https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=158.64.22.1 Wikipedia - Benutzerbeiträge [de] 2025-11-23T11:10:46Z Benutzerbeiträge MediaWiki 1.46.0-wmf.3 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hexenverfolgung&diff=255807057 Hexenverfolgung 2025-05-07T13:18:33Z <p>158.64.22.1: /* Mittelalter */</p> <hr /> <div>[[Datei:The Witches' Sabbath MET MM16375.jpg|mini|''Der Hexensabbat,'' [[Holzschnitt]] [[Hans Baldung]]s von 1510, der das Bild von Hexen mit popularisierte]]<br /> <br /> Als '''Hexenverfolgung''' bezeichnet man die Festnahme, [[Folter]] und insbesondere [[Hinrichtung]] von Personen, von denen geglaubt wird, sie praktizierten als [[Hexe]] [[Magie|Zauberei]] bzw. stünden mit dem [[Teufel]] im Bunde. In [[Mitteleuropa]] fand sie vor allem während der [[Frühe Neuzeit|Frühen Neuzeit]] statt. Global gesehen ist die Hexenverfolgung bzw. der sogenannte '''Hexenwahn''' bis in die Gegenwart verbreitet.<br /> <br /> Der Höhepunkt der Verfolgungswelle in Europa liegt zwischen 1550 und 1650. Die Gründe für die gegenüber dem [[Mittelalter]] in der Frühen Neuzeit deutlich verstärkte massenhafte Verfolgung in einigen Regionen sind vielfältig. So gab es zu Beginn der Neuzeit eine Vielzahl an Krisen wie die [[Kleine Eiszeit]], [[Pandemie|pandemische]] Seuchen und verheerende Kriege. Außerdem konnte es erst strukturell zu massenhafter Verfolgung kommen, als einzelne Aspekte des Magieglaubens in das [[Strafrecht]] der frühmodernen [[Staat]]en übertragen wurden.&lt;ref name=&quot;:0&quot;&gt;[[Johannes Dillinger]] (Hrsg.): ''Zauberer – Selbstmörder – Schatzsucher. Magische Kultur und behördliche Kontrolle im frühneuzeitlichen Württemberg.'' Trier 2003, S. 88f.&lt;/ref&gt; Hexenverfolgungen wurden sowohl mit Hilfe der Gerichtsbarkeit, teilweise auch gegen den Willen der [[Obrigkeit]] eingefordert und durchgeführt.<br /> <br /> Insgesamt wurden in Europa im Zuge der Hexenverfolgung geschätzt 40.000 bis 60.000 Personen wegen Hexerei hingerichtet. Frauen stellten in Europa etwa fünf von sechs Opfern.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Stephan Quensel |Titel=Hexen, Satan, Inquisition: Die Erfindung des Hexen-Problems |Verlag=Springer |Datum=2017 |ISBN=978-3-658-15125-6 |Seiten=10}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Heute sind [[Moderne Hexenverfolgung|moderne Hexenverfolgungen]] noch insbesondere in [[Afrika]], [[Asien]], [[Ozeanien]] und [[Amerika]] anzutreffen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.smithsonianmag.com/smart-news/why-do-witch-hunts-still-happen-180957106/ |autor=Maris Fessenden |titel=Why Do Witch Hunts Still Happen? |werk=Smithsonian.com |datum=2015-10-30 |sprache=en |abruf=2018-04-12}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Hexenverfolgung in der Geschichte.webm|mini|Kurzer Überblick zur Geschichte der Hexenverfolgung in einer ''[[Terra X]]''-Folge des [[ZDF]] (3:16 min)]]<br /> <br /> == Altertum ==<br /> Der Glaube an Zauberer ist bereits in den alten [[Hochkultur (Geschichtswissenschaft)|Hochkulturen]] nachzuweisen. Magische Praktiken wurden sorgfältig beobachtet und oft als [[Schwarze Magie]] gefürchtet. Sowohl in [[Babylonien]] ([[Codex Hammurapi]]: [[Wasserprobe (Recht)|Wasserprobe]]) als auch im [[Altes Ägypten|Alten Ägypten]] wurden Zauberer bestraft. Nach dem [[Zwölftafelgesetz]] der Römer wurde negativer Zauber mit dem Tod bestraft (Tafel VIII). Allerdings kam es nirgends zu einer gezielten Verfolgung von vermeintlichen Hexen wie später in der [[Frühe Neuzeit|Frühen Neuzeit]].<br /> <br /> Das [[Altes Testament|Alte Testament]] verbietet Zauberei {{Bibel|Lev|19|26}} und fordert auf: „Eine Hexe sollst du nicht am Leben lassen“ {{Bibel|Ex|22|17}}. Das [[Neues Testament|Neue Testament]] kennt den Glauben an „böse Geister“, z.&amp;nbsp;B. Jesu Heilung eines Besessenen durch seine Erlaubnis an die [[Dämon]]en, in eine Schweineherde zu fahren (siehe {{B|Mk|5, 1–20}}). Nach der [[Apostelgeschichte]] schlägt Paulus einen Zauberer temporär mit Blindheit {{Bibel|Apg|13,4–12}}.<br /> <br /> == Mittelalter ==<br /> [[Datei:Champion des dames Vaudoises.JPG|mini|Hexenflug der „Vaudoises“ (hier ''Hexen'', ursprünglich [[Waldenser]]) auf dem Besen, [[Buchmalerei|Miniatur]] in einer Handschrift von [[Martin Le Franc]], ''Le champion des dames,'' 1451]]<br /> <br /> Während die [[alte Kirche]] die mit Hexerei verbundenen Ansichten und Praktiken als [[Aberglaube]] (vgl. [[Canon episcopi]]) abgelehnt hatte, kam es mit der [[Christianisierung]] zu einer Neu- und Umdeutung [[Heidentum|paganer]] Glaubensvorstellungen.<br /> <br /> Die vorchristlichen Kulte wurden im [[Frankenreich]] als zu unterdrückender Aberglaube eingestuft. In der [[Capitulatio de partibus Saxoniae]] wurden Hexenverbrennungen im Jahr 782 erwähnt und ausdrücklich verboten: „Todesstrafe erleidet der, der vom Teufel getäuscht, nach heidnischer Sitte wähnt, irgendein Mann oder eine Frau sei Hexe und Menschenfresser und sie deshalb verbrennt oder deren Fleisch verzehrt bzw. zum Verzehr weitergibt.“<br /> <br /> Im [[Karolinger|karolingischen]] Frühmittelalter gab es somit keine systematische Hexenverfolgung. Dieser blieb von kirchlicher Seite her vor diesem Hintergrund jahrhundertelang ein relativ stabiler Riegel vorgeschoben; im Einzelfall konnten einschlägige „Verbrechen“ jedoch geahndet werden Heute werden leider auch noch in Afrika Hexen hingerichtet.<br /> <br /> === Theologische Diskurse ===<br /> Im Vertrauen auf die Macht Gottes dominierte in der frühchristlichen [[Theologie]] der fundamentale „Zweifel an der Wirksamkeit jeglicher Zauberei“&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Wolfgang Behringer |Titel=Hexen: Glaube, Verfolgung, Vermarktung |Verlag=C.H.Beck |Datum=2000 |ISBN=978-3-406-41882-2 |Seiten=75 |Online=https://books.google.de/books?id=vl3XIfBV30sC&amp;pg&amp;pg=PA61#v=snippet&amp;q=Zweifel%20an%20der%20Zauberei&amp;f=false |Abruf=2022-07-26}}&lt;/ref&gt;. Außerdem war sie überzeugt, dass die Dämonen keinerlei Macht über gläubige Christen erlangen könnten. Die „heidnischen“ Götter wurden polemisch mit bloßen Dämonen gleichgesetzt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Soldan-Heppe |url=https://www.projekt-gutenberg.org/soldan/hexnpro1/chap009.html |titel=Geschichte der Hexenprozesse. Band I |abruf=2022-07-26}}&lt;/ref&gt; Bis ins 13. Jahrhundert hinein war die offizielle kirchliche Überzeugung, der „Glaube an Zauberei“ sei „heidnische Irrlehre und Einbildung“ und solle „durch Kirchenstrafen wie [[Buße (Religion)|Bußen]] oder – in schweren Fällen – durch Ausschluss aus der Gemeinschaft geahndet werden“.&lt;ref name=&quot;Eiden2&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Herbert Eiden |url=https://www.dhm.de/archiv/ausstellungen/hexenwahn/aufsaetze/02.htm |titel=HEXENWAHN - Ängste der Neuzeit |datum=2002 |abruf=2024-08-19}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Allerdings setzte schon in frühchristlichen Zeiten ein theologischer Diskurs ein, der sich für spätere Zeiten als außerordentlich verhängnisvoll erweisen sollte: die Verknüpfung von Zauberei und Dämonologie im sogenannten [[Teufelspakt]]. Erstmals ausgearbeitet hat diesen [[Augustinus von Hippo]] (†&amp;nbsp;430) in seinem Werk ''De doctrina christiana'' von 397 n.&amp;nbsp;Chr.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Gerda Riedl |Titel=Der Hexerei verdächtig : das Inquisitions- und Revisionsverfahren der Penzliner Bürgerin Benigna Schultzen |Verlag=Wallstein |Ort=Göttingen |Datum=1998 |ISBN=3-89244-257-6}}&lt;/ref&gt; Allerdings handelte es sich dabei um eine sehr unspezifische, theoretische Überlegung, die vermutlich lediglich als metaphorisches Bild Bedeutung hatte.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Thomas Linsenmann |Titel=Die Magie bei Thomas von Aquin |Verlag=Akademie Verlag |Ort=Berlin |Datum=2000 |ISBN= |Seiten=97 |Online=https://books.google.at/books?id=R_znBQAAQBAJ&amp;pg=PA97&amp;dq=Die+Magie+bei+Thomas+von+Aquin+metaphorische+aussage&amp;hl=de&amp;sa=X&amp;ved=0ahUKEwjMst3r37DUAhVJEVAKHRz_ApwQ6AEIIjAA#v=onepage&amp;q=Die%20Magie%20bei%20Thomas%20von%20Aquin%20metaphorische%20aussage&amp;f=false}}&lt;/ref&gt; Rezipiert wurde diese Lehre im [[Hochmittelalter]], v.&amp;nbsp;a. auch von [[Thomas von Aquin]] (†&amp;nbsp;1274), der die Existenz eines straff organisierten „Dämonenstaates“ mit vielen verführten menschlichen Anhängern ersann, was im Vergleich zur Vorstellung zauberkundiger „Einzelkämpfer“ einen wesentlichen „Qualitätssprung“ darstellte.&lt;ref name=&quot;Eiden2&quot; /&gt; Diese Vorstellung einer mächtigen, geschlossenen Gegenpartei erforderte daher eine sehr viel schärfere Verfolgung und Sanktionierung. Der Abschluss des Teufelspaktes erfolgte laut Thomas durch Geschlechtsverkehr zwischen Mensch und Dämon. Eine solche Begründung erklärt sich daraus, dass Thomas generell Sex nur um der Lust willen als sündhaft ansah.&lt;ref&gt;[[Jörg Hermann Fehige]]: ''Sexualphilosophie: Eine einführende Annäherung.'' LIT 2007, S. 89–91&lt;/ref&gt; Die Hauptsorge der Kirche galt allerdings im 12.–14. Jahrhundert vor allem den [[Katharer]]n, aus ihrer Sicht die „Erz-Ketzer“ (etymologisch leitet sich „Ketzer“ auch von „Katharer“ ab). Neben Gewaltanwendung spielte bei der Bekämpfung dieser Glaubensbewegung auch der „Propaganda-Krieg“ eine wichtige Rolle: Man unterstellte den Katharern u.&amp;nbsp;a. Schwarze Magie, Teufelspakte und sexuelle Ausschweifungen. Davon ausgehend wurde bald die „Sekte der Hexen und Zauberer“ mit den übrigen Ketzern in ihren Praktiken und ihrer Gefährlichkeit gleichgestellt.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Ralph Tanner |Titel=Sex, Sünde, Seelenheil: die Figur des Pfaffen in der Märenliteratur und ihr historischer Hintergrund (1200-1600) |Verlag=Königshausen &amp; Neumann |Datum=2005 |ISBN=978-3-8260-3104-5 |Online=https://books.google.de/books?id=F17ra2UaVW0C&amp;pg=PA21&amp;lpg=PA21&amp;dq=katharer+sex&amp;source=bl&amp;ots=ixnA3wG1ZN&amp;sig=ACfU3U0BgB3eEkMbwMYaBAb9dGgTZ6WgRg&amp;hl=de&amp;sa=X&amp;ved=2ahUKEwiD6eOl8JX5AhV1VvEDHVP7CQoQ6AF6BAgCEAM#v=onepage&amp;q=katharer%20sex&amp;f=false |Abruf=2022-07-26}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ergänzt wurde der Hexen-Diskurs auch noch aus einer anderen Richtung: dem traditionellen christlichen [[Antijudaismus]]. Die Juden wurden von ihrer Umgebung durch alle nur möglichen Anschuldigungen diffamiert (Ausübung satanischer Riten, [[Schadenzauber]], [[Brunnenvergiftung]] usw.), die sich einfach auf Hexen und Zauberer übertragen ließen (vgl. den [[Hexensabbat]]).<br /> <br /> Die ersten Belege für den deutschen Begriff „Hexe“ im Kontext gerichtlicher Verfolgung finden sich, wie Oliver Landolt zeigen konnte, in den ''Frevelbüchern'' der Stadt [[Schaffhauser Hexenprozesse|Schaffhausen]] aus dem späten 14. Jahrhundert.&lt;ref&gt;Oliver Landolt, ''Beringen und die Anfänge der europäischen Hexenverfolgung im Spätmittelalter,'' in: Schaffhauser Magazin, 28. Jg., März 2005, Nr. 1, S. 49.&lt;/ref&gt; In [[Luzern]] erscheint der Begriff erstmals zwischen 1402 und 1419.<br /> <br /> Die weit verbreitete Meinung, Hexenverfolgungen seien hauptsächlich eine Erscheinung des [[Mittelalter]]s gewesen, ist daher falsch.<br /> <br /> [[Datei:Albrecht Dürer, Witch Riding on a Goat, c. 1500-1501, NGA 6674.jpg|mini|alternativtext=Parallel zur Bildebene fliegt eine nackte alte Frau mit wehendem Haar rücklinks auf einem Ziegenbock sitzend durch die Luft; die Spindel in einer Hand endet zwischen ihren Beinen. Am Boden spielen vier geflügelte Putten mit symbolischen Gegenständen.|''Die Hexe,'' der ambivalente [[Kupferstich]] [[Albrecht Dürer]]s von 1500/01 verbindet Aberglauben mit [[Renaissance]]motivik]]<br /> <br /> === Inquisition ===<br /> {{Siehe auch|Inquisition#Inquisition und Hexenverfolgung|titel1=„Inquisition und Hexenverfolgung“ im Artikel: Inquisition}}<br /> <br /> Ebenso falsch ist die Meinung, die großen Wellen neuzeitlicher Hexenverfolgung seien vorrangig von der kirchlichen [[Inquisition]] angestrebt oder ausgeführt worden. Erste vereinzelte Verurteilungen von Hexen gab es im 13. Jahrhundert mit dem Aufkommen der Inquisition, wobei jedoch die Zielsetzung der Inquisition zu beachten ist: Zielten die in der Frühen Neuzeit dominierenden Hexenprozesse weltlicher Gerichte auf die Bestrafung vermeintlich Schuldiger ab, strebte die Inquisition die Umkehr und [[Rekonziliation]] der Beschuldigten an, was sich in der weniger häufigen Anwendung der Todesstrafe ausdrückte. Darüber hinaus war das Hauptaugenmerk der Inquisition nicht auf Hexen, sondern auf [[Häretiker]] gerichtet. Diese Priorität wird deutlich in der Anweisung Papst [[Alexander IV. (Papst)|Alexanders&amp;nbsp;IV.]] vom 20. Januar 1260 an die Inquisitoren, Hexen seien nicht aktiv zu verfolgen, sondern auf Anzeigen hin festzunehmen. Prozesse gegen Hexen sollten bei Zeitmangel zurückgestellt werden, die Bekämpfung von Häresien habe Vorrang. Die staatliche [[spanische Inquisition]], gegründet im späten 15. Jahrhundert, lehnte Hexenverfolgung zum Teil ab. Die im 16. Jahrhundert folgende [[Dikasterium für die Glaubenslehre|römische Inquisition]] schritt sogar wiederholt gegen Hexenverfolgungen ein.<br /> <br /> Der Zusammenhang zwischen Inquisition und Hexenprozessen ergab sich historisch vor allem durch [[Heinrich Kramer]], Inquisitor der Ordensprovinz Alemannia des Dominikanerordens und maßgeblicher Verfasser der Hetzschrift ''[[Hexenhammer]]'' (nach einer umstrittenen [[Päpstliche Bulle|päpstlichen Bulle]] konnte er sogar überall, wo er wollte, Inquisitionsprozesse einleiten). Obwohl die von Kramer selbst angestrengten Inquisitionsprozesse oft erfolglos blieben, weil die lokalen kirchlichen Autoritäten ihn nicht unterstützten, hatte die Schrift eine verstärkte Hexenverfolgung zur Folge, teilweise aber nicht immer durch kirchliche Inquisitoren. Auch andere, weniger einflussreiche Inquisitoren des Dominikanerordens wie [[Nicolas Jacquier]] taten sich als Begründer von Hexenverfolgung hervor.<br /> <br /> [[Datei:Schiltach Flugblatt.JPG|mini|Flugblatt mit der Verbrennung einer vermeintlichen Hexe, die 1531 mit dem Teufel die Stadt [[Schiltach]] verbrannt haben soll]]<br /> <br /> == Frühe Neuzeit ==<br /> Die Hexenverfolgungen in Europa fanden überwiegend in der [[Frühe Neuzeit|Frühen Neuzeit]] statt, von 1450 bis 1750. Ihre Höhepunkte erreichten sie zwischen 1550 und 1650, in Österreich bis 1680. Am stärksten waren das [[Heiliges Römisches Reich|Heilige Römische Reich]] und die daran angrenzenden Gebiete betroffen. Nach Schätzungen entfielen allein auf Deutschland 40.000 Hexenverbrennungen, und damit mehr als die Hälfte der gesamteuropäischen Zahl.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Lorenz, Sönke / Midelfort, H. C. Erik |url=https://www.historicum.net/themen/hexenforschung/einfuehrung/ |titel=Hexen und Hexenprozesse. Eine Einführung |werk=Historicum |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160429114516/https://www.historicum.net/themen/hexenforschung/einfuehrung/ |archiv-datum=2016-04-29 |abruf=2017-06-08}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Schwere Krisen am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit ===<br /> Zur massiven Verunsicherung der Menschen trug ab dem 15. Jahrhundert die [[Kleine Eiszeit]] in Europa bei, die zur [[Spätmittelalterliche Agrarkrise|spätmittelalterlichen Agrarkrise]], zu „Teuerung“ ([[Preisrevolution|Inflation]]) und Hungersnöten führte. Das ungünstige [[Klima]] schlug sich für die Menschen oft in konkreten katastrophalen Extremwetterereignissen nieder (Hagel, Unwetter usw.), was in einer ganz überwiegend agrarisch geprägten Gesellschaft schnell zu existentieller Not führen konnte. Verschiedene Seuchen fanden unter den oftmals geschwächten Menschen leichte Opfer. Berüchtigt ist der [[Schwarzer Tod|Schwarze Tod]] (die Pest), der von 1347 bis 1353 zum ersten Mal und [[Pandemie|pandemisch]] in Europa ausgebrochen wütete und den Kontinent bis ins 18. Jahrhundert hinein immer wieder in Angst und Schrecken versetzte. Viele Menschen kamen zu der Ansicht, der Kirche fehlten befriedigende Antworten auf das Massensterben.<br /> <br /> Der Alleinvertretungsanspruch der Kirche wurde aber noch fundamentaler und offener in Frage gestellt: Während häretische Bewegungen im Spätmittelalter meist noch unterdrückt wurden, zerbrach mit der Reformation ab 1517 der Anspruch der Kirche, „katholisch“, also allumfassend zu sein. Auch Kriege trugen zur Verunsicherung bei. In Mitteleuropa kam es beispielsweise während des verheerenden [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] von 1618 bis 1648 vermehrt zu Hexenprozessen.<br /> <br /> Diese Bündelung von Krisenerscheinungen ging für viele mit einer massenhaften psychischen Erschütterung des Weltbildes und dem Verlust sicher geglaubter Wahrheiten einher und konnte sich bis zur Erwartung der nahen Apokalypse steigern. Die Suche nach [[Sündenbock|Sündenböcken]] stellt in solchen existentiellen Notsituationen eine anthropologische Konstante dar. Hexenverfolgungen waren demnach Ausdruck weit verbreiteter Ängste und [[Massenhysterie]]n, die sich oft als regelrechte Volksbewegungen und sogar gegen den Willen der staatlichen Obrigkeit und der Kirchen äußerten.&lt;ref name=&quot;MHg&quot; /&gt; Bei den spätesten Verfolgungswellen im 17. Jahrhundert, etwa bei den [[Hexenprozesse von Salem|Hexenprozessen von Salem]] in [[Massachusetts]], nahmen die Verfolger Beschuldigungen durch Kinder ernst, die einer Massenhysterie erlegen waren.<br /> <br /> === Begünstigung der Verfolgung durch strukturelle Umstände ===<br /> * An vielen Universitäten wurde die Verfolgung von Hexen in den verschiedenen Fakultäten theoretisch diskutiert und gefördert; durch die europaweite Vernetzung der Akademiker fanden derartige Ideen weite Verbreitung.<br /> * Ähnlich wirkte die um 1450 erfundene Innovation des [[Buchdruck]]s. Diese Medienrevolution ermöglichte es erst, die neuesten „Erkenntnisse zum Zauberunwesen“ einem größeren Publikum nahezubringen. Das Privileg der Zensur lag dabei meist auf Seiten der Befürworter von Hexenverfolgungen, so dass sie die Publikationstätigkeit dementsprechend steuern konnten.&lt;sup&gt;Ref?&lt;/sup&gt;<br /> * Im verhältnismäßig immer noch dichter besiedelten Mitteleuropa verbreiteten sich neue Vorstellungen gegenüber Zauberern schneller als in dünner besiedelten Peripheriegebieten.&lt;ref name=&quot;Voltmer/Irsigler&quot; /&gt;<br /> <br /> === Rolle der Kirchen und der Konfessionalisierung ===<br /> Die Kirchen spielten hierbei eine zwiespältige Rolle. Zwar gab es wirkungsmächtige [[Hexentheoretiker]], die Geistliche waren, insbesondere der [[Dominikaner|dominikanische]] Autor des berüchtigten ''[[Hexenhammer]]s'' [[Heinrich Kramer]]. Allerdings musste er zeitlebens gegen kirchlichen Widerstand kämpfen, etwa in [[Innsbruck]], wo er vom Bischof des Landes verwiesen wurde. Die Kölner Inquisition verurteilte die unethischen und illegalen Praktiken des ''Hexenhammers'', da sie nicht im Einklang mit der katholischen Lehre standen.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Karen Jolly, Edward Peters, Catharina Raudvere |Titel=Witchcraft and Magic in Europe: The Middle Ages |Verlag=Athlone |Datum=2002 |ISBN=978-0-485-89002-0 |Seiten=241}}&lt;/ref&gt; Ebenso kamen viele der wichtigsten Gegner der Hexenverfolgung aus der Kirche (u.&amp;nbsp;a. [[Johannes Brenz]], [[Johann Matthäus Meyfart]], [[Anton Praetorius]], [[Friedrich Spee]] und [[Johann Weyer]]).<br /> <br /> Aufgrund der [[Erbsünde]]nlehre, die [[Adam und Eva|Eva]] als Hauptverantwortliche des [[Sündenfall]]s ansah, ließ häufig [[Misogynie]] Frauen als „leichtes Einfallstor“ für den Teufel erscheinen und wurden regions- bzw. konfessionsabhängig öfter zu Opfern als Männer. Auf Grundlage der katholischen [[Vulgata]]-Übersetzung von {{B|Ex|22|17}} – „Die Zauberer sollst du nicht leben lassen.“ – kam es in katholischen Gebieten durchschnittlich häufiger zur Verurteilung auch von Männern als in protestantischen Gebieten, in denen man sich auf die Übersetzung der [[Lutherbibel]], „Eine Hexe sollst du nicht am Leben lassen“, stützte.<br /> <br /> Unheilvoll wirkten immer wieder Prediger, die die theologische Dämonologie an die Bevölkerung effektiv vermittelten und so der Unsicherheit der Menschen oftmals eine Richtung und Schlagkraft verliehen.<br /> <br /> Historisch widerlegt ist hingegen die weit verbreitete Vorstellung, „die Inquisition“ sei für die Durchführung der Hexenprozesse verantwortlich gewesen. Faktisch gab es in Ländern, in denen sich die Inquisition durchsetzen konnte, eine viel geringere Anzahl an Hexenprozessen, und auch die Folter war eingeschränkt (z.&amp;nbsp;B. in Spanien, Italien, Irland und Portugal kam es zu wenigen Hinrichtungen von „Hexen“).&lt;ref name=&quot;Voltmer/Irsigler&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.dhm.de/archiv/ausstellungen/hexenwahn/aufsaetze/01.htm |titel=HEXENWAHN – Ängste der Neuzeit |abruf=2022-07-26}}&lt;/ref&gt; <br /> <br /> Konfessionelle Konflikte, aber auch Familien- und Vermögenskonflikte, Konkurrenzen diverser Art oder einfach der Wunsch, unliebsame Außenseiter auszuschalten, konnten Hexenverfolgungen auslösen. Wo aber die Gesellschaft nicht konfessionell gespalten war (etwa in Südeuropa), trat das Phänomen kaum oder nur in gemäßigter Form auf.&lt;ref name=&quot;MHg&quot;&gt;Vgl. Vortrag [[Michael Hochgeschwender]] zur Hexenangst im kolonialen Amerika, Dienstag, 14. Nov. 2006, 19.00 Uhr, ''America under Attack?'' im Amerikahaus München.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Rolle der weltlichen Obrigkeit und der Denunziation ===<br /> Für den Bereich der Hexenprozesse bleibt festzuhalten, dass die Verfahren in erster Linie von weltlichen Institutionen angestrengt und vor staatlichen Gerichten verhandelt wurden. Prinzipiell musste die weltliche Herrschaft bereit sein, Hexenprozesse zu fördern oder wenigstens zu tolerieren und ihren Verwaltungs- und Justizapparat hierfür zur Verfügung zu stellen. Dabei waren kleine und mittlere Herrschaften anfälliger für massive Hexenverfolgungen als große [[Territorialstaat]]en. Klein- und Kleinststaaten (wie sie am häufigsten auf dem Territorium des Heiligen Römischen Reiches vorkamen) verfügten oft nur über schlecht ausgebildete Richter, deren Entscheidungen auch nicht durch einen geregelten Instanzenweg auf höherer Ebene hätten [[Revision (Recht)|revidiert]] werden können. Außerdem fühlten sich staatlich Verantwortliche im überschaubaren Dunstkreis kleiner Herrschaften sehr viel öfter selbst mittelbar oder gar unmittelbar von vermeintlicher Hexerei in der Nachbarschaft betroffen. Des Weiteren kämpften viele alte Herrschaften darum, ihre Gerichtsbarkeit nicht an die sich bildenden frühen [[Nationalstaat]]en zu verlieren. Eigenmächtige Prozesse gegen Hexen dienten hier der Legitimation.&lt;ref name=&quot;Voltmer/Irsigler&quot; /&gt;<br /> <br /> Materielle Motive spielten bei vielen [[Denunziation]]en eine wichtige Rolle; schließlich wurde der Denunziant anteilsmäßig am zu verteilenden Besitz des Opfers beteiligt. Analog konnten schlicht Antipathie oder Nachbarschaftsstreitigkeiten eine der Parteien auf den [[Scheiterhaufen]] bringen. Aber wenn eine begrenzte Verfolgung bei entsprechend robustem Auftreten der Denunzianten oft auch gegen weltliche und geistliche&lt;ref&gt;Harald Schwillus: ''Die Hexenprozesse gegen Würzburger Geistliche unter Fürstbischof Philip Adolf von Ehrenberg (1623–1631).'' Echter, Würzburg 1989 (=&amp;nbsp;''Forschungen zur Fränkischen Kirchen- und Theologiegeschichte.'' Band 14).&lt;/ref&gt; Obrigkeiten möglich war, so benötigten systematischere und ausgedehntere Aktionen doch meist eine mehr oder minder große Übereinstimmung zwischen Staatsgewalt, Kirchenvertretern und Volk.<br /> <br /> === Hexenprozesse als Massenphänomen ===<br /> Sobald die Hexenprozesse einen gewissen Umfang erreicht hatten, waren u.&amp;nbsp;a. folgende Faktoren oft „Katalysatoren“ für immer weiter reichende Verfolgung:<br /> * Die [[Inquisitionsverfahren#Kennzeichen|Legalisierung von Folter]] in vielen europäischen Rechtssystemen, welche seit dem [[Hochmittelalter]] bei anderen Vorwürfen (beispielsweise bei einigen [[Kapitalverbrechen]]) Anwendung fand,&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.geo.de/wissen/weltgeschichte/foltermethoden-im-mittelalter--wahrheit---mythos-34318332.html |titel=Foltermethoden im Mittelalter: Was ist Mythos, was historische Realität?| autor=Manuel Opitz| hrsg=geomagazin| datum=2023-12-27| archiv-url=| archiv-datum=| abruf=2025-01-19}}&lt;/ref&gt; führte zu vielen „Geständnissen“.<br /> * Die oft unter Folter erpressten Geständnisse der Beschuldigten überzeugten viele bisher Unbeteiligte von der Richtigkeit und Gefährlichkeit der Vorwürfe bzw. der Existenz von Hexerei allgemein.<br /> * Zu den üblichen Fragen an die Beschuldigten zählten die nach [[Komplize]]n. Auch hier führte Folter dazu, alle möglichen Bekannten „zu besagen“, um der Pein ein schnelles Ende zu bereiten.<br /> * Je mehr die Hexenverfolgung auf einem Territorium zum Massenphänomen geworden war, desto gefährlicher wurde Kritik an den Prozessen und desto weniger wurde solche noch geübt.<br /> * Bewohner von Nachbarterritorien wünschten sich oftmals, ihre Obrigkeit würde genauso konsequent gegen das „Hexenunwesen“ vorgehen, und übten entsprechend Druck aus.&lt;ref name=&quot;Voltmer/Irsigler&quot; /&gt;<br /> * Eine [[Massenpsychologie|massenpsychologische]] Deutung findet sich bei [[Kurt Baschwitz]] (Amsterdam 1948) im Anschluss an [[Massenpsychologie und Ich-Analyse|Freud]] (1921).&lt;ref&gt;{{Literatur |Titel=Hexen und Hexenprozesse: Die Geschichte eines Massenwahns und seiner Bekämpfung |Verlag=Rütten &amp; Loening |Ort=München |Datum=1963 |Kommentar=2. Aufl. Bindlach 1990}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Literatur |Titel=Kurt Baschwitz |Verlag=Brill Archive |Online=https://books.google.de/books?id=6r0UAAAAIAAJ&amp;pg=PA76&amp;lpg=PA76&amp;dq=Baschwitz+Hexenprozesse+massenpsychologie&amp;source=bl&amp;ots=L0c1B61p0e&amp;sig=ACfU3U0OmwXZlHQazHdhjHapwk-dHWWgag&amp;hl=de&amp;sa=X&amp;ved=2ahUKEwiht4z5opv5AhWC7rsIHSiYAPI4ChDoAXoECBQQAw#v=onepage&amp;q=Baschwitz%20Hexenprozesse%20massenpsychologie&amp;f=false |Abruf=2022-07-28}}&lt;/ref&gt; Nicht die Opfer, sondern die Täter unterlagen einer massenpsychologischen Täuschung.<br /> * Eine [[Tiefenpsychologie|tiefenpsychologische]] Deutung weist auf das [[Paradoxon]] hin, dass der Höhepunkt der Verfolgungswelle in Europa zwischen 1550 und 1650 lag und damit dem [[Philanthropismus|philanthropischen]] Aspekt der beginnenden [[Aufklärung]] widerspricht. Die spekulative Erklärung [[Jolande Jacobi|J. Jacobis]] (1940) liegt darin, dass die durch den Glauben an Götter und Dämonen fixierte [[Libido|seelische Energie]] während des Mittelalters nun infolge Aufklärung über deren Realitätscharakter keine Projektionsobjekte mehr besaß und sie daher [[Kollektivpsyche|kollektiv]] an Personen festmachte, die diesen Impulsen zuvor nicht in diesem [[Archaismus (Psychologie)#Rezeption|archaischen]] Maße ausgesetzt waren.&lt;ref name=&quot;JJJ&quot;&gt;Jolande Jacobi: ''Die Psychologie von C. G. Jung''. Eine Einführung in das Gesamtwerk. Mit einem Geleitwort von C. G. Jung. Fischer, Frankfurt/M. 1987, ISBN 978-3-596-26365-3, S.&amp;nbsp;96 zu Stw. „Götter und Dämonen“ (Original 1940).&lt;/ref&gt; Die Psychoanalytikerin [[Evelyn Heinemann]] beschreibt, wie gerade alte und sozial schwache Frauen, denen ein Unrecht zugefügt wurde, in das Muster der Hexenbeschuldigung gerieten. Aufgrund des begangenen Unrechts fürchteten die Hexenbeschuldiger die Rache der Frauen, die ihrer Meinung nach über magische Kräfte verfügten, da Hexen über die Teufelsbuhlschaft, dem Geschlechtsverkehr mit dem Teufel, Schadenzauber betreiben konnten.&lt;ref&gt;Evelyn Heinemann: ''Hexen und Hexenangst. Eine psychoanalytische Studie des Hexenwahns der frühen Neuzeit.'' Vandenhoeck, Göttingen 1998.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Hexenflugschrift Nikolaus Schreiber, Warhafftige Vnd erschreckliche Beschreibung von vielen Zauberern Oder Hexen.jpg|mini|''Erschreckliche un warhaffte Geschicht/ von vielen Hexen un Zauberern, sowol Mänlichs als Weiblichs Geschlechts...'' Flug&amp;shy;schrift Nikolaus Schreibers zu Hexenverbrennungen in Trier und [[Ellwangen]] 1589]]<br /> <br /> === Regionale Verbreitung ===<br /> Im [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reich]] gab es Verfolgungsschwerpunkte wie zum Beispiel [[Thüringen]], das [[Rheinland]], Westfalen (etwa die [[Hexenverfolgung im Herzogtum Westfalen]]), die katholischen [[Hochstift]]e im deutschen Reich, z.&amp;nbsp;B. [[Hexenprozesse in Würzburg]]&lt;ref&gt;Vgl. etwa Elmar Weiss: ''Die Hexenprozesse im Hochstift Würzburg.'' In: Peter Kolb, [[Ernst-Günter Krenig]] (Hrsg.): ''Unterfränkische Geschichte.'' 5 Teile in 7 Bänden. Echter, Würzburg 1989–2002. Band 3, 1995, S. 326–361.&lt;/ref&gt; oder in [[Hexenverfolgung in Bamberg|Bamberg]], wo sie 1622 respektive 1623 an Intensität zunahmen. In der [[Franken (Region)|Region Franken]] begann der „Hexenwahn“ 1575 in der Markgrafschaft Ansbach, Nürnberg folgte 1591.&lt;ref&gt;[[Max Döllner]]: ''Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933.'' Ph.&amp;nbsp;C.&amp;nbsp;W. Schmidt, Neustadt a.&amp;nbsp;d. Aisch 1950, {{OCLC|42823280}}; Neuauflage anlässlich des Jubiläums ''150 Jahre Verlag Ph.&amp;nbsp;C.&amp;nbsp;W. Schmidt Neustadt an der Aisch 1828–1978.'' Ebenda 1978, ISBN 3-87707-013-2, S. 258.&lt;/ref&gt; Auch die Erzbistümer Köln (ca. 2000 Opfer), Mainz (ca. 1500 Opfer) und Trier (ca. 350 Opfer) waren Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts Schwerpunkte des Verfolgungsgeschehens, ebenso aber die protestantischen Regionen Mecklenburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, die Niederlande (Hexenwaage in [[Oudewater]]; Hinrichtung von [[Mechteld ten Ham]] in [[’s-Heerenberg]] 1605) und besonders früh das Schweizer [[Kanton Wallis|Wallis]] und kurz darauf die [[Kanton Waadt|Waadt]] (siehe die [[Hexenverfolgung im Waadtland]]). Um das Jahr 1431 beschreibt der Schweizer Chronist [[Hans Fründ]] die Begleitumstände der ab 1428 einsetzenden Hexenverfolgungen im Wallis, mit durchaus kritischem Blick auf das Zeitgeschehen.&lt;ref&gt;Georg Modestin, [[Kathrin Utz Tremp]]: ''Zur spätmittelalterlichen Hexenverfolgung in der heutigen Westschweiz. Ein Forschungsbericht''. In: Zeitenblicke 1/2002.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[[Neue Zürcher Zeitung|NZZ Format]] (26. Juli 2000): {{Webarchiv |url=http://www-x.nzz.ch/format/articles/339.html |text=''Die frühesten Dokumente zum Hexensabbat'' |wayback=20070929134714}}, abgerufen am 19. Januar 2009.&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;Voltmer/Irsigler&quot; /&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.zeitenblicke.de/2002/01/modestin/images/fruend_gross.html |titel=ZEITENBLICKE - Online-Journal für die Geschichtswissenschaften |abruf=2022-07-27}}&lt;/ref&gt; Die Forschung geht davon aus, dass auf dem Gebiet der heutigen Schweiz um die 10.000 Hexenprozesse stattgefunden haben.&lt;ref&gt;{{HLS|11450|Hexenwesen|Autor= Ulrich Pfister}}&lt;/ref&gt; Aber es gab auch andere Gegenden, wie zum Beispiel das Herzogtum [[Württemberg]], in denen kaum Verfolgung stattfand. Behauptungen, wie sie im [[Kulturkampf]] wieder verbreitet wurden, die [[Jesuiten]] hätten zu Hexenverfolgungen angestiftet, wurden schon durch die ausführlichen Untersuchungen der Historiker [[Johannes Janssen (Historiker)|Johannes Janssen]] und [[Bernhard Duhr]] widerlegt.&lt;ref name=&quot;Decker&quot;&gt;Rainer Decker: ''Die Päpste und die Hexen. Aus den geheimen Akten der Inquisition,'' Primus 2013.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Häxprocess Mora 1670.jpg|mini|„Abbildung des abscheulichen Hexenwercks und unerhörten Teuflichen verführung im König&amp;shy;reich Schweden, fürnemlich aber bei den Inwohnern des Dorffs Mohra vorgangen. Im Jahre 1670.“]]<br /> [[Datei:The discovery of witches, Matthew Hopkins.jpg|mini|''The Discovery of Witches,'' Pamphlet von Matthew Hopkins, „Witch-finder“, London 1647]]<br /> <br /> Der erste Hexenprozess in Skandinavien fand 1601 in der [[Finnmark (Provinz)|Finnmark]] statt, die zu [[Dänemark-Norwegen]] gehörte.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Klaus Englert |Titel=Hexenverfolgung in Norwegen: Wasser, Feuer, Stille |Sammelwerk=Die Tageszeitung: taz |Datum=2014-03-17 |ISSN=0931-9085 |Online=https://taz.de/Hexenverfolgung-in-Norwegen/!5046297/ |Abruf=2022-07-27}}&lt;/ref&gt; Es wurden zwei Männer zum Feuertod verurteilt, weil sie einen königlichen Beauftragten im damaligen [[Festung Vardøhus|Vardøhus]] durch Schadenzauber getötet haben sollten. Von 1601 bis 1692 wurden über 90 Personen, meist Frauen, zum Tode verurteilt, ein Fünftel davon [[Samen (Volk)|Samen]]. Es waren die schwersten Verfolgungen in Norwegen in Friedenszeiten. In den Fischergemeinden [[Vardø]], Kiberg, Ekkerøy und [[Vadsø]] wurden in dieser Zeit die Mehrzahl der weiblichen Bevölkerung getötet. 1617 wurde einigen Frauen vorgeworfen, sie hätten durch Zauberei ein solches Unwetter hervorgerufen, dass 40 Fischer an einem Tag ertrunken seien. Sie wurden verbrannt.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Rune Blix Hagen |Titel=Die Hexenprozesse in der Finnmark, Norwegen - Trolldomsprosessene i Finnmark |Online=https://www.academia.edu/7118845/Die_Hexenprozesse_in_der_Finnmark_Norwegen_Trolldomsprosessene_i_Finnmark |Abruf=2022-07-27}}&lt;/ref&gt; In Schweden begann die Verfolgung erst 1668. Nach 51 Hinrichtungen im Jahr 1670 wurde „eine königliche Kommission eingerichtet“. „Auf der einen Seite standen drei Adelige, die diese Prozesse für illegal hielten und nicht an die satanistischen Enthüllungen glaubten, die aus den Angeklagten herausgepreßt worden waren. Ihnen wurde jedoch von den Angehörigen des lutherischen Klerus und der Bauern widersprochen, die die Kommission beherrschten.“ So gingen die Hinrichtungen in Schweden weiter „mit Anschuldigungen, die zum Großteil von angeblichen ‚Hexenjägern‘ vorgebracht wurden, darunter auch mehreren Kindern“.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://katholisches.info/2018/08/22/hexenprozesse-in-schweden/ |titel=Hexenprozesse in Schweden - Katholisches |sprache=de-DE |abruf=2022-07-27}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die erste Hexenverbrennung in Island fand 1625 statt, die letzte 1683. 1654 wurden drei Männer in [[Trékyllisvík]] verbrannt und 1678 die einzige Frau, die in Island wegen Hexerei verbrannt wurde.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Helga Dís Björgúlfsdóttir |titel=Witchcraft in Iceland |url=https://yourfriendinreykjavik.com/witchcraft-in-iceland/ |werk=Your Friend in Reykjavík |sprache=en |datum=2023-10-20 |abruf=2023-11-17}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In Schottland fand die Verfolgung in der [[Große schottische Hexenjagd von 1661/1662|Großen schottischen Hexenjagd von 1661/1662]] ihren Höhepunkt.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Liv Helene Willumsen |Titel=The Voices of Women in Witchcraft Trials: Northern Europe |Sammelwerk=Routledge Studies in the History of Witchcraft, Demonology and Magic |Datum=2022 |ISBN=978-1-032186160}}&lt;/ref&gt; Auch in England ([[Hexenprozesse von Pendle]] 1612) und in den englischen Kolonien Nordamerikas ([[Hexenprozesse von Salem]] 1692) wurden Hexen verfolgt. König [[Jakob I. (England)|Jakob I.]] fühlte sich von Hexen bedroht.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.history.de/news/detail/jenseits-von-salem.html |titel=Jenseits von Salem |abruf=2022-07-27}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Es findet sich kein eindeutiger Zusammenhang zwischen regionaler Konfession und Hexenverfolgung: In einigen katholischen Ländern wie im Kirchenstaat, in Irland, Portugal und Spanien waren Hexenverfolgungen selten bis sehr selten. In Gebieten der orthodoxen Kirchen kamen sie nahezu nirgends vor, mit Ausnahme Russlands im Zuge der Modernisierung, also der Anpassung des Landes an Zentraleuropa durch Zar [[Peter der Große|Peter]].&lt;ref&gt;Jedoch sehr wenige Todesurteile, vgl. Johannes Dillinger: ''Hexenprozesse in europäischer Perspektive.'' In: Historisches Museum der Pfalz Speyer (Hrsg.): ''Hexen. Mythos und Wirklichkeit.'' München 2009, S.&amp;nbsp;101–111, hier 103. Schon [[Iwan IV. (Russland)|Iwan&amp;nbsp;IV. Wassiljewitsch, der Schreckliche]] ließ den Arzt und Astrologen [[Elias Bomelius]] (* um 1540; † 1579) als „Magier“ einkerkern und umbringen; Sidney Lee: ''Bomelius, Eliseus''. In: [[Leslie Stephen]] (Hrsg.): ''[[Dictionary of National Biography]]'', Bd. V. Smith, Elder &amp; Co., London 1886, S. 334f ([[s:en:Dictionary of National Biography, 1885-1900/Bomelius, Eliseus|en.wikisource.org]]), ([https://books.google.de/books?id=GGpIAAAAYAAJ&amp;hl=de&amp;pg=PA334 Google-Books]).&lt;/ref&gt; Im gemischt konfessionellen Deutschland waren sowohl protestantische wie katholische Territorien unterschiedlich stark betroffen.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=[[Wolfgang Behringer]] |Titel=Hexen. Glaube, Verfolgung, Vermarktung |Nummer=2082 |Auflage=5 |Verlag=C.&amp;nbsp;H. Beck Wissen |Ort=München |Datum=1998 |ISBN=3-406-41882-1 |Seiten=61 |Kommentar=5. Auflage 2005 |Online={{Google Buch |BuchID=vl3XIfBV30sC |Seite=PA61 |Linktext=Digitalisat}}}} Historisches Museum der Pfalz Speyer (Hrsg.): ''Hexen. Mythos und Wirklichkeit.'' München 2009, S.&amp;nbsp;180–185, mit detaillierten Zahlen je Region.&lt;/ref&gt; Im Osmanischen Reich, das auch den Balkan beherrschte, gab es keine Hexenverfolgung in größerem Umfang, auch nicht in den christlichen Gebieten, weil sie der Lehre des Islam widersprochen hätte.&lt;ref&gt;Johannes Dillinger: ''Hexenprozesse in europäischer Perspektive.'' In: Historisches Museum der Pfalz Speyer (Hrsg.): ''Hexen. Mythos und Wirklichkeit.'' München 2009, S.&amp;nbsp;101–111, hier 103–106.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Rechtsprechung gegen Hexen ===<br /> {{Belege fehlen}}<br /> [[Datei:Hexenprobe 1878.jpg|mini|Die Hexenprobe&lt;br /&gt;(Stich von G. Franz, 1878)]]<br /> <br /> Den Prozessen im [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reich]] lag die [[Constitutio Criminalis Carolina|peinliche Halsgerichtsordnung]] [[Karl V. (HRR)|Karls&amp;nbsp;V.]] zugrunde, die sich allerdings auf das Delikt des „Schadenzaubers“ beschränkte und vorsah, dass Hexerei mit einer Buße für den tatsächlichen Schaden zu bestrafen sei. Allerdings wurde der Gerichtsordnung des (katholischen) Kaisers in [[Protestantismus|protestantischen]] Territorien nur unvollständig Folge geleistet. Dort wurde diese Vorschrift verschärft, weil Hexerei einen Bund mit dem Teufel darstelle und somit immer des Todes würdig sei.&lt;sup&gt;Ref?&lt;/sup&gt;<br /> <br /> Ein wichtiges Element des Hexenprozesses war das Geständnis, welches auch durch Androhung oder Durchführung der Folter angestrebt wurde. Des Hexenverbrechens Angeklagte sollten eingestehen und Reue zeigen sowie Mitverschwörer verraten. So zog ein Hexenprozess gegebenenfalls etliche andere nach sich. Es gibt Hinweise darauf, dass beispielsweise in deutschen Hexenprozessen des 17. Jahrhunderts gezielt Adlige in die Verfolgung einbezogen wurden in der vergeblichen Hoffnung, den Prozesswellen ein Ende zu machen.&lt;sup&gt;Ref?&lt;/sup&gt;<br /> <br /> Zwar versuchte die Halsgerichtsordnung die Folter streng zu reglementieren und verzichtete auf [[Gottesurteil]]e. Der Beweis der Schuld galt nur bei einem Geständnis des Angeklagten als geführt, welches ohne Folter wiederholt werden musste. Dieser relative Fortschritt wurde jedoch in der Praxis oft konterkariert: Man griff auf den ''[[Hexenhammer]]'' (s.&amp;nbsp;u.) zurück, der von „Unterbrechung“ und „Fortführung“ der Folter sprach, um eine ergebnislos abgebrochene Folter wieder aufnehmen zu können. Auch der Verzicht auf Gottesurteile wurde auf Seiten der Protestanten durch die sogenannten „Hexenproben“ aufgehoben, am bekanntesten die [[Wasserprobe (Recht)|Wasserprobe]] und der Kesselfang, die es auch noch als Gottesurteile gab, sowie als neue Elemente die [[Wiegeprobe]], das Stechen von Muttermalen („[[Hexenmal]]en“), das Vorlesenlassen von Jesu Leidensweg etc.<br /> <br /> [[Datei:Hexenprozess gegen Katharina Kepler, 14. Juli 1621.jpg|mini|Zeugenverhör aus dem Protokoll des Hexenprozess gegen Katharina Kepler vom 14. Juli 1621, [[Hauptstaatsarchiv Stuttgart]]]]<br /> Ein weiteres wichtiges Element waren Denunziationen. Denunzianten mussten dem Beklagten nicht offengelegt werden, was für den Erfolg der Hexenprozesse von Bedeutung war. In der Praxis wurden Appelle an weitere Zeugen der Verbrechen gerichtet, so dass dem ersten Denunzianten weitere folgten. Im Falle einer Verurteilung erhielt der Denunziant teilweise ein Drittel des Vermögens des Angeklagten, jedoch mindestens 2&amp;nbsp;[[Gulden]].&lt;sup&gt;Ref?&lt;/sup&gt; Ein bekanntes Beispiel ist der Fall [[Katharina Kepler]]s, der Mutter des Astronomen [[Johannes Kepler]]. Sie wurde 1615 in Württemberg aufgrund eines Streites von einer Nachbarin als Hexe bezeichnet, über ein Jahr gefangen gehalten und mit der Folter bedroht, schließlich aber durch die Bemühungen ihres Sohnes freigesprochen.&lt;sup&gt;Ref?&lt;/sup&gt;<br /> <br /> === Verfahren bei Hexenprozessen ===<br /> Das Verfahren bei Hexenprozessen der Frühen Neuzeit war nach folgendem Muster aufgebaut:<br /> # Anklage: Oft ging einer tatsächlichen Anklage eine jahrelange Phase des [[Gerücht]]es voraus. Die Anklage konnte wegen einer Denunziation erfolgen, die von einer bereits inhaftierten vermeintlichen Hexe – möglicherweise unter der [[Folter]] – erfolgt war, eine sogenannte [[Besagung]]. Selten gestand man vermeintlichen Hexen das Recht auf eine Verteidigung zu.&lt;sup&gt;Ref?&lt;/sup&gt;<br /> # Inhaftierung: Gefängnisse im heutigen Sinne gab es in der Frühen Neuzeit noch nicht, deshalb hielt man die Angeklagten in Kellern oder Türmen gefangen. Die heute noch an vielen Orten anzutreffenden ''[[Hexenturm|Hexentürme]]'' waren aber oftmals allgemeine ''Gefängnistürme'', teils lediglich Türme der Stadtmauern. Zu Beginn des Prozesses wurde die angeklagte Person vollständig [[Nacktheit|entkleidet]] und [[Ganzkörperrasur|rasiert]] ([[Depilation]]). Das tat man, damit sie kein Zaubermittel verstecken konnte bzw. um ihre Zauberkraft zu brechen. Dann wurde sie am ganzen Körper nach einem Hexenmal untersucht. Bei dieser Gelegenheit kamen auch [[Vergewaltigung]]en des Opfers durch die Henker vor.&lt;ref&gt;[[Hermann Löher]]: ''[[Hochnötige Unterthanige Wemütige Klage Der Frommen Unschültigen]].'' 1676, [http://extern.historicum.net/loeher/kap7.htm Vergewaltigung von Anna Kemmerlin, der Ehefrau des Schöffen Peller, durch den Henker Hondeschlager und seinen Knecht, 43 und 44], Zitat: ''(43) …&amp;nbsp;dem Hencker/ Hondeschlager und seinem Knecht übergeben; ihr an alle ordten und enden die hahren abzuscheren; da dan ein frembdes passirt, als der Hencker und Knecht/ bey einer abseiten Kammer wahren/ die so ehrliche Scheffen Fraw unerlich an zu greiffen/ die hahren aller enden ihres Leibs ab zu scheren/ und sie un-erlich zu (44) handelen/ davon auch im Criminalis dubii zu lesen. Da schreyet und ruffet die frauw über laut!&amp;nbsp;…''{{Toter Link|date=2025-03-11|url= http://extern.historicum.net/loeher/kap7.htm}}&lt;/ref&gt;<br /> # Verhör: Man unterschied in der Regel drei Phasen des Verhörs: die gütliche Befragung, die Befragung mit Vorzeigen und Erklären der [[Folterinstrument]]e und die [[peinliche Befragung]], bei der die Folter Anwendung fand.<br /> ## Gütliche Befragung: Die [[Vernehmung]] durch die [[Richter]]. Die Fragen&lt;ref&gt;Ein Fragenkatalog findet sich z.&amp;nbsp;B. bei Wolfgang Behringer (Hrsg.): ''Hexen und Hexenprozesse in Deutschland.'' 7. Auflage. München 2010, S.&amp;nbsp;280–285 ({{Webarchiv |url=https://m.facebook.com/KelheimD/posts/325466137639016|text= |archive-is=20150710092806}} online, zitiert nach Behringer).&lt;/ref&gt; waren sehr detailliert; sie umfassten beispielsweise den [[Geschlechtsverkehr]] mit dem [[Teufel]], die „[[Teufelsbuhlschaft]]“ und Absprachen bzw. Verabredungen mit ihm.<br /> ## Territion: Gab der oder die Angeklagte kein „[[Geständnis]]“ ab, folgte die [[Territion]] (dt. ''Schreckung''), d.&amp;nbsp;h. das Zeigen der [[Folterinstrument|Folterwerkzeuge]] und ihre genaue Erklärung.<br /> ## Peinliche Befragung: Nun folgte das Verhör unter der [[Folter]] (die ''[[Peinliche Befragung|Peinliche (d.&amp;nbsp;h. schmerzhafte) Befragung]]'' des Angeklagten), was häufig zu einem „Geständnis“ führte. Dabei wurden eventuelle „Schutzvorschriften“ wie die Begrenzung der Folter auf eine Stunde, [[Pause]]n während der Folter etc. meist nicht beachtet.&lt;sup&gt;Ref?&lt;/sup&gt; Im Rahmen von Hexenprozessen fiel meist die Beschränkung der Folteranwendung auf eine Stunde weg, da man hier von einem ''crimen exceptum'' (Ausnahmeverbrechen) ausging, was besondere Härte verlangte. Hierbei kamen u.&amp;nbsp;a. [[Daumenschraube]] und [[Streckbank (Folter)|Streckbank]] zum Einsatz. Ebenso galt bei Hexenprozessen oftmals die sonst übliche Regel nicht, dass man einen Angeklagten nur dreimal der Folter unterwerfen dürfe, und wenn bis dahin kein Geständnis vorliege, er freizulassen sei. Im ''[[Hexenhammer]]'' wurde dazu geraten, die verbotene ''Wiederaufnahme'' der Folter ohne neue Beweise als ''Fortsetzung'' zu deklarieren. [[Datei:Neuwalt 1584.JPG|mini|Wasserprobe, Titelblatt der Schrift von [[Hermann Neuwalt]], Helmstedt 1581]]<br /> # Hexenproben: Das offizielle Gerichtsverfahren sah keine ''Hexenprobe'' vor, ja eigentlich galt ein Verbot ihrer Anwendung. Dennoch griffen viele Gerichte in den verschiedensten Teilen des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]] auf sie zurück. Die Bewertung der Hexenproben war ebenso unterschiedlich wie überhaupt ihre Anwendung. Manchmal galten die Hexenproben als starker Beweis, manchmal als schwacher. Folgende Hexenproben sind die bekanntesten:<br /> #* [[Wasserprobe (Recht)|Wasserprobe]] (auch als Hexenbad bezeichnet)<br /> #* [[Feuerprobe]] (kam jedoch äußerst selten vor)<br /> #* [[Nadelprobe]] (hier wurde das sogenannte [[Hexenmal]] gesucht)<br /> #* [[Tränenprobe]]<br /> #* [[Wiegeprobe]]<br /> # Geständnis: Niemand durfte in der Frühen Neuzeit ohne ein Geständnis verurteilt werden&amp;nbsp;– das galt auch für die Hexenprozesse. Doch aufgrund der Regeln in der Anwendung der Folter war die Wahrscheinlichkeit, ein Geständnis zu erlangen, bei Hexenprozessverfahren um ein Vielfaches höher als bei anderen Prozessen.<br /> # Befragung nach Mitschuldigen ([[Besagung]]): Da die Hexen laut der [[Hexenlehre]] auf den [[Hexensabbat]]en ihre Mitgenossen trafen, mussten sie diese auch kennen. In einer zweiten Verhörphase wurden die Angeklagten nun nach den Namen der anderen Hexen bzw. Hexenmeister befragt, eventuell auch wieder mit erneuter Anwendung der Folter. Dadurch wurde die Liste der Verdächtigen unter Umständen immer länger, da unter Folter immer neue Menschen beschuldigt wurden, ebenfalls Hexen zu sein. Das Resultat waren regelrechte Kettenprozesse.<br /> # Verurteilung<br /> # Hinrichtung: Auf das Verbrechen der Hexerei stand die Strafe des Feuertodes, also der [[Scheiterhaufen]], auf dem man lebendig verbrannt wurde, um die [[Seele]] zu reinigen. Die Hexe wurde an einen Pfahl inmitten eines [[Reisig]]haufens [[Fesselung (physisch)|gefesselt]], woraufhin der Reisighaufen entzündet wurde. Als Akt der Gnade galt die vorherige Enthauptung, Erdrosselung oder das Umhängen eines [[Schwarzpulver]]säckchens um den Hals.<br /> <br /> Beispielhaft ist das überlieferte Protokoll über den Hexenprozess gegen die „[[Bader-Ann]]“ in [[Veringenstadt]] 1680.<br /> <br /> === Opfer ===<br /> ==== Zahl der Opfer ====<br /> Die heutige Forschung, die auf breit angelegten Auswertungen der Gerichtsakten basiert, geht nach Schwerhoff davon aus, dass die Verfolgung in ganz Europa etwa 40.000 bis 60.000 Todesopfer forderte.&lt;ref&gt;Gerd Schwerhoff: ''Vom Alltagsverdacht zur Massenverfolgung. Neuere deutsche Forschungen zum frühneuzeitlichen Hexenwesen.'' In: ''[[Geschichte in Wissenschaft und Unterricht]].'' 46 (1995), S. 359–380, hier S.&amp;nbsp;362&amp;nbsp;f. und 365.&lt;/ref&gt; Der dänische Historiker Gustav Henningsen kommt ebenfalls auf etwa 50.000 Hinrichtungen.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Gustav Hennigsen |Hrsg=Agostino Borromeo |Titel=La inquisición y las brujas |Sammelwerk=L’Inquisizione. Atti del Simposio<br /> internazionale, Città del Vaticano, 29–31 ottobre 1998 |Ort=Vatikanstadt |Datum=2003 |Seiten=605 |Online=[https://dialnet.unirioja.es/servlet/articulo?codigo=5562701 Abstract]}}&lt;/ref&gt; Etwa 25.000 Menschen wurden auf dem Boden des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]] hingerichtet, davon in Süddeutschland etwa 9.000, im Thüringer Raum – nach dem Forschungsstand von 2006 – 1.565&lt;ref&gt;Ronald Füssel: ''Hexen und Hexenverfolgung im Thüringischen Raum.'' Zweite überarbeitete Auflage. Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, Erfurt 2006, ISBN 3-931426-53-X, S.&amp;nbsp;21.&lt;/ref&gt; (bei als niedrig eingeschätzter Dunkelziffer). Zu den Todesopfern kam eine hohe Zahl weiterer zu [[Konfiskation]] und Haft Verurteilter.<br /> <br /> Die früher verbreiteten Zahlen von mehreren 100.000 Todesopfern stützten sich auf überzogene Schätzungen und das durch Literatur und Filme verbreitete Bild einer flächendeckend über Jahrhunderte anhaltenden, ungezügelten Hexenverfolgung. Die falsche Opferzahl von neun Millionen hingerichteter Hexen geht auf den [[Quedlinburg]]er Stadtsyndikus [[Gottfried Christian Voigt]] (1741–1791) zurück und wurde in [[völkisch]]en Schriften von [[Mathilde Ludendorff]] popularisiert und von der [[NS-Propaganda]] aufgegriffen.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Felix Wiedemann |Titel=Rassenmutter und Rebellin. Hexenbilder in Romantik, völkischer Bewegung, Neuheidentum und Feminismus |Verlag=Königshausen &amp; Neumann |Ort=Würzburg |Datum=2007 |ISBN=978-3-8260-3679-8 |Seiten=38, 167}}&lt;/ref&gt; Noch heute wird sie in einigen Publikationen als historische Tatsache angegeben.<br /> <br /> [[Datei:Zeitung Derenburg 1555 crop.jpg|mini|Einblattdruck zu einer Hexenverbrennung in [[Derenburg]] (Grafschaft Reinstein) 1555]]<br /> <br /> ==== Geschlecht ====<br /> Etwa 75 bis 80 Prozent der Opfer der europäischen Hexenverfolgung waren Frauen, was dem geschlechtsbezogenen Hexenglauben in Mitteleuropa entsprach. Zeitlich und regional gab es jedoch Abweichungen.<br /> <br /> Unter den Vorläufern der Hexenverfolgung, d.&amp;nbsp;h. ungefähr um 1400, gab es zunächst vermehrt Männer unter den Opfern, weil sich die Hexerenprozesse aus den [[Ketzer]]prozessen, in denen überwiegend Männer angeklagt wurden, entwickelt haben. Zu Beginn der Neuzeit wurde Hexerei als ein gewöhnlicher Straftatbestand betrachtet und zunehmend von der weltlichen Gerichtsbarkeit verfolgt; nun nahm der Anteil der Männer unter den Opfern rasch ab. Erst auf dem Höhepunkt der Hexenverfolgungen, in Deutschland in den 1620er Jahren, wurden auch wieder verstärkt Männer verfolgt. Insgesamt waren im Gebiet des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation]] ungefähr drei Viertel aller wegen Hexerei Angeklagter Frauen.&lt;ref&gt;Rolf Schulte: ''Hexenmeister. Die Verfolgung von Männern im Rahmen der Hexenverfolgung von 1530–1730 im Alten Reich''. Lang, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-631-35556-4 (Zugleich [[Dissertation]] an der [[Universität Kiel]] 1999).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In Nordeuropa ging die Hexervorstellung eher von männlichen Zauberern aus. Der Männeranteil lag hier zwischen 50 Prozent in Finnland und bis zu 90 Prozent in Island.<br /> <br /> Auch im [[Erzstift Salzburg]] waren zwei Drittel der verurteilten Personen männlich (133 hingerichtete Bettler, meist [[Hexenkind (Europa)|Kinder]] um den [[Zauberbubenprozesse in Salzburg|Schinderjackl]] in den Jahren 1675 bis 1681).&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Wolfgang Behringer |Titel=Hexen: Glaube, Verfolgung, Vermarktung |Verlag=C.H.Beck |Datum=2005 |ISBN=978-3-406-41882-2 |Online=https://books.google.de/books?id=vl3XIfBV30sC&amp;pg&amp;pg=PA61#v=onepage&amp;q=Salzburg&amp;f=false |Abruf=2022-07-26}}&lt;/ref&gt; Auch wurden Männer verfolgt, die sich angeblich mit Hilfe eines speziellen Gürtels in [[Werwolf|Werwölfe]] verwandeln konnten.&lt;ref&gt;Brian P. Levack: ''Hexenjagd. Die Geschichte der Hexenverfolgungen in Europa.'' München 1995 (Übersetzung von: ''Witch-hunt in early modern Europe.'' New York 1987), S. 176–182.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[[Wolfgang Behringer]]: ''[https://www.uni-saarland.de/fileadmin/upload/lehrstuhl/behringer/PDF/9miohexen.pdf Neun Millionen Hexen. Entstehung, Tradition und Kritik eines populären Mythos.]'' In: ''Geschichte in Wissenschaft und Unterricht.'' 49 (1998), S.&amp;nbsp;664–685, zitiert nach {{Webarchiv |url=https://www.historicum.net/de/themen/hexenforschung/thementexte/rezeption/artikel/Neun_Millionen_Hexen/ |text=Archivierte Kopie |wayback=20160221162731}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Für Deutschland sind konfessionelle Unterschiede der Geschlechterverteilung feststellbar. So waren in katholischen Gebieten 60 bis 70 Prozent der Hingerichteten Frauen, während die Opfer in Gebieten mit protestantischer Bevölkerung zu 85 Prozent Frauen waren.&lt;ref name=&quot;Kai&quot;&gt;''[https://www.evangelisch.de/inhalte/132267/29-02-2016/deutlich-mehr-opfer-neue-erkenntnisse-ueber-hexenprozesse Forschung über Hexenprozesse: Es gab deutlich mehr Opfer.]'' In: ''[[Evangelisch.de]]'', 29. Februar 2016, abgerufen am 15. August 2022.&lt;/ref&gt;<br /> Ein allgemeingültiger Zusammenhang zwischen [[Konfession]]szugehörigkeit und Hexenverfolgung liegt jedoch nicht vor.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Stephan Quensel |Titel=Hexen, Satan, Inquisition: Die Erfindung des Hexen-Problems |Verlag=Springer |Datum=2017 |ISBN=978-3-658-15125-6 |Seiten=10}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Sozialstruktur ====<br /> In der Anfangszeit wurden vor allem alleinlebende, alte und sozial schwache Frauen aus einem bäuerlichen Umfeld Opfer der Hexenverfolgungen. Ab ca. 1590 änderte sich mit der Wandlung des Hexenstereotyps auch die soziale Schicht der Verfolgten. Dies zeigt sich beispielsweise im Fall des [[Kurtrier]]ischen Rates [[Dietrich Flade]], der als Richter zuvor selbst Hexenprozesse geführt hatte, oder in dem des [[Arnsberg]]er Bürgermeister [[Henneke von Essen]], der Kritik an der Verfolgungspraxis geübt hatte. Es gibt Hinweise darauf, dass gezielt versucht wurde, adlige und hochstehende Personen in die Prozesse hineinzuziehen, möglicherweise, da man hoffte, diese würden ihren Einfluss nutzen, um eine Verfolgungswelle zu beenden.&lt;ref&gt;Behringer: ''Hexen – Glaube, Verfolgung, Vermarktung.'' 1998, S.&amp;nbsp;67–68.&lt;/ref&gt; Daneben gab es sicher auch persönliche Gründe wie Neid, Eifersucht oder ähnliches, jemanden als Hexe zu denunzieren; doch sollte der reale Glaube an die Macht der Hexen nicht unterschätzt werden. Der Bürgermeister [[Johannes Junius]], der 1628 in Bamberg verbrannt wurde, schilderte in Gefangenschaft in einem Brief an seine Tochter Veronika, wie die Henkersknechte ihn aufforderten, etwas Ausgedachtes zu gestehen, auch wenn er ganz unschuldig sei.&lt;ref&gt;Johannes Hasselbeck, Robert Zink: ''„So wirdt die gantze Burgerschafft verbrendt …“. Der Brief des Bamberger Bürgermeisters Johannes Junius aus dem Hexengefängnis 1628'' (= ''Veröffentlichungen des Stadtarchivs Bamberg.'' Band 15). Bamberg 2013 (Wissenschaftliche Edition).&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://digital.bib-bvb.de/view/bvb_mets/viewer.0.6.5.jsp?folder_id=0&amp;dvs=1658914817173~733&amp;pid=16384798&amp;locale=de&amp;usePid1=true&amp;usePid2=true |titel=Brief Joh. Junius an Veronika Junius |hrsg=Staatsbibliothek Bamberg |abruf=2022-07-27}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Letzte Hexenprozesse ===<br /> Das letzte Todesopfer der Hexenverfolgung in Brandenburg war am 17. Februar 1701 die 15-jährige Magd [[Dorothee Elisabeth Tretschlaff]], die in [[Fergitz]] in der [[Uckermark]] wegen „[[Buhlerei]] mit dem Teufel“ enthauptet wurde. Andere Prozesse endeten mit Freisprüchen. König [[Friedrich Wilhelm I. (Preußen)|Friedrich Wilhelm&amp;nbsp;I.]] legte 1708 fest, dass Urteile auf Anwendung der Folter durch den König persönlich im Einzelfall bestätigt werden mussten. 1714 ließ er die Brandpfähle abreißen.<br /> <br /> Am 19. August 1738 wurden im letzten Hexenprozess am [[Niederrhein (Region)|Niederrhein]] die zum Zeitpunkt ihrer Verhaftung erst 14-jährige [[Helena Curtens]] sowie [[Agnes Olmans]]&lt;ref&gt;{{ANNO|ibn|20|08|1938|3|Die letzte „Hexe“ vom Niederrhein}}&lt;/ref&gt;&lt;!-- 2021-02-17 Phrontis: in vorstehender Quelle wird das abweichende Jahr 1737 genannt, außerdem ist nur von zwei Kindern die Rede. Das müsste nochmal mit anderen Quellen abgeglichen werden. --&gt; (Mutter dreier Töchter) wegen „Hexerei und Buhlschaft“ mit dem Teufel in [[Düsseldorf-Gerresheim]] durch Verbrennung hingerichtet.<br /> <br /> In Südwestdeutschland wurde als eine der letzten der Hexerei angeklagten Frauen [[Anna Schnidenwind]] am 24. April 1751 in [[Endingen am Kaiserstuhl]] hingerichtet. Vermutlich fand die letzte Hexenhinrichtung auf [[Heiliges Römisches Reich|Reichsboden]] am 2. April 1756 in [[Landshut]] statt, wo die 15-jährige Veronika Zeritschin als Hexe geköpft und anschließend verbrannt wurde.<br /> <br /> Am 4. April 1775 wurde im [[Fürststift Kempten]] [[Anna Maria Schwegelin]] wegen [[Teufelsbuhlschaft]] als letzte „Hexe“ auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands&lt;ref&gt;{{ANNO|fnz|01|01|1996|128|Auswahlbibliographie|ALTSEITE=126|anno-plus=ja}}&lt;/ref&gt; der Prozess gemacht. Das Urteil des [[Fürstabt]]s [[Honorius Roth von Schreckenstein]], dem kraft [[Kaiserliches Privileg|kaiserlichen Privilegs]] ''(Campidona sola judicat ense et stola)'' die geistliche und weltliche [[Gerichtsbarkeit]] zustand, wurde aber nicht vollstreckt, weil der Fürstabt wenige Tage vor der Vollstreckung befahl, erneut die Ermittlungen aufzunehmen. Der Fall wurde nicht weiter verfolgt; Anna Schwegelin starb 1781 im Kemptener Gefängnis ''(Stockhaus)'' eines natürlichen Todes.<br /> <br /> 1782 wurde als letzte Hexe&lt;ref&gt;Alexander Rechsteiner: [https://blog.nationalmuseum.ch/2017/06/im-hexenwahn/ ''Im Hexenwahn''] Im Blog des [[Schweizerisches Nationalmuseum|Schweizerischen Nationalmuseums]] vom 13. Juni 2017&lt;/ref&gt; der [[Schweiz]] [[Anna Göldi]] in [[Glarus]] hingerichtet;&lt;ref&gt;{{ANNO|kon|18|04|1865|5|Hexen und Hexenprozesse}}&lt;/ref&gt; allerdings wurden im Urteil Begriffe wie „Hexerei“ oder „Zauberei“ vermieden. Es war die letzte legale Hexenhinrichtung. Sie rief europaweit Empörung hervor; auch die protestantische Öffentlichkeit in dem reformierten Schweizer Kanton Glarus war entsetzt.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Wolfgang Behringer |Titel=Hexen: Glaube, Verfolgung, Vermarktung |Auflage=5 |Verlag=C.H.Beck |Datum=2005 |ISBN=978-3-406-41882-2 |Seiten=36, 86 |Online=https://books.google.de/books?id=vl3XIfBV30sC&amp;pg&amp;pg=PA61#v=onepage&amp;q=Glarus&amp;f=false |Abruf=2022-07-26}}&lt;/ref&gt; Im Jahre 1783 stellte der Rat von [[Stein am Rhein]] eine Untersuchung gegen vier Männer an, die der Zauberei und Hexerei verdächtigt wurden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.stadtarchiv-schaffhausen.ch/Schaffhausen-Geschichte/HexenSteinAmRhein.htm |titel=Stadtarchiv Schaffhausen : Willkommen beim Stadtarchiv Schaffhausen |abruf=2023-04-05}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die letzte überlieferte Hinrichtung einer Hexe in Mitteleuropa fand 1793 in [[Südpreußen]] statt. Wilhelm G. Soldan und Heinrich Heppe schrieben in ihrer grundlegenden Arbeit „Ohne Zweifel war das der letzte gerichtliche Hexenbrand […], den Europa im achtzehnten Jahrhundert gesehen hat“. Es ist wenig wahrscheinlich, dass der Prozess wirklich stattfand. Informationen darüber stammen nur aus einer recht unsicheren Quelle. Es war jedoch mit Sicherheit nicht die letzte „gerichtliche“ Behandlung von Hexerei.&lt;ref&gt;Jacek Wijaczka: ''Hexenprozesse in Polen vom 16. bis zum 18. Jahrhundert.'' In: Gudrun Gersmann, Katrin Moeller, Jürgen-Michael Schmidt (Hrsg.): ''Lexikon zur Geschichte der Hexenverfolgung'' ({{Webarchiv |url=http://www.historicum.net/themen/hexenforschung/lexikon/alphabethisch/p-z/art/Polnische_Hexen/html/artikel/5687/ca/60b1657db101dbc709d2ff3616476e9b/ |text=online auf: ''historicum.net'' |wayback=20130212183955}}).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Binsfeld Traktat.JPG|mini|Petrus Binsfeld, ''Von Bekannt&amp;shy;nuß der Zauberer und Hexen. Ob und wieviel denselben zu glauben,'' deutsche Ausgabe bei [[Adam Berg]], München 1602]]<br /> <br /> == Rechtfertigungen der Hexenverfolgung ==<br /> === Hexenbulle des Papstes ===<br /> Papst [[Innozenz&amp;nbsp;VIII.]] veröffentlichte 1484 die [[Päpstliche Bulle|Bulle]] ''[[Summis desiderantes affectibus]]'', die in ihren Formulierungen vermutlich auf den berüchtigten Inquisitor [[Heinrich Kramer]] zurückgeht. Obwohl es sich hierbei um ein Dokument handelt, welches die Notwendigkeit der Hexeninquisition in Deutschland feststellt und Kramer zu seinen Hexenverfolgungen autorisierte, sind sich die Historiker einig, dass gerade die Anwendung dieses Dokumentes in anderen Fällen das Ausbrechen eines Hexenwahns verhindert hat, wie dies in Italien der Fall war, wo sich der Papst durchsetzen konnte. Ihren relativ hohen Bekanntheitsgrad hatte die Hexenbulle Heinrich Kramer zu verdanken, der sie dem eigentlichen Text des ''Hexenhammers'' voranstellte.<br /> <br /> === Hexenhammer ===<br /> {{Hauptartikel|Hexenhammer}}<br /> <br /> Eine bedeutende Rolle in der Popularisierung spielte der 1486 erschienene ''[[Hexenhammer]]'', ''Malleus maleficarum'', in der der Dominikaner und gescheiterte Inquisitor [[Heinrich Kramer]] seine Vorstellungen von Hexen zusammenfasste und mit Dutzenden von Kirchenväter-Zitaten zu untermauern suchte. Sein Werk erreichte zwar nie kirchliche Anerkennung – auch wenn der Verfasser dies durch Voranstellung der päpstlichen Bulle ''[[Summis desiderantes affectibus]]'' zu suggerieren versuchte – und war damit keine Grundlage zum kirchlichen Vorgehen und ersetzte auch nie die weltliche Rechtsprechung, wirkte sich aber dennoch auf die Vorstellungen wie Rechtspraxis aus. Die Band [[Feuerschwanz]] thematisierte das Buch in ihrem Lied &quot;Malleus maleficarum&quot;.<br /> <br /> === Luthers Haltung zur Hexenverfolgung ===<br /> [[Martin Luther]] hat sich in seinen Predigten, Vorlesungen, Tischreden und Briefen in drei Jahrzehnten mannigfach zum Thema „Zauberei“ und „Hexen“ geäußert.&lt;ref&gt;[https://antonpraetorius.de/wp-content/uploads/2021/03/Luther_Hexenpredigten.pdf ''Lesebuch zum Thema „Hexen“ und „Zauberei“ in Predigten, Vorlesungen, Tischreden von Martin Luther.'' Zusammengestellt von Hartmut Hegeler u.&amp;nbsp;a., Unna, 2016. (PDF; 8,4&amp;nbsp;MB; 238 Seiten), abgerufen am 13. September 2016.]&lt;/ref&gt; Luther war überzeugt von der Möglichkeit des Teufelspaktes, der Teufelsbuhlschaft und des Schadenzaubers und befürwortete die gerichtliche Verfolgung von Zauberern und Hexen.&lt;ref&gt;Zum Fall eines „bezauberten Mägdleins“, das „blutige Thränen vergieße; wenn jenes Weib da sei“, äußerte sich Luther wie folgt: „Da sollte man mit solchen zum Gericht/ zur Strafe eilen. Die Juristen wollen zu viele Zeugnisse haben, verachten diese offenbaren [Tatsachen]. Ich, sprach er, habe in diesen Tagen einen Ehefall gehabt, wo die Frau ihren Mann vergiften wollte, also, daß er Eidechsen hat ausgebrochen, und sie, peinlich [d.&amp;nbsp;h. unter Folter] befragt, hat nichts geantwortet, weil solche Hexen stumm sind, verachten die Martern; der Teufel läßt sie nicht reden. Diese Thatsachen geben Zeugnis genug, daß ein Exempel an ihnen gegeben werden möchte, anderen zum Schrecken“. (Tischreden, Kap. 25, 20. August 1538)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Aussage des Alten Testaments „Die Zauberinnen sollst du nicht am Leben lassen“ {{Bibel|Ex|22|17|LUT}} hatte für ihn Gültigkeit. Dies wird in einer Hexenpredigt deutlich, die Luther zu dieser Stelle hielt. Er verlieh hier seinem Abscheu vor dem Übel der Hexerei Ausdruck und gab einer Verurteilung der im Verdacht stehenden Frauen recht:&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Martin Luther |Titel=Hexenpredigt von Martin Luther |Ort=Weimar |Datum= |Seiten=1 |Online=http://www.anton-praetorius.de/downloads/Hexenpredigt%20von%20Martin%20Luther.pdf}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Fleischer Christoph |url=https://www.der-schwache-glaube.de/2016/12/04/hinweis-martin-luthers-hexenpredigten-aufgelegt-hartmund-hegeler-unna-2016/ |titel=Der schwache Glaube Der christliche Glaube zwischen Moderne und Religion |datum=2016-12-04 |abruf=2020-12-11}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> {{Zitat<br /> |Text=Von der Zauberin.&amp;nbsp;… Warum nennt das Gesetz<br /> hier eher Frauen als Männer, obwohl doch auch Männer dagegen verstoßen? Weil Frauen<br /> mehr als jene durch Verführungen (superstitionibus) dem Satan unterworfen sind. Wie Eva.&amp;nbsp;… Es ist ein überaus gerechtes Gesetz, dass die Zauberinnen getötet werden, denn sie richten viel Schaden an, was bisweilen ignoriert wird, sie können nämlich Milch, Butter und alles aus einem Haus stehlen&amp;nbsp;… Sie können ein Kind verzaubern&amp;nbsp;… Auch können sie geheimnisvolle Krankheiten im menschlichen Knie erzeugen, dass der Körper verzehrt wird&amp;nbsp;… Wenn du solche Frauen siehst, sie haben teuflische Gestalten, ich habe einige gesehen&amp;nbsp;… Deswegen sind sie zu töten&amp;nbsp;… Schaden fügen sie nämlich an Körpern und Seelen zu, sie verabreichen Tränke und Beschwörungen, um Hass hervorzurufen, Liebe, Unwetter, alle Verwüstungen im Haus, auf dem Acker, über eine Entfernung von einer Meile und mehr machen sie mit ihren Zauberpfeilen Hinkende, dass niemand heilen kann&amp;nbsp;… Die Zauberinnen sollen getötet werden, weil sie Diebe sind, Ehebrecher, Räuber, Mörder&amp;nbsp;… Sie schaden mannigfaltig. Also sollen sie getötet werden, nicht allein weil sie schaden, sondern auch, weil sie Umgang mit dem Satan haben.<br /> |Autor=<br /> |Quelle=''Predigt vom 6. Mai 1526, WA 16, 551f.''<br /> |ref=}}<br /> <br /> Zahlreiche lutherische Theologen, Prediger und Juristen und Landesherren, zum Beispiel [[Heinrich Julius (Braunschweig-Wolfenbüttel)|Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel]], beriefen sich später auf einschlägige Aussagen Luthers.<br /> <br /> === Calvin und die Hexenprozesse ===<br /> Genau wie Luther befürwortete [[Johannes Calvin]] die Verfolgung und Hinrichtung von Hexen. Unter Berufung auf die Bibelstelle Exodus {{BB|Ex|22|17|LUT}} erklärte Calvin, Gott selbst habe die Todesstrafe für Hexen festgesetzt. In Predigten tadelte er darum jene, welche die Verbrennung der Hexen ablehnten, und wollte sie als Verächter des göttlichen Wortes aus der Gesellschaft ausstoßen.<br /> <br /> Calvin glaubte, dass Männer und Frauen in Genf drei Jahre lang durch Zauberkünste die Pest ausgebreitet hätten, und hielt alle ihnen durch die Folter abgepressten Selbstanschuldigungen für wahr, nachträglichen Widerruf für unwahr.<br /> <br /> === Canisius und die Hexenverfolgung insbesondere in katholischen Gebieten ===<br /> Der wortgewaltige Gegenreformator und Ordensprovinzial der Jesuiten für Süddeutschland, [[Petrus Canisius]], war ebenfalls ein Verfechter der Hexenverfolgung. In scharfen Verlautbarungen machte er in den Jahren von 1559 bis 1566 als Domprediger in Augsburg „Hexen“ für allerlei „schändliche Freveltaten“ und „Teufelskünste“ verantwortlich. Dies kippte die Stimmung mit zugunsten der Verfolgungsbefürworter im zuvor eher weltoffenen und humanistisch geprägten Augsburg und bestärkte die bäuerliche Bevölkerung in ihrem Verlangen, unliebsame oder für absonderlich gehaltene Frauen zu verfolgen. Nach einer Latenzphase (?) von zwei Generationen richteten die Predigten von Canisius großen Schaden in den Köpfen vieler Menschen im süddeutsch-katholisch geprägten Raum an. [[Wolfgang Behringer]] sieht in den von Petrus Canisius gehaltenen Predigten der 1560er-Jahre eine Mitursache für den dann folgenden neuen Ausbruch des Hexenwahns in Mitteleuropa.&lt;ref&gt;Wolfgang Behringer: ''Mit dem Feuer vom Leben zum Tod. Hexengesetzgebung in Bayern.'' H. Hugendubel, München 1988, ISBN 3-88034-393-4, S. 76 f.&lt;/ref&gt; Diese Ansicht teilt auch der Canisius-Biograf [[Mathias Moosbrugger]].&lt;ref&gt;Mathias Moosbrugger: ''Petrus Canisius, Wanderer zwischen den Welten.'' Tyrolia, Innsbruck 2021, ISBN 978-3-7022-3929-9.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Kampf gegen die Hexenverfolgung ==<br /> Die Kritik an der Hexenverfolgung begann sofort mit dem Einsetzen der neuzeitlichen Verfolgung. So gelang es beispielsweise 1519 [[Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim]] (1486–1535) in [[Metz]], eine wegen Hexerei angeklagte Frau vor dem Inquisitor Claudius Salini erfolgreich zu verteidigen.<br /> <br /> Anfangs gab es vor allem von juristischer und Verwaltungsseite Bedenken gegen das Entstehen einer Sondergerichtsbarkeit neben den staatlichen Justizorganen. Grundsätzliche Kritik am Hexenaberglauben setzte erst später ein.<br /> <br /> === Zweifel an Zauberkünsten und Kritik am Prozessverfahren ===<br /> Die Deutung von Wetteranomalien, die im Volksglauben den Hexen und Zauberern zugeschrieben wurden, in der „[[Kleine Eiszeit|Kleinen Eiszeit]]“ hatte einen nicht unerheblichen Einfluss auf die geistesgeschichtliche Entwicklung.&lt;ref&gt;[[Hartmut Lehmann]]: ''Frömmigkeitsgeschichtliche Auswirkungen der „Kleinen Eiszeit“''. In: Wolfgang Schieder (Hrsg.): ''Volksreligiosität in der modernen Sozialgeschichte'' (Geschichte und Gesellschaft Sonderheft 11). Göttingen 1986, S.&amp;nbsp;31–50.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[[Wolfgang Behringer]]: ''„Kleine Eiszeit“ und Frühe Neuzeit''. In: Wolfgang Behringer, Hartmut Lehmann, Christian Pfister (Hrsg.): ''Kulturelle Konsequenzen der „Kleinen Eiszeit“.'' Göttingen 2005, S.&amp;nbsp;415–508.&lt;/ref&gt;<br /> Besonders im Umfeld der [[Eberhard Karls Universität Tübingen|Universität Tübingen]] äußerte sich eine Reihe von Theologen und Juristen kritisch gegenüber dem Hexenglauben, weil man Gottes [[Allmacht]] so umfassend sah, dass es keinen Wetterzauber bzw. [[Schadenzauber]] geben könne: Letztlich werde auch Unheil, Unglück und Unwetter von Gott selbst gelenkt, um Sünder zu bestrafen und die Gerechten zu prüfen. Schadenzauber, Hexenflug und Hexentanz seien teuflische Phantasie. Hexen könnten allenfalls wegen ihres Abfalls von Gott durch den [[Teufelspakt]] bestraft werden.<br /> <br /> Zu diesem Kreis aus dem Umfeld der Tübinger Universität gehörten:<br /> <br /> * [[Martin Plantsch]] (um 1460–1533) aus [[Dornstetten]], 1477 bis 1533 in Tübingen, betrachtete schon 1507, zwei Jahre nach einer Hexenverbrennung in Tübingen, Zauberei als Einbildung; das Wirken von Hexen könne nicht bekämpft werden, da es unter Gottes Willen stehe: „Dies ist die erste allgemeingültige Wahrheit: Kein Wesen kann einem anderen Schaden zufügen oder irgendeine tatsächliche Wirkung nach außen hervorbringen, es sei denn durch den Willen Gottes“.&lt;ref&gt;[https://daten.digitale-sammlungen.de/~db/bsb00005447/images/ ''Opusculum de sagis maleficis''], Martini Plantsch concionatoris Tubingensis, Heilbronn 1507; herausgegeben von [[Heinrich Bebel]], S. 4&lt;sup&gt;r&lt;/sup&gt;: „Prima veritas catholica haec est. Nulla creatura potest alteri laesionem inferre, seu quemcumque effectum positivum ad extra producere, nisi Deo volente“ (Orthografie modernisiert).&lt;/ref&gt;<br /> * [[Johannes Brenz]] (1499–1570) aus [[Weil der Stadt]], 1537 bis 1538 in Tübingen, bestritt 1539 die Verantwortung von Hexen für einen großen Hagelsturm, hielt aber ihre Bestrafung für gerechtfertigt, wenn sie sich selbst einbilden und die böse Absicht haben, im Bund mit dem Teufel zu stehen.&lt;ref&gt;''Homilia de Grandine, habita 1539.'' In: ''Pericopae evangeliorum quae usitato more in praecipuis Festis legi solent'', Frankfurt 1557; deutsch übersetzt von Jakob Gräter ''Ein predig von dem Hagel und Ungewitter'', Gethan Anno 1539, in: ''Evangelien der fürnembsten Fest- und Feyertagen'', Frankfurt 1558 u. ö., [https://digitale.bibliothek.uni-halle.de/vd16/content/pageview/3041949 Ausgabe Frankfurt am Main 1572], S. 891–896; vgl. die Handschrift ''Homiliae Evangeliorum quae usitate more diebus dominicis proponuntur. Jo. Brentius Homiliae Halae Suev. ab ao 1524–1544 unicum exempl.'' der Landesbibliothek Stuttgart (Cod. theol. et phil. fol. 278).&lt;/ref&gt;<br /> * [[Matthäus Alber]] (1495–1570) aus [[Reutlingen]], 1513 bis 1518 in Tübingen, und [[Wilhelm Bidembach]] (1538–1572) aus [[Brackenheim]], Mitte der 1550er Jahre in Tübingen, predigten 1562 in [[Stuttgart]] nach einem großen Hagelsturm gegen den [[Esslingen am Neckar|Esslinger]] Pfarrer [[Thomas Naogeorg]] (1508–1563), der Hexen dafür verantwortlich machte und ihre strenge Bestrafung forderte.&lt;ref&gt;Matthäus Alber / Wilhelm Bidembach, ''[http://books.google.de/books?id=-lQ8AAAAcAAJ&amp;pg=PP3 Ein Summa etlicher Predigen vom Hagel und Unholden]'', gethon in der Pfarrkirch zuo Stuottgarten im Monat Augusto Anno M.D.LXII … sehr nutzlich und tröstlich zuo diser zeit zuo lesen, Tübingen 1562.&lt;/ref&gt;<br /> * [[Jakob Heerbrand]] (1521–1600) aus [[Giengen an der Brenz]], 1543 bis 1600 in Tübingen, stellte 1570 die [[Disputation]]s-These zu [[2. Buch Mose|Ex]] {{BB|Ex|7|11–12|LUT}} auf, dass Menschen weder zaubern noch Wetter machen können, und ließ dies von seinem Schüler Nikolaus Falck (1540–1616)&lt;ref&gt;Aus [[Apenburg-Winterfeld|Saalfeld bei Salzwedel]], Magister, 1571–1586 Diakon in Augsburg, 1586 in Ulm ohne Amt, 1589–1594 Hofprediger in Ansbach, 1594–† 1616 Pfarrer in Crailsheim.&lt;/ref&gt; verteidigen: „Man darf nicht meinen, diese Worte der ‚Magier‘ hätten eine so große Wirksamkeit oder sie hätten Kräfte, um solche Dinge zu bewerkstelligen“&lt;ref&gt;[https://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0003/bsb00033662/images/ ''De magia disputatio ex Cap. 7. Exo&amp;#91;dus&amp;#93;'']. Deo Patre per Jesum Christum, virtute Spiritus sancti nos iuvante praeside … Iacobo Heerbrando, Sacrae Theologiae Doctore …, Domino ac Praeceptore suo omni pietate colendo Nicolaus Falco Salveldensis, ad subiectas cum Quaestione Theses, XV. die Decembris, loco consueto, hora septima antemeridiana, pro ingenii sui viribus, exercitii causa, respondere conabitur, Tübingen 1570, S. 4: „Nec existimandum est, verba ista Magorum tantae esse efficaciae, aut eas habere vires, ut res istas efficiant“&lt;/ref&gt; – es seien „Phantasmata“, die der [[Satan]] vorgaukele, aber keine wirklichen substanzhaften Veränderungen der Natur oder Schädigungen von Menschen, denn nur Gottes Wort könne tatsächlich schöpferisch wirken.&lt;ref&gt;''A.&amp;nbsp;a.&amp;nbsp;O'', bes. S. 11&amp;nbsp;f. u.&amp;nbsp;ö.&lt;/ref&gt;<br /> * [[Dietrich Schnepf]] (1525–1586) aus [[Bad Wimpfen|Wimpfen]], 1539 bis 1555 und 1557 bis 1586 (mit Unterbrechungen) in Tübingen, wandte sich um 1570 in Predigten gegen den Hexenglauben.&lt;ref&gt;Wilhelm Friedrich Lutz las 1589/90 zur Untermauerung seiner Kritik Abschnitte aus Predigten seines Lehrers Schnepf vor; vgl. Gustav Wulz: ''Wilhelm Friedrich Lutz (1551–1597).'' In: ''Lebensbilder aus dem Bayerischen Schwaben 5'', hrsg. von Götz Freiherr von Pölnitz, München: Max Hueber 1956, S. 198–220, S. 212. Aus den Jahren 1563 bis 1572 sind von [[Martin Crusius]] (1526–1607) angefertigte Mitschriften von Tübinger Predigten Schnepfs erhalten (Universitätsbibliothek Tübingen, Mc 101).&lt;/ref&gt;<br /> * [[Jacob Andreae]] (1528–1590) aus [[Waiblingen]], 1541 bis 1546 und 1561 bis 1590 in Tübingen.<br /> * [[Johann Georg Gödelmann]] (1559–1611) aus [[Tuttlingen]], 1572 bis 1578 in Tübingen, stellte als Jurist 1584 in [[Universität Rostock#Frühe Neuzeit: Blüte und Niedergang|Rostock]] für [[Moritz Markus Burmeister|Marcus Burmeister]] Disputations-Thesen auf, in denen er Zauberkünste für „Teufelsgespinst, Trügerei und Phantasie“ hielt und die genaue Beachtung der Prozessvorschriften forderte.&lt;ref&gt;''Disputatio de magis, veneficis, maleficis et lamiis'', praeside Ioanne Georgio Godelmanno … respondente Marco Burmeistero … habita Rostochii XXVI. Febr. anni LXXXIIII. in collegio fratrum, Frankfurt am Main 1584, deutsch [tendenzielle Übersetzung] Frankfurt am Main 1592.&lt;/ref&gt; 1591 veröffentlichte er ein entsprechendes dreibändiges Werk über den Umgang mit Hexen.&lt;ref&gt;''De Magis, Veneficis Et Lamiis, Recte Cognoscendis &amp; Puniendis, Libri Tres'', His accessit ad Magistratum Clarissimi et Celeberrimi I.C.D. [[Johannes Althusius|Iohannis Althusij]] Admonitio, [https://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0001/bsb00019258/images/ Bd. 1], [https://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0001/bsb00019259/images/ Bd. 2] und [https://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0001/bsb00019260/images/ Bd. 3], Frankfurt 1591.&lt;/ref&gt;<br /> * [[David Chytraeus]] (1530–1600) aus [[Ingelfingen]], 1539 bis 1544 in Tübingen, gab 1587 in Rostock eine niederdeutsche Schrift von [[Samuel Meiger]] (1532–1610)&lt;ref&gt;Samuel Meigerius: ''De Panurgia Laminarum, Sagarum, Strigum ac Veneficarum'', Hamburg 1587.&lt;/ref&gt; über die Hexenverfolgung heraus und sprach sich im Vorwort für äußerste Zurückhaltung in der Verfolgung aus.<br /> * [[Wilhelm Friedrich Lutz]] (1551–1597) aus Tübingen, 1567 bis etwa 1576 an der Tübinger Universität, sprach sich ab 1589 in [[Nördlingen]] in scharfen Predigten gegen die Hexenprozesse aus.<br /> * [[Johannes Kepler]] (1571–1630) aus [[Weil der Stadt]], 1589 bis 1594 in Tübingen, verteidigte 1615–1620 die eigene, als Hexe angeklagte [[Katharina Kepler|Mutter]] mit Hilfe eines juristischen Gutachtens, das wohl auf seinen Freund [[Christoph Besold]] (1577–1638), 1591 bis 1598 und ab 1610 bis 1635 in Tübingen, zurückgeht.&lt;ref&gt;Prozessakten im Hauptstaatsarchiv Stuttgart (A 209 Bü 1055 Q. 66).&lt;/ref&gt;<br /> * [[Theodor Thumm]] (1586–1630) aus [[Hausen an der Zaber]], 1604 bis 1608 und 1618 bis 1630 in Tübingen, schränkte 1621 in seinen Disputations-Thesen für Mag. Simon Peter Werlin&lt;ref&gt;Aus [[Aurich (Vaihingen an der Enz)|Aurich]] bei [[Vaihingen an der Enz|Vaihingen]]; ⚭ 1622 Sabina Burkhardt, Tochter von Georg Burkhardt (1539–1607) aus Tübingen; nicht identisch mit dem Chronisten der Hexenprozesse von 1618 bis 1620 in [[Schiltach]].&lt;/ref&gt; die Strafbarkeit von Hexerei ein und plädierte für Hilfe für vom Teufel betrogene Frauen.&lt;ref&gt;''[http://bvbm1.bib-bvb.de/publish/viewer/19/2129239.html Tractatus theologicus De sagarum impietate, nocendi imbecillitate et poenae gravitate, &amp;c.] … praeside Theodoro Thummio, SS. Theologiae Doctore, eiusdem Professore &amp; Ecclesiae Tubingensis Decano, Respondente M. Simone Petro Werlino, S.S. Theol. Studioso'', Tübingen: Theodor Werlin 1621.&lt;/ref&gt;<br /> * [[Johann Valentin Andreae]] (1586–1654) aus [[Herrenberg]], 1601 bis 1614 (mit Unterbrechungen) in Tübingen, lehnte Scheiterhaufen als Strafe für Hexen grundsätzlich ab.<br /> <br /> Auch in anderen Regionen gab es bereits im 16. Jahrhundert Kritik an Hexenprozessen, z.&amp;nbsp;B. am verhängten Strafmaß. So lehnte etwa Anders Beierholm (ca. 1545–1619) aus [[Skast]], 1569 bis 1580 lutherischer Pfarrer in [[Süderende]] auf [[Föhr]], die Todesstrafe für Zauberinnen ab und versuchte durchzusetzen, dass der Vogt der Insel keine Hexen mehr verbrennen ließ. Daraufhin wurde Beierholm von seinen Gegnern selbst der Zauberei beschuldigt und 1580 als Pfarrer auf Föhr abgesetzt.&lt;ref&gt;Heinrich Koops: ''Kirchengeschichte der Insel Föhr.'' Husum 1987, S. 66.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Grundsätzliche Ablehnung der Hexenprozesse ===<br /> Einen bedeutenden mäßigenden Einfluss hatte der Arzt [[Johann Weyer]] (1515/16–1588) mit seiner 1563 erschienenen Schrift ''De praestigiis daemonum'' („Von den Blendwerken der Dämonen“).&lt;ref&gt;Vgl. auch [[Carl Binz]]: ''Doctor Johann Weyer, ein rheinischer Arzt, der erste Bekämpfer des Hexenwahns. Ein Beitrag zur deutschen Kulturgeschichte des 16. Jahrhunderts.'' A. Marcus, Bonn 1885 (auch in: ''Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins.'' Band 21, 1885, S.&amp;nbsp;1–171); 2. Auflage: ''Doctor Johann Weyer, ein rheinischer Arzt, der erste Bekämpfer des Hexenwahns. Ein Beitrag zur Geschichte der Aufklärung und der Heilkunde.'' Hirschwald, Berlin 1896 (Nachdrucke Sändig, Wiesbaden 1969 und Arno Press, New York 1975).&lt;/ref&gt; Er warf Brenz und anderen Inkonsequenz vor: Wenn es keinen Schadenzauber gebe, dürften Hexen auch nicht bestraft werden.&lt;ref&gt;Brief ''Salve in eo qui nos dilexit suoque abluit sanguine'' an Brenz vom 10. Oktober 1565 = Anhang zum ''Liber apologeticus et pseudomonarchia daemonum.'' Basel 1577.&lt;/ref&gt; Weyer argumentierte von der Allmacht Gottes aus gegen den Hexenglauben. Juristisch war er von [[Andrea Alciato]] (1492–1550)&lt;ref&gt;Vgl. das Zitat von Alciato ''(„noua holocausta“)'' in Johannes Wier: ''De lamiis''. Oporinus, Basel 1577, Sp. 84 ([https://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00022211/image_48 Digitalisat] der Bayerischen Staatsbibliothek München), (deutsch 1586 ([https://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00039917/image_70 Digitalisat])); ''Bericht des Mailänder Juristen Andreas Alciatus über ein … erstattetes juristisches Gutachten über das Hexenwesen'' (um 1530). In: Joseph Hansen: ''Quellen und Untersuchungen zur Geschichte des Hexenwahns und der Hexenforschung im Mittelalter.'' C.&amp;nbsp;Georgi, Bonn 1901, S. 310–312 ([https://books.google.de/books?id=bvUVAwAAQBAJ&amp;lpg=PA310&amp;ots=RcYLyu0Ayg&amp;hl=de&amp;pg=PA310 Google-Books]).&lt;/ref&gt; und der humanistischen Rechtsschule der [[Universität Bourges]] beeinflusst.&lt;ref&gt;Vgl. Peter Arnold Heuser: ''Zur Bedeutung der Vor- und Nachkarrieren von Reichskammergerichtsjuristen des 16. Jahrhunderts für das Studium ihrer Rechtsauffassungen. Eine Fallstudie''. In: Albrecht Cordes (Hrsg.): ''Juristische Argumentation – Argumente der Juristen'' (Quellen und Forschungen zur höchsten Gerichtsbarkeit im Alten Reich, 49). Böhlau, Köln 2006, S. 153–218, bes. S. 204 Anm. 155 ([https://books.google.de/books?id=VC0gPtAartgC&amp;lpg=PA204&amp;hl=de&amp;pg=PA204 Google-Books]).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Unmittelbar nach dem Erscheinen von Weyers Buch lehnten Herzog [[Wilhelm (Jülich-Kleve-Berg)|Wilhelm&amp;nbsp;V. von Jülich-Kleve-Berg]] (1516–1592), [[Kurfürst]] [[Friedrich III. (Pfalz)|Friedrich&amp;nbsp;III. von der Pfalz]] (1515–1576), Graf [[Hermann von Neuenahr der Jüngere|Hermann von Neuenahr]] und Moers (1520–1578) und Graf [[Wilhelm IV. von dem Bergh|Wilhelm&amp;nbsp;IV. von Bergh-s’Heerenberg]] (1537–1586) die weitere Tortur und Anwendung der Todesstrafe ab; auch Graf [[Adolf von Nassau (Oranien)|Adolf von Nassau]] (1540–1568) vertrat die Meinung Weyers.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://daten.digitale-sammlungen.de/0002/bsb00022713/images/index.html?fip=193.174.98.30&amp;id=00022713&amp;seite=370 |titel=Digitale Bibliothek - Münchener Digitalisierungszentrum |abruf=2023-04-05}}&lt;/ref&gt; Christoph Prob (†&amp;nbsp;1579),&lt;ref&gt;Auch Probus; aus Alzey. Zu Christoph Prob, 1548–1557 und 1559–1574 Kanzler Kurt Stuck: ''Personal der kurpfälzischen Zentralbehörden in Heidelberg 1475–1685 unter besonderer Berücksichtigung der Kanzler'' (Schriften zur Bevölkerungsgeschichte der pfälzischen Lande). Ludwigshafen 1986, S. 76.&lt;/ref&gt; der Kanzler Friedrichs&amp;nbsp;III. von der Pfalz, verteidigte Weyers Auffassung 1563 auf dem Rheinischen Kurfürstentag in [[Bingen am Rhein|Bingen]].&lt;ref&gt;Vgl. Johann Weyer: [https://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0002/bsb00022713/image_370 ''De praestigiis daemonum et incantationibus ac veneficiis.''] 2.&amp;nbsp;Auflage. Johann Oporinus Nachfolger, Basel 1577, S. 717; [[Christoph Meiners]]: ''Historische Vergleichung der Sitten und Verfassungen, der Gesetze und Gewerbe des Handels und der Religion, der Wissenschaften und Lehranstalten des Mittelalters mit denen unsers Jahrhunderts.'' Bd. III, Helwing, Hannover 1794, S. 368f.&lt;/ref&gt; Jedoch wurden Hexenverfolgungen in diesen Territorien zunächst noch nicht dauerhaft eingestellt, sondern flackerten später wieder auf.<br /> <br /> 1576 wurde die Hinrichtung der als „Zauberin“ verurteilten Catharina Hensel aus [[Föckelberg]] abgesetzt, weil sie an der Richtstätte ihre unter der Folter erpressten Geständnisse widerrief und ihre Unschuld beteuerte. Der Scharfrichter weigerte sich aus Gewissensgründen, die Exekution zu vollziehen, und der Amtmann von [[Wolfstein]] und [[Lauterecken]], Johann Eggelspach (Eigelsbach), brach die Hinrichtung ab. Pfalzgraf [[Georg Johann I. (Pfalz-Veldenz)|Georg Johann&amp;nbsp;I. von Veldenz-Lützelstein]] (1543–1592), der 1581/82 Weyers Sohn [[Dietrich von Weyer|Dietrich]] als Oberamtmann einstellte, ließ drei Gutachten bei Advokaten des [[Speyer]]er [[Reichskammergericht]]es in Auftrag geben, darunter eines bei Franz Jakob Ziegler, der unter dem Einfluss Weyers&lt;ref&gt;Vgl. Jürgen Michael Schmidt: ''Glaube und Skepsis. Die Kurpfalz und die abendländische Hexenverfolgung 1446–1685''. Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2000, S. 194; Peter Arnold Heuser: ''Zur Bedeutung der Vor- und Nachkarrieren von Reichskammergerichtsjuristen des 16. Jahrhunderts für das Studium ihrer Rechtsauffassungen. Eine Fallstudie''. In: Albrecht Cordes (Hrsg.): ''Juristische Argumentation – Argumente der Juristen'' (Quellen und Forschungen zur höchsten Gerichtsbarkeit im Alten Reich, 49). Böhlau, Köln 2006, S. 153–218, bes. S. 204f.&lt;/ref&gt; als Obergutachter 1580 eine Entlassung gegen Bürgschaft ''(sub cautione fideiussoria)'' und Auferlegung der Kosten an die denunzierende Gemeinde empfahl.&lt;ref&gt;Vgl. ''Neuwe Zusätze D. Johann Weiers'' in der deutschen Ausgabe 1586 von ''De praestigiis daemonum. Von Teufelsgespenst, Zauberern und Gifftbereytern, Schwarzkünstlern, Hexen und Unholden&amp;nbsp;[…].'' Nicolaus Basseus, Frankfurt am Main 1586, S.&amp;nbsp;567–575 ([http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10806866_00593.html Digitalisat] der Bayerischen Staatsbibliothek München).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ähnlich wie Weyer dachten der reformierte Arzt [[Johannes Ewich]] (1525–1588), der 1584 Folter und [[Wasserprobe (Recht)|Wasserprobe]] verurteilte,&lt;ref&gt;''De sagarum (quas vulgo veneficas appellant) natura, arte, viribus et factis: item de notis indicisque, quibus agnoscantur: et poena, qua afficiendae sint'', Bremen 1584.&lt;/ref&gt; der reformierte Theologe [[Hermann Wilken]] (Witekind) (1522–1603) in der 1585 pseudonym erschienenen Schrift ''Christlich bedencken vnd erjnnerung von Zauberey''&lt;ref&gt;Augustin Lercheimer: ''Christlich bedencken vnd erjnnerung von Zauberey, woher, was, vnd wie vielfältig sie sey, wem sie schaden könne oder nicht: Wie diesem laster zu wehren, vnd die so damit behafft, zu bekehren.'' Heidelberg 1585.&lt;/ref&gt; oder der katholische Theologe [[Cornelius Loos (Theologe)|Cornelius Loos]] (1546–1595) in seinem Traktat ''De vera et falsa magia'' von 1592.<br /> <br /> Der englische Arzt [[Reginald Scot]] (vor 1538–1599) veröffentlichte 1584 das Buch ''The Discoverie of Witchcraft'', in dem er Zaubertricks erklärte und Hexenverfolgung für irrational und unchristlich erklärte. König [[Jakob I. (England)|Jakob&amp;nbsp;I.]] (1566–1625) ließ nach seinem Amtsantritt in England 1603 die Bücher Scots verbrennen.<br /> <br /> Der reformierte Pfarrer [[Anton Praetorius]] hatte sich bereits 1597 als fürstlicher Hofprediger in [[Birstein]] für die Beendigung eines Hexenprozesses und Freilassung der Frauen eingesetzt. Er wetterte derart gegen die Folter, dass der Prozess beendet und die letzte noch lebende Gefangene freigelassen wurde. Dies ist der einzige überlieferte Fall, dass ein Geistlicher während eines Hexenprozesses die Beendigung der Folter forderte und durchsetzte. In den Prozessakten heißt es: ''„Weil der Pfarrer alhie hefftig dawieder gewesen, das man die Weiber peinigte alß ist es dißmahl deßhalben underlaßen worden.“'' Als erster reformierter Pfarrer veröffentlichte Praetorius unter dem Namen seines Sohnes Johannes Scultetus 1598 das Buch ''Von Zauberey vnd Zauberern Gründlicher Bericht''&lt;ref&gt;Johannes Scultetus: ''Gründlicher Bericht von Zauberey und Zauberern, darinn dieser grausamen Menschen feindtseliges und schändliches Vornemen und wie Christlicher Obrigkeit ihnen Zubegegnen, ihr Werck zuhindern, aufzuheben und zu Straffen gebüre und wol möglich sey … kurtz und ordentlich erkläret.'' Lich 1598.&lt;/ref&gt; gegen Hexenwahn und unmenschliche Foltermethoden. 1602 fasste er in einer zweiten Auflage des ''Gründlichen Berichtes'' den Mut, seinen eigenen Namen als Autor zu verwenden. 1613 erschien die dritte Auflage seines Berichtes mit einem persönlichen Vorwort.<br /> <br /> Die ''[[Hochnötige Unterthanige Wemütige Klage Der Frommen Unschültigen]]'' von [[Hermann Löher]] erschien zwar erst 1676 nach dem Ende der härtesten Verfolgungswelle, ist aber insofern von Bedeutung, als der Autor in den 1620er und 1630er Jahren selbst als mehr oder weniger Freiwilliger im Verfolgungsapparat mitgewirkt hatte und erst dadurch zum Verfolgungsgegner geworden war. Insofern bietet er eine Insiderperspektive auf den Prozessverlauf und die dahinterstehenden Machtverhältnisse, die sich bei den anderen Verfolgungsgegnern so nicht findet.<br /> <br /> Vor dem Zeitalter der Aufklärung war der [[Jesuit]] [[Friedrich Spee von Langenfeld]], Professor an den Universitäten [[Universität Paderborn#Geschichte|Paderborn]] und [[Universität Trier#Von der Erstgründung zur Schließung 1798|Trier]] und Verfasser der Schrift ''[[Cautio Criminalis]]'' (Rechtliche Bedenken wegen der Hexenprozesse) von 1631, der einflussreichste Autor, welcher die Hexenprozesse angriff. Er war als Beichtvater für die verurteilten Hexen bestellt und gewann im Laufe seiner Arbeit Zweifel an den Hexenprozessen als Mittel, Schuldige zu finden. Aus Angst, als Beschützer der Hexen dargestellt zu werden und somit die Partei Satans zu stärken, veröffentlichte er es anonym. Sein Buch war die Antwort auf das Standardwerk zur Theorie der Hexenlehre seines Rintelner Professoren-Kollegen [[Hermann Goehausen]] ''[[Processus juridicus]] contra sagas et veneficos'' aus dem Jahr 1630.<br /> <br /> 1635 wandte sich Pfarrer [[Johann Matthäus Meyfart]], Professor an der lutherisch-theologischen Fakultät in Erfurt, mit seiner Schrift „Christliche Erinnerung, An Gewaltige Regenten, vnd Gewissenhaffte Praedicanten, wie das abscheuwliche Laster der Hexerey mit Ernst außzurotten, aber in Verfolgung desselbigen auff Cantzeln vnd in Gerichtsheusern sehr bescheidlich zu handeln sey“ gegen Hexenprozesse und Folter.<br /> <br /> Angesichts des [[Simon Gogreve#Hexenprozess in Verden|Verdener Hexenprozesses]], in dessen Verlauf der schwedische Feldprediger [[Johann Seifert (Prediger)|Johann Seifert]] (* um 1605/10; † nach 1649)&lt;ref&gt;Aus [[Ulm]], auch Seyffart; Pseudonyme: Eugenes Philanthropos; Philander Philanax; Besuch der Lateinschule unter [[Johann Baptist Hebenstreit (Lehrer)|Johann Baptist Hebenstreit]] (* um 1548; † 1638), 1628 immatrikuliert in Tübingen, bis etwa 1643 Hauslehrer der Kinder des englischen Gesandten Joseph Averie in Hamburg, 1643 literarische Auseinandersetzungen mit [[Matthias Hoë von Hoënegg]], [[Johann Hülsemann]] und [[Hugo Grotius]], 1649 involviert in die [[John Milton|Milton]]-[[Claudius Salmasius|Salmasius]]-Debatte um die Enthauptung [[Karl I. (England)|Karls I.]]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Vgl. [[Albrecht Weyermann (Theologe)|Albrecht Weyermann]]: ''Nachrichten von Gelehrten, Künstlern und andern merkwürdigen Personen aus Ulm'', Band I. Christian Ulrich Wagner, Ulm 1798, S. 482f ([https://books.google.de/books?id=UcxXAAAAcAAJ&amp;hl=de&amp;pg=PA482 Google-Books]); Donald R.Dickson: ''The Tessera of Antilia. Utopian Brotherhoods &amp; Secret Societies in the Early Seventeenth Century''. Brill, Leiden 1998, S. 145 Anm. 2.&lt;/ref&gt; die ''Cautio Criminalis'' erstmals ins Deutsche übersetzte und das Werk dem schwedischen Gouverneur von Bremen und Verden [[Hans Christoph von Königsmarck (Feldmarschall)|Hans Christoph von Königsmarck]] widmete,&lt;ref&gt;''Gewissens-Buch: Von Processen Gegen die Hexen. An Alle Hohe Obrigkeiten in Teudtschlandt auß nothtringenden motiven geschrieben, Insonderheit Den Rähten vnd Beicht-Väteren der Fürsten, den Inquisitoren, Brandt-Meisteren, Richteren, Advocaten, Beicht-Väteren der Armen Beklagten vnd Gefangenen, Predigeren auch anderen Leuten sehr nützlich vnd nothwendig zu lesen''. Jacob Köhler, Bremen 1647. 'Seifert kennzeichnet für den Verdener Fall einschlägige Stellen mit „[[Notabene|NB]]“, z.&amp;nbsp;B, S. 32, 34 oder 39; vgl. Joachim Woock: ''Hexenverfolgung im Stift Verden und in den Herzogtümern Bremen/Verden''. 2010, Sp. 90.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Vgl. Hans-Jürgen Wolf: ''Geschichte der Hexenprozesse. Holocaust und Massenpsychose vom 16.-18. Jahrhundert''. efb-Verlag, Erlensee 1995, S. 794.&lt;/ref&gt; untersagte Königin [[Christina (Schweden)|Christina von Schweden]] 1649 alle Hexenprozesse in ihren deutschen Provinzen.&lt;ref&gt;Vgl. Reskript an den Rat der Norderstadt Verden vom {{JULGREGDATUM|26|2|1649|Link=1}}; Joachim Woock: ''Hexenverfolgung im Stift Verden und in den Herzogtümern Bremen/Verden''. 2010, Sp. 92.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der evangelische Jurist und Diplomat [[Justus Oldekop]] wandte sich offen und mit Entschiedenheit nicht nur gegen die ''„abscheuliche und barbarische Prozedur“'' der Verfahren an sich, sondern mit bemerkenswert modern anmutender Überzeugung trat er gegen den dahinterstehenden wohlfundierten Hexenwahn ein – nur kurz nach Friedrich Spee und somit Jahrzehnte vor der eigentlichen Aufklärung.&lt;ref&gt;Joachim Lehrmann: ''Für und wider den Wahn – Hexenverfolgung im Hochstift Hildesheim.'' und ''„Ein Streiter wider den Hexenwahn“ – Niedersachsens unbekannter Frühaufklärer.'' Lehrte 2003, ISBN 978-3-9803642-3-2. Joachim Lehrmann: ''Justus Oldekop, Kämpfer gegen den Hexenwahn und Frühaufklärer.'' In: ''1200 Jahre Bistum Halberstadt – Städtisches Museum Halberstadt.'' 2004, S. 149–162.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Als um 1700 die Hexenverfolgungen bereits selten geworden waren, veröffentlichte der deutsche Jurist [[Christian Thomasius]] seine Schriften gegen den Hexenglauben. Er beobachtete, dass die Angeklagten erst „gestanden“, wenn sie die Qualen der [[Folter]] nicht mehr aushielten. Infolge des Buches ''De crimine magiae'', welches er 1701 zu diesem Thema verfasste, erließ König Friedrich Wilhelm I. (Preußen) am 13. Dezember 1714 ein von dem Minister [[Ludwig Otto von Plotho|von Plotho]] ausgearbeitetes Mandat, das die Hexenprozesse soweit einschränkte, dass es zu keinen weiteren Hinrichtungen kam.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Wilhelm Gottlieb Soldan |Titel=Geschichte der Hexenprozesse |Band=Band II |Datum= |ISBN= |Seiten=Kapitel 8}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Allerdings war der berühmte Mediziner [[Friedrich Hoffmann]] aus Halle noch zu Beginn des 18. Jahrhunderts von der Möglichkeit der Anhexung von Krankheiten durch [[Hexe]]n in Verbindung mit den übernatürlichen Kräften des [[Teufel]]s überzeugt.<br /> <br /> Innerhalb der [[Habsburgermonarchie|Habsburger Monarchie]] änderte sich die Beurteilung der Hexenprozesse mit dem Amtsantritt von [[Maria Theresia]]: diese sah Hexenprozesse sehr kritisch. Am Anfang ihrer Herrschaft änderte sich in der Praxis wenig, allerdings wurden die Prozesse wegen Zauberei deutlich weniger. Sie soll sich entrüstet über den Würzburger Hexenbrand von 1749 geäußert haben, bei der die adelige Nonne [[Maria Renata Singer von Mossau|Maria Renata Singer]] ihr Leben auf dem Scheiterhaufen einbüßte. Entschieden griff die Herrscherin ab 1755 durch, sie beurteilte den Hexenglauben als Wahn und Ignoranz. Sie sagte in einer Resolution vom Juli 1756 eindeutig: „Das ist sicher, daß allein Hexen sich finden, wo die Ignoranz ist, mithin selbe zu verbessern, so wird keine Hexe mehr gefunden werden“. Eindeutig wurde dies auch in ihrer am 5. November 1766 erlassenen Landesordnung deutlich zum Ausdruck gebracht, in der Hexerei zwar nicht komplett ausgeschlossen wurde, jeder einzelne Fall ihr aber persönlich vorgelegt werden musste und nur sie das Urteil fällen durfte.&lt;ref name=&quot;:02&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Klaus Graf |Titel=Der Endinger Hexenprozess gegen Anna Trutt von 1751 |Sammelwerk=Späte Hexenprozesse: der Umgang der Aufklärung mit dem Irrationalen |Nummer=Band 14 |Verlag=Verlag für Regionalgeschichte |Ort=Bielefeld |Datum=2016 |Reihe=Hexenforschung |ISBN=978-3-89534-904-1 |Seiten=89 ff}}&lt;/ref&gt; Danach fanden in den habsburgischen Landen kaum noch Hexenprozesse statt.<br /> <br /> Der Prozess des Umdenkens vollendete sich in den Zeiten der Aufklärung. Mit dem Abwenden der Rechtspraxis vom Eid und Gottesurteil hin zur Beweisbarkeit führte die Nichtbeweisbarkeit von übernatürlich entstandenem Schaden dazu, dass den Hexerei-Beschuldigungen nicht mehr nachgegangen wurde, obwohl Teile der Bevölkerung dies lange weiterhin forderten.<br /> <br /> Die Straftatbestände, welche Zauberei, Magie und Ähnliches unter Strafe stellen, wurden abgeschafft.&lt;ref&gt;[[Hans Kudlich (Jurist)|Hans Kudlich]]: JZ 2004, 72, 77&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Interpretations- und Forschungsgeschichte ==<br /> Die Hexenverfolgung wurde sowohl in der historischen Forschung als auch in der politischen Auseinandersetzung immer wieder thematisiert. Im frühen 19. Jahrhundert haben katholische Historiker hinter den Anklagen gegen die Kirche eine [[Antiklerikalismus|antiklerikale]] Verschwörung sehen wollen, so in Deutschland [[Carl Ernst Jarcke|Jarcke]] und [[Franz Josef Mone|Mone]]. In Frankreich postulierte hingegen der Romantiker und antiklerikale Republikaner [[Jules Michelet|Michelet]] in „[[La Sorcière (Michelet)|La Sorcière]]“, die Hexerei sei eine Art von Rebellion gegen die religiöse und soziale Unterdrückung durch die Katholische Kirche gewesen. Er hielt Feiern zum [[Hexensabbat]] für glaubwürdig und postuliert einen geheimen heidnischen Untergrundkult, der sich neben der Kirche erhalten und den diese bekämpft habe. Diese Idee nahm die britische Ägyptologin [[Margaret Murray]] (''God of the Witches'', 1921) auf, als sie einen jahrhundelang diszipliniert erhaltenen heidnischen [[Fruchtbarkeitskult]] um Dianus oder [[Janus (Mythologie)|Janus]] konstruierte. Mit „''Witchcraft in the Middle Ages''“ führte [[Jeffrey B. Russell]] (''Witchcraft in the Middle Ages: Narrative as a Socially Symbolic'', 1972) dies weiter aus unter Nutzung von Entdeckungen des Italieners [[Carlo Ginzburg]] in „''[[Die Benandanti. Feldkulte und Hexenwesen im 16. und 17. Jahrhundert|I Benandanti]]“'' (1966), der in [[Friaul]] das Weiterleben volkstümlicher antiker Traditionen im christlichen Gewand nachgewiesen hatte. Für Spanien hat [[Julio Caro Baroja|Julio Baroja]] (''Die Hexen und ihre Welt'', 1967) in den Provinzen [[Biskaya]] und [[Guipúzcoa]] die Verbindung von Hexenglauben und einer Gebirgsgottheit ''Mari'' aufgezeigt. Diese Indizien unterstützen das ältere Urteil [[Der Mann Moses und die monotheistische Religion|Freuds]], dass unter einer „dünnen Tünche von Christentum“ die Christen blieben, was „ihre Ahnen waren, die einem barbarischem Polytheismus huldigten“.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=[[Jean Delumeau]] |Titel=Angst im Abendland die Geschichte kollektiver Ängste im Europa des 14.–18. Jahrhunderts |Hrsg=rowohlts enzyklopädie |Auflage=Neuausgabe, zuerst 1978 |Ort=Reinbek |Datum=1989 |ISBN=978-3-499-55503-9 |Seiten=537–546}}&lt;/ref&gt; [[Keith Thomas (Historiker)|Keith Thomas]] (1971) konnte ähnliche Ergebnisse in England finden, doch sah er anders als Russell und Murray kein strukturiertes System dahinter, mit geheimen Treffen der Führer und Schulung.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Keith Thomas |Titel=Religion and the Decline of Magic: Studies in Popular Beliefs in Sixteenth and Seventeenth Century England |Verlag=Oxford University Press |Datum=1997 |ISBN=978-0-19-521360-7 |Online=https://books.google.de/books/about/Religion_and_the_Decline_of_Magic.html?id=yQwSAQAAIAAJ&amp;redir_esc=y |Abruf=2022-07-31}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Auch im Gefolge des preußischen [[Kulturkampf]]es wurde die katholische Kirche als alleinige Urheberin der Hexenverfolgung beschuldigt&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Wolfgang Schieder |Titel=Hexenverfolgungen als Gegenstand der Sozialgeschichte |Sammelwerk=Geschichte und Gesellschaft |Band=16 |Nummer=1 |Datum=1990 |ISSN=0340-613X |JSTOR=40185617 |Seiten=5–7}}&lt;/ref&gt; und zudem die Opferzahl mit bis zu 9 Millionen deutlich zu hoch angegeben; derzeit geht man von etwa 40.000 bis 60.000 Toten aus (siehe [[#Opfer|Zahl der Opfer]]).<br /> <br /> In der [[Zeit des Nationalsozialismus]] trieben hauptsächlich das [[Amt Rosenberg]] und die [[Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe]] der [[Schutzstaffel|SS]] die Hexenforschung voran. Dabei stellte etwa [[Alfred Rosenberg]] den Hexenglauben als ursprünglich orientalischen und somit „[[Artfremd|artfremden]]“ [[Aberglauben]] hin, der von der katholischen Kirche nach Deutschland eingeschleppt worden sei. Vonseiten der SS wurden die Hexen dagegen zu Vertretern einer altgermanischen Urreligion stilisiert, die von der Kirche bekämpft worden sei. Der Religionswissenschaftler [[Otto Huth]] sah die Hexenprozesse in der Tradition einer Verdrängung der germanischen weisen Frauen: „Die Seherin starb – der judaistische Priester zog ein.“ [[Heinrich Himmler]] dramatisierte diese Sicht in einer Rede in Goslar 1935, als er ausrief:<br /> {{Zitat<br /> |Text=Wir sehen, wie die Scheiterhaufen aufloderten, auf denen nach ungezählten Zehntausenden die zermarterten und zerfetzten Leiber der Mütter und Mädchen unseres Volkes im Hexenprozess zu Asche brannten.<br /> }}<br /> <br /> Himmler bemühte sich außerdem, Juden und Homosexuelle, die im katholischen [[Klerus]] zahlreich seien, [[Verschwörungstheorie|verschwörungstheoretisch]] als Hintermänner der Hexenverfolgung hinzustellen. Beide Positionen hatten deutlich [[Antiklerikalismus|antiklerikale]] Spitzen, rivalisierten innerhalb der nationalsozialistischen [[Polykratie]] aber scharf miteinander. Himmler versuchte 1935 mit einem „H[exen]-Sonderauftrag“, die Alleinverantwortung für alle weitere Hexenforschung im [[NS-Staat]] dem [[Sicherheitsdienst des Reichsführers SS]] zuzuweisen, was aber nur teilweise gelang. Im 1939 gegründeten [[Reichssicherheitshauptamt]] gab es dafür eine eigene Dienststelle unter [[Rudolf Levin]], der bereits im Jahr zuvor angefangen hatte, eine umfangreiche [[Hexenkartothek]] anzulegen. Einen anderen Ansatz verfolgte der österreichische Germanist [[Otto Höfler]], der die Hexenverfolgung als ursprünglich positive Jagd auf „weibliche Dämonen“ durch germanische „ekstatischer Männerbünde“ deutete, die später von der Kirche pervertiert worden sei.&lt;ref&gt;Felix Wiedemann: ''Nationalsozialistische Hexenforschung'': In: [[Ingo Haar]], [[Michael Fahlbusch]] (Hrsg.): ''Handbuch der völkischen Wissenschaften. Personen – Institutionen – Forschungsprogramme–Stiftungen''. 2. Auflage, Saur, München 2017, ISBN 978-3-11-042989-3, S. 1063–1072 (abgerufen über [[Verlag Walter de Gruyter|De Gruyter]] Online).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Vermutlich bereits im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Vorstellung, die Hexenverfolgung sei eine organisierte Unterdrückung oder Vernichtung vorchristlicher, germanischer Kulte gewesen, die „''weise Frauen''“ praktiziert hätten. Die These wurde später zunächst von der [[Völkische Bewegung|völkischen Bewegung]], dann auch von einzelnen Strömungen des Feminismus der 1960er und 1970er aufgegriffen und bildet bis heute die Grundlage [[Neopaganismus#Rezeption der Hexenverfolgung|verschiedener neuheidnischer]] und spirituell-feministischer Bewegungen.<br /> <br /> Unter dem Vorzeichen des [[Feminismus]] wurde das Thema Hexenverfolgung verstärkt aufgegriffen. Teilweise wurde sie als „Krieg gegen alle Frauen“ interpretiert, bei dem es auch darum gegangen sei, sie aus beruflichen Positionen wieder hinauszudrängen, die sie z.&amp;nbsp;B. in Kriegszeiten erlangt hatten und aus feministischer Sicht vom Patriarchat als Bedrohung gesehen wurde.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Ingrid Strobl |url=https://www.emma.de/artikel/wer-waren-die-hexen-316909 |titel=Was hinter der Hexenjagd stand |werk=Emma.de |datum=1977-10-01 |sprache=de |abruf=2022-09-20}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Bremer Sozialwissenschaftler [[Gunnar Heinsohn]] und [[Otto Steiger (Wirtschaftswissenschaftler)|Otto Steiger]] stellten in zwei sehr umstrittenen Büchern die These auf, die Hexenverfolgung sei eine Methode gewesen, mit der tradiertes geheimes [[Empfängnisverhütung|Verhütungswissen]] unterdrückt wurde, um die Bevölkerung der neu entstehenden [[Territorialstaat]]en zu sichern.&lt;ref&gt;Gunnar Heinsohn, Otto Steiger: ''Die Vernichtung der weisen Frauen. Hexenverfolgung. Kinderwelten. Menschenproduktion. Bevölkerungswissenschaft.'' 3., erw. Auflage. München 1989. (zuerst 1985).&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Gunnar Heinsohn, [[Rolf Knieper]], Otto Steiger: ''Menschenproduktion&amp;nbsp;– allgemeine Bevölkerungstheorie der Neuzeit.'' Suhrkamp, Frankfurt/M. 1979; Gunnar Heinsohn, Otto Steiger: ''Die Vernichtung der weisen Frauen. Hexenverfolgung, Kinderwelten, Bevölkerungswissenschaft, Menschenproduktion.'' Herbstein 1985; siehe auch Gunnar Heinsohn, Otto Steiger: ''Witchcraft, Population Catastrophe and Economic Crisis in Renaissance Europe: An Alternative Macroeconomic Explanation.'' IKSF Discussion Paper No. 31, December 2004.&lt;/ref&gt; Zum Zweck der [[Bevölkerungspolitik|Repeuplierung]], um die durch die Pestwellen ausgelösten dramatischen Bevölkerungsverluste auszugleichen, hätten Kirche und Staat Geburtenkontrolle kriminalisiert und als erste Maßnahme dieser Politik die weiblichen Experten für Geburtenkontrolle – die Hebammen-Hexen&amp;nbsp;– verfolgen lassen. Sie führen dazu vor allem Zitate aus Werken an, die zur Anleitung der Hexenverfolgung verfasst wurden&amp;nbsp;– dem ''[[Hexenhammer]]'' sowie aus einem Werk des auch als [[Hexentheoretiker]] geltenden [[Jean Bodin]], ''La Démonomanie des Sorciers'' (lat. ''De Magorum Daemonomania'', dt. ''Vom ausgelasnen wütigen Teuffelsheer''). Hexenprozessakten schauten sich Heinsohn und Steiger dagegen nicht im Detail an. In der fachwissenschaftlichen Hexenforschung wurde dies zurückgewiesen.&lt;ref&gt;Siehe z.&amp;nbsp;B. Walter Rummel: ''‚Weise‘ Frauen und ‚weise‘ Männer im Kampf gegen Hexerei. Die Widerlegung einer modernen Fabel.'' In: [[Christof Dipper]], [[Lutz Klinkhammer]], [[Alexander Nützenadel]]: ''Europäische Sozialgeschichte.'' Festschrift für Wolfgang Schieder (=&amp;nbsp;Historische Forschungen 68). Berlin 2000, S.&amp;nbsp;353–375, zitiert nach {{Webarchiv|url=https://www.historicum.net/themen/hexenforschung/thementexte/rezeption/artikel/Weise_Frauen_und_weise_Maenner_im_Kampf_gegen_Hexerei/ |wayback=20170201151032 |text=historicum.net}}; derselbe: ''Weise Frauen als Opfer?'' In: Gudrun Gersmann, Katrin Moeller, Jürgen-Michael Schmidt (Hrsg.): ''Lexikon zur Geschichte der Hexenverfolgung'' ([https://langzeitarchivierung.bib-bvb.de/wayback/20190716091124/https://www.historicum.net/themen/hexenforschung/lexikon/sachbegriffe/artikel/weise-frauen-al/ online] auf ''historicum.net'').&lt;/ref&gt; Die Annahme, Obrigkeit und Kirche hätten die Hexenverfolgung zentral gesteuert, gilt als [[Verschwörungstheorie]].&lt;ref&gt;Siehe kritisch: Walter Rummel: {{Webarchiv|url=https://www.historicum.net/themen/hexenforschung/thementexte/rezeption/art/Weise_Frauen/html/ca/b14c768f43306393ff8db9f1e7c0d8b7/ |wayback=20150123075108 |text=''Weise Frauen und weise Männer im Kampf gegen Hexerei: Die Widerlegung einer Modernen Fabel.''}} In: C. Dipper, L. Klinkhammer, A. Nützenadel: ''Europäische Sozialgeschichte. Fs. für Wolfgang Schieder.'' Berlin 2000, S. 353–375; zustimmend John M. Riddle: ''The Great Witch-Hund and the Suppression of Birth Control: Heinsohn and Steiger’s Theory from the Perspective of an Historian.'' Appendix zu: Gunnar Heinsohn, Otto Steiger: {{Webarchiv |url=http://www.geocities.com/funnyguy_35/6IKSF31.heins-steiger.witchcraft.pdf |text=''Witchcraft, Population Catastrophe and Economic Crisis in Renaissance Europe: An Alternative Macroeconomic Explanation.'' |wayback=20080912045745}} IKSF Discussion Paper No. 31, Dezember 2004.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Heute konzentriert sich die historische Erforschung des Themas vor allem auf [[Landesgeschichte|landes-]] und regionalgeschichtliche Ansätze. Als neuer Ansatz in der modernen Erforschung&lt;ref&gt;[[Johannes Dillinger]] (Hrsg.): ''Zauberer – Selbstmörder – Schatzsucher. Magische Kultur und behördliche Kontrolle im frühneuzeitlichen Württemberg.'' Trier 2003.&lt;/ref&gt; der Hexenverfolgung in Europa gilt das Werk des US-Amerikaners [[H. C. Erik Midelfort]]. Demnach wurden Hexenverfolgungen von einem Großteil der Menschen mehr als nur toleriert. Statt der kirchlichen und weltlichen Obrigkeit die Initiative zuzuschreiben, wurden sie wesentlich von breiten Bevölkerungsschichten gefordert und eigenhändig organisiert. Dagegen trug ein straff organisierter Justizapparat dort, wo er in Einzelstaaten wirksam war, erheblich dazu bei, die gröbsten Auswüchse zu verhindern.&lt;ref&gt;Erik H.C. Midelfort: ''Witch Hunting in Southwestern Germany 1562–1684: The Social and Intellectual Foundation.'' Stanford University Press, California 1972, ISBN 0-8047-0805-3.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Reaktionen im 20./21. Jahrhundert ==<br /> === Kirchen ===<br /> * 1997 hat die Synode der [[Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern|Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern]] eine Stellungnahme zur Mitverantwortung der Kirche an den Hexenprozessen veröffentlicht.&lt;ref&gt;[http://www.anton-praetorius.de/arbeitskreis/kirchliche_stellungnahme.htm ''Hexenverfolgung. Eine Stellungnahme aus der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern'']&lt;/ref&gt;<br /> * Gottesdienste für die Opfer der Hexenverfolgung gab es in vielen Städten.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.anton-praetorius.de/downloads/Liste%20Staedte%20mit%20Gottesdiensten%20zu%20Hexenprozessen.pdf |titel=Regionen/ Städte mit Gottesdiensten für die Opfer der Hexenverfolgung |abruf=2024-08-09}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.anton-praetorius.de/arbeitskreis/arbeitskreis.htm#Gedenken Materialien zu den Gottesdiensten mit Predigt, Liturgie und Liedern]&lt;/ref&gt;<br /> * In der Vergebungsbitte&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=http://www.dbk.de/presse/details/?presseid=111&amp;cHash=89bbfef4d9bd97f43ef0ad69d177c652 |wayback=20160414075648 |text=Archivierte Kopie}}&lt;/ref&gt; [[Mea culpa]] von Papst [[Johannes Paul II.]] im [[Johannes Paul II.#Heiliges Jahr 2000|Heiligen Jahr 2000]] wurden von Kardinal [[Benedikt XVI.|Joseph Ratzinger]], Präfekt der [[Dikasterium für die Glaubenslehre|Kongregation für die Glaubenslehre]], die Worte gesprochen: ''dass auch Menschen der Kirche im Namen des Glaubens und der Moral in ihrem notwendigen Einsatz zum Schutz der Wahrheit mitunter auf Methoden zurückgegriffen haben, die dem Evangelium nicht entsprechen''. Dies wird in Kommentaren als eine Entschuldigung der Kirche für die Hexenverfolgungen gedeutet, obwohl das Wort „Hexenprozess“ nicht genannt wird.&lt;ref name=&quot;:1&quot;&gt;[https://religion.orf.at/stories/2768112/ Österreichischer Rundfunk 2016: ''Papst Johannes Paul II. hatte bereits in seinem großen „Mea Culpa“ (Schuldbekenntnis) im Jubiläumsjahr 2000 um Vergebung für die Inquisition und andere Vergehen der Kirche wie Kreuzzüge und Judenverfolgung gebeten.'']&lt;/ref&gt;<br /> * Die deutschen [[Dominikaner]] haben im Jahr 2000 ausdrücklich die Fehler ihrer Vorgänger bei der Hexenverfolgung benannt; vgl. dazu [[Inquisition#Dominikaner und Inquisition heute|„Dominikaner und Inquisition heute“]].<br /> * [[Ruedi Reich]], [[Kirchenrat]]spräsident der [[Evangelisch-reformierte Landeskirche des Kantons Zürich|Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich]], forderte am 9. September 2001 zu dem [[Wasterkingen|Wasterkinger]] Hexenprozess:&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.tagblatt.ch/altdaten/tagblatt-alt/tagblattheute/hb/hintergrund/art875,104676 |text=Ruedi Reich zu: Die Hexen von Wasterkingen |wayback=20171210015604}}&lt;/ref&gt; ''Die Ereignisse von 1701 sind ein Unrecht, welchem sich auch die reformierte Zürcher Kirche zu stellen hat. Hier haben sich Menschen am Evangelium versündigt, weil sie sich an wehrlosen Menschen versündigt haben.''<br /> * Stellungnahme des [[Erzdiözese Salzburg|Salzburger Erzbischofs]] [[Alois Kothgasser]] 2009 zum Prozess um die „Hexe“ von Mühldorf 1749/50:&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.anton-praetorius.de/opfer/orte.htm#Stellungnahme |titel=Orte |abruf=2024-08-09}}&lt;/ref&gt; ''Der Justizmord an Maria Pauer, die im letzten Prozess dieser Art auf dem Boden des damaligen Erzstiftes Salzburg als „Hexe“ verurteilt worden ist, stellt ein entsetzliches Verbrechen dar, in welches auch die Kirche von damals nicht nur aufgrund der handelnden Personen hinein verwoben ist. Es gibt daran nichts zu beschönigen, sondern sich der unmenschlichen geschichtlichen Wirklichkeit zu stellen und Gott und die Menschen um Vergebung für diese Gräueltat zu bitten.''<br /> * 2012 gab die evangelische [[Lippische Landeskirche]] eine Erklärung zum Thema Hexenverfolgung heraus.&lt;ref&gt;[http://www.lippische-landeskirche.de/daten/Erkl%C3%A4rung%20unzerstoerbare%20Menschenwuerde.pdf ''Erklärung der Lippischen Landeskirche zum Thema Hexenverfolgung'', 2012] (PDF; 473&amp;nbsp;kB)&lt;/ref&gt;<br /> * Der [[Erzbistum Bamberg|Bamberger Erzbischof]] [[Ludwig Schick]] rehabilitierte die Opfer der Hexenprozesse im [[Hochstift Bamberg]] 2012.&lt;ref&gt;[https://www.kath.net/news/37877 Erzbistum Bamberg verurteilt Hexenwahn gestern und heute]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.anton-praetorius.de/arbeitskreis/kirchliche_stellungnahme2.htm#Vesper |titel=kirchliche Stellungnahme 2 |abruf=2024-08-09}}&lt;/ref&gt;<br /> * [[Kirchenkreis Soest|Evangelischer Kirchenkreis Soest]] (Ev. Kirche von Westfalen) zur Hexenverfolgung 20. November 2013.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://web.archive.org/web/20160414081917/http://www.kirchenkreis-soest.de/fileadmin/download/stellungnahmen/oeffentliches-wort_des-kirchenkreises-soest-zur-Hexenverfolgung.pdf |titel=Öffentliches Wort des Evangelischen Kirchenkreises Soest zur Hexenverfolgung, Buß-und Bettag 20. November 2013 |abruf=2024-08-09}}&lt;/ref&gt;<br /> * Evangelischer [[Kirchenkreis Hattingen-Witten]] (Ev. Kirche von Westfalen) 2014 zur Rehabilitierung der Opfer der Hexenprozesse.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.anton-praetorius.de/downloads/KK%20Hattingen%20Witten%20zur%20Rehabilitierung%20Opfer%20Hexenprozesse.pdf |titel=Auszug aus dem Protokollbuch des Kreissynodalvorstandes des Ev. Kirchenkreises Hattingen-Witten |abruf=2024-08-09}}&lt;/ref&gt;<br /> * Der Kirchensenat der [[Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers|Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers]] veröffentlichte am 18. September 2015 eine Stellungnahme über „das Unrecht, über das Versagen von Theologen der reformatorischen Kirchen“, als in den Hexenverfolgungen „unschuldige Menschen zu Tode gebracht wurden“, und hat eine „soziale Rehabilitation der Opfer der Hexenprozesse“ ausgesprochen.&lt;ref&gt;[http://www.anton-praetorius.de/downloads/Hannoversche%20Landeskirche%202015%2009%2018.pdf Evangelisch-Lutherische Landeskirche Hannovers zur sozialen Rehabilitation der Opfer der Hexenprozesse 18. September 2015]&lt;/ref&gt;<br /> * Im Namen des Rates der [[Evangelische Kirche in Deutschland|Evangelischen Kirche in Deutschland]] nahm dessen Vorsitzender, Landesbischof [[Heinrich Bedford-Strohm]], am 17. Februar 2016 Stellung zur Mitverantwortung der Kirche an den Hexenprozessen und zur Rehabilitierung der Opfer der Hexenverfolgungen: Die Hexenverfolgungen waren „ein schlimmes Unrecht, an dem sich auch die Kirchen und zahlreiche ihrer Vertreter schuldig gemacht haben“.&lt;ref&gt;[http://www.anton-praetorius.de/downloads/EKD%20Bedford-Strohm%20Hexenprozesse%202016%2002.pdf Brief von Bischof Heinrich Bedford-Strohm vom 17. Februar 2016 an den Arbeitskreis Hexenprozesse].&lt;/ref&gt;<br /> * [[Franziskus (Papst)|Papst Franziskus]] prangerte in einer Messe am 11. April 2016 Hexenverfolgungen und Ketzerverbrennungen als Unrecht an.&lt;ref&gt;[https://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/kirchliche-hexenverfolgung-war-unrecht Kirchliche Hexenverfolgung war Unrecht. Papst verurteilt Mitwirkung an Hexenverfolgungen und Ketzerverbrennungen]&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;:1&quot; /&gt;<br /> <br /> === Rehabilitierung der Opfer durch Kommunen ===<br /> Eine wachsende Zahl von europäischen Städten hat seit den 1990er-Jahren eine offizielle moralische Rehabilitierung der wegen Hexerei verurteilten Menschen ausgesprochen.&lt;ref&gt;[http://anton-praetorius.de/downloads/Staedte%20Rehabilitation%20von%20Opfern%20der%20Hexenprozesse%202016%2004.pdf ''Städte zur Rehabilitierung der Opfer der Hexenprozesse''] (PDF; 17&amp;nbsp;KB; abgerufen am 27. April 2016)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Deutschland ====<br /> [[Datei:Bader-Ann Veringenstadt.jpg|mini|1994 errichtete Skulptur zur Erinnerung an die als „Hexe“ hingerichtete [[Bader-Ann]] in [[Veringenstadt]] (Künstlerin: Monika Geiselhart ([[Reutlingen]]))]][[Datei:Stein des anstosses01.jpg|mini|Denkmal für Maria Rampen&amp;shy;dahl an der Kirche St.&amp;nbsp;Nicolai in [[Lemgo]]]]<br /> <br /> [[Datei:Hexenverfolgerinnerung011117a.jpg|mini|„Widersteht dem Bösen, bewahrt die Würde der Menschen!“ – Erinnerung an die Opfer der Hexenverfolgung in [[Bad Wildungen]]]]<br /> <br /> * [[Bensberg]]: 1990 Gedenktafel am Rathaus Bensberg für die ''Frauen, die unschuldig als Hexen verhöhnt, gefoltert und hingerichtet wurden''.&lt;ref&gt;[http://anton-praetorius.de/downloads/Bergisch_Gladbach_Bensberg_Hauptausschussprotokolle_1988.pdf Hauptausschuss Stadtrat Bergisch Gladbach, 9. Februar 1988 und 20. März 1990: ''Beschluss zur Anbringung einer Gedenktafel am Rathaus Bensberg für die Frauen, die unschuldig als Hexen verhöhnt, gefoltert und hingerichtet wurden.'' Mit Abbildung. (PDF; 1,6&amp;nbsp;MB), abgerufen am 5. September 2017]&lt;/ref&gt;<br /> * [[Winterberg]]: Bürgermeister Braun, Heimat- und Geschichtsverein und Vertreter der beiden Kirchen weihten am 19. November 1993 eine Gedenkstätte am Rathaus ein. Winterberg rehabilitierte als erste Stadt in Deutschland die Opfer der Hexenprozesse.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.anton-praetorius.de/downloads/Winterberg%20Rehabilitation%20Brief%20Buergermeister%202012.pdf |titel=Winterberg: Rehabilitierung der Opfer der Hexenprozesse |datum=2012-02-01 |abruf=2014-01-11 |format=PDF; 678&amp;nbsp;kB}}&lt;/ref&gt;<br /> * [[Veringenstadt]]: 1994 errichtete die Aktionsgemeinschaft [[Strübhaus]] eine Skulptur zur Erinnerung an die als „Hexe“ hingerichtete [[Bader-Ann]]. Die Enthüllung erfolgte im Rahmen des Veringer Forums „Hexenwahn. Stand der Forschung“ am 8. Juni 1994.[https://www.lpb-bw.de/publikationen/did_reihe/band18/pbland.htm lpb-bw.de]<br /> * [[Idstein]]: Einweihung einer Gedenktafel am Hexenturm am 22. November 1996 durch Bürgermeister Hermann Müller und Vertreter der Kirchen. Am 6. November 2014 beschloss das Stadtparlament Idstein einstimmig die moralisch-sozialethische Rehabilitierung der Opfer der Hexenprozesse aus Idstein.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.idstein.de/Startseite/Tourismus/Geschichte/Opfer-der-Hexenverfolgung/K439.htm |titel=Stadt Idstein: Die Opfer der Hexenverfolgung in Idstein |abruf=2017-01-30 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170130213820/http://www.idstein.de/Startseite/Tourismus/Geschichte/Opfer-der-Hexenverfolgung/K439.htm |archiv-datum=2017-01-30 |offline=ja}}&lt;/ref&gt;<br /> * [[Kempten (Allgäu)]]: In Kempten wurde als Erinnerungsort für [[Anna Maria Schwegelin]] an der Südostseite des Residenzgebäudes der ehemaligen Benediktinerabtei am 27. Juni 2002 ein nach ihr benannter Brunnen mit Gedenktafel auf einem Sockel daneben eingeweiht. Die Errichtung des Brunnens wurde durch die Kemptener Frauenliste initiiert und finanziell unterstützt.&lt;ref&gt;frauenliste-kempten.de: {{Webarchiv |url=http://frauenliste-kempten.de/highlights-der-kemptner-frauenliste.html |text=''Einweihung des Anna-Maria Schwegelin Brunnens.'' |wayback=20131013185407}} (abgerufen am 10. Februar 2013)&lt;/ref&gt;<br /> * [[Semlin (Rathenow)|Semlin]]: Bürgermeister Alfred Mantau und der Ortsbeirat erklärten die Verfolgung der Anna Rahns 1672 zu Unrecht und enthüllten am 27. Juli 2002 das erste Hexendenkmal in den neuen Bundesländern.<br /> * [[Kammerstein]] und [[Barthelmesaurach]] am 24. November 2002 bzw. 23. November 2003 durch Bürgermeister Walter Schnell und Vertreter der Kirchen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.anton-praetorius.de/downloads/Kammerstein%20Barthelmesaurach%20Rehabilitation%202002%202003.pdf |titel=Rehabilitierung der Opfer der Hexenprozesse Kammerstein 2002, Barthelmesaurach 2003 |datum=2012-03-27 |abruf=2017-01-30 |format=PDF; 6&amp;nbsp;kB}}&lt;/ref&gt;<br /> * [[Bad Wildungen]]: Am Buß- und Bettag 2004 wurde an der [[Evangelische Stadtkirche Bad Wildungen|Evangelischen Stadtkirche in Bad Wildungen]] eine Rose gepflanzt und eine Erinnerungstafel angebracht: „Widersteht dem Bösen, bewahrt die Würde der Menschen! – Erinnerung an die Opfer der Hexenverfolgung“.<br /> * [[Eschwege]]: Bürgermeister Jürgen Zick im Namen der Stadt und Synode des Evangelischen Kirchenkreises Eschwege am 30. Oktober 2007.<br /> * [[Hofheim am Taunus]]: Beschluss der Stadtverordnetenversammlung am 3. November 2010.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.anton-praetorius.de/downloads/stadtverordnetenversammlung_beschluss_hofheim_a_t.pdf |titel=Beschluss Stadtverordnetenversammlung Hofheim.a.T |datum=2010-11-10 |abruf=2017-01-30 |format=PDF; 741&amp;nbsp;kB}}&lt;/ref&gt;<br /> * Im Jahr 2011 folgten [[Rüthen]], [[Hilchenbach]], [[Hallenberg]], [[Düsseldorf]], [[Sundern (Sauerland)]],&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.anton-praetorius.de/downloads/sundern_beschluss_rat_2011_09.pdf |titel=Beschluss des Rates der Stadt Sundern |datum=2011-09-22 |abruf=2014-01-11 |format=PDF; 34&amp;nbsp;kB}}&lt;/ref&gt; [[Menden (Sauerland)]],&lt;ref&gt;Beschluss des Rates der Stadt Menden (Sauerland) vom 14. Dezember 2011, [[Westfalenpost]] vom 15. Dezember 2011.&lt;/ref&gt; [[Werl]] und [[Suhl]].<br /> * Im Jahr 2012 sprachen die Städte [[Bad Homburg vor der Höhe]],&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Martina Propson-Hauck |Hrsg=[[Frankfurter Rundschau]] |Titel=Homburger Hexen rehabilitiert |Datum=2012-02-24 |Online=[https://www.fr.de/rhein-main/hochtaunus/homburger-hexen-rehabilitiert-11322107.html HTML] |Abruf=2017-01-17}}&lt;/ref&gt; [[Rheinbach]], [[Detmold]], [[Köln]],&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.aachener-nachrichten.de/lokales/region/nach-400-jahren-koeln-rehabilitiert-hexen-1.424816 |titel=Nach 400 Jahren: Köln rehabilitiert Hexen |werk=Aachener Nachrichten |datum=2012-06-28 |abruf=2012-06-29 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140112025303/http://www.aachener-nachrichten.de/lokales/region/nach-400-jahren-koeln-rehabilitiert-hexen-1.424816 |archiv-datum=2014-01-12 |offline= }}&lt;/ref&gt; [[Osnabrück]]&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.noz.de/deutschland-welt/politik/artikel/213579/die-opfer-der-hexenprozesse-starben-einst-als-verurteilte-straftater-manche-werden-rehabilitiert |titel=Lasst die Hexe nicht leben! |werk=Neue Osnabrücker Zeitung |datum=2012-07-30 |abruf=2016-07-24}}&lt;/ref&gt; und [[Büdingen]]&lt;ref&gt;[http://www.anton-praetorius.de/downloads/Buedingen%20Protokoll%20Stadtverordnetenversammlung%202012%20Rehabi%20.pdf ''Büdingen Stadtverordnetenversammlung rehabilitiert Opfer der Hexenprozesse'' 12. Oktober 2012]&lt;/ref&gt; eine Rehabilitierung der Opfer der örtlichen Hexenprozesse aus.<br /> * Am 18. Juni 2012 erklärte der Stadtrat von [[Lemgo#Reformation und Hexenverfolgung|Lemgo]], dass er durch seinen Beschluss zur Errichtung des „Steins des Anstoßes“ (Denkmal für Maria Rampendahl – siehe Foto) vom 20. Januar 1992 die Opfer der Hexenprozesse rehabilitiert habe.&lt;ref&gt;[http://www.anton-praetorius.de/downloads/2012-06-18%20Rat%20der%20Stadt%20Lemgo%20hat%20Opfer%20der%20Hexyenprozesse%20rehabilitiert.pdf ''Brief des Rates der Stadt Lemgo über den Beschluss vom 18. Juni 2012 zur Rehabilitierung der Opfer der Hexenprozesse in Lemgo''] (PDF; 865&amp;nbsp;kB). In: ''anton-praetorius.de,'' abgerufen am 19. November 2016.&lt;/ref&gt;<br /> * Der Rat der Stadt [[Soest]] hat am 27. Februar 2013 eine Rehabilitierung der Opfer der Hexenverfolgung ausgesprochen.&lt;ref&gt;[http://anton-praetorius.de/downloads/Buergerantrag%20Rehabilitation%20der%20Hexenopfer.pdf ''Rat der Stadt Soest rehabilitiert Opfer der Hexenverfolgung am 27. Februar 2013'' (PDF; 104&amp;nbsp;KB), abgerufen am 14. Mai 2016.]&lt;/ref&gt;<br /> * Der Rat der Stadt [[Freudenberg (Siegerland)]] am 19. April 2013.<br /> * Der Rat der Stadt [[Rehburg-Loccum]] hat am 25. September 2013 einen Beschluss zur sozialethischen Rehabilitierung der Opfer der Hexenprozesse gefasst.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://anton-praetorius.de/downloads/Rehburg%20Loccum.pdf |titel=Beschluss des Stadtrates der Stadt Rehburg-Loccum |datum=2013-10-14 |abruf=2014-01-11 |format=PDF; 471&amp;nbsp;kB}}&lt;/ref&gt;<br /> * Der Rat der [[Lutherstadt Wittenberg]] hat am 30. Oktober 2013 eine sozialethische Rehabilitierung der Opfer der Hexenverfolgung ausgesprochen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.anton-praetorius.de/downloads/Wittenberg%20Rehabilitation%202013.pdf |titel=Beschluss des Stadtrates der Lutherstadt Wittenberg |datum=2013-11-04 |abruf=2014-01-11 |format=PDF; 923&amp;nbsp;kB}}&lt;/ref&gt;<br /> * Der Rat der Stadt [[Datteln]] hat am 18. Dezember 2013 einstimmig den Beschluss gefasst, die Opfer der Hexenprozesse sozialethisch zu rehabilitieren. Viele Todesurteile aus dem [[Vest Recklinghausen]] wurden auf [[Schloss Horneburg]] gesprochen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.waz.de/staedte/vest/article8795791/gedenken-an-unschuldige-opfer.html |titel=Gedenken an unschuldige Opfer |werk=Westdeutsche Allgemeine Zeitung |hrsg=Funke Mediengruppe |datum=2013-12-20 |abruf=2014-01-11 |sprache=de}}&lt;/ref&gt;<br /> * Der Rat der Stadt [[Horn-Bad Meinberg]]: sozialethische Rehabilitierung der Opfer der Hexenprozesse am 10. April 2014.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.anton-praetorius.de/downloads/Horn%20Bad%20Meinberg%20Beschlusstext_VL-715-09-14_-oeffentlich-_Rat_10.04.2014.pdf |titel=Rehabilitierung der Opfer der Hexenprozesse durch den Rat der Stadt 10. April 2014 |datum=2014-05-07 |abruf=2014-10-07 |format=PDF; 7&amp;nbsp;kB}}&lt;/ref&gt;<br /> * Oberbürgermeister Klaus Jensen der Stadt [[Trier]]: Gedenkveranstaltung am 30. April 2014 für die Opfer der Hexenverfolgungen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.n-tv.de/panorama/Trier-distanziert-sich-von-Hexenverfolgung-article12724941.html |titel=Trier distanziert sich von der Hexenverfolgung |datum=2014-04-27 |abruf=2014-10-07}}&lt;/ref&gt;<br /> * Zur sozialethisch-moralischen Rehabilitierung der Opfer der Hexenprozesse erfolgten Beschlüsse der Stadträte von [[Witten]] 2014&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.anton-praetorius.de/downloads/Witten%20Beschluss%202014.pdf |titel=Beschluss des Stadtrates Witten am 15. September 2014 |datum=2014-09-23 |abruf=2014-10-07 |format=PDF; 363&amp;nbsp;kB}}&lt;/ref&gt; und [[Dortmund]] 2014.&lt;ref&gt;Rat der Stadt Dortmund am 2. Oktober 2014, in: Hellweger Anzeiger, 7. Oktober 2014, S. 28, und in: Ruhrnachrichten Dortmund, 7. Oktober 2014 (nicht online)&lt;/ref&gt;<br /> * [[Schleswig]]: Gedenkgottesdienst mit Bürgermeister Arthur Christiansen und der evangelischen Domgemeinde für die Opfer der Hexenverfolgung am 21. November 2014.&lt;ref&gt;[https://www.nordkirche.de/nachrichten/nachrichten/detail/kirche-und-stadt-schleswig-erinnern-an-verbrannte-hexen.html Nachrichtenredaktion nordkirche.de: ''Kirche und Stadt Schleswig erinnern an verbrannte Hexen'', 21. November 2014]&lt;/ref&gt;<br /> * [[Lippstadt]] 2015,&lt;ref&gt;[http://www.derpatriot.de/Rat-gibt-Hexen-die-Ehre-zurueck-135304e1-8bf1-4f75-893e-1a9997aa9b44-ds Rat der Stadt Lippstadt am 23. Februar 2015]&lt;/ref&gt; [[Wemding]] 2015,&lt;ref&gt;[https://www.augsburger-allgemeine.de/donauwoerth/Gedenken-an-Opfer-des-Hexenwahns-id33341002.html Rat der Stadt Wemding am 10. März 2015]&lt;/ref&gt; [[Blomberg]] 2015,&lt;ref&gt;[http://www.lz.de/lippe/blomberg/20414255_Blomberg-rehabilitiert-Opfer-der-Hexenprozesse.html Stadt Blomberg am 10. März 2015]&lt;/ref&gt; [[Rottweil]] 2015&lt;ref&gt;[https://www.ris-rottweil.de/buergerinfo/to0040.php?__ksinr=320&amp;toselect=3766 Gemeinderat der Stadt Rottweil, Sitzung Kultur-, Sozial- und Verwaltungsausschuss am 15. April 2015, ''Rehabilitierung der Opfer der Hexenverfolgung'']&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.nrwz.de/nrwz-themen/aus-rottweil/rottweils-hexen-und-zauberer-werden-rehabilitiert/20150415-2109-87064 |text=Neue Rottweiler Zeitung, ''Rottweils Hexen werden rehabilitiert'', 15. April 2015 |wayback=20150525123306}}&lt;/ref&gt;<br /> * [[Bamberg]]: Der Rat der Stadt hat am 29. April 2015 einen Beschluss zu den Hexenprozessen im [[Hochstift Bamberg]] gefasst und einen Text für eine Gedenktafel am Denkmal hinter [[Residenzschloss Geyerswörth|Schloss Geyerswörth]] beschlossen: „Im Hochstift Bamberg wurden im 17. Jahrhundert etwa 1000 Frauen, Männer und Kinder unschuldig angeklagt, gefoltert und hingerichtet.“&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=https://www.stadt.bamberg.de/index.phtml?object=tx%7C1829.52&amp;ModID=7&amp;FID=1829.9368.1&amp;&amp;sNavID=1829.376&amp;mNavID=1829.376&amp;La=1 |wayback=20160304062757 |text=Bamberg: ''Hexenmahnmal wird eingeweiht''}}&lt;/ref&gt;<br /> * [[Gelnhausen]] 2015,&lt;ref&gt;[http://www.gnz.de/artikelansicht01/noticias/129292/region+gelnhausen/heftiger-streit-um-hexenverfolgung-1429230 Stadtverordnetenversammlung der Stadt Gelnhausen am 10. Juni 2015]&lt;/ref&gt; [[Balve]] 2015,&lt;ref&gt;[http://ris.balve.de/ratsinfo/balve/198/UHJvdG9rb2xsIERva3VtZW50IChPZSk=/9/n/605.doc Rat der Stadt Balve am 24. Juni 2015]&lt;/ref&gt; [[Bad Laasphe]] 2015,&lt;ref&gt;Rat von Bad Laasphe am 26. Juni 2015, in: Westfalenpost, Wittgensteiner Zeitung Heimatteil, 30. Juni 2015 (nicht online)&lt;/ref&gt; [[Barntrup]] 2015,&lt;ref&gt;Rat der Stadt Barntrup am 1. September 2015, in: Lippische Landes-Zeitung: ''Barntruper Rat verurteilt Hexenverfolgung. Kommunalpolitiker beschließen Rehabilitierung der Opfer'', Nr. 205, 4. September 2015, S. 18 (nicht online)&lt;/ref&gt; [[Bad Saulgau]] 2015,&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://epaper2.schwaebische.de/_DATAONLINE/2015/10/06/de.20151006.SV.SG/articles/20151006002311850_22039509800928640.html |text=Gemeinderat Bad Saulgau am 1. Oktober 2015 |wayback=20151222163849}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=http://www.swr.de/landesschau-aktuell/bw/bodensee/bad-saulgau-rehabilitiert-hexen-scheiterhaufen-waren-unrecht/-/id=1542/did=16249586/nid=1542/1v8comf/index.html |wayback=20151223155249 |text=Gemeinderat Bad Saulgau}}.&lt;/ref&gt; [[Schlangen (Gemeinde)|Schlangen]] 2015,&lt;ref&gt;Rat der Gemeinde Schlangen am 1. Oktober 2015, in: Lippische Landes-Zeitung: ''Symbolischer Akt des Rates. Schlänger Kommunalpolitiker sprechen sich mehrheitlich für die Rehabilitierung der Verfolgten aus'', 10. Oktober 2015&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://anton-praetorius.de/downloads/Schlangen%20Beschluss%20des%20Gemeinderates%202015.pdf ''Brief des Bürgermeisters der Gemeinde Schlangen über den Beschluss vom 1. Dezember 2015 zur Rehabilitierung der Opfer der Hexenprozesse in Schlangen''] (PDF; 37&amp;nbsp;kB). In: ''anton-praetorius.de,'' abgerufen am 30. Januar 2017.&lt;/ref&gt; [[Gadebusch]] 2015,&lt;ref&gt;[https://www.nd-aktuell.de/artikel/994869.als-hass-scheiterhaufen-lodern-liess.html Die Stadtvertretung von Gadebusch hat am 14. Dezember 2015 die Opfer der Hexenverfolgung/Hexenprozesse rehabilitiert.]&lt;/ref&gt; [[Hattersheim am Main]] 2015,&lt;ref&gt;[http://www.anton-praetorius.de/downloads/Drucksache%20Nr.%20678%20Nein%20zu%20Gewalt%20an%20Frauen.pdf Beschluss der Stadtverordnetenversammlung Hattersheim vom 3. Dezember 2015 über die Rehabilitierung der Opfer der Hexenprozesse/Hexenverfolgung, einstimmig angenommen]&lt;/ref&gt; [[Kriftel]] 2016,&lt;ref&gt;[https://www.kreisblatt.de/lokales/main-taunus-kreis/Gruene-Minderheit-wird-zur-Mehrheit;art676,1842282 Beschluss der Gemeindevertretung Kriftel vom 3. Februar 2016 über die Rehabilitierung der Opfer der Hexenprozesse/Hexenverfolgung, einstimmig angenommen]&lt;/ref&gt; [[Schwerin]] 2016,&lt;ref&gt;[https://www.svz.de/lokales/zeitung-fuer-die-landeshauptstadt/schwerin-rehabilitiert-hexen-id13322996.html Stadtvertretung Schwerin rehabilitiert Hexen, 18. April 2016, Gedenktafel in Rathausnähe]&lt;/ref&gt; [[Buxtehude]] 2016,&lt;ref&gt;[https://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/buxtehude/politik/rat-buxtehude-florian-bremer-gast-geht-dirk-elbracht-kommt-d76754.html Rat der Hansestadt Buxtehude beschloss am 19. April 2016 sozialethische Rehabilitierung der verfolgten Frauen]&lt;/ref&gt; [[Neuerburg]] 2016,&lt;ref&gt;[http://mobil.volksfreund.de/nachrichten/region/bitburg/aktuell/Heute-in-der-Bitburger-Zeitung-Neuerburger-Stadtrat-rehabilitiert-Opfer-der-Hexen-und-Zaubererverfolgung-aus-dem-17-Jahrhundert;art752,4512056 Rat der Stadt Neuerburg beschloss am 11. Juli 2016 sozialethische Rehabilitierung der Opfer der Hexenprozesse]&lt;/ref&gt; [[Wiesensteig]] 2017,&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=https://www.swp.de/goeppingen/lokales/landkreis_gp/wiesensteig-rehabilitiert-seine-hexen-14376476.html |wayback=20170201192555 |text=Der Gemeinderat der Stadt Wiesensteig beschloss am 30. Januar 2017 die sozialethische Rehabilitierung der Opfer der Hexenprozesse}}&lt;/ref&gt; [[Bernau bei Berlin]] 2017,&lt;ref&gt;[https://www.sueddeutsche.de/politik/hexenprozesse-unschuldig-1.3462602 Die Stadtverordnetenversammlung von Bernau bei Berlin beschloss am 6. April 2017 die sozialethische Rehabilitierung der Opfer der Hexenprozesse]&lt;/ref&gt; [[Ahlen]] 2017,&lt;ref&gt;[http://anton-praetorius.de/downloads/Ahlen_Stadtrat_Rehabilitierung_2017.pdf Der Rat der Stadt Ahlen hat in der Sitzung vom 14. Dezember 2017 die Opfer der Hexenprozesse rehabilitiert. (PDF; 888&amp;nbsp;kB)]&lt;/ref&gt; [[Marburg]] 2018,&lt;ref&gt;[https://www.marburg.de/allris/vo020.asp?VOLFDNR=15121 Die Stadtverordnetenversammlung der Universitätsstadt Marburg hat am 23. März 2018 beschlossen, die Opfer der Hexenprozesse zu rehabilitieren.]&lt;/ref&gt; [[Sindelfingen]] 2019,&lt;ref&gt;[https://sindelfingen.ratsinfomanagement.net/sdnetrim/UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZVGPOcwecFD45p27sRngK3ceGe6gQ1umo3_MJ-x2uiN1/Beschlusstext_162-2019_1._Ergaenzung_-oeffentlich-_Gemeinderat_28.05.2019.pdf Beschluss des Gemeinderats Sindelfingen: ''Gedenken an die Opfer der Hexenverfolgung in Sindelfingen'', 28. Mai 2019. (PDF; 28 k&amp;nbsp;B)]&lt;/ref&gt; [[Horb am Neckar]] 2019,&lt;ref&gt;[https://www.neckar-chronik.de/Nachrichten/Horb-im-Hexen-Rausch-441598.html Dagmar Stepper: ''Horb · Erinnerung. Horb im Hexen-Rausch. Rehabilitierung der Opfer.'' In: Neckar-Chronik, 28. Dezember 2019]&lt;/ref&gt; [[Bodenheim]]: Der Gemeinderat beschloss in seiner Sitzung vom 23. Februar 2021 die Rehabilitierung der während der Hexenverfolgung zu Unrecht gefolterten und getöteten Bodenheimer Bürgerinnen und Bürger,&lt;ref&gt;[https://ol.wittich.de/titel/750/ausgabe/7/2021/artikel/00000000000025531408-OL-750-2021-7-7-0 Nachrichtenblatt der Verbandsgemeinde Bodenheim Ausgabe 7/2021], abgerufen am 24. Februar 2021&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Schweiz ====<br /> * 2001 hat [[Ruedi Reich]], Kirchenratspräsident des Kantons [[Zürich]]/Schweiz, die Opfer des [[Wasterkingen#Geschichte|Wasterkinger Hexenprozesses]] theologisch rehabilitiert.<br /> * 27. August 2008: Der [[Kanton Glarus|Glarner]] Landrat rehabilitierte [[Anna Göldi]], die „letzte Hexe Europas“, als Opfer eines Justizmords.<br /> * Am 8. Mai 2009 lehnte das Freiburger Kantonsparlament die Motion der Kantonsregierung zur juristischen Rehabilitierung all jener ab, denen unter Folter Geständnisse abgepresst worden waren. Sie begründet die Ablehnung damit, dass der heutige Staat keine Verantwortung für Verbrechen des [[Ancien Régime]] trage. Anstelle einer juristischen Rehabilitierung sei eine moralische Rehabilitierung anzustreben. Knapp abgelehnt wurde ferner die Forderung nach einer historischen Aufarbeitung dieser Fälle. 2010 entschied die Stadt Freiburg, einen Platz nach [[Catherine Repond]], der letzten zum Tode verurteilten Hexe des Kantons, stellvertretend für alle Justizopfer der [[Hexenprozesse in Freiburg (Schweiz)|Freiburger Hexenprozesse]] zu benennen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=(Kipa) |url=https://www.kath.ch/newsd/freiburger-hexe-la-catillon-wird-nicht-vollstaendig-rehabilitiert/ |titel=Freiburger Hexe &quot;La Catillon&quot; wird nicht vollständig rehabilitiert |werk=kath.ch |datum=2009-05-08 |abruf=2024-11-29}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://web.archive.org/web/20180324101717/https://www.blick.ch/news/hexen-freiburg-rehabilitiert-hexe-la-catillon-id1525262.html |titel=Freiburg rehabilitiert Hexe &quot;La Catillon&quot; |werk=Blick |datum=2010-10-12 |abruf=2024-11-29}}&lt;/ref&gt;<br /> * 2013: [[Otto Sigg]], Historiker und ehemaliger Leiter des [[Staatsarchiv des Kantons Zürich|Zürcher Staatsarchivs]], hat die Originalquellen zu den Hexenprozessen mit Todesurteilen in der Stadt Zürich in einem Buch aufgearbeitet – zwischen 1478 und 1701 kosteten diese 75 Frauen und vier Männern das Leben. Vom Standort des heutigen Denkmals des Reformators [[Huldrich Zwingli]] bei der [[Wasserkirche#Zwingli-Denkmal|Wasserkirche]] wurden die der Hexerei Angeklagten zum Wellenbergturm überführt, eingesperrt und gefoltert, bevor sie bei lebendigem Leib verbrannt wurden. Sigg schlägt deshalb vor, an dieser Stelle eine Gedenktafel anzubringen.&lt;ref&gt;[[Tages-Anzeiger]] (5. November 2013): ''[https://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/stadt/Denkmal-fuer-die-Zuercher-Opfer-von-Hexenverfolgungen/story/20327659 Denkmal für die Zürcher Opfer von Hexenverfolgungen]'', abgerufen am 5. November 2013.&lt;/ref&gt;<br /> * 22. März 2019 [[Kanton Basel-Stadt]]/Schweiz: Einweihung der [[Mittlere Brücke#«Hexentafel»|Gedenktafel]] für die Opfer der Hexenverfolgung. „Die Gedenktafel ist als Rehabilitierung im symbolischen Sinne zu verstehen.“&lt;ref&gt;Medienmitteilung Präsidialdepartement Verwaltung des Kantons Basel-Stadt (22.03.2019): ''[https://www.bs.ch/nm/2019-einweihung-der-gedenktafel-fuer-die-opfer-der-hexenverfolgung-pd.html Einweihung der Gedenktafel für die Opfer der Hexenverfolgung]'', abgerufen am 8. März 2020.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Übriges Europa ====<br /> * 31. Oktober 2004: Die schottische Stadt [[Prestonpans]] rehabilitierte in Anwesenheit von Nachfahren 81 hingerichtete Frauen.<br /> * 2012: [[Nieuwpoort]]/ Belgien&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Hamburger Abendblatt - Hamburg |url=https://www.abendblatt.de/vermischtes/article108238828/Belgischer-Buergermeister-rehabilitiert-15-Hexen-und-zwei-Hexer.html |titel=Belgischer Bürgermeister rehabilitiert 15 &quot;Hexen&quot; und zwei &quot;Hexer&quot; |datum=2012-07-03 |sprache=de-DE |abruf=2022-07-27}}&lt;/ref&gt;<br /> * 2021: [[Lier (Belgien)]] (Provinz Antwerpen)&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=VRT Nachrichten-Aktuelles aus Flandern |url=https://www.vrt.be/vrtnws/de/2021/01/20/drei-vermeintliche-hexen-werden-von-der-stadt-lier-nach-mehr-als/ |titel=Drei vermeintliche Hexen werden von der Stadt Lier nach mehr als 430 Jahren rehabilitiert |datum=2021-01-20 |sprache=de |abruf=2022-07-27}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== USA ====<br /> * 17. Oktober 1711: Generalamnestie für die meisten Verurteilten von [[Salem (Massachusetts)]], USA.<br /> * 1957 wurde die in Salem als Hexe gehängte Ann Pudeator für unschuldig erklärt.&lt;!--siehe [[:en:Ann Pudeator]]--&gt;<br /> * 31. Oktober 2001: Die Gouverneurin von Massachusetts unterzeichnete eine Unschuldserklärung für die fünf letzten Frauen der Salemer Hexenprozesse.<br /> <br /> ==== Gedenken für die Opfer der Hexenprozesse ====<br /> In vielen Orten in Europa wurde durch Politiker und Bevölkerung ein Gedenken an die Opfer der Hexenprozesse angeregt in Form von Denkmälern, Gedenktafeln, Straßenschildern.&lt;ref&gt;Anton Praetorius: ''[http://anton-praetorius.de/downloads/Denkmaeler%20fuer%20Opfer%20Hexenprozesse%20in%20Europa%20und%20Salem%20USA%202.pdf Denkmäler für die Opfer der Hexenprozesse in Europa]'', abgerufen am 13. Januar 2017 (PDF; 939&amp;nbsp;kB).&lt;/ref&gt; In Deutschland erinnern Gedenktafeln etwa 100 Kommunen an die Hexenverfolgungen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Hartmut Hegeler |url=http://www.anton-praetorius.de/ |titel=Anton Praetorius - Kämpfer gegen Hexenprozesse und Folter: Orte mit Hexendenkmälern |abruf=2022-07-27}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Haus der Geschichte in [[Dinkelsbühl]] ist eine Dauerausstellung zu Thema Hexenverfolgung zu sehen. Die Ausstellung beschäftigt sich sowohl mit regionalen Aspekten als auch mit dem Thema allgemein.&lt;ref&gt;[https://www.hausdergeschichte-dinkelsbuehl.de/das-museum/ausstellung-zur-hexenverfolgung/ Dokumentation zur Hexenverfolgung], auf hausdergeschichte-dinkelsbuehl.de&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im [[Dom zu Eichstätt]] wurde eine Gedenktafel für die Opfer der [[Hexenverfolgung im Hochstift Eichstätt]] angebracht.<br /> [[Datei:Gedenktafel für die Opfer der Hexenverfolgung in Eichstätt im Dom.jpg|mini|Gedenktafel im [[Dom zu Eichstätt]]]]<br /> <br /> In Ellwangen findet sich neben einer Gedenkstätte auf dem Galgenberg (dem Hinrichtungsort der &quot;Hexen&quot;) auch der Barbara-Stech-Weg (Im Ortsteil Rindelbach). Beides erinnert an die [[Hexenprozesse in Ellwangen|Hexenverfolgung in Ellwangen]].<br /> [[Datei:Mahnmal Galgenberg in Ellwangen.jpg|mini|Mahnmal Galgenberg in Ellwangen]]<br /> [[Datei:Der Weg ist nach Barbara Stech(lin) benannt, die als erste Rindelbacherin im Zuge der Hexenverfolgung 1611 in Ellwangen hingerichtet wurde.jpg|mini|Der Weg ist nach Barbara Stech(lin) benannt, die als erste Rindelbacherin im Zuge der Hexenverfolgung 1611 in Ellwangen hingerichtet wurde]]<br /> <br /> == Moderne Hexenverfolgung ==<br /> {{Hauptartikel|Moderne Hexenverfolgung}}<br /> <br /> Die Verfolgung von Hexen ist in vielen Ländern und Kulturen&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Mandy de Waal |url=https://www.dailymaverick.co.za/article/2012-05-30-witch-hunts-the-darkness-that-wont-go-away/#.Ws6RCIhuaUl |titel=Witch-hunts: The darkness that won't go away |werk=[[Daily Maverick]] |datum=2012-05-30 |sprache=en |abruf=2018-04-12}}&lt;/ref&gt;, z.&amp;nbsp;B. in Amerika, Asien,&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Salman Ravi |url=http://news.bbc.co.uk/2/hi/8315980.stm |titel=Village 'witches' beaten in India |werk=[[BBC News]] |datum=2009-10-20 |sprache=en |abruf=2018-04-12}}&lt;/ref&gt; Ozeanien und vor allem in Afrika&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Adam Nossiter |url=https://www.nytimes.com/2009/05/21/world/africa/21gambia.html |titel=Witch Hunts and Foul Potions Heighten Fear of Leader in Gambia |werk=[[The New York Times]] |datum=2009-05-20 |sprache=en |abruf=2018-04-12}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Thomas Veser, Ouagadougou |Titel=Burkina Faso: Die Seelenfresserinnen |Sammelwerk=FAZ.NET |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/burkina-faso-die-seelenfresserinnen-1491417.html |Abruf=2022-07-29}}&lt;/ref&gt;, auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts weiterhin gegeben.<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Liste von Personen, die wegen Hexerei hingerichtet wurden]]<br /> <br /> == Quellen ==<br /> * Zum Bamberger Bürgermeister [[Johannes Junius]]:<br /> ** [https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:22-dtl-0000109843 Verhörprotokoll des Johannes Junius], Digitalisat der Handschrift RB.Msc.148/299 der [[Staatsbibliothek Bamberg]]<br /> ** [https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:22-dtl-0000109823 Brief von Johannes Junius an Veronika Junius], Digitalisat der Handschrift RB.Msc.148/300 der Staatsbibliothek Bamberg<br /> ** [https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:22-dtl-0000109830 Brief von Friedrich Potter an den Bamberger Fürstbischof Johann Georg II.], Digitalisat der Handschrift RB.Msc.148/301 der Staatsbibliothek Bamberg<br /> * [http://www.bamberga.de/hexenverhoer_daniel_bittl.htm Protokoll eines Hexenverhörs aus dem Jahr 1629 (angeklagt: der 14-jährige Daniel Bittl aus Bamberg)]<br /> * [http://www.latein-pagina.de/hexen/pistorius.htm Die „Kindhexe“ Agatha Gatter und ihr Retter Dr. Johannes Pistorius Niddanus d.&amp;nbsp;J. – Ein Freiburger Malefizprozess aus dem Jahr 1603]<br /> * [http://www.historicum.net/themen/hexenforschung/thementexte/magisterarbeiten/art/MITHIN_DIE_NAT/html/ca/405e118fcf/ Hexenverfolgung in der Reichsabtei Marchtal 1586–1757]<br /> * [http://www.zuerich-geschichte.info/pdfs/Hexenprozesse_Zuerich.pdf Hexenprozesse mit Todesurteil – Justizmorde der Zunftstadt Zürich, Dokumentation zu den 79 mit Todesurteil endenden sogenannten Hexenprozessen im Hoheitsgebiet der Stadt Zürich 1487–1701 (PDF – 2,5&amp;nbsp;MB), Auf Grund von Quellen des Staatsarchivs Zürich bearbeitet durch Otto Sigg]<br /> * ''Nachtrag zu dem Kapitel von Hexenprocessen in Deutschland, ein Aktenstück.'' In: [[Johann Ernst Fabri]], Karl Hammerdörfer (Hrsg.): Historische und geographische Monatsschrift. [http://zs.thulb.uni-jena.de/rsc/viewer/jportal_derivate_00164016/hugM_1788_teil01_%200351.tif Erstes bis Sechstes Stück], Halle u.&amp;nbsp;a. 1788, S. 332–338.<br /> <br /> == Literatur ==<br /> === Bibliografien ===<br /> * [[Wolfgang Behringer]] hat nicht die überarbeitete Fassung (von 2004) seiner ''Geschichte der Hexenforschung'' online verfügbar gemacht, sondern die Erstfassung von 1994: [[doi:10.22028/D291-23579]]<br /> * Im November 2007 wurde die ''Dresdner Auswahlbibliographie zur Hexenforschung (DABHEX)'' ([[Gerd Schwerhoff]]) letztmals aktualisiert ([https://tu-dresden.de/gsw/phil/ige/fnz/ressourcen/dateien/literatur/dat_bib/bib_hexen?lang=de PDF]). Den Stand von 2001 gibt es als [https://history.unt.edu/sites/history.unt.edu/files/users/dsg0009/witchcraft_bib.pdf PDF].<br /> * Bis 2012 sind die Ergebnisse des ''Witchcraft Bibliography Project Online'' (Jonathan Durrant) im [http://web.archive.org/web/20121204021935/http://www.witchcraftbib.co.uk:80/index.html Internet Archive] dokumentiert.<br /> * Ebenfalls von 2012 ist der jüngste Titel der ''Allgemeinen Bibliographie zu Hexenprozessen'' auf der Website [https://www.hexenprozesse-kurmainz.de/bibliographie.html Hexenprozesse in Kurmainz].<br /> * Bis 2017 reicht die von [[Johannes Dillinger]] erstellte Bibliografie (siehe Sekundärliteratur).<br /> * Für das Jahr 2017 wurde eine Bibliographie von [[Klaus Graf (Historiker)|Klaus Graf]] zusammengestellt: https://archivalia.hypotheses.org/70415.<br /> * Nur englischsprachige Titel enthält ''A Bibliography of the Early Modern Witchhunts'' (Yvonne Petry) Juni 2018: https://www.academia.edu/36870512.<br /> * Im Juni 2019 legten Burkhard Beyer und Christian Möller die erste Ausgabe ihrer (auch allgemeine Titel erfassende) ''Bibliographie zur Geschichte der Hexenverfolgungen in Westfalen und Lippe'' vor ([https://www.lwl.org/hiko-download/HiKo-Materialien_017_(2019-06).pdf PDF]).<br /> <br /> === Ausstellungskataloge ===<br /> * [[Rosmarie Beier-de Haan]] (Hrsg.): ''Hexenwahn – Ängste der Frühen Neuzeit. Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung des Deutschen Historischen Museums; Berlin&amp;nbsp;…'' Ed. Minerva Farnung, Wolfratshausen 2002, ISBN 3-932353-61-7 ([http://www.dhm.de/ausstellungen/hexenwahn/katalog.htm veränderte Online-Ausgabe]).<br /> * [[Thomas Hauschild]], Heidi Staschen, Regina Troschke: ''Hexen. Katalog zur Ausstellung.'' Hochschule für bildende Künste, Hamburg 1979.<br /> <br /> === Allgemeine Darstellungen ===<br /> * [[Dieter R. Bauer]] mit [[Sönke Lorenz]]: ''Hexenverfolgung. Beiträge zur Forschung – unter besonderer Berücksichtigung des südwestdeutschen Raumes.'' Königshausen &amp; Neumann, Würzburg 1995, ISBN 3-88479-820-0.<br /> * Wolfgang Behringer: ''Hexen. Glaube, Verfolgung, Vermarktung'' (= ''Beck’sche Reihe.'' Band 2082). 7., aktualisierte Auflage. Beck, München 2020, ISBN 3-406-41882-1.<br /> * [[Nicole Bettlé]]: ''Wenn Saturn seine Kinder frisst. Kinderhexenprozesse und ihre Bedeutung als Krisenindikator.'' Peter Lang Verlag, 2013, ISBN 978-3-0343-1251-6.<br /> * [[Rainer Decker]]: ''Hexen. Magie, Mythen und die Wahrheit.'' Primus Verlag, Darmstadt 2004, ISBN 3-89678-329-7.<br /> * [[Johannes Dillinger]]: ''Hexen und Magie.'' (= ''Historische Einführungen.'' Band 3). Campus, Frankfurt am Main / New York 2007; 2. Auflage ebenda 2018. Zusatzmaterial (Bibliografie auf dem Stand von 2007 und Quellen): [https://www.campus.de/buecher-campus-verlag/wissenschaft/geschichte/hexen_und_magie-14874.html campus.de]. Bibliografie 2017 im [[iarchive:dillingerliteraturzuhexenundmagiestand2017|Internet Archive]]<br /> * Jonathan B. Durrant: ''Witchcraft, Gender, and Society in Early Modern Germany.'' Brill, Leiden 2007, ISBN 978-90-04-16093-4.<br /> * [[Silvia Federici]]: ''Caliban und die Hexe. Frauen, der Körper und die ursprüngliche Akkumulation.'' Mandelbaum, Wien 2012, ISBN 978-3-85476-615-5.<br /> * Christoph Gerst: ''Der Hexenprozess. Vom Erkennen einer Hexe bis zum Urteil.'' AV, Saarbrücken 2012, ISBN 978-3-639-42732-5.<br /> * Michael Kunze: ''Straße ins Feuer. Vom Leben und Sterben in der Zeit des Hexenwahns.'' Kindler, München 1982, ISBN 3-463-00838-6.<br /> * Brian P. Levack: ''Hexenjagd. Die Geschichte der Hexenverfolgungen in Europa'' (Beck’sche Reihe 1332). C. H. Beck, München 1999, ISBN 3-406-42132-6.<br /> * [[Sönke Lorenz]] (Hrsg.): ''Himmlers Hexenkartothek. Das Interesse des Nationalsozialismus an der Hexenverfolgung.'' (Hexenforschung&amp;nbsp;4). Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2000, ISBN 3-89534-313-7.<br /> * [[Lyndal Roper]]: ''Hexenwahn. Geschichte einer Verfolgung''. C. H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-54047-9 ([https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-10160 kritische Rezension]).<br /> * Walter Rummel, Rita Voltmer: ''Hexen und Hexenverfolgung in der Frühen Neuzeit''. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-534-19051-5; 2. Auflage ebenda 2012, ISBN 978-3-534-24585-7.<br /> * Rolf Schulte: ''Hexenmeister. Die Verfolgung von Männern im Rahmen der Hexenverfolgung von 1530–1730 im alten Reich'' (Kieler Werkstücke. Reihe G: Beiträge zur frühen Neuzeit,&amp;nbsp;1, zugleich Dissertation an der Universität Kiel, 1999). Lang, Frankfurt am Main u.&amp;nbsp;a. 2001, ISBN 3-631-37781-9.<br /> * Gerd Schwerhoff: [https://tu-dresden.de/gsw/phil/ige/fnz/ressourcen/dateien/literatur/vollt/strafgerecht?lang=de ''Strafjustiz und Gerechtigkeit in historischer Perspektive – das Beispiel der Hexenprozesse.''] In: Andrea Griesebner, Martin Scheutz, Herwig Weigl (Hrsg.): [https://homepage.univie.ac.at/martin.scheutz/website/wp-content/uploads/2014/10/14_Justiz_Gerechtigkeit_Einleitung_11_16.pdf ''Justiz und Gerechtigkeit – Historische Beiträge (16.–19. Jahrhundert).''] Studien-Verl., Innsbruck/Wien/München/Bozen 2002, ISBN 3-7065-1642-X.<br /> * Werner Tschacher: ''[https://ojs2.uni-tuebingen.de/ojs/index.php/idadrs/article/view/251 Das Hexereistereotyp als Verschwörungstheorie und das Problem der Epochengrenze].'' In: Johannes Kuber, Michael Butter, Ute Caumanns, [[Bernd-Stefan Grewe]], Johannes Großmann (Hrsg.): ''Von Hinterzimmern und geheimen Machenschaften. Verschwörungstheorien in Geschichte und Gegenwart'' (Im Dialog. Beiträge aus der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart 3/2020). S. 39–58.<br /> <br /> ==== Regional ====<br /> * Wolfgang Behringer: ''Hexenverfolgung in Bayern: Volksmagie, Glaubenseifer und Staatsräson in der Frühen Neuzeit''. R. Oldenbourg, München 1997, ISBN 3-486-53903-5.<br /> * Matthias Blazek: ''Hexenprozesse – Galgenberge – Hinrichtungen – Kriminaljustiz im Fürstentum Lüneburg und im Königreich Hannover.'' Ibidem, Stuttgart 2006, ISBN 3-89821-587-3.<br /> * [[Johannes Dillinger]]: ''Die Hexenverfolgung in [[Überlingen]].'' Gmeiner Verlag, Meßkirch 2023, ISBN 978-3-8392-0345-3.<br /> * Christoph Gerst: ''Hexenverfolgung als juristischer Prozess. Das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel im 17. Jahrhundert.'' Vandenhoeck &amp; Ruprecht, Göttingen 2012, ISBN 978-3-89971-970-3.<br /> * Peter Gbiorczyk: ''Zauberglaube und Hexenprozesse in der Grafschaft Hanau-Münzenberg im 16. und 17. Jahrhundert''. Shaker, Düren 2021. ISBN 978-3-8440-7902-9<br /> * Claudia Kauertz: ''Wissenschaft und Hexenglaube. Die Universität Helmstedt 1576–1626.'' 2001, ISBN 3-89534-353-6.<br /> * [[Joachim Lehrmann]]: ''Hexen- und Dämonenglaube im Lande Braunschweig.'' Lehrmann-Verlag, Lehrte 2009, ISBN 978-3-9803642-8-7.<br /> * [[Monika Lücke]], Dietrich Lücke: ''Ihrer Zauberei halber verbrannt. Hexenverfolgungen in der Frühen Neuzeit auf dem Gebiet Sachsen-Anhalts.'' Mitteldeutscher Verlag, Halle 2011, ISBN 978-3-89812-828-5.<br /> * [[Friedrich Merzbacher]]: ''Die Hexenprozesse in Franken.'' 1957 (= ''Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte.'' Band 56); 2., erweiterte Auflage: C. H. Beck, München 1970, ISBN 3-406-01982-X.<br /> * [[H. C. Erik Midelfort|Erik Midelfort]]: ''Witch Hunting in Southwestern Germany 1562–1684''. ''The Social and Intellectual Foundations,'' Stanford 1972.<br /> * [[Katrin Moeller]]: ''Dass Willkür über Recht ginge. Hexenverfolgung in Mecklenburg im 16. und 17. Jahrhundert'' (Hexenforschung 10). Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2007, ISBN 978-3-89534-630-9.&lt;ref&gt;Vgl. Johannes Dillinger: [http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2010-1-100 Rezension zu: Katrin Moeller: ''Dass Willkür über Recht ginge. Hexenverfolgung in Mecklenburg im 16. und 17. Jahrhundert.'' Bielefeld 2007]. In: ''H-Soz-u-Kult.'' 10. Februar 2010.&lt;/ref&gt;<br /> * [[Andreas Schmauder]] (Hrsg.): ''Frühe Hexenverfolgung in Ravensburg und am Bodensee.'' 2.&amp;nbsp;Auflage. UVK, Konstanz 2017, ISBN 978-3-86764-463-1.<br /> * [[Gerd Schwerhoff]]: [https://tu-dresden.de/gsw/phil/ige/fnz/ressourcen/dateien/literatur/vollt/hexgeschl?lang=de ''Hexerei, Geschlecht und Regionalgeschichte.''] In: Gisela Wilbertz, Gerd Schwerhoff, Jürgen Scheffler (Hrsg.): ''Hexenverfolgung und Regionalgeschichte. Die Grafschaft Lippe im Vergleich'' (= ''Studien zur Regionalgeschichte.'' Bd. 4). Bielefeld 1994, S. 325–353.<br /> * {{Literatur |Autor=[[Otto Sigg]] |Titel=Hexenprozesse mit Todesurteil: Justizmorde der Zunftstadt Zürich |Auflage=2 |Verlag=Selbstverlag |Ort=Zürich |Datum=2013 |ISBN=978-3-907496-79-4}}<br /> * [[Manfred Wilde]]: ''Die Zauberei- und Hexenprozesse in Kursachsen.'' Böhlau Verlag, Köln/Weimar/Wien 2003, ISBN 3-412-10602-X.<br /> * Manfred Wilde: ''Hexenprozesse in den anhaltischen Fürstentümern''. In: ''Auf dem Weg zu einer Geschichte Anhalts. Mitteilungen des Vereins für Anhaltische Landeskunde'', 21.&amp;nbsp;Jahrgang 2012, Sonderband (Tagungsband). Köthen 2012, S.&amp;nbsp;133–157.<br /> <br /> === Quellenwerke ===<br /> * Joseph Hansen: ''Quellen und Untersuchungen zur Geschichte des Hexenwahns und der Hexenverfolgung im Mittelalter. Mit einer Untersuchung der Geschichte des Wortes Hexe von Johannes Franck.'' C.&amp;nbsp;Georgi, Bonn 1901 (Nachdruck: Olms, Hildesheim 1963). (Die Darstellung der historischen Entwicklung ist veraltet.)<br /> * [[Heinrich Kramer]] alias Institoris: ''Der Hexenhammer. Malleus maleficarum. Kommentierte Neuübersetzung.'' 5. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2006, ISBN 3-423-30780-3.<br /> * [[Friedrich Spee]]: ''Cautio Criminalis oder Rechtliches Bedenken wegen der Hexenprozesse.'' Aus dem Lateinischen von Joachim-Friedrich Ritter. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2007, ISBN 978-3-423-30782-6.<br /> * [[Nicolas Rémy]]: ''Daemonolatreia oder Teufelsdienst.'' UBooks-Verlag, 2009, ISBN 978-3-86608-113-0.<br /> * [[Ulrich Molitor]]: ''Von Unholden und Hexen.'' UBooks-Verlag, 2008, ISBN 978-3-86608-089-8.<br /> * [[Hermann Löher]]: ''Wehmütige Klage der frommen Unschuldigen. Ein Schöffe kritisiert die Hexenjagd.'' Aus dem Frühneuhochdeutschen übertragen von Dietmar K. Nix. Köln 1995, ISBN 3-9803297-4-7.<br /> * Friedrich-Christian Schroeder (Hrsg.): ''Die peinliche Gerichtsordnung Kaiser Karls des V. und des Heiligen Römischen Reichs von 1532 (Carolina).'' Reclam, Stuttgart 2000, ISBN 3-15-018064-3.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Witches|Hexen|audio=1|video=1}}<br /> {{Wikisource|Hexenwesen}}<br /> {{Wiktionary}}<br /> * [https://www.historicum.net/themen/hexenforschung/ Themenportal Hexenforschung] bei [[historicum.net]]<br /> * {{Internetquelle |autor=[[Rosmarie Beier-de Haan]], Rita Voltmer, [[Franz Irsigler]] |url=https://www.dhm.de/archiv/ausstellungen/hexenwahn/katalog.htm |titel=Hexenwahn – Ängste der Neuzeit: Katalog zur Ausstellung |hrsg=[[Deutsches Historisches Museum]] |datum=2002 |kommentar=ISBN 3-86102-120-X |abruf=2022-07-07 |abruf-verborgen=1}}<br /> * {{Internetquelle |autor=Gabriele Gierlich |url=https://museum.speyer.de/fileadmin/introduction/downloads/Handreichungen/PDFs/Handreichung_Hexen.pdf |titel=Hexen – Mythos und Wirklichkeit: Handreichung für Pädagoginnen und Pädagogen |hrsg=[[Historisches Museum der Pfalz|Junges Museum Speyer]] |datum=2009-10-08 |format=pdf; 2,4&amp;nbsp;MB |abruf=2022-07-07 |abruf-verborgen=1}}<br /> * {{Internetquelle |autor=[[Rita Voltmer]] |url=https://fowid.de/meldung/hexenverfolgungen |titel=Hexenverfolgungen |werk=[[fowid]] |hrsg=[[Giordano-Bruno-Stiftung]] |datum=2006-08-31 |sprache=de |abruf=2022-04-14 |abruf-verborgen=1}}<br /> * {{Internetquelle |autor=Rita Voltmer |url=https://www.bibelwissenschaft.de/wirelex/das-wissenschaftlich-religionspaedagogische-lexikon/wirelex/sachwort/anzeigen/details/hexenverfolgungen/ch/0111c7bf370745c03e17ec04b2dcbbfd/ |titel=Hexenverfolgungen |werk=[[Das wissenschaftlich-religionspädagogische Lexikon im Internet]] |datum=2018-10-20 |abruf=2022-07-07 |abruf-verborgen=1}}<br /> * {{Internetquelle |url=https://ausstellungen.deutsche-digitale-bibliothek.de/hexenverfolgung/ |titel=„Zauberei ist des Teufels selbs eigen Werk“ · Hexenglaube und Hexenverfolgung in Hessen |abruf=2022-07-29}}<br /> * [[Andreas Deutsch]]: {{YouTube |id=xcI5cG1McVc |titel=Hexenjagd gegen Hungersnot? Vom irrationalen Umgang mit Problemen am Beispiel des Dreißigjährigen Kriegs (1618–1648)}}, 18. Juni 2019 (Video, Universität Heidelberg, 21:23 Min.)<br /> * {{Internetquelle |autor=[[Wilhelm Liebhart]] |url=https://www.hs-augsburg.de/Binaries/Binary3740/praesentation-hexenwahn.pdf |titel=Hexenwahn und Hexenverfolgung 1500 – 1800 |werk=hs-augsburg.de |datum=2015-12-11 |format=pdf; 9,3&amp;nbsp;MB |abruf=2022-07-07 |abruf-verborgen=1}}<br /> * {{Internetquelle |autor=Johannes Munzinger |url=https://media.neuland.br.de/file/32891/c/website/die-bamberger-hexenprozesse-unschuldig-muss-ich-sterben.mp3 |titel=Die Bamberger Hexenprozesse – Unschuldig muss ich sterben |werk=[[Bayern 2|Bayern-2]]-Sendung [[radioWissen]] |datum= |format=mp3-Audio; 21,2&amp;nbsp;MB; 22:20&amp;nbsp;Minuten |abruf=2022-07-07 |abruf-verborgen=1}}<br /> * {{Internetquelle |autor=[[Andreas Flurschütz da Cruz]] |url=https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Hexenverfolgung |titel=Hexenverfolgung |werk=[[Historisches Lexikon Bayerns]] |hrsg=[[Bayerische Staatsbibliothek]] |datum=2020-01-20 |sprache=de |abruf=2024-04-14 |abruf-verborgen=1}}<br /> * {{Internetquelle |autor=Janine Hanitzsch |url=https://www.diegeschichteberlins.de/geschichteberlins/berlin-abc/stichwortehn/885-i-hexen-in-berlin-die-ersten-berliner-hexen.html?showall=1 |titel=Hexen in Berlin? Die ersten Berliner Hexen |werk=Die Geschichte Berlins |hrsg=[[Verein für die Geschichte Berlins]] |sprache=de |abruf=2024-04-14 |abruf-verborgen=1}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4113908-2|LCCN=sh2009000714}}<br /> <br /> [[Kategorie:Hexenverfolgung| ]]<br /> [[Kategorie:Gewalt gegen Frauen]]<br /> [[Kategorie:Gewalt gegen Männer]]<br /> [[Kategorie:Wikipedia:Artikel mit Video]]</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hexenverfolgung&diff=255806986 Hexenverfolgung 2025-05-07T13:15:26Z <p>158.64.22.1: /* Frühe Neuzeit */</p> <hr /> <div>[[Datei:The Witches' Sabbath MET MM16375.jpg|mini|''Der Hexensabbat,'' [[Holzschnitt]] [[Hans Baldung]]s von 1510, der das Bild von Hexen mit popularisierte]]<br /> <br /> Als '''Hexenverfolgung''' bezeichnet man die Festnahme, [[Folter]] und insbesondere [[Hinrichtung]] von Personen, von denen geglaubt wird, sie praktizierten als [[Hexe]] [[Magie|Zauberei]] bzw. stünden mit dem [[Teufel]] im Bunde. In [[Mitteleuropa]] fand sie vor allem während der [[Frühe Neuzeit|Frühen Neuzeit]] statt. Global gesehen ist die Hexenverfolgung bzw. der sogenannte '''Hexenwahn''' bis in die Gegenwart verbreitet.<br /> <br /> Der Höhepunkt der Verfolgungswelle in Europa liegt zwischen 1550 und 1650. Die Gründe für die gegenüber dem [[Mittelalter]] in der Frühen Neuzeit deutlich verstärkte massenhafte Verfolgung in einigen Regionen sind vielfältig. So gab es zu Beginn der Neuzeit eine Vielzahl an Krisen wie die [[Kleine Eiszeit]], [[Pandemie|pandemische]] Seuchen und verheerende Kriege. Außerdem konnte es erst strukturell zu massenhafter Verfolgung kommen, als einzelne Aspekte des Magieglaubens in das [[Strafrecht]] der frühmodernen [[Staat]]en übertragen wurden.&lt;ref name=&quot;:0&quot;&gt;[[Johannes Dillinger]] (Hrsg.): ''Zauberer – Selbstmörder – Schatzsucher. Magische Kultur und behördliche Kontrolle im frühneuzeitlichen Württemberg.'' Trier 2003, S. 88f.&lt;/ref&gt; Hexenverfolgungen wurden sowohl mit Hilfe der Gerichtsbarkeit, teilweise auch gegen den Willen der [[Obrigkeit]] eingefordert und durchgeführt.<br /> <br /> Insgesamt wurden in Europa im Zuge der Hexenverfolgung geschätzt 40.000 bis 60.000 Personen wegen Hexerei hingerichtet. Frauen stellten in Europa etwa fünf von sechs Opfern.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Stephan Quensel |Titel=Hexen, Satan, Inquisition: Die Erfindung des Hexen-Problems |Verlag=Springer |Datum=2017 |ISBN=978-3-658-15125-6 |Seiten=10}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Heute sind [[Moderne Hexenverfolgung|moderne Hexenverfolgungen]] noch insbesondere in [[Afrika]], [[Asien]], [[Ozeanien]] und [[Amerika]] anzutreffen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.smithsonianmag.com/smart-news/why-do-witch-hunts-still-happen-180957106/ |autor=Maris Fessenden |titel=Why Do Witch Hunts Still Happen? |werk=Smithsonian.com |datum=2015-10-30 |sprache=en |abruf=2018-04-12}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Hexenverfolgung in der Geschichte.webm|mini|Kurzer Überblick zur Geschichte der Hexenverfolgung in einer ''[[Terra X]]''-Folge des [[ZDF]] (3:16 min)]]<br /> <br /> == Altertum ==<br /> Der Glaube an Zauberer ist bereits in den alten [[Hochkultur (Geschichtswissenschaft)|Hochkulturen]] nachzuweisen. Magische Praktiken wurden sorgfältig beobachtet und oft als [[Schwarze Magie]] gefürchtet. Sowohl in [[Babylonien]] ([[Codex Hammurapi]]: [[Wasserprobe (Recht)|Wasserprobe]]) als auch im [[Altes Ägypten|Alten Ägypten]] wurden Zauberer bestraft. Nach dem [[Zwölftafelgesetz]] der Römer wurde negativer Zauber mit dem Tod bestraft (Tafel VIII). Allerdings kam es nirgends zu einer gezielten Verfolgung von vermeintlichen Hexen wie später in der [[Frühe Neuzeit|Frühen Neuzeit]].<br /> <br /> Das [[Altes Testament|Alte Testament]] verbietet Zauberei {{Bibel|Lev|19|26}} und fordert auf: „Eine Hexe sollst du nicht am Leben lassen“ {{Bibel|Ex|22|17}}. Das [[Neues Testament|Neue Testament]] kennt den Glauben an „böse Geister“, z.&amp;nbsp;B. Jesu Heilung eines Besessenen durch seine Erlaubnis an die [[Dämon]]en, in eine Schweineherde zu fahren (siehe {{B|Mk|5, 1–20}}). Nach der [[Apostelgeschichte]] schlägt Paulus einen Zauberer temporär mit Blindheit {{Bibel|Apg|13,4–12}}.<br /> <br /> == Mittelalter ==<br /> [[Datei:Champion des dames Vaudoises.JPG|mini|Hexenflug der „Vaudoises“ (hier ''Hexen'', ursprünglich [[Waldenser]]) auf dem Besen, [[Buchmalerei|Miniatur]] in einer Handschrift von [[Martin Le Franc]], ''Le champion des dames,'' 1451]]<br /> <br /> Während die [[alte Kirche]] die mit Hexerei verbundenen Ansichten und Praktiken als [[Aberglaube]] (vgl. [[Canon episcopi]]) abgelehnt hatte, kam es mit der [[Christianisierung]] zu einer Neu- und Umdeutung [[Heidentum|paganer]] Glaubensvorstellungen.<br /> <br /> Die vorchristlichen Kulte wurden im [[Frankenreich]] als zu unterdrückender Aberglaube eingestuft. In der [[Capitulatio de partibus Saxoniae]] wurden Hexenverbrennungen im Jahr 782 erwähnt und ausdrücklich verboten: „Todesstrafe erleidet der, der vom Teufel getäuscht, nach heidnischer Sitte wähnt, irgendein Mann oder eine Frau sei Hexe und Menschenfresser und sie deshalb verbrennt oder deren Fleisch verzehrt bzw. zum Verzehr weitergibt.“<br /> <br /> Im [[Karolinger|karolingischen]] Frühmittelalter gab es somit keine systematische Hexenverfolgung. Dieser blieb von kirchlicher Seite her vor diesem Hintergrund jahrhundertelang ein relativ stabiler Riegel vorgeschoben; im Einzelfall konnten einschlägige „Verbrechen“ jedoch geahndet werden.<br /> <br /> === Theologische Diskurse ===<br /> Im Vertrauen auf die Macht Gottes dominierte in der frühchristlichen [[Theologie]] der fundamentale „Zweifel an der Wirksamkeit jeglicher Zauberei“&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Wolfgang Behringer |Titel=Hexen: Glaube, Verfolgung, Vermarktung |Verlag=C.H.Beck |Datum=2000 |ISBN=978-3-406-41882-2 |Seiten=75 |Online=https://books.google.de/books?id=vl3XIfBV30sC&amp;pg&amp;pg=PA61#v=snippet&amp;q=Zweifel%20an%20der%20Zauberei&amp;f=false |Abruf=2022-07-26}}&lt;/ref&gt;. Außerdem war sie überzeugt, dass die Dämonen keinerlei Macht über gläubige Christen erlangen könnten. Die „heidnischen“ Götter wurden polemisch mit bloßen Dämonen gleichgesetzt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Soldan-Heppe |url=https://www.projekt-gutenberg.org/soldan/hexnpro1/chap009.html |titel=Geschichte der Hexenprozesse. Band I |abruf=2022-07-26}}&lt;/ref&gt; Bis ins 13. Jahrhundert hinein war die offizielle kirchliche Überzeugung, der „Glaube an Zauberei“ sei „heidnische Irrlehre und Einbildung“ und solle „durch Kirchenstrafen wie [[Buße (Religion)|Bußen]] oder – in schweren Fällen – durch Ausschluss aus der Gemeinschaft geahndet werden“.&lt;ref name=&quot;Eiden2&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Herbert Eiden |url=https://www.dhm.de/archiv/ausstellungen/hexenwahn/aufsaetze/02.htm |titel=HEXENWAHN - Ängste der Neuzeit |datum=2002 |abruf=2024-08-19}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Allerdings setzte schon in frühchristlichen Zeiten ein theologischer Diskurs ein, der sich für spätere Zeiten als außerordentlich verhängnisvoll erweisen sollte: die Verknüpfung von Zauberei und Dämonologie im sogenannten [[Teufelspakt]]. Erstmals ausgearbeitet hat diesen [[Augustinus von Hippo]] (†&amp;nbsp;430) in seinem Werk ''De doctrina christiana'' von 397 n.&amp;nbsp;Chr.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Gerda Riedl |Titel=Der Hexerei verdächtig : das Inquisitions- und Revisionsverfahren der Penzliner Bürgerin Benigna Schultzen |Verlag=Wallstein |Ort=Göttingen |Datum=1998 |ISBN=3-89244-257-6}}&lt;/ref&gt; Allerdings handelte es sich dabei um eine sehr unspezifische, theoretische Überlegung, die vermutlich lediglich als metaphorisches Bild Bedeutung hatte.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Thomas Linsenmann |Titel=Die Magie bei Thomas von Aquin |Verlag=Akademie Verlag |Ort=Berlin |Datum=2000 |ISBN= |Seiten=97 |Online=https://books.google.at/books?id=R_znBQAAQBAJ&amp;pg=PA97&amp;dq=Die+Magie+bei+Thomas+von+Aquin+metaphorische+aussage&amp;hl=de&amp;sa=X&amp;ved=0ahUKEwjMst3r37DUAhVJEVAKHRz_ApwQ6AEIIjAA#v=onepage&amp;q=Die%20Magie%20bei%20Thomas%20von%20Aquin%20metaphorische%20aussage&amp;f=false}}&lt;/ref&gt; Rezipiert wurde diese Lehre im [[Hochmittelalter]], v.&amp;nbsp;a. auch von [[Thomas von Aquin]] (†&amp;nbsp;1274), der die Existenz eines straff organisierten „Dämonenstaates“ mit vielen verführten menschlichen Anhängern ersann, was im Vergleich zur Vorstellung zauberkundiger „Einzelkämpfer“ einen wesentlichen „Qualitätssprung“ darstellte.&lt;ref name=&quot;Eiden2&quot; /&gt; Diese Vorstellung einer mächtigen, geschlossenen Gegenpartei erforderte daher eine sehr viel schärfere Verfolgung und Sanktionierung. Der Abschluss des Teufelspaktes erfolgte laut Thomas durch Geschlechtsverkehr zwischen Mensch und Dämon. Eine solche Begründung erklärt sich daraus, dass Thomas generell Sex nur um der Lust willen als sündhaft ansah.&lt;ref&gt;[[Jörg Hermann Fehige]]: ''Sexualphilosophie: Eine einführende Annäherung.'' LIT 2007, S. 89–91&lt;/ref&gt; Die Hauptsorge der Kirche galt allerdings im 12.–14. Jahrhundert vor allem den [[Katharer]]n, aus ihrer Sicht die „Erz-Ketzer“ (etymologisch leitet sich „Ketzer“ auch von „Katharer“ ab). Neben Gewaltanwendung spielte bei der Bekämpfung dieser Glaubensbewegung auch der „Propaganda-Krieg“ eine wichtige Rolle: Man unterstellte den Katharern u.&amp;nbsp;a. Schwarze Magie, Teufelspakte und sexuelle Ausschweifungen. Davon ausgehend wurde bald die „Sekte der Hexen und Zauberer“ mit den übrigen Ketzern in ihren Praktiken und ihrer Gefährlichkeit gleichgestellt.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Ralph Tanner |Titel=Sex, Sünde, Seelenheil: die Figur des Pfaffen in der Märenliteratur und ihr historischer Hintergrund (1200-1600) |Verlag=Königshausen &amp; Neumann |Datum=2005 |ISBN=978-3-8260-3104-5 |Online=https://books.google.de/books?id=F17ra2UaVW0C&amp;pg=PA21&amp;lpg=PA21&amp;dq=katharer+sex&amp;source=bl&amp;ots=ixnA3wG1ZN&amp;sig=ACfU3U0BgB3eEkMbwMYaBAb9dGgTZ6WgRg&amp;hl=de&amp;sa=X&amp;ved=2ahUKEwiD6eOl8JX5AhV1VvEDHVP7CQoQ6AF6BAgCEAM#v=onepage&amp;q=katharer%20sex&amp;f=false |Abruf=2022-07-26}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ergänzt wurde der Hexen-Diskurs auch noch aus einer anderen Richtung: dem traditionellen christlichen [[Antijudaismus]]. Die Juden wurden von ihrer Umgebung durch alle nur möglichen Anschuldigungen diffamiert (Ausübung satanischer Riten, [[Schadenzauber]], [[Brunnenvergiftung]] usw.), die sich einfach auf Hexen und Zauberer übertragen ließen (vgl. den [[Hexensabbat]]).<br /> <br /> Die ersten Belege für den deutschen Begriff „Hexe“ im Kontext gerichtlicher Verfolgung finden sich, wie Oliver Landolt zeigen konnte, in den ''Frevelbüchern'' der Stadt [[Schaffhauser Hexenprozesse|Schaffhausen]] aus dem späten 14. Jahrhundert.&lt;ref&gt;Oliver Landolt, ''Beringen und die Anfänge der europäischen Hexenverfolgung im Spätmittelalter,'' in: Schaffhauser Magazin, 28. Jg., März 2005, Nr. 1, S. 49.&lt;/ref&gt; In [[Luzern]] erscheint der Begriff erstmals zwischen 1402 und 1419.<br /> <br /> Die weit verbreitete Meinung, Hexenverfolgungen seien hauptsächlich eine Erscheinung des [[Mittelalter]]s gewesen, ist daher falsch.<br /> <br /> [[Datei:Albrecht Dürer, Witch Riding on a Goat, c. 1500-1501, NGA 6674.jpg|mini|alternativtext=Parallel zur Bildebene fliegt eine nackte alte Frau mit wehendem Haar rücklinks auf einem Ziegenbock sitzend durch die Luft; die Spindel in einer Hand endet zwischen ihren Beinen. Am Boden spielen vier geflügelte Putten mit symbolischen Gegenständen.|''Die Hexe,'' der ambivalente [[Kupferstich]] [[Albrecht Dürer]]s von 1500/01 verbindet Aberglauben mit [[Renaissance]]motivik]]<br /> <br /> === Inquisition ===<br /> {{Siehe auch|Inquisition#Inquisition und Hexenverfolgung|titel1=„Inquisition und Hexenverfolgung“ im Artikel: Inquisition}}<br /> <br /> Ebenso falsch ist die Meinung, die großen Wellen neuzeitlicher Hexenverfolgung seien vorrangig von der kirchlichen [[Inquisition]] angestrebt oder ausgeführt worden. Erste vereinzelte Verurteilungen von Hexen gab es im 13. Jahrhundert mit dem Aufkommen der Inquisition, wobei jedoch die Zielsetzung der Inquisition zu beachten ist: Zielten die in der Frühen Neuzeit dominierenden Hexenprozesse weltlicher Gerichte auf die Bestrafung vermeintlich Schuldiger ab, strebte die Inquisition die Umkehr und [[Rekonziliation]] der Beschuldigten an, was sich in der weniger häufigen Anwendung der Todesstrafe ausdrückte. Darüber hinaus war das Hauptaugenmerk der Inquisition nicht auf Hexen, sondern auf [[Häretiker]] gerichtet. Diese Priorität wird deutlich in der Anweisung Papst [[Alexander IV. (Papst)|Alexanders&amp;nbsp;IV.]] vom 20. Januar 1260 an die Inquisitoren, Hexen seien nicht aktiv zu verfolgen, sondern auf Anzeigen hin festzunehmen. Prozesse gegen Hexen sollten bei Zeitmangel zurückgestellt werden, die Bekämpfung von Häresien habe Vorrang. Die staatliche [[spanische Inquisition]], gegründet im späten 15. Jahrhundert, lehnte Hexenverfolgung zum Teil ab. Die im 16. Jahrhundert folgende [[Dikasterium für die Glaubenslehre|römische Inquisition]] schritt sogar wiederholt gegen Hexenverfolgungen ein.<br /> <br /> Der Zusammenhang zwischen Inquisition und Hexenprozessen ergab sich historisch vor allem durch [[Heinrich Kramer]], Inquisitor der Ordensprovinz Alemannia des Dominikanerordens und maßgeblicher Verfasser der Hetzschrift ''[[Hexenhammer]]'' (nach einer umstrittenen [[Päpstliche Bulle|päpstlichen Bulle]] konnte er sogar überall, wo er wollte, Inquisitionsprozesse einleiten). Obwohl die von Kramer selbst angestrengten Inquisitionsprozesse oft erfolglos blieben, weil die lokalen kirchlichen Autoritäten ihn nicht unterstützten, hatte die Schrift eine verstärkte Hexenverfolgung zur Folge, teilweise aber nicht immer durch kirchliche Inquisitoren. Auch andere, weniger einflussreiche Inquisitoren des Dominikanerordens wie [[Nicolas Jacquier]] taten sich als Begründer von Hexenverfolgung hervor.<br /> <br /> [[Datei:Schiltach Flugblatt.JPG|mini|Flugblatt mit der Verbrennung einer vermeintlichen Hexe, die 1531 mit dem Teufel die Stadt [[Schiltach]] verbrannt haben soll]]<br /> <br /> == Frühe Neuzeit ==<br /> Die Hexenverfolgungen in Europa fanden überwiegend in der [[Frühe Neuzeit|Frühen Neuzeit]] statt, von 1450 bis 1750. Ihre Höhepunkte erreichten sie zwischen 1550 und 1650, in Österreich bis 1680. Am stärksten waren das [[Heiliges Römisches Reich|Heilige Römische Reich]] und die daran angrenzenden Gebiete betroffen. Nach Schätzungen entfielen allein auf Deutschland 40.000 Hexenverbrennungen, und damit mehr als die Hälfte der gesamteuropäischen Zahl.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Lorenz, Sönke / Midelfort, H. C. Erik |url=https://www.historicum.net/themen/hexenforschung/einfuehrung/ |titel=Hexen und Hexenprozesse. Eine Einführung |werk=Historicum |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160429114516/https://www.historicum.net/themen/hexenforschung/einfuehrung/ |archiv-datum=2016-04-29 |abruf=2017-06-08}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Schwere Krisen am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit ===<br /> Zur massiven Verunsicherung der Menschen trug ab dem 15. Jahrhundert die [[Kleine Eiszeit]] in Europa bei, die zur [[Spätmittelalterliche Agrarkrise|spätmittelalterlichen Agrarkrise]], zu „Teuerung“ ([[Preisrevolution|Inflation]]) und Hungersnöten führte. Das ungünstige [[Klima]] schlug sich für die Menschen oft in konkreten katastrophalen Extremwetterereignissen nieder (Hagel, Unwetter usw.), was in einer ganz überwiegend agrarisch geprägten Gesellschaft schnell zu existentieller Not führen konnte. Verschiedene Seuchen fanden unter den oftmals geschwächten Menschen leichte Opfer. Berüchtigt ist der [[Schwarzer Tod|Schwarze Tod]] (die Pest), der von 1347 bis 1353 zum ersten Mal und [[Pandemie|pandemisch]] in Europa ausgebrochen wütete und den Kontinent bis ins 18. Jahrhundert hinein immer wieder in Angst und Schrecken versetzte. Viele Menschen kamen zu der Ansicht, der Kirche fehlten befriedigende Antworten auf das Massensterben. Dies wurde aber nicht bestätigt.<br /> <br /> Der Alleinvertretungsanspruch der Kirche wurde aber noch fundamentaler und offener in Frage gestellt: Während häretische Bewegungen im Spätmittelalter meist noch unterdrückt wurden, zerbrach mit der Reformation ab 1517 der Anspruch der Kirche, „katholisch“, also allumfassend zu sein. Auch Kriege trugen zur Verunsicherung bei. In Mitteleuropa kam es beispielsweise während des verheerenden [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] von 1618 bis 1648 vermehrt zu Hexenprozessen.<br /> <br /> Diese Bündelung von Krisenerscheinungen ging für viele mit einer massenhaften psychischen Erschütterung des Weltbildes und dem Verlust sicher geglaubter Wahrheiten einher und konnte sich bis zur Erwartung der nahen Apokalypse steigern. Die Suche nach [[Sündenbock|Sündenböcken]] stellt in solchen existentiellen Notsituationen eine anthropologische Konstante dar. Hexenverfolgungen waren demnach Ausdruck weit verbreiteter Ängste und [[Massenhysterie]]n, die sich oft als regelrechte Volksbewegungen und sogar gegen den Willen der staatlichen Obrigkeit und der Kirchen äußerten.&lt;ref name=&quot;MHg&quot; /&gt; Bei den spätesten Verfolgungswellen im 17. Jahrhundert, etwa bei den [[Hexenprozesse von Salem|Hexenprozessen von Salem]] in [[Massachusetts]], nahmen die Verfolger Beschuldigungen durch Kinder ernst, die einer Massenhysterie erlegen waren.<br /> <br /> === Begünstigung der Verfolgung durch strukturelle Umstände ===<br /> * An vielen Universitäten wurde die Verfolgung von Hexen in den verschiedenen Fakultäten theoretisch diskutiert und gefördert; durch die europaweite Vernetzung der Akademiker fanden derartige Ideen weite Verbreitung.<br /> * Ähnlich wirkte die um 1450 erfundene Innovation des [[Buchdruck]]s. Diese Medienrevolution ermöglichte es erst, die neuesten „Erkenntnisse zum Zauberunwesen“ einem größeren Publikum nahezubringen. Das Privileg der Zensur lag dabei meist auf Seiten der Befürworter von Hexenverfolgungen, so dass sie die Publikationstätigkeit dementsprechend steuern konnten.&lt;sup&gt;Ref?&lt;/sup&gt;<br /> * Im verhältnismäßig immer noch dichter besiedelten Mitteleuropa verbreiteten sich neue Vorstellungen gegenüber Zauberern schneller als in dünner besiedelten Peripheriegebieten.&lt;ref name=&quot;Voltmer/Irsigler&quot; /&gt;<br /> <br /> === Rolle der Kirchen und der Konfessionalisierung ===<br /> Die Kirchen spielten hierbei eine zwiespältige Rolle. Zwar gab es wirkungsmächtige [[Hexentheoretiker]], die Geistliche waren, insbesondere der [[Dominikaner|dominikanische]] Autor des berüchtigten ''[[Hexenhammer]]s'' [[Heinrich Kramer]]. Allerdings musste er zeitlebens gegen kirchlichen Widerstand kämpfen, etwa in [[Innsbruck]], wo er vom Bischof des Landes verwiesen wurde. Die Kölner Inquisition verurteilte die unethischen und illegalen Praktiken des ''Hexenhammers'', da sie nicht im Einklang mit der katholischen Lehre standen.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Karen Jolly, Edward Peters, Catharina Raudvere |Titel=Witchcraft and Magic in Europe: The Middle Ages |Verlag=Athlone |Datum=2002 |ISBN=978-0-485-89002-0 |Seiten=241}}&lt;/ref&gt; Ebenso kamen viele der wichtigsten Gegner der Hexenverfolgung aus der Kirche (u.&amp;nbsp;a. [[Johannes Brenz]], [[Johann Matthäus Meyfart]], [[Anton Praetorius]], [[Friedrich Spee]] und [[Johann Weyer]]).<br /> <br /> Aufgrund der [[Erbsünde]]nlehre, die [[Adam und Eva|Eva]] als Hauptverantwortliche des [[Sündenfall]]s ansah, ließ häufig [[Misogynie]] Frauen als „leichtes Einfallstor“ für den Teufel erscheinen und wurden regions- bzw. konfessionsabhängig öfter zu Opfern als Männer. Auf Grundlage der katholischen [[Vulgata]]-Übersetzung von {{B|Ex|22|17}} – „Die Zauberer sollst du nicht leben lassen.“ – kam es in katholischen Gebieten durchschnittlich häufiger zur Verurteilung auch von Männern als in protestantischen Gebieten, in denen man sich auf die Übersetzung der [[Lutherbibel]], „Eine Hexe sollst du nicht am Leben lassen“, stützte.<br /> <br /> Unheilvoll wirkten immer wieder Prediger, die die theologische Dämonologie an die Bevölkerung effektiv vermittelten und so der Unsicherheit der Menschen oftmals eine Richtung und Schlagkraft verliehen.<br /> <br /> Historisch widerlegt ist hingegen die weit verbreitete Vorstellung, „die Inquisition“ sei für die Durchführung der Hexenprozesse verantwortlich gewesen. Faktisch gab es in Ländern, in denen sich die Inquisition durchsetzen konnte, eine viel geringere Anzahl an Hexenprozessen, und auch die Folter war eingeschränkt (z.&amp;nbsp;B. in Spanien, Italien, Irland und Portugal kam es zu wenigen Hinrichtungen von „Hexen“).&lt;ref name=&quot;Voltmer/Irsigler&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.dhm.de/archiv/ausstellungen/hexenwahn/aufsaetze/01.htm |titel=HEXENWAHN – Ängste der Neuzeit |abruf=2022-07-26}}&lt;/ref&gt; <br /> <br /> Konfessionelle Konflikte, aber auch Familien- und Vermögenskonflikte, Konkurrenzen diverser Art oder einfach der Wunsch, unliebsame Außenseiter auszuschalten, konnten Hexenverfolgungen auslösen. Wo aber die Gesellschaft nicht konfessionell gespalten war (etwa in Südeuropa), trat das Phänomen kaum oder nur in gemäßigter Form auf.&lt;ref name=&quot;MHg&quot;&gt;Vgl. Vortrag [[Michael Hochgeschwender]] zur Hexenangst im kolonialen Amerika, Dienstag, 14. Nov. 2006, 19.00 Uhr, ''America under Attack?'' im Amerikahaus München.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Rolle der weltlichen Obrigkeit und der Denunziation ===<br /> Für den Bereich der Hexenprozesse bleibt festzuhalten, dass die Verfahren in erster Linie von weltlichen Institutionen angestrengt und vor staatlichen Gerichten verhandelt wurden. Prinzipiell musste die weltliche Herrschaft bereit sein, Hexenprozesse zu fördern oder wenigstens zu tolerieren und ihren Verwaltungs- und Justizapparat hierfür zur Verfügung zu stellen. Dabei waren kleine und mittlere Herrschaften anfälliger für massive Hexenverfolgungen als große [[Territorialstaat]]en. Klein- und Kleinststaaten (wie sie am häufigsten auf dem Territorium des Heiligen Römischen Reiches vorkamen) verfügten oft nur über schlecht ausgebildete Richter, deren Entscheidungen auch nicht durch einen geregelten Instanzenweg auf höherer Ebene hätten [[Revision (Recht)|revidiert]] werden können. Außerdem fühlten sich staatlich Verantwortliche im überschaubaren Dunstkreis kleiner Herrschaften sehr viel öfter selbst mittelbar oder gar unmittelbar von vermeintlicher Hexerei in der Nachbarschaft betroffen. Des Weiteren kämpften viele alte Herrschaften darum, ihre Gerichtsbarkeit nicht an die sich bildenden frühen [[Nationalstaat]]en zu verlieren. Eigenmächtige Prozesse gegen Hexen dienten hier der Legitimation.&lt;ref name=&quot;Voltmer/Irsigler&quot; /&gt;<br /> <br /> Materielle Motive spielten bei vielen [[Denunziation]]en eine wichtige Rolle; schließlich wurde der Denunziant anteilsmäßig am zu verteilenden Besitz des Opfers beteiligt. Analog konnten schlicht Antipathie oder Nachbarschaftsstreitigkeiten eine der Parteien auf den [[Scheiterhaufen]] bringen. Aber wenn eine begrenzte Verfolgung bei entsprechend robustem Auftreten der Denunzianten oft auch gegen weltliche und geistliche&lt;ref&gt;Harald Schwillus: ''Die Hexenprozesse gegen Würzburger Geistliche unter Fürstbischof Philip Adolf von Ehrenberg (1623–1631).'' Echter, Würzburg 1989 (=&amp;nbsp;''Forschungen zur Fränkischen Kirchen- und Theologiegeschichte.'' Band 14).&lt;/ref&gt; Obrigkeiten möglich war, so benötigten systematischere und ausgedehntere Aktionen doch meist eine mehr oder minder große Übereinstimmung zwischen Staatsgewalt, Kirchenvertretern und Volk.<br /> <br /> === Hexenprozesse als Massenphänomen ===<br /> Sobald die Hexenprozesse einen gewissen Umfang erreicht hatten, waren u.&amp;nbsp;a. folgende Faktoren oft „Katalysatoren“ für immer weiter reichende Verfolgung:<br /> * Die [[Inquisitionsverfahren#Kennzeichen|Legalisierung von Folter]] in vielen europäischen Rechtssystemen, welche seit dem [[Hochmittelalter]] bei anderen Vorwürfen (beispielsweise bei einigen [[Kapitalverbrechen]]) Anwendung fand,&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.geo.de/wissen/weltgeschichte/foltermethoden-im-mittelalter--wahrheit---mythos-34318332.html |titel=Foltermethoden im Mittelalter: Was ist Mythos, was historische Realität?| autor=Manuel Opitz| hrsg=geomagazin| datum=2023-12-27| archiv-url=| archiv-datum=| abruf=2025-01-19}}&lt;/ref&gt; führte zu vielen „Geständnissen“.<br /> * Die oft unter Folter erpressten Geständnisse der Beschuldigten überzeugten viele bisher Unbeteiligte von der Richtigkeit und Gefährlichkeit der Vorwürfe bzw. der Existenz von Hexerei allgemein.<br /> * Zu den üblichen Fragen an die Beschuldigten zählten die nach [[Komplize]]n. Auch hier führte Folter dazu, alle möglichen Bekannten „zu besagen“, um der Pein ein schnelles Ende zu bereiten.<br /> * Je mehr die Hexenverfolgung auf einem Territorium zum Massenphänomen geworden war, desto gefährlicher wurde Kritik an den Prozessen und desto weniger wurde solche noch geübt.<br /> * Bewohner von Nachbarterritorien wünschten sich oftmals, ihre Obrigkeit würde genauso konsequent gegen das „Hexenunwesen“ vorgehen, und übten entsprechend Druck aus.&lt;ref name=&quot;Voltmer/Irsigler&quot; /&gt;<br /> * Eine [[Massenpsychologie|massenpsychologische]] Deutung findet sich bei [[Kurt Baschwitz]] (Amsterdam 1948) im Anschluss an [[Massenpsychologie und Ich-Analyse|Freud]] (1921).&lt;ref&gt;{{Literatur |Titel=Hexen und Hexenprozesse: Die Geschichte eines Massenwahns und seiner Bekämpfung |Verlag=Rütten &amp; Loening |Ort=München |Datum=1963 |Kommentar=2. Aufl. Bindlach 1990}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Literatur |Titel=Kurt Baschwitz |Verlag=Brill Archive |Online=https://books.google.de/books?id=6r0UAAAAIAAJ&amp;pg=PA76&amp;lpg=PA76&amp;dq=Baschwitz+Hexenprozesse+massenpsychologie&amp;source=bl&amp;ots=L0c1B61p0e&amp;sig=ACfU3U0OmwXZlHQazHdhjHapwk-dHWWgag&amp;hl=de&amp;sa=X&amp;ved=2ahUKEwiht4z5opv5AhWC7rsIHSiYAPI4ChDoAXoECBQQAw#v=onepage&amp;q=Baschwitz%20Hexenprozesse%20massenpsychologie&amp;f=false |Abruf=2022-07-28}}&lt;/ref&gt; Nicht die Opfer, sondern die Täter unterlagen einer massenpsychologischen Täuschung.<br /> * Eine [[Tiefenpsychologie|tiefenpsychologische]] Deutung weist auf das [[Paradoxon]] hin, dass der Höhepunkt der Verfolgungswelle in Europa zwischen 1550 und 1650 lag und damit dem [[Philanthropismus|philanthropischen]] Aspekt der beginnenden [[Aufklärung]] widerspricht. Die spekulative Erklärung [[Jolande Jacobi|J. Jacobis]] (1940) liegt darin, dass die durch den Glauben an Götter und Dämonen fixierte [[Libido|seelische Energie]] während des Mittelalters nun infolge Aufklärung über deren Realitätscharakter keine Projektionsobjekte mehr besaß und sie daher [[Kollektivpsyche|kollektiv]] an Personen festmachte, die diesen Impulsen zuvor nicht in diesem [[Archaismus (Psychologie)#Rezeption|archaischen]] Maße ausgesetzt waren.&lt;ref name=&quot;JJJ&quot;&gt;Jolande Jacobi: ''Die Psychologie von C. G. Jung''. Eine Einführung in das Gesamtwerk. Mit einem Geleitwort von C. G. Jung. Fischer, Frankfurt/M. 1987, ISBN 978-3-596-26365-3, S.&amp;nbsp;96 zu Stw. „Götter und Dämonen“ (Original 1940).&lt;/ref&gt; Die Psychoanalytikerin [[Evelyn Heinemann]] beschreibt, wie gerade alte und sozial schwache Frauen, denen ein Unrecht zugefügt wurde, in das Muster der Hexenbeschuldigung gerieten. Aufgrund des begangenen Unrechts fürchteten die Hexenbeschuldiger die Rache der Frauen, die ihrer Meinung nach über magische Kräfte verfügten, da Hexen über die Teufelsbuhlschaft, dem Geschlechtsverkehr mit dem Teufel, Schadenzauber betreiben konnten.&lt;ref&gt;Evelyn Heinemann: ''Hexen und Hexenangst. Eine psychoanalytische Studie des Hexenwahns der frühen Neuzeit.'' Vandenhoeck, Göttingen 1998.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Hexenflugschrift Nikolaus Schreiber, Warhafftige Vnd erschreckliche Beschreibung von vielen Zauberern Oder Hexen.jpg|mini|''Erschreckliche un warhaffte Geschicht/ von vielen Hexen un Zauberern, sowol Mänlichs als Weiblichs Geschlechts...'' Flug&amp;shy;schrift Nikolaus Schreibers zu Hexenverbrennungen in Trier und [[Ellwangen]] 1589]]<br /> <br /> === Regionale Verbreitung ===<br /> Im [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reich]] gab es Verfolgungsschwerpunkte wie zum Beispiel [[Thüringen]], das [[Rheinland]], Westfalen (etwa die [[Hexenverfolgung im Herzogtum Westfalen]]), die katholischen [[Hochstift]]e im deutschen Reich, z.&amp;nbsp;B. [[Hexenprozesse in Würzburg]]&lt;ref&gt;Vgl. etwa Elmar Weiss: ''Die Hexenprozesse im Hochstift Würzburg.'' In: Peter Kolb, [[Ernst-Günter Krenig]] (Hrsg.): ''Unterfränkische Geschichte.'' 5 Teile in 7 Bänden. Echter, Würzburg 1989–2002. Band 3, 1995, S. 326–361.&lt;/ref&gt; oder in [[Hexenverfolgung in Bamberg|Bamberg]], wo sie 1622 respektive 1623 an Intensität zunahmen. In der [[Franken (Region)|Region Franken]] begann der „Hexenwahn“ 1575 in der Markgrafschaft Ansbach, Nürnberg folgte 1591.&lt;ref&gt;[[Max Döllner]]: ''Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933.'' Ph.&amp;nbsp;C.&amp;nbsp;W. Schmidt, Neustadt a.&amp;nbsp;d. Aisch 1950, {{OCLC|42823280}}; Neuauflage anlässlich des Jubiläums ''150 Jahre Verlag Ph.&amp;nbsp;C.&amp;nbsp;W. Schmidt Neustadt an der Aisch 1828–1978.'' Ebenda 1978, ISBN 3-87707-013-2, S. 258.&lt;/ref&gt; Auch die Erzbistümer Köln (ca. 2000 Opfer), Mainz (ca. 1500 Opfer) und Trier (ca. 350 Opfer) waren Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts Schwerpunkte des Verfolgungsgeschehens, ebenso aber die protestantischen Regionen Mecklenburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, die Niederlande (Hexenwaage in [[Oudewater]]; Hinrichtung von [[Mechteld ten Ham]] in [[’s-Heerenberg]] 1605) und besonders früh das Schweizer [[Kanton Wallis|Wallis]] und kurz darauf die [[Kanton Waadt|Waadt]] (siehe die [[Hexenverfolgung im Waadtland]]). Um das Jahr 1431 beschreibt der Schweizer Chronist [[Hans Fründ]] die Begleitumstände der ab 1428 einsetzenden Hexenverfolgungen im Wallis, mit durchaus kritischem Blick auf das Zeitgeschehen.&lt;ref&gt;Georg Modestin, [[Kathrin Utz Tremp]]: ''Zur spätmittelalterlichen Hexenverfolgung in der heutigen Westschweiz. Ein Forschungsbericht''. In: Zeitenblicke 1/2002.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[[Neue Zürcher Zeitung|NZZ Format]] (26. Juli 2000): {{Webarchiv |url=http://www-x.nzz.ch/format/articles/339.html |text=''Die frühesten Dokumente zum Hexensabbat'' |wayback=20070929134714}}, abgerufen am 19. Januar 2009.&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;Voltmer/Irsigler&quot; /&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.zeitenblicke.de/2002/01/modestin/images/fruend_gross.html |titel=ZEITENBLICKE - Online-Journal für die Geschichtswissenschaften |abruf=2022-07-27}}&lt;/ref&gt; Die Forschung geht davon aus, dass auf dem Gebiet der heutigen Schweiz um die 10.000 Hexenprozesse stattgefunden haben.&lt;ref&gt;{{HLS|11450|Hexenwesen|Autor= Ulrich Pfister}}&lt;/ref&gt; Aber es gab auch andere Gegenden, wie zum Beispiel das Herzogtum [[Württemberg]], in denen kaum Verfolgung stattfand. Behauptungen, wie sie im [[Kulturkampf]] wieder verbreitet wurden, die [[Jesuiten]] hätten zu Hexenverfolgungen angestiftet, wurden schon durch die ausführlichen Untersuchungen der Historiker [[Johannes Janssen (Historiker)|Johannes Janssen]] und [[Bernhard Duhr]] widerlegt.&lt;ref name=&quot;Decker&quot;&gt;Rainer Decker: ''Die Päpste und die Hexen. Aus den geheimen Akten der Inquisition,'' Primus 2013.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Häxprocess Mora 1670.jpg|mini|„Abbildung des abscheulichen Hexenwercks und unerhörten Teuflichen verführung im König&amp;shy;reich Schweden, fürnemlich aber bei den Inwohnern des Dorffs Mohra vorgangen. Im Jahre 1670.“]]<br /> [[Datei:The discovery of witches, Matthew Hopkins.jpg|mini|''The Discovery of Witches,'' Pamphlet von Matthew Hopkins, „Witch-finder“, London 1647]]<br /> <br /> Der erste Hexenprozess in Skandinavien fand 1601 in der [[Finnmark (Provinz)|Finnmark]] statt, die zu [[Dänemark-Norwegen]] gehörte.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Klaus Englert |Titel=Hexenverfolgung in Norwegen: Wasser, Feuer, Stille |Sammelwerk=Die Tageszeitung: taz |Datum=2014-03-17 |ISSN=0931-9085 |Online=https://taz.de/Hexenverfolgung-in-Norwegen/!5046297/ |Abruf=2022-07-27}}&lt;/ref&gt; Es wurden zwei Männer zum Feuertod verurteilt, weil sie einen königlichen Beauftragten im damaligen [[Festung Vardøhus|Vardøhus]] durch Schadenzauber getötet haben sollten. Von 1601 bis 1692 wurden über 90 Personen, meist Frauen, zum Tode verurteilt, ein Fünftel davon [[Samen (Volk)|Samen]]. Es waren die schwersten Verfolgungen in Norwegen in Friedenszeiten. In den Fischergemeinden [[Vardø]], Kiberg, Ekkerøy und [[Vadsø]] wurden in dieser Zeit die Mehrzahl der weiblichen Bevölkerung getötet. 1617 wurde einigen Frauen vorgeworfen, sie hätten durch Zauberei ein solches Unwetter hervorgerufen, dass 40 Fischer an einem Tag ertrunken seien. Sie wurden verbrannt.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Rune Blix Hagen |Titel=Die Hexenprozesse in der Finnmark, Norwegen - Trolldomsprosessene i Finnmark |Online=https://www.academia.edu/7118845/Die_Hexenprozesse_in_der_Finnmark_Norwegen_Trolldomsprosessene_i_Finnmark |Abruf=2022-07-27}}&lt;/ref&gt; In Schweden begann die Verfolgung erst 1668. Nach 51 Hinrichtungen im Jahr 1670 wurde „eine königliche Kommission eingerichtet“. „Auf der einen Seite standen drei Adelige, die diese Prozesse für illegal hielten und nicht an die satanistischen Enthüllungen glaubten, die aus den Angeklagten herausgepreßt worden waren. Ihnen wurde jedoch von den Angehörigen des lutherischen Klerus und der Bauern widersprochen, die die Kommission beherrschten.“ So gingen die Hinrichtungen in Schweden weiter „mit Anschuldigungen, die zum Großteil von angeblichen ‚Hexenjägern‘ vorgebracht wurden, darunter auch mehreren Kindern“.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://katholisches.info/2018/08/22/hexenprozesse-in-schweden/ |titel=Hexenprozesse in Schweden - Katholisches |sprache=de-DE |abruf=2022-07-27}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die erste Hexenverbrennung in Island fand 1625 statt, die letzte 1683. 1654 wurden drei Männer in [[Trékyllisvík]] verbrannt und 1678 die einzige Frau, die in Island wegen Hexerei verbrannt wurde.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Helga Dís Björgúlfsdóttir |titel=Witchcraft in Iceland |url=https://yourfriendinreykjavik.com/witchcraft-in-iceland/ |werk=Your Friend in Reykjavík |sprache=en |datum=2023-10-20 |abruf=2023-11-17}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In Schottland fand die Verfolgung in der [[Große schottische Hexenjagd von 1661/1662|Großen schottischen Hexenjagd von 1661/1662]] ihren Höhepunkt.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Liv Helene Willumsen |Titel=The Voices of Women in Witchcraft Trials: Northern Europe |Sammelwerk=Routledge Studies in the History of Witchcraft, Demonology and Magic |Datum=2022 |ISBN=978-1-032186160}}&lt;/ref&gt; Auch in England ([[Hexenprozesse von Pendle]] 1612) und in den englischen Kolonien Nordamerikas ([[Hexenprozesse von Salem]] 1692) wurden Hexen verfolgt. König [[Jakob I. (England)|Jakob I.]] fühlte sich von Hexen bedroht.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.history.de/news/detail/jenseits-von-salem.html |titel=Jenseits von Salem |abruf=2022-07-27}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Es findet sich kein eindeutiger Zusammenhang zwischen regionaler Konfession und Hexenverfolgung: In einigen katholischen Ländern wie im Kirchenstaat, in Irland, Portugal und Spanien waren Hexenverfolgungen selten bis sehr selten. In Gebieten der orthodoxen Kirchen kamen sie nahezu nirgends vor, mit Ausnahme Russlands im Zuge der Modernisierung, also der Anpassung des Landes an Zentraleuropa durch Zar [[Peter der Große|Peter]].&lt;ref&gt;Jedoch sehr wenige Todesurteile, vgl. Johannes Dillinger: ''Hexenprozesse in europäischer Perspektive.'' In: Historisches Museum der Pfalz Speyer (Hrsg.): ''Hexen. Mythos und Wirklichkeit.'' München 2009, S.&amp;nbsp;101–111, hier 103. Schon [[Iwan IV. (Russland)|Iwan&amp;nbsp;IV. Wassiljewitsch, der Schreckliche]] ließ den Arzt und Astrologen [[Elias Bomelius]] (* um 1540; † 1579) als „Magier“ einkerkern und umbringen; Sidney Lee: ''Bomelius, Eliseus''. In: [[Leslie Stephen]] (Hrsg.): ''[[Dictionary of National Biography]]'', Bd. V. Smith, Elder &amp; Co., London 1886, S. 334f ([[s:en:Dictionary of National Biography, 1885-1900/Bomelius, Eliseus|en.wikisource.org]]), ([https://books.google.de/books?id=GGpIAAAAYAAJ&amp;hl=de&amp;pg=PA334 Google-Books]).&lt;/ref&gt; Im gemischt konfessionellen Deutschland waren sowohl protestantische wie katholische Territorien unterschiedlich stark betroffen.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=[[Wolfgang Behringer]] |Titel=Hexen. Glaube, Verfolgung, Vermarktung |Nummer=2082 |Auflage=5 |Verlag=C.&amp;nbsp;H. Beck Wissen |Ort=München |Datum=1998 |ISBN=3-406-41882-1 |Seiten=61 |Kommentar=5. Auflage 2005 |Online={{Google Buch |BuchID=vl3XIfBV30sC |Seite=PA61 |Linktext=Digitalisat}}}} Historisches Museum der Pfalz Speyer (Hrsg.): ''Hexen. Mythos und Wirklichkeit.'' München 2009, S.&amp;nbsp;180–185, mit detaillierten Zahlen je Region.&lt;/ref&gt; Im Osmanischen Reich, das auch den Balkan beherrschte, gab es keine Hexenverfolgung in größerem Umfang, auch nicht in den christlichen Gebieten, weil sie der Lehre des Islam widersprochen hätte.&lt;ref&gt;Johannes Dillinger: ''Hexenprozesse in europäischer Perspektive.'' In: Historisches Museum der Pfalz Speyer (Hrsg.): ''Hexen. Mythos und Wirklichkeit.'' München 2009, S.&amp;nbsp;101–111, hier 103–106.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Rechtsprechung gegen Hexen ===<br /> {{Belege fehlen}}<br /> [[Datei:Hexenprobe 1878.jpg|mini|Die Hexenprobe&lt;br /&gt;(Stich von G. Franz, 1878)]]<br /> <br /> Den Prozessen im [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reich]] lag die [[Constitutio Criminalis Carolina|peinliche Halsgerichtsordnung]] [[Karl V. (HRR)|Karls&amp;nbsp;V.]] zugrunde, die sich allerdings auf das Delikt des „Schadenzaubers“ beschränkte und vorsah, dass Hexerei mit einer Buße für den tatsächlichen Schaden zu bestrafen sei. Allerdings wurde der Gerichtsordnung des (katholischen) Kaisers in [[Protestantismus|protestantischen]] Territorien nur unvollständig Folge geleistet. Dort wurde diese Vorschrift verschärft, weil Hexerei einen Bund mit dem Teufel darstelle und somit immer des Todes würdig sei.&lt;sup&gt;Ref?&lt;/sup&gt;<br /> <br /> Ein wichtiges Element des Hexenprozesses war das Geständnis, welches auch durch Androhung oder Durchführung der Folter angestrebt wurde. Des Hexenverbrechens Angeklagte sollten eingestehen und Reue zeigen sowie Mitverschwörer verraten. So zog ein Hexenprozess gegebenenfalls etliche andere nach sich. Es gibt Hinweise darauf, dass beispielsweise in deutschen Hexenprozessen des 17. Jahrhunderts gezielt Adlige in die Verfolgung einbezogen wurden in der vergeblichen Hoffnung, den Prozesswellen ein Ende zu machen.&lt;sup&gt;Ref?&lt;/sup&gt;<br /> <br /> Zwar versuchte die Halsgerichtsordnung die Folter streng zu reglementieren und verzichtete auf [[Gottesurteil]]e. Der Beweis der Schuld galt nur bei einem Geständnis des Angeklagten als geführt, welches ohne Folter wiederholt werden musste. Dieser relative Fortschritt wurde jedoch in der Praxis oft konterkariert: Man griff auf den ''[[Hexenhammer]]'' (s.&amp;nbsp;u.) zurück, der von „Unterbrechung“ und „Fortführung“ der Folter sprach, um eine ergebnislos abgebrochene Folter wieder aufnehmen zu können. Auch der Verzicht auf Gottesurteile wurde auf Seiten der Protestanten durch die sogenannten „Hexenproben“ aufgehoben, am bekanntesten die [[Wasserprobe (Recht)|Wasserprobe]] und der Kesselfang, die es auch noch als Gottesurteile gab, sowie als neue Elemente die [[Wiegeprobe]], das Stechen von Muttermalen („[[Hexenmal]]en“), das Vorlesenlassen von Jesu Leidensweg etc.<br /> <br /> [[Datei:Hexenprozess gegen Katharina Kepler, 14. Juli 1621.jpg|mini|Zeugenverhör aus dem Protokoll des Hexenprozess gegen Katharina Kepler vom 14. Juli 1621, [[Hauptstaatsarchiv Stuttgart]]]]<br /> Ein weiteres wichtiges Element waren Denunziationen. Denunzianten mussten dem Beklagten nicht offengelegt werden, was für den Erfolg der Hexenprozesse von Bedeutung war. In der Praxis wurden Appelle an weitere Zeugen der Verbrechen gerichtet, so dass dem ersten Denunzianten weitere folgten. Im Falle einer Verurteilung erhielt der Denunziant teilweise ein Drittel des Vermögens des Angeklagten, jedoch mindestens 2&amp;nbsp;[[Gulden]].&lt;sup&gt;Ref?&lt;/sup&gt; Ein bekanntes Beispiel ist der Fall [[Katharina Kepler]]s, der Mutter des Astronomen [[Johannes Kepler]]. Sie wurde 1615 in Württemberg aufgrund eines Streites von einer Nachbarin als Hexe bezeichnet, über ein Jahr gefangen gehalten und mit der Folter bedroht, schließlich aber durch die Bemühungen ihres Sohnes freigesprochen.&lt;sup&gt;Ref?&lt;/sup&gt;<br /> <br /> === Verfahren bei Hexenprozessen ===<br /> Das Verfahren bei Hexenprozessen der Frühen Neuzeit war nach folgendem Muster aufgebaut:<br /> # Anklage: Oft ging einer tatsächlichen Anklage eine jahrelange Phase des [[Gerücht]]es voraus. Die Anklage konnte wegen einer Denunziation erfolgen, die von einer bereits inhaftierten vermeintlichen Hexe – möglicherweise unter der [[Folter]] – erfolgt war, eine sogenannte [[Besagung]]. Selten gestand man vermeintlichen Hexen das Recht auf eine Verteidigung zu.&lt;sup&gt;Ref?&lt;/sup&gt;<br /> # Inhaftierung: Gefängnisse im heutigen Sinne gab es in der Frühen Neuzeit noch nicht, deshalb hielt man die Angeklagten in Kellern oder Türmen gefangen. Die heute noch an vielen Orten anzutreffenden ''[[Hexenturm|Hexentürme]]'' waren aber oftmals allgemeine ''Gefängnistürme'', teils lediglich Türme der Stadtmauern. Zu Beginn des Prozesses wurde die angeklagte Person vollständig [[Nacktheit|entkleidet]] und [[Ganzkörperrasur|rasiert]] ([[Depilation]]). Das tat man, damit sie kein Zaubermittel verstecken konnte bzw. um ihre Zauberkraft zu brechen. Dann wurde sie am ganzen Körper nach einem Hexenmal untersucht. Bei dieser Gelegenheit kamen auch [[Vergewaltigung]]en des Opfers durch die Henker vor.&lt;ref&gt;[[Hermann Löher]]: ''[[Hochnötige Unterthanige Wemütige Klage Der Frommen Unschültigen]].'' 1676, [http://extern.historicum.net/loeher/kap7.htm Vergewaltigung von Anna Kemmerlin, der Ehefrau des Schöffen Peller, durch den Henker Hondeschlager und seinen Knecht, 43 und 44], Zitat: ''(43) …&amp;nbsp;dem Hencker/ Hondeschlager und seinem Knecht übergeben; ihr an alle ordten und enden die hahren abzuscheren; da dan ein frembdes passirt, als der Hencker und Knecht/ bey einer abseiten Kammer wahren/ die so ehrliche Scheffen Fraw unerlich an zu greiffen/ die hahren aller enden ihres Leibs ab zu scheren/ und sie un-erlich zu (44) handelen/ davon auch im Criminalis dubii zu lesen. Da schreyet und ruffet die frauw über laut!&amp;nbsp;…''{{Toter Link|date=2025-03-11|url= http://extern.historicum.net/loeher/kap7.htm}}&lt;/ref&gt;<br /> # Verhör: Man unterschied in der Regel drei Phasen des Verhörs: die gütliche Befragung, die Befragung mit Vorzeigen und Erklären der [[Folterinstrument]]e und die [[peinliche Befragung]], bei der die Folter Anwendung fand.<br /> ## Gütliche Befragung: Die [[Vernehmung]] durch die [[Richter]]. Die Fragen&lt;ref&gt;Ein Fragenkatalog findet sich z.&amp;nbsp;B. bei Wolfgang Behringer (Hrsg.): ''Hexen und Hexenprozesse in Deutschland.'' 7. Auflage. München 2010, S.&amp;nbsp;280–285 ({{Webarchiv |url=https://m.facebook.com/KelheimD/posts/325466137639016|text= |archive-is=20150710092806}} online, zitiert nach Behringer).&lt;/ref&gt; waren sehr detailliert; sie umfassten beispielsweise den [[Geschlechtsverkehr]] mit dem [[Teufel]], die „[[Teufelsbuhlschaft]]“ und Absprachen bzw. Verabredungen mit ihm.<br /> ## Territion: Gab der oder die Angeklagte kein „[[Geständnis]]“ ab, folgte die [[Territion]] (dt. ''Schreckung''), d.&amp;nbsp;h. das Zeigen der [[Folterinstrument|Folterwerkzeuge]] und ihre genaue Erklärung.<br /> ## Peinliche Befragung: Nun folgte das Verhör unter der [[Folter]] (die ''[[Peinliche Befragung|Peinliche (d.&amp;nbsp;h. schmerzhafte) Befragung]]'' des Angeklagten), was häufig zu einem „Geständnis“ führte. Dabei wurden eventuelle „Schutzvorschriften“ wie die Begrenzung der Folter auf eine Stunde, [[Pause]]n während der Folter etc. meist nicht beachtet.&lt;sup&gt;Ref?&lt;/sup&gt; Im Rahmen von Hexenprozessen fiel meist die Beschränkung der Folteranwendung auf eine Stunde weg, da man hier von einem ''crimen exceptum'' (Ausnahmeverbrechen) ausging, was besondere Härte verlangte. Hierbei kamen u.&amp;nbsp;a. [[Daumenschraube]] und [[Streckbank (Folter)|Streckbank]] zum Einsatz. Ebenso galt bei Hexenprozessen oftmals die sonst übliche Regel nicht, dass man einen Angeklagten nur dreimal der Folter unterwerfen dürfe, und wenn bis dahin kein Geständnis vorliege, er freizulassen sei. Im ''[[Hexenhammer]]'' wurde dazu geraten, die verbotene ''Wiederaufnahme'' der Folter ohne neue Beweise als ''Fortsetzung'' zu deklarieren. [[Datei:Neuwalt 1584.JPG|mini|Wasserprobe, Titelblatt der Schrift von [[Hermann Neuwalt]], Helmstedt 1581]]<br /> # Hexenproben: Das offizielle Gerichtsverfahren sah keine ''Hexenprobe'' vor, ja eigentlich galt ein Verbot ihrer Anwendung. Dennoch griffen viele Gerichte in den verschiedensten Teilen des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]] auf sie zurück. Die Bewertung der Hexenproben war ebenso unterschiedlich wie überhaupt ihre Anwendung. Manchmal galten die Hexenproben als starker Beweis, manchmal als schwacher. Folgende Hexenproben sind die bekanntesten:<br /> #* [[Wasserprobe (Recht)|Wasserprobe]] (auch als Hexenbad bezeichnet)<br /> #* [[Feuerprobe]] (kam jedoch äußerst selten vor)<br /> #* [[Nadelprobe]] (hier wurde das sogenannte [[Hexenmal]] gesucht)<br /> #* [[Tränenprobe]]<br /> #* [[Wiegeprobe]]<br /> # Geständnis: Niemand durfte in der Frühen Neuzeit ohne ein Geständnis verurteilt werden&amp;nbsp;– das galt auch für die Hexenprozesse. Doch aufgrund der Regeln in der Anwendung der Folter war die Wahrscheinlichkeit, ein Geständnis zu erlangen, bei Hexenprozessverfahren um ein Vielfaches höher als bei anderen Prozessen.<br /> # Befragung nach Mitschuldigen ([[Besagung]]): Da die Hexen laut der [[Hexenlehre]] auf den [[Hexensabbat]]en ihre Mitgenossen trafen, mussten sie diese auch kennen. In einer zweiten Verhörphase wurden die Angeklagten nun nach den Namen der anderen Hexen bzw. Hexenmeister befragt, eventuell auch wieder mit erneuter Anwendung der Folter. Dadurch wurde die Liste der Verdächtigen unter Umständen immer länger, da unter Folter immer neue Menschen beschuldigt wurden, ebenfalls Hexen zu sein. Das Resultat waren regelrechte Kettenprozesse.<br /> # Verurteilung<br /> # Hinrichtung: Auf das Verbrechen der Hexerei stand die Strafe des Feuertodes, also der [[Scheiterhaufen]], auf dem man lebendig verbrannt wurde, um die [[Seele]] zu reinigen. Die Hexe wurde an einen Pfahl inmitten eines [[Reisig]]haufens [[Fesselung (physisch)|gefesselt]], woraufhin der Reisighaufen entzündet wurde. Als Akt der Gnade galt die vorherige Enthauptung, Erdrosselung oder das Umhängen eines [[Schwarzpulver]]säckchens um den Hals.<br /> <br /> Beispielhaft ist das überlieferte Protokoll über den Hexenprozess gegen die „[[Bader-Ann]]“ in [[Veringenstadt]] 1680.<br /> <br /> === Opfer ===<br /> ==== Zahl der Opfer ====<br /> Die heutige Forschung, die auf breit angelegten Auswertungen der Gerichtsakten basiert, geht nach Schwerhoff davon aus, dass die Verfolgung in ganz Europa etwa 40.000 bis 60.000 Todesopfer forderte.&lt;ref&gt;Gerd Schwerhoff: ''Vom Alltagsverdacht zur Massenverfolgung. Neuere deutsche Forschungen zum frühneuzeitlichen Hexenwesen.'' In: ''[[Geschichte in Wissenschaft und Unterricht]].'' 46 (1995), S. 359–380, hier S.&amp;nbsp;362&amp;nbsp;f. und 365.&lt;/ref&gt; Der dänische Historiker Gustav Henningsen kommt ebenfalls auf etwa 50.000 Hinrichtungen.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Gustav Hennigsen |Hrsg=Agostino Borromeo |Titel=La inquisición y las brujas |Sammelwerk=L’Inquisizione. Atti del Simposio<br /> internazionale, Città del Vaticano, 29–31 ottobre 1998 |Ort=Vatikanstadt |Datum=2003 |Seiten=605 |Online=[https://dialnet.unirioja.es/servlet/articulo?codigo=5562701 Abstract]}}&lt;/ref&gt; Etwa 25.000 Menschen wurden auf dem Boden des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]] hingerichtet, davon in Süddeutschland etwa 9.000, im Thüringer Raum – nach dem Forschungsstand von 2006 – 1.565&lt;ref&gt;Ronald Füssel: ''Hexen und Hexenverfolgung im Thüringischen Raum.'' Zweite überarbeitete Auflage. Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, Erfurt 2006, ISBN 3-931426-53-X, S.&amp;nbsp;21.&lt;/ref&gt; (bei als niedrig eingeschätzter Dunkelziffer). Zu den Todesopfern kam eine hohe Zahl weiterer zu [[Konfiskation]] und Haft Verurteilter.<br /> <br /> Die früher verbreiteten Zahlen von mehreren 100.000 Todesopfern stützten sich auf überzogene Schätzungen und das durch Literatur und Filme verbreitete Bild einer flächendeckend über Jahrhunderte anhaltenden, ungezügelten Hexenverfolgung. Die falsche Opferzahl von neun Millionen hingerichteter Hexen geht auf den [[Quedlinburg]]er Stadtsyndikus [[Gottfried Christian Voigt]] (1741–1791) zurück und wurde in [[völkisch]]en Schriften von [[Mathilde Ludendorff]] popularisiert und von der [[NS-Propaganda]] aufgegriffen.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Felix Wiedemann |Titel=Rassenmutter und Rebellin. Hexenbilder in Romantik, völkischer Bewegung, Neuheidentum und Feminismus |Verlag=Königshausen &amp; Neumann |Ort=Würzburg |Datum=2007 |ISBN=978-3-8260-3679-8 |Seiten=38, 167}}&lt;/ref&gt; Noch heute wird sie in einigen Publikationen als historische Tatsache angegeben.<br /> <br /> [[Datei:Zeitung Derenburg 1555 crop.jpg|mini|Einblattdruck zu einer Hexenverbrennung in [[Derenburg]] (Grafschaft Reinstein) 1555]]<br /> <br /> ==== Geschlecht ====<br /> Etwa 75 bis 80 Prozent der Opfer der europäischen Hexenverfolgung waren Frauen, was dem geschlechtsbezogenen Hexenglauben in Mitteleuropa entsprach. Zeitlich und regional gab es jedoch Abweichungen.<br /> <br /> Unter den Vorläufern der Hexenverfolgung, d.&amp;nbsp;h. ungefähr um 1400, gab es zunächst vermehrt Männer unter den Opfern, weil sich die Hexerenprozesse aus den [[Ketzer]]prozessen, in denen überwiegend Männer angeklagt wurden, entwickelt haben. Zu Beginn der Neuzeit wurde Hexerei als ein gewöhnlicher Straftatbestand betrachtet und zunehmend von der weltlichen Gerichtsbarkeit verfolgt; nun nahm der Anteil der Männer unter den Opfern rasch ab. Erst auf dem Höhepunkt der Hexenverfolgungen, in Deutschland in den 1620er Jahren, wurden auch wieder verstärkt Männer verfolgt. Insgesamt waren im Gebiet des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation]] ungefähr drei Viertel aller wegen Hexerei Angeklagter Frauen.&lt;ref&gt;Rolf Schulte: ''Hexenmeister. Die Verfolgung von Männern im Rahmen der Hexenverfolgung von 1530–1730 im Alten Reich''. Lang, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-631-35556-4 (Zugleich [[Dissertation]] an der [[Universität Kiel]] 1999).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In Nordeuropa ging die Hexervorstellung eher von männlichen Zauberern aus. Der Männeranteil lag hier zwischen 50 Prozent in Finnland und bis zu 90 Prozent in Island.<br /> <br /> Auch im [[Erzstift Salzburg]] waren zwei Drittel der verurteilten Personen männlich (133 hingerichtete Bettler, meist [[Hexenkind (Europa)|Kinder]] um den [[Zauberbubenprozesse in Salzburg|Schinderjackl]] in den Jahren 1675 bis 1681).&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Wolfgang Behringer |Titel=Hexen: Glaube, Verfolgung, Vermarktung |Verlag=C.H.Beck |Datum=2005 |ISBN=978-3-406-41882-2 |Online=https://books.google.de/books?id=vl3XIfBV30sC&amp;pg&amp;pg=PA61#v=onepage&amp;q=Salzburg&amp;f=false |Abruf=2022-07-26}}&lt;/ref&gt; Auch wurden Männer verfolgt, die sich angeblich mit Hilfe eines speziellen Gürtels in [[Werwolf|Werwölfe]] verwandeln konnten.&lt;ref&gt;Brian P. Levack: ''Hexenjagd. Die Geschichte der Hexenverfolgungen in Europa.'' München 1995 (Übersetzung von: ''Witch-hunt in early modern Europe.'' New York 1987), S. 176–182.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[[Wolfgang Behringer]]: ''[https://www.uni-saarland.de/fileadmin/upload/lehrstuhl/behringer/PDF/9miohexen.pdf Neun Millionen Hexen. Entstehung, Tradition und Kritik eines populären Mythos.]'' In: ''Geschichte in Wissenschaft und Unterricht.'' 49 (1998), S.&amp;nbsp;664–685, zitiert nach {{Webarchiv |url=https://www.historicum.net/de/themen/hexenforschung/thementexte/rezeption/artikel/Neun_Millionen_Hexen/ |text=Archivierte Kopie |wayback=20160221162731}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Für Deutschland sind konfessionelle Unterschiede der Geschlechterverteilung feststellbar. So waren in katholischen Gebieten 60 bis 70 Prozent der Hingerichteten Frauen, während die Opfer in Gebieten mit protestantischer Bevölkerung zu 85 Prozent Frauen waren.&lt;ref name=&quot;Kai&quot;&gt;''[https://www.evangelisch.de/inhalte/132267/29-02-2016/deutlich-mehr-opfer-neue-erkenntnisse-ueber-hexenprozesse Forschung über Hexenprozesse: Es gab deutlich mehr Opfer.]'' In: ''[[Evangelisch.de]]'', 29. Februar 2016, abgerufen am 15. August 2022.&lt;/ref&gt;<br /> Ein allgemeingültiger Zusammenhang zwischen [[Konfession]]szugehörigkeit und Hexenverfolgung liegt jedoch nicht vor.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Stephan Quensel |Titel=Hexen, Satan, Inquisition: Die Erfindung des Hexen-Problems |Verlag=Springer |Datum=2017 |ISBN=978-3-658-15125-6 |Seiten=10}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Sozialstruktur ====<br /> In der Anfangszeit wurden vor allem alleinlebende, alte und sozial schwache Frauen aus einem bäuerlichen Umfeld Opfer der Hexenverfolgungen. Ab ca. 1590 änderte sich mit der Wandlung des Hexenstereotyps auch die soziale Schicht der Verfolgten. Dies zeigt sich beispielsweise im Fall des [[Kurtrier]]ischen Rates [[Dietrich Flade]], der als Richter zuvor selbst Hexenprozesse geführt hatte, oder in dem des [[Arnsberg]]er Bürgermeister [[Henneke von Essen]], der Kritik an der Verfolgungspraxis geübt hatte. Es gibt Hinweise darauf, dass gezielt versucht wurde, adlige und hochstehende Personen in die Prozesse hineinzuziehen, möglicherweise, da man hoffte, diese würden ihren Einfluss nutzen, um eine Verfolgungswelle zu beenden.&lt;ref&gt;Behringer: ''Hexen – Glaube, Verfolgung, Vermarktung.'' 1998, S.&amp;nbsp;67–68.&lt;/ref&gt; Daneben gab es sicher auch persönliche Gründe wie Neid, Eifersucht oder ähnliches, jemanden als Hexe zu denunzieren; doch sollte der reale Glaube an die Macht der Hexen nicht unterschätzt werden. Der Bürgermeister [[Johannes Junius]], der 1628 in Bamberg verbrannt wurde, schilderte in Gefangenschaft in einem Brief an seine Tochter Veronika, wie die Henkersknechte ihn aufforderten, etwas Ausgedachtes zu gestehen, auch wenn er ganz unschuldig sei.&lt;ref&gt;Johannes Hasselbeck, Robert Zink: ''„So wirdt die gantze Burgerschafft verbrendt …“. Der Brief des Bamberger Bürgermeisters Johannes Junius aus dem Hexengefängnis 1628'' (= ''Veröffentlichungen des Stadtarchivs Bamberg.'' Band 15). Bamberg 2013 (Wissenschaftliche Edition).&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://digital.bib-bvb.de/view/bvb_mets/viewer.0.6.5.jsp?folder_id=0&amp;dvs=1658914817173~733&amp;pid=16384798&amp;locale=de&amp;usePid1=true&amp;usePid2=true |titel=Brief Joh. Junius an Veronika Junius |hrsg=Staatsbibliothek Bamberg |abruf=2022-07-27}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Letzte Hexenprozesse ===<br /> Das letzte Todesopfer der Hexenverfolgung in Brandenburg war am 17. Februar 1701 die 15-jährige Magd [[Dorothee Elisabeth Tretschlaff]], die in [[Fergitz]] in der [[Uckermark]] wegen „[[Buhlerei]] mit dem Teufel“ enthauptet wurde. Andere Prozesse endeten mit Freisprüchen. König [[Friedrich Wilhelm I. (Preußen)|Friedrich Wilhelm&amp;nbsp;I.]] legte 1708 fest, dass Urteile auf Anwendung der Folter durch den König persönlich im Einzelfall bestätigt werden mussten. 1714 ließ er die Brandpfähle abreißen.<br /> <br /> Am 19. August 1738 wurden im letzten Hexenprozess am [[Niederrhein (Region)|Niederrhein]] die zum Zeitpunkt ihrer Verhaftung erst 14-jährige [[Helena Curtens]] sowie [[Agnes Olmans]]&lt;ref&gt;{{ANNO|ibn|20|08|1938|3|Die letzte „Hexe“ vom Niederrhein}}&lt;/ref&gt;&lt;!-- 2021-02-17 Phrontis: in vorstehender Quelle wird das abweichende Jahr 1737 genannt, außerdem ist nur von zwei Kindern die Rede. Das müsste nochmal mit anderen Quellen abgeglichen werden. --&gt; (Mutter dreier Töchter) wegen „Hexerei und Buhlschaft“ mit dem Teufel in [[Düsseldorf-Gerresheim]] durch Verbrennung hingerichtet.<br /> <br /> In Südwestdeutschland wurde als eine der letzten der Hexerei angeklagten Frauen [[Anna Schnidenwind]] am 24. April 1751 in [[Endingen am Kaiserstuhl]] hingerichtet. Vermutlich fand die letzte Hexenhinrichtung auf [[Heiliges Römisches Reich|Reichsboden]] am 2. April 1756 in [[Landshut]] statt, wo die 15-jährige Veronika Zeritschin als Hexe geköpft und anschließend verbrannt wurde.<br /> <br /> Am 4. April 1775 wurde im [[Fürststift Kempten]] [[Anna Maria Schwegelin]] wegen [[Teufelsbuhlschaft]] als letzte „Hexe“ auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands&lt;ref&gt;{{ANNO|fnz|01|01|1996|128|Auswahlbibliographie|ALTSEITE=126|anno-plus=ja}}&lt;/ref&gt; der Prozess gemacht. Das Urteil des [[Fürstabt]]s [[Honorius Roth von Schreckenstein]], dem kraft [[Kaiserliches Privileg|kaiserlichen Privilegs]] ''(Campidona sola judicat ense et stola)'' die geistliche und weltliche [[Gerichtsbarkeit]] zustand, wurde aber nicht vollstreckt, weil der Fürstabt wenige Tage vor der Vollstreckung befahl, erneut die Ermittlungen aufzunehmen. Der Fall wurde nicht weiter verfolgt; Anna Schwegelin starb 1781 im Kemptener Gefängnis ''(Stockhaus)'' eines natürlichen Todes.<br /> <br /> 1782 wurde als letzte Hexe&lt;ref&gt;Alexander Rechsteiner: [https://blog.nationalmuseum.ch/2017/06/im-hexenwahn/ ''Im Hexenwahn''] Im Blog des [[Schweizerisches Nationalmuseum|Schweizerischen Nationalmuseums]] vom 13. Juni 2017&lt;/ref&gt; der [[Schweiz]] [[Anna Göldi]] in [[Glarus]] hingerichtet;&lt;ref&gt;{{ANNO|kon|18|04|1865|5|Hexen und Hexenprozesse}}&lt;/ref&gt; allerdings wurden im Urteil Begriffe wie „Hexerei“ oder „Zauberei“ vermieden. Es war die letzte legale Hexenhinrichtung. Sie rief europaweit Empörung hervor; auch die protestantische Öffentlichkeit in dem reformierten Schweizer Kanton Glarus war entsetzt.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Wolfgang Behringer |Titel=Hexen: Glaube, Verfolgung, Vermarktung |Auflage=5 |Verlag=C.H.Beck |Datum=2005 |ISBN=978-3-406-41882-2 |Seiten=36, 86 |Online=https://books.google.de/books?id=vl3XIfBV30sC&amp;pg&amp;pg=PA61#v=onepage&amp;q=Glarus&amp;f=false |Abruf=2022-07-26}}&lt;/ref&gt; Im Jahre 1783 stellte der Rat von [[Stein am Rhein]] eine Untersuchung gegen vier Männer an, die der Zauberei und Hexerei verdächtigt wurden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.stadtarchiv-schaffhausen.ch/Schaffhausen-Geschichte/HexenSteinAmRhein.htm |titel=Stadtarchiv Schaffhausen : Willkommen beim Stadtarchiv Schaffhausen |abruf=2023-04-05}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die letzte überlieferte Hinrichtung einer Hexe in Mitteleuropa fand 1793 in [[Südpreußen]] statt. Wilhelm G. Soldan und Heinrich Heppe schrieben in ihrer grundlegenden Arbeit „Ohne Zweifel war das der letzte gerichtliche Hexenbrand […], den Europa im achtzehnten Jahrhundert gesehen hat“. Es ist wenig wahrscheinlich, dass der Prozess wirklich stattfand. Informationen darüber stammen nur aus einer recht unsicheren Quelle. Es war jedoch mit Sicherheit nicht die letzte „gerichtliche“ Behandlung von Hexerei.&lt;ref&gt;Jacek Wijaczka: ''Hexenprozesse in Polen vom 16. bis zum 18. Jahrhundert.'' In: Gudrun Gersmann, Katrin Moeller, Jürgen-Michael Schmidt (Hrsg.): ''Lexikon zur Geschichte der Hexenverfolgung'' ({{Webarchiv |url=http://www.historicum.net/themen/hexenforschung/lexikon/alphabethisch/p-z/art/Polnische_Hexen/html/artikel/5687/ca/60b1657db101dbc709d2ff3616476e9b/ |text=online auf: ''historicum.net'' |wayback=20130212183955}}).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Binsfeld Traktat.JPG|mini|Petrus Binsfeld, ''Von Bekannt&amp;shy;nuß der Zauberer und Hexen. Ob und wieviel denselben zu glauben,'' deutsche Ausgabe bei [[Adam Berg]], München 1602]]<br /> <br /> == Rechtfertigungen der Hexenverfolgung ==<br /> === Hexenbulle des Papstes ===<br /> Papst [[Innozenz&amp;nbsp;VIII.]] veröffentlichte 1484 die [[Päpstliche Bulle|Bulle]] ''[[Summis desiderantes affectibus]]'', die in ihren Formulierungen vermutlich auf den berüchtigten Inquisitor [[Heinrich Kramer]] zurückgeht. Obwohl es sich hierbei um ein Dokument handelt, welches die Notwendigkeit der Hexeninquisition in Deutschland feststellt und Kramer zu seinen Hexenverfolgungen autorisierte, sind sich die Historiker einig, dass gerade die Anwendung dieses Dokumentes in anderen Fällen das Ausbrechen eines Hexenwahns verhindert hat, wie dies in Italien der Fall war, wo sich der Papst durchsetzen konnte. Ihren relativ hohen Bekanntheitsgrad hatte die Hexenbulle Heinrich Kramer zu verdanken, der sie dem eigentlichen Text des ''Hexenhammers'' voranstellte.<br /> <br /> === Hexenhammer ===<br /> {{Hauptartikel|Hexenhammer}}<br /> <br /> Eine bedeutende Rolle in der Popularisierung spielte der 1486 erschienene ''[[Hexenhammer]]'', ''Malleus maleficarum'', in der der Dominikaner und gescheiterte Inquisitor [[Heinrich Kramer]] seine Vorstellungen von Hexen zusammenfasste und mit Dutzenden von Kirchenväter-Zitaten zu untermauern suchte. Sein Werk erreichte zwar nie kirchliche Anerkennung – auch wenn der Verfasser dies durch Voranstellung der päpstlichen Bulle ''[[Summis desiderantes affectibus]]'' zu suggerieren versuchte – und war damit keine Grundlage zum kirchlichen Vorgehen und ersetzte auch nie die weltliche Rechtsprechung, wirkte sich aber dennoch auf die Vorstellungen wie Rechtspraxis aus. Die Band [[Feuerschwanz]] thematisierte das Buch in ihrem Lied &quot;Malleus maleficarum&quot;.<br /> <br /> === Luthers Haltung zur Hexenverfolgung ===<br /> [[Martin Luther]] hat sich in seinen Predigten, Vorlesungen, Tischreden und Briefen in drei Jahrzehnten mannigfach zum Thema „Zauberei“ und „Hexen“ geäußert.&lt;ref&gt;[https://antonpraetorius.de/wp-content/uploads/2021/03/Luther_Hexenpredigten.pdf ''Lesebuch zum Thema „Hexen“ und „Zauberei“ in Predigten, Vorlesungen, Tischreden von Martin Luther.'' Zusammengestellt von Hartmut Hegeler u.&amp;nbsp;a., Unna, 2016. (PDF; 8,4&amp;nbsp;MB; 238 Seiten), abgerufen am 13. September 2016.]&lt;/ref&gt; Luther war überzeugt von der Möglichkeit des Teufelspaktes, der Teufelsbuhlschaft und des Schadenzaubers und befürwortete die gerichtliche Verfolgung von Zauberern und Hexen.&lt;ref&gt;Zum Fall eines „bezauberten Mägdleins“, das „blutige Thränen vergieße; wenn jenes Weib da sei“, äußerte sich Luther wie folgt: „Da sollte man mit solchen zum Gericht/ zur Strafe eilen. Die Juristen wollen zu viele Zeugnisse haben, verachten diese offenbaren [Tatsachen]. Ich, sprach er, habe in diesen Tagen einen Ehefall gehabt, wo die Frau ihren Mann vergiften wollte, also, daß er Eidechsen hat ausgebrochen, und sie, peinlich [d.&amp;nbsp;h. unter Folter] befragt, hat nichts geantwortet, weil solche Hexen stumm sind, verachten die Martern; der Teufel läßt sie nicht reden. Diese Thatsachen geben Zeugnis genug, daß ein Exempel an ihnen gegeben werden möchte, anderen zum Schrecken“. (Tischreden, Kap. 25, 20. August 1538)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Aussage des Alten Testaments „Die Zauberinnen sollst du nicht am Leben lassen“ {{Bibel|Ex|22|17|LUT}} hatte für ihn Gültigkeit. Dies wird in einer Hexenpredigt deutlich, die Luther zu dieser Stelle hielt. Er verlieh hier seinem Abscheu vor dem Übel der Hexerei Ausdruck und gab einer Verurteilung der im Verdacht stehenden Frauen recht:&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Martin Luther |Titel=Hexenpredigt von Martin Luther |Ort=Weimar |Datum= |Seiten=1 |Online=http://www.anton-praetorius.de/downloads/Hexenpredigt%20von%20Martin%20Luther.pdf}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Fleischer Christoph |url=https://www.der-schwache-glaube.de/2016/12/04/hinweis-martin-luthers-hexenpredigten-aufgelegt-hartmund-hegeler-unna-2016/ |titel=Der schwache Glaube Der christliche Glaube zwischen Moderne und Religion |datum=2016-12-04 |abruf=2020-12-11}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> {{Zitat<br /> |Text=Von der Zauberin.&amp;nbsp;… Warum nennt das Gesetz<br /> hier eher Frauen als Männer, obwohl doch auch Männer dagegen verstoßen? Weil Frauen<br /> mehr als jene durch Verführungen (superstitionibus) dem Satan unterworfen sind. Wie Eva.&amp;nbsp;… Es ist ein überaus gerechtes Gesetz, dass die Zauberinnen getötet werden, denn sie richten viel Schaden an, was bisweilen ignoriert wird, sie können nämlich Milch, Butter und alles aus einem Haus stehlen&amp;nbsp;… Sie können ein Kind verzaubern&amp;nbsp;… Auch können sie geheimnisvolle Krankheiten im menschlichen Knie erzeugen, dass der Körper verzehrt wird&amp;nbsp;… Wenn du solche Frauen siehst, sie haben teuflische Gestalten, ich habe einige gesehen&amp;nbsp;… Deswegen sind sie zu töten&amp;nbsp;… Schaden fügen sie nämlich an Körpern und Seelen zu, sie verabreichen Tränke und Beschwörungen, um Hass hervorzurufen, Liebe, Unwetter, alle Verwüstungen im Haus, auf dem Acker, über eine Entfernung von einer Meile und mehr machen sie mit ihren Zauberpfeilen Hinkende, dass niemand heilen kann&amp;nbsp;… Die Zauberinnen sollen getötet werden, weil sie Diebe sind, Ehebrecher, Räuber, Mörder&amp;nbsp;… Sie schaden mannigfaltig. Also sollen sie getötet werden, nicht allein weil sie schaden, sondern auch, weil sie Umgang mit dem Satan haben.<br /> |Autor=<br /> |Quelle=''Predigt vom 6. Mai 1526, WA 16, 551f.''<br /> |ref=}}<br /> <br /> Zahlreiche lutherische Theologen, Prediger und Juristen und Landesherren, zum Beispiel [[Heinrich Julius (Braunschweig-Wolfenbüttel)|Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel]], beriefen sich später auf einschlägige Aussagen Luthers.<br /> <br /> === Calvin und die Hexenprozesse ===<br /> Genau wie Luther befürwortete [[Johannes Calvin]] die Verfolgung und Hinrichtung von Hexen. Unter Berufung auf die Bibelstelle Exodus {{BB|Ex|22|17|LUT}} erklärte Calvin, Gott selbst habe die Todesstrafe für Hexen festgesetzt. In Predigten tadelte er darum jene, welche die Verbrennung der Hexen ablehnten, und wollte sie als Verächter des göttlichen Wortes aus der Gesellschaft ausstoßen.<br /> <br /> Calvin glaubte, dass Männer und Frauen in Genf drei Jahre lang durch Zauberkünste die Pest ausgebreitet hätten, und hielt alle ihnen durch die Folter abgepressten Selbstanschuldigungen für wahr, nachträglichen Widerruf für unwahr.<br /> <br /> === Canisius und die Hexenverfolgung insbesondere in katholischen Gebieten ===<br /> Der wortgewaltige Gegenreformator und Ordensprovinzial der Jesuiten für Süddeutschland, [[Petrus Canisius]], war ebenfalls ein Verfechter der Hexenverfolgung. In scharfen Verlautbarungen machte er in den Jahren von 1559 bis 1566 als Domprediger in Augsburg „Hexen“ für allerlei „schändliche Freveltaten“ und „Teufelskünste“ verantwortlich. Dies kippte die Stimmung mit zugunsten der Verfolgungsbefürworter im zuvor eher weltoffenen und humanistisch geprägten Augsburg und bestärkte die bäuerliche Bevölkerung in ihrem Verlangen, unliebsame oder für absonderlich gehaltene Frauen zu verfolgen. Nach einer Latenzphase (?) von zwei Generationen richteten die Predigten von Canisius großen Schaden in den Köpfen vieler Menschen im süddeutsch-katholisch geprägten Raum an. [[Wolfgang Behringer]] sieht in den von Petrus Canisius gehaltenen Predigten der 1560er-Jahre eine Mitursache für den dann folgenden neuen Ausbruch des Hexenwahns in Mitteleuropa.&lt;ref&gt;Wolfgang Behringer: ''Mit dem Feuer vom Leben zum Tod. Hexengesetzgebung in Bayern.'' H. Hugendubel, München 1988, ISBN 3-88034-393-4, S. 76 f.&lt;/ref&gt; Diese Ansicht teilt auch der Canisius-Biograf [[Mathias Moosbrugger]].&lt;ref&gt;Mathias Moosbrugger: ''Petrus Canisius, Wanderer zwischen den Welten.'' Tyrolia, Innsbruck 2021, ISBN 978-3-7022-3929-9.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Kampf gegen die Hexenverfolgung ==<br /> Die Kritik an der Hexenverfolgung begann sofort mit dem Einsetzen der neuzeitlichen Verfolgung. So gelang es beispielsweise 1519 [[Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim]] (1486–1535) in [[Metz]], eine wegen Hexerei angeklagte Frau vor dem Inquisitor Claudius Salini erfolgreich zu verteidigen.<br /> <br /> Anfangs gab es vor allem von juristischer und Verwaltungsseite Bedenken gegen das Entstehen einer Sondergerichtsbarkeit neben den staatlichen Justizorganen. Grundsätzliche Kritik am Hexenaberglauben setzte erst später ein.<br /> <br /> === Zweifel an Zauberkünsten und Kritik am Prozessverfahren ===<br /> Die Deutung von Wetteranomalien, die im Volksglauben den Hexen und Zauberern zugeschrieben wurden, in der „[[Kleine Eiszeit|Kleinen Eiszeit]]“ hatte einen nicht unerheblichen Einfluss auf die geistesgeschichtliche Entwicklung.&lt;ref&gt;[[Hartmut Lehmann]]: ''Frömmigkeitsgeschichtliche Auswirkungen der „Kleinen Eiszeit“''. In: Wolfgang Schieder (Hrsg.): ''Volksreligiosität in der modernen Sozialgeschichte'' (Geschichte und Gesellschaft Sonderheft 11). Göttingen 1986, S.&amp;nbsp;31–50.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[[Wolfgang Behringer]]: ''„Kleine Eiszeit“ und Frühe Neuzeit''. In: Wolfgang Behringer, Hartmut Lehmann, Christian Pfister (Hrsg.): ''Kulturelle Konsequenzen der „Kleinen Eiszeit“.'' Göttingen 2005, S.&amp;nbsp;415–508.&lt;/ref&gt;<br /> Besonders im Umfeld der [[Eberhard Karls Universität Tübingen|Universität Tübingen]] äußerte sich eine Reihe von Theologen und Juristen kritisch gegenüber dem Hexenglauben, weil man Gottes [[Allmacht]] so umfassend sah, dass es keinen Wetterzauber bzw. [[Schadenzauber]] geben könne: Letztlich werde auch Unheil, Unglück und Unwetter von Gott selbst gelenkt, um Sünder zu bestrafen und die Gerechten zu prüfen. Schadenzauber, Hexenflug und Hexentanz seien teuflische Phantasie. Hexen könnten allenfalls wegen ihres Abfalls von Gott durch den [[Teufelspakt]] bestraft werden.<br /> <br /> Zu diesem Kreis aus dem Umfeld der Tübinger Universität gehörten:<br /> <br /> * [[Martin Plantsch]] (um 1460–1533) aus [[Dornstetten]], 1477 bis 1533 in Tübingen, betrachtete schon 1507, zwei Jahre nach einer Hexenverbrennung in Tübingen, Zauberei als Einbildung; das Wirken von Hexen könne nicht bekämpft werden, da es unter Gottes Willen stehe: „Dies ist die erste allgemeingültige Wahrheit: Kein Wesen kann einem anderen Schaden zufügen oder irgendeine tatsächliche Wirkung nach außen hervorbringen, es sei denn durch den Willen Gottes“.&lt;ref&gt;[https://daten.digitale-sammlungen.de/~db/bsb00005447/images/ ''Opusculum de sagis maleficis''], Martini Plantsch concionatoris Tubingensis, Heilbronn 1507; herausgegeben von [[Heinrich Bebel]], S. 4&lt;sup&gt;r&lt;/sup&gt;: „Prima veritas catholica haec est. Nulla creatura potest alteri laesionem inferre, seu quemcumque effectum positivum ad extra producere, nisi Deo volente“ (Orthografie modernisiert).&lt;/ref&gt;<br /> * [[Johannes Brenz]] (1499–1570) aus [[Weil der Stadt]], 1537 bis 1538 in Tübingen, bestritt 1539 die Verantwortung von Hexen für einen großen Hagelsturm, hielt aber ihre Bestrafung für gerechtfertigt, wenn sie sich selbst einbilden und die böse Absicht haben, im Bund mit dem Teufel zu stehen.&lt;ref&gt;''Homilia de Grandine, habita 1539.'' In: ''Pericopae evangeliorum quae usitato more in praecipuis Festis legi solent'', Frankfurt 1557; deutsch übersetzt von Jakob Gräter ''Ein predig von dem Hagel und Ungewitter'', Gethan Anno 1539, in: ''Evangelien der fürnembsten Fest- und Feyertagen'', Frankfurt 1558 u. ö., [https://digitale.bibliothek.uni-halle.de/vd16/content/pageview/3041949 Ausgabe Frankfurt am Main 1572], S. 891–896; vgl. die Handschrift ''Homiliae Evangeliorum quae usitate more diebus dominicis proponuntur. Jo. Brentius Homiliae Halae Suev. ab ao 1524–1544 unicum exempl.'' der Landesbibliothek Stuttgart (Cod. theol. et phil. fol. 278).&lt;/ref&gt;<br /> * [[Matthäus Alber]] (1495–1570) aus [[Reutlingen]], 1513 bis 1518 in Tübingen, und [[Wilhelm Bidembach]] (1538–1572) aus [[Brackenheim]], Mitte der 1550er Jahre in Tübingen, predigten 1562 in [[Stuttgart]] nach einem großen Hagelsturm gegen den [[Esslingen am Neckar|Esslinger]] Pfarrer [[Thomas Naogeorg]] (1508–1563), der Hexen dafür verantwortlich machte und ihre strenge Bestrafung forderte.&lt;ref&gt;Matthäus Alber / Wilhelm Bidembach, ''[http://books.google.de/books?id=-lQ8AAAAcAAJ&amp;pg=PP3 Ein Summa etlicher Predigen vom Hagel und Unholden]'', gethon in der Pfarrkirch zuo Stuottgarten im Monat Augusto Anno M.D.LXII … sehr nutzlich und tröstlich zuo diser zeit zuo lesen, Tübingen 1562.&lt;/ref&gt;<br /> * [[Jakob Heerbrand]] (1521–1600) aus [[Giengen an der Brenz]], 1543 bis 1600 in Tübingen, stellte 1570 die [[Disputation]]s-These zu [[2. Buch Mose|Ex]] {{BB|Ex|7|11–12|LUT}} auf, dass Menschen weder zaubern noch Wetter machen können, und ließ dies von seinem Schüler Nikolaus Falck (1540–1616)&lt;ref&gt;Aus [[Apenburg-Winterfeld|Saalfeld bei Salzwedel]], Magister, 1571–1586 Diakon in Augsburg, 1586 in Ulm ohne Amt, 1589–1594 Hofprediger in Ansbach, 1594–† 1616 Pfarrer in Crailsheim.&lt;/ref&gt; verteidigen: „Man darf nicht meinen, diese Worte der ‚Magier‘ hätten eine so große Wirksamkeit oder sie hätten Kräfte, um solche Dinge zu bewerkstelligen“&lt;ref&gt;[https://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0003/bsb00033662/images/ ''De magia disputatio ex Cap. 7. Exo&amp;#91;dus&amp;#93;'']. Deo Patre per Jesum Christum, virtute Spiritus sancti nos iuvante praeside … Iacobo Heerbrando, Sacrae Theologiae Doctore …, Domino ac Praeceptore suo omni pietate colendo Nicolaus Falco Salveldensis, ad subiectas cum Quaestione Theses, XV. die Decembris, loco consueto, hora septima antemeridiana, pro ingenii sui viribus, exercitii causa, respondere conabitur, Tübingen 1570, S. 4: „Nec existimandum est, verba ista Magorum tantae esse efficaciae, aut eas habere vires, ut res istas efficiant“&lt;/ref&gt; – es seien „Phantasmata“, die der [[Satan]] vorgaukele, aber keine wirklichen substanzhaften Veränderungen der Natur oder Schädigungen von Menschen, denn nur Gottes Wort könne tatsächlich schöpferisch wirken.&lt;ref&gt;''A.&amp;nbsp;a.&amp;nbsp;O'', bes. S. 11&amp;nbsp;f. u.&amp;nbsp;ö.&lt;/ref&gt;<br /> * [[Dietrich Schnepf]] (1525–1586) aus [[Bad Wimpfen|Wimpfen]], 1539 bis 1555 und 1557 bis 1586 (mit Unterbrechungen) in Tübingen, wandte sich um 1570 in Predigten gegen den Hexenglauben.&lt;ref&gt;Wilhelm Friedrich Lutz las 1589/90 zur Untermauerung seiner Kritik Abschnitte aus Predigten seines Lehrers Schnepf vor; vgl. Gustav Wulz: ''Wilhelm Friedrich Lutz (1551–1597).'' In: ''Lebensbilder aus dem Bayerischen Schwaben 5'', hrsg. von Götz Freiherr von Pölnitz, München: Max Hueber 1956, S. 198–220, S. 212. Aus den Jahren 1563 bis 1572 sind von [[Martin Crusius]] (1526–1607) angefertigte Mitschriften von Tübinger Predigten Schnepfs erhalten (Universitätsbibliothek Tübingen, Mc 101).&lt;/ref&gt;<br /> * [[Jacob Andreae]] (1528–1590) aus [[Waiblingen]], 1541 bis 1546 und 1561 bis 1590 in Tübingen.<br /> * [[Johann Georg Gödelmann]] (1559–1611) aus [[Tuttlingen]], 1572 bis 1578 in Tübingen, stellte als Jurist 1584 in [[Universität Rostock#Frühe Neuzeit: Blüte und Niedergang|Rostock]] für [[Moritz Markus Burmeister|Marcus Burmeister]] Disputations-Thesen auf, in denen er Zauberkünste für „Teufelsgespinst, Trügerei und Phantasie“ hielt und die genaue Beachtung der Prozessvorschriften forderte.&lt;ref&gt;''Disputatio de magis, veneficis, maleficis et lamiis'', praeside Ioanne Georgio Godelmanno … respondente Marco Burmeistero … habita Rostochii XXVI. Febr. anni LXXXIIII. in collegio fratrum, Frankfurt am Main 1584, deutsch [tendenzielle Übersetzung] Frankfurt am Main 1592.&lt;/ref&gt; 1591 veröffentlichte er ein entsprechendes dreibändiges Werk über den Umgang mit Hexen.&lt;ref&gt;''De Magis, Veneficis Et Lamiis, Recte Cognoscendis &amp; Puniendis, Libri Tres'', His accessit ad Magistratum Clarissimi et Celeberrimi I.C.D. [[Johannes Althusius|Iohannis Althusij]] Admonitio, [https://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0001/bsb00019258/images/ Bd. 1], [https://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0001/bsb00019259/images/ Bd. 2] und [https://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0001/bsb00019260/images/ Bd. 3], Frankfurt 1591.&lt;/ref&gt;<br /> * [[David Chytraeus]] (1530–1600) aus [[Ingelfingen]], 1539 bis 1544 in Tübingen, gab 1587 in Rostock eine niederdeutsche Schrift von [[Samuel Meiger]] (1532–1610)&lt;ref&gt;Samuel Meigerius: ''De Panurgia Laminarum, Sagarum, Strigum ac Veneficarum'', Hamburg 1587.&lt;/ref&gt; über die Hexenverfolgung heraus und sprach sich im Vorwort für äußerste Zurückhaltung in der Verfolgung aus.<br /> * [[Wilhelm Friedrich Lutz]] (1551–1597) aus Tübingen, 1567 bis etwa 1576 an der Tübinger Universität, sprach sich ab 1589 in [[Nördlingen]] in scharfen Predigten gegen die Hexenprozesse aus.<br /> * [[Johannes Kepler]] (1571–1630) aus [[Weil der Stadt]], 1589 bis 1594 in Tübingen, verteidigte 1615–1620 die eigene, als Hexe angeklagte [[Katharina Kepler|Mutter]] mit Hilfe eines juristischen Gutachtens, das wohl auf seinen Freund [[Christoph Besold]] (1577–1638), 1591 bis 1598 und ab 1610 bis 1635 in Tübingen, zurückgeht.&lt;ref&gt;Prozessakten im Hauptstaatsarchiv Stuttgart (A 209 Bü 1055 Q. 66).&lt;/ref&gt;<br /> * [[Theodor Thumm]] (1586–1630) aus [[Hausen an der Zaber]], 1604 bis 1608 und 1618 bis 1630 in Tübingen, schränkte 1621 in seinen Disputations-Thesen für Mag. Simon Peter Werlin&lt;ref&gt;Aus [[Aurich (Vaihingen an der Enz)|Aurich]] bei [[Vaihingen an der Enz|Vaihingen]]; ⚭ 1622 Sabina Burkhardt, Tochter von Georg Burkhardt (1539–1607) aus Tübingen; nicht identisch mit dem Chronisten der Hexenprozesse von 1618 bis 1620 in [[Schiltach]].&lt;/ref&gt; die Strafbarkeit von Hexerei ein und plädierte für Hilfe für vom Teufel betrogene Frauen.&lt;ref&gt;''[http://bvbm1.bib-bvb.de/publish/viewer/19/2129239.html Tractatus theologicus De sagarum impietate, nocendi imbecillitate et poenae gravitate, &amp;c.] … praeside Theodoro Thummio, SS. Theologiae Doctore, eiusdem Professore &amp; Ecclesiae Tubingensis Decano, Respondente M. Simone Petro Werlino, S.S. Theol. Studioso'', Tübingen: Theodor Werlin 1621.&lt;/ref&gt;<br /> * [[Johann Valentin Andreae]] (1586–1654) aus [[Herrenberg]], 1601 bis 1614 (mit Unterbrechungen) in Tübingen, lehnte Scheiterhaufen als Strafe für Hexen grundsätzlich ab.<br /> <br /> Auch in anderen Regionen gab es bereits im 16. Jahrhundert Kritik an Hexenprozessen, z.&amp;nbsp;B. am verhängten Strafmaß. So lehnte etwa Anders Beierholm (ca. 1545–1619) aus [[Skast]], 1569 bis 1580 lutherischer Pfarrer in [[Süderende]] auf [[Föhr]], die Todesstrafe für Zauberinnen ab und versuchte durchzusetzen, dass der Vogt der Insel keine Hexen mehr verbrennen ließ. Daraufhin wurde Beierholm von seinen Gegnern selbst der Zauberei beschuldigt und 1580 als Pfarrer auf Föhr abgesetzt.&lt;ref&gt;Heinrich Koops: ''Kirchengeschichte der Insel Föhr.'' Husum 1987, S. 66.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Grundsätzliche Ablehnung der Hexenprozesse ===<br /> Einen bedeutenden mäßigenden Einfluss hatte der Arzt [[Johann Weyer]] (1515/16–1588) mit seiner 1563 erschienenen Schrift ''De praestigiis daemonum'' („Von den Blendwerken der Dämonen“).&lt;ref&gt;Vgl. auch [[Carl Binz]]: ''Doctor Johann Weyer, ein rheinischer Arzt, der erste Bekämpfer des Hexenwahns. Ein Beitrag zur deutschen Kulturgeschichte des 16. Jahrhunderts.'' A. Marcus, Bonn 1885 (auch in: ''Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins.'' Band 21, 1885, S.&amp;nbsp;1–171); 2. Auflage: ''Doctor Johann Weyer, ein rheinischer Arzt, der erste Bekämpfer des Hexenwahns. Ein Beitrag zur Geschichte der Aufklärung und der Heilkunde.'' Hirschwald, Berlin 1896 (Nachdrucke Sändig, Wiesbaden 1969 und Arno Press, New York 1975).&lt;/ref&gt; Er warf Brenz und anderen Inkonsequenz vor: Wenn es keinen Schadenzauber gebe, dürften Hexen auch nicht bestraft werden.&lt;ref&gt;Brief ''Salve in eo qui nos dilexit suoque abluit sanguine'' an Brenz vom 10. Oktober 1565 = Anhang zum ''Liber apologeticus et pseudomonarchia daemonum.'' Basel 1577.&lt;/ref&gt; Weyer argumentierte von der Allmacht Gottes aus gegen den Hexenglauben. Juristisch war er von [[Andrea Alciato]] (1492–1550)&lt;ref&gt;Vgl. das Zitat von Alciato ''(„noua holocausta“)'' in Johannes Wier: ''De lamiis''. Oporinus, Basel 1577, Sp. 84 ([https://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00022211/image_48 Digitalisat] der Bayerischen Staatsbibliothek München), (deutsch 1586 ([https://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00039917/image_70 Digitalisat])); ''Bericht des Mailänder Juristen Andreas Alciatus über ein … erstattetes juristisches Gutachten über das Hexenwesen'' (um 1530). In: Joseph Hansen: ''Quellen und Untersuchungen zur Geschichte des Hexenwahns und der Hexenforschung im Mittelalter.'' C.&amp;nbsp;Georgi, Bonn 1901, S. 310–312 ([https://books.google.de/books?id=bvUVAwAAQBAJ&amp;lpg=PA310&amp;ots=RcYLyu0Ayg&amp;hl=de&amp;pg=PA310 Google-Books]).&lt;/ref&gt; und der humanistischen Rechtsschule der [[Universität Bourges]] beeinflusst.&lt;ref&gt;Vgl. Peter Arnold Heuser: ''Zur Bedeutung der Vor- und Nachkarrieren von Reichskammergerichtsjuristen des 16. Jahrhunderts für das Studium ihrer Rechtsauffassungen. Eine Fallstudie''. In: Albrecht Cordes (Hrsg.): ''Juristische Argumentation – Argumente der Juristen'' (Quellen und Forschungen zur höchsten Gerichtsbarkeit im Alten Reich, 49). Böhlau, Köln 2006, S. 153–218, bes. S. 204 Anm. 155 ([https://books.google.de/books?id=VC0gPtAartgC&amp;lpg=PA204&amp;hl=de&amp;pg=PA204 Google-Books]).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Unmittelbar nach dem Erscheinen von Weyers Buch lehnten Herzog [[Wilhelm (Jülich-Kleve-Berg)|Wilhelm&amp;nbsp;V. von Jülich-Kleve-Berg]] (1516–1592), [[Kurfürst]] [[Friedrich III. (Pfalz)|Friedrich&amp;nbsp;III. von der Pfalz]] (1515–1576), Graf [[Hermann von Neuenahr der Jüngere|Hermann von Neuenahr]] und Moers (1520–1578) und Graf [[Wilhelm IV. von dem Bergh|Wilhelm&amp;nbsp;IV. von Bergh-s’Heerenberg]] (1537–1586) die weitere Tortur und Anwendung der Todesstrafe ab; auch Graf [[Adolf von Nassau (Oranien)|Adolf von Nassau]] (1540–1568) vertrat die Meinung Weyers.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://daten.digitale-sammlungen.de/0002/bsb00022713/images/index.html?fip=193.174.98.30&amp;id=00022713&amp;seite=370 |titel=Digitale Bibliothek - Münchener Digitalisierungszentrum |abruf=2023-04-05}}&lt;/ref&gt; Christoph Prob (†&amp;nbsp;1579),&lt;ref&gt;Auch Probus; aus Alzey. Zu Christoph Prob, 1548–1557 und 1559–1574 Kanzler Kurt Stuck: ''Personal der kurpfälzischen Zentralbehörden in Heidelberg 1475–1685 unter besonderer Berücksichtigung der Kanzler'' (Schriften zur Bevölkerungsgeschichte der pfälzischen Lande). Ludwigshafen 1986, S. 76.&lt;/ref&gt; der Kanzler Friedrichs&amp;nbsp;III. von der Pfalz, verteidigte Weyers Auffassung 1563 auf dem Rheinischen Kurfürstentag in [[Bingen am Rhein|Bingen]].&lt;ref&gt;Vgl. Johann Weyer: [https://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0002/bsb00022713/image_370 ''De praestigiis daemonum et incantationibus ac veneficiis.''] 2.&amp;nbsp;Auflage. Johann Oporinus Nachfolger, Basel 1577, S. 717; [[Christoph Meiners]]: ''Historische Vergleichung der Sitten und Verfassungen, der Gesetze und Gewerbe des Handels und der Religion, der Wissenschaften und Lehranstalten des Mittelalters mit denen unsers Jahrhunderts.'' Bd. III, Helwing, Hannover 1794, S. 368f.&lt;/ref&gt; Jedoch wurden Hexenverfolgungen in diesen Territorien zunächst noch nicht dauerhaft eingestellt, sondern flackerten später wieder auf.<br /> <br /> 1576 wurde die Hinrichtung der als „Zauberin“ verurteilten Catharina Hensel aus [[Föckelberg]] abgesetzt, weil sie an der Richtstätte ihre unter der Folter erpressten Geständnisse widerrief und ihre Unschuld beteuerte. Der Scharfrichter weigerte sich aus Gewissensgründen, die Exekution zu vollziehen, und der Amtmann von [[Wolfstein]] und [[Lauterecken]], Johann Eggelspach (Eigelsbach), brach die Hinrichtung ab. Pfalzgraf [[Georg Johann I. (Pfalz-Veldenz)|Georg Johann&amp;nbsp;I. von Veldenz-Lützelstein]] (1543–1592), der 1581/82 Weyers Sohn [[Dietrich von Weyer|Dietrich]] als Oberamtmann einstellte, ließ drei Gutachten bei Advokaten des [[Speyer]]er [[Reichskammergericht]]es in Auftrag geben, darunter eines bei Franz Jakob Ziegler, der unter dem Einfluss Weyers&lt;ref&gt;Vgl. Jürgen Michael Schmidt: ''Glaube und Skepsis. Die Kurpfalz und die abendländische Hexenverfolgung 1446–1685''. Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2000, S. 194; Peter Arnold Heuser: ''Zur Bedeutung der Vor- und Nachkarrieren von Reichskammergerichtsjuristen des 16. Jahrhunderts für das Studium ihrer Rechtsauffassungen. Eine Fallstudie''. In: Albrecht Cordes (Hrsg.): ''Juristische Argumentation – Argumente der Juristen'' (Quellen und Forschungen zur höchsten Gerichtsbarkeit im Alten Reich, 49). Böhlau, Köln 2006, S. 153–218, bes. S. 204f.&lt;/ref&gt; als Obergutachter 1580 eine Entlassung gegen Bürgschaft ''(sub cautione fideiussoria)'' und Auferlegung der Kosten an die denunzierende Gemeinde empfahl.&lt;ref&gt;Vgl. ''Neuwe Zusätze D. Johann Weiers'' in der deutschen Ausgabe 1586 von ''De praestigiis daemonum. Von Teufelsgespenst, Zauberern und Gifftbereytern, Schwarzkünstlern, Hexen und Unholden&amp;nbsp;[…].'' Nicolaus Basseus, Frankfurt am Main 1586, S.&amp;nbsp;567–575 ([http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10806866_00593.html Digitalisat] der Bayerischen Staatsbibliothek München).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ähnlich wie Weyer dachten der reformierte Arzt [[Johannes Ewich]] (1525–1588), der 1584 Folter und [[Wasserprobe (Recht)|Wasserprobe]] verurteilte,&lt;ref&gt;''De sagarum (quas vulgo veneficas appellant) natura, arte, viribus et factis: item de notis indicisque, quibus agnoscantur: et poena, qua afficiendae sint'', Bremen 1584.&lt;/ref&gt; der reformierte Theologe [[Hermann Wilken]] (Witekind) (1522–1603) in der 1585 pseudonym erschienenen Schrift ''Christlich bedencken vnd erjnnerung von Zauberey''&lt;ref&gt;Augustin Lercheimer: ''Christlich bedencken vnd erjnnerung von Zauberey, woher, was, vnd wie vielfältig sie sey, wem sie schaden könne oder nicht: Wie diesem laster zu wehren, vnd die so damit behafft, zu bekehren.'' Heidelberg 1585.&lt;/ref&gt; oder der katholische Theologe [[Cornelius Loos (Theologe)|Cornelius Loos]] (1546–1595) in seinem Traktat ''De vera et falsa magia'' von 1592.<br /> <br /> Der englische Arzt [[Reginald Scot]] (vor 1538–1599) veröffentlichte 1584 das Buch ''The Discoverie of Witchcraft'', in dem er Zaubertricks erklärte und Hexenverfolgung für irrational und unchristlich erklärte. König [[Jakob I. (England)|Jakob&amp;nbsp;I.]] (1566–1625) ließ nach seinem Amtsantritt in England 1603 die Bücher Scots verbrennen.<br /> <br /> Der reformierte Pfarrer [[Anton Praetorius]] hatte sich bereits 1597 als fürstlicher Hofprediger in [[Birstein]] für die Beendigung eines Hexenprozesses und Freilassung der Frauen eingesetzt. Er wetterte derart gegen die Folter, dass der Prozess beendet und die letzte noch lebende Gefangene freigelassen wurde. Dies ist der einzige überlieferte Fall, dass ein Geistlicher während eines Hexenprozesses die Beendigung der Folter forderte und durchsetzte. In den Prozessakten heißt es: ''„Weil der Pfarrer alhie hefftig dawieder gewesen, das man die Weiber peinigte alß ist es dißmahl deßhalben underlaßen worden.“'' Als erster reformierter Pfarrer veröffentlichte Praetorius unter dem Namen seines Sohnes Johannes Scultetus 1598 das Buch ''Von Zauberey vnd Zauberern Gründlicher Bericht''&lt;ref&gt;Johannes Scultetus: ''Gründlicher Bericht von Zauberey und Zauberern, darinn dieser grausamen Menschen feindtseliges und schändliches Vornemen und wie Christlicher Obrigkeit ihnen Zubegegnen, ihr Werck zuhindern, aufzuheben und zu Straffen gebüre und wol möglich sey … kurtz und ordentlich erkläret.'' Lich 1598.&lt;/ref&gt; gegen Hexenwahn und unmenschliche Foltermethoden. 1602 fasste er in einer zweiten Auflage des ''Gründlichen Berichtes'' den Mut, seinen eigenen Namen als Autor zu verwenden. 1613 erschien die dritte Auflage seines Berichtes mit einem persönlichen Vorwort.<br /> <br /> Die ''[[Hochnötige Unterthanige Wemütige Klage Der Frommen Unschültigen]]'' von [[Hermann Löher]] erschien zwar erst 1676 nach dem Ende der härtesten Verfolgungswelle, ist aber insofern von Bedeutung, als der Autor in den 1620er und 1630er Jahren selbst als mehr oder weniger Freiwilliger im Verfolgungsapparat mitgewirkt hatte und erst dadurch zum Verfolgungsgegner geworden war. Insofern bietet er eine Insiderperspektive auf den Prozessverlauf und die dahinterstehenden Machtverhältnisse, die sich bei den anderen Verfolgungsgegnern so nicht findet.<br /> <br /> Vor dem Zeitalter der Aufklärung war der [[Jesuit]] [[Friedrich Spee von Langenfeld]], Professor an den Universitäten [[Universität Paderborn#Geschichte|Paderborn]] und [[Universität Trier#Von der Erstgründung zur Schließung 1798|Trier]] und Verfasser der Schrift ''[[Cautio Criminalis]]'' (Rechtliche Bedenken wegen der Hexenprozesse) von 1631, der einflussreichste Autor, welcher die Hexenprozesse angriff. Er war als Beichtvater für die verurteilten Hexen bestellt und gewann im Laufe seiner Arbeit Zweifel an den Hexenprozessen als Mittel, Schuldige zu finden. Aus Angst, als Beschützer der Hexen dargestellt zu werden und somit die Partei Satans zu stärken, veröffentlichte er es anonym. Sein Buch war die Antwort auf das Standardwerk zur Theorie der Hexenlehre seines Rintelner Professoren-Kollegen [[Hermann Goehausen]] ''[[Processus juridicus]] contra sagas et veneficos'' aus dem Jahr 1630.<br /> <br /> 1635 wandte sich Pfarrer [[Johann Matthäus Meyfart]], Professor an der lutherisch-theologischen Fakultät in Erfurt, mit seiner Schrift „Christliche Erinnerung, An Gewaltige Regenten, vnd Gewissenhaffte Praedicanten, wie das abscheuwliche Laster der Hexerey mit Ernst außzurotten, aber in Verfolgung desselbigen auff Cantzeln vnd in Gerichtsheusern sehr bescheidlich zu handeln sey“ gegen Hexenprozesse und Folter.<br /> <br /> Angesichts des [[Simon Gogreve#Hexenprozess in Verden|Verdener Hexenprozesses]], in dessen Verlauf der schwedische Feldprediger [[Johann Seifert (Prediger)|Johann Seifert]] (* um 1605/10; † nach 1649)&lt;ref&gt;Aus [[Ulm]], auch Seyffart; Pseudonyme: Eugenes Philanthropos; Philander Philanax; Besuch der Lateinschule unter [[Johann Baptist Hebenstreit (Lehrer)|Johann Baptist Hebenstreit]] (* um 1548; † 1638), 1628 immatrikuliert in Tübingen, bis etwa 1643 Hauslehrer der Kinder des englischen Gesandten Joseph Averie in Hamburg, 1643 literarische Auseinandersetzungen mit [[Matthias Hoë von Hoënegg]], [[Johann Hülsemann]] und [[Hugo Grotius]], 1649 involviert in die [[John Milton|Milton]]-[[Claudius Salmasius|Salmasius]]-Debatte um die Enthauptung [[Karl I. (England)|Karls I.]]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Vgl. [[Albrecht Weyermann (Theologe)|Albrecht Weyermann]]: ''Nachrichten von Gelehrten, Künstlern und andern merkwürdigen Personen aus Ulm'', Band I. Christian Ulrich Wagner, Ulm 1798, S. 482f ([https://books.google.de/books?id=UcxXAAAAcAAJ&amp;hl=de&amp;pg=PA482 Google-Books]); Donald R.Dickson: ''The Tessera of Antilia. Utopian Brotherhoods &amp; Secret Societies in the Early Seventeenth Century''. Brill, Leiden 1998, S. 145 Anm. 2.&lt;/ref&gt; die ''Cautio Criminalis'' erstmals ins Deutsche übersetzte und das Werk dem schwedischen Gouverneur von Bremen und Verden [[Hans Christoph von Königsmarck (Feldmarschall)|Hans Christoph von Königsmarck]] widmete,&lt;ref&gt;''Gewissens-Buch: Von Processen Gegen die Hexen. An Alle Hohe Obrigkeiten in Teudtschlandt auß nothtringenden motiven geschrieben, Insonderheit Den Rähten vnd Beicht-Väteren der Fürsten, den Inquisitoren, Brandt-Meisteren, Richteren, Advocaten, Beicht-Väteren der Armen Beklagten vnd Gefangenen, Predigeren auch anderen Leuten sehr nützlich vnd nothwendig zu lesen''. Jacob Köhler, Bremen 1647. 'Seifert kennzeichnet für den Verdener Fall einschlägige Stellen mit „[[Notabene|NB]]“, z.&amp;nbsp;B, S. 32, 34 oder 39; vgl. Joachim Woock: ''Hexenverfolgung im Stift Verden und in den Herzogtümern Bremen/Verden''. 2010, Sp. 90.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Vgl. Hans-Jürgen Wolf: ''Geschichte der Hexenprozesse. Holocaust und Massenpsychose vom 16.-18. Jahrhundert''. efb-Verlag, Erlensee 1995, S. 794.&lt;/ref&gt; untersagte Königin [[Christina (Schweden)|Christina von Schweden]] 1649 alle Hexenprozesse in ihren deutschen Provinzen.&lt;ref&gt;Vgl. Reskript an den Rat der Norderstadt Verden vom {{JULGREGDATUM|26|2|1649|Link=1}}; Joachim Woock: ''Hexenverfolgung im Stift Verden und in den Herzogtümern Bremen/Verden''. 2010, Sp. 92.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der evangelische Jurist und Diplomat [[Justus Oldekop]] wandte sich offen und mit Entschiedenheit nicht nur gegen die ''„abscheuliche und barbarische Prozedur“'' der Verfahren an sich, sondern mit bemerkenswert modern anmutender Überzeugung trat er gegen den dahinterstehenden wohlfundierten Hexenwahn ein – nur kurz nach Friedrich Spee und somit Jahrzehnte vor der eigentlichen Aufklärung.&lt;ref&gt;Joachim Lehrmann: ''Für und wider den Wahn – Hexenverfolgung im Hochstift Hildesheim.'' und ''„Ein Streiter wider den Hexenwahn“ – Niedersachsens unbekannter Frühaufklärer.'' Lehrte 2003, ISBN 978-3-9803642-3-2. Joachim Lehrmann: ''Justus Oldekop, Kämpfer gegen den Hexenwahn und Frühaufklärer.'' In: ''1200 Jahre Bistum Halberstadt – Städtisches Museum Halberstadt.'' 2004, S. 149–162.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Als um 1700 die Hexenverfolgungen bereits selten geworden waren, veröffentlichte der deutsche Jurist [[Christian Thomasius]] seine Schriften gegen den Hexenglauben. Er beobachtete, dass die Angeklagten erst „gestanden“, wenn sie die Qualen der [[Folter]] nicht mehr aushielten. Infolge des Buches ''De crimine magiae'', welches er 1701 zu diesem Thema verfasste, erließ König Friedrich Wilhelm I. (Preußen) am 13. Dezember 1714 ein von dem Minister [[Ludwig Otto von Plotho|von Plotho]] ausgearbeitetes Mandat, das die Hexenprozesse soweit einschränkte, dass es zu keinen weiteren Hinrichtungen kam.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Wilhelm Gottlieb Soldan |Titel=Geschichte der Hexenprozesse |Band=Band II |Datum= |ISBN= |Seiten=Kapitel 8}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Allerdings war der berühmte Mediziner [[Friedrich Hoffmann]] aus Halle noch zu Beginn des 18. Jahrhunderts von der Möglichkeit der Anhexung von Krankheiten durch [[Hexe]]n in Verbindung mit den übernatürlichen Kräften des [[Teufel]]s überzeugt.<br /> <br /> Innerhalb der [[Habsburgermonarchie|Habsburger Monarchie]] änderte sich die Beurteilung der Hexenprozesse mit dem Amtsantritt von [[Maria Theresia]]: diese sah Hexenprozesse sehr kritisch. Am Anfang ihrer Herrschaft änderte sich in der Praxis wenig, allerdings wurden die Prozesse wegen Zauberei deutlich weniger. Sie soll sich entrüstet über den Würzburger Hexenbrand von 1749 geäußert haben, bei der die adelige Nonne [[Maria Renata Singer von Mossau|Maria Renata Singer]] ihr Leben auf dem Scheiterhaufen einbüßte. Entschieden griff die Herrscherin ab 1755 durch, sie beurteilte den Hexenglauben als Wahn und Ignoranz. Sie sagte in einer Resolution vom Juli 1756 eindeutig: „Das ist sicher, daß allein Hexen sich finden, wo die Ignoranz ist, mithin selbe zu verbessern, so wird keine Hexe mehr gefunden werden“. Eindeutig wurde dies auch in ihrer am 5. November 1766 erlassenen Landesordnung deutlich zum Ausdruck gebracht, in der Hexerei zwar nicht komplett ausgeschlossen wurde, jeder einzelne Fall ihr aber persönlich vorgelegt werden musste und nur sie das Urteil fällen durfte.&lt;ref name=&quot;:02&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Klaus Graf |Titel=Der Endinger Hexenprozess gegen Anna Trutt von 1751 |Sammelwerk=Späte Hexenprozesse: der Umgang der Aufklärung mit dem Irrationalen |Nummer=Band 14 |Verlag=Verlag für Regionalgeschichte |Ort=Bielefeld |Datum=2016 |Reihe=Hexenforschung |ISBN=978-3-89534-904-1 |Seiten=89 ff}}&lt;/ref&gt; Danach fanden in den habsburgischen Landen kaum noch Hexenprozesse statt.<br /> <br /> Der Prozess des Umdenkens vollendete sich in den Zeiten der Aufklärung. Mit dem Abwenden der Rechtspraxis vom Eid und Gottesurteil hin zur Beweisbarkeit führte die Nichtbeweisbarkeit von übernatürlich entstandenem Schaden dazu, dass den Hexerei-Beschuldigungen nicht mehr nachgegangen wurde, obwohl Teile der Bevölkerung dies lange weiterhin forderten.<br /> <br /> Die Straftatbestände, welche Zauberei, Magie und Ähnliches unter Strafe stellen, wurden abgeschafft.&lt;ref&gt;[[Hans Kudlich (Jurist)|Hans Kudlich]]: JZ 2004, 72, 77&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Interpretations- und Forschungsgeschichte ==<br /> Die Hexenverfolgung wurde sowohl in der historischen Forschung als auch in der politischen Auseinandersetzung immer wieder thematisiert. Im frühen 19. Jahrhundert haben katholische Historiker hinter den Anklagen gegen die Kirche eine [[Antiklerikalismus|antiklerikale]] Verschwörung sehen wollen, so in Deutschland [[Carl Ernst Jarcke|Jarcke]] und [[Franz Josef Mone|Mone]]. In Frankreich postulierte hingegen der Romantiker und antiklerikale Republikaner [[Jules Michelet|Michelet]] in „[[La Sorcière (Michelet)|La Sorcière]]“, die Hexerei sei eine Art von Rebellion gegen die religiöse und soziale Unterdrückung durch die Katholische Kirche gewesen. Er hielt Feiern zum [[Hexensabbat]] für glaubwürdig und postuliert einen geheimen heidnischen Untergrundkult, der sich neben der Kirche erhalten und den diese bekämpft habe. Diese Idee nahm die britische Ägyptologin [[Margaret Murray]] (''God of the Witches'', 1921) auf, als sie einen jahrhundelang diszipliniert erhaltenen heidnischen [[Fruchtbarkeitskult]] um Dianus oder [[Janus (Mythologie)|Janus]] konstruierte. Mit „''Witchcraft in the Middle Ages''“ führte [[Jeffrey B. Russell]] (''Witchcraft in the Middle Ages: Narrative as a Socially Symbolic'', 1972) dies weiter aus unter Nutzung von Entdeckungen des Italieners [[Carlo Ginzburg]] in „''[[Die Benandanti. Feldkulte und Hexenwesen im 16. und 17. Jahrhundert|I Benandanti]]“'' (1966), der in [[Friaul]] das Weiterleben volkstümlicher antiker Traditionen im christlichen Gewand nachgewiesen hatte. Für Spanien hat [[Julio Caro Baroja|Julio Baroja]] (''Die Hexen und ihre Welt'', 1967) in den Provinzen [[Biskaya]] und [[Guipúzcoa]] die Verbindung von Hexenglauben und einer Gebirgsgottheit ''Mari'' aufgezeigt. Diese Indizien unterstützen das ältere Urteil [[Der Mann Moses und die monotheistische Religion|Freuds]], dass unter einer „dünnen Tünche von Christentum“ die Christen blieben, was „ihre Ahnen waren, die einem barbarischem Polytheismus huldigten“.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=[[Jean Delumeau]] |Titel=Angst im Abendland die Geschichte kollektiver Ängste im Europa des 14.–18. Jahrhunderts |Hrsg=rowohlts enzyklopädie |Auflage=Neuausgabe, zuerst 1978 |Ort=Reinbek |Datum=1989 |ISBN=978-3-499-55503-9 |Seiten=537–546}}&lt;/ref&gt; [[Keith Thomas (Historiker)|Keith Thomas]] (1971) konnte ähnliche Ergebnisse in England finden, doch sah er anders als Russell und Murray kein strukturiertes System dahinter, mit geheimen Treffen der Führer und Schulung.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Keith Thomas |Titel=Religion and the Decline of Magic: Studies in Popular Beliefs in Sixteenth and Seventeenth Century England |Verlag=Oxford University Press |Datum=1997 |ISBN=978-0-19-521360-7 |Online=https://books.google.de/books/about/Religion_and_the_Decline_of_Magic.html?id=yQwSAQAAIAAJ&amp;redir_esc=y |Abruf=2022-07-31}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Auch im Gefolge des preußischen [[Kulturkampf]]es wurde die katholische Kirche als alleinige Urheberin der Hexenverfolgung beschuldigt&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Wolfgang Schieder |Titel=Hexenverfolgungen als Gegenstand der Sozialgeschichte |Sammelwerk=Geschichte und Gesellschaft |Band=16 |Nummer=1 |Datum=1990 |ISSN=0340-613X |JSTOR=40185617 |Seiten=5–7}}&lt;/ref&gt; und zudem die Opferzahl mit bis zu 9 Millionen deutlich zu hoch angegeben; derzeit geht man von etwa 40.000 bis 60.000 Toten aus (siehe [[#Opfer|Zahl der Opfer]]).<br /> <br /> In der [[Zeit des Nationalsozialismus]] trieben hauptsächlich das [[Amt Rosenberg]] und die [[Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe]] der [[Schutzstaffel|SS]] die Hexenforschung voran. Dabei stellte etwa [[Alfred Rosenberg]] den Hexenglauben als ursprünglich orientalischen und somit „[[Artfremd|artfremden]]“ [[Aberglauben]] hin, der von der katholischen Kirche nach Deutschland eingeschleppt worden sei. Vonseiten der SS wurden die Hexen dagegen zu Vertretern einer altgermanischen Urreligion stilisiert, die von der Kirche bekämpft worden sei. Der Religionswissenschaftler [[Otto Huth]] sah die Hexenprozesse in der Tradition einer Verdrängung der germanischen weisen Frauen: „Die Seherin starb – der judaistische Priester zog ein.“ [[Heinrich Himmler]] dramatisierte diese Sicht in einer Rede in Goslar 1935, als er ausrief:<br /> {{Zitat<br /> |Text=Wir sehen, wie die Scheiterhaufen aufloderten, auf denen nach ungezählten Zehntausenden die zermarterten und zerfetzten Leiber der Mütter und Mädchen unseres Volkes im Hexenprozess zu Asche brannten.<br /> }}<br /> <br /> Himmler bemühte sich außerdem, Juden und Homosexuelle, die im katholischen [[Klerus]] zahlreich seien, [[Verschwörungstheorie|verschwörungstheoretisch]] als Hintermänner der Hexenverfolgung hinzustellen. Beide Positionen hatten deutlich [[Antiklerikalismus|antiklerikale]] Spitzen, rivalisierten innerhalb der nationalsozialistischen [[Polykratie]] aber scharf miteinander. Himmler versuchte 1935 mit einem „H[exen]-Sonderauftrag“, die Alleinverantwortung für alle weitere Hexenforschung im [[NS-Staat]] dem [[Sicherheitsdienst des Reichsführers SS]] zuzuweisen, was aber nur teilweise gelang. Im 1939 gegründeten [[Reichssicherheitshauptamt]] gab es dafür eine eigene Dienststelle unter [[Rudolf Levin]], der bereits im Jahr zuvor angefangen hatte, eine umfangreiche [[Hexenkartothek]] anzulegen. Einen anderen Ansatz verfolgte der österreichische Germanist [[Otto Höfler]], der die Hexenverfolgung als ursprünglich positive Jagd auf „weibliche Dämonen“ durch germanische „ekstatischer Männerbünde“ deutete, die später von der Kirche pervertiert worden sei.&lt;ref&gt;Felix Wiedemann: ''Nationalsozialistische Hexenforschung'': In: [[Ingo Haar]], [[Michael Fahlbusch]] (Hrsg.): ''Handbuch der völkischen Wissenschaften. Personen – Institutionen – Forschungsprogramme–Stiftungen''. 2. Auflage, Saur, München 2017, ISBN 978-3-11-042989-3, S. 1063–1072 (abgerufen über [[Verlag Walter de Gruyter|De Gruyter]] Online).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Vermutlich bereits im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Vorstellung, die Hexenverfolgung sei eine organisierte Unterdrückung oder Vernichtung vorchristlicher, germanischer Kulte gewesen, die „''weise Frauen''“ praktiziert hätten. Die These wurde später zunächst von der [[Völkische Bewegung|völkischen Bewegung]], dann auch von einzelnen Strömungen des Feminismus der 1960er und 1970er aufgegriffen und bildet bis heute die Grundlage [[Neopaganismus#Rezeption der Hexenverfolgung|verschiedener neuheidnischer]] und spirituell-feministischer Bewegungen.<br /> <br /> Unter dem Vorzeichen des [[Feminismus]] wurde das Thema Hexenverfolgung verstärkt aufgegriffen. Teilweise wurde sie als „Krieg gegen alle Frauen“ interpretiert, bei dem es auch darum gegangen sei, sie aus beruflichen Positionen wieder hinauszudrängen, die sie z.&amp;nbsp;B. in Kriegszeiten erlangt hatten und aus feministischer Sicht vom Patriarchat als Bedrohung gesehen wurde.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Ingrid Strobl |url=https://www.emma.de/artikel/wer-waren-die-hexen-316909 |titel=Was hinter der Hexenjagd stand |werk=Emma.de |datum=1977-10-01 |sprache=de |abruf=2022-09-20}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Bremer Sozialwissenschaftler [[Gunnar Heinsohn]] und [[Otto Steiger (Wirtschaftswissenschaftler)|Otto Steiger]] stellten in zwei sehr umstrittenen Büchern die These auf, die Hexenverfolgung sei eine Methode gewesen, mit der tradiertes geheimes [[Empfängnisverhütung|Verhütungswissen]] unterdrückt wurde, um die Bevölkerung der neu entstehenden [[Territorialstaat]]en zu sichern.&lt;ref&gt;Gunnar Heinsohn, Otto Steiger: ''Die Vernichtung der weisen Frauen. Hexenverfolgung. Kinderwelten. Menschenproduktion. Bevölkerungswissenschaft.'' 3., erw. Auflage. München 1989. (zuerst 1985).&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Gunnar Heinsohn, [[Rolf Knieper]], Otto Steiger: ''Menschenproduktion&amp;nbsp;– allgemeine Bevölkerungstheorie der Neuzeit.'' Suhrkamp, Frankfurt/M. 1979; Gunnar Heinsohn, Otto Steiger: ''Die Vernichtung der weisen Frauen. Hexenverfolgung, Kinderwelten, Bevölkerungswissenschaft, Menschenproduktion.'' Herbstein 1985; siehe auch Gunnar Heinsohn, Otto Steiger: ''Witchcraft, Population Catastrophe and Economic Crisis in Renaissance Europe: An Alternative Macroeconomic Explanation.'' IKSF Discussion Paper No. 31, December 2004.&lt;/ref&gt; Zum Zweck der [[Bevölkerungspolitik|Repeuplierung]], um die durch die Pestwellen ausgelösten dramatischen Bevölkerungsverluste auszugleichen, hätten Kirche und Staat Geburtenkontrolle kriminalisiert und als erste Maßnahme dieser Politik die weiblichen Experten für Geburtenkontrolle – die Hebammen-Hexen&amp;nbsp;– verfolgen lassen. Sie führen dazu vor allem Zitate aus Werken an, die zur Anleitung der Hexenverfolgung verfasst wurden&amp;nbsp;– dem ''[[Hexenhammer]]'' sowie aus einem Werk des auch als [[Hexentheoretiker]] geltenden [[Jean Bodin]], ''La Démonomanie des Sorciers'' (lat. ''De Magorum Daemonomania'', dt. ''Vom ausgelasnen wütigen Teuffelsheer''). Hexenprozessakten schauten sich Heinsohn und Steiger dagegen nicht im Detail an. In der fachwissenschaftlichen Hexenforschung wurde dies zurückgewiesen.&lt;ref&gt;Siehe z.&amp;nbsp;B. Walter Rummel: ''‚Weise‘ Frauen und ‚weise‘ Männer im Kampf gegen Hexerei. Die Widerlegung einer modernen Fabel.'' In: [[Christof Dipper]], [[Lutz Klinkhammer]], [[Alexander Nützenadel]]: ''Europäische Sozialgeschichte.'' Festschrift für Wolfgang Schieder (=&amp;nbsp;Historische Forschungen 68). Berlin 2000, S.&amp;nbsp;353–375, zitiert nach {{Webarchiv|url=https://www.historicum.net/themen/hexenforschung/thementexte/rezeption/artikel/Weise_Frauen_und_weise_Maenner_im_Kampf_gegen_Hexerei/ |wayback=20170201151032 |text=historicum.net}}; derselbe: ''Weise Frauen als Opfer?'' In: Gudrun Gersmann, Katrin Moeller, Jürgen-Michael Schmidt (Hrsg.): ''Lexikon zur Geschichte der Hexenverfolgung'' ([https://langzeitarchivierung.bib-bvb.de/wayback/20190716091124/https://www.historicum.net/themen/hexenforschung/lexikon/sachbegriffe/artikel/weise-frauen-al/ online] auf ''historicum.net'').&lt;/ref&gt; Die Annahme, Obrigkeit und Kirche hätten die Hexenverfolgung zentral gesteuert, gilt als [[Verschwörungstheorie]].&lt;ref&gt;Siehe kritisch: Walter Rummel: {{Webarchiv|url=https://www.historicum.net/themen/hexenforschung/thementexte/rezeption/art/Weise_Frauen/html/ca/b14c768f43306393ff8db9f1e7c0d8b7/ |wayback=20150123075108 |text=''Weise Frauen und weise Männer im Kampf gegen Hexerei: Die Widerlegung einer Modernen Fabel.''}} In: C. Dipper, L. Klinkhammer, A. Nützenadel: ''Europäische Sozialgeschichte. Fs. für Wolfgang Schieder.'' Berlin 2000, S. 353–375; zustimmend John M. Riddle: ''The Great Witch-Hund and the Suppression of Birth Control: Heinsohn and Steiger’s Theory from the Perspective of an Historian.'' Appendix zu: Gunnar Heinsohn, Otto Steiger: {{Webarchiv |url=http://www.geocities.com/funnyguy_35/6IKSF31.heins-steiger.witchcraft.pdf |text=''Witchcraft, Population Catastrophe and Economic Crisis in Renaissance Europe: An Alternative Macroeconomic Explanation.'' |wayback=20080912045745}} IKSF Discussion Paper No. 31, Dezember 2004.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Heute konzentriert sich die historische Erforschung des Themas vor allem auf [[Landesgeschichte|landes-]] und regionalgeschichtliche Ansätze. Als neuer Ansatz in der modernen Erforschung&lt;ref&gt;[[Johannes Dillinger]] (Hrsg.): ''Zauberer – Selbstmörder – Schatzsucher. Magische Kultur und behördliche Kontrolle im frühneuzeitlichen Württemberg.'' Trier 2003.&lt;/ref&gt; der Hexenverfolgung in Europa gilt das Werk des US-Amerikaners [[H. C. Erik Midelfort]]. Demnach wurden Hexenverfolgungen von einem Großteil der Menschen mehr als nur toleriert. Statt der kirchlichen und weltlichen Obrigkeit die Initiative zuzuschreiben, wurden sie wesentlich von breiten Bevölkerungsschichten gefordert und eigenhändig organisiert. Dagegen trug ein straff organisierter Justizapparat dort, wo er in Einzelstaaten wirksam war, erheblich dazu bei, die gröbsten Auswüchse zu verhindern.&lt;ref&gt;Erik H.C. Midelfort: ''Witch Hunting in Southwestern Germany 1562–1684: The Social and Intellectual Foundation.'' Stanford University Press, California 1972, ISBN 0-8047-0805-3.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Reaktionen im 20./21. Jahrhundert ==<br /> === Kirchen ===<br /> * 1997 hat die Synode der [[Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern|Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern]] eine Stellungnahme zur Mitverantwortung der Kirche an den Hexenprozessen veröffentlicht.&lt;ref&gt;[http://www.anton-praetorius.de/arbeitskreis/kirchliche_stellungnahme.htm ''Hexenverfolgung. Eine Stellungnahme aus der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern'']&lt;/ref&gt;<br /> * Gottesdienste für die Opfer der Hexenverfolgung gab es in vielen Städten.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.anton-praetorius.de/downloads/Liste%20Staedte%20mit%20Gottesdiensten%20zu%20Hexenprozessen.pdf |titel=Regionen/ Städte mit Gottesdiensten für die Opfer der Hexenverfolgung |abruf=2024-08-09}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.anton-praetorius.de/arbeitskreis/arbeitskreis.htm#Gedenken Materialien zu den Gottesdiensten mit Predigt, Liturgie und Liedern]&lt;/ref&gt;<br /> * In der Vergebungsbitte&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=http://www.dbk.de/presse/details/?presseid=111&amp;cHash=89bbfef4d9bd97f43ef0ad69d177c652 |wayback=20160414075648 |text=Archivierte Kopie}}&lt;/ref&gt; [[Mea culpa]] von Papst [[Johannes Paul II.]] im [[Johannes Paul II.#Heiliges Jahr 2000|Heiligen Jahr 2000]] wurden von Kardinal [[Benedikt XVI.|Joseph Ratzinger]], Präfekt der [[Dikasterium für die Glaubenslehre|Kongregation für die Glaubenslehre]], die Worte gesprochen: ''dass auch Menschen der Kirche im Namen des Glaubens und der Moral in ihrem notwendigen Einsatz zum Schutz der Wahrheit mitunter auf Methoden zurückgegriffen haben, die dem Evangelium nicht entsprechen''. Dies wird in Kommentaren als eine Entschuldigung der Kirche für die Hexenverfolgungen gedeutet, obwohl das Wort „Hexenprozess“ nicht genannt wird.&lt;ref name=&quot;:1&quot;&gt;[https://religion.orf.at/stories/2768112/ Österreichischer Rundfunk 2016: ''Papst Johannes Paul II. hatte bereits in seinem großen „Mea Culpa“ (Schuldbekenntnis) im Jubiläumsjahr 2000 um Vergebung für die Inquisition und andere Vergehen der Kirche wie Kreuzzüge und Judenverfolgung gebeten.'']&lt;/ref&gt;<br /> * Die deutschen [[Dominikaner]] haben im Jahr 2000 ausdrücklich die Fehler ihrer Vorgänger bei der Hexenverfolgung benannt; vgl. dazu [[Inquisition#Dominikaner und Inquisition heute|„Dominikaner und Inquisition heute“]].<br /> * [[Ruedi Reich]], [[Kirchenrat]]spräsident der [[Evangelisch-reformierte Landeskirche des Kantons Zürich|Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich]], forderte am 9. September 2001 zu dem [[Wasterkingen|Wasterkinger]] Hexenprozess:&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.tagblatt.ch/altdaten/tagblatt-alt/tagblattheute/hb/hintergrund/art875,104676 |text=Ruedi Reich zu: Die Hexen von Wasterkingen |wayback=20171210015604}}&lt;/ref&gt; ''Die Ereignisse von 1701 sind ein Unrecht, welchem sich auch die reformierte Zürcher Kirche zu stellen hat. Hier haben sich Menschen am Evangelium versündigt, weil sie sich an wehrlosen Menschen versündigt haben.''<br /> * Stellungnahme des [[Erzdiözese Salzburg|Salzburger Erzbischofs]] [[Alois Kothgasser]] 2009 zum Prozess um die „Hexe“ von Mühldorf 1749/50:&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.anton-praetorius.de/opfer/orte.htm#Stellungnahme |titel=Orte |abruf=2024-08-09}}&lt;/ref&gt; ''Der Justizmord an Maria Pauer, die im letzten Prozess dieser Art auf dem Boden des damaligen Erzstiftes Salzburg als „Hexe“ verurteilt worden ist, stellt ein entsetzliches Verbrechen dar, in welches auch die Kirche von damals nicht nur aufgrund der handelnden Personen hinein verwoben ist. Es gibt daran nichts zu beschönigen, sondern sich der unmenschlichen geschichtlichen Wirklichkeit zu stellen und Gott und die Menschen um Vergebung für diese Gräueltat zu bitten.''<br /> * 2012 gab die evangelische [[Lippische Landeskirche]] eine Erklärung zum Thema Hexenverfolgung heraus.&lt;ref&gt;[http://www.lippische-landeskirche.de/daten/Erkl%C3%A4rung%20unzerstoerbare%20Menschenwuerde.pdf ''Erklärung der Lippischen Landeskirche zum Thema Hexenverfolgung'', 2012] (PDF; 473&amp;nbsp;kB)&lt;/ref&gt;<br /> * Der [[Erzbistum Bamberg|Bamberger Erzbischof]] [[Ludwig Schick]] rehabilitierte die Opfer der Hexenprozesse im [[Hochstift Bamberg]] 2012.&lt;ref&gt;[https://www.kath.net/news/37877 Erzbistum Bamberg verurteilt Hexenwahn gestern und heute]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.anton-praetorius.de/arbeitskreis/kirchliche_stellungnahme2.htm#Vesper |titel=kirchliche Stellungnahme 2 |abruf=2024-08-09}}&lt;/ref&gt;<br /> * [[Kirchenkreis Soest|Evangelischer Kirchenkreis Soest]] (Ev. Kirche von Westfalen) zur Hexenverfolgung 20. November 2013.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://web.archive.org/web/20160414081917/http://www.kirchenkreis-soest.de/fileadmin/download/stellungnahmen/oeffentliches-wort_des-kirchenkreises-soest-zur-Hexenverfolgung.pdf |titel=Öffentliches Wort des Evangelischen Kirchenkreises Soest zur Hexenverfolgung, Buß-und Bettag 20. November 2013 |abruf=2024-08-09}}&lt;/ref&gt;<br /> * Evangelischer [[Kirchenkreis Hattingen-Witten]] (Ev. Kirche von Westfalen) 2014 zur Rehabilitierung der Opfer der Hexenprozesse.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.anton-praetorius.de/downloads/KK%20Hattingen%20Witten%20zur%20Rehabilitierung%20Opfer%20Hexenprozesse.pdf |titel=Auszug aus dem Protokollbuch des Kreissynodalvorstandes des Ev. Kirchenkreises Hattingen-Witten |abruf=2024-08-09}}&lt;/ref&gt;<br /> * Der Kirchensenat der [[Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers|Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers]] veröffentlichte am 18. September 2015 eine Stellungnahme über „das Unrecht, über das Versagen von Theologen der reformatorischen Kirchen“, als in den Hexenverfolgungen „unschuldige Menschen zu Tode gebracht wurden“, und hat eine „soziale Rehabilitation der Opfer der Hexenprozesse“ ausgesprochen.&lt;ref&gt;[http://www.anton-praetorius.de/downloads/Hannoversche%20Landeskirche%202015%2009%2018.pdf Evangelisch-Lutherische Landeskirche Hannovers zur sozialen Rehabilitation der Opfer der Hexenprozesse 18. September 2015]&lt;/ref&gt;<br /> * Im Namen des Rates der [[Evangelische Kirche in Deutschland|Evangelischen Kirche in Deutschland]] nahm dessen Vorsitzender, Landesbischof [[Heinrich Bedford-Strohm]], am 17. Februar 2016 Stellung zur Mitverantwortung der Kirche an den Hexenprozessen und zur Rehabilitierung der Opfer der Hexenverfolgungen: Die Hexenverfolgungen waren „ein schlimmes Unrecht, an dem sich auch die Kirchen und zahlreiche ihrer Vertreter schuldig gemacht haben“.&lt;ref&gt;[http://www.anton-praetorius.de/downloads/EKD%20Bedford-Strohm%20Hexenprozesse%202016%2002.pdf Brief von Bischof Heinrich Bedford-Strohm vom 17. Februar 2016 an den Arbeitskreis Hexenprozesse].&lt;/ref&gt;<br /> * [[Franziskus (Papst)|Papst Franziskus]] prangerte in einer Messe am 11. April 2016 Hexenverfolgungen und Ketzerverbrennungen als Unrecht an.&lt;ref&gt;[https://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/kirchliche-hexenverfolgung-war-unrecht Kirchliche Hexenverfolgung war Unrecht. Papst verurteilt Mitwirkung an Hexenverfolgungen und Ketzerverbrennungen]&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;:1&quot; /&gt;<br /> <br /> === Rehabilitierung der Opfer durch Kommunen ===<br /> Eine wachsende Zahl von europäischen Städten hat seit den 1990er-Jahren eine offizielle moralische Rehabilitierung der wegen Hexerei verurteilten Menschen ausgesprochen.&lt;ref&gt;[http://anton-praetorius.de/downloads/Staedte%20Rehabilitation%20von%20Opfern%20der%20Hexenprozesse%202016%2004.pdf ''Städte zur Rehabilitierung der Opfer der Hexenprozesse''] (PDF; 17&amp;nbsp;KB; abgerufen am 27. April 2016)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Deutschland ====<br /> [[Datei:Bader-Ann Veringenstadt.jpg|mini|1994 errichtete Skulptur zur Erinnerung an die als „Hexe“ hingerichtete [[Bader-Ann]] in [[Veringenstadt]] (Künstlerin: Monika Geiselhart ([[Reutlingen]]))]][[Datei:Stein des anstosses01.jpg|mini|Denkmal für Maria Rampen&amp;shy;dahl an der Kirche St.&amp;nbsp;Nicolai in [[Lemgo]]]]<br /> <br /> [[Datei:Hexenverfolgerinnerung011117a.jpg|mini|„Widersteht dem Bösen, bewahrt die Würde der Menschen!“ – Erinnerung an die Opfer der Hexenverfolgung in [[Bad Wildungen]]]]<br /> <br /> * [[Bensberg]]: 1990 Gedenktafel am Rathaus Bensberg für die ''Frauen, die unschuldig als Hexen verhöhnt, gefoltert und hingerichtet wurden''.&lt;ref&gt;[http://anton-praetorius.de/downloads/Bergisch_Gladbach_Bensberg_Hauptausschussprotokolle_1988.pdf Hauptausschuss Stadtrat Bergisch Gladbach, 9. Februar 1988 und 20. März 1990: ''Beschluss zur Anbringung einer Gedenktafel am Rathaus Bensberg für die Frauen, die unschuldig als Hexen verhöhnt, gefoltert und hingerichtet wurden.'' Mit Abbildung. (PDF; 1,6&amp;nbsp;MB), abgerufen am 5. September 2017]&lt;/ref&gt;<br /> * [[Winterberg]]: Bürgermeister Braun, Heimat- und Geschichtsverein und Vertreter der beiden Kirchen weihten am 19. November 1993 eine Gedenkstätte am Rathaus ein. Winterberg rehabilitierte als erste Stadt in Deutschland die Opfer der Hexenprozesse.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.anton-praetorius.de/downloads/Winterberg%20Rehabilitation%20Brief%20Buergermeister%202012.pdf |titel=Winterberg: Rehabilitierung der Opfer der Hexenprozesse |datum=2012-02-01 |abruf=2014-01-11 |format=PDF; 678&amp;nbsp;kB}}&lt;/ref&gt;<br /> * [[Veringenstadt]]: 1994 errichtete die Aktionsgemeinschaft [[Strübhaus]] eine Skulptur zur Erinnerung an die als „Hexe“ hingerichtete [[Bader-Ann]]. Die Enthüllung erfolgte im Rahmen des Veringer Forums „Hexenwahn. Stand der Forschung“ am 8. Juni 1994.[https://www.lpb-bw.de/publikationen/did_reihe/band18/pbland.htm lpb-bw.de]<br /> * [[Idstein]]: Einweihung einer Gedenktafel am Hexenturm am 22. November 1996 durch Bürgermeister Hermann Müller und Vertreter der Kirchen. Am 6. November 2014 beschloss das Stadtparlament Idstein einstimmig die moralisch-sozialethische Rehabilitierung der Opfer der Hexenprozesse aus Idstein.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.idstein.de/Startseite/Tourismus/Geschichte/Opfer-der-Hexenverfolgung/K439.htm |titel=Stadt Idstein: Die Opfer der Hexenverfolgung in Idstein |abruf=2017-01-30 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170130213820/http://www.idstein.de/Startseite/Tourismus/Geschichte/Opfer-der-Hexenverfolgung/K439.htm |archiv-datum=2017-01-30 |offline=ja}}&lt;/ref&gt;<br /> * [[Kempten (Allgäu)]]: In Kempten wurde als Erinnerungsort für [[Anna Maria Schwegelin]] an der Südostseite des Residenzgebäudes der ehemaligen Benediktinerabtei am 27. Juni 2002 ein nach ihr benannter Brunnen mit Gedenktafel auf einem Sockel daneben eingeweiht. Die Errichtung des Brunnens wurde durch die Kemptener Frauenliste initiiert und finanziell unterstützt.&lt;ref&gt;frauenliste-kempten.de: {{Webarchiv |url=http://frauenliste-kempten.de/highlights-der-kemptner-frauenliste.html |text=''Einweihung des Anna-Maria Schwegelin Brunnens.'' |wayback=20131013185407}} (abgerufen am 10. Februar 2013)&lt;/ref&gt;<br /> * [[Semlin (Rathenow)|Semlin]]: Bürgermeister Alfred Mantau und der Ortsbeirat erklärten die Verfolgung der Anna Rahns 1672 zu Unrecht und enthüllten am 27. Juli 2002 das erste Hexendenkmal in den neuen Bundesländern.<br /> * [[Kammerstein]] und [[Barthelmesaurach]] am 24. November 2002 bzw. 23. November 2003 durch Bürgermeister Walter Schnell und Vertreter der Kirchen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.anton-praetorius.de/downloads/Kammerstein%20Barthelmesaurach%20Rehabilitation%202002%202003.pdf |titel=Rehabilitierung der Opfer der Hexenprozesse Kammerstein 2002, Barthelmesaurach 2003 |datum=2012-03-27 |abruf=2017-01-30 |format=PDF; 6&amp;nbsp;kB}}&lt;/ref&gt;<br /> * [[Bad Wildungen]]: Am Buß- und Bettag 2004 wurde an der [[Evangelische Stadtkirche Bad Wildungen|Evangelischen Stadtkirche in Bad Wildungen]] eine Rose gepflanzt und eine Erinnerungstafel angebracht: „Widersteht dem Bösen, bewahrt die Würde der Menschen! – Erinnerung an die Opfer der Hexenverfolgung“.<br /> * [[Eschwege]]: Bürgermeister Jürgen Zick im Namen der Stadt und Synode des Evangelischen Kirchenkreises Eschwege am 30. Oktober 2007.<br /> * [[Hofheim am Taunus]]: Beschluss der Stadtverordnetenversammlung am 3. November 2010.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.anton-praetorius.de/downloads/stadtverordnetenversammlung_beschluss_hofheim_a_t.pdf |titel=Beschluss Stadtverordnetenversammlung Hofheim.a.T |datum=2010-11-10 |abruf=2017-01-30 |format=PDF; 741&amp;nbsp;kB}}&lt;/ref&gt;<br /> * Im Jahr 2011 folgten [[Rüthen]], [[Hilchenbach]], [[Hallenberg]], [[Düsseldorf]], [[Sundern (Sauerland)]],&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.anton-praetorius.de/downloads/sundern_beschluss_rat_2011_09.pdf |titel=Beschluss des Rates der Stadt Sundern |datum=2011-09-22 |abruf=2014-01-11 |format=PDF; 34&amp;nbsp;kB}}&lt;/ref&gt; [[Menden (Sauerland)]],&lt;ref&gt;Beschluss des Rates der Stadt Menden (Sauerland) vom 14. Dezember 2011, [[Westfalenpost]] vom 15. Dezember 2011.&lt;/ref&gt; [[Werl]] und [[Suhl]].<br /> * Im Jahr 2012 sprachen die Städte [[Bad Homburg vor der Höhe]],&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Martina Propson-Hauck |Hrsg=[[Frankfurter Rundschau]] |Titel=Homburger Hexen rehabilitiert |Datum=2012-02-24 |Online=[https://www.fr.de/rhein-main/hochtaunus/homburger-hexen-rehabilitiert-11322107.html HTML] |Abruf=2017-01-17}}&lt;/ref&gt; [[Rheinbach]], [[Detmold]], [[Köln]],&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.aachener-nachrichten.de/lokales/region/nach-400-jahren-koeln-rehabilitiert-hexen-1.424816 |titel=Nach 400 Jahren: Köln rehabilitiert Hexen |werk=Aachener Nachrichten |datum=2012-06-28 |abruf=2012-06-29 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140112025303/http://www.aachener-nachrichten.de/lokales/region/nach-400-jahren-koeln-rehabilitiert-hexen-1.424816 |archiv-datum=2014-01-12 |offline= }}&lt;/ref&gt; [[Osnabrück]]&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.noz.de/deutschland-welt/politik/artikel/213579/die-opfer-der-hexenprozesse-starben-einst-als-verurteilte-straftater-manche-werden-rehabilitiert |titel=Lasst die Hexe nicht leben! |werk=Neue Osnabrücker Zeitung |datum=2012-07-30 |abruf=2016-07-24}}&lt;/ref&gt; und [[Büdingen]]&lt;ref&gt;[http://www.anton-praetorius.de/downloads/Buedingen%20Protokoll%20Stadtverordnetenversammlung%202012%20Rehabi%20.pdf ''Büdingen Stadtverordnetenversammlung rehabilitiert Opfer der Hexenprozesse'' 12. Oktober 2012]&lt;/ref&gt; eine Rehabilitierung der Opfer der örtlichen Hexenprozesse aus.<br /> * Am 18. Juni 2012 erklärte der Stadtrat von [[Lemgo#Reformation und Hexenverfolgung|Lemgo]], dass er durch seinen Beschluss zur Errichtung des „Steins des Anstoßes“ (Denkmal für Maria Rampendahl – siehe Foto) vom 20. Januar 1992 die Opfer der Hexenprozesse rehabilitiert habe.&lt;ref&gt;[http://www.anton-praetorius.de/downloads/2012-06-18%20Rat%20der%20Stadt%20Lemgo%20hat%20Opfer%20der%20Hexyenprozesse%20rehabilitiert.pdf ''Brief des Rates der Stadt Lemgo über den Beschluss vom 18. Juni 2012 zur Rehabilitierung der Opfer der Hexenprozesse in Lemgo''] (PDF; 865&amp;nbsp;kB). In: ''anton-praetorius.de,'' abgerufen am 19. November 2016.&lt;/ref&gt;<br /> * Der Rat der Stadt [[Soest]] hat am 27. Februar 2013 eine Rehabilitierung der Opfer der Hexenverfolgung ausgesprochen.&lt;ref&gt;[http://anton-praetorius.de/downloads/Buergerantrag%20Rehabilitation%20der%20Hexenopfer.pdf ''Rat der Stadt Soest rehabilitiert Opfer der Hexenverfolgung am 27. Februar 2013'' (PDF; 104&amp;nbsp;KB), abgerufen am 14. Mai 2016.]&lt;/ref&gt;<br /> * Der Rat der Stadt [[Freudenberg (Siegerland)]] am 19. April 2013.<br /> * Der Rat der Stadt [[Rehburg-Loccum]] hat am 25. September 2013 einen Beschluss zur sozialethischen Rehabilitierung der Opfer der Hexenprozesse gefasst.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://anton-praetorius.de/downloads/Rehburg%20Loccum.pdf |titel=Beschluss des Stadtrates der Stadt Rehburg-Loccum |datum=2013-10-14 |abruf=2014-01-11 |format=PDF; 471&amp;nbsp;kB}}&lt;/ref&gt;<br /> * Der Rat der [[Lutherstadt Wittenberg]] hat am 30. Oktober 2013 eine sozialethische Rehabilitierung der Opfer der Hexenverfolgung ausgesprochen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.anton-praetorius.de/downloads/Wittenberg%20Rehabilitation%202013.pdf |titel=Beschluss des Stadtrates der Lutherstadt Wittenberg |datum=2013-11-04 |abruf=2014-01-11 |format=PDF; 923&amp;nbsp;kB}}&lt;/ref&gt;<br /> * Der Rat der Stadt [[Datteln]] hat am 18. Dezember 2013 einstimmig den Beschluss gefasst, die Opfer der Hexenprozesse sozialethisch zu rehabilitieren. Viele Todesurteile aus dem [[Vest Recklinghausen]] wurden auf [[Schloss Horneburg]] gesprochen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.waz.de/staedte/vest/article8795791/gedenken-an-unschuldige-opfer.html |titel=Gedenken an unschuldige Opfer |werk=Westdeutsche Allgemeine Zeitung |hrsg=Funke Mediengruppe |datum=2013-12-20 |abruf=2014-01-11 |sprache=de}}&lt;/ref&gt;<br /> * Der Rat der Stadt [[Horn-Bad Meinberg]]: sozialethische Rehabilitierung der Opfer der Hexenprozesse am 10. April 2014.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.anton-praetorius.de/downloads/Horn%20Bad%20Meinberg%20Beschlusstext_VL-715-09-14_-oeffentlich-_Rat_10.04.2014.pdf |titel=Rehabilitierung der Opfer der Hexenprozesse durch den Rat der Stadt 10. April 2014 |datum=2014-05-07 |abruf=2014-10-07 |format=PDF; 7&amp;nbsp;kB}}&lt;/ref&gt;<br /> * Oberbürgermeister Klaus Jensen der Stadt [[Trier]]: Gedenkveranstaltung am 30. April 2014 für die Opfer der Hexenverfolgungen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.n-tv.de/panorama/Trier-distanziert-sich-von-Hexenverfolgung-article12724941.html |titel=Trier distanziert sich von der Hexenverfolgung |datum=2014-04-27 |abruf=2014-10-07}}&lt;/ref&gt;<br /> * Zur sozialethisch-moralischen Rehabilitierung der Opfer der Hexenprozesse erfolgten Beschlüsse der Stadträte von [[Witten]] 2014&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.anton-praetorius.de/downloads/Witten%20Beschluss%202014.pdf |titel=Beschluss des Stadtrates Witten am 15. September 2014 |datum=2014-09-23 |abruf=2014-10-07 |format=PDF; 363&amp;nbsp;kB}}&lt;/ref&gt; und [[Dortmund]] 2014.&lt;ref&gt;Rat der Stadt Dortmund am 2. Oktober 2014, in: Hellweger Anzeiger, 7. Oktober 2014, S. 28, und in: Ruhrnachrichten Dortmund, 7. Oktober 2014 (nicht online)&lt;/ref&gt;<br /> * [[Schleswig]]: Gedenkgottesdienst mit Bürgermeister Arthur Christiansen und der evangelischen Domgemeinde für die Opfer der Hexenverfolgung am 21. November 2014.&lt;ref&gt;[https://www.nordkirche.de/nachrichten/nachrichten/detail/kirche-und-stadt-schleswig-erinnern-an-verbrannte-hexen.html Nachrichtenredaktion nordkirche.de: ''Kirche und Stadt Schleswig erinnern an verbrannte Hexen'', 21. November 2014]&lt;/ref&gt;<br /> * [[Lippstadt]] 2015,&lt;ref&gt;[http://www.derpatriot.de/Rat-gibt-Hexen-die-Ehre-zurueck-135304e1-8bf1-4f75-893e-1a9997aa9b44-ds Rat der Stadt Lippstadt am 23. Februar 2015]&lt;/ref&gt; [[Wemding]] 2015,&lt;ref&gt;[https://www.augsburger-allgemeine.de/donauwoerth/Gedenken-an-Opfer-des-Hexenwahns-id33341002.html Rat der Stadt Wemding am 10. März 2015]&lt;/ref&gt; [[Blomberg]] 2015,&lt;ref&gt;[http://www.lz.de/lippe/blomberg/20414255_Blomberg-rehabilitiert-Opfer-der-Hexenprozesse.html Stadt Blomberg am 10. März 2015]&lt;/ref&gt; [[Rottweil]] 2015&lt;ref&gt;[https://www.ris-rottweil.de/buergerinfo/to0040.php?__ksinr=320&amp;toselect=3766 Gemeinderat der Stadt Rottweil, Sitzung Kultur-, Sozial- und Verwaltungsausschuss am 15. April 2015, ''Rehabilitierung der Opfer der Hexenverfolgung'']&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.nrwz.de/nrwz-themen/aus-rottweil/rottweils-hexen-und-zauberer-werden-rehabilitiert/20150415-2109-87064 |text=Neue Rottweiler Zeitung, ''Rottweils Hexen werden rehabilitiert'', 15. April 2015 |wayback=20150525123306}}&lt;/ref&gt;<br /> * [[Bamberg]]: Der Rat der Stadt hat am 29. April 2015 einen Beschluss zu den Hexenprozessen im [[Hochstift Bamberg]] gefasst und einen Text für eine Gedenktafel am Denkmal hinter [[Residenzschloss Geyerswörth|Schloss Geyerswörth]] beschlossen: „Im Hochstift Bamberg wurden im 17. Jahrhundert etwa 1000 Frauen, Männer und Kinder unschuldig angeklagt, gefoltert und hingerichtet.“&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=https://www.stadt.bamberg.de/index.phtml?object=tx%7C1829.52&amp;ModID=7&amp;FID=1829.9368.1&amp;&amp;sNavID=1829.376&amp;mNavID=1829.376&amp;La=1 |wayback=20160304062757 |text=Bamberg: ''Hexenmahnmal wird eingeweiht''}}&lt;/ref&gt;<br /> * [[Gelnhausen]] 2015,&lt;ref&gt;[http://www.gnz.de/artikelansicht01/noticias/129292/region+gelnhausen/heftiger-streit-um-hexenverfolgung-1429230 Stadtverordnetenversammlung der Stadt Gelnhausen am 10. Juni 2015]&lt;/ref&gt; [[Balve]] 2015,&lt;ref&gt;[http://ris.balve.de/ratsinfo/balve/198/UHJvdG9rb2xsIERva3VtZW50IChPZSk=/9/n/605.doc Rat der Stadt Balve am 24. Juni 2015]&lt;/ref&gt; [[Bad Laasphe]] 2015,&lt;ref&gt;Rat von Bad Laasphe am 26. Juni 2015, in: Westfalenpost, Wittgensteiner Zeitung Heimatteil, 30. Juni 2015 (nicht online)&lt;/ref&gt; [[Barntrup]] 2015,&lt;ref&gt;Rat der Stadt Barntrup am 1. September 2015, in: Lippische Landes-Zeitung: ''Barntruper Rat verurteilt Hexenverfolgung. Kommunalpolitiker beschließen Rehabilitierung der Opfer'', Nr. 205, 4. September 2015, S. 18 (nicht online)&lt;/ref&gt; [[Bad Saulgau]] 2015,&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://epaper2.schwaebische.de/_DATAONLINE/2015/10/06/de.20151006.SV.SG/articles/20151006002311850_22039509800928640.html |text=Gemeinderat Bad Saulgau am 1. Oktober 2015 |wayback=20151222163849}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=http://www.swr.de/landesschau-aktuell/bw/bodensee/bad-saulgau-rehabilitiert-hexen-scheiterhaufen-waren-unrecht/-/id=1542/did=16249586/nid=1542/1v8comf/index.html |wayback=20151223155249 |text=Gemeinderat Bad Saulgau}}.&lt;/ref&gt; [[Schlangen (Gemeinde)|Schlangen]] 2015,&lt;ref&gt;Rat der Gemeinde Schlangen am 1. Oktober 2015, in: Lippische Landes-Zeitung: ''Symbolischer Akt des Rates. Schlänger Kommunalpolitiker sprechen sich mehrheitlich für die Rehabilitierung der Verfolgten aus'', 10. Oktober 2015&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://anton-praetorius.de/downloads/Schlangen%20Beschluss%20des%20Gemeinderates%202015.pdf ''Brief des Bürgermeisters der Gemeinde Schlangen über den Beschluss vom 1. Dezember 2015 zur Rehabilitierung der Opfer der Hexenprozesse in Schlangen''] (PDF; 37&amp;nbsp;kB). In: ''anton-praetorius.de,'' abgerufen am 30. Januar 2017.&lt;/ref&gt; [[Gadebusch]] 2015,&lt;ref&gt;[https://www.nd-aktuell.de/artikel/994869.als-hass-scheiterhaufen-lodern-liess.html Die Stadtvertretung von Gadebusch hat am 14. Dezember 2015 die Opfer der Hexenverfolgung/Hexenprozesse rehabilitiert.]&lt;/ref&gt; [[Hattersheim am Main]] 2015,&lt;ref&gt;[http://www.anton-praetorius.de/downloads/Drucksache%20Nr.%20678%20Nein%20zu%20Gewalt%20an%20Frauen.pdf Beschluss der Stadtverordnetenversammlung Hattersheim vom 3. Dezember 2015 über die Rehabilitierung der Opfer der Hexenprozesse/Hexenverfolgung, einstimmig angenommen]&lt;/ref&gt; [[Kriftel]] 2016,&lt;ref&gt;[https://www.kreisblatt.de/lokales/main-taunus-kreis/Gruene-Minderheit-wird-zur-Mehrheit;art676,1842282 Beschluss der Gemeindevertretung Kriftel vom 3. Februar 2016 über die Rehabilitierung der Opfer der Hexenprozesse/Hexenverfolgung, einstimmig angenommen]&lt;/ref&gt; [[Schwerin]] 2016,&lt;ref&gt;[https://www.svz.de/lokales/zeitung-fuer-die-landeshauptstadt/schwerin-rehabilitiert-hexen-id13322996.html Stadtvertretung Schwerin rehabilitiert Hexen, 18. April 2016, Gedenktafel in Rathausnähe]&lt;/ref&gt; [[Buxtehude]] 2016,&lt;ref&gt;[https://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/buxtehude/politik/rat-buxtehude-florian-bremer-gast-geht-dirk-elbracht-kommt-d76754.html Rat der Hansestadt Buxtehude beschloss am 19. April 2016 sozialethische Rehabilitierung der verfolgten Frauen]&lt;/ref&gt; [[Neuerburg]] 2016,&lt;ref&gt;[http://mobil.volksfreund.de/nachrichten/region/bitburg/aktuell/Heute-in-der-Bitburger-Zeitung-Neuerburger-Stadtrat-rehabilitiert-Opfer-der-Hexen-und-Zaubererverfolgung-aus-dem-17-Jahrhundert;art752,4512056 Rat der Stadt Neuerburg beschloss am 11. Juli 2016 sozialethische Rehabilitierung der Opfer der Hexenprozesse]&lt;/ref&gt; [[Wiesensteig]] 2017,&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=https://www.swp.de/goeppingen/lokales/landkreis_gp/wiesensteig-rehabilitiert-seine-hexen-14376476.html |wayback=20170201192555 |text=Der Gemeinderat der Stadt Wiesensteig beschloss am 30. Januar 2017 die sozialethische Rehabilitierung der Opfer der Hexenprozesse}}&lt;/ref&gt; [[Bernau bei Berlin]] 2017,&lt;ref&gt;[https://www.sueddeutsche.de/politik/hexenprozesse-unschuldig-1.3462602 Die Stadtverordnetenversammlung von Bernau bei Berlin beschloss am 6. April 2017 die sozialethische Rehabilitierung der Opfer der Hexenprozesse]&lt;/ref&gt; [[Ahlen]] 2017,&lt;ref&gt;[http://anton-praetorius.de/downloads/Ahlen_Stadtrat_Rehabilitierung_2017.pdf Der Rat der Stadt Ahlen hat in der Sitzung vom 14. Dezember 2017 die Opfer der Hexenprozesse rehabilitiert. (PDF; 888&amp;nbsp;kB)]&lt;/ref&gt; [[Marburg]] 2018,&lt;ref&gt;[https://www.marburg.de/allris/vo020.asp?VOLFDNR=15121 Die Stadtverordnetenversammlung der Universitätsstadt Marburg hat am 23. März 2018 beschlossen, die Opfer der Hexenprozesse zu rehabilitieren.]&lt;/ref&gt; [[Sindelfingen]] 2019,&lt;ref&gt;[https://sindelfingen.ratsinfomanagement.net/sdnetrim/UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZVGPOcwecFD45p27sRngK3ceGe6gQ1umo3_MJ-x2uiN1/Beschlusstext_162-2019_1._Ergaenzung_-oeffentlich-_Gemeinderat_28.05.2019.pdf Beschluss des Gemeinderats Sindelfingen: ''Gedenken an die Opfer der Hexenverfolgung in Sindelfingen'', 28. Mai 2019. (PDF; 28 k&amp;nbsp;B)]&lt;/ref&gt; [[Horb am Neckar]] 2019,&lt;ref&gt;[https://www.neckar-chronik.de/Nachrichten/Horb-im-Hexen-Rausch-441598.html Dagmar Stepper: ''Horb · Erinnerung. Horb im Hexen-Rausch. Rehabilitierung der Opfer.'' In: Neckar-Chronik, 28. Dezember 2019]&lt;/ref&gt; [[Bodenheim]]: Der Gemeinderat beschloss in seiner Sitzung vom 23. Februar 2021 die Rehabilitierung der während der Hexenverfolgung zu Unrecht gefolterten und getöteten Bodenheimer Bürgerinnen und Bürger,&lt;ref&gt;[https://ol.wittich.de/titel/750/ausgabe/7/2021/artikel/00000000000025531408-OL-750-2021-7-7-0 Nachrichtenblatt der Verbandsgemeinde Bodenheim Ausgabe 7/2021], abgerufen am 24. Februar 2021&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Schweiz ====<br /> * 2001 hat [[Ruedi Reich]], Kirchenratspräsident des Kantons [[Zürich]]/Schweiz, die Opfer des [[Wasterkingen#Geschichte|Wasterkinger Hexenprozesses]] theologisch rehabilitiert.<br /> * 27. August 2008: Der [[Kanton Glarus|Glarner]] Landrat rehabilitierte [[Anna Göldi]], die „letzte Hexe Europas“, als Opfer eines Justizmords.<br /> * Am 8. Mai 2009 lehnte das Freiburger Kantonsparlament die Motion der Kantonsregierung zur juristischen Rehabilitierung all jener ab, denen unter Folter Geständnisse abgepresst worden waren. Sie begründet die Ablehnung damit, dass der heutige Staat keine Verantwortung für Verbrechen des [[Ancien Régime]] trage. Anstelle einer juristischen Rehabilitierung sei eine moralische Rehabilitierung anzustreben. Knapp abgelehnt wurde ferner die Forderung nach einer historischen Aufarbeitung dieser Fälle. 2010 entschied die Stadt Freiburg, einen Platz nach [[Catherine Repond]], der letzten zum Tode verurteilten Hexe des Kantons, stellvertretend für alle Justizopfer der [[Hexenprozesse in Freiburg (Schweiz)|Freiburger Hexenprozesse]] zu benennen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=(Kipa) |url=https://www.kath.ch/newsd/freiburger-hexe-la-catillon-wird-nicht-vollstaendig-rehabilitiert/ |titel=Freiburger Hexe &quot;La Catillon&quot; wird nicht vollständig rehabilitiert |werk=kath.ch |datum=2009-05-08 |abruf=2024-11-29}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://web.archive.org/web/20180324101717/https://www.blick.ch/news/hexen-freiburg-rehabilitiert-hexe-la-catillon-id1525262.html |titel=Freiburg rehabilitiert Hexe &quot;La Catillon&quot; |werk=Blick |datum=2010-10-12 |abruf=2024-11-29}}&lt;/ref&gt;<br /> * 2013: [[Otto Sigg]], Historiker und ehemaliger Leiter des [[Staatsarchiv des Kantons Zürich|Zürcher Staatsarchivs]], hat die Originalquellen zu den Hexenprozessen mit Todesurteilen in der Stadt Zürich in einem Buch aufgearbeitet – zwischen 1478 und 1701 kosteten diese 75 Frauen und vier Männern das Leben. Vom Standort des heutigen Denkmals des Reformators [[Huldrich Zwingli]] bei der [[Wasserkirche#Zwingli-Denkmal|Wasserkirche]] wurden die der Hexerei Angeklagten zum Wellenbergturm überführt, eingesperrt und gefoltert, bevor sie bei lebendigem Leib verbrannt wurden. Sigg schlägt deshalb vor, an dieser Stelle eine Gedenktafel anzubringen.&lt;ref&gt;[[Tages-Anzeiger]] (5. November 2013): ''[https://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/stadt/Denkmal-fuer-die-Zuercher-Opfer-von-Hexenverfolgungen/story/20327659 Denkmal für die Zürcher Opfer von Hexenverfolgungen]'', abgerufen am 5. November 2013.&lt;/ref&gt;<br /> * 22. März 2019 [[Kanton Basel-Stadt]]/Schweiz: Einweihung der [[Mittlere Brücke#«Hexentafel»|Gedenktafel]] für die Opfer der Hexenverfolgung. „Die Gedenktafel ist als Rehabilitierung im symbolischen Sinne zu verstehen.“&lt;ref&gt;Medienmitteilung Präsidialdepartement Verwaltung des Kantons Basel-Stadt (22.03.2019): ''[https://www.bs.ch/nm/2019-einweihung-der-gedenktafel-fuer-die-opfer-der-hexenverfolgung-pd.html Einweihung der Gedenktafel für die Opfer der Hexenverfolgung]'', abgerufen am 8. März 2020.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Übriges Europa ====<br /> * 31. Oktober 2004: Die schottische Stadt [[Prestonpans]] rehabilitierte in Anwesenheit von Nachfahren 81 hingerichtete Frauen.<br /> * 2012: [[Nieuwpoort]]/ Belgien&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Hamburger Abendblatt - Hamburg |url=https://www.abendblatt.de/vermischtes/article108238828/Belgischer-Buergermeister-rehabilitiert-15-Hexen-und-zwei-Hexer.html |titel=Belgischer Bürgermeister rehabilitiert 15 &quot;Hexen&quot; und zwei &quot;Hexer&quot; |datum=2012-07-03 |sprache=de-DE |abruf=2022-07-27}}&lt;/ref&gt;<br /> * 2021: [[Lier (Belgien)]] (Provinz Antwerpen)&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=VRT Nachrichten-Aktuelles aus Flandern |url=https://www.vrt.be/vrtnws/de/2021/01/20/drei-vermeintliche-hexen-werden-von-der-stadt-lier-nach-mehr-als/ |titel=Drei vermeintliche Hexen werden von der Stadt Lier nach mehr als 430 Jahren rehabilitiert |datum=2021-01-20 |sprache=de |abruf=2022-07-27}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== USA ====<br /> * 17. Oktober 1711: Generalamnestie für die meisten Verurteilten von [[Salem (Massachusetts)]], USA.<br /> * 1957 wurde die in Salem als Hexe gehängte Ann Pudeator für unschuldig erklärt.&lt;!--siehe [[:en:Ann Pudeator]]--&gt;<br /> * 31. Oktober 2001: Die Gouverneurin von Massachusetts unterzeichnete eine Unschuldserklärung für die fünf letzten Frauen der Salemer Hexenprozesse.<br /> <br /> ==== Gedenken für die Opfer der Hexenprozesse ====<br /> In vielen Orten in Europa wurde durch Politiker und Bevölkerung ein Gedenken an die Opfer der Hexenprozesse angeregt in Form von Denkmälern, Gedenktafeln, Straßenschildern.&lt;ref&gt;Anton Praetorius: ''[http://anton-praetorius.de/downloads/Denkmaeler%20fuer%20Opfer%20Hexenprozesse%20in%20Europa%20und%20Salem%20USA%202.pdf Denkmäler für die Opfer der Hexenprozesse in Europa]'', abgerufen am 13. Januar 2017 (PDF; 939&amp;nbsp;kB).&lt;/ref&gt; In Deutschland erinnern Gedenktafeln etwa 100 Kommunen an die Hexenverfolgungen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Hartmut Hegeler |url=http://www.anton-praetorius.de/ |titel=Anton Praetorius - Kämpfer gegen Hexenprozesse und Folter: Orte mit Hexendenkmälern |abruf=2022-07-27}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Haus der Geschichte in [[Dinkelsbühl]] ist eine Dauerausstellung zu Thema Hexenverfolgung zu sehen. Die Ausstellung beschäftigt sich sowohl mit regionalen Aspekten als auch mit dem Thema allgemein.&lt;ref&gt;[https://www.hausdergeschichte-dinkelsbuehl.de/das-museum/ausstellung-zur-hexenverfolgung/ Dokumentation zur Hexenverfolgung], auf hausdergeschichte-dinkelsbuehl.de&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im [[Dom zu Eichstätt]] wurde eine Gedenktafel für die Opfer der [[Hexenverfolgung im Hochstift Eichstätt]] angebracht.<br /> [[Datei:Gedenktafel für die Opfer der Hexenverfolgung in Eichstätt im Dom.jpg|mini|Gedenktafel im [[Dom zu Eichstätt]]]]<br /> <br /> In Ellwangen findet sich neben einer Gedenkstätte auf dem Galgenberg (dem Hinrichtungsort der &quot;Hexen&quot;) auch der Barbara-Stech-Weg (Im Ortsteil Rindelbach). Beides erinnert an die [[Hexenprozesse in Ellwangen|Hexenverfolgung in Ellwangen]].<br /> [[Datei:Mahnmal Galgenberg in Ellwangen.jpg|mini|Mahnmal Galgenberg in Ellwangen]]<br /> [[Datei:Der Weg ist nach Barbara Stech(lin) benannt, die als erste Rindelbacherin im Zuge der Hexenverfolgung 1611 in Ellwangen hingerichtet wurde.jpg|mini|Der Weg ist nach Barbara Stech(lin) benannt, die als erste Rindelbacherin im Zuge der Hexenverfolgung 1611 in Ellwangen hingerichtet wurde]]<br /> <br /> == Moderne Hexenverfolgung ==<br /> {{Hauptartikel|Moderne Hexenverfolgung}}<br /> <br /> Die Verfolgung von Hexen ist in vielen Ländern und Kulturen&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Mandy de Waal |url=https://www.dailymaverick.co.za/article/2012-05-30-witch-hunts-the-darkness-that-wont-go-away/#.Ws6RCIhuaUl |titel=Witch-hunts: The darkness that won't go away |werk=[[Daily Maverick]] |datum=2012-05-30 |sprache=en |abruf=2018-04-12}}&lt;/ref&gt;, z.&amp;nbsp;B. in Amerika, Asien,&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Salman Ravi |url=http://news.bbc.co.uk/2/hi/8315980.stm |titel=Village 'witches' beaten in India |werk=[[BBC News]] |datum=2009-10-20 |sprache=en |abruf=2018-04-12}}&lt;/ref&gt; Ozeanien und vor allem in Afrika&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Adam Nossiter |url=https://www.nytimes.com/2009/05/21/world/africa/21gambia.html |titel=Witch Hunts and Foul Potions Heighten Fear of Leader in Gambia |werk=[[The New York Times]] |datum=2009-05-20 |sprache=en |abruf=2018-04-12}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Thomas Veser, Ouagadougou |Titel=Burkina Faso: Die Seelenfresserinnen |Sammelwerk=FAZ.NET |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/burkina-faso-die-seelenfresserinnen-1491417.html |Abruf=2022-07-29}}&lt;/ref&gt;, auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts weiterhin gegeben.<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Liste von Personen, die wegen Hexerei hingerichtet wurden]]<br /> <br /> == Quellen ==<br /> * Zum Bamberger Bürgermeister [[Johannes Junius]]:<br /> ** [https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:22-dtl-0000109843 Verhörprotokoll des Johannes Junius], Digitalisat der Handschrift RB.Msc.148/299 der [[Staatsbibliothek Bamberg]]<br /> ** [https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:22-dtl-0000109823 Brief von Johannes Junius an Veronika Junius], Digitalisat der Handschrift RB.Msc.148/300 der Staatsbibliothek Bamberg<br /> ** [https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:22-dtl-0000109830 Brief von Friedrich Potter an den Bamberger Fürstbischof Johann Georg II.], Digitalisat der Handschrift RB.Msc.148/301 der Staatsbibliothek Bamberg<br /> * [http://www.bamberga.de/hexenverhoer_daniel_bittl.htm Protokoll eines Hexenverhörs aus dem Jahr 1629 (angeklagt: der 14-jährige Daniel Bittl aus Bamberg)]<br /> * [http://www.latein-pagina.de/hexen/pistorius.htm Die „Kindhexe“ Agatha Gatter und ihr Retter Dr. Johannes Pistorius Niddanus d.&amp;nbsp;J. – Ein Freiburger Malefizprozess aus dem Jahr 1603]<br /> * [http://www.historicum.net/themen/hexenforschung/thementexte/magisterarbeiten/art/MITHIN_DIE_NAT/html/ca/405e118fcf/ Hexenverfolgung in der Reichsabtei Marchtal 1586–1757]<br /> * [http://www.zuerich-geschichte.info/pdfs/Hexenprozesse_Zuerich.pdf Hexenprozesse mit Todesurteil – Justizmorde der Zunftstadt Zürich, Dokumentation zu den 79 mit Todesurteil endenden sogenannten Hexenprozessen im Hoheitsgebiet der Stadt Zürich 1487–1701 (PDF – 2,5&amp;nbsp;MB), Auf Grund von Quellen des Staatsarchivs Zürich bearbeitet durch Otto Sigg]<br /> * ''Nachtrag zu dem Kapitel von Hexenprocessen in Deutschland, ein Aktenstück.'' In: [[Johann Ernst Fabri]], Karl Hammerdörfer (Hrsg.): Historische und geographische Monatsschrift. [http://zs.thulb.uni-jena.de/rsc/viewer/jportal_derivate_00164016/hugM_1788_teil01_%200351.tif Erstes bis Sechstes Stück], Halle u.&amp;nbsp;a. 1788, S. 332–338.<br /> <br /> == Literatur ==<br /> === Bibliografien ===<br /> * [[Wolfgang Behringer]] hat nicht die überarbeitete Fassung (von 2004) seiner ''Geschichte der Hexenforschung'' online verfügbar gemacht, sondern die Erstfassung von 1994: [[doi:10.22028/D291-23579]]<br /> * Im November 2007 wurde die ''Dresdner Auswahlbibliographie zur Hexenforschung (DABHEX)'' ([[Gerd Schwerhoff]]) letztmals aktualisiert ([https://tu-dresden.de/gsw/phil/ige/fnz/ressourcen/dateien/literatur/dat_bib/bib_hexen?lang=de PDF]). Den Stand von 2001 gibt es als [https://history.unt.edu/sites/history.unt.edu/files/users/dsg0009/witchcraft_bib.pdf PDF].<br /> * Bis 2012 sind die Ergebnisse des ''Witchcraft Bibliography Project Online'' (Jonathan Durrant) im [http://web.archive.org/web/20121204021935/http://www.witchcraftbib.co.uk:80/index.html Internet Archive] dokumentiert.<br /> * Ebenfalls von 2012 ist der jüngste Titel der ''Allgemeinen Bibliographie zu Hexenprozessen'' auf der Website [https://www.hexenprozesse-kurmainz.de/bibliographie.html Hexenprozesse in Kurmainz].<br /> * Bis 2017 reicht die von [[Johannes Dillinger]] erstellte Bibliografie (siehe Sekundärliteratur).<br /> * Für das Jahr 2017 wurde eine Bibliographie von [[Klaus Graf (Historiker)|Klaus Graf]] zusammengestellt: https://archivalia.hypotheses.org/70415.<br /> * Nur englischsprachige Titel enthält ''A Bibliography of the Early Modern Witchhunts'' (Yvonne Petry) Juni 2018: https://www.academia.edu/36870512.<br /> * Im Juni 2019 legten Burkhard Beyer und Christian Möller die erste Ausgabe ihrer (auch allgemeine Titel erfassende) ''Bibliographie zur Geschichte der Hexenverfolgungen in Westfalen und Lippe'' vor ([https://www.lwl.org/hiko-download/HiKo-Materialien_017_(2019-06).pdf PDF]).<br /> <br /> === Ausstellungskataloge ===<br /> * [[Rosmarie Beier-de Haan]] (Hrsg.): ''Hexenwahn – Ängste der Frühen Neuzeit. Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung des Deutschen Historischen Museums; Berlin&amp;nbsp;…'' Ed. Minerva Farnung, Wolfratshausen 2002, ISBN 3-932353-61-7 ([http://www.dhm.de/ausstellungen/hexenwahn/katalog.htm veränderte Online-Ausgabe]).<br /> * [[Thomas Hauschild]], Heidi Staschen, Regina Troschke: ''Hexen. Katalog zur Ausstellung.'' Hochschule für bildende Künste, Hamburg 1979.<br /> <br /> === Allgemeine Darstellungen ===<br /> * [[Dieter R. Bauer]] mit [[Sönke Lorenz]]: ''Hexenverfolgung. Beiträge zur Forschung – unter besonderer Berücksichtigung des südwestdeutschen Raumes.'' Königshausen &amp; Neumann, Würzburg 1995, ISBN 3-88479-820-0.<br /> * Wolfgang Behringer: ''Hexen. Glaube, Verfolgung, Vermarktung'' (= ''Beck’sche Reihe.'' Band 2082). 7., aktualisierte Auflage. Beck, München 2020, ISBN 3-406-41882-1.<br /> * [[Nicole Bettlé]]: ''Wenn Saturn seine Kinder frisst. Kinderhexenprozesse und ihre Bedeutung als Krisenindikator.'' Peter Lang Verlag, 2013, ISBN 978-3-0343-1251-6.<br /> * [[Rainer Decker]]: ''Hexen. Magie, Mythen und die Wahrheit.'' Primus Verlag, Darmstadt 2004, ISBN 3-89678-329-7.<br /> * [[Johannes Dillinger]]: ''Hexen und Magie.'' (= ''Historische Einführungen.'' Band 3). Campus, Frankfurt am Main / New York 2007; 2. Auflage ebenda 2018. Zusatzmaterial (Bibliografie auf dem Stand von 2007 und Quellen): [https://www.campus.de/buecher-campus-verlag/wissenschaft/geschichte/hexen_und_magie-14874.html campus.de]. Bibliografie 2017 im [[iarchive:dillingerliteraturzuhexenundmagiestand2017|Internet Archive]]<br /> * Jonathan B. Durrant: ''Witchcraft, Gender, and Society in Early Modern Germany.'' Brill, Leiden 2007, ISBN 978-90-04-16093-4.<br /> * [[Silvia Federici]]: ''Caliban und die Hexe. Frauen, der Körper und die ursprüngliche Akkumulation.'' Mandelbaum, Wien 2012, ISBN 978-3-85476-615-5.<br /> * Christoph Gerst: ''Der Hexenprozess. Vom Erkennen einer Hexe bis zum Urteil.'' AV, Saarbrücken 2012, ISBN 978-3-639-42732-5.<br /> * Michael Kunze: ''Straße ins Feuer. Vom Leben und Sterben in der Zeit des Hexenwahns.'' Kindler, München 1982, ISBN 3-463-00838-6.<br /> * Brian P. Levack: ''Hexenjagd. Die Geschichte der Hexenverfolgungen in Europa'' (Beck’sche Reihe 1332). C. H. Beck, München 1999, ISBN 3-406-42132-6.<br /> * [[Sönke Lorenz]] (Hrsg.): ''Himmlers Hexenkartothek. Das Interesse des Nationalsozialismus an der Hexenverfolgung.'' (Hexenforschung&amp;nbsp;4). Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2000, ISBN 3-89534-313-7.<br /> * [[Lyndal Roper]]: ''Hexenwahn. Geschichte einer Verfolgung''. C. H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-54047-9 ([https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-10160 kritische Rezension]).<br /> * Walter Rummel, Rita Voltmer: ''Hexen und Hexenverfolgung in der Frühen Neuzeit''. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-534-19051-5; 2. Auflage ebenda 2012, ISBN 978-3-534-24585-7.<br /> * Rolf Schulte: ''Hexenmeister. Die Verfolgung von Männern im Rahmen der Hexenverfolgung von 1530–1730 im alten Reich'' (Kieler Werkstücke. Reihe G: Beiträge zur frühen Neuzeit,&amp;nbsp;1, zugleich Dissertation an der Universität Kiel, 1999). Lang, Frankfurt am Main u.&amp;nbsp;a. 2001, ISBN 3-631-37781-9.<br /> * Gerd Schwerhoff: [https://tu-dresden.de/gsw/phil/ige/fnz/ressourcen/dateien/literatur/vollt/strafgerecht?lang=de ''Strafjustiz und Gerechtigkeit in historischer Perspektive – das Beispiel der Hexenprozesse.''] In: Andrea Griesebner, Martin Scheutz, Herwig Weigl (Hrsg.): [https://homepage.univie.ac.at/martin.scheutz/website/wp-content/uploads/2014/10/14_Justiz_Gerechtigkeit_Einleitung_11_16.pdf ''Justiz und Gerechtigkeit – Historische Beiträge (16.–19. Jahrhundert).''] Studien-Verl., Innsbruck/Wien/München/Bozen 2002, ISBN 3-7065-1642-X.<br /> * Werner Tschacher: ''[https://ojs2.uni-tuebingen.de/ojs/index.php/idadrs/article/view/251 Das Hexereistereotyp als Verschwörungstheorie und das Problem der Epochengrenze].'' In: Johannes Kuber, Michael Butter, Ute Caumanns, [[Bernd-Stefan Grewe]], Johannes Großmann (Hrsg.): ''Von Hinterzimmern und geheimen Machenschaften. Verschwörungstheorien in Geschichte und Gegenwart'' (Im Dialog. Beiträge aus der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart 3/2020). S. 39–58.<br /> <br /> ==== Regional ====<br /> * Wolfgang Behringer: ''Hexenverfolgung in Bayern: Volksmagie, Glaubenseifer und Staatsräson in der Frühen Neuzeit''. R. Oldenbourg, München 1997, ISBN 3-486-53903-5.<br /> * Matthias Blazek: ''Hexenprozesse – Galgenberge – Hinrichtungen – Kriminaljustiz im Fürstentum Lüneburg und im Königreich Hannover.'' Ibidem, Stuttgart 2006, ISBN 3-89821-587-3.<br /> * [[Johannes Dillinger]]: ''Die Hexenverfolgung in [[Überlingen]].'' Gmeiner Verlag, Meßkirch 2023, ISBN 978-3-8392-0345-3.<br /> * Christoph Gerst: ''Hexenverfolgung als juristischer Prozess. Das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel im 17. Jahrhundert.'' Vandenhoeck &amp; Ruprecht, Göttingen 2012, ISBN 978-3-89971-970-3.<br /> * Peter Gbiorczyk: ''Zauberglaube und Hexenprozesse in der Grafschaft Hanau-Münzenberg im 16. und 17. Jahrhundert''. Shaker, Düren 2021. ISBN 978-3-8440-7902-9<br /> * Claudia Kauertz: ''Wissenschaft und Hexenglaube. Die Universität Helmstedt 1576–1626.'' 2001, ISBN 3-89534-353-6.<br /> * [[Joachim Lehrmann]]: ''Hexen- und Dämonenglaube im Lande Braunschweig.'' Lehrmann-Verlag, Lehrte 2009, ISBN 978-3-9803642-8-7.<br /> * [[Monika Lücke]], Dietrich Lücke: ''Ihrer Zauberei halber verbrannt. Hexenverfolgungen in der Frühen Neuzeit auf dem Gebiet Sachsen-Anhalts.'' Mitteldeutscher Verlag, Halle 2011, ISBN 978-3-89812-828-5.<br /> * [[Friedrich Merzbacher]]: ''Die Hexenprozesse in Franken.'' 1957 (= ''Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte.'' Band 56); 2., erweiterte Auflage: C. H. Beck, München 1970, ISBN 3-406-01982-X.<br /> * [[H. C. Erik Midelfort|Erik Midelfort]]: ''Witch Hunting in Southwestern Germany 1562–1684''. ''The Social and Intellectual Foundations,'' Stanford 1972.<br /> * [[Katrin Moeller]]: ''Dass Willkür über Recht ginge. Hexenverfolgung in Mecklenburg im 16. und 17. Jahrhundert'' (Hexenforschung 10). Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2007, ISBN 978-3-89534-630-9.&lt;ref&gt;Vgl. Johannes Dillinger: [http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2010-1-100 Rezension zu: Katrin Moeller: ''Dass Willkür über Recht ginge. Hexenverfolgung in Mecklenburg im 16. und 17. Jahrhundert.'' Bielefeld 2007]. In: ''H-Soz-u-Kult.'' 10. Februar 2010.&lt;/ref&gt;<br /> * [[Andreas Schmauder]] (Hrsg.): ''Frühe Hexenverfolgung in Ravensburg und am Bodensee.'' 2.&amp;nbsp;Auflage. UVK, Konstanz 2017, ISBN 978-3-86764-463-1.<br /> * [[Gerd Schwerhoff]]: [https://tu-dresden.de/gsw/phil/ige/fnz/ressourcen/dateien/literatur/vollt/hexgeschl?lang=de ''Hexerei, Geschlecht und Regionalgeschichte.''] In: Gisela Wilbertz, Gerd Schwerhoff, Jürgen Scheffler (Hrsg.): ''Hexenverfolgung und Regionalgeschichte. Die Grafschaft Lippe im Vergleich'' (= ''Studien zur Regionalgeschichte.'' Bd. 4). Bielefeld 1994, S. 325–353.<br /> * {{Literatur |Autor=[[Otto Sigg]] |Titel=Hexenprozesse mit Todesurteil: Justizmorde der Zunftstadt Zürich |Auflage=2 |Verlag=Selbstverlag |Ort=Zürich |Datum=2013 |ISBN=978-3-907496-79-4}}<br /> * [[Manfred Wilde]]: ''Die Zauberei- und Hexenprozesse in Kursachsen.'' Böhlau Verlag, Köln/Weimar/Wien 2003, ISBN 3-412-10602-X.<br /> * Manfred Wilde: ''Hexenprozesse in den anhaltischen Fürstentümern''. In: ''Auf dem Weg zu einer Geschichte Anhalts. Mitteilungen des Vereins für Anhaltische Landeskunde'', 21.&amp;nbsp;Jahrgang 2012, Sonderband (Tagungsband). Köthen 2012, S.&amp;nbsp;133–157.<br /> <br /> === Quellenwerke ===<br /> * Joseph Hansen: ''Quellen und Untersuchungen zur Geschichte des Hexenwahns und der Hexenverfolgung im Mittelalter. Mit einer Untersuchung der Geschichte des Wortes Hexe von Johannes Franck.'' C.&amp;nbsp;Georgi, Bonn 1901 (Nachdruck: Olms, Hildesheim 1963). (Die Darstellung der historischen Entwicklung ist veraltet.)<br /> * [[Heinrich Kramer]] alias Institoris: ''Der Hexenhammer. Malleus maleficarum. Kommentierte Neuübersetzung.'' 5. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2006, ISBN 3-423-30780-3.<br /> * [[Friedrich Spee]]: ''Cautio Criminalis oder Rechtliches Bedenken wegen der Hexenprozesse.'' Aus dem Lateinischen von Joachim-Friedrich Ritter. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2007, ISBN 978-3-423-30782-6.<br /> * [[Nicolas Rémy]]: ''Daemonolatreia oder Teufelsdienst.'' UBooks-Verlag, 2009, ISBN 978-3-86608-113-0.<br /> * [[Ulrich Molitor]]: ''Von Unholden und Hexen.'' UBooks-Verlag, 2008, ISBN 978-3-86608-089-8.<br /> * [[Hermann Löher]]: ''Wehmütige Klage der frommen Unschuldigen. Ein Schöffe kritisiert die Hexenjagd.'' Aus dem Frühneuhochdeutschen übertragen von Dietmar K. Nix. Köln 1995, ISBN 3-9803297-4-7.<br /> * Friedrich-Christian Schroeder (Hrsg.): ''Die peinliche Gerichtsordnung Kaiser Karls des V. und des Heiligen Römischen Reichs von 1532 (Carolina).'' Reclam, Stuttgart 2000, ISBN 3-15-018064-3.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Witches|Hexen|audio=1|video=1}}<br /> {{Wikisource|Hexenwesen}}<br /> {{Wiktionary}}<br /> * [https://www.historicum.net/themen/hexenforschung/ Themenportal Hexenforschung] bei [[historicum.net]]<br /> * {{Internetquelle |autor=[[Rosmarie Beier-de Haan]], Rita Voltmer, [[Franz Irsigler]] |url=https://www.dhm.de/archiv/ausstellungen/hexenwahn/katalog.htm |titel=Hexenwahn – Ängste der Neuzeit: Katalog zur Ausstellung |hrsg=[[Deutsches Historisches Museum]] |datum=2002 |kommentar=ISBN 3-86102-120-X |abruf=2022-07-07 |abruf-verborgen=1}}<br /> * {{Internetquelle |autor=Gabriele Gierlich |url=https://museum.speyer.de/fileadmin/introduction/downloads/Handreichungen/PDFs/Handreichung_Hexen.pdf |titel=Hexen – Mythos und Wirklichkeit: Handreichung für Pädagoginnen und Pädagogen |hrsg=[[Historisches Museum der Pfalz|Junges Museum Speyer]] |datum=2009-10-08 |format=pdf; 2,4&amp;nbsp;MB |abruf=2022-07-07 |abruf-verborgen=1}}<br /> * {{Internetquelle |autor=[[Rita Voltmer]] |url=https://fowid.de/meldung/hexenverfolgungen |titel=Hexenverfolgungen |werk=[[fowid]] |hrsg=[[Giordano-Bruno-Stiftung]] |datum=2006-08-31 |sprache=de |abruf=2022-04-14 |abruf-verborgen=1}}<br /> * {{Internetquelle |autor=Rita Voltmer |url=https://www.bibelwissenschaft.de/wirelex/das-wissenschaftlich-religionspaedagogische-lexikon/wirelex/sachwort/anzeigen/details/hexenverfolgungen/ch/0111c7bf370745c03e17ec04b2dcbbfd/ |titel=Hexenverfolgungen |werk=[[Das wissenschaftlich-religionspädagogische Lexikon im Internet]] |datum=2018-10-20 |abruf=2022-07-07 |abruf-verborgen=1}}<br /> * {{Internetquelle |url=https://ausstellungen.deutsche-digitale-bibliothek.de/hexenverfolgung/ |titel=„Zauberei ist des Teufels selbs eigen Werk“ · Hexenglaube und Hexenverfolgung in Hessen |abruf=2022-07-29}}<br /> * [[Andreas Deutsch]]: {{YouTube |id=xcI5cG1McVc |titel=Hexenjagd gegen Hungersnot? Vom irrationalen Umgang mit Problemen am Beispiel des Dreißigjährigen Kriegs (1618–1648)}}, 18. Juni 2019 (Video, Universität Heidelberg, 21:23 Min.)<br /> * {{Internetquelle |autor=[[Wilhelm Liebhart]] |url=https://www.hs-augsburg.de/Binaries/Binary3740/praesentation-hexenwahn.pdf |titel=Hexenwahn und Hexenverfolgung 1500 – 1800 |werk=hs-augsburg.de |datum=2015-12-11 |format=pdf; 9,3&amp;nbsp;MB |abruf=2022-07-07 |abruf-verborgen=1}}<br /> * {{Internetquelle |autor=Johannes Munzinger |url=https://media.neuland.br.de/file/32891/c/website/die-bamberger-hexenprozesse-unschuldig-muss-ich-sterben.mp3 |titel=Die Bamberger Hexenprozesse – Unschuldig muss ich sterben |werk=[[Bayern 2|Bayern-2]]-Sendung [[radioWissen]] |datum= |format=mp3-Audio; 21,2&amp;nbsp;MB; 22:20&amp;nbsp;Minuten |abruf=2022-07-07 |abruf-verborgen=1}}<br /> * {{Internetquelle |autor=[[Andreas Flurschütz da Cruz]] |url=https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Hexenverfolgung |titel=Hexenverfolgung |werk=[[Historisches Lexikon Bayerns]] |hrsg=[[Bayerische Staatsbibliothek]] |datum=2020-01-20 |sprache=de |abruf=2024-04-14 |abruf-verborgen=1}}<br /> * {{Internetquelle |autor=Janine Hanitzsch |url=https://www.diegeschichteberlins.de/geschichteberlins/berlin-abc/stichwortehn/885-i-hexen-in-berlin-die-ersten-berliner-hexen.html?showall=1 |titel=Hexen in Berlin? Die ersten Berliner Hexen |werk=Die Geschichte Berlins |hrsg=[[Verein für die Geschichte Berlins]] |sprache=de |abruf=2024-04-14 |abruf-verborgen=1}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4113908-2|LCCN=sh2009000714}}<br /> <br /> [[Kategorie:Hexenverfolgung| ]]<br /> [[Kategorie:Gewalt gegen Frauen]]<br /> [[Kategorie:Gewalt gegen Männer]]<br /> [[Kategorie:Wikipedia:Artikel mit Video]]</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bauernstand&diff=255587730 Bauernstand 2025-04-30T07:36:19Z <p>158.64.22.1: </p> <hr /> <div>{{Weiterleitungshinweis|Bauern|Zu anderen Bedeutungen siehe [[Die Bauern]]}}<br /> [[Datei:Gott segne den Bauernstand 1898 Bildseite.jpg|mini|Postkarte von [[1898]]:&lt;br /&gt;''Gott segne den Bauernstand''&lt;br /&gt; Weitere Aufschrift:&lt;br /&gt;<br /> „Wir erblicken in einem freien deutschen&lt;br /&gt;Bauernstande und in einer freien deutschen&lt;br /&gt;Schule die sicherste Grundlage für das künftige&lt;br /&gt;Glück unseres Vaterlandes!“ &lt;!--Umbrüche folgen dem Layout der Postkarte! --&gt;]]<br /> [[Datei:Skulptur Bauernstand-Wohlstand DSC03002.jpg|mini|[[Skulptur]] ''Bauernstand-[[Wohlstand]]'' (Privatgrundstück in [[Motten (Bayern)|Motten]], [[Unterfranken]], 2018)]]<br /> '''Bauernstand''' ([[Komposition (Grammatik)|Komposit]] aus „[[Landwirt|Bauer]]“ und „[[Ständeordnung|Stand]]“) bezeichnet einen [[Berufsstand]] bzw. eine [[Soziologie|gesellschaftliche Gruppe]], der bzw. die [[Landwirtschaft]] bzw. landwirtschaftliche Produktion betreibt; daneben grenzt der Begriff diesen Berufsstand in erster Linie historisch in hierarchisch gegliederten Gesellschaften gegenüber anderen verhältnismäßig abgeschlossenen, „höheren“ oder „niedrigeren“ Gruppen bzw. [[Soziale Schicht|Schichten]] ab, wie z. B. in einer [[Ständegesellschaft]] gegenüber dem [[Adelsstand]], dem [[Geistlichkeit|geistlichen]] oder auch „[[Bildung|gebildeten]]“ Stand.&lt;ref&gt;[https://www.duden.de/rechtschreibung/Bauernstand duden.de: ''Bauernstand''], [https://www.duden.de/rechtschreibung/Stand#Bedeutung-5b duden.de: ''Bedeutung „Stand“ 5b''] (10. Januar 2023)&lt;/ref&gt; (''-&gt; [[Landstand]]'')<br /> <br /> Die auch als '''Bauernschaft''' oder '''Bauerntum''' bezeichnete Gruppe besteht heute aus Personen, die im [[Eigentümer|Eigentum]] oder in einer [[Pachtvertrag (Deutschland)|Pacht]] im [[Hauptberuf]] selbständig einen landwirtschaftlichen (Familien)betrieb betreiben.salamalekum&lt;!-- Quelle? --&gt;<br /> <br /> == Aufgabe ==<br /> Die Aufgabe des Bauernstands ist die Gewinnung von [[Lebensmittel]]n, Nahrungsmitteln, Naturmaterialien, [[Energieträger|Energierohstoffen]], also der Gesamtheit der [[Landwirtschaft]], und teils der [[Forstwirtschaft]]. Als Folge der landwirtschaftlichen Nutzung bildet sich durch die Arbeit des Bauern die [[Kulturlandschaft]] des [[Ländlicher Raum|ländlichen Raumes]], die heute zunehmend auch durch Industrie und Gewerbe geprägt wird.<br /> <br /> Das Bauerntum ist nicht nur ein Berufsstand („[[Landwirt]]“ als Berufsbezeichnung), sondern für manche eine Lebensform, zumindest aber eine eigenständige Form der Kultur. Ein idealisiertes Bild des unabhängigen, organisch gewachsenen und [[Religiosität|religiös]] gebundenen Bauerntums Europas kam in der [[Moderne]] auf und wird seit der [[Romantik]] in der Auseinandersetzung mit den Problemen der [[Industriegesellschaft]] gepflegt, nachdem die Bauern jahrhundertelang der niedrigste Stand waren.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> {{Hauptartikel|Geschichte der Landwirtschaft}}<br /> === Geschichte der Bauern in Mitteleuropa ===<br /> {{Staatslastig|DE}}<br /> [[Datei:Bauer Sensenschaerfen Luyken.png|mini|Ein Bauer beim Schärfen einer [[Sense (Werkzeug)|Sense]]. Detail aus einer Monatsblattfolge von [[Caspar Luyken]], um 1700]]<br /> [[Datei:Peasants' Fair, right hand plate.jpg|mini|Bauern auf einem [[Jahrmarkt]] ([[Eisenradierung]] von [[Daniel Hopfer]], um 1500)]]<br /> <br /> ==== Rechtsstatus ====<br /> Im geschichtlichen Kontext unterscheidet sich ''unfreies'' und ''freies Bauerntum''. [[Freibauer (Mittelalter)|Freie Bauern]] bewirtschafteten ihr eigenes Grundeigentum, [[Zinsbauer]]n waren persönlich frei, hatten aber Abgaben an den Grundherrn zu entrichten, [[Hörigkeit (Rechtsgeschichte)|Hörige]] mussten [[Frondienst]]e und Abgaben leisten, [[Leibeigene]] waren persönliches Eigentum des Grundherrn.<br /> <br /> ==== Historische Entwicklung seit dem Mittelalter ====<br /> Nach [[Sachsenspiegel|sächsischem Recht]] war Grundbesitz unteilbar und wurde auf einen Sohn vererbt. Nach [[Fränkisches Recht|fränkischem Recht]] wurde Grundbesitz dagegen unter den Söhnen geteilt. Seit dem [[Hochmittelalter]] gerieten die Bauern in wachsende Abhängigkeit von ihren Grundherren, nur vereinzelt behaupteten die Bauern ihre Freiheit (z.&amp;nbsp;B. [[Dithmarschen]], [[Land Hadeln]], [[Ostfriesland]], [[Tirol]], [[Bregenzerwald]], [[Hümmling]]). Außerhalb dieser Gebiete gab es nur wenige [[Freibauer (Mittelalter)|Freibauern]]. Einige Bauern waren zwar persönlich frei, aber die Verfügung über ihr Eigentum war durch die Abhängigkeit von der [[Grundherrschaft]] beschränkt. Ein großer Teil der Bauern waren sogar selber Leibeigene. In vielen Gegenden Westdeutschlands hatten Bauern in [[Haufendorf|Haufendörfern]] keinen dauerhaften Besitz an ihren Äckern, sondern ihren Anteil an der [[Gewanneflur]], die regelmäßig neu aufgeteilt wurde. In Gegenden mit Streusiedlung dagegen hatte jeder Bauernhof seine Ackerfläche. In Gegenden, die im Lauf des Mittelalters kolonisiert wurden, gehörte zu jedem Bauernhof eine [[Hufe]] (Hube).<br /> <br /> Je nach Umfang und Marknutzungsrechten gab es in Nordwestdeutschland verschiedene Klassen von Bauernhöfen, Vollerben, Halberben, Erbkotten und Markkotten genannt. [[Brinksitzer]], [[Wördener]] und [[Kirchhöfer]] hatten keine Berechtigung in der [[Gemeine Mark|Mark]].&lt;ref&gt;[[Johann Christoph Adelung]]: ''Grammatisch-kritisches Wörterbuch der hochdeutschen Mundart.'' Teil 3, 1808, S. 73.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Bereits [[Philipp I. (Hessen)|Philipp der Großmütige]] setzte dem [[Bauernlegen (Geschichte)|Bauernlegen]] 1545 rechtlich ein Ende. Dem [[Adel]] und den [[Amtmann|Amtmännern]] in der [[Landgrafschaft Hessen]] war es damit untersagt, verschuldete Bauerngüter zu erwerben, um ihre Grundherrschaften auszudehnen. Seine Erben in den vier durch [[Realteilung|Teilung]] entstandenen hessischen Landgrafschaften weiteten dieses Verbot 1567 auf dem [[Landstände der Landgrafschaft Hessen|Treysaer Landtag]] auf den gesamten Adelsstand aus.&lt;ref name=&quot;Bauern Hessen&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Winfried Noack |Titel=Landgraf Georg I. von Hessen und die Obergrafschaft Katzenelnbogen (1567–1596) |Verlag=[[Historischer Verein für Hessen]] |Ort=Darmstadt / Mainz |Datum=1966 |OCLC=251661225 |Seiten=199}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Beispielsweise wurden in der [[Obergrafschaft Katzenelnbogen]] dem Kernterritorium der [[Landgrafschaft Hessen-Darmstadt]] drei Formen von bäuerlichen Gütern unterschieden. Zum einen waren die meisten Bauerngüter in [[Allod|freiem Eigentum]] des jeweiligen Bauern, der über sein Erbbauerngut damit selbständig verfügen konnte. Zum anderen waren die in herrschaftlichem [[Eigentum]] stehenden Höfe und Ländereien durch den [[Landesherr|Landesherrn]] entweder in [[Erbpacht]] oder in [[Schupflehen|Zeitpacht]] an einen [[Beständer]] vergeben.&lt;ref name=&quot;Bauern Hessen&quot; /&gt;&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=[[Walter Sperling (Geograph)|Walter Sperling]] |Titel=Der nördliche vordere Odenwald. Die Entwicklung seiner Agrarlandschaft unter dem Einfluß ökonomisch‐sozialer Gegebenheiten |Sammelwerk=Rhein-Mainische Forschungen |Nummer=Heft 51 |Ort=Frankfurt am Main |Datum=1962 |ISSN=0080-2662 |Seiten=21}}&lt;/ref&gt; Insgesamt befanden sich rund 77 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche in der Obergrafschaft Katzenelnbogen in bäuerlichem Eigentum.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Peter Fleck |Titel=Agrarreformen in Hessen-Darmstadt. Agrarverfassung, Reformdiskussion und Grundlastenablösung (1770 – 1860) |Verlag=[[Hessische Historische Kommission Darmstadt]] / [[Historische Kommission für Hessen]] |Ort=Marburg / Darmstadt |Datum=1982 |Reihe=Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte |BandReihe=Band 43 |ISSN=0930-5629 |Seiten=54}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Eckstraße 5 Rodau (G. Bieberau).jpg|mini|Unter [[Denkmalschutz]] stehende [[Hofreite]] in [[Rodau (Groß-Bieberau)|Rodau]] im ehemaligen [[Landgrafschaft Hessen-Darmstadt|hessisch-darmstädtischen]] [[Amt Lichtenberg (Hessen)|Amt Lichtenberg]] (Juli 2017)]]<br /> <br /> Im [[Odenwald]] waren die sogenannten [[Hubengut|Hubengüter]] bäuerliches Eigentum und frei von jeder grundherrschaftlichen Gewalt. Das hessen-darmstädtische [[Amt Lichtenberg (Hessen)|Amt Lichtenberg]] kannte zusätzlich vom oben bereits genannten bäuerlichen Eigentum noch dienstfreie Burghöfe.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=[[Georg Ludwig von Maurer]] |Titel=Geschichte der Fronhöfe, der Bauernhöfe und der Hofverfassung in Deutschland |Band=3 |Verlag=Verlag Ferdinand Enke |Ort=Erlangen |Datum=1863 |Seiten=221–222 |Online=[https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10725028_00235.html Digitalisat]}}&lt;/ref&gt; Insgesamt waren dort und im [[Amt Zwingenberg (Hessen)|Amt Zwingenberg]] über 88 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche Grundzins belastetes bäuerliches Eigentum.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Winfried Noack |Titel=Landgraf Georg I. von Hessen und die Obergrafschaft Katzenelnbogen (1567–1596) |Verlag=Verlag des Historischen Vereins für Hessen |Ort=Darmstadt/Mainz |Datum=1966 |Seiten=201 |OCLC=251661225}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Es handelte sich bei diesen in freiem Eigentum stehenden Bauerngütern letztendlich um sogenannte ''schlechte Zinsgüter''. Der Bauer musste somit die [[Reallast|Realbeteiligung]] des Grund- oder Zinsherrn in Form von einer Geld oder [[Abgabe|Naturalabgabe]] befrieden. Ansonsten verfügte er ohne Einschränkungen und Einmischungen des Grundherrn und/oder Zinsherrn frei über sein Bauerngut.&lt;ref name=&quot;Bauern Hessen&quot; /&gt; Nicht nur in der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt waren die ''schlechten Zinsgüter'' (lateinisch ''bona censitica'') Realität, auch im [[Kurfürstentum Sachsen]] gab es diese [[Freigut (Rechtsgeschichte)|freien Zinsgüter]].&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=[[Johann Caspar Bluntschli]] |Titel=Deutsches Privatrecht |Auflage=2. Auflage |Verlag=[[Cotta’sche Verlagsbuchhandlung|Cotta’sche Buchhandlung]] |Ort=München |Datum=1860 |Seiten=186 |Online=[https://books.google.de/books?id=iN28by7tJ3EC&amp;printsec=frontcover&amp;hl=de#v=onepage&amp;q&amp;f=false Digitalisat]}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Wilhelm Theodor Richter |Titel=Repertorium zur Gesetzgebung des Königreichs Sachsen |Auflage=2. Auflage |Verlag=Trauchnitz |Ort=Leipzig |Datum=1845 |Seiten=271 |Online=[https://books.google.de/books?id=Q5ZDAAAAcAAJ&amp;printsec=frontcover&amp;hl=de#v=onepage&amp;q&amp;f=false Digitalisat]}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Bauer als Zinsmann konnte bei nicht bezahlten Zinsen, die auf dem ''schlechten Zinsgut'' lagen, nicht vertrieben werden. Der Erbzins als Reallast war für das Gut unveränderlich und der Bauer stand in keinerlei patrimonialherrschaftlicher Abhängigkeit.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Hans Lerch |Titel=Hessische Agrargeschichte des 17. und 18. Jahrhunderts |Verlag=Verlag Ott |Ort=Hersfeld |Datum=1926 |Seiten=23 |OCLC=251661225}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Städter, die sich von der Landwirtschaft ernährten, wurden nicht Bauern genannt, sondern ''[[Ackerbürger]]''. Adelige, die nicht von Fronabgaben lebten, sondern eine eigene bereits unternehmerische Landwirtschaft betrieben, wurden ebenfalls nicht Bauern genannt, sondern waren ''[[Gutsherr]]en''. War ihr Gut so klein, dass sie mit auf dem Feld arbeiten mussten, sprach man von ''Krautjunkern''.<br /> <br /> Unter den Bauern, die feudalen Grundherren untertan waren, gab es eine starke soziale Differenzierung nach Besitzgröße und rechtlicher Stellung. Die Besitzstruktur entwickelte sich regional unterschiedlich, je nachdem, ob der Landbesitz geteilt wurde, oder nicht geteilt werden durfte ([[Anerbenrecht]]). Die in der dörflichen [[Gemeinde]] vollberechtigten Bauern werden auch als [[Nachbar]]n bezeichnet. Je nachdem, ob sie mit [[Hauspferd|Pferden]] oder ohne zu [[Fron]]leistungen verpflichtet waren, unterschied man Spannbauern und Handbauern. Umfasste der Besitz des Spannbauern eine Hufe (Hube), wurde dieser ''Vollbauer'', lokal und zeitlich unterschiedlich, als ''Anspänner'', ''Pferdner'', ''Hüfner'', ''Vollspänner'' oder ''Ackermann'' bezeichnet. Nur wenige Bauerngüter, oft die der [[Erbrichter]], umfassten mehrere Hufen. In Niedersachsen und Westfalen wie auch in Österreichischen wurden freie Großbauern als ''[[Meier]]'' bezeichnet. Männer, die die Erbin eines Meierhofes heirateten, übernahmen oft den Familiennamen ihrer Frau. In vielen Gegenden gab es eine Mehrzahl von Teilhüfnern, die als ''Dreiviertelhüfner'', ''[[Halbbauer]]'', ''Halbspänner'', ''Halbhüfner'', ''[[Viertelbauer]]'', ''Einspänner'', ''Spitzspänner'' oder ''Kärrner'' in den Quellen bezeichnet werden. - Teilhüfner mit in der Regel kleinerem Besitz von etwa einer Viertel- oder Achtelhufe waren aber auch die ''Handbauern'' bzw. ''Handfronbauern'', die in den Quellen als ''Hintersättler'', ''Hintersassen'', ''Hintersiedler'', ''Kötner'', ''Kotsassen'' oder ''Kossäten'', in Mitteldeutschland bzw. Kursachsen aber als ''Gärtner'' bezeichnet werden. Bauern, die ihre Milchkuh vor Pflug oder Wagen spannten, weil sie keine Pferde besaßen, nannte man auch ''Kuhbauern''.<br /> {{Siehe auch|Gärtner#Der Gärtner als Kleinbauer|titel1=''Der Gärtner als Kleinbauer''}}<br /> <br /> Jedem Versuch, eine Ordnung in die auftretenden Bezeichnungen (siehe auch [[Begriffsgeschichte]]) zu bringen, sind durch die Vielzahl der in den Quellen auftretenden Variationen Grenzen gesetzt. Bis weit ins 17. Jahrhundert wurden die Bauern in vielen Dörfern in den [[Kirchenbuch|Kirchenbüchern]] nicht als solche gekennzeichnet, sondern es wird nur Name und Ort genannt, so aber auch bei den nicht-bäuerlichen Dorfbewohnern. Unterschiedslos für alle Dorfbewohner wurde lokal auch [[Inwohner]] und später [[Einwohner]] verwendet. Nur aufgrund [[Heimatgeschichte|heimatgeschichtlicher]] Ortskenntnisse und vor allem durch die Heranziehung der [[Gerichtshandelsbuch|Gerichtshandelsbücher]] und von [[Steuerliste]]n lässt sich im Einzelfall entscheiden, ob sich hinter Bezeichnungen wie „begütert“, „begüterter Inwohner“, „erbangesessen“ usw. mit Sicherheit ein Bauer verbirgt und mit welcher Besitzgröße. Deshalb sollten derartige Angaben zu Besitzgröße, Steuereinstufung und Verkaufspreis der Güter in heimatgeschichtlichen, ortsgeschichtlichen und [[Genealogie|genealogischen]] Arbeiten nicht fehlen und ebenso obligatorisch wie die Lebensdaten der Personen sein. In diesen Arbeiten sollten auch stets die in den Quellen vorgefundenen Originalbezeichnungen wie Hüfner, Anspänner usw. verwendet werden und nicht etwa durch Bauer oder [[Landwirt]] ersetzt werden, da so wertvolle soziale und sprachliche Information verloren ginge.<br /> <br /> In Dörfern, in denen es vorwiegend Vollbauern gab, wurden bis ins 17. Jahrhundert Ämter in der [[Gebietskörperschaft (Deutschland)|Gemeinde]] und [[Kirchengemeinde]], wie [[Schultheiß|Schulze]] bzw. Richter, [[Kirchvater]], [[Schöffe (historisch)|Schöffe]] usw. fast ausschließlich an Vollbauern übertragen, so dass, wenn in den Kirchenbüchern nur ein derartiges Amt angegeben ist, fast mit Sicherheit darauf geschlossen werden kann, dass es sich um einen Vollbauern handelt. Jedoch beginnen in [[Sachsen]] bereits im 18. Jahrhundert an manchen Orten [[Gärtner]] oder sogar [[Häusler]], derartige Ämter zu übernehmen.<br /> <br /> Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert vollzog sich in der [[Ländliche Sozialstruktur|ländlichen Sozialstruktur]] eine dynamische Entwicklung, durch die sich die Anteile der bäuerlichen Besitzgrößen nicht nur objektiv verschoben haben, sondern auch subjektiv die Grenzen, bei denen ein Dorfbewohner der einen oder anderen Kategorie zugerechnet wurde. Ein „besessener Mann“ konnte im 18. Jahrhundert z.&amp;nbsp;B. etwas anderes sein als im 16. Jahrhundert. Für jeden, der sich mit der [[Sozialgeschichte]], [[Wirtschaftsgeschichte]] und [[Bevölkerungsgeschichte]] dieser Zeit befasst, gehören die Unterschiede, die sich in der ländlichen Sozialstruktur niederschlagen, zum Grundwissen, da diese [[soziale Ungleichheit]] in Zusammenhang steht mit dem [[Heiratskreis]] und der [[Soziale Mobilität|sozialen Mobilität]] der Personen und Familien.<br /> <br /> Der Versuch, diese feudale Ordnung durch [[Bauernkrieg|Bauernaufstände]] aufzulösen, scheiterte. Im 19. Jahrhundert vollzog sich die [[Bauernbefreiung]] bzw. die Ablösung von der Abhängigkeit zur Grundherrschaft.<br /> [[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F033385-0006, Bonn, Demonstration von Bauern.jpg|mini|Demonstration von Bauern in Bonn (1971)]]<br /> Als Kern des Bauerntums wurde in Mitteleuropa stets der Hofbauer gesehen, d.&amp;nbsp;h. der Landwirt, der nur mit seiner Familie oder mit Arbeitskräften ([[Knecht]], [[Magd]]) seinen eigenen Betrieb bewirtschaftet. Das durch Verbesserung der Anbautechnik, seit 1870 auch durch überseeische Einfuhren, vergrößerte Getreideangebot führte zu einer wachsenden Verschuldung der Bauern (Agrarkrise) und damit zu einer Massenabwanderung in die neu entstandenen Industriegebiete ([[Landflucht]]). Bäuerliche Selbsthilfe-Einrichtungen wurden die [[Genossenschaft]]en, staatliche Maßnahmen zum Schutz der Bauern waren besonders die 1879 eingeführten [[Schutzzoll|Schutzzölle]] (Agrarpolitik).<br /> <br /> Der [[Nationalsozialismus]] setzte die bereits vor 1933 konzipierten Bestrebungen um, eine Neuordnung (erschwerte Teilbarkeit des Grundbesitzes durch [[Anerbenrecht]], [[Verpfändung]]sfreiheit, [[Ariernachweis]]) zu erreichen. Die Grundlagen schuf das [[Reichserbhofgesetz]] vom 29. September 1933. Es schuf zudem eine rechtliche Unterscheidung zwischen „Bauer“ und „Landwirt“: Nur dem Eigentümer eines sog. Erbhofs stand die Bezeichnung „Bauer“ zu, alle übrigen hießen „Landwirt“ (§&amp;nbsp;11). Ein Erbhof war ein [[Haupterwerbsbetrieb]], von der Mindestgröße einer [[Ackernahrung]] bis max. 125 [[Hektar]] (§&amp;nbsp;2, §&amp;nbsp;3). Eigentümer eines Erbhofes konnte nur sein, wer „[[deutsche]]n oder [[Rassentheorien|stammesgleichen Blutes]]“ war (§&amp;nbsp;13).<br /> <br /> Die nach 1947 in den westlichen [[Besatzungszone]]n erlassenen Landesgesetze stützen sich wieder auf das alte Höferecht. Die sowjetische Besatzungszone bzw. die [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] erlebten nach 1945 die Gründung von [[Neubauer (Agrarreform)|Neubauerngütern]] und später die [[Landwirtschaft in der DDR#Kollektivierung und Bildung der LPG ab 1949/1952|Zwangskollektivierung]] der Landwirtschaft.<br /> <br /> Erbhofgesetze gelten weiterhin in [[Österreich]] und [[Südtirol]].<br /> <br /> === Bauernschaft im Marxismus ===<br /> {{Belege fehlen}}<br /> Die Bauernschaft begann, um die 1890er Jahre eine zentrale Rolle für die zur Massenbewegung erstarkte [[Arbeiterbewegung]] zu spielen. Ein großer Teil der Bauernschaft galt einerseits wie das Kleinbürgertum als zu gewinnender Bündnispartner für eine sozialistische Ordnung, andererseits wurden Teile der Bauernschaft auch mit der herrschenden Klasse in Verbindung gebracht. Diese Bedeutung behielt die Bauernschaft auch in den folgenden Jahrzehnten in den weltweiten kommunistischen Bewegungen, insbesondere in agrarisch geprägten Gesellschaften wie in Russland oder China. [[Wladimir Iljitsch Lenin|Lenin]] sah in der Bauernschaft einen wichtigen Verbündeten: „Somit bedeutet das rote Banner der klassenbewussten Arbeiter erstens, dass wir den Kampf der Bauern für die ganze Freiheit und alles Land mit allen Kräften unterstützen.“&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.sozialistischeklassiker2punkt0.de/sites.google.com/site/sozialistischeklassiker2punkt0/lenin/1905/wladimir-i-lenin-proletariat-und-bauernschaft-1.html |titel=Wladimir I. Lenin 19051125 Proletariat und Bauernschaft |werk=Sozialistische Klassiker 2.0 |abruf=2022-11-06}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Größe der Güter und Betriebe in der Gegenwart ==<br /> [[Datei:Bauernproteste 15.1.24 Berlin Demo 1 cropped.jpg|mini|[[Bauernproteste in Deutschland ab Dezember 2023|Bauernproteste]] am [[Brandenburger Tor]] in [[Berlin]] am 15. Januar 2024]]<br /> [[Datei:2024 Bauernproteste Nuernberg - by 2eight - DSC 0539.jpg|mini|Bauernprotest in [[Nürnberg]] am 12. Januar 2024]]<br /> In manchen Gegenden unterscheidet man auch heute noch nach der Betriebsgröße Vollbauern ([[Vollspänner]], [[Hufner]], Einsassen) und [[Halbbauer]]n (Halbspänner, Halbhufner). Die nachfolgenden Angaben zur Betriebsgrösse von Bauernhöfen beziehen sich auf die Gegenwart. Im 19. Jahrhundert und bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts wären die Untergrenzen deutlich niedriger anzusetzen.<br /> <br /> * Großbäuerliche Betriebe verfügen über 80 [[Hektar]] und mehr Land,<br /> * mittelbäuerliche Betriebe verfügen über 20 bis 80 Hektar Land und<br /> * kleinbäuerliche über weniger als 20 Hektar Land.<br /> <br /> Die Betriebsgröße allein sagt allerdings wenig über die wirtschaftliche Größe eines Betriebes aus, da dazu auch Kriterien wie Bodenqualität, Wasservorkommen, Witterungsbedingungen und andere Faktoren hinzugerechnet werden müssen und diese im deutschsprachigen Raum höchst unterschiedlich sind. Für eine wirtschaftlich sinnvolle Bearbeitung ist außerdem die Größe der jeweiligen Einzelflächen von Bedeutung.<br /> <br /> Kleinere Bauernbetriebe reichen für eine Selbstversorgung oft nicht mehr aus; ihre Besitzer ([[Kossat|Kossäten]], Büdner, Hüttner, [[Häusler]], Arbeiter) sind auf einen Nebenberuf angewiesen. Größere Betriebe sind Gutswirtschaften. <br /> <br /> Für die historische Entwicklung dieser Betriebsgrößen und Bezeichnungen siehe den folgenden Abschnitt „Bauern in der Literatur“ sowie „[[Ländliche Sozialstruktur]]“.<br /> {{Siehe auch|Bauernproteste in Deutschland ab Dezember 2023}}<br /> <br /> == Bauern in der Literatur ==<br /> Das bäuerliche Leben ist ein häufig wiederkehrendes [[Thema (Literatur)|Thema]] in der Literatur. Besonders prominent erscheinen Bauern zum Beispiel in den [[Idyll]]enliteraturen, seit dem späten 19. Jahrhundert im [[Heimatroman]] und an der Wende zum 20. Jahrhundert in der „[[Junges Polen#Chłopomania|Chłopomania]]“ des [[Junges Polen|Jungen Polen]].<br /> {{Siehe auch|Bauernroman}}<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Dritter Stand]]<br /> * [[Intellektuelle]], [[Intelligenzia]]<br /> * [[Mutter#Die bäuerliche Familie im 19. Jahrhundert|Die bäuerliche Familie im 19. Jahrhundert]]<br /> * [[Deutscher Bauernkrieg]]<br /> * [[Salpetererunruhen]]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Wilfried Gerbig: ''Standesbezeichnungen der bäuerlichen Bevölkerung im deutschen Sprachraum.'' In: ''Familienkundliche Nachrichten.'' 8/1992, Nr.&amp;nbsp;13, S.&amp;nbsp;305–307b.<br /> * [[Hermann Grees|Herrmann Grees]]: ''Unterschichten mit Grundbesitz in ländlichen Siedlungen Mitteleuropas.'' In: Gerhard Henkel (Hrsg.): ''Die ländliche Siedlung als Forschungsgegenstand der Geographie.'' (= ''Wege der Forschung.'' 616). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1983, ISBN 3-534-08697-X, S.&amp;nbsp;193–223. Mit Tabelle auf S.&amp;nbsp;194 über die Bezeichnungen für bäuerliche Schichten und [[Oberschicht|Unterschichten]] und ihre regionale Verbreitung.<br /> * [[Rolf Hecker]]: ''Bauern.'' In: ''[[Historisch-kritisches Wörterbuch des Marxismus]].'' Band 2, Argument-Verlag, Hamburg 1995, Sp. 67–76.<br /> * [[Josef Mooser]]: ''Ländliche Klassengesellschaft 1770–1848. Bauern und Unterschichten, Landwirtschaft und Gewerbe im östlichen Westfalen'' (= ''[[Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft]].'' Bd. 64). Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1984, ISBN 3-525-35723-0 (modifizierte Dissertation, Universität Bielefeld, 1978).<br /> * [[Heinrich Niehaus]]: ''Der Bauer in der Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung''. 1948.<br /> * [[Werner Rösener]]: ''Die Bauern in der europäischen Geschichte.'' (= ''Europa bauen''). Beck, München 1993, ISBN 3-406-37652-5.<br /> * Rudolf Schmidt: ''Die kursächsischen Ämter im Bereich des unteren Muldentals von der Mitte des 16. bis zum Anfang des 18.&amp;nbsp;Jahrhunderts (Soziale Gliederung der bäuerlichen Bevölkerung und Amtsverfassung).'' [[Dissertation]]. In: ''Mitteilungen für Geschichte der Stadt Meißen.'' 9/1913, H. 1–3.<br /> * Johann Schwendimann: ''Der Bauernstand im Wandel der Jahrtausende''. Benziger, Einsiedeln-Köln 1945.<br /> * ''Bauerngut''. In: [[Meyers Großes Konversations-Lexikon]], Band 2. Leipzig 1905, S. 462–463 ([http://www.zeno.org/nid/20006300286 Digitalisat]).<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Peasants|Bauern}}<br /> {{Wiktionary|Bauer}}<br /> * {{DNB-Portal|4004763-5}}<br /> * {{HLS|16370|Bauern|Autor=Philippe Della Casa, Thomas Hildbrand, Matthias Weishaupt, André Holenstein, Werner Baumann, Peter Moser}}<br /> * [https://www.bessarabia.altervista.org/deu/3bauern/01.1a_bauern.html bessarabia.altervista.org: ''Wer war der Bauer im Mittelalter'']<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references responsive /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4004763-5}}<br /> <br /> [[Kategorie:Agrarsoziologie]]<br /> [[Kategorie:Agrarrechtsgeschichte]]<br /> [[Kategorie:Gesellschaftliche Schicht]]<br /> [[Kategorie:Ständegesellschaft]]</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Bund_Deutscher_M%C3%A4del&diff=254397325 Diskussion:Bund Deutscher Mädel 2025-03-21T10:46:04Z <p>158.64.22.1: /* Artikel zu positiv? */ Antwort</p> <hr /> <div>== Artikel zu positiv? ==<br /> <br /> Mir ist schon klar, dass eine möglichst sachliche und unemotionale Betrachtung auch bei NS-Themen angebracht ist, aber dieser Artikel scheint mir dann doch ein wenig ''zu'' unkritisch. Da wird einerseits das (zumindest zeitweise propagierte) moderne Frauenbild des BDM gewürdigt, andererseits aber kein (explizites) Wort über die Rolle der Organisation bei der Verbreitung der NS-Rassenideologie verloren. Ist es wirklich unnötig zu erwähnen, dass jüdisch-deutsche Mädchen von der (ansonsten obligatorischen) Mitgliedschaft ausgeschlossen waren? (Übrigens verliert selbst der Artikel über die HJ kein Wort über das Verhältnis der NS-Jugendorganisationen zu jüdischen Jugendlichen!) (Ich kenne mich mit dem Thema leider ''viel'' zu wenig aus, um den Artikel vernünftig verbessern zu könen.) --[[Benutzer:ThorstenNY|ThorstenNY]] 08:06, 28. Apr 2005 (CEST)<br /> <br /> :Kritik vermutlich inzwischen durch Einfügung des letzten Absatzes <br /> erledigt. -- [[Benutzer:Tobnu|Tobnu]] 15:48, 22. Mär 2006 (CET)<br /> <br /> :Was heißt hier eigentlich &quot;kritisch&quot; oder &quot;unkritisch&quot; oder &quot;unemotional&quot;? Ich habe Wikipedia bisher so verstanden, daß Sachverhalte &quot;sachlich&quot; dargestellt werden. So halte ich es in meinen Beiträgen. Soll sich jeder dann ein eigenes Urteil darüber schaffen, ob er den Sachverhalt billigt, schön findet, oder ablehnt. <br /> :Mich interessiert der Sachverhalt, nicht die Meinung des Verfassers oder die gerade gültige (heutige) politische Lesart zum Sachverhalt.<br /> :Jeder nach seiner Fasson. Wenn ich hier die Begriffe einführe, die sich nach den Regeln der political correctness richten, und Artikel nach diesen Regeln beurteile, können wir Wikipedia (meiner Meinung nach) gleich zumachen und ganz aus den Speichern löschen.<br /> :Wikipedia sollte der Information dienen, aber nicht zur Manipulierung seiner Nutzer mißbraucht werden, auch wenn Verfasser der einzelnen Seiten das gerne hätten.<br /> :--[[Benutzer:OldJo|OldJo]] 07:47, 1. Okt. 2007 (CEST)<br /> <br /> <br /> ::Träum weiter. Wenn Du denkst, dass man einen Sachverhalt unpolitisch und daher rein sachlich darstellen kann. ''So, wie es auf der Welt nichts Unpolitisches gibt, so gibt es auch keine unpolitische...'' Enzyklopädie. (Zitat: Tucholsky, im Originalzitat ist hier die Fotographie gemeint, ruhig mal nachlesen !) &lt;ref&gt;http://www.textlog.de/tucholsky-neues-licht.html&lt;/ref&gt; Gruß --[[Benutzer:Aeggy|Aeggy]] 18:04, 5. Nov. 2007 (CET)<br /> :::ich finde dass die bdm eine sache war die existiert hatte --[[Spezial:Beiträge/158.64.22.1|158.64.22.1]] 11:46, 21. Mär. 2025 (CET)<br /> <br /> === Quellen ===<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> == Genitiv ==<br /> Gibt es den den &quot;Bund deutscher Mädels&quot; oder steht der Ausdruck nicht im Genitiv?<br /> <br /> Fragt aus Unwissenheit Stefan3<br /> <br /> : Der Genitiv von &quot;Mädel&quot; ist so weit ich weiß auch &quot;Mädel&quot;, ohne &quot;s&quot;. &quot;Mädels&quot; mit &quot;s&quot; ist umgangssprachlich, keine Ahnung ob es das zu der Zeit überhaupt schon gab. --[[Benutzer:Spades|Spades]] 14:20, 2. Mai 2007 (CEST)<br /> ::Der große '''Duden''' (elfte Auflage, Leipzig: Bibliographisches Institut, 1934 Seite 337) verzeichnet (Kürzel aufgelöst) &quot;''das Mädel, des Mädels, die Mädel.''&quot; Mehrzahl also ohne das norddeutsche Plural-s.<br /> ::'''Duden''': Die deutsche Rechtschreibung (23. Auflage, Mannheim usw.: Bibliographisches Institut &amp; F. A. Brockhaus AG, 2004 Seite 623) nennt &quot;''das Mädel, des Mädels,'' Plural ''die Mädel'' oder (besonders norddeutsch) ''die Mädels'' und bayrisch, österreichisch ''die Mädeln.&quot;''<br /> ::Das norddeutsche Plural-s für ''Mädel(s)'' war also in den Dreißigerjahren noch nicht DUDEN-würdig. In Liedern wurden die berockten Traumziele sowieso meistens als ''Madel, Madeln'' oder sogar ''Maderln'' besungen, ohne Umlaut gut oberdeutsch allerwege.--[[Benutzer:Fiege|Fiege]] 21:46, 11. Jun. 2007 (CEST)<br /> <br /> == Lesenswert-Kandidatur 5.11.07 - Unsinn oder Provokation? ==<br /> <br /> Dieser Reich bebilderte Artikel behandelt sein Thema in großer Detailfreude. Lesenswert. Da nicht beteiligt, stimme ich {{pro}} -- [[Benutzer:89.50.120.205|89.50.120.205]] 14:38, 5. Nov. 2007 (CET)&lt;br&gt;<br /> &lt;s&gt;{{Abwartend}}&lt;/s&gt;<br /> * Das Zitat in ''Erkennbare Verführung?'' gibt dem Artikel am Ende einen exkulpierenden Schlag POV. Ob dem eine - zeitgenössische? - Stimme gegenübergestellt werden könnte/müsste, die zu einem anderen Ergebnis kommt? <br /> :nach folgenden weiteren Punkten auf meiner Mängelliste nun {{contra}}<br /> *Zitat: ''Themen in diesem Winter waren die Rassenpolitische Schulung und die Heimatschulung. Trotz des belasteten Titels wurden im ersten Thema hauptsächlich die wissenschaftlich unbestrittenen Tatsachen der Vererbungslehre behandelt.'' - Diese Behauptung steht hier völlig unbelegt. <br /> ::Zwischenquetsch: den zweiten Satz habe ich zwischenzeitig gelöscht.--[[Benutzer:Paul Conradi|PaCo]] 17:36, 5. Nov. 2007 (CET)<br /> *fehlende wichtige Information: „ Ab Frühjahr 1940 drohte der Erziehungsberechtigten bei Nicht-Anmeldung Strafen zwischen 150 Reichsmark und Gefängnis, den Jugendlichen selbst die zwangsweise Eingliederung durch die zuständige Ortspolizei“ (Keim, Erziehung... BD 2, S. 59, ISBN 3-534-18802-0) - Was geschah mit Jugendlichen, die sich dem Dienst entzogen? <br /> *Gründe für &quot;Attraktivität&quot;: bitte Keim auswerten, S. 63 – 66 [[Benutzer:Holgerjan|Holgerjan]] 16:25, 5. Nov. 2007 (CET)<br /> <br /> {{contra}} Das ist mit die süßlich-dümmste Verklärung, die ich seit Jahrzehnten zum Thema Nationalsozialismus gelesen habe. Da ist wohl jemand mächtig traurig, dass es diese Institution zur Produktion properer deutscher Mädel nicht mehr gibt oder dass er nicht dabei gewesen ist. Nee, also wirklich... --[[Benutzer:Tusculum|Tusculum]] 16:33, 5. Nov. 2007 (CET) Nachtrag zur Verdeutlichung: Unter &quot;Zweck&quot; lesen wir zum Beispiel nicht ein Umschreibung wie sie von BDM-Reichsreferentin Trude Mohr durchaus verfügbar ist: „Im BDM wird eine klare und sichere Aufbauarbeit mit dem Endziel geleistet, unserem Land eine Mädelgeneration zu geben, die zu wirklichen Trägerinnen nationalsozialistischer Weltananschauung geformt worden ist, die fähig ist, den nationalsozialistischen Gedanken auch in spätere Geschlechter weiterzutragen.“ Nein im Artikle lesen wir etwas verkürzt: ''Die Aufgabe des BDM lag darin, die Mädchen körperlich zu ertüchtigen und im Sinne der [[Erziehung im Nationalsozialismus|nationalsozialistischen Weltanschauung]] zu erziehen.''<br /> <br /> {{Contra}} Die Abzeichenauflistung ist mir zu detailiert. Es charakterisiert den BDM nicht, dass die Mädchen 1 Meter Hochsprung machen mussten. Mich interessiert der massenweise Übergang von der [[bündisch]]en Bewegung zum [[Gleichschaltung|gleichgeschalteten]] BDM. Hintergründe dazu fehlen mir. Informationen über Strafen bei Nichtanmeldung fehlen siehe Holgerjan oben.--[[Benutzer:Paul Conradi|PaCo]] 17:22, 5. Nov. 2007 (CET)<br /> <br /> {{contra}}--[[Benutzer:Fräggel|Fräggel]] 17:25, 5. Nov. 2007 (CET)<br /> <br /> {{contra}} aber fett. Bereits die Einleitung ist (mindestens unvollständig). Darin scheint der Verein so was wie eine Emanzipationsbewegung gewesen zu sein, weibliche Selbstführung und Erziehung. Die Rolle des BDM als Teil des NS-Regimes fehlt hier völlig. Dann diese viel zu ausführliche Darstellung der verschiedenen Proben und das Schwelgen in Uniform- und Leistungsabzeichenordnung darf natürlich auch nicht fehlen. Dazu das meiste nicht wirklich belegt. [[Benutzer:Machahn|Machahn]] 17:34, 5. Nov. 2007 (CET)<br /> <br /> * '''contra''' - ''Der große Ansturm der Jugend hinein in den BDM'' lässt einen daran zweifeln, ob der Artikel anno 2007 oder 70 Jahre früher geschrieben wurde. Beinahe exzessive Detailverliebtheit bei den historisch unwichtigen Leistungsabzeichen usw. Man lese nur das Geschwurbel über die Armbinden-Frage für die BDM-Ärztinnen inklusive Breitenangabe der Binde (10,5 cm, ob inklusive Flügel für den Tragekomfort, wird aber nicht verraten). Dafür fast nichts über ideologische Indoktrination. Fall für die QS. [[Benutzer:Griensteidl|Griensteidl]] 17:40, 5. Nov. 2007 (CET)<br /> <br /> '''Anmerkung:''' Ich habe dieses traurige Schauspiel vorzeitig beendet, bevor die Kandidatur noch mehr Arbeitskraft bindet; ob das eine politisch motivierte, eine provozierende oder schlicht eine aus Unverständnis geborene Kandidatur war, muss ich zum Glück nicht entscheiden. --[[Benutzer:Wahrerwattwurm|Wwwurm]] [[Benutzer Diskussion:Wahrerwattwurm|&lt;small&gt;Mien Klönschnack&lt;/small&gt;]] 18:30, 5. Nov. 2007 (CET)<br /> <br /> == Hinweise zur Überarbeitung ==<br /> <br /> Die begonnene Überarbeitung folgt derjenigen des HJ-Artikels und bezieht sich auf diesen als Basisreferenz, sodass Redundanzen auf das nötige Maß beschränkt bleiben sollten. Einzelheiten werden unter Relevanzgesichtspunkten geprüft und teils entfernt, auch um eine deutlichere Fokussierung auf charakteristische Merkmale zu fördern. Angestrebt wird eine angemessene Referenzierung, wo dies nötig erscheint. -- [[Benutzer:Barnos|Barnos]] [[Benutzer:Barnos|--]] 15:31, 11. Feb. 2008 (CET)<br /> <br /> <br /> Die Verweisung der BDM-Führerin Helga Grebing führt zu einer 1930 in Berlin-Pankow geborenen späteren Professorin. Schon das Geburtsdatum spricht dagegen, dass die Verweisung zutrifft. &lt;small&gt;(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/95.91.243.105|95.91.243.105]] ([[Benutzer Diskussion:95.91.243.105|Diskussion]])&lt;nowiki/&gt; 19:55, 16. Feb. 2015 (CET))&lt;/small&gt;<br /> <br /> :Es heißt &quot;... und Mitglieder&quot;, und im Artikel über Grebing ist die Mitgliedschaft 4 Mal belegt. Relevant ist das, wenn sie sich als Historikerin damit beschäftigt hat. --[[Benutzer:Logograph|Logo]] 20:12, 16. Feb. 2015 (CET)<br /> <br /> == Gesichteter Artikel heisst &quot;Veränderungsverbot&quot; ? ==<br /> Siehe Artikelhistorie (Stand 30.05.08). Darf ein gesichteter Artikel bei Wikipedia nie (und nimmer) mehr geändert werden? Sollte man dann &quot;gesichtete&quot; Artikel nicht einfach sperren und für alle Zeiten konservieren? Wenn man es doch &quot;darf&quot;, wieso wird man gleich als Vandale tituliert? Schade.<br /> :Meines Wissens kann man gesichtete Versionen ohne weiteres ändern; die neue Version bekommt dann den Status &quot;Entwurf&quot; und wird erst nach Sichtung zur neuen gesichteten Version (oder auch nicht): http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Gesichtete_Versionen NB: Bitte Beiträge unterschreiben. --[[Benutzer:Dsdvado|Dsdvado]] 18:51, 29. Okt. 2008 (CET)<br /> <br /> == Foto des Nähabends ==<br /> Ich würde gerne die Frage in den Raum stellen, ob das Bild von dem Nähabend eine sinnvolle Illustration ist. Zwar wird sicherlich eine typische Tätigkeit gezeigt, allerdings erkenne ich auf dem Foto keinerlei Bestandteile der Uniform. Meines Wissens nach war aber die Uniform bei BDM-Veranstaltungen vorgeschrieben. Somit sind die Frauen auf dem Bild nicht primär BDM-Mitglieder (was sie mutmaßlich gewesen sein dürften), sondern nähende Frauen und gehören nicht in diesen Beitrag. --[[Benutzer:Giessener|Giessener]] 17:53, 27. Mär. 2009 (CET)<br /> <br /> :Was lange währt..., drum habe ich, ausbleibenden Widerspruchs eingedenk und in der Sache einverstanden, die vorgeschlagene Entfernung nun vorgenommen. -- [[Benutzer:Barnos|Barnos]] [[Benutzer:Barnos|--]] 15:09, 10. Feb. 2010 (CET)<br /> <br /> == Übertriebene Verlinkungen ==<br /> <br /> Unter dem Eindruck der letzten Bearbeitungen, die wohl dem Motto verpflichtet waren, wofür ein Wikipedia-Artikel existiert, darf kein Link ausgelassen werden, beabsichtige ich zeitnah die Entfernung unnötiger Verlinkungen aus Zitaten. Dies wird aber nur der Anfang sein, denn ganz allgemein besteht ja wohl Einigkeit darüber, dass dem Leser nur dann ein Link angeboten werden sollte, wenn sein vermutliches Rechercheinteresse am vorliegenden Artikel ihm im Wege der Verlinkung einschlägig lohnende Informationen zusätzlich zu verschaffen geeignet ist. -- [[Benutzer:Barnos|Barnos]] [[Benutzer:Barnos|--]] 15:09, 10. Feb. 2010 (CET)<br /> <br /> == Uniformdetail / BDM-Insigne ==<br /> <br /> Zwei Dinge:<br /> <br /> Wie auf [[:Datei:Bundesarchiv Bild 146-1975-069-35, Kriegsdienstpflicht, BdM bei Nachbarschaftshilfe.jpg|diesem Bild]] erkennbar gehörte zum weißen Uniformshemd ein dreieckiges Ärmeldetail, dass anscheinend die Zugehörigkeit zur (Orts-)Gruppe markiert. Was war das genau für ein Uniformsabzeichen? Gibt's in der Wikipedia noch weitere Informationen über die BDM-Uniform, oder nur die Sätze in diesem Artikel? Zu diesem Dreieck scheint es auch keine aufbereitete Grafik zu geben.<br /> <br /> Zweitens: Dank dem Bundesarchiv hat dieser Artikel einige Fotografien, allerdings kein Symbol des BDM als Organisation als solche. Eine passende Datei finde ich auch nicht, höchstens soetwas wie den [[:Datei:Jungmädelführerin Obergau Rückseite.svg|Autowimpel Jungmädelführerin]] oder eine [[commons:Flags of the BDM|Commons-Seite]]. Die rotweiße Raute scheint aber das Hauptsymbol gewesen zu sein. Eine SVG-Ergänzung wäre nach Klärung total toll.<br /> <br /> Und könnten nicht auch diese [[:Datei:BDM Abzeichen Gesamt.jpg|BDM-Abzeichen]] interessant für diesen Artikel sein? Oder wurden diese einst aus dem Artikel entfernt? -- [[Benutzer:Gohnarch|Gohnarch]]&lt;sup&gt;[[Benutzer Diskussion:Gohnarch|░░░░]]&lt;/sup&gt; 16:05, 10. Feb. 2010 (CET)<br /> <br /> == Frage zum zweiten Bild von oben: Warum waren Angehörige der HJ und des BDM in China? ==<br /> <br /> Im Artikel steht unter dem zweiten Bild von oben, Zitat: ''&quot;HJ- und BDM-Vereidigung in Tientsin, China, 1935&quot;'' - Was haben denn Angehörige des BDM und der HJ im Jahre 1935 ausgerechnet im fernen China gemacht? Und wieso haben sie und durften sie ausgerechnet dort, in China, auf Deutschland bezogene politische Rituale abhalten? Danke im Voraus für Antworten.--[[Benutzer:Arjo|Arjo]] ([[Benutzer Diskussion:Arjo|Diskussion]]) 18:29, 19. Jan. 2017 (CET)<br /> :Reine Vermutung, aber es gab dort vermutlich eine deutsche Kolonie (Geschäftsleute, Diplomaten?), und ein totalitärer Staat organisiert seine Untertanen natürlich auch im Ausland. Und 1935 war das Verbrecherische am NS-Regime für viele sicher noch nicht erkennbar, vor allem wenn sie weit entfernt lebten, und ausländische Behörden sahen da sicher keinen Handlungsbedarf. [[Spezial:Beiträge/217.229.79.163|217.229.79.163]] 16:50, 25. Okt. 2017 (CEST)<br /> <br /> == Organisation ==<br /> <br /> Im Artikel steht, dass eine JM Schar aus drei Schaften bestand, eine JM Gruppe aus 3 Scharen usw. - Im Organisationsbuch der NSDAP, 7. Auflage, ist jedoch angegeben, dass es jeweils vier waren. Ich möchte das nicht einfach so ändern, vielleicht kennt sich jemand genau aus?<br /> https://books.google.de/books?id=pVAIAQAAIAAJ&amp;pg=RA2-PA451&amp;lpg=RA2-PA451&amp;dq=schaften+schare+bdm+vier&amp;source=bl&amp;ots=SWQDloDiEc&amp;sig=ACfU3U1HAjMoqLt4aqTzPuJSPdXS4UJXkQ&amp;hl=de&amp;sa=X&amp;ved=2ahUKEwj4xOqNkb72AhU4SPEDHVYHAx4Q6AF6BAg_EAM#v=onepage&amp;q=schaften%20schare%20bdm%20vier&amp;f=false [[Benutzer:Daniel0203|Daniel0203]] ([[Benutzer Diskussion:Daniel0203|Diskussion]]) 14:20, 11. Mär. 2022 (CET)<br /> <br /> == Lydia Gottschewski ==<br /> &quot;An der Spitze von BDM und JM stand bis zum Dezember 1932 die „Bundesführerin“ Elisabeth Greiff-Walden. Danach blieb der BDM ein Jahr führungslos, bis Baldur von Schirach im März 1934 Trude Mohr als „Reichsreferentin“ bestellte, die der Reichsjugendführung (RJF) unterstellt war.&quot;<br /> <br /> Im Artikel &quot;Lydia Gottschewski&quot; heißt es aber: &quot;Im Februar 1933 wurde Gottschewski von Baldur von Schirach als BDM Bundesführerin eingesetzt. Diese Aufgabe erfüllte sie bis Juni 1933.&quot; Demnach wäre der BDM zumindest zwischen Februar und Juni 1933 nicht &quot;führungslos&quot; gewesen, im Widerspruch zur Angabe in diesem Artikel, in dem Gottschewski kein einziges Mal erwähnt wird.--[[Spezial:Beiträge/109.42.179.57|109.42.179.57]] 16:33, 11. Mai 2022 (CEST)<br /> <br /> == BDM - umgedeutet . . . ==<br /> Ist eigentlich bekannt, dass die Abkürzung ''BDM'' auch als ''Bubi, drück mich'' umgedeutet wurde? --[[Spezial:Beiträge/92.73.16.6|92.73.16.6]] 10:03, 4. Dez. 2024 (CET)</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Deutscher_Zollverein&diff=252547409 Deutscher Zollverein 2025-01-23T09:57:58Z <p>158.64.22.1: Verbesserung einer Verlinkung</p> <hr /> <div>[[Datei:ZollvereinBIG 1834.png|mini|hochkant=1.2|Der Deutsche Zollverein 1834–1919&lt;br /&gt;blau = zum Zeitpunkt der Gründung&lt;br /&gt;grün = Erweiterungen bis 1866&lt;br /&gt;gelb = Erweiterungen nach 1866&lt;br /&gt;rot = Grenzen des Deutschen Bundes 1828&lt;br /&gt;rosa = Relevante Veränderungen nach 1834]]<br /> <br /> Der '''Deutsche Zollverein''' war ein Zusammenschluss von deutschen Staaten für den Bereich der [[Zoll (Abgabe)|Zoll-]] und Handelspolitik. Der Zollverein trat durch den am 22. März 1833 unterzeichneten Zollvereinigungsvertrag am 1. Januar 1834 in Kraft. Der Zollverein war kein Teil des [[Deutscher Bund|Deutschen Bundes]], sondern ein eigenständiger Zusammenschluss. Da ihm im Laufe der Zeit fast alle Mitgliedsstaaten des Deutschen Bundes außer [[Kaisertum Österreich|Österreich]] beitraten, nahm er die wirtschaftliche Einigung Deutschlands der politischen [[Deutsche Reichsgründung|Reichsgründung]] des Jahres 1871 vorweg. <br /> <br /> Ziel des Zollvereins war die Schaffung eines wirtschaftlichen [[Binnenmarkt]]s und die Vereinheitlichung fiskalisch-ökonomischer Rahmenbedingungen. Politisch stärkte der Deutsche Zollverein die Vormachtstellung [[Königreich Preußen|Preußens]] und förderte die Entstehung der sogenannten [[Kleindeutsche Lösung|kleindeutschen Lösung]].<br /> <br /> Der preußisch dominierte Deutsche Zollverein löste den [[Preußisch-Hessischer Zollverein|Preußisch-Hessischen Zollverein]], den [[Mitteldeutscher Handelsverein|Mitteldeutschen Handelsverein]] und den [[Süddeutscher Zollverein|Süddeutschen Zollverein]] ab. Neben [[Preußen]] umfasste der Deutsche Zollverein zu Beginn das [[Großherzogtum Hessen]], [[Kurfürstentum Hessen|Kurhessen]], [[Königreich Bayern|Bayern]], [[Königreich Württemberg|Württemberg]], [[Königreich Sachsen|Sachsen]] und die [[Thüringische Staaten|thüringischen Einzelstaaten]]. Bis 1836 traten [[Großherzogtum Baden|Baden]], [[Herzogtum Nassau|Nassau]] und [[Freie Stadt Frankfurt|Frankfurt]] dem Zollverein bei. 1842 erweiterte sich das Zollgebiet um [[Luxemburg]], [[Herzogtum Braunschweig|Braunschweig]] und [[Lippe (Land)|Lippe]], 1854 folgten [[Königreich Hannover|Hannover]] und [[Großherzogtum Oldenburg|Oldenburg]]. Somit umfasste der Zollverein vor der Gründung des [[Norddeutscher Bund|Norddeutschen Bundes]] als Bundesstaat circa 425.000 km².<br /> <br /> Nach der [[Gründung des Norddeutschen Bundes|Bundesgründung 1867]] wurde der Zollverein auf eine neue Grundlage gestellt. Dies geschah durch einen neuen Vertrag, der 1868 in Kraft trat. Die Organe des Norddeutschen Bundes wurden im Wesentlichen zu den Organen des Zollvereines. Der Zollbundesrat bestand aus dem normalen Bundesrat mit Vertretern aus denjenigen Zollvereinsstaaten, die dem Norddeutschen Bund nicht beigetreten waren. Das Zollparlament bestand aus den Mitgliedern des [[Reichstag (Norddeutscher Bund)|Norddeutschen Reichstags]] sowie den hinzugewählten Abgeordneten aus den übrigen Staaten (einzige [[Zollparlamentswahl 1868|Wahl 1868]]).<br /> <br /> Das Gebiet des Zollvereins stellte 1870 nach [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland|Großbritannien]] und den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] die drittgrößte Industriemacht der Welt dar.&lt;ref&gt; Dieter Schuster: ''Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den Anfängen bis 1918'', http://library.fes.de/fulltext/bibliothek/tit00148/00148017.htm#E321E47. Aufgerufen am 9. Sep. 2021.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nach dem Beitritt der süddeutschen Staaten zum Bund 1870/71 bestand der Bundesstaat als [[Deutsches Kaiserreich|Deutsches Reich]] weiter. Obwohl nicht Teil des Deutschen Reichs, gehörte [[Luxemburg]] über die Zollvereinsverträge bis Ende 1918 zum deutschen Zollgebiet.<br /> <br /> == Entstehung ==<br /> === Vorgeschichte und Hintergründe ===<br /> [[Datei:Friedrich List 1839.jpg|miniatur|hochkant|[[Friedrich List]]. Ölgemälde von Caroline Hövemeyer, 1839 (Heimatmuseum Reutlingen).]]<br /> <br /> Um 1790 gab es in Deutschland 1800 Zollgrenzen. Allein innerhalb der preußischen Staaten gab es zu Beginn des 19. Jahrhunderts über 67 lokale Zolltarife mit ebenso vielen Zollgrenzen. Bei einem Transport von [[Königsberg (Preußen)|Königsberg]] nach [[Köln]] beispielsweise wurde die Ware etwa achtzigmal kontrolliert.&lt;ref&gt;Friedrich Seidel: ''[http://www.digitalis.uni-koeln.de/Seidel/seidel_index.html Das Armutsproblem im deutschen Vormärz bei Friedrich List]''. In: ''Kölner Vorträge zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte.'' Heft 13, Köln 1971, S. 4.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Zuge der Modernisierung während und nach der [[napoleon]]ischen Ära schufen die deutschen Staaten, insbesondere die [[Rheinbund]]staaten,&lt;ref&gt;Helmut Berding: ''Die Reform des Zollwesens in Deutschland unter dem Einfluss der napoleonischen Herrschaft''. In: ''Geschichte und Gesellschaft.'' Heft 4, 1980 S. 523–537.&lt;/ref&gt; nach 1800 einheitliche zollfreie Binnenmärkte innerhalb ihres Staatsgebiets. In Bayern führte die Zollgesetzgebung zwischen 1799 und 1808 zur Schaffung eines einheitlichen Wirtschaftsraums, der zeitweise als der [[Freihandel|freieste]] in Europa galt.&lt;ref&gt;[[Hans-Ulrich Wehler]]: ''Deutsche Gesellschaftsgeschichte.'' Band 1: ''Vom Feudalismus des Alten Reiches bis zur defensiven Modernisierung der Reformära 1700–1815''. C. H. Beck, München 1989, ISBN 3-406-32490-8, S. 380.&lt;/ref&gt; Das [[Königreich Württemberg]] folgte 1810, ein Jahr später entstand auch im [[Großherzogtum Baden]] ein einheitlicher Binnenmarkt. Im Vordergrund stand hierbei neben der sozialen und wirtschaftlichen Integration der durch die napoleonischen Reformen erheblich vergrößerten Staatsgebiete weniger eine zukunftsgerichtete Wirtschaftspolitik als vor allem eine Steigerung der Staatseinnahmen. Da es noch keine [[Einkommensteuer (Deutschland)|Einkommensteuer]] gab, waren [[Verbrauchsteuer (Deutschland)|Verbrauchsteuern]] und Zölle die Haupteinnahmequellen der Staaten. Diese galt es zu sichern und nach Möglichkeit auszubauen.&lt;ref&gt;[[Wolfram Fischer]]: ''Der deutsche Zollverein. Fallstudie einer Zollunion''. In: Wolfram Fischer: ''Wirtschaft und Gesellschaft im Zeitalter der Industrialisierung.'' Göttingen, 1972, ISBN 3-525-35951-9, S. 111 f.; Hans-Ulrich Wehler: ''Deutsche Gesellschaftsgeschichte.'' Band 2, S. 126.&lt;/ref&gt; Vereinzelt gab es bereits zu dieser Zeit Stimmen, die eine Abschaffung von Binnenzöllen und einen gemeinsamen deutschen Außenzoll forderten, so beispielsweise von [[Joseph Görres]] oder [[Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein|Freiherr vom Stein]].&lt;ref&gt;Rudolf Renz: ''Deutscher Zollverein''. In: [[Gerhard Taddey]] (Hrsg.): ''[[Lexikon der deutschen Geschichte]]. Personen, Ereignisse, Institutionen. Von der Zeitwende bis zum Ausgang des 2. Weltkrieges.'' 2., überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 1983, ISBN 3-520-81302-5, S. 257.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Gegensatz zum Auftrag der [[Deutsche Bundesakte|Bundesakte]] gelang es dem 1815 gegründeten [[Deutscher Bund|Deutschen Bund]] nicht, die wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutschland zu vereinheitlichen. Der das Handelsgebiet betreffende Artikel 19 regelte lediglich, dass über Handels- und Verkehrsfragen später zu beraten sei.&lt;ref&gt;Siehe [http://www.documentarchiv.de/nzjh/dtba.html Bundesakte] bei documentarchiv.de. Vgl. auch Hans-Werner Hahn: ''Geschichte des deutschen Zollvereins''. Göttingen, 1984, S. 15.&lt;/ref&gt; Zwar beschäftigte sich der [[Bundestag (Deutscher Bund)|Bundestag]] auf Initiative Badens 1819 und 1820 mit einer möglichen Zolleinigung, doch endeten die Beratungen ohne Ergebnis.<br /> <br /> Die Überwindung der innerdeutschen Zölle vollzog sich daher außerhalb der Bundesorgane auf der Ebene der beteiligten Staaten selbst. Die zollpolitische Zersplitterung behinderte die industrielle Entwicklung und verteuerte den innerdeutschen Handel. Wichtige Anstöße zu Veränderungen in diesem Bereich kamen von außen. Mit der Aufhebung der [[Kontinentalsperre]] standen deutsche Gewerbetreibende in direkter Konkurrenz mit der englischen Industrie. Ein [[Allgemeiner Deutscher Handels- und Gewerbeverein]] verlangte aus nachträglich teilweise übertrieben scheinender Furcht vor der entwickelten englischen Exportindustrie nach zollpolitischem Schutz. Ihr Wortführer, der Nationalökonom [[Friedrich List]], fürchtete, dass die deutsche Volkswirtschaft ansonsten als „Wasserträger und Holzhacker der Briten“&lt;ref&gt;Friedrich List, zit. nach Hans-Ulrich Wehler: ''Deutsche Gesellschaftsgeschichte.'' Band 2, S. 133.&lt;/ref&gt; enden würde. Vergleichbar zur Denkschrift von [[Karl Friedrich Nebenius]] aus dem Jahr 1819, die den badischen Initiativen beim Deutschen Bund zugrunde lag, forderte List im Namen des Allgemeinen Handelsvereins in einer weit verbreiteten Petition über den Schutzzollgedanken hinaus einen Abbau der innerdeutschen Zollschranken:<br /> <br /> {{Zitat|Achtunddreißig Zoll- und Mautlinien in Deutschland lähmen den Verkehr im Innern und bringen ungefähr dieselbe Wirkung hervor, wie wenn jedes Glied des menschlichen Körpers unterbunden wird, damit das Blut ja nicht in ein anderes überfließe. Um von Hamburg nach Österreich, von Berlin in die Schweiz zu handeln, hat man zehn Staaten zu durchschneiden, zehn Zoll- und Mautordnungen zu studieren, zehnmal Durchgangszoll zu bezahlen. Wer aber das Unglück hat, auf einer Grenze zu wohnen, wo drei oder vier Staaten zusammenstoßen, der verlebt sein ganzes Leben mitten unter feindlich gesinnten Zöllnern und Mautnern, der hat kein Vaterland.|ref=&lt;ref&gt;Bittschrift des Allgemeinen Deutschen Handels- und Gewerbevereins an die Bundesversammlung vom 20. April 1819 gemäß Friedrich List: ''Schriften, Reden Briefe.'' Band 1, Berlin 1929. zit. nach [[Manfred Görtemaker]]: ''Deutschland im 19. Jahrhundert.'' 4. Auflage. Leske+Budrich, Opladen 1994, S. 166, ISBN 3-8100-1336-6.&lt;/ref&gt;}}<br /> <br /> Dabei verfolgte List nicht nur ökonomische, sondern auch politische Ziele. Für List sollte ein ökonomisch geeinter Nationalstaat mit hohen Zollschranken nach außen und Freihandel nach innen den Deutschen Bund ersetzen. Der Erfolg der Initiative blieb zwar gering, förderte aber liberale Positionen, beeinflusste indirekt staatliche Maßnahmen und insbesondere in Süddeutschland auch die späteren Verhandlungen zu einer [[Zollunion]].&lt;ref&gt;Wolfram Fischer: ''Der deutsche Zollverein. Fallstudie einer Zollunion''. In: Wolfram Fischer: ''Wirtschaft und Gesellschaft im Zeitalter der Industrialisierung.'' Göttingen, 1972, ISBN 3-525-35951-9, S. 113; [[Thomas Nipperdey]]: ''[[Deutsche Geschichte 1800–1918|Deutsche Geschichte 1800–1866]]. Bürgerwelt und starker Staat.'' München, 1998, ISBN 3-406-44038-X. S. 358.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Modernisierung der einzelstaatlichen Zollsysteme ===<br /> [[Datei:Friedrich von Motz.jpg|miniatur|hochkant|[[Friedrich von Motz]] (preußischer Finanzminister bis 1830)]]<br /> <br /> Wirkungsmächtiger waren allerdings die zollpolitischen Maßnahmen Preußens. Auch in Preußen gab es Anknüpfungspunkte an die Reformen der Rheinbundstaaten. So blieb etwa in den Preußen zugeschlagenen Gebieten des [[Königreich Westphalen|Königreichs Westphalen]] die Abschaffung der Binnenzölle bestehen. Das Zollgesetz dieses ehemaligen Staates wurde zum Vorbild der preußischen Zollgesetzgebung. Dafür sorgte auch [[Hans Graf von Bülow]], der bis 1811 Finanzminister in Westfalen war und diese Position ab 1813 in Preußen einnahm. Hinzu kam wie auch in Süddeutschland die Notwendigkeit, die neugewonnenen Territorien in das Staatsgebiet zu integrieren. Die südwestdeutschen Staaten und Preußen wurden in der Folge führend bei der Modernisierung der Zollsysteme innerhalb der Staaten des Deutschen Bundes.&lt;ref&gt;Helmut Berding: ''Die Reform des Zollwesens in Deutschland unter dem Einfluss der napoleonischen Herrschaft''. In: ''Geschichte und Gesellschaft.'' Heft 4, 1980, S. 535 f.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Wie auch die territorial gewachsenen süddeutschen Mittelstaaten hatte die Regierung Preußens angesichts des zersplitterten Staatsgebiets ein Eigeninteresse an der Abschaffung von Zollgrenzen. Nach dem [[Wiener Kongress]] war der Kontrast zwischen den gewerblich entwickelten westlichen preußischen Provinzen [[Rheinprovinz|Rheinland]] und [[Provinz Westfalen|Westfalen]] auf der einen Seite und den stark agrarisch geprägten [[Ostelbien|ostelbischen Gebieten]] auf der anderen Seite besonders groß. Diese ungleichen Regionen galt es politisch und administrativ zusammenzufassen. Ein Aspekt dabei war die Zollpolitik. In Preußen selbst waren mit dem [[Preußisches Zollgesetz von 1818|Zollgesetz von 1818]] alle innerstaatlichen Handelsschranken gefallen. Nach außen hin wurde ein nur mäßiger Schutzzoll erhoben. Für den Durchgangsverkehr wurden allerdings hohe Zölle fällig. Damit konnten sowohl die am Freihandel interessierten Großgrundbesitzer wie auch die von der ausländischen Konkurrenz bedrohte gewerbliche Wirtschaft leben. Das preußische Zollgesetz war darüber hinaus einfach, effizient und wurde anders als in früheren Zeiten von der Verwaltung konsequent angewandt. Es gab seit 1818 nur noch Einfuhr-, Ausfuhr- und Transitzölle, die, anders als bisher, ohne Rücksicht auf Herkunfts- oder Bestimmungsland erhoben wurden. Von Zöllen ausgenommen waren Grundnahrungsmittel und Rohmaterialien. Gewerbliche Güter wurden mäßig besteuert. Eine Ausnahme bildeten recht hohe Abgaben auf Textilien. Am wichtigsten waren die Einnahmen für gehobene Lebensmittel, Genussmittel und Luxusgüter.<br /> <br /> Das preußische Zollsystem wurde daher für etwa ein halbes Jahrhundert mehr oder weniger zum Vorbild für das Zollsystem in den deutschen Ländern. Trotz einiger Veränderungen und Aufweichungen im Detail blieben die Grundprinzipien bis in die Zeit des Kaiserreichs konstant. Noch 1871 stammten drei Viertel der Einnahmen aus Zoll auf Getränke (Bier, Wein, Spirituosen usw.), Nahrungs- und Genussmittel (Kaffee und einige Kolonialwaren) sowie Tabakprodukte. Insgesamt lagen die Zölle in Preußen 1818 zwar höher als die der kleineren deutschen Staaten, aber deutlich niedriger als in [[Kaisertum Österreich|Österreich]], Frankreich oder Russland.&lt;ref&gt;Wolfram Fischer: ''Der deutsche Zollverein. Fallstudie einer Zollunion''. In: Wolfram Fischer: ''Wirtschaft und Gesellschaft im Zeitalter der Industrialisierung.'' Göttingen, 1972, ISBN 3-525-35951-9, S. 119. Zur Zollpolitik Preußens bis zur Gründung des Zollvereins vergleiche: T. Ohnishi: ''Zolltarifpolitik Preußens bis zur Gründung des Zollvereins. Ein Beitrag zur Finanz- und Außenpolitik Preußens''. Göttingen, 1973; [[Richard H. Tilly]]: ''Vom Zollverein zum Industriestaat. Die wirtschaftlich-soziale Entwicklung Deutschlands 1834 bis 1914.'' DTV, München 1990, (Deutsche Geschichte der neuesten Zeit) ISBN 3-423-04506-X. S. 39, zeitgenössisch: A. Villaume: [http://www.digitalis.uni-koeln.de/Villaume/villaume_index.html ''Handbuch der Preußischen Steuer- und Zoll-Gesetzgebung mit besonderer Berücksichtigung auf den Gebrauch bei den Gerichten''.] (Mit Supplementband). Reimer, Berlin 1844.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Vor allem für die kleineren Nachbarstaaten, die teilweise oder ganz von preußischem Staatsgebiet umschlossen waren, führten insbesondere die Durchgangszölle zu einem Druck, sich dem preußischen System anzuschließen. Als erstes schloss sich das Fürstentum [[Schwarzburg-Sondershausen]] dem preußischen Zollgebiet an. Andere Kleinstaaten folgten. Die übrigen Staaten protestierten sofort gegen die Behinderung ihrer Wirtschaft. Sie kritisierten die Politik Preußens als partikularistische Aktion gegen die kleineren Mitgliedsstaaten des Deutschen Bundes. In den Mittelstaaten, insbesondere jenseits der [[Mainlinie (Politik)|Mainlinie]] und in Norddeutschland, führte die preußische Politik zunächst zu Bestrebungen, gegen die preußische Politik defensive regionale Zollbündnisse zu etablieren.&lt;ref&gt;Richard H. Tilly: ''Vom Zollverein zum Industriestaat. Die wirtschaftlich-soziale Entwicklung Deutschlands 1834 bis 1914.'' DTV, München 1990, (Deutsche Geschichte der neuesten Zeit) ISBN 3-423-04506-X. S. 40.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Gründung und Vereinigung mehrerer Zollverbünde ===<br /> [[Datei:Johann Friedrich Freiherr von Cotta.png|mini|hochkant|[[Johann Friedrich Cotta]] spielte eine bedeutende Rolle bei der Entstehung zunächst der süddeutschen Zolleinigung und schließlich für deren Annäherung an den preußisch-hessischen Zollverbund (Lithografie um 1830)]]<br /> <br /> Bereits 1820 plante Württemberg die Gründung eines Zollverbundes des [[Drittes Deutschland|Dritten Deutschland]], also der mittelgroßen Staaten des Deutschen Bundes ohne Österreich und Preußen. Allerdings scheiterte das Vorhaben an den unterschiedlichen Interessen der angesprochenen Länder. Während das wirtschaftlich relativ hoch entwickelte Baden mit seinen langen Außengrenzen und guter Infrastruktur für Freihandel eintrat, verlangte die bayerische Regierung einen Schutzzoll. Einziges Resultat der Verhandlungen war ein kurzlebiger Handelsvertrag zwischen Baden und Hessen-Darmstadt. Allerdings kam es in einer zweiten Verhandlungsrunde 1825 in [[Stuttgart]] zu einer Einigung zwischen Württemberg und Bayern und der Gründung des Süddeutschen Zollvereins. Als Gegengründung zu den preußischen Aktivitäten entstand außerdem 1828 aus Hannover, Sachsen, Kurhessen und weiteren Staaten ein von Österreich, Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden geförderter [[Mitteldeutscher Handelsverein]]. Die Staaten verpflichteten sich, nicht dem preußischen Verbund beizutreten, bildeten selbst aber keine Zollunion. Der Verein blieb letztlich erfolglos, weil es ihm nur um eine Wahrung des Status quo ging.&lt;ref&gt;Jürgen Angelow: ''Der Deutsche Bund''. Wiss. Buchgesellschaft, Darmstadt 2003, ISBN 3-534-15152-6, S. 63.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Beeinflusst vor allem durch Finanzminister [[Friedrich von Motz]] sowie dessen Nachfolger [[Karl Georg Maaßen]] versuchte die preußische Regierung durch Druck oder durch finanziell lukrative Angebote bisher nicht gebundene Staaten, aber auch Mitglieder der konkurrierenden Zollverbünde zum Anschluss an das preußische System zu bewegen. Der erste größere Staat, der sich dem preußischen Zollgebiet anschloss, war 1828 das Großherzogtum Hessen. Bereits 1829 begann der Mitteldeutsche Handelsverein auseinanderzubrechen, als Kurhessen ihn verließ. Aus finanziellen Gründen ließ auch im Süden und Westen Deutschlands der Widerstand gegen eine Annäherung an das preußische System nach. Der Süddeutsche Zollverein hatte in finanzieller Hinsicht nicht die Erwartungen seiner Gründer erfüllen können. Über 40 % der Einnahmen wurden von Verwaltungskosten aufgezehrt.&lt;ref&gt;Ferdinand Wallschmitt: ''Der Eintritt Badens in den deutschen Zollverein.'' Dissertation, Hanau 1904, S. 29.&lt;/ref&gt; Während im preußisch-hessischen Zollgebiet die Einnahmen pro Kopf der Bevölkerung bei 24 Groschen lagen, betrugen sie in Bayern und Württemberg nur 9½&amp;nbsp;Groschen.&lt;ref&gt;Wolfram Fischer: ''Der deutsche Zollverein. Fallstudie einer Zollunion''. In: Wolfram Fischer: ''Wirtschaft und Gesellschaft im Zeitalter der Industrialisierung.'' Göttingen, 1972, ISBN 3-525-35951-9, S. 120.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Daher kam es ebenfalls im Jahr 1829, nicht zuletzt vermittelt durch den Verleger [[Johann Friedrich Cotta]], zu einem Vertrag zwischen dem preußischen und süddeutschen Zollverbund. Dieser sah die gegenseitige Zollfreiheit für inländische Produkte vor. Der Druck auf die Regierungen wuchs zusätzlich, als im Gefolge der [[Julirevolution von 1830|Revolutionsereignisse von 1830]] zollpolitische Forderungen erhoben wurden. Das Königreich Hannover versuchte mit dem Ziel, eine zollpolitische preußische Vormachtstellung doch noch zu verhindern, den Deutschen Bund einzuschalten. Als dies misslang, begann Hannover mit der Gründung des [[Steuerverein]]s einen eigenen Zollverbund aufzubauen.<br /> <br /> Innerhalb dieser umfangreichen Verhandlungen zwischen den Staaten des Deutschen Bundes gelang es der preußischen Regierung, die meisten übrigen deutschen Staaten für das Projekt eines großen Zollvereins zu gewinnen. Während noch weit gediehene Verhandlungen mit anderen Staaten wie Baden liefen, schlossen sich mit Vertrag vom 22. März 1833 der preußische und süddeutsche Zollverbund offiziell zusammen.&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=http://verfassungen.de/de/de06-66/zollverein33.htm |wayback=20041119171714 |text=Zollvereinigungsvertrag vom 22. März 1833 |archiv-bot=2019-04-06 05:50:23 InternetArchiveBot }} bei verfassungen.de.&lt;/ref&gt; Sachsen und die thüringischen Staaten schlossen sich noch im selben Jahr an. Am 1. Januar 1834 trat dann der vorerst auf eine Dauer von acht Jahren angelegte Deutsche Zollverein in Kraft.<br /> <br /> In den folgenden Jahren folgten Baden, Nassau, Oldenburg, die Freie Stadt Frankfurt und Luxemburg.&lt;ref&gt;[https://legilux.public.lu/eli/etat/leg/argd/1842/02/08/n1/jo Vertrag über den Anschluß des Großherzogthums Luxemburg an den deutschen Zoll- und Handelsverein] vom 8. Februar 1842 im ''Verordnungs- und Verwaltungsblatt des Großherzogthums Luxemburg''.&lt;/ref&gt; Hannover und Braunschweig als Mitglieder des Steuervereins folgten nach der Auflösung dieser Konkurrenzorganisation in den 1850er Jahren. Dadurch entstand eine mitteleuropäische Freihandelszone von zunächst 25 (im Jahr 1842), später 30 Millionen Einwohnern.&lt;ref&gt;Hans-Ulrich Wehler: ''Deutsche Gesellschaftsgeschichte.'' Band 2, S. 134 sowie Renz: ''Zollverein.'' S. 257; Wolfram Fischer: ''Der deutsche Zollverein. Fallstudie einer Zollunion''. In: Wolfram Fischer: ''Wirtschaft und Gesellschaft im Zeitalter der Industrialisierung.'' Göttingen, 1972, ISBN 3-525-35951-9, S. 113 f., Jürgen Angelow: ''Der Deutsche Bund''. Wiss. Buchgesellschaft, Darmstadt 2003, ISBN 3-534-15152-6, S. 64.&lt;/ref&gt;<br /> * ''Die Tabelle und Darstellung ist ein vereinfachter Überblick. Zu den Details der Territorialentwicklung siehe [[Gebiet des Deutschen Zollvereins]]''<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! colspan=&quot;3&quot;| Mitgliedsstaaten des Deutschen Zollvereins 1854&lt;ref&gt;im Wesentlichen nach Jürgen Angelow: ''Der Deutsche Bund''. Wiss. Buchgesellschaft, Darmstadt 2003, ISBN 3-534-15152-6, S. 61&lt;/ref&gt;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe8&quot;<br /> ! Staat<br /> ! Beitritt<br /> ! Zugehörige Gebiete<br /> |-<br /> | [[Königreich Preußen|Preußen]]<br /> | 1834<br /> | [[Fürstentum Anhalt-Bernburg|Anhalt-Bernburg]], [[Fürstentum Anhalt-Dessau|Anhalt-Dessau]], [[Fürstentum Anhalt-Köthen|Anhalt-Köthen]], [[Waldeck]], [[Fürstentum Lippe|Lippe-Detmold]]<br /> |-<br /> | [[Großherzogtum Hessen|Hessen-Darmstadt]]<br /> | 1834<br /> | –<br /> |-<br /> | [[Kurfürstentum Hessen|Hessen-Kassel (Kurhessen)]]<br /> | 1834<br /> | –<br /> |-<br /> | [[Königreich Bayern|Bayern]]<br /> | 1834<br /> | –<br /> |-<br /> | [[Königreich Württemberg|Württemberg]]<br /> | 1834<br /> | [[Hohenzollern-Hechingen]], [[Hohenzollern-Sigmaringen]]<br /> |-<br /> | [[Königreich Sachsen|Sachsen]]<br /> | 1834<br /> | –<br /> |-<br /> | [[Zoll- und Handelsverein der Thüringischen Staaten]]<br /> | 1834<br /> | [[Sachsen-Weimar]], [[Herzogtum Sachsen-Meiningen|Sachsen-Meiningen]], [[Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha|Sachsen-Coburg und Gotha]], [[Herzogtum Sachsen-Altenburg|Sachsen-Altenburg]], [[Schwarzburg-Rudolstadt]], [[Schwarzburg-Sondershausen]], [[Reuß älterer Linie|Reuß-Greiz]], [[Reuß-Schleiz]], [[Reuß-Ebersdorf|Reuß-Lobenstein und Ebersdorf]]<br /> |-<br /> | [[Großherzogtum Baden|Baden]]<br /> | 1835<br /> | –<br /> |-<br /> | [[Herzogtum Nassau|Nassau]]<br /> | 1835<br /> | –<br /> |-<br /> | [[Freie Stadt Frankfurt|Frankfurt]]<br /> | 1836<br /> | –<br /> |-<br /> | [[Herzogtum Braunschweig|Braunschweig]]<br /> | 1841<br /> | –<br /> |-<br /> | [[Luxemburg]]<br /> | 1842<br /> | –<br /> |-<br /> | [[Königreich Hannover|Hannover]]<br /> | 1854<br /> | [[Schaumburg-Lippe]]<br /> |-<br /> | [[Großherzogtum Oldenburg|Oldenburg]]<br /> | 1854<br /> | –<br /> |-<br /> |}<br /> <br /> Von den Staaten des Deutschen Bundes blieben außerhalb des Zollvereins Österreich, [[Liechtenstein]], [[Holstein]], [[Mecklenburg-Strelitz]], [[Mecklenburg-Schwerin]]. Die beiden Mecklenburgs waren nach der Reichsgründung als Deutsches Zollgebiet mittelbar am Zollverein beteiligt. Die Hansestädte [[Hamburg]], [[Freie Hansestadt Bremen|Bremen]] und [[Lübeck]] traten 1888 dem Zollverein bei, errichteten aber [[Freihafen|Freihäfen]], die sich außerhalb des deutschen Zollgebiets befanden. Zu diesen Staaten kamen nach dem [[Deutscher Krieg|Krieg von 1866]] die preußische [[Provinz Schleswig-Holstein]] und nach 1871 das [[Reichsland Elsaß-Lothringen]] als unselbstständige Gebiete hinzu.<br /> <br /> == Aufbau und Funktionsweise ==<br /> [[Datei:Zollvereinsvertrag.jpg|miniatur|hochkant|Preußisches Gesetzblatt mit Abdruck des Zollvereinigungsvertrags zwischen dem hessisch-preußischen und dem süddeutschen Zollverein vom 22. März 1833]]<br /> <br /> Um den [[Souveränität]]sanspruch der kleineren Staaten zu schonen, wurde bei den Verhandlungen über die Strukturen des Vereins versucht, das Prinzip der Gleichberechtigung zu wahren. Oberstes [[Organ (Recht)|Organ]] wurde die Zollvereinskonferenz, für deren Entscheidungen Einstimmigkeit vorgeschrieben wurde und in der die einzelnen Staaten ein Vetorecht hatten. Die Konferenz tagte einmal jährlich über mehrere Monate bis hin zu einem halben Jahr. Der Tagungsort wechselte zwischen den Mitgliedsstaaten. Die von den Regierungen ernannten Delegierten waren dabei weisungsgebunden. Jeder Staat hatte im Prinzip eine Stimme. Einige kleinere Staaten wie etwa die [[Freie Stadt Frankfurt]] oder die thüringischen Staaten waren nicht selbst vertreten, sondern delegierten ihre Stimme. Die Kleinstaaten in Thüringen gründeten zur Wahrnehmung ihrer Interessen den [[Zoll- und Handelsverein der Thüringischen Staaten]]. Der Zollvereinsvertrag wurde zunächst auf acht Jahre abgeschlossen und verlängerte sich automatisch, wenn er nicht von einem der Mitglieder gekündigt wurde. Eine einheitliche Zollverwaltung bestand nicht, die Ausführung der Beschlüsse blieb Sache der Behörden in den Mitgliedsländern. Als einzige zentrale Institution gab es das Zentral-Rechnungsbüro in Berlin, das für die nach Kopfzahl der Bevölkerung anteilige Verteilung der Einnahmen sowie für die Erstellung der Zollvereinsstatistik zuständig war.<br /> <br /> Für die gemeinsame Zollgesetzgebung waren die Beschlüsse der Generalkonferenz bindend und benötigten keine weitere Ratifizierung durch die Einzelstaaten. Während es gelang, die Zollfragen im engeren Sinn einheitlich zu regeln, gelang dies in Fragen der Angleichung der Verbrauchssteuern, der staatlichen Monopole sowie der Standardisierung von Maßen, Gewichten und Münzen nur teilweise. Bei den Verbrauchssteuern schlossen sich nur einige Staaten dem preußischen System an, z.&amp;nbsp;B. Sachsen und die thüringischen Länder. Die Folge waren große Unterschiede, die auf der Ebene des Zollvereins zu Verwaltungsproblemen führten. Einen gewissen Ausgleich boten dabei Kompensationszahlungen, später wurde ein einheitlicher Transitzoll erhoben. Wo es noch Salz- und Spielkartenmonopole gab, kam es zu einem Importverbot. Die Folge war, dass etwa der Salz[[schmuggel]] zu einem dauernden Problem des Zollvereins wurde. Dies bedeutete, dass zumindest partiell der freie Binnenmarkt nicht vollständig ausgebildet war und es weiterhin noch Zollkontrollstellen innerhalb des Zollvereinsgebietes geben musste. In der Frage der Gewichte sah das Zollvereinsabkommen vor, dass die Mitgliedsstaaten sich für die bayerischen oder preußischen Gewichte als Standard entscheiden sollten.<br /> <br /> Von erheblicher Bedeutung waren Handelsabkommen mit ausländischen Staaten. Zwar hatten sich Bayern und Württemberg grundsätzlich das Recht vorbehalten, eigene Handelsabkommen zu schließen, nutzten dieses Recht aber nur selten. In der Regel wurden auf der jährlichen Zollvereinskonferenz die Grundlinien eines Abkommens beschlossen, die konkreten Verhandlungen dann aber Preußen überlassen, das teilweise weitere Regierungen beteiligte. Diese Regelung gab Preußen zwar ein starkes Gewicht, aber da die Beschlüsse auch noch von den Einzelstaaten [[Ratifikation|ratifiziert]] werden mussten, konnte dies zu erheblichen Konflikten führen.&lt;ref&gt;Wolfram Fischer: ''Der deutsche Zollverein. Fallstudie einer Zollunion''. In: Wolfram Fischer: ''Wirtschaft und Gesellschaft im Zeitalter der Industrialisierung.'' Göttingen, 1972, ISBN 3-525-35951-9, S. 115–123.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Über die Rechtsnatur des Zollvereins gab es von Anfang an unterschiedliche Meinungen. So vertraten [[Georg Jellinek]], [[Gerhard Anschütz]] und andere Staatsrechtler verschiedene Standpunkte, die von einem bloßen [[Völkerrechtlicher Vertrag|völkerrechtlichen Vertrag]] bis hin zu einer Staatenverbindung in Gestalt eines [[Staatenbund]]es reichten.&lt;ref&gt;[[Ernst Rudolf Huber]]: ''Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789.'' Band II: ''Der Kampf um Einheit und Freiheit 1830 bis 1850.'' 3. Auflage, Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart [u.&amp;nbsp;a.] 1988, § 26.&lt;/ref&gt; Einigkeit bestand lediglich darin, dass die Mitgliedstaaten des Zollvereins weiterhin souveräne Staaten waren und der Zollverein somit keine Staatenverbindung in Form eines Bundesstaates darstellte. Er war aber aufgrund seiner Organe und seiner im Völkerrechtsverkehr anerkannten Völkerrechtssubjektivität mehr als ein bloßes Vertragsverhältnis der Einzelstaaten untereinander, andererseits aber angesichts seiner ausschließlich wirtschaftlichen Aufgaben ermangels Erfüllung wesentlicher Aufgaben des Staatslebens auch kein Staatenbund.&lt;ref&gt;Huber, der den Zollverein als Staatenbund qualifiziert, spricht bezüglich dieses Punktes selbst relativierend von einem „quasi-Staatenbund“, siehe Huber, ebd.&lt;/ref&gt; Der Zollverein – mehr als ein schlichter Vertrag, weniger als ein Staatenbund – liegt damit in einem Bereich, der von den damaligen Kategorien nicht erfasst wurde und der heute von den [[Internationale Organisation (Völkerrecht)|Internationalen Organisationen]] abgedeckt wird. Zwar gehört der Zollverein neben der [[Zentralkommission für die Rheinschifffahrt]] zu den ersten Vorläufern der Internationalen Organisationen, doch wäre die Einordnung als Internationale Organisation anachronistisch, weshalb dem Zollverein die Bezeichnung als quasi-Staatenbund oder loser Staatenbund wohl am ehesten gerecht wird.<br /> <br /> == Konflikte und Interessengegensätze ==<br /> Die Veränderungen der Zölle und anderer Regelungen im Gebiet des Zollvereins selbst verliefen angesichts unterschiedlicher Interessen keineswegs harmonisch. Erschwert wurde die Lösung nicht zuletzt durch das Vetorecht der Mitglieder. Die Konflikte hatten über Sachfragen hinaus nicht selten auch eine machtpolitische Dimension. Bereits die erste vertraglich anstehende Verlängerung 1842 wäre beinahe gescheitert. Erst nach langwierigen Verhandlungen konnte der Vertrag auf weitere zwölf Jahre verlängert werden.<br /> <br /> Zehn Jahre später führte Preußen geheime Verhandlungen mit dem Königreich Hannover mit dem Ziel, den norddeutschen Steuerverein in den Zollverein zu integrieren. Dies hätte allerdings Veränderungen des Zollvereinsabkommens nötig gemacht. Durch den Einfluss Österreichs verweigerten die süddeutschen Staaten ihre Zustimmung. Stattdessen versuchte die österreichische Regierung, den Zollverein durch die Idee eines mitteleuropäischen Zollverbundes auseinanderzubrechen. Erst als Preußen seinerseits den Zollvertrag kündigte, konnte eine Einigung erzielt werden. Dasselbe wiederholte sich, als Preußen kurze Zeit später einen Handelsvertrag mit Österreich ausgehandelt hatte und die Mittelstaaten sich dem widersetzen. Erneut setzte die preußische Regierung Veränderungen im Zollvertrag mit Hilfe einer Vertragskündigung durch. Eine ähnliche Konstellation gab es zehn Jahre später, als Preußen mit Frankreich, angelehnt an den [[Cobden-Vertrag]], 1862 ein neues Handelsabkommen aushandelte.&lt;ref&gt;Ludwig Karl Aegidi und Alfred Klauhold: [http://www.digitalis.uni-koeln.de/Aegidi/aegidi_index.html ''Die Krisis des Zollvereins urkundlich dargestellt.''] Beilage zu dem Staatsarchiv. Meissner, Hamburg 1862.&lt;/ref&gt; Dieses lief im Kern auf das Prinzip des Freihandels hinaus. Die Folge war aber, dass die Zolltarife in 161 Punkten gesenkt werden mussten. Obwohl die süddeutschen Staaten an den Verhandlungen beteiligt worden waren, weigerten sie sich, unterstützt von Österreich, die Verträge zu ratifizieren. Es dauerte drei Jahre, bis diese Vereinbarungen in Kraft treten konnten.&lt;ref&gt;[http://www.legilux.public.lu/leg/a/archives/1842/0121802/0121802.pdf#page=1 Vertrag zwischen … die Fortdauer des Zoll- und Handelsvereins betreffend]{{Toter Link|url=http://www.legilux.public.lu/leg/a/archives/1842/0121802/0121802.pdf |date=2023-04 |archivebot=2023-04-12 01:38:49 InternetArchiveBot }} vom 16. Mai 1865 im ''Memorial des Großherzogthums Luxemburg''.&lt;/ref&gt; Dies gelang auch nur, weil der gerade in Preußen an die Macht gekommene Ministerpräsident [[Otto von Bismarck]] mit der Nichtverlängerung des Zollvereins drohte.<br /> <br /> Bei allen Konflikten ist die grundsätzliche Stabilität bemerkenswert. Selbst als einige Mitgliedsstaaten im Deutschen Krieg 1866 auf gegnerischen Seiten standen, erhoben Bayern, Württemberg und Hannover weiterhin die Zölle und sandten diese vertragsgemäß nach Berlin. Die preußische Regierung verteilte sie dann ebenso routinemäßig anteilig an die Einzelstaaten. Ein Grund für die Stabilität waren die für alle Beteiligten bestehenden insbesondere finanziellen Vorteile.&lt;ref&gt;Wolfram Fischer: ''Der deutsche Zollverein. Fallstudie einer Zollunion''. In: Wolfram Fischer: ''Wirtschaft und Gesellschaft im Zeitalter der Industrialisierung.'' Göttingen, 1972, ISBN 3-525-35951-9, S. 114–118, S. 121–123.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Bedeutung ==<br /> === Wirtschaftliche Entwicklungen ===<br /> {{Siehe auch|Industrielle Revolution in Deutschland}}<br /> <br /> [[Datei:Zollschranken.jpg|miniatur|Zeitgenössische Darstellung gegen Zollgrenzen und Kleinstaaterei in Deutschland]]<br /> <br /> ==== Industrialisierung und Zollverein ====<br /> Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Zollvereinigung wurden sowohl von den Zeitgenossen, als auch in der Folge überwiegend positiv wahrgenommen. Lange Zeit war daraufhin auch in der Forschung die These verbreitet, dass Industrieförderung der wesentliche Antrieb zur Gründung des Zollvereins gewesen sei. Zu dieser Meinung haben nicht zuletzt auch die Schriften von Friedrich List beigetragen. In Großbritannien sahen führende Politiker wie [[Henry John Temple, 3. Viscount Palmerston|Palmerston]] durch die Zollvereinsmaßnahmen die gewerbliche Vormachtstellung ihres Landes in Gefahr.<br /> <br /> Für diese These sprach scheinbar, dass sowohl die Landwirtschaft, wie auch die gewerbliche Wirtschaft und insbesondere die Industrie in den 1830er Jahren ein starkes Wachstum aufwiesen. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass der Zollverein nur eine Facette der Veränderungen in der deutschen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung im 19. Jahrhundert darstellte.<br /> <br /> Zwar erleichterte der Zollverein die industrielle Entwicklung, es gingen aber kaum direkt wirksame Wachstumsimpulse in diesem Bereich von ihm aus. So konnte in neueren Forschungen gezeigt werden, dass von den neuen Zöllen keine unmittelbaren Veränderungen der Handelsströme oder der Import- und Exportpreise ausgingen. Im Bereich der Landwirtschaft war nicht der Zollverein der Grund für den Aufschwung, sondern verschiedene seit langem eingeleitete Strukturveränderungen.&lt;ref&gt;Richard H. Tilly: ''Vom Zollverein zum Industriestaat. Die wirtschaftlich-soziale Entwicklung Deutschlands 1834 bis 1914.'' DTV, München 1990, (Deutsche Geschichte der neuesten Zeit) ISBN 3-423-04506-X. S. 42–44.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Wirtschaftsstrukturelle Bedeutung des Zollvereins ====<br /> [[Datei:Bonn-Cölner-Eisenbahn 1844.jpg|miniatur|Die Zollpolitik hat zum Eisenbahnbau und damit zum Durchbruch der Industrialisierung in Deutschland stark beigetragen (Gemälde der Bonn-Cölner-Eisenbahn um 1844)]]<br /> <br /> [[Datei:List saechs eb1833 cut.jpg|miniatur|hochkant|Titelseite von Lists Schrift ''Über ein sächsisches Eisenbahn-System als Grundlage eines allgemeinen deutschen Eisenbahn-Systems und insbesondere über die Anlegung einer [[Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie|Eisenbahn von Leipzig nach Dresden]]'', Leipzig 1833]]<br /> <br /> Dennoch war der Zollverein auf mittlere Sicht von erheblicher Bedeutung für die industrielle Entwicklung. Zum einen bildeten die Zollvereinseinnahmen in einigen Staaten überhaupt erst die Basis, mit der Maßnahmen zur Modernisierung von Gesellschaft, Infrastruktur und Gewerbe bezahlt werden konnten. So finanzierte Württemberg in den 1830er Jahren die Agrarreformen und Gewerbeförderungsmaßnahmen vor allem aus den nun reichlicher fließenden Zolleinnahmen.&lt;ref&gt;Willi A. Boelcke: ''Sozialgeschichte Baden-Württembergs 1800–1989''. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1989. (=Schriften zur politischen Landeskunde Baden-Württembergs, Band 16), S. 38.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Zolleinigung beseitigte mit der Zersplitterung des deutschen Wirtschaftsraums eine Ursache für den ökonomischen Rückstand insbesondere gegenüber England und schuf erstmals stabile handelspolitische Verhältnisse. Dazu trug nicht zuletzt die allmähliche Übernahme des preußischen [[Handelsgesetzbuch]]es durch die übrigen Mitgliedsstaaten bei, nachdem die [[Frankfurter Nationalversammlung]] es nicht mehr geschafft hatte, ein gesamtdeutsches Gesetzbuch zu verabschieden.&lt;ref name=&quot;Wolfram Fischer: ''Der deutsche Zollverein. Fallstudie einer Zollunion''. In: Wolfram Fischer: ''Wirtschaft und Gesellschaft im Zeitalter der Industrialisierung.'' Göttingen, 1972, ISBN 3-525-35951-9, S. 125&quot;&gt;Wolfram Fischer: ''Der deutsche Zollverein. Fallstudie einer Zollunion''. In: Wolfram Fischer: ''Wirtschaft und Gesellschaft im Zeitalter der Industrialisierung.'' Göttingen, 1972, ISBN 3-525-35951-9, S. 125.&lt;/ref&gt; 1861 wurde die Rechtsangleichung durch das [[Allgemeines Deutsche Handelsgesetzbuch|Allgemeine Deutsche Handelsgesetzbuch]] abgeschlossen. Der Handelsvertrag von 1862 auf der Basis der [[Meistbegünstigungsprinzip|Meistbegünstigungsklausel]] führte dazu, dass auch kleinere deutsche Staaten erstmals vertraglich garantierte Handelsbeziehungen mit den europäischen, aber auch außereuropäischen Staaten wie den USA oder Japan aufnehmen konnten. Allerdings war dieser Schritt nicht unumstritten. Vielmehr gab es von Anfang an Konflikte zwischen Befürwortern des Freihandels wie Preußen und den süddeutschen Staaten, die insbesondere für ihre Textilprodukte [[Zoll (Abgabe)|Schutzzölle]] forderten. In der Praxis verfolgte der Zollverein eine differenzierte Politik. Neben Bereichen, in denen der freie Handel vorherrschte, gab es andere, in denen die Zölle eine [[Protektionismus|protektionistische]] Rolle spielten. Dazu gehörte die Herstellung von Rüben[[zucker]], Baumwollprodukten und Eisenwaren.&lt;ref&gt;Wolfram Fischer: ''Der deutsche Zollverein. Fallstudie einer Zollunion''. In: Wolfram Fischer: ''Wirtschaft und Gesellschaft im Zeitalter der Industrialisierung.'' Göttingen, 1972, ISBN 3-525-35951-9, S. 124; Richard H. Tilly: ''Vom Zollverein zum Industriestaat. Die wirtschaftlich-soziale Entwicklung Deutschlands 1834 bis 1914.'' DTV, München 1990, (Deutsche Geschichte der neuesten Zeit) ISBN 3-423-04506-X. S. 45.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Wichtig war der Zollverein zudem durch die Schaffung neuer Erwartungshorizonte. Er verstärkte die Investitionsbereitschaft der Unternehmer und intensivierte die Verflechtung der Wirtschaftsregionen zu einem nationalen Markt. So stammten bereits 1837 rund 87 % der süddeutschen Importe an gewerblichen Fertig- und Halbfertigwaren aus Preußen und Sachsen.&lt;ref&gt;Hans-Ulrich Wehler: ''Deutsche Gesellschaftsgeschichte.'' Band 2, S. 134.&lt;/ref&gt; Bereits vor der Gründung des Zollvereins führte die Konkurrenz der verschiedenen Zollvereinigungen und der Staaten untereinander zu höheren Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur. Dies gilt seit den 1830er Jahren vor allem für den Eisenbahnbau, wo sich die Zollpolitik auf das Tempo des Ausbaus und die Streckenführung auswirkte. Neben der Bahn wurden auch Fernstraßen und das Binnenschifffahrtsnetz ausgebaut. Mit dem durch die Zollfreiheit auf mittlere Sicht ansteigenden Handelsvolumen wurde auch der weitere Ausbau der Eisenbahn nötig. Nach der Eröffnung der ersten deutschen Bahnstrecke 1835 mit einer Länge von sechs Kilometern wuchs das Streckennetz bis 1865 auf 14.690&amp;nbsp;Kilometer an.&lt;ref&gt;Gustav Stolper: ''Deutsche Wirtschaft seit 1870.'' 2. Auflage, Tübingen 1966, S. 45, zit. nach Manfred Görtemaker: ''Deutschland im 19. Jahrhundert.'' 4. Auflage. Leske+Budrich, Opladen 1994, S. 163.&lt;/ref&gt; Dies wiederum hatte positive Folgen auf Bergbau, Eisenindustrie und Maschinenbau. Insgesamt sanken die Transportkosten erheblich. Der Verkehrsausbau vergrößerte die Sicherheit insbesondere für den Absatz von gewerblichen Massenprodukten und begrenzte wiederum das Investitionsrisiko gerade in den modernen Großbetrieben, verbesserte die Investitionsanreize und trug damit zum Ausbau der modernen Industrie bei. Grundsätzlich waren Zollverein und Eisenbahnbau zwei komplementäre Prozesse, die Friedrich List bereits in den 1830er Jahren als „siamesische Zwillinge“ der Modernisierung in Deutschland gedeutet hatte. Der Anstieg des wirtschaftlichen Gesamtwachstums überdeckte auch regionale Unterschiede, so dass trotz der insbesondere in den süddeutschen ländlichen Regionen vereinzelt auftretenden Ängste einer „Innenkolonisierung“ alle Teilnehmer des Zollvereins, unabhängig von ihrem ökonomischen Entwicklungsstand, an diesem Wachstum partizipierten.&lt;ref&gt;Hans-Ulrich Wehler: ''Deutsche Gesellschaftsgeschichte.'' Band 2, S. 135; Richard H. Tilly: ''Vom Zollverein zum Industriestaat. Die wirtschaftlich-soziale Entwicklung Deutschlands 1834 bis 1914.'' DTV, München 1990, (Deutsche Geschichte der neuesten Zeit) ISBN 3-423-04506-X. S. 48.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Auch die Zolltarifpolitik des Vereins hatte zumindest in den 1840er Jahren eine fördernde Wirkung auf die industrielle Entwicklung. Die moderaten Zölle auf Eisen und Garne schlossen einerseits notwendige Technologietransfers und den Import notwendiger Halb- und Fertigwaren aus Großbritannien nicht aus. Andererseits führten sie dazu, dass sich die Nachfrage zumindest in diesen wichtigen Gewerbebereichen auf Anbieter innerhalb des Vereinsgebiets richtete.&lt;ref&gt;Hahn: ''Die industrielle Revolution in Deutschland.'' S. 22 f.; S. 80 f. sowie Hans-Ulrich Wehler: ''Deutsche Gesellschaftsgeschichte.'' Band 2, S. 135.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Dies alles hatte erhebliche positive Wirkung auf den Außenhandel des Zollgebiets. Bereits in den 1820er Jahren war der Export der deutschen Volkswirtschaften angestiegen. Im Zollverein verstärkte sich dieser Trend nochmals. Auch die Nettoüberschüsse des deutschen Außenhandels stiegen in den 1830er Jahren an, bevor in den 1840ern der Modernisierungsschub im Rahmen der [[Industrielle Revolution in Deutschland|industriellen Revolution in Deutschland]] die Einfuhr modernerer Güter aus industrialisierteren Ländern und damit die Importwerte stark ansteigen ließ.&lt;ref&gt;Hans-Ulrich Wehler: ''Deutsche Gesellschaftsgeschichte.'' Band 2, S. 139.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Vereinheitlichung von Gewichten und Währungen ====<br /> [[Datei:Kronentaler Zollverein.jpg|miniatur|Badischer [[Kronentaler]] von 1836, geprägt anlässlich des Beitritts zum Zollverein. Auf der Rückseite sind die Wappen der Mitgliedsstaaten dargestellt – im Uhrzeigersinn von oben: Bayern, Württemberg, Kurhessen, Thüringische Staaten, Frankfurt, Nassau, Hessen-Darmstadt, Baden, Sachsen und Preußen.]]<br /> [[Datei:Vereinstaler Österreich.png|miniatur|Österreichischer Vereinstaler von 1866]]<br /> [[Datei:Vereinstaler Preussen.png|miniatur|Preußischer Vereinstaler von 1866]]<br /> [[Datei:Doppeltaler Waldeck-Pyrmont, Rückseite.PNG|mini|Vereinsdoppeltaler mit Wertangabe 2 / THALER / 3½ / GULDEN und Jahreszahl 1847 (Waldeck-Pyrmont „[[Dicke Emma]]“)]]<br /> <br /> Da die Erhebung der Zölle im Zollverein auf gemeinschaftliche Rechnung erfolgte, wurde eine Angleichung der Gewichte zur Erhebung gleichmäßiger Abgaben nötig. Noch vor Inkrafttreten des Zollvereins einigten sich einige Staaten 1833 auf ein einheitliches Zollgewicht. Als Einheit wurde das [[Pfund|Zollpfund]] zu 500&amp;nbsp;Gramm eingeführt. Eine Annäherung an das metrische System bedeutete die Definition des Zentners gemäß hessisch-badischem Maß als 50&amp;nbsp;Kilogramm. Zunächst galt das Zollgewicht nur im Verkehr der Staaten miteinander, erst ab 1858 begannen einige Staaten es auch als Handelsgewicht im Inneren einzuführen. Dem folgten im Laufe der Zeit die übrigen Staaten. Nur Bayern hielt bis 1871 am Pfund zu 560&amp;nbsp;Gramm fest. Da die Maße für die Zollberechnung kaum eine Rolle spielten, blieb deren Vielfalt bis zur Gründung des Norddeutschen Bundes groß.&lt;ref&gt;Hermann Kellenbenz: ''Zahlungsmittel, Maße und Gewichte seit 1800''. In: ''Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte''. Band 2, Klett, Stuttgart 1976, S. 954–958; dazu zeitgenössisch: Carl Ludwig Wilhelm Aldefeld: [http://www.digitalis.uni-koeln.de/AldefeldM/aldefeldm_index.html ''Die Maaße und Gewichte der deutschen Zoll-Vereins-Staaten und vieler anderer Länder und Handelsplätze in ihren gegenseitigen Verhältnissen.''] Cotta, Stuttgart und Tübingen 1838.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Vereinbart war, dass die Vertragsstaaten dahin wirken, dass „in ihren Landen ein gleiches Münz-, Maaß- und Gewichtssystem in Anwendung komme, hierüber sofort besondere Unterhandlungen einleiten lassen“ (Artikel 14). Für die Vereinheitlichung des Münzsystems musste vor allem das im süddeutschen Raum vorherrschende [[Gulden]]system und das nördlich des Mains vorherrschende [[Taler]]system miteinander harmonisiert werden. Die Hansestädte Hamburg und Lübeck rechneten und prägten zudem in einer [[Schilling Hamburger Current|Schillingewährung]] mit der [[Kölnische Mark|Kölnischen Mark]] (ca. 234 Gramm) als [[Münzgrundgewicht]]. Bremen rechnete als einziger der deutschen Staaten schon in einer Goldwährung. Die Harmonisierung des norddeutschen Taler- mit dem süddeutschen Guldensystem wurde dadurch erschwert, dass innerhalb dieser Gebiete sowohl der Taler als auch die Gulden in einem unterschiedlichen [[Münzfuß]] geprägt wurden und sich somit im Wert unterschieden.<br /> <br /> Nachdem Preußen durch die [[Graumannscher Münzfuß|Graumansche Münzreform]] im Jahr 1750 bereits ein einheitliches [[Kurantmünze]]nsystem auf Basis des 14-Talerfußes geschaffen hatte, wurde 1821 auch das Kleinmünzensystem für alle preußischen Provinzen vereinheitlicht ([[Preußische Münzgeschichte]]). Der Taler wurde nun in 30 Silbergroschen zu je 12 Pfennigen unterteilt. In der Folgezeit stellten viele norddeutsche Staaten auf den 14-Talerfuß und 30 Silbergroschen um. Auch das Königreich Sachsen übernahm schließlich den 14-Talerfuß für die Kurantmünzen, nutzte jedoch andere Kleinmünzen. Dem Zollverein gelang über die Münzverträge insgesamt – über seine Vertragsstaaten hinaus – eine teilweise Vereinheitlichung der Währungen im Talergebiet.&lt;ref&gt;Hans-Ulrich Wehler: ''Deutsche Gesellschaftsgeschichte.'' Band 2, S. 136.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Wolfram Fischer: ''Der deutsche Zollverein. Fallstudie einer Zollunion''. In: Wolfram Fischer: ''Wirtschaft und Gesellschaft im Zeitalter der Industrialisierung.'' Göttingen, 1972, ISBN 3-525-35951-9, S. 118.&lt;/ref&gt; Im [[Münchner Münzvertrag]] von 25. August 1837 wurden ein einheitlicher 24½-Guldenfuß für die Kurantmünzen sowie weitgehend einheitliche [[Scheidemünze]]n in Bayern, Württemberg, Baden, Nassau, Schwarzburg-Rudolstadt und anderen Ländern geschaffen.<br /> <br /> Der [[Dresdner Münzvertrag]] vom 30. Juli 1838 fasste die süddeutsche Guldenwährung im 24½-Guldenfuß mit dem preußischen Taler im 14-Talerfuß zusammen. Es entstand eine in allen Staaten gültige „Vereinsmünze“ zu 2 Talern = 3½ Gulden. Diese wurde bis 1. Januar 1841 in allen Vertragsstaaten eingeführt. Im Wiener Münzvertrag vom 24. Januar 1857 wurde der vormalige 14-Talerfuß auf [[Mark (Gewicht)|Gewichtsmarkbasis]] in einen 30-Talerfuß auf Zollpfundbasis geändert. Das Feinsilbergewicht des Talers verminderte sich dadurch von theoretischen 16,704 auf 16,667 Gramm und war somit kaum wahrnehmbar. Die einfachen (und doppelten) Taler wurden jetzt [[Vereinstaler]] genannt und waren bis 1907 in Deutschland als Drei-Mark-Stücke gültig.<br /> <br /> Der Vereinstaler wurde Hauptvereinsmünze und auch von den süddeutschen Guldenländern geprägt. Fast ganz Deutschland und Österreich prägten ab 1857 eine einheitliche, große Kurantmünze: 2 Taler (norddeutsch) = 3½ Gulden (süddeutsch) = 3 Gulden (österreichisch) sowie die Einfachtalermünzen. Luxemburg und Liechtenstein waren an dieser Währungsunion zeitweise beteiligt. Hinzu kam die Einführung einer goldenen Vereinshalb- und -kronenmünze.&lt;ref&gt;[http://www.muenzenwoche.de/de/Archiv/Zwischen-Preuen-und-Oesterreich--Der-Wiener-Muenzvertrag/8?&amp;id=127&amp;type=a ''Zwischen Preußen und Österreich – Der Wiener Münzvertrag.''] In: ''Münzenwoche''.&lt;/ref&gt; Das Währungsabkommen mit Österreich brach aber wieder zusammen, da es in Österreich durch die Ausgabe von [[Papiergeld]] zu einer starken [[Inflation]] kam.&lt;ref name=&quot;Wolfram Fischer: ''Der deutsche Zollverein. Fallstudie einer Zollunion''. In: Wolfram Fischer: ''Wirtschaft und Gesellschaft im Zeitalter der Industrialisierung.'' Göttingen, 1972, ISBN 3-525-35951-9, S. 125&quot; /&gt;<br /> <br /> Insgesamt entstand eine Art Taler-und-Gulden-Währungsblock auf der Basis eines [[Silberstandard]]s. Dagegen gelang es nicht, die Ausgabe von Banknoten zu zentralisieren. Diese blieb Sache der Einzelstaaten. In Preußen etwa war dafür die halbstaatliche [[Preußische Bank]] zuständig. In der Praxis dominierten die preußischen Banknoten. Gegen die Herausgabe nichtkonvertibler Noten hatte der Verein zudem ein Verbot erlassen. [[Richard H. Tilly]] argumentiert, dass der Zollverein bei allen Grenzen die monetäre Integration der deutschen Staaten deutlich beschleunigt habe.&lt;ref&gt;Zorn: ''Staatliche Wirtschafts- und Sozialpolitik.'' S. 150; Richard H. Tilly: ''Vom Zollverein zum Industriestaat. Die wirtschaftlich-soziale Entwicklung Deutschlands 1834 bis 1914.'' DTV, München 1990, (Deutsche Geschichte der neuesten Zeit) ISBN 3-423-04506-X. S. 47.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Fiskalische Folgen ====<br /> Die fiskalischen Folgen des Zollvereins waren ebenfalls grundsätzlich positiv. Dabei entfiel ein Großteil der Einnahmen auf die Abgaben für Kolonialwaren. Diese machten 1835 allein 55 % aller Zollgebühren aus.&lt;ref&gt;Zorn, ''Wirtschafts- und Sozialpolitik.'' S. 150.&lt;/ref&gt; Das Zolleinkommen stieg von 14,5&amp;nbsp;Millionen Talern im Jahr 1834 auf 27&amp;nbsp;Millionen Taler 1844 und übertraf damit den Bevölkerungszuwachs in dieser Zeit erheblich.&lt;ref name=&quot;ReferenceA&quot;&gt;Hans-Ulrich Wehler: ''Deutsche Gesellschaftsgeschichte.'' Band 2, S. 132.&lt;/ref&gt; Die Ergebnisse der einzelnen Mitgliedstaaten waren allerdings unterschiedlich. Preußen war zunächst ein Verlierer des Zollsystems. Mit Beginn des Zollvereins sanken die preußischen Steuereinnahmen um 25 %. Danach stiegen sie langsam wieder an und erreichten 1838 ihren alten Stand. Die meisten anderen Länder profitierten dagegen von Anfang an. So konnte Bayern seine Einnahmen bereits im ersten Jahr fast verdoppeln.&lt;ref&gt;Wolfram Fischer: ''Der deutsche Zollverein. Fallstudie einer Zollunion''. In: Wolfram Fischer: ''Wirtschaft und Gesellschaft im Zeitalter der Industrialisierung.'' Göttingen, 1972, ISBN 3-525-35951-9, S. 123.&lt;/ref&gt; In den ersten zehn Jahren der Mitgliedschaft erhielt das Königreich insgesamt Zuweisungen nach Abzug der Kosten von 22 Millionen Gulden. Selbst die thüringischen Kleinstaaten erzielten in diesem Zeitraum einen Überschuss von insgesamt vier Millionen Gulden.&lt;ref name=&quot;ReferenceA&quot; /&gt; Auch später verzichtete Preußen zu Gunsten der übrigen Mitgliedsländer regelmäßig auf Einnahmen, die ihm nach der Zahl seiner Bewohner eigentlich zugestanden hätten. Es waren in erster Linie diese finanziellen Zugeständnisse, die dazu führten, dass auch die politische Macht Preußens anstieg.&lt;ref&gt;Wolfram Fischer: ''Der deutsche Zollverein. Fallstudie einer Zollunion''. In: Wolfram Fischer: ''Wirtschaft und Gesellschaft im Zeitalter der Industrialisierung.'' Göttingen, 1972, ISBN 3-525-35951-9, S. 123 sowie Hans-Ulrich Wehler: ''Deutsche Gesellschaftsgeschichte.'' Band 2, S. 132.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Politische Aspekte des Zollvereins ===<br /> Die Modernisierung der Zollpolitik zunächst auf einzelstaatlicher Ebene, dann in den regionalen Zollvereinigungen und schließlich im Deutschen Zollverein hatte immer auch politische Motive.<br /> <br /> [[Datei:HalberMond Heppenheim1840.jpg|miniatur|Während der [[Heppenheimer Tagung]] diskutierten Liberale über den Zollverein als Basis für die deutsche Einheit (Der Tagungsort, der ''Gasthof „Zum halben Monde“'' in einem Stahlstich von 1840).]]<br /> <br /> Die nach der Gründung des Deutschen Reichs immer wieder, insbesondere von der [[Borussianismus|borussischen]] Historiografie um [[Heinrich von Treitschke]], betonte Funktion des Vereins als Motor der deutschen Einheit war kein hauptsächlicher Beweggrund der preußischen Führung oder der Regierungen in den übrigen Einzelstaaten. Die Chance, den Zollverein als Weg zu einem deutschen Nationalstaat zu nutzen, wurde stattdessen von der [[Nationalliberalismus|nationalliberalen]] Opposition in den Staaten des deutschen Bundes gesehen und propagiert. So stellte [[August Heinrich Hoffmann von Fallersleben|Hoffmann von Fallersleben]] bereits 1840 die ökonomischen Auswirkungen des Zollvereins in einen ironischen Kontrast zum Deutschen Bund in seinem Lied „Der Deutsche Zollverein“&lt;ref&gt;August Heinrich Hoffmann von Fallersleben: ''Unpolitische Lieder.'' Hoffmann und Campe, Hamburg 1840, S. 46. [http://books.google.de/books?id=7hsQAAAAYAAJ&amp;printsec=titlepage&amp;source=gbs_summary_r&amp;cad=0#PPA46,M1 Scan bei Google Books].&lt;/ref&gt;:<br /> <br /> {{Zitat|Schwefelhölzer, Fenchel, Bricken,&lt;br /&gt;<br /> Kühe, Käse, Krapp, Papier,&lt;br /&gt;<br /> Schinken, Scheeren, Stiefel, Wicken,&lt;br /&gt;<br /> Wolle, Seife, Garn und Bier;&lt;br /&gt;<br /> Pfefferkuchen, Lumpen, Trichter,&lt;br /&gt;<br /> Nüsse, Tabak, Gläser, Flachs,&lt;br /&gt;<br /> Leder, Salz, Schmalz, Puppen, Lichter,&lt;br /&gt;<br /> Rettig, Rips, Raps, Schnaps, Lachs, Wachs!&lt;br /&gt;<br /> <br /> Und ihr andern deutschen Sachen,&lt;br /&gt;<br /> Tausend Dank sei euch gebracht!&lt;br /&gt;<br /> Was kein Geist je konnte machen,&lt;br /&gt;<br /> Ei, das habet ihr gemacht:&lt;br /&gt;<br /> Denn ihr habt ein Band gewunden&lt;br /&gt;<br /> Um das deutsche Vaterland,&lt;br /&gt;<br /> Und die Herzen hat verbunden&lt;br /&gt;<br /> Mehr als unser Bund dies Band.|Hoffmann von Fallersleben|„Der Deutsche Zollverein“, Unpolitische Lieder (1840).}}<br /> <br /> [[Heinrich Heine]] gab 1843 in ''[[Deutschland. Ein Wintermärchen]]'' höhnisch die Ansicht eines Mitreisenden beim Grenzübertritt von Frankreich nach Preußen wieder:<br /> <br /> {{Zitat|‚Der Zollverein‘, bemerkte er,&lt;br /&gt;<br /> ‚Wird unser [[Volkstum]] begründen,&lt;br /&gt;<br /> Er wird das zersplitterte [[Vaterland]]&lt;br /&gt;<br /> Zu einem Ganzen verbinden.&lt;br /&gt;<br /> Er gibt die äußere Einheit uns,&lt;br /&gt;<br /> Die sogenannt materielle;&lt;br /&gt;<br /> Die geistige Einheit gibt uns die [[Zensur (Informationskontrolle)|Zensur]],&lt;br /&gt;<br /> Die wahrhaft ideelle.‘|ref=&lt;ref&gt;Heinrich Heine: ''Deutschland. Ein Wintermärchen.'' Caput II.&lt;/ref&gt;}}<br /> <br /> [[David Hansemann]] stellte 1845 vor dem [[Provinziallandtag (Preußen)|Provinziallandtag]] der [[Rheinprovinz]] den Antrag, bei den Kongressen des Zollvereins eine Nationalrepräsentation zu schaffen. Auch die [[Heppenheimer Tagung]] beschloss auf Anraten Hansemanns und [[Karl Mathy|Mathys]] 1847 ein politisches Programm, das den Zollverein zur Vereinheitlichung der wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse nutzen und durch die Schaffung eines Zollparlaments und einer Zollexekutive unter Umgehung des Deutschen Bundes eine einheitliche Regierung auf konstitutioneller Grundlage für Deutschland schaffen wollte.&lt;ref&gt;[[Karl Mathy]]: ''Versammlung von Kammermitgliedern aus verschiedenen deutschen Staaten; […]''. In: ''[[Deutsche Zeitung (1847–1850)|Deutsche Zeitung]].'' Heidelberg 1847, 17 (15. Oktober), S. 1. Vgl. auch Roland Hoede: ''Die Heppenheimer Versammlung vom 10. Oktober 1847''. W. Kramer, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-7829-0471-0, S. 100ff., [[Wolfgang J. Mommsen]]: ''1848. Die ungewollte Revolution. Die revolutionären Bewegungen in Europa 1830–1849''. Frankfurt 1998, ISBN 3-10-050606-5, S. 75.&lt;/ref&gt; Eine Verfolgung dieser Pläne war allerdings durch die [[Deutsche Revolution 1848/49|Revolution von 1848/49]] und die Einberufung der Frankfurter Nationalversammlung nicht möglich.<br /> <br /> Vielen Zeitgenossen, darunter insbesondere dem wesentlichen Förderer des Zollvereinsgedankens in der preußischen Regierung, Finanzminister Motz, war die politische Dimension der Zollunion allerdings von Anfang an bewusst. Motz sah den geplanten Zollverein bereits 1829 als Werkzeug zur Durchsetzung eines kleindeutschen Nationalstaats unter preußischer Führung. Er schrieb „…wenn es staatswissenschaftliche Wahrheit ist, dass Zölle nur die Folge politischer Trennung verschiedener Staaten sind, so muss die Wahrheit auch sein, dass Einigung dieser Staaten zu einem Zoll- und Handelsverband zugleich auch Einigung zu ein und demselben politischen System mit sich führt.“&lt;ref&gt;zit. nach Thomas Nipperdey: ''Deutsche Geschichte 1800–1866. Bürgerwelt und starker Staat.'' München, 1998, ISBN 3-406-44038-X. S. 359.&lt;/ref&gt; Auch der österreichische Außenminister [[Klemens Wenzel Lothar von Metternich|Metternich]] erkannte früh die Gefahr für die österreichische Monarchie und sah den Zollverein als „kleine[n] Nebenbund, […] welcher nur zu bald sich daran gewöhnen wird, seine Zwecke mit seinen Mitteln in erster Linie zu verfolgen.“&lt;ref name=&quot;ReferenceB&quot;&gt;zit. nach Hans-Ulrich Wehler: ''Deutsche Gesellschaftsgeschichte.'' Band 2, S. 131.&lt;/ref&gt; Durch diese Bedrohung des Status quo im Deutschen Bund und der Rolle Österreichs im deutschen Machtgefüge hielt er ihn bereits 1833 für eine „höchst nachteilige unheildrohende Erscheinung“&lt;ref name=&quot;ReferenceB&quot; /&gt; und versuchte, die Gefahr durch einen österreichischen Beitritt in den Zollverein abzuwenden.&lt;ref&gt;Manfred Botzenhart: ''Reform, Restauration, Krise. Deutschland 1789–1847''. Frankfurt, 1985. S. 95–104; Wolfram Siemann: ''Vom Staatenbund zum Nationalstaat''. München, 1995. S. 337–342; Hans-Ulrich Wehler: ''Deutsche Gesellschaftsgeschichte.'' Band 2, S. 131.&lt;/ref&gt; Metternich war allerdings trotz der Unterstützung des Handelsministers und österreichischer Industrieller nicht in der Lage, das im hochprotektionistischen Österreich vorhandene Misstrauen gegen [[Freihandel]] und liberale Wirtschaftsansätze zu überwinden, obwohl weitere Zeitgenossen einen politischen Machtzuwachs Preußens infolge der Zollvereinsgründung erwarteten.&lt;ref&gt;Hans-Ulrich Wehler: ''Deutsche Gesellschaftsgeschichte.'' Band 2, S. 131.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Insgesamt greift aber eine ausschließliche Interpretation des Zollvereins als preußisches Vehikel zur Erringung der Vormachtstellung in Deutschland zu kurz.&lt;ref&gt;Hans-Ulrich Wehler: ''Deutsche Gesellschaftsgeschichte.'' Band 2, S. 125f.&lt;/ref&gt; Vielmehr bildeten für die meisten Staaten wirtschafts- und fiskalpolitische Gründe die Triebfeder für den Beitritt. Den kleineren, meist hoch verschuldeten Staaten eröffneten die Einkünfte des Zollvereins politische Spielräume. Dies galt umso mehr, als der Zollverein half, die Verwaltungskosten zu senken und gleichzeitig Einnahmen generierte, über deren Verwendung die Exekutive keine Rechenschaft ablegen musste. Damit reduzierte der Zollverein den Einfluss der in einigen Staaten vorhandenen Kammerparlamente, die, wie beispielsweise die [[Badische Ständeversammlung|badische Zweite Kammer]] oder die [[Kammer der Abgeordneten (Bayern)|bayerische Abgeordnetenkammer]], Kontrollrechte für den Bereich der Steuerpolitik, nicht aber bezüglich der Zolleinnahmen besaßen.&lt;ref&gt;Hans-Ulrich Wehler: ''Deutsche Gesellschaftsgeschichte.'' Band 2, S. 372 ff.&lt;/ref&gt; In anderen Staaten war der Zollverein gar mit ein Grund, dass der Weg der Konstitutionalisierung von den Fürsten nicht beschritten werden musste, so etwa in Preußen, wo aufgrund der finanziellen Unabhängigkeit der Regierung das Verfassungsversprechen des [[Preußisches Staatsschuldengesetz vom 17. Januar 1820|Staatsschuldengesetzes von 1820]] bis zur Einberufung des [[Erster Vereinigter Landtag|Vereinigten Landtages]] 1847 nicht erfüllt werden musste.&lt;ref&gt;Hans-Ulrich Wehler: ''Deutsche Gesellschaftsgeschichte.'' Band 2, S. 127, und Richard H. Tilly: ''Vom Zollverein zum Industriestaat. Die wirtschaftlich-soziale Entwicklung Deutschlands 1834 bis 1914.'' DTV, München 1990, (Deutsche Geschichte der neuesten Zeit) ISBN 3-423-04506-X. S. 40.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Auf mittlere Sicht kompensierte der Zollverein im Bewusstsein der Zeitgenossen in einem gewissen Umfang die fehlende nationale Einheit und wirkte gewollt oder ungewollt als Werkzeug der nationalen Integration. Dabei erschienen die liberalen Wirtschaftsinteressen weitgehend deckungsgleich mit denen des preußischen Obrigkeitsstaates. Allerdings gab es durchaus auch Ansätze, die wie Friedrich List eine Zollpolitik im großdeutschen Sinn vertraten oder wie [[Georg Waitz]] in der Frankfurter Nationalversammlung in einer auch Österreich umfassenden Zolleinigung die Grundlage für eine dominierende Stellung in Europa sahen.&lt;ref&gt;Wolfgang J. Mommsen: ''Mitteleuropaidee und Mitteleuropaplanungen''. In: Wolfgang J. Mommsen: ''Der Erste Weltkrieg. Anfang vom Ende des bürgerlichen Zeitalters''. Bonn 2004, {{Falsche ISBN|3-89331-540-1}}, S. 96 f.&lt;/ref&gt; In der liberalen Öffentlichkeit wurde der Zollverein nach anfänglicher Skepsis vor allem in Südwestdeutschland, die insbesondere auf der Ablehnung der preußischen Vormachtstellung beruhte, überwiegend positiv bewertet. Während der Deutsche Bund vielfach als Organisation der Restauration und Repression betrachtet wurde, galt der Zollverein als dynamisches und konstruktives Element im gesellschaftlichen Wandel. Die oben erwähnten Forderungen der Heppenheimer Tagung sind auch vor diesem Hintergrund zu sehen.<br /> <br /> [[Datei:Die Gartenlaube (1871) b 568.jpg|mini|Niederlassung in Hamburg, Die Gartenlaube 1871]]<br /> <br /> Als sich in den 1850er Jahren der Steuerverein an den Zollverein anschloss und es zum Abschluss eines Handelsvertrages mit der österreichischen Monarchie kam, schien zeitweise wirtschafts-, aber auch allgemeinpolitisch noch einmal die [[großdeutsche Lösung]] eine realistische Option zu sein. Diese Möglichkeit endete 1864, als Preußen durch seine Kündigung des Vertrags auf einen freihändlerischen Kurs drängte. Die Neuverhandlung des Vertrages, bei der die preußische Regierung den Zollverein indirekt auch als Instrument in der Auseinandersetzung um die Hegemonie in Deutschland einsetzte, hatte zur Folge, dass Österreich 1865 zollpolitisch zum Ausland wurde.&lt;ref&gt;Jürgen Angelow: ''Der Deutsche Bund''. Wiss. Buchgesellschaft, Darmstadt 2003, ISBN 3-534-15152-6, S. 67.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Der Zollverein in der Zeit der Nationalstaatsgründung ===<br /> [[Datei:Palais Hardenberg.jpeg|miniatur|Palais Hardenberg in Berlin (Sitz des [[Preußisches Abgeordnetenhaus|Preußischen Abgeordnetenhauses]], des [[Reichstag (Norddeutscher Bund)|Norddeutschen Reichstags]] und des [[Zollparlament]]s)&lt;ref&gt;Holzschnitt ''Das Sitzungsgebäude des Zollparlaments.'' In: ''[[Die Gartenlaube]]'', 1868, Nr. 20, S. 309&lt;/ref&gt;]]<br /> <br /> Die Gründung des [[Norddeutscher Bund|Norddeutschen Bundes]] hatte erhebliche Folgen für den Zollverein. Durch die Verfassung des Bundes hörten die bisherigen norddeutschen Staaten auf, Einzelmitglieder des Zollvereins zu sein. Dies machte eine völlige Neuordnung nötig. Die Grundlagen dafür wurden auf einer Zollvereinskonferenz im Juni 1867 gelegt. Abgeschlossen wurde der neue Vertrag am 8. Juli 1867 und trat am 1. Januar 1868 in Kraft.&lt;ref&gt;[[s:Vertrag zwischen dem Norddeutschen Bunde, Bayern, Württemberg, Baden und Hessen, die Fortdauer des Zoll- und Handelsvereins betreffend|Vertrag zwischen dem Norddeutschen Bunde, Bayern, Württemberg, Baden und Hessen, die Fortdauer des Zoll- und Handelsvereins betreffend]] bei wikisource.&lt;/ref&gt; Dieser nahm auf der Ebene der Zoll- und Handelspolitik einen einheitlichen Bundesstaat vorweg. Der neue Zollverein verfügte erstmals über föderale Institutionen, die später auch das Kaiserreich besaß. Es gab einen Zoll-Bundesrat und ein [[Zollparlament]] als Legislative. Die von diesen Organen getroffenen Mehrheitsbeschlüsse waren für alle Mitgliedsstaaten bindend, ein Veto gab es nicht mehr. Ausführendes Organ war das Zollpräsidium. Dieses lag beim preußischen König.&lt;ref&gt;Artikel 8 § 6 S. 1&lt;/ref&gt; Es bereitete Handelsverträge vor und überwachte die Einhaltung der Beschlüsse.<br /> <br /> Wie eng der Zollverein dem Norddeutschen Bund verbunden war, zeigt die Struktur seiner Organe. Der Zollbundesrat als Vertretung der Mitgliedsstaaten war nichts anderes als der Bundesrat des norddeutschen Bundes, ergänzt um Vertreter der süddeutschen Staaten. Für das Zollparlament galt wie für das Parlament des Norddeutschen Bundes das allgemeine, gleiche und direkte Männerwahlrecht. Das erste Parlament wurde gebildet, indem zu den Abgeordneten des [[Reichstag (Norddeutscher Bund)|Reichstages des Norddeutschen Bundes]] die [[Zollparlamentswahl 1868|Vertreter aus Süddeutschland hinzugewählt]] wurden.<br /> <br /> Das Zollparlament trat zwischen 1868 und 1870 zu drei Sitzungsabschnitten zusammen. Dabei wurden Grundlagen für eine wirtschaftliche Einheit geschaffen, an die das Deutsche Kaiserreich direkt anknüpfen konnte.&lt;ref&gt;Wolfram Siemann: ''Gesellschaft im Aufbruch. Deutschland 1848–1871''. Frankfurt 1990. S. 289–291.&lt;/ref&gt; Territorial kamen zu dieser auch als „Zweitem Zollverein“ bezeichneten Neuorganisation das Gebiet der [[Provinz Schleswig-Holstein]], [[Mecklenburg-Schwerin]]s und [[Mecklenburg-Strelitz]] hinzu.&lt;ref&gt;Wolfram Fischer: ''Der deutsche Zollverein. Fallstudie einer Zollunion''. In: Wolfram Fischer: ''Wirtschaft und Gesellschaft im Zeitalter der Industrialisierung.'' Göttingen, 1972, ISBN 3-525-35951-9, S. 114.&lt;/ref&gt; In dieser Zeit wurden auch einige der verbliebenen Sonderregelungen für bestimmte Güter aufgehoben. So verschwanden die einzelstaatlichen Salzmonopole 1867, die letzten Rheinuferzölle wurden 1868 beseitigt.&lt;ref name=&quot;ReferenceC&quot;&gt;Zorn: ''Wirtschafts- und Sozialpolitik.'' S. 150.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Vom Zollverein zum Zollgebiet ==<br /> Durch die [[Bismarcksche Reichsverfassung|Reichsverfassung von 1871]] wurde das deutsche Kaiserreich zu einem einheitlichen Zoll- und Handelsgebiet, wenngleich [[Hamburg]] und [[Bremen]] bis 1888 als [[Freihafen|Freihäfen]] zunächst noch außerhalb des Zollgebietes blieben. (Für den zollfreien Handel mit dem Hinterland wurden in beiden Städten sogenannte [[Zollvereinsniederlage]]n errichtet.) Die Zollvereinsverträge blieben zwar bestehen, aber die Funktionen des Vereins gingen auf das Reich über. Dem Reich standen die Zollgesetzgebung und die Zollerhebung an den Außengrenzen zu. Zu Beginn war das [[Reichskanzlei|Reichskanzleramt]] für die Wirtschaftspolitik zuständig, später wurden eigene Ressorts geschaffen. Die legislativen Aufgaben übernahm der [[Reichstag (Deutsches Kaiserreich)|Reichstag]], der Zollverein wurde operativ überflüssig.&lt;ref name=&quot;ReferenceC&quot; /&gt; Ein Relikt war lediglich noch die durch die Zollvereinsverträge bedingte Zugehörigkeit Luxemburgs zum deutschen Zollgebiet, die erst 1919 durch den [[Friedensvertrag von Versailles|Versailler Vertrag]] beendet wurde.&lt;ref&gt;Artikel 40 des [http://www.documentarchiv.de/wr/vv.html Versailler Vertrags] (bei documentarchiv.de).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Der Zollverein in der Historiografie ==<br /> [[Datei:Heinrich von Treitschke.jpg|miniatur|hochkant|[[Heinrich von Treitschke]]]]<br /> [[Datei:German unified 1815 1871.svg|miniatur|hochkant=1.2|Kartendarstellung von 1926, die den Zollverein als Bestandteil der deutschen Einigung interpretiert.&lt;ref&gt;Abbildung aus [[William Robert Shepherd|William R. Shepherd]]: ''The Historical Atlas.'' 1926, in der [http://www.lib.utexas.edu/maps/historical/shepherd/german_unified_1815_1871.jpg Online-Sammlung der University of Texas Libraries]. Die Karte ist Teil einer Kartenserie mit der Überschrift „The Unification of Germany“ („''Die deutsche Einigung''“). Die territoriale Erweiterung des Zollvereins wird durch die Darstellung als wesentlicher Bestandteil der deutschen Einigung interpretiert. Durch die Wahl des Jahres der Reichsgründung (1871) als Endpunkt wird die These noch verstärkt.&lt;/ref&gt;]]<br /> [[Datei:DBP 1983 1195 Deutscher Zollverein.jpg|miniatur|150 Jahre Deutscher Zollverein: [[Briefmarken-Jahrgang 1983 der Deutschen Bundespost|Sonderbriefmarke der Deutschen Bundespost von 1983]]]]<br /> [[Datei:Deutscher Zollvereins.jpg|miniatur|Gedenkmünze 150 Jahre ''Deutscher Zollverein'']]<br /> <br /> Nach der Reichseinigung wurde der Zollverein von der preußischen Geschichtsschreibung als uneigennützige Leistung Preußens zum Wohle Deutschlands beschrieben. Treitschke machte sich bei der Wertung des Zollvereins dabei teilweise die Wahrnehmungen der liberalen Opposition in den 1840ern zu eigen und deutete diese konservativ um. Mit dem Zollverein und dem Deutschen Bund hätten somit „zwei Gemeinwesen [bestanden]: ein Deutschland des Scheines, das in Frankfurt, ein Deutschland der ehrlichen Arbeit, das in Berlin seinen Mittelpunkt fand.“&lt;ref&gt;Heinrich von Treitschke: ''Deutsche Geschichte im 19. Jahrhundert''. Leipzig 1879–1894, zitiert nach [[Dieter Langewiesche]]: ''Europa zwischen Revolution und Restauration 1815–1849''. 4. Auflage, Oldenbourg Verlag, München 1994 (=[[Oldenbourg Grundriss der Geschichte]] (OGG), Band 13), S. 126.&lt;/ref&gt; [[Gustav von Schmoller (Ökonom)|Gustav von Schmoller]] würdigte ebenfalls die preußische Leistung, fokussierte hierbei jedoch den Aspekt der Industrieförderung statt der Nationalstaatspolitik.&lt;ref&gt;Langewiesche, OGG, S. 126.&lt;/ref&gt; Diese Sichtweise konnte sich teilweise bis in die 1970er Jahre halten. Wilhelm Treue sah die preußische Wirtschaftspolitik als entscheidenden Faktor der Industrialisierung an und bezeichnete vor diesem Hintergrund den Zollverein anknüpfend an Schmoller und [[Wilhelm Roscher]] als „bedeutendstes Ereignis in der deutschen Geschichte“ zwischen 1815 und 1866.&lt;ref&gt;Wilhelm Treue: ''Gesellschaft, Wirtschaft und Technik Deutschlands im 19. Jahrhundert''. In: Gebhardt: ''Handbuch der deutschen Geschichte.'' Band 3. 9. Auflage, Stuttgart 1970, S. 377–541, hier zit. nach Hahn: ''Industrielle Revolution.'' S. 76.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Da die deutsche Wirtschaftsgeschichtsschreibung noch lange von der [[Historische Schule der Nationalökonomie|historischen Schule der Nationalökonomie]] beeinflusst war, kamen erste Neuansätze der Forschung aus dem Ausland. Eine Pionierstudie war die Arbeit von William Otto Henderson aus dem Jahr 1939. Damit begann eine insgesamt differenziertere und nüchternere Betrachtung des Gegenstands.&lt;ref&gt;William Otto Henderson: ''The Zollverein.'' London 1939 (2. Auflage 1959); vergl. Hahn: ''Industrielle Revolution.'' S. 80 und Langewiesche, OGG, S. 126.&lt;/ref&gt; Radikal in Frage gestellt wurden die älteren Deutungen aus ideologischen Gründen in der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]]-Forschung. So sah beispielsweise [[Karl Obermann]] im Zollverein noch in den 1980ern lediglich ein ökonomisches Zugeständnis der [[Reaktion (Politik)|Reaktion]] an die [[Bourgeoisie]] zum eigenen Machterhalt.&lt;ref&gt;Karl Obermann: ''Deutschland von 1815 bis 1849.'' 5. Auflage, Berlin (Ost) 1983, zit. nach Langewiesche, OGG, S. 127.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In der westdeutschen Forschung wurde das preußische Interpretationsmuster zwar vereinzelt in Frage gestellt, umfassende Untersuchungen zum Zollverein erschienen jedoch erst wieder zu Beginn der 1970er Jahre. Eine Ursache waren die politischen Debatten zwischen den Befürwortern der [[Europäische Wirtschaftsgemeinschaft|EWG]] auf der einen und der [[Europäische Freihandelsassoziation|europäischen Freihandelsassoziation]] (EFTA) auf der anderen Seite. Beide Seiten versuchten dabei, ihre Positionen durch den Verweis auf den Deutschen Zollverein historisch zu legitimieren. Während die Verfechter der EWG auf die Vorreiterrolle des Zollvereins für die politische Einigung hinwiesen, argumentierten die Fürsprecher der Freihandelszone, dass der Zollverein auf liberale Weise die Einbindung in die Weltwirtschaft ermöglicht habe.&lt;ref&gt;Wolfram Fischer: ''Der deutsche Zollverein, die europäische Wirtschaftsgemeinschaft und die Freihandelszone''. In: Wolfram Fischer: ''Wirtschaft und Gesellschaft im Zeitalter der Industrialisierung''. Göttingen 1972, ISBN 3-525-35951-9, S. 129.&lt;/ref&gt; An diese Diskussion knüpfte Wolfram Fischer an, der den Zollverein als historisches Vorbild der EWG sah. Im Zuge seiner Untersuchungen wurde die fiskalpolitische Bedeutung des Zollvereins herausgearbeitet und abweichend von den Interpretationsmustern Treitschkes der Zollverein nicht als langfristig geplantes System, sondern als „System von Behelfen, das aufgebaut wurde, um dringenden Bedürfnissen nachzukommen“&lt;ref&gt;S. 128.&lt;/ref&gt; dargestellt.<br /> <br /> Seither wurde in mehreren Arbeiten insbesondere die Vielschichtigkeit der ökonomischen Vorgänge herausgearbeitet, in die der Zollverein eingewoben war und die sich gegenseitig beeinflussten. Zu den bedeutenderen jüngeren Werken zählen die Arbeiten von [[Hans-Werner Hahn]]. Die wirtschaftlichen Folgen neu beschrieben hat etwa Rolf H. Dumke.&lt;ref&gt;Hans-Werner Hahn: ''Geschichte des deutschen Zollvereins''. Göttingen, 1984; Rolf H. Dumke: ''Die wirtschaftlichen Folgen des Zollvereins''. In: [[Werner Abelshauser]], [[Dietmar Petzina]] (Hrsg.): ''Deutsche Wirtschaftsgeschichte im Industriezeitalter.'' Königstein 1981, S. 241–273.&lt;/ref&gt; Einig ist sich die neuere Forschung in der Vielschichtigkeit der Zielsetzungen, die mit dem Zollverein verbunden waren. Dabei herrscht die Tendenz vor, dass die Gründung kaum als Politik der Industrieförderung, sondern aus fiskalischen und machtpolitischen Interessen erfolgte. Dies schließt nicht den Befund aus, dass der Verein sehr wohl zur Förderung der gewerblichen Entwicklung beigetragen hat.&lt;ref&gt;Vergl. etwa Richard H. Tilly: ''Vom Zollverein zum Industriestaat. Die wirtschaftliche und soziale Entwicklung Deutschlands 1834 bis 1914''. München 1990.&lt;/ref&gt; An diese Perspektive anknüpfend wird der Zollverein von der Forschung heute als eine, aber eben nicht alleinige oder ausschlaggebende, wichtige Voraussetzung betrachtet, um den Entwicklungsrückstand der deutschen Staaten gegenüber Großbritannien aufzuholen.&lt;ref&gt;Richard H. Tilly: ''Vom Zollverein zum Industriestaat. Die wirtschaftlich-soziale Entwicklung Deutschlands 1834 bis 1914.'' DTV, München 1990, (Deutsche Geschichte der neuesten Zeit) ISBN 3-423-04506-X. S. 189.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> === Quellen und zeitgenössische Literatur ===<br /> * [[Ludwig Aegidi|Ludwig Karl Aegidi]], [[Alfred Klauhold]]: [https://books.google.de/books?id=eW2S3QDSfnEC&amp;printsec=frontcover ''Die Krisis des Zollvereins urkundlich dargestellt. Beilage zu dem Staatsarchiv'']. Meissner, Hamburg 1862.<br /> * Alfred Bienengräber: [http://www.digitalis.uni-koeln.de/Bienengraeber/bienengraeber_index.html ''Statistik des Verkehrs und Verbrauchs im Zollverein für die Jahre 1842 - 1864. Nach den veröffentlichten amtlichen Kommerzial-Übersichten etc.''] Duncker, Berlin 1868.<br /> * {{Mercks Warenlexikon|Seite=672|Stichwort=Zolltarif|Linktext=Der Deutsche Zolltarif}}<br /> * Johannes Falke: [http://www.digitalis.uni-koeln.de/Falke/falke_index.html ''Die Geschichte des deutschen Zollwesens. Von seiner Entstehung bis zum Abschluß&lt;!--sic--&gt; des deutschen Zollvereins.''] Veit, Leipzig 1869.<br /> * Hermann von Festenberg-Packisch: [http://www.digitalis.uni-koeln.de/Festenberg/festenberg_index.html ''Geschichte des Zollvereins mit besonderer Berücksichtigung der staatlichen Entwickelung Deutschlands''.] Brockhaus, Leipzig 1869<br /> * [[Gustav Höfken]]: [http://www.digitalis.uni-koeln.de/Hoefken/hoefken_index.html ''Der deutsche Zollverein in seiner Fortbildung'']. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1842.<br /> * ''Statistische Uebersichten über Waaren-Verkehr und Zoll-Ertrag im Deutschen Zoll-Vereine''. Zusammengestellt von dem Central-Bureau des Zoll-Vereins nach den amtlichen Mittheilungen der Zollvereins-Staaten. Berlin 1842–1859.<br /> * [[Konrad Sturmhoefel]]: ''Der deutsche Zollverein. Ein geschichtlicher Rückblick.'' Verlag für Sprach- und Handelswissenschaft, Berlin 1906.<br /> * Georg von Viebahn: [http://www.digitalis.uni-koeln.de/Viebahn/viebahn_index.html ''Statistik des zollvereinten und nördlichen Deutschland'']. 3. Bde. Berlin 1858–1868.<br /> * Wilhelm Weber: [http://www.digitalis.uni-koeln.de/Weber/weber_index.html ''Der deutsche Zollverein. Geschichte seiner Entstehung und Entwicklung'']. Veit &amp; Comp., Leipzig 1869.<br /> * {{Meyers Online|16|958|spezialkapitel=Zollverein}}<br /> <br /> === Sekundärliteratur ===<br /> * [[Jürgen Angelow]]: ''Der Deutsche Bund''. Wiss. Buchgesellschaft, Darmstadt 2003, ISBN 3-534-15152-6, S. 60–67.<br /> * [[Helmut Berding]]: ''Die Reform des Zollwesens in Deutschland unter dem Einfluss der napoleonischen Herrschaft''. In: ''[[Geschichte und Gesellschaft]].'' Heft 4 1980, S. 523–537.<br /> * [[Wolfram Fischer]]: ''Der deutsche Zollverein. Fallstudie einer Zollunion''. In: Wolfram Fischer: ''Wirtschaft und Gesellschaft im Zeitalter der Industrialisierung.'' Göttingen, 1972, ISBN 3-525-35951-9, S. 110–128.<br /> * Wolfram Fischer: ''Der deutsche Zollverein, die europäische Wirtschaftsgemeinschaft und die Freihandelszone.'' In: Wolfram Fischer: ''Wirtschaft und Gesellschaft im Zeitalter der Industrialisierung.'' Göttingen, 1972, ISBN 3-525-35951-9, S. 129–138.<br /> * [[Hans-Werner Hahn]]:<br /> ** ''Geschichte des Deutschen Zollvereins''. Vandenhoeck &amp; Ruprecht, Göttingen 1984, ISBN 3-525-33500-8. [http://digi20.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb00051625_00001.html?sort=sortTitle+asc&amp;start=70&amp;classRVK=NW&amp;pos=019%3A018&amp;rows=10&amp;mode=classRVK&amp;context= Digitalisat]<br /> ** ''Die industrielle Revolution in Deutschland''. München 2005, (=[[Enzyklopädie deutscher Geschichte|EDG]], Band 49) ISBN 3-486-57669-0.<br /> ** ''Der Zollverein von 1834 aus preußischer Perspektive.'' In: [[Michael Gehler]] et al. (Hrsg.): ''Ungleiche Partner? Österreich und Deutschland in ihrer gegenseitigen Wahrnehmung:Historische Analysen und Vergleiche aus dem 19. und 20. Jahrhundert''. Studien Verlag, 1. Aufl. 2009, ISBN 978-3-7065-4849-6 (S. 95–114); Reprint des HMRG-Beiheftes Nr. 15 von 1996, siehe [http://books.google.de/books?id=oMFKd1ARzgsC&amp;pg=PA110&amp;lpg=PA110&amp;dq=%22Helmut+B%C3%B6hme%22+%22Zollverein%22&amp;source=bl&amp;ots=QzaWVx5inn&amp;sig=0yCmMLOPm2LoN1DI-u4aB46QEq0&amp;hl=de&amp;sa=X&amp;ei=T_z-U5LKJObA7AbL0IGoCA&amp;ved=0CE4Q6AEwBQ#v=onepage&amp;q=%22Helmut%20B%C3%B6hme%22%20%22Zollverein%22&amp;f=false Leseprobe]<br /> * William Otto Henderson: ''The Zollverein''. 3. Aufl. Cass, London 1984, ISBN 0-7146-1322-3.<br /> * [[Richard H. Tilly]]: ''Vom Zollverein zum Industriestaat. Die wirtschaftlich-soziale Entwicklung Deutschlands 1834 bis 1914.'' DTV, München 1990, (Deutsche Geschichte der neuesten Zeit) ISBN 3-423-04506-X.<br /> * [[Heinrich von Treitschke]]: ''[http://www.gutenberg.org/etext/23065 Die Gründung des Deutschen Zollvereins]''. Leipzig 1913 (= Auszüge aus Heinrich von Treitschke: ''Deutsche Geschichte im Neunzehnten Jahrhundert.'' Bände II–IV, Leipzig 1879–1894).<br /> * [[Hans-Ulrich Wehler]]: ''Deutsche Gesellschaftsgeschichte''. Band 2: ''Von der Reformära bis zur industriellen und politischen Deutschen Doppelrevolution 1815–1845/49.'' C. H. Beck, München 1989, ISBN 3-406-32262-X.<br /> * [[Wolfgang Zorn (Historiker)|Wolfgang Zorn]]: ''Staatliche Wirtschafts- und Sozialpolitik und öffentliche Finanzen 1800–1970''. In: [[Hermann Aubin]] und Wolfgang Zorn: ''Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte.'' Band 2. Stuttgart 1976, {{Falsche ISBN|3-12-90014-9}}, S. 148–197.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat}}<br /> {{Wikisource|Zollverein|Themenseite Zollverein}}<br /> * {{DNB-Portal|35913-0|TYP=Literatur zum|NAME=Deutschen Zollverein}}<br /> * [https://www.landesarchiv-bw.de/zollvereinsstatistik/ Website des Landesarchivs Baden-Württemberg zu den Zollvereinsstatistiken: Das Königreich Württemberg in Zahlen]<br /> * [https://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/1848/search/quick?query=Zollverein Flugblätter und andere Druckerzeugnisse aus den Jahren 1848/49] mit Bezug zum Zollverein in der Flugschriften-Sammlung der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main (Scans mit bibliografischen Kommentaren)<br /> * [https://www.zoll.de/DE/Der-Zoll/Zollmuseum/Ausstellung/Historische-Abteilung/Deutscher-Zollverein/deutscher-zollverein_node.html ''Deutscher Zollverein''] beim [[Deutsches Zollmuseum|Deutschen Zollmuseum]] (Bundesministerium der Finanzen)<br /> * [http://hgisg.geoinform.fh-mainz.de/multi4/startTempl.php?gliederung=32&amp;gebiet=57&amp;txtArea=Thema Deutscher Zollverein auf HGIS Germany]<br /> <br /> == Fußnoten ==<br /> &lt;references responsive /&gt;<br /> <br /> {{Navigationsleiste Mitgliedstaaten des Deutschen Zollvereins}}<br /> {{Exzellent|5. August 2007|35187733}}<br /> {{Normdaten|TYP=k|GND=35913-0|LCCN=n/84/222266|VIAF=122513074}}<br /> <br /> [[Kategorie:Historische Organisation (Berlin)]]<br /> [[Kategorie:Gegründet 1834]]<br /> [[Kategorie:Aufgelöst 1919]]<br /> [[Kategorie:Deutscher Zollverein| ]]</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ulrich_Schnaft&diff=246066691 Ulrich Schnaft 2024-06-20T10:28:21Z <p>158.64.22.1: </p> <hr /> <div>[[Datei:Ulrich Schnaft.jpg|mini|hochkant|Ulrich Schnaft als Offizier der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte]]<br /> '''Ulrich Schnaft''' (* [[3. Oktober]] [[1923]] in [[Königsberg (Preußen)]];&lt;ref&gt;[https://www.audiatur-online.ch/2023/06/07/wie-ein-ss-mann-in-israel-offizier-wurde-und-fuer-aegypten-spionierte/ ''Wie ein SS-Mann in Israel Offizier wurde und für Ägypten spionierte.''] In: audiatur-online.ch vom 7. Juni 2023.&lt;br /&gt;Bart Schut: [https://niw.nl/geloof-me-ik-lieg/ ''‘Geloof me, ik lieg.’''] In: Nieuw Israëlietisch Weekblad vom 15. August 2022.&lt;br /&gt;Israel Jamitovsky: [https://aurora-israel.co.il/ulrich-shnaft-miembro-de-las-waffen-ss-oficial-del-ejercito-israeli-y-espia-egipcio/ ''Ulrich Shnaft, miembro de las Waffen-SS, oficial del ejército israelí y espía egipcio.''] In: aurora-israel.co.il, 2023.&lt;br /&gt;Quellen wie Kahana (2006) und andere geben als Geburtsort ''Königsburg'' an, wobei es sich wohl um eine Verwechslung handelt.&lt;/ref&gt; † nach 1961&lt;ref&gt;Nach Kahana war 2006 nicht bekannt, ob Schnaft noch lebte.&lt;/ref&gt;) war ein deutscher Angehöriger der [[Waffen-SS]], der sich nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] als [[Juden|Jude]] ausgab und Offizier der [[Israelische Verteidigungsstreitkräfte|Israelischen Verteidigungsstreitkräfte]] sowie [[Spionage|Spion]] für [[Ägypten]] wurde.<br /> <br /> jep<br /> <br /> == Leben ==<br /> === Leben bis 1949 ===<br /> Schnaft war das Kind einer ledigen Mutter, die ihn kurz nach der Geburt in ein [[Waisenhaus]] gab. Später wurde er von einer deutschen Familie adoptiert. Nach einer Ausbildung zum Mechaniker trat er 1941 der [[Waffen-SS]]&lt;ref&gt;Tal Inbar: [https://www.israeldefense.co.il/en/node/22336 ''Confessions of an Israeli Spy''.] In: israeldefense.co.il vom 22. Februar 2015.&lt;/ref&gt; bei und wurde an der [[Deutsch-Sowjetischer Krieg|Ostfront]] eingesetzt. Nach einer Verwundung und anschließendem Lazarettaufenthalt in Deutschland kämpfte er in [[Balkanfeldzug (1941)#Zerschlagung Jugoslawiens|Jugoslawien]] und [[Italienische Sozialrepublik|Italien]], wo er 1944 in der Nähe des [[Po (Fluss)|Po]] von der [[US Army]] gefangen genommen wurde. 1947 wurde er aus der Kriegsgefangenschaft entlassen, da ihm keine [[Kriegsverbrechen]] nachgewiesen werden konnten.<br /> <br /> Nach seiner Freilassung teilte er sich in [[München]] ein Zimmer mit einem Juden, durch den er erfuhr, dass Überlebende des [[Holocaust]] Hilfeleistungen von Organisationen wie dem [[Joint Distribution Committee]] (JDC) erhielten. Wegen der damaligen wirtschaftlichen Situation fiel es Schnaft schwer, einen Beruf zu finden oder seinen Lebensunterhalt zu verdienen, so fasste er den Entschluss, sich als Holocaust-Überlebender auszugeben. Er beantragte und erhielt Hilfe vom JDC und versuchte schließlich, im Rahmen der [[Alija Bet]] unter dem Namen ''Gavriel Weissman'' mit einer Gruppe von Juden illegal in das damals britische [[Völkerbundsmandat für Palästina|Mandatsgebiet Palästina]] einzuwandern. Nachdem er zwei Monate in einem Lager bei Marseille verbracht hatte, bestieg er im Dezember 1947 das Schiff, das sie dorthin bringen sollte. Es wurde aber unterwegs von der [[Royal Navy]] aufgebracht, so dass Schnaft in ein Internierungslager in [[Britisch-Zypern]] kam. Dort soll er Mitglied der Organisation [[Hagana]] geworden und an zwei Ausbruchsversuchen beteiligt gewesen sein.<br /> <br /> Nach der [[Israelische Unabhängigkeitserklärung|Unabhängigkeitserklärung des Staates Israel]] wurden die meisten Insassen des Internierungslagers entlassen, Schnaft musste aber wie die anderen Männer im wehrfähigen Alter noch bis zum Ende des [[Palästinakrieg]]s 1949 im Lager bleiben und durfte erst dann nach Israel ausreisen.&lt;ref name=&quot;Kahana&quot;&gt;Ephraim Kahana: ''Historical Dictionary of Israeli Intelligence'', Scarecrow Press, 2006, S.&amp;nbsp;246–247 ([https://archive.org/details/pdfy-BdOjPqsYSoHgw2U9/page/n299/mode/1up?q=schnaft Online bei archive.org]).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Offizier der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte ===<br /> Schnaft kam 1949 in [[Haifa]] an und zog in den [[Kibbuz]] [[Qiryat Anavim]], westlich von Jerusalem, wo er [[Ivrit|Hebräisch]] zu lernen begann. Im August desselben Jahres wurde er als Wehrpflichtiger eingezogen. Er beeindruckte seine Vorgesetzten durch seine militärischen Fähigkeiten und Kenntnisse, so dass er am Ende seiner regulären Dienstzeit das Angebot erhielt, [[Berufsoffizier]] zu werden. Er nahm das Angebot an, wurde [[Artillerie]]-Offizier und erreichte in den folgenden Jahren den Rang eines [[Hauptmann (Offizier)|Hauptmanns]]. 1952 nahm seine Laufbahn aber ein abruptes Ende, nachdem Schnaft betrunken seinen Kameraden ein Foto von sich in [[Uniformen der SS|SS-Uniform]] gezeigt und zugegeben hatte, unter einer falschen Identität zu leben. Er wurde aus der Armee entlassen, weitere Maßnahmen wurden aber nicht ergriffen.&lt;ref name=&quot;Kahana&quot; /&gt;<br /> <br /> === Spion für Ägypten ===<br /> Nach seiner Entlassung zog Schnaft nach [[Aschkelon]], wo er sich mit einer Reihe von Gelegenheitsjobs über Wasser hielt und versuchte, genügend Geld für eine Ausreise zu sammeln. In dieser Zeit begann er eine Affäre mit der 20 Jahre älteren Frau seines Vermieters, die ebenfalls aus Deutschland stammte. Als diese aufflog, warf der Vermieter Schnaft hinaus, die Ehefrau des Vermieters verließ ihren Mann jedoch und begleitete Schnaft nach [[Haifa]].<br /> <br /> Als das Paar vom [[Wirtschaftswunder]] in der [[Bundesrepublik Deutschland]] hörte, entschieden sie sich 1954, wieder nach Deutschland zurückzukehren. Nach ihrer Ankunft in [[Genua]] wurde Schnaft aber die Weiterreise nach Deutschland verwehrt, da er nur einen israelischen Reisepass hatte, der nicht zur Einreise nach Deutschland berechtigte. Er bat das deutsche Honorarkonsulat in Genua um Hilfe, jedoch glaubte man ihm dort seine Geschichte nicht. Seine Geliebte, die noch einen deutschen Pass hatte, reiste ohne ihn weiter. Sie kehrte später nach Israel zurück, versöhnte sich mit ihrem Ehemann, worauf das Ehepaar ohne Schnaft nach Deutschland zog.<br /> <br /> Schnaft, der mittellos in Genua festsaß, wandte sich nunmehr an das ägyptische Konsulat in Genua und bot Informationen aus seiner Zeit als israelischer Offizier zum Verkauf an. Dort zeigte man sich von seiner Geschichte beeindruckt und brachte ihn in die ägyptische Botschaft nach Rom, wo er sich mit dem [[Militärattaché]] traf. Anschließend wurde er nach [[Kairo]] geflogen und dort einen Monat lang von Geheimdienstlern intensiv befragt. Schnaft gab den Ägyptern ausführliche Informationen zu Strukturen der israelischen Armee wie Militärbasen, Bewaffnung, Ausbildung und Namen von Offizieren. Den Vorschlag, als [[Maulwurf (Agent)|Maulwurf]] nach Israel zurückzukehren und unter falschem Namen wieder in die israelische Armee einzutreten, lehnte Schnaft aber ab, weil er zurück nach Deutschland wollte. Schließlich erhielt er mehrere hundert Dollar Agentenlohn und einen gefälschten ägyptischen Reisepass auf den Namen Robert Hayat, mit dem er nach Italien zurückflog und dank eines [[Laissez-passer]] des ägyptischen Konsulats nach Deutschland ausreisen konnte, wo er im März 1954 eintraf.&lt;ref name=&quot;Kahana&quot; /&gt;<br /> <br /> === Enttarnung ===<br /> Nach seiner Rückkehr in Deutschland beschloss Schnaft, nach [[Frankfurt am Main|Frankfurt]] zu ziehen, um bei seiner Tante zu leben, die Apothekerin war. Vor seiner Abreise nach Frankfurt machte er seine frühere Geliebte ausfindig, die inzwischen mit ihrem Mann in [[West-Berlin|Berlin]] lebte, und suchte sie auf. Er gestand ihr seine wahre Herkunft und erzählte ihr von seiner Vergangenheit bei der [[Waffen-SS]] und auch, dass er Spion für Ägypten gewesen sei. Sie weigerte sich aber, ihren Mann für ihn zu verlassen. Er gab ihr daraufhin seine Adresse in Frankfurt für den Fall, dass sie es sich anders überlegte. Der Ehemann, dem die Frau alles erzählte, schrieb an den israelischen Geheimdienst [[Schin Bet]]. Der Brief mit beigefügtem Foto Schnafts traf dort im Oktober 1955 ein, und man beschloss, Schnaft nach Israel zu locken und ihn vor Gericht zu stellen.<br /> <br /> Eine israelische Agentin verführte Schnaft und arrangierte ein Treffen mit einem anderen Agenten, Shmuel Moriya, der [[Geschichte des Judentums im Irak|irakisch-jüdischer]] Herkunft war. Dieser gab sich bei dem Treffen als irakischer Staatsbürger namens Adnan Ben-Adnan aus, erzählte von seinem eigenen angeblichen Dienst in der Waffen-SS und lud Schnaft für den nächsten Tag zum Mittagessen ein. Als Moriya nach dem Essen zum Bezahlen die Brieftasche herauszog, ließ er absichtlich einen gefälschten irakischen Offiziersausweis fallen. Schnaft hob ihn auf und sprach Moriya darauf an, dass er irakischer Offizier sei. Moriya gab es zu und Schnaft erzählte ihm, dass er Hauptmann der israelischen Armee gewesen sei. Moriya täuschte Unglauben vor, woraufhin Schnaft ihm Bilder zeigte und erklärte, wie er nach Israel gekommen war. Moriya schlug ihm daraufhin vor, als irakischer Spion in Israel zu arbeiten. Die [[Irak|irakische]] Regierung wolle lediglich Informationen über die wirtschaftliche Lage in Israel, Schnaft wäre also keiner Gefahr ausgesetzt gewesen. Schnaft stimmte nach anfänglichem Zögern zu, da er wieder mittellos war und Geld brauchte. Er kehrte 1956 mit einem gefälschten israelischen Pass nach Israel zurück. Bei seiner Ankunft wurde er festgenommen und zum Verhör nach [[Jaffa]] gebracht, wo er alles gestand. Vor Gericht gestellt, wurde er zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt. 1961 wurde er nach fünf Jahren Haft wegen guter Führung auf Bewährung entlassen. Anschließend kehrte er nach Frankfurt zurück, wonach sich seine Spur verliert. Ob oder wann er gestorben ist, ist nicht bekannt.&lt;ref name=&quot;Kahana&quot; /&gt;<br /> <br /> == Rezeption ==<br /> Der Fall Schnaft wird immer wieder als eines der außergewöhnlichsten Beispiele eines „Ex-Nazis“ zitiert, der sich nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] als Jude ausgab, um ein neues Leben in Israel zu beginnen. Er spielte sich in einer Zeit ab, als der junge Staat Israel händeringend nach Experten suchte, aber angesichts der massenhaften Einwanderung in den Staat keine genauen Hintergrundüberprüfungen durchführen konnte.&lt;ref&gt;Stephanie Bird: ''Nazis disguised as Jews and Israel’s pursuit of justice: the Eichmann trial and the kapo trials in Robert Shaw’s The Man in the Glass Booth and Emanuel Litvinoff’s Falls the Shadow'' in: Holocaust Studies, 24 (4), 2018, S.&amp;nbsp;466–487.&lt;/ref&gt; Lange Zeit hielt Israel die Dokumente dieses Falls geheim. Erst 2023 wurden sie freigegeben.&lt;ref&gt;[https://www.timesofisrael.com/israel-declassifies-file-on-nazi-who-enlisted-in-the-idf-and-spied-for-egypt/ ''Israel declassifies file on Nazi who enlisted in the IDF and spied for Egypt.''] In: timesofisrael.com vom 4. Juni 2023.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Ephraim Kahana: ''Historical Dictionary of Israeli Intelligence'', Scarecrow Press, 2006, S.&amp;nbsp;246–247 ([https://archive.org/details/pdfy-BdOjPqsYSoHgw2U9/page/n299/mode/1up?q=schnaft Online bei archive.org]).<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=p|VIAF=5959158309911306690008|GNDfehlt=ja|GNDCheck=2024-05-05}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Schnaft, Ulrich}}<br /> [[Kategorie:Agent (Nachrichtendienst)]]<br /> [[Kategorie:Angehöriger der Waffen-SS]]<br /> [[Kategorie:Hauptmann]]<br /> [[Kategorie:Deutscher Emigrant in Israel]]<br /> [[Kategorie:Militärperson (Israel)]]<br /> [[Kategorie:Verurteilte Person]]<br /> [[Kategorie:Israeli]]<br /> [[Kategorie:Deutscher]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1923]]<br /> [[Kategorie:Gestorben im 20. oder 21. Jahrhundert]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Schnaft, Ulrich<br /> |ALTERNATIVNAMEN=Weissman, Gavriel; Hayat, Robert<br /> |KURZBESCHREIBUNG=deutscher Angehöriger der Waffen-SS, Offizier der israelischen Armee, Spion für Ägypten<br /> |GEBURTSDATUM=3. Oktober 1923<br /> |GEBURTSORT=[[Königsberg (Preußen)]]<br /> |STERBEDATUM=20. Jahrhundert oder 21. Jahrhundert<br /> |STERBEORT=<br /> }}</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Friedrichstadt&diff=242577245 Friedrichstadt 2024-02-26T07:51:07Z <p>158.64.22.1: </p> <hr /> <div>{{Begriffsklärungshinweis}}<br /> {{Infobox Gemeinde in Deutschland<br /> |Art = Stadt<br /> |Wappen = Friedrichstadt Wappen.png<br /> |Breitengrad = 54/22/35/N<br /> |Längengrad = 09/05/18/E<br /> |Lageplan = Friedrichstadt in NF.PNG<br /> |Bundesland = Schleswig-Holstein<br /> |Kreis = Nordfriesland<br /> |Verwaltungsgemeinschaft = [[Amt Nordsee-Treene]]<br /> |Höhe = 2<br /> |PLZ = 25840<br /> |Vorwahl = 04881<br /> |Gemeindeschlüssel = 01054033<br /> |LOCODE = DE FRI<br /> |Straße = Am Markt 11<br /> |Website = [https://www.friedrichstadt.de/ www.friedrichstadt.de]<br /> |Bürgermeister = Tobias Tietgen&lt;ref&gt;[https://www.shz.de/lokales/friedrichstadt/artikel/friedrichstadt-stadtvertretung-will-transparenter-arbeiten-44925739 Friedrichstadt: Die neue Stadtvertretung will transparenter kommunizieren – und die Parkplatz-Problematik angehen]&lt;/ref&gt;<br /> |Bürgermeistertitel = Bürgermeister<br /> |Partei = SPD<br /> }}<br /> <br /> [[Datei:Friedrichstadt 8217 DxO.jpg|mini|Historischer Stadtkern von Friedrichstadt]]<br /> '''Friedrichstadt''' ({{daS|Frederiksstad}}; {{frrS|Fräärstää}}; {{ndsS|Friesstadt}}, ''Frieestadt'', ''Friechstadt''; {{nlS|Frederikstad aan de Eider}}) ist eine Stadt zwischen den Flüssen [[Eider]] und [[Treene]] im [[Kreis Nordfriesland]] in [[Schleswig-Holstein]]. Der [[Luftkurort]] bildet mit dem [[Amt Nordsee-Treene]] eine [[Verwaltungsgemeinschaft (Schleswig-Holstein)|Verwaltungsgemeinschaft]], das Amt führt die Geschäfte der Stadt.<br /> <br /> Friedrichstadt wurde 1621 durch den [[Schleswig-Holstein-Gottorf|gottorfschen]] Herzog [[Friedrich III. (Schleswig-Holstein-Gottorf)|Friedrich&amp;nbsp;III.]] gegründet und ist heute ein hochrangiges [[Kulturdenkmal]]. Herzog Friedrich&amp;nbsp;III. zielte auf die Errichtung einer Handelsmetropole und holte dazu niederländische Bürger, besonders die verfolgten [[Remonstranten]], an den Ort und gewährte ihnen [[Religionsfreiheit]].&lt;ref&gt;Robert Bohn: ''Geschichte Schleswig-Holsteins'', 2. Aufl., C.H. Beck-Verlag München 2015, S. 75f.&lt;/ref&gt; Infolge dieser Maßnahme siedelten sich auch Mitglieder vieler anderer Religionsgemeinschaften in Friedrichstadt an, so dass der Ort als „Stadt der Toleranz“ galt. Heute sind noch fünf Religionsgemeinschaften aktiv.<br /> <br /> Die Bauten der niederländischen [[Backsteinrenaissance]] und [[Gracht]]en prägen das Stadtbild des heute vor allem vom Tourismus lebenden „Holländerstädtchens“ mit knapp 2700 Einwohnern.&lt;ref&gt;''[https://www.oppida.de/die-schoensten-staedte-deutschlands/schleswig-holstein/friedrichstadt/hollaenderstadt-friedrichstadt/ Holländerstadt Friedrichstadt]'' auf oppida.de, abgerufen am 27. September 2022.&lt;/ref&gt; Die [[Planstadt]] hat keine weiteren Ortsteile.&lt;ref&gt;{{Literatur |Titel=Schleswig-Holstein-Topographie |Band=Band 3: ''Ellerbek - Groß Rönnau'' |Verlag=Flying-Kiwi-Verlag Junge |Ort=Flensburg |Datum=2003 |ISBN=978-3-926055-73-6 |Seiten=164}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Geografie ==<br /> === Lage ===<br /> [[Datei:Luftaufnahmen Nordseekueste 2012-05-by-RaBoe-330.jpg|mini|Der Westen Friedrichstadts von oben]]<br /> [[Datei:Friedrichstadt holzbruecken vonunten.jpg|mini|Zentrale Gracht ''Mittelburggraben'' von Osten]]<br /> [[Datei:Friedirchstadt unbek kanal.jpg|mini|''Ostersielzug'', Gracht am Ostrand der Altstadt]]<br /> Friedrichstadt liegt in der [[Eider-Treene-Niederung]] an der [[Mündung (Gewässer)|Mündung]] des Nebenflusses [[Treene]] in die [[Eider]]. Bewohnbar wurde die in der [[Marschland|Marsch]] gelegene Fläche erst 1573, nachdem [[Adolf I. (Schleswig-Holstein-Gottorf)|Adolf von Schleswig-Holstein-Gottorf]] hier die Treene hatte durchdämmen lassen, so dass sie ihrem ursprünglichen Bett nicht mehr folgen konnte. Unter der Stadt befinden sich anderthalb Meter aufgeschütteter [[Klei]]boden, der auf tieferen Klei- und [[Moor]]schichten ruht.<br /> <br /> Die Siedlungsfläche ist nördlich durch den breiten Unterlauf der Treene begrenzt und südlich durch die Eider. Die Verbindungen zwischen beiden begrenzen die Altstadt nach Osten und Westen. Sie sind untereinander durch zwei [[Gracht]]en verbunden. Der Mittelburggraben in der Mitte führt am Nordrand des Marktplatz vorbei, der Fürstenburggraben bildet einen Winkel im Südwesten und Süden der Altstadt.<br /> <br /> Seit den 1960er Jahren trennt ein Deich mit einer [[Schleuse]] und zwei [[Siel]]anlagen Friedrichstadt von der Eider. Anstelle des historischen Deichs direkt vor der Altstadt verläuft heute die [[Bundesstraße 202|B 202]], und die historischen Sielen am Rand der Altstadt gibt es nicht mehr. Die Eider ist bis hinauf zur [[Wehranlage und Schleuse Nordfeld]] ein [[Gezeiten]]gewässer, die ''Tideeider''. Das 1973 eingeweihte [[Eidersperrwerk]] wird nur bei [[Sturmflut]]en geschlossen, lässt aber die normalen Gezeitenströme durch.<br /> <br /> Zwei [[Siel]]züge mit drei, ursprünglich vier Sielen verbinden die Treene mit der Eider und entwässern das Gebiet um den Zusammenfluss. Die Innenstadt liegt daher auf einer künstlichen Insel. Im Süden begrenzt die Eider das Stadtgebiet, im Norden die Treene. Die Ost- und Westgrenze der Innenstadt werden jeweils durch den Oster- und Westersielzug gebildet. Durch die Innenstadt selbst fließen zwei Kanäle, die die Sielzüge miteinander verbinden: der Mittelburggraben und der Fürstenburggraben.<br /> <br /> Der Westersielzug ist mit etwa 30&amp;nbsp;Metern Breite und vier bis fünf Metern Wassertiefe der größere der beiden Hauptkanäle und bildet zusammen mit dem südlich der „Eiderschleuse“ anschließenden Neuen Hafen den Haupt-Mündungsarm der Treene. Die sogenannte Eiderschleuse umfasst außer der eigentlichen [[Schleuse]] ein Sielbauwerk mit drei Sielen. Der Ostersielzug ist im Schnitt nur etwa zehn Meter breit und zwei bis drei Meter tief. Er wird durch die sogenannte „Spülschleuse“ in die Eider entwässert (eine wortwörtliche Übersetzung von ''Spuisluis'', des [[Niederländische Sprache|niederländischen]] Wortes für ''Siel''). Die übrigen Kanäle in der Stadt sind noch kleiner. Wenn bei anhaltendem Sturmhochwasser der Wasserstand in der Eider auch bei Ebbe zu hoch ist, um zu sielen, kann das Binnenwasser der Treene bedrohliche Höhen erreichen. Darum gibt es an den oberen Enden von Ostersielzug, Mittelburggraben und Fürstenburggraben Stemmtore, mit denen die Altstadt gegen Hochwasser aus dem Binnenland geschützt werden kann. La bite à Joshua.<br /> <br /> === Nachbarorte ===<br /> Nahegelegene größere Städte sind [[Husum]] im Norden, [[Tönning]] im Westen und [[Heide (Holstein)|Heide]] im Süden sowie [[Schleswig]], [[Rendsburg]] und [[Kiel]] im Osten. Nachbargemeinden sind [[Koldenbüttel]] im Westen und Norden, [[Seeth]] und [[Drage (Nordfriesland)|Drage]] im Osten, alle in [[Kreis Nordfriesland|Nordfriesland]] gelegen. Auf der anderen Eiderseite schließt sich im Süden die [[Kreis Dithmarschen|Dithmarscher]] Gemeinde [[Sankt Annen (Dithmarschen)|Sankt Annen]] an. Östlich der Stadt liegt die historische Landschaft [[Stapelholm]].<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> === Ehrgeizige Gründungspläne 1620/1624 ===<br /> [[Datei:Friedrichstadt Kanal 01.jpg|mini|Alte Stadtansicht mit Gracht]]<br /> [[Datei:Friedrichstadt mennonitenhaus.jpg|mini|Ehemaliges Gemeindehaus der [[Remonstranten]], die Friedrichstadt zu einer Stadt des Welthandels machen sollten]]<br /> Ursächlich für die Gründung der Stadt war der Plan von Herzog [[Friedrich III. (Schleswig-Holstein-Gottorf)|Friedrich&amp;nbsp;III. von Schleswig-Gottorf]], sein Land zum Mittelpunkt einer Handelslinie von Spanien über Russland nach Ostindien aufzuwerten. Um einen starken Handelshafen an der Nordseeküste zu etablieren, bot er [[Niederlande|Niederländern]], den damals führenden [[Wasserbau]]ern und [[Goldenes Zeitalter (Niederlande)|Händlern Europas]], namentlich den in ihrer Heimat verfolgten [[Remonstranten]] wie [[Johannes Narssius]],&lt;ref&gt;[[Johann Lorenz Mosheim]], ''Institutes of Ecclesiastical History: ancient and modern'' (1832 translation by [[James Murdock (translator)|James Murdock]]), S. 507; [http://books.google.co.uk/books?id=_Ec_AAAAYAAJ&amp;pg=PA507 Google Books].&lt;/ref&gt; Willem van Dam und seinem Bruder Peter aus [[Amersfoort]], Religionsfreiheit in einer [[Exulanten]]siedlung mit niederländischer Amtssprache innerhalb seines Herrschaftsgebiets an. Er folgte damit dem Beispiel seines Onkels und Konkurrenten [[Christian IV. (Dänemark und Norwegen)|Christian&amp;nbsp;IV.]], König von Dänemark und Herzog von Schleswig und Holstein, der 1617 [[Glückstadt]] an der Elbe aus ähnlichen Beweggründen und mit ähnlichen Methoden gegründet hatte.<br /> <br /> Friedrich&amp;nbsp;III. setzte sich gegen Widerstände aus dem nahegelegenen [[Tönning]], wo Händler die neue Konkurrenz fürchteten, und seiner Mutter [[Augusta von Dänemark|Augusta]] durch, die entschieden dagegen war, andere als lutherische Religionsgemeinschaften in das Land zu lassen. Er erließ 1620 zwei [[Oktroy]]s, die den Remonstranten Land, [[Religionsfreiheit]], wirtschaftliche Privilegien, Niederländisch als [[Amtssprache]] und eine Verwaltung nach dem Vorbild von [[Amsterdam]] und [[Leiden (Stadt)|Leiden]] zusicherten.<br /> <br /> Am 24.&amp;nbsp;September 1621 wurde mit dem ersten Hausbau der Planstadt begonnen.&lt;ref&gt;[https://400-jahre-friedrichstadt.de/ ''Wann wurde Friedrichstadt gegründet?''] auf 400-jahre-friedrichstadt.de&lt;/ref&gt; Dieses Haus war für den mennonitischen Bauherrn [[Willem van den Hove]] bestimmt, der den Herzog vertrat und maßgeblich an der frühen Stadtentwicklung beteiligt war. So holte van den Hove ab 1623 weitere finanzkräftige [[Mennoniten]] in die Stadt. 1622 ließ der Herzog auf eigene Rechnung zehn weitere Häuser durch den niederländischen [[Deichgraf]]en Hendrich Rautenstein aus [[Amt Stapelholm|Stapelholm]] bauen, die dieser nach „holländischer Manier“ errichten sollte. Bis 1625 war die gesamte südliche Stadthälfte fertiggestellt, die sogenannte Vorderstadt, in der sich auch der Marktplatz befindet.<br /> <br /> Friedrich&amp;nbsp;III. versuchte auch, spanische Juden ([[Sephardim|Sepharden]]) für Friedrichstadt zu gewinnen, da diese als besonders gebildet und geschäftstüchtig galten. Doch die Spanier, die Friedrichstadt als niederländische Konkurrenz ansahen, verhinderten das ebenso wie den von Friedrich geplanten Salzhandel. So zogen erst 1675 deutsche Juden ([[Aschkenasim|Aschkenasen]]) nach Friedrichstadt. Sie bildeten zeitweise die zweitgrößte Glaubensgemeinschaft.<br /> <br /> Aufgrund des starken Expansionsdranges der Stadt siedelten sich in der Folge viele weitere Bürger verschiedener [[Konfession]]en an. Zu ihrer Bedeutung und Geschichte siehe Abschnitt [[#Religion|Religion]].<br /> <br /> === 17./18. Jahrhundert: Krieg und niederländische Dominanz ===<br /> [[Datei:Amsterdamwappenhaus.jpg|mini|Bis ins 18. Jahrhundert gelang es, einflussreiche holländische Händler anzuwerben. Die [[Hausmarke]] dieses Hauses zeigt das Stadtwappen [[Amsterdam]]s; es gehörte dem Bruder des dortigen Bürgermeisters.]]<br /> Durch den [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]], der seit 1626 auch [[Südschleswig]] und Holstein stark in Mitleidenschaft zog, entwickelte sich die Siedlung nur langsam. 1630 konnten die Remonstranten ihren Glauben auch wieder in ihrer Heimat ausüben, so dass viele dorthin zurückkehrten. Der erwartete wirtschaftliche Aufschwung blieb aus.<br /> <br /> So erhielt der prachtvoll ausgebaute Speicher des Kaufmanns und zeitweiligen Statthalters Friedrichs, Adolph van Wael, zwar den Namen ''Alte Münze'', das ursprünglich zugesagte [[Münzrecht|Münzprivileg]] ging jedoch nie an die Stadt. 1633 erhielt Friedrichstadt allerdings das [[Stadtrecht]]. Trotz schlechter wirtschaftlicher Entwicklung warb Friedrich weiter um Neubürger.<br /> <br /> Zentral auf dem Weg nach Eiderstedt gelegen, nahmen in den Kriegen des 17.&amp;nbsp;und 18. Jahrhunderts immer wieder verschiedene Truppen die Stadt ein. [[Wallenstein]] plante, Friedrichstadt als Kriegshafen einzurichten, obwohl er seine angestrebte Kriegsflotte nie aufbaute.<br /> <br /> Im Jahre 1643 wurden nach Gerüchten, dass die Schweden anrückten, die Siele geöffnet und das gesamte Friedrichstädter Umland unter Wasser gesetzt.<br /> [[Datei:Friedrichstadt1750Coch3Siele.png|mini|Friedrichstadt um 1750, mit drei Sielen statt der ursprünglich wohl vier]]<br /> Nachdem der dänische König 1715 die Gottorfsche Festung Tönning geschleift hatte, entstanden kurzfristig Pläne, in Friedrichstadt eine neue aufzubauen.<br /> <br /> Lange blieben die Niederländer die dominierende Bevölkerungsgruppe, was sich an Ratsprotokollen aus der ersten Hälfte des 18.&amp;nbsp;Jahrhunderts auf [[Niederländische Sprache|Niederländisch]] zeigt. Von ihrer andauernden Bedeutung für Friedrichstadt zeugt auch der überraschend harte Winter 1824, als viele Schiffe unvorhergesehen in Friedrichstadt überwintern mussten. Von ihnen hatten 80&amp;nbsp;Prozent niederländische [[Heimathafen|Heimathäfen]].<br /> <br /> Ein prominenter Flüchtling war der spätere französische „Bürgerkönig“ [[Louis-Philippe I.|Ludwig Philipp]], der 1796 auf der Flucht vor der [[Französische Revolution|Französischen Revolution]] einige Monate unter dem Decknamen „De Vries“ als Hauslehrer in der Stadt arbeitete und im Obergeschoss des ''Neberhauses'' lebte.<br /> <br /> === 19. Jahrhundert: Schleswig-Holsteinischer Krieg, Preußen ===<br /> Die in der Mitte des 19.&amp;nbsp;Jahrhunderts durch den aufkommenden Nationalismus ausgelösten Konflikte sollten in der Stadt der religiösen Toleranz zu einer Tragödie führen. Bis zum Herbst 1850 hatte der [[Schleswig-Holsteinische Erhebung|Schleswig-Holsteinische Krieg]] um das [[Herzogtum Schleswig]] den Südwesten des Landes verschont. Nach der Schlacht von [[Idstedt]] am 25.&amp;nbsp;Juli 1850 war der Krieg praktisch entschieden, und die verbliebenen [[Schleswig-Holsteinische Armee|schleswig-holsteinischen Truppenverbände]] zogen sich nach Holstein zurück. Vom 29.&amp;nbsp;September bis zum 4.&amp;nbsp;Oktober 1850 versuchten sie jedoch in einer letzten Kraftanstrengung, die mit dänischen Truppen belegte Stadt zurückzuerobern. Durch die [[Bombardement|Bombardierung]] der Stadt kamen 31 Einwohner ums Leben oder wurden verletzt, 53&amp;nbsp;dänische Soldaten [[Gefallener|fielen]], 285&amp;nbsp;Häuser wurden zerstört, darunter das Rathaus und die [[Remonstrantenkirche Friedrichstadt|Remonstrantenkirche]]. Auch das Stadtarchiv brannte nieder.<br /> [[Datei:Friedrichstadt 01.jpg|mini|Friedrichstadt im Jahr 1895]]<br /> [[Datei:Wd b181.JPG|mini|Große Brücke im Jahr 1895]]<br /> Im [[Deutsch-Dänischer Krieg|Zweiten Schleswig-Holsteinischen Krieg]] 1864 wurde Friedrichstadt kampflos besetzt. Das gesamte Herzogtum kam unter preußisch-österreichische Verwaltung (Kondominium bis zum preuß.-österreich. Krieg 1866) und wurde 1867 Teil der einheitlichen [[Provinz Schleswig-Holstein]]. Im selben Jahr wurde ein Amtsgericht eingerichtet, das bis 1975 bestand. Zu diesem Zeitpunkt wurde Friedrichstadt der Region [[Amt Stapelholm|Stapelholm]] zugeordnet. Ein Relikt aus dieser Zeit ist die [[Bauernglocke]], welche typisch für alle Stapelholmer Orte ist. Sie steht jetzt auf dem Platz vor der Jugendherberge.<br /> <br /> In der Kommunalreform 1869 wurde Friedrichstadt, das wie alle Städte des Landes bis dahin außerhalb der Ämter und [[Landschaft (Herzogtum Schleswig)|Landschaften]] gestanden hatte, dem neu geschaffenen [[Kreis Schleswig]] zugeordnet, dessen westlichste Spitze es bildete. In dieser Zeit erlebte die Stadt auch einen kleinen wirtschaftlichen Aufschwung, der durch die Anbindung an die verschiedenen Verkehrssysteme herrührte. 1854 wurde die Bahnstrecke nach Tönning, 1887 die [[Marschbahn]] gebaut, die die Stadt ans Eisenbahnnetz anschlossen, 1905 stellte eine [[Schleswiger Kreisbahn|Kleinbahnlinie]] die Verbindung vom anderen Treeneufer nach Schleswig her, 1916 entstand schließlich eine Straßenbrücke über die Eider, die die bisherigen Fährfahrten über den Fluss unnötig werden ließ. In der Folge dieser Bauten siedelte sich, typisch für schleswig-holsteinische Kleinstädte zu dieser Zeit, auch Kleinindustrie an.<br /> <br /> === Ab dem 20. Jahrhundert ===<br /> Der [[Nationalsozialismus]] fand auch in Friedrichstadt seine Anhänger: Während die [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] bei der [[Reichstagswahl 1928]] nur 21 Stimmen und damit weniger als 1&amp;nbsp;Prozent erhielt, bekam sie bei der [[Reichstagswahl Juli 1932]] 660 Stimmen, was 47,1&amp;nbsp;Prozent entsprach. Am 1.&amp;nbsp;April 1933 wurden die jüdischen Geschäfte von SA-Männern bedroht, die zum [[Judenboykott|Boykott der Juden]] aufforderten.&lt;ref&gt;Mitteilungsblatt der Gesellschaft für Friedrichstädter Zeitgeschichte, Nr.&amp;nbsp;22&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In der [[Novemberpogrome 1938|Reichspogromnacht]] zerstörten [[Sturmabteilung|SA]]-Männer die Synagoge und anschließend Geschäfte und Wohnungen der jüdischen Bürger. [[Hinrich Möller (SS-Mitglied)|Hinrich Möller]] ließ am Morgen des 10.&amp;nbsp;November 1938 alle jüdischen Männer verhaften. Drei der Verhafteten lieferten sie in das [[KZ Sachsenhausen]] ein.&lt;ref&gt;Bernd Philipsen: ''…&amp;nbsp;völlig überflüssige Versammlungshäuser.'' In: Gerhard Paul, Miriam Gilis-Carlebach: ''Menora und Hakenkreuz.'' Neumünster 1998.&lt;/ref&gt; Weitere Juden flüchteten nach Hamburg, viele von ihnen kamen von dort aus ins Konzentrationslager.&lt;ref&gt;Bantelmann, Kuschert, Panten, Steensen: ''Geschichte Nordfrieslands.'' Heide 1995, S.&amp;nbsp;359&amp;nbsp;ff.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Bei der Kreisreform, die am 26. April 1970 wirksam wurde, kam Friedrichstadt mit den Gemeinden [[Seeth]] und [[Drage (Nordfriesland)|Drage]] zum [[Kreis Nordfriesland]]. Zusammen mit [[Koldenbüttel]], [[Uelvesbüll]] und [[Witzwort]] aus dem ehemaligen [[Kreis Eiderstedt]] bildeten sie gemeinsam das [[Amt Friedrichstadt]].<br /> <br /> Mit Ablauf des 31.&amp;nbsp;Dezember 2007 löste sich das Amt wieder auf und Friedrichstadt wurde amtsfrei; es lässt aber seine Verwaltungsgeschäfte vom [[Amt Nordsee-Treene]] führen.<br /> <br /> === Eingemeindungen ===<br /> Am 1. Januar 1974 wurden Gebietsteile der drei Nachbargemeinden Drage (mit damals etwa 75 Einwohnern), Koldenbüttel (mit damals etwa 30 Einwohnern) und Seeth (mit damals weniger als zehn Einwohnern) eingegliedert.&lt;ref&gt;{{Literatur |Hrsg=Statistisches Bundesamt |Titel=Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982 |Verlag=W. Kohlhammer GmbH |Ort=Stuttgart/Mainz |Datum=1983 |ISBN=3-17-003263-1 |Seiten=182}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Einwohner ===<br /> ==== Einwohnerentwicklung ====<br /> In absoluten Zahlen hat sich die Bevölkerungszahl in Friedrichstadt seit der Zeit der Stadtgründung kaum geändert und blieb stets unterhalb der Erwartungen, die Friedrich&amp;nbsp;III. einst für die Stadt hatte. In den letzten 200&amp;nbsp;Jahren gab es vor allem zwei große Änderungen der Bevölkerungsstruktur. In den Jahren nach der Bombardierung ging die Zahl der Bewohner infolge der wirtschaftlichen Notlage zurück und konnte erst durch den neuerlichen Aufschwung der [[Gründerzeit]] stabilisiert werden. Nach 1945 war Schleswig-Holstein und damit auch Friedrichstadt ein wichtiges Gebiet zur Unterbringung deutscher Ostvertriebener. Durch Fortzug der Vertriebenen in wirtschaftlich prosperierendere Gegenden sank die Bewohnerzahl in den folgenden Jahren jedoch fast wieder auf den alten Stand.<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot; style=&quot;text-align:center&quot;<br /> ! Jahr !! Einwohner !! rowspan=9 | || Jahr !! Einwohner<br /> |-<br /> | 1840 || 2272 || 1946 || 3648<br /> |-<br /> | 1855 || 2449 || 1950 || 3618<br /> |-<br /> | 1864 || 2242 || 1970 || 3079<br /> |-<br /> | 1871 || 2186 || 1979 || 2716<br /> |-<br /> | 1895 || 2480 || 2003 || 2496<br /> |-<br /> | 1906 || 2662 || 2006 || 2496<br /> |-<br /> | 1919 || 2450 || 2010 || 2393<br /> |-<br /> | 1939 || 2146 || 2020 || 2666<br /> |}<br /> <br /> ==== Religion ====<br /> Friedrichstadt zeichnete sich von Beginn an als Toleranzstadt aus, in der verschiedene Religionsgemeinschaften nebeneinander existierten. Einige Gruppen bestanden jedoch nur zeitweise in der Stadt. Den Unitariern wurde zum Beispiel keine dauerhafte [[Toleranz]] gewährt. Die jüdische Gemeinde wurde im Nationalsozialismus zerstört. Heute bestehen Gemeinden der deutschen und dänischen Lutheraner, der Remonstranten, der Mennoniten und der Katholiken.<br /> <br /> ===== Remonstranten =====<br /> [[Datei:Friedrichstadt-Remonstrantenkirche-2019-msu-6180.jpg|mini|hochkant|Die [[Remonstrantenkirche Friedrichstadt|Remonstrantenkirche]]]]<br /> Friedrich&amp;nbsp;III. setzte bei seiner Stadtgründung besonders auf holländische [[Remonstranten]] als Siedler. Die Religionsgemeinschaft war durch ein Zerwürfnis innerhalb der [[Reformierte Kirche|reformierten Kirchen]] in den Niederlanden entstanden. Streitpunkt war die theologische Grundfrage, wie strikt die [[Calvinismus|calvinistische]] [[Prädestination]]slehre auszulegen sei, also inwieweit jeder Mensch das Heil erlangen könne, der fest genug an Gott glaube. Während die Remonstranten vor allem in den Städten der Provinz [[Holland]] erfolgreich waren, hatten die [[Contraremonstranten]] (also die strengeren Calvinisten) vor allem Anhänger auf dem Land; einer ihrer führenden Repräsentanten war Statthalter [[Moritz (Oranien)|Moritz von Oranien]]. Dieser setzte 1619 auf der [[Dordrechter Synode]] das Verbot aller remonstrantischen Versammlungen durch, woraufhin viele Remonstranten ins Ausland flohen.<br /> <br /> Die Remonstranten waren nie die zahlenmäßig größte Gruppe in Friedrichstadt. Da sie jedoch vor allem aus Händlern der [[Goldenes Zeitalter (Niederlande)|damaligen Welthandelsmacht]] bestand, war [[Remonstranten#Remonstranten in Schleswig und Holstein|ihre Gemeinde]] ebenso reich wie politisch bedeutend. Ihr Kirchengebäude in Friedrichstadt war das erste explizit remonstrantische der Welt; die Gemeinde ist heute die einzige außerhalb der Niederlande. Für Kirchenbauten erhielt die Gemeinde bereits 1854, wie auch heute wieder, Unterstützung aus den Niederlanden. Dies war und ist für die ihre Autonomie betonende remonstrantische Gemeinde eher ungewöhnlich und weist auf den besonderen Status Friedrichstadts als einziger Auslandsgemeinde hin. Die Gemeinde umfasst heute 150&amp;nbsp;bis 200 Mitglieder und weitere „Freunde der Gemeinde“. Gottesdienste finden zwölfmal im Jahr statt; hierzu kommt der Prediger aus den Niederlanden. Da der Dienst im Ausland nicht für alle attraktiv ist, mussten die Friedrichstäder Remonstranten im Laufe der Geschichte auch schon mit anderen protestantischen Predigern vorliebnehmen.<br /> <br /> ===== Mennoniten =====<br /> [[Datei:Mennonitenkirche Friedrichstadt 2.JPG|mini|Innenraum ''(Betsaal)'' der Mennonitenkirche]]<br /> Die von den Stadtgründern angeworbenen [[Mennoniten]] haben noch heute eine aktive Gemeinde. Die ersten Mennoniten kamen aus [[Eiderstedt]], wo seit 1560 Gemeinden bestanden (siehe auch [[Täufer auf Eiderstedt]]), [[Ostfriesland]] und den Niederlanden. In Friedrichstadt bildeten sie zunächst vier unabhängige Gemeinden: Flamen, Friesen, Hochdeutsche und Waterländer. Bis zum Beginn des 18.&amp;nbsp;Jahrhunderts stieg ihre Zahl auf 400, auch durch weitere Siedler aus Hamburg, Lübeck und der Pfalz. Die Mennoniten gehörten zu den Händlern und Handwerkern, sodass die Gemeinden zu den vermögenderen in der Stadt zählten. Als sich die vier Gemeinden 1708 zu einer Gesamtgemeinde vereinigten, kauften sie die Alte Münze und richteten dort Kirche und Friedhof ein. Den langsamen Rückgang der mennonitischen Einwohnerschaft seit dem 18.&amp;nbsp;Jahrhundert konnte dies nicht verhindern. Seit 1925 gibt es keinen Pfarrer mehr in der Stadt; und die Gemeinde wird heute von der [[Mennonitengemeinde zu Hamburg und Altona|Mennonitengemeinde Hamburg/Altona]] aus betreut. Heute leben in Friedrichstadt noch etwa 30 Mennoniten, die dreimal im Jahr einen Gottesdienst feiern können.<br /> <br /> ===== Katholiken =====<br /> [[Datei:StKnud Friedrichstadt06.jpg|mini|hochkant|Marienaltar in der St.-Knuds-Kirche]]<br /> Dem niederländischen [[Dominikaner]] [[Nicolaus Janssenius]] gelang es, bei Herzog Friedrich&amp;nbsp;III. zu erwirken, dass er den [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholischen]] Christen am 24.&amp;nbsp;Februar 1624 eine eingeschränkte Religionsfreiheit gewährte. Durch diesen Schritt wollte der Herzog das Wohlwollen Spaniens gewinnen und den Handel zwischen spanischen und Friedrichstädter Kaufleuten fördern.&lt;ref&gt;Klaus Jockenhövel: ''Rom – Brüssel – Gottorf. Ein Beitrag zur Geschichte der gegenreformatorischen Versuche in Nordeuropa 1622–1637''. Wachholtz, Neumünster 1989, ISBN 3-529-02193-8.&lt;/ref&gt; Zeitweise war [[Hugo Grotius]] im Gespräch als Direktor einer zu gründenden Akademie in Friedrichstadt; die Pläne zerschlugen sich aber. Die katholische Gemeinde ist damit die erste katholische Gemeinde Schleswig-Holsteins seit der Reformation. Sie durfte eine Kirche bauen, jedoch ohne Turm; Gottesdienste durfte sie nicht in der Öffentlichkeit feiern. Von 1627 bis 1638 betreuten Dominikaner die Gemeinde, 1646 zogen [[Jesuiten|jesuitische]] Missionare aus Belgien in die Stadt. Die katholische Gemeinde blieb immer eine der kleineren in Friedrichstadt, ihre höchste Mitgliederzahl erreichte sie um 1750 mit 120 Mitgliedern.<br /> <br /> Innerkirchlich gab diese Gemeinde wichtige [[Liturgie|liturgische]] Anstöße. 1687 wurde hier zum ersten Mal ein ''[[Betsingmesse#Singmesse|Deutsches Hochamt]]'' gefeiert, bei dem die [[Heilige Messe]] in der Landessprache und nicht in dem bis dahin üblichen Latein abgehalten wurde. 1694 ist zum ersten Mal die [[Erstkommunion]]feier im Rahmen eines ''[[Weißer Sonntag|Weißen Sonntags]]'' verzeichnet; erst um 1775 wurde dies in den anderen Gebieten Deutschlands üblich. Eine weitere Besonderheit bestand im Recht des Gemeindepfarrers zu [[Firmung|firmen]]; dieses Privileg bestand bis zum Ende des 18.&amp;nbsp;Jahrhunderts. Trotz ihrer Bedeutung als römisch-katholisches Zentrum des Gottorfer Herzogtums wurde die Zahl der Mitglieder immer geringer. Erst mit den [[Heimatvertriebener (Bundesvertriebenengesetz)|Heimatvertriebenen]] 1945 kam erstmals nach 1750 wieder eine nennenswerte Anzahl von Katholiken in die Stadt.<br /> <br /> Die katholische Gemeinde gilt aufgrund ihrer frühen Neugründung nach der Reformation als katholische Mutterpfarrei an Schleswig-Holsteins Westküste. Die Gemeinde mit ihren etwa 80 Mitgliedern (Jahr: 2003)&lt;ref&gt;[http://www.abendblatt.de/daten/2003/11/01/225176.html Leere Bänke – Kirche bei Husum entweiht], Hamburger Abendblatt, 1.&amp;nbsp;November 2003.&lt;/ref&gt; hat seit der Profanierung von St.&amp;nbsp;Knud im Herbst 2003 keine eigene Kirche mehr, ist aber noch im religiösen Leben aktiv. Zurzeit wird in dem Gebäude nur noch alle 14 Tage samstäglich die Heilige Messe gefeiert.&lt;ref&gt;Kirche in Friedrichstadt, gemeinsames Mitteilungsblatt, November 2010.&lt;/ref&gt; Das Innere der Kirche bietet noch das Erscheinungsbild eines für Gottesdienste bestimmten Raumes.<br /> <br /> '''Siehe auch''': [[St.-Knud-Kirche (Friedrichstadt)]]<br /> <br /> ===== Juden =====<br /> [[Datei:Alter Jüdischer Friedhof an der Straße Am Treenefeld in Friedrichstadt im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein.JPG|mini|[[Alter Jüdischer Friedhof Friedrichstadt|Alter Jüdischer Friedhof]]]]<br /> Friedrichs Versuche, spanische [[Sephardim|Sepharden]] anzusiedeln, scheiterten am Widerstand des spanischen Königs. Im Jahre 1675 gelang es jedoch, [[Juden in Deutschland|deutsche Juden]] anzuwerben. Die Gemeinde wuchs insbesondere im frühen 19.&amp;nbsp;Jahrhundert. Von 187 Mitgliedern 1803 stieg die Zahl auf 500 Mitglieder im Jahr 1850. Sie war etwa 100 Jahre lang die zweitgrößte Religionsgemeinschaft in Friedrichstadt, die bis zu einem Fünftel der Friedrichstädter Bevölkerung stellte. Die jüdische Gemeinde war eine der größten Schleswig-Holsteins und des dänischen Gesamtstaats. Durch abwandernde Gemeindemitglieder ab der zweiten Hälfte des 19.&amp;nbsp;Jahrhunderts sank die Zahl der Juden bis 1933 auf 32; der letzte [[Rabbiner]] verließ 1938 die Stadt. Mit dem Nationalsozialismus wurde die Gemeinde zerstört, so dass 1940 der letzte Jude in den städtischen Unterlagen auftaucht. Heute erinnern nur noch zwei Friedhöfe, das Gebäude der historischen [[Synagoge (Friedrichstadt)|Synagoge]]&lt;ref name=&quot;23.Mitteilungsblatt S144ff&quot;&gt;23. Mitteilungsblatt der Gesellschaft für Friedrichstädter Stadtgeschichte 1983, S.&amp;nbsp;144&amp;nbsp;ff.&lt;/ref&gt; und 25&amp;nbsp;[[Stolpersteine]] an die jüdische Gemeinde.&lt;ref&gt;[http://www.akens.org/akens/texte/stolpersteine/Stolpersteineliste.htm#Friedrichstadt akens.org]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ===== Deutsche Lutheraner =====<br /> [[Datei:Friedrichstadt stchristoph innenraum.jpg|mini|Innenraum der Sankt-Christophorus-Kirche mit [[Jürgen Ovens|Jürgen-Ovens]]-Altarbild]]<br /> Die [[Evangelisch-lutherische Kirchen|Lutheraner]] kamen vor allem aus dem direkten Umland, später aber auch aus Süddeutschland. Die deutsch-lutherische Gemeinde wuchs schnell zur größten Gemeinde in der Stadt heran, was sie auch heute noch mit etwa 1700 Gemeindemitgliedern noch ist. Sie war aber im Vergleich zu Remonstranten oder Mennoniten vergleichsweise arm. Für Kirchenbau und -erhaltung war die Gemeinde wiederholt auf Spenden des Gottorfer Herzogs angewiesen. Ihren eigenen Kirchbau, die [[St.-Christophorus-Kirche (Friedrichstadt)|St.-Christophorus-Kirche]], konnte die Gemeinde erst 1643, also 22 Jahre nach Stadtgründung, in Angriff nehmen. Die Gemeinde ist heute im Kirchenkreis Nordfriesland innerhalb der [[Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland|Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland]] organisiert.<br /> <br /> ===== Dänische Lutheraner =====<br /> Die dänische Gemeinde ''(Frederiksstad danske Menighed)'' entstand erst nach 1945 und ist in der [[Dänische Kirche in Südschleswig|Dänischen Kirche in Südschleswig]] (innerhalb der [[Danske Sømands- og Udlandskirker]]) organisiert. Als Gottesdienstort nutzt die Gemeinde die örtliche Mennonitenkirche. Die Gemeinde, die sich eine Pastorenstelle mit der [[Husum danske kirke|dänischen Gemeinde in Husum]] teilt,&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.dks-folkekirken.dk/uploads/media/Kirkeblad-Vest_01.pdf |text=Kirkebladet for de danske menigheder i Tønning-Vestejdersted, Husum-Frederiksstad og Bredsted, dec. 2014 |format=PDF |wayback=20150402103100}}&lt;/ref&gt; zählt heute etwa 140 Familien als Mitglieder.<br /> <br /> ===== Unitarier =====<br /> [[Datei:Mittelburggraben3.jpg|mini|Gebäude Mittelburggraben 3]]<br /> Zu Beginn der 1660er Jahre siedelten sich mehrere zuvor von der [[Gegenreformation]] aus [[Polen-Litauen]] vertriebene [[Polnische Brüder]] bzw. [[Sozinianismus|Sozinianer]] mit Zustimmung des Stadtrates im schleswigschen Friedrichstadt an. Die Polnischen Brüder waren eine aus der Reformation hervorgegangene [[Unitarismus (Religion)|unitarische]] Kirche, die die [[Trinität]] ablehnten und in Teilen den Remonstranten ([[Rationalismus|Vernunftsglaube]]) und Mennoniten ([[Bekenntnistaufe]]) nahestanden. Die Ansiedlung in Friedrichstadt ging von dem unitarischen Prediger und Historiker [[Stanislaus Lubienietzki]] aus, der zuvor gehofft hatte, die Polnischen Brüder würden nach dem Abzug der protestantischen schwedischen Truppen aus Polen in einem Friedensvertrag konfessionelle Anerkennung finden. Nachdem sich diese Hoffnungen zerschlagen hatten, hielt er sich 1660 zunächst am Hofe in Kopenhagen und später in Hamburg auf, ehe er am 1. März 1662 den Friedrichstädter Stadtrat um Aufnahme seiner Glaubensgemeinschaft bat. Nach Zustimmung des Rates wurden viele von ihnen formell Mitglieder der Remonstrantengemeinde. Die Mehrheit der eingewanderten Polnischen Brüder stammte aus der deutsch-geprägten Gemeinde Straszyn bei [[Danzig]], viele kamen aus den Familien Ruar und Voss. Sie waren sowohl Adlige und Bürgerliche, Kaufleute und Handwerker. Für religiöse Andachten erwarben die Polnischen Brüder ein Haus auf der Südseite des Mittelburggrabens, vermutlich handelt es sich hierbei um das Gebäude Mittelburggraben 3.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Karl Michelson |Titel=Wo wohnte Stanislaus Lubieniecki? |Sammelwerk=Mitteilungsblatt der Gesellschaft für Friedrichstädter Stadtgeschichte |Ort=Friedrichstadt |Datum=1994 |ISSN=0933-3428 |Seiten=85-92}}&lt;/ref&gt; Obschon der Magistrat erklärte, er werde alles Mögliche tun, um den Herzog zu ermutigen, sie im Land aufzunehmen, mussten sie nach einem Mandat des jungen Herzogs [[Christian Albrecht (Schleswig-Holstein-Gottorf)|Christian Albrecht]] 1663 nach 18 Monaten die Stadt wieder verlassen. Vor allem der lutherische Hofkaplan und Generalsuperintendent der herzoglichen Anteile am Herzogtum Schleswig [[Johann Reinboth]] hatte sich gegen die Polnischen Brüder ausgesprochen. Viele gingen daraufhin nach Amsterdam in die Niederlande oder ersuchten um Aufnahme in Lübeck, Bremen und Mannheim.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Sem Christian Sutter |Titel=Friedrichstadt an der Eider: Ort einer frühen Erfahrung religiöser Toleranz |Sammelwerk=Mitteilungen der Gesellschaft für Friedrichstädter Stadtgeschichte |Verlag=Gesellschaft für Friedrichstädter Stadtgeschichte |Ort=Friedrichstadt |Datum=2012 |ISSN=1617-4127 |Seiten=121 ff.}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ===== Quäker =====<br /> Die Friedrichstädter [[Quäkertum|Quäker]] bildeten eine der ältesten Gemeinden im heutigen Deutschland. Der Beginn der Quäkergemeinde im damals noch außerhalb der deutschen Grenzen liegenden Friedrichstadt wird auf 1663 datiert. Die Mitglieder der Friedrichstädter Quäker waren relativ wohlhabend und rekrutierten sich vor allem aus den einheimischen Mennoniten, aber auch den Remonstranten und Lutheranern. Die Konversionsbemühungen quäkerischer Missionare führten jedoch 1670 zeitweise zu einem Disput zwischen Mennoniten und Quäkern. Im August 1673 bat der lutherische Pastor Friedrich Fabricius Herzog Christian Albrecht, die Quäker auszuweisen, was trotz Fürsprache des Stadtrates zu einem herzoglichen Ausweisungsedikt gegenüber den Friedrichstädter Quäkern führte. Das Edikt wurde jedoch immer wieder aufgeschoben und letztlich nicht vollstreckt, so dass die quäkerische Gemeinde weiter bestehen konnte. Auf Anregung des zeitweise in der Stadt anwesenden [[William Penn]] entstand von 1677 bis 1678 schließlich das quäkerische Gebetshaus in der Westerhafenstraße. Prominente Besucher dort waren [[Peter der Große]] und [[George Fox]]. Um Informationen über den Bau einer möglichen Quäkerkirche in seinem Territorium nachzugehen, sandte der dänische König [[Friedrich IV. (Dänemark und Norwegen)|Friedrich&amp;nbsp;IV.]] im Herbst 1678 den lokalen Amtsschreiber Henning Reventlow zur Visitation in die Stadt, was jedoch auch ohne Folgen blieb. Gemessen an ihrer Mitgliederzahl blieb die Gemeinde jedoch hinter denen der anderen Friedrichstädter Glaubensgemeinschaften zurück. Im Jahr 1727 wurde die Gemeinde wegen rückläufiger Mitgliedschaften schließlich aufgelöst. Das Gebetshaus wurde 1850 im Ersten Schleswigschen Krieg bei der Bombardierung der Stadt zerstört.&lt;ref&gt;Sem Christian Sutter: [http://norden-friedrichstadt.de/downloads/Sutter%20Stand%2013.8.12.pdf ''Friedrichstadt an der Eider – Ort einer frühen Erfahrung religiöser Toleranz 1621–1727''.] (PDF; 6,8&amp;nbsp;MB) In: ''Mitteilungsblatt der Gesellschaft für Friedrichstädter Stadtgeschichte'', 2012, S.&amp;nbsp;130, {{ISSN|1617-4127}}.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Claus Bernet: ''Quäkerhaus Friedrichstadt.'' In: ''Quäker. Zeitschrift der deutschen Freunde.'' 77. Jahrgang, Nr.&amp;nbsp;4 (Juli-August), 2003, S.&amp;nbsp;192.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ===== Religiöse Separatisten =====<br /> Besonders im 18. Jahrhundert wurde Friedrichstadt zur Zufluchtsstätte mehrerer religiöser Separatisten. Unter ihnen war der dänische Buchhalter [[Oliger Paulli]], der 1704 in Friedrichstadt als Gründer einer ''apostolischen Gemeinde zur Vereinigung der Juden und Christen'' auftrat. Paulli kehrte später über [[Hamburg-Altona|Altona]] nach Kopenhagen zurück, wo er 1714 starb.<br /> <br /> Zwischen 1709 und 1715 wohnte der [[Radikaler Pietismus|radikale Pietist]] [[Otto Lorenzen Strandinger]] in der Stadt. Strandinger war zuvor lutherischer Pastor auf [[Pellworm]] und in Flensburg gewesen. Im Jahre 1715 übersiedelte Strandinger weiter nach Altona, wo er beim Prediger der pietistisch-mennonitischen [[Dompelaars]] [[Jakob Denner]] Unterkunft fand.<br /> <br /> Nach 1700 siedelten sich die aus [[Alfeld (Leine)|Alfeld]] stammenden Brüder Georg und Andreas Jakob Henneberg in der Stadt an. Georg Henneberg entstammte dem Kreis um [[Ernst Christoph Hochmann von Hochenau]]. Beide hielten religiöse [[Konventikel]] in der Stadt ab.<br /> <br /> Zu nennen ist auch der 1707 aus Kopenhagen nach Friedrichstadt geflohene Spiritualist [[Johann Otto Glüsing]]. Obschon Glüsing im gleichen Jahr noch weiter nach Altona übersiedelte, kam ihm als Betreuer einer kleinen Gemeinde von [[Gichtelianer]]n in Friedrichstadt Bedeutung zu. Die Gichtelianer (auch Engelsbrüder) waren eine spiritualistische Gruppe, die auf den deutsch-niederländischen Mystiker [[Johann Georg Gichtel]] zurückging.<br /> <br /> Auch die flämische [[Quietismus|Quietistin]] [[Antoinette Bourignon]] hatte Verbindungen nach Friedrichstadt, in dem ihr Sekretär und Drucker Ewoldt de Lindt ein Haus am Mittelburgwall als mögliches Gemeindehaus der Quietisten erwarb.<br /> <br /> Ebenfalls mit Friedrichstadt verbunden war der aus [[Ribe]] stammende dänische Kaufmann [[Jonas Jensen Trellund]] (auch Johann Thamsen). Der Lutheraner Trellund erweckte Aufsehen, als er 1680 in Husum Bürger mit Gebeten heilte. Nachdem er Schwierigkeiten mit der Obrigkeit bekommen hatte, zog er nach Friedrichstadt, wo er vor 1683 starb.&lt;ref&gt;Jürgen Beyer: ''Ein Husumer Gebetsheiler (1680/81) – vom Bankrotteur zur Heiligenfigur''. In: ''Kieler Blätter zur Volkskunde'' 37 (2005), S. 7–29; {{Literatur |Autor=Sem Christian Sutter |Titel=Friedrichstadt an der Eider: Ort einer frühen Erfahrung religiöser Toleranz |Sammelwerk=Mitteilungen der Gesellschaft für Friedrichstädter Stadtgeschichte |Verlag=Gesellschaft für Friedrichstädter Stadtgeschichte |Ort=Friedrichstadt |Datum=2012 |ISSN=1617-4127 |Seiten=211 ff.}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Herbst 1734 erklärte der dänische König [[Christian VI. (Dänemark und Norwegen)|Christian VI.]], dass sich eine Gruppe von ungefähr achtzig pietistischen Separatisten aus [[Schweden]] (schwedische Separatisten) entweder in Fredericia, Friedrichstadt oder Altona niederlassen könne. Die schwedischen Separatisten hielten sich jedoch nur von 1735 bis zum Frühjahr 1737 in Friedrichstadt auf und übersiedelten dann weiter nach Altona.<br /> <br /> ===== Andere Religionsgemeinschaften =====<br /> In den 1620er Jahren gab es auch Versuche Friedrichs&amp;nbsp;III., Handelsbeziehungen im Mittelmeerraum aufzubauen und [[Reformierte Kirchen|reformierte]] [[Hugenotten]] aus dem [[Languedoc]] und der [[Schweiz]] für die Ansiedlung in Friedrichstadt zu interessieren. Obschon es in Friedrichstadt (anders als in [[Fredericia]] und Altona) zu keiner französisch-reformierten Gemeindegründung gekommen ist, gab es doch mehrere Siedler französischer Herkunft in der Stadt. Im Herbst 1624 predigte Simon Goulart mehrmals in der Remonstrantenkirche auch in französischer Sprache.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Sem Christian Sutter |Titel=Friedrichstadt an der Eider: Ort einer frühen Erfahrung religiöser Toleranz |Sammelwerk=Mitteilungen der Gesellschaft für Friedrichstädter Stadtgeschichte |Verlag=Gesellschaft für Friedrichstädter Stadtgeschichte |Ort=Friedrichstadt |Datum=2012 |ISSN=1617-4127 |Seiten=66}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Jahr 1735 besuchten zwei Vertreter der [[Mährische Brüder|Mährischen Brüder]] sowohl Tønder als auch Husum und Friedrichstadt, um die Möglichkeit einer Ansiedlung auszuloten. Hierbei kamen sie auch in Kontakt mit der pietistischen [[Bordelum#Geschichte|„Bordelumer Rotte“]]. 1736 führten sie vergebliche Verhandlungen über eine Siedlung im zu [[Fahretoft]] gehörenden [[Bottschlotter Koog]]. Sämtliche Bemühungen um eine Ansiedlung in Friedrichstadt oder im schleswigschen Umfeld scheiterten.&lt;ref&gt;[http://norden-friedrichstadt.de/downloads/Religionsgemeinschaften-in-Friedrichstadt.pdf Jörn Norden: Religionsgemeinschaften und religiöse Toleranz in Friedrichstadt, eine Übersicht] (PDF; 1,6&amp;nbsp;MB)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die [[Zeugen Jehovas]] siedelten während der [[Weimarer Republik]] und in der Zeit des Nationalsozialismus in Friedrichstadt; die Gemeinde überlebte aber die nationalsozialistische Verfolgung nicht.<br /> <br /> [[Mormonentum|Mormonen]] lebten ab den 1920er Jahren bis in die 1950er Jahre in der Stadt, bevor sich ihre Spuren verlieren.<br /> <br /> == Politik ==<br /> === Stadtvertretung ===<br /> Die im Zuge der [[Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein 2023]] am 14. Mai durchgeführte Gemeindewahl ergab bei einer Wahlbeteiligung von 51,9 Prozent in Friedrichstadt folgendes Stimmenverhältnis:&lt;ref name=&quot;GW_2023&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.wahlen-sh.de/grw/gemeindewahlen_gemeinde_010540033033.html |titel=Gemeindewahlen Gemeindewahl in Gemeinde Friedrichstadt, Stadt |abruf=2023-05-18}}&lt;/ref&gt;<br /> {{Wahldiagramm<br /> |LAND = DE<br /> |TITEL = [[Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein 2023|Gemeindewahl am 14. Mai 2023]]<br /> |JAHRALT = 2018<br /> |JAHRNEU = 2023<br /> |PARTEI3 = SPD<br /> |ERGEBNIS3 = 30.3<br /> |PARTEI1 = CDU<br /> |ERGEBNIS1 = 25.9<br /> |PARTEI4 = SSW<br /> |ERGEBNIS4 = 30.0<br /> |PARTEI2 = Grüne<br /> |ERGEBNIS2 = 13.8<br /> }}<br /> <br /> {{Sitzverteilung<br /> | float = center<br /> | Überschrift = Sitzverteilung ab 2023<br /> |SPD|GRÜNE|SSW|CDU<br /> | SPD = 5<br /> | SSW = 5<br /> | GRÜNE = 2<br /> | CDU = 5<br /> }}<br /> <br /> === Verwaltungsstrukturen ===<br /> Die Stadt hatte bis 1970 und seit 1992 einen hauptamtlichen Bürgermeister. Mit der Auflösung des Amtes Friedrichstadt im Rahmen der Schleswig-Holsteinischen Verwaltungsstrukturreform zum 1.&amp;nbsp;Januar 2008 trat die Stadt nicht dem neu gebildeten [[Amt Nordsee-Treene]] bei, sondern bildet seitdem eine [[Verwaltungsgemeinschaft (Schleswig-Holstein)|Verwaltungsgemeinschaft]] mit diesem Amt, das die Verwaltungsgeschäfte der Stadt führt.<br /> <br /> === Wappen ===<br /> [[Blasonierung]]: „In Rot zwei silbern gesäumte, schrägrechte blaue Wellenbalken, überdeckt mit dem silbernen, mit einem von Silber und Rot geteilten Schildchen belegten holsteinischen Nesselblatt.“&lt;ref name=&quot;WappenrolleSH&quot;&gt;[{{SH-Wappenrolle|231|Stadt Friedrichstadt, Kreis Nordfriesland|nurLink=1}} Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das Friedrichstädter Wappen wurde 1652 genehmigt und stellt die beiden Flüsse Treene und Eider dar, die vom [[Nesselblatt]] des Hauses [[Schleswig-Holstein-Gottorf]] überlagert werden. Die Silberlinien um die Flüsse wurden 1986 ergänzt, um den Regeln der [[Heraldik|heraldischen]] [[Tingierung|Farbgebung]] gerecht zu werden.<br /> <br /> === Flagge ===<br /> [[Blasonierung]]: „Auf weißem, oben und unten von einem roten Streifen begrenztem Flaggentuch das Stadtwappen in flaggengerechter Tingierung, etwas zur Stange hin verschoben.“&lt;ref name=&quot;WappenrolleSH&quot; /&gt;<br /> Die Flagge wurde 1986 genehmigt.<br /> <br /> == Kultur und Sehenswürdigkeiten ==<br /> [[Datei:Friedrichstadt Plan.png|mini|hochkant=2.2|Friedrichstadt mit Treene, Eider, Grachten und heutigen Sielen]]<br /> <br /> === Architektur und Stadtbild ===<br /> In der [[Liste der Kulturdenkmale in Friedrichstadt]] stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.<br /> <br /> Die etwa 17 Hektar große Planstadt ist anhand eines Schachbrettmusters gestaltet. Der ältere, von der holländischen [[Backsteinrenaissance]] geprägte Teil der Stadt wird von zwei Grachten durchzogen. Der Fürstenburggraben liegt in der südlichen Stadthälfte, der Mittelburggraben (auch: Mittelburgwall) trennt die südliche Vorderstadt mit quadratischen Parzellen von der nördlichen Hinterstadt mit rechteckigen Parzellen.<br /> <br /> Über den Mittelburggraben führen vier Brücken. Der Marktplatz befindet sich direkt am Mittelburggraben, die wichtigste Einkaufsstraße ist die als Fußgängerzone gestaltete Prinzenstraße, die vom Fürstenburggraben zum Marktplatz führt.<br /> <br /> Eine weitere Gracht, die Norderburggracht, wurde bereits 1705 zugeschüttet. Während sich das Leben bis zum [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] in der Kernstadt abspielte, die von Beginn an für mehr Einwohner geplant war, als je in Friedrichstadt wohnten, machte die Aufnahme der Vertriebenen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten nach 1945 ein Wachstum nötig. Neue Viertel entstanden fächerförmig im Osten der Stadt und zeigen das typische Bild der Neubauten jener Jahre. Westlich der Marschbahn wurde ein Gewerbegebiet eingerichtet.<br /> <br /> Die Häuser aus den Gründungstagen der Stadt sind mit aus Holland eingeführten Baumaterialien von holländischen Baumeistern gebaut worden. Obwohl van den Hove bereits 1622 eine Ziegelei in der Stadt errichtete, konnte diese den Bedarf nicht decken. Aus den Niederlanden wurden neben den Moppen – holländischen [[Backstein]]en, kleiner als gewöhnliche deutsche – fertige Sandsteingiebel, Pfeiler für die Kamine, gelbe und grüne Kacheln und selbst Bretter importiert. Anderes zum Bau verwendetes Holz stammte aus den [[Hüttener Berge]]n (Eiche) und Norwegen ([[Kiefern|Föhre]]).<br /> <br /> Auffallendes Merkmal vieler Bauten sind die [[Hausmarke]]n oder Gevelstene, oft farbig [[Fassung (Bemalung)|gefasste]] Reliefs über der Eingangstür, die einen Hinweis auf die ehemaligen Erbauer oder Bewohner geben und oft noch aus der Zeit der Stadtgründung stammen. Von vielen Häusern, die 1850 zerstört wurden, blieben die Hausmarken erhalten und schmücken nun den Neubau. Die älteste Hausmarke zeigt eine Taube mit Ölzweig und stammt von 1622. Andererseits bringen auch heute noch Hausbesitzer neue Marken an bisher ungeschmückten Gebäuden an.<br /> &lt;gallery&gt;<br /> Friedrichstadt hausmarke frosch.jpg|[[Hausmarke]]n: Frosch (Bedeutung unbekannt; Am Markt)<br /> Friedrichstadt hausmarke rotgelb.jpg|[[Trippe]]n (Wappen der Priesterfamilie Laman-Trip; Prinzeßstraße)<br /> Friedrichstadthausmarke wein.jpg|Wein (Hinweis auf den Beruf als Weinhändler; Paludanushaus)<br /> Friedrichstadt hausmarke muehle.jpg|Mühle (Wohnhaus eines Müllers; Am Markt)<br /> Am Mittelburgwall 32 4.jpg|[[Posthorn]] und [[Monogramm]] des dänischen Königs [[Friedrich&amp;nbsp;VI. (Dänemark und Norwegen)|Friedrich&amp;nbsp;VI.]] (Am Mittelburgwall )<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> ==== Marktplatz ====<br /> [[Datei:Friedrichstadt-GebaeudeensembleamMarkt-2019-msu-6166.jpg|mini|Marktplatz-Westseite: Apotheke, am Markt 20 und Mühlenhaus.]]<br /> An der Westseite des Marktplatzes befinden sich noch neun [[Staffelgiebel|Treppengiebel]] aus Backstein, die in der Gründerzeit der Stadt entstanden sind und heute das größte zusammenhängende Ensemble von Bauten aus der Gründungsphase der Stadt bilden. Wie die anderen Häuser aus der Gründungsepoche auch sind diese den holländischen Vorbildern gemäß hoch und schmal. Das „Edamerhaus“ soll an ein Gebäude in [[Edam-Volendam|Edam]] erinnern und zeigt noch Engelsköpfe aus Sandstein und Maueranker. Die Apotheke direkt daneben ist das einzige Gebäude mit [[Freitreppe]] und dient dieser Funktion schon seit dem 18.&amp;nbsp;Jahrhundert. Der Treppengiebel stammt aus dem 20.&amp;nbsp;Jahrhundert.<br /> <br /> Das Haus daneben, am Markt 20, hingegen hatte historisch einen Treppengiebel, bekam aber im 19.&amp;nbsp;Jahrhundert ein Flachdach, was die Wirkung des gesamten Ensembles schwerwiegend beeinträchtigte. Erst in den 1970er-Jahren erhielt es wieder einen Treppengiebel, der sich aber noch deutlich vom restlichen Haus absetzt. Das „Mühlenhaus“ daneben gehörte einst dem Besitzer der Eidermühle und hat eine dementsprechende Hausmarke. Nach langen Jahrzehnten des Verfalls wurde es erst in der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre restauriert.<br /> <br /> Die Bebauung auf der Südseite des Marktplatzes überlebte die Kanonade von 1850 nicht.<br /> <br /> Der eigentliche Platz teilt sich in der Mitte in einen steinernen Abschnitt auf der West- und einen begrünten Teil auf der Ostseite. Die beiden Teile trennt eine Reihe von Eisenstangen, die noch aus der Zeit des Pferdemarkts stammen und ursprünglich dazu dienten, die Tiere anzubinden. Auf der Mitte des Marktes steht ein kleines Brunnenhäuschen von 1879. Das von [[Heinrich Rohardt (Architekt)|Heinrich Rohardt]] errichtete Gebäude ist mit vier plattdeutschen Sprüchen des Dichters [[Klaus Groth]] zum Thema Wasser verziert.<br /> [[Datei:Friedrichstadtdoppelhaus.jpg|mini|hochkant|Doppelgiebelhaus in der Prinzenstraße]]<br /> Der begrünte Teil des Marktes ist der sogenannte „Grüne Markt“, der bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts von Linden umstanden war. Deren Pflanzung erfolgte vermutlich um 1705 im Zusammenhang mit der Zuschüttung des Norderburggrabens, dem heutigen Stadtfeld. Die Linden standen versetzt in zwei Reihen.&lt;ref&gt;Margita Marion Meyer, Mathias Hopp: ''Der „Grüne Mark“ in Friedrichstadt – Zur Wiedergewinnung eines städtebaulichen Gartendenkmals oder warum es so wichtig ist, alte Bäume exakt einzumessen.'' In: Denkmal. Zeitschrift für Denkmalpflege in Schleswig-Holstein. 16/2009, {{ISSN|0946-4549}}, S. 88.&lt;/ref&gt; Umgestaltungen des 19. Jahrhunderts, fehlerhafte [[Baumpflege]] und Neupflanzungen zerstörten das einheitliche Erscheinungsbild des „Grünen Marktes“. Im Jahr 2008 wurde ein gartendenkmalpflegerisches Konzept mit einem Pflegeplan und einem Nachpflanzungskonzept beschlossen. Bis zur 400-Jahr-Feier von Friedrichstadt im Jahr 2021 soll der Grüne Marktplatz wieder ein geschlossenes Bild abgeben.&lt;ref&gt;Margita Marion Meyer, Mathias Hopp: ''Der „Grüne Mark“ in Friedrichstadt – Zur Wiedergewinnung eines städtebaulichen Gartendenkmals oder warum es so wichtig ist, alte Bäume exakt einzumessen.'' In: Denkmal. Zeitschrift für Denkmalpflege in Schleswig-Holstein. 16/2009, {{ISSN|0946-4549}}, S. 94.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Bürgerhäuser ====<br /> Durch die Beschießung von 1850 wurde ein Großteil des historischen Baubestandes vernichtet. Die danach errichteten Bauten fügen sich zwar stilistisch meist in das bereits Bestehende ein und ergeben ein harmonisches Stadtbild, sind aufgrund der damaligen schwierigen Wirtschaftslage jedoch oft schlichter. Dennoch befinden sich auch außerhalb des Marktes einige Bauten aus der Gründerzeit. Nachdem viele Häuser im 20.&amp;nbsp;Jahrhundert zu verfallen gedroht hatten, rettete eine umfassende Stadtsanierung in den 1970er- und 1980er-Jahren viele der Gebäude.<br /> <br /> Eines der größten Bürgerhäuser liegt am Ostersielzug 7. Das Gebäude der Backsteinrenaissance diente früher als remonstrantischer Gemeindesaal. Zwei weitere bedeutende Häuser befinden sich in der Prinzenstraße. Das „Paludanushaus“ von 1637 ist ein prachtvolles fünfachsiges Giebelhaus mit eindrucksvoller Rokokotür, das seit 1840 einen Barockgiebel trägt. Heute dient es als Versammlungshaus der dänischen Gemeinschaft.<br /> <br /> Kleiner ist das 1624 gebaute „Doppelgiebelhaus“ schräg gegenüber, das, zwischenzeitlich mit nur einem Giebel versehen, in den 1980er-Jahren wieder in den Ursprungszustand zurückversetzt wurde.<br /> <br /> ==== Sakralbauten und Friedhöfe ====<br /> [[Datei:Friedrichstadt remonstrantenkirche.jpg|mini|hochkant|[[Remonstrantenkirche Friedrichstadt|Remonstrantenkirche]]]]<br /> [[Datei:5 Giebelhaus.jpg|mini|Die ehemalige katholische Kirche (ganz links) und das Fünf-Giebel-Haus am Fürstenburgwall (ganz rechts)]]<br /> [[Datei:Friedrichstadt mennonitenkirche und alte boerse.jpg|mini|Mennonitischer Friedhof vor dem Betsaal.]]<br /> [[Datei:Friedrichstadt alte synagoge.jpg|mini|Ehemalige Synagoge]]<br /> Im Gegensatz zu den meisten anderen Städten befindet sich keine Kirche zentral am Marktplatz. Während die Kirchtürme von lutherischer und remonstrantischer Kirche noch heute die Silhouette der Stadt prägen, handelt es sich bei den anderen Sakralbauten um Gebäude, die nicht höher sind als ihre Nachbarschaft.<br /> <br /> Der Saalbau der [[Remonstrantenkirche Friedrichstadt|Remonstrantenkirche]] (wiedererrichtet 1852–1854) ist außen barock-spätklassizistisch, innen jedoch betont schlicht und enthält gemäß remonstrantischem Glauben keinen Altar. Bis etwa 1885 wurde in ihr ausschließlich niederländisch gepredigt, die Pfarrer sind weiterhin überwiegend Niederländer. Remonstrantische Gottesdienste finden heute monatlich statt, Predigtsprache ist deutsch, nur einzelne Teile wie das Vaterunser werden auf Niederländisch gesprochen. Hinter der Kirche liegt der remonstrantische Friedhof. Dort begruben sowohl Remonstranten, Mennoniten, Katholiken als auch Quäker ihre Toten. Die Lutheraner und Juden hatten dagegen schon 1631 bzw. 1677 eigene Friedhöfe erworben. Nach einem Disput über Geldzahlungen für die Nutzung des Kirchhofes, legten 1708 auch die Mennoniten einen eigenen Gottesacker hinter der Mennonitenkirche an&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Sem Christian Sutter |Titel=Friedrichstadt an der Eider: Ort einer frühen Erfahrung religiöser Toleranz |Sammelwerk=Mitteilungen der Gesellschaft für Friedrichstädter Stadtgeschichte |Verlag=Gesellschaft für Friedrichstädter Stadtgeschichte |Ort=Friedrichstadt |Datum=2012 |ISSN=1617-4127 |Seiten=187/188}}&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> Die katholische Gemeinde zog innerhalb Friedrichstadts mehrmals um, bis sie von 1854 bis 2003 in der [[St.-Knud-Kirche (Friedrichstadt)|St.-Knud-Kirche]] eine Bleibe fand. Nachdem die Jesuiten 1646 in die Stadt gekommen waren, fanden Gottesdienste im Fünfgiebelhaus statt. 1846 baute der Kopenhagener Architekt [[Friedrich Hetsch]] den Katholiken eine eigene Kirche, deren Gebäudedecke jedoch schon 1849 einstürzte. 1854 folgte mit der St.-Knud-Kirche ein weiterer Kirchenneubau, der bis heute besteht. Heute noch kann man die Kirchenbänke von 1760, die vorher in einer katholischen Kapelle gestanden hatten, und den Christuskörper von 1230 sehen. Von den sechs hölzernen Apostelfiguren aus dem 17.&amp;nbsp;Jahrhundert, welche seitlich des Kirchenschiffes standen, sind nur noch Fotos vorhanden. Die neugotischen Kirche ohne Turm wurde im Jahr 2003 profaniert.<br /> <br /> Ferner existiert die evangelisch-lutherische [[St.-Christophorus-Kirche (Friedrichstadt)|St.-Christophorus-Kirche]] am Mittelburgwall, deren Gemeindesaal die Katholiken heute auch nutzen. Die [[Saalkirche]] nach niederländischem Vorbild stammt von 1643 bis 1649, der Westturm von 1657, die barocke Turmhaube von 1762. Das Altargemälde von 1675 malte und stiftete der Rembrandt-Schüler und langjährige Bewohner Friedrichstadts [[Jürgen Ovens]], Hofmaler von [[Friedrich III. (Schleswig-Holstein-Gottorf)|Friedrich&amp;nbsp;III.]] Es zeigt die Beweinung Christi. Die Verbindung zum Meer zeigt ein [[Votivgabe|Votivschiff]] von 1738 mit der Aufschrift „Der löblichen Schifferzunft zur Ehre und dieser Kirche zur Zierde. Anno 1738“. Die übrige Inneneinrichtung wurde bei einer Renovierung von 1763 stark verändert. Ihren Namen erhielt die Kirche erst 1989: Im Angedenken an die zahlreichen Touristen, die Friedrichstadt und die Kirche besuchen, benannte die Gemeinde sie nach [[Christophorus|St. Christophorus]], dem Schutzheiligen der Reisenden.&lt;ref&gt;Michael Reiter: ''Kirchen am Meer.'' Lutherische Verlagsanstalt, Kiel 2000, S.&amp;nbsp;40f.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In einem Seitenbau der ''Alten Münze'' findet sich seit 1708 die [[Mennonitenkirche Friedrichstadt|Mennonitenkirche]]. Die Kirche ist schlicht, ohne Turm und auch nur mit schlichter Innenausstattung. Neben dem Eingang befindet sich ein Vorbau, der unter anderem das ''Kamertje'' genannte Vorsteherzimmer enthält. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist die lutherische dänische Gemeinde Mitnutzer der Mennonitenkirche. Seitdem befinden sich im Betsaal auch Kreuz und Altar, die in mennonitischen Kirchenräumen sonst nicht üblich sind. Im Innenhof des Häuserblocks hinter der Kirche liegt der mennonitische Friedhof, auf dem sich noch zahlreiche Grabsteine aus der frühen Phase der Stadtgeschichte befinden.<br /> <br /> Die ehemalige Synagoge von 1845 wurde 1938 während der [[Novemberpogrome 1938|Reichspogromnacht]] teilweise zerstört. Der größte Teil des Innenraums wurde vom Feuer zerstört, das nur aus Sorge um die umliegenden Wohnhäuser gelöscht wurde. 1941 wurde sie in ein Wohnhaus umgewandelt. Sie dient seit einer aufwendigen Restaurierung 2003 als Kulturzentrum. Während die Westfassade in den Zustand von vor 1938 zurückversetzt wurde, zeigen Nord- und Südfassade noch das Aussehen als Wohnhaus. In ihrem Inneren befindet sich eine Ausstellung über die Geschichte der jüdischen Gemeinde. Auf die ehemalige jüdische Schule und das ehemalige Rabbinat deutet nichts mehr hin. Die jüdische Gemeinde beschloss den Bau, da die Alte Synagoge von 1734 im Hinblick auf den rapiden Gemeindewachstums zu klein wurde. Die Gemeinde hatte das älteste Haus der Stadt von 1621 gekauft und umgewidmet. Die Kanonade der Stadt 1850 zerstörte auch die Alte Synagoge. Von 1675 bis 1734 hatte sich die Gemeinde im Hinterhaus des Gemeindeältesten an der Prinzenstraße getroffen.<br /> <br /> Der [[Alter Jüdischer Friedhof Friedrichstadt|alte jüdische Friedhof von 1676]] wurde 1939 auf Druck der Stadtverwaltung aufgelöst, anschließend nutzten Kleingärtner das Gelände. Obwohl sich Stadtverwaltung und der ehemalige Gemeindevorsteher Israel Behrend einigten, die Grabsteine umgekippt und mit Erde bedeckt auf den Gräbern zu belassen, verschwanden die meisten von ihnen. Noch 1954 beschloss die Stadtverordnetenversammlung, das Gelände an einen Bauunternehmer zu verkaufen. Dieses Vorhaben scheiterte schließlich an Protesten jüdischer Organisationen. Mittlerweile ist der Platz als Gedenkstätte gestaltet.&lt;ref&gt;[http://www.alemannia-judaica.de/friedrichstadt_friedhof_a.htm Friedhofsporträt.] Alemannia Judaica; abgerufen am 29. April 2007.&lt;/ref&gt; Der [[Neuer Jüdischer Friedhof Friedrichstadt|neuere jüdische Friedhof von 1888]] überstand die Zeit des Nationalsozialismus und befindet sich noch immer an der Nordostecke des lutherischen Friedhofs außerhalb des ursprünglichen Stadtgebiets.&lt;ref name=&quot;23.Mitteilungsblatt S144ff&quot; /&gt;<br /> <br /> === Museen ===<br /> [[Datei:Friedrichstadt alteboerse vonvorn.jpg|mini|Die ''Alte Münze'' mit dem ''Museum für Friedrichstädter Geschichte'', im linken Gebäudeteil befindet sich die Mennonitenkirche.]]<br /> In der Stadt sind zwei Museen angesiedelt. Das ''Museum für Friedrichstädter Geschichte'' ist seit 1997 in der ''Alten Münze'' untergebracht. Es erlaubt nicht nur einen Blick in den benachbarten mennonitischen Betsaal, sondern zeigt auch Artefakte aus der Stadtgeschichte und ihrer multireligiösen Prägung. Die wechselnden Ausstellungen zeigen unter anderem auch Bilder einheimischer Künstler.<br /> <br /> Das ''Tischlereimuseum Jacob Hansen'' besteht vor allem aus der ehemaligen Werkstatt des Tischlermeisters Jacob Hansen, die im Zustand zwischen den beiden Weltkriegen erhalten ist.&lt;ref&gt;[http://www.museen-sh.de/ml/inst.php?inst=561 Porträt bei Museen-sh.de]&lt;/ref&gt; Hansen selbst führte sie in diesem Zustand dreißig Jahre, bis er im Alter von 92 Jahren 1999 verstarb. In dieser Zeit restaurierte er vor allem alte Möbel und kaufte aus Platzmangel weder Werkzeug nach, noch sonderte er es aus. Nach dem Umbau zum Museum arbeitet dort heute ein Restaurator.<br /> <br /> === Sprachen ===<br /> Friedrichstadt befindet sich historisch an der Grenze zwischen [[Niederdeutsche Sprache|niederdeutschem]] (in [[Dithmarschen]] und [[Amt Stapelholm|Stapelholm]]), [[Dänische Sprache|dänischem]] (in den [[Goesharde]]n) und [[Nordfriesische Sprache|nordfriesischem]] (auf [[Eiderstedt]]) Sprachraum.<br /> <br /> In Friedrichstadt wird heute vor allem Hochdeutsch gesprochen. Niederdeutsch wird von vielen, vor allem älteren Menschen, gesprochen und gewinnt seit neuerem unter jüngeren Leuten wieder zunehmende Verbreitung. Dänisch wird ebenfalls gesprochen, besonders natürlich von Bürgern der dänischen Minderheit.<br /> <br /> Vereinzelt tauchen noch Relikte der [[Niederländische Sprache|niederländischen Sprache]] auf. So haben sich im örtlichen Sprachgebrauch noch einige niederländische Begriffe erhalten. Ein hier vor allem zu Silvester gegessenes Schmalzgebäck wird etwa [[Förtchen|Fudjes]] genannt. [[Frikadelle]]n (Buletten) werden als Frika'''n'''dellen (ndl. ''frikandel'') bezeichnet.<br /> <br /> === Sport ===<br /> [[Datei:Friedrichstadt ruderclub.jpg|mini|Klubhaus der Rudergesellschaft am Westersielzug]]<br /> [[Datei:Optimistenlager in Friedrichstadt1.jpg|mini|[[Optimist (Bootsklasse)|Optimist-Boote]] im Jahr 2007]]<br /> Die Turnhallen der Realschule und der Grund- und Hauptschule, zwei Fußballplätze, ein Freiluftschwimmbad sowie Treene und Eider dienen diversen Vereinen für ihre Betätigungsfelder, z.&amp;nbsp;B.<br /> * der Schützengilde von 1690, dem ältesten noch bestehende Verein der Stadt. Sie organisiert das alle drei Jahre stattfindende Schützenfest.<br /> * den Reitergilden (Ringreitergilde v. 1812; Jungringreitergilde v. 1947), die der regionalen Sportart des [[Ringreiten]]s nachgehen.<br /> * dem Segelclub Friedrichstadt, der bereits seit 1971 ein [[Optimist (Bootsklasse)|Optimisten]]-Trainingslager ausrichtet, an dem bis über 100 Kinder und Jugendliche aus Schleswig-Holstein das Segeln lernen und trainieren.<br /> * der [[Friedrichstädter Rudergesellschaft|Friedrichstädter Rudergesellschaft von 1926]] mit knapp 200 Mitgliedern, die vor allem im Juniorenbereich und Seniorenbereich immer wieder deutsche Meister sowie Weltmeister und Medaillengewinner stellen konnte. Größter Erfolg bisher war der 6. Platz bei den Olympischen Spielen 2012 in London durch [[Lars Hartig]] im Leichtgewichts-Doppelzweier.<br /> <br /> Seit 2005 veranstaltet die Rudergesellschaft jährlich ein [[Drachenboot]]rennen. Dabei steht der Spaß im Vordergrund. Der Erlös kommt der Jugendarbeit der Rudergesellschaft zugute.<br /> <br /> Möglichkeiten für unorganisierten Freizeitsport bieten sich vor allem durch die Wasserläufe im Stadtgebiet und die Treene. Neben zahlreichen Booten im Privatbesitz bietet ein Verleih Tret-, Ruder- und Elektroboote an. Mit diesen kann man durch die Stadt, aber auch die Treene hinauf fahren. Für Fahrten abseits der Eider ist kein Sportbootführerschein nötig.<br /> <br /> Der Landes-Kanu-Verband Schleswig-Holstein ordnet die Treene als Haupt-Kanu-Gewässer ein. Dies ist eine Anerkennung der Tatsache, dass sich an Spitzentagen (Christi Himmelfahrt, Pfingsten) zwischen 200 und 300 Booten auf den befahrbaren 71 Kilometern des Gewässers ab Friedrichstadt befinden. Darunter sind vergleichsweise viele ungeübte Kanuten, die bei Verleihern am Flussverlauf oder in Friedrichstadt ein Boot mieten.&lt;ref&gt;[http://www.kanu-sh.de/cgi-bin/index.pl?document=natura2002/vereinbarung_12-7.html Landes-Kanu-Verband „Freiwillige Vereinbarung über das NATURA-2000 Gebiet“ 12.7 Treenetal oberhalb Treia]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Segel- und Motorboote können auf der Eider oder der Treene fahren. Auf der Treene reicht das Revier für Segelboote nur fünf Kilometer bis nach [[Schwabstedt]], da dort eine niedrige Brücke die Weiterfahrt verhindert. Motorboote können weitere fünf Kilometer bis zur Brücke nach [[Süderhöft]] fahren, ab dort herrscht für sie ein Fahrverbot.<br /> <br /> === Regelmäßige Veranstaltungen ===<br /> [[Datei:Friedrichstadt drachenboot.jpg|mini|Drachenbootrennen auf dem Westersielzug]]<br /> * Lampionfest am letzten Juliwochenende. Es hebt sich von anderen Veranstaltungen gleicher Art durch den Lampionkorso auf den Grachten ab. Hierbei bewerben sich diverse phantasievoll geschmückte Boote darum, durch eine Jury ausgezeichnet zu werden.<br /> * Jährlich im Juli: Friedrichstädter Drachenboot-Festival der Rudergesellschaft und familiäre Flaniermeile<br /> <br /> == Wirtschaft und Verkehr ==<br /> === Wirtschaftsgeschichte ===<br /> [[Datei:Friedrichstadt stchristoph votivschiff seite.jpg|mini|Die wichtige Rolle der Schiffergilde zeigt sich auch durch das 1738 gestiftete [[Votivgabe|Votivschiff]] in der lutherischen Kirche.]]<br /> [[Datei:Wd b178.JPG|mini|Pferdemarkt im Jahr 1895]]<br /> [[Datei:Friedrichstadt eidermuehle.jpg|mini|Die 2012 rückgebaute Eidermühle war das letzte Relikt der Kleinindustrialisierung Anfang des 20.&amp;nbsp;Jahrhunderts (Foto von 2007)]]<br /> Beispielhaft für den Aufbau und Niedergang der Wirtschaft werden im Folgenden der Schiffbau und die Salzsiederei betrachtet. Es gab außerdem einige andere größere Betriebe wie eine Senffabrik, eine Säurefabrik und eine Knochenmehlfabrik, sowie diverse Gerbereien und Wäschemangeln.<br /> <br /> Vermutlich hat es bereits um 1624 [[Schiffbau]] in Friedrichstadt gegeben, da die Stadt in diesem Jahr von einer Verordnung ausgenommen wurde, die Schiffsverkauf außer Landes erst nach vierzehnjähriger Verwendung erlaubte.<br /> <br /> Im Jahre 1636 wurde die Aushebung eines Außenhafens abgeschlossen, der Bereich ist heute durch die Bundesstraße 202 von dem Ortskern getrennt. Der Werftinhaber Cornelis Cornelissen stellte am 23.&amp;nbsp;November 1637 den Antrag, seine Werft an den Außendeich verlagern zu dürfen, damit er größere Schiffe bauen könne. Er war damit dort der erste Werfteigner. Dass die Werft in Friedrichstadt von größerer Bedeutung war, lässt sich auch aus dem Bedauern der [[Tönning]]er schließen, welche zwar durch konzentrierten Schiffsverkehr über die Eider und Nordsee gute Einnahmen hatten, aber feststellen mussten: ''… aber es werden keine Schiffe hier gebaut und selbst fremde Fahrzeuge werden häufiger von hier (Tönning) nach Friedrichstadt geführt, um dort repariert zu werden''.&lt;ref&gt;Herbert Karting: ''Segel von der Eider.'' Verlag H. M. Hauschild, Bremen 1995, S.&amp;nbsp;12.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die [[Vierter Koalitionskrieg|Napoleonischen Kriege]] führten zu einem Niedergang des Schiffbaus, besonders weil 1806 die [[Kontinentalsperre]] errichtet wurde, die den gesamten Schiffsverkehr in der Nordsee zum Erliegen brachte. Zu diesem Zeitpunkt gab es vier Werften in Friedrichstadt. 1848 wurden die Werften im Krieg zerstört. Zumindest eine Werft sollte sich danach wieder ansiedeln, die nach mehrfachen Eignerwechsel 1912 schließlich ihre Pforten schloss. Diese ''Schöning’sche Schiffswerft'' (nach dem letzten Eigner) baute Schiffe bis 25 Meter Länge und mit bis zu drei Masten.<br /> <br /> Die [[Saline|Salzsiederei]], die Roh- zu Feinsalz raffinierte, ist bereits kurz nach der Stadtgründung nachzuweisen, sie wurde aber auf Grund kollidierender Privilegien schnell wieder aufgegeben. 1827 wurde die Salzsiederei wieder rentabel, die in der Zwischenzeit durch langfristige Lieferverträge blockiert war. Nach Einrichtung der ersten Siederei 1928 durch Nicolaus Jacob Stuhr entstanden in Friedrichstadt schließlich insgesamt drei Betriebe. Stuhr wurde als Begründer des Salzsiedergewerbes in Schleswig-Holstein gefeiert, allerdings sah sich die Regierung um Einnahmen aus den Zöllen für die Einfuhr von Feinsalz gebracht, so dass 1939 die Zollgesetze geändert wurden. Für alle Salzarten wurde der [[Salzsteuer|Tarif]] gleich, und somit wurde dieses Gewerbe wieder unrentabel.&lt;ref&gt;''Mitteilungsblätter der Gesellschaft für Friedrichstädter Stadtgeschichte,'' Nr.&amp;nbsp;5, 1973.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die verschiedenen Eisenbahnverbindungen ermöglichten Anfang des 20.&amp;nbsp;Jahrhunderts eine kleine Industrielandschaft mit Schwefelsäurefabrik, [[Knochenmühle]], der Köllnschen Walzenmühle, der Senffabrik Günthrat und der Schöning’schen Schiffswerft. Diese Industrie zog aber bereits vor dem Zweiten Weltkrieg weg oder ging in Konkurs, so dass ein dauerhafter Aufschwung ausblieb. Einzig die später in Eidermühle umbenannte [[Peter Kölln|Köllnsche]] Walzenmühle konnte sich länger halten und war bis Anfang des 21.&amp;nbsp;Jahrhunderts größter Arbeitgeber der Stadt. Da das Werk aber auch bei voller Auslastung nicht die gewünschten Mengen liefern konnte, zog der Betrieb in ein größeres Gebäude in [[Elmshorn]] nahe Hamburg an die Elbe. Die Eidermühle wurde im Jahr 2012 komplett abgerissen.<br /> <br /> Die 1905 eingerichtete Eisenbahnverbindung nach [[Schleswig]] durch die [[Schleswiger Kreisbahn]] wurde 1934 stillgelegt.<br /> <br /> === Wirtschaft heute ===<br /> <br /> Der Tourismus stellt für die Stadt, die laut taz „auf jedem Meter ein Dutzend [[Fotomotiv]]e“ bietet,&lt;ref&gt;Esther Geißlinger: [http://www.taz.de/pt/2006/10/23/a0265.1/text ''Kunst soll Kirchenbau retten.''] In: ''[[die tageszeitung|taz]]'', Nord-Ausgabe, 23. Oktober 2006&lt;/ref&gt; den Hauptwirtschaftszweig dar. Dabei ist sie vor allem für Tagesausflügler interessant, 1996 kamen beispielsweise 300.000&amp;nbsp;bis 400.000&amp;nbsp;Tagesausflügler in die Stadt, die oft an der nahegelegenen Nordseeküste einen längeren Urlaub verbrachten. Grachtenfahrten zweier Anbieter sind in diesem Bereich ein ebenso beliebtes Angebot wie die auf 100&amp;nbsp;m² verteilte [[Modelleisenbahn|Minieisenbahnanlage]] namens „Modellbahn-Zauber“. Beide sind aufgrund ihrer Größe als private Wirtschaftsfaktoren im touristischen Bereich zu nennen. Die Stadt selbst bietet zwischen Juli und September tägliche Stadtführungen an, die teilweise von Führerinnen und Führern in Kleidung, die holländischen [[Tracht (Kleidung)|Trachten]] nachempfunden sind, geleitet werden.<br /> <br /> Neben Hotels und Privatunterkünften bietet Friedrichstadt für seine Gäste einen [[Campingplatz]], einen [[Reisemobil-Stellplatz|Wohnmobilstellplatz]] und eine [[Jugendherberge]]. Im ehemaligen Versammlungshaus der Remonstranten ist eine Privatklinik für plastische Chirurgie untergebracht.<br /> <br /> Weder der industrielle Sektor noch die Landwirtschaft zeigen nennenswerte Aktivitäten. Schon 1987 existierten nur noch zwei milchverarbeitende Betriebe im Stadtgebiet, die Landwirtschaft befindet sich in den anderen Gemeinden des [[Amt Friedrichstadt|Amts Friedrichstadt]].<br /> <br /> === Verkehr ===<br /> [[Datei:Bf Friedrichstadt kl.jpg|mini|Empfangsgebäude des ehemaligen Bahnhofs Friedrichstadt der Schleswiger Kreisbahn]]<br /> [[Datei:Friedrichstadt eidereisenbahnbruecke.jpg|mini|Eisenbahnbrücke der [[Marschbahn]] über die Eider]]<br /> Lange war Friedrichstadt am besten über das Wasser erreichbar. Auch heute noch ist von der Nordsee über die Eider und von der Ostsee über [[Nord-Ostsee-Kanal]] und Eider an die Häfen an Eider und Treene zu gelangen.<br /> <br /> Seit 1854 konnte man in „Büttel“ (heute in Koldenbüttel) an der [[Bahnstrecke Husum–Bad St. Peter-Ording|Eiderstedtquerbahn]], ab 1887 auch stadtnah über die [[Marschbahn]] nach [[Hamburg]], ins dänische [[Tønder]] und ab 1927 auch nach [[Westerland]] mit der Bahn fahren. Ab 1905 gab es eine Bahnverbindung nach [[Schleswig]], als die [[Schleswiger Kreisbahn]] am 1. Dezember dieses Jahres vom [[Bahnhof Schleswig|Staatsbahnhof Schleswig]] eine 37 km lange Bahnstrecke über [[Wohlde]] und [[Süderstapel]] bis Friedrichstadt eröffnete und an der Ecke Brückenstraße und Am Ostersielzug einen innerstädtischen Bahnhof mit Empfangsgebäude errichtete. Da ein geeignetes Brückenbauwerk fehlte, wurde von dort keine Verbindung zur Marschbahn hergestellt. Am 1. Februar 1934 wurde jedoch der Personenverkehr von und nach Schleswig wieder eingestellt, 1942/43 zudem die Gleise der Kreisbahn von Friedrichstadt bis Wohlde wieder abgebaut, nachdem dort der Güterverkehr zum Erliegen gekommen war.<br /> Am heute als [[Haltepunkt]] klassifizierten Bahnhof Friedrichstadt&lt;ref&gt;[http://www.bahnbilder.de/1024/links-zugewachsene-blockstelle-rechts-mak-455893.jpg Marschbahn-Haltestelle Friedrichstadt.] Bahnbilder.de&lt;/ref&gt; halten Regionalzüge der [[Nord-Ostsee-Bahn]] während der Tagesstunden überwiegend im Stundentakt (Stand 2016).<br /> <br /> Die Bundesstraßen [[Bundesstraße 5|5]] und [[Bundesstraße 202|202]] schließen den Ort an das deutsche Autobahnnetz an. Die B&amp;nbsp;5 führt zur 25&amp;nbsp;Kilometer südlichen [[Bundesautobahn 23|A&amp;nbsp;23]] in [[Heide (Holstein)|Heide]], die B&amp;nbsp;202 zur 40&amp;nbsp;Kilometer östlichen [[Bundesautobahn 7|A&amp;nbsp;7]] in [[Rendsburg]]. Bei Friedrichstadt führt seit 1916 eine Brücke über die Eider, die die vorher 300&amp;nbsp;Jahre lang bestehende Fährverbindung ablöste.<br /> <br /> '''Brücken'''<br /> [[Datei:201607friedrichstadt 11.jpg|mini|Die Große Brücke über den Mittelburggraben]]<br /> [[Datei:Neue Blaue Brücke Friedrichstadt.jpg|mini|Die Blaue Brücke über den Westersielzug]]<br /> [[Datei:Eiderbrücke 1916 für L 156 Friedrichstadt Sankt Annen Eider Doppel-Bogenbrücke 245 m Schleswig-Holstein Foto Wolfgang Pehlemann P1230657.jpg|mini|Denkmalgeschützte Eider-Brücke (Doppelbogenbrücke von 1916) zwischen Friedrichstadt und Sankt Annen]]<br /> Insgesamt zählt die Stadt 18&amp;nbsp;Brücken über die Flüsse und Kanäle. Am Marktplatz befindet sich die Große Brücke als markanteste der innerstädtischen Brücken, ein beliebtes Motiv des sogenannten „Malerwinkels“ in der Stadtmitte. Diese Natursteinbrücke aus Granit wurde vermutlich 1773 errichtet mit einstreifiger Fahrbahn und zwei schmalen Gehwegen. Bei einer Sanierung 1980/1981 wurden das Stirn- und Flügelmauerwerk abgetragen, die Steine nummeriert, die inneren tragenden Teile mit Beton und Stahlbeton verstärkt und die Flügel- und Stirnsteine wieder in der alten Form aufgebaut.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.baufachinformation.de/denkmalpflege.jsp?md=1988017185763 |text=Ausführliche Information mit Zeichnungen |wayback=20070927003244}} bei baufachinformation.de&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Über den Mittelburggraben führen drei weitere Fußgängerbrücken aus Holz, deren jüngste ist die Blaue Brücke, eine [[Zugbrücke]] über den Westersielzug. Da die nächste Brücke nicht geöffnet werden kann, ist ihre Öffnungs-Funktion für die [[Schifffahrt]] mittlerweile ohne Bedeutung. Über den Fürstenburggraben führt die Fürstenburggrabenbrücke, eine Straßenbrücke aus [[Backstein|Ziegeln]].<br /> <br /> Verkehrstechnisch wichtig sind die Treenebrücke der [[Bundesstraße 202]] aus [[Spannbeton]], die Friedrichstadt im weiteren Verlauf an die B&amp;nbsp;5 anbindet, sowie die Eiderbrücke nach Dithmarschen von 1916 aus [[Stahl]], eine der ältesten Eiderbrücken überhaupt, die die [[Liste der Landesstraßen in Schleswig-Holstein#L 156|L&amp;nbsp;156]] an die B&amp;nbsp;202 anbindet. Die zwei großen Bögen sind in der flachen Landschaft weithin sichtbar.&lt;br /&gt;<br /> Südlich außerhalb des Stadtgebiets befindet sich in der Linienführung der [[Marschbahn]] die insgesamt 415 Meter lange Eiderbrücke von 1887. Der Abschnitt, der den eigentlichen Flusslauf der Eider überspannt, ist als [[Drehbrücke]] mit 87&amp;nbsp;Metern Spannweite ausgeführt.&lt;ref&gt;[https://structurae.de/bauwerke/eisenbahnbruecke-friedrichstadt ''Eisenbahnbrücke Friedrichstadt''.] Structurae.de&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Öffentliche Einrichtungen ==<br /> In Friedrichstadt befinden sich drei Schulen:<br /> * eine [[Grundschule]] mit Förderzentrum (Schule an der Treene); von 1971 bis 1985 Lehrtätigkeit durch [[Otto Beckmann (Maler)|Otto Beckmann]]<br /> * eine [[Gemeinschaftsschule]] (als Außenstelle der Eider-Treene-Schule in Tönning)<br /> * eine bis zur sechsten Klasse gehende dänische Grundschule des [[Dänischer Schulverein für Südschleswig|Dänischen Schulvereins]] (Hans Helgesen Skolen)<br /> <br /> Zum Besuch eines Gymnasiums begeben sich die Schüler in der Regel nach [[Husum]]. Den dänischen Schülern steht eine dänische Gemeinschaftsschule in Husum und ein dänisches Gymnasium in Schleswig zur Verfügung.<br /> <br /> == Persönlichkeiten ==<br /> === Ehrenbürger ===<br /> * Constantin [[Zedlitz (Adelsgeschlecht)|von Zedlitz-Neukirch]] (1813–1889), Polizeipräsident von Berlin (1856–1861), Regierungspräsident von Schleswig (1867–1868), Ehrenbürger seit 1868<br /> * [[Detlev von Bülow]] zu [[Westensee (Gemeinde)|Bossee]], 1907–1914 [[Oberpräsident]] der preußischen Provinz Schleswig-Holstein, ließ die Eiderbrücke in Friedrichstadt errichten, Ehrenbürger seit 1916<br /> * Karl Christiansen, Ehrenbürger seit 1994.<br /> * Elske Laman Trip, Pastorin der remonstrantisch-reformierten Gemeinde, Ehrenbürgerin seit 2005.<br /> * Karl Wilhelm Michelson (1921–2012), [[ehrenamt]]licher Stadtchronist und maßgeblich am Aufbau des Friedrichstädter Stadtarchivs beteiligt, wurde 2011 von der Stadtverordnetenversammlung zum fünften Ehrenbürger ernannt.<br /> <br /> === Söhne und Töchter der Stadt ===<br /> * [[Benjamin Calau]] (1724–1785), bildender Künstler<br /> * [[Eduard Alberti]] (1827–1898), Literaturhistoriker<br /> * [[Wilhelm Mannhardt]] (1831–1880), Volkskundler, Mythologe und Bibliothekar<br /> * [[Peter Eggers (Unternehmer)|Peter Eggers]] (1845–1921), Unternehmer<br /> * [[Bruno Schütt]] (1876–1956), Pädagoge und Botaniker<br /> * [[Hans Holtorf]] (1899–1984), Künstler<br /> * [[Norbert Masur]] (1901–1971), Unterhändler des Jüdischen Weltkongresses<br /> * [[Wilhelm Thomsen (Mediziner)|Wilhelm Thomsen]] (1901–1974), Orthopäde<br /> <br /> === Mit Friedrichstadt verbunden ===<br /> * [[Jürgen Ovens]] (* 1623 in [[Tönning]]; † 1678 in Friedrichstadt), Rembrandt-Schüler und Hofmaler der Herzöge von Schleswig-Holstein-Gottorf, lebte hier und liegt in der St. Christophorus-Kirche begraben.<br /> * [[Louis-Philippe I.|Ludwig Philipp&amp;nbsp;I.]] (* 1773 in [[Paris]]; † 1850 in [[Claremont House]]), lebte 1796 auf der Flucht vor der Französischen Revolution einige Monate im Ort und arbeitete unter einem Decknamen als Hauslehrer.<br /> * [[Christian Feddersen]] (* 1786 in [[Wester-Schnatebüll]]; † 1874 in Friedrichstadt), evangelischer Pastor und Begründer der „friesischen Bewegung“.<br /> * [[Johann Christoph Biernatzki]] (* 1795 in Elmshorn; † 1840 in Friedrichstadt), evangelisch-lutherischer Pastor und Schriftsteller, von 1825 bis 1840 Pastor an der [[St.-Christophorus-Kirche (Friedrichstadt)|St.-Christophorus-Kirche]]<br /> * [[Karl Christian Tadey]] (* 1802 in Schleswig; † 1841 in Friedrichstadt), evangelisch-lutherischer Pastor und Pädagoge, von 1827 bis 1841 Rektor der Stadtschule, 1841 Pastor an der St.-Christophorus-Kirche.<br /> * [[Johannes Mensinga]] (* 1809 in [[Utrecht]]; † 1898 in [[Flensburg]]), Pastor und Architekt, erbaute 1852–1854 die neue Remonstrantenkirche in Friedrichstadt.<br /> <br /> == Fotogalerie Bebauung Westseite Am Markt ==<br /> &lt;gallery class=&quot;center&quot; heights=&quot;180&quot; widths=&quot;80&quot; perrow=&quot;5&quot;&gt;<br /> Kulturdenkmal Treppengiebel-Haus Am Markt 16 Friedrichstadt Schleswig-Holstein Foto 2012 Wolfgang Pehlemann IMG 2727.jpg|Am Markt 16 Kulturdenkmal<br /> Treppengiebel-Haus Am Markt 17 Friedrichstadt Nordfriesland Schleswig-Holstein Foto 2012 Wolfgang Pehlemann IMG 2726.jpg|Am Markt 17<br /> Kulturdenkmal Treppengiebel-Haus Am Markt 18 Friedrichstadt Nordfriesland Schleswig-Holstein Foto 2012 Wolfgang Pehlemann IMG 2725.jpg|Am Markt 18 Kulturdenkmal<br /> Kulturdenkmal Treppengiebel-Haus Am Markt 19 Friedrichstadt Nordfriesland Schleswig-Holstein Foto 2012 Wolfgang Pehlemann IMG 2723.jpg|Am Markt 19 Kulturdenkmal<br /> Treppengiebel-Haus Am Markt 20 Friedrichstadt Nordfriesland Schleswig-Holstein Foto 2012 Wolfgang Pehlemann IMG 2722.jpg|Am Markt 20<br /> Kulturdenkmal Treppengiebel-Haus Am Markt 21 Friedrichstadt Nordfriesland Schleswig-Holstein Foto 2012 Wolfgang Pehlemann IMG 2721.jpg|Am Markt 21 Kulturdenkmal<br /> Kulturdenkmal Treppengiebel-Haus Am Markt 22 Friedrichstadt Nordfriesland Schleswig-Holstein Foto 2012 Wolfgang Pehlemann IMG 2720.jpg|Am Markt 22 Kulturdenkmal<br /> Kulturdenkmal Treppengiebel-Haus Am Markt 23 Friedrichstadt Nordfriesland Schleswig-Holstein Foto 2012 Wolfgang Pehlemann IMG 2719.jpg|Am Markt 23 Kulturdenkmal<br /> Treppengiebel-Haus Am Markt 24 Friedrichstadt Nordfriesland Schleswig-Holstein Foto 2012 Wolfgang Pehlemann IMG 2718.jpg|Am Markt 24<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> &lt;gallery widths=&quot;280&quot; heights=&quot;180&quot;&gt;<br /> Ensemble alle 9 Treppengiebel-Häuser Am Markt Westseite Friedrichstadt Foto 2012 Wolfgang Pehlemann IMG 2717.jpg|Ensemble aller neun Häuser Am Markt Westseite<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Sem Christian Sutter: ''Friedrichstadt an der Eider: Ort einer frühen Erfahrung religiöser Toleranz, 1621–1727''. 84. ''Mitteilungsblatt der Gesellschaft für Friedrichstädter Stadtgeschichte''. Friedrichstadt 2012 (Diss. Chicago 1982).<br /> * [[Manfred Jessen-Klingenberg]]: ''Begründung, Bewährung und Versagen der Toleranz. Friedrichstadts Platz in der schleswig-holsteinischen Geschichte.'' In: ''Nordfriesland'' 114 (1996), S. 9–13. Wieder abgedruckt in: ''Standpunkte zur neueren Geschichte Schleswig-Holsteins.'' Malente 1998, {{Falsche ISBN|3-933862-25-4}}, S. 177–182.<br /> * Herbert Karting: ''Segel von der Eider: Die Geschichte der Schöning Werft in Friedrichstadt und der dort gebauten Schiffe''. [[Hauschild Verlag]], Bremen 1995, ISBN 3-929902-35-4.<br /> * Jürgen Lafrenz: ''Friedrichstadt.'' In: ''Deutscher Städteatlas.'' Band&amp;nbsp;2, 3.&amp;nbsp;Teilband. Dortmund/Altenbeken 1979, ISBN 3-89115-314-7.<br /> * Margita Marion Meyer, Mathias Hopp: ''Der „Grüne Mark“ in Friedrichstadt – Zur Wiedergewinnung eines städtebaulichen Gartendenkmals oder warum es so wichtig ist, alte Bäume exakt einzumessen.'' In: Denkmal. Zeitschrift für Denkmalpflege in Schleswig-Holstein. 16/2009, {{ISSN|0946-4549}}, S. 87–95.<br /> * Dorothea Parak: ''Juden in Friedrichstadt an der Eider. Kleinstädtisches Leben im 19. Jahrhundert.'' Wachholtz, Neumünster 2010 (Zeit + Geschichte, Band 12), ISBN 978-3-529-06132-5.<br /> * Ferdinand Pont: [http://www.archive.org/download/friedrichstadtde00pont/friedrichstadtde00pont.pdf ''Friedrichstadt an der Eider - Erster Teil.''] (PDF; 5,2&amp;nbsp;MB) 1913 und [http://upload.novabytes.de/g/galerie-pont/Pont_Ferdinand-Friedrichstadt_an_der_Eider-ZweiterTeil.pdf '' zweiter Teil.''] (PDF; 67,8&amp;nbsp;MB), 1921.<br /> * Marie Elisabeth Rehn: [http://www.ub.uni-konstanz.de/kops/volltexte/2001/622/ ''Juden in Friedrichstadt. Die Vorstandsprotokolle einer israelitischen Gemeinde im Herzogtum Schleswig 1802–1860''.] Hartung-Gorre, Konstanz 2001, ISBN 3-89649-646-8.<br /> * Willi Friedrich Schnoor: ''Die rechtliche Organisation der religiösen Toleranz in Friedrichstadt in der Zeit von 1621–1727.'' Dissertation, Kiel 1976.<br /> * Christiane Thomsen: ''Friedrichstadt. Ein historischer Stadtbegleiter.'' Boyens, Heide 2001, ISBN 3-8042-1010-4.<br /> * {{Literatur<br /> |Autor=Heinz Zilch, Christiane Thomsen<br /> |Hrsg=Gesellschaft für Friedrichstädter Stadtgeschichte<br /> |Titel=Die Friedrichstädter Hausmarken<br /> |Reihe=Mitteilungsblatt der Gesellschaft für Friedrichstädter Stadtgeschichte<br /> |NummerReihe=78<br /> |Ort=Friedrichstadt<br /> |Datum=2009<br /> |ISSN=1617-4127}}<br /> <br /> '''Romane zur Stadtgeschichte'''<br /> * Ferdinand Pont: [http://upload.novabytes.de/g/galerie-pont/Pont_Ferdinand-Wir_wollten.pdf ''Wir wollten.''] (PDF; 7,3&amp;nbsp;MB) Roman über die Remonstranten in Friedrichstadt, 1921.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|audio=1|video=0}}<br /> {{Commons|Friedrichstadt, Germany|Friedrichstadt|audio=0|video=0}}<br /> {{Wiktionary}}<br /> {{Wikivoyage}}<br /> * [https://www.friedrichstadt.de/ Webpräsenz der Stadt Friedrichstadt]<br /> * [https://www.amt-nordsee-treene.de/Gemeinden-Stadt/A-K/Friedrichstadt/ Stadt Friedrichstadt beim Amt Nordsee-Treene]<br /> * [http://stadtgeschichte-friedrichstadt.de/ Gesellschaft für Friedrichstädter Stadtgeschichte]<br /> * [https://www.bildindex.de/ete?action=queryupdate&amp;desc=%22friedrichstadt%20(kreis%20nordfriesland)%22%20&amp;index=obj-all Friedrichstadt in historischen Aufnahmen]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Kreis Nordfriesland}}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=g|GND=4018600-3|VIAF=240072261}}<br /> <br /> {{Lesenswert|14. Juni 2007|33137825}}<br /> <br /> [[Kategorie:Ort im Kreis Nordfriesland]]<br /> [[Kategorie:Ort in Südschleswig]]<br /> [[Kategorie:Renaissancebauwerk in Schleswig-Holstein]]<br /> [[Kategorie:Backsteinrenaissance]]<br /> [[Kategorie:Friedrichstadt| ]]<br /> [[Kategorie:Ort an der Eider]]<br /> [[Kategorie:Stadt in Schleswig-Holstein]]<br /> [[Kategorie:Stadtrechtsverleihung 1633]]<br /> [[Kategorie:Friedrich III. (Schleswig-Holstein-Gottorf)]]<br /> [[Kategorie:Quäkertum im deutschsprachigen Raum]]</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Boch_(Kaufmannsfamilie)&diff=240087858 Boch (Kaufmannsfamilie) 2023-12-11T12:30:15Z <p>158.64.22.1: </p> <hr /> <div>'''Boch''', ab 1892 '''von Boch''', ab 1907 auch '''von Boch-Galhau has big pp''' (für '''[[René von Boch-Galhau|René von Boch]]''' und seine direkten Nachkommen) ist der Name einer alten [[Kaufmann (HGB)|Kaufmannsfamilie]] aus [[Audun-le-Tiche]] (Deutsch-Oth, in [[Lothringen]], [[Frankreich]]), die bis heute gemeinsam mit der Familie ''Villeroy de Galhau'' die keramischen Werke [[Villeroy &amp; Boch]] AG besitzt. His pp is bigger than mine he is a wanker.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> [[Datei:Mettlach VuB Verwaltung.jpg|mini|hochkant|Konzernzentrale von [[Villeroy &amp; Boch]] in der ehemaligen [[Abtei Mettlach]]]]<br /> Der Stammvater [[François Boch]] gründete im Jahr 1748 die [[Manufaktur|Porzellanmanufaktur]] ''Jean-François Boch et Frères'' in [[Audun-le-Tiche]] (Deutsch Altheim in Luxemburg). 1767 wurde eine weitere Manufaktur in [[Siebenbrunnen (Luxemburg)]] erbaut. 1801 kaufte [[Jean-François Boch]] die ehemalige [[Abtei Mettlach|Benediktinerabtei in Mettlach]] an der Saar. In ihr wurde eine moderne [[Mechanisierung|mechanisierte]] Geschirrfabrik eröffnet. Mit ihr verwirklichte Boch einige seiner Ideen von Maschinen zur Fertigung seiner Waren, was den Beginn einer [[Massenproduktion]] markierte. 1836 wurde das Familienunternehmen durch Zusammenlegung mit der 1791 gegründeten Konkurrenzfirma des [[Nicolas Villeroy]] in [[Wallerfangen|Vaudrevange]] zu „[[Villeroy &amp; Boch Keramische Werke]]“ erweitert. Die Abtei Mettlach wird bis heute als [[Konzern]]zentrale von Villeroy &amp; Boch genutzt.<br /> <br /> [[Eugen von Boch]] (1809–1898), Gesellschafter in 4. Generation und Ehemann der Oktavie Villeroy, wurde am 15. Mai 1892 in [[Danzig]] mit [[Adelsdiplom|Diplom]] vom 10. August 1892 ([[Marmorpalais (Potsdam)|Marmorpalais]] bei [[Potsdam]]) als ''von Boch'' in den [[Preußen|königlich preußischen]] [[Adel]]sstand erhoben. Nachdem [[Nicolas Adolphe de Galhau]], Enkel des Nicolas Villeroy und Ehemann der Sophie Villeroy, bei seinem Tod 1889 sein Erbe, darunter seine Besitzungen in [[Wallerfangen]] (Schloss Galhau) sowie den [[Linslerhof]] den beiden Unternehmerfamilien Villeroy und Boch (seinen Neffen Emmanuel Villeroy und [[René von Boch-Galhau|René von Boch]]) vererbt hatte, unter der Maßgabe, den Namen Galhau zukünftig im Namen zu führen&lt;ref&gt;Volker Ackermann, Markus Plate, Arist Schlippe, Torsten Groth: ''Große deutsche Familienunternehmen: Generationenfolge, Familienstrategie und Unternehmensentwicklung''. Vandenhoeck &amp; Ruprecht, Göttingen, 2011, S. 418, Anmerkung 1&lt;/ref&gt;, wurde der Familienname für [[René von Boch-Galhau|René von Boch]], Sohn des Eugen von Boch und der Oktavie Villeroy, gemäß preußischer Namen- und Wappenvereinigung mit Diplom vom 14. September 1907 in [[Schloss Wilhelmshöhe|Wilhelmshöhe]] in ''von Boch-Galhau'' umgeändert, während die Familie Villeroy den Namen ''Villeroy de Galhau'' annahm. (Aus letzterer Familie stammt [[François Villeroy de Galhau]]). Die Änderung des Familiennamens betraf nicht die beiden Brüder des René von Boch-Galhau, Edmund von Boch (1845–1931) und [[Alfred von Boch]] (1860–1943).<br /> <br /> == Familienmitglieder ==<br /> [[Datei:Pierre-Joseph-Boch-2.jpg|mini|hochkant|[[Pierre-Joseph Boch]] (1737–1818)]]<br /> [[Datei:WallerfangenMettlachL1080411 (2).jpg|mini|hochkant|[[Jean-François Boch]] (1782–1858)]]<br /> [[Datei:Eugen-Oktavie-Boch.jpg|mini|hochkant|[[Eugen von Boch]] und seine Frau Oktavie, geb. Villeroy]]<br /> [[Bild:Rene-Boch-Galhau.jpg|mini|[[René von Boch-Galhau]] (1843–1908)]]<br /> * [[François Boch]] (1700–1754), Eisengießer, Gründer der Firma ''Jean-François Boch et Frères'' (1748) in Lothringen<br /> ** [[Pierre-Joseph Boch]] (1737–1818), Sohn des Firmengründers und Inhaber der Firma ''Jean-François Boch et Frères''<br /> *** [[Jean-François Boch]] (1782–1858), fusionierte mit [[Nicolas Villeroy]], Gesellschafter des Familienunternehmens ''Villeroy &amp; Boch Keramische Werke'' in 3. Generation<br /> **** [[Eugen von Boch]] (1809–1898), Gesellschafter in 4. Generation und Leiter des Familienunternehmens, Gutsbesitzer und preußischer Geheimer Kommerzienrat, Abgeordneter des Provinz-Landtages, verheiratet mit Oktavie Villeroy (1823–1899)<br /> ***** [[René von Boch-Galhau]] (1843–1908), Gesellschafter in 5. Generation, preußischer Geheimer Kommerzienrat<br /> ****** [[Martha von Boch-Galhau]] (1880–1961), Ehefrau des Reichskanzlers [[Franz von Papen]]<br /> ****** [[Roger von Boch-Galhau]] (1873–1917), Gesellschafter in 6. Generation und Generaldirektor des Familienunternehmens, königlich preußischer Rittmeister und Kommandeur<br /> ******* Renata von Boch-Galhau (1907–1963)<br /> ******* [[Franz Egon von Boch-Galhau]] (1909–1981), Gesellschafter in 7. Generation, Gutsbesitzer und Land- und Forstwirt<br /> ******** [[Roger von Boch-Galhau (1935)|Roger von Boch-Galhau]] (1935–2017), Gesellschafter in 8. Generation<br /> ********* [[René von Boch]]-Galhau (* 1975), Künstler<br /> ******** [[Helen von Boch-Galhau]] (1938–2007), Designerin<br /> ******** [[Wendelin von Boch-Galhau]] (* 1942), Gesellschafter in 8. Generation, ehemaliger Vorstandsvorsitzender und ehemaliger Vorsitzender des Aufsichtsrates des Familienunternehmens, Gutsbesitzer und Land- und Forstwirt, Hotelier<br /> ******* [[Monika von Boch|Monika von Boch-Galhau]] (1915–1993), Künstlerin<br /> ****** [[Luitwin von Boch-Galhau]] (1877–1932), Gesellschafter in 6. Generation und Direktor des Familienunternehmens,<br /> ******* [[Luitwin Maria von Boch-Galhau|Luitwin von Boch-Galhau]] (1906–1988), Generaldirektor 1932–1972, Hauptgesellschafter in 7. Generation, verheiratet mit [[Béatrice von Boch-Galhau]] (1914–2011)<br /> ******** [[Luitwin Gisbert von Boch-Galhau]] (* 1936), 8. Generation, ehemaliger Vorstandsvorsitzender und ehemaliges Ehrenmitglied des Aufsichtsrates des Familienunternehmens<br /> ********* [[Carmen von Boch-Galhau - Kivu|Carmen von Boch-Kivu]] (* 1964), Künstlerin und Designerin, Aktionärin 9. Generation<br /> ********* [[Michel von Boch-Galhau]] (* 1968), Hauptaktionär des Familienunternehmens<br /> ***** [[Alfred von Boch]] (1860–1943)<br /> **** [[Victor Boch]] (1817–1920), Unternehmer und Inhaber der Keramik-Firma Boch Frères in Belgien<br /> ***** [[Anna Boch]] (1848–1936), belgische Malerin und Kunstmäzenin und Kunstsammlerin<br /> ***** Elisa Boch (1853–1954)<br /> ***** [[Eugène Boch]] (1855–1941), belgischer Maler, Freund von Van Gogh, Gründungsmitglied der Künstlergruppe »[[Les XX]]«<br /> ***** [[Margarita von Boch]] (* 1951), Dolmetscherin und Mäzenatin, Gründerin der Kinderhilfe Saar e.V.<br /> <br /> == Bauten ==<br /> Schloss [[Siebenbrunnen (Luxemburg)]] wurde ab 1767 von den Brüdern Jean-François, Dominique und Pierre-Joseph Boch als Wohnsitz erbaut, daneben entstand eine Porzellanfabrik, da hier zahlreiche Quellen zur Verfügung standen. Später verkauft, wurde es 1970 von [[Luitwin Maria von Boch-Galhau|Luitwin von Boch]] für die Firma zurückerworben. <br /> <br /> Schloss Saareck in Mettlach wurde ab 1902 für [[Luitwin von Boch-Galhau]] und seine Ehefrau Adeline durch den Kölner Architekten Ludwig Arntz erbaut. 1942 wurde es vorübergehend als Lazarett genutzt. Seit 1954 dient es als Gästehaus der Firma ''Villeroy &amp; Boch'' sowie als Event-Location für Tagungen und Hochzeiten. Der umgebende Park ''Saarecks Ländchen'' ist als [[Englischer Landschaftsgarten]] angelegt; die darin liegende Privatvilla wird noch von der Familie genutzt. <br /> <br /> [[Schloss Fellenberg]] in Merzig kam 1880 auf dem Erbweg an die Familie von Boch und wurde 1934 an den Landkreis verkauft. <br /> <br /> [[Geschichte_Wallerfangens#Schloss_Villeroy_de_Galhau|Schloss Villeroy de Galhau]] in [[Wallerfangen]] steht an der Stelle eines 1691 verlegten Kapuzinerklosters. Es gehörte im 18.&amp;nbsp;Jahrhundert der geadelten Gastwirtsfamilie ''de Lasalle'', in die 1795 Sophie Elise de Galhau einheiratete. [[Nicolas Adolphe de Galhau]] vererbte es 1889 an die Familie Villeroy. Es ist bis heute Wohnsitz der Familie ''Villeroy de Galhau''. Die dortige [[St. Joseph (Mettlach)|Kapelle St. Joseph]] wurde 1879 von Eugen von Boch abtragen und 1882 in Mettlach über der Familiengruft derer von Boch wieder errichtet.&lt;ref&gt;[http://www.saarland.de/SID-FD376B14-1A34B47F/103641.htm Meldung] über Abschluss der Restaurierung der Kapelle auf www.saarland.de, abgerufen am 1. Juli 2013&lt;/ref&gt; <br /> <br /> Das Gut [[Linslerhof]] bei Überherrn wurde 1824 durch Louis Henri Fulbert de Galhau erworben; die heutigen Gebäude wurden 1874 für Nicolas Adolphe de Galhau erbaut. 1889 an die Familie Boch vererbt, dient es dieser bis heute als Wohnsitz. <br /> <br /> &lt;gallery&gt;<br /> Septfontaines_Rollingergrund.JPG|Schloss [[Siebenbrunnen (Luxemburg)]]<br /> Mettlach VuB-Gästehaus 2012-8 1.JPG|Gästehaus Schloss Saareck<br /> Mettlach VuB-Privatvilla 2ß12-8.JPG|Privatvilla auf „Saarecks Ländchen“<br /> SchlossFellenberg.jpg|[[Schloss Fellenberg]]<br /> Wallerfangen Schloss Galau.jpg|[[Geschichte_Wallerfangens#Schloss_Villeroy_de_Galhau|Schloss Villeroy de Galhau]] in [[Wallerfangen]]<br /> MettlachPrivatKapelleVuB.jpg|[[St. Joseph (Mettlach)|Kapelle St. Joseph]] (ursprünglich in Wallerfangen, seit 1882 in Mettlach als Grabkapelle der Familie von Boch)<br /> Linslerhof.jpg|[[Linslerhof]]<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * ''[[Genealogisches Handbuch des Adels]]'', Adelige Häuser B Band XVIII, Seite 12, Band 95 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1989, {{ISSN|0435-2408}}.<br /> * ''[[Genealogisches Handbuch des Adels|Adelslexikon]]'' Band I, Band 53 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1972, {{ISSN|0435-2408}}.<br /> * Erhard Gruner: ''Geschichte der Familie Boch'', Saarbrücken 1968.<br /> * {{NDB|2|339|340|Boch, saarländ. Industriellenfamilie|Walter Lauer||50233902}}<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{commonscat|Villeroy &amp; Boch}}<br /> * {{Saarländische Bibliographie|Boch+Familie}}<br /> * [http://www.rheinische-geschichte.lvr.de/persoenlichkeiten/B/Seiten/FamilieBoch.aspx Familie Boch] im Portal Rheinische Geschichte<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=p|GND=1081439947|VIAF=3816157162077578980005}}<br /> <br /> [[Kategorie:Boch (Kaufmannsfamilie)| ]]<br /> [[Kategorie:Deutsche Unternehmerfamilie]]<br /> [[Kategorie:Lothringisches Adelsgeschlecht]]</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Boch_(Kaufmannsfamilie)&diff=240087813 Boch (Kaufmannsfamilie) 2023-12-11T12:28:11Z <p>158.64.22.1: </p> <hr /> <div>'''Boch''', ab 1892 '''von Boch''', ab 1907 auch '''von Boch-Galhau has big pp''' (für '''[[René von Boch-Galhau|René von Boch]]''' und seine direkten Nachkommen) ist der Name einer alten [[Kaufmann (HGB)|Kaufmannsfamilie]] aus [[Audun-le-Tiche]] (Deutsch-Oth, in [[Lothringen]], [[Frankreich]]), die bis heute gemeinsam mit der Familie ''Villeroy de Galhau'' die keramischen Werke [[Villeroy &amp; Boch]] AG besitzt. His pp is bigger than mine he is a wanker<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> [[Datei:Mettlach VuB Verwaltung.jpg|mini|hochkant|Konzernzentrale von [[Villeroy &amp; Boch]] in der ehemaligen [[Abtei Mettlach]]]]<br /> Der Stammvater [[François Boch]] gründete im Jahr 1748 die [[Manufaktur|Porzellanmanufaktur]] ''Jean-François Boch et Frères'' in [[Audun-le-Tiche]] (Deutsch Altheim in Luxemburg). 1767 wurde eine weitere Manufaktur in [[Siebenbrunnen (Luxemburg)]] erbaut. 1801 kaufte [[Jean-François Boch]] die ehemalige [[Abtei Mettlach|Benediktinerabtei in Mettlach]] an der Saar. In ihr wurde eine moderne [[Mechanisierung|mechanisierte]] Geschirrfabrik eröffnet. Mit ihr verwirklichte Boch einige seiner Ideen von Maschinen zur Fertigung seiner Waren, was den Beginn einer [[Massenproduktion]] markierte. 1836 wurde das Familienunternehmen durch Zusammenlegung mit der 1791 gegründeten Konkurrenzfirma des [[Nicolas Villeroy]] in [[Wallerfangen|Vaudrevange]] zu „[[Villeroy &amp; Boch Keramische Werke]]“ erweitert. Die Abtei Mettlach wird bis heute als [[Konzern]]zentrale von Villeroy &amp; Boch genutzt.<br /> <br /> [[Eugen von Boch]] (1809–1898), Gesellschafter in 4. Generation und Ehemann der Oktavie Villeroy, wurde am 15. Mai 1892 in [[Danzig]] mit [[Adelsdiplom|Diplom]] vom 10. August 1892 ([[Marmorpalais (Potsdam)|Marmorpalais]] bei [[Potsdam]]) als ''von Boch'' in den [[Preußen|königlich preußischen]] [[Adel]]sstand erhoben. Nachdem [[Nicolas Adolphe de Galhau]], Enkel des Nicolas Villeroy und Ehemann der Sophie Villeroy, bei seinem Tod 1889 sein Erbe, darunter seine Besitzungen in [[Wallerfangen]] (Schloss Galhau) sowie den [[Linslerhof]] den beiden Unternehmerfamilien Villeroy und Boch (seinen Neffen Emmanuel Villeroy und [[René von Boch-Galhau|René von Boch]]) vererbt hatte, unter der Maßgabe, den Namen Galhau zukünftig im Namen zu führen&lt;ref&gt;Volker Ackermann, Markus Plate, Arist Schlippe, Torsten Groth: ''Große deutsche Familienunternehmen: Generationenfolge, Familienstrategie und Unternehmensentwicklung''. Vandenhoeck &amp; Ruprecht, Göttingen, 2011, S. 418, Anmerkung 1&lt;/ref&gt;, wurde der Familienname für [[René von Boch-Galhau|René von Boch]], Sohn des Eugen von Boch und der Oktavie Villeroy, gemäß preußischer Namen- und Wappenvereinigung mit Diplom vom 14. September 1907 in [[Schloss Wilhelmshöhe|Wilhelmshöhe]] in ''von Boch-Galhau'' umgeändert, während die Familie Villeroy den Namen ''Villeroy de Galhau'' annahm. (Aus letzterer Familie stammt [[François Villeroy de Galhau]]). Die Änderung des Familiennamens betraf nicht die beiden Brüder des René von Boch-Galhau, Edmund von Boch (1845–1931) und [[Alfred von Boch]] (1860–1943).<br /> <br /> == Familienmitglieder ==<br /> [[Datei:Pierre-Joseph-Boch-2.jpg|mini|hochkant|[[Pierre-Joseph Boch]] (1737–1818)]]<br /> [[Datei:WallerfangenMettlachL1080411 (2).jpg|mini|hochkant|[[Jean-François Boch]] (1782–1858)]]<br /> [[Datei:Eugen-Oktavie-Boch.jpg|mini|hochkant|[[Eugen von Boch]] und seine Frau Oktavie, geb. Villeroy]]<br /> [[Bild:Rene-Boch-Galhau.jpg|mini|[[René von Boch-Galhau]] (1843–1908)]]<br /> * [[François Boch]] (1700–1754), Eisengießer, Gründer der Firma ''Jean-François Boch et Frères'' (1748) in Lothringen<br /> ** [[Pierre-Joseph Boch]] (1737–1818), Sohn des Firmengründers und Inhaber der Firma ''Jean-François Boch et Frères''<br /> *** [[Jean-François Boch]] (1782–1858), fusionierte mit [[Nicolas Villeroy]], Gesellschafter des Familienunternehmens ''Villeroy &amp; Boch Keramische Werke'' in 3. Generation<br /> **** [[Eugen von Boch]] (1809–1898), Gesellschafter in 4. Generation und Leiter des Familienunternehmens, Gutsbesitzer und preußischer Geheimer Kommerzienrat, Abgeordneter des Provinz-Landtages, verheiratet mit Oktavie Villeroy (1823–1899)<br /> ***** [[René von Boch-Galhau]] (1843–1908), Gesellschafter in 5. Generation, preußischer Geheimer Kommerzienrat<br /> ****** [[Martha von Boch-Galhau]] (1880–1961), Ehefrau des Reichskanzlers [[Franz von Papen]]<br /> ****** [[Roger von Boch-Galhau]] (1873–1917), Gesellschafter in 6. Generation und Generaldirektor des Familienunternehmens, königlich preußischer Rittmeister und Kommandeur<br /> ******* Renata von Boch-Galhau (1907–1963)<br /> ******* [[Franz Egon von Boch-Galhau]] (1909–1981), Gesellschafter in 7. Generation, Gutsbesitzer und Land- und Forstwirt<br /> ******** [[Roger von Boch-Galhau (1935)|Roger von Boch-Galhau]] (1935–2017), Gesellschafter in 8. Generation<br /> ********* [[René von Boch]]-Galhau (* 1975), Künstler<br /> ******** [[Helen von Boch-Galhau]] (1938–2007), Designerin<br /> ******** [[Wendelin von Boch-Galhau]] (* 1942), Gesellschafter in 8. Generation, ehemaliger Vorstandsvorsitzender und ehemaliger Vorsitzender des Aufsichtsrates des Familienunternehmens, Gutsbesitzer und Land- und Forstwirt, Hotelier<br /> ******* [[Monika von Boch|Monika von Boch-Galhau]] (1915–1993), Künstlerin<br /> ****** [[Luitwin von Boch-Galhau]] (1877–1932), Gesellschafter in 6. Generation und Direktor des Familienunternehmens,<br /> ******* [[Luitwin Maria von Boch-Galhau|Luitwin von Boch-Galhau]] (1906–1988), Generaldirektor 1932–1972, Hauptgesellschafter in 7. Generation, verheiratet mit [[Béatrice von Boch-Galhau]] (1914–2011)<br /> ******** [[Luitwin Gisbert von Boch-Galhau]] (* 1936), 8. Generation, ehemaliger Vorstandsvorsitzender und ehemaliges Ehrenmitglied des Aufsichtsrates des Familienunternehmens<br /> ********* [[Carmen von Boch-Galhau - Kivu|Carmen von Boch-Kivu]] (* 1964), Künstlerin und Designerin, Aktionärin 9. Generation<br /> ********* [[Michel von Boch-Galhau]] (* 1968), Hauptaktionär des Familienunternehmens<br /> ***** [[Alfred von Boch]] (1860–1943)<br /> **** [[Victor Boch]] (1817–1920), Unternehmer und Inhaber der Keramik-Firma Boch Frères in Belgien<br /> ***** [[Anna Boch]] (1848–1936), belgische Malerin und Kunstmäzenin und Kunstsammlerin<br /> ***** Elisa Boch (1853–1954)<br /> ***** [[Eugène Boch]] (1855–1941), belgischer Maler, Freund von Van Gogh, Gründungsmitglied der Künstlergruppe »[[Les XX]]«<br /> ***** [[Margarita von Boch]] (* 1951), Dolmetscherin und Mäzenatin, Gründerin der Kinderhilfe Saar e.V.<br /> <br /> == Bauten ==<br /> Schloss [[Siebenbrunnen (Luxemburg)]] wurde ab 1767 von den Brüdern Jean-François, Dominique und Pierre-Joseph Boch als Wohnsitz erbaut, daneben entstand eine Porzellanfabrik, da hier zahlreiche Quellen zur Verfügung standen. Später verkauft, wurde es 1970 von [[Luitwin Maria von Boch-Galhau|Luitwin von Boch]] für die Firma zurückerworben. <br /> <br /> Schloss Saareck in Mettlach wurde ab 1902 für [[Luitwin von Boch-Galhau]] und seine Ehefrau Adeline durch den Kölner Architekten Ludwig Arntz erbaut. 1942 wurde es vorübergehend als Lazarett genutzt. Seit 1954 dient es als Gästehaus der Firma ''Villeroy &amp; Boch'' sowie als Event-Location für Tagungen und Hochzeiten. Der umgebende Park ''Saarecks Ländchen'' ist als [[Englischer Landschaftsgarten]] angelegt; die darin liegende Privatvilla wird noch von der Familie genutzt. <br /> <br /> [[Schloss Fellenberg]] in Merzig kam 1880 auf dem Erbweg an die Familie von Boch und wurde 1934 an den Landkreis verkauft. <br /> <br /> [[Geschichte_Wallerfangens#Schloss_Villeroy_de_Galhau|Schloss Villeroy de Galhau]] in [[Wallerfangen]] steht an der Stelle eines 1691 verlegten Kapuzinerklosters. Es gehörte im 18.&amp;nbsp;Jahrhundert der geadelten Gastwirtsfamilie ''de Lasalle'', in die 1795 Sophie Elise de Galhau einheiratete. [[Nicolas Adolphe de Galhau]] vererbte es 1889 an die Familie Villeroy. Es ist bis heute Wohnsitz der Familie ''Villeroy de Galhau''. Die dortige [[St. Joseph (Mettlach)|Kapelle St. Joseph]] wurde 1879 von Eugen von Boch abtragen und 1882 in Mettlach über der Familiengruft derer von Boch wieder errichtet.&lt;ref&gt;[http://www.saarland.de/SID-FD376B14-1A34B47F/103641.htm Meldung] über Abschluss der Restaurierung der Kapelle auf www.saarland.de, abgerufen am 1. Juli 2013&lt;/ref&gt; <br /> <br /> Das Gut [[Linslerhof]] bei Überherrn wurde 1824 durch Louis Henri Fulbert de Galhau erworben; die heutigen Gebäude wurden 1874 für Nicolas Adolphe de Galhau erbaut. 1889 an die Familie Boch vererbt, dient es dieser bis heute als Wohnsitz. <br /> <br /> &lt;gallery&gt;<br /> Septfontaines_Rollingergrund.JPG|Schloss [[Siebenbrunnen (Luxemburg)]]<br /> Mettlach VuB-Gästehaus 2012-8 1.JPG|Gästehaus Schloss Saareck<br /> Mettlach VuB-Privatvilla 2ß12-8.JPG|Privatvilla auf „Saarecks Ländchen“<br /> SchlossFellenberg.jpg|[[Schloss Fellenberg]]<br /> Wallerfangen Schloss Galau.jpg|[[Geschichte_Wallerfangens#Schloss_Villeroy_de_Galhau|Schloss Villeroy de Galhau]] in [[Wallerfangen]]<br /> MettlachPrivatKapelleVuB.jpg|[[St. Joseph (Mettlach)|Kapelle St. Joseph]] (ursprünglich in Wallerfangen, seit 1882 in Mettlach als Grabkapelle der Familie von Boch)<br /> Linslerhof.jpg|[[Linslerhof]]<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * ''[[Genealogisches Handbuch des Adels]]'', Adelige Häuser B Band XVIII, Seite 12, Band 95 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1989, {{ISSN|0435-2408}}.<br /> * ''[[Genealogisches Handbuch des Adels|Adelslexikon]]'' Band I, Band 53 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1972, {{ISSN|0435-2408}}.<br /> * Erhard Gruner: ''Geschichte der Familie Boch'', Saarbrücken 1968.<br /> * {{NDB|2|339|340|Boch, saarländ. Industriellenfamilie|Walter Lauer||50233902}}<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{commonscat|Villeroy &amp; Boch}}<br /> * {{Saarländische Bibliographie|Boch+Familie}}<br /> * [http://www.rheinische-geschichte.lvr.de/persoenlichkeiten/B/Seiten/FamilieBoch.aspx Familie Boch] im Portal Rheinische Geschichte<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=p|GND=1081439947|VIAF=3816157162077578980005}}<br /> <br /> [[Kategorie:Boch (Kaufmannsfamilie)| ]]<br /> [[Kategorie:Deutsche Unternehmerfamilie]]<br /> [[Kategorie:Lothringisches Adelsgeschlecht]]</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Boch_(Kaufmannsfamilie)&diff=240087794 Boch (Kaufmannsfamilie) 2023-12-11T12:27:16Z <p>158.64.22.1: </p> <hr /> <div>'''Boch''', ab 1892 '''von Boch''', ab 1907 auch '''von Boch-Galhau has big pp''' (für '''[[René von Boch-Galhau|René von Boch]]''' und seine direkten Nachkommen) ist der Name einer alten [[Kaufmann (HGB)|Kaufmannsfamilie]] aus [[Audun-le-Tiche]] (Deutsch-Oth, in [[Lothringen]], [[Frankreich]]), die bis heute gemeinsam mit der Familie ''Villeroy de Galhau'' die keramischen Werke [[Villeroy &amp; Boch]] AG besitzt.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> [[Datei:Mettlach VuB Verwaltung.jpg|mini|hochkant|Konzernzentrale von [[Villeroy &amp; Boch]] in der ehemaligen [[Abtei Mettlach]]]]<br /> Der Stammvater [[François Boch]] gründete im Jahr 1748 die [[Manufaktur|Porzellanmanufaktur]] ''Jean-François Boch et Frères'' in [[Audun-le-Tiche]] (Deutsch Altheim in Luxemburg). 1767 wurde eine weitere Manufaktur in [[Siebenbrunnen (Luxemburg)]] erbaut. 1801 kaufte [[Jean-François Boch]] die ehemalige [[Abtei Mettlach|Benediktinerabtei in Mettlach]] an der Saar. In ihr wurde eine moderne [[Mechanisierung|mechanisierte]] Geschirrfabrik eröffnet. Mit ihr verwirklichte Boch einige seiner Ideen von Maschinen zur Fertigung seiner Waren, was den Beginn einer [[Massenproduktion]] markierte. 1836 wurde das Familienunternehmen durch Zusammenlegung mit der 1791 gegründeten Konkurrenzfirma des [[Nicolas Villeroy]] in [[Wallerfangen|Vaudrevange]] zu „[[Villeroy &amp; Boch Keramische Werke]]“ erweitert. Die Abtei Mettlach wird bis heute als [[Konzern]]zentrale von Villeroy &amp; Boch genutzt.<br /> <br /> [[Eugen von Boch]] (1809–1898), Gesellschafter in 4. Generation und Ehemann der Oktavie Villeroy, wurde am 15. Mai 1892 in [[Danzig]] mit [[Adelsdiplom|Diplom]] vom 10. August 1892 ([[Marmorpalais (Potsdam)|Marmorpalais]] bei [[Potsdam]]) als ''von Boch'' in den [[Preußen|königlich preußischen]] [[Adel]]sstand erhoben. Nachdem [[Nicolas Adolphe de Galhau]], Enkel des Nicolas Villeroy und Ehemann der Sophie Villeroy, bei seinem Tod 1889 sein Erbe, darunter seine Besitzungen in [[Wallerfangen]] (Schloss Galhau) sowie den [[Linslerhof]] den beiden Unternehmerfamilien Villeroy und Boch (seinen Neffen Emmanuel Villeroy und [[René von Boch-Galhau|René von Boch]]) vererbt hatte, unter der Maßgabe, den Namen Galhau zukünftig im Namen zu führen&lt;ref&gt;Volker Ackermann, Markus Plate, Arist Schlippe, Torsten Groth: ''Große deutsche Familienunternehmen: Generationenfolge, Familienstrategie und Unternehmensentwicklung''. Vandenhoeck &amp; Ruprecht, Göttingen, 2011, S. 418, Anmerkung 1&lt;/ref&gt;, wurde der Familienname für [[René von Boch-Galhau|René von Boch]], Sohn des Eugen von Boch und der Oktavie Villeroy, gemäß preußischer Namen- und Wappenvereinigung mit Diplom vom 14. September 1907 in [[Schloss Wilhelmshöhe|Wilhelmshöhe]] in ''von Boch-Galhau'' umgeändert, während die Familie Villeroy den Namen ''Villeroy de Galhau'' annahm. (Aus letzterer Familie stammt [[François Villeroy de Galhau]]). Die Änderung des Familiennamens betraf nicht die beiden Brüder des René von Boch-Galhau, Edmund von Boch (1845–1931) und [[Alfred von Boch]] (1860–1943).<br /> <br /> == Familienmitglieder ==<br /> [[Datei:Pierre-Joseph-Boch-2.jpg|mini|hochkant|[[Pierre-Joseph Boch]] (1737–1818)]]<br /> [[Datei:WallerfangenMettlachL1080411 (2).jpg|mini|hochkant|[[Jean-François Boch]] (1782–1858)]]<br /> [[Datei:Eugen-Oktavie-Boch.jpg|mini|hochkant|[[Eugen von Boch]] und seine Frau Oktavie, geb. Villeroy]]<br /> [[Bild:Rene-Boch-Galhau.jpg|mini|[[René von Boch-Galhau]] (1843–1908)]]<br /> * [[François Boch]] (1700–1754), Eisengießer, Gründer der Firma ''Jean-François Boch et Frères'' (1748) in Lothringen<br /> ** [[Pierre-Joseph Boch]] (1737–1818), Sohn des Firmengründers und Inhaber der Firma ''Jean-François Boch et Frères''<br /> *** [[Jean-François Boch]] (1782–1858), fusionierte mit [[Nicolas Villeroy]], Gesellschafter des Familienunternehmens ''Villeroy &amp; Boch Keramische Werke'' in 3. Generation<br /> **** [[Eugen von Boch]] (1809–1898), Gesellschafter in 4. Generation und Leiter des Familienunternehmens, Gutsbesitzer und preußischer Geheimer Kommerzienrat, Abgeordneter des Provinz-Landtages, verheiratet mit Oktavie Villeroy (1823–1899)<br /> ***** [[René von Boch-Galhau]] (1843–1908), Gesellschafter in 5. Generation, preußischer Geheimer Kommerzienrat<br /> ****** [[Martha von Boch-Galhau]] (1880–1961), Ehefrau des Reichskanzlers [[Franz von Papen]]<br /> ****** [[Roger von Boch-Galhau]] (1873–1917), Gesellschafter in 6. Generation und Generaldirektor des Familienunternehmens, königlich preußischer Rittmeister und Kommandeur<br /> ******* Renata von Boch-Galhau (1907–1963)<br /> ******* [[Franz Egon von Boch-Galhau]] (1909–1981), Gesellschafter in 7. Generation, Gutsbesitzer und Land- und Forstwirt<br /> ******** [[Roger von Boch-Galhau (1935)|Roger von Boch-Galhau]] (1935–2017), Gesellschafter in 8. Generation<br /> ********* [[René von Boch]]-Galhau (* 1975), Künstler<br /> ******** [[Helen von Boch-Galhau]] (1938–2007), Designerin<br /> ******** [[Wendelin von Boch-Galhau]] (* 1942), Gesellschafter in 8. Generation, ehemaliger Vorstandsvorsitzender und ehemaliger Vorsitzender des Aufsichtsrates des Familienunternehmens, Gutsbesitzer und Land- und Forstwirt, Hotelier<br /> ******* [[Monika von Boch|Monika von Boch-Galhau]] (1915–1993), Künstlerin<br /> ****** [[Luitwin von Boch-Galhau]] (1877–1932), Gesellschafter in 6. Generation und Direktor des Familienunternehmens,<br /> ******* [[Luitwin Maria von Boch-Galhau|Luitwin von Boch-Galhau]] (1906–1988), Generaldirektor 1932–1972, Hauptgesellschafter in 7. Generation, verheiratet mit [[Béatrice von Boch-Galhau]] (1914–2011)<br /> ******** [[Luitwin Gisbert von Boch-Galhau]] (* 1936), 8. Generation, ehemaliger Vorstandsvorsitzender und ehemaliges Ehrenmitglied des Aufsichtsrates des Familienunternehmens<br /> ********* [[Carmen von Boch-Galhau - Kivu|Carmen von Boch-Kivu]] (* 1964), Künstlerin und Designerin, Aktionärin 9. Generation<br /> ********* [[Michel von Boch-Galhau]] (* 1968), Hauptaktionär des Familienunternehmens<br /> ***** [[Alfred von Boch]] (1860–1943)<br /> **** [[Victor Boch]] (1817–1920), Unternehmer und Inhaber der Keramik-Firma Boch Frères in Belgien<br /> ***** [[Anna Boch]] (1848–1936), belgische Malerin und Kunstmäzenin und Kunstsammlerin<br /> ***** Elisa Boch (1853–1954)<br /> ***** [[Eugène Boch]] (1855–1941), belgischer Maler, Freund von Van Gogh, Gründungsmitglied der Künstlergruppe »[[Les XX]]«<br /> ***** [[Margarita von Boch]] (* 1951), Dolmetscherin und Mäzenatin, Gründerin der Kinderhilfe Saar e.V.<br /> <br /> == Bauten ==<br /> Schloss [[Siebenbrunnen (Luxemburg)]] wurde ab 1767 von den Brüdern Jean-François, Dominique und Pierre-Joseph Boch als Wohnsitz erbaut, daneben entstand eine Porzellanfabrik, da hier zahlreiche Quellen zur Verfügung standen. Später verkauft, wurde es 1970 von [[Luitwin Maria von Boch-Galhau|Luitwin von Boch]] für die Firma zurückerworben. <br /> <br /> Schloss Saareck in Mettlach wurde ab 1902 für [[Luitwin von Boch-Galhau]] und seine Ehefrau Adeline durch den Kölner Architekten Ludwig Arntz erbaut. 1942 wurde es vorübergehend als Lazarett genutzt. Seit 1954 dient es als Gästehaus der Firma ''Villeroy &amp; Boch'' sowie als Event-Location für Tagungen und Hochzeiten. Der umgebende Park ''Saarecks Ländchen'' ist als [[Englischer Landschaftsgarten]] angelegt; die darin liegende Privatvilla wird noch von der Familie genutzt. <br /> <br /> [[Schloss Fellenberg]] in Merzig kam 1880 auf dem Erbweg an die Familie von Boch und wurde 1934 an den Landkreis verkauft. <br /> <br /> [[Geschichte_Wallerfangens#Schloss_Villeroy_de_Galhau|Schloss Villeroy de Galhau]] in [[Wallerfangen]] steht an der Stelle eines 1691 verlegten Kapuzinerklosters. Es gehörte im 18.&amp;nbsp;Jahrhundert der geadelten Gastwirtsfamilie ''de Lasalle'', in die 1795 Sophie Elise de Galhau einheiratete. [[Nicolas Adolphe de Galhau]] vererbte es 1889 an die Familie Villeroy. Es ist bis heute Wohnsitz der Familie ''Villeroy de Galhau''. Die dortige [[St. Joseph (Mettlach)|Kapelle St. Joseph]] wurde 1879 von Eugen von Boch abtragen und 1882 in Mettlach über der Familiengruft derer von Boch wieder errichtet.&lt;ref&gt;[http://www.saarland.de/SID-FD376B14-1A34B47F/103641.htm Meldung] über Abschluss der Restaurierung der Kapelle auf www.saarland.de, abgerufen am 1. Juli 2013&lt;/ref&gt; <br /> <br /> Das Gut [[Linslerhof]] bei Überherrn wurde 1824 durch Louis Henri Fulbert de Galhau erworben; die heutigen Gebäude wurden 1874 für Nicolas Adolphe de Galhau erbaut. 1889 an die Familie Boch vererbt, dient es dieser bis heute als Wohnsitz. <br /> <br /> &lt;gallery&gt;<br /> Septfontaines_Rollingergrund.JPG|Schloss [[Siebenbrunnen (Luxemburg)]]<br /> Mettlach VuB-Gästehaus 2012-8 1.JPG|Gästehaus Schloss Saareck<br /> Mettlach VuB-Privatvilla 2ß12-8.JPG|Privatvilla auf „Saarecks Ländchen“<br /> SchlossFellenberg.jpg|[[Schloss Fellenberg]]<br /> Wallerfangen Schloss Galau.jpg|[[Geschichte_Wallerfangens#Schloss_Villeroy_de_Galhau|Schloss Villeroy de Galhau]] in [[Wallerfangen]]<br /> MettlachPrivatKapelleVuB.jpg|[[St. Joseph (Mettlach)|Kapelle St. Joseph]] (ursprünglich in Wallerfangen, seit 1882 in Mettlach als Grabkapelle der Familie von Boch)<br /> Linslerhof.jpg|[[Linslerhof]]<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * ''[[Genealogisches Handbuch des Adels]]'', Adelige Häuser B Band XVIII, Seite 12, Band 95 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1989, {{ISSN|0435-2408}}.<br /> * ''[[Genealogisches Handbuch des Adels|Adelslexikon]]'' Band I, Band 53 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1972, {{ISSN|0435-2408}}.<br /> * Erhard Gruner: ''Geschichte der Familie Boch'', Saarbrücken 1968.<br /> * {{NDB|2|339|340|Boch, saarländ. Industriellenfamilie|Walter Lauer||50233902}}<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{commonscat|Villeroy &amp; Boch}}<br /> * {{Saarländische Bibliographie|Boch+Familie}}<br /> * [http://www.rheinische-geschichte.lvr.de/persoenlichkeiten/B/Seiten/FamilieBoch.aspx Familie Boch] im Portal Rheinische Geschichte<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=p|GND=1081439947|VIAF=3816157162077578980005}}<br /> <br /> [[Kategorie:Boch (Kaufmannsfamilie)| ]]<br /> [[Kategorie:Deutsche Unternehmerfamilie]]<br /> [[Kategorie:Lothringisches Adelsgeschlecht]]</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Synthetismus&diff=238082508 Synthetismus 2023-10-12T09:27:41Z <p>158.64.22.1: G bei groupe kleingeschrieben da es französisch ist</p> <hr /> <div>'''Synthetismus''' (von [[Französische Sprache|franz]]. ''synthétiser'': zusammenfassen) ist eine Stilrichtung innerhalb der [[Spätimpressionismus|post-impressionistischen]] Malerei, die aus einer Vereinigung des [[Cloisonismus]] und [[Symbolismus (Bildende Kunst)|Symbolismus]] entstand. Sie kann als eine Gegenbewegung zum [[Pointillismus]] verstanden werden, der um [[1888]] als Variante des Spätimpressionismus entstand. Die ''groupe synthétiste'' wurde 1891 von [[Paul Gauguin]], [[Émile Bernard (Maler)|Émile Bernard]], [[Louis Anquetin]], [[Charles Laval]] (1862–1894), [[Louis Roy (Maler)|Louis Roy]] (1862–1907) und anderen Künstlern der sogenannten [[Schule von Pont-Aven]] gegründet. <br /> [[Datei:Gauguin - Aux Roches Noires dessin.jpg|mini|Paul Gauguin: ''Roches Noires'' („Schwarze Felsen“), Zeichnung auf der Titelseite des Ausstellungskatalogs der ''exposition de peintures du Groupe impressionniste et synthétiste'' (1889)]]<br /> Bekannt wurden die Maler durch eine von Gauguin und [[Émile Schuffenecker]] organisierte Ausstellung im von M. Volpini geleiteten Pariser ''Café des Arts'' zur [[Weltausstellung Paris 1889|Weltausstellung 1889]] (daher auch ''exposition Volpini'' genannt). Der Begriff ''synthétisme'' entstand bereits 1877; später wurde er oft missverstanden und als Synonym für den Impressionismus verwendet. <br /> [[Datei:Porträt Paul Ranson.jpg|mini|[[Paul Ranson]]: Selbstporträt, 1890]]<br /> <br /> == Ästhetischer Anspruch und Maltechniken ==<br /> Der synthetistische Künstler strebte an, die Wirklichkeit durch die Synthese verschiedener Aspekte abzubilden:<br /> * die Wiedergabe der äußeren Erscheinungen der Natur<br /> * die eigenen Gefühle darüber<br /> * die [[Ästhetik|ästhetische]] Reinheit der Linien, Farben und Formen<br /> [[Datei:La vision après le sermon (Paul Gauguin).jpg|mini|links|Paul Gauguin: ''Vision nach der Predigt'', 1888.]] <br /> Eine solcher [[Synthese]] der Wahrnehmungs- und Vorstellungswelt des Künstlers sollte dadurch erfolgen, dass die Motive nicht direkt von der Natur auf den Bildträger übertragen, sondern die bleibenden Eindrücke aus dem Gedächtnis wiedergegeben wurden. Bei der Darstellung dieser Eindrücke entstanden stark vereinfachte, von der bloßen Abbildung gelöste Bilder, oft mit flächigem Farbauftrag und zweidimensionaler Wirkung, aber dekorativen Elementen. Man benutzte dabei häufig grelle, leuchtende Farben. Insbesondere Gauguin wurde dabei seit 1888 vom [[Japanischer Farbholzschnitt|japanischen Farbholzschnitt]] beeinflusst, der ihn von seinem erst 1887 entwickelten Stil des [[Cloisonnismus]] wegführte. Er schätzte auch die mystischen Ideen der japanischen Künstler. Bernard meinte in der Rückschau, die japanische Holzschnittkunst habe den bis dahin detailversessenen europäischen Künstlern den Blick für die Komposition zurückgegeben.&lt;ref&gt;''Monet, Gauguin, van Gogh ... Inspiration Japan.'' Ausstellungskatalog, hrsg. vom [[Museum Folkwang]] mit Beiträgen von M. Michiko, G. Irvine, Ch. Dorsz u.&amp;nbsp;a. Steidl Verlag, 2014, S. 69–77.&lt;/ref&gt;<br /> [[Datei:Laval harvest in brittany.jpg|mini|links|Charles Laval: ''Ernte in der Bretagne'']]<br /> Die Vertreter des Synthetismus sind teilweise identisch mit der Künstlergruppe ''[[Nabis (Künstler)|Les Nabis]]'', die mit [[Symbolismus (Bildende Kunst)|Symbolismus]] verbunden war.<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * J. Rewald: ''Von van Gogh bis Gauguin.'' Köln 1957<br /> * H. R. Rookmaker: ''Synthetist Art Theories.'' Amsterdam 1959.<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Stilrichtung in der Malerei]]<br /> [[Kategorie:Kunst der Neuzeit]]</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Oktopusse&diff=234946500 Oktopusse 2023-06-26T11:38:52Z <p>158.64.22.1: ich habe besonders wichtige Besonderheiten formuliert, damit jungen Schüler mehr über die atemberaubenden und extrem interessanten Thema des Oktopusses lernen.</p> <hr /> <div>&lt;!-- Für Informationen zum Umgang mit dieser Vorlage siehe bitte [[Wikipedia:Taxoboxen]]. --&gt;<br /> {{Taxobox<br /> | Taxon_Name = Oktopusse<br /> | Taxon_WissName = Octopus<br /> | Taxon_Rang = Gattung<br /> | Taxon_Autor = [[Georges Cuvier|Cuvier]], 1797<br /> | Taxon2_Name = Echte Kraken<br /> | Taxon2_WissName = Octopodidae<br /> | Taxon2_Rang = Familie<br /> | Taxon3_Name = Kraken<br /> | Taxon3_WissName = Octopoda<br /> | Taxon3_Rang = Ordnung<br /> | Taxon4_Name = Achtarmige Tintenfische<br /> | Taxon4_WissName = Vampyropoda<br /> | Taxon4_Rang = Überordnung<br /> | Taxon5_Name = Tintenfische<br /> | Taxon5_WissName = Coleoidea<br /> | Taxon5_Rang = Unterklasse<br /> | Bild = Octopus pallidus 1.jpeg<br /> | Bildbeschreibung = Profil eines [[Bleichkrake]]n (''Octopus pallidus'')<br /> }}<br /> <br /> [[Datei:Octopus bimaculatus.jpg|mini|Typisches Aussehen eines Oktopus&lt;small&gt; (Im Bild: ''[[Octopus bimaculatus]]'')&lt;/small&gt;]]<br /> [[Datei:Anatomie Oktopus.webm|mini|Video: Anatomie eines Oktopusses]]<br /> Die '''Oktopusse''' oder '''Oktopoden''' (''Octopus'') bilden mit über einhundert Arten die größte [[Gattung (Biologie)|Gattung]] innerhalb der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Echte Kraken|Echten Kraken]].<br /> <br /> == Bezeichnung ==<br /> Das lateinische Wort ''octopus'' entspricht dem altgriechischen Vorbild ὀκτώπους ''oktṓpous'', einer Zusammensetzung aus ''oktṓ'' „acht“ und ''poús'' ([[Genitiv]] ''podós'') für „Fuß“. ''Octopus'' bedeutet wörtlich „Achtfuß“, das heißt „Tier mit acht Füßen“.<br /> <br /> Der wissenschaftliche Gattungsname ''Octopus'' wird lateinisch geschrieben (mit c), ansonsten wird auch die eingedeutschte Schreibweise mit k verwendet: ''Oktopus''. Als Pluralformen verzeichnet Duden sowohl ''Oktopusse'' als auch ''Oktopoden''&lt;ref&gt;Duden online: [https://www.duden.de/rechtschreibung/Oktopus ''Oktopus'']&lt;/ref&gt; (zur Verwendung der Bezeichnung siehe auch [[Kraken#Wissenschaftlicher Name]]).<br /> <br /> Die Bezeichnungen ''Pulp'' und ''Pulpe'' für die Kraken-Gattung ''Octopus'' sind veraltet.&lt;ref&gt;Brockhaus’ Kleines Konversations-Lexikon (1911): [http://www.zeno.org/Brockhaus-1911/A/Pulp ''Pulp''] = [http://www.zeno.org/Brockhaus-1911/A/Seepolyp ''Seepolyp''] = die Gattung ''Octopus''.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Meyers Großes Konversations-Lexikon (1905): [http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Pulpe?hl=pulpe ''Pulpe''] = die Gattung ''Octopus''.&lt;/ref&gt; Beide Formen sind letztlich Varianten des Wortes ''Polyp'', das auf griechisch ''polýpous'' zurückgeht und somit eigentlich „Vielfuß“ bedeutet.&lt;ref&gt;Vgl. Duden online: [https://www.duden.de/rechtschreibung/Polyp ''Polyp'']&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Merkmale und Besonderheiten ==<br /> Viele der Arten sind wissenschaftlich noch nicht beschrieben. Die Arten der Gattung weisen zwar einige gemeinsame Merkmale auf, aber es fehlen bei dieser Gattung spezifische Merkmale. Die einzelnen Arten teilen meist nur den Namen „Oktopus“.&lt;ref name=&quot;cw&quot;/&gt; Bis zu einer wissenschaftlichen Neubestimmung und Neuordnung durch [[Taxonomie|Taxonomen]] hat die vorliegende Systematik dennoch Bestand.&lt;ref name=&quot;cw&quot;/&gt; Alle Oktopusarten besitzen zwei Reihen von [[Saugnapf|Saugnäpfen]] an ihren Armen. Anale Klappen und ein [[Tintenbeutel]] sind vorhanden. Eine weitere Gemeinsamkeit besteht darin, dass bei Männchen der dritte Arm der [[Hectocotylus]] ist.&lt;ref name=&quot;cw&quot;&gt;[http://www.fao.org/3/a-i3489e.pdf Cephalopods of the world. An annotated and illustrated catalogue of cephalopod species known to date] (S. 187)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Größe variiert zwischen den einzelnen Arten stark. Manche Tiere erreichen Längen von über einem Meter. Die kleinste Art, der ''[[Octopus wolfi]]'' wird lediglich 30 mm groß. Auch die Farbgebung ist sehr unterschiedlich zwischen den einzelnen Unterarten.<br /> <br /> <br /> Besonderheuten bei Oktopussen / Oktopoden (Hoden ;) ) sind zum Beispiel das ändern der Hautfarbe, das durch Sinneszellen in der Haut, die ihren farbenblinden Augen helfen sich an ihre Umgebung an zupassen und sich somit zu tarnen. Manchmal verwandelnsicvh ihre Sinneszellen in echte Augen und ihre Haut st mir tausend Mini-Augen (parvis oculis) zu sehen. Dies passiert oft bei Mitternacht, da es in der Nacht dunkel (in den restlichen Nächten schlafen sie, doch leider stört das Mondlicht sie beim einpennen und ihre Haut-Augen (cutis oculos) bilden sich.<br /> <br /> <br /> (Quelle: vertrau mir Bruda)<br /> <br /> == Verbreitung ==<br /> &lt;!-- hier sollte gemäß Lemma die Verbreitung der Gattung stehen, nicht der Familie! --&gt;<br /> Die verschiedenen Gattungen aus der Familie der Echten Kraken sind in allen Ozeanen der Erde anzutreffen.&lt;ref name=&quot;wt&quot;&gt;[http://www.weichtiere.at/Kopffuesser/index.html?/Kopffuesser/octopus.html Robert Nordsieck: Kraken (Octopodidae)]&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;tol&quot;&gt;[http://tolweb.org/Octopodidae/20194 Octopodidae - Artikel bei Tree of Life]&lt;/ref&gt; Zur breiten Palette der von ihnen besetzten Lebensräume zählen unter anderem [[Korallenriff]]e, Felsenriffe, Seegras und Algenbetten, Sand, Schlamm und andere weiche [[Substrat (Boden)|Substrate]].&lt;ref name=&quot;tol&quot;/&gt; Die meisten Octopodidae sind Grundbewohner ([[Benthal]]).&lt;ref name=&quot;wt&quot;/&gt;<br /> <br /> == Historische Systematik ==<br /> Die Gattung ''Octopus'' wurde erstmals 1784 von dem deutschen [[Altphilologe]]n und Naturwissenschaftler [[Johann Gottlob Theaenus Schneider|Johann Gottlob Schneider]] in seiner ''Sammlung vermischter Abhandlungen zur Aufklärung der Zoologie und der Handlungsgeschichte'' unter dem Namen ''Octopodia'' beschrieben. Da Schneider damaligen Gepflogenheiten entsprechend die heute klein geschriebenen Artzusätze wie ''polypus'' und ''sepia'' groß schrieb, und die [[Gattung (Biologie)|Gattung]] als „Geschlecht“ ''Octopodia'' sowie die [[Art (Biologie)|Arten]] als „Klassen“ bezeichnete, wurden Schneiders Artzusätze von nachfolgenden Zoologen als Gattungen interpretiert und benutzt. Schneiders Gattungsbezeichnung „Octopodia“ wurde als ''Octopoda'' wissenschaftlicher Name der [[Ordnung (Biologie)|Ordnung]] [[Kraken]] und hat als solcher bis heute Bestand. Die Verwirrung wurde dadurch gesteigert, dass Anfang des 20. Jahrhunderts einige Malakologen die Gattungsbezeichnung ''Polypus'' anstelle von ''Octopodia'' oder ''Octopus'' verwendeten.&lt;ref&gt;{{Literatur|Autor=[[Johann Gottlob Theaenus Schneider|Johann Gottlob Schneider]]|Titel=Sammlung vermischter Abhandlungen zur Aufklärung der Zoologie und der Handlungsgeschichte|Verlag=Unger|Ort=Berlin|Datum=1784|DOI=10.5962/bhl.title.39836}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Auf Antrag des englischen Entomologen [[Arthur Francis Hemming]], von 1937 bis 1958 Sekretär der [[International Commission on Zoological Nomenclature]] (ICZN), behandelte die Kommission die Namensgebung der Oktopusse. Der [[Prioritätsregel (Biologie)|Prioritätsregel]] zufolge wären Schneiders Namen als gültig anzuerkennen, da sie zuerst veröffentlicht wurden. Dies hätte aber zur Folge gehabt, dass ''Octopodia'' zu sehr der Bezeichnung der Ordnung geglichen hätte. Darüber hinaus wurden andere Namen schon lange verwendet. 1955 unterdrückte die ICZN die von Schneider vergebenen Namen zugunsten von ''Octopus'' Cuvier 1797. Damit wurden auch ''Polypus'' und andere Gattungsnamen für ungültig erklärt, und ''Octopus'' zum korrekten Namen der Gattung.&lt;ref&gt;{{Literatur|Hrsg=Francis Hemming|Verlag=[[International Commission on Zoological Nomenclature]]|Titel=Opinion 233. Suppression, under the Plenary Powers, of the name Octopodia Schneider, 1784 (class Cephalopoda), and of certain reputed names published by the same author in 1784|Sammelwerk=Opinions and declarations rendered by the International Commission on Zoological Nomenclature|Band=Volume 4|Nummer=Part 23|Ort=London|Datum=1954-04-21|Seiten=275-296|Online={{Digitalisat|IA=cbarchive_120487_opinion2331939}}}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Systematik ==<br /> In der Gattung ''Octopus'' wurden zahlreiche Arten beschrieben. In dieser Systematik werden nur valide Arten berücksichtigt, daneben existieren zahlreiche Artnamen, die nicht mehr generell akzeptiert sind (''taxon inquirendum'').<br /> <br /> {| margin=&quot;0&quot;<br /> |- valign=&quot;top&quot;<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot; |<br /> *''[[Octopus alecto]]''<br /> *''[[Octopus argus]]'' &lt;small&gt;(Hammer Oktopus)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus australis]]''<br /> *''[[Octopus balboai]]''<br /> *''[[Octopus berenice]]''<br /> *''[[Octopus berrima]]''<br /> *''[[Octopus bimaculatus]]''<br /> *''[[Octopus bimaculoides]]'' &lt;small&gt;(Kalifornischer Zweipunktkrake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus bocki]]''<br /> *''[[Octopus briareus]]'' &lt;small&gt;(Karibischer Riffkrake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus bulbus]]''<br /> *''[[Octopus californicus]]'' &lt;small&gt;(Kalifornischer Großaugenkrake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus campbelli]]''<br /> *''[[Octopus chierchiae]]''<br /> *''[[Octopus conispadiceus]]''<br /> *''[[Octopus cyanea]]'' &lt;small&gt;(Großer Blauer Krake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus diminutus]]''<br /> *''[[Octopus favonius]]''<br /> *''[[Octopus fitchi]]''<br /> *''[[Octopus fontanianus]]''<br /> *''[[Octopus gardineri]]''<br /> *''[[Octopus gorgonus]]''<br /> *''[[Octopus harpedon]]''<br /> *''[[Octopus hattai]]''<br /> *''[[Octopus hawaiiensis]]''<br /> *''[[Octopus hubbsorum]]''<br /> *''[[Octopus humilis]]''<br /> *''[[Octopus hummelincki]]''<br /> *''[[Octopus huttoni]]''<br /> *''[[Octopus incella]]''<br /> *''[[Octopus insularis]]''<br /> *''[[Octopus joubini]]'' &lt;small&gt;(Atlantischer Zwergkrake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus kaharoa]]''<br /> *''[[Octopus kaurna]]'' &lt;small&gt;(Südlicher Sandkrake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus laqueus]]''<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot; |<br /> *''[[Octopus mariles]]''<br /> *''[[Octopus maya]]'' &lt;small&gt;(Mexikanischer Vieraugenkrake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus mercatoris]]''<br /> *''[[Octopus mernoo]]''<br /> *''[[Octopus microphthalmus]]''<br /> *''[[Octopus micropyrsus]]''<br /> *''[[Octopus micros]]''<br /> *''[[Octopus mimus]]''<br /> *''[[Octopus minor]]''<br /> *''[[Octopus mutilans]]''<br /> *''[[Octopus nanus]]''<br /> *''[[Octopus occidentalis]]''<br /> *''[[Octopus oculifer]]'' &lt;small&gt;(Galápagos-Riffkrake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus oliveri]]''<br /> *''[[Octopus pallidus]]'' &lt;small&gt;(Bleichkrake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus parvus]]'' &lt;small&gt;(Japanischer Zwergkrake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus penicillifer]]''<br /> *''[[Octopus pumilus]]''<br /> *''[[Octopus pyrum]]''<br /> *''[[Octopus rubescens]]'' &lt;small&gt;(Pazifischer Roter Krake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus salutii]]''<br /> *''[[Octopus sanctaehelenae]]'' &lt;small&gt;(St.-Helena-Krake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus selene]]''<br /> *''[[Octopus stictochrus]]'' <br /> *''[[Octopus superciliosus]]''<br /> *''[[Octopus tehuelchus]]''<br /> *''[[Octopus tenebricus]]''<br /> *''[[Octopus tetricus]]'' &lt;small&gt;(Gemeiner Sydneykrake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus veligero]]''<br /> *''[[Octopus verrucosus]]''<br /> *''[[Octopus vitiensis]]'' &lt;small&gt;(Großkopfkrake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus vulgaris]]'' &lt;small&gt;(Gewöhnlicher Krake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus warringa]]''<br /> *''[[Octopus wolfi]]'' &lt;small&gt;(Pygmäenkrake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus zonatus]]'' &lt;small&gt;(Atlantischer Streifenkrake)&lt;/small&gt;<br /> |}<br /> <br /> &lt;gallery heights=&quot;150&quot; mode=&quot;packed-hover&quot;&gt;<br /> Octopus cyanea Maldives.JPG|[[Großer Blauer Krake]]<br /> CaliforniaTwoSpotOctopus1.jpg|[[Kalifornischer Zweipunktkrake]]<br /> Brownstripe Octopus (11406974545).jpg|[[Braunstreifenoktopus]]<br /> Red Octopus rescued.jpg|[[Pazifischer Roter Krake]]<br /> Octopus Vulgaris.jpg|[[Gewöhnlicher Krake]]<br /> Octopus luteus East Timor.jpg|[[Octopus luteus]]<br /> Octopus ornatus.jpg|[[Weißstreifenkrake]]<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Octopus|''Octopus''}}<br /> <br /> [[Kategorie:Kraken]]<br /> [[Kategorie:Wikipedia:Artikel mit Video]]</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Oktopusse&diff=234946288 Oktopusse 2023-06-26T11:28:06Z <p>158.64.22.1: /* Historische Systematik */</p> <hr /> <div>&lt;!-- Für Informationen zum Umgang mit dieser Vorlage siehe bitte [[Wikipedia:Taxoboxen]]. --&gt;<br /> {{Taxobox<br /> | Taxon_Name = Oktopusse<br /> | Taxon_WissName = Octopus<br /> | Taxon_Rang = Gattung<br /> | Taxon_Autor = [[Georges Cuvier|Cuvier]], 1797<br /> | Taxon2_Name = Echte Kraken<br /> | Taxon2_WissName = Octopodidae<br /> | Taxon2_Rang = Familie<br /> | Taxon3_Name = Kraken<br /> | Taxon3_WissName = Octopoda<br /> | Taxon3_Rang = Ordnung<br /> | Taxon4_Name = Achtarmige Tintenfische<br /> | Taxon4_WissName = Vampyropoda<br /> | Taxon4_Rang = Überordnung<br /> | Taxon5_Name = Tintenfische<br /> | Taxon5_WissName = Coleoidea<br /> | Taxon5_Rang = Unterklasse<br /> | Bild = Octopus pallidus 1.jpeg<br /> | Bildbeschreibung = Profil eines [[Bleichkrake]]n (''Octopus pallidus'')<br /> }}<br /> <br /> [[Datei:Octopus bimaculatus.jpg|mini|Typisches Aussehen eines Oktopus&lt;small&gt; (Im Bild: ''[[Octopus bimaculatus]]'')&lt;/small&gt;]]<br /> [[Datei:Anatomie Oktopus.webm|mini|Video: Anatomie eines Oktopusses]]<br /> Die '''Oktopusse''' oder '''Oktopoden''' (''Octopus'') bilden mit über einhundert Arten die größte [[Gattung (Biologie)|Gattung]] innerhalb der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Echte Kraken|Echten Kraken]].<br /> <br /> == Bezeichnung ==<br /> Das lateinische Wort ''octopus'' entspricht dem altgriechischen Vorbild ὀκτώπους ''oktṓpous'', einer Zusammensetzung aus ''oktṓ'' „acht“ und ''poús'' ([[Genitiv]] ''podós'') für „Fuß“. ''Octopus'' bedeutet wörtlich „Achtfuß“, das heißt „Tier mit acht Füßen“.<br /> <br /> Der wissenschaftliche Gattungsname ''Octopus'' wird lateinisch geschrieben (mit c), ansonsten wird auch die eingedeutschte Schreibweise mit k verwendet: ''Oktopus''. Als Pluralformen verzeichnet Duden sowohl ''Oktopusse'' als auch ''Oktopoden''&lt;ref&gt;Duden online: [https://www.duden.de/rechtschreibung/Oktopus ''Oktopus'']&lt;/ref&gt; (zur Verwendung der Bezeichnung siehe auch [[Kraken#Wissenschaftlicher Name]]).<br /> <br /> Die Bezeichnungen ''Pulp'' und ''Pulpe'' für die Kraken-Gattung ''Octopus'' sind veraltet.&lt;ref&gt;Brockhaus’ Kleines Konversations-Lexikon (1911): [http://www.zeno.org/Brockhaus-1911/A/Pulp ''Pulp''] = [http://www.zeno.org/Brockhaus-1911/A/Seepolyp ''Seepolyp''] = die Gattung ''Octopus''.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Meyers Großes Konversations-Lexikon (1905): [http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Pulpe?hl=pulpe ''Pulpe''] = die Gattung ''Octopus''.&lt;/ref&gt; Beide Formen sind letztlich Varianten des Wortes ''Polyp'', das auf griechisch ''polýpous'' zurückgeht und somit eigentlich „Vielfuß“ bedeutet.&lt;ref&gt;Vgl. Duden online: [https://www.duden.de/rechtschreibung/Polyp ''Polyp'']&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Merkmale ==<br /> Viele der Arten sind wissenschaftlich noch nicht beschrieben. Die Arten der Gattung weisen zwar einige gemeinsame Merkmale auf, aber es fehlen bei dieser Gattung spezifische Merkmale. Die einzelnen Arten teilen meist nur den Namen „Oktopus“.&lt;ref name=&quot;cw&quot;/&gt; Bis zu einer wissenschaftlichen Neubestimmung und Neuordnung durch [[Taxonomie|Taxonomen]] hat die vorliegende Systematik dennoch Bestand.&lt;ref name=&quot;cw&quot;/&gt; Alle Oktopusarten besitzen zwei Reihen von [[Saugnapf|Saugnäpfen]] an ihren Armen. Anale Klappen und ein [[Tintenbeutel]] sind vorhanden. Eine weitere Gemeinsamkeit besteht darin, dass bei Männchen der dritte Arm der [[Hectocotylus]] ist.&lt;ref name=&quot;cw&quot;&gt;[http://www.fao.org/3/a-i3489e.pdf Cephalopods of the world. An annotated and illustrated catalogue of cephalopod species known to date] (S. 187)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Größe variiert zwischen den einzelnen Arten stark. Manche Tiere erreichen Längen von über einem Meter. Die kleinste Art, der ''[[Octopus wolfi]]'' wird lediglich 30 mm groß. Auch die Farbgebung ist sehr unterschiedlich zwischen den einzelnen Unterarten.<br /> <br /> == Verbreitung ==<br /> &lt;!-- hier sollte gemäß Lemma die Verbreitung der Gattung stehen, nicht der Familie! --&gt;<br /> Die verschiedenen Gattungen aus der Familie der Echten Kraken sind in allen Ozeanen der Erde anzutreffen.&lt;ref name=&quot;wt&quot;&gt;[http://www.weichtiere.at/Kopffuesser/index.html?/Kopffuesser/octopus.html Robert Nordsieck: Kraken (Octopodidae)]&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;tol&quot;&gt;[http://tolweb.org/Octopodidae/20194 Octopodidae - Artikel bei Tree of Life]&lt;/ref&gt; Zur breiten Palette der von ihnen besetzten Lebensräume zählen unter anderem [[Korallenriff]]e, Felsenriffe, Seegras und Algenbetten, Sand, Schlamm und andere weiche [[Substrat (Boden)|Substrate]].&lt;ref name=&quot;tol&quot;/&gt; Die meisten Octopodidae sind Grundbewohner ([[Benthal]]).&lt;ref name=&quot;wt&quot;/&gt;<br /> <br /> == Historische Systematik ==<br /> Die Gattung ''Octopus'' wurde erstmals 1784 von dem deutschen [[Altphilologe]]n und Naturwissenschaftler [[Johann Gottlob Theaenus Schneider|Johann Gottlob Schneider]] in seiner ''Sammlung vermischter Abhandlungen zur Aufklärung der Zoologie und der Handlungsgeschichte'' unter dem Namen ''Octopodia'' beschrieben. Da Schneider damaligen Gepflogenheiten entsprechend die heute klein geschriebenen Artzusätze wie ''polypus'' und ''sepia'' groß schrieb, und die [[Gattung (Biologie)|Gattung]] als „Geschlecht“ ''Octopodia'' sowie die [[Art (Biologie)|Arten]] als „Klassen“ bezeichnete, wurden Schneiders Artzusätze von nachfolgenden Zoologen als Gattungen interpretiert und benutzt. Schneiders Gattungsbezeichnung „Octopodia“ wurde als ''Octopoda'' wissenschaftlicher Name der [[Ordnung (Biologie)|Ordnung]] [[Kraken]] und hat als solcher bis heute Bestand. Die Verwirrung wurde dadurch gesteigert, dass Anfang des 20. Jahrhunderts einige Malakologen die Gattungsbezeichnung ''Polypus'' anstelle von ''Octopodia'' oder ''Octopus'' verwendeten.&lt;ref&gt;{{Literatur|Autor=[[Johann Gottlob Theaenus Schneider|Johann Gottlob Schneider]]|Titel=Sammlung vermischter Abhandlungen zur Aufklärung der Zoologie und der Handlungsgeschichte|Verlag=Unger|Ort=Berlin|Datum=1784|DOI=10.5962/bhl.title.39836}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Auf Antrag des englischen Entomologen [[Arthur Francis Hemming]], von 1937 bis 1958 Sekretär der [[International Commission on Zoological Nomenclature]] (ICZN), behandelte die Kommission die Namensgebung der Oktopusse. Der [[Prioritätsregel (Biologie)|Prioritätsregel]] zufolge wären Schneiders Namen als gültig anzuerkennen, da sie zuerst veröffentlicht wurden. Dies hätte aber zur Folge gehabt, dass ''Octopodia'' zu sehr der Bezeichnung der Ordnung geglichen hätte. Darüber hinaus wurden andere Namen schon lange verwendet. 1955 unterdrückte die ICZN die von Schneider vergebenen Namen zugunsten von ''Octopus'' Cuvier 1797. Damit wurden auch ''Polypus'' und andere Gattungsnamen für ungültig erklärt, und ''Octopus'' zum korrekten Namen der Gattung.&lt;ref&gt;{{Literatur|Hrsg=Francis Hemming|Verlag=[[International Commission on Zoological Nomenclature]]|Titel=Opinion 233. Suppression, under the Plenary Powers, of the name Octopodia Schneider, 1784 (class Cephalopoda), and of certain reputed names published by the same author in 1784|Sammelwerk=Opinions and declarations rendered by the International Commission on Zoological Nomenclature|Band=Volume 4|Nummer=Part 23|Ort=London|Datum=1954-04-21|Seiten=275-296|Online={{Digitalisat|IA=cbarchive_120487_opinion2331939}}}}&lt;/ref&gt; okay bruder<br /> <br /> == Systematik ==<br /> In der Gattung ''Octopus'' wurden zahlreiche Arten beschrieben. In dieser Systematik werden nur valide Arten berücksichtigt, daneben existieren zahlreiche Artnamen, die nicht mehr generell akzeptiert sind (''taxon inquirendum'').<br /> <br /> {| margin=&quot;0&quot;<br /> |- valign=&quot;top&quot;<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot; |<br /> *''[[Octopus alecto]]''<br /> *''[[Octopus argus]]'' &lt;small&gt;(Hammer Oktopus)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus australis]]''<br /> *''[[Octopus balboai]]''<br /> *''[[Octopus berenice]]''<br /> *''[[Octopus berrima]]''<br /> *''[[Octopus bimaculatus]]''<br /> *''[[Octopus bimaculoides]]'' &lt;small&gt;(Kalifornischer Zweipunktkrake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus bocki]]''<br /> *''[[Octopus briareus]]'' &lt;small&gt;(Karibischer Riffkrake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus bulbus]]''<br /> *''[[Octopus californicus]]'' &lt;small&gt;(Kalifornischer Großaugenkrake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus campbelli]]''<br /> *''[[Octopus chierchiae]]''<br /> *''[[Octopus conispadiceus]]''<br /> *''[[Octopus cyanea]]'' &lt;small&gt;(Großer Blauer Krake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus diminutus]]''<br /> *''[[Octopus favonius]]''<br /> *''[[Octopus fitchi]]''<br /> *''[[Octopus fontanianus]]''<br /> *''[[Octopus gardineri]]''<br /> *''[[Octopus gorgonus]]''<br /> *''[[Octopus harpedon]]''<br /> *''[[Octopus hattai]]''<br /> *''[[Octopus hawaiiensis]]''<br /> *''[[Octopus hubbsorum]]''<br /> *''[[Octopus humilis]]''<br /> *''[[Octopus hummelincki]]''<br /> *''[[Octopus huttoni]]''<br /> *''[[Octopus incella]]''<br /> *''[[Octopus insularis]]''<br /> *''[[Octopus joubini]]'' &lt;small&gt;(Atlantischer Zwergkrake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus kaharoa]]''<br /> *''[[Octopus kaurna]]'' &lt;small&gt;(Südlicher Sandkrake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus laqueus]]''<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot; |<br /> *''[[Octopus mariles]]''<br /> *''[[Octopus maya]]'' &lt;small&gt;(Mexikanischer Vieraugenkrake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus mercatoris]]''<br /> *''[[Octopus mernoo]]''<br /> *''[[Octopus microphthalmus]]''<br /> *''[[Octopus micropyrsus]]''<br /> *''[[Octopus micros]]''<br /> *''[[Octopus mimus]]''<br /> *''[[Octopus minor]]''<br /> *''[[Octopus mutilans]]''<br /> *''[[Octopus nanus]]''<br /> *''[[Octopus occidentalis]]''<br /> *''[[Octopus oculifer]]'' &lt;small&gt;(Galápagos-Riffkrake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus oliveri]]''<br /> *''[[Octopus pallidus]]'' &lt;small&gt;(Bleichkrake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus parvus]]'' &lt;small&gt;(Japanischer Zwergkrake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus penicillifer]]''<br /> *''[[Octopus pumilus]]''<br /> *''[[Octopus pyrum]]''<br /> *''[[Octopus rubescens]]'' &lt;small&gt;(Pazifischer Roter Krake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus salutii]]''<br /> *''[[Octopus sanctaehelenae]]'' &lt;small&gt;(St.-Helena-Krake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus selene]]''<br /> *''[[Octopus stictochrus]]'' <br /> *''[[Octopus superciliosus]]''<br /> *''[[Octopus tehuelchus]]''<br /> *''[[Octopus tenebricus]]''<br /> *''[[Octopus tetricus]]'' &lt;small&gt;(Gemeiner Sydneykrake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus veligero]]''<br /> *''[[Octopus verrucosus]]''<br /> *''[[Octopus vitiensis]]'' &lt;small&gt;(Großkopfkrake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus vulgaris]]'' &lt;small&gt;(Gewöhnlicher Krake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus warringa]]''<br /> *''[[Octopus wolfi]]'' &lt;small&gt;(Pygmäenkrake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus zonatus]]'' &lt;small&gt;(Atlantischer Streifenkrake)&lt;/small&gt;<br /> |}<br /> <br /> &lt;gallery heights=&quot;150&quot; mode=&quot;packed-hover&quot;&gt;<br /> Octopus cyanea Maldives.JPG|[[Großer Blauer Krake]]<br /> CaliforniaTwoSpotOctopus1.jpg|[[Kalifornischer Zweipunktkrake]]<br /> Brownstripe Octopus (11406974545).jpg|[[Braunstreifenoktopus]]<br /> Red Octopus rescued.jpg|[[Pazifischer Roter Krake]]<br /> Octopus Vulgaris.jpg|[[Gewöhnlicher Krake]]<br /> Octopus luteus East Timor.jpg|[[Octopus luteus]]<br /> Octopus ornatus.jpg|[[Weißstreifenkrake]]<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Octopus|''Octopus''}}<br /> <br /> [[Kategorie:Kraken]]<br /> [[Kategorie:Wikipedia:Artikel mit Video]]</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Oktopusse&diff=234946263 Oktopusse 2023-06-26T11:27:01Z <p>158.64.22.1: /* Merkmale */</p> <hr /> <div>&lt;!-- Für Informationen zum Umgang mit dieser Vorlage siehe bitte [[Wikipedia:Taxoboxen]]. --&gt;<br /> {{Taxobox<br /> | Taxon_Name = Oktopusse<br /> | Taxon_WissName = Octopus<br /> | Taxon_Rang = Gattung<br /> | Taxon_Autor = [[Georges Cuvier|Cuvier]], 1797<br /> | Taxon2_Name = Echte Kraken<br /> | Taxon2_WissName = Octopodidae<br /> | Taxon2_Rang = Familie<br /> | Taxon3_Name = Kraken<br /> | Taxon3_WissName = Octopoda<br /> | Taxon3_Rang = Ordnung<br /> | Taxon4_Name = Achtarmige Tintenfische<br /> | Taxon4_WissName = Vampyropoda<br /> | Taxon4_Rang = Überordnung<br /> | Taxon5_Name = Tintenfische<br /> | Taxon5_WissName = Coleoidea<br /> | Taxon5_Rang = Unterklasse<br /> | Bild = Octopus pallidus 1.jpeg<br /> | Bildbeschreibung = Profil eines [[Bleichkrake]]n (''Octopus pallidus'')<br /> }}<br /> <br /> [[Datei:Octopus bimaculatus.jpg|mini|Typisches Aussehen eines Oktopus&lt;small&gt; (Im Bild: ''[[Octopus bimaculatus]]'')&lt;/small&gt;]]<br /> [[Datei:Anatomie Oktopus.webm|mini|Video: Anatomie eines Oktopusses]]<br /> Die '''Oktopusse''' oder '''Oktopoden''' (''Octopus'') bilden mit über einhundert Arten die größte [[Gattung (Biologie)|Gattung]] innerhalb der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Echte Kraken|Echten Kraken]].<br /> <br /> == Bezeichnung ==<br /> Das lateinische Wort ''octopus'' entspricht dem altgriechischen Vorbild ὀκτώπους ''oktṓpous'', einer Zusammensetzung aus ''oktṓ'' „acht“ und ''poús'' ([[Genitiv]] ''podós'') für „Fuß“. ''Octopus'' bedeutet wörtlich „Achtfuß“, das heißt „Tier mit acht Füßen“.<br /> <br /> Der wissenschaftliche Gattungsname ''Octopus'' wird lateinisch geschrieben (mit c), ansonsten wird auch die eingedeutschte Schreibweise mit k verwendet: ''Oktopus''. Als Pluralformen verzeichnet Duden sowohl ''Oktopusse'' als auch ''Oktopoden''&lt;ref&gt;Duden online: [https://www.duden.de/rechtschreibung/Oktopus ''Oktopus'']&lt;/ref&gt; (zur Verwendung der Bezeichnung siehe auch [[Kraken#Wissenschaftlicher Name]]).<br /> <br /> Die Bezeichnungen ''Pulp'' und ''Pulpe'' für die Kraken-Gattung ''Octopus'' sind veraltet.&lt;ref&gt;Brockhaus’ Kleines Konversations-Lexikon (1911): [http://www.zeno.org/Brockhaus-1911/A/Pulp ''Pulp''] = [http://www.zeno.org/Brockhaus-1911/A/Seepolyp ''Seepolyp''] = die Gattung ''Octopus''.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Meyers Großes Konversations-Lexikon (1905): [http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Pulpe?hl=pulpe ''Pulpe''] = die Gattung ''Octopus''.&lt;/ref&gt; Beide Formen sind letztlich Varianten des Wortes ''Polyp'', das auf griechisch ''polýpous'' zurückgeht und somit eigentlich „Vielfuß“ bedeutet.&lt;ref&gt;Vgl. Duden online: [https://www.duden.de/rechtschreibung/Polyp ''Polyp'']&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Merkmale ==<br /> Viele der Arten sind wissenschaftlich noch nicht beschrieben. Die Arten der Gattung weisen zwar einige gemeinsame Merkmale auf, aber es fehlen bei dieser Gattung spezifische Merkmale. Die einzelnen Arten teilen meist nur den Namen „Oktopus“.&lt;ref name=&quot;cw&quot;/&gt; Bis zu einer wissenschaftlichen Neubestimmung und Neuordnung durch [[Taxonomie|Taxonomen]] hat die vorliegende Systematik dennoch Bestand.&lt;ref name=&quot;cw&quot;/&gt; Alle Oktopusarten besitzen zwei Reihen von [[Saugnapf|Saugnäpfen]] an ihren Armen. Anale Klappen und ein [[Tintenbeutel]] sind vorhanden. Eine weitere Gemeinsamkeit besteht darin, dass bei Männchen der dritte Arm der [[Hectocotylus]] ist.&lt;ref name=&quot;cw&quot;&gt;[http://www.fao.org/3/a-i3489e.pdf Cephalopods of the world. An annotated and illustrated catalogue of cephalopod species known to date] (S. 187)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Größe variiert zwischen den einzelnen Arten stark. Manche Tiere erreichen Längen von über einem Meter. Die kleinste Art, der ''[[Octopus wolfi]]'' wird lediglich 30 mm groß. Auch die Farbgebung ist sehr unterschiedlich zwischen den einzelnen Unterarten. okay bruda<br /> <br /> == Verbreitung ==<br /> &lt;!-- hier sollte gemäß Lemma die Verbreitung der Gattung stehen, nicht der Familie! --&gt;<br /> Die verschiedenen Gattungen aus der Familie der Echten Kraken sind in allen Ozeanen der Erde anzutreffen.&lt;ref name=&quot;wt&quot;&gt;[http://www.weichtiere.at/Kopffuesser/index.html?/Kopffuesser/octopus.html Robert Nordsieck: Kraken (Octopodidae)]&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;tol&quot;&gt;[http://tolweb.org/Octopodidae/20194 Octopodidae - Artikel bei Tree of Life]&lt;/ref&gt; Zur breiten Palette der von ihnen besetzten Lebensräume zählen unter anderem [[Korallenriff]]e, Felsenriffe, Seegras und Algenbetten, Sand, Schlamm und andere weiche [[Substrat (Boden)|Substrate]].&lt;ref name=&quot;tol&quot;/&gt; Die meisten Octopodidae sind Grundbewohner ([[Benthal]]).&lt;ref name=&quot;wt&quot;/&gt;<br /> <br /> == Historische Systematik ==<br /> Die Gattung ''Octopus'' wurde erstmals 1784 von dem deutschen [[Altphilologe]]n und Naturwissenschaftler [[Johann Gottlob Theaenus Schneider|Johann Gottlob Schneider]] in seiner ''Sammlung vermischter Abhandlungen zur Aufklärung der Zoologie und der Handlungsgeschichte'' unter dem Namen ''Octopodia'' beschrieben. Da Schneider damaligen Gepflogenheiten entsprechend die heute klein geschriebenen Artzusätze wie ''polypus'' und ''sepia'' groß schrieb, und die [[Gattung (Biologie)|Gattung]] als „Geschlecht“ ''Octopodia'' sowie die [[Art (Biologie)|Arten]] als „Klassen“ bezeichnete, wurden Schneiders Artzusätze von nachfolgenden Zoologen als Gattungen interpretiert und benutzt. Schneiders Gattungsbezeichnung „Octopodia“ wurde als ''Octopoda'' wissenschaftlicher Name der [[Ordnung (Biologie)|Ordnung]] [[Kraken]] und hat als solcher bis heute Bestand. Die Verwirrung wurde dadurch gesteigert, dass Anfang des 20. Jahrhunderts einige Malakologen die Gattungsbezeichnung ''Polypus'' anstelle von ''Octopodia'' oder ''Octopus'' verwendeten.&lt;ref&gt;{{Literatur|Autor=[[Johann Gottlob Theaenus Schneider|Johann Gottlob Schneider]]|Titel=Sammlung vermischter Abhandlungen zur Aufklärung der Zoologie und der Handlungsgeschichte|Verlag=Unger|Ort=Berlin|Datum=1784|DOI=10.5962/bhl.title.39836}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Auf Antrag des englischen Entomologen [[Arthur Francis Hemming]], von 1937 bis 1958 Sekretär der [[International Commission on Zoological Nomenclature]] (ICZN), behandelte die Kommission die Namensgebung der Oktopusse. Der [[Prioritätsregel (Biologie)|Prioritätsregel]] zufolge wären Schneiders Namen als gültig anzuerkennen, da sie zuerst veröffentlicht wurden. Dies hätte aber zur Folge gehabt, dass ''Octopodia'' zu sehr der Bezeichnung der Ordnung geglichen hätte. Darüber hinaus wurden andere Namen schon lange verwendet. 1955 unterdrückte die ICZN die von Schneider vergebenen Namen zugunsten von ''Octopus'' Cuvier 1797. Damit wurden auch ''Polypus'' und andere Gattungsnamen für ungültig erklärt, und ''Octopus'' zum korrekten Namen der Gattung.&lt;ref&gt;{{Literatur|Hrsg=Francis Hemming|Verlag=[[International Commission on Zoological Nomenclature]]|Titel=Opinion 233. Suppression, under the Plenary Powers, of the name Octopodia Schneider, 1784 (class Cephalopoda), and of certain reputed names published by the same author in 1784|Sammelwerk=Opinions and declarations rendered by the International Commission on Zoological Nomenclature|Band=Volume 4|Nummer=Part 23|Ort=London|Datum=1954-04-21|Seiten=275-296|Online={{Digitalisat|IA=cbarchive_120487_opinion2331939}}}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Systematik ==<br /> In der Gattung ''Octopus'' wurden zahlreiche Arten beschrieben. In dieser Systematik werden nur valide Arten berücksichtigt, daneben existieren zahlreiche Artnamen, die nicht mehr generell akzeptiert sind (''taxon inquirendum'').<br /> <br /> {| margin=&quot;0&quot;<br /> |- valign=&quot;top&quot;<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot; |<br /> *''[[Octopus alecto]]''<br /> *''[[Octopus argus]]'' &lt;small&gt;(Hammer Oktopus)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus australis]]''<br /> *''[[Octopus balboai]]''<br /> *''[[Octopus berenice]]''<br /> *''[[Octopus berrima]]''<br /> *''[[Octopus bimaculatus]]''<br /> *''[[Octopus bimaculoides]]'' &lt;small&gt;(Kalifornischer Zweipunktkrake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus bocki]]''<br /> *''[[Octopus briareus]]'' &lt;small&gt;(Karibischer Riffkrake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus bulbus]]''<br /> *''[[Octopus californicus]]'' &lt;small&gt;(Kalifornischer Großaugenkrake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus campbelli]]''<br /> *''[[Octopus chierchiae]]''<br /> *''[[Octopus conispadiceus]]''<br /> *''[[Octopus cyanea]]'' &lt;small&gt;(Großer Blauer Krake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus diminutus]]''<br /> *''[[Octopus favonius]]''<br /> *''[[Octopus fitchi]]''<br /> *''[[Octopus fontanianus]]''<br /> *''[[Octopus gardineri]]''<br /> *''[[Octopus gorgonus]]''<br /> *''[[Octopus harpedon]]''<br /> *''[[Octopus hattai]]''<br /> *''[[Octopus hawaiiensis]]''<br /> *''[[Octopus hubbsorum]]''<br /> *''[[Octopus humilis]]''<br /> *''[[Octopus hummelincki]]''<br /> *''[[Octopus huttoni]]''<br /> *''[[Octopus incella]]''<br /> *''[[Octopus insularis]]''<br /> *''[[Octopus joubini]]'' &lt;small&gt;(Atlantischer Zwergkrake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus kaharoa]]''<br /> *''[[Octopus kaurna]]'' &lt;small&gt;(Südlicher Sandkrake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus laqueus]]''<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot; |<br /> *''[[Octopus mariles]]''<br /> *''[[Octopus maya]]'' &lt;small&gt;(Mexikanischer Vieraugenkrake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus mercatoris]]''<br /> *''[[Octopus mernoo]]''<br /> *''[[Octopus microphthalmus]]''<br /> *''[[Octopus micropyrsus]]''<br /> *''[[Octopus micros]]''<br /> *''[[Octopus mimus]]''<br /> *''[[Octopus minor]]''<br /> *''[[Octopus mutilans]]''<br /> *''[[Octopus nanus]]''<br /> *''[[Octopus occidentalis]]''<br /> *''[[Octopus oculifer]]'' &lt;small&gt;(Galápagos-Riffkrake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus oliveri]]''<br /> *''[[Octopus pallidus]]'' &lt;small&gt;(Bleichkrake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus parvus]]'' &lt;small&gt;(Japanischer Zwergkrake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus penicillifer]]''<br /> *''[[Octopus pumilus]]''<br /> *''[[Octopus pyrum]]''<br /> *''[[Octopus rubescens]]'' &lt;small&gt;(Pazifischer Roter Krake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus salutii]]''<br /> *''[[Octopus sanctaehelenae]]'' &lt;small&gt;(St.-Helena-Krake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus selene]]''<br /> *''[[Octopus stictochrus]]'' <br /> *''[[Octopus superciliosus]]''<br /> *''[[Octopus tehuelchus]]''<br /> *''[[Octopus tenebricus]]''<br /> *''[[Octopus tetricus]]'' &lt;small&gt;(Gemeiner Sydneykrake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus veligero]]''<br /> *''[[Octopus verrucosus]]''<br /> *''[[Octopus vitiensis]]'' &lt;small&gt;(Großkopfkrake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus vulgaris]]'' &lt;small&gt;(Gewöhnlicher Krake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus warringa]]''<br /> *''[[Octopus wolfi]]'' &lt;small&gt;(Pygmäenkrake)&lt;/small&gt;<br /> *''[[Octopus zonatus]]'' &lt;small&gt;(Atlantischer Streifenkrake)&lt;/small&gt;<br /> |}<br /> <br /> &lt;gallery heights=&quot;150&quot; mode=&quot;packed-hover&quot;&gt;<br /> Octopus cyanea Maldives.JPG|[[Großer Blauer Krake]]<br /> CaliforniaTwoSpotOctopus1.jpg|[[Kalifornischer Zweipunktkrake]]<br /> Brownstripe Octopus (11406974545).jpg|[[Braunstreifenoktopus]]<br /> Red Octopus rescued.jpg|[[Pazifischer Roter Krake]]<br /> Octopus Vulgaris.jpg|[[Gewöhnlicher Krake]]<br /> Octopus luteus East Timor.jpg|[[Octopus luteus]]<br /> Octopus ornatus.jpg|[[Weißstreifenkrake]]<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Octopus|''Octopus''}}<br /> <br /> [[Kategorie:Kraken]]<br /> [[Kategorie:Wikipedia:Artikel mit Video]]</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia:Relevanzcheck&diff=233028612 Wikipedia:Relevanzcheck 2023-04-21T08:45:29Z <p>158.64.22.1: Neuer Abschnitt /* Pessar */</p> <hr /> <div>__KEIN_INDEX__<br /> {{Wikipedia:Relevanzcheck/Intro}}<br /> {{Autoarchiv-Erledigt|Alter=1|Ziel='Wikipedia:Relevanzcheck/Archiv/((Jahr))/((Monat:Lang))'|Übersicht=[[Wikipedia:Relevanzcheck/Archiv|Archiv]]}}<br /> {{Autoarchiv|Alter=5|Ziel='Wikipedia:Relevanzcheck/Archiv/((Jahr))/((Monat:Lang))'}}<br /> __TOC__<br /> <br /> == [[Novakid Schule]] ==<br /> <br /> Novakid --[[Benutzer:NikolPort|NikolPort]] ([[Benutzer Diskussion:NikolPort|Diskussion]]) 20:31, 13. Apr. 2023 (CEST)<br /> <br /> :Aus den vorgelegten Informationen geht ganz klar keinerlei Relevanz hervor. --[[Benutzer:Erastophanes|Erastophanes]] ([[Benutzer Diskussion:Erastophanes|Diskussion]]) 20:56, 13. Apr. 2023 (CEST)<br /> ::Gibt wohl einen Entwurf: [[Benutzer:NikolPort/Artikelentwurf]] --[[Benutzer:Erastophanes|Erastophanes]] ([[Benutzer Diskussion:Erastophanes|Diskussion]]) 23:01, 13. Apr. 2023 (CEST)<br /> :::Der Entwurf ist ein unformatierter und schwer lesbarer Werbeflyer. In dieser Form bitte nicht veröffentlichen, ein Löschantrag wäre sicher.--[[Benutzer:Louis Bafrance|Benutzer:Louis Bafrance]] ([[Benutzer Diskussion:Louis Bafrance|Diskussion]]) 08:52, 16. Apr. 2023 (CEST)<br /> <br /> == Sam Cox ==<br /> <br /> Mein Gefühl sagt das dieser Künstler relevant wäre. Bevor ich aber loslege mit dem Artikel frage ich lieber mal nach. Hier ein [https://www.stern.de/panorama/britischer-kuenstler--mr--doodle--kritzelt-seine-villa-und-seinen-tesla-voll-32803754.html Bericht im Stern]. In der [https://fr.wikipedia.org/wiki/Mr_Doodle französischen] und [https://nl.wikipedia.org/wiki/Mr_Doodle niederländischen] Wikipedia ist er unter Mr Doddle zu finden. Falls er relevant wäre kommt meine nächste Frage. Wie das Lemma? [[Sam Cox]] oder [[Mr Doddle]] oder [[Sam Cox (Künstler)]] oder [[Sam Cox (Mr Doodle)]] ??? Was wäre hier die beste Lösung? Gruss --[[Benutzer:Ambroix|Ambroix]] ([[Benutzer Diskussion:Ambroix|Diskussion]]) 10:24, 15. Apr. 2023 (CEST)<br /> <br /> :Gibt es außer dem Stern noch weitere Berichterstattung? Feuilleton? --[[Benutzer:Drahreg01|Drahreg01]] ([[Benutzer Diskussion:Drahreg01|Diskussion]]) 09:03, 16. Apr. 2023 (CEST)<br /> ::Auf die Schnelle [https://fahrenheitmagazine.com/de/Kunst/Visuals/die-verr%C3%BCckten-spektakul%C3%A4ren-Strichzeichnungen-mr-doodle Fahrenheit Magazin] und [https://www.redbullracing.com/int-en/the-doodle-bull Red Bull Racing]. Im Englischen gibt es noch einiges zu entdecken. Bin mal dran an noch mehr zu sammeln. Der Künstler scheint am durchstarten zu sein.--[[Benutzer:Ambroix|Ambroix]] ([[Benutzer Diskussion:Ambroix|Diskussion]]) 20:46, 16. Apr. 2023 (CEST)<br /> <br /> :::Weder [[Fahrenheit Magazin]] noch [[Red Bull Racing]] scheinen jetzt maßgebliche Kunstliteratur zu sein. --[[Benutzer:Drahreg01|Drahreg01]] ([[Benutzer Diskussion:Drahreg01|Diskussion]]) 21:41, 17. Apr. 2023 (CEST)<br /> <br /> == Initiative BildungAberSicher ==<br /> <br /> BildungAberSicher ist eine deutsche Initiative, die sich für mehr Infektionsschutz an Schulen und Kitas stark macht. Sie setzt sich u.a. für die Belange von &quot;Schattenfamilien&quot; sowie Kinder und Jugendliche ein, die von LongCovid, ME/CFS oder PostVac betroffen sind.<br /> <br /> Die Initiative ist mit Politikerinnen und Politikern vernetzt sowie auch mit anderen Betroffeneninitiativen und -organisationen wie z.B. Long COVID Deutschland, Fatigatio e.V. usw.<br /> <br /> Website der Initiative: https://bildungabersicher.net/<br /> <br /> Twitterpräsenz: (at)BildungSicher --[[Benutzer:Mibeh71|Mibeh71]] ([[Benutzer Diskussion:Mibeh71|Diskussion]]) 22:42, 15. Apr. 2023 (CEST)<br /> <br /> :Tolle Initiative. Aus enzylopädischer Sicht ist aber nicht interessant, was der Verein will und mit wem er vernetzt ist, sondern, was er erreicht hat, und wie das von den Medien aufgenommen wird. Was lässt sich da finden? --[[Benutzer:Erastophanes|Erastophanes]] ([[Benutzer Diskussion:Erastophanes|Diskussion]]) 22:54, 15. Apr. 2023 (CEST)<br /> <br /> ::Ich habe die Debatten um die Schulen in der Corona-Pandemie als sehr enttäuschend erlebt. Es wurde immer der [[Falsches Dilemma|falsche Gegensatz]] &quot;Schulen auf&quot; vs. &quot;Schulen zu&quot; geritten, aber niemals wirklich versucht auszuleuchten, wie man Schulunterricht auch in der Pandemie sicher durchführen kann (Luftfilter, Testkonzepte, inzidenzabhängiger Wechselunterricht etc.). Inzwischen haben sich praktisch alle Schulkinder mindestens 1x (2x, 3x) infiziert und natürlich haben die Kinder die Infektionen in ihre Familien getragen. Es gab in den Schulen schon eher als im Rest der Gesellschaft gar keinen Schutz mehr vor der Durchinfektion (ich will mal nicht Durchseuchung schreiben). Insofern würde ich der Initiative zwar Erfolg wünschen, muss aber konstatieren, dass sie keine Erfolge hat. Ich fürchte auch, dass sie praktisch keine Wahrnehmung hat, weshalb ich eine enzyklopädische (wikipedianische) Relevanz verneinen würde. --[[Benutzer:Drahreg01|Drahreg01]] ([[Benutzer Diskussion:Drahreg01|Diskussion]]) 09:34, 16. Apr. 2023 (CEST)<br /> In &lt;u&gt;allem&lt;/u&gt; möchte ich dem Vorredner zustimmen--[[Benutzer:Lutheraner|Lutheraner]] ([[Benutzer Diskussion:Lutheraner|Diskussion]]) 17:43, 16. Apr. 2023 (CEST)<br /> <br /> :Eine Frage, da ich neu hier bin: Mischt man sich als der-/diejenige, der / die die Idee eingebracht hat, in die Diskussion hier ein oder lässt man den Kommentaren ihren Lauf? Nicht, dass ich da einen Schnitzer begehe ... --[[Benutzer:Mibeh71|Mibeh71]] ([[Benutzer Diskussion:Mibeh71|Diskussion]]) 23:20, 17. Apr. 2023 (CEST)<br /> ::Nachdem Du als TO ja der Meinung bist, dass das Thema relevant ist, solltest Du selbstverständlich mitdiskutieren. Theoretisch kennst Du den Verein besser als die anderen. Und es ist an Dir, ggf. inhaltliche Fragen zu klären und z.B. Belege zu präsentieren.<br /> ::Das hier ist nicht bindend, sondern am Ende nur eine Empfehlung. Je besser die Diskussionsgrundlage, desto besser das Ergebnis. Ob Du dann am Ende den Artikel erstellst, liegt an Dir. Vor einem LA ist er auch bei positivem Ergebnis hier nicht geschützt, aber die Wahrscheinlichkeit ist geringer ;-) --[[Benutzer:Erastophanes|Erastophanes]] ([[Benutzer Diskussion:Erastophanes|Diskussion]]) 06:24, 18. Apr. 2023 (CEST)<br /> :::+1. Der Relevanzcheck ist aber keine vorweggenommene Löschdiskussion. Wir wollen und werden hier keinen Artikel &quot;genehmigen&quot; oder &quot;ablehnen&quot;. Hier geht es um die Einschätzung, ob ein Artikel einen Löschantrag bekommen wird und ob er die Löschdiskussion überstehen wird (und bei beidem sehe ich keine guten Chancen für dich) und ob es sich daher &quot;lohnt&quot;, Arbeit in den Artikel zu stecken. Letzteres ist aber deine Entscheidung.<br /> :::Meine Einschätzung: Wenn der Artikel einen Löschnantrag überstehen soll, muss – da offenbar keine wesentlichen Erfolge zu konstatieren sind – eine herausragende öffentliche Wahrnehmung der Initiative (nicht: des Themas) dargestellt sein.<br /> :::--[[Benutzer:Drahreg01|Drahreg01]] ([[Benutzer Diskussion:Drahreg01|Diskussion]]) 06:39, 18. Apr. 2023 (CEST)<br /> <br /> == Sarah Klein ==<br /> (*25.01.1993 in Sindelfingen) ist ein deutsches Model. Sarah Klein ist wohnhaft in München.<br /> <br /> Sarah Klein wuchs in Holzgerlingen auf und absolvierte 2012 das Abitur am Schönbuch-Gymnasium Holzgerlingen.<br /> <br /> Ihre Model-Karriere begann Sarah Klein mit kleineren Auftritten im TV, wie etwa für das Pro7-Format „Galileo“. 2018 lief Sarah Klein für das amerikanische, in Chicao ansässige Modelabel „Catou“ auf der „Secret Fashion Show“ in München.<br /> <br /> 2022 wurde Sarah Klein von der französischen Modedesignerin Lourdes Pacton für ihre neue Kollektion „The Conquest“ als Titelgesicht engagiert.<br /> <br /> Magazin-Erscheinungen:<br /> * MARIKA MAGAZINE PORTRAIT (ISSUE 2201 - MARCH)<br /> * VIGOUR MAGAZINE - July 2022<br /> <br /> Model im Buchtrailer für das Buch „Treibhagd“ von Roxanne T. Danbury <br /> <br /> --[[Benutzer:Dodder30|Dodder30]] ([[Benutzer Diskussion:Dodder30|Diskussion]]) 01:29, 16. Apr. 2023 (CEST)<br /> <br /> :Wir haben keine Relevanzkriterien für Models. Einschlägig sind dann [[Wikipedia:Relevanzkriterien#Lebende Personen (allgemein)]]. Letztlich geht eine Relevanzdarstellung dann nur über eine andauernde und herausragende, personenbezogene Presseberichterstattung. Also: wer hat wo Texte über Frau Klein veröffentlicht? --[[Benutzer:Drahreg01|Drahreg01]] ([[Benutzer Diskussion:Drahreg01|Diskussion]]) 08:50, 16. Apr. 2023 (CEST)<br /> <br /> == BedWars ==<br /> <br /> BedWars ist ein von der Community erstelltes Minispiel des Spiels &quot;Minecraft&quot;. Minecraft ist das meistverkaufte Computerspiel aller Zeiten und BedWars ist auf den von der Community selbst geleiteten Multiplayer-Servern der beliebteste kompetitive Spielmodus: Auf dem größten Minecraft-Server der Welt, &quot;Hypixel&quot;, hat der Spielmodus &quot;BedWars&quot; durchschnittliche Spielerzahlen von ca. 8.000-12.000 Spielern. Auch auf zahlreichen anderen Servern, mit tausenden Spielern, wird das Minispiel in diversen Versionen angeboten. Quellen zu diesem Thema sind zum Beispiel: &quot;[https://hypixel.net/play/#games Free-to-play Minecraft Games | Minecraft Server | Hypixel - Minecraft Server and Maps]&quot;, &quot;https://hypixel.net/bed-wars/&quot;, &quot;https://hypixel.fandom.com/wiki/Category:Bed_Wars_maps&quot;, &quot;https://www.gommehd.net/game/BedWars&quot;, &quot;[https://de.statista.com/statistik/daten/studie/36854/umfrage/verkaufszahlen-der-weltweit-meistverkauften-videospiele/#:~:text=Das%20bislang%20(Stand%20Februar%202023,im%20Besitz%20von%20Microsoft%20ist. Gaming - Meistverkaufte Videospiele weltweit bis 2023 | Statista]&quot; und &quot;[[Liste der erfolgreichsten Computerspiele|Liste der erfolgreichsten Computerspiele – Wikipedia]]&quot;. Zudem gibt es zahlreiche YouTube-Kanäle mit hunderttausenden Abonnenten, die Details rund um das Minispiel ebenfalls aus erster Hand und seit Jahren festhalten, wie zum Beispiel &quot;[https://www.youtube.com/@gamerboy80 (18) gamerboy80 - YouTube]&quot;, oder &quot;[https://www.youtube.com/@ManhalIQ (18) Manhal_IQ_ - YouTube]&quot;. Insgesamt haben bereits mehr als 17 Millionen Spieler weltweit allein BedWars als einzelnen Spielmodus gespielt.<br /> <br /> Ich halte mich für kompetent, einen derartigen Artikel zu verfassen, da ich selbst seit kurz nach Veröffentlichung des Spielmodus auf dem Hypixel Server ein aktiver Spieler, deutschlandweit inoffiziell auf Platz 1 in diesem Modus und weltweit offiziell auf Platz 85 bin (Stand: 16.04.2023). Zudem bin ich in der Community rund um dieses Spiel sehr aktiv und habe Verbindungen bis in die weltweite Top 10. Außerdem habe ich auch auf anderen Servern bereits Erfahrung in diesem Minispiel gesammelt und leite seit 2018 mehrere YouTube-Kanäle (z.B.[https://www.youtube.com/@ModernLegendsLP (18) ModernLegendsLP - YouTube]), sowie andere Social-Media-Accounts, die sich neben der Dokumentation meiner eigenen Erfolge in BedWars auch mit generellen Informationen rund um das Spiel beschäftigen.<br /> <br /> Zusammengefasst kann man sagen, dass BedWars als größter kompetitiver Spielmodus des meistverkauften Computerspiels aller Zeiten und einer umfassenden medialen Präsenz (größtenteils im Internet) über Jahre hinweg, definitiv eine starke gesellschaftliche Relevanz im Bereich der Unterhaltungsindustrie ausmacht und somit meiner Meinung nach eines Artikels in der Wikipedia wert ist. --[[Benutzer:ModernLegendsLP|ModernLegendsLP]] ([[Benutzer Diskussion:ModernLegendsLP|Diskussion]]) 16:38, 16. Apr. 2023 (CEST)<br /> <br /> : Hallo. Was von den [[WP:Relevanzkriterien]] siehst du als erfüllt an? Dass das Spiel selbst enzyklopädisch relevant is, färbt nicht auf einen speziellen Spielmodus ab. Die Berichterstattung muss von reputablen Medien, wie Tagges- oder Wochenzeitungen, auch online, oder Fachpresse kommen. Keine Foren oder Blogs. --[[Benutzer:ocd-cologne|ocd]][[Benutzer Diskussion:Ocd-cologne|&lt;small&gt;→ parlons &lt;/small&gt;]] 16:50, 16. Apr. 2023 (CEST)<br /> ::Hallo. Ich nahm an, allein aufgrund der umfassenden Online-Präsenz und der überwältigenden Spielerzahlen ließe sich eine Erstellung dieses Artikels rechtfertigen. Danke für die Korrektur! --[[Benutzer:ModernLegendsLP|ModernLegendsLP]] ([[Benutzer Diskussion:ModernLegendsLP|Diskussion]]) 16:55, 16. Apr. 2023 (CEST)<br /> :::Ich halte die angebotenen Links, soweit ich sie mir jetzt mal angesehen habe, für weitgehend ungeeignet als &quot;Quellen&quot;. Bitte lies dir mal [[WP:Belege]] durch. Gedacht ist an wissenschaftliche Untersuchungen und Artikel aus wirklich renommierten (etwa soziologischen oder psychologischen) Fachzeitschriften, nicht an Insider-Websiten und Foren. Auch deine Geschichte und Selbsteinschätzung (&quot;deutschlandweit inoffiziell auf Platz 1&quot;, &quot;Verbindungen bis in die weltweite Top 10&quot;) wecken doch einige Zweifel an deinem Abstand zur Sache (lies bitte [[WP:Neutraler Standpunkt]]). So sehr ich einen wirklich fundierten Artikel zur Sache begrüßen würde, und so sehr ich glauben möchte, dass du relevantes Wissen dazu hast, so sehr befürchte ich doch, dass deine Arbeit für dich zu einem frustrierenden Erlebnis werden könnte. Sorry, dass so direkt sagen zu müssen. --[[Benutzer:INM|INM]] ([[Benutzer Diskussion:INM|Diskussion]]) 17:01, 16. Apr. 2023 (CEST)<br /> ::::Naja, jetzt mal nicht übertreiben. Bei Computerspielen müssen es keine wissenschaftlichen Abhandlungen sein, da reichen Artikel in renommierten Spielezeitschriften, siehe [[WP:RK#Video- und Computerspiele]]. Die müssen sich dann aber inhaltlich mit dem Minispiel selbst beschäftigen, und es nicht nur in einem Minecraft-Artikel erwähnen. Insider-Webseiten und Foren oder auch Blogs sind aber tatsächlich nicht geeignet. --[[Benutzer:Erastophanes|Erastophanes]] ([[Benutzer Diskussion:Erastophanes|Diskussion]]) 09:55, 17. Apr. 2023 (CEST)<br /> <br /> == Eric Paré ==<br /> <br /> Eric Paré ist ein [[Light Painting]] Künstler aus Kanada, der in dieser Disziplin der Fotokunst sehr viele Follower (Facebook: https://www.facebook.com/ericparephoto, Instagram: https://www.instagram.com/ericparephoto/, YouTube: https://www.youtube.com/@Ericpare) hat und als Begründer einer konkreten Technik (Light Painting mit Tubes) internationale Bekanntheit erreicht hat. Seine Homepage/Bio ist hier zu finden: https://ericpare.com/about <br /> <br /> Mir ist als Wikipedia-Anfänger nicht bekannt, inwiefern die Anzahl von Followern in sozialen Netzwerk ein Indiz für relevante Künstler darstellt. Leider konnte ich hinsichtlich dem Ausstellen auf sozialen Medien auch keine Hinweise unter den Richtlinien der bildenden Kunst finden: https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Richtlinien_bildende_Kunst<br /> <br /> Da ich selbst Light Painter bin und damit seit ein paar Jahren Einblick in die Szene habe, traue ich mir zu, über diesen Künstler einen Artikel zu verfassen. Bevor ich mich an die Arbeit mache, hätte ich aber gerne Feedback, ob diese ein relevanter Artikel für die deutsche Wikipedia sein könnte. --[[Benutzer:WiFox|WiFox]] ([[Benutzer Diskussion:WiFox|Diskussion]]) 20:08, 16. Apr. 2023 (CEST)<br /> <br /> : Hallo. Insta, Youtube, etc. werden erst ab einer Million Followern interessant für Wikipedia und auch nur mit ausreichender Rezeption. Was ist nach den [[Wikipedia:Relevanzkriterien#Allgemeine_Hinweise_zur_Relevanz_von_Personen|allgemeinen Relevanzkriterien]], bzw. den [[Wikipedia:Richtlinien bildende Kunst|Richtlinien bildender Kunst]] erfüllt? Das geht so aus der Anfrage nicht hervor.--[[Benutzer:ocd-cologne|ocd]][[Benutzer Diskussion:Ocd-cologne|&lt;small&gt;→ parlons &lt;/small&gt;]] 20:20, 16. Apr. 2023 (CEST)<br /> ::Vielen Dank für die schnelle Antwort, ocd! Tatsächlich hab ich unter den verlinkten allg. Relevanzkriterien und Richtlinien keine zutreffenden Kriterien gefunden, die mir für den Künstler bekannt wären. Ich habe dort Angaben zu Follower-Anzahlen vermisst. Gibt es erklärende Wikipedia-Seiten, die auf &quot;ab einer Million Followern&quot; verweisen, oder sind das eher &quot;Erfahrungswerte&quot; unter Wikipedianern?<br /> ::Da es sich bei Eric Paré um einen zeitgenössischen Künstler handelt, dessen Kunst eher über das Internet (soziale Medien, NFTs, Blogs) und weniger über klassische Ausstellungen/Museum Verbreitung findet, tu ich mir mit den angegebenen Kriterien schwer, die sicherlich für historische (nicht digitale) Künstler ihre Berechtigung haben. Gibt es in der Wikipedia Beispiele für primäre digital wirkende Künstler, an deren Relevant ich mich orientieren könnte? --[[Benutzer:WiFox|WiFox]] ([[Benutzer Diskussion:WiFox|Diskussion]]) 13:11, 17. Apr. 2023 (CEST)<br /> :::Lichtmalerei ist gerade mal wieder hipp. Deshalb tummeln sich viele im Internet, die sich für Künstler halten. In diesem Fall jedoch verbirgt sich da ein in der Szene bekannter Fotograf, der auch so manches anders, exakter, besser macht als die meisten. Es wird schwer, die harten Kriterien irgendwie zu erfüllen. Als Fotograf halte ich ihn für relevant. Das darzustellen wird aber schwierig. --[[Benutzer:Ralf Roletschek|Ralf Roletschek]] ([[Benutzer Diskussion:Ralf Roletschek|Diskussion]]) 13:18, 17. Apr. 2023 (CEST)<br /> :::{{ping|WiFox}} Wie oben schon erwähnt sind die Follower nicht relevanzstiftend. Vielmehr müßte man seine Bedeutung als Künstler in Werbeaufträgen großer Firmen und als Redner auf Adobe Max, Photokina usw. herausstellen. Hat er Bücher geschrieben? Wurde in überregionaler Presse über ihn geschrieben? --[[Benutzer:Ralf Roletschek|Ralf Roletschek]] ([[Benutzer Diskussion:Ralf Roletschek|Diskussion]]) 20:53, 17. Apr. 2023 (CEST)<br /> ::::@[[Benutzer:Ralf Roletschek|Ralf Roletschek]]: Danke für den Impuls, seine Relevanz über die Rolle als Fotograf zu hinterfragen. Das erscheint mir zielführend. In den Wiki-Relevanzkriterien lese ich dazu &quot;Die Person ist [..] Fotograf [..] , deren Werk oder Arbeitsleistung als herausragend anerkannt und dauerhaft Teil der Geschichte des Fachgebiets geworden ist&quot;. Bleibt die Frage: Wie &quot;herausragend&quot; zu verstehen ist?<br /> ::::* Er war 2016 auf Adobe Max als Speaker: https://www.youtube.com/watch?v=CgcZN7krIXc<br /> ::::* Er war auf TEDx Montreal in 2016: https://youtu.be/ztw-xVf4BTM<br /> ::::* Er erhielt Werbeaufträge von Audi: https://www.youtube.com/watch?v=mOrQmNM8H3E<br /> ::::* Auf der Photokina 20016 war er ebenfalls Teil des LightArt Congress: http://www.lightart-photography.de/photokina-lightart-congress/<br /> ::::* Zu Bücher und Presse habe ich (noch) nichts gefunden. Zählen dazu auch Blogs? Siehe z.B. http://lightpaintingblog.com/artist-month-july-eric-pare-kim-henry/<br /> ::::--[[Benutzer:WiFox|WiFox]] ([[Benutzer Diskussion:WiFox|Diskussion]]) 22:51, 17. Apr. 2023 (CEST)<br /> :::::Weiß zwar nicht, ob das reichen könnte, aber gibt es unabhängige Quellen, dass er der Begründer der Technik Light Painting mit Tubes ist? --[[Benutzer:Der.Traeumer|Gruß, Traeumer]] ([[Benutzer Diskussion:Der.Traeumer|Diskussion]]) 13:29, 19. Apr. 2023 (CEST)<br /> <br /> == Björn Leuzinger ==<br /> <br /> Seriöser Politiker, Eintscheidungsfreund, ehrenamtlich engagiert, über die Stadtgrenzen Heidelbergs bekannt, Lokalpolitiker, Stadtrat, Eu-Politiker, Landtagkskandidat, Bundestagskandidat, Europaparlamentskandidat --[[Spezial:Beiträge/195.68.11.198|195.68.11.198]] 20:08, 17. Apr. 2023 (CEST)<br /> <br /> :Kandidaten sind nicht relevant. Wo ist er gewählt? Siehe [[WP:RK#Politiker]]. --[[Benutzer:Erastophanes|Erastophanes]] ([[Benutzer Diskussion:Erastophanes|Diskussion]]) 20:37, 17. Apr. 2023 (CEST)<br /> <br /> ::Immerhin hat die Zeit mal über ihn [https://www.zeit.de/campus/2021-09/bjoern-leuzinger-die-partei-bundestagswahl-2021-satire/seite-2 geschrieben]. Ansonsten findet Tante Google nur lokale Presse. Für einen Artikel in unserer vollkommen humorlosen und unironischen Enzyklopädie wird das nicht reichen. --[[Benutzer:Drahreg01|Drahreg01]] ([[Benutzer Diskussion:Drahreg01|Diskussion]]) 21:31, 17. Apr. 2023 (CEST)<br /> ::Stadtrat der Stadt Heidelberg --[[Spezial:Beiträge/2A02:8071:180:6980:41BF:DA95:3BB9:CC53|2A02:8071:180:6980:41BF:DA95:3BB9:CC53]] 23:03, 17. Apr. 2023 (CEST)<br /> :::Stadtrat reicht nicht für ''automatische ''Relevanz. --[[Benutzer:Erastophanes|Erastophanes]] ([[Benutzer Diskussion:Erastophanes|Diskussion]]) 07:40, 18. Apr. 2023 (CEST)<br /> <br /> == Neuen Beitrag zu Czeslaw Mordowics auf Deutsch ==<br /> <br /> '''Liebes Team von Wikipedia,'''<br /> <br /> Nachdem noch kein Eintrag von Czeslaw Mordowics (Jude der aus einem deutschen Konzentrationslager, während der NS-Zeit geflohen ist) auf Deutsch existiert, würde ich gerne einen Beitrag über diese Person auf Deutsch erstellen ich werde mich an denn bereits auf Englisch existierenden Text halten. Würde mich auf eine Antwort freuen.<br /> <br /> Euer Anonymo123 --[[Benutzer:Anonymo1234|Anonymo1234]] ([[Benutzer Diskussion:Anonymo1234|Diskussion]]) 14:53, 18. Apr. 2023 (CEST)<br /> <br /> :Info: [[:en:Czesław_Mordowicz]], der angesprochene Artikel bei den Kollegen. Inhaltlich kann ich zu [[Czeslaw Mordowic]] nichts beitragen. --[[Benutzer:Erastophanes|Erastophanes]] ([[Benutzer Diskussion:Erastophanes|Diskussion]]) 15:04, 18. Apr. 2023 (CEST)<br /> <br /> '''Czeslaw Mordowicz''' (*2.August.1919-†28.Oktober.2001) war ein polnischer Jude, der im zweiten Weltkreig mit [https://www.google.com/search?q=arnost+rosin&amp;client=safari&amp;channel=ipad_bm&amp;source=hp&amp;ei=Xoc_ZIOFB6OK9u8Pn66kmAY&amp;iflsig=AOEireoAAAAAZD-VbsPg_k2qIxcZ4prrbiAkJBy_L-ve&amp;gs_ssp=eJzj4tVP1zc0TMtJqjTKKzQwYPTiSSzKyy8uUSjKL87MAwCGagmW&amp;oq=arnost+r&amp;gs_lcp=Cgdnd3Mtd2l6EAEYADIFCC4QgAQyBQgAEIAEMgYIABAWEB4yBggAEBYQHjIGCAAQFhAeMgYIABAWEB4yBggAEBYQHjIGCAAQFhAeMgYIABAWEB4yBggAEBYQHjoLCC4QgAQQxwEQ0QM6DgguEIAEEMcBENEDENQCOggILhCABBDUAjoICC4Q1AIQgAQ6CwguEIAEEMcBEK8BOgcILhCABBAKOgcIABCABBAKUK0HWME0YJk-aARwAHgAgAFviAHLB5IBAzcuNJgBAKABAbABAA&amp;sclient=gws-wiz&amp;safe=active Arnošt Rosin,] am 27.Mai.1942 aus dem deutschen [[KZ Auschwitz|Konzentrationslager Ausschwitz]] zur Zeit des [[Holocaust]] geflohen ist --[[Benutzer:Anonymo1234|Anonymo1234]] ([[Benutzer Diskussion:Anonymo1234|Diskussion]]) 08:36, 19. Apr. 2023 (CEST)<br /> <br /> :Czeslaw Mordowics ist sicher relevant, zumal er als Zeitzeuge auch in Dokumentationen auftrat, die im Fernsehen ausgestrahlt wurden (siehe [https://www.fernsehserien.de/czeslaw-mordowicz/filmografie hier]). Das sollte noch in den Artikel eingebaut werden. --[[Benutzerin:Kritzolina|Kritzolina]] ([[Benutzerin Diskussion:Kritzolina|Diskussion]]) 08:57, 19. Apr. 2023 (CEST)<br /> <br /> == Vergleich deutscher Verkehrszeichen ==<br /> <br /> Der Artikel würde analog zum [[Vergleich europäischer Verkehrszeichen]] die verschiedenen Epochen deutscher Verkehrszeichen nebeneinander vergleichen. Dadurch kann die Entwicklung des Stils nachvollzogen werden und auch mögliche Unklarheiten geklärt werden, analog zum Artikel oben. Möglicherweise ist der Artikel jedoch redundant zu den [[Bildtafeln der Verkehrszeichen in Deutschland]]. --[[Benutzer:RandomDuck5000|RandomDuck5000]] ([[Benutzer Diskussion:RandomDuck5000|Diskussion]]) 13:07, 19. Apr. 2023 (CEST)<br /> <br /> :Auf welcher Grundlage soll der Artikel geschrieben werden? Bitte beachten, dass nach [[WP:KTF]] keine eigenen Vergleiche zu ziehen sind, sondern nur Wissen wiedergegeben werden soll, das auf Sekundärliteratur beruht. --[[Benutzer:Zweioeltanks|Zweioeltanks]] ([[Benutzer Diskussion:Zweioeltanks|Diskussion]]) 08:41, 20. Apr. 2023 (CEST)<br /> ::Es würden auf die Primärquellen zurückgegriffen werden, sprich StVO, VzKat und VkBl. Da jedes Verkehrszeichen eine einschlägige Nummer besitzt, wie Zeichen 123 &quot;Arbeitsstelle&quot;, würde in sofern keine Theoriefindung durch mich stattfinden, sondern nur die jeweilige Rechtslage wiedergegeben werden. Eine mir bekannte Sekundärquelle zum Vergleich besteht jedoch nicht, wenn man Motormagazine außen vor lässt (bei denen aber auch die Quellenwürdigkeit fraglich wäre. --[[Benutzer:RandomDuck5000|RandomDuck5000]] ([[Benutzer Diskussion:RandomDuck5000|Diskussion]]) 10:04, 20. Apr. 2023 (CEST)<br /> :::Also, entweder wird nur die jeweilige Rechtslage wiedergegeben - dann wäre der Artikel redundant zu [[Bildtafeln der Verkehrszeichen in Deutschland]]. Oder es werden, wie im vorgeschlagenen Lemma angedeutet, Vergleiche gezogen - dann wäre der Schritt zur TF überschritten. Jedenfalls nach meiner Meinung. --[[Benutzer:Zweioeltanks|Zweioeltanks]] ([[Benutzer Diskussion:Zweioeltanks|Diskussion]]) 10:50, 20. Apr. 2023 (CEST)<br /> <br /> == [[Drpset]] ==<br /> <br /> Drpset [org. Dripset] ist ein kleines deutsches Musik collective welches im Februar 2023 gegründet wurde. <br /> <br /> Der Artikel sollte hochgeladen werden damit nicht nur Fans sondern unabhängige Interessenten sich ein Bild machen können wer Dripset ist und welche Lieder sie produziert haben und an welchen Musik Videos sie mitgearbeitet haben.<br /> <br /> Ein Kontra Argument ist dies, das Dripset noch eine mittelgroße Reichweite hat was hoffentlich die Relevanz nicht einschränkt. Außerdem sind 2 Musikvideos noch in Bearbeitung.<br /> <br /> Dripset besteht aus 4 Personen <br /> <br /> Musiker: Biticy&lt;nowiki/&gt;https://on.soundcloud.com/BQ3wkfr8ZqsxHSvFA<br /> <br /> https://instagram.com/ifuckwithicy?igshid=YmMyMTA2M2Y=<br /> <br /> https://youtube.com/@BitIcyy<br /> <br /> Editor/VFX artist: Distru<br /> <br /> https://instagram.com/distrustrix?igshid=YmMyMTA2M2Y=<br /> <br /> Director: Chris &amp; Leif <br /> <br /> Offizieller Instagram Account von Drpset: https://instagram.com/drp.set?igshid=ZjE2NGZiNDQ=<br /> <br /> --[[Benutzer:Distruu|Distruu]] ([[Benutzer Diskussion:Distruu|Diskussion]]) 00:15, 20. Apr. 2023 (CEST)<br /> <br /> :9 Abonnenten bei Youtube, da ist &quot;mittelgroße Reichweite&quot; etwas übertrieben.<br /> :Physikalische Veröffentlichungen auf Major Label? Charterfolge? Besprechung im Feuilleton? Wenn nein, bitte keinen Artikel.<br /> :--[[Benutzer:Drahreg01|Drahreg01]] ([[Benutzer Diskussion:Drahreg01|Diskussion]]) 06:51, 20. Apr. 2023 (CEST)<br /> :Vor zwei Monaten gegründet, da kann eigentlich noch keine enzyklopädische Relevanz nachweisbar sein. --[[Benutzer:Erastophanes|Erastophanes]] ([[Benutzer Diskussion:Erastophanes|Diskussion]]) 07:33, 20. Apr. 2023 (CEST)<br /> <br /> == [[Studibuch]] GmbH ==<br /> <br /> Studibuch GmbH wurde 2015 als studentisches Start-Up in Stuttgart von Lutz Gaissmaier und Mihael Duran gegründet. Mit dem Ziel Fachbücher preiswert anzubieten, kaufen wir gebrauchte Fachliteratur zu fairen Preisen an. Fachbücher sind in der Regel nicht günstig, werden in Lehre und Studium allerdings benötigt. Durch gebrauchte Exemplare werden die Bücher Studierenden und Lehrenden zugänglich gemacht. Schließlich ist es unser Herzensanliegen als klimaneutrales Unternehmen zu handeln: In dem Sinne sind wir bemüht Wertschöpfungsketten klimaneutral zu gestalten und Emissionen auszugleichen. --[[Spezial:Beiträge/2003:A:972:3200:6402:E2FE:9511:4AC3|2003:A:972:3200:6402:E2FE:9511:4AC3]] 11:29, 20. Apr. 2023 (CEST)<br /> <br /> :Das klingt sehr schön. Aber kannst Du erläutern, wodurch enzyklopädische Relevanz für eine internationale Enzyklopädie entstehen soll? Und wie Du das belegen willst?<br /> :Umsatz über 100 M€? 100 Mitarbeiter? --[[Benutzer:Erastophanes|Erastophanes]] ([[Benutzer Diskussion:Erastophanes|Diskussion]]) 11:48, 20. Apr. 2023 (CEST)<br /> <br /> ::Ein Artikel &quot;Studibuch&quot; wurde 2007 schonmal gelöscht. Das war dann wohl was anderes, wenn dieses Studibuch erst 2015 gegründet wurde. --[[Benutzer:Erastophanes|Erastophanes]] ([[Benutzer Diskussion:Erastophanes|Diskussion]]) 06:13, 21. Apr. 2023 (CEST)<br /> <br /> == Gunvor-Raffinerie-Ingolstadt ==<br /> <br /> Geschichte und Tätigkeiten des Unternehmens Gunvor Raffinerie Ingolstadt GmbH --[[Benutzer:Catsafe|Catsafe]] ([[Benutzer Diskussion:Catsafe|Diskussion]]) 15:50, 20. Apr. 2023 (CEST)<br /> <br /> :Service: [[Benutzer:Catsafe/Gunvor-Raffinerie-Ingolstadt]] --[[Benutzer:Tsungam|Magnus]] [[BD:Tsungam|(Diskussion)]] 15:52, 20. Apr. 2023 (CEST)<br /> :: Ich halte aufgrund des Umsatzes von über 100mio € die Relevanz für gegeben. Zumal das Ding ja mehr als ortsbildprägend ist. {{unsigniert|Ocd-cologne|18:19, 20. Apr. 2023 (CEST)}}<br /> :::Zweifellos. Beim Bild lese ich aber &quot;Urheberrechte: MEHRWERTMEDIEN&quot;. Entweder liegt hier undeklariertes bezahltes Schreiben vor oder eine URV. --[[Benutzer:Tsungam|Magnus]] [[BD:Tsungam|(Diskussion)]] 08:45, 21. Apr. 2023 (CEST)<br /> <br /> == Felix René Matt ==<br /> <br /> Felix René Matt ist Kreisvorsitzender der JuLis Ortenau.<br /> <br /> Er ist Kommunalpolitisch engagiert. Aktuell ist er Autoverkäufer in Baden-Baden. <br /> <br /> Von Oktober 2021 bis Februar 2023 war er Wahlkreisreferent bei Martin Gassner-Her MdB. --[[Spezial:Beiträge/87.128.108.145|87.128.108.145]] 17:20, 20. Apr. 2023 (CEST)<br /> : Hallo. Nein, er ist definitiv nicht enzyklopädisch relevant. Bitte keinen Artikel anlegen, er würde gelöscht werden. Zum selber abgleichen: [[WP:Relevanzkriterien]].--[[Benutzer:ocd-cologne|ocd]][[Benutzer Diskussion:Ocd-cologne|&lt;small&gt;→ parlons &lt;/small&gt;]] 18:18, 20. Apr. 2023 (CEST)<br /> <br /> == Pessar ==<br /> <br /> penis lutscher wie du du kleiner HS !!!!!!!!!!! --[[Spezial:Beiträge/158.64.22.1|158.64.22.1]] 10:45, 21. Apr. 2023 (CEST)</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wissenschaftliches_Fehlverhalten&diff=230189781 Wissenschaftliches Fehlverhalten 2023-01-25T08:12:52Z <p>158.64.22.1: /* Definition */</p> <hr /> <div>{{Staatslastig|DE}}<br /> Der Begriff '''wissenschaftliches Fehlverhalten''' wurde im Juli 1998 durch eine Empfehlung des Plenums der deutschen [[Hochschulrektorenkonferenz]] (HRK) näher definiert. Die Empfehlung der HRK baut dabei auf einem Beschluss des Senates der [[Max-Planck-Gesellschaft]] vom November 1997 auf.&lt;ref&gt;siehe {{Webarchiv |url=http://www.hrk.de/de/beschluesse/109_422.php |text=Archivlink |wayback=20110830170547}}, Einleitung, Punkt 4, und [http://www.mpg.de/229489/Verfahrensordnung.pdf Verfahrensordnung bei Verdacht auf wissenschaftliches Fehlverhalten der Max-Planck-Gesellschaft] (PDF; 86&amp;nbsp;kB)&lt;/ref&gt; Neben dem Begriff des wissenschaftlichen Fehlverhaltens hat die HRK in diesem Dokument auch Empfehlungen für die Verfahrensregeln bei Verdacht auf wissenschaftliches Fehlverhalten veröffentlicht.<br /> <br /> Der Begriff „wissenschaftliches Fehlverhalten“ dient dazu, in der [[Wissenschaft]] unerwünschte Verhaltensweisen, die einer '''„guten wissenschaftlichen Praxis“''' entgegenstehen, näher zu definieren und ihnen entgegenzutreten. Insbesondere geht es um Falschangaben, die Verletzung [[Geistiges Eigentum|geistigen Eigentums]] und Probleme der Autorschaft und der Zustimmung bei [[Wissenschaftliche Publikation|wissenschaftlichen Veröffentlichungen]]. Im September 2019 gab die [[Deutsche Forschungsgemeinschaft]] (DFG) diesbezüglich einen verbindlichen Kodex mit ''Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis''&lt;ref&gt;{{Literatur |Hrsg=Deutsche Forschungsgemeinschaft |Titel=Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis |Datum=2019 |ISBN=978-3-527-34740-7 |Online=https://www.dfg.de/download/pdf/foerderung/rechtliche_rahmenbedingungen/gute_wissenschaftliche_praxis/kodex_gwp.pdf}}&lt;/ref&gt; heraus.<br /> <br /> Eine umfangreiche Sammlung von bekannt gewordenen Fällen wissenschaftlichen Fehlverhaltens findet sich unter [[Betrug und Fälschung in der Wissenschaft]].<br /> <br /> == Definition ==<br /> Die Hochschulrektorenkonferenz definiert allgemein:&lt;ref name=&quot;hrk&quot;&gt;siehe {{Webarchiv |url=http://www.hrk.de/de/beschluesse/109_422.php |text=Zum Umgang mit wissenschaftlichem Fehlverhalten in den Hochschulen - Empfehlung des 185. Plenums der Hochschulrektorenkonferenz vom 6. Juli 1998 |wayback=20110830170547}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> „Wissenschaftliches Fehlverhalten liegt vor, wenn in einem wissenschaftserheblichen Zusammenhang bewusst oder grob fahrlässig Falschangaben gemacht werden, geistiges Eigentum anderer verletzt oder sonstwie deren Forschungstätigkeit beeinträchtigt wird. Entscheidend sind jeweils die Umstände des Einzelfalles.“<br /> <br /> Im Detail wird ausgeführt:<br /> <br /> Als schwerwiegendes Fehlverhalten kommt insbesondere in Betracht:<br /> <br /> a) Falschangaben<br /> <br /> * das Erfinden von Daten;<br /> * das Verfälschen von Daten, z.&amp;nbsp;B. durch Auswählen und Zurückweisen unerwünschter Ergebnisse, ohne dies offenzulegen,<br /> * durch Manipulation einer Darstellung oder Abbildung;<br /> * unrichtige Angaben in einem Bewerbungsschreiben oder einem Förderantrag (einschließlich Falschangaben zum Publikationsorgan und zu in Druck befindlichen Veröffentlichungen).<br /> <br /> b) Verletzung geistigen Eigentums<br /> <br /> * in Bezug auf ein von einem anderen geschaffenes urheberrechtlich geschütztes Werk oder von anderen stammende wesentliche wissenschaftliche Erkenntnisse, Hypothesen, Lehren oder Forschungsansätze:<br /> <br /> :* die unbefugte Verwertung unter Anmaßung der Autorschaft (Plagiat),<br /> :* die Ausbeutung von Forschungsansätzen und Ideen, insbesondere als Gutachter (Ideendiebstahl),<br /> :* die Anmaßung oder unbegründete Annahme wissenschaftlicher Autor- oder Mitautorschaft,<br /> :* die Verfälschung des Inhalts,<br /> :* die unbefugte Veröffentlichung und das unbefugte Zugänglichmachen gegenüber Dritten, solange das Werk, die Erkenntnis, die Hypothese, die Lehre oder der Forschungsansatz noch nicht veröffentlicht sind.<br /> <br /> c) Inanspruchnahme der (Mit-)Autorenschaft eines anderen ohne dessen Einverständnis.<br /> <br /> d) Sabotage von Forschungstätigkeit (einschließlich des Beschädigens, Zerstörens oder Manipulierens von Versuchsanordnungen, Geräten, Unterlagen, Hardware, Software, Chemikalien oder sonstiger Sachen, die ein anderer zur Durchführung eines Experiments benötigt).<br /> <br /> e) Beseitigung von Primärdaten (…), insofern damit gegen gesetzliche Bestimmungen oder disziplinbezogen anerkannte Grundsätze wissenschaftlicher Arbeit verstoßen wird. :) Smiley<br /> <br /> == Mitverantwortung von Beteiligten ==<br /> <br /> Zur Frage einer möglichen Mitverantwortung von mittelbar Beteiligten heißt es:&lt;ref name=&quot;hrk&quot; /&gt;<br /> <br /> Eine Mitverantwortung für Fehlverhalten kann sich unter anderem ergeben aus<br /> * aktiver Beteiligung am Fehlverhalten anderer,<br /> * Mitwissen um Fälschungen durch andere,<br /> * Mitautorschaft an fälschungsbehafteten Veröffentlichungen,<br /> * grober Vernachlässigung der Aufsichtspflicht.<br /> <br /> == Spezifische Probleme junger Wissenschaftler ==<br /> [[Datei:Befristet beschäftigte Wissenschaftler 2014.png|mini|2014 Anteile befristet beschäftigter Wissenschaftler in Deutschland.]]<br /> In den allermeisten Fällen, wo eine Verletzung geistigen Eigentums oder die Fälschung von Forschungsergebnissen eine Rolle spielen, ist die Einschätzung des Fehlverhaltens unzweideutig, sofern Beweise für das Fehlverhalten eines Wissenschaftlers und dessen Vorsatz vorliegen. In solchen Fällen kann ein etwaiger Disput zwischen konkurrierenden Parteien vor Dritten ausgetragen und z. B. der Schiedsspruch einer bestellten [[Ombudsperson]] angefordert werden.<br /> Schwieriger gestaltet sich in Sachen geistiges Eigentum das Aufzeigen eines Fehlverhaltens, wenn sich der Geschädigte in einer dienstlichen oder die Karriere betreffenden Abhängigkeit zum Schädiger befindet. Diese stellt verdeckt – weil oft unausgesprochen, mitunter aber im Vier-Augen-Gespräch auch direkt eingesetzt – ein Druckmittel dar, wenn z. B. ein auslaufender Arbeitsvertrag oder eine wissenschaftliche Begutachtung der geleisteten Arbeit ansteht. In diesen Fällen muss abgewogen werden, ob der kurzfristige Schutz des geistigen Eigentums das damit entstehende Hindernis für den zukünftigen Karriereweg aufwiegt oder nicht. Betroffen sind naturgemäß meist junge, befristet eingestellte Wissenschaftler, z.&amp;nbsp;B. Post-Doktoranden – vereinzelt aber auch schon Doktoranden – weil sie bei unter 45-jährigen in der deutschen Wissenschaftslandschaft eine deutliche Mehrheit von gut 90 % darstellen.&lt;ref&gt;[https://www.bmbf.de/files/buwin_2017.pdf Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs 2017]&lt;/ref&gt; Zumeist sind sich die betroffenen jungen Kollegen ihrer Rechte auf ihre Arbeit gar nicht bewusst, sodass diesbezüglich unterschwellige, auf Gerüchten basierende Ängste zu gefälligem Verhalten führen, was unter Gleichaltrigen fatalerweise schnell Nachahmung findet. Typische Fälle sind unbegründete Inanspruchnahmen sowohl von Erst- wie auch Co-Autorenschaften in Publikationen, Patenten und Projektanträgen. In fast allen diesen Fällen müssen junge Autoren bei der weiteren Verwertung innovativer Forschungsergebnisse oder -ideen eine Co-Autorenschaft ihnen vorgesetzter Kollegen erdulden oder werden gar von der Erstautorenschaft ausgeschlossen. Das Urheberrecht kann in diesen Fällen nur selten helfen, wie Rechtswissenschaftler attestieren.&lt;ref&gt;[https://www.spiegel.de/lebenundlernen/job/wissenschaftler-als-autoren-der-schwaechere-gibt-meist-nach-a-675752.html „Der Schwächere gibt meist nach“] Interview mit Ansgar Ohly, Rechtswissenschaftler an der Universität Bayreuth, SPIEGEL online, 2010.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In ihrem Artikel &quot;Credit where credit's due&quot; der Zeitschrift NATURE (Vol 440, 30. März 2006)&lt;ref&gt;[https://www.nature.com/articles/440591a.pdf Helen Pearson, &quot;Credit where credit's due&quot;]&lt;/ref&gt; unter der Rubrik NEWS, Special Report, diskutiert Helen Pearson Strategien, wie man Streitigkeiten über Autorenschaften vermeiden kann und berichtet über die Situation in verschiedenen Disziplinen und Ländern. Sie schreibt, dass an der University of Pittsburg ein &quot;Panel of Research Integrity&quot; amerikanische und englische Wissenschaftler tadelte, weil sie unbegründet den größten Teil der Ehrungen für Arbeiten entgegennahmen, an denen sie nur nebenbei oder gar nicht beteiligt waren. Hingegen ist ihr Urteil über deutsche Gepflogenheiten bei der Publikation von wissenschaftlichen Resultaten eher vernichtend: &quot;Until recently, it was standard for the head of a German department or institution to take credit on a paper regardless of input. Graduate students and postdoctoral fellows frequently complain of being pushed down the author list, if they are included at al.&quot; Pearson schlägt vor, die Frage der Mitautorenschaften schon vor der Zusammenarbeit zu diskutieren und zitiert dabei Kate Kirby vom ''Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics'' in Cambridge, Massachusetts, die Mitautorin einer Befragung junger Physiker war: &quot;Proactive discussion is really important.&quot;&lt;br /&gt;<br /> Da aber oftmals eine vorangegangene Besprechung zwischen in der Hierarchie Ungleichen nicht für alle Beteiligten ein zufrieden stellendes Ergebnis liefert, ist man in skandinavischen Ländern inzwischen einen konsequenten Schritt vorangegangen und hat im Parlament staatliche Maßnahmen beschlossen.<br /> In einem 2019 ebenfalls in NATURE erschienenen Artikel, wird berichtet, dass nach Dänemark nun auch Schweden beschlossen hatte, eine ''National Research Misconduct Agency'' einzurichten. Man beabsichtigte, die in der jüngeren Vergangenheit zahlreicher gewordenen Fälle von wissenschaftlichem Fehlverhalten einzudämmen. Nach nur einem Jahr konnte Holly Else in ihrem NATURE-Artikel vom 13. September 2021 &quot;Swedish research misconduct agency swamped with cases in first year&quot;&lt;ref&gt;https://www.nature.com/articles/d41586-021-02451-4 &quot;Swedish research misconduct agency swamped with cases in first year&quot;&lt;/ref&gt;<br /> dem Amt eine Erfolgsbilanz bescheinigen, die offenbar die Erwartungen übertroffen hatte.<br /> <br /> === Maßnahmen zur Förderung einer guten wissenschaftlichen Praxis in Deutschland ===<br /> In allen deutschen universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen werden inzwischen Seminare&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.vetmed.fu-berlin.de/termine/gwp201910.html |hrsg=FU Berlin |titel=Seminar zur Guten Wissenschaftlichen Praxis |abruf=2023-01-12 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20191031234526/https://www.vetmed.fu-berlin.de/termine/gwp201910.html |archiv-datum=2019-10-31}}&lt;/ref&gt; und Vorträge zur Aufklärung angehender Wissenschaftler über die herrschende Problematik und/oder persönliche Beratung durch [[Ombudsman|Ombudspersonen]] angeboten.&lt;ref&gt;[https://www.dfg.de/foerderung/grundlagen_rahmenbedingungen/gwp/ombudsman/ DFG-Ombudsman]&lt;/ref&gt; Verhältnisse wie in der Privatwirtschaft (Begriff: Bossing) sollen in der Wissenschaft verhindert werden.<br /> Seit 1998 versucht die [[DFG]] allgemeine, unter Wissenschaftlern international anerkannte Regeln auch in Deutschland durch eine Denkschrift zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis zu etablieren.&lt;ref&gt;[https://www.dfg.de/download/pdf/dfg_im_profil/reden_stellungnahmen/download/empfehlung_wiss_praxis_1310.pdf DFG: Empfehlung zur guten wissenschaftlichen Praxis]&lt;/ref&gt;<br /> In einem Artikel des [[Deutsches Ärzteblatt|Deutschen Ärzteblattes]] (2005) berichten Stengel, Bauwens, Ekkernkamp von vergleichbaren, als Vancouver-Statement bekannten, Regeln des ''International Commitee of Medical Journal Editors''.&lt;ref&gt;[http://www.icmje.org/icmje-recommendations.pdf ICMJE recommendation].&lt;/ref&gt;<br /> Die drei Autoren verweisen darauf, dass Zeitschriften wie das [[The BMJ|British Medical Journal]] neben moralisch-ethischen Appellen längst zu konkreten Maßnahmen übergegangen sind. Z.B. werden eventuelle Interessenkonflikte, die aus einer Drittmittelunterstützung resultieren können offen gelegt. Und insbesondere erwartet man, den Beitrag jedes einzelnen Autors zu einem Manuskript rigoros zu kennzeichnen, was im Artikel als Beispiel auch für Deutschland empfohlen wird.&lt;ref&gt;[https://www.aerzteblatt.de/archiv/45585/Wissenschaftliches-Publizieren-Beitrag-eines-jeden-Autors-offen-legen Deutsches Ärzteblatt]&lt;/ref&gt;<br /> Das Thema der guten wissenschaftlichen Praxis hat auch mehrfach den Deutschen Bundestag beschäftigt; zuletzt 2019 (Drucksachen 19/12165 und 19/13751)&lt;ref&gt;[https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/121/1912165.pdf Drucksache 19/12165], [http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/137/1913751.pdf Drucksache 19/13751]&lt;/ref&gt;.<br /> Inzwischen hat die [[DFG]] ihre Empfehlungen konkretisiert und präzisiert. Sie schätzt das hier beschriebene spezifische Problem junger Wissenschaftler offenbar als gravierend genug ein, um in ihrem – jüngst verbindlich eingeführten – ''Kodex zur guten wissenschaftlichen Praxis'' (September 2019)&lt;ref&gt;[https://www.dfg.de/download/pdf/foerderung/rechtliche_rahmenbedingungen/gute_wissenschaftliche_praxis/kodex_gwp.pdf Kodex zur guten wissenschaftlichen Praxis]&lt;/ref&gt; u.&amp;nbsp;a. einen Leistungskatalog für Autorenschaften aufzunehmen, in dem sie konkret festlegt<br /> (Kodex zur guten wissenschaftlichen Praxis, Auszug: Leitlinie 14, Seiten 19–20):<br /> # Autorinnen und Autoren wissenschaftlicher Veröffentlichungen tragen die Verantwortung für deren Inhalt stets gemeinsam. Autorin oder Autor ist nur, wer einen wesentlichen Beitrag zu einer wissenschaftlichen Veröffentlichung geleistet hat.<br /> # Eine Ehrenautorschaft, bei der gerade kein solcher Beitrag geleistet wurde, ist nicht zulässig. Eine Leitungs- oder Vorgesetztenfunktion begründet für sich allein keine Mitautorschaft.<br /> # Ohne hinreichenden Grund darf eine erforderliche Zustimmung (eines administrativen Vorgesetzten) zu einer Publikation von Ergebnissen nicht verweigert werden.<br /> <br /> === Kritik ===<br /> Diese Regeln zielen darauf, die Exklusivrechte von abhängig beschäftigten Wissenschaftlern an der publizistischen Verwertung ihrer Ergebnisse zu garantieren. Trotzdem stellt sich die Frage, inwieweit z.&amp;nbsp;B. die Präsentation der eigenen Forschung gegenüber nicht-involvierten Kollegen und/oder Vorgesetzten und die folgende Diskussion der Ergebnisse gleichzeitig als wesentlicher wissenschaftlicher Beitrag gewertet werden muss, was ja deren Co-Autorenschaft rechtfertigen würde. Tatsächlich aber werden nach solchen Präsentationen nicht Kollegen zur Co-Autorenschaft eingeladen, Vorgesetzte schon.<br /> Fragwürdig ist diese Praxis insbesondere dann, wenn, wie in größeren Institutionen üblich, der betreffende (administrative) Vorgesetzte als Abteilungs- oder Institutsleiter mit Management-Aufgaben ausgelastet ist und die eigentliche Forschungstätigkeit (Planung, Durchführung und Publikation) wissenschaftlichen Mitarbeitern obliegt. Junge Mitarbeiter suchen dann den Rat renommierter Kollegen mit adäquater fachlicher Qualifikation und Publikationstätigkeit meist des eigenen, seltener auch benachbarter Institute auf dem Campus. Kollegen, die zwar fest angestellt sind, aber keine administrative Position innehaben (sog. Fachvorgesetzte, Forschungsgruppenleiter, Senior Scientists...). Solcher Art Zusammenarbeiten führen oft dazu, dass bei der Publikationsplanung zwischen jungem Wissenschaftler und administrativem Vorgesetzten die wissenschaftliche Leistung Dritter zwar berücksichtigt, aber in der Autorenliste nicht genügend honoriert wird, in extremen Fällen sogar gar nicht.<br /> <br /> === Systemische Schwächen ===<br /> Die Ursache für das Auftreten solchen Fehlverhaltens sind der Unwissenheit über die gute wissenschaftliche Praxis gepaart mit einer straffen institutionellen Hierarchie geschuldet. Manuskripte für Publikationen, Patente, Projektanträge müssen vor Einreichung vom administrativen Vorgesetzten genehmigt werden, auch wenn er zuvor selbst eine Co- oder gar Erstautorenschaft eingefordert hatte. Stattdessen wäre es einfach, eine interne Begutachten durch unbeteiligte Kollegen zu erbitten, um nicht Interessenkonflikte zu provozieren.<br /> <br /> Solche strukturellen Schwächen des Systems gepaart mit übertriebenem Ehrgeiz der beiden Seiten können das Fehlverhalten junger Wissenschaftler fördern anstatt zu dämpfen. Und nur selten treten systemische Schwächen offen zutage, dann nämlich wenn tatsächlich das Fehlverhalten eines jungen Wissenschaftlers entdeckt wird. Denn dann richten sich anlaufende Untersuchungsverfahren, wie im Fall [[Jan Hendrik Schön]] nicht im gleichen Maße gegen ihm vorgesetzte Co-Autoren. Auch hier bietet, laut Rechtswissenschaftler Ansgar Ohly, das Urheberrecht keinen Schutz.&lt;ref&gt;[https://www.spiegel.de/lebenundlernen/job/wissenschaftler-als-autoren-der-schwaechere-gibt-meist-nach-a-675752.html Spiegel-online: &quot;Der Schwächere gibt meist nach&quot;]&lt;/ref&gt; Es wird argumentiert, dass der Vorgesetzte für den Inhalt der Arbeit keine direkte Verantwortung trage, weil er bei der Generierung der Forschungsergebnisse nicht involviert war oder sogar nur ehrenhalber in die Autorenliste aufgenommen wurde. Dem widersprechen alle einschlägigen Regelwerke.<br /> <br /> Dass in diesem Bereich generell ein „Kuhhandel“ zwischen berechtigten und unberechtigten Autoren üblich ist – teils zur Vervielfältigung der Publikationszahlen der Beteiligten, teils als Schmiermittel zur leichteren Mitteleinwerbung des Vorgesetzten – wurde jüngst von einem Insider aus der physikalischen Forschung in einem Artikel im SPEKTRUM.de Scilogs offengelegt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://scilogs.spektrum.de/graue-substanz/ko-autorenschaft-bei-wissenschaftlichen-veroeffentlichungen-verdienen/ |titel=Ko-Autorenschaft bei wissenschaftlichen Veröffentlichungen verdienen |abruf=2023-01-12 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170327193242/https://scilogs.spektrum.de/graue-substanz/ko-autorenschaft-bei-wissenschaftlichen-veroeffentlichungen-verdienen/ |archiv-datum=2017-03-27}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Zu den systemischen Schwächen zählen auch die in Deutschland üblichen Bewerbungskriterien für Karriereschritte von Vorgesetzten in höhere Führungspositionen der Wissenschaft. Kandidaten werden bei ihrer Bewerbung auch nach der Anzahl und Qualität der eigenen Publikationen beurteilt, nicht ausschließlich der ihrer Mitarbeiter, selbst wenn sie als Leiter einer Organisationseinheit (d.&amp;nbsp;h. Abteilung, Institut, Forschungszentrum) schon lange nicht mehr einer eigenen Forschungstätigkeit nachgehen, weil sie mit Managementaufgaben ausgelastet sind. In solchen Fällen haben junge Mitarbeiter meist ein &quot;Einsehen&quot; und unterstützen den in der Konkurrenz stehenden Vorgesetzten. So entstehen Lebensläufe mit angeblich mehreren hundert Publikationen, was in den meisten Disziplinen ein aktiver Wissenschaftler gar nicht zu leisten in der Lage wäre. Dabei könnte fast immer in solchen Fällen für den Bewerber stattdessen die Häufigkeit der Nennung seiner Organisationseinheit in Publikationen (Affiliation) als ein Kriterium ohne Interessenkonflikt genutzt werden.<br /> <br /> 2022 wurde bekannt, dass ein vom österreichischen Plagiatsgutachter [[Stefan Weber (Medienwissenschaftler)|Stefan Weber]] an der [[Technische Universität Wien|TU Wien]] für einen Zeitraum von sieben Jahren geplantes und vom [[Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung|österreichischen Bildungsministerium]] bewilligtes Forschungsprojekt namens ''Forschungsschwerpunkt Gute Wissenschaftliche Praxis'' nicht zustande kommt. ''[[Der Standard]]'' vermutete politische Hintergründe, nachdem Weber verschiedenen Politikern Plagiate vorgeworfen hatte.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.derstandard.at/story/2000140312234/clinch-um-millionenprojekt-mit-stefan-weber-nach-karner-plagiatsvorwuerfen |titel=Plagiatsvorwürfe gegen Innenminister Karner bringen Clinch um Millionenprojekt |sprache=de-AT |abruf=2022-11-22}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Deutsche Forschungsgemeinschaft und Ombudsmann der DFG (Hrsg.): ''Wissenschaftliches Fehlverhalten – Erfahrungen von Ombudsgremien : Tagungsbericht'', Weinheim 2004: Wiley-VCH, ISBN 3-527-31231-5.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [https://www.hrk.de/positionen/beschluss/detail/zum-umgang-mit-wissenschaftlichem-fehlverhalten-in-den-hochschulen/ Zum Umgang mit wissenschaftlichem Fehlverhalten in den Hochschulen - Empfehlung des 185. Plenums der Hochschulrektorenkonferenz vom 6. Juli 1998]<br /> * [http://www.hochschulverband.de/cms1/532.html Erklärung des Deutschen Hochschulverbandes zur Selbstkontrolle der Wissenschaft]<br /> * [http://www.mpg.de/229489/Verfahrensordnung.pdf Verfahrensordnung bei Verdacht auf wissenschaftliches Fehlverhalten der Max-Planck-Gesellschaft] (PDF; 86&amp;nbsp;kB)<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Wissenschaftspraxis]]<br /> [[Kategorie:Wissenschaft und Forschung in Deutschland]]<br /> [[Kategorie:Wissenschaftliche Fälschung|!]]<br /> <br /> [[da:Videnskabelig uredelighed]]<br /> [[en:Scientific misconduct]]<br /> [[fr:Fraude scientifique]]<br /> [[ja:科学における不正行為]]<br /> [[pt:Fraude científica]]</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Simchat_Tora&diff=224225824 Simchat Tora 2022-07-04T12:18:02Z <p>158.64.22.1: /* Entstehung und Entwicklung loool Daniele */</p> <hr /> <div>[[Datei:Simhat Torah 17th century.jpg|mini|hochkant|Simchat Tora:&lt;br /&gt; Kindern werden Süssigkeiten zugeworfen, Utrecht 1657]]<br /> [[Datei:Paper Flag for Simchat Torah.jpg|mini|Schwalbenschwanz-Fahne zu Simchat Tora, um 1900, in der Sammlung des [[Jüdisches Museum der Schweiz|Jüdischen Museums der Schweiz]].]]<br /> '''Simchat Tora''' ({{heS|שִׂמְחַת תּוֹרָה&amp;lrm;|Freude der [[Tora]]}}, d.&amp;nbsp;h. der Weisung) ist der letzte der [[Liste jüdischer Feste|jüdischen Feiertage]], die mit dem [[Laubhüttenfest]] (Sukkot) beginnen. In [[Orthodoxes Judentum|orthodoxen]] und [[Konservatives Judentum|konservativen]] Gemeinden der [[Jüdische Diaspora|Diaspora]] wird er als zweiter Tag des [[Schemini Azeret|Schemini-Azeret]]-Festes am 23. [[Tischri]], dem ersten Monat des [[Jüdischer Kalender|jüdischen Kalenders]], im September oder Oktober gefeiert – in [[Israel]] und in denjenigen [[Reformjudentum|Reformgemeinden]], wo Schemini Azeret nur einen Tag dauert, gleichzeitig mit Schemini Azeret am 22. Tischri.&lt;ref name=&quot;EJSimhatTora&quot;&gt;{{Internetquelle<br /> |url=http://go.galegroup.com/ps/i.do?v=2.1&amp;ugroup=outside&amp;it=r&amp;p=GPS&amp;sw=w&amp;id=GALE%7CCX2587518584<br /> |titel=Simhat Tora<br /> |werk=[[Encyclopaedia Judaica]] <br /> |hrsg=Band 18, Macmillan Reference USA, Detroit (Gale Virtual Reference Library) <br /> |datum=2007 <br /> |seiten=604–606 <br /> |autor=Aaron Rothkoff, Shalom Sabar <br /> |sprache=en <br /> |zugriff=2017-10-12<br /> }}&lt;/ref&gt; Simchat Tora erfreut sich auch bei weniger religiösen Juden, vor allem bei Familien mit Kindern, großer Beliebtheit. Es beginnt mit dem Segen [[Schehechejanu]].<br /> <br /> == Entstehung und Entwicklung loool Daniele==<br /> Simchat Tora als eigenständiger Feiertag entstand im Mittelalter, in der Zeit der [[Gaon]]im, als sich der jährliche Zyklus für die Vorlesung der Tora durchsetzte.&lt;ref name=&quot;JESimhatTora&quot; /&gt; Die Gebräuche, nach denen der Feiertag begangen wird, haben sich über einen längeren Zeitraum entwickelt und unterscheiden sich je nach Ort und Ausrichtung der Gemeinde teilweise erheblich.<br /> <br /> Seit dem 14.&amp;nbsp;Jahrhundert wird an diesem Festtag die [[Alijah mein Daniele laTorah|Vorlesung der Tora]], der fünf Bücher Moses, in der [[Synagoge]] mit dem letzten Abschnitt des fünften Buches beendet und sogleich wieder mit dem ersten Abschnitt des ersten Buches von neuem begonnen.&lt;ref name=&quot;JEHatan Tora&quot; /&gt; Etwa gleichzeitig entstand der Brauch, die Torarollen in einer Prozession, [[Hakkafot|Hakafot]] genannt, durch die Synagoge zu tragen.&lt;ref name=&quot;EJHakkafot&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://go.galegroup.com/ps/i.do?v=2.1&amp;ugroup=outside&amp;it=r&amp;p=GPS&amp;sw=w&amp;id=GALE%7CCX2587508202 |titel=Hakkafot |werk=[[Encyclopaedia Judaica]] |hrsg=Band 8, Macmillan Reference USA, Detroit (Gale Virtual Reference Library) |datum=2007 |seiten=250 |autor=Harry Rabinowicz, Rela Mintz Geffen |sprache=en |zugriff=2012-03-05}}&lt;/ref&gt; Im 16.&amp;nbsp;Jahrhundert wurde es üblich, am Abend des Festes alle Torarollen aus dem [[Toraschrein|Toraschrank]] zu nehmen und um das [[Bima|Lesepult]] zu tragen.<br /> Heute werden die Torarollen von den Anwesenden in sieben Hakafot um das Lesepult und durch die Synagoge getragen.&lt;ref name=&quot;JEHatan Tora&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://www.jewishencyclopedia.com/view.jsp?artid=1469&amp;letter=B#ixzz13MieFWyk |titel=Bridegroom of the Law (Hatan Torah) |werk=[[Jewish Encyclopedia]] |hrsg= |datum=1906 |autor=Cyrus Adler, Bernard Drachman |sprache=en |zugriff=2012-03-05}}&lt;/ref&gt; Seit der frühen [[Neuzeit]] wird dazu getanzt und gesungen, und die Hakafot können entsprechend lange dauern.&lt;ref name=&quot;JESimhatTora&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://www.jewishencyclopedia.com/view.jsp?artid=786&amp;letter=S&amp;search=Simhat_torah#ixzz13MlaoLCC |titel=Simhat Torah |werk=[[Jewish Encyclopedia]] |hrsg= |datum=1906 |autor=[[Wilhelm Bacher]], Schulim Ochser |sprache=en |zugriff=2012-03-05}}&lt;/ref&gt; In einigen Gemeinden wird bereits am Abend aus der Tora vorgelesen.&lt;ref name=&quot;EJSimhatTora&quot; /&gt;<br /> <br /> == Begehung ==<br /> Während des Vormittagsgottesdienstes werden die Hakafot vor der Toralesung wiederholt. In vielen Gemeinden werden an diesem Tag alle anwesenden erwachsenen Männer, in Reformgemeinden auch Frauen, zur Tora aufgerufen, wobei der entsprechende Toraabschnitt so oft wie erforderlich wiederholt wird, und zum Abschluss werden die Kinder gemeinsam aufgerufen. In den meisten Gemeinden ist es üblich, zwei Gemeindemitglieder, in einigen [[sephardisch]]en Gemeinden drei oder nur eines, mit dem Aufruf zum letzten und zum ersten Abschnitt der Tora besonders zu ehren. Erstere werden als ''Chatan oder Kallat Tora'' (Bräutigam oder Braut der Tora (Gesetz)), letztere als ''Chatan oder Kallat Bereschit'' (Bräutigam oder Braut des Anfangs ([[1. Buch Mose|Genesis]])) bezeichnet.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://go.galegroup.com/ps/i.do?v=2.1&amp;ugroup=outside&amp;it=r&amp;p=GPS&amp;sw=w&amp;id=GALE%7CCX2587503539 |titel=Bridegrooms of the Law |werk=[[Encyclopaedia Judaica]] |hrsg=Band 4, Macmillan Reference USA, Detroit (Gale Virtual Reference Library) |datum=2007 |seiten=179–180 |autor=Rela Mintz Geffen |sprache=en |zugriff=2012-03-05}}&lt;/ref&gt; Von ihnen wird erwartet, dass sie nach dem Gottesdienst zu einem Empfang einladen und Geld für wohltätige Zwecke der Gemeinde spenden.<br /> <br /> Für die Kinder ist Simchat Tora ein besonderer Festtag, an dem sie an den Prozessionen teilnehmen, nach [[aschkenasisch]]em Brauch mit speziellen Fähnchen, und mit Früchten und Süßigkeiten beschenkt werden.<br /> <br /> == Simchat Torah-Termine ==<br /> Das Datum dieses Tages variiert nach dem [[Gregorianischer Kalender|gregorianischen Kalender]], da der jüdische Kalender immer nach dem Mond neu berechnet wird. Jeder Festtag beginnt am Vorabend, denn im jüdischen Kalender dauert der Tag vom Vorabend bis zum Abend des Tages – nicht von 0 bis 24 Uhr.<br /> {| class='wikitable'<br /> |- <br /> ! align='center' | Jüdisches Jahr || align='center' | Gregorianisches Datum<br /> |-<br /> | align='center' | 5783 || align='center' | 18. Oktober 2022<br /> |-<br /> | align='center' | 5784 || align='center' | 8. Oktober 2023<br /> |-<br /> | align='center' | 5785 || align='center' | 25. Oktober 2024<br /> |}<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Pikuach Nefesch]]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Simchat Torah|Simchat Tora}}<br /> * {{Internetquelle<br /> | autor=Heinrich Simon<br /> | url=https://www.zentralratderjuden.de/judentum/feiertage/#accordion-heading-306-65<br /> | titel=Schemini Azeret – Simchat Tora<br /> | titelerg=das Schlussfest (zweiter Tag des Schlussfestes)<br /> | werk=zentralratdjuden.de<br /> | hrsg=[[Zentralrat der Juden in Deutschland]]<br /> | datum=<br /> | zugriff=2018-05-08<br /> }}<br /> * {{Internetquelle<br /> | url=http://www.synagoge-karlsruhe.de/library/article_cdo/aid/5392/jewish/Simchat-Tora.htm<br /> | titel=Simchat Tora<br /> | titelerg=<br /> | werk=synagoge-karlsruhe.de<br /> | hrsg=Chabad Karlsruhe<br /> | zugriff=2018-05-08<br /> | offline=<br /> }}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Navigationsleiste Jüdische Feiertage}}<br /> <br /> [[Kategorie:Feste und Brauchtum (Judentum)]]<br /> [[Kategorie:Feiertag in Israel]]</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Dionysostheater&diff=223348909 Dionysostheater 2022-06-01T12:45:59Z <p>158.64.22.1: </p> <hr /> <div>[[Datei:Ziller Dionysostheater Plan.jpg.jpg|miniatur|hochkant|Dionysostheater, Plan von Ernst Ziller, 1877]]<br /> <br /> Das '''Dionysostheater''' ([[Neogräzistik|Neugriechisch]]: Θέατρο του Διονύσου) war das wichtigste [[Theater]] im [[Antikes Griechenland|antiken Griechenland]] und gilt als Geburtsstätte des [[Theater der griechischen Antike mama miaseder griechischen Antike]] und des [[Drama]]s überhaupt. Es gilt auch als [[Geschichte des Theaters|das erste Theater der Welt]]. Es liegt am Südhang der [[Athen]]er [[Akropolis (Athen)|Akropolis]]. Seinen Namen erhielt es nach [[Dionysos]], dem Gott des [[Wein]]s und der [[Ekstase]] sowie des [[Wahnsinn]]s. Ihm zu Ehren wurden in Athen alljährlich die [[Festspiele]] der [[Dionysien]] gefeiert. Dazu gehörten ursprünglich aus kultischen Gesangs-, Tanz- und Opferriten hervorgegangene Theatervorführungen, die im Dionysos-Theater stattfanden. Die berühmten klassischen [[Tragödie]]n von [[Aischylos]], [[Sophokles]] und [[Euripides]] hatten ihre Uraufführung bei den Dionysien.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> [[Bild:Ehrentribuene Dionysostheater Athen.jpg|mini|hochkant|Ehrensitze im Theater]]<br /> [[Bild:Athen_Dionysos-Theater.JPG|thumb|links|Das Dionysostheater]]<br /> [[Bild:DionysiusTheater.jpg|mini|links|Historische Rekonstruktion des Dionysostheaters in römischer Zeit]]<br /> [[Datei:Ziller Dionysostheater Ehrensitz.jpg|miniatur|hochkant|Dionysostheater: Thron des Dionysospriesters, Zeichnung von Ernst Ziller]]<br /> <br /> Das Dionysostheater war Teil des südlich der Akropolis gelegenen Heiligtum des Dionysos, zu dem außerdem ein [[Griechischer Tempel|Tempel]] gehörte. Ursprünglich wurde das Theater im 5. Jahrhundert v. Chr. als Sakralbau angelegt. Anfangs bestand es aus einer ebenerdigen [[Orchestra (Kunst)|Orchestra]] und einer schlichten hölzernen [[Skene (Theater)|Skene]]. Die Zuschauer mussten in dieser Zeit an einem natürlichen Hang sitzen. 410 v. Chr. wurden hölzerne Sitzreihen erbaut. Der steinerne Bau, den man heute sehen kann, wurde in der Zeit um 330 v. Chr. errichtet. Die hölzernen Sitze wurden durch steinerne ersetzt. Hinzu kam ein steinernes Bühnengebäude und die Orchestra wurde in [[Marmor]] gefasst.<br /> <br /> In der Zeit um 1863 wurde das Theater durch die [[Archäologische Gesellschaft Athen]] ausgegraben und von dem vor Ort wirkenden Architekten [[Ernst Ziller]] erstmals aufgenommen und dokumentiert.&lt;ref&gt;''Journal der Archäologischen Gesellschaft in Athen'' 11, 1863; ''Das Theater des Dionysos zu Athen''. Aufgenommen und gezeichnet von Ernst Ziller. Erläuternder Text von [[Leopold Julius]]. In: ''Zeitschrift für Bildende Kunst'' 13, 1878, S. 193–204. 236–242.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> {{Veraltet|seit=2015}}<br /> Bis etwa 2015 soll das Theater für mehrere Millionen Euro restauriert werden, nachdem bisherige Sicherungsarbeiten wegen Geldmangels nur zögernd vorangetrieben wurden.<br /> <br /> == Architektur ==<br /> Das Dionysostheater verfügte über 78 Sitzreihen und bot Platz für 17.000 Zuschauer. Die erste Sitzreihe bestand aus 67 Marmorsitzen, die besonderen Würdenträgern vorbehalten waren. Der Zuschauerraum, die [[Cavea]], lagerte sich halbkreisförmig um die Orchestra, auf welcher der [[Chor (Theater)|Chor]] auftrat. In der Mitte der Orchestra stand ein [[Altar]], auf dem Dionysos Opfer dargebracht wurden. Auf der Bühne, dem [[Proskenion]], traten die Schauspieler auf. Dahinter befand sich das Bühnengebäude, die Skene. Die [[Paraskenion|Paraskenien]] an den Seiten der Skene trugen an der Vorderseite je sechs [[Dorische Ordnung|dorische Säulen]].<br /> Die Gestaltung der Sitzreihen ist erstaunlich ausgeklügelt. So erweitert sich die Breite der ringförmigen Gänge nach außen allmählich, je mehr Zuschauer sie aus den radialen Gängen aufnehmen müssen.<br /> <br /> == Literatur ==<br /> &lt;!-- chronologisch absteigend --&gt;<br /> * [[Ernst Robert Fiechter]]: ''Das Dionysos-Theater in Athen'' (= ''Antike griechische Theaterbauten'' Heft 5–7, 9). 4 Bände. Kohlhammer, Stuttgart 1934–50.<br /> * [[Wolfgang W. Wurster]]: ''Die neuen Untersuchungen am Dionysostheater in Athen''. In: ''Architectura'' 9, 1979, S. 58–76.<br /> * Savas Gogos: ''Das Dionysostheater von Athen. Architektonische Gestalt und Funktion''. Phoibos, Wien 2008, ISBN 978-3-85161-004-8.<br /> :* kritische Rezensionen: Lorenz E. Baumer, In: ''[[Museum Helveticum]].'' Nr. 66, 3, 2009, S. 173–174; [[Hans Peter Isler]], In: ''[[Gnomon (Zeitschrift)|Gnomon]].'' Nr. 83, 2011, S. 186–187; Antwort des Autors: Savas Gogos: ''Das Theater von Epidauros. Mit einem Beitrag zur Akustik des Theaters von Georgios Kampourakis.'' Phoibos-Verlag, Wien 2011, ISBN 978-3-85161-051-2, S. 66–67 Anm. 117.<br /> * Scott Scullion: ''The Fifth-Century Theatre of Dionysos.'' In: derselbe: ''Three Studies in Athenian Dramaturgy'' (= ''Beiträge zur Altertumskunde.'' Band 25). 2. Auflage. Teubner, Leipzig 2011, S. 3–66 (durch [[Verlag Walter de Gruyter]]).<br /> * Christina Papastamati-von Moock: ''The Theatre of Dionysus Eleuthereus in Athens: New Data and Observations on its ‚Lycurgan‘ Phase.'' In: Eric Csapo, [[Hans Rupprecht Goette]], J. Richard Green, Peter Wilson (Hrsg.): ''Greek Theatre in the Fourth Century BC.'' De Gruyter, Berlin/Boston 2014, S. 15–76 (abgerufen über [[Verlag Walter de Gruyter|De Gruyter]] Online).<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Theatre of Dionysus|Dionysostheater|3=S}}<br /> * [http://www.theatrum.de/279.html Athen, Dionysos-Theater (Achaea)] auf der Seite ''Theatrum.de'' der Direktion Landesarchäologie Mainz<br /> * [http://www.andreas-praefcke.de/carthalia/id/382 Das Dionysos-Theater auf Ansichtskarten]<br /> <br /> == Anmerkungen ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Theatergebäude der griechisch-römischen Antike]]<br /> [[Kategorie:Antikes Bauwerk in Athen]]<br /> [[Kategorie:Kult des Dionysos]]<br /> <br /> {{Coordinate |NS=37/58/13/N |EW=23/43/40/E |type=landmark |region=GR-I}}</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Katharina_M%C3%BCckstein&diff=186507518 Katharina Mückstein 2019-03-12T11:31:17Z <p>158.64.22.1: /* Leben */</p> <hr /> <div>{{österreichbezogen}}<br /> [[Datei:Österreichischer Filmpreis 2017 photo call Holz Erde Fleisch Katharina Mückstein.jpg|mini|Katharina Mückstein (2017)]]<br /> '''Katharina Mückstein''' (* [[1982]] in [[Wien]]&lt;ref name=&quot;ad&quot;&gt;[http://www.austrian-directors.com/mitglieder/muckstein-katharina/ ''Austrian Directors Association – Mitglieder: Katharina Mückstein'']. Abgerufen am 18. Dezember 2016.&lt;/ref&gt;) ist eine [[österreich]]ische [[Filmregisseur]]in und [[Drehbuchautorin]].<br /> <br /> == Leben ==<br /> Katharina Mückstein wurde als Tochter der Politikerin [[Eva Mückstein]] geboren und wuchs in [[Bad Vöslau]] auf.&lt;ref&gt;[http://www.meinbezirk.at/baden/lokales/fulminanter-film-erfolg-fuer-junge-voeslauerin-kat🤮🤮harina-mueckstein-d702931.html ''Fulminanter Film-Erfolg für junge Vöslauerin Katharina Mückstein'']. Artikel vom 2. Oktober 2013, abgerufen am 18. Dezember 2016.&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;Lanimale&quot;/&gt;&lt;ref&gt;[http://derstandard.at/1378248793610/Grossartig-eine-Discoszene-mit-Nina-Proll ''derStandard.at: Katharina Mückstein: &quot;Die Discoszene mit Nina Proll ist natürlich ein Zitat&quot;'']. Artikel vom 12. September 2013, abgerufen am 18. Dezember 2016.&lt;/ref&gt; Von 2000 bis 2004 studierte sie Philosophie und Gender Studies.&lt;ref&gt;[http://www.frauenarbeitfilm.at/frauenarbeitfilm/index.php?id=220 ''Frauen Arbeit Film: Katharina Mückstein'']. Abgerufen am 18. Dezember 2016.&lt;/ref&gt; Anschließend absolvierte sie bis 2010 an der [[Filmakademie Wien|Filmakademie]] der [[Universität für Musik und darstellende Kunst Wien]] ein Regiestudium, unter anderem bei [[Michael Haneke]].&lt;ref&gt;[http://www.filmdelights.com/_media/download/TALEA_pressemappe.pdf#page=3 ''Talea: Katharina Mückstein'']. Abgerufen am 18. Dezember 2016.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> 2010 gründete sie gemeinsam mit Flavio Marchetti, Michael Schindegger und [[Natalie Schwager]] das Arbeitskollektiv und Produktionsunternehmen ''La Banda Film''.&lt;ref&gt;[http://www.labandafilm.at/about/ ''La Banda Film: About'']. Abgerufen am 18. Dezember 2016.&lt;/ref&gt; Seit 2011 ist sie Vorstandsmitglied des Vereines ''FC Gloria – Frauen Vernetzung Film'' zur Förderung weiblicher Filmschaffender in Österreich.&lt;ref&gt;[http://www.fc-gloria.at/ueber-uns/der-verein/ ''FC Gloria: Der Verein'']. Abgerufen am 18. Dezember 2016.&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;ad&quot;/&gt;<br /> <br /> Für ihren ersten langen Spielfilm ''[[Talea (Film)|Talea]]'' mit [[Nina Proll]] und [[Sophie Stockinger]] in den Hauptrollen, zeichnete sie für Regie und Drehbuch verantwortlich und wurde 2013 beim [[Filmfestival Max Ophüls Preis]] mit dem Filmpreis des saarländischen Ministerpräsidenten für die beste Regie ausgezeichnet.&lt;ref name=&quot;mop2013&quot;&gt;[http://www.filmportal.de/nachrichten/die-preise-beim-filmfestival-max-ophuels-preis-2013 ''Die Preise beim Filmfestival Max Ophüls Preis 2013'']. Artikel vom 28. Jänner 2013, abgerufen am 18. Dezember 2016.&lt;/ref&gt; 2016 arbeitete sie für ihren zweiten Langspielfilm, das [[Coming-of-Age-Film|Coming-of-Age-Drama]] ''[[L’Animale]]'', erneut mit Sophie Stockinger in einer Hauptrolle zusammen.&lt;ref name=&quot;Lanimale&quot;&gt;[http://www.noen.at/purkersdorf/filmkulisse-in-pressbaum-und-action-in-pressbaum/23.589.736# ''NÖN: Filmkulisse in Pressbaum „Und Action“ in Pressbaum'']. Artikel vom 21. September 2016, abgerufen am 13. Oktober 2016.&lt;/ref&gt; Der Film wurde zur [[Internationale Filmfestspiele Berlin 2018|Berlinale 2018]] in die Sektion ''Panorama'' eingeladen.&lt;ref&gt;[http://www.kleinezeitung.at/kultur/5339426/Filmfestival_Oesterreicherin-Mueckstein-fuer-die-Berlinale-2018 ''Kleine Zeitung: Österreicherin Mückstein für die Berlinale 2018 nominiert'']. Artikel vom 15. Dezember 2017, abgerufen am 15. Dezember 2017.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Auszeichnungen und Nominierungen ==<br /> [[Datei:Österreichischer Filmpreis 2017 photo call Holz Erde Fleisch Michael Schindegger Katharina Mückstein Sigmund Steiner Natalie Schwager Flavio Marchetti.jpg|mini|Mückstein mit den weiteren Produzenten und Regisseur Sigmund Steiner von ''Holz Erde Fleisch'' ([[Österreichischer Filmpreis 2017]])]]<br /> * 2009: [[Thomas-Pluch-Drehbuchpreis]] – Förderpreis für ''Die Vereinigung''&lt;ref&gt;[http://www.kunstkultur.bka.gv.at/site/8119/default.aspx ''Bundeskanzleramt Kultur und Kunst: Thomas-Pluch-Drehbuchpreis'']. Abgerufen am 18. Dezember 2016&lt;/ref&gt;<br /> * 2013: [[Filmfestival Max Ophüls Preis]] – Filmpreis des saarländischen Ministerpräsidenten für die beste Regie&lt;ref name=&quot;mop2013&quot;/&gt;<br /> * 2014: [[Österreichischer Filmpreis 2014]] – Nominierung in den Kategorien ''Beste Regie'' und ''Bestes Drehbuch'' für ''Talea''<br /> * 2017: [[Österreichischer Filmpreis 2017]] – Auszeichnung in der Kategorie ''Bester Dokumentarfilm'' für ''Holz Erde Fleisch''&lt;ref&gt;[http://www.oesterreichische-filmakademie.at/2017/nominierungen2017.html ''Nominierungen Österreichischer Filmpreis 2017'']. Abgerufen am 14. Dezember 2016.&lt;/ref&gt;<br /> * 2018: [[Panorama Publikumspreis]] – 3. Platz für ''L’Animale''&lt;ref name=&quot;berlinale-preise&quot;&gt;[https://www.berlinale.de/de/das_festival/preise_und_juries/preise_unabh_ngigen_jurys/index.html ''Berlinale: Preise Unabhängige Jurys'']. Abgerufen am 24. Februar 2018.&lt;/ref&gt;<br /> * 2018: [[Zurich Film Festival]] 2018 – Goldenes Auge für den besten Film im Wettbewerb ''Fokus: Schweiz, Deutschland, Österreich'' für ''L’Animale''&lt;ref&gt;[https://orf.at/stories/3051881/ ''orf.at: Mücksteins „L’Animale“ gewinnt bei Zürich Filmfestival'']. Artikel vom 7. Oktober 2018, abgerufen am 7. Oktober 2018.&lt;/ref&gt;<br /> * 2019: [[Österreichischer Filmpreis 2019]] – Nominierung in der Kategorie ''[[Österreichischer Filmpreis/Bester Spielfilm|Bester Spielfilm]]'' für ''L’Animale''&lt;ref&gt;[http://www.oesterreichische-filmakademie.at/2019/nominierungen2019.html ''Österreichischer Filmpreis 2019: Nominierungen'']. Abgerufen am 6. Dezember 2018.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Filmografie (Auswahl) ==<br /> * 2008: Die Vereinigung (Kurzspielfilm, Drehbuch und Regie)<br /> * 2013: [[Talea (Film)|Talea]] (Regie und Drehbuch)<br /> * 2016: Holz Erde Fleisch (Dokumentation, Produzent)<br /> * 2017: [[Tiere und andere Menschen]] (Drehbuch)<br /> * 2018: [[L’Animale]] (Regie und Drehbuch)<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat}}<br /> * {{IMDb|nm4982881}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=p|GND=1059374609|VIAF=311186999}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Muckstein, Katharina}}<br /> [[Kategorie:Filmregisseur]]<br /> [[Kategorie:Drehbuchautor]]<br /> [[Kategorie:Träger des Österreichischen Filmpreises]]<br /> [[Kategorie:Österreicher]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1982]]<br /> [[Kategorie:Frau]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Mückstein, Katharina<br /> |ALTERNATIVNAMEN=<br /> |KURZBESCHREIBUNG=österreichische Filmregisseurin und Drehbuchautorin<br /> |GEBURTSDATUM=1982<br /> |GEBURTSORT=[[Wien]]<br /> |STERBEDATUM=<br /> |STERBEORT=<br /> }}</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Rockstar_Advanced_Game_Engine&diff=185494608 Rockstar Advanced Game Engine 2019-02-08T12:55:35Z <p>158.64.22.1: Link zur Seite (Englisch) von Rockstar Games präsentiert Tischtennis hinzugefügt. Neue auf RAGE basierende Anwendung &quot;RDR2: Companion&quot; (RDR 2 Begleit-App) hinzugefügt und Änderung des Untertitels von &quot;Spiele&quot; auf &quot;Spiele und Anwendungen&quot;.</p> <hr /> <div>{{Überarbeiten}}<br /> Die '''Rockstar Advanced Game Engine''' ('''RAGE''') ist eine von [[Rockstar San Diego]] in Zusammenarbeit mit Entwicklern der anderen Rockstar-Studios entwickelte [[Spiel-Engine]].<br /> <br /> RAGE wurde als Reaktion auf die [[Unternehmensübernahme|Akquisition]] von [[Criterion Games]] durch [[Electronic Arts]] (EA) entwickelt. Bisher verwendeten die Rockstar-Studios, zum Beispiel in der ''[[GTA III|GTA-III]]''-Trilogie, die von Criterion entwickelte Engine ''[[RenderWare]]''.&lt;ref name=&quot;:0&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Tor Thorsen |url=https://www.gamespot.com/articles/grand-theft-auto-iv-powered-by-table-tennis-engine/1100-6236336/ |titel=Grand Theft Auto IV powered by Table Tennis engine? |werk=[[GameSpot]] |hrsg= |datum=2006-06-15 |zugriff=2018-02-02 |sprache=en}}&lt;/ref&gt; Deren Nutzung wurde auf Grund von Bedenken über die Verwendung der Informationen, die EA durch die Lizenzierung der ''RenderWare''-Engine erhalten würde, eingestellt. Stattdessen sollte für neue Projekte eine Eigenentwicklung geschaffen werden.<br /> <br /> Erstmals wurde RAGE im [[Xbox 360|Xbox-360]]-Spiel ''[[Rockstar Games präsentiert Tischtennis]]''&lt;ref name=&quot;:0&quot; /&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Stephen Totilo |url=http://www.mtv.com/news/1530131/the-first-rule-of-ping-pong-club-talk-about-rockstars-table-tennis-game/ |titel=The First Rule Of Ping-Pong Club: Talk About Rockstar's Table Tennis Game |werk=MTV |hrsg= |datum=2006-03-05 |zugriff=2018-02-02 |sprache=en}}&lt;/ref&gt; eingesetzt, welches später inklusive Engine auch auf die [[Wii]] portiert wurde.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=http://uk.ign.com/articles/2007/10/15/rockstar-presents-table-tennis-review |titel=Rockstar Games Presents Table Tennis Review |werk=IGN |hrsg= |datum=2007-10-15 |zugriff=2018-02-02 |sprache=en}}&lt;/ref&gt; Weitere Verwendung fand die Engine in den Spielen ''[[Grand Theft Auto IV]]'' ([[PlayStation 3|PS3]], X360, PC) und ''[[Midnight Club: Los Angeles]]'' (PS3, Xbox 360). Entgegen anders lautenden Behauptungen basieren die [[PlayStation Portable|PlayStation-Portable]]-Ableger der ''GTA''-Reihe sowie ''Midnight Club: LA Remix'' nicht auf RAGE, sondern nutzen eine Eigenentwicklung von [[Rockstar Leeds]] bzw. [[Rockstar London]]. <br /> <br /> Die Engine hat, basierend auf der grafischen Präsentation von ''Tischtennis'', sehr gute Kritiken bekommen. Vor allem die detailliert animierten Gesichter wurden dabei häufig positiv bewertet.<br /> <br /> In RAGE wurde verschiedene Third-Party-[[Middleware]] integriert, u. a. die Charakteranimations-Engine ''[[Euphoria (Software)|Euphoria]]'',&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=http://www.naturalmotion.com/files/nm_rockstar_2007.pdf |titel=NaturalMotion and Rockstar Games, Inc. Announce Development Partnership |werk= |hrsg=NaturalMotion Ltd. |datum=2007-02-27 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120816143129/http://www.naturalmotion.com/files/nm_rockstar_2007.pdf |archiv-datum=2012-08-16 |zugriff=2018-02-02 |sprache=en}}&lt;/ref&gt; die [[Physik-Engine]] ''[[Bullet-Physik|Bullet]]''&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Erwin Coumans |url=https://pybullet.org/Bullet/phpBB3/viewtopic.php?p=11971&amp;f=&amp;t=#p11971 |titel=AAA Titles using Bullet |werk=Real-Time Physics Simulation Forum |hrsg= |datum=2009-01-05 |zugriff=2018-02-02 |sprache=en |zitat=[W]e are allowed to mention that some parts of Bullet have been co-developed and optimized with Rockstar and merged into their Rage game engine, used on XBox 360, PC and PLAYSTATION 3 in Midnight Club: Los Angeles and Grand Theft Auto 4.}}&lt;/ref&gt; und die zur Darstellung realistischer Bäume verwendete Entwicklungsumgebung ''[[SpeedTree]]''.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=http://speedtree.22slides.com/games |titel=SpeedTree Gallery |werk= |hrsg= |datum= |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170725060046/http://speedtree.22slides.com/games |archiv-datum=2017-07-25 |zugriff=2018-02-03 |sprache=en}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Spiele und Anwendungen ==<br /> *''[https://en.m.wikipedia.org/wiki/Rockstar_Games_Presents_Table_Tennis Rockstar Games presents Table Tennis]'' (Xbox 360, Wii), 2006<br /> *''[[Grand Theft Auto IV]]'' (Xbox 360, PS3, Windows), 2008<br /> *''[[Midnight Club: Los Angeles]]'' (Xbox 360, PS3), 2008<br /> *''[[Grand Theft Auto: Episodes from Liberty City]]'' (Xbox 360, PS3, Windows), 2009<br /> *''[[Red Dead Redemption]]'' (Xbox 360, PS3), 2010<br /> *''[[Red Dead Redemption: Undead Nightmare]]'' (Xbox 360, PS3)<br /> *''[[Max Payne 3]]'' (Xbox 360, PS3, Windows), 2012<br /> *''[[Grand Theft Auto V]]'' (Xbox 360, PS3), 2013, (PS4, Xbox One), 2014, (Windows) 2015<br /> *''[[Red Dead Redemption 2]]'' (Xbox One, PS4), 2018<br /> *RDR2: Companion (iOS, Android), 2018<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> *[http://www.rockstargames.com/ Offizielle Herstellerseite]<br /> *{{MobyGames|game-group/3d-engine-rage|RAGE}}<br /> *[http://www.uvlist.net/search?ftag=rageengine Eintrag in der UVList-Datenbank]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Spiel-Engine]]<br /> [[Kategorie:Rockstar Games]]</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer_Diskussion:158.64.22.1&diff=177334609 Benutzer Diskussion:158.64.22.1 2018-05-11T10:25:53Z <p>158.64.22.1: </p> <hr /> <div><br /> ==LOOOOOOL==<br /> bruhhhh kaaa bumm oups</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer_Diskussion:158.64.22.1&diff=177334581 Benutzer Diskussion:158.64.22.1 2018-05-11T10:24:49Z <p>158.64.22.1: /* LOOOOOOL */</p> <hr /> <div><br /> ==LOOOOOOL==<br /> was ist hier losss? was mach ich hier bloss?</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer_Diskussion:158.64.22.1&diff=177334543 Benutzer Diskussion:158.64.22.1 2018-05-11T10:23:13Z <p>158.64.22.1: /* Vandalismus */</p> <hr /> <div><br /> ==LOOOOOOL==<br /> [[Datei:Stop hand nuvola.svg|30px|rechts]] Bitte unterlasse deine [[Wikipedia:Vandalismus|wenig hilfreichen Bearbeitungen]], wie &lt;span class=&quot;plainlinks&quot;&gt;[http://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Eschenburg_(Seeoffizier)?diff=119262302 zuletzt]&lt;/span&gt; in [[:Theodor Eschenburg (Seeoffizier)]], ansonsten kann das mit dem Entzug deiner Schreibrechte geahndet werden. Benutze bitte unsere [[Wikipedia:Spielwiese|Testseite]] für Tests. Vielen Dank. --[[Benutzer:Peter200|--Peter200]] ([[Benutzer Diskussion:Peter200|Diskussion]]) 09:34, 6. Jun. 2013 (CEST)</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ath%C3%A9n%C3%A9e_de_Luxembourg&diff=147258771 Athénée de Luxembourg 2015-10-22T07:19:27Z <p>158.64.22.1: /* Geschichte */</p> <hr /> <div>{{Infobox Schule<br /> | Schulname = Athénée de Luxembourg<br /> | Bild = [[Bild:Athénée Lux 1 Dez 07.jpg|300px|Schulgebäude im Jahr 2008]]<br /> | Schultyp = [[Weiterführende Schule]]<br /> | Ort = [[Luxemburg (Stadt)|Luxemburg]]<br /> | PLZ = 1430<br /> | Anschrift = 24, Bd. Pierre Dupong<br /> | Breitengrad = 49/36/14/N<br /> | Längengrad = 6/6/39/E<br /> | Region-ISO = LU<br /> | Land = [[Luxemburg]]<br /> | Schulträger = <br /> | Gründungsjahr = 1603<br /> | Schülerzahl = 1300<br /> | Lehrerzahl = <br /> | Leitung = Joseph Salentiny<br /> | Website = [http://www.al.lu/ www.al.lu]<br /> }}<br /> <br /> Das '''Athénée de Luxembourg''', auch ''Kolléisch'' genannt, ist eine [[weiterführende Schule]] in der Stadt [[Luxemburg]] im [[Großherzogtum Luxemburg]].<br /> <br /> [[Datei:Eglise college jesuites luxbg plan 1686.jpg|thumb|350px|Jesuitenkirche und -kolleg 1686]]<br /> == Geschichte ==<br /> Die Schule wurde 1603 als [[Jesuitenkolleg]] gegründet. Nach der [[Aufhebung des Jesuitenordens|Abschaffung des Jesuitenordens]] durch Papst [[Clemens XIV.]] im Jahre 1773 ordnete Erzherzogin [[Maria Theresia von Österreich]] (Luxemburg war zu dieser Zeit Teil der [[Österreichische Niederlande|österreichischen Niederlande]]) das Verbot des Ordens auch in ihrem Machtbereich an; die Schule wurde in ''Königliches pups Kolleg'' („Theresianum“) umbenannt und die [[Jesuiten]] durch weltliche Lehrer (die trotzdem oftmals Priester waren) ersetzt.<br /> <br /> Mit der Besetzung der Festung Luxemburg durch französische Revolutionstruppen im Jahr 1794 wurde die Schule geschlossen. Die Gebäude dienten zunächst als Gefängnis, später als Depot, Kaserne und schließlich als Militärkrankenhaus. In französischer Zeit war Luxemburg Teil des [[Forêts|''Département des Forêts'']]; die Verwaltung gründete 1802 eine neue ''Ecole centrale'', die 1803/1804 in eine ''Ecole secondaire'' umgewandelt wurde und 1805 in die Gebäude des früheren Kollegs einzog. 1808 wurde der Name erneut geändert in ''Collège Communal''.<br /> <br /> Nachdem das Großherzogtum Luxemburg 1815 durch den [[Wiener Kongress]] die Unabhängigkeit wiedererlangt hatte, wurde die Schule 1817 erneut umgewandelt in ''Athénée Royal'' (Königliches Athenäum). Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde durch mehrere Reformen die Ausrichtung der Schule immer wieder geändert, es gab unter anderem naturwissenschaftliche, medizinische und philosophische Zweige; 1892 wurde eine Schule für Wirtschaft und Industrie vom Athenäum abgespalten.<br /> <br /> Nach der Besetzung durch Nazideutschland 1940 wurde die Schule in ''Athenaeum'' umbenannt und in ein ''[[Gymnasium]] mit Oberschule für Jungen'' umgewandelt; nach der Befreiung wurde der vorherige Zustand wiederhergestellt und die Schule nun in ''Athénée Grand-Ducal'' umbenannt.<br /> <br /> 1964 zog die Schule aus den Anfang des 17. Jahrhunderts errichteten Gebäuden in der Luxemburger Altstadt um in neue Gebäude außerhalb des Stadtkerns. In der Folge zogen auch weitere Schulen dorthin und bildeten den ''Campus Geesseknäppchen''. 1968 wurde im Zuge einer Schulreform die allgemeine [[Koedukation]] eingeführt. Heute besuchen rund 1300 Schüler das ''Kolléisch''.<br /> <br /> Schon anfangs der 2000er-Jahre stellte sich das Gebäude von 1964 als zu klein heraus. Außerdem war es schon seit Jahren renovierungsbedürftig. Im Juni 2011 wurde mit dem Bau eines [[Provisorium]]s begonnen, das 2012 fertiggestellt wurde und seit Beginn des Schuljahres 2012–2013 genutzt wird. Das Gebäude, das durch seine auffallend farbige Außen[[fassade]] besticht, wurde vom [[Architekturbüro]] ''Bruck + Weckerle Architekten'' entworfen.<br /> <br /> Seit 2013 wird das Gebäude von 1964 renoviert. Unter anderem sollen neue Klassenräume geschaffen, die Zugänglichkeit für Personen mit Behinderungen verbessert, die [[Sanitäranlage]]n komplett erneuert und der Außenbereich völlig neu gestaltet werden. Außerdem sollen die [[Energieeffizienz]] und die [[Brandschutz]]maßnahmen den aktuellen [[Normung|Norm]]en angepasst werden.<br /> <br /> == Absolventen ==<br /> Zu den berühmtesten Absolventen zählt der französische Politiker [[Robert Schuman]], einer der Väter der [[Europäische Union|Europäischen Union]].<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{commonscat}}<br /> * [http://www.al.lu/ Website des Athénée de Luxembourg]<br /> <br /> == Quellen ==<br /> * Athénée Royal Grand-Ducal (Hrsg.): ''Programm herausgegeben am Schlusse des Schuljahres''. Luxembourg 1837–1890 ({{ULBDD|urn:nbn:de:hbz:061:1-245894}}) (Jahrgänge 1865; 1870–1874; 1884; 1886–1890)<br /> * Gérard Trausch: Les 400 ans de L’Athénée de Luxembourg (Luxemburg 2003)<br /> * [http://www.al.lu/images/pdf/dossier_de_presse_renovation.pdf Pressemitteilung des Athénée de Luxembourg zur Renovierung] (PDF; 2,2 MB)<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Athenee De Luxembourg}}<br /> [[Kategorie:Gymnasium in Luxemburg]]<br /> [[Kategorie:Luxemburg (Stadt)]]<br /> [[Kategorie:Ehemaliges Kolleg der Jesuiten|Luxemburg]]</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Geschichte_Luxemburgs&diff=147052703 Geschichte Luxemburgs 2015-10-16T09:16:39Z <p>158.64.22.1: AZ: Der Seiteninhalt wurde durch einen anderen Text ersetzt.</p> <hr /> <div> lol</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Luxemburg&diff=123041723 Luxemburg 2013-10-01T08:16:51Z <p>158.64.22.1: /* Klima */</p> <hr /> <div>{{Begriffsklärungshinweis}}<br /> {{Infobox Staat<br /> |NAME-AMTSSPRACHE = &lt;span style=&quot;white-space: nowrap;&quot;&gt;&lt;span style=&quot;font-size:1.4em;&quot;&gt;'''Groussherzogtum Lëtzebuerg'''&lt;/span&gt; ({{lbS}})&lt;br /&gt;&lt;span style=&quot;font-size:1.4em;&quot;&gt;'''Großherzogtum Luxemburg'''&lt;/span&gt; ({{deS}})&lt;br /&gt;&lt;span style=&quot;font-size:1.4em;&quot;&gt;'''Grand-Duché de Luxembourg'''&lt;/span&gt; ({{frS}})<br /> |BILD-FLAGGE = Flag of Luxembourg.svg<br /> |BILD-FLAGGE-RAHMEN = ja<br /> |ARTIKEL-FLAGGE = Flagge Luxemburgs<br /> |BILD-WAPPEN =Coat of Arms of Luxembourg.svg<br /> |BILD-WAPPEN-BREITE = 120px<br /> |ARTIKEL-WAPPEN = Wappen Luxemburgs<br /> |WAHLSPRUCH = ''Mir wëlle bleiwe wat mir sinn'' (lux.)&lt;br /&gt;<br /> ''Wir wollen bleiben, was wir sind'' (dt.)&lt;br /&gt;<br /> ''Nous voulons demeurer ce que nous sommes'' (frz.)<br /> |LÄNDERNAME = Großherzogtum Luxemburg / Grand-Duché du Luxembourg / Lëtzebuerg<br /> |AMTSSPRACHE = [[Luxemburgische Sprache|Luxemburgisch]] (Nationalsprache),&lt;br /&gt;[[Deutsche Sprache|Deutsch]] (Amtssprache),&lt;br /&gt;[[Französische Sprache|Französisch]] (Amtssprache)<br /> |HAUPTSTADT = [[Luxemburg (Stadt)|Luxemburg]]<br /> |STAATSFORM = [[parlamentarische Monarchie]]<br /> |STAATSOBERHAUPT = {{nowrap|[[Liste der luxemburgischen Herrscher|Großherzog]] [[Henri (Luxemburg)|Henri von Nassau-Weilburg]]}} (Heinrich&amp;nbsp;I.)<br /> |REGIERUNGSCHEF = [[Liste der Premierminister von Luxemburg|Premierminister]] [[Jean-Claude Juncker]]<br /> |AUßENMINISTER = [[Liste der Außenminister von Luxemburg|Premierminister]] [[Jean Asselborn]]<br /> |UNABHÄNGIGKEIT = 9. April 1839 von den [[Niederlande]]n ([[Londoner Konferenz (1838–1839)|Erste Londoner Konferenz]])&lt;ref&gt;[http://www.facebook.com/video/video.php?v=1368369253204 Video von den Festlichkeiten 1939: „100 Jahre Unabhängigkeit!“]&lt;/ref&gt;&lt;br /&gt;''11. Mai 1867 international anerkannt ([[Londoner Konferenz (1867)|Zweite Londoner Konferenz]])''&lt;ref&gt;Gerhard Köbler: ''Historisches Lexikon der Deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart.'' Beck, München 2007, ISBN 3-406-54986-1, S.&amp;nbsp;400; sowie Wolf D. Gruner, Wichard Woyke (Hrsg.): ''Europa-Lexikon: Länder, Politik, Institutionen.'' Beck, München 2004, ISBN 3-406-49425-0, S.&amp;nbsp;286.&lt;/ref&gt;<br /> |FLÄCHE = ([[Liste der Staaten der Erde#Liste|166.]]) 2.586,4<br /> |EINWOHNER = ([[Liste der Staaten der Erde#Liste|162.]]) 537.039 &lt;small&gt;(1. Januar 2013)&lt;/small&gt;,&lt;br /&gt;davon 44,5 % Ausländer&lt;ref name=&quot;Ausländer&quot;&gt;[http://www.statistiques.public.lu/stat/TableViewer/tableView.aspx?ReportId=384&amp;IF_Language=fra&amp;MainTheme=2&amp;FldrName=1 ''Population par sexe et par nationalité''], STATEC Luxembourg, abgerufen am 2. Juni 2013&lt;/ref&gt;<br /> |BEV-DICHTE = ([[Liste der Staaten der Erde#Liste|45.]]) 207<br /> |BEV-ZUNAHME = {{steigen}} +2,20&amp;nbsp;% &lt;small&gt;(2011)&lt;/small&gt;&lt;ref&gt;[https://www.google.de/publicdata/explore?ds=d5bncppjof8f9_&amp;met_y=sp_pop_grow&amp;idim=country:LUX Google Public Data – Luxemburg]. Abgerufen am 2. Juni 2013.&lt;/ref&gt;<br /> |BIP = 2011&lt;ref&gt;[http://www.imf.org/external/pubs/ft/weo/2012/01/weodata/index.aspx World Economic Outlook Database, April 2012] des [[Internationaler Währungsfonds|Internationalen Währungsfonds]]&lt;/ref&gt;<br /> * $ 58.412 Millionen &lt;small&gt;([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt|70.]])&lt;/small&gt;<br /> * $ 41.221 Millionen &lt;small&gt;([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt|94.]])&lt;/small&gt;<br /> * $ 113.533 &lt;small&gt;([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf|1.]])&lt;/small&gt;<br /> * $ 80.119 &lt;small&gt;([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf|2.]])&lt;/small&gt;<br /> |BIP-ERWEITERT =<br /> * Total (nominal)<br /> * Total ([[Kaufkraftparität|KKP]])<br /> * BIP/Einw. (nominal)<br /> * BIP/Einw. (KKP)<br /> |HDI = {{Gefallen}} 0,875 &lt;small&gt;(26.) (2012)&lt;/small&gt;&lt;ref&gt;{{cite web|url=http://hdr.undp.org/en/media/HDR2013%20Report%20German.pdf|title=Bericht über die menschliche Entwicklung 2013, Der Aufstieg des Südens: Menschlicher Fortschritt in einer ungleichen Welt|publisher=[[Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen]]|accessdate=6. Juni 2013|format=PDF; 6,0&amp;nbsp;MB}}&lt;/ref&gt; <br /> |WÄHRUNG = [[Euro]] (€) 1 Euro = 100 Cent<br /> |NATIONALHYMNE = [[Datei:Luxembourg National Anthem.ogg|mini|links|[[Ons Heemecht]]|155x125px]]<br /> |NATIONALFEIERTAG = [[Luxemburgischer Nationalfeiertag|23. Juni]]<br /> |ZEITZONE = [[UTC+1]] [[Mitteleuropäische Zeit|MEZ]]&lt;br /&gt;[[UTC+2]] [[MESZ]] (März bis Oktober)<br /> |KFZ-KENNZEICHEN = L<br /> |INTERNET-TLD = [[.lu]]<br /> |TELEFON-VORWAHL = +352<br /> |BILD-LAGE = Luxembourg in European Union (special marker).svg<br /> |BILD-LAGE-IMAGEMAP = Europa1<br /> |BILD1 = Luxemburg Topographisch.png<br /> }}<br /> <br /> '''Luxemburg''' (amtlich '''Großherzogtum Luxemburg''', {{lbS|''Groussherzogtum Lëtzebuerg''}}, {{frS|''Grand-Duché de Luxembourg''}}) ist eine [[parlamentarische Monarchie]] in [[Westeuropa|West-]] und [[Mitteleuropa]].<br /> <br /> Mit einer Fläche von 2586&amp;nbsp;Quadratkilometern ist Luxemburg einer der kleinsten Flächenstaaten der Erde und (nach [[Malta]]) das zweitkleinste Mitglied der [[Europäische Union|Europäischen Union]]. Es grenzt im Süden über 73&amp;nbsp;Kilometer an [[Frankreich]], im Westen über 148&amp;nbsp;Kilometer an [[Belgien]] und im Osten über 135&amp;nbsp;Kilometer an [[Deutschland]]. Mit [[Belgien]] und den [[Niederlande]]n bildet es die sogenannten [[Benelux]]staaten.<br /> <br /> Luxemburg ist eine [[Parlamentarische Monarchie|parlamentarische Erbmonarchie]] und hat unter den ursprünglich neun europäischen [[Großherzogtum|Großherzogtümern]] als einziges bis heute Bestand. <br /> <br /> Das Land ist Gründungsmitglied der [[Europäische Wirtschaftsgemeinschaft|Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG)]] und spielt im europäischen Einigungsprozess eine bedeutende Rolle. Die [[Luxemburg (Stadt)|Hauptstadt Luxemburgs]] ist Verwaltungssitz der [[Europäische Union|Europäischen Union]]. Sie ist Sitz des [[Europäischer Gerichtshof|Europäischen Gerichtshofs]], des [[Europäischer Rechnungshof|Europäischen Rechnungshofs]], des [[Europäisches Parlament|Sekretariats des Europäischen Parlaments]], der [[Europäische Investitionsbank|Europäischen Investitionsbank]], der [[Europäische Kommission|Dienststellen der Europäischen Kommission]] und der [[Europäische Finanzstabilisierungsfazilität|Europäischen Finanzstabilisierungsfazilität]]. Luxemburg ist außerdem Tagungsort des [[Rat der Europäischen Union|Rates der Europäischen Union]].<br /> <br /> == Landesname ==<br /> Der Name Luxemburg leitet sich vermutlich von [[Burg Lucilinburhuc|Lucilinburhuc]] ab, später ''Lützelburg'' („lützel“ = „klein“; vgl. friesisch „lütt“, engl. „little“), einer kleinen Burg, um die sich die (Haupt-) Stadt [[Luxemburg (Stadt)|Luxemburg]] gründete. Eine neuere Hypothese ist, dass die Bedeutung des Namens ''Lucilinburhuc'' auf das Wort ''[[Letze (Festungsbau)|Letze]]'' zurückgehe und einen befestigten Felsvorsprung bezeichnet. <br /> <br /> Das Land ist als Grafschaft im damaligen [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reich]] entstanden. Im deutschen Sprachraum wurde noch im 17. Jahrhundert der Name ''Lützenburg'' verwendet, wie beispielsweise in der Topographia&lt;ref&gt;[http://de.wikisource.org/wiki/Topographia_Colonia_et_al.:_Trier Topographia auf Wikisource]&lt;/ref&gt; des [[Matthäus Merian]] zu sehen ist. Später wurde dieser Name dann durch ''Luxemburg'' ersetzt, was nichts anderes ist, als die eingedeutsche Form des französischen Namens. Auf dem [[Wiener Kongress]] wurde Luxemburg zum Großherzogtum erhoben; [[Wilhelm I. (Niederlande)|Wilhelm I. von Nassau-Oranien]] wurde zum ersten Großherzog. Heute ist das Land das letzte [[Großherzogtum]] der Welt.<br /> <br /> == Geografie ==<br /> [[Datei:lux topo de.jpg|mini|hochkant=0.5|Relief]]<br /> &lt;div class=&quot;tright&quot; style=&quot;clear:none&quot;&gt;[[Datei:Mullerthal.jpg|miniatur|ohne|hochkant=0.5|Das Müllerthal]]&lt;/div&gt;<br /> [[Datei:Luxembourg City climate.svg|miniatur|hochkant=1.15|Klimadiagramm von Luxemburg-Stadt]]<br /> <br /> Der Norden des Landes ist ein Teil der [[Ardennen]] und wird (das) [[Ösling]] genannt. Dieser Teil liegt auf durchschnittlich 400 bis 500 Metern über dem [[Meeresspiegel]]. Die Landschaft im Ösling ist geprägt von bewaldeten Bergen, Hügeln und tiefen Flusstälern, wie zum Beispiel das Tal der [[Sauer (Fluss)|Sauer]]. Mit 560 Metern stellt der Hügel „[[Kneiff]]“ in [[Huldange]] (''deutsch:'' Huldingen) die höchste Erhebung des Landes dar. Der 559 Meter hohe [[Burgplatz (Luxemburg)|Burgplatz]] ist mit seinem grasbewachsenen Wassertankdach auf 562 Metern Höhe Luxemburgs höchster begehbarer Punkt. Dritthöchste Erhebung Luxemburgs und höchste Erhebung der [[Ardennen|Südardennen]] ist der 554 Meter hohe Napoleonsgaard bei Wahl. Im Norden Luxemburgs werden 358 Quadratkilometer des Landes durch den [[Deutsch-Luxemburgischer Naturpark|Deutsch-Luxemburgischen Naturpark]] geschützt.<br /> <br /> Im Süden liegt das fruchtbare [[Gutland]], das zum [[Lothringer Stufenland]] gehört. Dieses Gebiet weist eine höhere Bevölkerungs- und Industriedichte als das Ösling auf. Entwässert wird das Land durch die westöstlich verlaufende Sauer, mit [[Klerf]] und [[Our]] im Norden und [[Alzette]] im Süden. Der niedrigste Punkt des Landes, ''Spatz'' genannt (129 Meter ü. M.), befindet sich am Zusammenfluss von Sauer und [[Mosel]] in [[Wasserbillig]].<br /> <br /> Wichtige Flüsse Luxemburgs sind die [[Mosel]], die im Südosten den Grenzfluss zu [[Deutschland]] bildet, die [[Sauer (Fluss)|Sauer]], die [[Our]] und die [[Alzette]].<br /> <br /> {{Siehe auch|Liste der Flüsse in Luxemburg}}<br /> <br /> === deng mam ass fett an stenkt no scheisss<br /> hat ein gemäßigtes mitteleuropäisches Klima, das durch atlantische Meereswinde beeinflusst wird und sich durch milde Winter und gemäßigte und deshalb angenehme Sommer auszeichnet. Die Luft ist meist mild und feucht; die jährliche Niederschlagsmenge beträgt 782,2&amp;nbsp;mm; Temperaturen im Jahresmittel 9&amp;nbsp;°C, im Januar 0,8&amp;nbsp;°C, im Juli 17,5&amp;nbsp;°C. So liegen die im Januar, dem kältesten Monat, gemessenen Durchschnittstemperaturen bei etwa 2&amp;nbsp;°C. Die höchsten Temperaturen werden üblicherweise während der Sommermonate Juli und August gemessen. Zu dieser Zeit beträgt die Durchschnittstemperatur etwa 15–25&amp;nbsp;°C. Im Norden des Landes, dem Ösling, ist es meist etwas kühler und es kommt auch häufiger zu Niederschlägen.<br /> <br /> === Flora und Fauna ===<br /> Das [[Ösling]] im Norden des Landes, ein Teil der [[Ardennen]], ist durch bewaldete Mittelgebirgszüge und tiefe [[Fluss]]täler geprägt. Die am stärksten verbreiteten Baumarten sind [[Rotbuche]]n, [[Eichen]], [[Ahorn]] und [[Fichten]]. Dabei nehmen Eichen-Niederwälder, die so genannten [[Lohhecken]], immer noch einen großen Teil der Waldfläche ein. Für unbewaldete Flächen sind unter anderem die [[Glockenheide]] und [[Stechpalme]] charakteristisch. Die [[Lippenblütler]] [[Edel-Gamander|Echter-]] und [[Trauben-Gamander]] sind mediterrane Pflanzen, die im Südosten Luxemburgs vorkommen. Es gibt eine Vielfalt von Wiesentypen; die extensiv genutzten, artenreichen [[Magerwiese]]n gehen allerdings zurück (20 % der erhobenen Graslandarten stehen auf der Roten Liste der Gefäßpflanzen Luxemburgs).&lt;ref&gt;Simone Schneider, Christian Ries: ''Bunte Wiesen''. In: ''Recherche'', Beilage zu [[D’Lëtzebuerger Land]], 11. November 2011. S. 64. / Simone Schneider: ''Die Graslandgesellschaften Luxemburgs''. Diss. [[Universität Trier]], FB VI. 2011&lt;/ref&gt; Die Vegetation des tiefer gelegenen südlichen Teil des Landes (ca. 300&amp;nbsp;m), im sogenannten [[Gutland]], ist durch die landwirtschaftliche Nutzung und den Weinanbau an der [[Mosel]] geprägt.<br /> <br /> Die Tierwelt entspricht der für mitteleuropäische Länder üblichen Fauna. Allerdings beeindruckt das Ösling durch große Bestände an [[Rothirsch|Rot]]- und [[Schwarzwild]] sowie [[Greifvögel]]n, aber auch durch seltene Vogelarten wie den [[Schwarzstorch]] oder das [[Haselhuhn (Art)|Haselhuhn]]. Bei anderen Arten ist dagegen ein deutlicher Bestandsrückgang zu verzeichnen. So kamen vom [[Steinkauz]] in den 1960er Jahren noch 3400 bis 4200 Brutpaare in Luxemburg vor. Im Jahre 2006 war der Bestand auf 15 bis 20 Brutpaare zurückgegangen.&lt;ref&gt;{{Literatur| Autor=Dries van Nieuwenhuyse, Jean-Claude Génot, David H. Johnson| Titel=The Little Owl – Conservation, Ecology and Behavior of Athene noctua| Seiten=107| Verlag=Cambridge University Press | Ort=Cambridge | Jahr=2008 | ISBN=978-0-521-88678-9}}&lt;/ref&gt; Luxemburg ist bekannt für seinen [[Fische|Fischreichtum]], es gibt [[Forelle]]n, [[Hecht]]e, [[Zander]], [[Aalartige|Aale]], [[Karpfen]] und viele andere Fischarten. Im milden [[Moseltal]] hat sich die [[Mauereidechse]] angesiedelt, ein sonst eher in mediterranen Ländern vorkommendes Tier.<br /> <br /> 54,8 % der Säugetierarten, 41,5 % der Vogelarten, 33 % der Reptilienarten, 71,4 % der Amphibien und 62 % der Fischarten in Luxemburg sind bedroht.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|hrsg= Tageblatt|url= http://tageblatt.editpress.lu/luxembourg/35877.html|sprache= französisch|titel= Luxembourg: une diversité biologique impressionnante mais en voie de disparition.|zugriff=2009-12-11|offline=ja}}&lt;/ref&gt; Dies verlautet vom ''Observatoire de l’Environnement Naturel'' (OEN), der den ''Plan National Protection Nature''&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url= http://www.environnement.public.lu/conserv_nature/dossiers/PNPN/PNPNvfinale200407-2.pdf|sprache= französisch|format= PDF; 7,8&amp;nbsp;MB|titel= Plan National Protection Nature|zugriff=2009-12-11}}&lt;/ref&gt; aktualisiert hat.<br /> <br /> Es existiert eine Reihe von geplanten oder bereits umgesetzten Naturschutzprojekten:&lt;ref&gt;Haus vun der Natur asbl – Naturschutzzenter Lëtzebuerg: [http://www.luxnatur.lu/natsc.htm ''Naturschutzprojekte''], [http://www.luxnatur.lu/natleh.htm ''Natur-Lehrpfade in und um Luxemburg'']&lt;/ref&gt; so zum Beispiel der [[Roeser|Bongert Altenhoven]], die [[Halbtrockenrasen]] bei [[Junglinster]], der Naturlehrpfad [[Mompach|Deiwelskopp]], der Neibruch bei [[Grosbous]], das Naturschutzgebiet [[Differdingen|Prënzebierg]], das [[Naturreservat Sonnebierg]] der [[Lenningen (Luxemburg)|Canecher Wéngertsbierg]] oder das Feuchtgebiet [[Troisvierges|Cornelysmillen]].&lt;ref&gt;''Fondatioun Hëllef fir d’Natur'': [http://www.luxnatur.lu/hfn006.htm ''Naturlehrpfad Cornelysmillen'']&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Verwaltungsgliederung ==<br /> [[Datei:Distrikte-Kantone-Gemeinden Lux.png|mini|Gliederung Luxemburgs in drei Distrikte, zwölf Kantone und 106 Gemeinden]]<br /> <br /> Das Land wird untergliedert in drei Distrikte ([[Distrikt Grevenmacher|Grevenmacher]], [[Distrikt Luxemburg|Luxemburg]], [[Distrikt Diekirch|Diekirch]]) mit zwölf Kantonen und ab 2012 aufgrund von Fusionen ([[Clervaux]], [[Park Hosingen]], [[Ernztalgemeinde]], [[Esch-sur-Sûre]], [[Käerjeng]], [[Schengen]]) nur noch 106 Gemeinden.&lt;ref&gt;[http://www.gouvernement.lu/salle_presse/actualite/2011/12-decembre/29-modifications/index.html ''Aperçu des principaux changements en 2012: fusion communales, suppression de la contribution de crise, obligation de pneus d’hiver…''] Regierungskommuniqué, 29. Dezember 2011&lt;/ref&gt; Zwölf dieser Gemeinden besitzen den Status einer Stadt. Die Gemeinden sind Selbstverwaltungskörperschaften, die der Rechtsaufsicht der vom Großherzog ernannten Distriktskommissare unterliegen. Die [[Luxemburg (Stadt)|Stadt Luxemburg]] ist Hauptstadt des Großherzogtums und Sitz der Regierung. <br /> <br /> {{Siehe auch|Liste der Gemeinden im Großherzogtum Luxemburg}}<br /> <br /> === Distrikte und Kantone ===<br /> Die Distrikte und Kantone Luxemburgs sind Gebietseinteilungen, die den Ministerien zur Organisation ihres Regierungshandelns dienen. Eine besondere Aufgabe als Gebietskörperschaft, etwa zur demokratischen Willensbildung, fällt ihnen nicht zu. Je Kanton befinden sich an den jeweiligen Hauptorten (in der Regel) staatliche Einrichtungen wie Melde- und Straßenbauämter, Steuer- und Erbschaftsbehörden. Darüber hinaus sind hier weiterführende Schulen und Polizeizentralen zweiter Ordnung vorzugsweise angesiedelt. Auch die Grundschulaufsicht und viele andere staatliche und halbstaatliche Einrichtungen orientieren sich an der Einteilung nach den Kantonen.<br /> <br /> Den Distrikten sind in ihren Hauptorten die Distriktkommissare zugeordnet (siehe oben). Durch ihre Aufgabe, die Tätigkeiten der Gemeinden zu überprüfen und gegebenenfalls zu genehmigen oder zu verbieten, bilden diese eine Art Distriktregierung. Auch höhere staatliche Anlaufstellen wie Grundbuchämter und Polizeizentralen erster Ordnung sind hier vorzugsweise zu finden.<br /> <br /> Nicht immer decken sich die Kantons- und Distriktgrenzen mit der realen staatlichen Einteilung. So geht die maßgebliche Verwaltung für den Kanton Vianden in der von Diekirch auf. Esch an der Alzette hat anstatt Grevenmacher unter anderem Klinikum, Gericht und Finanzaufsicht aufzuweisen.&lt;ref name=&quot;autogenerated1&quot;&gt;[{{Toter Link |inline=ja | url=http://www.etat.lu/www.men.public.lu/www.miat.public.lu}}]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Gemeinden ===<br /> An der Spitze der luxemburgischen Gemeinde steht der ''Buergermeeschter'' (dt. ''Bürgermeister'', frz. ''Maire''). Er führt als Verwaltungsbeamter die Geschäfte der Gemeinde. Ihm zur Seite gestellt sind die ''Schäffen'' (dt. ''Schöffen'', frz. ''Echevins'' ) sowie der demokratisch, nach [[Mehrheitswahl|Mehrheits]]- oder [[Verhältniswahl]] gewählte Gemeinderat, aus dem Bürgermeister und Schöffen hervorgehen sollen (§&amp;nbsp;107 der Verfassung). Der Bürgermeister hat bei Sitzungen den Vorsitz inne, muss sich aber in allen wichtigen Angelegenheiten mit dem Schöffenrat einigen. Die Schöffen (und der Gemeinderat) können auch den Bourgmestre zum Handeln auffordern.<br /> <br /> In Luxemburg dürfen sich beliebig viele Gemeinden frei zu [[Syndikat (Luxemburg)|Syndikat]]en (etwa ''Zweckverbände'' oder ''Vereine'') zusammenschließen, um die Vielzahl ihrer Aufgaben gemeinsam zu bewältigen. So gibt es etwa Syndikate zur Grundversorgung der Bevölkerung oder für Musikschulen.&lt;ref name=&quot;autogenerated1&quot;/&gt;&lt;ref&gt;[http://www.legilux.public.lu/leg/textescoordonnes/recueils/Constitution/Page_de_garde.pdf PDF bei www.legilux.public.lu]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;constitution du grand duche de luxembourg&lt;/ref&gt;<br /> <br /> SIGI (''Syndicat Intercommunal de Gestion Informatique'') und [[LuxTrust]] haben für das Gemeinde-Portal macommune.lu die elektronische Signatur eingeführt, wodurch die Bürger der SIGI angeschlossenene Gemeinden von ihrer Verwaltung Dokumente online unterzeichnen können.&lt;ref&gt;[http://www.paperjam.lu/communique_de_presse/fr/le-sigi-et-luxtrust-introduisent-la-signature-electronique-pour-les-utilisat ''Le SIGI et LuxTrust introduisent la signature électronique pour les utilisateurs de macommune.lu''] paperjam, 30. Januar 2012&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Städte ===<br /> Das Großherzogtum Luxemburg weist rein rechnerisch nur eine [[Großstadt]] (&gt;&amp;nbsp;100.000 Einwohner) auf. Der statistische Urbanisierungsgrad ist in Luxemburg insgesamt gesehen sehr hoch. Etwa 92&amp;nbsp;Prozent der Einwohner leben in Städten (2003), die jedoch überwiegend nur [[Landstadt|Land]]- und [[Kleinstadt|Kleinstädte]] sind. Größte Stadt ist die Hauptstadt [[Luxemburg (Stadt)|Luxemburg]] ([[Luxemburgische Sprache|lux.]]: ''Lëtzebuerg'') mit 100.001 Einwohnern &lt;ref&gt;seit dem 17. Oktober 2012&lt;/ref&gt; (Großraum 142.000). Da sich ein Ort im Großherzogtum nur per Gesetz als „[[Stadt]]“ bezeichnen darf, hat Luxemburg nur zwölf Städte, denen die Stadtrechte oft bereits im [[Mittelalter]] verliehen wurden. Die größeren Städte liegen im Südwesten in der Minette-Region, in der sich die Eisen- und Stahlindustrie des Großherzogtums konzentriert. Dies sind unter anderem [[Esch an der Alzette]] (30.800, Großraum über 70.000), [[Differdingen]] (22.300) und [[Düdelingen]] (18.800). Im Norden Luxemburgs gibt es hingegen mehrere kleine Städte, die meist Hauptorte eines [[Verwaltungsgliederung Luxemburgs|Kantons]] sind. Um die beiden Städte [[Diekirch]] (6400) und [[Ettelbrück]] (8000) bildet sich die [[Nordstad]] (insgesamt rund 23.000), der größte Ballungsraum im Norden Luxemburgs, der neben der Hauptstadt und Esch-sur-Alzette als dritter Entwicklungspol des Großherzogtums gilt.<br /> <br /> {{Siehe auch|Liste der Gemeinden im Großherzogtum Luxemburg}}<br /> <br /> == Bevölkerung ==<br /> === Demografie ===<br /> [[Datei:Luxembourg demography.png|mini|Bevölkerungsentwicklung in Luxemburg, 1961 bis 2003; Zahl der Einwohner in Tausend]]<br /> <br /> Anfang 2013 zählte Luxemburg 537.039 Einwohner.&lt;ref&gt;http://www.statistiques.public.lu/stat/TableViewer/tableView.aspx?ReportId=397&amp;IF_Language=fra&amp;MainTheme=2&amp;FldrName=1 STATEC Luxembourg – Population par canton et commune 1821–2013 (französisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Es hat in den letzten Jahrzehnten durch sein Wirtschaftswachstum und den sich damit vergrößernden Arbeitsmarkt ein fast stetiges [[Bevölkerungswachstum]] aufgewiesen, das vor allem durch [[Einwanderung]] zustande kam. In der Politik wurde daraufhin lebhaft die optimale Bevölkerungsgröße für Luxemburg diskutiert. Eine Studie kommt zu der Aussage, dass es keine lineare Beziehung zwischen dem Bevölkerungswachstum und den Belastungen von Infrastrukturen und Umwelt gebe; ein Bevölkerungswachstum müsse nicht notwendigerweise die Lebensqualität im Lande verschlechtern.&lt;ref&gt;Philipp Schepelmann: [http://www.environnement.public.lu/developpement_durable/publications/etude_SERI_02_04/Etude_SERI_02_04_PDF.pdf ''Umweltentlastung trotz Bevölkerungszuwachs? Ökologische Aspekte der Zuwanderung nach Luxemburg.''] (PDF; 293&amp;nbsp;kB) SERI-Studie im Auftrag des Umweltministeriums Luxemburg, April 2002.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der [[Ausländeranteil]] beträgt 44,5&amp;nbsp;% (= 238.800). 16,40&amp;nbsp;% (= 88.200) der Gesamtbevölkerung sind portugiesische, 6,55&amp;nbsp;% (= 35.200) französische, 3,88&amp;nbsp;% (= 19.898) italienische, 3,20&amp;nbsp;% (= 17.600) belgische, 2,30&amp;nbsp;% (= 12.400) deutsche Staatsbürger. Kleinere Einwanderergruppen bilden etwa Briten, Niederländer, Spanier, Polen, Bosniaken, Albaner, Griechen und Türken.&lt;ref&gt;http://www.statistiques.public.lu/stat/TableViewer/tableView.aspx?ReportId=384&amp;IF_Language=fra&amp;MainTheme=2&amp;FldrName=1&amp;RFPath=68 STATEC Luxembourg – Population par sexe et nationalité (x1000) 1981, 1991, 2001–2013] (franz.)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In Luxemburg leben ca. 2.500 [[Jenische]] als Minderheitenvolk ohne besonderen Status und mit unterschiedlicher Staatszugehörigkeit. Am bekanntesten hierfür ist [[Weimerskirch]], wo seit Generationen jenische Familien ihren Hauptwohnsitz haben.<br /> <br /> In Luxemburg arbeiten knapp über 154.000 (2011) [[Grenzgänger]] aus den umliegenden Nachbarregionen. Sie machen etwa 40&amp;nbsp;% der in Luxemburg Beschäftigten aus. 52&amp;nbsp;% der Grenzpendler kommen aus dem benachbarten [[Lothringen]], 27&amp;nbsp;% aus den benachbarten belgischen Provinzen und 21&amp;nbsp;% aus den angrenzenden deutschen Ländern Rheinland-Pfalz und Saarland (2005). 7.500 Nicht-Luxemburger arbeiten bei den in Luxemburg angesiedelten europäischen Institutionen.<br /> <br /> 17,1&amp;nbsp;% der Luxemburger sind unter 15 Jahre alt (davon männlich 46.210, weiblich 43.765), 68,9&amp;nbsp;% der Einwohner sind zwischen 15 und 64 Jahre alt (davon männlich 184.003, weiblich 177.614), 14,0&amp;nbsp;% sind 65 und älter (davon männlich 31.607, weiblich 41.654). (Stand: 2012) Das Durchschnittsalter beträgt 38,51 Jahre (Stand: 2010).<br /> <br /> Die [[Lebenserwartung]] in Luxemburg beträgt durchschnittlich 78,7 Jahre; für Männer 75,5 Jahre und für Frauen 82,2 Jahre (Stand: 2005).<br /> <br /> === Sprachen ===<br /> Die Sprachensituation in Luxemburg ist vielschichtig.&lt;ref&gt;Guy Berg: ''„Mir wëlle bleiwe wat mir sin“. Soziolinguistische und sprachtypologische Betrachtungen zur luxemburgischen Mehrsprachigkeit''. / Fernand Hoffmann: ''Sprachen in Luxemburg: Sprachwissenschaftliche und literarhistorische Beschreibung einer Triglossie-Situation.'' (= Deutsche Sprache in Europa und Übersee; Bd. 6), Wiesbaden 1979, ISBN 3-515-02985-0.&lt;/ref&gt; Die Muttersprache der Luxemburger ist [[Luxemburgische Sprache|Luxemburgisch]] („Lëtzebuergesch“), eine [[Moselfränkische Dialektgruppe|moselfränkische]] [[Gemeindeutsch|hochdeutsche]] [[Mundart]]&lt;ref&gt;Peter Gilles: ''Die Emanzipation des Lëtzebuergeschen aus dem Gefüge der deutschen Mundarten'', aus „Zeitschrift für deutsche Philologie“ 117 (1998), 20–35. Robert Bruch: ''Grundlegung einer Geschichte des Luxemburgischen'', Luxembourg, Publications scientifiques et littéraires du Ministère de l’Éducation nationale, 1953, vol. I; ''Das Luxemburgische im westfränkischen Kreis'', Luxembourg, Publications scientifiques et littéraires du Ministère de l’Éducation nationale, 1954, vol. II.&lt;/ref&gt; mit einem etwas höheren Anteil französischer [[Lehnwort|Lehnwörter]] als das [[Standarddeutsch]]e. Sie wurde allerdings erst mit dem Sprachengesetz von 1984 zur Nationalsprache und mündlichen Amtssprache des Landes erhoben und wird laut Umfrage der Europäischen Union von etwa 70 Prozent der Bevölkerung als Muttersprache angegeben.<br /> <br /> [[Standarddeutsch]] und [[Französische Sprache|Französisch]] sind gemäß dem Sprachengesetz von 1984 ebenfalls Amtssprachen; somit hat Luxemburg insgesamt drei offizielle Sprachen. Deutsch war lange als Standardsprache verbreitet, verlor allerdings nach der Erfahrung der Besatzungszeit während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] an Ansehen. Französisch dient schon länger als Prestigesprache und gewann seither an Bedeutung. Seit 1944 wird etwa in den Verwaltungen und Ministerien sowie in höheren Schulen (nicht an den grundsätzlich deutschsprachigen Grund- und Berufsschulen) Französisch schriftlich verwendet, Luxemburgisch aber nach wie vor bevorzugt gesprochen. Zum gleichen Zeitpunkt, nach der Befreiung von der Nazi-Herrschaft 1944, wurde der Landesname international von „Luxemburg“ in „Luxembourg“ geändert, und alle Gesetze werden seitdem nur noch auf Französisch veröffentlicht. Aus diesem Grund wird seitdem der Name auch offiziell im Englischen mit dem untypischen „ou“ geschrieben; traditionell ist jedoch auch nach wie vor die alte Schreibweise.<br /> <br /> Typisch für eine [[Diglossie]] ist, dass insbesondere Deutsch von den Druckmedien genutzt wird. Obwohl in vielen Büchern aus Luxemburg am Anfang der ISBN die Ziffer »2« für Französisch steht, sind auch diese Bücher in luxemburgischer oder deutscher Sprache erschienen. Luxemburgisch als Nationalsprache soll dazu beitragen, die kulturelle Identität der Luxemburger zu wahren und die Immigranten unterschiedlichster Herkunft und Sprache in die luxemburgische Gesellschaft zu integrieren.<br /> <br /> Aufgrund ihrer Bedeutung lernt man in der Grundschule die Pflichtfächer Deutsch und Französisch und später noch Englisch (je nach Ausbildungsgrad können noch andere Sprachen hinzukommen). Die Unterrichtssprache der naturwissenschaftlichen Fächer wechselt im &lt;!-- Schul?- --&gt;Laufe der Jahre von Deutsch nach Französisch. <br /> Wendet sich allerdings ein Bürger auf Luxemburgisch oder auf Standarddeutsch an eine amtliche Stelle, soll er seine Antwort laut Vorschrift in der von ihm benutzten Sprache erhalten. Vor Gericht z.&amp;nbsp;B. herrscht ein gravierendes Sprachenchaos, denn dort wird – der allgemeinen Verständlichkeit wegen – Luxemburgisch gesprochen, das Sitzungsprotokoll wird auf Hochdeutsch erstellt und die Gesetzestexte werden auf Französisch zitiert. In Banken, Geschäften oder in der Gastronomie wird oft Französisch gesprochen, da viele Angestellte im Dienstleistungsbereich als Grenzpendler aus [[Lothringen]] (Frankreich) oder [[Wallonien]] (Belgien) kommen.<br /> <br /> Seit März 1970 ist Luxemburg Mitglied der ''Organisation internationale de la Francophonie'' (Internationale Organisation der [[Frankophonie]]). Luxemburg beteiligte sich dagegen überraschend nicht an der [[Zwischenstaatliche Kommission für deutsche Rechtschreibung|Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung]], die zur Betreuung der [[Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996|deutschen Rechtschreibreform von 1996]] ins Leben gerufen wurde. Die neue deutsche Rechtschreibung wurde auf Anordnung der Regierung in den Schulunterricht eingeführt.<br /> <br /> Eine Orthografie für die luxemburgische Sprache ist offiziell eingeführt;&lt;ref&gt;Mémorial du Grand-Duché de Luxembourg, ''Arrêté Ministériel portant fixation d’un système officiel d’orthographe'', [http://www.legilux.public.lu/leg/a/archives/1946/0400709/index.html Règlement grand-ducal du 5 juin 1946]. Mémorial du Grand-Duché de Luxembourg (Hrsg.): ''Réforme du système officiel d’orthographe luxembourgeoise'', [http://www.legilux.public.lu/leg/a/archives/1999/1121108/index.html Règlement grand-ducal du 30 juillet 1999.]&lt;/ref&gt; jedoch gibt es regionale Unterschiede (z. B. für das Wort ''uns'' benutzt man in Luxemburg-Stadt ''ons'' und sonst ''eis'').<br /> <br /> Eine weitere Sprache in Luxemburg ist die [[jenische Sprache]], welche von einigen Sprachgelehrten als eigenständiges Idiom anerkannt und vor allem in Luxemburg-Pfaffenthal und Luxemburg-Weimerskirch noch von den dort ansässigen [[Jenische|Jenischen]] gesprochen wird. Des Weiteren sind fast 20 Prozent der Bevölkerung Luxemburgs [[Portugal|portugiesische]] Einwanderer oder deren Nachkommen, die oft auch ihre Muttersprache sprechen.&lt;!--&lt;ref&gt;{{Internetquelle|hrsg= Presse- und Informationsdienst der Luxemburger Regierung|url= http://www.gouvernement.lu/publications/download/AP_langues_DE_2005.pdf|format= PDF|titel= Apropos Sprachen|zugriff=2009-12-16 }}&lt;/ref&gt;--&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle|hrsg= Presse- und Informationsdienst der Luxemburger Regierung|url= http://ec.europa.eu/public_opinion/archives/ebs/ebs_237.en.pdf|format= PDF; 148&amp;nbsp;kB|sprache= Englisch|titel= Eurobarometer-Umfrage: Europeans and languages|zugriff=2009-12-16 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Religionen ===<br /> Laut Datenschutzgesetz zählen u.&amp;nbsp;a. Angaben über die religiösen oder philosophischen Überzeugungen einer Person zu den sensiblen Datenarten, die grundsätzlich nicht erhoben werden dürfen.&lt;ref&gt;Art. 6.(1) des Gesetzes vom 2. August 2002; vgl. Cyril Pierre-Beausse: ''La Protection des Données Personnelles.'' Éd. Promoculture, Luxemburg 2005. ISBN 2-87974-063-0. S. 87.&lt;/ref&gt; Demzufolge liegen von amtlicher Seite keine Angaben über die Anzahl der Anhänger der unterschiedlichen Religionsgemeinschaften vor, sondern lediglich bezogen auf sowohl religiös bestimmte wie auch standesamtlich relevante Ereignisse.&lt;ref&gt;[http://www.statistiques.public.lu/stat/TableViewer/tableView.aspx ''Événements de l’état civil selon les principaux cultes 1970 – 2010''] Datentabelle statec, Stand: 2. November 2011. Cultes: Culte catholique; Culte protestant; Culte israélite; Baptêmes + État civil: Enterrements&lt;/ref&gt; <br /> <br /> Neben [[Römisch-katholische Kirche|Katholiken]] gibt es die beiden vom Staat konventionierten Evangelischen Kirchen, die [[Eglise Protestante du Grand-Duché du Luxembourg|Evangelische Kirche von Luxemburg]] seit 1817 mit dem Hauptsitz in Luxemburg-Stadt und landesweiter Verbreitung&lt;ref&gt;Loi du 10 juillet 1998 portant approbation de la Convention du 31 octobre 1997 entre le Gouvernement, d’une part, et l’Eglise Protestante du Luxembourg, d’autre part&lt;/ref&gt; und die Protestantisch-Reformierte Kirche von Luxemburg in Esch, sowie [[Juden]],&lt;ref&gt;Charles, Lehrman, Graziella: ''La Communauté juive du Luxembourg dans le passé et dans le présent.'' Esch-sur-Alzette 1953.&lt;/ref&gt; [[Islam|Muslime]] und eine Vielzahl kleinerer [[Evangelische Kirche|evangelischer]] (als [[protestantisch]] bezeichneter), [[evangelikale]]r und [[orthodoxe]]r Kirchen und Kirchengemeinden.&lt;ref&gt;[http://www.Religion.lu www.religion.lu] (französisch), eingesehen am 12. Juni 2011&lt;/ref&gt; Nach Angaben der römisch-katholischen Kirche ([[Annuario Pontificio|AP 2013]]) waren Ende 2011 79% der Bevölkerung katholisch.<br /> Laut einer TNS Ilres Umfrage aus dem Jahr 2012 sprechen sich 67% der Bevölkerung für eine Trennung von Kirche und Staat aus.&lt;ref&gt;http://www.tageblatt.lu/nachrichten/luxemburg/story/Mehrheit-fordert-Trennung-von-Kirche-und-Staat-20362846&lt;/ref&gt;<br /> <br /> 1988 wurde das katholische Bistum Luxemburg von [[Papst]] [[Johannes Paul II.]] zum [[Erzbistum Luxemburg|Erzbistum]] erhoben. Am 13. März 1973 wurde der sonntägliche Kirchenbesuch ausgezählt.&lt;ref&gt;[[Michel Pauly]]: [http://www.forum.lu/pdf/artikel/487_21_Pauly.pdf ''Nur noch 30%. Der Messebesuch in Luxemburg''] (PDF; 378&amp;nbsp;kB) [[Forum für Politik, Gesellschaft und Kultur|forum]], 01/1978&lt;/ref&gt; Gelegenheit zu einer Beurteilung der Anziehungskraft der katholische Kirche war auch ein Papst-Besuch.&lt;ref&gt;[[Fernand Fehlen]]: [http://www.forum.lu/pdf/artikel/1673_81_Fehlen.pdf ''Kirchliche Truppenschau. Das Mobilisationspotential der Luxemburger Kirche''] (PDF; 350&amp;nbsp;kB) forum, 06/1985.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Staat hat bislang Konventionen mit der Evangelischen Kirche von Luxemburg,&lt;ref&gt;http://www.kirchenrecht.net/lu/a0662008.pdf&lt;/ref&gt; der Protestantisch-Reformierten Kirche von Luxemburg, dem jüdischen Konsistorium, der griechisch-orthodoxen, der römisch-katholischen und der Anglikanischen Kirche abgeschlossen, mit der röm.-katholischen Kirche zudem eine Konvention über den Religionsunterricht in den öffentlichen Schulen. Somit kann ein Schüler oder eine Schülerin in Luxemburg bisher nur zwischen dem katholischen Religionsunterricht und dem „Moral“ genannten [[Ethikunterricht]] wählen. Für die anderen Religionen fehlt eine solche Konvention.<br /> <br /> Damit der Staat mit den Anhängern des [[Islam]] ebenfalls eine Konvention abschließen kann, wurde eine Vertretung („[[Schura (Islam)|Shoura]]“) gewählt. Von den 2.500 Personen, die sich in die Wahllisten eingetragen hatten, wählten schließlich 650 hierzu ihre zwölf Vertreter aus.&lt;ref&gt;''La nouvelle Shoura du Luxembourg élue'' Le Quotidien, 6. Juli 2011. S. 5&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> {{Hauptartikel|Geschichte Luxemburgs}}<br /> <br /> [[Datei:Luxembourg City Bock4 fromCorniche.jpg|mini|Der Bockfelsen in Luxemburg-Stadt, den Graf Siegfried 963 erwarb]]<br /> <br /> === Kelten, Römer ===<br /> Die ersten Siedlungsspuren auf dem Gebiet des heutigen Luxemburgs gehen auf die [[Kelten]] zurück und stammen aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. Ungefähr einhundert Jahre später drangen Römer in das Land ein, als [[Julius Caesar|Caesar]] um 58–51 v. Chr. [[Gallien]] und einen Teil von [[Germania superior|Germanien]] bis zur Rheingrenze eroberte. Das Gebiet des heutigen Luxemburgs wurde Teil des [[Imperium Romanum]].<br /> <br /> Im 5. Jahrhundert n. Chr. – zur Zeit der Völkerwanderung – drängten die germanischen [[Franken (Volk)|Franken]] die Römer zurück. [[Wandermönch]]e missionierten die Menschen zum [[Christianisierung|Christentum]] und bauten Klöster. Das [[Kloster Echternach]] wurde vom angelsächsischen Missionar [[Willibrord]] im Jahre 698 gegründet.<br /> <br /> === Grafschaft Luxemburg innerhalb des Fränkischen Reiches ===<br /> [[Datei:Sigismund(HRR).jpg|mini|Kaiser Sigismund (Holzschnitt, 1536)]]<br /> <br /> Im Jahre 963, als das Land zum [[Ostfränkisches Reich|ostfränkischen Reich]] gehörte, erwarb Graf [[Siegfried I. (Luxemburg)|Siegfried I.]] durch einen Tauschhandel mit der [[Reichsabtei St. Maximin|Abtei St.-Maximin]] in [[Trier]] den kleinen Bockfelsen im [[Alzette]]tal mit der [[Burg Lucilinburhuc]]. Damit legte er den Grundstein für das Land und Adelsgeschlecht der [[Wigeriche#Die Grafen von Luxemburg („Luxemburger“)|Luxemburger]] und für die Grafschaft Luxemburg.<br /> <br /> === Herzogtum Luxemburg innerhalb des Heiligen Römischen Reiches ===<br /> {{Anker|Herzogtum}}1308 wurde Graf [[Heinrich VII. (HRR)|Heinrich von Luxemburg]] zum [[Römisch-deutscher König|römisch-deutschen König]] gewählt. Er und sein Sohn [[Johann von Böhmen|Johann]], der 1310 König von Böhmen wurde, begründeten die Machtstellung der Luxemburger im mittelalterlichen Deutschen Reich ([[Heiliges Römisches Reich]]). 1354 wurde die Grafschaft Luxemburg von Kaiser [[Karl IV. (HRR)|Karl IV.]] zum [[Herzogtum]] erhoben. Erster Herzog wurde [[Wenzel I. (Luxemburg)|Wenzel I.]] Mit dem Tod des römisch-deutschen Kaisers [[Sigismund von Luxemburg|Sigismund]] 1437 starb die Hauptlinie des Hauses Luxemburg aus, womit die Vorherrschaft im Reich endete. Im Jahr 1441 verkaufte die letzte Herzogin aus dem Haus Luxemburg das Land an das französische [[Haus Burgund]]. Es blieb aber staatsrechtlich ein Lehen des Reiches. Nach dem Tod des letzten Burgunderherzogs [[Karl der Kühne|Karl der Kühne]] im Jahr 1477 kam Luxemburg mit dem gesamten burgundischen Erbe an Karls Tochter [[Maria von Burgund]] und ihren Ehemann, den späteren römisch-deutschen Kaiser [[Maximilian I. (HRR)|Maximilian I.]] von Habsburg.<br /> <br /> [[Datei:HRR 1400.png|thumb|mini|Das Heilige Römische Reich um 1400]]<br /> [[Datei:Imperial Circles-2005-10-15-de.png|mini|Reichskreiseinteilung seit 1512. Die kreisfreien Territorien sind weiß dargestellt.]]<br /> [[Datei:Pieter van der Aa Luxembourg 1712.jpg|mini|Karte Luxemburgs von 1712]]<br /> <br /> Im Jahre 1482 gelangte Luxemburg innerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation unter die Herrschaft der [[Habsburg]]er; 1555 innerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation unter deren spanische Linie.<br /> <br /> 1659 kam es als Konsequenz des [[Pyrenäenfrieden]]s zur ersten Teilung Luxemburgs: Die Abtrennung des Südens des Landes von [[Thionville|Diedenhofen]] bis [[Montmédy]] an Frankreich. Von 1684 bis 1697 war das Land infolge des [[Reunionskrieg (1683–1684)|Reunionskrieges von 1683/84]] [[Ludwig XIV.|Ludwigs XIV.]] sogar gänzlich unter französische Herrschaft.<br /> <br /> Im [[Spanischer Erbfolgekrieg|Spanischen Erbfolgekrieg]] 1713 fiel Luxemburg an die [[Österreichische Niederlande|Österreichischen Niederlande]] und wurde somit erneut ein Habsburger Land innerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Von 1795/1801 bis 1814 fiel das Land nach dem Einzug [[Napoleon Bonaparte|Napoleons]] bzw. der französischen Revolutionstruppen abermals unter französische Herrschaft.<br /> <br /> === Großherzogtum Luxemburg innerhalb des Deutschen Bundes ===<br /> [[Datei:Deutscher Bund.png|mini|Deutscher Bund 1815–1866]]<br /> <br /> Das [[Heiliges Römisches Reich|Heilige Römische Reich Deutscher Nation]], dem das Herzogtum angehörte, wurde 1806 aufgelöst. Luxemburg ging wie alle [[Linkes Rheinufer|linksrheinischen]] deutschen Gebiete an Frankreich, und zwar so lange, bis das erste napoleonische Kaiserreich unterging. Der [[Wiener Kongress]] legte 1815 fest, dass das nun zum [[Großherzogtum]] erhobene Land ein Bundesstaat des neu gegründeten [[Deutscher Bund|Deutschen Bundes]] wurde. Gleichzeitig führten die Kongressbeschlüsse zu einer [[Personalunion]] mit dem [[Vereinigtes Königreich der Niederlande|Königreich der Vereinigten Niederlande]]. Damit wurde die zweite Teilung des Landes bewirkt, eigentlich jedoch nur eine nicht vollständige Wiederherstellung des [[status quo ante]]: Einige nördliche Gebiete des alten Luxemburg fielen von Frankreich unmittelbar an die Niederlande, östliche an [[Rheinpreußen]]. 1830 schloss sich Luxemburg der [[Belgische Revolution|belgischen Revolution]] an. 1839 kam es zur dritten und letzten Teilung, in der das „Französische Quartier“, nämlich die französischsprachige Westhälfte, neben Gebieten um die Stadt [[Arel]] und [[Martelange|Martelingen]] als [[Provinz Luxemburg]] vollständig an Belgien fiel; seither verblieb im Großherzogtum Luxemburg nur noch das „Germanische Quartier“, nämlich die rein moselfränkisch sprechende Osthälfte. <br /> <br /> Im [[Bundestag (Deutscher Bund)|deutschen Bundestag]] übte bis zur Auflösung des [[Deutscher Bund|Deutschen Bundes]] 1866 das Königreich der Niederlande die [[Virilstimme]] für Luxemburg aus.<br /> <br /> === Luxemburgkrise ===<br /> 1867 kam es zur [[Luxemburgkrise]]: [[Napoléon III.]] versuchte, Luxemburg von König Wilhelm III. der Niederlande zu kaufen. Die Öffentlichkeit im Großherzogtum und in den anderen Gebieten des Deutschen Bundes stellte sich empört gegen den beabsichtigten Verkauf des Landes an Frankreich: Luxemburg, das Heimatland der Dynastie der Luxemburger, die vier [[Römisch-deutscher Kaiser|römisch-deutsche Kaiser]] gestellt hatte, sollte nicht an Frankreich, den damaligen [[Deutsch-französische Erbfeindschaft|Erbfeind]], fallen. Eine starke Protestbewegung plädierte mit ihrer Petition an den König-Großherzog Wilhelm III. für den Status Quo. Der Wahlspruch „Mir wëlle bleiwe wat mir sinn“ wurde unter der luxemburgischen Bevölkerung populär. Die Krise mündete in den [[Londoner Vertrag 1867|zweiten Londoner Vertrag]] von 1867, in dem das Land als Kompromiss ''für immer neutral'' erklärt wurde. Die deutsche [[Festung Luxemburg|Bundesfestung]] in Luxemburg wurde daraufhin [[Schleifung|geschleift]].<br /> <br /> === Vollständige Unabhängigkeit Luxemburgs ===<br /> Wegen des Aussterbens des [[Niederländisches Königshaus|niederländischen Königshauses]] (Oranien-Nassau) im Mannesstamme 1890 gelangten aufgrund des privatrechtlichen Erbvertrags zwischen den Prinzen des Hauses Nassau (des [[Nassauischer Erbverein|Nassauischen Erbvereins]]) die nächsten männlichen Verwandten, die [[Herzogtum Nassau|Herzöge]] von [[Haus Nassau|Nassau-Weilburg]], an die Regierung. Damit erhielt Luxemburg seine eigene erbliche [[Dynastie]], das [[Nassau-Weilburg|Haus Nassau-Weilburg]].<br /> <br /> Die vollständige Unabhängigkeit erreichte Luxemburg nach dem Tod des niederländischen Königs [[Wilhelm III. (Niederlande)|Wilhelm III.]] im Jahr 1890. Auch nach Entstehung des [[Norddeutscher Bund|Norddeutschen Bundes]] und des [[Deutsches Kaiserreich|Deutschen Reiches]] blieb das Großherzogtum jedoch bis 1919 weiterhin Mitglied im [[Deutscher Zollverein|Deutschen Zollverein]].<br /> <br /> [[Datei:ZollvereinBIG 1834.png|thumb|miniatur|Der Deutsche Zollverein 1834–1919&lt;br /&gt;blau = zum Zeitpunkt der Gründung&lt;br /&gt;grün = Erweiterungen bis 1866&lt;br /&gt;gelb = Erweiterungen nach 1866&lt;br /&gt;rot = Grenzen des Deutschen Bundes 1828&lt;br /&gt;rosa = Relevante Veränderungen nach 1834]]<br /> [[Datei:Charlotte, Grand Duchess of Luxembourg.jpg|miniatur|Großherzogin [[Charlotte (Luxemburg)|Charlotte von Nassau-Weilburg]] 1896–1985]]<br /> <br /> === 20. Jahrhundert ===<br /> Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] (1914–1918) wurde die vertragliche Neutralität Luxemburgs von den deutschen Truppen verletzt, da Luxemburg zum Durchmarsch im Krieg gegen Frankreich benutzt und deswegen besetzt wurde. Es kam zur Staatskrise von 1918 bis 1919: Wegen ihrer pro-deutschen Haltung während des Ersten Weltkrieges geriet Großherzogin [[Maria-Adelheid (Luxemburg)|Marie Adelheid]] unter starken innenpolitischen Druck und dankte schließlich zugunsten ihrer Schwester [[Charlotte (Luxemburg)|Charlotte]] ab.<br /> <br /> {{Siehe auch|Volksreferendum vom 28. September 1919}}<br /> <br /> 1919 führte Luxemburg das [[Frauenwahlrecht]] ein, die ''[[UEBL|Union Économique Belgo-Luxembourgeoise]]'' wurde 1922 gegründet. Dieses Vertragswerk regelte u.&amp;nbsp;a. die Parität zwischen belgischer und luxemburgischer Währung (Franken).<br /> <br /> Die deutsche [[Wehrmacht]] marschierte im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] (1939–1945) durch Luxemburg, wieder [[Westfeldzug|um Frankreich anzugreifen]]. Im Mai 1940 besetzen deutsche Truppen Luxemburg. Die Regierung und die Großherzogin flohen ins Exil nach [[London]]. Nach einer [[Oberkommando des Heeres#Gliederung|Militärverwaltung]] wurde eine [[Chef der Zivilverwaltung|Zivilverwaltung]] unter [[Gustav Simon (Gauleiter)|Gustav Simon]], [[Gauleiter|NSDAP-Gauleiter]] des angrenzenden Gaues Moselland, eingesetzt. Luxemburger wurden zur deutschen [[Wehrmacht]] bzw. zum [[Kriegsdienst]] zwangseingezogen und jüdische Bürger wurden in deutsche [[KZ|Konzentrationslager]] deportiert. Im August 1942 [[Annexion|annektierte]] Deutschland das besetzte Land und formte aus den Distrikten [[Landkreis]]e. Der Zweite Weltkrieg wurde zu einer Bewährungsprobe für die junge Nation und führte dazu, dass Nationalsymbole wie die Monarchie und die luxemburgische Sprache noch fester im nationalen Bewusstsein verankert wurden. Am 10. September 1944 wurde Luxemburg von den Amerikanern erstmals befreit. Im Dezember folgte jedoch die deutsche [[Ardennenoffensive]].&lt;ref&gt;Zum 65. Jahrestag siehe [http://www.gouvernement.lu/salle_presse/actualite/2009/12-decembre/16-ardennes/index.html ''Commémorations nationales du 65e anniversaire de la bataille des Ardennes.''] Informationen der Luxemburger Regierung, 16. Dezember 2009.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> {{Siehe auch|Luxemburg im Zweiten Weltkrieg}}<br /> <br /> Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Zoll- und Wirtschaftsunion schrittweise auf die Niederlande ausgedehnt ([[Benelux]]-Staaten). Luxemburg wurde 1945 Mitglied der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]]. 1948 hob das Land die ''„immerwährende Neutralität“'', die seit 1867 verankert war, formell auf. Luxemburg wurde 1952 Sitz der [[Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl|Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl]] (EGKS), auch ''Montanunion'' genannt. 1957 war Luxemburg eines der sechs Gründungsmitglieder der [[Europäische Wirtschaftsgemeinschaft|Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft]] (EWG). Luxemburg beschloss 1985 mit vier weiteren EU-Staaten das nach dem luxemburgischen Moselort benannte [[Schengener Abkommen]]. 1986 kam es zur Verleihung des [[Karlspreis]]es an das gesamte luxemburgische Volk wegen besonderer Verdienste um die [[Europäische Integration|Europäische Einigung]]. 1995 trat das [[Schengener Abkommen]] in Kraft. Anfang 2002 wurde der [[Euro]] als offizielles [[Zahlungsmittel]] im Bargeldverkehr eingeführt; seit Anfang 1999 war er bereits Buchwährung.<br /> <br /> == Politik ==<br /> Das Großherzogtum Luxemburg ist seit der [[Londoner Konferenz (1867)|Zweiten Londoner Konferenz]] von 1867 ein souveräner und unabhängiger Staat.&lt;ref&gt;Gerhard Köbler: ''Historisches Lexikon der Deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart.'' Beck, München 2007, ISBN 3-406-54986-1, S.&amp;nbsp;400.&lt;/ref&gt; Staatsform ist eine [[konstitutionelle Monarchie]], deren Krone innerhalb der [[Haus Nassau|Familie Nassau]] erblich ist.<br /> <br /> Die [[Legislative|Gesetzgebung]] ist Aufgabe der [[Chambre des Députés (Luxemburg)|Abgeordnetenkammer]] (''Chambre des Députés''&lt;ref&gt;[http://www.chd.lu/ Chambre des Députés]&lt;/ref&gt;), welche alle fünf Jahre gewählt wird.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|hrsg= Service information et presse|url= http://www.luxembourg.public.lu/catalogue/politique/apropos-institutions-politiques/ap_inst_pol_2006_DE.pdf|format= PDF|titel= Apropos… politische Institutionen in Luxemburg|datum= 2005|zugriff=2009-12-16 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am Ausgangspunkt Luxemburgs (Verfassung von 1868) hatte der monarchistische Beamtenstaat gestanden (regierender Großherzog und „seine“ von ihm ernannten Minister und Beamten). Aus dieser Tradition stammen die Bezeichnung ''Staatsminister'' statt Premierminister für den Regierungschef Luxemburgs, die Unverletzlichkeit der Person und (theoretische) Machtfülle des Großherzogs (Verfassung §§ 4, 33 ff.) oder auf Gemeindeebene das Nebeneinander von Bourgmestre (als großherzoglichem Verwaltungsbeamten) und den „aus dem Volk“ stammenden ''Schöffen'', also Nichtbeamten (siehe auch: [[Verwaltungsgliederung]]). <br /> <br /> Heute kann der Großherzog seine Rechte weitgehend nur formal ausüben (siehe auch [[Staatsoberhaupt]]), „Luxemburg ist ein demokratischer … Staat“ (Verfassung § 1). Dies garantieren die direkt vom Volk gewählte Abgeordnetenkammer, aus der die Regierung hervorgeht, die Wahl des Bourgmestre aus dem Gemeinderat heraus und nicht zuletzt die Möglichkeit der Volksabstimmung.&lt;ref&gt;Constitution du Grand-Duche de Luxembourg&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Verfassung des Großherzogtums Luxemburg ===<br /> Die Verfassung des Großherzogtums Luxemburg vom 17. Oktober 1868, die am 22. Oktober 1868 im deutschen Originaltext mit französischer Übersetzung im Amtsblatt des Großherzogtums Luxemburg (Memorial) veröffentlicht wurde, ist die trotz zwischenzeitlichen mehrfachen Veränderungen bis heute gültige Verfassung des Großherzogtums Luxemburg.&lt;ref name=&quot;legilux.public.lu&quot;&gt;http://www.legilux.public.lu/leg/a/archives/1868/0023/a023.pdf&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;http://www.gouvernement.lu/gouvernement/constitution-luxembourgeoise.pdf&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;http://www.verfassungen.eu/lu/luxemb68.htm&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Wahlspruch ===<br /> ''Mir wëlle bleiwe wat mir sinn'' („Wir wollen bleiben, was wir sind“). Anlass war die [[Luxemburgkrise]] 1867, der von [[Napoléon III.]] beabsichtigte, aber nicht realisierte Erwerb des Großherzogtums Luxemburg, das Teil des [[Deutscher Bund|Deutschen Bundes]] und dessen Staatsoberhaupt [[Wilhelm III. (Niederlande)|Wilhelm III.]] der Niederlande war.<br /> <br /> === Symbole des Staates und der Nation ===<br /> [[Datei:Civil Ensign of Luxembourg.svg|mini|Wappenflagge]]<br /> <br /> ==== Flagge ====<br /> {{Hauptartikel|Flagge Luxemburgs}}<br /> <br /> Die luxemburgische rot-weiß-blaue [[Trikolore]] besteht in der jetzigen Form seit 1972. Das Blau der Flagge des Großherzogtums ist [[Hellblau#Himmelblau|himmelblau]], im Unterschied zu der niederländischen Flagge, deren Blau [[ultramarin]] ist. <br /> <br /> Seit 2006 wird v. a. wegen dieser Verwechslungsgefahr über einen Flaggenwechsel diskutiert. Nach einem von der Regierung eingebrachten Gesetzentwurf soll künftig neben der dreifarbigen Fahne auch die Wappenflagge mit dem roten [[Limburgischer Löwe|Löwen]] (''Roude Léiw'') auf dem Luxemburger Territorium zulässig sein.&lt;ref&gt;[http://www.gouvernement.lu/dossiers/viepol/drapeau/index.html ''„D’Fändelsfro“: le gouvernement prend position sur la question du drapeau national (juillet 2007).'']&lt;/ref&gt; Diese Variante wird bereits seit 1972 auf luxemburgischen Schiffen benutzt. Die Einführung als alleinige Nationalflagge lehnt die Regierung derzeit ab.<br /> <br /> ==== Wappen ====<br /> {{Hauptartikel|Wappen Luxemburgs}}<br /> <br /> Nach mehrfachen Änderungen wurde das Luxemburger Wappen in seinem Inhalt durch [[Heinrich V. (Luxemburg)|Heinrich V.]], [[Graf von Luxemburg]], weitgehend festgelegt.<br /> <br /> ==== Nationalhymne ====<br /> Die erste und die letzte Strophe des Liedes ''[[Ons Heemecht]]'' (Unser Heimatland; [[moselfränkisch]]er Originaltext: [[Michel Lentz]], Musik: [[Johann-Anton Zinnen]]) aus dem Jahre 1864 stellen die [[Nationalhymne]] Luxemburgs dar.<br /> <br /> Das Wappen und die Flagge stehen seit 1972 unter Gesetzesschutz, die Nationalhymne ist gegen jeden nicht autorisierten Gebrauch seit 1993 geschützt.&lt;ref&gt;[http://www.luxembourg.public.lu/fr/politique/symboles/drapeau/index.html ''Drapeau national.'']&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Staatsoberhaupt ===<br /> [[Datei:Henri_of_Luxembourg_(2009).jpg|mini|Großherzog Henri von Nassau-Weilburg (2009)]]<br /> <br /> Artikel 3 der aktuellen Verfassung des Großherzogtums Luxemburg legt fest:<br /> „Die Krone des Großherzogtums ist erblich in der Familie Nassau, und zwar in Gemäßheit des Vertrages vom 30. Juni 1783, des Art. 71 des Wiener Traktates vom 9. Juni 1815&lt;ref&gt;http://www.staatsvertraege.de/Frieden1814-15/wka1815-i.htm&lt;/ref&gt; und des Londoner Vertrags vom 11. Mai 1867.“<br /> <br /> Der Vertrag vom 30. Juni 1783 ist der [[Nassauischer Erbverein|Nassauische Erbverein]], durch den das Großherzogtum Luxemburg bis heute jeweils innerhalb der Familie Nassau vererbt wird.<br /> <br /> Staatsoberhaupt und Großherzog von Luxemburg ist seit Oktober 2000 [[Henri (Luxemburg)|Henri von Nassau-Weilburg]]. Er ist verheiratet mit [[Maria Teresa Mestre|Maria Teresa]]. Der Großherzog verfügt formal über weit reichende exekutive und legislative Befugnisse; er ernennt und entlässt die Regierung, vollzieht alle Gesetze, nimmt aber faktisch nahezu ausschließlich repräsentative Aufgaben wahr. Der Großherzog ist überparteilich. Von seinem Recht, die Abgeordnetenkammer (das Parlament) aufzulösen, hat er noch keinen Gebrauch gemacht.<br /> <br /> 2008 hat Henri sich geweigert, ein Gesetz betreffend Sterbehilfe zu unterzeichnen. Um die Staatskrise rasch zu beheben, wurde der Großherzog durch Verfassungsänderung davon entbunden, Gesetze zu sanktionieren. Seine Aufgabe beschränkt sich seitdem nur noch auf das „Promulgieren“ der Gesetze.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url= http://www.gouvernement.lu/salle_presse/actualite/2008/12-decembre/02-juncker-declaration/index.html|sprache= französisch|titel= ''Déclaration du Premier ministre sur les implications institutionnelles en cas de refus du Grand-Duc de donner son aval à une éventuelle loi sur le droit de mourir en dignité''|datum= 2008-12-02|zugriff=2009-12-16}}&lt;/ref&gt; Nach Auffassung des Verfassungsrechtlers Francis Delpérée hätte der Großherzog nur mit Einverständnis eines Regierungsmitglieds die Befugnis gehabt, das Inkrafttreten eines Gesetzes zu verhindern.&lt;ref&gt;rh, ''Einverständnis.'' [[D’Lëtzebuerger Land]], 25. Dezember 2009, S. 4. / zur noch geplanten Verfassungsreform siehe die Beiträge von Francis Delpérée, Jörg Gerkrath und Rusen Ergec im ''Journal des tribunaux,'' Éd. Larcier, 5. Dezember 2009.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> {{Siehe auch|Liste der Großherzöge Luxemburgs}}<br /> <br /> ==== Wappen des Monarchen ====<br /> {{Hauptartikel|Wappen Luxemburgs#Die Wappen S.K.H. Großherzog Henri|titel1=Wappen Luxemburgs}}<br /> <br /> &lt;center&gt;<br /> &lt;gallery&gt;<br /> Coat of arms Henri I of Luxembourg small.png|&lt;small&gt;Kleines Wappen S.K.H. Großherzog Henri&lt;/small&gt;<br /> Coat of arms Henri I of Luxembourg middle.png|&lt;small&gt;Mittleres Wappen S.K.H. Großherzog Henri&lt;/small&gt;<br /> Armoiries Luxembourg Bourbon avec ornements.svg|&lt;small&gt;Großes Wappen S.K.H. Großherzog Henri&lt;/small&gt;<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> &lt;/center&gt;<br /> <br /> === Regierung und Staatsrat ===<br /> Die [[Exekutive|exekutive Gewalt]] wird vom Großherzog und der Regierung ausgeübt.&lt;ref&gt;[http://www.gouvernement.lu/ ''Website der Regierung von Luxemburg.'']&lt;/ref&gt; Die Regierung setzt sich zusammen aus dem [[Premierminister]], der auch den traditionellen Titel Staatsminister führt, sowie vierzehn Ministern.<br /> <br /> Die Regierung von Premierminister [[Jean-Claude Juncker]] wurde in der Wahl am 7. Juni 2009 bestätigt und stützt sich seit dem 27. Juli 2009 auf eine große Koalition aus [[Christlich Soziale Volkspartei|Christlich-Sozialer Volkspartei]] (CSV) und der [[Lëtzebuerger Sozialistesch Arbechterpartei|Luxemburgischen Sozialistischen Arbeiterpartei]] (LSAP). [[Jean Asselborn]] (LSAP) ist Außenminister, [[Luc Frieden]] (CSV) Finanzminister.<br /> ; Siehe auch<br /> * [[Liste der Premierminister von Luxemburg]]<br /> * [[Liste der Außenminister Luxemburgs]]<br /> * [[Liste der Verkehrsminister Luxemburgs]]<br /> * [[Liste der Verteidigungsminister Luxemburgs]]<br /> <br /> Der [[Staatsrat (Luxemburg)|Staatsrat]] ist ein beratendes Organ, das aus 21 Mitgliedern besteht. Das Nominierungsverfahren ist nicht in der Verfassung geregelt, sondern lediglich in einem Gesetz. Der Staatsrat wirkt bei der Gesetzgebung mit. Seine ''Opposition formelle'' bei Gesetzentwürfen hat eine auf drei Monate begrenzte aufschiebende Wirkung. Seit August 2012 steht Victor Gillen an der Spitze.&lt;ref&gt;http://www.conseil-etat.public.lu/fr/composition/membres/index.html&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Parlament ===<br /> Die Abgeordnetenkammer (''[[Chambre des Députés (Luxemburg)|Chambre des Députés]]'', auf Luxemburgisch „Chamber“) hat 60 Sitze. Ihr Präsident ist zurzeit [[Laurent Mosar]] (CSV). Die [[Deputierter|Deputierten]] werden in nationalen Wahlen auf die Dauer von fünf Jahren bestellt.<br /> <br /> Seit 2009 ist die Aufteilung der Sitze wie folgt:<br /> <br /> CSV 26, LSAP 13, DP 9, Déi Gréng 7, ADR 4, Déi Lénk 1.<br /> <br /> Im Dezember 2012 verließen zwei Mitglieder der ADR die Partei und sitzen seitdem als Unabhängige in der Kammer.<br /> <br /> === Wahlen ===<br /> [[Datei:Wahlbezirke-Luxemburg.png|mini|Wahlbezirke: Norden (Grün), Zentrum (Blau), Süden (Rot) und Osten (Gelb). Angegeben ist die Anzahl der Parlamentssitze pro Bezirk.]]<br /> <br /> Die Wahlen zum nationalen Parlament finden alle fünf Jahre nach dem Verhältniswahlrecht statt. Das Land ist in vier Wahlbezirke mit unterschiedlicher Abgeordnetenzahl eingeteilt, um so der Bevölkerungsverteilung des Landes gerecht zu werden (Norden [9], Osten [7], Zentrum [21] und Süden [23]). Die Grenzen der Wahlbezirke sind fast identisch mit denen der drei Distrikte, mit dem Unterschied, dass der Distrikt von Luxemburg-Stadt noch einmal unterteilt ist (Distrikt Diekirch = ''Nord'', Distrikt Grevenmacher = ''Ost'', Distrikt Luxemburg [Kanton Luxemburg-Stadt und Mersch] = ''Zentrum'' und Distrikt Luxemburg [Kanton Esch und Capellen] = ''Süden''). Die Wähler haben entsprechende Stimmenzahlen und können ihre Stimmen entweder kumulieren (alle Stimmen an eine Partei) oder panaschieren (Personenwahl, maximal zwei Stimmen pro Kandidat). Seit 1919 besteht [[Wahlpflicht]] für alle Bürger über 18 Jahre. Dies gilt auch für jeden, der in das luxemburgische Wählerverzeichnis eingetragen ist und in Luxemburg wohnt.<br /> <br /> Schon der [[Fontagné]]-Bericht&lt;ref&gt;Lionel Fontagné: [http://www.eco.public.lu/documentation/rapports/Rapport_Fontagne.pdf ''Compétitivité du Luxembourg : une paille dans l’acier. Rapport pour le Ministère de l’Economie et du Commerce extérieur du Grand-Duché de Luxembourg.'' S. 130.] (PDF; 1,4&amp;nbsp;MB)&lt;/ref&gt; hatte es als unausweichlich befunden, um das Land aus der Reform-Sackgasse zu führen, die Frage der doppelten Staatsangehörigkeit sowie der Ausweitung der politischen Beteiligung auf die politische Tagesordnung zu setzen. Nach der jüngsten ASTI-Studie&lt;ref&gt;{{Internetquelle|hrsg= [[Lëtzebuerger Journal]]|url= http://www.asti.lu/2009/12/16/getrennte-zufriedenheit-journal-zur-tns-ilres-umfrage/|sprache= deutsch|titel= Getrennte Zufriedenheit|zugriff=2009-12-29}} / [http://www.tns-ilres.com/cms/Home/News/Publications/Archive/30-Joer-ASTI ''30 Joer ASTI / 30ième anniversaire.''] tns-ilres , 15. Dezember 2009.&lt;/ref&gt; schätzen 79 % der luxemburgischen sowie der ausländischen Wohnbevölkerung Luxemburg als ihr bevorzugtes Wohnland. Doch während 90 % der befragten Ausländer für das kommunale Wahlrecht sind, befürworten es nur 68 % der Luxemburger. Dies ungeachtet der Tatsache, dass das kommunale Wahlrecht für ansässige EU-Ausländer schon längst gesetzlich verankert ist. Noch weniger, nämlich nur 48 % der befragten Luxemburger, können sich ein Wahlrecht für ausländische Einwohner auf nationaler Ebene vorstellen. 66 % derselben sind sogar bereit, sich einem Szenario zu widersetzen, wonach ausländische Mitbürger in das nationale Parlament gewählt werden könnten. Ein Gesetzesprojekt der Regierung sieht vor, dass Einwohner auch ohne luxemburgische Staatsangehörigkeit zum Bürgermeister gewählt werden können.&lt;ref&gt;[http://www.gouvernement.lu/salle_presse/conseils_de_gouvernement/2010/04-avril/09-consgouv/index.html ''Conseil de gouvernement: Résumé des travaux du 9 avril 2010.''] 9. April 2010. (Communiqué par le ministère d’État / SIP).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Politische Parteien ===<br /> Die [[Christlich Soziale Volkspartei]] (CSV) ''(Déi Schwaarz)'' und die [[Lëtzebuerger Sozialistesch Arbechterpartei|Luxemburger Sozialistische Arbeiterpartei]] (LSAP) ''(Déi Roud)'' bilden derzeit eine Koalitionsregierung. In der Opposition befinden sich die liberale [[Demokratesch Partei|Demokratische Partei]] (DP) ''(Déi Blo)'', die Grüne Partei ([[Déi Gréng]]), die konservative [[Alternativ Demokratesch Reformpartei|Alternative Demokratische Reformpartei]] (ADR) sowie Die Linke ([[Déi Lénk]]). Die [[Kommunistesch Partei Lëtzebuerg|Kommunistische Partei Luxemburgs]] (KPL), die [[Piratepartei Lëtzebuerg|Piratenpartei]] und die ''Partei fir Integral Demokratie'' sind nicht im Parlament vertreten.<br /> <br /> {{Siehe auch|Liste der politischen Parteien in Luxemburg}}<br /> <br /> === Rechtsordnung und Justiz ===<br /> [[Datei:LuxembourgCiteJudiciare.JPG|mini|Cité Judiciaire, Hl.-Geist-Plateau]]<br /> <br /> Das luxemburgische Privatrecht wurzelt in dem unter [[Napoléon Bonaparte]] entstandenen französischen [[Code Civil]]. Zusammen mit dem französischen und belgischen Recht gehört es zu den am engsten an das napoleonische [[Zivilrecht]] angelehnten Systeme des romanischen [[Rechtskreis]]es. Auch das [[Strafrecht]] ist stark vom französischen Vorbild beeinflusst. Hingegen entsprechen das [[Verwaltungsrecht (Deutschland)|Verwaltungsrecht]] und das [[Einkommensteuerrecht]] eher dem deutschen Vorbild. Die Rechtssprache ist Französisch; Gerichtssprachen Luxemburgisch, Deutsch und/oder Französisch, je nach dem einzelnen Fall.<br /> <br /> Im Großherzogtum gibt es drei Friedensgerichte (in [[Esch-sur-Alzette]], Luxemburg und [[Diekirch]]), zwei Bezirksgerichte (in Luxemburg und Diekirch) und einen Obersten Gerichtshof (Luxemburg), der den Berufungsgerichtshof und den Kassationshof umfasst. In Straf- und Zivilsachen ist der Kassationshof die höchste Rechtsprechungsinstanz im Land. Des Weiteren gibt es ein Verwaltungsgericht, einen Verwaltungsgerichtshof sowie einen Verfassungsgerichtshof, die alle in der Stadt in der ''Cité Judiciaire'' auf dem Heilig-Geist-Plateau angesiedelt wurden.<br /> <br /> === Staatshaushalt ===<br /> Dank höher ausgefallener Steuereinnahmen konnte Luxemburg sein globales Defizit der öffentlichen Kassen im Jahr 2010 auf 709 Millionen Euro zurückfahren. Die Staatsverschuldung liegt somit noch bei 18,4 Prozent des [[Bruttoinlandsprodukt|BIP]]. Damit ist Luxemburg eines der am niedrigsten verschuldeten Länder Europas.&lt;ref name=&quot;haushalt_lux&quot;&gt;[http://www.wort.lu/wort/web/letzebuerg/artikel/2011/03/146430/weniger-defizit-dank-hoeherer-steuereinnahmen.php Weniger Defizit durch höhere Steuereinnahmen] Luxemburger Wort, 29. März 2011.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Bei den gesamten öffentlichen Haushalten – also für Staat, Gemeinden und Sozialversicherung – ergab sich im Jahr 2010 ein Defizit von 1,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Damit hält Luxemburg die Maastricht-Kriterien ein, die maximal drei Prozent Defizit erlauben.&lt;ref name=&quot;haushalt_lux&quot;/&gt;<br /> <br /> Neben verschiedenen Verkehrsteuern (Luxemburg hat die niedrigsten Umsatzsteuersätze innerhalb der Europäischen Union) erzielt der Staat einen Großteil seiner Einnahmen aus den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag: Hierzu zählen die Einkommen- die Körperschaft- sowie die Gewerbesteuer. Mit einem Spitzensteuersatz von 38 Prozent für natürliche Personen hat Luxemburg den niedrigsten privaten Einkommensteuersatz innerhalb der Europäischen Union.<br /> <br /> Investmentfonds sind in Luxemburg von Körperschaftssteuer, Gewerbesteuer und Vermögenssteuer befreit. Die Vermögenssteuer ist seit dem Jahr 2006 außerdem für natürliche Personen abgeschafft. Erbschaftssteuer wird nur beim Tod eines Einwohners des Landes fällig. Gebietsansässige zahlen auf Kapitalerträge außerdem zehn Prozent Quellensteuer.<br /> <br /> === Militär ===<br /> {{Hauptartikel|Streitkräfte Luxemburgs}}<br /> <br /> Nach dem [[Londoner Vertrag 1867]] sollte das Großherzogtum Luxemburg nicht nur neutral, sondern auch unbewaffnet sein. Aufgrund der Erfahrungen im Ersten und Zweiten Weltkrieg – Luxemburg wurde trotz seines Status der immerwährenden Neutralität in beiden Kriegen von deutschen Truppen besetzt – gab es diese Position im Jahr 1948 auf. Eine großherzogliche Verordnung, die am 30. November 1944 die Neutralität für beendet erklärte und eine allgemeine Wehrpflicht eingeführt hatte, wurde 1948 durch das Parlament bestätigt. Die allgemeine Wehrpflicht wurde jedoch 1967 wieder abgeschafft und durch einen freiwilligen Wehrdienst ersetzt.<br /> <br /> Die Streitkräfte Luxemburgs bestehen heute aus der rund 1000 Mitglieder starken ''Lëtzebuerger Arméi'' (Luxemburger Armee), die in ein Infanteriebataillon und zwei Aufklärungskompanien gegliedert ist. See- oder Luftstreitkräfte gibt es nicht, lediglich die [[AWACS]]-Aufklärungsflotte der NATO ist in Luxemburg registriert. Jeder EU-Bürger, der seit mindestens drei Jahren in Luxemburg lebt und die Nationalsprache Luxemburgisch wenigstens versteht, kann in Luxemburg zur Armee gehen, ohne seine Nationalität wechseln zu müssen. Wer sich freiwillig zur Ableistung des Wehrdienstes entscheidet, hat erleichterten Zugang zum unteren Staatsdienst, beispielsweise [[Police Grand-Ducale|Polizei]], Zoll oder Strafvollzug.<br /> <br /> Luxemburg beteiligt sich an diversen internationalen Friedensmissionen:<br /> * NATO-Einsatz [[KFOR]] im Kosovo mit 29 Soldaten&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=http://www.nato.int/kfor/structur/nations/placemap/kfor_placemat.pdf|titel=NATO Kosovo-Streitkräfte|zugriff=2010-05-13|hrsg=NATO|sprache=Englisch|format=PDF; 356&amp;nbsp;kB}}&lt;/ref&gt;<br /> * [[EUFOR]] in Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, Kongo und im Tschad<br /> * [[ISAF]]-Mission in Afghanistan mit neun Soldaten&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=http://www.isaf.nato.int/images/stories/File/Placemats/Apr-16-2010-placemat.pdf|titel=ISAF Key Facts|zugriff=2010-05-13|hrsg=NATO|seiten=3|datum=2010-04-26|sprache=Englisch|format=PDF; 342&amp;nbsp;kB}}&lt;/ref&gt;<br /> * [[United Nations Interim Force in Lebanon|UNIFIL]]-Mission im Libanon<br /> <br /> Im Jahr 2003 hatte die Luxemburger Regierung zusammen mit Belgien je zur Hälfte einen Militär-[[Airbus A400M]] bestellt, der ursprünglich nach dem Gesetz vom 21.&amp;nbsp;März 2005 120 Millionen Euro kosten sollte.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=http://www.wort.lu/wort/web/europa_und_welt/artikel/61868/airbus-a400m-startet-zum-erstflug.php|titel=So sieht Luxemburgs Militärtransporter aus|zugriff= 2010-05-13|werk=Luxemburger Wort|datum=2009-12-11}}&lt;/ref&gt; Zurzeit ist mit einer Verteuerung um 25 % zu rechnen. Auch der Liefertermin ist drei Jahre hinausgeschoben worden. Dennoch sind im Finanzplan der Regierung für 2009 1,9 Millionen Euro und für 2010 1,6 Millionen Euro zur Anschaffungsfinanzierung vorgesehen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=http://www.land.lu/2009/12/17/ein-traum-von-einer-luftwaffe/|titel=Ein Traum von einer Luftwaffe|zugriff=2010-05-13|autor=Romain Hilgert|hrsg=Letzebuerger Land|datum=2009-12-18}}&lt;/ref&gt; Der Bau eines eigenen Hangars oder einer militärischen Startbahn wird im Großherzogtum Luxemburg nicht erfolgen – stattdessen soll die Maschine im Königreich Belgien stationiert werden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=http://www.gouvernement.lu/salle_presse/conseils_de_gouvernement/2009/12-decembre/18-conseil/index.html#7|titel=Conseil de gouvernement – Résumé des travaux du 18 décembre 2009|zugriff=2010-05-13|datum=2009-12-18|sprache=französisch}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Polizei und Nachrichtendienst ===<br /> Die [[Police Grand-Ducale]] ist als Organ der Exekutive für die innere Sicherheit, die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und die Durchsetzung der Gesetze verantwortlich. Es gibt ''Circonscriptions régionales'' (Polizeidirektionen) in Luxemburg-Stadt, Kapellen, Diekirch, Esch/Alzette, Grevenmacher und Mersch. Darüber hinaus gibt es die nationalen Sondereinheiten ''Service de Police Judiciaire'' (Kriminalpolizei), ''Unité Centrale de Police de la Route'' (Verkehrs- und Autobahnpolizei sowie motorisierte Eskorte), ''Unité Centrale de Police à l’Aéroport'' (Flughafenpolizei), ''Unité de Garde et de Réserve Mobile'' (Bereitschaftspolizei), ''École de Police'' (Polizeischule) und ''Unité Spéciale'' (Spezialeinheit). Die Spitzeneinheit der Polizei ist die ''Direction Générale''.<br /> <br /> Seit Ende 2010 ist ein Großteil der nationalen Sondereinheiten und die ''Direction Générale'' der Police Grand-Ducale in neue Räume im Findel Business Center nahe dem Flughafen Luxemburg umgezogen. Bis dahin waren die Polizisten in Gebäuden auf [[Bonnevoie-Nord-Verlorenkost|Verlorenkost]] untergebracht, die teilweise aus den 1950er-Jahren stammten und von der ehemaligen ''Gendarmerie'' unter anderem auch als Kasernen genutzt wurden. Die Räume im Findel Business Center liegen auf Kalchesbrück und sind auf bis zu 400 Personen ausgelegt.&lt;ref&gt;[http://www.wort.lu/wort/web/letzebuerg/artikel/2010/11/123670/polizei-zieht-ins-findel-business-center.php Polizei zieht ins „Findel Business Center“] Luxemburger Wort, 5. November 2010.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der [[Service de Renseignement de l’État|Service de Renseignement de l’État (SRE)]] ist der Nachrichtendienst Luxemburgs. Er soll Informationen sammeln und auswerten, um einer Bedrohung des luxemburgischen Territoriums, seiner Verbündeten oder internationaler Einrichtungen, die ihren Sitz in Luxemburg haben, vorzubeugen. Dazu gehört auch die Gefährdung kritischer Infrastruktur, insbesondere der Energie- und Wasserversorgung, des Straßenverkehrs und der Informationstechnik.<br /> <br /> === Mitgliedschaft in internationalen Organisationen ===<br /> &lt;div style=&quot;float:left; margin-right:1em;&quot;&gt;<br /> * [[Benelux]]<br /> * [[Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung]] (UNCCD)<br /> * [[Europäische Union]] (EU)<br /> * [[Europarat]]<br /> * [[Europäische Patentorganisation]] (EPO)<br /> * [[Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation]] (FAO)<br /> * [[Internationale Arbeitsorganisation]] (IAO)<br /> * [[Internationale Atomenergieorganisation]] (IAEA)<br /> * [[Internationale Fernmeldeunion]] (ITU)<br /> * [[Internationale Seeschifffahrts-Organisation]] (IMO)<br /> * [[Internationale Zivilluftfahrt-Organisation]] (ICAO)<br /> * [[Internationaler Währungsfonds]] (IWF)<br /> &lt;/div&gt;<br /> <br /> &lt;div style=&quot;float:left; margin-right:1em;&quot;&gt;<br /> * [[NATO|Organisation des Nordatlantikvertrags]] (NATO)<br /> * [[Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa]] (OSZE)<br /> * [[Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung]] (OECD)<br /> * [[UNESCO|Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur]] (UNESCO)<br /> * [[UNICEF|Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen]] (UNICEF)<br /> * [[Vereinte Nationen]] (UNO)<br /> * [[Weltbank]]<br /> * [[Weltgesundheitsorganisation]] (WHO)<br /> * [[Welthandelsorganisation]] (WTO)<br /> * [[Weltorganisation für Meteorologie]] (WMO)<br /> * [[Weltpostverein]] (UPU)<br /> &lt;/div&gt;<br /> <br /> &lt;div style=&quot;clear:both;&quot; /&gt;<br /> <br /> === Luxemburg in der Europäischen Union ===<br /> Luxemburg ist Sitz wichtiger europäischer Institutionen wie des [[Europäischer Gerichtshof|Europäischen Gerichtshofs]], des [[Europäischer Rechnungshof|Europäischen Rechnungshofs]], der [[Europäische Investitionsbank|Europäischen Investitionsbank]] und des [[Europäisches Parlament|Sekretariat des Europäischen Parlaments]] und gehört ebenfalls zu den Gründerländern der Europäischen Union.<br /> <br /> Luxemburg ist aktiver Mitgestalter der Politik der Europäischen Union. Es legt auch EU-intern großen Wert auf eine angemessene Beteiligung der kleineren EU-Mitgliedstaaten, sowie an Reformen als auch an der Weiterentwicklung der EU-Institutionen. Das Land ist leidenschaftlicher Befürworter der europäischen Zusammenarbeit und ratifizierte als erster Staat den [[Vertrag von Maastricht]].<br /> <br /> Im Jahr 1986 wurde das „Volk Luxemburgs” mit dem [[Karlspreis]] der Stadt [[Aachen]] ausgezeichnet. Damit wurde anerkannt, dass Luxemburger zu überzeugten Europäern der ersten Stunde zählen und luxemburgische Politiker wichtige Beiträge zur europäischen Einigung geleistet haben. Der Text auf der Medaille, die [[Jean von Luxemburg|Großherzog Jean]] stellvertretend für seine Staatsbürger überreicht wurde, lautet: „Karlspreis der Stadt Aachen 1986. Das Volk Luxemburgs, Vorbild der Beharrlichkeit auf dem Weg zur Einheit Europas.“<br /> <br /> ;Politische Beziehungen zu Deutschland<br /> Die Pflege guter Nachbarschaft mit Deutschland, Frankreich und Belgien hat für Luxemburg Priorität. Luxemburg versteht sich dabei als Gravitationszentrum der kulturell und wirtschaftlich florierenden [[Großregion]] [[Saar-Lor-Lux]], zu der auch Trier und die belgische Wallonie zählen. 150.000 Grenzgänger aus Lothringen, Wallonien, dem Saarland, der Region Trier und der Eifel (insgesamt 36.000 aus Deutschland) arbeiten in Luxemburg. Die wichtigsten Bereiche der grenzüberschreitenden Kooperation sind Raumordnung, Arbeitnehmermigration, Zivilschutz, Kultur, Tourismus und Verkehr. Auf europäischer Ebene sind die politischen Interessen Luxemburgs ebenso zu großen Teilen eng mit den deutschen verzahnt.<br /> <br /> ;Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland<br /> Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Luxemburg und Deutschland sind intensiv: Deutschland ist für Luxemburg der größte Abnehmer luxemburgischer Exportwaren und zugleich einer der wichtigsten Lieferanten des Großherzogtums für Importgüter: circa 25 Prozent der Einfuhren kommen aus Deutschland. Von den 149 Luxemburger Banken sind 45 Niederlassungen deutscher Kreditinstitute. Die wirtschaftliche Zusammenarbeit in der Großregion Saar-Lor-Lux nimmt stetig zu.&lt;ref name=&quot;wörtlich&quot;&gt;[http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/Luxemburg/Bilateral_node.html Wörtliche Wiedergabe der Länderinformationen des Auswärtigen Amtes zu Luxemburg]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ;Kulturelle Beziehungen zu Deutschland<br /> Deutschland und Luxemburg verbinden vielfältige Kulturbeziehungen. Luxemburg mit der Großregion war 2007 Europäische Kulturhauptstadt: Zahlreiche Projekte unterstrichen die engen kulturpolitischen Beziehungen. Die Zusammenarbeit in der Großregion wird auch nach dem Kulturjahr fortgesetzt. Auf den Gebieten Kunst, Theater, Literatur und Musik, aber auch bei Forschung und Wissenschaft, gibt es regen Austausch. Die luxemburgischen Medien berichten regelmäßig über kulturelle Veranstaltungen in Deutschland. Dank des problemlosen sprachlichen Zugangs finden das deutsche Fernsehen und die deutschen Printmedien in Luxemburg eine große Verbreitung. Am 27. August 2007 wurde das deutsch-luxemburgische Schulprojekt, „Schengen-Lyzeum“, im grenznahen, saarländischen Perl eröffnet. Über 300 Schülerinnen und Schüler in fünf Klassen erhalten in Deutsch, Französisch und Luxemburgisch Unterricht von Lehrkräften aus beiden Ländern.&lt;ref name=&quot;wörtlich&quot; /&gt;<br /> <br /> ;Großregion<br /> Luxemburg sieht sich im Mittelpunkt einer großstädtischen, wirtschaftlichen sowie verkehrsgeografischen [[Agglomeration]], die weit über die nationalen Grenzen hinausreicht. Der unverkennbaren Tatsache wurde politisch durch die Gründung von Formen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit wie der [[Großregion]] Rechnung getragen. Die wirtschaftliche Interdependenz dieses Ballungsraumes wird insbesondere durch die auf das Lohn- bzw. Preisgefälle relativ schnell reagierende Mobilität auf dem Arbeitsmarkt und dem Wohnungsmarkt&lt;ref&gt;Léon Marx: [{{WBA | url=http://web.archive.org/web/20100409044938/http://tageblatt.editpress.lu/luxembourg/39446.html}} ''Wohnen in der Grenzregion.''] Tageblatt, 25. März 2010.&lt;/ref&gt; sichtbar.<br /> <br /> == Bildung ==<br /> === Schulsystem ===<br /> In Luxemburg besteht eine [[Schulpflicht]] von zwölf Jahren, vom 4. bis zum 16. Lebensjahr:<br /> * ''Grundschule'' von drei bis elf Jahre, unterteilt in vier Zyklen:<br /> ** Zyklus 1: drei bis fünf Jahre; dies beinhaltet die fakultative frühkindliche Erziehung ''(éducation précoce)'' sowie die Vorschule ''(éducation préscolaire)'';<br /> ** Zyklus 2: sechs bis sieben Jahre;<br /> ** Zyklus 3: acht bis neun Jahre;<br /> ** Zyklus 4: zehn bis elf Jahre; die Zyklen 2 bis 4 entsprechen der Primärschule (enseignement primaire);<br /> * ''Sekundarunterricht'' (enseignement postprimaire) bis mindestens 16 Jahre.<br /> <br /> Der Alphabetisierungsgrad beträgt 100 %. Das luxemburgische Schulwesen kennt mehrere Probleme wie beispielsweise den großen Aufwand für den Sprachunterricht in [[Deutsche Sprache|Deutsch]], [[Französische Sprache|Französisch]] und [[Englische Sprache|Englisch]] sowie einen hohen Anteil ausländischer Schüler, besonders aus romanischen Ländern, die am Deutschunterricht scheitern.<br /> <br /> Seit 1999 gibt es die fakultative einjährige frühkindliche Erziehung ''(éducation précoce)'' vor der obligatorischen zweijährigen Vorschule ''(éducation préscolaire)''; dieser erste Zyklus der Grundschule soll eine bessere Sozialisation sowie eine sprachliche, soziale und schulische Integration ermöglichen.<br /> <br /> Nach dem 4. Zyklus entscheidet eine Orientierungskommission über den ''avis d’orientation''. Sind die Eltern damit nicht einverstanden, können sie das Kind zu einem ''examen de recours'' anmelden. Es stehen zwei mittlere Bildungswege offen:<br /> <br /> * Das technische [[Gymnasium|Lyzeum]] (''Enseignement secondaire technique'') (67 % der Schüler), das sich aufteilt in:<br /> # Die Vorbereitungsklasse für das Technische Lyzeum (''classe modulaire du régime préparatoire de l’enseignement secondaire technique''), gleichzusetzen mit der Hauptschule, welche mindestens fünf weitere Jahre dauert und in insgesamt fünf bis sechs Jahren zu einem Berufsabschluss (CITP, CCM, oder CATP) führt.<br /> # Das ''Lycée Technique General'', welches mindestens sechs weitere Jahre dauert und in insgesamt sechs bis acht Jahren zu einem Berufsabschluss (CATP), beziehungsweise zur (Fach-) Hochschulreife (''diplôme de technicien'', ''bac technique'') führt, wodurch man Zugang zu einem Fachhochschulstudium oder Universitätsstudium erhält.<br /> <br /> * Das (allgemeinbildende oder klassische) Lyzeum (''enseignement secondaire classique'') (33 % der Schüler/-innen). Der Abschluss nach sieben Jahren besteht aus dem ''diplôme de fin d’études secondaires'', welches den Zugang zum Universitätsstudium ermöglicht. Die letzten drei Jahre werden hier in sogenannten Sektionen, die fachrichtungsspezialisierten Unterricht bieten, absolviert. Dabei gibt es sieben Sektionen (''section A'': Sprachen, ''section B'': Mathematik-Informatik, ''section C'': Naturwissenschaften-Mathematik, ''section D'': Wirtschaft-Mathematik, ''section E'': Kunst, ''section F'': Musik, ''section G'': Geistes- und Sozialwissenschaften), die die Schüler nach Belieben (und Qualifikation) auswählen können. In der Abitur-Endnote sind die Noten des letzten Jahres zu 1/3 und die Noten der Abiturprüfungen zu 2/3 enthalten. Die Abiturprüfungen werden typischerweise innerhalb von zwei Wochen in allen im letzten Schuljahr belegten Fächern (je nach Sektion zwischen neun und 14) geschrieben und sind die vom Datum her spätesten in der EU.<br /> <br /> Es ist relativ schwer, von einer Schulform in die nächsthöhere überzuwechseln, sei es von ''modulaire'' auf ''général'' im ''lycée technique'', sei es von ''technique'' auf ''classique''.<br /> <br /> Das Bildungswesen hält nach dem sogenannten „Sozialbudget“ mit 11,5 % den zweitgrößten Anteil des Staatshaushaltes. Dennoch hat Luxemburg in der [[PISA-Studien|PISA-Untersuchung]] schlechter abgeschnitten als z.&amp;nbsp;B. [[Deutschland]].<br /> <br /> 2004/2005 waren ungefähr 33,3 % aller Schüler in der sechsten Klasse der Grundschule Ausländer. Die [[Verteilung (Statistik)|Verteilung]] der dieser obersten Grundschulklasse beim Wechsel ins ''enseignement secondaire'' war wie folgt:&lt;ref&gt;[http://www.men.public.lu/ Offizieller Staatlicher Online-Informationsschalter]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Überweisung ins ''lycée classique'' (Gymnasium; 1945 Schüler)<br /> * Ausländer: 19,7 %<br /> * Luxemburger: 80,3 %<br /> Überweisung ins ''lycée technique'' (Realschule/Hauptschule; 2349 Schüler; ohne ''Modulaire'')<br /> * Ausländer: 41,5 %<br /> * Luxemburger: 58,5 %<br /> Überweisung ins ''modulaire'' (Hauptschule/Sonderschule; 295 Schüler)<br /> * Ausländer 56,3 %<br /> * Luxemburger 43,7 %<br /> Wiederholung der 6. Grundschulklasse (34 Schüler)<br /> * Ausländer 44,1 %<br /> * Luxemburger 55,9 %<br /> <br /> Die Tatsache, dass es nur wenige Ausländer in die höheren Schullaufbahnen schaffen und dass es offensichtliche Integrationsprobleme in der Schule gibt, wurde ab den 1970er Jahren erkannt, aber Gegenmaßnahmen waren bis jetzt nicht erfolgreich. In den meisten Schulen existiert eine große Kluft zwischen den luxemburgischen Schülern sowie Deutschen, Niederländern und Engländern mit der Hauptsprache Deutsch und den ausländischen Schülern mit der Hauptsprache Französisch, das sind vor allem Portugiesen, Franzosen, Italiener und [[Kapverdische Inseln|Kapverdianer]].<br /> <br /> Nach einer positiven Entwicklung zwischen 2003 und 2007 ist die Zahl der Schulabbrecher wiederum angestiegen. Genau 1928 Schülern gelang es im Schuljahr 2007/08 nicht, die Sekundarstufe mit einem Zeugnis abzuschließen. Nicht mehr als ein Zehntel von ihnen hat einen Arbeitsplatz gefunden.&lt;ref&gt;[http://www.wort.lu/wort/web/letzebuerg/artikel/63461/wieder-mehr-schulabbrecher.php ''Wieder mehr Schulabbrecher.''] [[Luxemburger Wort]], 18. Dezember 2009. 14:36 Uhr / [http://www.men.public.lu/actualites/2009/12/091218_decrochage_scolaire/index.html ''4e étude sur le décrochage scolaire au Luxembourg.''] Kommuniqué Bildungsministerium, 18. Dezember 2009.&lt;/ref&gt; Während der Schuljahre 2008 bis 2010 ist die Abbruchquote auf 9 % der Gesamtschülerzahl zurückgegangen.&lt;ref&gt;[http://www.men.public.lu/publications/etudes_statistiques/chiffres_cles/120105_fr_depliant_chiffres10_11/120105_depliant_fr.pdf ''Chiffres clefs du système éducatif en 2010-2011''] (PDF; 871&amp;nbsp;kB) Communiqué par le ministère de l’Éducation nationale et de la Formation professionnelle, 6. Januar 2012&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Hochschulwesen ===<br /> [[Datei:Uni lu logo.gif|mini|Universität Luxemburg]]<br /> <br /> Seit 2003 gibt es in Luxemburg eine eigenständige [[Universität Luxemburg|Universität]], die sich als mehrsprachig, international und forschungszentriert versteht und zum Wintersemester 2012/2013 rund 6200 Studenten zählte. In den Bereichen [[Naturwissenschaft]]en, [[Technik]], [[Recht]], [[Wirtschaft]] sowie [[Sozialwissenschaft|Sozial]]- und [[Erziehungswissenschaften]], Geschichte, Politikwissenschaften, Philosophie und Mehrsprachigkeit werden inzwischen in drei Fakultäten Studenten ausgebildet. Die Universität Luxemburg bietet Bachelor- und Masterstudiengänge an und betreut Doktoranden. Der Großteil der Studiengänge kann mittlerweile vollständig bis zum Abschluss in Luxemburg studiert werden. Für Bachelor-Studenten ist jedoch ein mindestens einsemestriger Auslandsaufenthalt obligatorisch. Dabei spielen besonders belgische, französische und deutsche Universitäten eine wichtige Gastgeberrolle. Mittlerweile unterhält die Universität Luxemburg allerdings Partnerschaftsabkommen für den Austausch von Studenten und Forschern mit rund 50 Hochschulen in 15 Ländern, darunter China, die USA und Kanada. <br /> <br /> Die Universität Innsbruck und die Universität Wien tragen bereits seit der Zeit Maria Theresias, welche damals auch Luxemburgische Herzogin war, den Titel einer „Landesuniversität für Luxemburg“. Luxemburger Studenten erwerben ihre akademischen Abschlüsse traditionell im Ausland. Etwa 19,6 Prozent der Studenten sind an deutschen Hochschulen (insbesondere technische Fachrichtungen und Naturwissenschaften) eingeschrieben, jeweils 22,6 Prozent sind in Belgien und Frankreich immatrikuliert.<br /> <br /> Durch den Aufbau der Universität Luxemburg soll der Forschungsstandort Luxemburg gestärkt und der Wirtschaftsstandort Luxemburg gefestigt werden. Außerdem sollen vermehrt ausländische Studenten nach Luxemburg gelockt werden. Gleichwohl tut sich Luxemburg mit der Anerkennung einiger ausländischer Abschlüsse schwer und hat insbesondere mit Absolventen deutscher Fachhochschulen und Berufsakademien Probleme, die zum Beispiel die in der EG-Architekturrichtlinie geforderte vierjährige Berufspraxis in Deutschland nicht nachweisen können. Luxemburg hatte mit dem Institut Supérieur de Technologie eine eigene Fachhochschule, die 2003 in die neu gegründete Universität integriert wurde.<br /> <br /> Für die Studienförderung von luxemburgischen Studenten ist die CEDIES zuständig.&lt;ref&gt;[http://www.cedies.public.lu/fr/legislation/index.html ''Centre de Documentation et d’Information sur l’Enseignement Supérieur. Législation.''] (französisch)&lt;/ref&gt; Seit dem Wintersemester 2010/2011 bekommt jeder Student, wohnhaft in Luxemburg, jährlich 13.000 EUR (davon etwa die Hälfte als [[Kredit]] zu zwei Prozent Zinsen) vom Staat.&lt;ref&gt;{{cite web<br /> | url = http://www.cedies.public.lu/fr/actualites/2010/07/Aides_financieres_nouveau_projet/index.html<br /> | title = Aides financières de l’Etat: nouveau projet de loi<br /> | accessdate = 2010-07-18<br /> | author = [http://www.cedies.public.lu/ CEDIES]<br /> | date = 2010-07-14<br /> | format = HTML<br /> | publisher = Großherzogtum Luxemburg<br /> | pages = 1<br /> | language = Französisch<br /> | quote = A partir de l’année académique 2010/2011, chaque étudiant aura droit à 13.000 € d’aide financière par année[…].<br /> }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Berufsausbildung ===<br /> Der ''Enseignement secondaire technique régime de la formation technicien'' (Bildungsweg der technischen Sekundarstufe für Techniker) besteht aus drei zunehmend spezialisierten Orientierungsjahren, gefolgt von drei Ausbildungsgängen:<br /> <br /> * Die dreijährige handwerkliche und gewerbliche Berufsausbildung erfolgt sowohl nach dem dualen System im Betrieb und im Lycée Technique wie auch auf rein schulischer Basis. Als Abschluss gibt es das Technische und Berufliche Befähigungszertifikat CATP. Diese Art der Berufsausbildung ist durch einen Mangel an Lehrlingen in vielen Berufszweigen gekennzeichnet.<br /> <br /> * Eine vierjährige Technikerausbildung mit Technikerdiplom.<br /> <br /> Der ''Enseignement secondaire technique division des professions de santé et des professions sociale'' (Bildungsweg der technischen Sekundarstufe für Berufe des Gesundheits- und Erziehungswesens) bietet unter anderem die Möglichkeit:<br /> <br /> * den Beruf des Erziehers sowie den BAC zu erwerben.<br /> * den Beruf des Krankenpflegers zu erwerben.<br /> <br /> Für diese muss neben der 13ième noch eine 14ième absolviert werden.<br /> <br /> Die [[Meisterprüfung]] wie die entsprechenden Vorbereitungskurse zum Erwerb des ''brevet de maîtrise'' werden durch die Handwerkskammer (''Chambre des Métiers'') durchgeführt.&lt;ref&gt;{{internetquelle|url= http://cdm.lu/pls/CDM/download_file?id=97950&amp;lg=FR&amp;td=AV|format= PDF|sprache= französisch|titel= Réforme de la formation menant au brevet de maîtrise|datum= 2009-12-17 |zugriff=2009-12-17 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Wirtschaft ==<br /> [[Datei:Euro accession Eurozone as single entity.svg|mini|Luxemburg ist Teil des [[Europäischer Binnenmarkt|Europäischen Binnenmarkts]]; zusammen mit 17 EU- Mitgliedstaaten (blau) bildet es eine Währungsunion, die [[Eurozone]]]]<br /> Das durchschnittliche Einkommen ist gemäß einer Studie des [[Eurostat|Statistischen Amts der Europäischen Union (Eurostat)]] zweieinhalbfach so hoch wie das des durchschnittlichen Europäers.&lt;ref name=&quot;eurostat&quot;&gt;[http://www.welt.de/wirtschaft/article3997532/Luxemburger-sind-die-reichsten-EU-Buerger.html Luxemburger sind die reichsten EU-Bürger] Welt Online, 25. Juni 2009.&lt;/ref&gt; Das durchschnittliche Vermögen eines [[Privathaushalt|Haushalts]] in Luxemburg beträgt 570.000 Euro, ausländische Ansässige sind tendenziell deutlich wohlhabender. Dies trifft jedoch nur für eine Minderheit der ausländischen Bürger zu, denn die mit Abstand grösste ausländische Gemeinde, die der Portugiesen, trägt zum hohen ausländischen Durchschnittsvermögen wenig bei.&lt;ref&gt;[http://www.wort.lu/wort/web/en/business/articles/2011/05/149559/index.php Foreign residents are richer than Luxembourgish] Luxemburger Wort, 13. Mai 2011.&lt;/ref&gt; Der [[Kaufkraftstandard]] eines Luxemburgers liegt bei 253 Prozent des EU-Durchschnitts (Deutschland: 116 Prozent).&lt;ref name=&quot;eurostat&quot;/&gt;<br /> Das luxemburgische [[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf|Bruttoinlandsprodukt pro Kopf]] ist, abgesehen von [[Liechtenstein]] und [[Monaco]], das höchste weltweit. Der Gesamtwert aller Waren und Dienstleistungen, die innerhalb des Jahres 2009 in der Luxemburgischen Volkswirtschaft hergestellt wurden und dem Endverbrauch dienen, beträgt 104.512 US-Dollar pro Kopf.&lt;ref name=&quot;bip&quot;&gt;[[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf]].&lt;/ref&gt; Damit liegt Luxemburg in diesem Ranking deutlich vor [[Norwegen]] (79.085 US-Dollar), [[Katar]] (68.872 US-Dollar) und der [[Schweiz]] (67.560 US-Dollar). Das Bruttoinlandsprodukt der Stadt Luxemburg beträgt 213 Prozent des EU-Durchschnitts. Nur [[Greater London]] (315 Prozent) und die Region [[Region Brüssel-Hauptstadt|Brüssel-Hauptstadt]] (234 Prozent) weisen noch höhere Werte auf.&lt;ref name=&quot;bip&quot;/&gt;<br /> <br /> Die meisten Statistiken bezüglich Luxemburg sind jedoch um den Faktor 2 respektive ½ verfälscht. Denn in Luxemburg sind circa die Hälfte aller Beschäftigten Grenzgänger, also Nicht-Einwohner, die zusammen mit den Einwohnern das Bruttosozialprodukt in Luxemburg erwirtschaften und die gleichen Steuern und Sozialabgaben wie die Einwohner zahlen. Folglich ergeben sich in solchen Fällen entsprechend verfälschte Resultate, z. B. beim Bruttosozialprodukt pro Kopf oder der Kaufkraft pro Kopf etc., bei denen nur die eine Hälfte, nämlich die Einwohner, berücksichtigt wird, aber nicht die andere Hälfte, nämlich die Grenzgänger.&lt;ref&gt;http://www.statistiques.public.lu/stat/TableViewer/tableView.aspx?ReportId=487&amp;IF_Language=fra&amp;MainTheme=2&amp;FldrName=3&amp;RFPath=92&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;http://www.tageblatt.lu/nachrichten/luxemburg/story/Kritik-der-Zahlenspielerei-12159033&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Eurostat meldete zum 15. Dezember 2009:<br /> &lt;blockquote&gt;„Im Jahr 2008 betrug das BIP pro Kopf in Luxemburg, ausgedrückt in Kaufkraftstandards (KKS), mehr als zweieinhalb Mal so viel wie der Durchschnitt der EU27, während Irland und die Niederlande um ungefähr ein Drittel darüber lagen. Österreich, Dänemark, Schweden, Finnland, Deutschland, das Vereinigte Königreich und Belgien lagen zwischen 15 % und 25 % über dem EU27-Durchschnitt.“&lt;ref&gt;{{internetquelle|url= http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=STAT/09/182&amp;format=PDF&amp;aged=0&amp;language=DE&amp;guiLanguage=en|format= PDF|titel= BIP pro Kopf in Kaufkraftstandards. BIP pro Kopf der Mitgliedstaaten zwischen 41 % und 276 % des EU27-Durchschnitts im Jahr 2008|datum= 2009-12-15|zugriff=2009-12-17 |kommentar= STAT/09/182}} / [http://www.statec.public.lu/fr/education/graphiques/pib.pdf Schaubild für 2007.]&lt;/ref&gt; &lt;/blockquote&gt;<br /> Das [[Bruttoinlandsprodukt]] pro Kopf der Bevölkerung wird in Kaufkraftstandards gemessen, um den internationalen Vergleich unter Ausschaltung der Unterschiede im [[Preisniveau]] zu ermöglichen. Dieser Quotient ist im Falle Luxemburgs schon deshalb verzerrt, weil ein hoher Anteil der Erwerbstätigen zwar zur [[Wertschöpfung]] des Landes beiträgt, aber als Nichtansässige nicht im Nenner des Quotienten verbucht sind. Im Jahr 2009 wohnten von den 335.700 im Lande Beschäftigten nur 188.300 im Lande selbst, die restlichen 147.400 als [[Grenzgänger]] außerhalb des Landes.&lt;ref&gt;{{internetquelle|hrsg= Le Portail des Statistiques du Grand-Duché de Luxembourg|url= http://www.statistiques.public.lu/stat/tableviewer/document.aspx?ReportId=352|format= Excel, 97 kB|sprache= französisch|titel= ''Emploi salarié résidants et non-résidants par mois 2008'' – 2009|zugriff=2009-12-11}}&lt;/ref&gt; Noch aus einem anderen Grunde ist diese Verhältniszahl nur bedingt brauchbar, um eine Aussage über den tatsächlichen Lebensstandard der luxemburgischen Bevölkerung zu machen: Das Bruttoinlandsprodukt enthält Ausgaben wie [[Bruttoinvestition]]en (Produktionsmittel, staatliche Dienstleistungen, …), die nicht direkt etwas mit dem [[Verbrauch]] der privaten Haushalte zu tun haben.&lt;ref&gt;''The Luxembourg Economy in 2003–2004. A kaleidoscope.'' Statec, April 2005. ISBN 2-87988-059-9. S. 11.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ein realistischeres Bild ergibt ein Vergleich der BIP/pro-Kopf der Bevölkerungsstatistik bezogen auf Wirtschaftsregionen, nicht auf Staaten.&lt;ref&gt;DS: [http://www.wort.lu/wort/web/business/artikel/75727/luxemburg-hinter-londoner-city-auf-platz-zwei.php ''Luxemburg hinter Londoner City auf Platz zwei.''] Luxemburger Wort, 22. Februar 2010.&lt;/ref&gt; Aber auch bei diesem statistischen Vergleichs-[[Rangordnung|Ranking]] verfälschen die Pendlerströme das Bild, weil hier ebenfalls die produktive Leistung der Pendler den Wirtschaftszentren zugeschlagen wird.<br /> <br /> Jeweils zum 1. Januar veröffentlicht der amtliche Statistikdienst ''Statec'' eine jährliche Bestandsaufnahme der Luxemburger Unternehmen, zum einen in alphabetischer Reihenfolge, zum anderen nach Wirtschaftsbranche sortiert.&lt;ref&gt;[http://www.statistiques.public.lu/fr/actualites/entreprises/entreprises/2010/11/20101122B/index.html?from=rss ''Répertoire des entreprises.'']&lt;/ref&gt; Die ''American Chamber of Commerce in Luxembourg ASBL''<br /> (AMCHAM) ist eine Organisation auf freiwilliger Basis, die eine Brücke zwischen US-amerikanischen Unternehmen und luxemburgischer Wirtschaft schlagen will.&lt;ref&gt;[http://amcham.lu/ ''American Chamber of Commerce in Luxembourg ASBL'' (AMCHAM).]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die [[Einkommensungleichheit]], gemessen anhand des [[Gini-Koeffizient]]en, der 2005 gemäß der OECD-Untersuchung rund 0,26 betrug, lag (2007?) über der von Dänemark und Schweden und unter der Ungleichheit im EU- und [[OECD]]-Durchschnitt.&lt;ref&gt;OECD: Growing Unequal?, 2008, S. 25&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Herbst 2008 begann in vielen Industrieländern der Welt eine [[Weltwirtschaftskrise ab 2007|Wirtschaftskrise]]. Sie wurde ausgelöst oder verursacht durch die [[Finanzkrise ab 2007]]. Diese Wirtschaftskrise verschärfte die [[Eurokrise|Staatsschuldenkrise im Euroraum]], weil viele EU-Staaten jeweils Milliarden Euro in ihren Bankensektor pumpten, um Bankenpleiten abzuwenden. Die Krise zeigt(e) auf, wie sehr die luxemburgische Wirtschaft vom Finanzsektor abhängig ist.&lt;ref&gt;[http://www.bbv-net.de/in-+ausland/muensterland_artikel,-Das-schoene-Leben-wird-schwieriger-_arid,112931.html Dorle Neumann: ''Das schöne Leben wird schwieriger'']&lt;/ref&gt; &lt;!--- siehe auch RP vom 4. August 2012, S. RP03W ---&gt; <br /> <br /> === Dienstleistungen ===<br /> Luxemburg hat aufgrund seiner günstigen steuerlichen Rahmenbedingungen und der geographischen Nähe zu Deutschland, Frankreich, Belgien und den Niederlanden eine hohe Attraktivität für internationale Unternehmen im [[Tertiärer Sektor|tertiären Sektor]], insbesondere für Banken und Versicherungen. Der Sektor „Finanzdienstleistungen“ trug 2008 etwa 24,9 % (1995: 22,1 %, 2000: 25 %) zur nationalen [[Bruttowertschöpfung]] bei; der Sektor „Immobilien, Vermietung und Unternehmensdienstleistungen“ 20,6 % (1995: 17.2 %; 2000: 18,7 %).&lt;ref&gt;{{internetquelle|hrsg= Statec|url= http://www.statistiques.public.lu/stat/TableViewer/document.aspx?ReportId=220&amp;IF_Language=fra&amp;MainTheme=4&amp;FldrName=2&amp;RFPath=15|sprache= französisch|titel= Structure de la somme des valeurs ajoutées aux prix de base (en %) – A11|zugriff=2009-12-17 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die meisten der in Luxemburg niedergelassenen großen Unternehmen bieten ihre Dienstleistungen nicht oder nur in geringem Umfang in Luxemburg an, sondern sind vor allem über den frei möglichen Dienstleistungsverkehr in anderen Staaten der Europäischen Union tätig.<br /> <br /> Als Sitz mehrerer Behörden der Europäischen Union hat das Land auch Bedeutung als internationales Verwaltungszentrum. <br /> <br /> ==== Finanzplatz Luxemburg ====<br /> Schwerpunkt der Luxemburger Volkswirtschaft ist der Finanzsektor.&lt;ref&gt;{{internetquelle|url= http://www.bcl.lu/fr/bcl/EPCO/index.html|titel= ''Données générales sur le système financier au Luxembourg.''|zugriff=2009-12-23}}&lt;/ref&gt; Die Entstehung des Finanzplatzes Luxemburg wurde in erster Linie durch vorteilhafte gesetzliche Rahmenbedingungen, eine internationale Ausrichtung und attraktive Steuersätze begünstigt („Nischenstrategie“&lt;ref&gt;zum Begriff siehe: Fernand Fehlen: [http://wwwfr.uni.lu/content/download/7994/132533/file/Pendler.pdf ''Grenzüberschreitende räumliche Mobilität als Infragestellung der sozialen Aufwärtsmobilität – Überlegungen zur Entwicklung eines supranationalen Arbeitsmarktes in Luxemburg.''] (PDF; 94&amp;nbsp;kB) 9 S. 3.&lt;/ref&gt;). Bereits 1970 war das Gewicht des Finanzsektors in der luxemburgischen Wirtschaft leicht höher als anderswo, doch in der Folgezeit wurde der Finanzsektor zum wichtigsten Motor der luxemburgischen Volkswirtschaft sowie der Großregion.<br /> <br /> Am 30. Juni 2010 waren in Luxemburg 149 Banken registriert, fast ausschließlich Tochtergesellschaften oder Niederlassungen großer ausländischer Banken aus 25 Ländern. Die Banken deutscher Provenienz stellten dabei mit 44 Einheiten die bei weitem größte Gruppe dar.&lt;ref&gt;[http://www.cssf.lu/index.php?id=55 Nombre de banques par pays d’origine&lt;!-- Bot generated title --&gt;]&lt;/ref&gt; Einer der Hauptpfeiler des Finanzplatzes Luxemburg ist die Fondsindustrie. Ende Mai 2010 waren in Luxemburg mehr als 3500 Investmentfonds (''organismes de placement collectif'' oder kurz „OPC“) domiziliert.&lt;ref&gt;[http://www.cssf.lu/index.php?id=84 Nombre d’OPC&lt;!-- Bot generated title --&gt;]&lt;/ref&gt; Diese verwalteten insgesamt Anlagegelder in Höhe von rund 2 Billionen Euro.&lt;ref&gt;[http://www.cssf.lu/index.php?id=83 Actifs nets des OPC&lt;!-- Bot generated title --&gt;]&lt;/ref&gt; Damit ist Luxemburg der größte Fondsstandort Europas, weltweit belegt er hinter den USA den zweiten Platz. Den größten Marktanteil, gemessen am Anlagevolumen, haben Fondsanbieter aus den USA, Deutschland und der Schweiz.<br /> <br /> Die Abhängigkeit von den Finanzinstituten stellt zugleich ein großes Risiko für die luxemburgische Wirtschaft dar, da im Falle einer Krise des Finanzsektors dadurch auch die Gesamtvolkswirtschaft in größere Mitleidenschaft gezogen wird. Die [[Europäische Zentralbank]] und die [[Europäische Kommission]] warnten Luxemburg bereits deswegen am 1. Oktober 2010.&lt;ref&gt;{{internetquelle|url=http://www.wort.lu/wort/web/europa_und_welt/artikel/2010/10/117343/ermahnungen-fuer-luxemburg.php|titel=Informelles Treffen der Euro-Finanzminister in Brüssel. Ermahnungen für Luxemburg.|zugriff=2010-12-12}}&lt;/ref&gt; Während 2009 trotz der Finanzkrise seit 2007 die Gewinne der Luxemburger Banken weiter stiegen, nahm die Anzahl der Mitarbeiter und der in Luxemburg tätigen Banken allerdings ab.&lt;ref&gt;[http://nachrichten.de.efinancialcareers.lu/News_ITEM/newsItemId-22041 Mitarbeiterzahlen bei Luxemburger Banken sinken – Gewinne steigen], FinancialCareers Luxemburg, 27 Oktober 2009&lt;/ref&gt; Nach Angabe des Zentralbank-Chefs sind die Gewinne im Bankensektor in den ersten neun Monaten des Jahres 2010 hingegen um 19 Prozent eingebrochen und es habe rund 1000 Entlassungen gegeben.&lt;ref&gt;{{internetquelle|url=http://www.wort.lu/wort/web/business/artikel/2010/12/130454/mersch-prangert-mangelnde-reformbereitschaft-an.php|titel=Mersch prangert mangelnde Reformbereitschaft an|zugriff=2010-12-12}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Luxemburg ist ein Standort für Rückversicherungsgesellschaften, welcher aber in internationaler Relation keine wichtige Rolle spielt.&lt;ref&gt;Siehe dazu: [[Rückversicherung#R.C3.BCckversicherungsmarkt|Rückversicherungsmarkt mit Liste der größten Rückversicherer]]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Einer Analyse&lt;ref&gt;http://www.cssf.lu/uploads/media/Etude_impact_2008.pdf&lt;/ref&gt; des ''Comité pour le développement de la place financière'' zufolge hatte der Finanzsektor im Jahre 2008 einen Anteil von 25 Prozent am Bruttoinlandsprodukt des Landes. Der Finanzplatz beschäftigte direkt rund 47.700 Mitarbeiter&amp;nbsp;– das entsprach 14 Prozent der Gesamtbeschäftigung&amp;nbsp;– und trug direkt 25 Prozent zum Steueraufkommen des Staates bei.<br /> <br /> ==== Logistik ====<br /> Um die Zusammenarbeit der Akteure in diesem Bereich zu koordinieren, wurde am 2. Dezember 2009 die Vereinigung ''Cluster for Logistics Luxembourg asbl.'' gegründet.&lt;ref&gt;{{internetquelle|hrsg= Chambre de Commerce|url= http://www.cc.lu/?type=art&amp;id=1799|titel= Cluster for Logistics Luxembourg asbl : un nouveau site et un logo pour la communauté logistique|zugriff=2009-12-17}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Ausbau des Logistikzentrums Eurohub in [[Bettemburg]] kämpft wie die gesamte Branche mit den Auswirkungen der Wirtschaftskrise. Diskutiert werden neue Marktnischen, wie eine [[Sonderwirtschaftszone|Freihandelszone]] oder die Beförderung biomedizinischer Materialien; letzteres auch im Hinblick auf die neugegründete ''Integrated Biobank of Luxembourg'' (IBBL).&lt;ref&gt;Michèle Sinner: ''Eine Ecke in der Nische.'' [[D’Lëtzebuerger Land]], 19. März 2010. S. 12 f.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Informations- und Kommunikationstechnik, Medien ====<br /> 2001 wurde von der Regierung der Aktionsplan ''eLuxembourg''&lt;ref&gt;[http://www.eluxembourg.public.lu/index.html eLuxembourg]&lt;/ref&gt; verabschiedet, um Luxemburg den Weg in die [[Informationsgesellschaft]] zu ebnen. Im Rahmen der seit Mitte der 1970er Jahre betriebenen [[Diversifikation (Wirtschaft)|Diversifikationspolitik]] hat sich Luxemburg erfolgreich um die Ansiedlung von [[Spitzentechnologie]]-Unternehmen bemüht, wie die [[SES Global]] ([[SES Astra|ASTRA]]-Satelliten) in [[Betzdorf (Luxemburg)|Betzdorf]]. Private und öffentliche Forschung werden mit erheblichen Mitteln vom Staat gefördert.&lt;ref&gt;[http://www.innovation.public.lu/html/ ''Luxinnovation''][http://www.innovation.public.lu/servlet/front ''Portail luxembourgeois de l’innovation et de la recherche'']&lt;/ref&gt;<br /> <br /> 2008 hat der japanische E-Commerce-Gigant [[Rakuten Inc.]] eine zentrale Koordinationseinheit nach Luxemburg gelegt.&lt;ref&gt;[http://www.bed.public.lu/news/2008/02/rakuten/index.html ''Luxembourg chosen for Rakuten Inc.’s new Central Coordination Entity.''] 7. Februar 2008.&lt;/ref&gt; Der US-amerikanische Satellitenbetreiber [[Intelsat]] hat im Dezember 2009 seinen Unternehmenssitz nach Luxemburg verlegt.&lt;ref&gt;(vb), [http://www.wort.lu/wort/web/business/artikel/75206/intelsat-verlegt-firmensitz-nach-luxemburg.php ''Intelsat verlegt Firmensitz nach Luxemburg.''] Luxemburger Wort, 18. Januar 2010.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Neben mehreren Einzelunternehmen der [[Informations- und Kommunikationstechnologie]]-Branche haben Multinationale wie [[Amazon]], [[eBay]], [[iTunes]], [[PayPal]] und [[Skype]] in Luxemburg ihre Niederlassungen angesiedelt.&lt;ref&gt;[http://www.luxembourg.public.lu/fr/economie/nouvelles-technologies/index.html ''Nouvelles technologies et e-commerce.''] Abgerufen am 31. Dezember 2009.&lt;/ref&gt; [[AOL]] hat nach zehn Jahren Pioniertätigkeit in Luxemburg diesen Standort 2010 endgültig aufgegeben.&lt;ref&gt;[http://www.wort.lu/wort/web/business/artikel/75312/aol-gibt-luxemburg-endgueltig-auf.php ''AOL gibt Luxemburg endgültig auf.''] Luxemburger Wort, 19. Februar 2010.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im März 2009 wurde ''LU-CIX''&lt;ref&gt;[http://www.lu-cix.lu/ LU-CIX]&lt;/ref&gt; zur Entwicklung einer Plattform für den [[Elektronischer Handel|elektronischen Handel]] geschaffen. Die branchenspezifische Gesetze und Regelungen wurden unter dem Titel<br /> „E-Commerce“&lt;ref&gt;[http://www.legilux.public.lu/leg/textescoordonnes/recueils/index.html#COMMERCE_ELECTRONIQUE ''Législation en matière de commerce électronique.'']&lt;/ref&gt; versammelt.<br /> <br /> ''LuxConnect S. A.'' wurde auf Initiative der Regierung Oktober 2006 geschaffen, um eine direkte, redundante Hochgeschwindigkeitsverbindung in Fiber-Optik Breitbandtechnik zu schaffen mit London, Amsterdam, Frankfurt, Brüssel, Paris und Straßburg.&lt;ref&gt;[http://www.luxconnect.lu/mission.html ''Luxconnect – Mission.''] / ''Luxconnect.'' In: connexion, [http://www.amcham.lu/ amcham] news report 2nd quarter 2008. S. 14 f.&lt;/ref&gt; Ende 2008 waren die Glasstrecken ins europäische Ausland in Betrieb.&lt;ref&gt;{{Cite web|url= http://www.luxconnect.lu/the-network.html |title= Luxconnect – The network| accessdate=2011-10-06}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Cite web|url= http://www.luxconnect.lu/international-connectivity-offer.html |title= Luxconnect – International connectivity offer| accessdate=2011-10-06}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Um den Zugang existierender und zukünftiger Internetfirmen zu decken und den Kundenanforderungen zu genügen, hat [[P &amp; T Luxembourg]] Anfang 2007 die Arbeiten an seiner eigenen neuen internationalen Breitbandverbindung TERALINK abgeschlossen. TERALINK verbindet mit mehr als 4500 Kilometer Länge die [[Backbone (Telekommunikation)|Backbones]] in Amsterdam, Brüssel, London, Paris, Frankfurt, Straßburg und Luxemburg und erlaubt eine Geschwindigkeit von 88 × 100&amp;nbsp;Gbit/s (ungefähr 9 Terabit/s).&lt;ref&gt;{{Cite web|url=http://www.ictspring.com/wp-content/uploads/2011/01/p_and_t_luxembourg_micael_weber.pdf |title=International Solutions TERALINK and Cloud services |format=PDF| accessdate=2011-10-06}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Cite web|url=http://www.worldhostingdays.com/downloads/2011/hS1b6.pdf<br /> |title= Luxembourg, Your European Hub for Online Business and E-Commerce |format=PDF| accessdate=2011-10-06}}&lt;/ref&gt; TERALINK basiert auf [[DWDM]] (Dense Wave Division Multiplexing) und setzt dazu ‚Reconfigurable Optical Add/Drop Multiplexer‘ ([[ROADM]]) ein. Luxemburg ist mittels Teralink direkt an die wichtigsten Internet-Netzknoten in Europa wie [[AMS-IX]], [[DE-CIX]], BNIX, France IX und LINX angeschlossen.&lt;ref&gt;{{Cite web|url=http://www.peeringdb.com/view.php?asn=6661 |title=Peering Exchange Points| accessdate=2011-10-06}}&lt;/ref&gt; Auf Grundlage dieser Erweiterung wurden die Down- und Uploadraten für die Privatnutzer ab Mai 2007 (kostenfrei) erhöht.<br /> <br /> Luxemburg beherbergt derzeit (2011) ungefähr 20 Datenzentren.&lt;ref&gt;{{Cite web |url= http://www.investinluxembourg.lu/ict/sites/ict.local/files/Luxembourg_CBRE.pdf |title= European Datacentres: Luxembourg| accessdate=2011-10-06}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Cite web |url= http://www.investinluxembourg.lu/ict/where-state-art-data-centers-meet-green-standards-0 |title= Where state-of-the-art data centers meet green standards.| accessdate=2011-10-06}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Cite web |url= http://www.pwc.com/lu/en/information-communication-technology/docs/pwc-publ-future-of-data-centres-in-europe.pdf |title= The future of data centres in Europe (pdf)| accessdate=2011-10-06}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.mediacom.public.lu/institutions/Institutions_nationales/smc/20100309_ngn/IDC_20White_20Paper_20-20Luxembourg_20as_20a_20center_20for_20online_20and_20ICT_20business.pdf Luxembourg as a Center for Online and ICT Business (pdf)]&lt;/ref&gt; Davon sind zwei Datenzentren von ebrc als Tier IV zertifiziert.&lt;ref&gt;{{Cite web |url= http://www.ebrc.lu/about-ebrc/datacenter-luxembourg-facilities.html |title= ebrc Datacenter Facilities| accessdate=2011-10-06}}&lt;/ref&gt; Das Zertifikat Tier IV ist die höchste Auszeichnung, die es für ein Datazentrum gibt. <br /> <br /> Als erster Staat der Europäischen Union hat Luxemburg die Direktive zur [[Elektronische Unterschrift|elektronischen Unterschrift]] umgesetzt. Hierzu wurde ''LuxTrust SA''&lt;ref&gt;[https://www.luxtrust.lu/ LuxTrust SA]&lt;/ref&gt; als Zertifizierungsinstanz geschaffen.<br /> <br /> === Schwerindustrie und verarbeitende Industrie ===<br /> [[Datei:StahlwerkDifferdingen.jpg|mini|hochkant=1.15|Stahlwerk in Differdingen]]<br /> <br /> Die noch bis in die 1970er Jahre dominierende Schwerindustrie, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts vor allem auch mit deutschem Kapital gegründet worden war, war der Grundstein zu Luxemburgs Wohlstand und stützte sich auf die reichen Erzvorkommen im Südwesten des Landes. Seit der großen Strukturkrise in den 1970er Jahren macht sie nur noch etwa 30 Prozent der Industrieproduktion aus und hat kontinuierlich an Bedeutung verloren. Eisen- und Stahlindustrie erarbeiten nur mehr 2,7 Prozent der Bruttowertschöpfung. Hauptarbeitgeber war der Stahlkonzern [[ARBED]], der die Stahlkrise um den Preis der Verkleinerung der Belegschaft (von 27.000 in den frühen 1970er Jahren auf ca. 6700) und rigoroser Modernisierung überstehen konnte. Arbed hatte im Januar 2002 mit [[Usinor]] (frz.) und [[Aceralia]] (span.) eine Fusion zum seinerzeit zweitgrößten Stahlkonzern der Welt [[Arcelor]] vollzogen, welcher 2006 mit [[Mittal Steel]] zu dem weltweit größten Stahlhersteller [[ArcelorMittal]] fusionierte.<br /> <br /> Hinzugekommen sind mittlerweile seit Mitte der 70er Jahre andere Industrien wie Chemie, insbesondere Autoreifen ([[Goodyear Tire &amp; Rubber Company|Goodyear]]) und andere Kautschukerzeugnisse, sowie Kunststoffe und Kunstfasern, Maschinen- und Fahrzeugbau, keramische Industrie, Glas, Textilerzeugung und Lebensmittelproduktion. Ihr Anteil an der Bruttowertschöpfung beläuft sich auf 6,6 Prozent. Hauptstandort der verarbeitenden Industrie ist immer noch das frühere Schwerindustrierevier im Südwesten des Landes mit dem Zentrum bei [[Esch/Alzette]] („Minette“).<br /> <br /> === Baugewerbe ===<br /> Mit 6,3 % (im Jahre 2008; 2000: 5,7 %; 1995: 6,5 %)&lt;ref&gt;{{internetquelle|hrsg= statec|url= http://www.statistiques.public.lu/stat/TableViewer/document.aspx?ReportId=220&amp;IF_Language=fra&amp;MainTheme=4&amp;FldrName=2&amp;RFPath=15|sprache= französisch|titel= Structure de la somme des valeurs ajoutées aux prix de base (en %) – A11|zugriff=2009-12-17 }}&lt;/ref&gt; Anteil an der Bruttowertschöpfung ist das Baugewerbe als Wirtschaftszweig von nachgeordneter Bedeutung. Im [[Konjunktur]]ablauf profitiert es zum einen von der Ansiedlung neuer Industrien, Banken und Versicherungen und der damit einhergehenden Nachfrage nach Büro- und Wohnraum. Zum anderen sind für die Branche die staatlichen Investitionen in das Straßen- und Autobahnnetz sowie die weiteren zur Verbesserung der Infrastruktur des Landes von grundlegender Bedeutung.<br /> <br /> Mit dem ''Institut de formation sectoriel du bâtiment'' SA (ISFB) verfügt dieser Wirtschaftssektor über eine spezifische Fortbildungseinrichtung für die Berufe innerhalb der Baubranche.&lt;ref&gt;[http://www.ifsb.lu/fr/mission.php ISFB: ''Mission.'']&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Landwirtschaft ===<br /> Die Bedeutung der Landwirtschaft (Anteil an der Bruttowertschöpfung: 0,5 Prozent) ist rückläufig, die Zahl der auf dem Lande lebenden Bevölkerung nimmt wie die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe kontinuierlich ab (1980: 5173; 1990: 3803; 2003: 2450; 2010: 2201). Dafür steigt die durchschnittliche Betriebsgröße (1980: 29,63; 1990: 38,37; 2002: 57,18; 2010: 59,6ha). Dennoch dominiert der Familienbetrieb. In den Bauernhöfen und auf den Weingütern arbeiten 4489 Menschen (Eurostat 2009); gegenüber 2000 ist dies ein Rückgang um 20 Prozent.&lt;ref&gt;[http://www.wort.lu/wort/web/letzebuerg/artikel/89458/immer-weniger-beschaeftigte-in-der-landwirtschaft.php ''Immer weniger Beschäftigte in der Landwirtschaft.''] [[Luxemburger Wort]], 7. Mai 2010.&lt;/ref&gt; <br /> <br /> Von der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche von 128.157 ha (2003) werden 43,8 Prozent für Acker- und Gartenbau, 50,7 Prozent als Weideland benutzt. Das landwirtschaftliche Einkommen wird überwiegend aus Milcherzeugung und Rinderzucht erzielt. Für den [[Weinbau in Luxemburg|Weinbau]] werden gerade 1,0 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche genutzt.<br /> <br /> === Forschung, Umwelt, Gesundheit ===<br /> Die Umwelt- und Infrastrukturpolitik der luxemburgischen Regierung ist nach eigenen Angaben auf eine [[nachhaltige Entwicklung]] ausgerichtet.&lt;ref&gt;[http://www.mddi.public.lu/ ''Ministère du Développement durable et des Infrastructures.'']&lt;/ref&gt; Der nationale Plan zum Schutz der Umwelt stützt sich auf drei Pfeiler:<br /> <br /> * [[Biodiversität]], Wald, Boden, Wasser, Atmosphäre, Abfall<br /> * Wirtschaftliche Effizienz (Industrie, Landwirtschaft, Energie, Transport)<br /> * [[Kohäsion (Politik)|Soziale Kohäsion]] (Erhaltung des sozialen Friedens, nationale und internationale Solidarität)<br /> <br /> Ein WasserGIS&lt;ref&gt;[http://gis.eau.etat.lu/# WasserGIS] Kartengrundlage: Origine Administration du Cadastre et de la Topographie Luxembourg.&lt;/ref&gt; wurde im Rahmen des europäischen Projektes AquaFil durch das Programm InterregIIIC co-finanziert.<br /> <br /> Vor dem Verzehr von Fischen aus heimischen Gewässern wird wegen zu hoher [[Polychlorierte Biphenyle|PCB]]-Belastung gewarnt.&lt;ref&gt;[http://news.rtl.lu/news/national/67173.html ''Santé: Opgepasst bei Fësch aus eise Baachen a Flëss.''] rtl, 7. Mai 2010.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.wort.lu/wort/web/letzebuerg/artikel/89395/keine-in-luxemburg-gefischten-aale-essen.php wort.lu | Lëtzebuerg | Keine in Luxemburg gefischten Aale essen!&lt;!-- Bot generated title --&gt;]&lt;/ref&gt; Im Süden des Großherzogtums, insbesondere um [[Esch-sur-Alzette]], gibt es weiterhin erhebliche Gefährdungsrisikien durch [[Schadstoff]]belastung des Bodens und der [[Luftverschmutzung|Luft]], insbesondere mit [[Blei]] und mit [[Polychlorierte Dibenzodioxine und Dibenzofurane|Dioxinen]]. Der Verzehr von Gemüse aus den betroffenen Gebieten wird des Öfteren behördlich untersagt. In den meisten Flüssen darf wegen fehlender oder unzureichender Kläranlagen nicht gebadet werden.<br /> <br /> Laut dem OECD-Bericht ''Healt at a Glance 2011'' zählt Luxemburgs Gesundheitssystem nach den Ausgaben pro Kopf der Versicherten zu den teuersten aller OECD-Staaten. Die Lebenserwartung bei der Geburt liegt bei 80,7 Jahren. An der Spitze liegt Luxemburg mit der niedrigsten Säuglingssterblichkeit. Stark rückläufig ist die Selbstmordrate (-42 % zwischen 1995 und 2009). Die Sterblichkeit bei Herzinfarkt liegt bei den Männern dreimal so hoch wie bei den Frauen. Im Jahre 2009 wurden die Kosten für Zahnbehandlung zu 35 % von Patienten getragen; dies ist eine höhere Quote als in den Nachbarländern und in der Schweiz.&lt;ref&gt;pf, ''Gesundheits-Benchmark''. [[D’Lëtzebuerger Land]], 25. November 2011, S. 4 / Le ministre de la Santé et de la Sécurité sociale : [http://www.mss.public.lu/actualites/2011/11/art_conf_presse_ocde/index.html ''Conférence de presse «Panorama de la Santé 2011» du 23 novembre 2011'']&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 25. Februar 2010 wurde die ''Integrated Biobank of Luxembourg'' (IBBL) eröffnet. Die unabhängige, nicht gewinnorientierte Stiftung soll in den nächsten Jahren bis zu fünfzig Forscher im Bereich [[Biomedizin]] beschäftigen. Auf sie entfallen 55 Millionen Euro von den 140 Millionen insgesamt, die über die nächsten fünf Jahre in diesem Bereich investiert werden sollen.&lt;ref&gt;Claude Molinaro: ''Forschung auf Spitzenniveau.'' Tageblatt, 26. Februar 2010. S. 13.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Energie ===<br /> Der weitaus größte Teil des Energiebedarfs wird durch Importe gedeckt.<br /> In den letzten Jahren wurde sowohl von gewerblicher Seite als auch von Privathaushalten viel in alternative Energien investiert, Wind- und Biogasanlagen sind auf dem Vormarsch.<br /> <br /> Laut Statec waren die installierten Leistungen zum 31. Dezember 2005 folgende:<br /> BHKWs: 100&amp;nbsp;MW (el.); Öl und Gaskraftwerke: 357&amp;nbsp;MW; Wasserkraft: 1134&amp;nbsp;MW (hier ist das [[Pumpspeicherwerk Vianden]] allerdings mit 1100&amp;nbsp;MW inbegriffen, keine Produktion im eigentlichen Sinne); Windkraft 34&amp;nbsp;MW; Biogas 4,6&amp;nbsp;MW; Photovoltaik 23,5&amp;nbsp;MW.<br /> <br /> === Außenhandel ===<br /> Die wichtigsten Ausfuhrgüter sind Metalle und Metallerzeugnisse, Maschinen und Geräte, Kunststoff- und Gummierzeugnisse, Transportmaterial, Erzeugnisse aus Stein, Glas, Keramik, chemische Erzeugnisse.<br /> <br /> Wichtigste Einfuhrgüter sind Maschinen und Apparate, Erzeugnisse der Eisen- und Stahlindustrie, Transportmaterial, Mineralstoffe einschl. Mineralölprodukten, chemische Erzeugnisse, Textilerzeugnisse und Bekleidung, Kunststoff- und Gummierzeugnisse.<br /> <br /> Die wichtigsten Handelspartner Luxemburgs sind Belgien, Deutschland und Frankreich. In diese Länder gehen rund 60 Prozent der Exporte und fast 80 Prozent der Importe stammen von dort. Die Handelsbilanz ist positiv.<br /> <br /> === Der Arbeitsmarkt in Luxemburg ===<br /> Im Vergleich zu seinen Nachbarländern weist der [[Arbeitsmarkt in Luxemburg]] starke Besonderheiten auf. Er ist gesellschaftspolitisch orientiert am sogenannten „Luxemburger Modell“ von [[Sozialer Dialog|sozialem Dialog]] und weitgehend durch das geltende [[Arbeitsrecht]] geregelt. Durch die Kleinheit und Offenheit der Volkswirtschaft sowie die [[Mehrsprachigkeit]] ergeben sich vom europäischen Durchschnitt abweichende Strukturen, die sich vielfach in einer [[Segmentierung (Ökonomik)|Segmentierung]] von Wirtschaft und Gesellschaft äußern.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|autor= Lionel Fontagné|url= http://www.eco.public.lu/documentation/rapports/Rapport_Fontagne.pdf|format= PDF; 1,4&amp;nbsp;MB|sprache= französisch|titel= Compétitivité du Luxembourg : une paille dans l’acier. Rapport pour le Ministère de l’Economie et du Commerce extérieur du Grand-Duché de Luxembourg|datum= 2004-11-15|zugriff=2009-12-16}}&lt;/ref&gt; In Luxemburg ist seit dem 1. Januar 2009 die arbeits- und sozialrechtliche Unterscheidung zwischen „Arbeitern“ (''ouvriers'') und „Angestellten“ (''employés privés'') aufgehoben; es gibt fortan nur noch „Gehaltsempfänger“ (''salariés'').&lt;ref name=&quot;csl.lu&quot;&gt;[http://www.csl.lu/index.php ''La Chambre des salariés : une structure indispensable pour défendre les intérêts des salariés.'']&lt;/ref&gt; Für alle Beschäftigungsverhältnisse ist ein Mindestlohn per Gesetz vorgeschrieben. Mit der [[Indexlohn|Indexanpassung]] der Gehälter vom 1. Januar 2013 beträgt der [[Mindestlohn]] für Gehaltsempfänger ab dem Lebensalter von 18 Jahren im Monat 1847,19 EUR.<br /> <br /> Wichtige Anmerkung zur Arbeitslosenstatistik des Großherzogtums Luxemburg:<br /> <br /> Das Großherzogtum Luxemburg ist der einzige Staat des Europäischen Binnenmarkts aus Europäischer Union, Europäischem Wirtschaftsraum und Schweizerischer Eidgenossenschaft, der bei seiner Arbeitslosenquote die Grenzgänger nicht berücksichtigt. <br /> <br /> (Übergangsregelung gemäß Artikel 87 Absatz 10 der Verordnung (EG) Nr. 883/2004 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 29. April 2004.)<br /> <br /> Daher liegt die Arbeitslosenquote des Großherzogtums Luxemburg aufgrund der circa 42 % Grenzgänger weit höher als in der offiziellen Arbeitslosenquote des Großherzogtums Luxemburg angegeben.<br /> <br /> Ab Mai 2012 muss auch das Großherzogtum Luxemburg wie alle anderen Staaten des Europäischen Binnenmarkts aus Europäischer Union, Europäischem Wirtschaftsraum und Schweizerischer Eidgenossenschaft bei seiner Arbeitslosenquote die Grenzgänger mitberücksichtigen.<br /> <br /> Die Jugendarbeitslosenquote des Großherzogtums Luxemburg beträgt 17,1 %.&lt;ref&gt;http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE76479E9E76425072B196C3/Doc~E5EC9293209B148A1804F96C58BEC198C~ATpl~Ecommon~SMed.html&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Unternehmen nach Anzahl der Beschäftigten ====<br /> [[Datei:Cargolux B747-400F.jpg|mini|Boeing 747-400F der Cargolux]]<br /> [[Datei:Arcelor Mittal.svg|mini|Logo der Gruppe ArcelorMittal]]<br /> [[Datei:RTL_Group.svg|mini|Logo der RTL Group]]<br /> <br /> Die größten Arbeitgeber des Landes sind 2012: öffentlicher Dienst (25.278), [[ArcelorMittal]] (5960), [[BGL BNP Paribas]] (4110), [[Cactus (Supermarkt)|Cactus]] (3920), [[Chemins de Fer Luxembourgeois|CFL]] (Bahn) (3810), [[P &amp; T Luxembourg]] (3800), Stadtverwaltung Luxemburg (3680), [[Goodyear Tire &amp; Rubber Company|Goodyear]] (3080), [[Dussmann]] Gruppe (2790), [[Luxair]] (2400), [[PricewaterhouseCoopers|PwC]] (2110), [[Dexia]] BIL Gruppe (2100), Centre Hospitalier (CHL) (2060).<br /> <br /> ==== Gewerkschaften ====<br /> Im Jahre 2010 waren schätzungsweise ca. 41 % der ansässigen Beschäftigten Mitglied einer Gewerkschaft. Immigranten sind im Vergleich hierzu weniger gewerkschaftlich organisiert; zum einen arbeiten sie in den weniger von den Gewerkschaften erfassten Branchen, zum anderen beteiligen sie sich überhaupt weniger am Luxemburger Vereinsleben.&lt;ref&gt;Charles Fleury: ''Les immigrants et les syndicats''. Avec la collaboration de Roland Maas et d’Adrien Thomas. [[Centre d’Etudes de Populations, de Pauvreté et Politiques Socio-Economiques|CEPS/INSTEAD]], [http://www.ceps.lu/pdf/3/art1745.pdf Working Papers Nr. 2011-63]. S. 11&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Gemäß dem Gesetzbuch zum Arbeitsrecht (''Code du travail''&lt;ref&gt;[http://www.itm.lu/legislation ''Législation – Code du travail.''] (frz.) / Jean-Luc Putz: ''Luxemburgisches Arbeitsrecht.'' promoculture, 1. Auflage 2006.&lt;/ref&gt;) kann eine Gewerkschaft auf dreierlei Ebenen als „repräsentativ“ anerkannt werden: auf nationaler Ebene, b) in einem wichtigen Wirtschaftssektor, c) in einem Betrieb, falls mindestens 50 % der Beschäftigten der betreffenden Gewerkschaft einen Auftrag zur Aushandlung eines Tarifvertrags erteilt haben. Im November 2008 erfüllten für die folgenden fünf Jahre sowohl der OGBL und wie der LCGB die Bedingung der nationalen Repräsentativität; die ALEBA die Repräsentativität für den Finanzsektor. Nur diese drei Gewerkschaften können für den Bereich der Privatwirtschaft Kollektivverträge aushandeln, unterzeichnen und einklagen. Da die Gewerkschaften in der so genannten ''[[Tripartite]]'' mit Regierung und Patronat bei der Wirtschafts-, Sozial- und Beschäftigungspolitik des Landes zusammenwirken, sollten Gewerkschaften bzw. ihre Spitzenvertreter zur bestmöglichen Interessenvertretung ihrer Mitglieder von Parteien und Regierung unabhängig sein, was der OGBL neulich so ausdrücklich in die Statuten aufgenommen hat.&lt;ref&gt;Mil Lorang: ''Gewerkschaften sollten parteipolitisch unabhängig sein.'' OGBL aktuell, 2/2009. S. 28 ff.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die ''Chambre des Salariés''&lt;ref name=&quot;csl.lu&quot;/&gt; ist nach der Einführung des Einheitsstatuts (''statut unique'') aus der Fusion von ''Chambre du Travail'' und ''Chambre des Employés Privés'' hervorgegangen. Insgesamt 60 Vertreter auf der Vollversammlung verteilen sich auf neun sozio-professionelle Gruppen. Die Mitglieder der Vollversammlung nach Gewerkschaftszugehörigkeit ergeben sich aufgrund der von den Beschäftigten der Unternehmen vorgenommenen Sozialwahlen. Acht effektive Sitze entfallen auf die Finanzbranche; davon werden sechs von der ALEBA entsandt.&lt;ref&gt;[http://www.aleba.lu/index.php?lang=1&amp;page=296&amp;type=PAGE&amp;cat=forum&amp;menu=on ''L’ALEBA dans la Chambre des Salariés.'']&lt;/ref&gt; Die übrigen Gewerkschaften entsenden: OGBL 36, LCGB 16, FNCTTFEL zwei und Syprolux einen Vertreter.&lt;ref&gt;[http://www.csl.lu/fonctionnement/assemblee-pleniere ''L’assemblée plénière : l’organe suprême.'']&lt;/ref&gt; Die nach einem besonderen Statut im öffentlichen Dienst Beschäftigten gehören einer eigenständigen Berufskammer an, der ''Chambre des fonctionnaires et employés publics''.<br /> <br /> Die Liste der Gewerkschaften:<br /> <br /> * Association Luxembourgeoise des Employés de Banque et d’Assurance (ALEBA)<br /> * [[CGFP|Confédération Générale de la Fonction Publique]] (CGFP)<br /> * Fédération Chrétienne du Personnel des Transports (FCPT)<br /> * Fédération des Employés Privés (FEP)<br /> * Fédération Générale de la Fonction Communale (FGFC)<br /> * [[Fédération Nationale des Cheminots, Travailleurs du Transport, Fonctionnaires et Employés Luxembourgeois]] (FNCTTFEL)<br /> * Grenzgänger-Gewerkschaft<br /> * [[Lëtzebuerger Chrëschtleche Gewerkschafts-Bond]] (LCGB)<br /> * Neutralen Handwierker Verband (NHV)<br /> * Neutralen Zuchpersonal Verband (NZV)<br /> * NGL-SNEP<br /> * [[Onofhängege Gewerkschaftsbond Lëtzebuerg]] (OGBL)<br /> <br /> {{Siehe auch|Wirtschaftsgeschichte Luxemburgs}}<br /> <br /> === Staatshaushalt ===<br /> Der [[Haushaltsplan|Staatshaushalt]] umfasste 2009 Ausgaben von 15,99 Milliarden Euro, dem standen Einnahmen von 15,52 Milliarden Euro gegenüber. Daraus ergibt sich ein [[Haushaltssaldo|Haushaltsdefizit]] in Höhe von 1,4 % des [[Bruttoinlandsprodukt|BIP]].&lt;ref&gt;[http://www.statistiques.public.lu/stat/TableViewer/tableView.aspx?ReportId=1008&amp;IF_Language=fra&amp;MainTheme=4&amp;FldrName=3 Principaux agrégats des administrations publiques]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[{{Toter Link |inline=ja | url=http://tageblatt.editpress.lu/luxembourg/36779.html}} ''Saldo von rund 400 Millionen Euro.''] [[Tageblatt. Zeitung fir Lëtzebuerg]], 14. Januar 2010.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die [[Staatsverschuldung]] betrug 2009 5,46 Milliarden Euro oder 14,3 % des BIP.&lt;ref&gt;[http://www.statistiques.public.lu/stat/ReportFolders/ReportFolder.aspx?IF_Language=fra&amp;MainTheme=4&amp;FldrName=3 Dette publique par trimestre 1998 – 2009s]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche betrug:<br /> * [[Gesundheitssystem|Gesundheit]]:&lt;ref name=&quot;Fischer&quot;&gt;Der Fischer Weltalmanach 2010: Zahlen Daten Fakten, Fischer, Frankfurt, 8. September 2009, ISBN 978-3-596-72910-4&lt;/ref&gt; 7,3 (2006)<br /> * [[Bildungssystem|Bildung]]:&lt;ref name=&quot;CIA&quot;&gt;[https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/lu.html The World Factbook]&lt;/ref&gt; 3,4 (1999)<br /> * [[Militär]]:&lt;ref name=&quot;CIA&quot;/&gt; 0,9 (2005)<br /> <br /> Das Gesetzesprojekt 6010 über das Staatsbudget 2010 ist auf dem Hintergrund der [[Wirtschaftskrise]] ausgearbeitet. Während der Haushaltsplan für 2009 noch einen Überschuss von 12,2 Millionen Euro vorgesehen hatte, sieht der Budgetplan für 2010 ein Defizit von 1,3 Milliarden Euro vor. Die Einnahmen haben sich gegenüber 2009 um 8,7 % verringert, die Ausgaben um 5,7 % erhöht. Werden auch die Sonderhaushalte und die öffentlichen Einrichtungen miteingerechnet, so erhöht sich das voraussichtliche Defizit auf 2,2 Milliarden Euro, das sind 6,2 % des [[Bruttoinlandprodukt]]s.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|hrsg= Webportal der Abgeordnetenkammer|url= http://www.chd.lu/wps/portal/public/DossiersThematiques?WCM_GLOBAL_CONTEXT=/wps/wcm/connect/Contents.public.chd.lu/st-www.chd.lu/sa-actualites/sa-dossiersthematiques/budget+2010|sprache= französisch|titel= Budget 2010 « anti-crise »|zugriff=2009-12-16 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Finanzminister [[Luc Frieden]] sprach von einem „''budget ‚anti-crise‘''“, da die Investitionen um elf Prozent auf 1,9 Milliarden Euro heraufgesetzt werden: das sind ca. fünf Prozent des BIP. Um die Kaufkraft der privaten Haushalte zu sichern, werden die Sozialleistungen nicht herabgesetzt. Aufgrund der gestiegenen Kinderzahl wachsen die familienbezogenen Sozialleistungen um 53 Millionen Euro, das Mutterschaftsgeld um 13 Millionen Euro. 134 Millionen Euro sind vorgesehen für die Erhöhung der staatlichen Beteiligung an den Kosten für die Kinderbetreuung. Spürbar gestiegen sind auch die Leistungen für Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit.<br /> <br /> Es sind bislang weder für die Steuerzahler noch die Unternehmen Steuererhöhungen geplant. Die Einnahmen aus der Einkommensteuer für Unternehmen werden voraussichtlich um 15 % auf 1,2 Milliarden Euro, die der Mehrwertsteuer ebenfalls um 15 % auf 1,9 Milliarden Euro zurückgehen. Hingegen wird für die Einkommensteuer bei den natürlichen Personen eine leichte Erhöhung erwartet. Nach den amtlichen Berechnungen ist eine gesetzliche Anpassung des Lohn- und Gehaltsniveau frühestens im letzten Quartal des Jahres 2010 fällig.&lt;ref&gt;[http://www.statistiques.public.lu/fr/actualites/economie-finances/prix/2010/02/20100217/index.html ''Prix à la consommation du mois de janvier: le taux d’inflation à 2.1 %.''] statnews 4/2010, 17. Februar 2010.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Zur Stützung der Banken infolge der weltweiten [[Finanzkrise]] hat Luxemburg 7,64 % seines Bruttoinlandprodukts engagiert. Der Bankensektor liefert hinwieder 29,1 % desselben Bruttoinlandprodukts.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|hrsg= [[Tageblatt. Zeitung fir Lëtzebuerg|Tageblatt]]|url= http://eco.editpress.lu/banques-assurances/4270.html|sprache= französisch|titel= Le Luxembourg parmi les premiers|datum= 2009-12-08|zugriff=2009-12-16|offline=ja }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das im Budgetplan vorgesehene Defizit liegt mit 1,6 Milliarden Euro oder 4,4 % des BIP niedriger als das in Deutschland (4,6 %), Belgien (6,4 %) oder Frankreich (7,1 %). Die Staatsverschuldung erhöhte sich damit auf 7 Milliarden Euro oder 19,5 % des [[Bruttoinlandsprodukt]]es (BIP). Nach Auffassung des Finanzministers respektiert damit Luxemburg die Stabilitätskriterien nach dem [[Maastricht-Vertrag#Währungs- und Wirtschaftsunion|Maastricht-Vertrag]], wie sie angesichts der Wirtschaftskrise 2008 angepasst worden sind.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|hrsg= Webportal der Abgeordnetenkammer|url= http://www.chd.lu/wps/portal/public/DossiersThematiques?WCM_GLOBAL_CONTEXT=/wps/wcm/connect/Contents.public.chd.lu/st-www.chd.lu/sa-actualites/sa-dossiersthematiques/budget+2010|sprache= französisch|titel= Budget 2010 « anti-crise »|zugriff=2009-12-17 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Aufgrund der Datenlage stehen Prognosen sowie Finanzplanungen auf unsicherem Fundament; einschneidende Änderungen in der Luxemburger [[Finanzpolitik]] sind erst bei der anstehenden [[Tripartite]]-Runde zu erwarten.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|hrsg=Lucien Montebrusco: [[Tageblatt. Zeitung fir Lëtzebuerg|Tageblatt]]|url= http://tageblatt.editpress.lu/editoriaux/35986.html|sprache= deutsch|titel= Warten auf die Tripartite|datum= 2009-12-15|zugriff=2009-12-16|offline=ja }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Organisation der für die Erhebung der [[Einkommensteuer]]&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.impotsdirects.public.lu/legislation/memento/memento08_DE.pdf |titel=Memento. Nichtamtliche Übersicht über die erhobenen direkten Steuern|sprache=deutsch|zugriff=2009-12-17|format=PDF; 262&amp;nbsp;kB}}&lt;/ref&gt; zuständigen ''Administration des contributions directes''&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.impotsdirects.public.lu/ |titel=Administration des contributions directes|sprache=französisch|zugriff=2009-12-16}}&lt;/ref&gt; ist durch das ''Règlement grand-ducal'' vom 6. November 2009&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.impotsdirects.public.lu/legislation/legi09/R__glement_grand-ducal_du_6_novembre_2009_fixant_l_organisation_de_l_administration_des_contributions_directes.pdf |titel=Journal Officiel du Grand-Duché de Luxembourg|format=PDF; 159&amp;nbsp;kB|sprache=französisch|zugriff=2009-12-16}}&lt;/ref&gt; neu festgelegt.<br /> <br /> Die Handwerkskammer äußert in ihrer Stellungnahme keinerlei Einwände dagegen, dass die gesetzlich vorgesehene Rentenanpassung an die Lohn- und Gehaltsentwicklung nach dem Jahr 2007 tatsächlich ausgeführt wird.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://cdm.lu/pls/CDM/download_file?id=97961&amp;lg=FR&amp;td=AV |titel=Avis de la Chambre des Métiers: Projet de règlement grand-ducal fixant les coefficients d’ajustement prévus à l’article 220 du Code de la sécurité sociale|format=PDF|sprache=französisch|zugriff=2009-12-17}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Luxemburg im Nachhaltigkeitsranking ====<br /> {{Neutralität}}<br /> Das Forschungszentrum Generationenverträge an der [[Albert-Ludwigs-Universität Freiburg|Albert-Ludwigs-Universität]] in Freiburg, unter der Leitung von [[Bernd Raffelhüschen]], veröffentlicht im Auftrag der [[Stiftung Marktwirtschaft]] seit 2006 regelmäßig eine Generationenbilanz.<br /> <br /> Die folgende Tabelle stellt einen internationalen Vergleich der mit Nachhaltigkeitsranking gerechneten Staatsschulden dar, nämlich Staatsschuld inklusive der [[Verdeckte Staatsverschuldung|verdeckten Staatsschuld]] (Basisjahr 2010).<br /> <br /> Luxemburg gehört darin zu den Schlusslichtern und belegt den vorletzten Platz, noch hinter Griechenland.<br /> <br /> In der Pressemitteilung „Europäisches Nachhaltigkeitsranking: Italien hui, Luxemburg pfui“ vom 7. Dezember 2011 plädiert die [[Stiftung Marktwirtschaft]] angesichts der hohen Gesamtverschuldung der meisten Länder der [[Eurozone]] dafür, künftig auch die verdeckte Staatsschuld in die Liste der Stabilitätskriterien aufzunehmen.&lt;ref&gt;http://www.stiftung-marktwirtschaft.de/fileadmin/user_upload/Pressemitteilungen/2011/PM_Ehrbare_Staaten_Internationaler_Vergleich_07_12_2011.pdf&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;http://www.welt.de/wirtschaft/article13756193/In-dieser-Bilanz-steht-Italien-in-Europa-am-besten-da.html&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;http://www.tageblatt.lu/nachrichten/story/25909389&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;http://www.tageblatt.lu/nachrichten/luxemburg/story/10070961&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;http://www.wort.lu/wort/web/europa_und_welt/artikel/2011/12/169804/juncker-fordert-europaeische-rating-agentur.php&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;http://www.tageblatt.lu/nachrichten/story/Umfassende-Rentenreform-notwendig-14524973&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;http://www.wort.lu/wort/web/business/artikel/2011/12/170436/mersch-luxemburg-aermer-als-2007.php&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;http://www.lejeudi.lu/index.php/l-economie/3856.html&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;http://www.tageblatt.lu/wirtschaft/finanzen/story/30450278&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;http://www.tageblatt.lu/nachrichten/story/-Tiefgreifende-Reformen-noetig--19349600&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;http://www.fondsprofessionell.at/news/uebersicht/nid/studie-wird-luxemburg-das-naechste-hellas/gid/1002942/&lt;/ref&gt;<br /> <br /> &lt;!-- key for sorting, S&amp;P: D=01; C=02; CC=03; CCC-=04; CCC=05; CCC+=06; B-=07; B=08; B+=09; BB-=10; BB=11; BB+=12; BBB-=13; BBB=14; BBB+=15; A-=16; A=17; A+=18; AA-=19; AA=20; AA+=21; AAA=22; --&gt;<br /> {| class=&quot;sortable wikitable&quot; style=&quot;text-align:right&quot;<br /> |- bgcolor=&quot;#ececec&quot; valign=top<br /> ! Euro-Mitgliedstaat !! Explizite Staatsschuld!! Implizite Staatsschuld!! Nachhaltigkeitslücke{{FN|*}}!! Konsolidierungsbedarf<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left&quot; | {{ITA}}|| 118,4|| 27,6|| 146,0||2,4 <br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left&quot; | {{DEU}}||83,2||109,4||192,6||4,0<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left&quot; | {{FIN}}||48,3||146,9||195,2||2,7<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left&quot; | {{AUT}}||71,8||225,9||297,7||4,8<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left&quot; | {{FRA}}||82,3||255,2||337,5||4,3<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left&quot; | {{PRT}}||93,3||265,5||358,8||6,5<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left&quot; | {{BEL}}||96,2||329,8||426,0||5,3<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left&quot; | {{NLD}}||62,9||431,8||494,6||8,1<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left&quot; | {{ESP}}||61,0||487,5||548,5||7,0<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left&quot; | {{GRC}}||144,9||872,0||1.016,9||17,6<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left&quot; | {{LUX}}||19,1||1.096,5||1.115,6||12,0<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left&quot; | {{IRL}}||92,5||1.404,7||1.497,2||10,4<br /> |}<br /> <br /> {{FNZ|(*)|2=Nachhaltigkeitslücke = offizielle (explizite) Staatsschuld + unsichtbare (implizite) Staatsschuld (Alle Angaben in Prozent des [[BIP]])}}<br /> <br /> Quelle: [[EU-Kommission]], [[Ameco|AMECO Database]], [[Eurostat]], eigene Berechnungen der [[Stiftung Marktwirtschaft]]<br /> <br /> == Verkehr ==<br /> === Straße ===<br /> Luxemburg verfügt über ein dichtes Netz von Nationalstraßen (''Route Nationale'', RN) von 2.873&amp;nbsp;km Länge (2003), davon 125&amp;nbsp;km [[Liste der Autobahnen in Luxemburg|Autobahnen]]. Zur Kameraüberwachung des Verkehrsflusses auf den Autobahnen ist das [[Telematik]]-System CITA installiert; die Echtzeit-Kamerabilder sind samt aktuellen Verkehrsinfos online verfügbar.&lt;ref&gt;[http://www.cita.lu/ ''Telematiksystem CITA.''] Administration des Ponts et Chaussées.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Autobahnanschluss zur [[Bundesautobahn 8|A 8]] nach [[Saarbrücken]] wurde 2003 fertiggestellt (luxemburgisch: A 13). Weiter nördlich führt die deutsche [[A 64]] von [[Trier]] nach Luxemburg; sie wird dort als A 1 fortgeführt.<br /> <br /> Zum Teil noch immer in Bau ist die (''d’Nordstrooss'' genannte) [[Autoroute 7 (Luxemburg)|A7]], die das Gutland und die Minette-Region mit dem Ösling ''(Éisléck)'' verbindet. Die geplante Eröffnung der Gesamtstrecke wurde auf 2012 angesetzt.<br /> <br /> Wegen der steuerpolitisch vergleichsweise günstigen Treibstoffpreise&lt;ref&gt;[http://www.eco.public.lu/attributions/dg3/d_energie/produits_petroliers.html#prix ''Les prix des produits pétroliers.''] Wirtschaftsministerium (staatlich festgesetzte Höchstpreise)&lt;/ref&gt; ist ein schwunghafter [[Tanktourismus]] über die Grenzen hinweg entstanden. Dabei wird nicht selten gegen die Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung (''Code de la Route''&lt;ref&gt;[http://www.mt.public.lu/transports/circulation/code/index.html ''Code de la Route'']&lt;/ref&gt;) über die maximal zulässige Menge an mitgeführtem Treibstoff verstoßen.<br /> <br /> === Öffentlicher Nahverkehr, Eisenbahn ===<br /> {{Hauptartikel|Schienenverkehr in Luxemburg}}<br /> <br /> [[Datei:LuxemburgBahnhofTGV.JPG|mini|Französischer TGV im [[Bahnhof Luxemburg]]]]<br /> <br /> Das gesamte Streckennetz Luxemburgs beträgt 274&amp;nbsp;km [[Liste von Eisenbahnstrecken in Luxemburg|Eisenbahnstrecken in Luxemburg]]. Der Personenverkehr wird hauptsächlich von der [[Chemins de Fer Luxembourgeois|''Société Nationale des Chemins de Fer Luxembourgeois'' (CFL)]] betrieben. Im Güterfrachtverkehr ist neuerdings die [[CFL Cargo]] als eigenständige Gesellschaft im Verband [[xrail]] tätig.&lt;ref&gt;AL, [{{WBA | url=http://web.archive.org/web/20100223090036/http://eco.editpress.lu/Informations-generales/4618.html}} ''CFL Cargo beteiligt sich an europäischer Allianz.''] [[Tageblatt. Zeitung fir Lëtzebuerg]], 19. Februar 2010.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> 2002 wurde mit [[Frankreich]] ein Abkommen zur Anbindung an das [[Train à grande vitesse|TGV]]-Netz unterzeichnet. Demnach beteiligt sich Luxemburg mit 117,4 Millionen Euro am Neubau der TGV-Strecke von Paris nach Metz. Gleichzeitig wurde die Strecke zwischen Metz und Luxembourg ertüchtigt. Seit Juni 2007 fahren täglich fünf, seit Dezember 2009 sechs TGV-Züge über die neue TGV-Trasse („[[LGV Est européenne]]“). Somit verkürzte sich die Fahrzeit zwischen der luxemburgischen und der französischen Hauptstadt von etwa dreieinhalb Stunden auf nur noch etwa zwei Stunden.<br /> <br /> Seit einigen Jahren ist mit der sogenannten [[Eurocaprail]] eine Hochgeschwindigkeitsverbindung zwischen den Hauptstädten der EU Brüssel, Luxemburg und Straßburg geplant. Auf belgischer Seite sind an der Strecke Brüssel–Luxemburg auf einigen Abschnitten Linienverbesserungen in Bau bzw. geplant. Die Einführung eines Hochgeschwindigkeitsverkehrs ist nach der Eröffnung der TGV-Strecke zwischen Metz und Straßburg (frühestens 2014) vorgesehen. Langfristig ist auch an eine Anbindung an das Hochgeschwindigkeitsnetz Deutschlands gedacht.<br /> <br /> Die Deutsche Bahn unterhält eine [[InterCity|Intercity]]-Linie von und nach Luxemburg mit einem zusätzlichen Halt in [[Wasserbillig]]. Derzeit (März 2012) fahren täglich jeweils zwei Intercity-Züge über Trier, Koblenz, Bonn und Köln in Richtung Ruhrgebiet – Münster – Norddeich Mole. Es besteht auch eine stündliche Verbindung im Nahverkehr nach Trier, die von der CFL und der DB gemeinsam betrieben wird.<br /> <br /> Zur Verbesserung des [[Öffentlicher Personennahverkehr|öffentlichen Personennahverkehrs]] in der [[Luxemburg (Stadt)|Hauptstadt Luxemburg]] ist ein modernes [[Straßenbahn]]system geplant, das den [[Bahnhof Luxemburg|Hauptbahnhof]] mit der Innenstadt und [[Kirchberg-Plateau|Kirchberg]] verbinden soll.<br /> <br /> Zur Information über die Linien des öffentlichen Nahverkehrs, der im Verbund arbeitet, gibt es das Mobilitätsportal.&lt;ref&gt;[http://www.mobiliteit.lu/ www.mobiliteit.lu] Webportal für den ÖPNV.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Luftverkehr ===<br /> Der internationale [[Flughafen Luxemburg]] in [[Sandweiler|Findel]] verzeichnete in den letzten Jahren einen beachtlichen Verkehrszuwachs. Findel wird von 16 Linien- und auch deutschen Chartergesellschaften angeflogen. Die luxemburgische Fluggesellschaft im Personenverkehr heißt [[Luxair]]. Ihr Pendant im Frachtbereich ist die [[Cargolux]], deren Standort direkten Anschluss an die Autobahn besitzt und in den Flughafen Findel integriert ist.<br /> <br /> === Schifffahrt ===<br /> Nach Abschluss der [[Moselkanalisierung]] und seit der Eröffnung des Moselhafens in [[Mertert]] im Jahr 1964 spielt auch die Binnenschifffahrt für die Versorgung Luxemburgs eine tragende Rolle.&lt;ref&gt;[http://www.mt.public.lu/transports/navigation_fluviale/index.html ''Navigation fluviale.''] Département des Transports.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nachdem im November 1990 das Gesetz über die Errichtung eines luxemburgischen Schiffsregisters (''pavillon maritime'') verabschiedet worden ist, fahren 205 Seeschiffe mit einer Gesamttonnage von 1,6 Millionen im Jahre 2009 unter der Flagge des Großherzogtums. Eingerechnet sind hierbei die Arbeitsplattform Samson des belgischen Unternehmens Deme, die Bourbon Liberty 115 des französischen Unternehmens Bourbon sowie fünf Versorgungsschiffe der belgischen Jan de Nul-Gruppe. Freizeit-Yachten sind bei diesen Zahlen (laut Angaben des ''Commissariat aux affaires maritimes'') nicht mitberücksichtigt. Etwa dreihundert Schifffahrtsgesellschaften haben Büros in Luxemburg. Die Branche erwirtschaftet derzeit einen Jahresumsatz von vier Milliarden Euro. Präsident des ''cluster maritime'' ist Freddy Bracke.&lt;ref&gt;Christian Muller: ''Seemacht Luxemburg verachtet Billigflaggen.'' [[Trierischer Volksfreund]], 19./20. Dezember 2009. S. 7.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Medien ==<br /> === Presse ===<br /> Luxemburgs Presselandschaft bildete in ihrer politischen Vielfalt traditionsgemäß die Parteienlandschaft ab. Derzeit aber sind von den vier mehrsprachigen Tageszeitungen, mit einziger Ausnahme der [[Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek]], dem Zeitungsorgan der [[Kommunistische Partei Luxemburgs|KPL]], allesamt entweder der Gruppe [[Editpress]] oder dem Medienhaus [[Saint-Paul Luxembourg|Saint-Paul]] zugeordnet. Aufgrund der gemeinhin schwieriger gewordenen Wirtschaftslage (steigende Produktionskosten, bei den Printmedien insgesamt sinkende Leserzahlen) sind die Verlage verstärkt auf Werbeeinnahmen angewiesen, was zur Verschlechterung der journalistischen Qualität geführt hat.&lt;ref&gt;Patrick Weber: [http://www.forum.lu/pdf/artikel/7288_312_Weber,pdf.pdf ''Von Werbebeiträgen und anderen Gefälligkeiten''] (PDF; 943&amp;nbsp;kB). In forum, Nr. 312, November 2011, S. 11ff.&lt;/ref&gt; Durch das im Jahre 1976 eingeführte System der Pressehilfe subventioniert der Staat mit ca. 1,5 Millionen Euro jährlich die Tagespresse und mit 200.000 bis 300.000 Euro die Wochenpresse. Ein Teil davon wird proportional zur Anzahl der redaktionellen Seiten gezahlt.&lt;ref&gt;Morgan Meyer: ''Sous presse. Analyse et critique des médias au Luxembourg''. In: Beilage ''recherche'' zum ''Lëtzebuerger Land'' vom 11. November 2011. S. 37.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Mit ungefähr 82.000 Exemplaren auflagenstärkste Zeitung ist das 1848 gegründete, fast ausschließlich in [[Deutsche Sprache|Deutsch]] erscheinende [[Luxemburger Wort]], welches der römisch-katholischen Kirche sowie der [[Christlich Soziale Volkspartei|CSV]] nahesteht. Die zweitstärkste Auflage hat das den Gewerkschaft [[Onofhängege Gewerkschaftsbond Lëtzebuerg|OGBL]] und [[Fédération Nationale des Cheminots, Travailleurs du Transport, Fonctionnaires et Employés Luxembourgeois|FNCTTFEL]] sowie der [[Lëtzebuerger Sozialistesch Arbechterpartei|LSAP]] nahestehende [[Tageblatt. Zeitung fir Lëtzebuerg|Tageblatt]]. Daneben gibt es das [[Demokratesch Partei|DP]] nahe [[Lëtzebuerger Journal]], das neuerdings eine Kooperation mit editpress eingegangen ist.<br /> <br /> An Wochenzeitungen sind zu nennen die [[woxx]] sowie das unabhängige, eher an den Wirtschaftsverbänden orientierte [[d’Lëtzebuerger Land]]. Als [[Privat (Medien)|Privat]] erscheint wöchentlich ein Boulevardblatt.<br /> <br /> Zwei Wochenmagazine, [[Télécran]] und [[Revue (Luxemburg)|Revue]], bieten ein ausführliches, auf die besonderen Sprachenverhältnisse des Landes zugeschnittenes Fernsehprogramm und widmen sich in Reportagen dem aktuellen Geschehen in Luxemburg. Zusätzlich erscheint alle zwei Woche das Prominenten-Magazin ''Promi''.<br /> <br /> Die Sparte der [[Satire]] vertreten [[Den neie Feierkrop]] mit wöchentlicher Erscheinungsweise sowie in monatlichem Turnus ''d’Wäschfra''. Eine beliebte Comicserie hat den [[Superjhemp]] zum Helden.<br /> <br /> Das [[Forum für Politik, Gesellschaft und Kultur]] ist eine Luxemburger Zeitschrift, die in elf Heften pro Jahr erscheint und sich in jedem Heft mit einem besonderen, meist gesellschaftspolitischen, Schwerpunkt beschäftigt. Auch erscheint einmal monatlich das luxemburgisch-deutsche Magazin ''Grenzenlos''.<br /> <br /> Die meisten luxemburgischen Zeitungen und Zeitschriften sind mehrsprachig. Der allergrößte Teil der Artikel ist in Deutsch geschrieben, doch vielfach auch in französischer und nur ein kleiner Teil in [[Luxemburgische Sprache|Luxemburgisch]]. Seit einigen Jahren erscheinen auch rein französischsprachige Tages- und Wochenzeitungen (''Le Jeudi'', ''La Voix du Luxembourg'' (Sept. 2011 eingestellt), ''Le Quotidien''). Ausschließlich in [[Portugiesische Sprache|portugiesischer Sprache]] erscheinen ''Contacto'' und ''Correio''.<br /> <br /> Mit [[La Clef du cabinet des princes de l’Europe]] war bereits im Jahre 1704 die erste Zeitung in Luxemburg erschienen, welche allerdings praktisch gänzlich für den französischen Markt bestimmt war. In Anbetracht der relativ geringen Bevölkerung überrascht, dass danach bis heute über vierhundert verschiedene Titel erschienen; davon kann ein Drittel als Zeitung im engeren Sinn angesehen werden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url= http://www.bnl.lu/archives/2004/zeitung.htm|sprache= französisch |titel= Drei Jahrhunderte Zeitungen in Luxemburg |zugriff=2009-12-16 |kommentar= Alte Zeitungsausgaben, welche bereits digitalisiert sind, sind auf dem Portal ''www.eluxemburgensia.lu'' verfügbar}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Literatur | Autor=[[Romain Hilgert]] | Titel=Zeitungen in Luxemburg 1704-2004 | Verlag=Service Information et Presse | Jahr=2004 | ISBN=2-87999-135-8}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Radio ===<br /> Im Jahr 2002 gab es in Luxemburg einen internationalen, zwei nationale, vier regionale und etwa 20 lokale Radiosender.<br /> <br /> Die Liberalisierung der Radiofrequenzen begann in Luxemburg im Jahre 1992. Zum Hörfunksender [[RTL Radio Lëtzebuerg]] kamen neue Sender hinzu, von denen der Sender [[Eldoradio (Luxemburg)|Eldoradio]], das zur Saint-Paul-Gruppe gehörende [[Radio DNR]], das portugiesischsprachige [[Radio Latina]] sowie das freie und alternative [[Radio ARA]] und [[Radio Aktiv (Luxemburg)|Radio Aktiv]] am erfolgreichsten sind. Außerdem gibt es seit 1993 mit [[radio 100,7]] erstmals einen öffentlich-rechtlichen Radiosender mit kulturellem Programmauftrag.<br /> <br /> Der am meisten eingeschaltete Radiosender Luxemburgs ist RTL Radio Letzebuerg mit einer Einschaltquote von 65 % aller Luxemburger über 12 Jahren. Vor allem ‚de Journal‘, um 7:30h, 12:30h und 18:30h, mit nationalen und internationalen Nachrichten, ist sehr beliebt.<br /> <br /> Besondere Bekanntheit über die Grenzen Luxemburgs hinaus hat der deutschsprachige Radiosender [[RTL_Radio_93.3_und_97.0]], der terrestrisch über UKW 93,3 und 97,0 mit einem Regionalprogramm für die gesamte Großregion [[Saar-Lor-Lux]] empfangen werden kann. <br /> Der Oldie-Sender [[RTL Radio]] hat keinen Regionalbezug und ist deutschlandweit über Satellit und Kabel sowie in der Zeit von 6 Uhr bis 19:30 über Mittelwelle 1440 kHz und über einen [[Internetstream]] zu empfangen.<br /> <br /> Seit 2005 werden von [[Junglinster]] und [[Marnach]] aus [[Digital Radio Mondiale|DRM]]-Versuchssendungen über Kurz- und Mittelwelle ausgestrahlt.<br /> <br /> === Fernsehen ===<br /> Der Privatsender und Marktführer [[RTL Télé Lëtzebuerg]] hatte bis 1996 keine Konkurrenz. <br /> Im Jahre 1996 entstand auf Wunsch der Bevölkerung aus dem Norden des Landes der eigenständige Fernsehsender [[Nordliicht TV]]. Seit 2001 starteten mit dem [[Parlamentsfernsehen]] [[Chamber TV]], [[.dok|den oppene Kanal]], [[den 2. RTL]] und [[Luxe TV]] fünf weitere Fernsehsender, wobei T.TV den Betrieb im März 2007 einstellen musste. In den Hörfunk- und Fernsehprogrammen, die für den luxemburgischen Eigenbedarf ausgestrahlt werden, überwiegt die luxemburgische Sprache. Wortäußerungen deutsch- oder französischsprachiger Personen werden allerdings im Originalton wiedergegeben. Sie werden nicht ins Luxemburgische übersetzt, da Kenntnisse der deutschen und französischen Sprache beim Publikum vorausgesetzt werden.<br /> <br /> Die meisten Luxemburger sehen zudem vor allem die deutschen TV-Sender (u.&amp;nbsp;a. der [[RTL Group]]), während die portugiesischen und französischen, ausländischen Mitbürger eher Sender in ihrer Sprache sehen.<br /> <br /> Seit dem 4. April 2006 werden Fernsehsender in Luxemburg auch über [[DVB-T]] ausgestrahlt.<br /> <br /> == Kultur ==<br /> [[Datei:Blauer-Hirsch.jpg|mini|links|150px||Blauer Hirsch – Logo der Kulturhauptstadt Europas 2007]]<br /> [[Datei:Luxembourg, Clervaux, Castle2.JPG|mini|Im [[Schloss von Clerf]] ist die Ausstellung ''[[The Family of Man]]'' untergebracht]]<br /> [[Datei:Luxembourg - Philharmonie Luxembourg Panorama (tone-mapping).jpg|miniatur|Die Luxemburger Philharmonie]]<br /> [[Datei:Mudam 04 jnl.jpg|mini|[[Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean]] und das Fort Thüngen]]<br /> <br /> 1994 hat die [[UNESCO]] das Ensemble der Luxemburger Altstadt zum Kulturerbe der Menschheit erklärt. Luxemburg war 1995 und 2007 [[Kulturhauptstadt Europas]]. Im Jahr 2007 war Luxemburg gemeinsam mit der [[Großregion]] europäische Kulturhauptstadt. Miteinbezogen war auch die rumänische Stadt [[Sibiu|Hermannstadt]] (Sibiu).<br /> <br /> Im Oktober 2003 wurde in Luxemburg das trinationale deutsch-französisch-luxemburgische Kulturinstitut ''[[Pierre Werner]]'' (benannt nach dem ehemaligen luxemburgischen Premierminister) eröffnet.<br /> <br /> === Literatur ===<br /> {{Hauptartikel|Bibliothekswesen in Luxemburg}}<br /> <br /> [[Antoine Meyer]] hat mit seinem ''E’ Schrek ob de’ Lezeburger Parnassus''&lt;ref&gt;A. Meyer, 1829. ''E’ Schrek ob de’ Lezeburger Parnassus''. Lezeburg, bei J. Lamort, ob der Place-d’Aarem. 53 S. [http://books.google.lu/books?id=ydA6AAAAcAAJ&amp;pg=PA1&amp;lpg=PA1&amp;dq=Antoine+Meyer+Parnassus&amp;source=bl&amp;ots=D4HNybbYWa&amp;sig=LatJk_wkVqsDKrNLVF6DSUUFjow&amp;hl=de&amp;ei=GrkrS6SZDOafjAfItNyOBw&amp;sa=X&amp;oi=book_result&amp;ct=result&amp;resnum=1&amp;ved=0CAgQ6AEwAA#v=onepage&amp;q=&amp;f=false ''Déi Originaleditoun online.'']&lt;/ref&gt; den Grundstein zu einer eigenständigen Luxemburger Literatur gelegt.&lt;ref&gt;''Der Grundstein luxemburgischer Literatur.'' [[Tageblatt. Zeitung fir Lëtzebuerg]], 23. Dezember 2009.&lt;/ref&gt; [[Edmond de la Fontaine]], genannt Dicks, tat den nächsten großen Schritt hin zu einer Luxemburger „Nationalliteratur“. Denn er war der erste Autor, der Theaterstücke auf Luxemburgisch schrieb. Am bekanntesten wurde er jedoch durch Gedichte und als Liedermacher. „Ach du mäin am Kamäin“ oder „Gëff mer eng Bees, gëff mer eng Bees fir mat op d’Rees“ gewannen rasch den Status von Volksliedern. Als Sohn eines Notablen stellt er als „erfolgreicher Versager“ (Romain Hilgert) das Gegenstück zu [[Michel Rodange]] dar, den man eher als „armen Schlucker“ bezeichnen konnte, der auch von seinem „Renert“ bis zu seinem Tode nur an die hundert Exemplare verkaufte.&lt;ref&gt;''Firwat schreift den Dicks ebemol op Däitsch?'' En Interview mat der Madame Germaine Goetzinger, Direktesch vum Literaturarchiv zu Miersch. [[Forum für Politik, Gesellschaft und Kultur]], Nr. 292, Dezember 2009, S. 17 ff.&lt;/ref&gt; Das ''Nationale Literaturarchiv'' wurde 1986 gegründet, bezog 1995 das Servais-Haus in [[Mersch]], das Mitte Oktober 2009 um das Becker-Eiffes-Haus erweitert wurde.&lt;ref&gt;Cléo Thoma: ''D’Annexe vum nationale Literaturzenter zu Miersch.'' [[Forum für Politik, Gesellschaft und Kultur]], Nr. 292, Dezember 2009, S. 53 ff.&lt;/ref&gt; Das Literaturarchiv dient zum einen der Forschung und zum anderen der breiten Öffentlichkeit insbesondere durch besondere Themen-Ausstellungen.&lt;ref&gt;[http://www.cnl.public.lu/agenda/2009/10/expo_Dicks/index.html ''Dicks Ausstellung.'']&lt;/ref&gt; Seit November 2011 ist das ''Luxemburger Autorenlexikon'' online verfügbar.&lt;ref&gt;[http://www.autorenlexikon.lu ''Luxemburger Autorenlexikon'']&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die [[Bibliothèque nationale de Luxembourg]] ist die größte wissenschaftliche Bibliothek Luxemburgs. Alle Wissenschaftsbereiche sind hier vertreten. Der Allgemeinbestand umfasst rund 750.000 Bände und 3500 internationale Zeitschriftentitel aus allen Disziplinen. In den Lese- und Nachschlageräumen sind rund 30.000 Bände frei zugänglich. Jährlich wird der Allgemeinbestand um rund 10.000 Bände erweitert. Die luxemburgische Sprachensituation macht die Anschaffung von Literatur zusätzlich teuer. Die zweitbedeutendste Bibliothek ist die nur im Rahmen der Schlossbesichtigung öffentlich zugängliche [[Hofbibliothek]] mit 30.000 Bänden und bedeutenden Sammlungen. Sie ist erst zu etwa 10 Prozent erschlossen und daher noch weitgehend unbekannt.<br /> <br /> Wichtige wissenschaftliche Bibliotheken sind die der [[Universität Luxemburg]], einige spezialisierte Bibliotheken (''Centre national de la littérature'', ''Bibliothèque du Grand Seminaire'', ''Statec'' usw.), die Bibliotheken der ausländischen Kulturinstitute sowie die Bibliotheken europäischer Institutionen: die [[Europäische Kommission]], das [[Europaparlament]], der [[Europäischer Gerichtshof|Europäische Gerichtshof]] und die [[Europäische Investitionsbank]] etc.&lt;ref&gt;[http://www.albad.lu/librariesworld-guides/feb/index.html ''ALBAD (Associatioun vun de Lëtzebuerger Bibliothekären, Archivisten an Dokumentalisten).'']&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Film ===<br /> {{Hauptartikel|Luxemburgischer Film}}<br /> <br /> Filme in luxemburgischer Sprache werden relativ wenig produziert. Dafür kommen diese beim nationalen Publikum besonders gut an, wie zum Beispiel der Spielfilm ''[[Perl oder Pica]]'' (2006) von [[Pol Cruchten]]. International bekannter sind die ausländischen Filmproduktionen, die Luxemburg wegen seiner Landschaft oder den günstigeren Herstellungsbedingungen bevorzugen. Zu diesen Produktionen zählt u.&amp;nbsp;a. der Film ''[[Das Mädchen mit dem Perlenohrring]]'' (2003) mit [[Scarlett Johansson]], der für drei [[Oscar]]s nominiert wurde, und der Film ''Shadow of a Vampire''.<br /> <br /> In den letzten Jahren haben sich einige luxemburgische Filmproduktionsgesellschaften wie ''Samsa Film'', ''Delux Film'', ''Minotaurus Film'', ''lucil film'' oder ''Iris Production'' einen Namen gemacht. Im Jahr 2010 hat die staatliche Filmförderung (''Fonds national de soutien à la production audiovisuelle'') mit 4,68 Millionen Euro insgesamt 23 Filme unterstützt.&lt;ref&gt;Ali Ruckert: [http://zlv.lu/spip/spip.php?article6407 ''Audiovisuelle Zertifikate gibt es nur für fertige Filme''] Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek, 29. Dezember 2011&lt;/ref&gt; Einen Überblick über das Luxemburger Filmschaffen gibt das ''Centre national de l’udiovisuel'' (CNA) in [[Dudelange]].&lt;ref&gt;[http://www.cna.public.lu/film/historique/index.html ''Historique du cinéma luxembourgeois'']&lt;/ref&gt;<br /> <br /> International bekannte luxemburgische Schauspieler sind u.&amp;nbsp;a. [[René Deltgen]], [[Thierry van Werveke]] (als Henk in ''[[Knockin’ on Heaven’s Door (Film)|Knockin’ on Heaven’s Door]]''), Luc Feit und André Jung, der vom Magazin ''Theater Heute'' zweimal (1981 und 2002) zum besten Schauspieler gewählt wurde.<br /> <br /> [[Andy Bausch]], der wohl die populärsten Luxemburg-Filme drehte, unter anderem mit [[Désirée Nosbusch]] oder [[Camillo Felgen]], war auch in Deutschland bei verschiedenen Serien und in Fernsehfilmen als Regisseur tätig. Meist drehte er in den im Lande gebräuchlichen drei Sprachen. Die junge luxemburgische Filmszene zeigt sich kreativ und innovativ, wie die Beispiele ''[[Filmreakter]]'', ''Pyramid Pictures'' und ''Feierblumm Productions'' zeigen.<br /> <br /> === Musik ===<br /> Die Musikszene in Luxemburg gewinnt seit den 1990er Jahren immer mehr an Bedeutung. Zwar sind die wenigsten Musikbands über die Landesgrenzen hinaus bekannt, doch entstehen jedes Jahr viele Schüler- wie Studentenbands. Insbesondere die Luxemburgische Metal-/Rock-/Hardcore-Szene gewinnt immer mehr Zuwachs (z.&amp;nbsp;B. [[Eternal Tango]]).<br /> <br /> Außerdem hat fast jede Gemeinde ihre eigene Dorfkapelle, die auf vielen Festen auftreten. Gut besuchte und in der Regel hochkarätig besetzte Konzerte gibt es im Sommer im Rahmen der Aktion „Summer in the City“. Einer der Höhepunkte ist die „Blues’n’Jazz Rallye“ in der Altstadt und ein Konzertreigen auf dem Marktplatz, ebenso das „[[New Orleans]] Jazz Festival“, das in Zusammenarbeit mit der Luxemburger Partnerstadt New Orleans jährlich an [[Ostern]] veranstaltet wird.<br /> <br /> Die [[Kunstmusik|klassische Musik]] hat ebenfalls einen hohen Stellenwert im luxemburgischen Kulturleben. Das Orchestre Philharmonique du Luxembourg (ehem. Symphonieorchester von RTL) sowie das Orchester der Streitkräfte haben hier Bedeutung. Außerdem hat Luxemburg eine Reihe hervorragender Solisten hervorgebracht, die etwa mit den Solistes Européens unter der Leitung von Jack Martin Händler auftreten.<br /> <br /> === Theater ===<br /> Theater hat in Luxemburg eine lange Tradition. Am bedeutendsten sind das Stadttheater (''Grand Théâtre de la Ville de Luxembourg'') sowie das Kapuzinertheater in der Hauptstadt, das [[Esch-sur-Alzette|Escher]] Theater und das ''Centre des Arts Pluriels Ed. Juncker'' in [[Ettelbruck]].&lt;ref&gt;[http://www.theater.lu/press ''Presserubrik der Theatervereinigung.'']&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.esch.lu/culture/theatre/reservation/Pages/default.aspx ''Theater in Esch.'']&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.cape.lu/ ''Centre des Arts Pluriels Ed. Juncker'']&lt;/ref&gt; Im ganzen Land verstreut sind in den Gemeinden zahlreiche Laienspielgruppen aktiv, deren Auftritte stets gut besucht sind.<br /> <br /> === Essen und Trinken ===<br /> {{Hauptartikel|Luxemburgische Küche}}<br /> <br /> Beliebte landestypische Gerichte sind ''Judd mat Gaardebounen'', geräuchertes Schweinefleisch mit dicken Bohnen sowie ''Bouneschlupp'', eine Bohnensuppe mit Kartoffeln, und die sogenannten ''Kniddelen'', große Knödel bestehend aus Mehl, Wasser, Eiern und Salz. Desserts sind zum Beispiel ''Quetschentaart'' und ''Omelette soufflée au kirsch''. Regionale Spezialitäten sind Ardennenschinken, Schwein in Aspik, Riesling-Pasteten, Krebse und Hechte sowie gebackene Fische aus [[Mosel]] und Unter[[Sauer (Fluss)|sauer]].<br /> <br /> Die [[Weißwein]]e der luxemburgischen Mosel ([[Weinbau in Luxemburg]]) sind der frische, dezent fruchtige [[Riesling]], der erfrischende, leichte und trockene [[Elbling]], der fruchtige [[Auxerrois]], der sanfte fruchtige [[Rivaner]], der [[Pinot Gris]] und der elegante [[Pinot Blanc]]. Der sehr würzige Weißwein [[Gewürztraminer]] und der vollmundige Rotwein [[Pinot Noir]] vervollständigen das Sortiment der Luxemburger Weine, welche das Qualitätssiegel „Marque Nationale – Appellation Contrôlée“ tragen.<br /> <br /> Auch die luxemburgische Landwirtschaft trägt ihren Teil zum guten Essen bei. So wurde 1994 das Qualitätsprogramm „Produit du terroir“ aufgelegt, welches garantiert, dass die landwirtschaftlichen Produkte aus der Region kommen.<br /> <br /> Eine weitere berühmte Spezialität ist der sog. ''Kachkéis'', gekochter Käse der oft mit Gewürzen verfeinert wird.<br /> <br /> === Sitten und Gebräuche ===<br /> In Luxemburg sind Traditionen in vielen weltlichen und religiösen Festen lebendig. Die Ende August bis Anfang September stattfindende [[Schueberfouer]] (Schobermesse) ist das bedeutendste Schaustellerfest auf dem Glacis-Platz, dessen Ursprünge ins 14. Jahrhundert zurückreichen. Bei der ''Éimaischen'', dem traditionellen Emmaus-Fest am Ostermontag, ziehen viele Luxemburger auf den Platz beim Fischmarkt und in einem kleinen Dorf namens Nospelt, um dort eine der nur an diesem Tag erhältlichen Keramikpfeifen in Vogelform, den ''Péckvillchen'', zu bekommen. Am Fastensonntag wird in vielen Ortschaften das [[Burgbrennen]] gefeiert.<br /> <br /> Das wichtigste religiöse Fest in Luxemburg ist die [[Muttergottesoktav]], die vom dritten bis fünften Sonntag nach Ostern gefeiert wird und währenddessen zu ''Unserer Lieben Frau'', der Schutzheiligen von Luxemburg, gepilgert wird. Begleitet wird das Fest von einem Jahrmarkt, dem ''Oktavmäertchen'' auf dem Wilhelmsplatz.<br /> Die [[Echternacher Springprozession]] ist eine religiöse Prozession, die jedes Jahr am Dienstag nach Pfingsten in Echternach stattfindet. Die Teilnehmer „springen“ zu Polkamelodien in Reihen durch die Straßen der Stadt bis zur Echternacher Basilika mit dem Grab des Heiligen Willibrord.<br /> <br /> === Feiertage ===<br /> * 1. Januar ([[Neujahr]])<br /> * [[Ostermontag]]<br /> * 1. Mai ([[Tag der Arbeit]])<br /> * [[Himmelfahrt]]<br /> * [[Pfingstmontag]]<br /> * 23. Juni ([[Luxemburgischer Nationalfeiertag]])<br /> * 15. August ([[Maria Himmelfahrt]])<br /> * 1. November ([[Allerheiligen]])<br /> * 6. Dezember ([[Nikolaustag]]) (schulfrei für alle Grundschüler)<br /> * 25. Dezember ([[Weihnachtsfeiertag]])<br /> * 26. Dezember ([[Stephanus|Hl. Stefan]])<br /> <br /> Wenn ein gesetzlicher Feiertag auf einen Sonntag fällt, so kann ein anderer Tag stattdessen freigenommen werden. Dies muss binnen drei Monaten nach dem Feiertag geschehen.&lt;ref&gt;Michael Kuntz: [http://www.sueddeutsche.de/karriere/tag-der-arbeit-ein-verschenkter-feiertag-1.1091160 ''Ein verschenkter Feiertag.''] [[Süddeutsche Zeitung]] online, 1. Mai 2011, abgerufen am 10. Mai 2013&lt;/ref&gt; <br /> <br /> Die Hauptferienzeit geht vom 15. Juli bis zum 15. September. Da Luxemburg sehr klein ist, sind im ganzen Land zur gleichen Zeit Ferien. Jedoch kann die Ferienzeit dank verschiedener Feiertage bis zu einer Woche variieren. Beispielsweise gehen am ''Niklosdaags'' nur die Schüler ab der Mittelstufe zur Schule.<br /> <br /> == Sport ==<br /> === Fußball ===<br /> [[Fußball]] ist die beliebteste Sportart in Luxemburg.<br /> <br /> Das [[Stade Josy Barthel]] ist das größte Fußballstadion des Landes (Kapazität: 8054 Plätze). Es ist Austragungsort der Heimspiele der Luxemburger Fußballnationalmannschaft (Nationalstadion). In der [[Luxemburgische Fußballnationalmannschaft|luxemburgischen Fußballnationalmannschaft]] ist der Großteil der Kadermitglieder Amateure. Die einzigen Profis sind [[Mario Mutsch]], [[Chris Philipps]], [[Aurélien Joachim]] und [[Lars Gerson]]; [[Jeff Strasser]], Spieler mit den meisten Einsätzen in der Nationalmannschaft, war auch sieben Jahre in der [[Fußball-Bundesliga|ersten deutschen Bundesliga]] aktiv. International ist die Nationalmannschaft allerdings vollkommen unbedeutend (Fifa-Rangliste: 151. Platz), während die Jugendnationalmannschaften immer wieder gute Ergebnisse erzielen. Der nationale [[Fußballverband]] Luxemburgs heißt [[Fédération Luxembourgeoise de Football|Fédération Luxembourgeoise de Football (FLF)]].<br /> <br /> Höchste Spielklasse im Klubfußball ist die [[Nationaldivision]], deren Leistungsniveau etwa mit dem der sechsten oder siebten Ligen in Deutschland vergleichbar ist. Die erfolgreichsten Fußballmannschaften Luxemburgs sind [[Racing FC Union Luxembourg]] (28 Mal Meister, 20 Mal [[Coupe de Luxembourg]]) und [[Jeunesse Esch]] (28 Mal Meister, 13 Mal Coupe de Luxembourg).<br /> <br /> === Radsport ===<br /> [[Radsport]] ist die Sportart, die in Luxemburg mit dem größten Erfolg betrieben wird.<br /> <br /> Das Etappen-Radrennen [[Luxemburg-Rundfahrt|Tour de Luxembourg]] ist seit 1935 eines der ersten Vorbereitungsrennen zur [[Tour de France]]. Nach drei Jahrzehnten konnte mit [[Fränk Schleck]] 2009 erstmals wieder ein Luxemburger Junge gewinnen. Zu den Siegern gehört auch [[Lance Armstrong]], der hier seinen ersten Erfolg nach der überwundenen Krebs-Erkrankung erzielen konnte. Mit [[François Faber]] ([[Tour de France 1909|1909]]), [[Nicolas Frantz]] ([[Tour de France 1927|1927]] und [[Tour de France 1928|1928]]), [[Charly Gaul]] ([[Tour de France 1958|1958]]) und [[Andy Schleck]] ([[Tour de France 2010|2010]]) stammen außerdem insgesamt vier [[Tour de France|Tour-de-France-Sieger]] aus Luxemburg. Faber war auch der erste Nicht-Franzose, der das bedeutendste Etappenrennen der Welt gewinnen konnte.<br /> <br /> Derzeit sind die Rennfahrer [[Laurent Didier]], [[Jempy Drucker]], [[Ben Gastauer]], [[Bob Jungels]], [[Andy Schleck]] und [[Fränk Schleck]] im Geschäft. Bob Jungels wurde 2010 Junioren-Weltmeister im Einzelzeitfahren. Es gibt aktuell drei größere Radteams aus Luxemburg: [[RadioShack Leopard]] ([[ProTeam]]), [[Leopard-Trek]] ([[Continental Team]]) und [[Team Differdange-Losch]] ([[Continental Team]]). Die Gebrüder Schleck (beide RadioShack Leopard) haben den Toursieg 2011 nur knapp verpasst und beendeten das Rennen Ende Juli hinter Cadel Evans auf dem zweiten bzw. dritten Rang; Andy wurde damit zum dritten Mal hintereinander Zweiter.&lt;ref&gt;[http://www.wort.lu/wort/web/sport/artikel/2011/07/156648/schleck.php Evans vor Toursieg – Zwei Schlecks auf dem Podium] Luxemburger Wort, 23. Juli 2011.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Leichtathletik ===<br /> {{Siehe auch|Liste der olympischen Medaillengewinner aus Luxemburg}}<br /> <br /> Das Großherzogtum Luxemburg brachte bis heute zwei Olympiasieger der Leichtathletik hervor. [[Michel Théato]] holte bei den [[Olympische Sommerspiele 1900|Olympischen Spielen 1900]] in [[Paris]] im Marathonlauf Gold. Der Sieg wird jedoch bis heute dem [[Medaillenspiegel der Olympischen Sommerspiele 1900|Medaillenspiegel]] [[Frankreich]]s zugerechnet. Der zweite luxemburgische Olympiasieger war der Leichtathlet [[Josy Barthel]]. Er gewann bei den XV. [[Olympische Sommerspiele 1952|Olympischen Sommerspielen 1952]] in [[Helsinki]] über 1500&amp;nbsp;m olympisches Gold.<br /> <br /> Die Stadt Luxemburg ist 2013 Austragungsort der [[Spiele der kleinen Staaten von Europa]], einem zweijährlich stattfindendes Multisportereignis, das von den [[Nationales Olympisches Komitee|Nationalen Olympischen Komitees (NOK)]] von neun europäischen Kleinstaaten organisiert wird.<br /> <br /> In der Stadt Luxemburg finden außerdem jährlich der Stadtlauf [[JPMorgan City Jogging]] und der [[Europe-Marathon]] statt. Der Marathon ist – begleitet von Fackeln und bengalischer Beleuchtung – einer der wenigen Marathons weltweit, die abends ausgetragen werden.<br /> <br /> === Sonstiges ===<br /> * Das [[D’Coque|Centre National Sportif et Culturel (D’Coque)]] in der Hauptstadt ist das größte Sportzentrum des Landes. Die Hallenkonstruktion wurde erst in den 1990er Jahren als Erweiterung der ''Piscine Olympique Luxembourg'' erbaut und erinnert in ihrer Form an eine [[Jakobsmuschel]]. Neben ihrer Funktion als Sportzentrum wird sie für Großveranstaltungen, Konzerte und als Konferenzzentrum verwendet. Die große Halle umfasst 4300 Quadratmeter und hat 8000 Plätze.<br /> <br /> * Mit der [[Confédération Européenne de Volleyball|Confédération Européenne de Volleyball (CEV)]], der [[European Table Tennis Union|European Table Tennis Union (ETTU)]] und der [[Ligue Européenne de Natation]] sind drei europäische Sportverbände in Luxemburg ansässig.&lt;ref&gt;[http://www.sport.public.lu/fr/actualites/2009/12/len/index.html ''La Ligue Européenne de Natation (LEN) établit son siège à Luxembourg !''] 10. Dezember 2009.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * Die [[Luxembourg Euro Meet]] ist das größte Schwimmereignis in Luxemburg und findet jährlich im Januar auf dem Kirchberg der Hauptstadt in D’Coque statt.<br /> <br /> * Der [[Großer Preis von Luxemburg|Große Preis von Luxemburg]] wurde von 1949 bis 1952 auf einer [[Motorsport-Rennstrecke]] in Findel direkt vor den Toren der Stadt Luxemburg ausgetragen. In den Jahren 1997 und 1998 hieß außerdem das Formel-Eins-Rennen auf dem nahegelegenen [[Nürburgring]] Großer Preis von Luxemburg.<br /> <br /> * Der gebürtige [[österreich]]ische [[Ski Alpin|Skirennfahrer]] [[Marc Girardelli]], der die luxemburgische Staatsangehörigkeit annahm, startete zeitweise für seine Wahlheimat und gewann in dieser Zeit bei den [[Olympische Winterspiele 1992|Olympischen Winterspielen 1992]] in [[Albertville]] sowohl im [[Super G]] als auch im [[Riesenslalom]] olympisches Silber.<br /> <br /> * Der Tennisspieler [[Gilles Müller]] und befindet sich seit Mitte 2008 dauerhaft in den Top 100 der [[Association of Tennis Professionals|Tennis-]][[Weltrangliste]]. Die Spielerin [[Mandy Minella]] befindet sich in den Top 100 der [[Women’s Tennis Association|Tennis-]][[Weltrangliste]].<br /> <br /> * Im [[Schach]]sport hat Luxemburg mit [[Alberto David]] einen [[Großmeister (Schach)|Großmeister]], der bei der [[Europäische Mannschaftsmeisterschaft im Schach|Mannschaftseuropameisterschaft]] in [[Plowdiw]] 2003 eine individuelle Goldmedaille am ersten Brett gewann. Fred Berend trägt den Titel eines [[Internationaler Meister|Internationalen Meisters]]; seine Ehefrau Elvira ist Großmeisterin bei den Damen.<br /> <br /> == Telekommunikation und Internet ==<br /> === Telefon und Mobilfunk ===<br /> Im Land gibt es ca. 355.400 Telefonanschlüsse (2002). Die internationale Vorwahl für Luxemburg ist +352. Ortsvorwahlen gibt es keine.<br /> <br /> Die Nutzung des Mobilfunks ist in Luxemburg weit verbreitet. Es gibt ca. 473.000 [[Mobiltelefon]]e (2002) in drei eigenständigen [[GSM]]- und [[UMTS]]-Netzen. Nach einer Umfrage im Jahr 2006 (Statec) besitzen 93,8 Prozent der Luxemburger mindestens ein Mobiltelefon.<br /> <br /> * Der größte Betreiber ist [[LuxGSM]] (Netzvorwahl 621), Tochterunternehmen der Luxemburger P &amp; T.<br /> * Der zweitgrößte Betreiber ist die Tele2-Tochter [[Tango (Mobilfunk)|Tango]] (Netzeinwahl 691)<br /> * Im Jahr 2004 startete der dritte Betreiber ''Vox'' (Netzeinwahl 661). Anfangs bediente sich VoxMobile, 2009 in Orange umbenannt, der Netzinfrastruktur von LuxGSM, baut jedoch derzeit ein eigenes GSM- und UMTS-Netz auf.<br /> <br /> Nummern von Mobiltelefonen bestehen aus der dreistelligen Netzeinwahl, wobei die „6“ der Netzeinwahl Teil der Rufnummer ist und auch aus dem Ausland gewählt werden muss. Dieser Netzeinwahl folgt eine sechsstellige Rufnummer. Seit September 2006 beginnen die Nummern stets mit einer „6“. Vorher war eine „0“ üblich. Die Umstellung der Netzeinwahl von „0XX“ auf „6XX“ erfolgte, um dem internationalen Abkommen über Rufnummernpläne zu entsprechen<br /> <br /> * LUXGSM: 021 → 621<br /> * TANGO: 091 → 691<br /> * Orange (Vox): 061 → 661<br /> <br /> Regulierungsbehörde ist das „Institut Luxembourgeois de Régulation“.<br /> <br /> === Internet ===<br /> Zum Zugang der privaten Haushalte veröffentlicht Statec fortlaufend aktuelle Zahlen.&lt;ref&gt;[http://www.statistiques.public.lu/fr/actualites/entreprises/sciences-technologies/2010/01/20100105/20100105.pdf ''87 % des ménages sont connectés à Internet en 2009.''] (PDF; 74&amp;nbsp;kB) Statnews 1/2010.&lt;/ref&gt; 2009 verfügten demzufolge 87 % der privaten Haushalte über einen eigenen Internetzugang. 88 % der Haushalte besitzen wenigstens einen Computer.<br /> <br /> Während Luxemburg bei Onlinekäufen durch Private auf einem europäischen Spitzenplatz liegt, ist bei den Luxemburger Unternehmen Verkaufen und Kaufen im Internet noch wenig verbreitet.&lt;ref&gt;{{internetquelle|autor= Ludivine Martin, Clothilde Guinard|url= http://www.statistiques.public.lu/catalogue-publications/economie-entreprises/2009/PDF-Economie-et-Entreprises-15-2009.pdf|format= PDF; 2,9&amp;nbsp;MB|sprache=französisch|titel= ''Décollage tardif du e-commerce au Luxembourg : une analyse des barrières perçues par les entreprises''|zugriff=2009-12-17 |kommentar= [[Centre d’Etudes de Populations, de Pauvreté et Politiques Socio-Economiques|CEPS/INSTEAD]]: Publications of Entreprises, 2009, Economie &amp; Entreprises n°15.}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Es wurde eine Stelle zur Gewährleistung der Netzsicherheit geschaffen (''Cases''&lt;ref&gt;[http://www.cases.public.lu/ CASES]&lt;/ref&gt;) sowie für den persönlichen Datenschutz Sorge getragen.&lt;ref&gt;[http://www.mediacom.public.lu/comm_elec/protect_donnes/index.html Datenschutz]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Persönlichkeiten ==<br /> * [[Herren von Dommeldingen]], Heinrich und Peter, (1135) Erbauer und Regaliengrafen auf [[Burg Dommeldingen]]<br /> * [[Johann von Böhmen|Johann von Luxemburg]], auch ''Johann der Blinde'', (1296–1346), König von Böhmen, Markgraf von Mähren, Graf von Luxemburg und Titularkönig von Polen<br /> * [[Bernard Molitor]] (1755-1833), Pariser [[Kunsttischler]] ([[Ebenist]]) Luxemburger Herkunft<br /> * [[Michel Rodange]] (1827–1876), Schriftsteller<br /> * [[Gabriel Lippmann]] (1845–1921), von französischen Eltern in Luxemburg geborener Nobelpreisträger der Physik 1908<br /> * [[Henri Tudor]] (1859–1928), Ingenieur und Erfinder des Bleiakkumulators<br /> * [[Nikolaus Welter]] (1871–1951), Schriftsteller, Dramatiker, Lyriker, Germanist, Romanist, Professor und Staatsmann<br /> * [[Edward Steichen]] (1879–1973), Fotograf<br /> * [[Norbert Jacques]] (1880–1954), Autor, Erfinder des [[Dr. Mabuse]]<br /> * [[Robert Schuman]] (1886–1963), deutsch-französischer Politiker luxemburgisch-lothringischer Abstammung<br /> * [[Albert Wehrer]] (1895–1967), Politiker<br /> * [[Gustav Kilian]] (1907–2000), deutscher Radsportler und -trainer<br /> * [[Lucien Wercollier]] (1908–2002), Bildhauer<br /> * [[René Deltgen]] (1909–1979), Film- und Theaterschauspieler<br /> * [[Pierre Werner]] (1913–2002), Politiker<br /> * [[Camillo Felgen]] (1920–2005), Sänger, Texter, Radio- und Fernsehmoderator<br /> * [[Jean (Luxemburg)|Jean von Nassau-Weilburg]] (* 1921), Großherzog von Luxemburg, Herzog von Nassau, von 1964 bis 2000<br /> * [[Gaston Thorn]] (1928–2007), Politiker, Premierminister Luxemburgs und Präsident der Europäischen Kommission<br /> * [[Germaine Damar]] (* 1929), Filmschauspielerin und Akrobatikkünstlerin<br /> * [[Charly Gaul]] (1932–2005), Radrennfahrer (u.&amp;nbsp;a. Sieger der [[Tour de France]], zweifacher Sieger des [[Giro d’Italia]])<br /> * [[Jacques Santer]] (* 1937), Politiker, Premierminister Luxemburgs und Präsident der Europäischen Kommission<br /> * [[Henri Schumacher]], (* 1938), UGDA-Honorarpräsident, Wissenschaftsschriftsteller<br /> * [[Viviane Reding]] (* 1951), Journalistin und Politikerin, Mitglied der Europäischen Kommission<br /> * [[Jean-Claude Juncker]] (* 1954), Politiker und seit 1995 Premier- und Finanzminister Luxemburgs<br /> * [[Frank Hoffmann (Regisseur)|Frank Hoffmann]] (* 1954), Regisseur und Intendant der [[Ruhrfestspiele]]<br /> * [[Lea Linster]] (* 1955), Spitzenköchin<br /> * [[Marco Serafini]] (* 1956), Fernsehregisseur<br /> * [[Thierry van Werveke]] (1958–2009), Schauspieler und Sänger<br /> * [[Ranga Yogeshwar]] (* 1959), Redakteur, Fernsehmoderator, Physiker und Wissenschaftsjournalist<br /> * [[Guy Helminger]] (* 1963), Schriftsteller<br /> * [[Désirée Nosbusch]] (* 1965), Schauspielerin und Moderatorin<br /> * [[Jeff Strasser]] (* 1974), Fußballspieler (u.&amp;nbsp;a. [[Borussia Mönchengladbach]], [[1. FC Kaiserslautern]], [[FC Metz]])<br /> * [[Sascha Wagener]] (1977–2011), Politikwissenschaftler und Politiker<br /> * [[Kim Kirchen]] (* 1978), Radrennfahrer<br /> * [[Fränk Schleck]] (* 1980), Radrennfahrer<br /> * [[Andy Schleck]] (* 1985), Radrennfahrer, Sieger der [[Tour de France]] von 2010<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> {{Portal|Luxemburg}}<br /> * [[Liste der Gemeinden im Großherzogtum Luxemburg]]<br /> <br /> == Informationen zu Luxemburg ==<br /> === Bibliografie, Dokumentation ===<br /> * Ulrich Arnswald: ''Außenpolitik Luxemburgs'', Siegen: Universität, GH Siegen (Diskussionspapiere des Faches Politikwissenschaft: Rote Reihe; Nr. 51) 2001<br /> * [http://www.statec.public.lu/fr/biblio/reperes_biblio/index.html ''Repères bibliographiques.''] Bibliografie zur Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft Luxemburgs. Statec, wird fortlaufend ergänzt.<br /> * [http://www.an.etat.lu/ ''Archives nationales du Grand-Duché de Luxembourg.''] Nationalarchiv.<br /> * [http://www.migcendo.lu/ ''Centre de documentation sur les migrations humaines.''] Dokumentationszentrum zur Einwanderung und Auswanderung.<br /> * ''{{BAM|Luxemburg}}''<br /> * ''Luxembourg Expo Pavilion Shanghai 2010.'' Hermann &amp; Valentiny and Partners, JOVIS Verlag Berlin 2010, ISBN 978-3-86859-062-3.<br /> <br /> === Atlas ===<br /> * [http://map.geoportal.lu/ ''Digitale Topographische Karte von Luxemburg.''] Herausgeber: l’administration du cadastre et de la topographie (deutsch/englisch/französisch)<br /> * ''Der Luxemburg Atlas – Atlas du Luxembourg.'' Herausgeber: [[Universität Luxemburg#Forschung|Universität Luxemburg]], Emons, Köln 2009, ISBN 978-3-89705-692-3. (Karten, Fotos, deutsch/französische Texte)&lt;ref&gt;{{internetquelle|autor= Michèle Gantenbein|hrsg= [[Luxemburger Wort]]|url= http://www.wort.lu/wort/web/letzebuerg/artikel/63077/facettenreiches-grossherzogtum.php|titel= Facettenreiches Großherzogtum|zugriff=2009-12-17 }}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{internetquelle|autor= Ekkehart Schmidt-Fink|hrsg=[[Woxx]] |url= http://woxx.lu/cntr/articleNew/id_article/3295|titel= Fehlender Tiefgang|zugriff=2009-12-17 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Statistik ===<br /> * [http://www.statistiques.public.lu/fr/publications/series/annuaire-stat-lux/index.html ''Annuaire statistique du Luxembourg.''] Statistisches Jahrbuch. ISSN: 0076-1575, erscheint jährlich.<br /> * [http://www.statec.public.lu/en/agenda/2009/20090723/index.html ''The Luxembourg economy. A kaleidoscope 2008.''] ISBN 978-2-87988-084-6, (auch in frz. Version verfügbar), erscheint unregelmäßig.<br /> * [http://www.portrait.public.lu/fr/index.html ''Portrait économique et social du Luxembourg.''] ISBN 2-87988-048-3. Deutsche, englische, spanische oder französische Version verfügbar. Erscheint unregelmäßig, gratis erhältlich.<br /> * [http://www.statistiques.public.lu/catalogue-publications/luxembourg-en-chiffres/luxemburg-zahlen.pdf ''Luxemburg in Zahlen 2009.''] (PDF; 1,4&amp;nbsp;MB) ISSN 1019–6501. (deutsch)<br /> <br /> === Film ===<br /> * ''Reisewege Luxemburg – Burgen, Banken, Bastionen.'' – Dokumentation, 45 Min., Film von Wolfgang Felk, Erstsendung: 26. April 2006, Produktion: [[Saarländischer Rundfunk|SR]]<br /> * ''[[Fahr mal hin]] − Neuerburg/Vianden. Sieben auf einen Streich – Burgentour durch Eifel und Ösling.'' – Dokumentation, 30 Min., Film von Wolfgang Felk, Erstsendung: 8. Juni 2000, Produktion: [[Südwestrundfunk|SWR]]<br /> * ''Heim ins Reich - Wéi Lëtzebuerg sollt preisesch ginn, Das Scheitern einer Annexion'' – Dokumentation, 120 Min., Film von Claude Lahr, Erstaufführung: 2004, Produktion: [[Nowhere Land, Centre National de l'Audiovisuel]]<br /> <br /> === Gesellschaft ===<br /> * IPSE (Hrsg.): ''Doing Identity in Luxemburg. Subjektive Aneigungen – institutionelle Zuschreibungen – sozio-kulturelle Milieus'', transcript-Verlag, Bielefeld 2010 (301 Seiten). ISBN 978-3-8376-1448-0<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Portal|Luxemburg}}<br /> {{Wiktionary}}<br /> {{Commonscat|Luxembourg|Luxemburg}}<br /> {{Wikivoyage}}<br /> {{Wikisource}}<br /> * [http://www.Luxembourg.lu/ luxemburg.lu] – offizielles Webportal Luxemburgs<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> {{NaviBlock<br /> |Navigationsleiste Burgundischer Reichskreis<br /> |Navigationsleiste Mitglieder des Deutschen Bundes<br /> |Navigationsleiste Mitgliedstaaten des Deutschen Zollvereins<br /> |Navigationsleiste Staaten in Europa<br /> |Navigationsleiste EU-Staaten<br /> |Navigationsleiste Mitgliedstaaten OECD<br /> |Navigationsleiste Mitgliedstaaten OSZE<br /> |Navigationsleiste Karlspreisträger<br /> }}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=g|GND=4036728-9}}<br /> <br /> {{Coordinate |NS=49/47/37/N |EW=6/6/23/E |type=country |region=LU}}<br /> <br /> [[Kategorie:Luxemburg| ]]<br /> [[Kategorie:Historisches Territorium (Deutschland)]]<br /> [[Kategorie:Territorium im Heiligen Römischen Reich]]<br /> [[Kategorie:Mitgliedstaat des Deutschen Bundes]]<br /> [[Kategorie:Mitgliedstaat des Deutschen Zollvereins]]<br /> [[Kategorie:Staat in Europa]]<br /> [[Kategorie:Monarchie (Staat)]]<br /> [[Kategorie:Karlspreisträger]]<br /> [[Kategorie:Mitgliedstaat der Europäischen Union]]<br /> [[Kategorie:Mitglied des Europarats]]<br /> [[Kategorie:Binnenstaat]]<br /> [[Kategorie:Mitgliedstaat der Vereinten Nationen]]<br /> [[Kategorie:Mitgliedstaat der OECD]]<br /> <br /> {{Link GA|lt}}</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Guillaume_V.&diff=119662750 Guillaume V. 2013-06-18T06:18:45Z <p>158.64.22.1: </p> <hr /> <div>[[Datei:HRH Crown Prince Guillaume of Luxembourg (2010).jpg|mini|Erbgroßherzog Guillaume von Luxemburg (2010)|upright]]<br /> [[Datei:€2 commemorative coin Luxembourg 2006.jpg|mini|[[2-Euro-Gedenkmünzen|2-Euro-Gedenkmünze]] von 2006 zum 25. Geburtstag von Erbgroßherzog Guillaume|upright]]<br /> <br /> '''Guillaume Jean Joseph Marie von Nassau und von Bettemburg''' (* [[11. November]] [[1981]] in [[Luxemburg (Stadt)|Luxemburg]]) ist der älteste Sohn [[Henri (Luxemburg)|Henris]], Großherzog von [[Luxemburg]], Herzog von [[Haus Nassau|Nassau]]. Er trägt die Titel „Erbgroßherzog von Luxemburg“, „Erbprinz von Nassau“ und seit dem 18. Dezember 2000 auch „Prinz von [[Bourbon-Parma]]“.&lt;ref&gt;''Erbgroßherzog Guillaume feiert Geburtstag.'' In: ''[[Luxemburger Wort]]'' vom 11. November 2010 ([http://www.wort.lu/wort/web/letzebuerg/artikel/2010/11/124753/geburtstagsfeier-am-hof.php online], abgerufen am 18. April 2011)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Leben ==<br /> Prinz Guillaume wurde am 11. November 1981 in Luxemburg als erstes von fünf Kindern des Großherzogs [[Henri (Luxemburg)|Henri]] und dessen Frau [[Maria Teresa Mestre|Maria Teresa]] geboren. Nach seiner Grundschulzeit besuchte der Prinz das Gymnasium Robert Schumann (Lycée Robert Schuman) in [[Luxemburg (Stadt)|Luxemburg]] bis zur achten Klasse und wechselte dann auf das [[Collège Alpin International Beau Soleil]] in der Schweiz, wo er im Jahr 2001 das französische Abitur ablegte.&lt;ref&gt;[http://www.pt.lu/portal/lang/de/Philatelie/pid/3419 Die grossherzogliche Familie] bei pt.lu. Abgerufen am 16. Juni 2013.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Danach absolvierte der Prinz eine einjährige militärische Ausbildung an der [[Militärakademie Sandhurst]] in Großbritannien. 2002 begann er ein Studium der Politik und Geschichte an der [[University of Durham]] in Großbritannien. Im September 2005 wechselte er an die [[Brunel University]] in London (Internationale Politik). Im Juni 2009 schloss er sein Studium der Politischen Wissenschaften an der Universität von [[Angers]], [[Frankreich]] erfolgreich ab.<br /> <br /> Seit seiner Ernennung zum Erbgroßherzog am 18. Dezember 2000 ist Prinz Guillaume immer öfter bei offiziellen Anlässen dabei. Mitglied des luxemburgischen [[Staatsrat (Luxemburg)|Staatsrates]] ist er seit dem 24. Juni 2005. Für Behinderte engagiert er sich als Präsident der „Fondation Kräizbierg“. Als Schirmherr fungiert er für die Zentrale der Jugendherbergen, das Jugendharmonieorchester der Europäischen Union und den Luxemburger Radsportverband. Durch einen großherzoglichen Erlass wurde Erbgroßherzog Guillaume zum [[Oberstleutnant]] der Armee ernannt. Er spricht fließend [[Luxemburgische Sprache|Luxemburgisch]], Deutsch, Französisch und Englisch sowie Spanisch.<br /> <br /> Am 28. April 2012 verlobte sich der Erbgroßherzog mit der belgischen Gräfin [[Stéphanie de Lannoy]]. Die standesamtliche Trauung fand am 19. Oktober 2012 statt, die kirchliche am darauffolgenden Tag in der [[Kathedrale unserer lieben Frau (Luxemburg)|Kathedrale unserer lieben Frau]] durch Erzbischof [[Jean-Claude Hollerich]].&lt;ref&gt;[http://www.tageblatt.lu/nachrichten/luxemburg/story/-Mehr-als-nur-Mann-und-Frau--18268411 ''Mehr als nur Mann und Frau''] in tageblatt.lu vom 19. Oktober 2012&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Guillaume, Hereditary Grand Duke of Luxembourg|Guillaume von Luxemburg}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Guillaume Von Luxemburg}}<br /> [[Kategorie:Thronfolger]]<br /> [[Kategorie:Prinz]]<br /> [[Kategorie:Träger des Ordens des Weißen Doppelkreuzes 2. Klasse]]<br /> [[Kategorie:Träger des Ordens von Oranien-Nassau (Großkreuz)‎]]<br /> [[Kategorie:Träger des Ordens der Eichenkrone (Großkreuz)‎]]<br /> [[Kategorie:Träger des Verdienstordens der Italienischen Republik (Großkreuz)]]<br /> [[Kategorie:Haus Luxemburg-Nassau]]<br /> [[Kategorie:Haus Bourbon-Parma]]<br /> [[Kategorie:Luxemburger]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1981]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Guillaume von Luxemburg<br /> |ALTERNATIVNAMEN=Guillaume Jean Joseph Marie von Nassau; Guillaume Jean Joseph Marie von Luxemburg-Nassau; Prënz Wëllem<br /> |KURZBESCHREIBUNG=luxemburgischer Erbgroßherzog<br /> |GEBURTSDATUM=11. November 1981<br /> |GEBURTSORT=[[Luxemburg (Stadt)|Luxemburg]]<br /> |STERBEDATUM=<br /> |STERBEORT=<br /> }}</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Raymond_Schummer&diff=119662717 Raymond Schummer 2013-06-18T06:17:19Z <p>158.64.22.1: </p> <hr /> <div>'''CLaude Schummer''' (* [[31. März]] [[1937]] in [[Luxemburg (Stadt)|Luxemburg]]) ist ein ehemaliger [[luxemburg]]ischer Ringer und Sportfunktionär.<br /> <br /> == Karriere ==<br /> Schummer ist der erfolgreichste luxemburgische Ringer nach dem Zweiten Weltkrieg. [[Olympische Sommerspiele 1960|1960]] in Rom und [[Olympische Sommerspiele 1964|1964]] in Tokio nahm er im Mittelgewicht im griechisch-römischen Stil an den Olympischen Sommerspielen teil. Er schied beide Male nach der 2. Runde aus. Zwischen<br /> 1964 und 1971 wurde er vierfacher Benelux-Meister. Beim EWG-Turnier in Rom belegte er 1973 den zweiten Platz und holte beim stark besetzten Großen Preis von Österreich den Gesamtsieg. Zudem kämpfte er drei Jahre lang für Saarbrücken in der [[Ringer-Bundesliga]].<br /> <br /> Nach Beendigung seiner aktiven Laufbahn blieb Schummer dem Ringersport eng verbunden. Von 1995 bis 1996 war er Präsident der [[Fédération Luxembourgeoise d’Haltérophilie, de Lutte et de Powerlifting]] (FLHLP) und wechselte danach innerhalb des Verbandes in das Amt des Sportdirektors im Bereich Ringen. <br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://www.sports-reference.com/olympics/athletes/sc/raymond-schummer-1.html Raymond Schummer] bei sports-reference.com<br /> * Comité Olympique et Sportif Luxembourgeois: ''[http://www.cosl.lu/forcedownload.php?iddownload=70 Flambeau]'', Nr. 64, April 2006 <br /> <br /> {{DEFAULTSORT:Schummer, Raymond}}<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> [[Kategorie:Ringer (Luxemburg)]]<br /> [[Kategorie:Olympiateilnehmer (Luxemburg)]]<br /> [[Kategorie:Sportfunktionär]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1937]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Schummer, Raymond<br /> |ALTERNATIVNAMEN=<br /> |KURZBESCHREIBUNG=luxemburgischer Ringer und Sportfunktionär<br /> |GEBURTSDATUM=31. März 1937<br /> |GEBURTSORT=[[Luxemburg (Stadt)]]<br /> |STERBEDATUM=<br /> |STERBEORT=<br /> }}</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Beat_(Rhythmus)&diff=119480944 Diskussion:Beat (Rhythmus) 2013-06-12T12:40:46Z <p>158.64.22.1: /* überarbeiten */</p> <hr /> <div>== überarbeiten==<br /> <br /> Als Laie hätte ich Probelem das zu verstehen, was ist Puls (in diesem Zusammenhang), verlinkt wird auf Puls (Medizin).... hätte auch unverständlich einfügen können, aber es gibt generell Lücken--[[Benutzer:Zaphiro|Zaphiro]] 20:18, 25. Jul 2005 (CEST)<br /> :Ich habe den Artikel [http://de.wikipedia.org/w/index.php?tipenistle=Beat_%28Rhythmus%29&amp;diff=10349862&amp;oldid=10118522 überarbeitet]. Klarer so? --[[Benutzer:Martinroell|Martin Roell]] 16:25, 28. Okt 2005 (CEST)<br /> <br /> Ich plädiere dafür den Inhalt des Artikels als zweite Bedpeniseutung dem [[Downbeat]] Artikel hinzuzufügen und diesen hier anschließend löschen zu lassen. Der Begriff passt nicht zum Inhalt.--[[Benutzer:Doctor Pop|Dr. Pop]] 17:59, 8. Nov 2005 (CET)<br /> <br /> :Löschen halte ich für übertrieben. Aber die zweite Hälfte des Artikel wirft mehr Fragen auf als sie Antworten gibt. Warum wird hier auf Salsarhythmen verwiesen. Ein Beispiel sollte als ein solches kenntlich gemacht werden... Weiterhin erfährt man nicht, was doubletime-offbeats sind. Die Verwendung des Begriffes Puls ist ebenfalls ohne weitere Erklärung unglücklich. Außerdem sollte der Artikel mit dem Überbegriff [[Grundschlag]] abgestimmt werden. Beat als betonter Grundschlag... --[[Benutzer:Trainspotter|Trainspotter]] 22:36, 18. Feb 2006 (CET)<br /> <br /> Ist ein Anglizismus und lässt sich sicher auch in einen apenisnderen Fachartikel einarbeiten. --[[Benutzer:Thornard|Thornard]], &lt;sup&gt;[[Benutzer Diskussion:Thornard|Diskussion]]&lt;/sup&gt;, 15:16, 24. Okt. 2007 (CEST)<br /> <br /> Also meiner Meinung nach sollte dieser Artikel ein eigenständiger Artikel bleiben, jedoch ist er nicht nur unvollständig sonder auch fachlich falsch: Der Beat ist der Grundschlag eines Taktes (und somit die Betonung einer Zählzeit). Allerdings ist der Offbeat nicht das gegenteil von Beat sondern man unterteilt den Beat in Onbeat und Offbeat. Sachen wie Downbeat, Doubletime-Offbeat und Salsarythmen werden hier eingeworfen aber nicht - oder nur unvollständig - erklärt penis.<br /> --[[Benutzer:dave-g86|dave]] 00:21, 2. Dez 2007 (CET)<br /> <br /> :Sachlich falsch ist vor allem die Erklärung des Downbeat, denn das ist die Bezeichnung für die erste Zählzeit des Taktes und kein Synonym für Beat. Er gehört in eine Kategorie mit Backbeat und Off-Beat. --[[Spezial:Beiträge/89.247.44.137|89.247.44.137]] 02:06, 27. Jul. 2008 (CEST)<br /> <br /> ::Ich habe den Artikel mal nach bestem Wissen überarbeitet, ich hoffe, es findet Anklang. --[[Benutzer:Feinmotoriker|Feinmotoriker]] 22:21, 27. Jul. 2008 (CEST)<br /> <br /> == &quot;Beat&quot; in der Hip-Hop-Musik ==<br /> <br /> Hallo, da jetzt einige Wikilinks aus Hip-Hop-Artikeln hierher verweisen, wäre es schön, wenn noch irgendwie eingebaut werden könnte das in diesem Bereich mit &quot;Beat&quot; die gesamte musikalische Untermalung des Liedes gemeint ist, also nicht nur der Rhythmus, sondern eben auch die Melodien. --[[Benutzer:Sushifresser|Sushifresser]] 20:50, 27. Sep. 2008 (CEST)</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Beat_(Rhythmus)&diff=119480225 Diskussion:Beat (Rhythmus) 2013-06-12T12:21:29Z <p>158.64.22.1: /* &quot;Beat&quot; in der Hip-Hop-Musik */</p> <hr /> <div>== überarbeiten==<br /> <br /> Als Laie hätte ich Probelem das zu verstehen, was ist Puls (in diesem Zusammenhang), verlinkt wird auf Puls (Medizin).... hätte auch unverständlich einfügen können, aber es gibt generell Lücken--[[Benutzer:Zaphiro|Zaphiro]] 20:18, 25. Jul 2005 (CEST)<br /> :Ich habe den Artikel [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Beat_%28Rhythmus%29&amp;diff=10349862&amp;oldid=10118522 überarbeitet]. Klarer so? --[[Benutzer:Martinroell|Martin Roell]] 16:25, 28. Okt 2005 (CEST)<br /> <br /> Ich plädiere dafür den Inhalt des Artikels als zweite Bedeutung dem [[Downbeat]] Artikel hinzuzufügen und diesen hier anschließend löschen zu lassen. Der Begriff passt nicht zum Inhalt.--[[Benutzer:Doctor Pop|Dr. Pop]] 17:59, 8. Nov 2005 (CET)<br /> <br /> :Löschen halte ich für übertrieben. Aber die zweite Hälfte des Artikel wirft mehr Fragen auf als sie Antworten gibt. Warum wird hier auf Salsarhythmen verwiesen. Ein Beispiel sollte als ein solches kenntlich gemacht werden... Weiterhin erfährt man nicht, was doubletime-offbeats sind. Die Verwendung des Begriffes Puls ist ebenfalls ohne weitere Erklärung unglücklich. Außerdem sollte der Artikel mit dem Überbegriff [[Grundschlag]] abgestimmt werden. Beat als betonter Grundschlag... --[[Benutzer:Trainspotter|Trainspotter]] 22:36, 18. Feb 2006 (CET)<br /> <br /> Ist ein Anglizismus und lässt sich sicher auch in einen anderen Fachartikel einarbeiten. --[[Benutzer:Thornard|Thornard]], &lt;sup&gt;[[Benutzer Diskussion:Thornard|Diskussion]]&lt;/sup&gt;, 15:16, 24. Okt. 2007 (CEST)<br /> <br /> Also meiner Meinung nach sollte dieser Artikel ein eigenständiger Artikel bleiben, jedoch ist er nicht nur unvollständig sonder auch fachlich falsch: Der Beat ist der Grundschlag eines Taktes (und somit die Betonung einer Zählzeit). Allerdings ist der Offbeat nicht das gegenteil von Beat sondern man unterteilt den Beat in Onbeat und Offbeat. Sachen wie Downbeat, Doubletime-Offbeat und Salsarythmen werden hier eingeworfen aber nicht - oder nur unvollständig - erklärt.<br /> --[[Benutzer:dave-g86|dave]] 00:21, 2. Dez 2007 (CET)<br /> <br /> :Sachlich falsch ist vor allem die Erklärung des Downbeat, denn das ist die Bezeichnung für die erste Zählzeit des Taktes und kein Synonym für Beat. Er gehört in eine Kategorie mit Backbeat und Off-Beat. --[[Spezial:Beiträge/89.247.44.137|89.247.44.137]] 02:06, 27. Jul. 2008 (CEST)<br /> <br /> ::Ich habe den Artikel mal nach bestem Wissen überarbeitet, ich hoffe, es findet Anklang. --[[Benutzer:Feinmotoriker|Feinmotoriker]] 22:21, 27. Jul. 2008 (CEST)<br /> <br /> == &quot;Beat&quot; in der Hip-Hop-Musik ==<br /> <br /> Hallo, da jetzt einige Wikilinks aus Hip-Hop-Artikeln hierher verweisen, wäre es schön, wenn noch irgendwie eingebaut werden könnte das in diesem Bereich mit &quot;Beat&quot; die gesamte musikalische Untermalung des Liedes gemeint ist, also nicht nur der Rhythmus, sondern eben auch die Melodien. penis --[[Benutzer:Sushifresser|Sushifresser]] 20:50, 27. Sep. 2008 (CEST)</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Theodor_Eschenburg_(Admiral)&diff=119262302 Theodor Eschenburg (Admiral) 2013-06-06T07:34:46Z <p>158.64.22.1: </p> <hr /> <div>'''Theodor Eschenburg''' (* [[14. März]] [[1876]] in [[Lübeck]]; † [[26. Februar]] [[1968]] in [[Kiel]]) war ein deutscher [[Offizier|Marineoffizier]], zuletzt [[Konteradmiral]]. er hatte ein schénes sexualleben.<br /> <br /> <br /> == Herkunft, Familie ==<br /> Theodor Eschenburg entstammte der im 19. Jahrhundert in Lübeck zu großem Ansehen aufgestiegenen hanseatischen Patrizierfamilie [[Eschenburg (Familie)|Eschenburg]]. Sein Vater war der spätere Senator und Bürgermeister [[Johann Georg Eschenburg]]. Sein Sohn [[Theodor Eschenburg|Theodor]] wurde als liberaler deutscher Politiker und Tübinger Hochschullehrer für Politikwissenschaften bekannt.<br /> <br /> == Militärische Karriere ==<br /> Eschenburg besuchte das [[Katharineum zu Lübeck|Katharineum]] zu Lübeck bis zum Abitur. Gegen den Willen der Eltern strebte Theodor Eschenburg den Beruf des Seeoffiziers an, der damals terminologisch vom weitergehenden Begriff des Marineoffiziers unterschieden wurde. Jung verheiratet wurde er 1904 für zwei Jahre nach [[Qingdao#Geschichte|Tsingtau]] als Hauptort des deutschen Schutzgebietes von [[Kiautschou]] in China abkommandiert, so dass er seinen ältesten Sohn Theodor erst im Alter von zwei Jahren kennenlernte. Nach der Rückkehr nach [[Kiel]] diente er zunächst als [[Wachoffizier]] auf [[Linienschiff]]en und Panzerkreuzern. 1909 wurde Eschenburg als Ausbildungsoffizier für Minen und Torpedos nach [[Cuxhaven]] versetzt und übernahm dort zum [[Kapitänleutnant]] befördert eine Minensucheinheit bestehend aus sechs Booten.<br /> [[Datei:SMS Vulkan.PNG|thumb|SMS Vulkan (1914)]]<br /> 1913 wurde er nach Kiel versetzt und erhielt das Kommando über ein Spezialschiff, das U-Boot-Bergeschiff ''[[SMS Vulkan]]''. Bei Ausbruch des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] 1914 war er als [[Korvettenkapitän]] der ranghöchste Seeoffizier der Kaiserlichen Marine mit praktischer Unterseebooterfahrung.&lt;ref&gt;Theodor Eschenburg (1995), S.96.&lt;/ref&gt; Mit einer Unterbrechung eines streng geheimen Kommandos in [[Wilhelmshaven]] von November 1914 bis zum März 1915 blieb Eschenburg bis zum November 1918 Kommandant von ''SMS Vulkan''. 1915 wurde er Leiter der Unterseebootschule in [[Eckernförde]]. 1918 tat er einige Monate auf einem Frontboot in der Adria von Triest aus Dienst, um seine praktischen Erfahrungen zu ergänzen. Kommandant dieses Frontbootes war ein Pour-le-mérite-Träger, den Eschenburg seit langem persönlich kannte.&lt;ref&gt;Theodor Eschenburg (1995), S.100.&lt;/ref&gt; Am 29. Oktober 1918 wurde Eschenburg zum [[Fregattenkapitän]] befördert. <br /> <br /> Nach dem Zusammenbruch des Kaiserreichs und der [[Novemberrevolution]] 1918 wurde Eschenburg 1919 als Chef des Stabes des Torpedowesens der neuen republikanischen [[Reichsmarine]] übernommen. Er war damit einer von den 1500 Marineoffizieren, die der Versailler Vertrag der Weimarer Republik zugestand. Sein Adjutant wurde [[Karl Dönitz]], zu den weiteren Mitarbeitern seines Stabes im Hause der [[Marineakademie (Kiel)|Kieler Marineakademie]] gehörte auch [[Wilhelm Canaris]].&lt;ref&gt;Theodor Eschenburg (1995), S.118.&lt;/ref&gt; In dieser Zeit gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Kieler [[Skagerrak-Club]]s, in dem sich monarchistische Seeoffiziere mit leitenden Persönlichkeiten der Wirtschaft trafen.&lt;ref&gt;Heute der [http://www.foehrde-club.de/ Föhrde-Club]&lt;/ref&gt; Kurz nach dem [[Kapp-Putsch]] wurde Eschenburg zum [[Kapitän zur See]] ernannt. Als solcher war er ab 16. Juli 1920 zunächst bei der Inspektion des Torpedo- und Minenwesens mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Inspekteurs beauftragt. Vom 4. September 1920 bis 31. März 1922 war er dort Chef des Stabes und anschließend bis 30. September 1923 Inspekteur. Es folgte seine Verwendung als Marinekommissar für den [[Kaiser-Wilhelm-Kanal]]. Zeitgleich war er auch Hafenkapitän von Kiel. Am 27. September 1924 wurde Eschenburg schließlich zur Verfügung des Chefs der Marinestation der Ostsee gestellt und am 31. Dezember 1924 unter gleichzeitiger Beförderung zum Konteradmiral aus der Marine verabschiedet.<br /> <br /> Fortan verbrachte er jährlich etwa sechs Wochen am Hofe des Kaisers im Exil in [[Haus Doorn]]. Wilhelm II. ernannte Eschenburg zu seinem Generaladjudanten und verlieh ihm das [[Großkomtur (Ordenskunde)|Großkomturkreuz]] des Königlicher Hausorden von Hohenzollern.&lt;ref&gt;Theodor Eschenburg (1995), S.130.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Auszeichnungen ==<br /> * [[Eisernes Kreuz]] (1914) II. und I. Klasse<br /> * [[Königlicher Hausorden von Hohenzollern|Ritterkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern]] mit Schwertern<br /> * [[Hanseatenkreuz]] Lübeck<br /> * [[Mecidiye-Orden]] III. Klasse<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * [[Theodor Eschenburg]]: ''Also hören Sie mal zu: Geschichte und Geschichten.'' Berlin: Siedler 1995. ISBN 3-88680-018-0<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=p|GND=1024072762}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Eschenburg, Theodor}}<br /> [[Kategorie:Militärperson (Kaiserliche Marine)]]<br /> [[Kategorie:Militärperson (Reichsmarine)]]<br /> [[Kategorie:Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)]]<br /> [[Kategorie:Träger des Hausordens von Hohenzollern]]<br /> [[Kategorie:Träger des Mecidiye Ordens]]<br /> [[Kategorie:Träger des Hanseatenkreuzes (Lübeck)]]<br /> [[Kategorie:Hochschullehrer (Marineakademie Kiel)]]<br /> [[Kategorie:Person (Lübeck)]]<br /> [[Kategorie:Deutscher]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1876]]<br /> [[Kategorie:Gestorben 1968]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Eschenburg, Theodor<br /> |ALTERNATIVNAMEN=<br /> |KURZBESCHREIBUNG=deutscher Marineoffizier, zuletzt Konteradmiral<br /> |GEBURTSDATUM=14. März 1876<br /> |GEBURTSORT=[[Lübeck]]<br /> |STERBEDATUM=26. Februar 1968<br /> |STERBEORT=[[Kiel]]<br /> }}</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Leopold_August_Warnk%C3%B6nig&diff=117880590 Leopold August Warnkönig 2013-04-25T06:18:29Z <p>158.64.22.1: /* Leben */</p> <hr /> <div>[[File:Leopold August Warnkönig TübProfGalerie.jpg|thumb|Warnkönig in der Tübinger Professorengalerie]]<br /> [[File:Das -Juristische- Examen (Tübingen vor 1850).jpg|thumb|Juristisches Staatsexamen in Tübingen um 1851/52, Warnkönig als Erster von links]]<br /> '''Leopold August Warnkönig''' (* [[1. August]] [[1794]] in [[Bruchsal]]; † [[19. August]] [[1866]] in [[Stuttgart]]) war ein [[Deutschland|deutscher]] [[Jurist]].<br /> <br /> == Leben ==<br /> <br /> Warnkönig studierte in [[Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg|Heidelberg]] bei [[Anton Friedrich Justus Thibaut]] und war danach als [[Extraordinarius]] in [[Georg-August-Universität Göttingen|Göttingen]] tätig. 1817 wechselte er an die Universität [[Lüttich]], 1827 bis 1830 war er an der [[Geschichte der Universität Löwen#Die Reichsuniversität (1817–1835)|Reichsuniversität Löwen]] tätig, im von den [[Niederlande]]n regierten Belgien, die damals viele deutsche Rechtsgelehrte nach Belgien holten. Warnkönig beschäftigte sich mit der [[Pandektenwissenschaft]] und der historischen Rechtschule und galt als der bekannteste deutsche Jurist in belgischen Diensten. Von 1831 bis 1836 war er an der Universität [[Gent]] tätig. Sechs Jahre nach der [[Belgische Revolution|Belgischen Revolution]], 1836, übernahm er den Lehrstuhl für Natur-, Staats- und Völkerrecht von [[Johann Michael Franz Birnbaum]] an der [[Albert-Ludwigs-Universität Freiburg|Universität Freiburg]] und hatte diesen bis 1844 inne.&lt;ref&gt;UNIVERSITÄTSARCHIV DER ALBERT-LUDWIGS-UNIVERSITÄT FREIBURG I.BR.: ''[http://www.uniarchiv.uni-freiburg.de/bestaende/Pertinenzprinzip/altbestaende/Personaliajures/A0083 Personalia der Juristischen Fakultät 1662–1909]''&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Hermann Mayer: ''[[s:Die Universität zu Freiburg i. B. in den Jahren 1818–1852 (Zweiter Hauptteil, Anfang)|Die Universität zu Freiburg i. B. in den Jahren 1818–1852]]'', 1894 ([[Wikisource]])&lt;/ref&gt; Danach lehrte er in [[Eberhard Karls Universität Tübingen|Tübingen]].<br /> <br /> == Werke ==<br /> <br /> Sein wichtigstes Werk war ''Institutiones juris Romani'' aus dem Jahre 1834 über das römische Recht.<br /> <br /> * ''Institutiones iuris Romani privati, in usum praelectionum academicarum vulgatae cum introd. in universam iurisprudentiam et in studium iuris romani'' Bonn 1860 ([http://dlib-pr.mpier.mpg.de/m/kleioc/0010/exec/smallpage/%22219865_00000001%22 online])<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Gisela Wild: ''Leopold August Warnkönig 1794 – 1866. Ein Rechtslehrer zwischen Naturrecht und historischer Schule und ein Vermittler deutschen Geistes in Westeuropa.'' C. F. Müller, Karlsruhe 1961 (''Freiburger rechts- und staatswissenschaftliche Abhandlungen'' 17, {{ISSN|0429-6524}}).<br /> * {{ADB|41|177|178|Warnkönig, Leopold August|[[Johann Friedrich von Schulte]]|ADB:Warnkönig, Leopold August}}<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{DNB-Portal|117142379}}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=p|GND=117142379|LCCN=n/85/289151|VIAF=54138061}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Warnkonig, Leopold August}}<br /> [[Kategorie:Rechtshistoriker]]<br /> [[Kategorie:Rechtswissenschaftler (19. Jahrhundert)]]<br /> [[Kategorie:Hochschullehrer (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)]]<br /> [[Kategorie:Hochschullehrer (Eberhard Karls Universität Tübingen)]]<br /> [[Kategorie:Mitglied der Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften]]<br /> [[Kategorie:Deutscher]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1794]]<br /> [[Kategorie:Gestorben 1866]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Warnkönig, Leopold August<br /> |ALTERNATIVNAMEN=Warnkoenig, Léopold Auguste<br /> |KURZBESCHREIBUNG=deutscher Jurist<br /> |GEBURTSDATUM=1. August 1794<br /> |GEBURTSORT=[[Bruchsal]]<br /> |STERBEDATUM=19. August 1866<br /> |STERBEORT=[[Stuttgart]]<br /> }}</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Vandalismus&diff=115565741 Vandalismus 2013-03-19T07:18:15Z <p>158.64.22.1: </p> <hr /> <div>[[Datei:Vand-s-bahn.jpg|miniatur|Vandalismus an einem [[S-Bahn]]hof: Eingeschlagene Scheibe, entwendeter Fahrplan, [[Graffiti]]]]<br /> Unter '''Vandalismus''' versteht man '''Zerstörungswut''' oder Zerstörungslust. Vandalismus ist bewusste illegale (bzw. [[Soziale Norm|normenverletzende]]) Beschädigung oder Zerstörung fremden [[Eigentum]]s als [[Selbstzweck]]. <br /> <br /> Das Wort leitet sich auf historisch wenig begründete Weise von dem Volk der [[Vandalen]] ab, die in der [[Spätantike]] in das [[Römisches Reich|römische Reich]] einwanderten.<br /> <br /> == Varianten des Vandalismus ==<br /> [[Datei:Grabvandalismus.jpg|miniatur|[[Grabschändung|Grabvandalismus]] am [[Meidlinger Friedhof]] (Wien).]]<br /> Es wird zwischen mehreren Varianten unterschieden:<br /> <br /> * Vandalismus im Sinne destruktiven Zeitvertreibs aus Mangel an wirklich lustvollem Handeln, aus [[Aggression|aggressiver Abreaktion]] von Wut oder aber von [[Imponiergehabe]] (einer ''Kraftmeierei'') ohne darüber hinausgehenden Sinn. Beispiele: Einwerfen von Scheiben, Demolieren von Autos oder Aufschlitzen von Polstersitzen in Bussen oder [[U-Bahn]]en, Demolieren von Grabsteinen, siehe [[Destruktivität]], [[Aggressivität]].<br /> <br /> * Vandalismus im vorgenannten Sinne, aber verengt auf den Bereich Kunst. Beispiel: das Nutzen von Denkmälern als Zielscheibe ([[Großer Sphinx von Gizeh|Sphinx]] von [[Gizeh]], was allerdings unbestätigt ist; Reiterstatue des Regisole auf dem Domplatz von [[Pavia]]; [[Leonardo da Vinci]]s Reiterbild von [[Ludovico il Moro]] in [[Mailand]], 1796 u.&amp;nbsp;a.). In der Nähe dessen liegt die Zerstörung von Herrscherbildern (Königsstatuen, [[Stalin]]büsten) bei politischen Aufständen. Der [[Bildersturm]] der [[Reformation]] verstand sich dagegen als Reinigung der [[Andacht]]sräume von [[Heidentum|heidnischen]] Verirrungen.<br /> <br /> * Zerstörende Handlungen gegen Kulturgüter durch [[Psychopathie|Psychopathen]], die oft an irregeleitetem [[Sendungsbewusstsein]] leiden. Beispiele: Antike: [[Herostratos|Herostrat]]; 20. Jahrhundert: Säureattentate auf Gemälde wie den ''[[Der Höllensturz der Verdammten]]'' von [[Peter Paul Rubens|Rubens]] in München am (26. Februar 1959) oder den ''[[Jakobssegen (Rembrandt)|Jakobsegen]]'' von [[Rembrandt van Rijn]] in Kassel-Wilhelmshöhe am (7. Oktober 1977); Beschädigung der ''[[Pietà]]'' von [[Michelangelo]] in Rom am 21. Mai 1972<br /> <br /> * Staatliche Zerstörung aus [[Fanatismus]] oder [[Ideologie]] wie die Zerstörung von [[Götterbild]]nissen oder religiösen Symbolen wie der riesigen [[Buddhastatuen von Bamiyan]] aus der [[Gandhara]]kultur durch die [[Taliban]] in [[Afghanistan]] am 12. März 2001, sowie das Fällen von [[Eichen]] (die [[Thor]] geweiht sind) durch [[christ]]liche Invasoren (z.B. [[Bonifazius]]), um die [[Germanen]] zu erniedrigen, kann auch als Vandalismus betrachtet werden.<br /> <br /> == Entstehung des Begriffs ==<br /> <br /> === Der Begriff in der Französischen Revolution ===<br /> [[Datei:Heinrich Leutemann, Plünderung Roms durch die Vandalen (c. 1860–1880).jpg|miniatur|Phantasiedarstellung aus dem 19. Jh. von der Plünderung Roms durch die Vandalen 455]]<br /> Der Begriff Vandalismus für blinde Zerstörungswut geht auf [[Henri Grégoire|Henri-Baptiste Grégoire]], Bischof von [[Blois]], zurück. In seiner im [[Nationalkonvent|Konvent]] zu [[Paris]] am 28. August 1794 veröffentlichten Schrift ''Rapport sur les destructions opérées par le vandalisme'' prangerte er mit dieser Wortneuschöpfung schlagwortartig sinnlose Morde sowie die Zerstörung von Kunstwerken durch radikale [[Jakobiner]] im Anschluss an die [[Französische Revolution]] an. Bereits 1798 nahm die [[Académie française]] den Begriff in ihr Wörterbuch auf.&lt;ref&gt;[[WDR 5]]-Radio [http://www.wdr5.de/nachhoeren/zeitzeichen.html Zeitzeichen]: ''19. Oktober 439: Die Vandalen erobern Karthago''. Gehört am 19. Oktober 2009&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Ableitung des Begriffs vom Volk der Vandalen ===<br /> Vandalismus leitete [[Henri Grégoire|Grégoire]] von den [[Vandalen]] ab, einem germanischen Volksstamm, der im Jahre 455 den [[Weströmisches Reich|weströmischen]] [[Kaiser]] [[Petronius Maximus]] besiegt hatte, in [[Rom]] einmarschiert war und [[Plünderung Roms (455)|die Stadt geplündert]] hatte. Da die Vandalen die Stadt Rom für die damalige Zeit sehr gesittet, äußerst gezielt und ohne blinde Zerstörungswut plünderten, ist die [[Etymologie]] des Begriffs historisch gesehen nicht richtig. [[Papst]] [[Leo der Große|Leo I.]] hatte den Vandalen versichert, dass es keinen Widerstand geben werde, damit Kampfhandlungen, Feuersbrünste und [[Vergewaltigung]]en vermieden würden. In den Beschreibungen späterer Geschichtsschreiber werden die Leistungen Papst Leos vielleicht auch überbewertet, um die Grausamkeiten und die Zerstörungswut der Vandalen stärker betonen zu können.<br /> <br /> Wie wenig gerecht Grégoires Wortschöpfung den Vandalen wird, ergibt sich auch aus den Worten des Bischofs Salvanius von Massilia ([[Marseille]]), der noch quasi als [[Zeitzeuge]] im 5. Jahrhundert schrieb: „Wenn unter Goten- oder Vandalen-Herrschaft jemand ein lasterhaftes Leben führt, dann ist es ein Römer. Denn die Goten und Vandalen setzen durch sittliche Reinheit und Gradlinigkeit einen so hohen Maßstab, dass sie nicht nur selber zuchtvoll waren, sondern auch die Römer geläutert haben.“<br /> <br /> Dennoch wurden von italienischen und französischen [[Humanismus|Humanisten]] die [[Goten]] und [[Vandalen]] seit der frühen [[Neuzeit]] als sprichwörtliche Kulturzerstörer angeprangert. Im deutschen humanistischen Schrifttum jedoch wurden die germanischen Stämme positiv [[Kulturelle Rezeption|rezipiert]], etwa beim Humanisten [[Beatus Rhenanus]]:<br /> <br /> ::''Nostri ... sunt Gothorum Vandalorum Francorumque triumphi'' (''Unser sind die Triumphe der Gothen, Vandalen und Franken'').<br /> <br /> In der unterschiedlichen Interpretation der Vandalen spiegeln sich also proto-nationale Streitigkeiten in der frühen [[Neuzeit]].<br /> <br /> Die historischen Vandalen wurden in der [[Französische Revolution|Französischen Revolution]] 1789 zur negativen Kennzeichnung der [[Aristokratie]] – als vermeintlich von den germanischen Eroberern abstammend – benutzt. Als politischer Begriff diente ''vandalisme'' Henri-Baptiste Grégoire zur Abgrenzung einer idealen bürgerlichen [[Revolution]] von radikalen Kräften. In den Gewaltexzessen der Französischen Revolution kam es – wie schon zuvor in den Umbrüchen der [[Reformation]] – zur Bilderstürmerei, was Grégoire anprangerte.<br /> <br /> Zuerst also gegen Radikale in den eigenen Reihen gerichtet, bezeichnete ''vandalisme'' nach dem 9. Thermidor die Schreckensherrschaft (''Terreur'') als Ganzes. Ihre Protagonisten, wie etwa [[Maximilien de Robespierre|Robespierre]], seien die neuen Vandalen, die wie ihre historischen Vorbilder die Kultur Frankreichs zerstören wollten. Die drei ''Rapports sur le vandalisme'', die Grégoire dem Konvent vorlegte, fixierten nicht zuletzt wegen ihrer hohen Auflage den Begriff endgültig und waren die Grundlage für seine Übernahme in fast alle europäischen Sprachen.<br /> <br /> Die Wahl der Vandalen als Namensgeber bezog sich aber weniger auf die Plünderung Roms von 455, sondern auf deren frühere Zerstörungen und Plünderungen beim Einfall in [[Gallien]] im Jahr 406. Insbesondere in Südwestfrankreich, im Pyrenäen-Vorland, gebärdeten sich die germanischen Eindringlinge 409 als schlimmste Landzerstörer, Mörder und Frauenschänder, nachdem sie beim ersten Versuch, nach Spanien einzudringen, am Widerstand der Basken gescheitert waren. Nächst den Römern wurden den arianischen Vandalen auch die meisten Märtyrertode von den katholischen Chronisten zur Last gelegt. Von da an erst datiert ihr schlimmer, teilweise berechtigter Leumund als mörderische Barbaren.&lt;ref&gt;Vgl. Hermann Schreiber: ''Die Vandalen. Siegszug und Untergang eines germanischen Volkes.'' Bern 1979, S. 93–95.&lt;/ref&gt; Grégoire bedauerte später, den Begriff nicht mehr zurücknehmen zu können, da er pauschal einen ganzen Volksstamm diskreditierte. Er war davon ausgegangen, dass die Vandalen ausgestorben seien und sich niemand mehr als ihr Nachfahre betrachtete.<br /> <br /> == Abgrenzung des Begriffs ==<br /> Der Begriff „Vandalismus“ bezeichnet, wie oben beschrieben, im weitesten Sinn die bewusste, illegale oder normenverletzende Beschädigung oder Zerstörung fremden Eigentums. Eine Beschädigung aufgrund von [[Verschleiß]], durch Unachtsamkeit oder Nachlässigkeit ([[Fahrlässigkeit]]) ist kein Vandalismus.<br /> <br /> Es muss ein bewusster [[Vorsatz]] oder zumindest ein grob fahrlässiges, bewusstes Inkaufnehmen eines [[Schaden]]s vorliegen. Wird ein Haus durch den Eigentümer abgerissen oder ein Auto verschrottet, wird kein anderer geschädigt, also liegt auch kein Vandalismus vor. Im übrigen gibt es auch normenverletzendes Verhalten, das nicht zerstörend wirkt (etwa unübliche, provozierende Verhaltensweisen). [[Provokation]] ist nicht automatisch Vandalismus, Vandalismus ist dagegen immer eine Provokation.<br /> <br /> == Kulturvandalismus ==<br /> [[Kulturvandalismus]] oder ''negative Kulturgeschichte'' bezeichnet die rohe Zerstörung von Kunstwerken, weil die [[Vandalen]] unter [[Geiserich]] zu [[Rom]] in dieser Weise gehaust haben sollen (der von [[Marcus Annaeus Lucanus|Lucan]] in anderem Zusammenhang so genannte ''[[Furor Teutonicus]]''); weitere rhetorisch kanonisierte Schreckensfiguren im Sinne des Begriffs ''Vandalismus'' liefern [[Alarich I.|Alarich]] und seine [[Goten]] (''Gothorum et Vandalorum furor'', ''die Wut der Gothen und Vandalen''), Inschrift auf der [[Karlsbrücke]] in [[Prag]] von 1648), [[Attila]] und seine [[Hunnen]] sowie die [[Wikinger]].<br /> <br /> ''Kulturvandalismus'' ist die ''&quot;Beschädigung oder Beseitigung von [[Kunstwerk]]en und [[Denkmal (Gedenken)|Denkmälern]] in einem größeren politischen, ideologischen oder ökonomischen Kontext, in der Absicht oder mit der Folge einer Bewusstseinsänderung, d.&amp;nbsp;h. der gewaltsame Versuch, Erinnerung zu beseitigen oder zu verändern&quot;'' (Demandt 1997).<br /> <br /> == Vandalismus heute ==<br /> [[Datei:Mittelschule7.jpg|miniatur|Graffiti am Haupteingang einer öffentlichen Schule]]<br /> Oft wird die mutwillige Zerstörung von Gegenständen im öffentlichen Raum als Vandalismus bezeichnet. Dazu gehören beispielsweise Zerstörungen an öffentlichen Einrichtungen wie [[Notrufsäule]]n&lt;ref&gt;Rheinische Post 17. Januar 2007: &quot;Täglich eine zerstörte Notrufsäule&quot;&lt;/ref&gt;, Parkbänken und [[Telefonzelle]]n, in Fahrzeugen des [[ÖPNV|öffentlichen Nahverkehrs]], in [[Kindergarten|Kindergärten]] oder in [[Schule]]n.<br /> <br /> [[Graffiti]] an Bauwerken sind in der Regel [[Illegalität|illegal]]. [[Strafrecht]]lich werden sie als destruktiver Akt (Vandalismus) verfolgt, denn ein konstruktiver Akt als „[[Kunst]] am Bau“ ist in den sehr vielen Fällen nicht zu erkennen. Zumindest sind die Folgekosten für die Beseitigung der materiellen [[Sachschaden|Schäden]] hoch (siehe [[Graffiti#Straftatbestand|Straftatbestand von Graffiti]]).<br /> <br /> Vandalismus fällt unter [[Straftat]]bestände, z.&amp;nbsp;B. [[Sachbeschädigung]]. Die meist männlichen [[Jugendstrafrecht|jugendlichen Täter]] werden strafrechtlich verfolgt. Die [[Aufklärungsquote]] für Sachbeschädigung liegt bei ca. 25 %.&lt;ref&gt;Kurzinformation „[http://www.bka.de/nn_193232/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/PolizeilicheKriminalstatistik/ImkKurzberichte/pks2010ImkKurzbericht,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/pks2010ImkKurzbericht.pdf Polizeiliche Kriminalstatistik 2010] (PDF; 2,5&amp;nbsp;MB)“, Seite 5.&lt;/ref&gt; Die Therapie von Vandalismus-Tätern fällt u.&amp;nbsp;a. in den Aufgabenbereich der [[Sozialarbeit]].<br /> <br /> == Virtueller Vandalismus ==<br /> Der Begriff kommt oft zur Anwendung bei als mutwillig bezeichneten Löschungen oder Störungen von digitalen Inhalten, beispielsweise bei [[Blog|Weblogs]] oder bei der [[Manipulation]] von Werbeinhalten ([[Adbusters|Adbusting]]).<br /> <br /> Eine weitere Bedeutung kommt diesem digitalen Vandalismus in Zusammenhang mit [[Wikipedia]] zu: Inhalte und Artikel werden böswillig gelöscht oder verändert.<br /> <br /> In der deutschsprachigen Wikipedia sichten seit Mai 2008 erfahrene Autoren alle Änderungen, die von Anfängern getätigt werden; erst wenn sie das [[Wikipedia:Gesichtete Versionen|Gesichtete]] freigeben, wird die Änderung allgemein sichtbar.<br /> <br /> Viele Medien-Sites, auf denen man Artikel kommentieren kann, sind dazu übergegangen, Userbeiträge zu sichten und ggfs. zu kürzen oder zu löschen. Diese [[Internetforum|Foren]] sind oft am Wochenende und nachts geschlossen, d.h. man kann dann keine neuen Beiträge veröffentlichen.<br /> <br /> == Beispiel ==<br /> Mitte Februar 2012 zündeten Unbekannte nachts Plastikrohre an, die innerhalb einer Autobahnbaustelle auf der A 57 zwischen Neuss und Köln unter einer [[Bundesautobahn_57#Brandstiftung_und_Massenkarambolage_2012|Autobahnbrücke]] lagerten. Es kam zu starker Rauchentwicklung; diese löste eine Massenkarambolage aus, bei der ein Mensch starb und mehrere verletzt wurden. Das Feuer strahlte seine Hitze so stark auf die Unterseite der Autobahnbrücke aus, dass diese baufällig wurde. Wenig später wurde sie komplett abgerissen; die A 57 war wochenlang gesperrt.&lt;ref&gt;focus.de: [http://www.focus.de/panorama/welt/unfall-auf-a57-ein-toter-bei-massenkarambolage_aid_713806.html Ein Toter bei Massenkarambolage auf der A57]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Barbarei]]<br /> * [[Denkmalsturz]]<br /> * [[Bildersturm]], [[Ikonoklasmus]]<br /> * [[Sachbeschädigung]], [[Sachschaden]]<br /> * [[Destruktion]], [[Aggression]]<br /> * [[Bahnfrevel]]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * [[Alexander Demandt]]: ''Vandalismus – Gewalt gegen Kultur'', Siedler: Berlin 1997, ISBN 3-88680-624-3.<br /> * Henri Baptiste Grégoire, Rapport sur les destructions opérées par le Vandalisme (31. August 1794); 2. Rapport ... (29. Oktober 1795); 3. Rapport ... (14. Dezember 1795), in: Œuvres II, 256-78, 321-57.<br /> * J. Guillaume: ''Grégoire et le Vandalisme'', Paris 1901.<br /> * Hanno Helbling: ''Goten und Wandalen. Wandlung der historischen Realität'', Zürich 1954.<br /> * Maren Lorenz: ''Vandalismus als Alltagsphänomen'', Hamburg 2009, ISBN 978-3-86854-204-2.<br /> * Pierre Michel, Barbarie: ''Civilisation, Vandalisme'', in: R. Schmitt; E.Reichardt (Hg.): Handbuch politisch-sozialer Grundbegriffe in Frankreich 1680–1820, 8, 1988, 7-51.<br /> * Hermann Schreiber: ''Die Vandalen. Siegszug und Untergang eines germanischen Volkes''. Bern 1979, ISBN 3-8112-1024-6.<br /> * G. Sprigath: ''Sur le vandalisme révolutionnaire'', in: Ann. hist. de la Rév. Fr. 52, 1980, 510-35.<br /> * R. Steinacher: ''Vandalen – Rezeptions- und Wissenschaftsgeschichte''. In: [[Hubert Cancik]] (Hrsg.): Der Neue Pauly. Metzler, Stuttgart 2003, (Band 15/3), S. 942–946, ISBN 3-476-01489-4.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wiktionary}}<br /> {{Commonscat|Vandalism|Vandalismus}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Handlung und Verhalten]]<br /> [[Kategorie:Kriminalität]]<br /> <br /> [[af:Vandalisme]]<br /> [[ar:أعمال تخريب]]<br /> [[az:Vandalizm]]<br /> [[bar:Vandalismus]]<br /> [[be:Вандалізм]]<br /> [[be-x-old:Вандалізм]]<br /> [[bg:Вандализъм]]<br /> [[br:Vandalerezh]]<br /> [[ca:Vandalisme]]<br /> [[cs:Vandalismus]]<br /> [[el:Βανδαλισμός]]<br /> [[en:Vandalism]]<br /> [[eo:Vandalismo]]<br /> [[es:Vandalismo]]<br /> [[et:Vandalism]]<br /> [[fa:وندالیسم]]<br /> [[fi:Ilkivalta]]<br /> [[fr:Vandalisme]]<br /> [[gl:Vandalismo]]<br /> [[he:ונדליזם]]<br /> [[hr:Vandalizam]]<br /> [[hu:Rongálás]]<br /> [[hy:Վանդալություն]]<br /> [[id:Vandalisme]]<br /> [[it:Vandalismo]]<br /> [[ja:ヴァンダリズム]]<br /> [[ka:ვანდალიზმი]]<br /> [[kk:Вандализм]]<br /> [[ko:반달리즘]]<br /> [[ky:Вандализм]]<br /> [[lb:Vandalismus]]<br /> [[lt:Vandalizmas]]<br /> [[lv:Vandalisms]]<br /> [[mdf:Вандализма]]<br /> [[ms:Laku musnah]]<br /> [[nds-nl:Vandalisme]]<br /> [[nl:Vandalisme]]<br /> [[nn:Hærverk]]<br /> [[no:Hærverk]]<br /> [[pl:Wandalizm]]<br /> [[pt:Vandalismo]]<br /> [[ru:Вандализм]]<br /> [[sh:Vandalizam]]<br /> [[simple:Vandalism]]<br /> [[sk:Vandalizmus]]<br /> [[sl:Vandalizem]]<br /> [[sq:Vandalizmi]]<br /> [[sr:Вандализам]]<br /> [[sv:Vandalism]]<br /> [[tg:Вандализм]]<br /> [[th:การก่อกวน]]<br /> [[tr:Vandallık]]<br /> [[uk:Вандалізм]]<br /> [[vi:Chủ nghĩa Vandal]]<br /> [[vls:Vandalisme]]<br /> [[zh:破壞]]</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Null&diff=100534537 Null 2012-03-06T09:36:14Z <p>158.64.22.1: </p> <hr /> <div>{{Dieser Artikel|beschäftigt sich mit der Zahl ''Null''. Für weitere Bedeutungen, siehe [[N00B]].}}<br /> {{Zeichen|0}}<br /> Die Zahl '''Null''' ist die Anzahl der Elemente in einer leeren Ansammlung von Objekten, mathematisch gesprochen die [[Mächtigkeit (Mathematik)|Kardinalität]] der [[Leere Menge|leeren Menge]]. Null bezeichnet in der [[Mathematik]] je nach Kontext verschiedenartig definierte Objekte, die jedoch oft miteinander ''identifiziert'' werden können, d.&amp;nbsp;h. als dasselbe Objekt angesehen, das verschiedene miteinander kompatible Eigenschaften vereint. Da [[Kardinalzahl (Mathematik)|Kardinalzahlen]] (Anzahl der Elemente einer Menge) mit speziellen [[Ordinalzahl|Ordinalzahlen]] identifiziert werden, und die Null gerade die kleinste Kardinalzahl ist, wird die Null – im Gegensatz zum gängigen Sprachgebrauch – auch als ''erste'' Ordinalzahl gewählt. Als [[Endliche Menge|endliche]] Kardinal- und Ordinalzahl wird sie je nach Definition oft auch zu den [[Natürliche Zahl|natürlichen Zahlen]] gezählt. Die Null ist das [[Neutrales Element|neutrale Element]] bezüglich der Addition (anschaulich gesprochen die Differenz zweier gleicher Zahlen) in vielen [[Körper (Algebra)|Körpern]], wie etwa den [[Rationale Zahl|rationalen Zahlen]], [[Reelle Zahlen|reellen Zahlen]] und [[Komplexe Zahlen|komplexen Zahlen]], und eine gängige Bezeichnung für ein neutrales Element in vielen [[Algebraische Struktur|algebraische Strukturen]], selbst wenn andere Elemente nicht mit gängigen Zahlen identifiziert werden. Als [[ganze Zahl]] ist die Null Nachfolgerin der [[minus eins|Minus-Eins]] und Vorgängerin der [[Eins]]. Die Zahl Null ist [[Parität (Mathematik)|gerade]]. Die Null ist die einzige [[reelle Zahl]], die [[Positive und negative Zahlen|weder positiv noch negativ]] ist.<br /> <br /> Dargestellt wird die Null durch die [[Ziffer]] „0“, deren Einführung [[Stellenwertsystem|Stellenwertsysteme]] wie die [[Dezimalzahlen]] erst möglich machte.<br /> <br /> == Die Geschichte der Null ==<br /> Erst die Erfindung des [[Dezimalsystem|dezimalen]] [[Stellenwertsystem|Stellenwertsystems]] mit dem Lückenzeichen „0“ und die Betrachtung von „0“ als eigenständiger Gegenstand (Ziffer), mit dem man wie mit (bisherigen) Zahlen rechnen konnte, führte zur Vorstellung, dass die Null „0“ eine [[Zahl]] sei. Damit war eine Grundlage für die weitere Entwicklung der [[Mathematik]] gelegt.<br /> <br /> === Alte Welt ===<br /> ==== Babylonien ====<br /> In der [[Perser (Volk)|Perser-]] (539–331 v. Chr.) und hauptsächlich der [[Seleukiden]]zeit (305–63 v. Chr.) gab es als Vorstufe der Zahl Null ein Fehlzeichen im [[Sexagesimalsystem]] der [[Babylonier]],&lt;ref&gt;Vogel; S. 16, Fußnote 3&lt;/ref&gt; nämlich in sexagesimalen Zahlen an Stellen ohne Wert. Davor wurde es nur in altbabylonischer Zeit (um 1800–um 1500 v. Chr.) in manchen Texten verwendet um Doppeldeutigkeiten wie sexagesimal 30,16 (= 30×60 + 16 = 1816) und 20,26 (= 20×60 + 26 = 1226) oder 10,36 (= 10×60 + 36 = 636) zu verhindern,&lt;ref&gt;Bei dieser Wiedergabe sexagesimaler Zahlen werden die Stellen durch Kommas von einander getrennt.&lt;/ref&gt; eine Stelle ohne Wert wurde dann durch eine Lücke dargestellt.&lt;ref&gt;Gericke: Geschichte des Zahlbegriffs. S. 46 f.&lt;/ref&gt; Meistens musste man aber aus dem Zusammenhang heraus auf das Fehlen von Stellen schließen, was jedoch nur sehr selten nötig war, denn in den erhaltenen Texten findet sich unter Tausenden von Zahlenangaben nur etwa ein Dutzend solcher Fälle.&lt;ref&gt;Vogel; S. 17&lt;/ref&gt; Die sexagesimalen Zahlen der Babylonier hatten keine feste Größenordnung, so wurde z.B. dezimal 123 (= 2×60 + 3) genau so geschrieben wie 7380 (= 2×60² + 3×60) oder 2,05 (= 2 + 3/60). Nur in astronomischen Texten änderte sich dies ab 200 v. Chr. und das Fehlzeichen wurde dort auch am Ende von Zahlen verwendet.&lt;ref&gt;Menninger; Bd. 1, S. 178, Bd. 2, S. 212&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Bereits in altbabylonischer Zeit&lt;ref&gt;Vogel; S. 60 f.&lt;/ref&gt; traten außerdem in algebraischen Texten [[Subtraktion|Differenzen]] bei Zwischenergebnissen auf, die auch null wurden. In solchen Fällen stand in den Texten aber nur,&lt;ref&gt;Vogel; S. 61&lt;/ref&gt; dass Minuend und Subtrahend gleich seien, es findet sich weder ein Name für null noch wurde eine Anzahl von null als Lösung algebraischer Aufgaben anerkannt. Die Babylonier kannten daher noch keine Zahl Null.<br /> <br /> ==== Ägypten, Griechenland und Römisches Reich ====<br /> {{HieroglyphenImText|In Ägypten wurde im 2. Jahrhundert v. Chr. am [[Tempel von Edfu|Horus-Tempel]] in [[Edfu]] eine Inschrift angebracht, in der die Maße von Tempelländereien angegeben sind. Die Ländereien teilte man – so die heutige, jedoch nicht sichere Interpretation – in vier- und dreieckige Parzellen auf, deren Flächen dann nach einer allgemeinen Formel für Vierecke aus den vier Seitenlängen ungefähr berechnet wurden. Bei Dreiecken wurde die vierte Seite null gesetzt und als Zeichen dafür die [[Ägyptische Hieroglyphen|Hieroglyphe]] &lt;hiero&gt;D35&lt;/hiero&gt; („nichts“) benutzt. Die Zahl Null war also vielleicht schon zu dieser Zeit in Ägypten bekannt.&lt;ref&gt;Gericke: ''Mathematik in Antike und Orient.'' S. 58–60&lt;/ref&gt;}}<br /> <br /> Die Griechen dagegen kannten keine Zahl Null. Erst die [[Hellenismus|hellenistische Welt]] übernahm von den Babyloniern mit der Astronomie auch deren Sexagesimalbrüche, man schrieb diese jedoch mit den [[Griechische Zahlendarstellung#Das komplette Zahlensystem nach dem milesischen Prinzip|ionischen Zahlsymbolen]].&lt;ref&gt;siehe E. Löffler: ''Ziffern und Ziffernsysteme. 1. Teil: Die Zahlzeichen der alten Kulturvölker.'' 2., neu bearb. Aufl., B.G. Teubner, Leipzig–Berlin 1918; S. 37 f.&lt;/ref&gt; So auch der griechische Astronom [[Ptolemäus|Klaudios Ptolemaios]], der im 2. Jahrhundert n. Chr. in der berühmten [[Bibliothek von Alexandria|Bibliothek]] des [[Alexandrinische Schule|Museions]] in [[Alexandria]] arbeitete. Er verwendete in astronomischen Angaben das Fehlzeichen ''o'',&lt;ref&gt;H.-D. Ebbinghaus et al.: ''Zahlen.'' 3. Aufl., Springer, Berlin 1992; S. 12&lt;/ref&gt; das vermutlich für das griechische Wort ''οὐδέν'' („nichts“) steht.&lt;ref&gt;Menninger; Bd. 2, S. 212 f.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die römischen Kaiser förderten zwar die Wissenschaften in den ehemals hellenistischen Gebieten ihres Reiches, bedeutende eigene mathematische Leistungen hatten die Römer jedoch nicht vorzuweisen.<br /> <br /> ==== Indien und Südostasien ====<br /> {{Hauptartikel|Indische Ziffern}}<br /> <br /> Vermutlich beeinflusst durch das babylonische Sexagesimalsystem sowie Astronomie und Kalenderrechnung&lt;ref&gt;Ergebnisse der babylonischen Astronomie gelangten vom 3. Jahrhundert v. Chr. bis zum 1. Jahrhundert n. Chr. vor allem über den Hafen [[Bharukaccha]] in Nordwestindien ins Land und damit auch Kenntnisse über das babylonische Sexagesimalsystem. Neugebauer: ''A history of ancient mathematical astronomy.'' 1975. Ifrah loc. cit.; S.508&lt;/ref&gt; entstand zwischen 300 v. Chr. und 600 n. Chr. in Indien das dezimale Stellenwertsystem mit 0 und Zahlzeichen für 1, ..., 9, welche offenbar aus eigenen Zahlzeichen, die es zu indischen Schriften gab, entstanden waren.&lt;ref&gt;Gericke: ''Mathematik in Antike und Orient.'' S. 184 ff.&lt;/ref&gt; Da in dezimalen Zahlen Stellen mit einem Lückenzeichen, d. h. dem Wert null, sehr viel häufiger auftreten als im babylonischen Sexagesimalsystem, wurde die Null für das dezimale Stellenwertsystem unentbehrlich, was für die Akzeptanz der Null als Zahl wohl förderlich gewesen sein dürfte.<br /> <br /> Seit dem 7. Jahrhundert n. Chr. findet sich in Inschriften ein Punkt oder ein Kreis als Symbol für die „Leere“ („śūnya“), wie in Indien spätestens seit dem 5. Jahrhundert n. Chr. die Null genannt wurde.&lt;ref&gt;Gericke: ''Geschichte des Zahlbegriffs.'' S. 47&lt;/ref&gt; In seinem 628 n. Chr. verfassten Lehrbuch „Brāhmasphutasiddhānta“ gab der in Bhinmal ([[Rajasthan]]) lehrende Mathematiker und Astronom [[Brahmagupta]] Rechenregeln auch für die Null an.&lt;ref&gt;Gericke: ''Mathematik in Antike und Orient.'' S. 189, 192&lt;/ref&gt; Als erster gesicherter Nachweis der Null als Zahl in Indien (schon früher in Südostasien) wird eine Steintafel aus dem Ort Gwalior 500&amp;nbsp;km südlich von [[Neu-Delhi]] mit den Daten 27. Dezember 786, 10. Januar 787 und 17. Januar 787 angesehen, die von einer Gartenanlage handelt, deren Länge 270 (hastas) beträgt und 50 Blumengirlanden erhielt&lt;ref&gt;''Epigraphia Indica'', Vol. I, Calcutta 1892, S. 159-162&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> Die früheste, schriftlich nachweisbare Verwendung der Null findet sich in der Inschrift K. 151 aus Sambor Prei Kuk in [[Kambodscha]] vom Anfang des 7. Jahrhunderts n. Chr. und berichtet von der Errichtung einer Götterstatue am 14. April 598: Das hier benutzte Jahr der Śaka-Ära ist 520, wobei die Null mit dem Begriff „Luftraum“ („kha“) wiedergegeben ist.&lt;ref&gt;K.-H. Golzio, ''Chronologie der Inschriften Kambojas'', Wiesbaden 2006, S. 1&lt;/ref&gt; Die nachweislich erste Verwendung der Ziffer „0“ stammt ebenfalls aus Kambodscha, und zwar in der Inschrift K. 127, wo in Ziffern das Śakajahr „605“ genannt wird, das unserem Jahr 683/84 entspricht.&lt;ref&gt;Golzio: ''Chronologie.'' S. 23&lt;/ref&gt; Eine ganze Reihe von Inschriften, deren Datum „0“ enthält und die aus etwa der gleichen Zeit stammen, wurden auf [[Sumatra]] gefunden.&lt;ref&gt;G. Cœdès: ''Les inscriptions malaises de Çrīvijaya.'' BEFEO XXX, 1930, S. 29-80; auf S. 33-44&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In den ursprünglichen indischen Systemen war die Reihenfolge der Potenzen umgedreht, die Einer wurden zuerst genannt, dann die Zehner etc. Die Ziffer Null erhöhte damit den Wert der ''folgenden'' Ziffer.<br /> <br /> ==== China ====<br /> Im antiken China kannte man keine Zahl Null, denn Problemstellungen hatten niemals eine Anzahl von null als Lösung und es gab keine eigenständige Null, mit der man wie mit anderen Zahlen rechnen konnte.&lt;ref&gt;Martzloff; S. 204&lt;/ref&gt; Zahlen wurden jedoch wohl spätestens seit dem 1. Jahrhundert n. Chr. ([[frühe Han-Dynastie]]) durch Stäbchen ausgelegt (''[[Jiu Zhang Suanshu]]'', Kapitel 8, Problem 3):&lt;ref&gt;Martzloff; S. 210&lt;/ref&gt; Die Einer senkrecht, die Zehner waagerecht, die Hunderter wieder senkrecht usw., wobei an einer Stelle mit mehr als 5 Stäbchen 5 davon durch ein Stäbchen in jeweils anderer Richtung ersetzt wurden.&lt;ref&gt;Gericke: ''Mathematik in Antike und Orient.'' S. 170. Für die Nutzung von [[Rechenbrett]]ern in der frühen Han-Zeit gibt es keinen Beweis: Martzloff; S. 209&lt;/ref&gt; Man verfügte also über ein dezimales Stellenwertsystem, in dem es allerdings – wie im ursprünglichen Sexagesimalsystem der Babylonier – kein Fehlzeichen für Stellen ohne Wert gab.&lt;ref&gt;Anders als von einigen Historikern behauptet, lassen sich für die Zeit vor dem 8. Jahrhundert n. Chr. keine Lücken für fehlende Stellen nachweisen: Martzloff; S. 204–207&lt;/ref&gt; Erst in der Übersetzung eines indischen astronomischen Textes aus der Zeit von 713–741 n. Chr. findet sich die früheste bekannte chinesische Erwähnung eines Fehlzeichens (ein Punkt).&lt;ref&gt;Martzloff; S. 207&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ebenso war wahrscheinlich schon im 1. Jahrhundert n. Chr. eine Art [[Matrix (Mathematik)|Matrizen]]rechnung zur Lösung von linearen Gleichungssystemen bekannt (''Jiu Zhang Suanshu'', Kapitel 8).&lt;ref&gt;Gericke: ''Mathematik in Antike und Orient.'' S. 176–177. Zur Unsicherheit der Datierung siehe Martzloff; S. 131&lt;/ref&gt; Dabei traten in den Rechnungen auch negative Werte auf, die man mit Stäbchen – erstmals in der Geschichte – unterschiedlich zu positiven Werten darstellte. Für diese wurden Additions- und Subtraktionsregeln angegeben, insbesondere auch für leere Einträge, die Matrizenelementen mit dem Wert null entsprachen. Damit hatte man eine rechnerische Vorstufe der Zahl Null. Die Vorzeichenregeln der Multiplikation sind in China dagegen erst ab 1299 n. Chr. nachgewiesen.&lt;ref&gt;Martzloff; S. 200–203&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Europa ab dem Mittelalter ====<br /> Während das christliche Abendland unter dem Zerfall des römischen Reiches und anderer Faktoren litt, konnten sich die Muslime ausgiebig mit Wissenschaften beschäftigen. So konnte sich auch ''Das kurzgefasste Buch über das Rechnen durch Ergänzung (el-Cebr&gt;al-gebra) und Ausgleich (Mukabele;muqâbala)'' (''al-Kitāb al-mukhtaṣar fī ḥisāb al-jabr wa-l-muqābala'', um 825) von [[al-Chwarizmi]], einem persisch-türkischen Mathematiker, über ein großes Gebiet ausbreiten. Weitere Rechenbücher wie die von Ibn Ezra im 12. Jahrhundert trugen zu Verbreitung des nunmehr arabisch gewordenen Zahlsystems bei.<br /> <br /> [[Leonardo Fibonacci]], ein bedeutender Mathematiker des Mittelalters, der in Algier als Sohn eines italienischen Handelsvertreters mit den arabisch-indischen Zahlen inklusive der Null vertraut war, führte diese 1202 mit seinem Werk ''[[Liber abaci]]'', worin er Beispiele aus der Handelswelt bearbeitete, in Italien ein. Er räumt der Null aber nicht den gleichen Stellenwert wie den übrigen Zahlen ein – in seinem Buch nennt er sie ''Zeichen'' statt ''Zahl''. Die Verwendung der Null im praktischen Rechnen setzte sich aber erst viel später (im 17. Jahrhundert) durch. Noch [[Cardano]] im 16. Jahrhundert kam ohne sie aus&lt;ref&gt;MacTutor Webseite, loc. cit.&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> In den folgenden Jahrhunderten gewann die Null in vielen Bereichen an Bedeutung. Die Null wurde zum Ausgangspunkt für viele Skalen, z.&amp;nbsp;B. bei Temperatur oder Meeresspiegel, und so wuchsen die Begriffe „positiv“ und „negativ“ im Denken der Menschen.<br /> <br /> Fälschlicherweise wird auch immer wieder behauptet, dass es Papst [[Silvester II.]] (mit bürgerlichem Namen Gerbert von Aurillac) gewesen sei, der die arabisch-indischen Zahlen nach Europa gebracht hätte.<br /> <br /> === Neue Welt ===<br /> [[Datei:Maya.svg|thumb|Die Zahlensymbole der Maya. Die Ziffer Null wurde mit einem Zeichen dargestellt, das einer Muschel oder einem Schneckenhaus ähnelt.]]<br /> <br /> ==== Olmeken und Maya ====<br /> {{Hauptartikel|Maya-Ziffern}}<br /> <br /> Die [[Olmeken]] entwickelten als erstes Volk in [[Mesoamerika]] eine erste Form eines [[astronomischer Kalender|astronomischen Kalenders]]. Das früheste Datum in diesem Kalender, das bislang entdeckt wurde, lautet ''7.16.6.16.18'' und entspricht wahrscheinlich einem Tag im September 32 v. Chr. ([[Lange Zählung]]). Auch die [[Maya]] hatten einen solchen [[Maya-Kalender|Kalender]], aus dem sie eine reine Zahlendarstellung im [[Vigesimalsystem]] (Stellenwertsystem zur Basis 20) entwickelten. Dabei wurden Stellen mit dem Wert null durch eine Muschel oder ein Schneckenhaus symbolisiert. Das älteste bisher gefundene Datum zeigt einen Tag im Jahr 36 v. Chr.<br /> <br /> ==== Inka ====<br /> Für das Volk der Inka ist ein dezimales Stellenwertsystem nachgewiesen: Sie verwendeten die Knotenschrift der [[Quipu]]s, die auf einem solchen System aufgebaut war. Als Fehlzeichen diente dabei am Faden eine Stelle ohne Knoten.<br /> <br /> == Symbole und Schreibweisen ==<br /> === Die indische Ziffer 0 ===<br /> Sofern Verwechslungsgefahr mit dem großen lateinischen Buchstaben O besteht, wird die Ziffer 0 mit einem Schrägstrich oder Punkt gekennzeichnet, z.B.: &lt;math&gt;0\!\!\!{/}&lt;/math&gt; oder 0̷ oder &lt;math&gt;0\!\!{\cdot}&lt;/math&gt;.<br /> <br /> In der [[Mathematik]] steht das Symbol „0“ häufig auch allgemein für [[Nullelement]]e von Strukturen, selbst wenn diese von einer Zahl 0 unterschieden werden.<br /> <br /> === Andere Zahlschriften ===<br /> * [[Chinesische Null]]<br /> <br /> === Die Null im Stellenwertsystem ===<br /> Eine einzeln stehende Null bezeichnet den Wert von ''Nichts''. Wenn die Ziffer 0 jedoch an eine Ziffernfolge angehängt wird, multipliziert sich deren Wert mit der Basis des Stellenwertsystems.<br /> <br /> Führende Nullen werden üblicherweise weggelassen bzw. bei einer formatierten Ausgabe durch Leerzeichen ersetzt.<br /> <br /> Bei Dezimalzahlen werden Nullen nach dem Komma üblicherweise weggelassen, wenn ihnen keine andere Ziffer mehr folgt. Bei einer formatierten Ausgabe werden sie entsprechend dem Ausgabeformat geschrieben.<br /> Eine Ausnahme bilden die Angaben von Messwerten. Hier wird die Null oft zusätzlich geschrieben, um die Genauigkeit der Messung zu veranschaulichen.<br /> <br /> Beispiel:<br /> Eine Länge wird mit 1,200 m gemessen.<br /> Die zwei zusätzlichen Nullen zeigen hier, dass die Messung auf drei Stellen hinter dem Komma genau war.<br /> <br /> Typenangaben erfolgen oft mit führender Null, z.B. 001.<br /> <br /> == Arithmetische Eigenschaften ==<br /> Die Zahl Null weist einige besondere Eigenschaften auf, die bei der Untersuchung von Rechenregeln hervortreten.<br /> <br /> === Addition ===<br /> Die Null symbolisiert im mathematischen Sinne das [[Neutrales Element|neutrale Element]] der [[Addition]] in einem kommutativen [[Monoid]], das heißt: Für jedes Element a des Monoids gilt<br /> : &lt;math&gt; a + 0 = a = 0 + a &lt;/math&gt;.<br /> <br /> Die Null im mathematischen Sinne (als neutrales Element eines Monoids) ist stets eindeutig.<br /> <br /> === Subtraktion ===<br /> Die Null entsteht als Resultat einer Differenz, bei der der Subtrahend gleich dem Minuenden ist<br /> : &lt;math&gt; a - a = 0 &lt;/math&gt;.<br /> <br /> Ferner ist<br /> : &lt;math&gt; a - 0 = a &lt;/math&gt;<br /> und<br /> : &lt;math&gt; 0 - a = (-a) &lt;/math&gt;.<br /> <br /> === Multiplikation ===<br /> Durch Einführung der Rechenoperation der [[Multiplikation]], mathematisch formal in der Definition eines [[Ringtheorie|Ringes]], erhält man folgende Regel:<br /> : a · 0 = 0 = 0 · a<br /> Man sagt auch, die Null ist ein ''[[absorbierendes Element]]'' der Multiplikation.<br /> <br /> === Division ===<br /> Das Ergebnis der Division von null durch eine von null verschiedene Zahl ist stets null. Das Ergebnis null tritt nur auf, wenn der Dividend null ist.<br /> <br /> Jede mögliche Definition der Division einer Zahl durch null verstößt gegen das [[Permanenzprinzip]]. Deshalb ist es in aller Regel zweckmäßig, solche Division undefiniert zu lassen.<br /> <br /> Für natürliche Zahlen kann die [[Division (Mathematik)|Division]] als wiederholte [[Subtraktion]] angesehen werden:<br /> &lt;br /&gt;Um die Frage „Wie oft muss man 4 von 12 abziehen, um 0 zu erhalten?“ zu beantworten, also 12&amp;nbsp;: 4 zu bestimmen, kann man so rechnen:<br /> <br /> :&lt;math&gt;12 - 4 = 8&lt;/math&gt;<br /> :&lt;math&gt;8 - 4 = 4&lt;/math&gt;<br /> :&lt;math&gt;4 - 4 = 0&lt;/math&gt;<br /> <br /> Die Anzahl der Subtraktionen ist 3.<br /> <br /> :Also ist &lt;math&gt;12 : 4 = 3&lt;/math&gt;<br /> <br /> Bei &lt;math&gt;12 : 0&lt;/math&gt; lautet die Frage: „Wie oft muss man 0 von 12 abziehen um 0 zu erhalten?“<br /> Antwort: Keine Anzahl von Operationen bringt das gewünschte Ergebnis.<br /> <br /> Anmerkung: Bei &lt;math&gt;0 : 0&lt;/math&gt; lautet die Frage: „Wie oft muss man 0 von 0 abziehen um 0 zu erhalten?“<br /> Antwort: Jede beliebige (also keine eindeutige) Anzahl von Operationen bringt das gewünschte Ergebnis.<br /> <br /> Für beliebige Zahlenmengen ist die Division als Umkehrung der [[Multiplikation]] definiert. Bei der Division von ''b'' durch ''a'' sucht man eine Zahl ''x'', welche die Gleichung &lt;math&gt; a \cdot x = b &lt;/math&gt; erfüllt. Diese Zahl ''x'' – sofern sie eindeutig bestimmt ist – schreibt man als Quotienten &lt;math&gt; x = \frac {b}{a}&lt;/math&gt;<br /> <br /> Im besonderen Fall, dass &lt;math&gt;a = 0&lt;/math&gt; ist, gibt es kein ''eindeutiges'' Ergebnis: Wir suchen <br /> eine Lösung der Gleichung &lt;math&gt; 0 \cdot x = b &lt;/math&gt;.<br /> * Im Fall &lt;math&gt;b \ne 0&lt;/math&gt; ist die Gleichung unlösbar, weil es keine Zahl ''x'' gibt, für die &lt;math&gt;0 \cdot x \ne 0&lt;/math&gt; gilt.<br /> * Im Fall &lt;math&gt;b = 0&lt;/math&gt; wird die Frage, welche Zahl ''x'' die Gleichung erfüllt, trivial: Jede Zahl ''x'' erfüllt die Gleichung &lt;math&gt; 0 \cdot x = 0 &lt;/math&gt;.<br /> Also gibt es in beiden Fällen kein ''eindeutiges'' Ergebnis bei der Division durch ''null''.<br /> <br /> Beim Rechnen mit reellen (oder komplexen) Zahlen ist es also nicht möglich, durch null zu dividieren, da diese Operation kein eindeutiges Ergebnis hätte: Die Multiplikation mit 0 ist nicht umkehrbar. Dies gilt allgemein für jeden [[Ringtheorie|Ring]].<br /> <br /> ==== Historische Ansichten ====<br /> Für [[Leonhard Euler]] war die Division von &lt;math&gt; 1 : 0 = \infty &lt;/math&gt; ([[Unendlich]]). Entsprechend nahm er an, dass es verschieden große unendliche Zahlen gab, denn z.B. &lt;math&gt;2 : 0&lt;/math&gt; würde (so Euler) eine doppelt so große unendliche Zahl wie &lt;math&gt;1 : 0&lt;/math&gt; ergeben.&lt;ref&gt;Euler: ''Vollständige Anleitung zur Algebra.'' St. Petersburg 1802, Bd. 1, S. 49&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Auch bei den Indern blieb das Problem der Division durch null ungelöst. [[Brahmagupta]] kam zu keinem Ergebnis, verbat die Division durch Null aber auch nicht &lt;ref&gt;{{MacTutor Biography|id=Brahmagupta|title=Brahmagupta}}&lt;/ref&gt;, während [[Bhaskara II.|Bhaskara]] im 12. Jahrhundert wie Euler auf das Ergebnis unendlich kam.<br /> <br /> === Potenzrechnung ===<br /> Per Definition gilt &lt;math&gt;a^0=1&lt;/math&gt;, auch für &lt;math&gt;a=0&lt;/math&gt;. Gelegentlich wird &lt;math&gt;0^0&lt;/math&gt; auch undefiniert gelassen. ''Siehe'' [[Potenz (Mathematik)#„Null hoch null“|Potenz]]. Für &lt;math&gt;b&gt;0&lt;/math&gt; ist &lt;math&gt;0^b=0&lt;/math&gt;. Für &lt;math&gt;b&lt;0&lt;/math&gt; ist &lt;math&gt;0^b&lt;/math&gt; nicht definiert.<br /> <br /> == Auftreten in der Algebra ==<br /> === Nullteiler ===<br /> In [[Restklassenring]]en (aber nicht nur dort) existieren so genannte [[Nullteiler]], zum Beispiel gilt im ''Restklassenring modulo 6'' die Gleichung 2 · 3 = 0. Daraus folgt jedoch ''nicht'', dass 0 / 2 = 3 ist, denn auch 2 · 0 = 0. Man kann also diesen Quotienten nicht eindeutig (und damit sinnvoll) definieren und daher auch nicht durch einen Nullteiler dividieren.<br /> <br /> == Bedeutung in der Informatik ==<br /> * In vielen [[Programmiersprache]]n und [[Programmbibliothek|Programmbibliotheken]] hat das erste Element eines [[Ordinaler Datentyp|ordinalen Datentypen]] die [[Ordnungszahl]] 0.<br /> * In Anlehnung an die Zahl Null ist in der Informatik die Rede von ''[[Nullwert|Nullwerten]]'', diese sind jedoch i.&amp;nbsp;Allg. nicht mit der Zahl Null zu identifizieren.<br /> <br /> === Division durch null auf Computern ===<br /> Für ganze Zahlen (''integer'' und andere Datentypen) ist im Computer eine Division durch 0 nicht definiert. Der Versuch eines Programms, eine ganze Zahl durch 0 zu teilen, erzeugt in der Regel einen [[Laufzeitfehler]], der unbehandelt meist zum Abbruch des Programms führt.<br /> <br /> Für [[Gleitkommazahlen]] (''float'' und andere Datentypen) ist aber durch den Gleitkommastandard [[IEEE 754]] unter anderem eine Division durch 0 definiert. Dieser Standard definiert zwei Gleitkommazahlen namens +Inf und −Inf (''infinity'' = unendlich) und unterscheidet zwei Zahlen mit dem Wert 0: +0 und −0. Beide repräsentieren die Zahl 0, beim Testen auf Gleichheit werden diese beiden Zahlen als gleich betrachtet. Für das Rechnen mit +0, −0, +Inf und −Inf legt der Standard naheliegende und natürliche Regeln fest, wann immer es möglich ist. So ist zum Beispiel folgendes festgelegt (Inf hier als das ∞-Zeichen dargestellt):<br /> * +∞ + +∞ = +∞ und −∞ + −∞ = −∞.<br /> * Für ''x'' &gt; +0 gilt:<br /> *: ''x'' / +0 = +∞,<br /> *: ''x'' / −0 = −∞,<br /> * Für ''x'' &lt; −0 gilt:<br /> *: ''x'' / +0 = −∞,<br /> *: ''x'' / −0 = +∞.<br /> <br /> Es gibt aber auch kompliziertere Spezialfälle, die sich nicht so einfach regeln lassen, z.&amp;nbsp;B.<br /> * +∞ − +∞,<br /> * +∞ + −∞.<br /> Ebenso die Divisionen<br /> * 0/0,<br /> * ∞/∞<br /> in allen Vorzeichenkombinationen.<br /> Die Operationen geben eine ''Unzahl'' zurück, auch [[NaN]] genannt (NaN steht dabei für ''not a number''). Dies ist jedoch nicht in allen [[Programmiersprache]]n gleich implementiert.<br /> <br /> In der Mathematik werden solche Werte und Unwerte i.&amp;nbsp;Allg. nicht verwendet, da durch diese gewünschte Eigenschaften des Zahlenraums (etwa der reellen Zahlen) wie etwa das Distributivgesetz nicht mehr anwendbar wären. Etwa in der [[Analysis]] wird ∞ nicht als Zahl, sondern lediglich ''symbolisch'' verwendet, etwa um [[Grenzwert (Funktion)|Grenzwerte]] oder [[bestimmte Divergenz]] zu notieren.<br /> Diese Herangehensweise entspricht der Verwendung bei der Berechnung von [[Grenzwert (Funktion)|Grenzwerten]] in der reellen [[Analysis]], das direkte Auftreten etwa einer Division durch 0 wird jedoch auch formal vermieden, da ansonsten die Anwendung gewisser Rechengesetze zu Widersprüchen führt.<br /> <br /> == Alltäglicher Sprachgebrauch ==<br /> * Die Formulierung „null Uhr“ bedeutet [[Mitternacht]] (nicht zu verwechseln mit der [[Stunde Null]]).<br /> * Es wird unterschieden zwischen „24:00 Uhr“ und „0:00 Uhr“. Dabei kommt es darauf an, ob der Tag endet (24:00 Uhr) oder ob der Tag beginnt (0:00 Uhr). So ist z.&amp;nbsp;B. Montag 24:00 Uhr das gleiche wie Dienstag 0:00 Uhr.<br /> * Das Wort „null“ kommt auch in zahlreichen [[Redensart]]en vor (zum Beispiel jemanden ''auf null bringen'', etwas ''bei null anfangen'', jemand sei ''fachlich gesehen eine Null'').<br /> * Ebenso wird der Beginn unserer Zeitrechnung häufig als „[[Jahr null]]“ bezeichnet, obwohl es dieses nicht gab.<br /> * Mit „[[Stunde Null]]“ bezeichnet man des Weiteren den Beginn der [[Nachkriegszeit]] in Deutschland.<br /> <br /> === Siehe auch ===<br /> * [[Nullnummer]] oder Dummy (engl. für Attrappe), Ausgabe einer Zeitschrift oder Zeitung, die vor der eigentlichen Neueinführung des Mediums erscheint<br /> <br /> == Herkunft ==<br /> Die heutige deutsche Bezeichnung stammt vom lateinischen Wort ''nullus'' (= Keiner) bzw. altitalienisch ''nulla figura'' (= Nichts).<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * [[Helmuth Gericke]]: ''Geschichte des Zahlbegriffs.'' Bibliographisches Institut, Mannheim 1970.<br /> * Helmuth Gericke: ''Mathematik in Antike und Orient.'' Springer, Berlin u.a. 1984<br /> * Georges Ifrah: ''Universalgeschichte der Zahlen.'' Campus, Frankfurt 1986. ISBN 3-593-34192-1.<br /> * George Joseph: ''The Crest of the Peacock – the non european roots of mathematics'', London 1991<br /> * [[Robert Kaplan (Autor)|Robert Kaplan]]: ''Die Geschichte der Null.'' Gebundene Ausgabe: Campus Verlag, Frankfurt/M. 2000, ISBN 3-593-36427-1. Taschenbuchausgabe: Piper, 2003, ISBN 3-492-23918-8 (englisches Original 1991).<br /> * [[Jean-Claude Martzloff]]: ''A History of Chinese Mathematics.'' Springer, Berlin u.a. 1997<br /> * Karl Menninger: ''Zahlwort und Ziffer: Eine Kulturgeschichte der Zahl.'' 3. Aufl., Vandenhoeck &amp; Ruprecht, Göttingen 1979<br /> * Mukherjee: ''Discovery of Zero and its impact on indian mathematics'', Calcutta 1991<br /> * Brian Rotmann: ''Die Null und das Nichts: Eine Semiotik des Nullpunkts.'' ISBN 978-3-931659-17-2.<br /> * Charles Seife: ''Zwilling der Unendlichkeit: Eine Biographie der Zahl Null.'' München 2002. ISBN 3-442-15054-X.<br /> * Kurt Vogel: ''Vorgriechische Mathematik II: Die Mathematik der Babylonier.'' Schroedel, Hannover und Schöningh, Paderborn 1959<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{Wiktionary|null}}<br /> * {{Wikiquote}}<br /> * {{Commonscat|0 (number)|Null}}<br /> * {{MacTutor Biography|id=Zero|title=A history of Zero|page=ht}}<br /> * [http://www.wissenschaft.de/wissen/news/255287.html www.wissenschaft.de: Der afrikanische Graupapagei kennt trotz seines nur walnussgroßen Gehirns die Bedeutung der „Null“]<br /> * [http://www.purl.org/stefan_ram/pub/null Ein Plädoyer dafür, das Zählen – besonders in der Informatik und Mathematik – mit der „Null“ zu beginnen]<br /> * [http://www.liste-null.de/ Umfangreiche Ausarbeitung zur Notwendigkeit der 0 für die moderne Mathematik]<br /> <br /> {{Vorlage:Navigationsleiste Ziffern}}<br /> <br /> [[Kategorie:Ganze Zahl|#0000]]<br /> [[Kategorie:Indische Mathematik]]<br /> <br /> [[am:0]]<br /> [[ar:0 (عدد)]]<br /> [[as:শূন্য]]<br /> [[az:0 (ədəd)]]<br /> [[ba:0 (һан)]]<br /> [[bg:Нула]]<br /> [[bo:༠ (གྲངས་ཀ།)]]<br /> [[bs:0 (broj)]]<br /> [[ca:Zero]]<br /> [[cs:Nula]]<br /> [[da:0 (tal)]]<br /> [[el:Μηδέν]]<br /> [[en:0 (number)]]<br /> [[eo:Nulo]]<br /> [[es:Cero]]<br /> [[et:Null]]<br /> [[eu:Zero]]<br /> [[fa:۰ (عدد)]]<br /> [[fi:0 (luku)]]<br /> [[fj:Saiva]]<br /> [[fo:0 (tal)]]<br /> [[fr:Zéro]]<br /> [[fur:0 (numar)]]<br /> [[gl:Cero]]<br /> [[gu:૦ (શૂન્ય)]]<br /> [[he:0 (מספר)]]<br /> [[hi:शून्य]]<br /> [[hr:Nula]]<br /> [[ht:0 (nonm)]]<br /> [[hu:0 (szám)]]<br /> [[ia:0 (numero)]]<br /> [[id:0 (angka)]]<br /> [[ig:0 (Ónúọgụgụ)]]<br /> [[io:Zero]]<br /> [[is:Núll]]<br /> [[it:0 (numero)]]<br /> [[ja:0]]<br /> [[ka:ნული]]<br /> [[kk:Нөл]]<br /> [[kn:ಸೊನ್ನೆ]]<br /> [[ko:0]]<br /> [[ku:Sifir (hejmar)]]<br /> [[la:0]]<br /> [[lg:Zeero]]<br /> [[lmo:Nümar 0]]<br /> [[ln:Libúngútulú]]<br /> [[lt:0 (skaičius)]]<br /> [[lv:Nulle]]<br /> [[mk:0 (број)]]<br /> [[ml:പൂജ്യം]]<br /> [[mr:शून्य]]<br /> [[ms:0 (nombor)]]<br /> [[myv:Чаво]]<br /> [[nds-nl:0 (getal)]]<br /> [[new:शून्य]]<br /> [[nl:0 (getal)]]<br /> [[nn:0]]<br /> [[no:Null]]<br /> [[nso:0 (nomoro)]]<br /> [[pa:੦ (ਅੰਕ)]]<br /> [[pl:0 (liczba)]]<br /> [[pnb:صفر]]<br /> [[pt:Zero]]<br /> [[qu:Ch'usaq yupay]]<br /> [[rn:Ubusa]]<br /> [[ro:0 (cifră)]]<br /> [[ru:0 (число)]]<br /> [[rw:Ubusa]]<br /> [[scn:Zeru]]<br /> [[sh:0 (broj)]]<br /> [[simple:Zero]]<br /> [[sk:0 (číslo)]]<br /> [[sl:0]]<br /> [[sn:Chipasina]]<br /> [[so:Eber]]<br /> [[sr:0 (број)]]<br /> [[srn:Numro 0]]<br /> [[sv:0 (tal)]]<br /> [[ta:0 (எண்)]]<br /> [[te:సున్న]]<br /> [[th:0]]<br /> [[tl:0 (bilang)]]<br /> [[tr:0 (sayı)]]<br /> [[ts:Tandza]]<br /> [[uk:0 (число)]]<br /> [[ur:صفر (عدد)]]<br /> [[vep:0 (lugu)]]<br /> [[vi:0 (số)]]<br /> [[vls:0 (getal)]]<br /> [[war:0 (ihap)]]<br /> [[wo:Tus]]<br /> [[xal:0]]<br /> [[xh:Iqanda]]<br /> [[xmf:ნული]]<br /> [[yi:0 (נומער)]]<br /> [[yo:0 (nọ́mbà)]]<br /> [[zh:0]]<br /> [[zh-yue:0]]</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Algebra&diff=100534168 Algebra 2012-03-06T09:25:16Z <p>158.64.22.1: </p> <hr /> <div>{{Begriffsklärungshinweis}}<br /> {{QS-Mathematik}}<br /> [[Datei:Aryabhata.jpeg|miniatur|Aryabhata I.]]<br /> [[Datei:Image-Al-Kitāb al-muḫtaṣar fī ḥisāb al-ğabr wa-l-muqābala.jpg|miniatur|Eine Seite aus dem Buch {{lang|ar-Latn|[[Hisab al-dschabr wa-l-muqabala|al-Kitab al-Muchtasar fi hisab al-dschabr wa-l-muqabala]]}}]]<br /> <br /> Die '''Algebra''' ist eines der grundlegenden [[Teilgebiete der Mathematik]], das sich mit den Eigenschaften von Rechenoperationen befasst. Im Volksmund wird Algebra häufig als das Rechnen mit Unbekannten in Gleichungen bezeichnet (zum Beispiel x + 1 = 2), also als das Rechnen mit Buchstaben. Als Begründer der Algebra gilt der Grieche Diophantus, auch [[Diophant von Alexandrien]], der etwa 100 v.Chr., nach anderen Angaben etwa 350 nach Chr., lebte. In seinem 13 Bände umfassenden Werk [[Arithmetica]] wird die algebraische Methode, also das Rechnen mit Buchstaben, zuerst verwendet.&lt;ref&gt;Vgl. Alten et al: 4000 Jahre Algebra; Berlin-Heidelberg 2003; p.95ff&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Wortgeschichte ==<br /> Die erste Darstellung der algebraischen Methode findet sich in der [[Arithmetica]], einem Lehr- und Aufgabenbuch des [[Diophant von Alexandrien]], deren Entstehungszeit auf das 1.Jahrhundert v.Chr., nach anderen Quellen auf das 4.Jahrhundert n.Chr. datiert wird.&lt;ref&gt;Vgl. Alten et al: 4000 Jahre Algebra; Berlin-Heidelberg 2003; p.99ff&lt;/ref&gt; Eine weitere Darstellung der Algebra ist das ''Aryabhattiya'', ein mathematisches Lehrbuch des indischen Mathematikers [[Aryabhata]] aus dem [[5. Jahrhundert]]; die verwendete Methodik wurde ''Bijaganitam'' genannt. Ab dem 9.&amp;nbsp;Jahrhundert übernahmen und verfeinerten dann Gelehrte aus dem arabischsprachigen Raum diese Methode, die sie ''al-ǧabr'' (von arab.: „das Ergänzen“/„das Einrichten“) nannten. Der Begriff ist aus dem Titel des Rechen-Lehrbuchs ''{{lang|ar-Latn|[[Hisab al-dschabr wa-l-muqabala|Al-Kitāb al-muḫtaṣar fī ḥisāb al-ğabr wa-ʾl-muqābala]]}}'' („Das kurz gefasste Buch über die Rechenverfahren durch Ergänzen und Ausgleichen“, entstanden um 825) des Mathematikers und Universalgelehrten [[al-Chwarizmi]] entnommen, der im 9. Jahrhundert in [[Bagdad]] wirkte. Vier Jahrhunderte nach der Publikation des Buches erschien seine lateinische Übersetzung ''{{lang|la|Ludus algebrae almucgrabalaeque}}''. Aus „al-ǧabr“ entwickelte sich das heutige Wort „Algebra“.<br /> <br /> == Klassische und moderne Algebra ==<br /> Die Algebra teilt man bezüglich ihrer Entstehung in die klassische und die moderne Algebra ein. <br /> Methoden der Algebra, die bis in das 19. Jahrhundert hinein entwickelt wurden, rechnet man der klassischen Algebra zu. In ihr untersuchte man [[Algebraische Gleichung|algebraische Gleichungen]] <br /> :&lt;math&gt;a_n x^n + a_{n-1} x^{n-1} + \dotsb + a_1 x + a_0 = 0&lt;/math&gt;,<br /> auf Eigenschaften ihrer [[Lösung (Mathematik)|Lösungen]]. Wichtige Aussagen im Bereich der klassischen Algebra sind der von [[Gauß]] bewiesene [[Fundamentalsatz der Algebra]], der besagt, dass eine algebraische Gleichung der Ordnung n in &lt;math&gt;\C&lt;/math&gt; genau n Lösungen hat, und der [[Satz von Abel-Ruffini|Satz von Abel]], der besagt, dass es für eine algebraische Gleichung 5. Grades im Allgemeinen keine Lösungsformel ähnlich der [[PQ-Formel]] gibt.<br /> <br /> Im 19. Jahrhundert entwickelte [[Évariste Galois]] die nach ihm benannte [[Galoistheorie]]. Diese kann als der Beginn der modernen Algebra verstanden werden. Seit dieser Zeit entwickelte sich die Algebra weg von der Theorie der algebraischen Gleichungen hin zur [[Gruppentheorie|Gruppen-]] und .<br /> <br /> Am Beispiel des [[Großer Fermatscher Satz|großen fermatschen Satzes]] sieht man allerdings, dass sich die klassische und die moderne Algebra nicht klar trennen lassen. Die Vermutung, dass die algebraische Gleichung &lt;math&gt;a^n + b^n = c^n&lt;/math&gt; mit &lt;math&gt;a,b,c \in \mathbb{N}&lt;/math&gt; für &lt;math&gt;n&gt;2&lt;/math&gt; keine ganzzahlige Lösung besitzt, wurde schon im 17. Jahrhundert von [[Pierre de Fermat]] formuliert. Die in der Vermutung enthaltene Fragestellung nach Lösungen der Gleichung ist eine typische Fragestellung der klassischen Algebra beziehungsweise der in dieser Zeit entstandenen [[Zahlentheorie]]. Jedoch konnte die Vermutung erst 1995 mit moderneren Methoden der [[Algebraische Geometrie|algebraischen Geometrie]] und der [[Algebraische Zahlentheorie|algebraischen Zahlentheorie]] bewiesen werden.<br /> <br /> == Algebra als Teilgebiet der Mathematik: Begriffsbestimmung und Gliederung ==<br /> Die Inhalte und Methoden der Algebra haben sich im Laufe der Geschichte so stark erweitert, dass es schwierig geworden ist, den Begriff der Algebra in einer knappen Definition anzugeben. Im Folgenden werden einige Teilgebiete der Algebra und einige an die Algebra angrenzende, andere Teilgebiete erwähnt. Diese sind allerdings keineswegs scharf voneinander abgegrenzbar.<br /> <br /> * Die [[elementare Algebra]] ist die Algebra im Sinne der Schulmathematik. Sie umfasst die Rechenregeln der natürlichen, ganzen, gebrochenen und reellen Zahlen, den Umgang mit Ausdrücken, die Variablen enthalten, und Wege zur Lösung einfacher ''algebraischer Gleichungen''.<br /> * Die [[abstrakte Algebra]] ist eine Grundlagendisziplin der modernen Mathematik. Sie beschäftigt sich mit speziellen [[Algebraische Struktur|algebraischen Strukturen]] wie [[Gruppentheorie|Gruppen]], [[Ringtheorie|Ringen]], [[Körper (Algebra)|Körpern]] und deren Verknüpfung.<br /> * Die [[lineare Algebra]] behandelt das Lösen [[Lineares Gleichungssystem|linearer Gleichungssysteme]], die Untersuchung von [[Vektorraum|Vektorräumen]] und die Bestimmung von [[Eigenwert]]en; sie ist Grundlage für die [[analytische Geometrie]].<br /> * Die multilineare Algebra untersucht im Gegensatz zur [[Tensoranalysis]] algebraische Eigenschaften von [[Tensor]]en und [[Graßmann-Algebra|anderen multilinearen Abbildungen]].<br /> * Die [[kommutative Algebra]] befasst sich mit [[kommutativ]]en Ringen sowie deren [[Ideal (Mathematik)|Idealen]], [[Modul (Mathematik)|Moduln]] und [[Algebra (Struktur)|Algebren]] und ist eng mit der [[algebraische Geometrie|algebraischen Geometrie]] verzahnt. <br /> * Die reelle Algebra untersucht algebraische Zahlkörper, auf denen eine Anordnung definiert werden kann. Weiter werden darauf positive Polynome untersucht.<br /> * Die [[Computer-Algebra]] beschäftigt sich mit der symbolischen Manipulation algebraischer Ausdrücke. Einen Schwerpunkt bildet das exakte Rechnen mit ganzen, rationalen und algebraischen Zahlen sowie mit Polynomen über diesen Zahlenräumen. Auf der theoretischen Seite ist diesem Teilgebiet die Suche nach effizienten [[Algorithmus|Algorithmen]] sowie die Ermittlung der Komplexität dieser Algorithmen zuzuordnen. Auf der praktischen Seite wurde eine Vielzahl von [[Computeralgebrasystem]]en entwickelt, die die rechnergestützte Manipulation algebraischer Ausdrücke ermöglichen.<br /> * Die [[Universelle_Algebra|universelle oder allgemeine Algebra]] betrachtet ganz allgemein algebraische Strukturen.<br /> * Die [[algebraische Geometrie]] untersucht [[Nullstelle]]n von Systemen [[Algebraische Gleichung|algebraischer Gleichungen]].<br /> * Die [[algebraische Zahlentheorie]] untersucht Fragestellungen der [[Zahlentheorie]] mit Hilfe von Methoden der Algebra.<br /> * Die [[homologische Algebra]] beinhaltet Methoden, mit denen ursprünglich Fragestellungen der [[Topologie (Mathematik)|Topologie]] im Rahmen der [[algebraische Topologie|algebraischen Topologie]] auf algebraische Sachverhalte zurückgeführt wurden.<br /> <br /> == „Algebraisch“ als Attribut von Zahlen, Funktionen, Gleichungen ==<br /> '''Algebraisch''' als [[Glossar mathematischer Attribute#algebraisch|mathematisches Attribut]] hat folgende Bedeutungen:<br /> * Eine '''[[algebraische Gleichung]]''' ist eine Gleichung, zu deren Formulierung nur endlich viele elementare Rechenoperationen (Addition, Subtraktion, Multiplikation, Division) erforderlich sind, in der also zum Beispiel keine typischen ''analytischen'' Funktionen vorkommen.<br /> * Die [[Algebraische Zahl|'''algebraischen Zahlen''']] sind die Nullstellen von Polynomen mit rationalen Koeffizienten; die Menge der algebraischen Zahlen bildet den [[Algebraischer Abschluss|'''algebraischen Abschluss''']] der Menge der rationalen Zahlen.<br /> * Das [[Algebraisches Element|algebraische Element]] erweitert den Begriff der algebraischen Zahl auf Nullstellen von Polynomen mit Koeffizienten aus einem beliebigen vorgegebenen Körper.<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> === Zur Geschichte ===<br /> * [[Heinz-Wilhelm Alten]] et al.: ''4000&amp;nbsp;Jahre Algebra''. Springer-Verlag, Berlin Heidelberg 2003, ISBN 3-540-43554-9, [[doi: 10.1007/978-3-540-85551-4]].<br /> * {{EoM | Titel = Algebra | Autor = Yu. I. Merzlyakov &amp; A. I. Shirshov | Url = http://eom.springer.de/A/a011340.htm}}<br /> *[[Bartel Leendert van der Waerden]]: ''A history of Algebra'', Springer Verlag 1986.<br /> * Bartel Leendert van der Waerden: ''Die Algebra seit Galois'', Jahresbericht DMV, Band, 68, 1966, S. 155-165 ([http://gdz.sub.uni-goettingen.de/no_cache/dms/load/img/?IDDOC=248276 online]).<br /> * [[Jacob Klein]]: ''Die griechische Logistik und die Entstehung der Algebra'' in: Quellen und Studien zur Geschichte der Mathematik, Astronomie und Physik, Abteilung B: Studien, Band 3, Erstes Heft, Berlin 1934, p. 18-105 und Zweites Heft, Berlin 1936, p. 122-235; wiederveröffentlicht in englischer Sprache unter dem Titel: ''Greek Mathematical Thought and the Origin of Algebra''. Cambridge, Mass. 1968, ISBN 0-486-27289-3.<br /> <br /> === Lehrbücher ===<br /> * [[Jörg Bewersdorff]]: ''Algebra für Einsteiger: von der Gleichungsauflösung zur Galoistheorie'', Vieweg+Teubner Verlag, 4. Auflage 2009, ISBN 3834807761, [[doi:10.1007/978-3-8348-9326-0]].<br /> * Siegfried Bosch: ''Algebra'', 7. Auflage 2009, Springer-Verlag, ISBN 3-540-40388-4, [[doi:10.1007/978-3-540-92812-6]].<br /> * [[Gerd Fischer (Mathematiker)|Gerd Fischer]]: ''Lehrbuch der Algebra''. Vieweg, Wiesbaden 2008, ISBN 978-3-8348-0226-2, [[doi:10.1007/978-3-8348-8333-9]].<br /> * Christian Karpfinger, Kurt Meyberg: ''Algebra. Gruppen – Ringe – Körper.'' Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2009, ISBN 978-3-8274-2018-3, [[doi:10.1007/978-3-8274-2601-7]]<br /> * [[Bartel Leendert van der Waerden|B. L. van der Waerden]]: ''Algebra I, II''. Springer-Verlag, Berlin 1993, ISBN 3-540-56801-8.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> <br /> {{Wikiversity|Kurs:Einführung in die Algebra (Osnabrück 2009)|Eine einführende Vorlesung zur Algebra}}<br /> {{Wikibooks|Mathematik: Algebra}}<br /> {{Wiktionary|Algebra}}<br /> * [http://www.cem.uvm.edu/~cooke/history/seconded/outtakes/sec135.pdf Ancient Greek Algebra] (PDF-Datei; 26&amp;nbsp;kB)<br /> * {{SEP|http://plato.stanford.edu/entries/algebra/||[[Vaughan Pratt]]}}<br /> <br /> [[Kategorie:Algebra| ]]<br /> <br /> [[af:Algebra]]<br /> [[an:Alchebra]]<br /> [[ang:Rīmaȝiefunȝ]]<br /> [[ar:جبر]]<br /> [[arz:جبر]]<br /> [[ast:Álxebra]]<br /> [[az:Cəbr]]<br /> [[ba:Алгебра]]<br /> [[bat-smg:Algebra]]<br /> [[be:Алгебра]]<br /> [[be-x-old:Альгебра]]<br /> [[bg:Алгебра]]<br /> [[bn:বীজগণিত]]<br /> [[bs:Algebra]]<br /> [[ca:Àlgebra]]<br /> [[co:Algebra]]<br /> [[cs:Algebra]]<br /> [[cy:Algebra]]<br /> [[da:Algebra]]<br /> [[el:Άλγεβρα]]<br /> [[eml:Algebra]]<br /> [[en:Algebra]]<br /> [[eo:Algebro]]<br /> [[es:Álgebra]]<br /> [[et:Algebra]]<br /> [[eu:Aljebra]]<br /> [[fa:جبر]]<br /> [[fi:Algebra]]<br /> [[fiu-vro:Algõbra]]<br /> [[fr:Algèbre]]<br /> [[fy:Algebra]]<br /> [[gan:代數]]<br /> [[gd:Ailseabra]]<br /> [[gl:Álxebra]]<br /> [[he:אלגברה]]<br /> [[hi:बीजगणित]]<br /> [[hif:Algebra]]<br /> [[hr:Algebra]]<br /> [[ht:Aljèb]]<br /> [[hu:Algebra]]<br /> [[ia:Algebra]]<br /> [[id:Aljabar]]<br /> [[io:Algebro]]<br /> [[is:Algebra]]<br /> [[it:Algebra]]<br /> [[ja:代数学]]<br /> [[jbo:alxebra]]<br /> [[jv:Aljabar]]<br /> [[ka:ალგებრა]]<br /> [[kbd:Алгебрэ]]<br /> [[kk:Алгебра]]<br /> [[kn:ಬೀಜಗಣಿತ]]<br /> [[ko:대수학]]<br /> [[la:Algebra]]<br /> [[lij:Algebra]]<br /> [[lo:ພຶດຊະຄະນິດ]]<br /> [[lt:Algebra]]<br /> [[lv:Algebra]]<br /> [[mg:Aljebra]]<br /> [[mk:Алгебра]]<br /> [[ml:ബീജഗണിതം]]<br /> [[mr:बीजगणित]]<br /> [[ms:Algebra]]<br /> [[mt:Alġebra]]<br /> [[mwl:Álgebra]]<br /> [[my:အက္ခရာသင်္ချာ]]<br /> [[new:बीजगणित]]<br /> [[nl:Algebra]]<br /> [[nn:Algebra]]<br /> [[no:Algebra]]<br /> [[nov:Algebra]]<br /> [[oc:Algèbra]]<br /> [[pl:Algebra]]<br /> [[pms:Àlgebra]]<br /> [[pnb:الجبرا]]<br /> [[pt:Álgebra]]<br /> [[qu:Qillqanancha kamay]]<br /> [[ro:Algebră]]<br /> [[ru:Алгебра]]<br /> [[rue:Алґебра]]<br /> [[sah:Алгебра]]<br /> [[scn:Àlgibbra]]<br /> [[sco:Algebra]]<br /> [[sh:Algebra]]<br /> [[si:වීජ ගණිතය]]<br /> [[simple:Algebra]]<br /> [[sk:Algebra]]<br /> [[sl:Algebra]]<br /> [[so:Aljebra]]<br /> [[sq:Algjebra]]<br /> [[sr:Алгебра]]<br /> [[sv:Algebra]]<br /> [[sw:Aljebra]]<br /> [[ta:இயற்கணிதம்]]<br /> [[te:బీజగణితం]]<br /> [[tg:Алгебра]]<br /> [[th:พีชคณิต]]<br /> [[tk:Algebra]]<br /> [[tl:Alhebra]]<br /> [[tr:Cebir]]<br /> [[tt:Алгебра]]<br /> [[uk:Алгебра]]<br /> [[ur:الجبرا]]<br /> [[uz:Algebra]]<br /> [[vec:Àlgebra]]<br /> [[vi:Đại số]]<br /> [[vls:Algebra]]<br /> [[war:Alhebra]]<br /> [[yi:אלגעברע]]<br /> [[yo:Áljẹ́brà]]<br /> [[zh:代数]]<br /> [[zh-classical:代數學]]<br /> [[zh-min-nan:Tāi-sò͘]]<br /> [[zh-yue:代數學]]</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Gilles_M%C3%BCller&diff=99324963 Gilles Müller 2012-02-06T12:39:17Z <p>158.64.22.1: /* Erfolge */</p> <hr /> <div>{{Infobox Tennisspieler<br /> | Name =<br /> | Bild = Gilles-muller.png<br /> | Spitzname = Mulles<br /> | Nationalität = {{LUX}}<br /> | Geburtstag = 9. Mai 1983<br /> | Größe = 193<br /> | Gewicht = 92<br /> | ErsteProfisaison = 2001<br /> | Rücktritt =<br /> | Spielhand = Links<br /> | Trainer = Benoît Carelli, <br /> Alexandre Lisiecki<br /> | Preisgeld = 1.716.039<br /> | EinzelBilanz = 89:97<br /> | AnzahlEinzelTitel =<br /> | HoechsteEinzelPlatzierung = 42 (3. Oktober 2011)<br /> | AktuelleEinzelPlatzierung = 60<br /> | AnzahlGrandSlamTitelEinzel =<br /> | AustralianOpenErgebnisEinzel = 3R (2009)<br /> | FrenchOpenErgebnisEinzel = 1R (2005, 2006, 2009)<br /> | WimbledonErgebnisEinzel = 3R (2005, 2011)<br /> | USOpenErgebnisEinzel = VF (2008)<br /> | DoppelBilanz = 19:35<br /> | AnzahlDoppelTitel =<br /> | HoechsteDoppelPlatzierung = 147 (10. Oktober 2005)<br /> | AktuelleDoppelPlatzierung = 754<br /> | WochenNr1Doppel =<br /> | AnzahlGrandSlamTitelDoppel =<br /> | AustralianOpenErgebnisDoppel = 1R (2006)<br /> | FrenchOpenErgebnisDoppel = 1R (2005, 2006)<br /> | WimbledonErgebnisDoppel = 1R (2005, 2006)<br /> | USOpenErgebnisDoppel = 1R (2005)<br /> | Updated = 30. Januar 2012<br /> }}<br /> '''Gilles Müller''' (* [[9. Mai]] [[1983]] in [[Schifflange]]) ist ein [[luxemburg]]ischer [[Tennis]]spieler. Er gewann bisher sechs Challenger-Turniere und erreichte zweimal das Finale eines Turniers der [[ATP World Tour]].<br /> <br /> == Karriere ==<br /> === Juniorentennis ===<br /> 2001 erreichte Gilles Müller als Juniorenspieler das Finale von [[Wimbledon Championships|Wimbledon]], wo er gegen den Schweizer [[Roman Valent]] in drei Sätzen verlor. Wenig später übertraf er diesen Erfolg bei den [[US Open 2001|US Open]], bei denen er sich im Finale gegen [[Yeu-Tzuoo Wang]] seinen ersten Grand-Slam-Titel sicherte. Er beendete das Jahr auf Platz 1 der Junioren-Weltrangliste und begann seine Profikarriere.<br /> <br /> === Erste Achtungserfolge ===<br /> In den ersten Jahren absolvierte Müller zahlreiche Future-Turniere, von denen er insgesamt vier als Sieger beendete. 2004 gewann er im Halbfinale des ATP-Turniers [[ATP Washington|Washington]] gegen den damaligen Weltranglisten-Sechsten [[Andre Agassi]] in zwei Sätzen, unterlag im Endspiel aber [[Lleyton Hewitt]] deutlich. Durch weitere gute Ergebnisse spielte er sich in die Top 100 der Weltrangliste vor.<br /> <br /> Dieser Aufwärtstrend setzte sich 2005 fort, als der Luxemburger erstmalig in seiner Profikarriere das Hauptfeld eines [[Grand Slam (Tennis)|Grand-Slam]]-Turniers erreichte – bei den [[French Open 2005]] kam er jedoch nicht über die erste Runde hinaus. Besser lief es bei den [[Wimbledon Championships 2005]], wo er in der zweiten Runde [[Rafael Nadal]] in vier Sätzen besiegte. In der ersten Runde der [[US Open 2005]] schlug er mit [[Andy Roddick]] in drei knappen Sätzen einen weiteren Top-10-Spieler. Beim Masters-Turnier in [[ATP Los Angeles|Los Angeles]] erreichte Müller das Finale, verlor dieses aber in zwei Sätzen gegen [[Andre Agassi]]. Im August des gleichen Jahres belegte er den 59. Platz in der Weltrangliste, was seine bislang beste Platzierung war.<br /> <br /> === Krise und neue Erfolge 2008 ===<br /> Die kommenden Jahre verliefen deutlich schlechter: Bedeutende Erfolge blieben aus und schließlich musste Müller wieder bei [[ATP Challenger Tour|Challenger]]-Turnieren antreten. Nach eigener Aussage verlor er zu dieser Zeit viel Selbstvertrauen und spielte sogar mit dem Gedanken, seine Karriere zu beenden, da seine gewonnenen Preisgelder nicht einmal mehr die Ausgaben deckten.<br /> <br /> Erst bei den [[US Open 2008]] sorgte Gilles Müller wieder für Aufsehen, als er sich bis in das Viertelfinale vorspielte und damit das beste Grand-Slam-Ergebnis in der luxemburgischen Tennisgeschichte erreichte. Er besiegte nacheinander [[Laurent Recouderc]], [[Tommy Haas]], [[Nicolás Almagro]] und [[Nikolai Wladimirowitsch Dawydenko|Nikolai Dawydenko]], bevor er sich dem späteren Turniersieger [[Roger Federer]] in drei knappen Sätzen geschlagen geben musste. Ein überraschender Erfolg, zumal Müller sich vor dem Turnier nicht einmal sicher war, ob er die Qualifikation überstehen würde und deswegen kein Hotelzimmer für die Aufenthaltsdauer gebucht hatte.<br /> <br /> === Achterbahnfahrt 2009-2010 ===<br /> Zwischenzeitlich befand er sich wieder unter den Top 100 der Weltrangliste, wurde 2009 aber wegen überwiegend schlechter Ergebnisse und einer Verletzungspause durchgereicht. Nur bei den [[Australian Open 2009]] stand er kurzzeitig im Fokus, als er sich in der ersten Runde mit dem Spanier [[Feliciano López]] ein wahres Marathon-Match lieferte: 4:22 Stunden dauerte die Begegnung, in der der Luxemburger letztendlich mit 16:14 im fünften Satz die Oberhand behielt. Er gewann auch das folgende Spiel gegen [[Bernard Tomic]], verlor dann aber in vier Sätzen gegen [[Juan Martín del Potro]].<br /> <br /> Das Jahr 2010 verlief wieder besser für Müller: Zwar konnte er trotz mehrerer Finalteilnahmen keinen Turniersieg feiern, erzielte jedoch deutlich bessere Ergebnisse als im Jahr zuvor. Dadurch kämpfte er sich auch in der Weltrangliste wieder nach oben und beendete das Jahr auf Platz 134, nachdem er zwischenzeitlich bis auf Rang 459 abgerutscht war.<br /> <br /> === 2011 ===<br /> Beim Challenger-Turnier in [[Nouméa]] im Januar 2011 verlor Müller erst im Finale gegen den Franzosen [[Vincent Millot]]. Anschließend qualifizierte er sich für die [[Australian Open 2011]] und besiegte in der ersten Runde den Deutschen [[Simon Stadler]] mit 6:3, 7:6&lt;sup&gt;(5)&lt;/sup&gt;, 6:4. In der zweiten Runde traf er auf [[Robin Söderling]], war dem Weltranglisten-Vierten aber mit 3:6, 6:7 und 1:6 unterlegen. Kurz darauf nahm er am ATP-Challenger in [[Courmayeur]] teil und erreichte das Finale, welches er gegen [[Nicolas Mahut]] mit 6:7, 4:6 verlor. Beim Turnier in [[Bergamo]] zog Müller wie im Vorjahr in das Endspiel ein, verlor dieses aber erneut.<br /> <br /> Er verhalf Luxemburg im [[Davis Cup]] mit zwei Siegen zu einem 3:2-Erfolg gegen Irland, schied aber bei den folgenden Turnieren früh aus. Auch in der Qualifikation für die [[French Open 2011]] musste Müller einen Rückschlag hinnehmen und unterlag in der zweiten Runde dem Rumänen [[Victor Crivoi]] mit 7:6&lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;, 6:7&lt;sup&gt;5&lt;/sup&gt;, 5:7. Im Juni 2011 gelang ihm bei einem Challenger-Turnier in [[Nottingham]] jedoch ein weiterer Erfolg, als er unter anderem den Top-100-Spieler [[Ryan Sweeting]] besiegte und in das Finale einzog. Dieses gewann er gegen den Deutschen [[Matthias Bachinger]] mit 7:6&lt;sup&gt;4&lt;/sup&gt;, 6:2 und feierte seinen ersten Turniersieg seit 2008, durch den er auf Platz 93 der Weltrangliste vorrückte. Für die [[Wimbledon Championships 2011]] erhielt Müller eine Wildcard, wodurch er sich nicht durch die Qualifikation spielen musste, sondern sofort in das Hauptfeld kam. In der ersten Runde gewann er mit 7:6&lt;sup&gt;5&lt;/sup&gt;, 7:6&lt;sup&gt;3&lt;/sup&gt;, 3:6, 6:3 gegen [[Tommy Haas]] und profitierte anschließend von der verletzungsbedingten Aufgabe des Kanadiers [[Milos Raonic]], die ihm den Einzug in die dritte Runde sicherte. Dort traf er auf den Weltranglistenersten [[Rafael Nadal]] und zwang diesen unter anderem durch eine hohe Aufschlagquote zweimal in den Tie-Break, konnte seine Chancen aber nicht nutzen und unterlag dem Spanier am Ende glatt mit 6:7&lt;sup&gt;6&lt;/sup&gt;, 6:7&lt;sup&gt;5&lt;/sup&gt;, 0:6. Mit dem Aus in der dritten Runde stellte Müller seinen größten Wimbledon-Erfolg von 2005 ein und verbesserte sich in der Weltrangliste um 11 Ränge auf Platz 81.<br /> <br /> Aufgrund dieser Erfolge sagte er seine Teilnahme am Challenger-Turnier in [[Pozoblanco]] ab und nahm im Juli an den [[Atlanta Tennis Championships 2011|Atlanta Tennis Championships]] teil, bei denen er bereits 2010 als Qualifikant die zweite Runde erreichte. Er kam sofort in das Hauptfeld und besiegte dort zum Auftakt den auf Platz 7 gesetzten US-Amerikaner [[Alex Bogomolov junior]] mit 6:3, 7:6&lt;sup&gt;6&lt;/sup&gt;. Anschließend setzte Müller sich mühsam in drei Sätzen gegen [[Robby Ginepri]] durch und übertraf mit dem Viertelfinaleinzug sein Vorjahresergebnis. Dort spielte er gegen die Nummer 32 der Weltrangliste, [[Kevin Anderson (Tennisspieler)|Kevin Anderson]], der ihm überraschend mit 6:7&lt;sup&gt;3&lt;/sup&gt;, 6:7&lt;sup&gt;3&lt;/sup&gt; unterlag. Nach dem Sieg erklärte er seine Probleme am Anfang des Turniers damit, dass er sich erst an die Hitze in Atlanta habe gewöhnen müssen.&lt;ref&gt;[http://www.thedailyforehand.com/2011/7/22/2289005/gilles-muller-quietly-in-sfs-of-atlanta-tennis-championships ''Gilles Muller Quietly Into Semifinals of Atlanta Tennis Championships''] (22. Juli 2011)&lt;/ref&gt; Damit erreichte er zum ersten Mal seit 2005 ein ATP-Tour-Halbfinale und traf dort auf [[John Isner]], gegen den er jedoch in drei Sätzen verlor.<br /> <br /> Anschließend nahm Müller auch an den ATP-Turnieren in [[ATP Los Angeles|Los Angeles]], [[ATP Washington|Washington]] und [[ATP Winston-Salem|Winston-Salem]] teil, schied dort aber jeweils früh raus. Bei den [[US Open 2011]] gelang ihm ein Dreisatzsieg gegen den Franzosen [[Édouard Roger-Vasselin]] und in der zweiten Runde setzte er sich gegen [[Ernests Gulbis]] mit 3:6, 7:6&lt;sup&gt;4&lt;/sup&gt;, 6:4, 7:6&lt;sup&gt;5&lt;/sup&gt; durch. Auch das Duell gegen [[Igor Konstantinowitsch Kunizyn|Igor Kunizyn]] beendete Müller siegreich mit 6:1, 6:4, 6:4. Im Achtelfinale traf er auf [[Rafael Nadal]], der ihn erneut in drei Sätzen bezwang. In [[ATP Metz|Metz]] siegte er unter anderem im Viertelfinale gegen den Weltranglisten-15. [[Richard Gasquet]] und schied in seinem zweiten ATP-Halbfinale des Jahres gegen [[Ivan Ljubičić]] aus. Durch diese Ergebnisse stieß Müller erstmals in seiner Karriere in die Top 50 vor.<br /> <br /> == Erfolge ==<br /> === Einzel ===<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#EEEEEE;&quot;<br /> |'''Legende (Anzahl der Siege)'''<br /> |- style=&quot;background:#E5D1CB;&quot;<br /> | Grand Slam<br /> |- style=&quot;background:#FFFFCC;&quot;<br /> | A<br /> |- style=&quot;background:#FFE4B5;&quot;<br /> | ATP Challenger Tour (6)<br /> |}<br /> <br /> ==== Siege ====<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#EEEEEE;&quot;<br /> |'''Nr.'''<br /> |width=120|'''Datum'''<br /> |width=140|'''Turnier'''<br /> |width=70|'''Belag'''<br /> |width=180|'''Finalgegner'''<br /> |width=110|'''Endergebnis'''<br /> |- style=&quot;background:#FFE4B5;&quot;<br /> | 1.<br /> | 27. Juli 2003<br /> | {{ESP|Valladolid|Valladolid}}<br /> | Hartplatz<br /> | {{ESP|Iván Navarro|Iván Navarro}}<br /> | 6:4, 6:3<br /> |- style=&quot;background:#FFE4B5;&quot;<br /> | 2.<br /> | 25. April 2004<br /> | {{ITA|Neapel|Neapel}}<br /> | Sand<br /> | {{FRA|Arnaud Di Pasquale|Arnaud Di Pasquale}}<br /> | 7:6&lt;sup&gt;7&lt;/sup&gt;, 6:7&lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;, 6:1<br /> |- style=&quot;background:#FFE4B5;&quot;<br /> | 3.<br /> | 4. Juli 2004<br /> | {{ESP|Córdoba (Spanien)|Córdoba}}<br /> | Hartplatz<br /> | {{ESP|Nicolás Almagro|Nicolás Almagro}}<br /> | 6:1, 6:2<br /> |- style=&quot;background:#FFE4B5;&quot;<br /> | 4.<br /> | 13. April 2008<br /> | {{PRI|Humacao|Humacao}}<br /> | Hartplatz<br /> | {{PER|Iván Miranda|Iván Miranda}}<br /> | 7:5, 7:6&lt;sup&gt;2&lt;/sup&gt;<br /> |- style=&quot;background:#FFE4B5;&quot;<br /> | 5.<br /> | 1. Juni 2008<br /> | {{TUR|Izmir|Izmir}}<br /> | Hartplatz<br /> | {{DNK|Kristian Pless|Kristian Pless}}<br /> | 7:5, 6:3<br /> |- style=&quot;background:#FFE4B5;&quot;<br /> | 6.<br /> | 5. Juni 2011<br /> | {{ENG|Nottingham|Nottingham}}<br /> | Gras<br /> | {{GER|Matthias Bachinger|Matthias Bachinger}}<br /> | 7:6&lt;sup&gt;4&lt;/sup&gt;, 6:2<br /> |}<br /> <br /> ==== Finalteilnahmen ====<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#EEEEEE;&quot;<br /> |'''Nr.'''<br /> |width=120|'''Datum'''<br /> |width=140|'''Turnier'''<br /> |width=70|'''Belag'''<br /> |width=180|'''Finalgegner'''<br /> |width=110|'''Endergebnis'''<br /> |-<br /> | 1.<br /> | 22. August 2004<br /> | {{USA|ATP Washington|Washington}}<br /> | Hartplatz<br /> | {{AUS|Lleyton Hewitt|Lleyton Hewitt}}<br /> | 3:6, 4:6<br /> |-<br /> | 2.<br /> | 31. Juli 2005<br /> | {{USA|ATP Los Angeles|Los Angeles}}<br /> | Hartplatz<br /> | {{USA|Andre Agassi|Andre Agassi}}<br /> | 4:6, 5:7<br /> |}<br /> <br /> === Doppel ===<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#EEEEEE;&quot;<br /> |'''Legende (Anzahl der Siege)'''<br /> |- style=&quot;background:#E5D1CB;&quot;<br /> | Grand Slam<br /> |- style=&quot;background:#FFFFCC;&quot;<br /> | ATP World Tour Finals<br /> |- style=&quot;background:#DFE2E9;&quot;<br /> | ATP World Tour Masters 1000<br /> |- style=&quot;background:#D1EEEE;&quot;<br /> | ATP World Tour 500<br /> |-<br /> | ATP World Tour 250<br /> |- style=&quot;background:#FFE4B5;&quot;<br /> | ATP Challenger Tour (2)<br /> |}<br /> <br /> ==== Siege ====<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#EEEEEE;&quot;<br /> |'''Nr.'''<br /> |width=120|'''Datum'''<br /> |width=140|'''Turnier'''<br /> |width=70|'''Belag'''<br /> |width=180|'''Partner'''<br /> |width=180|'''Finalgegner'''<br /> |width=110|'''Endergebnis'''<br /> |- style=&quot;background:#FFE4B5;&quot;<br /> | 1.<br /> | 26. Juni 2004<br /> | {{AND|Andorra la Vella|Andorra la Vella}}<br /> | Hartplatz<br /> | {{PAK|Aisam-ul-Haq Qureshi|Aisam-ul-Haq Qureshi}}<br /> | {{MEX|Santiago González (Tennisspieler)|Santiago González}}&lt;br /&gt;{{MEX|Alejandro Hernández (Tennisspieler)|Alejandro Hernández}}<br /> | 6:3, 7:5<br /> |- style=&quot;background:#FFE4B5;&quot;<br /> | 2.<br /> | 12. September 2010<br /> | {{FRA|Saint-Rémy-de-Provence|Saint-Rémy}}<br /> | Hartplatz<br /> | {{FRA|Édouard Roger-Vasselin|Édouard Roger-Vasselin}}<br /> | {{LVA|Andis Juška|Andis Juška}}&lt;br /&gt;{{LVA|Deniss Pavlovs|Deniss Pavlovs}}<br /> | 6:0, 2:6, [13:11]<br /> |}<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{ATP|MA30}}<br /> * {{ITF|m|30019411}}<br /> * {{DavisCup|30019411}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Muller, Gilles}}<br /> [[Kategorie:Tennisspieler (Luxemburg)]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1983]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Müller, Gilles<br /> |ALTERNATIVNAMEN=<br /> |KURZBESCHREIBUNG=luxemburgischer Tennisspieler<br /> |GEBURTSDATUM=9. Mai 1983<br /> |GEBURTSORT=[[Schifflange]], [[Luxemburg]]<br /> |STERBEDATUM=<br /> |STERBEORT=<br /> }}<br /> <br /> [[ar:جيلس مولر]]<br /> [[ca:Gilles Müller]]<br /> [[cs:Gilles Müller]]<br /> [[da:Gilles Müller]]<br /> [[en:Gilles Müller]]<br /> [[es:Gilles Müller]]<br /> [[fi:Gilles Müller]]<br /> [[fr:Gilles Müller]]<br /> [[hu:Gilles Müller]]<br /> [[id:Gilles Müller]]<br /> [[it:Gilles Müller]]<br /> [[ja:ジレ・ミュラー]]<br /> [[lb:Gilles Muller]]<br /> [[nl:Gilles Müller]]<br /> [[pl:Gilles Müller]]<br /> [[pt:Gilles Müller]]<br /> [[ru:Мюллер, Жиль]]<br /> [[sk:Gilles Müller]]<br /> [[sv:Gilles Müller]]<br /> [[zh:吉尔·穆勒]]</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Schema_Israel&diff=98735546 Schema Israel 2012-01-23T10:19:24Z <p>158.64.22.1: </p> <hr /> <div>#REDIRECT [[Schma Jisrael]]<br /> Man versteht darunter schma israel</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Audi_TT_8N&diff=160626211 Audi TT 8N 2012-01-05T11:29:44Z <p>158.64.22.1: /* TT RS */</p> <hr /> <div>{{Infobox PKW-Modell Generationen<br /> |Marke=Audi<br /> |Modell=TT<br /> |Hersteller=[[Audi|Audi AG]]<br /> |von=1998<br /> |Klasse=[[Sportcoupé]]&lt;br /&gt;[[Roadster]]<br /> |Versionen=[[Coupé]], dreitürig&lt;br /&gt;[[Cabrio]], zweitürig<br /> |Vorgänger=[[Audi Coupé]]<br /> }}<br /> {{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br /> |Generation=1. Generation (''8N'')<br /> |Bild=Audi tt.jpg<br /> |Bild zeigt=Audi TT Coupé (1998–2000)<br /> |von=1998<br /> |bis=2006<br /> |Motoren=[[Ottomotor]]en:&lt;br /&gt;1,8–3,2 Liter&lt;br /&gt;(110−184 kW)<br /> |Länge=4041<br /> |Breite=1764<br /> |Höhe=1345<br /> |Radstand=2429<br /> |Gewicht=1205–1590<br /> }}<br /> {| class=&quot;wikitable float-right&quot; width=&quot;258&quot;<br /> | Sterne im [[Euro NCAP|Euro-NCAP]]-[[Crashtest]]&lt;ref&gt;http://www.euroncap.com/tests/audi_tt_2003/148.aspx&lt;/ref&gt;<br /> | [[Datei:Crashtest-Stern 4.svg|105px]]<br /> |}<br /> <br /> [[Datei:Audi TT Seitenansicht (2007-05-06) kl.JPG|thumb|Heck des TT Coupé]]<br /> [[Datei:2007-04-05 04 Audi TT Cabrio retusch.JPG|thumb|Audi TT Roadster (1999–2000)]]<br /> Der '''Audi TT''' ist ein [[Sportcoupé]] der [[Audi|Audi AG]], welches auch als [[Roadster]] angeboten wird.<br /> <br /> == TT 8N (1998–2006) ==<br /> === Entwicklung ===<br /> Die Entwicklung des ''Audi TT'' begann im September 1994 im Design-Zentrum des kalifornischen [[Simi Valley]]. Führender Designer des TT war [[Peter Schreyer]]. Im Jahr darauf wurde eine Studie des ''Audi TT'' [[Coupé]] auf der [[Internationale Automobilausstellung|IAA]] in Frankfurt der Öffentlichkeit vorgestellt. Etwas später folgte noch im selben Jahr die Vorstellung der TT-Roadster-Studie auf der [[Tokyo Motor Show]], die den Namen ''TTS'' erhielt – angelehnt an die [[NSU Motorenwerke|NSU-Tradition]] mit dem [[NSU Prinz|NSU Prinz TTS]]. Die positive Resonanz bei den Besuchern und den Motorzeitschrift-Journalisten führte bei Audi zu dem Entschluss, die Studie zu bauen – ohne große Änderungen. Nach nur drei Jahren Entwicklungszeit kam im Herbst 1998 das Coupé mit 1,8-Liter-[[Turbomotor]] und wahlweise 132 oder 165 kW (180 bzw. 225 PS) auf den Markt. Im Herbst 1999 wurde der vormalige ''TTS'' als ''TT Roadster'' vorgestellt.<br /> <br /> Die Audi-TT-Modelle knüpfen mit ihren Namen an die erfolgreiche Tradition von [[DKW]] ([[Auto Union]]) und NSU bei der [[Isle of Man TT|Tourist Trophy]] auf der [[Isle of Man]] an, einen Wettbewerb für Motorräder, den u.&amp;nbsp;a. [[Ewald Kluge]] 1938 auf DKW mit Drehschiebermotor sowie die NSU-Fahrer [[Werner Haas]] und [[Rupert Hollaus]] 1954 in ihren Klassen gewannen. Gelegentlich wird die Abkürzung TT auch mit ''Tradition und Technik'' belegt.<br /> <br /> Aufsehen erregte die erste Generation des TT nach seinem Verkaufsstart mit einigen Unfällen, bei denen auch Menschen zu Tode kamen. Das Fahrwerk überforderte den Durchschnittsfahrer mit einem hoch liegenden, aber gefährlich schmalen [[Grenzbereich]], in dem der Wagen in schnell gefahrenen Kurven kurzerhand von neutralem Fahrverhalten zu starkem [[Übersteuern (Fahrzeug)|Übersteuern]] tendierte. Diese Vorfälle fanden ein großes Echo in den Medien. Audi bot jedem Eigentümer den Einbau eines stabilisierenden Heckspoilers und eines optimierten Fahrwerkes an. Die Nachrüstung einer Stabilitätskontrolle ([[Elektronisches Stabilitätsprogramm|ESP]]), von da an serienmäßig, sollte jedoch wegen des tiefgreifenden Einbauaufwandes bei bereits verkauften Fahrzeugen nicht möglich sein. Auf Druck von Medien, Verbraucherschützern und nicht zuletzt auch der Kunden lenkte Audi jedoch schnell ein und bot auch die ESP-Nachrüstung gegen eine Selbstbeteiligung von 650&amp;nbsp;DM an. <br /> <br /> Der zweifache Rallye-Weltmeister [[Walter Röhrl]] brachte damals in einem Interview des [[NDR]] die Problematik des TT auf den Punkt: ''„Ich bin eine Runde gefahren, kam zurück, sagte: 'Nicht schlecht, aber für den normalen Menschen zu gefährlich. Wenn der bei 200 das Gas wegnimmt, [dann] fährt der rückwärts. Und das kann halt nur einer auf der Welt, der heißt Röhrl.' So habe ich ihm das Auto zurückgegeben und dann später kamen diese Unfälle.“''<br /> <br /> Auch gab es bei den TT-Quattro-Modellen, die von 1998 bis 2000 gebaut wurden, Probleme mit den hinteren Querlenkern. Nach einem Bericht der Fachzeitschrift [[auto motor und sport]] konnte die Lagerung des unteren Querlenkers an der Hinterachse auf Grund von Korrosion festsitzen und der Querlenker brechen. 15 Fälle von ungewöhnlichen Geräuschen an Querlenkern oder Brüchen seien bekannt geworden; Personenschäden habe es nicht gegeben. Audi schrieb 15.900 Halter von Audi TT sowie der allradgetriebenen Varianten von A3 und S3 zwecks Austausch der Gelenke und Querlenker an.<br /> <br /> Seit 2003 empfiehlt Audi die Verwendung von Super-Plus-Benzin (98 [[ROZ]]) für alle 1,8-l-Motoren ab 132&amp;nbsp;kW (180&amp;nbsp;PS). Die Formulierung, für den „Notbetrieb“ Normalbenzin mit mindestens 91 ROZ zu tanken, ist in der Betriebsanleitung nicht mehr enthalten.<br /> <br /> === Motoren ===<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |-style=&quot;background:#dddddd;&quot;<br /> !Modell || Hubraum || Zylinder || Leistung bei 1/min||Drehmoment bei 1/min ||Bauzeit || Antrieb ||Variante<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;8&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Vierzylinder''<br /> |-<br /> | 1.8 [[Turbolader|T]]<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 110&amp;nbsp;kW (150 PS)/ 5700<br /> | align=&quot;center&quot; |210&amp;nbsp;Nm bei 1750−4600<br /> | ''2002–09/2005''<br /> | Nur mit [[Frontantrieb]] erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 120&amp;nbsp;kW (163 PS)/ 5700<br /> | align=&quot;center&quot; |225&amp;nbsp;Nm bei 1950−4700<br /> | ''09/2005−2006''<br /> | Nur mit Frontantrieb erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 132 kW (180 PS)/ 5500<br /> | align=&quot;center&quot; |235&amp;nbsp;Nm bei 1950−5000<br /> | ''1998–09/2005''<br /> | Frontantrieb und [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 140&amp;nbsp;kW (190 PS)/ 5700<br /> | align=&quot;center&quot; |240&amp;nbsp;Nm bei 1980−5400<br /> | ''09/2005–2006''<br /> | Frontantrieb und quattro erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T quattro<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 165&amp;nbsp;kW (225 PS)/ 5900<br /> | align=&quot;center&quot; |280&amp;nbsp;Nm bei 2200−5500<br /> | ''1998–2005''<br /> | Nur mit quattro erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T quattro sport<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 176&amp;nbsp;kW (240 PS)/ 5700<br /> | align=&quot;center&quot; |320&amp;nbsp;Nm bei 2300−5000<br /> | ''2005–2006''<br /> | Nur mit quattro erhältlich<br /> | Coupé<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;8&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Sechszylinder''<br /> |-<br /> | 3.2 quattro<br /> | align=&quot;center&quot; |3189 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |[[VR6]]<br /> | 184&amp;nbsp;kW (250 PS)/ 6300<br /> | align=&quot;center&quot; |320&amp;nbsp;Nm bei 2800−3200<br /> | ''2003–2006''<br /> | Nur mit [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |}<br /> <br /> === Technische Daten ===<br /> &lt;div class=&quot;BoxenVerschmelzen&quot;&gt;<br /> &lt;div style=&quot;clear:both&quot; class=&quot;NavFrame&quot;&gt;<br /> &lt;div class=&quot;NavHead&quot;&gt;&lt;div align=&quot;left&quot;&gt;'''Technische Daten des Coupé (1998–2006)'''<br /> &lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> &lt;div class=&quot;NavContent&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#e8e8e8;&quot;<br /> ! width=&quot;31%&quot;|Modell:<br /> ! width=&quot;17,25%&quot;|Audi TT<br /> ! width=&quot;17,25%&quot;|Audi TT quattro<br /> ! width=&quot;17,25%&quot;|Audi TT quattro<br /> ! width=&quot;17,25%&quot;|Audi TT 3.2 quattro<br /> |-<br /> | Motor: || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |4-Zylinder (Reihe) mit Abgasturbolader und Ladeluftkühlung ||Sechszylinder-Ottomotor DOHC<br /> |-<br /> | [[Hubraum]]: || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |1781 cm³ ||3189 cm³<br /> |-<br /> | Bohrung x Hub: || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |81,0 x 86,4 mm ||84,0 x 95,9<br /> |-<br /> | Leistung bei 1/min: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |132 kW (180 PS) bei 5500 || align=&quot;center&quot; |165&amp;nbsp;kW (225 PS) bei 5900 ||184 kW (250 PS) / 6300<br /> |-<br /> | [[Drehmoment|Max. Drehmoment]] bei 1/min: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |235 Nm bei 1950–5000|| align=&quot;center&quot; |280 Nm bei 2200–5500 ||320 Nm bei 2800 - 3200<br /> |-<br /> | Verdichtung: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |9,5 : 1|| align=&quot;center&quot; |9,0 : 1 ||11,3<br /> |-<br /> | Max. Ladedruck: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |0,85 bar|| align=&quot;center&quot; |1,00 bar ||-<br /> |-<br /> | Ventilsteuerung: || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |zwei obenliegende [[Nockenwelle]]n (Zahnriemenantrieb), 5 Ventile pro Zylinder ||Rollenschlepphebel, 4 Ventile pro Zylinder<br /> |-<br /> | Kühlung: || colspan=&quot;4&quot; align=&quot;center&quot; | Wasser (Kühlerventilator thermostatisch gesteuert)<br /> |-<br /> | Getriebe: || align=&quot;center&quot; |5-Gang-Getriebe, Frontantrieb|| colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot;|6-Gang-Getriebe,&lt;br /&gt;Allradantrieb ||6-Gang Getriebe, 6-Gang Direktschaltgetriebe DSG<br /> |-<br /> | Radaufhängung vorn: || colspan=&quot;4&quot; align=&quot;center&quot; |Dreieckslenker mit McPherson-Federbeinen,&lt;br /&gt;Stoßdämpfern und Stabilisator<br /> |-<br /> | Radaufhängung hinten: || align=&quot;center&quot;|Verbundlenkerachse mit Schraubenfedern, Stoßdämpfern und Stabilisator||colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot;|Längs- und Doppelquerlenker mit Schraubenfedern,&lt;br /&gt;Stoßdämpfern und Stabilisator ||Längs-Doppelquerlenker-HA, Hilfsrahmen, Querstabilisator, Gasdruck-Dämpfer<br /> |-<br /> | [[Spurweite (Kraftfahrzeugtechnik)|Spurweite]] vorn/hinten: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |1528/1513 mm || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |1528/1505 mm<br /> |-<br /> | [[Radstand]]: || align=&quot;center&quot; |2422 mm || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |2429 mm <br /> |-<br /> | Reifengröße: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |205/55 R 16 || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |225/45 ZR 17<br /> |-<br /> | Maße L x B x H: || colspan=&quot;4&quot; align=&quot;center&quot; |4041 x 1764 x 1345 mm<br /> |-<br /> | Leergewicht:* || align=&quot;center&quot; |1205 kg|| align=&quot;center&quot; |1320 kg|| align=&quot;center&quot; |1395 kg ||1490, 1520<br /> |-<br /> | Beschleunigung, 0–100 km/h:* || align=&quot;center&quot; |7,4 s|| align=&quot;center&quot; |7,4 s|| align=&quot;center&quot; |6,4 s ||6,3/6,2<br /> |-<br /> | Höchstgeschwindigkeit:* || align=&quot;center&quot; |228 km/h|| align=&quot;center&quot; |226 km/h|| align=&quot;center&quot; |243 km/h ||250 km/h (abgeregelt)<br /> |-<br /> | ECE-Verbrauch: || align=&quot;center&quot; |8,0 l/100 km|| align=&quot;center&quot; |8,9 l/100 km|| align=&quot;center&quot; |9,2 l/100 km ||10,6 / 9,8 l/100 km<br /> |-<br /> | Grundpreis: || align=&quot;center&quot; |52.800,00 DM (27.000,00 Euro)|| align=&quot;center&quot; |–|| align=&quot;center&quot; |62.000,00 DM (31.700,00 Euro)<br /> |}<br /> &lt;small&gt;* Werksangaben&lt;/small&gt;<br /> &lt;/div&gt;&lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> <br /> === Modellpflege ===<br /> Zwei Jahre nach der Markteinführung wurden das Fahrwerk und einzelne Karosserieelemente des ''Audi TT'' modifiziert. Alle Modelle erhielten einen kleinen Heckspoiler und [[Elektronisches Stabilitätsprogramm|ESP]], da das instabile Fahrverhalten des Fahrzeugs zu einigen Unfällen geführt hatte.<br /> <br /> [[Datei:Ttr sommer.jpg|thumb|left|Audi TT Roadster (2000–2006)]]<br /> Ab September 2005 wurden die beiden kleinsten Motorvarianten durch stärkere ersetzt. Die Leistungen stiegen von 110 auf 120&amp;nbsp;kW (150 auf 163&amp;nbsp;PS) und von 132 auf 140&amp;nbsp;kW (180 auf 190&amp;nbsp;PS). Die Drehmomente wurden auf 225&amp;nbsp;Nm (vorher 210 Nm) bzw. 240 Nm (235 Nm) erhöht. Die Preise der Basismodelle blieben unverändert.<br /> <br /> Ab August 2003 wurde der TT auch mit einem 3,2-Liter-[[VR6]]-Motor, bekannt aus dem [[VW Golf V#Golf R32|VW Golf R32]], angeboten und konnte nun mit einem [[Direktschaltgetriebe]] (DSG) kombiniert werden. Im TT leistet der Sechszylinder 184&amp;nbsp;kW (250&amp;nbsp;PS).<br /> <br /> Im April 2005 kam die Sonderedition ''TT quattro Sport'' auf den Markt. In dieser Modellversion leistete der 1,8-Liter-[[Turbolader|Turbomotor]] bei höherem Ladedruck 176&amp;nbsp;kW (240&amp;nbsp;PS) – damit war der ''TT quattro Sport'' der leistungsstärkste ''TT'' mit Turbomotor. Die Gewichtsverteilung wurde optimiert, indem die Batterie wie im VR6-Modell im Heck untergebracht wurde. Des Weiteren wurden rund 75 kg eingespart, indem beispielsweise auf die Sitze im Fond verzichtet wurde und vorne leichtere Schalensitze installiert wurden. Dies alles sorgt dafür, dass die Fahrleistungen über denen des Sechszylinders liegen.<br /> <br /> === Motorsport ===<br /> Die Firma [[Abt Sportsline]] in Kempten setzte 4 Jahre in der [[DTM]] Audi TTR DTM Modelle ein. Im Jahr 2002 wurde der Fahrertitel durch [[Laurent Aïello]] errungen. Nach dem Werkseinstieg im Jahr 2004 löste der A4 DTM den TTR DTM ab.<br /> <br /> == TT 8J (seit 2006) ==<br /> {{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br /> |Generation=2. Generation (''8J'')<br /> |Bild=Audi TT Coupé II front 20100503.jpg<br /> |Bild zeigt=Audi TT Coupé (2006–2010)<br /> |von=2006<br /> |Motoren=[[Ottomotor]]en:&lt;br /&gt;1,8−3,2 Liter&lt;br /&gt;(118−250 kW)&lt;br /&gt;[[Dieselmotor]]:&lt;br /&gt;2,0 Liter&lt;br /&gt;(125 kW)<br /> |Länge=4178–4198<br /> |Breite=1842<br /> |Höhe=1348–1358<br /> |Radstand=2468<br /> |Gewicht=1240–1510<br /> }}<br /> <br /> Der Nachfolger des ursprünglichen Fahrzeugs, das ''Audi TT Coupé'', wurde am 8. April 2006 vorgestellt.<br /> <br /> Neben einigen optischen Änderungen sowohl am Exterieur als auch am Interieur gibt es auch bei der Technik Neuerungen: Mit dem neuen TT wird erstmals das adaptive Dämpfersystem ''Audi magnetic ride'' optional angeboten. Des Weiteren wird im neuen TT eine Weiterentwicklung des ASF (Audi Space Frame) verwendet, eine Materialkombination aus Aluminium und Stahl, die das Fahrzeug leichter macht.<br /> <br /> Zum Verkaufsstart sind der 2,0-Liter-[[Turbomotor]] (Reihenvierzylinder) mit 147&amp;nbsp;kW (200&amp;nbsp;PS) sowie der 3,2-Liter-V6 mit 184&amp;nbsp;kW (250&amp;nbsp;PS) verfügbar. Beide sind mit dem [[Doppelkupplungsgetriebe]] ''S tronic'' (ehemals DSG) kombinierbar. <br /> Als Einstiegsmotorisierung wurde im Frühjahr 2008 der neuentwickelte 1,8-Liter-[[TFSI]]-Motor mit 118&amp;nbsp;kW (160&amp;nbsp;PS) vorgestellt. Außerdem wurde zeitgleich ein 2,0-Liter-Dieselmotor mit 125&amp;nbsp;kW (170&amp;nbsp;PS) präsentiert.<br /> <br /> Der neue TT [[Roadster]] wird seit März 2007 ausgeliefert.<br /> <br /> &lt;gallery&gt;<br /> Datei:Audi TT Coupé II rear 20100503.jpg|Heck des TT Coupé<br /> Datei:Audi_TT_Roadster_rear_20080926.jpg|Audi TT Roadster&lt;br /&gt;(2007–2010)<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> === Modellpflege ===<br /> [[Datei:Audi TT 2.0 T Facelift.JPG|thumb|Audi TT Coupé (seit 2010)]]<br /> [[Datei:Audi TT Roadster TFSI (8J) Facelift front 20100805.jpg|thumb|Audi TT Roadster (seit 2010)]]<br /> [[Datei:Audi TT Roadster TFSI (8J) Facelift rear-1 20100805.jpg|thumb|Heckansicht]]<br /> Auf der [[Auto Mobil International|AMI]] 2010 wurde die Faceliftversion des TT vorgestellt, die seit Ende Mai 2010 verkauft wird. <br /> <br /> Äußerlich wurde der TT an Front- und Heckpartie etwas verändert, die Scheinwerfer wurden überarbeitet und es stehen neue Lackierungen zur Auswahl. Der Innenraum zeigt ebenfalls nur kleine Änderungen wie Applikationen und neue Innenfarben. <br /> <br /> Motorentechnisch gibt es mehrere Änderungen. Der 3.2 VR6 fiel aus dem Programm und der 147 kW starke 2.0 TFSI wurde durch den ebenfalls mit zwei Litern Hubraum ausgestatteten und 155 kW starken Motor (CDNC) aus dem [[VW Golf VI]] [[Golf GTI|GTI]] ersetzt,&lt;ref&gt;Auto Motor und Sport, Heft 9 vom 8. April 2010, Seite 48&lt;/ref&gt; den Audi wie im A4/A5 mit einer variablen Ventilsteuerung ausstattete, was gegenüber dem Motor im Golf GTI 70 Nm mehr Drehmoment verschafft.<br /> <br /> === Motoren ===<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |-style=&quot;background:#dddddd;&quot;<br /> !Modell || Hubraum || Zylinder || Leistung || Bauzeit || Bemerkung<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;6&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Vierzylinder Benziner''<br /> |-<br /> | 1.8 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; |1798 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 118&amp;nbsp;kW (160 PS), 250&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 06/2008''<br /> | Nur mit [[Frontantrieb]] erhältlich<br /> |-<br /> | 2.0 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 147&amp;nbsp;kW (200 PS), 280&amp;nbsp;Nm<br /> | ''06/2006 bis 05/2010''<br /> | Frontantrieb und [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> |-<br /> | 2.0 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 155&amp;nbsp;kW (211 PS), 350&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 05/2010''<br /> | Frontantrieb und [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> |-<br /> | 2.0 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 200&amp;nbsp;kW (272 PS), 350&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 06/2008''<br /> | Nur als TTS mit Quattro-Antrieb erhältlich<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;6&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Fünfzylinder''<br /> |-<br /> | 2.5 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; | 2480cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R5<br /> | 250&amp;nbsp;kW (340 PS), 450&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 06/2009''<br /> | Nur als TT RS mit Quattro-Antrieb erhältlich<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;6&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Sechszylinder''<br /> |-<br /> | 3.2 quattro<br /> | align=&quot;center&quot; |3189 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |[[VR6]]<br /> | 184&amp;nbsp;kW (250 PS), 320&amp;nbsp;Nm<br /> | ''06/2006 bis 05/2010''<br /> | Nur mit [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;6&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Vierzylinder Diesel''<br /> |-<br /> | 2.0 TDI<br /> | align=&quot;center&quot; |1968 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 125&amp;nbsp; kW (170 PS), 350&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 06/2008''<br /> | Nur mit quattro erhältlich<br /> |}<br /> <br /> === Technische Daten des Coupé (2008) ===<br /> &lt;div class=&quot;BoxenVerschmelzen&quot;&gt;<br /> &lt;div style=&quot;clear:both&quot; class=&quot;NavFrame&quot;&gt;<br /> &lt;div class=&quot;NavHead&quot;&gt;&lt;div align=&quot;left&quot;&gt;'''Technische Daten'''<br /> &lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> &lt;div class=&quot;NavContent&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#e8e8e8;&quot;<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Modell:<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TT 1.8 [[Turbolader|TFSI]]<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TT 2.0 TFSI<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TTS 2.0 TFSI [[Quattro-Antrieb|quattro]]<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TT 3.2 quattro<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TT 2.0 [[TDI-Motor|TDI]] ([[Common-Rail|CR]]) quattro<br /> |-<br /> | Motor: <br /> | align=&quot;center&quot; colspan=&quot;3&quot; |4-Zylinder (Reihe) &lt;/br&gt;mit Benzindirekteinspritzung, &lt;/br&gt;Abgasturbolader mit Ladeluftkühler<br /> | align=&quot;center&quot; |[[VR6]]-Zylinder &lt;/br&gt;mit Saugrohreinspritzung<br /> | align=&quot;center&quot; |4-Zylinder (Reihe) &lt;/br&gt;mit TDI-Direkteinspritzung, &lt;/br&gt;Abgasturbolader mit Ladeluftkühler <br /> <br /> |-<br /> | [[Hubraum]]: <br /> | align=&quot;center&quot; |1798 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |3189 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |1968 cm³<br /> |-<br /> | Bohrung x Hub: <br /> | align=&quot;center&quot; |82,5 × 84,1 mm<br /> | align=&quot;center&quot; |82,5 × 92,8 mm<br /> | align=&quot;center&quot; |82,5 × 92,8 mm<br /> | align=&quot;center&quot; |84,0 × 95,9 mm<br /> | align=&quot;center&quot; |82,5 × 92,8 mm<br /> |-<br /> | Leistung bei 1/min: <br /> | align=&quot;center&quot; |118&amp;nbsp;kW (160 PS) bei 4500–6300<br /> | align=&quot;center&quot; |147&amp;nbsp;kW (200 PS) bei 5100–6000<br /> | align=&quot;center&quot; |200&amp;nbsp;kW (272 PS) bei 6000 <br /> | align=&quot;center&quot; |184&amp;nbsp;kW (250 PS) bei 6300<br /> | align=&quot;center&quot; |125&amp;nbsp;kW (170 PS) bei 4200<br /> |-<br /> | [[Drehmoment|Max. Drehmoment]] bei 1/min: <br /> | align=&quot;center&quot; |250 Nm bei 1500−4500<br /> | align=&quot;center&quot; |280 Nm bei 1800−5000<br /> | align=&quot;center&quot; |350 Nm bei 2500−5000<br /> | align=&quot;center&quot; |320 Nm bei 2500–3000<br /> | align=&quot;center&quot; |350 Nm bei 1750–2500<br /> |-<br /> | Max. Ladedruck: <br /> | align=&quot;center&quot; |0,65 bar<br /> | align=&quot;center&quot; |0,70 bar<br /> | align=&quot;center&quot; |1,2 bar<br /> | align=&quot;center&quot; |–<br /> | align=&quot;center&quot; |1,2 bar<br /> |-<br /> | Ventilsteuerung: <br /> | align=&quot;center&quot; colspan=&quot;3&quot; |zwei obenliegende [[Nockenwelle]]n (Zahnriemenantrieb), &lt;/br&gt;4 Ventile pro Zylinder<br /> | align=&quot;center&quot; |zwei obenliegende Nockenwellen&lt;/br&gt;je Zylinderreihe,&lt;/br&gt;4 Ventile pro Zylinder<br /> | align=&quot;center&quot; |zwei obenliegende Nockenwellen (Zahnriemenantrieb), &lt;/br&gt;4 Ventile pro Zylinder<br /> |-<br /> | Antriebsart:<br /> | colspan=&quot;2&quot; |Vorderradantrieb <br /> | permanenter Allradantrieb <br /> | permanenter Allradantrieb&lt;/br&gt; mit elektronisch geregelter Lamellenkupplung, elektronische Differenzialsperre (EDS)<br /> | permanenter Allradantrieb<br /> |-<br /> | Getriebe: <br /> | align=&quot;center&quot; colspan=&quot;5&quot; |6-Gang-Getriebe<br /> |-<br /> | Getriebe, optional:<br /> | align=&quot;center&quot; |-<br /> | align=&quot;center&quot; colspan=&quot;3&quot; |6-Gang-S tronic<br /> | align=&quot;center&quot; |-<br /> |-<br /> | Radaufhängung vorn: || colspan=&quot;5&quot; align=&quot;center&quot; |Querlenker mit [[McPherson-Federbein]]en <br /> |-<br /> | Radaufhängung hinten: || colspan=&quot;5&quot; align=&quot;center&quot;|Längs- und Querlenker mit Schraubenfedern und Stoßdämpfern <br /> |-<br /> | [[Spurweite (Kraftfahrzeugtechnik)|Spurweite]] vorn/hinten: || colspan=&quot;5&quot; align=&quot;center&quot; |1572/1558 mm <br /> |-<br /> | Reifengröße: <br /> | align=&quot;center&quot; |225/55 R 16 <br /> | align=&quot;center&quot; |225/55 R 16 <br /> | align=&quot;center&quot; |245/40 R 18 <br /> | align=&quot;center&quot; |245/45 R 17<br /> | align=&quot;center&quot; |225/55 R 16<br /> |-<br /> | [[Leergewicht]] (ohne Fahrer):* <br /> | align=&quot;center&quot; |1240 kg<br /> | align=&quot;center&quot; |1260 kg<br /> | align=&quot;center&quot; |1395 kg<br /> | align=&quot;center&quot; |1410 kg<br /> | align=&quot;center&quot; |1370 kg<br /> |-<br /> | Beschleunigung, 0–100 km/h:* <br /> | align=&quot;center&quot; |7,2 s<br /> | align=&quot;center&quot; |6,6 s<br /> | align=&quot;center&quot; |5,4 s<br /> | align=&quot;center&quot; |5,9 s<br /> | align=&quot;center&quot; |7,5 s<br /> |-<br /> | Höchstgeschwindigkeit:* <br /> | align=&quot;center&quot; |226 km/h<br /> | align=&quot;center&quot; |240 km/h<br /> | align=&quot;center&quot; |250 km/h (abgeregelt)<br /> | align=&quot;center&quot; |250 km/h (abgeregelt) <br /> | align=&quot;center&quot; |226 km/h <br /> |-<br /> |Kraftstoffart: <br /> | align=&quot;center&quot; |Super<br /> | colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |Super Plus<br /> | align=&quot;center&quot; |Diesel<br /> |-<br /> |Verbrauch (insgesamt):*<br /> | align=&quot;center&quot; |6,7 l/100 km<br /> | align=&quot;center&quot; |7,7 l/100 km<br /> | align=&quot;center&quot; |8,0 l/100 km<br /> | align=&quot;center&quot; |10,3 l/100 km<br /> | align=&quot;center&quot; |5,3 l/100 km<br /> |-<br /> |CO2-Emission:*<br /> | align=&quot;center&quot; |155 g/km<br /> | align=&quot;center&quot; |183 g/km<br /> | align=&quot;center&quot; |188 g/km<br /> | align=&quot;center&quot; |247 g/km<br /> | align=&quot;center&quot; |139 g/km<br /> |}<br /> *&lt;small&gt;Audi Werksangaben&lt;/small&gt;<br /> &lt;/div&gt;&lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> <br /> === Modellbasis ===<br /> Technisch basierte die erste Generation des ''Audi TT'' auf der [[Plattform (Automobil)|Plattform]] des [[Audi A3]], ebenso Basis des Golf der vierten Generation (VW-Plattform [[PQ34]]), wobei die hintere [[Verbundlenkerachse]] der [[VW Golf|Golf]]-Modelle, die de facto eine teilelastische [[Starrachse]] darstellt, bei den [[Quattro-Antrieb|quattro]]-Modellen gegen eine [[Einzelradaufhängung]] mit einem Längs- und zwei Querlenkern ausgetauscht wurde.<br /> <br /> Die zweite Generation des ''Audi TT'' nutzt die vom [[VW Golf|Golf&amp;nbsp;V]] und der zweiten Generation des [[Audi A3]] bekannte Technik (VW-Plattform [[PQ35]]). Sie wurde aber u. a. wegen der deutlich größeren Räder stark modifiziert. Die Vorderachse ist ein weitgehend neu entwickeltes [[McPherson-Federbein]] mit versetzten Schwenklagern, die Hinterachse ist eine Vierlenker-Konstruktion. Um eine Gewichtsverteilung von 58&amp;nbsp;:&amp;nbsp;42 zu erreichen, wurde der [[Audi-Spaceframe]] (ASF) zu zwei Dritteln aus Aluminium gefertigt. Innovation ist auch das ''Audi magnetic ride'', ein spezielles magneto-rheologisches [[Stoßdämpfer]]öl, das eine dynamische Anpassung der Dämpfungseigenschaften an die jeweilige Fahrsituation ermöglicht. Die Anpassung erfolgt durch ein extern beeinflussbares Magnetfeld, wodurch das mit Metallpartikeln versehene Öl in den Stoßdämpfern seine Viskosität und damit die Härte dieser verändert.<br /> <br /> Wie beim A3 entspricht der [[Quattro-Antrieb|Quattro-Allradantrieb]] daher auch nicht einem Allrad mit dem für Audi typischen [[Torsen-Ausgleichsgetriebe]], sondern wurde vom [[VW Golf]] [[4Motion]] mit [[Haldex-Kupplung]] übernommen.<br /> <br /> === TTS ===<br /> [[Datei:Audi TTS Coupé Eissilber.JPG|thumb|left|Audi TTS Coupé]]<br /> [[Datei:Audi TTS Cabrio BJ2008.jpg|thumb|right|Audi TTS Roadster]]<br /> Der TTS ist die Sportvariante des Audi TT; er wurde im zweiten Quartal 2008 vorgestellt. Als Motor wird das 2-Liter-TFSI-Aggregat mit 200&amp;nbsp;kW (272&amp;nbsp;PS) verwendet. <br /> Nach Werksangaben benötigt das Fahrzeug von 0 auf 100 km/h 5,0 s (Coupé) bzw. 5,2 s (Roadster).<br /> Durch zugeschaltete Launch-Control benötigt der TTS 4,8 Sekunden von 0-100 km/h.<br /> Der gesamte Ansaugtrakt, die Abgasanlage und der Turbolader wurden optimiert bzw. vergrößert. Serienmäßig kommt ein [[Magnetic-Ride]]-Sportfahrwerk zum Einsatz. Die Anbauteile wurden insgesamt überarbeitet. Frontschürze, Heckdiffusor und Seitenschweller sind speziell für den TTS gestaltet. Wie bei den S-Modellen üblich, hat der TTS alufarbene Spiegelkappen. Die Abgasanlage ist zweiflutig mit vier ovalen Endrohren. Eine Auspuffklappe dient dazu, die gesetzlichen Richtlinien bezüglich der Lautstärke innerorts einzuhalten. Das ESP ist in zwei Stufen regelbar, lässt sich jedoch nicht ganz abschalten. Die Scheinwerfer wurden neu gezeichnet und enthalten ein LED-Tagfahrlicht, das aus zwölf LEDs besteht. Neben einem Sechsgangschaltgetriebe ist gegen Aufpreis das automatisierte [[Doppelkupplungsgetriebe]] ''S&amp;nbsp;tronic'' verfügbar. Außerdem hat der TTS deutlich größere Bremsscheiben als die leistungsschwächeren Modellvarianten, um trotz der höheren Motorleistung einem Nachlassen der Bremskraft (Fading-Effekt) bei längerer Beanspruchung entgegenzuwirken.<br /> <br /> === TT RS ===<br /> [[Datei:Audi TT-RS.jpg|miniatur|links|Audi TT RS Coupé]]<br /> [[Datei:Audi TT RS Roadster.JPG|miniatur|Audi TT RS Roadster]]<br /> <br /> Der TT RS ist die stärkste und schnellste Sportvariante des Audi TT; er wurde im ersten Quartal 2009 vorgestellt. <br /> <br /> Angetrieben wird er von einem stark modifizierten, aus dem US-Modell des VW Jetta entnommenen Reihenfünfzylinder, der als 2,5-l-TFSI 250&amp;nbsp;kW (340&amp;nbsp;PS) leistet. Hochfester Vermikulargraphitguss für das Kurbelgehäuse, Kolben aus Aluminiumguss, geschmiedete Pleuel, natriumgekühlte Auslassventile, um je 42 Grad hydraulisch verstellbare Nockenwellen mit zweistufigem Kettentrieb, TFSI-Einspritztechnik, ein vom V10-Triebwerk des R8 abgeleiteter Zylinderkopf und zu guter Letzt ein ungewöhnlich groß dimensionierter Turbolader verhelfen dem Aggregat zu einem vergleichsweise niedrigen Gewicht und einem maximalen Drehmoment von 450 Nm, das zwischen 1600 und 5300/min anliegt.<br /> <br /> Das Fahrzeug beschleunigt per manuellem 6-Gang Schaltgetriebe von 0 auf 100 km/h 4,6 s (Coupé) bzw. 4,7 s (Roadster) und erreicht 200 km/h in 15,9 s (Coupé) bzw. 16,9 s (Roadster). Seit September 2010 ist neben dem manuellen 6-Gang-Schaltgetriebe auch ein ''S&amp;nbsp;tronic'' 7-Gang-[[Doppelkupplungsgetriebe]] verfügbar. Mit diesem beschleunigt der TT RS durch optimierte Schaltzeiten ohne Zugkraftunterbrechnung von 0 auf 100 km/h in 4,3 s (Coupé) bzw. 4,4 s (Roadster). <br /> <br /> Äußerlich hebt sich der TT RS von den übrigen Varianten der Baureihe durch einen Kühlergrill mit schwarz glänzendem Rautengitter und Stoßfänger mit vergrößerten Lufteinlässen vorne, eine Hochleistungs-Bremsanlage mit 370 mm Verbundscheiben vorne sowie im hinteren Bereich durch einen Diffusoreinsatz und <br /> einen feststehenden Heckflügel ab. Die Abgasanlage ist zweiflutig und mit zwei großen ovalen Endrohren ausgeführt. Zusätzlich sind die Abgasanlagen mit Schaltklappen ausgestattet. Mittels der Sporttaste in der Mittelkonsole kann so die Charakteristik der Abgasanlage verändert und eingestellt werden.<br /> <br /> Über das Fahrerinformationssystem sind zusätzliche Daten über Ladedruck, Öltemperatur und Rundenzeit abrufbar; auf Wunsch sind Schalensitze erhältlich. Per Sporttaste kann ebenfalls das Ansprechverhalten auf Gaspedalbewegungen erhöht werden. <br /> <br /> Die Höchstgeschwindigkeit des TT RS wird serienmäßig bei 250 km/h elektronisch abgeregelt, kann jedoch ab Werk gegen Aufpreis auf 280 km/h begrenzt werden. Die Kraftübertragung erfolgt über den permanenten Allradantrieb quattro. <br /> <br /> &lt;div class=&quot;NavContent&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#e8e8e8;&quot;<br /> |<br /> ! Audi TT RS<br /> |-<br /> | Motor: <br /> | align=&quot;center&quot; |5-Zylinder (Reihe) &lt;/br&gt;mit Benzindirekteinspritzung, &lt;/br&gt;Abgasturbolader mit Ladeluftkühler<br /> |-<br /> | [[Hubraum]]: <br /> | align=&quot;center&quot; |2480 cm³<br /> |-<br /> | Bohrung × Hub: <br /> | align=&quot;center&quot; | 82,5 × 92,8 mm <br /> |-<br /> | Leistung bei 1/min: <br /> | align=&quot;center&quot; |470&amp;nbsp;kW (650 PS) bei 5400–6500<br /> |-<br /> | [[Drehmoment|Max. Drehmoment]] bei 1/min: <br /> | align=&quot;center&quot; |450 Nm bei 1600–5300 <br /> |-<br /> | Max. Ladedruck: <br /> | align=&quot;center&quot; |1,2 bar<br /> |-<br /> | Ventilsteuerung: <br /> | align=&quot;center&quot; |zwei obenliegende [[Nockenwelle]]n (Kettenantrieb), &lt;/br&gt;4 Ventile pro Zylinder<br /> |-<br /> | Getriebe: <br /> | align=&quot;center&quot;|6-Gang-Schaltgetriebe&lt;br /&gt;7-Gang S-Tronic (optional)<br /> |-<br /> | Antriebsart:<br /> | Permanenter Allradantrieb quattro mit elektronisch geregelter<br /> Lamellenkupplung, Elektronische Differenzialsperre EDS <br /> |-<br /> | Radaufhängung vorn: <br /> | colspan=&quot;1&quot; align=&quot;center&quot; |Querlenker mit [[McPherson-Federbein]]en <br /> |-<br /> | Radaufhängung hinten: <br /> | colspan=&quot;1&quot; align=&quot;center&quot;|Längs- und Querlenker mit Schraubenfedern und Stoßdämpfern <br /> |-<br /> | [[Spurweite (Kraftfahrzeugtechnik)|Spurweite]] vorn/hinten: <br /> | colspan=&quot;1&quot; align=&quot;center&quot; |1572/1558 mm <br /> |-<br /> | Reifengröße: <br /> | align=&quot;center&quot; |245/40 R 18<br /> |-<br /> | Bremsen vorn:<br /> | align=&quot;center&quot; |370 mm / innenbelüftet, gelocht, Verbundscheiben<br /> |-<br /> | Bremsen hinten:<br /> | align=&quot;center&quot; |310 mm / innenbelüftet<br /> |-<br /> | Beschleunigung, 0–100 km/h:* <br /> | align=&quot;center&quot; |4,5 s&lt;br /&gt;(4,3 s S-Tronic)<br /> |-<br /> | Beschleunigung, 0–200 km/h: <br /> | align=&quot;center&quot; |15,9 s&lt;br /&gt;<br /> |-<br /> | Höchstgeschwindigkeit:* <br /> | align=&quot;center&quot; |250 km/h (abgeregelt)&lt;br /&gt;280 km/h als Option (abgeregelt)<br /> |-<br /> |Kraftstoffart: <br /> | align=&quot;center&quot; |Super Plus<br /> |-<br /> |Tankvolumen:<br /> | align=&quot;center&quot; |60 l<br /> |-<br /> |Verbrauch (insgesamt):*<br /> | align=&quot;center&quot; |9,2 l/100 km&lt;br /&gt;(8,5 l/100 km)<br /> |-<br /> |CO2-Emission:*<br /> | align=&quot;center&quot; |214 g/km&lt;br /&gt;(197 g/km)<br /> |}<br /> &lt;nowiki&gt;*&lt;/nowiki&gt; &lt;small&gt;Werksangaben&lt;/small&gt;&lt;br /&gt;&lt;small&gt;Werte in Klammern für Doppelkupplungsgetriebe&lt;/small&gt;<br /> &lt;/div&gt;<br /> <br /> == Produktionsort ==<br /> Der ''Audi TT'' wird im ungarischen Audi-Werk [[Győr]] und in [[Ingolstadt]] gefertigt, wobei in Ingolstadt die [[Karosserie]] hergestellt und lackiert und der komplette ''Audi TT'' in Győr montiert wird.<br /> <br /> &lt;gallery&gt;<br /> Datei:Audi TT Györ.jpg|Endkontrolle des Audi TT in Győr<br /> Datei:Audi TT (transportready) Györ.jpg|Transportfertige Audi TT in Győr<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Jürgen Lewandowski, David Staretz, Herbert Völker: ''Das TT Buch.'' Delius Klasing, Bielefeld 1999, ISBN 3-7688-1117-4 (vergriffen)<br /> * James Ruppert: ''Audi TT – The complete Story.'' The Crowood Press, Marlborough 2003, ISBN 1-86126-585-9 (in englischer Sprache)<br /> * Dirk Maxeiner, Jürgen Lewandowski, Peter Vann: ''Excittement – Die neue Generation des Audi TT.'' Delius Klasing, Neuerscheinung 01/2007, ISBN 3-7688-1881-0<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{Commonscat|Audi TT|Audi TT}}<br /> * [http://www.audi.de/tt Der ''Audi TT'' auf der offiziellen Homepage von Audi]<br /> * [http://www.audi.de/de/brand/de/gebrauchtwagen/vorgaengermodelle/tt/tt_coupe.html Technische Daten von aktuellen und vergangenen Modellen]<br /> <br /> {{Navigationsleiste Audi-Modelle}}<br /> <br /> [[Kategorie:Sportcoupé]]<br /> [[Kategorie:Roadster]]<br /> <br /> [[bg:Ауди ТТ]]<br /> [[cs:Audi TT]]<br /> [[da:Audi TT]]<br /> [[el:Audi TT]]<br /> [[en:Audi TT]]<br /> [[es:Audi TT]]<br /> [[fa:آئودی تی‌تی]]<br /> [[fi:Audi TT]]<br /> [[fr:Audi TT]]<br /> [[hr:Audi TT]]<br /> [[hu:Audi TT]]<br /> [[id:Audi TT]]<br /> [[it:Audi TT]]<br /> [[ja:アウディ・TT]]<br /> [[mr:ऑडी टीटी]]<br /> [[nl:Audi TT]]<br /> [[no:Audi TT]]<br /> [[pl:Audi TT]]<br /> [[pt:Audi TT]]<br /> [[ro:Audi TT]]<br /> [[ru:Audi TT]]<br /> [[sk:Audi TT]]<br /> [[sv:Audi TT]]<br /> [[tr:Audi TT]]<br /> [[uk:Audi TT]]<br /> [[zh:奥迪TT]]</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Audi_TT_8J&diff=160625121 Audi TT 8J 2012-01-05T11:29:44Z <p>158.64.22.1: /* TT RS */</p> <hr /> <div>{{Infobox PKW-Modell Generationen<br /> |Marke=Audi<br /> |Modell=TT<br /> |Hersteller=[[Audi|Audi AG]]<br /> |von=1998<br /> |Klasse=[[Sportcoupé]]&lt;br /&gt;[[Roadster]]<br /> |Versionen=[[Coupé]], dreitürig&lt;br /&gt;[[Cabrio]], zweitürig<br /> |Vorgänger=[[Audi Coupé]]<br /> }}<br /> {{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br /> |Generation=1. Generation (''8N'')<br /> |Bild=Audi tt.jpg<br /> |Bild zeigt=Audi TT Coupé (1998–2000)<br /> |von=1998<br /> |bis=2006<br /> |Motoren=[[Ottomotor]]en:&lt;br /&gt;1,8–3,2 Liter&lt;br /&gt;(110−184 kW)<br /> |Länge=4041<br /> |Breite=1764<br /> |Höhe=1345<br /> |Radstand=2429<br /> |Gewicht=1205–1590<br /> }}<br /> {| class=&quot;wikitable float-right&quot; width=&quot;258&quot;<br /> | Sterne im [[Euro NCAP|Euro-NCAP]]-[[Crashtest]]&lt;ref&gt;http://www.euroncap.com/tests/audi_tt_2003/148.aspx&lt;/ref&gt;<br /> | [[Datei:Crashtest-Stern 4.svg|105px]]<br /> |}<br /> <br /> [[Datei:Audi TT Seitenansicht (2007-05-06) kl.JPG|thumb|Heck des TT Coupé]]<br /> [[Datei:2007-04-05 04 Audi TT Cabrio retusch.JPG|thumb|Audi TT Roadster (1999–2000)]]<br /> Der '''Audi TT''' ist ein [[Sportcoupé]] der [[Audi|Audi AG]], welches auch als [[Roadster]] angeboten wird.<br /> <br /> == TT 8N (1998–2006) ==<br /> === Entwicklung ===<br /> Die Entwicklung des ''Audi TT'' begann im September 1994 im Design-Zentrum des kalifornischen [[Simi Valley]]. Führender Designer des TT war [[Peter Schreyer]]. Im Jahr darauf wurde eine Studie des ''Audi TT'' [[Coupé]] auf der [[Internationale Automobilausstellung|IAA]] in Frankfurt der Öffentlichkeit vorgestellt. Etwas später folgte noch im selben Jahr die Vorstellung der TT-Roadster-Studie auf der [[Tokyo Motor Show]], die den Namen ''TTS'' erhielt – angelehnt an die [[NSU Motorenwerke|NSU-Tradition]] mit dem [[NSU Prinz|NSU Prinz TTS]]. Die positive Resonanz bei den Besuchern und den Motorzeitschrift-Journalisten führte bei Audi zu dem Entschluss, die Studie zu bauen – ohne große Änderungen. Nach nur drei Jahren Entwicklungszeit kam im Herbst 1998 das Coupé mit 1,8-Liter-[[Turbomotor]] und wahlweise 132 oder 165 kW (180 bzw. 225 PS) auf den Markt. Im Herbst 1999 wurde der vormalige ''TTS'' als ''TT Roadster'' vorgestellt.<br /> <br /> Die Audi-TT-Modelle knüpfen mit ihren Namen an die erfolgreiche Tradition von [[DKW]] ([[Auto Union]]) und NSU bei der [[Isle of Man TT|Tourist Trophy]] auf der [[Isle of Man]] an, einen Wettbewerb für Motorräder, den u.&amp;nbsp;a. [[Ewald Kluge]] 1938 auf DKW mit Drehschiebermotor sowie die NSU-Fahrer [[Werner Haas]] und [[Rupert Hollaus]] 1954 in ihren Klassen gewannen. Gelegentlich wird die Abkürzung TT auch mit ''Tradition und Technik'' belegt.<br /> <br /> Aufsehen erregte die erste Generation des TT nach seinem Verkaufsstart mit einigen Unfällen, bei denen auch Menschen zu Tode kamen. Das Fahrwerk überforderte den Durchschnittsfahrer mit einem hoch liegenden, aber gefährlich schmalen [[Grenzbereich]], in dem der Wagen in schnell gefahrenen Kurven kurzerhand von neutralem Fahrverhalten zu starkem [[Übersteuern (Fahrzeug)|Übersteuern]] tendierte. Diese Vorfälle fanden ein großes Echo in den Medien. Audi bot jedem Eigentümer den Einbau eines stabilisierenden Heckspoilers und eines optimierten Fahrwerkes an. Die Nachrüstung einer Stabilitätskontrolle ([[Elektronisches Stabilitätsprogramm|ESP]]), von da an serienmäßig, sollte jedoch wegen des tiefgreifenden Einbauaufwandes bei bereits verkauften Fahrzeugen nicht möglich sein. Auf Druck von Medien, Verbraucherschützern und nicht zuletzt auch der Kunden lenkte Audi jedoch schnell ein und bot auch die ESP-Nachrüstung gegen eine Selbstbeteiligung von 650&amp;nbsp;DM an. <br /> <br /> Der zweifache Rallye-Weltmeister [[Walter Röhrl]] brachte damals in einem Interview des [[NDR]] die Problematik des TT auf den Punkt: ''„Ich bin eine Runde gefahren, kam zurück, sagte: 'Nicht schlecht, aber für den normalen Menschen zu gefährlich. Wenn der bei 200 das Gas wegnimmt, [dann] fährt der rückwärts. Und das kann halt nur einer auf der Welt, der heißt Röhrl.' So habe ich ihm das Auto zurückgegeben und dann später kamen diese Unfälle.“''<br /> <br /> Auch gab es bei den TT-Quattro-Modellen, die von 1998 bis 2000 gebaut wurden, Probleme mit den hinteren Querlenkern. Nach einem Bericht der Fachzeitschrift [[auto motor und sport]] konnte die Lagerung des unteren Querlenkers an der Hinterachse auf Grund von Korrosion festsitzen und der Querlenker brechen. 15 Fälle von ungewöhnlichen Geräuschen an Querlenkern oder Brüchen seien bekannt geworden; Personenschäden habe es nicht gegeben. Audi schrieb 15.900 Halter von Audi TT sowie der allradgetriebenen Varianten von A3 und S3 zwecks Austausch der Gelenke und Querlenker an.<br /> <br /> Seit 2003 empfiehlt Audi die Verwendung von Super-Plus-Benzin (98 [[ROZ]]) für alle 1,8-l-Motoren ab 132&amp;nbsp;kW (180&amp;nbsp;PS). Die Formulierung, für den „Notbetrieb“ Normalbenzin mit mindestens 91 ROZ zu tanken, ist in der Betriebsanleitung nicht mehr enthalten.<br /> <br /> === Motoren ===<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |-style=&quot;background:#dddddd;&quot;<br /> !Modell || Hubraum || Zylinder || Leistung bei 1/min||Drehmoment bei 1/min ||Bauzeit || Antrieb ||Variante<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;8&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Vierzylinder''<br /> |-<br /> | 1.8 [[Turbolader|T]]<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 110&amp;nbsp;kW (150 PS)/ 5700<br /> | align=&quot;center&quot; |210&amp;nbsp;Nm bei 1750−4600<br /> | ''2002–09/2005''<br /> | Nur mit [[Frontantrieb]] erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 120&amp;nbsp;kW (163 PS)/ 5700<br /> | align=&quot;center&quot; |225&amp;nbsp;Nm bei 1950−4700<br /> | ''09/2005−2006''<br /> | Nur mit Frontantrieb erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 132 kW (180 PS)/ 5500<br /> | align=&quot;center&quot; |235&amp;nbsp;Nm bei 1950−5000<br /> | ''1998–09/2005''<br /> | Frontantrieb und [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 140&amp;nbsp;kW (190 PS)/ 5700<br /> | align=&quot;center&quot; |240&amp;nbsp;Nm bei 1980−5400<br /> | ''09/2005–2006''<br /> | Frontantrieb und quattro erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T quattro<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 165&amp;nbsp;kW (225 PS)/ 5900<br /> | align=&quot;center&quot; |280&amp;nbsp;Nm bei 2200−5500<br /> | ''1998–2005''<br /> | Nur mit quattro erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T quattro sport<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 176&amp;nbsp;kW (240 PS)/ 5700<br /> | align=&quot;center&quot; |320&amp;nbsp;Nm bei 2300−5000<br /> | ''2005–2006''<br /> | Nur mit quattro erhältlich<br /> | Coupé<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;8&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Sechszylinder''<br /> |-<br /> | 3.2 quattro<br /> | align=&quot;center&quot; |3189 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |[[VR6]]<br /> | 184&amp;nbsp;kW (250 PS)/ 6300<br /> | align=&quot;center&quot; |320&amp;nbsp;Nm bei 2800−3200<br /> | ''2003–2006''<br /> | Nur mit [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |}<br /> <br /> === Technische Daten ===<br /> &lt;div class=&quot;BoxenVerschmelzen&quot;&gt;<br /> &lt;div style=&quot;clear:both&quot; class=&quot;NavFrame&quot;&gt;<br /> &lt;div class=&quot;NavHead&quot;&gt;&lt;div align=&quot;left&quot;&gt;'''Technische Daten des Coupé (1998–2006)'''<br /> &lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> &lt;div class=&quot;NavContent&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#e8e8e8;&quot;<br /> ! width=&quot;31%&quot;|Modell:<br /> ! width=&quot;17,25%&quot;|Audi TT<br /> ! width=&quot;17,25%&quot;|Audi TT quattro<br /> ! width=&quot;17,25%&quot;|Audi TT quattro<br /> ! width=&quot;17,25%&quot;|Audi TT 3.2 quattro<br /> |-<br /> | Motor: || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |4-Zylinder (Reihe) mit Abgasturbolader und Ladeluftkühlung ||Sechszylinder-Ottomotor DOHC<br /> |-<br /> | [[Hubraum]]: || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |1781 cm³ ||3189 cm³<br /> |-<br /> | Bohrung x Hub: || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |81,0 x 86,4 mm ||84,0 x 95,9<br /> |-<br /> | Leistung bei 1/min: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |132 kW (180 PS) bei 5500 || align=&quot;center&quot; |165&amp;nbsp;kW (225 PS) bei 5900 ||184 kW (250 PS) / 6300<br /> |-<br /> | [[Drehmoment|Max. Drehmoment]] bei 1/min: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |235 Nm bei 1950–5000|| align=&quot;center&quot; |280 Nm bei 2200–5500 ||320 Nm bei 2800 - 3200<br /> |-<br /> | Verdichtung: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |9,5 : 1|| align=&quot;center&quot; |9,0 : 1 ||11,3<br /> |-<br /> | Max. Ladedruck: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |0,85 bar|| align=&quot;center&quot; |1,00 bar ||-<br /> |-<br /> | Ventilsteuerung: || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |zwei obenliegende [[Nockenwelle]]n (Zahnriemenantrieb), 5 Ventile pro Zylinder ||Rollenschlepphebel, 4 Ventile pro Zylinder<br /> |-<br /> | Kühlung: || colspan=&quot;4&quot; align=&quot;center&quot; | Wasser (Kühlerventilator thermostatisch gesteuert)<br /> |-<br /> | Getriebe: || align=&quot;center&quot; |5-Gang-Getriebe, Frontantrieb|| colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot;|6-Gang-Getriebe,&lt;br /&gt;Allradantrieb ||6-Gang Getriebe, 6-Gang Direktschaltgetriebe DSG<br /> |-<br /> | Radaufhängung vorn: || colspan=&quot;4&quot; align=&quot;center&quot; |Dreieckslenker mit McPherson-Federbeinen,&lt;br /&gt;Stoßdämpfern und Stabilisator<br /> |-<br /> | Radaufhängung hinten: || align=&quot;center&quot;|Verbundlenkerachse mit Schraubenfedern, Stoßdämpfern und Stabilisator||colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot;|Längs- und Doppelquerlenker mit Schraubenfedern,&lt;br /&gt;Stoßdämpfern und Stabilisator ||Längs-Doppelquerlenker-HA, Hilfsrahmen, Querstabilisator, Gasdruck-Dämpfer<br /> |-<br /> | [[Spurweite (Kraftfahrzeugtechnik)|Spurweite]] vorn/hinten: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |1528/1513 mm || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |1528/1505 mm<br /> |-<br /> | [[Radstand]]: || align=&quot;center&quot; |2422 mm || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |2429 mm <br /> |-<br /> | Reifengröße: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |205/55 R 16 || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |225/45 ZR 17<br /> |-<br /> | Maße L x B x H: || colspan=&quot;4&quot; align=&quot;center&quot; |4041 x 1764 x 1345 mm<br /> |-<br /> | Leergewicht:* || align=&quot;center&quot; |1205 kg|| align=&quot;center&quot; |1320 kg|| align=&quot;center&quot; |1395 kg ||1490, 1520<br /> |-<br /> | Beschleunigung, 0–100 km/h:* || align=&quot;center&quot; |7,4 s|| align=&quot;center&quot; |7,4 s|| align=&quot;center&quot; |6,4 s ||6,3/6,2<br /> |-<br /> | Höchstgeschwindigkeit:* || align=&quot;center&quot; |228 km/h|| align=&quot;center&quot; |226 km/h|| align=&quot;center&quot; |243 km/h ||250 km/h (abgeregelt)<br /> |-<br /> | ECE-Verbrauch: || align=&quot;center&quot; |8,0 l/100 km|| align=&quot;center&quot; |8,9 l/100 km|| align=&quot;center&quot; |9,2 l/100 km ||10,6 / 9,8 l/100 km<br /> |-<br /> | Grundpreis: || align=&quot;center&quot; |52.800,00 DM (27.000,00 Euro)|| align=&quot;center&quot; |–|| align=&quot;center&quot; |62.000,00 DM (31.700,00 Euro)<br /> |}<br /> &lt;small&gt;* Werksangaben&lt;/small&gt;<br /> &lt;/div&gt;&lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> <br /> === Modellpflege ===<br /> Zwei Jahre nach der Markteinführung wurden das Fahrwerk und einzelne Karosserieelemente des ''Audi TT'' modifiziert. Alle Modelle erhielten einen kleinen Heckspoiler und [[Elektronisches Stabilitätsprogramm|ESP]], da das instabile Fahrverhalten des Fahrzeugs zu einigen Unfällen geführt hatte.<br /> <br /> [[Datei:Ttr sommer.jpg|thumb|left|Audi TT Roadster (2000–2006)]]<br /> Ab September 2005 wurden die beiden kleinsten Motorvarianten durch stärkere ersetzt. Die Leistungen stiegen von 110 auf 120&amp;nbsp;kW (150 auf 163&amp;nbsp;PS) und von 132 auf 140&amp;nbsp;kW (180 auf 190&amp;nbsp;PS). Die Drehmomente wurden auf 225&amp;nbsp;Nm (vorher 210 Nm) bzw. 240 Nm (235 Nm) erhöht. Die Preise der Basismodelle blieben unverändert.<br /> <br /> Ab August 2003 wurde der TT auch mit einem 3,2-Liter-[[VR6]]-Motor, bekannt aus dem [[VW Golf V#Golf R32|VW Golf R32]], angeboten und konnte nun mit einem [[Direktschaltgetriebe]] (DSG) kombiniert werden. Im TT leistet der Sechszylinder 184&amp;nbsp;kW (250&amp;nbsp;PS).<br /> <br /> Im April 2005 kam die Sonderedition ''TT quattro Sport'' auf den Markt. In dieser Modellversion leistete der 1,8-Liter-[[Turbolader|Turbomotor]] bei höherem Ladedruck 176&amp;nbsp;kW (240&amp;nbsp;PS) – damit war der ''TT quattro Sport'' der leistungsstärkste ''TT'' mit Turbomotor. Die Gewichtsverteilung wurde optimiert, indem die Batterie wie im VR6-Modell im Heck untergebracht wurde. Des Weiteren wurden rund 75 kg eingespart, indem beispielsweise auf die Sitze im Fond verzichtet wurde und vorne leichtere Schalensitze installiert wurden. Dies alles sorgt dafür, dass die Fahrleistungen über denen des Sechszylinders liegen.<br /> <br /> === Motorsport ===<br /> Die Firma [[Abt Sportsline]] in Kempten setzte 4 Jahre in der [[DTM]] Audi TTR DTM Modelle ein. Im Jahr 2002 wurde der Fahrertitel durch [[Laurent Aïello]] errungen. Nach dem Werkseinstieg im Jahr 2004 löste der A4 DTM den TTR DTM ab.<br /> <br /> == TT 8J (seit 2006) ==<br /> {{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br /> |Generation=2. Generation (''8J'')<br /> |Bild=Audi TT Coupé II front 20100503.jpg<br /> |Bild zeigt=Audi TT Coupé (2006–2010)<br /> |von=2006<br /> |Motoren=[[Ottomotor]]en:&lt;br /&gt;1,8−3,2 Liter&lt;br /&gt;(118−250 kW)&lt;br /&gt;[[Dieselmotor]]:&lt;br /&gt;2,0 Liter&lt;br /&gt;(125 kW)<br /> |Länge=4178–4198<br /> |Breite=1842<br /> |Höhe=1348–1358<br /> |Radstand=2468<br /> |Gewicht=1240–1510<br /> }}<br /> <br /> Der Nachfolger des ursprünglichen Fahrzeugs, das ''Audi TT Coupé'', wurde am 8. April 2006 vorgestellt.<br /> <br /> Neben einigen optischen Änderungen sowohl am Exterieur als auch am Interieur gibt es auch bei der Technik Neuerungen: Mit dem neuen TT wird erstmals das adaptive Dämpfersystem ''Audi magnetic ride'' optional angeboten. Des Weiteren wird im neuen TT eine Weiterentwicklung des ASF (Audi Space Frame) verwendet, eine Materialkombination aus Aluminium und Stahl, die das Fahrzeug leichter macht.<br /> <br /> Zum Verkaufsstart sind der 2,0-Liter-[[Turbomotor]] (Reihenvierzylinder) mit 147&amp;nbsp;kW (200&amp;nbsp;PS) sowie der 3,2-Liter-V6 mit 184&amp;nbsp;kW (250&amp;nbsp;PS) verfügbar. Beide sind mit dem [[Doppelkupplungsgetriebe]] ''S tronic'' (ehemals DSG) kombinierbar. <br /> Als Einstiegsmotorisierung wurde im Frühjahr 2008 der neuentwickelte 1,8-Liter-[[TFSI]]-Motor mit 118&amp;nbsp;kW (160&amp;nbsp;PS) vorgestellt. Außerdem wurde zeitgleich ein 2,0-Liter-Dieselmotor mit 125&amp;nbsp;kW (170&amp;nbsp;PS) präsentiert.<br /> <br /> Der neue TT [[Roadster]] wird seit März 2007 ausgeliefert.<br /> <br /> &lt;gallery&gt;<br /> Datei:Audi TT Coupé II rear 20100503.jpg|Heck des TT Coupé<br /> Datei:Audi_TT_Roadster_rear_20080926.jpg|Audi TT Roadster&lt;br /&gt;(2007–2010)<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> === Modellpflege ===<br /> [[Datei:Audi TT 2.0 T Facelift.JPG|thumb|Audi TT Coupé (seit 2010)]]<br /> [[Datei:Audi TT Roadster TFSI (8J) Facelift front 20100805.jpg|thumb|Audi TT Roadster (seit 2010)]]<br /> [[Datei:Audi TT Roadster TFSI (8J) Facelift rear-1 20100805.jpg|thumb|Heckansicht]]<br /> Auf der [[Auto Mobil International|AMI]] 2010 wurde die Faceliftversion des TT vorgestellt, die seit Ende Mai 2010 verkauft wird. <br /> <br /> Äußerlich wurde der TT an Front- und Heckpartie etwas verändert, die Scheinwerfer wurden überarbeitet und es stehen neue Lackierungen zur Auswahl. Der Innenraum zeigt ebenfalls nur kleine Änderungen wie Applikationen und neue Innenfarben. <br /> <br /> Motorentechnisch gibt es mehrere Änderungen. Der 3.2 VR6 fiel aus dem Programm und der 147 kW starke 2.0 TFSI wurde durch den ebenfalls mit zwei Litern Hubraum ausgestatteten und 155 kW starken Motor (CDNC) aus dem [[VW Golf VI]] [[Golf GTI|GTI]] ersetzt,&lt;ref&gt;Auto Motor und Sport, Heft 9 vom 8. April 2010, Seite 48&lt;/ref&gt; den Audi wie im A4/A5 mit einer variablen Ventilsteuerung ausstattete, was gegenüber dem Motor im Golf GTI 70 Nm mehr Drehmoment verschafft.<br /> <br /> === Motoren ===<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |-style=&quot;background:#dddddd;&quot;<br /> !Modell || Hubraum || Zylinder || Leistung || Bauzeit || Bemerkung<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;6&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Vierzylinder Benziner''<br /> |-<br /> | 1.8 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; |1798 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 118&amp;nbsp;kW (160 PS), 250&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 06/2008''<br /> | Nur mit [[Frontantrieb]] erhältlich<br /> |-<br /> | 2.0 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 147&amp;nbsp;kW (200 PS), 280&amp;nbsp;Nm<br /> | ''06/2006 bis 05/2010''<br /> | Frontantrieb und [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> |-<br /> | 2.0 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 155&amp;nbsp;kW (211 PS), 350&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 05/2010''<br /> | Frontantrieb und [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> |-<br /> | 2.0 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 200&amp;nbsp;kW (272 PS), 350&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 06/2008''<br /> | Nur als TTS mit Quattro-Antrieb erhältlich<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;6&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Fünfzylinder''<br /> |-<br /> | 2.5 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; | 2480cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R5<br /> | 250&amp;nbsp;kW (340 PS), 450&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 06/2009''<br /> | Nur als TT RS mit Quattro-Antrieb erhältlich<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;6&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Sechszylinder''<br /> |-<br /> | 3.2 quattro<br /> | align=&quot;center&quot; |3189 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |[[VR6]]<br /> | 184&amp;nbsp;kW (250 PS), 320&amp;nbsp;Nm<br /> | ''06/2006 bis 05/2010''<br /> | Nur mit [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;6&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Vierzylinder Diesel''<br /> |-<br /> | 2.0 TDI<br /> | align=&quot;center&quot; |1968 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 125&amp;nbsp; kW (170 PS), 350&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 06/2008''<br /> | Nur mit quattro erhältlich<br /> |}<br /> <br /> === Technische Daten des Coupé (2008) ===<br /> &lt;div class=&quot;BoxenVerschmelzen&quot;&gt;<br /> &lt;div style=&quot;clear:both&quot; class=&quot;NavFrame&quot;&gt;<br /> &lt;div class=&quot;NavHead&quot;&gt;&lt;div align=&quot;left&quot;&gt;'''Technische Daten'''<br /> &lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> &lt;div class=&quot;NavContent&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#e8e8e8;&quot;<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Modell:<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TT 1.8 [[Turbolader|TFSI]]<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TT 2.0 TFSI<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TTS 2.0 TFSI [[Quattro-Antrieb|quattro]]<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TT 3.2 quattro<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TT 2.0 [[TDI-Motor|TDI]] ([[Common-Rail|CR]]) quattro<br /> |-<br /> | Motor: <br /> | align=&quot;center&quot; colspan=&quot;3&quot; |4-Zylinder (Reihe) &lt;/br&gt;mit Benzindirekteinspritzung, &lt;/br&gt;Abgasturbolader mit Ladeluftkühler<br /> | align=&quot;center&quot; |[[VR6]]-Zylinder &lt;/br&gt;mit Saugrohreinspritzung<br /> | align=&quot;center&quot; |4-Zylinder (Reihe) &lt;/br&gt;mit TDI-Direkteinspritzung, &lt;/br&gt;Abgasturbolader mit Ladeluftkühler <br /> <br /> |-<br /> | [[Hubraum]]: <br /> | align=&quot;center&quot; |1798 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |3189 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |1968 cm³<br /> |-<br /> | Bohrung x Hub: <br /> | align=&quot;center&quot; |82,5 × 84,1 mm<br /> | align=&quot;center&quot; |82,5 × 92,8 mm<br /> | align=&quot;center&quot; |82,5 × 92,8 mm<br /> | align=&quot;center&quot; |84,0 × 95,9 mm<br /> | align=&quot;center&quot; |82,5 × 92,8 mm<br /> |-<br /> | Leistung bei 1/min: <br /> | align=&quot;center&quot; |118&amp;nbsp;kW (160 PS) bei 4500–6300<br /> | align=&quot;center&quot; |147&amp;nbsp;kW (200 PS) bei 5100–6000<br /> | align=&quot;center&quot; |200&amp;nbsp;kW (272 PS) bei 6000 <br /> | align=&quot;center&quot; |184&amp;nbsp;kW (250 PS) bei 6300<br /> | align=&quot;center&quot; |125&amp;nbsp;kW (170 PS) bei 4200<br /> |-<br /> | [[Drehmoment|Max. Drehmoment]] bei 1/min: <br /> | align=&quot;center&quot; |250 Nm bei 1500−4500<br /> | align=&quot;center&quot; |280 Nm bei 1800−5000<br /> | align=&quot;center&quot; |350 Nm bei 2500−5000<br /> | align=&quot;center&quot; |320 Nm bei 2500–3000<br /> | align=&quot;center&quot; |350 Nm bei 1750–2500<br /> |-<br /> | Max. Ladedruck: <br /> | align=&quot;center&quot; |0,65 bar<br /> | align=&quot;center&quot; |0,70 bar<br /> | align=&quot;center&quot; |1,2 bar<br /> | align=&quot;center&quot; |–<br /> | align=&quot;center&quot; |1,2 bar<br /> |-<br /> | Ventilsteuerung: <br /> | align=&quot;center&quot; colspan=&quot;3&quot; |zwei obenliegende [[Nockenwelle]]n (Zahnriemenantrieb), &lt;/br&gt;4 Ventile pro Zylinder<br /> | align=&quot;center&quot; |zwei obenliegende Nockenwellen&lt;/br&gt;je Zylinderreihe,&lt;/br&gt;4 Ventile pro Zylinder<br /> | align=&quot;center&quot; |zwei obenliegende Nockenwellen (Zahnriemenantrieb), &lt;/br&gt;4 Ventile pro Zylinder<br /> |-<br /> | Antriebsart:<br /> | colspan=&quot;2&quot; |Vorderradantrieb <br /> | permanenter Allradantrieb <br /> | permanenter Allradantrieb&lt;/br&gt; mit elektronisch geregelter Lamellenkupplung, elektronische Differenzialsperre (EDS)<br /> | permanenter Allradantrieb<br /> |-<br /> | Getriebe: <br /> | align=&quot;center&quot; colspan=&quot;5&quot; |6-Gang-Getriebe<br /> |-<br /> | Getriebe, optional:<br /> | align=&quot;center&quot; |-<br /> | align=&quot;center&quot; colspan=&quot;3&quot; |6-Gang-S tronic<br /> | align=&quot;center&quot; |-<br /> |-<br /> | Radaufhängung vorn: || colspan=&quot;5&quot; align=&quot;center&quot; |Querlenker mit [[McPherson-Federbein]]en <br /> |-<br /> | Radaufhängung hinten: || colspan=&quot;5&quot; align=&quot;center&quot;|Längs- und Querlenker mit Schraubenfedern und Stoßdämpfern <br /> |-<br /> | [[Spurweite (Kraftfahrzeugtechnik)|Spurweite]] vorn/hinten: || colspan=&quot;5&quot; align=&quot;center&quot; |1572/1558 mm <br /> |-<br /> | Reifengröße: <br /> | align=&quot;center&quot; |225/55 R 16 <br /> | align=&quot;center&quot; |225/55 R 16 <br /> | align=&quot;center&quot; |245/40 R 18 <br /> | align=&quot;center&quot; |245/45 R 17<br /> | align=&quot;center&quot; |225/55 R 16<br /> |-<br /> | [[Leergewicht]] (ohne Fahrer):* <br /> | align=&quot;center&quot; |1240 kg<br /> | align=&quot;center&quot; |1260 kg<br /> | align=&quot;center&quot; |1395 kg<br /> | align=&quot;center&quot; |1410 kg<br /> | align=&quot;center&quot; |1370 kg<br /> |-<br /> | Beschleunigung, 0–100 km/h:* <br /> | align=&quot;center&quot; |7,2 s<br /> | align=&quot;center&quot; |6,6 s<br /> | align=&quot;center&quot; |5,4 s<br /> | align=&quot;center&quot; |5,9 s<br /> | align=&quot;center&quot; |7,5 s<br /> |-<br /> | Höchstgeschwindigkeit:* <br /> | align=&quot;center&quot; |226 km/h<br /> | align=&quot;center&quot; |240 km/h<br /> | align=&quot;center&quot; |250 km/h (abgeregelt)<br /> | align=&quot;center&quot; |250 km/h (abgeregelt) <br /> | align=&quot;center&quot; |226 km/h <br /> |-<br /> |Kraftstoffart: <br /> | align=&quot;center&quot; |Super<br /> | colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |Super Plus<br /> | align=&quot;center&quot; |Diesel<br /> |-<br /> |Verbrauch (insgesamt):*<br /> | align=&quot;center&quot; |6,7 l/100 km<br /> | align=&quot;center&quot; |7,7 l/100 km<br /> | align=&quot;center&quot; |8,0 l/100 km<br /> | align=&quot;center&quot; |10,3 l/100 km<br /> | align=&quot;center&quot; |5,3 l/100 km<br /> |-<br /> |CO2-Emission:*<br /> | align=&quot;center&quot; |155 g/km<br /> | align=&quot;center&quot; |183 g/km<br /> | align=&quot;center&quot; |188 g/km<br /> | align=&quot;center&quot; |247 g/km<br /> | align=&quot;center&quot; |139 g/km<br /> |}<br /> *&lt;small&gt;Audi Werksangaben&lt;/small&gt;<br /> &lt;/div&gt;&lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> <br /> === Modellbasis ===<br /> Technisch basierte die erste Generation des ''Audi TT'' auf der [[Plattform (Automobil)|Plattform]] des [[Audi A3]], ebenso Basis des Golf der vierten Generation (VW-Plattform [[PQ34]]), wobei die hintere [[Verbundlenkerachse]] der [[VW Golf|Golf]]-Modelle, die de facto eine teilelastische [[Starrachse]] darstellt, bei den [[Quattro-Antrieb|quattro]]-Modellen gegen eine [[Einzelradaufhängung]] mit einem Längs- und zwei Querlenkern ausgetauscht wurde.<br /> <br /> Die zweite Generation des ''Audi TT'' nutzt die vom [[VW Golf|Golf&amp;nbsp;V]] und der zweiten Generation des [[Audi A3]] bekannte Technik (VW-Plattform [[PQ35]]). Sie wurde aber u. a. wegen der deutlich größeren Räder stark modifiziert. Die Vorderachse ist ein weitgehend neu entwickeltes [[McPherson-Federbein]] mit versetzten Schwenklagern, die Hinterachse ist eine Vierlenker-Konstruktion. Um eine Gewichtsverteilung von 58&amp;nbsp;:&amp;nbsp;42 zu erreichen, wurde der [[Audi-Spaceframe]] (ASF) zu zwei Dritteln aus Aluminium gefertigt. Innovation ist auch das ''Audi magnetic ride'', ein spezielles magneto-rheologisches [[Stoßdämpfer]]öl, das eine dynamische Anpassung der Dämpfungseigenschaften an die jeweilige Fahrsituation ermöglicht. Die Anpassung erfolgt durch ein extern beeinflussbares Magnetfeld, wodurch das mit Metallpartikeln versehene Öl in den Stoßdämpfern seine Viskosität und damit die Härte dieser verändert.<br /> <br /> Wie beim A3 entspricht der [[Quattro-Antrieb|Quattro-Allradantrieb]] daher auch nicht einem Allrad mit dem für Audi typischen [[Torsen-Ausgleichsgetriebe]], sondern wurde vom [[VW Golf]] [[4Motion]] mit [[Haldex-Kupplung]] übernommen.<br /> <br /> === TTS ===<br /> [[Datei:Audi TTS Coupé Eissilber.JPG|thumb|left|Audi TTS Coupé]]<br /> [[Datei:Audi TTS Cabrio BJ2008.jpg|thumb|right|Audi TTS Roadster]]<br /> Der TTS ist die Sportvariante des Audi TT; er wurde im zweiten Quartal 2008 vorgestellt. Als Motor wird das 2-Liter-TFSI-Aggregat mit 200&amp;nbsp;kW (272&amp;nbsp;PS) verwendet. <br /> Nach Werksangaben benötigt das Fahrzeug von 0 auf 100 km/h 5,0 s (Coupé) bzw. 5,2 s (Roadster).<br /> Durch zugeschaltete Launch-Control benötigt der TTS 4,8 Sekunden von 0-100 km/h.<br /> Der gesamte Ansaugtrakt, die Abgasanlage und der Turbolader wurden optimiert bzw. vergrößert. Serienmäßig kommt ein [[Magnetic-Ride]]-Sportfahrwerk zum Einsatz. Die Anbauteile wurden insgesamt überarbeitet. Frontschürze, Heckdiffusor und Seitenschweller sind speziell für den TTS gestaltet. Wie bei den S-Modellen üblich, hat der TTS alufarbene Spiegelkappen. Die Abgasanlage ist zweiflutig mit vier ovalen Endrohren. Eine Auspuffklappe dient dazu, die gesetzlichen Richtlinien bezüglich der Lautstärke innerorts einzuhalten. Das ESP ist in zwei Stufen regelbar, lässt sich jedoch nicht ganz abschalten. Die Scheinwerfer wurden neu gezeichnet und enthalten ein LED-Tagfahrlicht, das aus zwölf LEDs besteht. Neben einem Sechsgangschaltgetriebe ist gegen Aufpreis das automatisierte [[Doppelkupplungsgetriebe]] ''S&amp;nbsp;tronic'' verfügbar. Außerdem hat der TTS deutlich größere Bremsscheiben als die leistungsschwächeren Modellvarianten, um trotz der höheren Motorleistung einem Nachlassen der Bremskraft (Fading-Effekt) bei längerer Beanspruchung entgegenzuwirken.<br /> <br /> === TT RS ===<br /> [[Datei:Audi TT-RS.jpg|miniatur|links|Audi TT RS Coupé]]<br /> [[Datei:Audi TT RS Roadster.JPG|miniatur|Audi TT RS Roadster]]<br /> <br /> Der TT RS ist die stärkste und schnellste Sportvariante des Audi TT; er wurde im ersten Quartal 2009 vorgestellt. <br /> <br /> Angetrieben wird er von einem stark modifizierten, aus dem US-Modell des VW Jetta entnommenen Reihenfünfzylinder, der als 2,5-l-TFSI 250&amp;nbsp;kW (340&amp;nbsp;PS) leistet. Hochfester Vermikulargraphitguss für das Kurbelgehäuse, Kolben aus Aluminiumguss, geschmiedete Pleuel, natriumgekühlte Auslassventile, um je 42 Grad hydraulisch verstellbare Nockenwellen mit zweistufigem Kettentrieb, TFSI-Einspritztechnik, ein vom V10-Triebwerk des R8 abgeleiteter Zylinderkopf und zu guter Letzt ein ungewöhnlich groß dimensionierter Turbolader verhelfen dem Aggregat zu einem vergleichsweise niedrigen Gewicht und einem maximalen Drehmoment von 450 Nm, das zwischen 1600 und 5300/min anliegt.<br /> <br /> Das Fahrzeug beschleunigt per manuellem 6-Gang Schaltgetriebe von 0 auf 100 km/h 4,6 s (Coupé) bzw. 4,7 s (Roadster) und erreicht 200 km/h in 15,9 s (Coupé) bzw. 16,9 s (Roadster). Seit September 2010 ist neben dem manuellen 6-Gang-Schaltgetriebe auch ein ''S&amp;nbsp;tronic'' 7-Gang-[[Doppelkupplungsgetriebe]] verfügbar. Mit diesem beschleunigt der TT RS durch optimierte Schaltzeiten ohne Zugkraftunterbrechnung von 0 auf 100 km/h in 4,3 s (Coupé) bzw. 4,4 s (Roadster). <br /> <br /> Äußerlich hebt sich der TT RS von den übrigen Varianten der Baureihe durch einen Kühlergrill mit schwarz glänzendem Rautengitter und Stoßfänger mit vergrößerten Lufteinlässen vorne, eine Hochleistungs-Bremsanlage mit 370 mm Verbundscheiben vorne sowie im hinteren Bereich durch einen Diffusoreinsatz und <br /> einen feststehenden Heckflügel ab. Die Abgasanlage ist zweiflutig und mit zwei großen ovalen Endrohren ausgeführt. Zusätzlich sind die Abgasanlagen mit Schaltklappen ausgestattet. Mittels der Sporttaste in der Mittelkonsole kann so die Charakteristik der Abgasanlage verändert und eingestellt werden.<br /> <br /> Über das Fahrerinformationssystem sind zusätzliche Daten über Ladedruck, Öltemperatur und Rundenzeit abrufbar; auf Wunsch sind Schalensitze erhältlich. Per Sporttaste kann ebenfalls das Ansprechverhalten auf Gaspedalbewegungen erhöht werden. <br /> <br /> Die Höchstgeschwindigkeit des TT RS wird serienmäßig bei 250 km/h elektronisch abgeregelt, kann jedoch ab Werk gegen Aufpreis auf 280 km/h begrenzt werden. Die Kraftübertragung erfolgt über den permanenten Allradantrieb quattro. <br /> <br /> &lt;div class=&quot;NavContent&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#e8e8e8;&quot;<br /> |<br /> ! Audi TT RS<br /> |-<br /> | Motor: <br /> | align=&quot;center&quot; |5-Zylinder (Reihe) &lt;/br&gt;mit Benzindirekteinspritzung, &lt;/br&gt;Abgasturbolader mit Ladeluftkühler<br /> |-<br /> | [[Hubraum]]: <br /> | align=&quot;center&quot; |2480 cm³<br /> |-<br /> | Bohrung × Hub: <br /> | align=&quot;center&quot; | 82,5 × 92,8 mm <br /> |-<br /> | Leistung bei 1/min: <br /> | align=&quot;center&quot; |470&amp;nbsp;kW (650 PS) bei 5400–6500<br /> |-<br /> | [[Drehmoment|Max. Drehmoment]] bei 1/min: <br /> | align=&quot;center&quot; |450 Nm bei 1600–5300 <br /> |-<br /> | Max. Ladedruck: <br /> | align=&quot;center&quot; |1,2 bar<br /> |-<br /> | Ventilsteuerung: <br /> | align=&quot;center&quot; |zwei obenliegende [[Nockenwelle]]n (Kettenantrieb), &lt;/br&gt;4 Ventile pro Zylinder<br /> |-<br /> | Getriebe: <br /> | align=&quot;center&quot;|6-Gang-Schaltgetriebe&lt;br /&gt;7-Gang S-Tronic (optional)<br /> |-<br /> | Antriebsart:<br /> | Permanenter Allradantrieb quattro mit elektronisch geregelter<br /> Lamellenkupplung, Elektronische Differenzialsperre EDS <br /> |-<br /> | Radaufhängung vorn: <br /> | colspan=&quot;1&quot; align=&quot;center&quot; |Querlenker mit [[McPherson-Federbein]]en <br /> |-<br /> | Radaufhängung hinten: <br /> | colspan=&quot;1&quot; align=&quot;center&quot;|Längs- und Querlenker mit Schraubenfedern und Stoßdämpfern <br /> |-<br /> | [[Spurweite (Kraftfahrzeugtechnik)|Spurweite]] vorn/hinten: <br /> | colspan=&quot;1&quot; align=&quot;center&quot; |1572/1558 mm <br /> |-<br /> | Reifengröße: <br /> | align=&quot;center&quot; |245/40 R 18<br /> |-<br /> | Bremsen vorn:<br /> | align=&quot;center&quot; |370 mm / innenbelüftet, gelocht, Verbundscheiben<br /> |-<br /> | Bremsen hinten:<br /> | align=&quot;center&quot; |310 mm / innenbelüftet<br /> |-<br /> | Beschleunigung, 0–100 km/h:* <br /> | align=&quot;center&quot; |4,5 s&lt;br /&gt;(4,3 s S-Tronic)<br /> |-<br /> | Beschleunigung, 0–200 km/h: <br /> | align=&quot;center&quot; |15,9 s&lt;br /&gt;<br /> |-<br /> | Höchstgeschwindigkeit:* <br /> | align=&quot;center&quot; |250 km/h (abgeregelt)&lt;br /&gt;280 km/h als Option (abgeregelt)<br /> |-<br /> |Kraftstoffart: <br /> | align=&quot;center&quot; |Super Plus<br /> |-<br /> |Tankvolumen:<br /> | align=&quot;center&quot; |60 l<br /> |-<br /> |Verbrauch (insgesamt):*<br /> | align=&quot;center&quot; |9,2 l/100 km&lt;br /&gt;(8,5 l/100 km)<br /> |-<br /> |CO2-Emission:*<br /> | align=&quot;center&quot; |214 g/km&lt;br /&gt;(197 g/km)<br /> |}<br /> &lt;nowiki&gt;*&lt;/nowiki&gt; &lt;small&gt;Werksangaben&lt;/small&gt;&lt;br /&gt;&lt;small&gt;Werte in Klammern für Doppelkupplungsgetriebe&lt;/small&gt;<br /> &lt;/div&gt;<br /> <br /> == Produktionsort ==<br /> Der ''Audi TT'' wird im ungarischen Audi-Werk [[Győr]] und in [[Ingolstadt]] gefertigt, wobei in Ingolstadt die [[Karosserie]] hergestellt und lackiert und der komplette ''Audi TT'' in Győr montiert wird.<br /> <br /> &lt;gallery&gt;<br /> Datei:Audi TT Györ.jpg|Endkontrolle des Audi TT in Győr<br /> Datei:Audi TT (transportready) Györ.jpg|Transportfertige Audi TT in Győr<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Jürgen Lewandowski, David Staretz, Herbert Völker: ''Das TT Buch.'' Delius Klasing, Bielefeld 1999, ISBN 3-7688-1117-4 (vergriffen)<br /> * James Ruppert: ''Audi TT – The complete Story.'' The Crowood Press, Marlborough 2003, ISBN 1-86126-585-9 (in englischer Sprache)<br /> * Dirk Maxeiner, Jürgen Lewandowski, Peter Vann: ''Excittement – Die neue Generation des Audi TT.'' Delius Klasing, Neuerscheinung 01/2007, ISBN 3-7688-1881-0<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{Commonscat|Audi TT|Audi TT}}<br /> * [http://www.audi.de/tt Der ''Audi TT'' auf der offiziellen Homepage von Audi]<br /> * [http://www.audi.de/de/brand/de/gebrauchtwagen/vorgaengermodelle/tt/tt_coupe.html Technische Daten von aktuellen und vergangenen Modellen]<br /> <br /> {{Navigationsleiste Audi-Modelle}}<br /> <br /> [[Kategorie:Sportcoupé]]<br /> [[Kategorie:Roadster]]<br /> <br /> [[bg:Ауди ТТ]]<br /> [[cs:Audi TT]]<br /> [[da:Audi TT]]<br /> [[el:Audi TT]]<br /> [[en:Audi TT]]<br /> [[es:Audi TT]]<br /> [[fa:آئودی تی‌تی]]<br /> [[fi:Audi TT]]<br /> [[fr:Audi TT]]<br /> [[hr:Audi TT]]<br /> [[hu:Audi TT]]<br /> [[id:Audi TT]]<br /> [[it:Audi TT]]<br /> [[ja:アウディ・TT]]<br /> [[mr:ऑडी टीटी]]<br /> [[nl:Audi TT]]<br /> [[no:Audi TT]]<br /> [[pl:Audi TT]]<br /> [[pt:Audi TT]]<br /> [[ro:Audi TT]]<br /> [[ru:Audi TT]]<br /> [[sk:Audi TT]]<br /> [[sv:Audi TT]]<br /> [[tr:Audi TT]]<br /> [[uk:Audi TT]]<br /> [[zh:奥迪TT]]</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Audi_TT_FV&diff=97961584 Audi TT FV 2012-01-05T11:29:44Z <p>158.64.22.1: /* TT RS */</p> <hr /> <div>{{Infobox PKW-Modell Generationen<br /> |Marke=Audi<br /> |Modell=TT<br /> |Hersteller=[[Audi|Audi AG]]<br /> |von=1998<br /> |Klasse=[[Sportcoupé]]&lt;br /&gt;[[Roadster]]<br /> |Versionen=[[Coupé]], dreitürig&lt;br /&gt;[[Cabrio]], zweitürig<br /> |Vorgänger=[[Audi Coupé]]<br /> }}<br /> {{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br /> |Generation=1. Generation (''8N'')<br /> |Bild=Audi tt.jpg<br /> |Bild zeigt=Audi TT Coupé (1998–2000)<br /> |von=1998<br /> |bis=2006<br /> |Motoren=[[Ottomotor]]en:&lt;br /&gt;1,8–3,2 Liter&lt;br /&gt;(110−184 kW)<br /> |Länge=4041<br /> |Breite=1764<br /> |Höhe=1345<br /> |Radstand=2429<br /> |Gewicht=1205–1590<br /> }}<br /> {| class=&quot;wikitable float-right&quot; width=&quot;258&quot;<br /> | Sterne im [[Euro NCAP|Euro-NCAP]]-[[Crashtest]]&lt;ref&gt;http://www.euroncap.com/tests/audi_tt_2003/148.aspx&lt;/ref&gt;<br /> | [[Datei:Crashtest-Stern 4.svg|105px]]<br /> |}<br /> <br /> [[Datei:Audi TT Seitenansicht (2007-05-06) kl.JPG|thumb|Heck des TT Coupé]]<br /> [[Datei:2007-04-05 04 Audi TT Cabrio retusch.JPG|thumb|Audi TT Roadster (1999–2000)]]<br /> Der '''Audi TT''' ist ein [[Sportcoupé]] der [[Audi|Audi AG]], welches auch als [[Roadster]] angeboten wird.<br /> <br /> == TT 8N (1998–2006) ==<br /> === Entwicklung ===<br /> Die Entwicklung des ''Audi TT'' begann im September 1994 im Design-Zentrum des kalifornischen [[Simi Valley]]. Führender Designer des TT war [[Peter Schreyer]]. Im Jahr darauf wurde eine Studie des ''Audi TT'' [[Coupé]] auf der [[Internationale Automobilausstellung|IAA]] in Frankfurt der Öffentlichkeit vorgestellt. Etwas später folgte noch im selben Jahr die Vorstellung der TT-Roadster-Studie auf der [[Tokyo Motor Show]], die den Namen ''TTS'' erhielt – angelehnt an die [[NSU Motorenwerke|NSU-Tradition]] mit dem [[NSU Prinz|NSU Prinz TTS]]. Die positive Resonanz bei den Besuchern und den Motorzeitschrift-Journalisten führte bei Audi zu dem Entschluss, die Studie zu bauen – ohne große Änderungen. Nach nur drei Jahren Entwicklungszeit kam im Herbst 1998 das Coupé mit 1,8-Liter-[[Turbomotor]] und wahlweise 132 oder 165 kW (180 bzw. 225 PS) auf den Markt. Im Herbst 1999 wurde der vormalige ''TTS'' als ''TT Roadster'' vorgestellt.<br /> <br /> Die Audi-TT-Modelle knüpfen mit ihren Namen an die erfolgreiche Tradition von [[DKW]] ([[Auto Union]]) und NSU bei der [[Isle of Man TT|Tourist Trophy]] auf der [[Isle of Man]] an, einen Wettbewerb für Motorräder, den u.&amp;nbsp;a. [[Ewald Kluge]] 1938 auf DKW mit Drehschiebermotor sowie die NSU-Fahrer [[Werner Haas]] und [[Rupert Hollaus]] 1954 in ihren Klassen gewannen. Gelegentlich wird die Abkürzung TT auch mit ''Tradition und Technik'' belegt.<br /> <br /> Aufsehen erregte die erste Generation des TT nach seinem Verkaufsstart mit einigen Unfällen, bei denen auch Menschen zu Tode kamen. Das Fahrwerk überforderte den Durchschnittsfahrer mit einem hoch liegenden, aber gefährlich schmalen [[Grenzbereich]], in dem der Wagen in schnell gefahrenen Kurven kurzerhand von neutralem Fahrverhalten zu starkem [[Übersteuern (Fahrzeug)|Übersteuern]] tendierte. Diese Vorfälle fanden ein großes Echo in den Medien. Audi bot jedem Eigentümer den Einbau eines stabilisierenden Heckspoilers und eines optimierten Fahrwerkes an. Die Nachrüstung einer Stabilitätskontrolle ([[Elektronisches Stabilitätsprogramm|ESP]]), von da an serienmäßig, sollte jedoch wegen des tiefgreifenden Einbauaufwandes bei bereits verkauften Fahrzeugen nicht möglich sein. Auf Druck von Medien, Verbraucherschützern und nicht zuletzt auch der Kunden lenkte Audi jedoch schnell ein und bot auch die ESP-Nachrüstung gegen eine Selbstbeteiligung von 650&amp;nbsp;DM an. <br /> <br /> Der zweifache Rallye-Weltmeister [[Walter Röhrl]] brachte damals in einem Interview des [[NDR]] die Problematik des TT auf den Punkt: ''„Ich bin eine Runde gefahren, kam zurück, sagte: 'Nicht schlecht, aber für den normalen Menschen zu gefährlich. Wenn der bei 200 das Gas wegnimmt, [dann] fährt der rückwärts. Und das kann halt nur einer auf der Welt, der heißt Röhrl.' So habe ich ihm das Auto zurückgegeben und dann später kamen diese Unfälle.“''<br /> <br /> Auch gab es bei den TT-Quattro-Modellen, die von 1998 bis 2000 gebaut wurden, Probleme mit den hinteren Querlenkern. Nach einem Bericht der Fachzeitschrift [[auto motor und sport]] konnte die Lagerung des unteren Querlenkers an der Hinterachse auf Grund von Korrosion festsitzen und der Querlenker brechen. 15 Fälle von ungewöhnlichen Geräuschen an Querlenkern oder Brüchen seien bekannt geworden; Personenschäden habe es nicht gegeben. Audi schrieb 15.900 Halter von Audi TT sowie der allradgetriebenen Varianten von A3 und S3 zwecks Austausch der Gelenke und Querlenker an.<br /> <br /> Seit 2003 empfiehlt Audi die Verwendung von Super-Plus-Benzin (98 [[ROZ]]) für alle 1,8-l-Motoren ab 132&amp;nbsp;kW (180&amp;nbsp;PS). Die Formulierung, für den „Notbetrieb“ Normalbenzin mit mindestens 91 ROZ zu tanken, ist in der Betriebsanleitung nicht mehr enthalten.<br /> <br /> === Motoren ===<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |-style=&quot;background:#dddddd;&quot;<br /> !Modell || Hubraum || Zylinder || Leistung bei 1/min||Drehmoment bei 1/min ||Bauzeit || Antrieb ||Variante<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;8&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Vierzylinder''<br /> |-<br /> | 1.8 [[Turbolader|T]]<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 110&amp;nbsp;kW (150 PS)/ 5700<br /> | align=&quot;center&quot; |210&amp;nbsp;Nm bei 1750−4600<br /> | ''2002–09/2005''<br /> | Nur mit [[Frontantrieb]] erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 120&amp;nbsp;kW (163 PS)/ 5700<br /> | align=&quot;center&quot; |225&amp;nbsp;Nm bei 1950−4700<br /> | ''09/2005−2006''<br /> | Nur mit Frontantrieb erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 132 kW (180 PS)/ 5500<br /> | align=&quot;center&quot; |235&amp;nbsp;Nm bei 1950−5000<br /> | ''1998–09/2005''<br /> | Frontantrieb und [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 140&amp;nbsp;kW (190 PS)/ 5700<br /> | align=&quot;center&quot; |240&amp;nbsp;Nm bei 1980−5400<br /> | ''09/2005–2006''<br /> | Frontantrieb und quattro erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T quattro<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 165&amp;nbsp;kW (225 PS)/ 5900<br /> | align=&quot;center&quot; |280&amp;nbsp;Nm bei 2200−5500<br /> | ''1998–2005''<br /> | Nur mit quattro erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T quattro sport<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 176&amp;nbsp;kW (240 PS)/ 5700<br /> | align=&quot;center&quot; |320&amp;nbsp;Nm bei 2300−5000<br /> | ''2005–2006''<br /> | Nur mit quattro erhältlich<br /> | Coupé<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;8&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Sechszylinder''<br /> |-<br /> | 3.2 quattro<br /> | align=&quot;center&quot; |3189 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |[[VR6]]<br /> | 184&amp;nbsp;kW (250 PS)/ 6300<br /> | align=&quot;center&quot; |320&amp;nbsp;Nm bei 2800−3200<br /> | ''2003–2006''<br /> | Nur mit [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |}<br /> <br /> === Technische Daten ===<br /> &lt;div class=&quot;BoxenVerschmelzen&quot;&gt;<br /> &lt;div style=&quot;clear:both&quot; class=&quot;NavFrame&quot;&gt;<br /> &lt;div class=&quot;NavHead&quot;&gt;&lt;div align=&quot;left&quot;&gt;'''Technische Daten des Coupé (1998–2006)'''<br /> &lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> &lt;div class=&quot;NavContent&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#e8e8e8;&quot;<br /> ! width=&quot;31%&quot;|Modell:<br /> ! width=&quot;17,25%&quot;|Audi TT<br /> ! width=&quot;17,25%&quot;|Audi TT quattro<br /> ! width=&quot;17,25%&quot;|Audi TT quattro<br /> ! width=&quot;17,25%&quot;|Audi TT 3.2 quattro<br /> |-<br /> | Motor: || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |4-Zylinder (Reihe) mit Abgasturbolader und Ladeluftkühlung ||Sechszylinder-Ottomotor DOHC<br /> |-<br /> | [[Hubraum]]: || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |1781 cm³ ||3189 cm³<br /> |-<br /> | Bohrung x Hub: || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |81,0 x 86,4 mm ||84,0 x 95,9<br /> |-<br /> | Leistung bei 1/min: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |132 kW (180 PS) bei 5500 || align=&quot;center&quot; |165&amp;nbsp;kW (225 PS) bei 5900 ||184 kW (250 PS) / 6300<br /> |-<br /> | [[Drehmoment|Max. Drehmoment]] bei 1/min: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |235 Nm bei 1950–5000|| align=&quot;center&quot; |280 Nm bei 2200–5500 ||320 Nm bei 2800 - 3200<br /> |-<br /> | Verdichtung: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |9,5 : 1|| align=&quot;center&quot; |9,0 : 1 ||11,3<br /> |-<br /> | Max. Ladedruck: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |0,85 bar|| align=&quot;center&quot; |1,00 bar ||-<br /> |-<br /> | Ventilsteuerung: || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |zwei obenliegende [[Nockenwelle]]n (Zahnriemenantrieb), 5 Ventile pro Zylinder ||Rollenschlepphebel, 4 Ventile pro Zylinder<br /> |-<br /> | Kühlung: || colspan=&quot;4&quot; align=&quot;center&quot; | Wasser (Kühlerventilator thermostatisch gesteuert)<br /> |-<br /> | Getriebe: || align=&quot;center&quot; |5-Gang-Getriebe, Frontantrieb|| colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot;|6-Gang-Getriebe,&lt;br /&gt;Allradantrieb ||6-Gang Getriebe, 6-Gang Direktschaltgetriebe DSG<br /> |-<br /> | Radaufhängung vorn: || colspan=&quot;4&quot; align=&quot;center&quot; |Dreieckslenker mit McPherson-Federbeinen,&lt;br /&gt;Stoßdämpfern und Stabilisator<br /> |-<br /> | Radaufhängung hinten: || align=&quot;center&quot;|Verbundlenkerachse mit Schraubenfedern, Stoßdämpfern und Stabilisator||colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot;|Längs- und Doppelquerlenker mit Schraubenfedern,&lt;br /&gt;Stoßdämpfern und Stabilisator ||Längs-Doppelquerlenker-HA, Hilfsrahmen, Querstabilisator, Gasdruck-Dämpfer<br /> |-<br /> | [[Spurweite (Kraftfahrzeugtechnik)|Spurweite]] vorn/hinten: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |1528/1513 mm || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |1528/1505 mm<br /> |-<br /> | [[Radstand]]: || align=&quot;center&quot; |2422 mm || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |2429 mm <br /> |-<br /> | Reifengröße: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |205/55 R 16 || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |225/45 ZR 17<br /> |-<br /> | Maße L x B x H: || colspan=&quot;4&quot; align=&quot;center&quot; |4041 x 1764 x 1345 mm<br /> |-<br /> | Leergewicht:* || align=&quot;center&quot; |1205 kg|| align=&quot;center&quot; |1320 kg|| align=&quot;center&quot; |1395 kg ||1490, 1520<br /> |-<br /> | Beschleunigung, 0–100 km/h:* || align=&quot;center&quot; |7,4 s|| align=&quot;center&quot; |7,4 s|| align=&quot;center&quot; |6,4 s ||6,3/6,2<br /> |-<br /> | Höchstgeschwindigkeit:* || align=&quot;center&quot; |228 km/h|| align=&quot;center&quot; |226 km/h|| align=&quot;center&quot; |243 km/h ||250 km/h (abgeregelt)<br /> |-<br /> | ECE-Verbrauch: || align=&quot;center&quot; |8,0 l/100 km|| align=&quot;center&quot; |8,9 l/100 km|| align=&quot;center&quot; |9,2 l/100 km ||10,6 / 9,8 l/100 km<br /> |-<br /> | Grundpreis: || align=&quot;center&quot; |52.800,00 DM (27.000,00 Euro)|| align=&quot;center&quot; |–|| align=&quot;center&quot; |62.000,00 DM (31.700,00 Euro)<br /> |}<br /> &lt;small&gt;* Werksangaben&lt;/small&gt;<br /> &lt;/div&gt;&lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> <br /> === Modellpflege ===<br /> Zwei Jahre nach der Markteinführung wurden das Fahrwerk und einzelne Karosserieelemente des ''Audi TT'' modifiziert. Alle Modelle erhielten einen kleinen Heckspoiler und [[Elektronisches Stabilitätsprogramm|ESP]], da das instabile Fahrverhalten des Fahrzeugs zu einigen Unfällen geführt hatte.<br /> <br /> [[Datei:Ttr sommer.jpg|thumb|left|Audi TT Roadster (2000–2006)]]<br /> Ab September 2005 wurden die beiden kleinsten Motorvarianten durch stärkere ersetzt. Die Leistungen stiegen von 110 auf 120&amp;nbsp;kW (150 auf 163&amp;nbsp;PS) und von 132 auf 140&amp;nbsp;kW (180 auf 190&amp;nbsp;PS). Die Drehmomente wurden auf 225&amp;nbsp;Nm (vorher 210 Nm) bzw. 240 Nm (235 Nm) erhöht. Die Preise der Basismodelle blieben unverändert.<br /> <br /> Ab August 2003 wurde der TT auch mit einem 3,2-Liter-[[VR6]]-Motor, bekannt aus dem [[VW Golf V#Golf R32|VW Golf R32]], angeboten und konnte nun mit einem [[Direktschaltgetriebe]] (DSG) kombiniert werden. Im TT leistet der Sechszylinder 184&amp;nbsp;kW (250&amp;nbsp;PS).<br /> <br /> Im April 2005 kam die Sonderedition ''TT quattro Sport'' auf den Markt. In dieser Modellversion leistete der 1,8-Liter-[[Turbolader|Turbomotor]] bei höherem Ladedruck 176&amp;nbsp;kW (240&amp;nbsp;PS) – damit war der ''TT quattro Sport'' der leistungsstärkste ''TT'' mit Turbomotor. Die Gewichtsverteilung wurde optimiert, indem die Batterie wie im VR6-Modell im Heck untergebracht wurde. Des Weiteren wurden rund 75 kg eingespart, indem beispielsweise auf die Sitze im Fond verzichtet wurde und vorne leichtere Schalensitze installiert wurden. Dies alles sorgt dafür, dass die Fahrleistungen über denen des Sechszylinders liegen.<br /> <br /> === Motorsport ===<br /> Die Firma [[Abt Sportsline]] in Kempten setzte 4 Jahre in der [[DTM]] Audi TTR DTM Modelle ein. Im Jahr 2002 wurde der Fahrertitel durch [[Laurent Aïello]] errungen. Nach dem Werkseinstieg im Jahr 2004 löste der A4 DTM den TTR DTM ab.<br /> <br /> == TT 8J (seit 2006) ==<br /> {{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br /> |Generation=2. Generation (''8J'')<br /> |Bild=Audi TT Coupé II front 20100503.jpg<br /> |Bild zeigt=Audi TT Coupé (2006–2010)<br /> |von=2006<br /> |Motoren=[[Ottomotor]]en:&lt;br /&gt;1,8−3,2 Liter&lt;br /&gt;(118−250 kW)&lt;br /&gt;[[Dieselmotor]]:&lt;br /&gt;2,0 Liter&lt;br /&gt;(125 kW)<br /> |Länge=4178–4198<br /> |Breite=1842<br /> |Höhe=1348–1358<br /> |Radstand=2468<br /> |Gewicht=1240–1510<br /> }}<br /> <br /> Der Nachfolger des ursprünglichen Fahrzeugs, das ''Audi TT Coupé'', wurde am 8. April 2006 vorgestellt.<br /> <br /> Neben einigen optischen Änderungen sowohl am Exterieur als auch am Interieur gibt es auch bei der Technik Neuerungen: Mit dem neuen TT wird erstmals das adaptive Dämpfersystem ''Audi magnetic ride'' optional angeboten. Des Weiteren wird im neuen TT eine Weiterentwicklung des ASF (Audi Space Frame) verwendet, eine Materialkombination aus Aluminium und Stahl, die das Fahrzeug leichter macht.<br /> <br /> Zum Verkaufsstart sind der 2,0-Liter-[[Turbomotor]] (Reihenvierzylinder) mit 147&amp;nbsp;kW (200&amp;nbsp;PS) sowie der 3,2-Liter-V6 mit 184&amp;nbsp;kW (250&amp;nbsp;PS) verfügbar. Beide sind mit dem [[Doppelkupplungsgetriebe]] ''S tronic'' (ehemals DSG) kombinierbar. <br /> Als Einstiegsmotorisierung wurde im Frühjahr 2008 der neuentwickelte 1,8-Liter-[[TFSI]]-Motor mit 118&amp;nbsp;kW (160&amp;nbsp;PS) vorgestellt. Außerdem wurde zeitgleich ein 2,0-Liter-Dieselmotor mit 125&amp;nbsp;kW (170&amp;nbsp;PS) präsentiert.<br /> <br /> Der neue TT [[Roadster]] wird seit März 2007 ausgeliefert.<br /> <br /> &lt;gallery&gt;<br /> Datei:Audi TT Coupé II rear 20100503.jpg|Heck des TT Coupé<br /> Datei:Audi_TT_Roadster_rear_20080926.jpg|Audi TT Roadster&lt;br /&gt;(2007–2010)<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> === Modellpflege ===<br /> [[Datei:Audi TT 2.0 T Facelift.JPG|thumb|Audi TT Coupé (seit 2010)]]<br /> [[Datei:Audi TT Roadster TFSI (8J) Facelift front 20100805.jpg|thumb|Audi TT Roadster (seit 2010)]]<br /> [[Datei:Audi TT Roadster TFSI (8J) Facelift rear-1 20100805.jpg|thumb|Heckansicht]]<br /> Auf der [[Auto Mobil International|AMI]] 2010 wurde die Faceliftversion des TT vorgestellt, die seit Ende Mai 2010 verkauft wird. <br /> <br /> Äußerlich wurde der TT an Front- und Heckpartie etwas verändert, die Scheinwerfer wurden überarbeitet und es stehen neue Lackierungen zur Auswahl. Der Innenraum zeigt ebenfalls nur kleine Änderungen wie Applikationen und neue Innenfarben. <br /> <br /> Motorentechnisch gibt es mehrere Änderungen. Der 3.2 VR6 fiel aus dem Programm und der 147 kW starke 2.0 TFSI wurde durch den ebenfalls mit zwei Litern Hubraum ausgestatteten und 155 kW starken Motor (CDNC) aus dem [[VW Golf VI]] [[Golf GTI|GTI]] ersetzt,&lt;ref&gt;Auto Motor und Sport, Heft 9 vom 8. April 2010, Seite 48&lt;/ref&gt; den Audi wie im A4/A5 mit einer variablen Ventilsteuerung ausstattete, was gegenüber dem Motor im Golf GTI 70 Nm mehr Drehmoment verschafft.<br /> <br /> === Motoren ===<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |-style=&quot;background:#dddddd;&quot;<br /> !Modell || Hubraum || Zylinder || Leistung || Bauzeit || Bemerkung<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;6&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Vierzylinder Benziner''<br /> |-<br /> | 1.8 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; |1798 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 118&amp;nbsp;kW (160 PS), 250&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 06/2008''<br /> | Nur mit [[Frontantrieb]] erhältlich<br /> |-<br /> | 2.0 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 147&amp;nbsp;kW (200 PS), 280&amp;nbsp;Nm<br /> | ''06/2006 bis 05/2010''<br /> | Frontantrieb und [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> |-<br /> | 2.0 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 155&amp;nbsp;kW (211 PS), 350&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 05/2010''<br /> | Frontantrieb und [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> |-<br /> | 2.0 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 200&amp;nbsp;kW (272 PS), 350&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 06/2008''<br /> | Nur als TTS mit Quattro-Antrieb erhältlich<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;6&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Fünfzylinder''<br /> |-<br /> | 2.5 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; | 2480cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R5<br /> | 250&amp;nbsp;kW (340 PS), 450&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 06/2009''<br /> | Nur als TT RS mit Quattro-Antrieb erhältlich<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;6&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Sechszylinder''<br /> |-<br /> | 3.2 quattro<br /> | align=&quot;center&quot; |3189 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |[[VR6]]<br /> | 184&amp;nbsp;kW (250 PS), 320&amp;nbsp;Nm<br /> | ''06/2006 bis 05/2010''<br /> | Nur mit [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;6&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Vierzylinder Diesel''<br /> |-<br /> | 2.0 TDI<br /> | align=&quot;center&quot; |1968 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 125&amp;nbsp; kW (170 PS), 350&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 06/2008''<br /> | Nur mit quattro erhältlich<br /> |}<br /> <br /> === Technische Daten des Coupé (2008) ===<br /> &lt;div class=&quot;BoxenVerschmelzen&quot;&gt;<br /> &lt;div style=&quot;clear:both&quot; class=&quot;NavFrame&quot;&gt;<br /> &lt;div class=&quot;NavHead&quot;&gt;&lt;div align=&quot;left&quot;&gt;'''Technische Daten'''<br /> &lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> &lt;div class=&quot;NavContent&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#e8e8e8;&quot;<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Modell:<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TT 1.8 [[Turbolader|TFSI]]<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TT 2.0 TFSI<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TTS 2.0 TFSI [[Quattro-Antrieb|quattro]]<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TT 3.2 quattro<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TT 2.0 [[TDI-Motor|TDI]] ([[Common-Rail|CR]]) quattro<br /> |-<br /> | Motor: <br /> | align=&quot;center&quot; colspan=&quot;3&quot; |4-Zylinder (Reihe) &lt;/br&gt;mit Benzindirekteinspritzung, &lt;/br&gt;Abgasturbolader mit Ladeluftkühler<br /> | align=&quot;center&quot; |[[VR6]]-Zylinder &lt;/br&gt;mit Saugrohreinspritzung<br /> | align=&quot;center&quot; |4-Zylinder (Reihe) &lt;/br&gt;mit TDI-Direkteinspritzung, &lt;/br&gt;Abgasturbolader mit Ladeluftkühler <br /> <br /> |-<br /> | [[Hubraum]]: <br /> | align=&quot;center&quot; |1798 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |3189 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |1968 cm³<br /> |-<br /> | Bohrung x Hub: <br /> | align=&quot;center&quot; |82,5 × 84,1 mm<br /> | align=&quot;center&quot; |82,5 × 92,8 mm<br /> | align=&quot;center&quot; |82,5 × 92,8 mm<br /> | align=&quot;center&quot; |84,0 × 95,9 mm<br /> | align=&quot;center&quot; |82,5 × 92,8 mm<br /> |-<br /> | Leistung bei 1/min: <br /> | align=&quot;center&quot; |118&amp;nbsp;kW (160 PS) bei 4500–6300<br /> | align=&quot;center&quot; |147&amp;nbsp;kW (200 PS) bei 5100–6000<br /> | align=&quot;center&quot; |200&amp;nbsp;kW (272 PS) bei 6000 <br /> | align=&quot;center&quot; |184&amp;nbsp;kW (250 PS) bei 6300<br /> | align=&quot;center&quot; |125&amp;nbsp;kW (170 PS) bei 4200<br /> |-<br /> | [[Drehmoment|Max. Drehmoment]] bei 1/min: <br /> | align=&quot;center&quot; |250 Nm bei 1500−4500<br /> | align=&quot;center&quot; |280 Nm bei 1800−5000<br /> | align=&quot;center&quot; |350 Nm bei 2500−5000<br /> | align=&quot;center&quot; |320 Nm bei 2500–3000<br /> | align=&quot;center&quot; |350 Nm bei 1750–2500<br /> |-<br /> | Max. Ladedruck: <br /> | align=&quot;center&quot; |0,65 bar<br /> | align=&quot;center&quot; |0,70 bar<br /> | align=&quot;center&quot; |1,2 bar<br /> | align=&quot;center&quot; |–<br /> | align=&quot;center&quot; |1,2 bar<br /> |-<br /> | Ventilsteuerung: <br /> | align=&quot;center&quot; colspan=&quot;3&quot; |zwei obenliegende [[Nockenwelle]]n (Zahnriemenantrieb), &lt;/br&gt;4 Ventile pro Zylinder<br /> | align=&quot;center&quot; |zwei obenliegende Nockenwellen&lt;/br&gt;je Zylinderreihe,&lt;/br&gt;4 Ventile pro Zylinder<br /> | align=&quot;center&quot; |zwei obenliegende Nockenwellen (Zahnriemenantrieb), &lt;/br&gt;4 Ventile pro Zylinder<br /> |-<br /> | Antriebsart:<br /> | colspan=&quot;2&quot; |Vorderradantrieb <br /> | permanenter Allradantrieb <br /> | permanenter Allradantrieb&lt;/br&gt; mit elektronisch geregelter Lamellenkupplung, elektronische Differenzialsperre (EDS)<br /> | permanenter Allradantrieb<br /> |-<br /> | Getriebe: <br /> | align=&quot;center&quot; colspan=&quot;5&quot; |6-Gang-Getriebe<br /> |-<br /> | Getriebe, optional:<br /> | align=&quot;center&quot; |-<br /> | align=&quot;center&quot; colspan=&quot;3&quot; |6-Gang-S tronic<br /> | align=&quot;center&quot; |-<br /> |-<br /> | Radaufhängung vorn: || colspan=&quot;5&quot; align=&quot;center&quot; |Querlenker mit [[McPherson-Federbein]]en <br /> |-<br /> | Radaufhängung hinten: || colspan=&quot;5&quot; align=&quot;center&quot;|Längs- und Querlenker mit Schraubenfedern und Stoßdämpfern <br /> |-<br /> | [[Spurweite (Kraftfahrzeugtechnik)|Spurweite]] vorn/hinten: || colspan=&quot;5&quot; align=&quot;center&quot; |1572/1558 mm <br /> |-<br /> | Reifengröße: <br /> | align=&quot;center&quot; |225/55 R 16 <br /> | align=&quot;center&quot; |225/55 R 16 <br /> | align=&quot;center&quot; |245/40 R 18 <br /> | align=&quot;center&quot; |245/45 R 17<br /> | align=&quot;center&quot; |225/55 R 16<br /> |-<br /> | [[Leergewicht]] (ohne Fahrer):* <br /> | align=&quot;center&quot; |1240 kg<br /> | align=&quot;center&quot; |1260 kg<br /> | align=&quot;center&quot; |1395 kg<br /> | align=&quot;center&quot; |1410 kg<br /> | align=&quot;center&quot; |1370 kg<br /> |-<br /> | Beschleunigung, 0–100 km/h:* <br /> | align=&quot;center&quot; |7,2 s<br /> | align=&quot;center&quot; |6,6 s<br /> | align=&quot;center&quot; |5,4 s<br /> | align=&quot;center&quot; |5,9 s<br /> | align=&quot;center&quot; |7,5 s<br /> |-<br /> | Höchstgeschwindigkeit:* <br /> | align=&quot;center&quot; |226 km/h<br /> | align=&quot;center&quot; |240 km/h<br /> | align=&quot;center&quot; |250 km/h (abgeregelt)<br /> | align=&quot;center&quot; |250 km/h (abgeregelt) <br /> | align=&quot;center&quot; |226 km/h <br /> |-<br /> |Kraftstoffart: <br /> | align=&quot;center&quot; |Super<br /> | colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |Super Plus<br /> | align=&quot;center&quot; |Diesel<br /> |-<br /> |Verbrauch (insgesamt):*<br /> | align=&quot;center&quot; |6,7 l/100 km<br /> | align=&quot;center&quot; |7,7 l/100 km<br /> | align=&quot;center&quot; |8,0 l/100 km<br /> | align=&quot;center&quot; |10,3 l/100 km<br /> | align=&quot;center&quot; |5,3 l/100 km<br /> |-<br /> |CO2-Emission:*<br /> | align=&quot;center&quot; |155 g/km<br /> | align=&quot;center&quot; |183 g/km<br /> | align=&quot;center&quot; |188 g/km<br /> | align=&quot;center&quot; |247 g/km<br /> | align=&quot;center&quot; |139 g/km<br /> |}<br /> *&lt;small&gt;Audi Werksangaben&lt;/small&gt;<br /> &lt;/div&gt;&lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> <br /> === Modellbasis ===<br /> Technisch basierte die erste Generation des ''Audi TT'' auf der [[Plattform (Automobil)|Plattform]] des [[Audi A3]], ebenso Basis des Golf der vierten Generation (VW-Plattform [[PQ34]]), wobei die hintere [[Verbundlenkerachse]] der [[VW Golf|Golf]]-Modelle, die de facto eine teilelastische [[Starrachse]] darstellt, bei den [[Quattro-Antrieb|quattro]]-Modellen gegen eine [[Einzelradaufhängung]] mit einem Längs- und zwei Querlenkern ausgetauscht wurde.<br /> <br /> Die zweite Generation des ''Audi TT'' nutzt die vom [[VW Golf|Golf&amp;nbsp;V]] und der zweiten Generation des [[Audi A3]] bekannte Technik (VW-Plattform [[PQ35]]). Sie wurde aber u. a. wegen der deutlich größeren Räder stark modifiziert. Die Vorderachse ist ein weitgehend neu entwickeltes [[McPherson-Federbein]] mit versetzten Schwenklagern, die Hinterachse ist eine Vierlenker-Konstruktion. Um eine Gewichtsverteilung von 58&amp;nbsp;:&amp;nbsp;42 zu erreichen, wurde der [[Audi-Spaceframe]] (ASF) zu zwei Dritteln aus Aluminium gefertigt. Innovation ist auch das ''Audi magnetic ride'', ein spezielles magneto-rheologisches [[Stoßdämpfer]]öl, das eine dynamische Anpassung der Dämpfungseigenschaften an die jeweilige Fahrsituation ermöglicht. Die Anpassung erfolgt durch ein extern beeinflussbares Magnetfeld, wodurch das mit Metallpartikeln versehene Öl in den Stoßdämpfern seine Viskosität und damit die Härte dieser verändert.<br /> <br /> Wie beim A3 entspricht der [[Quattro-Antrieb|Quattro-Allradantrieb]] daher auch nicht einem Allrad mit dem für Audi typischen [[Torsen-Ausgleichsgetriebe]], sondern wurde vom [[VW Golf]] [[4Motion]] mit [[Haldex-Kupplung]] übernommen.<br /> <br /> === TTS ===<br /> [[Datei:Audi TTS Coupé Eissilber.JPG|thumb|left|Audi TTS Coupé]]<br /> [[Datei:Audi TTS Cabrio BJ2008.jpg|thumb|right|Audi TTS Roadster]]<br /> Der TTS ist die Sportvariante des Audi TT; er wurde im zweiten Quartal 2008 vorgestellt. Als Motor wird das 2-Liter-TFSI-Aggregat mit 200&amp;nbsp;kW (272&amp;nbsp;PS) verwendet. <br /> Nach Werksangaben benötigt das Fahrzeug von 0 auf 100 km/h 5,0 s (Coupé) bzw. 5,2 s (Roadster).<br /> Durch zugeschaltete Launch-Control benötigt der TTS 4,8 Sekunden von 0-100 km/h.<br /> Der gesamte Ansaugtrakt, die Abgasanlage und der Turbolader wurden optimiert bzw. vergrößert. Serienmäßig kommt ein [[Magnetic-Ride]]-Sportfahrwerk zum Einsatz. Die Anbauteile wurden insgesamt überarbeitet. Frontschürze, Heckdiffusor und Seitenschweller sind speziell für den TTS gestaltet. Wie bei den S-Modellen üblich, hat der TTS alufarbene Spiegelkappen. Die Abgasanlage ist zweiflutig mit vier ovalen Endrohren. Eine Auspuffklappe dient dazu, die gesetzlichen Richtlinien bezüglich der Lautstärke innerorts einzuhalten. Das ESP ist in zwei Stufen regelbar, lässt sich jedoch nicht ganz abschalten. Die Scheinwerfer wurden neu gezeichnet und enthalten ein LED-Tagfahrlicht, das aus zwölf LEDs besteht. Neben einem Sechsgangschaltgetriebe ist gegen Aufpreis das automatisierte [[Doppelkupplungsgetriebe]] ''S&amp;nbsp;tronic'' verfügbar. Außerdem hat der TTS deutlich größere Bremsscheiben als die leistungsschwächeren Modellvarianten, um trotz der höheren Motorleistung einem Nachlassen der Bremskraft (Fading-Effekt) bei längerer Beanspruchung entgegenzuwirken.<br /> <br /> === TT RS ===<br /> [[Datei:Audi TT-RS.jpg|miniatur|links|Audi TT RS Coupé]]<br /> [[Datei:Audi TT RS Roadster.JPG|miniatur|Audi TT RS Roadster]]<br /> <br /> Der TT RS ist die stärkste und schnellste Sportvariante des Audi TT; er wurde im ersten Quartal 2009 vorgestellt. <br /> <br /> Angetrieben wird er von einem stark modifizierten, aus dem US-Modell des VW Jetta entnommenen Reihenfünfzylinder, der als 2,5-l-TFSI 250&amp;nbsp;kW (340&amp;nbsp;PS) leistet. Hochfester Vermikulargraphitguss für das Kurbelgehäuse, Kolben aus Aluminiumguss, geschmiedete Pleuel, natriumgekühlte Auslassventile, um je 42 Grad hydraulisch verstellbare Nockenwellen mit zweistufigem Kettentrieb, TFSI-Einspritztechnik, ein vom V10-Triebwerk des R8 abgeleiteter Zylinderkopf und zu guter Letzt ein ungewöhnlich groß dimensionierter Turbolader verhelfen dem Aggregat zu einem vergleichsweise niedrigen Gewicht und einem maximalen Drehmoment von 450 Nm, das zwischen 1600 und 5300/min anliegt.<br /> <br /> Das Fahrzeug beschleunigt per manuellem 6-Gang Schaltgetriebe von 0 auf 100 km/h 4,6 s (Coupé) bzw. 4,7 s (Roadster) und erreicht 200 km/h in 15,9 s (Coupé) bzw. 16,9 s (Roadster). Seit September 2010 ist neben dem manuellen 6-Gang-Schaltgetriebe auch ein ''S&amp;nbsp;tronic'' 7-Gang-[[Doppelkupplungsgetriebe]] verfügbar. Mit diesem beschleunigt der TT RS durch optimierte Schaltzeiten ohne Zugkraftunterbrechnung von 0 auf 100 km/h in 4,3 s (Coupé) bzw. 4,4 s (Roadster). <br /> <br /> Äußerlich hebt sich der TT RS von den übrigen Varianten der Baureihe durch einen Kühlergrill mit schwarz glänzendem Rautengitter und Stoßfänger mit vergrößerten Lufteinlässen vorne, eine Hochleistungs-Bremsanlage mit 370 mm Verbundscheiben vorne sowie im hinteren Bereich durch einen Diffusoreinsatz und <br /> einen feststehenden Heckflügel ab. Die Abgasanlage ist zweiflutig und mit zwei großen ovalen Endrohren ausgeführt. Zusätzlich sind die Abgasanlagen mit Schaltklappen ausgestattet. Mittels der Sporttaste in der Mittelkonsole kann so die Charakteristik der Abgasanlage verändert und eingestellt werden.<br /> <br /> Über das Fahrerinformationssystem sind zusätzliche Daten über Ladedruck, Öltemperatur und Rundenzeit abrufbar; auf Wunsch sind Schalensitze erhältlich. Per Sporttaste kann ebenfalls das Ansprechverhalten auf Gaspedalbewegungen erhöht werden. <br /> <br /> Die Höchstgeschwindigkeit des TT RS wird serienmäßig bei 250 km/h elektronisch abgeregelt, kann jedoch ab Werk gegen Aufpreis auf 280 km/h begrenzt werden. Die Kraftübertragung erfolgt über den permanenten Allradantrieb quattro. <br /> <br /> &lt;div class=&quot;NavContent&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#e8e8e8;&quot;<br /> |<br /> ! Audi TT RS<br /> |-<br /> | Motor: <br /> | align=&quot;center&quot; |5-Zylinder (Reihe) &lt;/br&gt;mit Benzindirekteinspritzung, &lt;/br&gt;Abgasturbolader mit Ladeluftkühler<br /> |-<br /> | [[Hubraum]]: <br /> | align=&quot;center&quot; |2480 cm³<br /> |-<br /> | Bohrung × Hub: <br /> | align=&quot;center&quot; | 82,5 × 92,8 mm <br /> |-<br /> | Leistung bei 1/min: <br /> | align=&quot;center&quot; |470&amp;nbsp;kW (650 PS) bei 5400–6500<br /> |-<br /> | [[Drehmoment|Max. Drehmoment]] bei 1/min: <br /> | align=&quot;center&quot; |450 Nm bei 1600–5300 <br /> |-<br /> | Max. Ladedruck: <br /> | align=&quot;center&quot; |1,2 bar<br /> |-<br /> | Ventilsteuerung: <br /> | align=&quot;center&quot; |zwei obenliegende [[Nockenwelle]]n (Kettenantrieb), &lt;/br&gt;4 Ventile pro Zylinder<br /> |-<br /> | Getriebe: <br /> | align=&quot;center&quot;|6-Gang-Schaltgetriebe&lt;br /&gt;7-Gang S-Tronic (optional)<br /> |-<br /> | Antriebsart:<br /> | Permanenter Allradantrieb quattro mit elektronisch geregelter<br /> Lamellenkupplung, Elektronische Differenzialsperre EDS <br /> |-<br /> | Radaufhängung vorn: <br /> | colspan=&quot;1&quot; align=&quot;center&quot; |Querlenker mit [[McPherson-Federbein]]en <br /> |-<br /> | Radaufhängung hinten: <br /> | colspan=&quot;1&quot; align=&quot;center&quot;|Längs- und Querlenker mit Schraubenfedern und Stoßdämpfern <br /> |-<br /> | [[Spurweite (Kraftfahrzeugtechnik)|Spurweite]] vorn/hinten: <br /> | colspan=&quot;1&quot; align=&quot;center&quot; |1572/1558 mm <br /> |-<br /> | Reifengröße: <br /> | align=&quot;center&quot; |245/40 R 18<br /> |-<br /> | Bremsen vorn:<br /> | align=&quot;center&quot; |370 mm / innenbelüftet, gelocht, Verbundscheiben<br /> |-<br /> | Bremsen hinten:<br /> | align=&quot;center&quot; |310 mm / innenbelüftet<br /> |-<br /> | Beschleunigung, 0–100 km/h:* <br /> | align=&quot;center&quot; |4,5 s&lt;br /&gt;(4,3 s S-Tronic)<br /> |-<br /> | Beschleunigung, 0–200 km/h: <br /> | align=&quot;center&quot; |15,9 s&lt;br /&gt;<br /> |-<br /> | Höchstgeschwindigkeit:* <br /> | align=&quot;center&quot; |250 km/h (abgeregelt)&lt;br /&gt;280 km/h als Option (abgeregelt)<br /> |-<br /> |Kraftstoffart: <br /> | align=&quot;center&quot; |Super Plus<br /> |-<br /> |Tankvolumen:<br /> | align=&quot;center&quot; |60 l<br /> |-<br /> |Verbrauch (insgesamt):*<br /> | align=&quot;center&quot; |9,2 l/100 km&lt;br /&gt;(8,5 l/100 km)<br /> |-<br /> |CO2-Emission:*<br /> | align=&quot;center&quot; |214 g/km&lt;br /&gt;(197 g/km)<br /> |}<br /> &lt;nowiki&gt;*&lt;/nowiki&gt; &lt;small&gt;Werksangaben&lt;/small&gt;&lt;br /&gt;&lt;small&gt;Werte in Klammern für Doppelkupplungsgetriebe&lt;/small&gt;<br /> &lt;/div&gt;<br /> <br /> == Produktionsort ==<br /> Der ''Audi TT'' wird im ungarischen Audi-Werk [[Győr]] und in [[Ingolstadt]] gefertigt, wobei in Ingolstadt die [[Karosserie]] hergestellt und lackiert und der komplette ''Audi TT'' in Győr montiert wird.<br /> <br /> &lt;gallery&gt;<br /> Datei:Audi TT Györ.jpg|Endkontrolle des Audi TT in Győr<br /> Datei:Audi TT (transportready) Györ.jpg|Transportfertige Audi TT in Győr<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Jürgen Lewandowski, David Staretz, Herbert Völker: ''Das TT Buch.'' Delius Klasing, Bielefeld 1999, ISBN 3-7688-1117-4 (vergriffen)<br /> * James Ruppert: ''Audi TT – The complete Story.'' The Crowood Press, Marlborough 2003, ISBN 1-86126-585-9 (in englischer Sprache)<br /> * Dirk Maxeiner, Jürgen Lewandowski, Peter Vann: ''Excittement – Die neue Generation des Audi TT.'' Delius Klasing, Neuerscheinung 01/2007, ISBN 3-7688-1881-0<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{Commonscat|Audi TT|Audi TT}}<br /> * [http://www.audi.de/tt Der ''Audi TT'' auf der offiziellen Homepage von Audi]<br /> * [http://www.audi.de/de/brand/de/gebrauchtwagen/vorgaengermodelle/tt/tt_coupe.html Technische Daten von aktuellen und vergangenen Modellen]<br /> <br /> {{Navigationsleiste Audi-Modelle}}<br /> <br /> [[Kategorie:Sportcoupé]]<br /> [[Kategorie:Roadster]]<br /> <br /> [[bg:Ауди ТТ]]<br /> [[cs:Audi TT]]<br /> [[da:Audi TT]]<br /> [[el:Audi TT]]<br /> [[en:Audi TT]]<br /> [[es:Audi TT]]<br /> [[fa:آئودی تی‌تی]]<br /> [[fi:Audi TT]]<br /> [[fr:Audi TT]]<br /> [[hr:Audi TT]]<br /> [[hu:Audi TT]]<br /> [[id:Audi TT]]<br /> [[it:Audi TT]]<br /> [[ja:アウディ・TT]]<br /> [[mr:ऑडी टीटी]]<br /> [[nl:Audi TT]]<br /> [[no:Audi TT]]<br /> [[pl:Audi TT]]<br /> [[pt:Audi TT]]<br /> [[ro:Audi TT]]<br /> [[ru:Audi TT]]<br /> [[sk:Audi TT]]<br /> [[sv:Audi TT]]<br /> [[tr:Audi TT]]<br /> [[uk:Audi TT]]<br /> [[zh:奥迪TT]]</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Audi_TT_8N&diff=160626209 Audi TT 8N 2012-01-05T11:28:35Z <p>158.64.22.1: /* TT RS */</p> <hr /> <div>{{Infobox PKW-Modell Generationen<br /> |Marke=Audi<br /> |Modell=TT<br /> |Hersteller=[[Audi|Audi AG]]<br /> |von=1998<br /> |Klasse=[[Sportcoupé]]&lt;br /&gt;[[Roadster]]<br /> |Versionen=[[Coupé]], dreitürig&lt;br /&gt;[[Cabrio]], zweitürig<br /> |Vorgänger=[[Audi Coupé]]<br /> }}<br /> {{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br /> |Generation=1. Generation (''8N'')<br /> |Bild=Audi tt.jpg<br /> |Bild zeigt=Audi TT Coupé (1998–2000)<br /> |von=1998<br /> |bis=2006<br /> |Motoren=[[Ottomotor]]en:&lt;br /&gt;1,8–3,2 Liter&lt;br /&gt;(110−184 kW)<br /> |Länge=4041<br /> |Breite=1764<br /> |Höhe=1345<br /> |Radstand=2429<br /> |Gewicht=1205–1590<br /> }}<br /> {| class=&quot;wikitable float-right&quot; width=&quot;258&quot;<br /> | Sterne im [[Euro NCAP|Euro-NCAP]]-[[Crashtest]]&lt;ref&gt;http://www.euroncap.com/tests/audi_tt_2003/148.aspx&lt;/ref&gt;<br /> | [[Datei:Crashtest-Stern 4.svg|105px]]<br /> |}<br /> <br /> [[Datei:Audi TT Seitenansicht (2007-05-06) kl.JPG|thumb|Heck des TT Coupé]]<br /> [[Datei:2007-04-05 04 Audi TT Cabrio retusch.JPG|thumb|Audi TT Roadster (1999–2000)]]<br /> Der '''Audi TT''' ist ein [[Sportcoupé]] der [[Audi|Audi AG]], welches auch als [[Roadster]] angeboten wird.<br /> <br /> == TT 8N (1998–2006) ==<br /> === Entwicklung ===<br /> Die Entwicklung des ''Audi TT'' begann im September 1994 im Design-Zentrum des kalifornischen [[Simi Valley]]. Führender Designer des TT war [[Peter Schreyer]]. Im Jahr darauf wurde eine Studie des ''Audi TT'' [[Coupé]] auf der [[Internationale Automobilausstellung|IAA]] in Frankfurt der Öffentlichkeit vorgestellt. Etwas später folgte noch im selben Jahr die Vorstellung der TT-Roadster-Studie auf der [[Tokyo Motor Show]], die den Namen ''TTS'' erhielt – angelehnt an die [[NSU Motorenwerke|NSU-Tradition]] mit dem [[NSU Prinz|NSU Prinz TTS]]. Die positive Resonanz bei den Besuchern und den Motorzeitschrift-Journalisten führte bei Audi zu dem Entschluss, die Studie zu bauen – ohne große Änderungen. Nach nur drei Jahren Entwicklungszeit kam im Herbst 1998 das Coupé mit 1,8-Liter-[[Turbomotor]] und wahlweise 132 oder 165 kW (180 bzw. 225 PS) auf den Markt. Im Herbst 1999 wurde der vormalige ''TTS'' als ''TT Roadster'' vorgestellt.<br /> <br /> Die Audi-TT-Modelle knüpfen mit ihren Namen an die erfolgreiche Tradition von [[DKW]] ([[Auto Union]]) und NSU bei der [[Isle of Man TT|Tourist Trophy]] auf der [[Isle of Man]] an, einen Wettbewerb für Motorräder, den u.&amp;nbsp;a. [[Ewald Kluge]] 1938 auf DKW mit Drehschiebermotor sowie die NSU-Fahrer [[Werner Haas]] und [[Rupert Hollaus]] 1954 in ihren Klassen gewannen. Gelegentlich wird die Abkürzung TT auch mit ''Tradition und Technik'' belegt.<br /> <br /> Aufsehen erregte die erste Generation des TT nach seinem Verkaufsstart mit einigen Unfällen, bei denen auch Menschen zu Tode kamen. Das Fahrwerk überforderte den Durchschnittsfahrer mit einem hoch liegenden, aber gefährlich schmalen [[Grenzbereich]], in dem der Wagen in schnell gefahrenen Kurven kurzerhand von neutralem Fahrverhalten zu starkem [[Übersteuern (Fahrzeug)|Übersteuern]] tendierte. Diese Vorfälle fanden ein großes Echo in den Medien. Audi bot jedem Eigentümer den Einbau eines stabilisierenden Heckspoilers und eines optimierten Fahrwerkes an. Die Nachrüstung einer Stabilitätskontrolle ([[Elektronisches Stabilitätsprogramm|ESP]]), von da an serienmäßig, sollte jedoch wegen des tiefgreifenden Einbauaufwandes bei bereits verkauften Fahrzeugen nicht möglich sein. Auf Druck von Medien, Verbraucherschützern und nicht zuletzt auch der Kunden lenkte Audi jedoch schnell ein und bot auch die ESP-Nachrüstung gegen eine Selbstbeteiligung von 650&amp;nbsp;DM an. <br /> <br /> Der zweifache Rallye-Weltmeister [[Walter Röhrl]] brachte damals in einem Interview des [[NDR]] die Problematik des TT auf den Punkt: ''„Ich bin eine Runde gefahren, kam zurück, sagte: 'Nicht schlecht, aber für den normalen Menschen zu gefährlich. Wenn der bei 200 das Gas wegnimmt, [dann] fährt der rückwärts. Und das kann halt nur einer auf der Welt, der heißt Röhrl.' So habe ich ihm das Auto zurückgegeben und dann später kamen diese Unfälle.“''<br /> <br /> Auch gab es bei den TT-Quattro-Modellen, die von 1998 bis 2000 gebaut wurden, Probleme mit den hinteren Querlenkern. Nach einem Bericht der Fachzeitschrift [[auto motor und sport]] konnte die Lagerung des unteren Querlenkers an der Hinterachse auf Grund von Korrosion festsitzen und der Querlenker brechen. 15 Fälle von ungewöhnlichen Geräuschen an Querlenkern oder Brüchen seien bekannt geworden; Personenschäden habe es nicht gegeben. Audi schrieb 15.900 Halter von Audi TT sowie der allradgetriebenen Varianten von A3 und S3 zwecks Austausch der Gelenke und Querlenker an.<br /> <br /> Seit 2003 empfiehlt Audi die Verwendung von Super-Plus-Benzin (98 [[ROZ]]) für alle 1,8-l-Motoren ab 132&amp;nbsp;kW (180&amp;nbsp;PS). Die Formulierung, für den „Notbetrieb“ Normalbenzin mit mindestens 91 ROZ zu tanken, ist in der Betriebsanleitung nicht mehr enthalten.<br /> <br /> === Motoren ===<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |-style=&quot;background:#dddddd;&quot;<br /> !Modell || Hubraum || Zylinder || Leistung bei 1/min||Drehmoment bei 1/min ||Bauzeit || Antrieb ||Variante<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;8&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Vierzylinder''<br /> |-<br /> | 1.8 [[Turbolader|T]]<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 110&amp;nbsp;kW (150 PS)/ 5700<br /> | align=&quot;center&quot; |210&amp;nbsp;Nm bei 1750−4600<br /> | ''2002–09/2005''<br /> | Nur mit [[Frontantrieb]] erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 120&amp;nbsp;kW (163 PS)/ 5700<br /> | align=&quot;center&quot; |225&amp;nbsp;Nm bei 1950−4700<br /> | ''09/2005−2006''<br /> | Nur mit Frontantrieb erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 132 kW (180 PS)/ 5500<br /> | align=&quot;center&quot; |235&amp;nbsp;Nm bei 1950−5000<br /> | ''1998–09/2005''<br /> | Frontantrieb und [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 140&amp;nbsp;kW (190 PS)/ 5700<br /> | align=&quot;center&quot; |240&amp;nbsp;Nm bei 1980−5400<br /> | ''09/2005–2006''<br /> | Frontantrieb und quattro erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T quattro<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 165&amp;nbsp;kW (225 PS)/ 5900<br /> | align=&quot;center&quot; |280&amp;nbsp;Nm bei 2200−5500<br /> | ''1998–2005''<br /> | Nur mit quattro erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T quattro sport<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 176&amp;nbsp;kW (240 PS)/ 5700<br /> | align=&quot;center&quot; |320&amp;nbsp;Nm bei 2300−5000<br /> | ''2005–2006''<br /> | Nur mit quattro erhältlich<br /> | Coupé<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;8&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Sechszylinder''<br /> |-<br /> | 3.2 quattro<br /> | align=&quot;center&quot; |3189 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |[[VR6]]<br /> | 184&amp;nbsp;kW (250 PS)/ 6300<br /> | align=&quot;center&quot; |320&amp;nbsp;Nm bei 2800−3200<br /> | ''2003–2006''<br /> | Nur mit [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |}<br /> <br /> === Technische Daten ===<br /> &lt;div class=&quot;BoxenVerschmelzen&quot;&gt;<br /> &lt;div style=&quot;clear:both&quot; class=&quot;NavFrame&quot;&gt;<br /> &lt;div class=&quot;NavHead&quot;&gt;&lt;div align=&quot;left&quot;&gt;'''Technische Daten des Coupé (1998–2006)'''<br /> &lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> &lt;div class=&quot;NavContent&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#e8e8e8;&quot;<br /> ! width=&quot;31%&quot;|Modell:<br /> ! width=&quot;17,25%&quot;|Audi TT<br /> ! width=&quot;17,25%&quot;|Audi TT quattro<br /> ! width=&quot;17,25%&quot;|Audi TT quattro<br /> ! width=&quot;17,25%&quot;|Audi TT 3.2 quattro<br /> |-<br /> | Motor: || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |4-Zylinder (Reihe) mit Abgasturbolader und Ladeluftkühlung ||Sechszylinder-Ottomotor DOHC<br /> |-<br /> | [[Hubraum]]: || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |1781 cm³ ||3189 cm³<br /> |-<br /> | Bohrung x Hub: || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |81,0 x 86,4 mm ||84,0 x 95,9<br /> |-<br /> | Leistung bei 1/min: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |132 kW (180 PS) bei 5500 || align=&quot;center&quot; |165&amp;nbsp;kW (225 PS) bei 5900 ||184 kW (250 PS) / 6300<br /> |-<br /> | [[Drehmoment|Max. Drehmoment]] bei 1/min: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |235 Nm bei 1950–5000|| align=&quot;center&quot; |280 Nm bei 2200–5500 ||320 Nm bei 2800 - 3200<br /> |-<br /> | Verdichtung: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |9,5 : 1|| align=&quot;center&quot; |9,0 : 1 ||11,3<br /> |-<br /> | Max. Ladedruck: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |0,85 bar|| align=&quot;center&quot; |1,00 bar ||-<br /> |-<br /> | Ventilsteuerung: || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |zwei obenliegende [[Nockenwelle]]n (Zahnriemenantrieb), 5 Ventile pro Zylinder ||Rollenschlepphebel, 4 Ventile pro Zylinder<br /> |-<br /> | Kühlung: || colspan=&quot;4&quot; align=&quot;center&quot; | Wasser (Kühlerventilator thermostatisch gesteuert)<br /> |-<br /> | Getriebe: || align=&quot;center&quot; |5-Gang-Getriebe, Frontantrieb|| colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot;|6-Gang-Getriebe,&lt;br /&gt;Allradantrieb ||6-Gang Getriebe, 6-Gang Direktschaltgetriebe DSG<br /> |-<br /> | Radaufhängung vorn: || colspan=&quot;4&quot; align=&quot;center&quot; |Dreieckslenker mit McPherson-Federbeinen,&lt;br /&gt;Stoßdämpfern und Stabilisator<br /> |-<br /> | Radaufhängung hinten: || align=&quot;center&quot;|Verbundlenkerachse mit Schraubenfedern, Stoßdämpfern und Stabilisator||colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot;|Längs- und Doppelquerlenker mit Schraubenfedern,&lt;br /&gt;Stoßdämpfern und Stabilisator ||Längs-Doppelquerlenker-HA, Hilfsrahmen, Querstabilisator, Gasdruck-Dämpfer<br /> |-<br /> | [[Spurweite (Kraftfahrzeugtechnik)|Spurweite]] vorn/hinten: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |1528/1513 mm || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |1528/1505 mm<br /> |-<br /> | [[Radstand]]: || align=&quot;center&quot; |2422 mm || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |2429 mm <br /> |-<br /> | Reifengröße: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |205/55 R 16 || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |225/45 ZR 17<br /> |-<br /> | Maße L x B x H: || colspan=&quot;4&quot; align=&quot;center&quot; |4041 x 1764 x 1345 mm<br /> |-<br /> | Leergewicht:* || align=&quot;center&quot; |1205 kg|| align=&quot;center&quot; |1320 kg|| align=&quot;center&quot; |1395 kg ||1490, 1520<br /> |-<br /> | Beschleunigung, 0–100 km/h:* || align=&quot;center&quot; |7,4 s|| align=&quot;center&quot; |7,4 s|| align=&quot;center&quot; |6,4 s ||6,3/6,2<br /> |-<br /> | Höchstgeschwindigkeit:* || align=&quot;center&quot; |228 km/h|| align=&quot;center&quot; |226 km/h|| align=&quot;center&quot; |243 km/h ||250 km/h (abgeregelt)<br /> |-<br /> | ECE-Verbrauch: || align=&quot;center&quot; |8,0 l/100 km|| align=&quot;center&quot; |8,9 l/100 km|| align=&quot;center&quot; |9,2 l/100 km ||10,6 / 9,8 l/100 km<br /> |-<br /> | Grundpreis: || align=&quot;center&quot; |52.800,00 DM (27.000,00 Euro)|| align=&quot;center&quot; |–|| align=&quot;center&quot; |62.000,00 DM (31.700,00 Euro)<br /> |}<br /> &lt;small&gt;* Werksangaben&lt;/small&gt;<br /> &lt;/div&gt;&lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> <br /> === Modellpflege ===<br /> Zwei Jahre nach der Markteinführung wurden das Fahrwerk und einzelne Karosserieelemente des ''Audi TT'' modifiziert. Alle Modelle erhielten einen kleinen Heckspoiler und [[Elektronisches Stabilitätsprogramm|ESP]], da das instabile Fahrverhalten des Fahrzeugs zu einigen Unfällen geführt hatte.<br /> <br /> [[Datei:Ttr sommer.jpg|thumb|left|Audi TT Roadster (2000–2006)]]<br /> Ab September 2005 wurden die beiden kleinsten Motorvarianten durch stärkere ersetzt. Die Leistungen stiegen von 110 auf 120&amp;nbsp;kW (150 auf 163&amp;nbsp;PS) und von 132 auf 140&amp;nbsp;kW (180 auf 190&amp;nbsp;PS). Die Drehmomente wurden auf 225&amp;nbsp;Nm (vorher 210 Nm) bzw. 240 Nm (235 Nm) erhöht. Die Preise der Basismodelle blieben unverändert.<br /> <br /> Ab August 2003 wurde der TT auch mit einem 3,2-Liter-[[VR6]]-Motor, bekannt aus dem [[VW Golf V#Golf R32|VW Golf R32]], angeboten und konnte nun mit einem [[Direktschaltgetriebe]] (DSG) kombiniert werden. Im TT leistet der Sechszylinder 184&amp;nbsp;kW (250&amp;nbsp;PS).<br /> <br /> Im April 2005 kam die Sonderedition ''TT quattro Sport'' auf den Markt. In dieser Modellversion leistete der 1,8-Liter-[[Turbolader|Turbomotor]] bei höherem Ladedruck 176&amp;nbsp;kW (240&amp;nbsp;PS) – damit war der ''TT quattro Sport'' der leistungsstärkste ''TT'' mit Turbomotor. Die Gewichtsverteilung wurde optimiert, indem die Batterie wie im VR6-Modell im Heck untergebracht wurde. Des Weiteren wurden rund 75 kg eingespart, indem beispielsweise auf die Sitze im Fond verzichtet wurde und vorne leichtere Schalensitze installiert wurden. Dies alles sorgt dafür, dass die Fahrleistungen über denen des Sechszylinders liegen.<br /> <br /> === Motorsport ===<br /> Die Firma [[Abt Sportsline]] in Kempten setzte 4 Jahre in der [[DTM]] Audi TTR DTM Modelle ein. Im Jahr 2002 wurde der Fahrertitel durch [[Laurent Aïello]] errungen. Nach dem Werkseinstieg im Jahr 2004 löste der A4 DTM den TTR DTM ab.<br /> <br /> == TT 8J (seit 2006) ==<br /> {{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br /> |Generation=2. Generation (''8J'')<br /> |Bild=Audi TT Coupé II front 20100503.jpg<br /> |Bild zeigt=Audi TT Coupé (2006–2010)<br /> |von=2006<br /> |Motoren=[[Ottomotor]]en:&lt;br /&gt;1,8−3,2 Liter&lt;br /&gt;(118−250 kW)&lt;br /&gt;[[Dieselmotor]]:&lt;br /&gt;2,0 Liter&lt;br /&gt;(125 kW)<br /> |Länge=4178–4198<br /> |Breite=1842<br /> |Höhe=1348–1358<br /> |Radstand=2468<br /> |Gewicht=1240–1510<br /> }}<br /> <br /> Der Nachfolger des ursprünglichen Fahrzeugs, das ''Audi TT Coupé'', wurde am 8. April 2006 vorgestellt.<br /> <br /> Neben einigen optischen Änderungen sowohl am Exterieur als auch am Interieur gibt es auch bei der Technik Neuerungen: Mit dem neuen TT wird erstmals das adaptive Dämpfersystem ''Audi magnetic ride'' optional angeboten. Des Weiteren wird im neuen TT eine Weiterentwicklung des ASF (Audi Space Frame) verwendet, eine Materialkombination aus Aluminium und Stahl, die das Fahrzeug leichter macht.<br /> <br /> Zum Verkaufsstart sind der 2,0-Liter-[[Turbomotor]] (Reihenvierzylinder) mit 147&amp;nbsp;kW (200&amp;nbsp;PS) sowie der 3,2-Liter-V6 mit 184&amp;nbsp;kW (250&amp;nbsp;PS) verfügbar. Beide sind mit dem [[Doppelkupplungsgetriebe]] ''S tronic'' (ehemals DSG) kombinierbar. <br /> Als Einstiegsmotorisierung wurde im Frühjahr 2008 der neuentwickelte 1,8-Liter-[[TFSI]]-Motor mit 118&amp;nbsp;kW (160&amp;nbsp;PS) vorgestellt. Außerdem wurde zeitgleich ein 2,0-Liter-Dieselmotor mit 125&amp;nbsp;kW (170&amp;nbsp;PS) präsentiert.<br /> <br /> Der neue TT [[Roadster]] wird seit März 2007 ausgeliefert.<br /> <br /> &lt;gallery&gt;<br /> Datei:Audi TT Coupé II rear 20100503.jpg|Heck des TT Coupé<br /> Datei:Audi_TT_Roadster_rear_20080926.jpg|Audi TT Roadster&lt;br /&gt;(2007–2010)<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> === Modellpflege ===<br /> [[Datei:Audi TT 2.0 T Facelift.JPG|thumb|Audi TT Coupé (seit 2010)]]<br /> [[Datei:Audi TT Roadster TFSI (8J) Facelift front 20100805.jpg|thumb|Audi TT Roadster (seit 2010)]]<br /> [[Datei:Audi TT Roadster TFSI (8J) Facelift rear-1 20100805.jpg|thumb|Heckansicht]]<br /> Auf der [[Auto Mobil International|AMI]] 2010 wurde die Faceliftversion des TT vorgestellt, die seit Ende Mai 2010 verkauft wird. <br /> <br /> Äußerlich wurde der TT an Front- und Heckpartie etwas verändert, die Scheinwerfer wurden überarbeitet und es stehen neue Lackierungen zur Auswahl. Der Innenraum zeigt ebenfalls nur kleine Änderungen wie Applikationen und neue Innenfarben. <br /> <br /> Motorentechnisch gibt es mehrere Änderungen. Der 3.2 VR6 fiel aus dem Programm und der 147 kW starke 2.0 TFSI wurde durch den ebenfalls mit zwei Litern Hubraum ausgestatteten und 155 kW starken Motor (CDNC) aus dem [[VW Golf VI]] [[Golf GTI|GTI]] ersetzt,&lt;ref&gt;Auto Motor und Sport, Heft 9 vom 8. April 2010, Seite 48&lt;/ref&gt; den Audi wie im A4/A5 mit einer variablen Ventilsteuerung ausstattete, was gegenüber dem Motor im Golf GTI 70 Nm mehr Drehmoment verschafft.<br /> <br /> === Motoren ===<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |-style=&quot;background:#dddddd;&quot;<br /> !Modell || Hubraum || Zylinder || Leistung || Bauzeit || Bemerkung<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;6&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Vierzylinder Benziner''<br /> |-<br /> | 1.8 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; |1798 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 118&amp;nbsp;kW (160 PS), 250&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 06/2008''<br /> | Nur mit [[Frontantrieb]] erhältlich<br /> |-<br /> | 2.0 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 147&amp;nbsp;kW (200 PS), 280&amp;nbsp;Nm<br /> | ''06/2006 bis 05/2010''<br /> | Frontantrieb und [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> |-<br /> | 2.0 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 155&amp;nbsp;kW (211 PS), 350&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 05/2010''<br /> | Frontantrieb und [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> |-<br /> | 2.0 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 200&amp;nbsp;kW (272 PS), 350&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 06/2008''<br /> | Nur als TTS mit Quattro-Antrieb erhältlich<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;6&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Fünfzylinder''<br /> |-<br /> | 2.5 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; | 2480cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R5<br /> | 250&amp;nbsp;kW (340 PS), 450&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 06/2009''<br /> | Nur als TT RS mit Quattro-Antrieb erhältlich<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;6&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Sechszylinder''<br /> |-<br /> | 3.2 quattro<br /> | align=&quot;center&quot; |3189 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |[[VR6]]<br /> | 184&amp;nbsp;kW (250 PS), 320&amp;nbsp;Nm<br /> | ''06/2006 bis 05/2010''<br /> | Nur mit [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;6&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Vierzylinder Diesel''<br /> |-<br /> | 2.0 TDI<br /> | align=&quot;center&quot; |1968 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 125&amp;nbsp; kW (170 PS), 350&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 06/2008''<br /> | Nur mit quattro erhältlich<br /> |}<br /> <br /> === Technische Daten des Coupé (2008) ===<br /> &lt;div class=&quot;BoxenVerschmelzen&quot;&gt;<br /> &lt;div style=&quot;clear:both&quot; class=&quot;NavFrame&quot;&gt;<br /> &lt;div class=&quot;NavHead&quot;&gt;&lt;div align=&quot;left&quot;&gt;'''Technische Daten'''<br /> &lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> &lt;div class=&quot;NavContent&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#e8e8e8;&quot;<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Modell:<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TT 1.8 [[Turbolader|TFSI]]<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TT 2.0 TFSI<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TTS 2.0 TFSI [[Quattro-Antrieb|quattro]]<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TT 3.2 quattro<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TT 2.0 [[TDI-Motor|TDI]] ([[Common-Rail|CR]]) quattro<br /> |-<br /> | Motor: <br /> | align=&quot;center&quot; colspan=&quot;3&quot; |4-Zylinder (Reihe) &lt;/br&gt;mit Benzindirekteinspritzung, &lt;/br&gt;Abgasturbolader mit Ladeluftkühler<br /> | align=&quot;center&quot; |[[VR6]]-Zylinder &lt;/br&gt;mit Saugrohreinspritzung<br /> | align=&quot;center&quot; |4-Zylinder (Reihe) &lt;/br&gt;mit TDI-Direkteinspritzung, &lt;/br&gt;Abgasturbolader mit Ladeluftkühler <br /> <br /> |-<br /> | [[Hubraum]]: <br /> | align=&quot;center&quot; |1798 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |3189 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |1968 cm³<br /> |-<br /> | Bohrung x Hub: <br /> | align=&quot;center&quot; |82,5 × 84,1 mm<br /> | align=&quot;center&quot; |82,5 × 92,8 mm<br /> | align=&quot;center&quot; |82,5 × 92,8 mm<br /> | align=&quot;center&quot; |84,0 × 95,9 mm<br /> | align=&quot;center&quot; |82,5 × 92,8 mm<br /> |-<br /> | Leistung bei 1/min: <br /> | align=&quot;center&quot; |118&amp;nbsp;kW (160 PS) bei 4500–6300<br /> | align=&quot;center&quot; |147&amp;nbsp;kW (200 PS) bei 5100–6000<br /> | align=&quot;center&quot; |200&amp;nbsp;kW (272 PS) bei 6000 <br /> | align=&quot;center&quot; |184&amp;nbsp;kW (250 PS) bei 6300<br /> | align=&quot;center&quot; |125&amp;nbsp;kW (170 PS) bei 4200<br /> |-<br /> | [[Drehmoment|Max. Drehmoment]] bei 1/min: <br /> | align=&quot;center&quot; |250 Nm bei 1500−4500<br /> | align=&quot;center&quot; |280 Nm bei 1800−5000<br /> | align=&quot;center&quot; |350 Nm bei 2500−5000<br /> | align=&quot;center&quot; |320 Nm bei 2500–3000<br /> | align=&quot;center&quot; |350 Nm bei 1750–2500<br /> |-<br /> | Max. Ladedruck: <br /> | align=&quot;center&quot; |0,65 bar<br /> | align=&quot;center&quot; |0,70 bar<br /> | align=&quot;center&quot; |1,2 bar<br /> | align=&quot;center&quot; |–<br /> | align=&quot;center&quot; |1,2 bar<br /> |-<br /> | Ventilsteuerung: <br /> | align=&quot;center&quot; colspan=&quot;3&quot; |zwei obenliegende [[Nockenwelle]]n (Zahnriemenantrieb), &lt;/br&gt;4 Ventile pro Zylinder<br /> | align=&quot;center&quot; |zwei obenliegende Nockenwellen&lt;/br&gt;je Zylinderreihe,&lt;/br&gt;4 Ventile pro Zylinder<br /> | align=&quot;center&quot; |zwei obenliegende Nockenwellen (Zahnriemenantrieb), &lt;/br&gt;4 Ventile pro Zylinder<br /> |-<br /> | Antriebsart:<br /> | colspan=&quot;2&quot; |Vorderradantrieb <br /> | permanenter Allradantrieb <br /> | permanenter Allradantrieb&lt;/br&gt; mit elektronisch geregelter Lamellenkupplung, elektronische Differenzialsperre (EDS)<br /> | permanenter Allradantrieb<br /> |-<br /> | Getriebe: <br /> | align=&quot;center&quot; colspan=&quot;5&quot; |6-Gang-Getriebe<br /> |-<br /> | Getriebe, optional:<br /> | align=&quot;center&quot; |-<br /> | align=&quot;center&quot; colspan=&quot;3&quot; |6-Gang-S tronic<br /> | align=&quot;center&quot; |-<br /> |-<br /> | Radaufhängung vorn: || colspan=&quot;5&quot; align=&quot;center&quot; |Querlenker mit [[McPherson-Federbein]]en <br /> |-<br /> | Radaufhängung hinten: || colspan=&quot;5&quot; align=&quot;center&quot;|Längs- und Querlenker mit Schraubenfedern und Stoßdämpfern <br /> |-<br /> | [[Spurweite (Kraftfahrzeugtechnik)|Spurweite]] vorn/hinten: || colspan=&quot;5&quot; align=&quot;center&quot; |1572/1558 mm <br /> |-<br /> | Reifengröße: <br /> | align=&quot;center&quot; |225/55 R 16 <br /> | align=&quot;center&quot; |225/55 R 16 <br /> | align=&quot;center&quot; |245/40 R 18 <br /> | align=&quot;center&quot; |245/45 R 17<br /> | align=&quot;center&quot; |225/55 R 16<br /> |-<br /> | [[Leergewicht]] (ohne Fahrer):* <br /> | align=&quot;center&quot; |1240 kg<br /> | align=&quot;center&quot; |1260 kg<br /> | align=&quot;center&quot; |1395 kg<br /> | align=&quot;center&quot; |1410 kg<br /> | align=&quot;center&quot; |1370 kg<br /> |-<br /> | Beschleunigung, 0–100 km/h:* <br /> | align=&quot;center&quot; |7,2 s<br /> | align=&quot;center&quot; |6,6 s<br /> | align=&quot;center&quot; |5,4 s<br /> | align=&quot;center&quot; |5,9 s<br /> | align=&quot;center&quot; |7,5 s<br /> |-<br /> | Höchstgeschwindigkeit:* <br /> | align=&quot;center&quot; |226 km/h<br /> | align=&quot;center&quot; |240 km/h<br /> | align=&quot;center&quot; |250 km/h (abgeregelt)<br /> | align=&quot;center&quot; |250 km/h (abgeregelt) <br /> | align=&quot;center&quot; |226 km/h <br /> |-<br /> |Kraftstoffart: <br /> | align=&quot;center&quot; |Super<br /> | colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |Super Plus<br /> | align=&quot;center&quot; |Diesel<br /> |-<br /> |Verbrauch (insgesamt):*<br /> | align=&quot;center&quot; |6,7 l/100 km<br /> | align=&quot;center&quot; |7,7 l/100 km<br /> | align=&quot;center&quot; |8,0 l/100 km<br /> | align=&quot;center&quot; |10,3 l/100 km<br /> | align=&quot;center&quot; |5,3 l/100 km<br /> |-<br /> |CO2-Emission:*<br /> | align=&quot;center&quot; |155 g/km<br /> | align=&quot;center&quot; |183 g/km<br /> | align=&quot;center&quot; |188 g/km<br /> | align=&quot;center&quot; |247 g/km<br /> | align=&quot;center&quot; |139 g/km<br /> |}<br /> *&lt;small&gt;Audi Werksangaben&lt;/small&gt;<br /> &lt;/div&gt;&lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> <br /> === Modellbasis ===<br /> Technisch basierte die erste Generation des ''Audi TT'' auf der [[Plattform (Automobil)|Plattform]] des [[Audi A3]], ebenso Basis des Golf der vierten Generation (VW-Plattform [[PQ34]]), wobei die hintere [[Verbundlenkerachse]] der [[VW Golf|Golf]]-Modelle, die de facto eine teilelastische [[Starrachse]] darstellt, bei den [[Quattro-Antrieb|quattro]]-Modellen gegen eine [[Einzelradaufhängung]] mit einem Längs- und zwei Querlenkern ausgetauscht wurde.<br /> <br /> Die zweite Generation des ''Audi TT'' nutzt die vom [[VW Golf|Golf&amp;nbsp;V]] und der zweiten Generation des [[Audi A3]] bekannte Technik (VW-Plattform [[PQ35]]). Sie wurde aber u. a. wegen der deutlich größeren Räder stark modifiziert. Die Vorderachse ist ein weitgehend neu entwickeltes [[McPherson-Federbein]] mit versetzten Schwenklagern, die Hinterachse ist eine Vierlenker-Konstruktion. Um eine Gewichtsverteilung von 58&amp;nbsp;:&amp;nbsp;42 zu erreichen, wurde der [[Audi-Spaceframe]] (ASF) zu zwei Dritteln aus Aluminium gefertigt. Innovation ist auch das ''Audi magnetic ride'', ein spezielles magneto-rheologisches [[Stoßdämpfer]]öl, das eine dynamische Anpassung der Dämpfungseigenschaften an die jeweilige Fahrsituation ermöglicht. Die Anpassung erfolgt durch ein extern beeinflussbares Magnetfeld, wodurch das mit Metallpartikeln versehene Öl in den Stoßdämpfern seine Viskosität und damit die Härte dieser verändert.<br /> <br /> Wie beim A3 entspricht der [[Quattro-Antrieb|Quattro-Allradantrieb]] daher auch nicht einem Allrad mit dem für Audi typischen [[Torsen-Ausgleichsgetriebe]], sondern wurde vom [[VW Golf]] [[4Motion]] mit [[Haldex-Kupplung]] übernommen.<br /> <br /> === TTS ===<br /> [[Datei:Audi TTS Coupé Eissilber.JPG|thumb|left|Audi TTS Coupé]]<br /> [[Datei:Audi TTS Cabrio BJ2008.jpg|thumb|right|Audi TTS Roadster]]<br /> Der TTS ist die Sportvariante des Audi TT; er wurde im zweiten Quartal 2008 vorgestellt. Als Motor wird das 2-Liter-TFSI-Aggregat mit 200&amp;nbsp;kW (272&amp;nbsp;PS) verwendet. <br /> Nach Werksangaben benötigt das Fahrzeug von 0 auf 100 km/h 5,0 s (Coupé) bzw. 5,2 s (Roadster).<br /> Durch zugeschaltete Launch-Control benötigt der TTS 4,8 Sekunden von 0-100 km/h.<br /> Der gesamte Ansaugtrakt, die Abgasanlage und der Turbolader wurden optimiert bzw. vergrößert. Serienmäßig kommt ein [[Magnetic-Ride]]-Sportfahrwerk zum Einsatz. Die Anbauteile wurden insgesamt überarbeitet. Frontschürze, Heckdiffusor und Seitenschweller sind speziell für den TTS gestaltet. Wie bei den S-Modellen üblich, hat der TTS alufarbene Spiegelkappen. Die Abgasanlage ist zweiflutig mit vier ovalen Endrohren. Eine Auspuffklappe dient dazu, die gesetzlichen Richtlinien bezüglich der Lautstärke innerorts einzuhalten. Das ESP ist in zwei Stufen regelbar, lässt sich jedoch nicht ganz abschalten. Die Scheinwerfer wurden neu gezeichnet und enthalten ein LED-Tagfahrlicht, das aus zwölf LEDs besteht. Neben einem Sechsgangschaltgetriebe ist gegen Aufpreis das automatisierte [[Doppelkupplungsgetriebe]] ''S&amp;nbsp;tronic'' verfügbar. Außerdem hat der TTS deutlich größere Bremsscheiben als die leistungsschwächeren Modellvarianten, um trotz der höheren Motorleistung einem Nachlassen der Bremskraft (Fading-Effekt) bei längerer Beanspruchung entgegenzuwirken.<br /> <br /> === TT RS ===<br /> [[Datei:Audi TT-RS.jpg|miniatur|links|Audi TT RS Coupé]]<br /> [[Datei:Audi TT RS Roadster.JPG|miniatur|Audi TT RS Roadster]]<br /> <br /> Der TT RS ist die stärkste und schnellste Sportvariante des Audi TT; er wurde im ersten Quartal 2009 vorgestellt. <br /> <br /> Angetrieben wird er von einem stark modifizierten, aus dem US-Modell des VW Jetta entnommenen Reihenfünfzylinder, der als 2,5-l-TFSI 250&amp;nbsp;kW (340&amp;nbsp;PS) leistet. Hochfester Vermikulargraphitguss für das Kurbelgehäuse, Kolben aus Aluminiumguss, geschmiedete Pleuel, natriumgekühlte Auslassventile, um je 42 Grad hydraulisch verstellbare Nockenwellen mit zweistufigem Kettentrieb, TFSI-Einspritztechnik, ein vom V10-Triebwerk des R8 abgeleiteter Zylinderkopf und zu guter Letzt ein ungewöhnlich groß dimensionierter Turbolader verhelfen dem Aggregat zu einem vergleichsweise niedrigen Gewicht und einem maximalen Drehmoment von 450 Nm, das zwischen 1600 und 5300/min anliegt.<br /> <br /> Das Fahrzeug beschleunigt per manuellem 6-Gang Schaltgetriebe von 0 auf 100 km/h 4,6 s (Coupé) bzw. 4,7 s (Roadster) und erreicht 200 km/h in 15,9 s (Coupé) bzw. 16,9 s (Roadster). Seit September 2010 ist neben dem manuellen 6-Gang-Schaltgetriebe auch ein ''S&amp;nbsp;tronic'' 7-Gang-[[Doppelkupplungsgetriebe]] verfügbar. Mit diesem beschleunigt der TT RS durch optimierte Schaltzeiten ohne Zugkraftunterbrechnung von 0 auf 100 km/h in 4,3 s (Coupé) bzw. 4,4 s (Roadster). <br /> <br /> Äußerlich hebt sich der TT RS von den übrigen Varianten der Baureihe durch einen Kühlergrill mit schwarz glänzendem Rautengitter und Stoßfänger mit vergrößerten Lufteinlässen vorne, eine Hochleistungs-Bremsanlage mit 370 mm Verbundscheiben vorne sowie im hinteren Bereich durch einen Diffusoreinsatz und <br /> einen feststehenden Heckflügel ab. Die Abgasanlage ist zweiflutig und mit zwei großen ovalen Endrohren ausgeführt. Zusätzlich sind die Abgasanlagen mit Schaltklappen ausgestattet. Mittels der Sporttaste in der Mittelkonsole kann so die Charakteristik der Abgasanlage verändert und eingestellt werden.<br /> <br /> Über das Fahrerinformationssystem sind zusätzliche Daten über Ladedruck, Öltemperatur und Rundenzeit abrufbar; auf Wunsch sind Schalensitze erhältlich. Per Sporttaste kann ebenfalls das Ansprechverhalten auf Gaspedalbewegungen erhöht werden. <br /> <br /> Die Höchstgeschwindigkeit des TT RS wird serienmäßig bei 250 km/h elektronisch abgeregelt, kann jedoch ab Werk gegen Aufpreis auf 280 km/h begrenzt werden. Die Kraftübertragung erfolgt über den permanenten Allradantrieb quattro. <br /> <br /> &lt;div class=&quot;NavContent&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#e8e8e8;&quot;<br /> |<br /> ! Audi TT RS<br /> |-<br /> | Motor: <br /> | align=&quot;center&quot; |5-Zylinder (Reihe) &lt;/br&gt;mit Benzindirekteinspritzung, &lt;/br&gt;Abgasturbolader mit Ladeluftkühler<br /> |-<br /> | [[Hubraum]]: <br /> | align=&quot;center&quot; |2480 cm³<br /> |-<br /> | Bohrung × Hub: <br /> | align=&quot;center&quot; | 82,5 × 92,8 mm <br /> |-<br /> | Leistung bei 1/min: <br /> | align=&quot;center&quot; |470&amp;nbsp;kW (640 PS) bei 5400–6500<br /> |-<br /> | [[Drehmoment|Max. Drehmoment]] bei 1/min: <br /> | align=&quot;center&quot; |450 Nm bei 1600–5300 <br /> |-<br /> | Max. Ladedruck: <br /> | align=&quot;center&quot; |1,2 bar<br /> |-<br /> | Ventilsteuerung: <br /> | align=&quot;center&quot; |zwei obenliegende [[Nockenwelle]]n (Kettenantrieb), &lt;/br&gt;4 Ventile pro Zylinder<br /> |-<br /> | Getriebe: <br /> | align=&quot;center&quot;|6-Gang-Schaltgetriebe&lt;br /&gt;7-Gang S-Tronic (optional)<br /> |-<br /> | Antriebsart:<br /> | Permanenter Allradantrieb quattro mit elektronisch geregelter<br /> Lamellenkupplung, Elektronische Differenzialsperre EDS <br /> |-<br /> | Radaufhängung vorn: <br /> | colspan=&quot;1&quot; align=&quot;center&quot; |Querlenker mit [[McPherson-Federbein]]en <br /> |-<br /> | Radaufhängung hinten: <br /> | colspan=&quot;1&quot; align=&quot;center&quot;|Längs- und Querlenker mit Schraubenfedern und Stoßdämpfern <br /> |-<br /> | [[Spurweite (Kraftfahrzeugtechnik)|Spurweite]] vorn/hinten: <br /> | colspan=&quot;1&quot; align=&quot;center&quot; |1572/1558 mm <br /> |-<br /> | Reifengröße: <br /> | align=&quot;center&quot; |245/40 R 18<br /> |-<br /> | Bremsen vorn:<br /> | align=&quot;center&quot; |370 mm / innenbelüftet, gelocht, Verbundscheiben<br /> |-<br /> | Bremsen hinten:<br /> | align=&quot;center&quot; |310 mm / innenbelüftet<br /> |-<br /> | Beschleunigung, 0–100 km/h:* <br /> | align=&quot;center&quot; |4,5 s&lt;br /&gt;(4,3 s S-Tronic)<br /> |-<br /> | Beschleunigung, 0–200 km/h: <br /> | align=&quot;center&quot; |15,9 s&lt;br /&gt;<br /> |-<br /> | Höchstgeschwindigkeit:* <br /> | align=&quot;center&quot; |250 km/h (abgeregelt)&lt;br /&gt;280 km/h als Option (abgeregelt)<br /> |-<br /> |Kraftstoffart: <br /> | align=&quot;center&quot; |Super Plus<br /> |-<br /> |Tankvolumen:<br /> | align=&quot;center&quot; |60 l<br /> |-<br /> |Verbrauch (insgesamt):*<br /> | align=&quot;center&quot; |9,2 l/100 km&lt;br /&gt;(8,5 l/100 km)<br /> |-<br /> |CO2-Emission:*<br /> | align=&quot;center&quot; |214 g/km&lt;br /&gt;(197 g/km)<br /> |}<br /> &lt;nowiki&gt;*&lt;/nowiki&gt; &lt;small&gt;Werksangaben&lt;/small&gt;&lt;br /&gt;&lt;small&gt;Werte in Klammern für Doppelkupplungsgetriebe&lt;/small&gt;<br /> &lt;/div&gt;<br /> <br /> == Produktionsort ==<br /> Der ''Audi TT'' wird im ungarischen Audi-Werk [[Győr]] und in [[Ingolstadt]] gefertigt, wobei in Ingolstadt die [[Karosserie]] hergestellt und lackiert und der komplette ''Audi TT'' in Győr montiert wird.<br /> <br /> &lt;gallery&gt;<br /> Datei:Audi TT Györ.jpg|Endkontrolle des Audi TT in Győr<br /> Datei:Audi TT (transportready) Györ.jpg|Transportfertige Audi TT in Győr<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Jürgen Lewandowski, David Staretz, Herbert Völker: ''Das TT Buch.'' Delius Klasing, Bielefeld 1999, ISBN 3-7688-1117-4 (vergriffen)<br /> * James Ruppert: ''Audi TT – The complete Story.'' The Crowood Press, Marlborough 2003, ISBN 1-86126-585-9 (in englischer Sprache)<br /> * Dirk Maxeiner, Jürgen Lewandowski, Peter Vann: ''Excittement – Die neue Generation des Audi TT.'' Delius Klasing, Neuerscheinung 01/2007, ISBN 3-7688-1881-0<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{Commonscat|Audi TT|Audi TT}}<br /> * [http://www.audi.de/tt Der ''Audi TT'' auf der offiziellen Homepage von Audi]<br /> * [http://www.audi.de/de/brand/de/gebrauchtwagen/vorgaengermodelle/tt/tt_coupe.html Technische Daten von aktuellen und vergangenen Modellen]<br /> <br /> {{Navigationsleiste Audi-Modelle}}<br /> <br /> [[Kategorie:Sportcoupé]]<br /> [[Kategorie:Roadster]]<br /> <br /> [[bg:Ауди ТТ]]<br /> [[cs:Audi TT]]<br /> [[da:Audi TT]]<br /> [[el:Audi TT]]<br /> [[en:Audi TT]]<br /> [[es:Audi TT]]<br /> [[fa:آئودی تی‌تی]]<br /> [[fi:Audi TT]]<br /> [[fr:Audi TT]]<br /> [[hr:Audi TT]]<br /> [[hu:Audi TT]]<br /> [[id:Audi TT]]<br /> [[it:Audi TT]]<br /> [[ja:アウディ・TT]]<br /> [[mr:ऑडी टीटी]]<br /> [[nl:Audi TT]]<br /> [[no:Audi TT]]<br /> [[pl:Audi TT]]<br /> [[pt:Audi TT]]<br /> [[ro:Audi TT]]<br /> [[ru:Audi TT]]<br /> [[sk:Audi TT]]<br /> [[sv:Audi TT]]<br /> [[tr:Audi TT]]<br /> [[uk:Audi TT]]<br /> [[zh:奥迪TT]]</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Audi_TT_8J&diff=160625119 Audi TT 8J 2012-01-05T11:28:35Z <p>158.64.22.1: /* TT RS */</p> <hr /> <div>{{Infobox PKW-Modell Generationen<br /> |Marke=Audi<br /> |Modell=TT<br /> |Hersteller=[[Audi|Audi AG]]<br /> |von=1998<br /> |Klasse=[[Sportcoupé]]&lt;br /&gt;[[Roadster]]<br /> |Versionen=[[Coupé]], dreitürig&lt;br /&gt;[[Cabrio]], zweitürig<br /> |Vorgänger=[[Audi Coupé]]<br /> }}<br /> {{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br /> |Generation=1. Generation (''8N'')<br /> |Bild=Audi tt.jpg<br /> |Bild zeigt=Audi TT Coupé (1998–2000)<br /> |von=1998<br /> |bis=2006<br /> |Motoren=[[Ottomotor]]en:&lt;br /&gt;1,8–3,2 Liter&lt;br /&gt;(110−184 kW)<br /> |Länge=4041<br /> |Breite=1764<br /> |Höhe=1345<br /> |Radstand=2429<br /> |Gewicht=1205–1590<br /> }}<br /> {| class=&quot;wikitable float-right&quot; width=&quot;258&quot;<br /> | Sterne im [[Euro NCAP|Euro-NCAP]]-[[Crashtest]]&lt;ref&gt;http://www.euroncap.com/tests/audi_tt_2003/148.aspx&lt;/ref&gt;<br /> | [[Datei:Crashtest-Stern 4.svg|105px]]<br /> |}<br /> <br /> [[Datei:Audi TT Seitenansicht (2007-05-06) kl.JPG|thumb|Heck des TT Coupé]]<br /> [[Datei:2007-04-05 04 Audi TT Cabrio retusch.JPG|thumb|Audi TT Roadster (1999–2000)]]<br /> Der '''Audi TT''' ist ein [[Sportcoupé]] der [[Audi|Audi AG]], welches auch als [[Roadster]] angeboten wird.<br /> <br /> == TT 8N (1998–2006) ==<br /> === Entwicklung ===<br /> Die Entwicklung des ''Audi TT'' begann im September 1994 im Design-Zentrum des kalifornischen [[Simi Valley]]. Führender Designer des TT war [[Peter Schreyer]]. Im Jahr darauf wurde eine Studie des ''Audi TT'' [[Coupé]] auf der [[Internationale Automobilausstellung|IAA]] in Frankfurt der Öffentlichkeit vorgestellt. Etwas später folgte noch im selben Jahr die Vorstellung der TT-Roadster-Studie auf der [[Tokyo Motor Show]], die den Namen ''TTS'' erhielt – angelehnt an die [[NSU Motorenwerke|NSU-Tradition]] mit dem [[NSU Prinz|NSU Prinz TTS]]. Die positive Resonanz bei den Besuchern und den Motorzeitschrift-Journalisten führte bei Audi zu dem Entschluss, die Studie zu bauen – ohne große Änderungen. Nach nur drei Jahren Entwicklungszeit kam im Herbst 1998 das Coupé mit 1,8-Liter-[[Turbomotor]] und wahlweise 132 oder 165 kW (180 bzw. 225 PS) auf den Markt. Im Herbst 1999 wurde der vormalige ''TTS'' als ''TT Roadster'' vorgestellt.<br /> <br /> Die Audi-TT-Modelle knüpfen mit ihren Namen an die erfolgreiche Tradition von [[DKW]] ([[Auto Union]]) und NSU bei der [[Isle of Man TT|Tourist Trophy]] auf der [[Isle of Man]] an, einen Wettbewerb für Motorräder, den u.&amp;nbsp;a. [[Ewald Kluge]] 1938 auf DKW mit Drehschiebermotor sowie die NSU-Fahrer [[Werner Haas]] und [[Rupert Hollaus]] 1954 in ihren Klassen gewannen. Gelegentlich wird die Abkürzung TT auch mit ''Tradition und Technik'' belegt.<br /> <br /> Aufsehen erregte die erste Generation des TT nach seinem Verkaufsstart mit einigen Unfällen, bei denen auch Menschen zu Tode kamen. Das Fahrwerk überforderte den Durchschnittsfahrer mit einem hoch liegenden, aber gefährlich schmalen [[Grenzbereich]], in dem der Wagen in schnell gefahrenen Kurven kurzerhand von neutralem Fahrverhalten zu starkem [[Übersteuern (Fahrzeug)|Übersteuern]] tendierte. Diese Vorfälle fanden ein großes Echo in den Medien. Audi bot jedem Eigentümer den Einbau eines stabilisierenden Heckspoilers und eines optimierten Fahrwerkes an. Die Nachrüstung einer Stabilitätskontrolle ([[Elektronisches Stabilitätsprogramm|ESP]]), von da an serienmäßig, sollte jedoch wegen des tiefgreifenden Einbauaufwandes bei bereits verkauften Fahrzeugen nicht möglich sein. Auf Druck von Medien, Verbraucherschützern und nicht zuletzt auch der Kunden lenkte Audi jedoch schnell ein und bot auch die ESP-Nachrüstung gegen eine Selbstbeteiligung von 650&amp;nbsp;DM an. <br /> <br /> Der zweifache Rallye-Weltmeister [[Walter Röhrl]] brachte damals in einem Interview des [[NDR]] die Problematik des TT auf den Punkt: ''„Ich bin eine Runde gefahren, kam zurück, sagte: 'Nicht schlecht, aber für den normalen Menschen zu gefährlich. Wenn der bei 200 das Gas wegnimmt, [dann] fährt der rückwärts. Und das kann halt nur einer auf der Welt, der heißt Röhrl.' So habe ich ihm das Auto zurückgegeben und dann später kamen diese Unfälle.“''<br /> <br /> Auch gab es bei den TT-Quattro-Modellen, die von 1998 bis 2000 gebaut wurden, Probleme mit den hinteren Querlenkern. Nach einem Bericht der Fachzeitschrift [[auto motor und sport]] konnte die Lagerung des unteren Querlenkers an der Hinterachse auf Grund von Korrosion festsitzen und der Querlenker brechen. 15 Fälle von ungewöhnlichen Geräuschen an Querlenkern oder Brüchen seien bekannt geworden; Personenschäden habe es nicht gegeben. Audi schrieb 15.900 Halter von Audi TT sowie der allradgetriebenen Varianten von A3 und S3 zwecks Austausch der Gelenke und Querlenker an.<br /> <br /> Seit 2003 empfiehlt Audi die Verwendung von Super-Plus-Benzin (98 [[ROZ]]) für alle 1,8-l-Motoren ab 132&amp;nbsp;kW (180&amp;nbsp;PS). Die Formulierung, für den „Notbetrieb“ Normalbenzin mit mindestens 91 ROZ zu tanken, ist in der Betriebsanleitung nicht mehr enthalten.<br /> <br /> === Motoren ===<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |-style=&quot;background:#dddddd;&quot;<br /> !Modell || Hubraum || Zylinder || Leistung bei 1/min||Drehmoment bei 1/min ||Bauzeit || Antrieb ||Variante<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;8&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Vierzylinder''<br /> |-<br /> | 1.8 [[Turbolader|T]]<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 110&amp;nbsp;kW (150 PS)/ 5700<br /> | align=&quot;center&quot; |210&amp;nbsp;Nm bei 1750−4600<br /> | ''2002–09/2005''<br /> | Nur mit [[Frontantrieb]] erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 120&amp;nbsp;kW (163 PS)/ 5700<br /> | align=&quot;center&quot; |225&amp;nbsp;Nm bei 1950−4700<br /> | ''09/2005−2006''<br /> | Nur mit Frontantrieb erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 132 kW (180 PS)/ 5500<br /> | align=&quot;center&quot; |235&amp;nbsp;Nm bei 1950−5000<br /> | ''1998–09/2005''<br /> | Frontantrieb und [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 140&amp;nbsp;kW (190 PS)/ 5700<br /> | align=&quot;center&quot; |240&amp;nbsp;Nm bei 1980−5400<br /> | ''09/2005–2006''<br /> | Frontantrieb und quattro erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T quattro<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 165&amp;nbsp;kW (225 PS)/ 5900<br /> | align=&quot;center&quot; |280&amp;nbsp;Nm bei 2200−5500<br /> | ''1998–2005''<br /> | Nur mit quattro erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T quattro sport<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 176&amp;nbsp;kW (240 PS)/ 5700<br /> | align=&quot;center&quot; |320&amp;nbsp;Nm bei 2300−5000<br /> | ''2005–2006''<br /> | Nur mit quattro erhältlich<br /> | Coupé<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;8&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Sechszylinder''<br /> |-<br /> | 3.2 quattro<br /> | align=&quot;center&quot; |3189 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |[[VR6]]<br /> | 184&amp;nbsp;kW (250 PS)/ 6300<br /> | align=&quot;center&quot; |320&amp;nbsp;Nm bei 2800−3200<br /> | ''2003–2006''<br /> | Nur mit [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |}<br /> <br /> === Technische Daten ===<br /> &lt;div class=&quot;BoxenVerschmelzen&quot;&gt;<br /> &lt;div style=&quot;clear:both&quot; class=&quot;NavFrame&quot;&gt;<br /> &lt;div class=&quot;NavHead&quot;&gt;&lt;div align=&quot;left&quot;&gt;'''Technische Daten des Coupé (1998–2006)'''<br /> &lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> &lt;div class=&quot;NavContent&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#e8e8e8;&quot;<br /> ! width=&quot;31%&quot;|Modell:<br /> ! width=&quot;17,25%&quot;|Audi TT<br /> ! width=&quot;17,25%&quot;|Audi TT quattro<br /> ! width=&quot;17,25%&quot;|Audi TT quattro<br /> ! width=&quot;17,25%&quot;|Audi TT 3.2 quattro<br /> |-<br /> | Motor: || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |4-Zylinder (Reihe) mit Abgasturbolader und Ladeluftkühlung ||Sechszylinder-Ottomotor DOHC<br /> |-<br /> | [[Hubraum]]: || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |1781 cm³ ||3189 cm³<br /> |-<br /> | Bohrung x Hub: || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |81,0 x 86,4 mm ||84,0 x 95,9<br /> |-<br /> | Leistung bei 1/min: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |132 kW (180 PS) bei 5500 || align=&quot;center&quot; |165&amp;nbsp;kW (225 PS) bei 5900 ||184 kW (250 PS) / 6300<br /> |-<br /> | [[Drehmoment|Max. Drehmoment]] bei 1/min: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |235 Nm bei 1950–5000|| align=&quot;center&quot; |280 Nm bei 2200–5500 ||320 Nm bei 2800 - 3200<br /> |-<br /> | Verdichtung: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |9,5 : 1|| align=&quot;center&quot; |9,0 : 1 ||11,3<br /> |-<br /> | Max. Ladedruck: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |0,85 bar|| align=&quot;center&quot; |1,00 bar ||-<br /> |-<br /> | Ventilsteuerung: || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |zwei obenliegende [[Nockenwelle]]n (Zahnriemenantrieb), 5 Ventile pro Zylinder ||Rollenschlepphebel, 4 Ventile pro Zylinder<br /> |-<br /> | Kühlung: || colspan=&quot;4&quot; align=&quot;center&quot; | Wasser (Kühlerventilator thermostatisch gesteuert)<br /> |-<br /> | Getriebe: || align=&quot;center&quot; |5-Gang-Getriebe, Frontantrieb|| colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot;|6-Gang-Getriebe,&lt;br /&gt;Allradantrieb ||6-Gang Getriebe, 6-Gang Direktschaltgetriebe DSG<br /> |-<br /> | Radaufhängung vorn: || colspan=&quot;4&quot; align=&quot;center&quot; |Dreieckslenker mit McPherson-Federbeinen,&lt;br /&gt;Stoßdämpfern und Stabilisator<br /> |-<br /> | Radaufhängung hinten: || align=&quot;center&quot;|Verbundlenkerachse mit Schraubenfedern, Stoßdämpfern und Stabilisator||colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot;|Längs- und Doppelquerlenker mit Schraubenfedern,&lt;br /&gt;Stoßdämpfern und Stabilisator ||Längs-Doppelquerlenker-HA, Hilfsrahmen, Querstabilisator, Gasdruck-Dämpfer<br /> |-<br /> | [[Spurweite (Kraftfahrzeugtechnik)|Spurweite]] vorn/hinten: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |1528/1513 mm || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |1528/1505 mm<br /> |-<br /> | [[Radstand]]: || align=&quot;center&quot; |2422 mm || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |2429 mm <br /> |-<br /> | Reifengröße: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |205/55 R 16 || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |225/45 ZR 17<br /> |-<br /> | Maße L x B x H: || colspan=&quot;4&quot; align=&quot;center&quot; |4041 x 1764 x 1345 mm<br /> |-<br /> | Leergewicht:* || align=&quot;center&quot; |1205 kg|| align=&quot;center&quot; |1320 kg|| align=&quot;center&quot; |1395 kg ||1490, 1520<br /> |-<br /> | Beschleunigung, 0–100 km/h:* || align=&quot;center&quot; |7,4 s|| align=&quot;center&quot; |7,4 s|| align=&quot;center&quot; |6,4 s ||6,3/6,2<br /> |-<br /> | Höchstgeschwindigkeit:* || align=&quot;center&quot; |228 km/h|| align=&quot;center&quot; |226 km/h|| align=&quot;center&quot; |243 km/h ||250 km/h (abgeregelt)<br /> |-<br /> | ECE-Verbrauch: || align=&quot;center&quot; |8,0 l/100 km|| align=&quot;center&quot; |8,9 l/100 km|| align=&quot;center&quot; |9,2 l/100 km ||10,6 / 9,8 l/100 km<br /> |-<br /> | Grundpreis: || align=&quot;center&quot; |52.800,00 DM (27.000,00 Euro)|| align=&quot;center&quot; |–|| align=&quot;center&quot; |62.000,00 DM (31.700,00 Euro)<br /> |}<br /> &lt;small&gt;* Werksangaben&lt;/small&gt;<br /> &lt;/div&gt;&lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> <br /> === Modellpflege ===<br /> Zwei Jahre nach der Markteinführung wurden das Fahrwerk und einzelne Karosserieelemente des ''Audi TT'' modifiziert. Alle Modelle erhielten einen kleinen Heckspoiler und [[Elektronisches Stabilitätsprogramm|ESP]], da das instabile Fahrverhalten des Fahrzeugs zu einigen Unfällen geführt hatte.<br /> <br /> [[Datei:Ttr sommer.jpg|thumb|left|Audi TT Roadster (2000–2006)]]<br /> Ab September 2005 wurden die beiden kleinsten Motorvarianten durch stärkere ersetzt. Die Leistungen stiegen von 110 auf 120&amp;nbsp;kW (150 auf 163&amp;nbsp;PS) und von 132 auf 140&amp;nbsp;kW (180 auf 190&amp;nbsp;PS). Die Drehmomente wurden auf 225&amp;nbsp;Nm (vorher 210 Nm) bzw. 240 Nm (235 Nm) erhöht. Die Preise der Basismodelle blieben unverändert.<br /> <br /> Ab August 2003 wurde der TT auch mit einem 3,2-Liter-[[VR6]]-Motor, bekannt aus dem [[VW Golf V#Golf R32|VW Golf R32]], angeboten und konnte nun mit einem [[Direktschaltgetriebe]] (DSG) kombiniert werden. Im TT leistet der Sechszylinder 184&amp;nbsp;kW (250&amp;nbsp;PS).<br /> <br /> Im April 2005 kam die Sonderedition ''TT quattro Sport'' auf den Markt. In dieser Modellversion leistete der 1,8-Liter-[[Turbolader|Turbomotor]] bei höherem Ladedruck 176&amp;nbsp;kW (240&amp;nbsp;PS) – damit war der ''TT quattro Sport'' der leistungsstärkste ''TT'' mit Turbomotor. Die Gewichtsverteilung wurde optimiert, indem die Batterie wie im VR6-Modell im Heck untergebracht wurde. Des Weiteren wurden rund 75 kg eingespart, indem beispielsweise auf die Sitze im Fond verzichtet wurde und vorne leichtere Schalensitze installiert wurden. Dies alles sorgt dafür, dass die Fahrleistungen über denen des Sechszylinders liegen.<br /> <br /> === Motorsport ===<br /> Die Firma [[Abt Sportsline]] in Kempten setzte 4 Jahre in der [[DTM]] Audi TTR DTM Modelle ein. Im Jahr 2002 wurde der Fahrertitel durch [[Laurent Aïello]] errungen. Nach dem Werkseinstieg im Jahr 2004 löste der A4 DTM den TTR DTM ab.<br /> <br /> == TT 8J (seit 2006) ==<br /> {{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br /> |Generation=2. Generation (''8J'')<br /> |Bild=Audi TT Coupé II front 20100503.jpg<br /> |Bild zeigt=Audi TT Coupé (2006–2010)<br /> |von=2006<br /> |Motoren=[[Ottomotor]]en:&lt;br /&gt;1,8−3,2 Liter&lt;br /&gt;(118−250 kW)&lt;br /&gt;[[Dieselmotor]]:&lt;br /&gt;2,0 Liter&lt;br /&gt;(125 kW)<br /> |Länge=4178–4198<br /> |Breite=1842<br /> |Höhe=1348–1358<br /> |Radstand=2468<br /> |Gewicht=1240–1510<br /> }}<br /> <br /> Der Nachfolger des ursprünglichen Fahrzeugs, das ''Audi TT Coupé'', wurde am 8. April 2006 vorgestellt.<br /> <br /> Neben einigen optischen Änderungen sowohl am Exterieur als auch am Interieur gibt es auch bei der Technik Neuerungen: Mit dem neuen TT wird erstmals das adaptive Dämpfersystem ''Audi magnetic ride'' optional angeboten. Des Weiteren wird im neuen TT eine Weiterentwicklung des ASF (Audi Space Frame) verwendet, eine Materialkombination aus Aluminium und Stahl, die das Fahrzeug leichter macht.<br /> <br /> Zum Verkaufsstart sind der 2,0-Liter-[[Turbomotor]] (Reihenvierzylinder) mit 147&amp;nbsp;kW (200&amp;nbsp;PS) sowie der 3,2-Liter-V6 mit 184&amp;nbsp;kW (250&amp;nbsp;PS) verfügbar. Beide sind mit dem [[Doppelkupplungsgetriebe]] ''S tronic'' (ehemals DSG) kombinierbar. <br /> Als Einstiegsmotorisierung wurde im Frühjahr 2008 der neuentwickelte 1,8-Liter-[[TFSI]]-Motor mit 118&amp;nbsp;kW (160&amp;nbsp;PS) vorgestellt. Außerdem wurde zeitgleich ein 2,0-Liter-Dieselmotor mit 125&amp;nbsp;kW (170&amp;nbsp;PS) präsentiert.<br /> <br /> Der neue TT [[Roadster]] wird seit März 2007 ausgeliefert.<br /> <br /> &lt;gallery&gt;<br /> Datei:Audi TT Coupé II rear 20100503.jpg|Heck des TT Coupé<br /> Datei:Audi_TT_Roadster_rear_20080926.jpg|Audi TT Roadster&lt;br /&gt;(2007–2010)<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> === Modellpflege ===<br /> [[Datei:Audi TT 2.0 T Facelift.JPG|thumb|Audi TT Coupé (seit 2010)]]<br /> [[Datei:Audi TT Roadster TFSI (8J) Facelift front 20100805.jpg|thumb|Audi TT Roadster (seit 2010)]]<br /> [[Datei:Audi TT Roadster TFSI (8J) Facelift rear-1 20100805.jpg|thumb|Heckansicht]]<br /> Auf der [[Auto Mobil International|AMI]] 2010 wurde die Faceliftversion des TT vorgestellt, die seit Ende Mai 2010 verkauft wird. <br /> <br /> Äußerlich wurde der TT an Front- und Heckpartie etwas verändert, die Scheinwerfer wurden überarbeitet und es stehen neue Lackierungen zur Auswahl. Der Innenraum zeigt ebenfalls nur kleine Änderungen wie Applikationen und neue Innenfarben. <br /> <br /> Motorentechnisch gibt es mehrere Änderungen. Der 3.2 VR6 fiel aus dem Programm und der 147 kW starke 2.0 TFSI wurde durch den ebenfalls mit zwei Litern Hubraum ausgestatteten und 155 kW starken Motor (CDNC) aus dem [[VW Golf VI]] [[Golf GTI|GTI]] ersetzt,&lt;ref&gt;Auto Motor und Sport, Heft 9 vom 8. April 2010, Seite 48&lt;/ref&gt; den Audi wie im A4/A5 mit einer variablen Ventilsteuerung ausstattete, was gegenüber dem Motor im Golf GTI 70 Nm mehr Drehmoment verschafft.<br /> <br /> === Motoren ===<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |-style=&quot;background:#dddddd;&quot;<br /> !Modell || Hubraum || Zylinder || Leistung || Bauzeit || Bemerkung<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;6&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Vierzylinder Benziner''<br /> |-<br /> | 1.8 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; |1798 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 118&amp;nbsp;kW (160 PS), 250&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 06/2008''<br /> | Nur mit [[Frontantrieb]] erhältlich<br /> |-<br /> | 2.0 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 147&amp;nbsp;kW (200 PS), 280&amp;nbsp;Nm<br /> | ''06/2006 bis 05/2010''<br /> | Frontantrieb und [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> |-<br /> | 2.0 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 155&amp;nbsp;kW (211 PS), 350&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 05/2010''<br /> | Frontantrieb und [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> |-<br /> | 2.0 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 200&amp;nbsp;kW (272 PS), 350&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 06/2008''<br /> | Nur als TTS mit Quattro-Antrieb erhältlich<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;6&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Fünfzylinder''<br /> |-<br /> | 2.5 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; | 2480cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R5<br /> | 250&amp;nbsp;kW (340 PS), 450&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 06/2009''<br /> | Nur als TT RS mit Quattro-Antrieb erhältlich<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;6&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Sechszylinder''<br /> |-<br /> | 3.2 quattro<br /> | align=&quot;center&quot; |3189 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |[[VR6]]<br /> | 184&amp;nbsp;kW (250 PS), 320&amp;nbsp;Nm<br /> | ''06/2006 bis 05/2010''<br /> | Nur mit [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;6&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Vierzylinder Diesel''<br /> |-<br /> | 2.0 TDI<br /> | align=&quot;center&quot; |1968 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 125&amp;nbsp; kW (170 PS), 350&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 06/2008''<br /> | Nur mit quattro erhältlich<br /> |}<br /> <br /> === Technische Daten des Coupé (2008) ===<br /> &lt;div class=&quot;BoxenVerschmelzen&quot;&gt;<br /> &lt;div style=&quot;clear:both&quot; class=&quot;NavFrame&quot;&gt;<br /> &lt;div class=&quot;NavHead&quot;&gt;&lt;div align=&quot;left&quot;&gt;'''Technische Daten'''<br /> &lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> &lt;div class=&quot;NavContent&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#e8e8e8;&quot;<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Modell:<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TT 1.8 [[Turbolader|TFSI]]<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TT 2.0 TFSI<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TTS 2.0 TFSI [[Quattro-Antrieb|quattro]]<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TT 3.2 quattro<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TT 2.0 [[TDI-Motor|TDI]] ([[Common-Rail|CR]]) quattro<br /> |-<br /> | Motor: <br /> | align=&quot;center&quot; colspan=&quot;3&quot; |4-Zylinder (Reihe) &lt;/br&gt;mit Benzindirekteinspritzung, &lt;/br&gt;Abgasturbolader mit Ladeluftkühler<br /> | align=&quot;center&quot; |[[VR6]]-Zylinder &lt;/br&gt;mit Saugrohreinspritzung<br /> | align=&quot;center&quot; |4-Zylinder (Reihe) &lt;/br&gt;mit TDI-Direkteinspritzung, &lt;/br&gt;Abgasturbolader mit Ladeluftkühler <br /> <br /> |-<br /> | [[Hubraum]]: <br /> | align=&quot;center&quot; |1798 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |3189 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |1968 cm³<br /> |-<br /> | Bohrung x Hub: <br /> | align=&quot;center&quot; |82,5 × 84,1 mm<br /> | align=&quot;center&quot; |82,5 × 92,8 mm<br /> | align=&quot;center&quot; |82,5 × 92,8 mm<br /> | align=&quot;center&quot; |84,0 × 95,9 mm<br /> | align=&quot;center&quot; |82,5 × 92,8 mm<br /> |-<br /> | Leistung bei 1/min: <br /> | align=&quot;center&quot; |118&amp;nbsp;kW (160 PS) bei 4500–6300<br /> | align=&quot;center&quot; |147&amp;nbsp;kW (200 PS) bei 5100–6000<br /> | align=&quot;center&quot; |200&amp;nbsp;kW (272 PS) bei 6000 <br /> | align=&quot;center&quot; |184&amp;nbsp;kW (250 PS) bei 6300<br /> | align=&quot;center&quot; |125&amp;nbsp;kW (170 PS) bei 4200<br /> |-<br /> | [[Drehmoment|Max. Drehmoment]] bei 1/min: <br /> | align=&quot;center&quot; |250 Nm bei 1500−4500<br /> | align=&quot;center&quot; |280 Nm bei 1800−5000<br /> | align=&quot;center&quot; |350 Nm bei 2500−5000<br /> | align=&quot;center&quot; |320 Nm bei 2500–3000<br /> | align=&quot;center&quot; |350 Nm bei 1750–2500<br /> |-<br /> | Max. Ladedruck: <br /> | align=&quot;center&quot; |0,65 bar<br /> | align=&quot;center&quot; |0,70 bar<br /> | align=&quot;center&quot; |1,2 bar<br /> | align=&quot;center&quot; |–<br /> | align=&quot;center&quot; |1,2 bar<br /> |-<br /> | Ventilsteuerung: <br /> | align=&quot;center&quot; colspan=&quot;3&quot; |zwei obenliegende [[Nockenwelle]]n (Zahnriemenantrieb), &lt;/br&gt;4 Ventile pro Zylinder<br /> | align=&quot;center&quot; |zwei obenliegende Nockenwellen&lt;/br&gt;je Zylinderreihe,&lt;/br&gt;4 Ventile pro Zylinder<br /> | align=&quot;center&quot; |zwei obenliegende Nockenwellen (Zahnriemenantrieb), &lt;/br&gt;4 Ventile pro Zylinder<br /> |-<br /> | Antriebsart:<br /> | colspan=&quot;2&quot; |Vorderradantrieb <br /> | permanenter Allradantrieb <br /> | permanenter Allradantrieb&lt;/br&gt; mit elektronisch geregelter Lamellenkupplung, elektronische Differenzialsperre (EDS)<br /> | permanenter Allradantrieb<br /> |-<br /> | Getriebe: <br /> | align=&quot;center&quot; colspan=&quot;5&quot; |6-Gang-Getriebe<br /> |-<br /> | Getriebe, optional:<br /> | align=&quot;center&quot; |-<br /> | align=&quot;center&quot; colspan=&quot;3&quot; |6-Gang-S tronic<br /> | align=&quot;center&quot; |-<br /> |-<br /> | Radaufhängung vorn: || colspan=&quot;5&quot; align=&quot;center&quot; |Querlenker mit [[McPherson-Federbein]]en <br /> |-<br /> | Radaufhängung hinten: || colspan=&quot;5&quot; align=&quot;center&quot;|Längs- und Querlenker mit Schraubenfedern und Stoßdämpfern <br /> |-<br /> | [[Spurweite (Kraftfahrzeugtechnik)|Spurweite]] vorn/hinten: || colspan=&quot;5&quot; align=&quot;center&quot; |1572/1558 mm <br /> |-<br /> | Reifengröße: <br /> | align=&quot;center&quot; |225/55 R 16 <br /> | align=&quot;center&quot; |225/55 R 16 <br /> | align=&quot;center&quot; |245/40 R 18 <br /> | align=&quot;center&quot; |245/45 R 17<br /> | align=&quot;center&quot; |225/55 R 16<br /> |-<br /> | [[Leergewicht]] (ohne Fahrer):* <br /> | align=&quot;center&quot; |1240 kg<br /> | align=&quot;center&quot; |1260 kg<br /> | align=&quot;center&quot; |1395 kg<br /> | align=&quot;center&quot; |1410 kg<br /> | align=&quot;center&quot; |1370 kg<br /> |-<br /> | Beschleunigung, 0–100 km/h:* <br /> | align=&quot;center&quot; |7,2 s<br /> | align=&quot;center&quot; |6,6 s<br /> | align=&quot;center&quot; |5,4 s<br /> | align=&quot;center&quot; |5,9 s<br /> | align=&quot;center&quot; |7,5 s<br /> |-<br /> | Höchstgeschwindigkeit:* <br /> | align=&quot;center&quot; |226 km/h<br /> | align=&quot;center&quot; |240 km/h<br /> | align=&quot;center&quot; |250 km/h (abgeregelt)<br /> | align=&quot;center&quot; |250 km/h (abgeregelt) <br /> | align=&quot;center&quot; |226 km/h <br /> |-<br /> |Kraftstoffart: <br /> | align=&quot;center&quot; |Super<br /> | colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |Super Plus<br /> | align=&quot;center&quot; |Diesel<br /> |-<br /> |Verbrauch (insgesamt):*<br /> | align=&quot;center&quot; |6,7 l/100 km<br /> | align=&quot;center&quot; |7,7 l/100 km<br /> | align=&quot;center&quot; |8,0 l/100 km<br /> | align=&quot;center&quot; |10,3 l/100 km<br /> | align=&quot;center&quot; |5,3 l/100 km<br /> |-<br /> |CO2-Emission:*<br /> | align=&quot;center&quot; |155 g/km<br /> | align=&quot;center&quot; |183 g/km<br /> | align=&quot;center&quot; |188 g/km<br /> | align=&quot;center&quot; |247 g/km<br /> | align=&quot;center&quot; |139 g/km<br /> |}<br /> *&lt;small&gt;Audi Werksangaben&lt;/small&gt;<br /> &lt;/div&gt;&lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> <br /> === Modellbasis ===<br /> Technisch basierte die erste Generation des ''Audi TT'' auf der [[Plattform (Automobil)|Plattform]] des [[Audi A3]], ebenso Basis des Golf der vierten Generation (VW-Plattform [[PQ34]]), wobei die hintere [[Verbundlenkerachse]] der [[VW Golf|Golf]]-Modelle, die de facto eine teilelastische [[Starrachse]] darstellt, bei den [[Quattro-Antrieb|quattro]]-Modellen gegen eine [[Einzelradaufhängung]] mit einem Längs- und zwei Querlenkern ausgetauscht wurde.<br /> <br /> Die zweite Generation des ''Audi TT'' nutzt die vom [[VW Golf|Golf&amp;nbsp;V]] und der zweiten Generation des [[Audi A3]] bekannte Technik (VW-Plattform [[PQ35]]). Sie wurde aber u. a. wegen der deutlich größeren Räder stark modifiziert. Die Vorderachse ist ein weitgehend neu entwickeltes [[McPherson-Federbein]] mit versetzten Schwenklagern, die Hinterachse ist eine Vierlenker-Konstruktion. Um eine Gewichtsverteilung von 58&amp;nbsp;:&amp;nbsp;42 zu erreichen, wurde der [[Audi-Spaceframe]] (ASF) zu zwei Dritteln aus Aluminium gefertigt. Innovation ist auch das ''Audi magnetic ride'', ein spezielles magneto-rheologisches [[Stoßdämpfer]]öl, das eine dynamische Anpassung der Dämpfungseigenschaften an die jeweilige Fahrsituation ermöglicht. Die Anpassung erfolgt durch ein extern beeinflussbares Magnetfeld, wodurch das mit Metallpartikeln versehene Öl in den Stoßdämpfern seine Viskosität und damit die Härte dieser verändert.<br /> <br /> Wie beim A3 entspricht der [[Quattro-Antrieb|Quattro-Allradantrieb]] daher auch nicht einem Allrad mit dem für Audi typischen [[Torsen-Ausgleichsgetriebe]], sondern wurde vom [[VW Golf]] [[4Motion]] mit [[Haldex-Kupplung]] übernommen.<br /> <br /> === TTS ===<br /> [[Datei:Audi TTS Coupé Eissilber.JPG|thumb|left|Audi TTS Coupé]]<br /> [[Datei:Audi TTS Cabrio BJ2008.jpg|thumb|right|Audi TTS Roadster]]<br /> Der TTS ist die Sportvariante des Audi TT; er wurde im zweiten Quartal 2008 vorgestellt. Als Motor wird das 2-Liter-TFSI-Aggregat mit 200&amp;nbsp;kW (272&amp;nbsp;PS) verwendet. <br /> Nach Werksangaben benötigt das Fahrzeug von 0 auf 100 km/h 5,0 s (Coupé) bzw. 5,2 s (Roadster).<br /> Durch zugeschaltete Launch-Control benötigt der TTS 4,8 Sekunden von 0-100 km/h.<br /> Der gesamte Ansaugtrakt, die Abgasanlage und der Turbolader wurden optimiert bzw. vergrößert. Serienmäßig kommt ein [[Magnetic-Ride]]-Sportfahrwerk zum Einsatz. Die Anbauteile wurden insgesamt überarbeitet. Frontschürze, Heckdiffusor und Seitenschweller sind speziell für den TTS gestaltet. Wie bei den S-Modellen üblich, hat der TTS alufarbene Spiegelkappen. Die Abgasanlage ist zweiflutig mit vier ovalen Endrohren. Eine Auspuffklappe dient dazu, die gesetzlichen Richtlinien bezüglich der Lautstärke innerorts einzuhalten. Das ESP ist in zwei Stufen regelbar, lässt sich jedoch nicht ganz abschalten. Die Scheinwerfer wurden neu gezeichnet und enthalten ein LED-Tagfahrlicht, das aus zwölf LEDs besteht. Neben einem Sechsgangschaltgetriebe ist gegen Aufpreis das automatisierte [[Doppelkupplungsgetriebe]] ''S&amp;nbsp;tronic'' verfügbar. Außerdem hat der TTS deutlich größere Bremsscheiben als die leistungsschwächeren Modellvarianten, um trotz der höheren Motorleistung einem Nachlassen der Bremskraft (Fading-Effekt) bei längerer Beanspruchung entgegenzuwirken.<br /> <br /> === TT RS ===<br /> [[Datei:Audi TT-RS.jpg|miniatur|links|Audi TT RS Coupé]]<br /> [[Datei:Audi TT RS Roadster.JPG|miniatur|Audi TT RS Roadster]]<br /> <br /> Der TT RS ist die stärkste und schnellste Sportvariante des Audi TT; er wurde im ersten Quartal 2009 vorgestellt. <br /> <br /> Angetrieben wird er von einem stark modifizierten, aus dem US-Modell des VW Jetta entnommenen Reihenfünfzylinder, der als 2,5-l-TFSI 250&amp;nbsp;kW (340&amp;nbsp;PS) leistet. Hochfester Vermikulargraphitguss für das Kurbelgehäuse, Kolben aus Aluminiumguss, geschmiedete Pleuel, natriumgekühlte Auslassventile, um je 42 Grad hydraulisch verstellbare Nockenwellen mit zweistufigem Kettentrieb, TFSI-Einspritztechnik, ein vom V10-Triebwerk des R8 abgeleiteter Zylinderkopf und zu guter Letzt ein ungewöhnlich groß dimensionierter Turbolader verhelfen dem Aggregat zu einem vergleichsweise niedrigen Gewicht und einem maximalen Drehmoment von 450 Nm, das zwischen 1600 und 5300/min anliegt.<br /> <br /> Das Fahrzeug beschleunigt per manuellem 6-Gang Schaltgetriebe von 0 auf 100 km/h 4,6 s (Coupé) bzw. 4,7 s (Roadster) und erreicht 200 km/h in 15,9 s (Coupé) bzw. 16,9 s (Roadster). Seit September 2010 ist neben dem manuellen 6-Gang-Schaltgetriebe auch ein ''S&amp;nbsp;tronic'' 7-Gang-[[Doppelkupplungsgetriebe]] verfügbar. Mit diesem beschleunigt der TT RS durch optimierte Schaltzeiten ohne Zugkraftunterbrechnung von 0 auf 100 km/h in 4,3 s (Coupé) bzw. 4,4 s (Roadster). <br /> <br /> Äußerlich hebt sich der TT RS von den übrigen Varianten der Baureihe durch einen Kühlergrill mit schwarz glänzendem Rautengitter und Stoßfänger mit vergrößerten Lufteinlässen vorne, eine Hochleistungs-Bremsanlage mit 370 mm Verbundscheiben vorne sowie im hinteren Bereich durch einen Diffusoreinsatz und <br /> einen feststehenden Heckflügel ab. Die Abgasanlage ist zweiflutig und mit zwei großen ovalen Endrohren ausgeführt. Zusätzlich sind die Abgasanlagen mit Schaltklappen ausgestattet. Mittels der Sporttaste in der Mittelkonsole kann so die Charakteristik der Abgasanlage verändert und eingestellt werden.<br /> <br /> Über das Fahrerinformationssystem sind zusätzliche Daten über Ladedruck, Öltemperatur und Rundenzeit abrufbar; auf Wunsch sind Schalensitze erhältlich. Per Sporttaste kann ebenfalls das Ansprechverhalten auf Gaspedalbewegungen erhöht werden. <br /> <br /> Die Höchstgeschwindigkeit des TT RS wird serienmäßig bei 250 km/h elektronisch abgeregelt, kann jedoch ab Werk gegen Aufpreis auf 280 km/h begrenzt werden. Die Kraftübertragung erfolgt über den permanenten Allradantrieb quattro. <br /> <br /> &lt;div class=&quot;NavContent&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#e8e8e8;&quot;<br /> |<br /> ! Audi TT RS<br /> |-<br /> | Motor: <br /> | align=&quot;center&quot; |5-Zylinder (Reihe) &lt;/br&gt;mit Benzindirekteinspritzung, &lt;/br&gt;Abgasturbolader mit Ladeluftkühler<br /> |-<br /> | [[Hubraum]]: <br /> | align=&quot;center&quot; |2480 cm³<br /> |-<br /> | Bohrung × Hub: <br /> | align=&quot;center&quot; | 82,5 × 92,8 mm <br /> |-<br /> | Leistung bei 1/min: <br /> | align=&quot;center&quot; |470&amp;nbsp;kW (640 PS) bei 5400–6500<br /> |-<br /> | [[Drehmoment|Max. Drehmoment]] bei 1/min: <br /> | align=&quot;center&quot; |450 Nm bei 1600–5300 <br /> |-<br /> | Max. Ladedruck: <br /> | align=&quot;center&quot; |1,2 bar<br /> |-<br /> | Ventilsteuerung: <br /> | align=&quot;center&quot; |zwei obenliegende [[Nockenwelle]]n (Kettenantrieb), &lt;/br&gt;4 Ventile pro Zylinder<br /> |-<br /> | Getriebe: <br /> | align=&quot;center&quot;|6-Gang-Schaltgetriebe&lt;br /&gt;7-Gang S-Tronic (optional)<br /> |-<br /> | Antriebsart:<br /> | Permanenter Allradantrieb quattro mit elektronisch geregelter<br /> Lamellenkupplung, Elektronische Differenzialsperre EDS <br /> |-<br /> | Radaufhängung vorn: <br /> | colspan=&quot;1&quot; align=&quot;center&quot; |Querlenker mit [[McPherson-Federbein]]en <br /> |-<br /> | Radaufhängung hinten: <br /> | colspan=&quot;1&quot; align=&quot;center&quot;|Längs- und Querlenker mit Schraubenfedern und Stoßdämpfern <br /> |-<br /> | [[Spurweite (Kraftfahrzeugtechnik)|Spurweite]] vorn/hinten: <br /> | colspan=&quot;1&quot; align=&quot;center&quot; |1572/1558 mm <br /> |-<br /> | Reifengröße: <br /> | align=&quot;center&quot; |245/40 R 18<br /> |-<br /> | Bremsen vorn:<br /> | align=&quot;center&quot; |370 mm / innenbelüftet, gelocht, Verbundscheiben<br /> |-<br /> | Bremsen hinten:<br /> | align=&quot;center&quot; |310 mm / innenbelüftet<br /> |-<br /> | Beschleunigung, 0–100 km/h:* <br /> | align=&quot;center&quot; |4,5 s&lt;br /&gt;(4,3 s S-Tronic)<br /> |-<br /> | Beschleunigung, 0–200 km/h: <br /> | align=&quot;center&quot; |15,9 s&lt;br /&gt;<br /> |-<br /> | Höchstgeschwindigkeit:* <br /> | align=&quot;center&quot; |250 km/h (abgeregelt)&lt;br /&gt;280 km/h als Option (abgeregelt)<br /> |-<br /> |Kraftstoffart: <br /> | align=&quot;center&quot; |Super Plus<br /> |-<br /> |Tankvolumen:<br /> | align=&quot;center&quot; |60 l<br /> |-<br /> |Verbrauch (insgesamt):*<br /> | align=&quot;center&quot; |9,2 l/100 km&lt;br /&gt;(8,5 l/100 km)<br /> |-<br /> |CO2-Emission:*<br /> | align=&quot;center&quot; |214 g/km&lt;br /&gt;(197 g/km)<br /> |}<br /> &lt;nowiki&gt;*&lt;/nowiki&gt; &lt;small&gt;Werksangaben&lt;/small&gt;&lt;br /&gt;&lt;small&gt;Werte in Klammern für Doppelkupplungsgetriebe&lt;/small&gt;<br /> &lt;/div&gt;<br /> <br /> == Produktionsort ==<br /> Der ''Audi TT'' wird im ungarischen Audi-Werk [[Győr]] und in [[Ingolstadt]] gefertigt, wobei in Ingolstadt die [[Karosserie]] hergestellt und lackiert und der komplette ''Audi TT'' in Győr montiert wird.<br /> <br /> &lt;gallery&gt;<br /> Datei:Audi TT Györ.jpg|Endkontrolle des Audi TT in Győr<br /> Datei:Audi TT (transportready) Györ.jpg|Transportfertige Audi TT in Győr<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Jürgen Lewandowski, David Staretz, Herbert Völker: ''Das TT Buch.'' Delius Klasing, Bielefeld 1999, ISBN 3-7688-1117-4 (vergriffen)<br /> * James Ruppert: ''Audi TT – The complete Story.'' The Crowood Press, Marlborough 2003, ISBN 1-86126-585-9 (in englischer Sprache)<br /> * Dirk Maxeiner, Jürgen Lewandowski, Peter Vann: ''Excittement – Die neue Generation des Audi TT.'' Delius Klasing, Neuerscheinung 01/2007, ISBN 3-7688-1881-0<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{Commonscat|Audi TT|Audi TT}}<br /> * [http://www.audi.de/tt Der ''Audi TT'' auf der offiziellen Homepage von Audi]<br /> * [http://www.audi.de/de/brand/de/gebrauchtwagen/vorgaengermodelle/tt/tt_coupe.html Technische Daten von aktuellen und vergangenen Modellen]<br /> <br /> {{Navigationsleiste Audi-Modelle}}<br /> <br /> [[Kategorie:Sportcoupé]]<br /> [[Kategorie:Roadster]]<br /> <br /> [[bg:Ауди ТТ]]<br /> [[cs:Audi TT]]<br /> [[da:Audi TT]]<br /> [[el:Audi TT]]<br /> [[en:Audi TT]]<br /> [[es:Audi TT]]<br /> [[fa:آئودی تی‌تی]]<br /> [[fi:Audi TT]]<br /> [[fr:Audi TT]]<br /> [[hr:Audi TT]]<br /> [[hu:Audi TT]]<br /> [[id:Audi TT]]<br /> [[it:Audi TT]]<br /> [[ja:アウディ・TT]]<br /> [[mr:ऑडी टीटी]]<br /> [[nl:Audi TT]]<br /> [[no:Audi TT]]<br /> [[pl:Audi TT]]<br /> [[pt:Audi TT]]<br /> [[ro:Audi TT]]<br /> [[ru:Audi TT]]<br /> [[sk:Audi TT]]<br /> [[sv:Audi TT]]<br /> [[tr:Audi TT]]<br /> [[uk:Audi TT]]<br /> [[zh:奥迪TT]]</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Audi_TT_FV&diff=97961528 Audi TT FV 2012-01-05T11:28:35Z <p>158.64.22.1: /* TT RS */</p> <hr /> <div>{{Infobox PKW-Modell Generationen<br /> |Marke=Audi<br /> |Modell=TT<br /> |Hersteller=[[Audi|Audi AG]]<br /> |von=1998<br /> |Klasse=[[Sportcoupé]]&lt;br /&gt;[[Roadster]]<br /> |Versionen=[[Coupé]], dreitürig&lt;br /&gt;[[Cabrio]], zweitürig<br /> |Vorgänger=[[Audi Coupé]]<br /> }}<br /> {{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br /> |Generation=1. Generation (''8N'')<br /> |Bild=Audi tt.jpg<br /> |Bild zeigt=Audi TT Coupé (1998–2000)<br /> |von=1998<br /> |bis=2006<br /> |Motoren=[[Ottomotor]]en:&lt;br /&gt;1,8–3,2 Liter&lt;br /&gt;(110−184 kW)<br /> |Länge=4041<br /> |Breite=1764<br /> |Höhe=1345<br /> |Radstand=2429<br /> |Gewicht=1205–1590<br /> }}<br /> {| class=&quot;wikitable float-right&quot; width=&quot;258&quot;<br /> | Sterne im [[Euro NCAP|Euro-NCAP]]-[[Crashtest]]&lt;ref&gt;http://www.euroncap.com/tests/audi_tt_2003/148.aspx&lt;/ref&gt;<br /> | [[Datei:Crashtest-Stern 4.svg|105px]]<br /> |}<br /> <br /> [[Datei:Audi TT Seitenansicht (2007-05-06) kl.JPG|thumb|Heck des TT Coupé]]<br /> [[Datei:2007-04-05 04 Audi TT Cabrio retusch.JPG|thumb|Audi TT Roadster (1999–2000)]]<br /> Der '''Audi TT''' ist ein [[Sportcoupé]] der [[Audi|Audi AG]], welches auch als [[Roadster]] angeboten wird.<br /> <br /> == TT 8N (1998–2006) ==<br /> === Entwicklung ===<br /> Die Entwicklung des ''Audi TT'' begann im September 1994 im Design-Zentrum des kalifornischen [[Simi Valley]]. Führender Designer des TT war [[Peter Schreyer]]. Im Jahr darauf wurde eine Studie des ''Audi TT'' [[Coupé]] auf der [[Internationale Automobilausstellung|IAA]] in Frankfurt der Öffentlichkeit vorgestellt. Etwas später folgte noch im selben Jahr die Vorstellung der TT-Roadster-Studie auf der [[Tokyo Motor Show]], die den Namen ''TTS'' erhielt – angelehnt an die [[NSU Motorenwerke|NSU-Tradition]] mit dem [[NSU Prinz|NSU Prinz TTS]]. Die positive Resonanz bei den Besuchern und den Motorzeitschrift-Journalisten führte bei Audi zu dem Entschluss, die Studie zu bauen – ohne große Änderungen. Nach nur drei Jahren Entwicklungszeit kam im Herbst 1998 das Coupé mit 1,8-Liter-[[Turbomotor]] und wahlweise 132 oder 165 kW (180 bzw. 225 PS) auf den Markt. Im Herbst 1999 wurde der vormalige ''TTS'' als ''TT Roadster'' vorgestellt.<br /> <br /> Die Audi-TT-Modelle knüpfen mit ihren Namen an die erfolgreiche Tradition von [[DKW]] ([[Auto Union]]) und NSU bei der [[Isle of Man TT|Tourist Trophy]] auf der [[Isle of Man]] an, einen Wettbewerb für Motorräder, den u.&amp;nbsp;a. [[Ewald Kluge]] 1938 auf DKW mit Drehschiebermotor sowie die NSU-Fahrer [[Werner Haas]] und [[Rupert Hollaus]] 1954 in ihren Klassen gewannen. Gelegentlich wird die Abkürzung TT auch mit ''Tradition und Technik'' belegt.<br /> <br /> Aufsehen erregte die erste Generation des TT nach seinem Verkaufsstart mit einigen Unfällen, bei denen auch Menschen zu Tode kamen. Das Fahrwerk überforderte den Durchschnittsfahrer mit einem hoch liegenden, aber gefährlich schmalen [[Grenzbereich]], in dem der Wagen in schnell gefahrenen Kurven kurzerhand von neutralem Fahrverhalten zu starkem [[Übersteuern (Fahrzeug)|Übersteuern]] tendierte. Diese Vorfälle fanden ein großes Echo in den Medien. Audi bot jedem Eigentümer den Einbau eines stabilisierenden Heckspoilers und eines optimierten Fahrwerkes an. Die Nachrüstung einer Stabilitätskontrolle ([[Elektronisches Stabilitätsprogramm|ESP]]), von da an serienmäßig, sollte jedoch wegen des tiefgreifenden Einbauaufwandes bei bereits verkauften Fahrzeugen nicht möglich sein. Auf Druck von Medien, Verbraucherschützern und nicht zuletzt auch der Kunden lenkte Audi jedoch schnell ein und bot auch die ESP-Nachrüstung gegen eine Selbstbeteiligung von 650&amp;nbsp;DM an. <br /> <br /> Der zweifache Rallye-Weltmeister [[Walter Röhrl]] brachte damals in einem Interview des [[NDR]] die Problematik des TT auf den Punkt: ''„Ich bin eine Runde gefahren, kam zurück, sagte: 'Nicht schlecht, aber für den normalen Menschen zu gefährlich. Wenn der bei 200 das Gas wegnimmt, [dann] fährt der rückwärts. Und das kann halt nur einer auf der Welt, der heißt Röhrl.' So habe ich ihm das Auto zurückgegeben und dann später kamen diese Unfälle.“''<br /> <br /> Auch gab es bei den TT-Quattro-Modellen, die von 1998 bis 2000 gebaut wurden, Probleme mit den hinteren Querlenkern. Nach einem Bericht der Fachzeitschrift [[auto motor und sport]] konnte die Lagerung des unteren Querlenkers an der Hinterachse auf Grund von Korrosion festsitzen und der Querlenker brechen. 15 Fälle von ungewöhnlichen Geräuschen an Querlenkern oder Brüchen seien bekannt geworden; Personenschäden habe es nicht gegeben. Audi schrieb 15.900 Halter von Audi TT sowie der allradgetriebenen Varianten von A3 und S3 zwecks Austausch der Gelenke und Querlenker an.<br /> <br /> Seit 2003 empfiehlt Audi die Verwendung von Super-Plus-Benzin (98 [[ROZ]]) für alle 1,8-l-Motoren ab 132&amp;nbsp;kW (180&amp;nbsp;PS). Die Formulierung, für den „Notbetrieb“ Normalbenzin mit mindestens 91 ROZ zu tanken, ist in der Betriebsanleitung nicht mehr enthalten.<br /> <br /> === Motoren ===<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |-style=&quot;background:#dddddd;&quot;<br /> !Modell || Hubraum || Zylinder || Leistung bei 1/min||Drehmoment bei 1/min ||Bauzeit || Antrieb ||Variante<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;8&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Vierzylinder''<br /> |-<br /> | 1.8 [[Turbolader|T]]<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 110&amp;nbsp;kW (150 PS)/ 5700<br /> | align=&quot;center&quot; |210&amp;nbsp;Nm bei 1750−4600<br /> | ''2002–09/2005''<br /> | Nur mit [[Frontantrieb]] erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 120&amp;nbsp;kW (163 PS)/ 5700<br /> | align=&quot;center&quot; |225&amp;nbsp;Nm bei 1950−4700<br /> | ''09/2005−2006''<br /> | Nur mit Frontantrieb erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 132 kW (180 PS)/ 5500<br /> | align=&quot;center&quot; |235&amp;nbsp;Nm bei 1950−5000<br /> | ''1998–09/2005''<br /> | Frontantrieb und [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 140&amp;nbsp;kW (190 PS)/ 5700<br /> | align=&quot;center&quot; |240&amp;nbsp;Nm bei 1980−5400<br /> | ''09/2005–2006''<br /> | Frontantrieb und quattro erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T quattro<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 165&amp;nbsp;kW (225 PS)/ 5900<br /> | align=&quot;center&quot; |280&amp;nbsp;Nm bei 2200−5500<br /> | ''1998–2005''<br /> | Nur mit quattro erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T quattro sport<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 176&amp;nbsp;kW (240 PS)/ 5700<br /> | align=&quot;center&quot; |320&amp;nbsp;Nm bei 2300−5000<br /> | ''2005–2006''<br /> | Nur mit quattro erhältlich<br /> | Coupé<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;8&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Sechszylinder''<br /> |-<br /> | 3.2 quattro<br /> | align=&quot;center&quot; |3189 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |[[VR6]]<br /> | 184&amp;nbsp;kW (250 PS)/ 6300<br /> | align=&quot;center&quot; |320&amp;nbsp;Nm bei 2800−3200<br /> | ''2003–2006''<br /> | Nur mit [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |}<br /> <br /> === Technische Daten ===<br /> &lt;div class=&quot;BoxenVerschmelzen&quot;&gt;<br /> &lt;div style=&quot;clear:both&quot; class=&quot;NavFrame&quot;&gt;<br /> &lt;div class=&quot;NavHead&quot;&gt;&lt;div align=&quot;left&quot;&gt;'''Technische Daten des Coupé (1998–2006)'''<br /> &lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> &lt;div class=&quot;NavContent&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#e8e8e8;&quot;<br /> ! width=&quot;31%&quot;|Modell:<br /> ! width=&quot;17,25%&quot;|Audi TT<br /> ! width=&quot;17,25%&quot;|Audi TT quattro<br /> ! width=&quot;17,25%&quot;|Audi TT quattro<br /> ! width=&quot;17,25%&quot;|Audi TT 3.2 quattro<br /> |-<br /> | Motor: || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |4-Zylinder (Reihe) mit Abgasturbolader und Ladeluftkühlung ||Sechszylinder-Ottomotor DOHC<br /> |-<br /> | [[Hubraum]]: || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |1781 cm³ ||3189 cm³<br /> |-<br /> | Bohrung x Hub: || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |81,0 x 86,4 mm ||84,0 x 95,9<br /> |-<br /> | Leistung bei 1/min: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |132 kW (180 PS) bei 5500 || align=&quot;center&quot; |165&amp;nbsp;kW (225 PS) bei 5900 ||184 kW (250 PS) / 6300<br /> |-<br /> | [[Drehmoment|Max. Drehmoment]] bei 1/min: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |235 Nm bei 1950–5000|| align=&quot;center&quot; |280 Nm bei 2200–5500 ||320 Nm bei 2800 - 3200<br /> |-<br /> | Verdichtung: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |9,5 : 1|| align=&quot;center&quot; |9,0 : 1 ||11,3<br /> |-<br /> | Max. Ladedruck: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |0,85 bar|| align=&quot;center&quot; |1,00 bar ||-<br /> |-<br /> | Ventilsteuerung: || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |zwei obenliegende [[Nockenwelle]]n (Zahnriemenantrieb), 5 Ventile pro Zylinder ||Rollenschlepphebel, 4 Ventile pro Zylinder<br /> |-<br /> | Kühlung: || colspan=&quot;4&quot; align=&quot;center&quot; | Wasser (Kühlerventilator thermostatisch gesteuert)<br /> |-<br /> | Getriebe: || align=&quot;center&quot; |5-Gang-Getriebe, Frontantrieb|| colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot;|6-Gang-Getriebe,&lt;br /&gt;Allradantrieb ||6-Gang Getriebe, 6-Gang Direktschaltgetriebe DSG<br /> |-<br /> | Radaufhängung vorn: || colspan=&quot;4&quot; align=&quot;center&quot; |Dreieckslenker mit McPherson-Federbeinen,&lt;br /&gt;Stoßdämpfern und Stabilisator<br /> |-<br /> | Radaufhängung hinten: || align=&quot;center&quot;|Verbundlenkerachse mit Schraubenfedern, Stoßdämpfern und Stabilisator||colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot;|Längs- und Doppelquerlenker mit Schraubenfedern,&lt;br /&gt;Stoßdämpfern und Stabilisator ||Längs-Doppelquerlenker-HA, Hilfsrahmen, Querstabilisator, Gasdruck-Dämpfer<br /> |-<br /> | [[Spurweite (Kraftfahrzeugtechnik)|Spurweite]] vorn/hinten: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |1528/1513 mm || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |1528/1505 mm<br /> |-<br /> | [[Radstand]]: || align=&quot;center&quot; |2422 mm || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |2429 mm <br /> |-<br /> | Reifengröße: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |205/55 R 16 || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |225/45 ZR 17<br /> |-<br /> | Maße L x B x H: || colspan=&quot;4&quot; align=&quot;center&quot; |4041 x 1764 x 1345 mm<br /> |-<br /> | Leergewicht:* || align=&quot;center&quot; |1205 kg|| align=&quot;center&quot; |1320 kg|| align=&quot;center&quot; |1395 kg ||1490, 1520<br /> |-<br /> | Beschleunigung, 0–100 km/h:* || align=&quot;center&quot; |7,4 s|| align=&quot;center&quot; |7,4 s|| align=&quot;center&quot; |6,4 s ||6,3/6,2<br /> |-<br /> | Höchstgeschwindigkeit:* || align=&quot;center&quot; |228 km/h|| align=&quot;center&quot; |226 km/h|| align=&quot;center&quot; |243 km/h ||250 km/h (abgeregelt)<br /> |-<br /> | ECE-Verbrauch: || align=&quot;center&quot; |8,0 l/100 km|| align=&quot;center&quot; |8,9 l/100 km|| align=&quot;center&quot; |9,2 l/100 km ||10,6 / 9,8 l/100 km<br /> |-<br /> | Grundpreis: || align=&quot;center&quot; |52.800,00 DM (27.000,00 Euro)|| align=&quot;center&quot; |–|| align=&quot;center&quot; |62.000,00 DM (31.700,00 Euro)<br /> |}<br /> &lt;small&gt;* Werksangaben&lt;/small&gt;<br /> &lt;/div&gt;&lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> <br /> === Modellpflege ===<br /> Zwei Jahre nach der Markteinführung wurden das Fahrwerk und einzelne Karosserieelemente des ''Audi TT'' modifiziert. Alle Modelle erhielten einen kleinen Heckspoiler und [[Elektronisches Stabilitätsprogramm|ESP]], da das instabile Fahrverhalten des Fahrzeugs zu einigen Unfällen geführt hatte.<br /> <br /> [[Datei:Ttr sommer.jpg|thumb|left|Audi TT Roadster (2000–2006)]]<br /> Ab September 2005 wurden die beiden kleinsten Motorvarianten durch stärkere ersetzt. Die Leistungen stiegen von 110 auf 120&amp;nbsp;kW (150 auf 163&amp;nbsp;PS) und von 132 auf 140&amp;nbsp;kW (180 auf 190&amp;nbsp;PS). Die Drehmomente wurden auf 225&amp;nbsp;Nm (vorher 210 Nm) bzw. 240 Nm (235 Nm) erhöht. Die Preise der Basismodelle blieben unverändert.<br /> <br /> Ab August 2003 wurde der TT auch mit einem 3,2-Liter-[[VR6]]-Motor, bekannt aus dem [[VW Golf V#Golf R32|VW Golf R32]], angeboten und konnte nun mit einem [[Direktschaltgetriebe]] (DSG) kombiniert werden. Im TT leistet der Sechszylinder 184&amp;nbsp;kW (250&amp;nbsp;PS).<br /> <br /> Im April 2005 kam die Sonderedition ''TT quattro Sport'' auf den Markt. In dieser Modellversion leistete der 1,8-Liter-[[Turbolader|Turbomotor]] bei höherem Ladedruck 176&amp;nbsp;kW (240&amp;nbsp;PS) – damit war der ''TT quattro Sport'' der leistungsstärkste ''TT'' mit Turbomotor. Die Gewichtsverteilung wurde optimiert, indem die Batterie wie im VR6-Modell im Heck untergebracht wurde. Des Weiteren wurden rund 75 kg eingespart, indem beispielsweise auf die Sitze im Fond verzichtet wurde und vorne leichtere Schalensitze installiert wurden. Dies alles sorgt dafür, dass die Fahrleistungen über denen des Sechszylinders liegen.<br /> <br /> === Motorsport ===<br /> Die Firma [[Abt Sportsline]] in Kempten setzte 4 Jahre in der [[DTM]] Audi TTR DTM Modelle ein. Im Jahr 2002 wurde der Fahrertitel durch [[Laurent Aïello]] errungen. Nach dem Werkseinstieg im Jahr 2004 löste der A4 DTM den TTR DTM ab.<br /> <br /> == TT 8J (seit 2006) ==<br /> {{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br /> |Generation=2. Generation (''8J'')<br /> |Bild=Audi TT Coupé II front 20100503.jpg<br /> |Bild zeigt=Audi TT Coupé (2006–2010)<br /> |von=2006<br /> |Motoren=[[Ottomotor]]en:&lt;br /&gt;1,8−3,2 Liter&lt;br /&gt;(118−250 kW)&lt;br /&gt;[[Dieselmotor]]:&lt;br /&gt;2,0 Liter&lt;br /&gt;(125 kW)<br /> |Länge=4178–4198<br /> |Breite=1842<br /> |Höhe=1348–1358<br /> |Radstand=2468<br /> |Gewicht=1240–1510<br /> }}<br /> <br /> Der Nachfolger des ursprünglichen Fahrzeugs, das ''Audi TT Coupé'', wurde am 8. April 2006 vorgestellt.<br /> <br /> Neben einigen optischen Änderungen sowohl am Exterieur als auch am Interieur gibt es auch bei der Technik Neuerungen: Mit dem neuen TT wird erstmals das adaptive Dämpfersystem ''Audi magnetic ride'' optional angeboten. Des Weiteren wird im neuen TT eine Weiterentwicklung des ASF (Audi Space Frame) verwendet, eine Materialkombination aus Aluminium und Stahl, die das Fahrzeug leichter macht.<br /> <br /> Zum Verkaufsstart sind der 2,0-Liter-[[Turbomotor]] (Reihenvierzylinder) mit 147&amp;nbsp;kW (200&amp;nbsp;PS) sowie der 3,2-Liter-V6 mit 184&amp;nbsp;kW (250&amp;nbsp;PS) verfügbar. Beide sind mit dem [[Doppelkupplungsgetriebe]] ''S tronic'' (ehemals DSG) kombinierbar. <br /> Als Einstiegsmotorisierung wurde im Frühjahr 2008 der neuentwickelte 1,8-Liter-[[TFSI]]-Motor mit 118&amp;nbsp;kW (160&amp;nbsp;PS) vorgestellt. Außerdem wurde zeitgleich ein 2,0-Liter-Dieselmotor mit 125&amp;nbsp;kW (170&amp;nbsp;PS) präsentiert.<br /> <br /> Der neue TT [[Roadster]] wird seit März 2007 ausgeliefert.<br /> <br /> &lt;gallery&gt;<br /> Datei:Audi TT Coupé II rear 20100503.jpg|Heck des TT Coupé<br /> Datei:Audi_TT_Roadster_rear_20080926.jpg|Audi TT Roadster&lt;br /&gt;(2007–2010)<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> === Modellpflege ===<br /> [[Datei:Audi TT 2.0 T Facelift.JPG|thumb|Audi TT Coupé (seit 2010)]]<br /> [[Datei:Audi TT Roadster TFSI (8J) Facelift front 20100805.jpg|thumb|Audi TT Roadster (seit 2010)]]<br /> [[Datei:Audi TT Roadster TFSI (8J) Facelift rear-1 20100805.jpg|thumb|Heckansicht]]<br /> Auf der [[Auto Mobil International|AMI]] 2010 wurde die Faceliftversion des TT vorgestellt, die seit Ende Mai 2010 verkauft wird. <br /> <br /> Äußerlich wurde der TT an Front- und Heckpartie etwas verändert, die Scheinwerfer wurden überarbeitet und es stehen neue Lackierungen zur Auswahl. Der Innenraum zeigt ebenfalls nur kleine Änderungen wie Applikationen und neue Innenfarben. <br /> <br /> Motorentechnisch gibt es mehrere Änderungen. Der 3.2 VR6 fiel aus dem Programm und der 147 kW starke 2.0 TFSI wurde durch den ebenfalls mit zwei Litern Hubraum ausgestatteten und 155 kW starken Motor (CDNC) aus dem [[VW Golf VI]] [[Golf GTI|GTI]] ersetzt,&lt;ref&gt;Auto Motor und Sport, Heft 9 vom 8. April 2010, Seite 48&lt;/ref&gt; den Audi wie im A4/A5 mit einer variablen Ventilsteuerung ausstattete, was gegenüber dem Motor im Golf GTI 70 Nm mehr Drehmoment verschafft.<br /> <br /> === Motoren ===<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |-style=&quot;background:#dddddd;&quot;<br /> !Modell || Hubraum || Zylinder || Leistung || Bauzeit || Bemerkung<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;6&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Vierzylinder Benziner''<br /> |-<br /> | 1.8 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; |1798 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 118&amp;nbsp;kW (160 PS), 250&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 06/2008''<br /> | Nur mit [[Frontantrieb]] erhältlich<br /> |-<br /> | 2.0 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 147&amp;nbsp;kW (200 PS), 280&amp;nbsp;Nm<br /> | ''06/2006 bis 05/2010''<br /> | Frontantrieb und [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> |-<br /> | 2.0 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 155&amp;nbsp;kW (211 PS), 350&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 05/2010''<br /> | Frontantrieb und [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> |-<br /> | 2.0 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 200&amp;nbsp;kW (272 PS), 350&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 06/2008''<br /> | Nur als TTS mit Quattro-Antrieb erhältlich<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;6&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Fünfzylinder''<br /> |-<br /> | 2.5 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; | 2480cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R5<br /> | 250&amp;nbsp;kW (340 PS), 450&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 06/2009''<br /> | Nur als TT RS mit Quattro-Antrieb erhältlich<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;6&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Sechszylinder''<br /> |-<br /> | 3.2 quattro<br /> | align=&quot;center&quot; |3189 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |[[VR6]]<br /> | 184&amp;nbsp;kW (250 PS), 320&amp;nbsp;Nm<br /> | ''06/2006 bis 05/2010''<br /> | Nur mit [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;6&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Vierzylinder Diesel''<br /> |-<br /> | 2.0 TDI<br /> | align=&quot;center&quot; |1968 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 125&amp;nbsp; kW (170 PS), 350&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 06/2008''<br /> | Nur mit quattro erhältlich<br /> |}<br /> <br /> === Technische Daten des Coupé (2008) ===<br /> &lt;div class=&quot;BoxenVerschmelzen&quot;&gt;<br /> &lt;div style=&quot;clear:both&quot; class=&quot;NavFrame&quot;&gt;<br /> &lt;div class=&quot;NavHead&quot;&gt;&lt;div align=&quot;left&quot;&gt;'''Technische Daten'''<br /> &lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> &lt;div class=&quot;NavContent&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#e8e8e8;&quot;<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Modell:<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TT 1.8 [[Turbolader|TFSI]]<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TT 2.0 TFSI<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TTS 2.0 TFSI [[Quattro-Antrieb|quattro]]<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TT 3.2 quattro<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TT 2.0 [[TDI-Motor|TDI]] ([[Common-Rail|CR]]) quattro<br /> |-<br /> | Motor: <br /> | align=&quot;center&quot; colspan=&quot;3&quot; |4-Zylinder (Reihe) &lt;/br&gt;mit Benzindirekteinspritzung, &lt;/br&gt;Abgasturbolader mit Ladeluftkühler<br /> | align=&quot;center&quot; |[[VR6]]-Zylinder &lt;/br&gt;mit Saugrohreinspritzung<br /> | align=&quot;center&quot; |4-Zylinder (Reihe) &lt;/br&gt;mit TDI-Direkteinspritzung, &lt;/br&gt;Abgasturbolader mit Ladeluftkühler <br /> <br /> |-<br /> | [[Hubraum]]: <br /> | align=&quot;center&quot; |1798 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |3189 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |1968 cm³<br /> |-<br /> | Bohrung x Hub: <br /> | align=&quot;center&quot; |82,5 × 84,1 mm<br /> | align=&quot;center&quot; |82,5 × 92,8 mm<br /> | align=&quot;center&quot; |82,5 × 92,8 mm<br /> | align=&quot;center&quot; |84,0 × 95,9 mm<br /> | align=&quot;center&quot; |82,5 × 92,8 mm<br /> |-<br /> | Leistung bei 1/min: <br /> | align=&quot;center&quot; |118&amp;nbsp;kW (160 PS) bei 4500–6300<br /> | align=&quot;center&quot; |147&amp;nbsp;kW (200 PS) bei 5100–6000<br /> | align=&quot;center&quot; |200&amp;nbsp;kW (272 PS) bei 6000 <br /> | align=&quot;center&quot; |184&amp;nbsp;kW (250 PS) bei 6300<br /> | align=&quot;center&quot; |125&amp;nbsp;kW (170 PS) bei 4200<br /> |-<br /> | [[Drehmoment|Max. Drehmoment]] bei 1/min: <br /> | align=&quot;center&quot; |250 Nm bei 1500−4500<br /> | align=&quot;center&quot; |280 Nm bei 1800−5000<br /> | align=&quot;center&quot; |350 Nm bei 2500−5000<br /> | align=&quot;center&quot; |320 Nm bei 2500–3000<br /> | align=&quot;center&quot; |350 Nm bei 1750–2500<br /> |-<br /> | Max. Ladedruck: <br /> | align=&quot;center&quot; |0,65 bar<br /> | align=&quot;center&quot; |0,70 bar<br /> | align=&quot;center&quot; |1,2 bar<br /> | align=&quot;center&quot; |–<br /> | align=&quot;center&quot; |1,2 bar<br /> |-<br /> | Ventilsteuerung: <br /> | align=&quot;center&quot; colspan=&quot;3&quot; |zwei obenliegende [[Nockenwelle]]n (Zahnriemenantrieb), &lt;/br&gt;4 Ventile pro Zylinder<br /> | align=&quot;center&quot; |zwei obenliegende Nockenwellen&lt;/br&gt;je Zylinderreihe,&lt;/br&gt;4 Ventile pro Zylinder<br /> | align=&quot;center&quot; |zwei obenliegende Nockenwellen (Zahnriemenantrieb), &lt;/br&gt;4 Ventile pro Zylinder<br /> |-<br /> | Antriebsart:<br /> | colspan=&quot;2&quot; |Vorderradantrieb <br /> | permanenter Allradantrieb <br /> | permanenter Allradantrieb&lt;/br&gt; mit elektronisch geregelter Lamellenkupplung, elektronische Differenzialsperre (EDS)<br /> | permanenter Allradantrieb<br /> |-<br /> | Getriebe: <br /> | align=&quot;center&quot; colspan=&quot;5&quot; |6-Gang-Getriebe<br /> |-<br /> | Getriebe, optional:<br /> | align=&quot;center&quot; |-<br /> | align=&quot;center&quot; colspan=&quot;3&quot; |6-Gang-S tronic<br /> | align=&quot;center&quot; |-<br /> |-<br /> | Radaufhängung vorn: || colspan=&quot;5&quot; align=&quot;center&quot; |Querlenker mit [[McPherson-Federbein]]en <br /> |-<br /> | Radaufhängung hinten: || colspan=&quot;5&quot; align=&quot;center&quot;|Längs- und Querlenker mit Schraubenfedern und Stoßdämpfern <br /> |-<br /> | [[Spurweite (Kraftfahrzeugtechnik)|Spurweite]] vorn/hinten: || colspan=&quot;5&quot; align=&quot;center&quot; |1572/1558 mm <br /> |-<br /> | Reifengröße: <br /> | align=&quot;center&quot; |225/55 R 16 <br /> | align=&quot;center&quot; |225/55 R 16 <br /> | align=&quot;center&quot; |245/40 R 18 <br /> | align=&quot;center&quot; |245/45 R 17<br /> | align=&quot;center&quot; |225/55 R 16<br /> |-<br /> | [[Leergewicht]] (ohne Fahrer):* <br /> | align=&quot;center&quot; |1240 kg<br /> | align=&quot;center&quot; |1260 kg<br /> | align=&quot;center&quot; |1395 kg<br /> | align=&quot;center&quot; |1410 kg<br /> | align=&quot;center&quot; |1370 kg<br /> |-<br /> | Beschleunigung, 0–100 km/h:* <br /> | align=&quot;center&quot; |7,2 s<br /> | align=&quot;center&quot; |6,6 s<br /> | align=&quot;center&quot; |5,4 s<br /> | align=&quot;center&quot; |5,9 s<br /> | align=&quot;center&quot; |7,5 s<br /> |-<br /> | Höchstgeschwindigkeit:* <br /> | align=&quot;center&quot; |226 km/h<br /> | align=&quot;center&quot; |240 km/h<br /> | align=&quot;center&quot; |250 km/h (abgeregelt)<br /> | align=&quot;center&quot; |250 km/h (abgeregelt) <br /> | align=&quot;center&quot; |226 km/h <br /> |-<br /> |Kraftstoffart: <br /> | align=&quot;center&quot; |Super<br /> | colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |Super Plus<br /> | align=&quot;center&quot; |Diesel<br /> |-<br /> |Verbrauch (insgesamt):*<br /> | align=&quot;center&quot; |6,7 l/100 km<br /> | align=&quot;center&quot; |7,7 l/100 km<br /> | align=&quot;center&quot; |8,0 l/100 km<br /> | align=&quot;center&quot; |10,3 l/100 km<br /> | align=&quot;center&quot; |5,3 l/100 km<br /> |-<br /> |CO2-Emission:*<br /> | align=&quot;center&quot; |155 g/km<br /> | align=&quot;center&quot; |183 g/km<br /> | align=&quot;center&quot; |188 g/km<br /> | align=&quot;center&quot; |247 g/km<br /> | align=&quot;center&quot; |139 g/km<br /> |}<br /> *&lt;small&gt;Audi Werksangaben&lt;/small&gt;<br /> &lt;/div&gt;&lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> <br /> === Modellbasis ===<br /> Technisch basierte die erste Generation des ''Audi TT'' auf der [[Plattform (Automobil)|Plattform]] des [[Audi A3]], ebenso Basis des Golf der vierten Generation (VW-Plattform [[PQ34]]), wobei die hintere [[Verbundlenkerachse]] der [[VW Golf|Golf]]-Modelle, die de facto eine teilelastische [[Starrachse]] darstellt, bei den [[Quattro-Antrieb|quattro]]-Modellen gegen eine [[Einzelradaufhängung]] mit einem Längs- und zwei Querlenkern ausgetauscht wurde.<br /> <br /> Die zweite Generation des ''Audi TT'' nutzt die vom [[VW Golf|Golf&amp;nbsp;V]] und der zweiten Generation des [[Audi A3]] bekannte Technik (VW-Plattform [[PQ35]]). Sie wurde aber u. a. wegen der deutlich größeren Räder stark modifiziert. Die Vorderachse ist ein weitgehend neu entwickeltes [[McPherson-Federbein]] mit versetzten Schwenklagern, die Hinterachse ist eine Vierlenker-Konstruktion. Um eine Gewichtsverteilung von 58&amp;nbsp;:&amp;nbsp;42 zu erreichen, wurde der [[Audi-Spaceframe]] (ASF) zu zwei Dritteln aus Aluminium gefertigt. Innovation ist auch das ''Audi magnetic ride'', ein spezielles magneto-rheologisches [[Stoßdämpfer]]öl, das eine dynamische Anpassung der Dämpfungseigenschaften an die jeweilige Fahrsituation ermöglicht. Die Anpassung erfolgt durch ein extern beeinflussbares Magnetfeld, wodurch das mit Metallpartikeln versehene Öl in den Stoßdämpfern seine Viskosität und damit die Härte dieser verändert.<br /> <br /> Wie beim A3 entspricht der [[Quattro-Antrieb|Quattro-Allradantrieb]] daher auch nicht einem Allrad mit dem für Audi typischen [[Torsen-Ausgleichsgetriebe]], sondern wurde vom [[VW Golf]] [[4Motion]] mit [[Haldex-Kupplung]] übernommen.<br /> <br /> === TTS ===<br /> [[Datei:Audi TTS Coupé Eissilber.JPG|thumb|left|Audi TTS Coupé]]<br /> [[Datei:Audi TTS Cabrio BJ2008.jpg|thumb|right|Audi TTS Roadster]]<br /> Der TTS ist die Sportvariante des Audi TT; er wurde im zweiten Quartal 2008 vorgestellt. Als Motor wird das 2-Liter-TFSI-Aggregat mit 200&amp;nbsp;kW (272&amp;nbsp;PS) verwendet. <br /> Nach Werksangaben benötigt das Fahrzeug von 0 auf 100 km/h 5,0 s (Coupé) bzw. 5,2 s (Roadster).<br /> Durch zugeschaltete Launch-Control benötigt der TTS 4,8 Sekunden von 0-100 km/h.<br /> Der gesamte Ansaugtrakt, die Abgasanlage und der Turbolader wurden optimiert bzw. vergrößert. Serienmäßig kommt ein [[Magnetic-Ride]]-Sportfahrwerk zum Einsatz. Die Anbauteile wurden insgesamt überarbeitet. Frontschürze, Heckdiffusor und Seitenschweller sind speziell für den TTS gestaltet. Wie bei den S-Modellen üblich, hat der TTS alufarbene Spiegelkappen. Die Abgasanlage ist zweiflutig mit vier ovalen Endrohren. Eine Auspuffklappe dient dazu, die gesetzlichen Richtlinien bezüglich der Lautstärke innerorts einzuhalten. Das ESP ist in zwei Stufen regelbar, lässt sich jedoch nicht ganz abschalten. Die Scheinwerfer wurden neu gezeichnet und enthalten ein LED-Tagfahrlicht, das aus zwölf LEDs besteht. Neben einem Sechsgangschaltgetriebe ist gegen Aufpreis das automatisierte [[Doppelkupplungsgetriebe]] ''S&amp;nbsp;tronic'' verfügbar. Außerdem hat der TTS deutlich größere Bremsscheiben als die leistungsschwächeren Modellvarianten, um trotz der höheren Motorleistung einem Nachlassen der Bremskraft (Fading-Effekt) bei längerer Beanspruchung entgegenzuwirken.<br /> <br /> === TT RS ===<br /> [[Datei:Audi TT-RS.jpg|miniatur|links|Audi TT RS Coupé]]<br /> [[Datei:Audi TT RS Roadster.JPG|miniatur|Audi TT RS Roadster]]<br /> <br /> Der TT RS ist die stärkste und schnellste Sportvariante des Audi TT; er wurde im ersten Quartal 2009 vorgestellt. <br /> <br /> Angetrieben wird er von einem stark modifizierten, aus dem US-Modell des VW Jetta entnommenen Reihenfünfzylinder, der als 2,5-l-TFSI 250&amp;nbsp;kW (340&amp;nbsp;PS) leistet. Hochfester Vermikulargraphitguss für das Kurbelgehäuse, Kolben aus Aluminiumguss, geschmiedete Pleuel, natriumgekühlte Auslassventile, um je 42 Grad hydraulisch verstellbare Nockenwellen mit zweistufigem Kettentrieb, TFSI-Einspritztechnik, ein vom V10-Triebwerk des R8 abgeleiteter Zylinderkopf und zu guter Letzt ein ungewöhnlich groß dimensionierter Turbolader verhelfen dem Aggregat zu einem vergleichsweise niedrigen Gewicht und einem maximalen Drehmoment von 450 Nm, das zwischen 1600 und 5300/min anliegt.<br /> <br /> Das Fahrzeug beschleunigt per manuellem 6-Gang Schaltgetriebe von 0 auf 100 km/h 4,6 s (Coupé) bzw. 4,7 s (Roadster) und erreicht 200 km/h in 15,9 s (Coupé) bzw. 16,9 s (Roadster). Seit September 2010 ist neben dem manuellen 6-Gang-Schaltgetriebe auch ein ''S&amp;nbsp;tronic'' 7-Gang-[[Doppelkupplungsgetriebe]] verfügbar. Mit diesem beschleunigt der TT RS durch optimierte Schaltzeiten ohne Zugkraftunterbrechnung von 0 auf 100 km/h in 4,3 s (Coupé) bzw. 4,4 s (Roadster). <br /> <br /> Äußerlich hebt sich der TT RS von den übrigen Varianten der Baureihe durch einen Kühlergrill mit schwarz glänzendem Rautengitter und Stoßfänger mit vergrößerten Lufteinlässen vorne, eine Hochleistungs-Bremsanlage mit 370 mm Verbundscheiben vorne sowie im hinteren Bereich durch einen Diffusoreinsatz und <br /> einen feststehenden Heckflügel ab. Die Abgasanlage ist zweiflutig und mit zwei großen ovalen Endrohren ausgeführt. Zusätzlich sind die Abgasanlagen mit Schaltklappen ausgestattet. Mittels der Sporttaste in der Mittelkonsole kann so die Charakteristik der Abgasanlage verändert und eingestellt werden.<br /> <br /> Über das Fahrerinformationssystem sind zusätzliche Daten über Ladedruck, Öltemperatur und Rundenzeit abrufbar; auf Wunsch sind Schalensitze erhältlich. Per Sporttaste kann ebenfalls das Ansprechverhalten auf Gaspedalbewegungen erhöht werden. <br /> <br /> Die Höchstgeschwindigkeit des TT RS wird serienmäßig bei 250 km/h elektronisch abgeregelt, kann jedoch ab Werk gegen Aufpreis auf 280 km/h begrenzt werden. Die Kraftübertragung erfolgt über den permanenten Allradantrieb quattro. <br /> <br /> &lt;div class=&quot;NavContent&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#e8e8e8;&quot;<br /> |<br /> ! Audi TT RS<br /> |-<br /> | Motor: <br /> | align=&quot;center&quot; |5-Zylinder (Reihe) &lt;/br&gt;mit Benzindirekteinspritzung, &lt;/br&gt;Abgasturbolader mit Ladeluftkühler<br /> |-<br /> | [[Hubraum]]: <br /> | align=&quot;center&quot; |2480 cm³<br /> |-<br /> | Bohrung × Hub: <br /> | align=&quot;center&quot; | 82,5 × 92,8 mm <br /> |-<br /> | Leistung bei 1/min: <br /> | align=&quot;center&quot; |470&amp;nbsp;kW (640 PS) bei 5400–6500<br /> |-<br /> | [[Drehmoment|Max. Drehmoment]] bei 1/min: <br /> | align=&quot;center&quot; |450 Nm bei 1600–5300 <br /> |-<br /> | Max. Ladedruck: <br /> | align=&quot;center&quot; |1,2 bar<br /> |-<br /> | Ventilsteuerung: <br /> | align=&quot;center&quot; |zwei obenliegende [[Nockenwelle]]n (Kettenantrieb), &lt;/br&gt;4 Ventile pro Zylinder<br /> |-<br /> | Getriebe: <br /> | align=&quot;center&quot;|6-Gang-Schaltgetriebe&lt;br /&gt;7-Gang S-Tronic (optional)<br /> |-<br /> | Antriebsart:<br /> | Permanenter Allradantrieb quattro mit elektronisch geregelter<br /> Lamellenkupplung, Elektronische Differenzialsperre EDS <br /> |-<br /> | Radaufhängung vorn: <br /> | colspan=&quot;1&quot; align=&quot;center&quot; |Querlenker mit [[McPherson-Federbein]]en <br /> |-<br /> | Radaufhängung hinten: <br /> | colspan=&quot;1&quot; align=&quot;center&quot;|Längs- und Querlenker mit Schraubenfedern und Stoßdämpfern <br /> |-<br /> | [[Spurweite (Kraftfahrzeugtechnik)|Spurweite]] vorn/hinten: <br /> | colspan=&quot;1&quot; align=&quot;center&quot; |1572/1558 mm <br /> |-<br /> | Reifengröße: <br /> | align=&quot;center&quot; |245/40 R 18<br /> |-<br /> | Bremsen vorn:<br /> | align=&quot;center&quot; |370 mm / innenbelüftet, gelocht, Verbundscheiben<br /> |-<br /> | Bremsen hinten:<br /> | align=&quot;center&quot; |310 mm / innenbelüftet<br /> |-<br /> | Beschleunigung, 0–100 km/h:* <br /> | align=&quot;center&quot; |4,5 s&lt;br /&gt;(4,3 s S-Tronic)<br /> |-<br /> | Beschleunigung, 0–200 km/h: <br /> | align=&quot;center&quot; |15,9 s&lt;br /&gt;<br /> |-<br /> | Höchstgeschwindigkeit:* <br /> | align=&quot;center&quot; |250 km/h (abgeregelt)&lt;br /&gt;280 km/h als Option (abgeregelt)<br /> |-<br /> |Kraftstoffart: <br /> | align=&quot;center&quot; |Super Plus<br /> |-<br /> |Tankvolumen:<br /> | align=&quot;center&quot; |60 l<br /> |-<br /> |Verbrauch (insgesamt):*<br /> | align=&quot;center&quot; |9,2 l/100 km&lt;br /&gt;(8,5 l/100 km)<br /> |-<br /> |CO2-Emission:*<br /> | align=&quot;center&quot; |214 g/km&lt;br /&gt;(197 g/km)<br /> |}<br /> &lt;nowiki&gt;*&lt;/nowiki&gt; &lt;small&gt;Werksangaben&lt;/small&gt;&lt;br /&gt;&lt;small&gt;Werte in Klammern für Doppelkupplungsgetriebe&lt;/small&gt;<br /> &lt;/div&gt;<br /> <br /> == Produktionsort ==<br /> Der ''Audi TT'' wird im ungarischen Audi-Werk [[Győr]] und in [[Ingolstadt]] gefertigt, wobei in Ingolstadt die [[Karosserie]] hergestellt und lackiert und der komplette ''Audi TT'' in Győr montiert wird.<br /> <br /> &lt;gallery&gt;<br /> Datei:Audi TT Györ.jpg|Endkontrolle des Audi TT in Győr<br /> Datei:Audi TT (transportready) Györ.jpg|Transportfertige Audi TT in Győr<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Jürgen Lewandowski, David Staretz, Herbert Völker: ''Das TT Buch.'' Delius Klasing, Bielefeld 1999, ISBN 3-7688-1117-4 (vergriffen)<br /> * James Ruppert: ''Audi TT – The complete Story.'' The Crowood Press, Marlborough 2003, ISBN 1-86126-585-9 (in englischer Sprache)<br /> * Dirk Maxeiner, Jürgen Lewandowski, Peter Vann: ''Excittement – Die neue Generation des Audi TT.'' Delius Klasing, Neuerscheinung 01/2007, ISBN 3-7688-1881-0<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{Commonscat|Audi TT|Audi TT}}<br /> * [http://www.audi.de/tt Der ''Audi TT'' auf der offiziellen Homepage von Audi]<br /> * [http://www.audi.de/de/brand/de/gebrauchtwagen/vorgaengermodelle/tt/tt_coupe.html Technische Daten von aktuellen und vergangenen Modellen]<br /> <br /> {{Navigationsleiste Audi-Modelle}}<br /> <br /> [[Kategorie:Sportcoupé]]<br /> [[Kategorie:Roadster]]<br /> <br /> [[bg:Ауди ТТ]]<br /> [[cs:Audi TT]]<br /> [[da:Audi TT]]<br /> [[el:Audi TT]]<br /> [[en:Audi TT]]<br /> [[es:Audi TT]]<br /> [[fa:آئودی تی‌تی]]<br /> [[fi:Audi TT]]<br /> [[fr:Audi TT]]<br /> [[hr:Audi TT]]<br /> [[hu:Audi TT]]<br /> [[id:Audi TT]]<br /> [[it:Audi TT]]<br /> [[ja:アウディ・TT]]<br /> [[mr:ऑडी टीटी]]<br /> [[nl:Audi TT]]<br /> [[no:Audi TT]]<br /> [[pl:Audi TT]]<br /> [[pt:Audi TT]]<br /> [[ro:Audi TT]]<br /> [[ru:Audi TT]]<br /> [[sk:Audi TT]]<br /> [[sv:Audi TT]]<br /> [[tr:Audi TT]]<br /> [[uk:Audi TT]]<br /> [[zh:奥迪TT]]</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Audi_TT_8N&diff=160626208 Audi TT 8N 2012-01-05T11:27:36Z <p>158.64.22.1: /* TT RS */</p> <hr /> <div>{{Infobox PKW-Modell Generationen<br /> |Marke=Audi<br /> |Modell=TT<br /> |Hersteller=[[Audi|Audi AG]]<br /> |von=1998<br /> |Klasse=[[Sportcoupé]]&lt;br /&gt;[[Roadster]]<br /> |Versionen=[[Coupé]], dreitürig&lt;br /&gt;[[Cabrio]], zweitürig<br /> |Vorgänger=[[Audi Coupé]]<br /> }}<br /> {{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br /> |Generation=1. Generation (''8N'')<br /> |Bild=Audi tt.jpg<br /> |Bild zeigt=Audi TT Coupé (1998–2000)<br /> |von=1998<br /> |bis=2006<br /> |Motoren=[[Ottomotor]]en:&lt;br /&gt;1,8–3,2 Liter&lt;br /&gt;(110−184 kW)<br /> |Länge=4041<br /> |Breite=1764<br /> |Höhe=1345<br /> |Radstand=2429<br /> |Gewicht=1205–1590<br /> }}<br /> {| class=&quot;wikitable float-right&quot; width=&quot;258&quot;<br /> | Sterne im [[Euro NCAP|Euro-NCAP]]-[[Crashtest]]&lt;ref&gt;http://www.euroncap.com/tests/audi_tt_2003/148.aspx&lt;/ref&gt;<br /> | [[Datei:Crashtest-Stern 4.svg|105px]]<br /> |}<br /> <br /> [[Datei:Audi TT Seitenansicht (2007-05-06) kl.JPG|thumb|Heck des TT Coupé]]<br /> [[Datei:2007-04-05 04 Audi TT Cabrio retusch.JPG|thumb|Audi TT Roadster (1999–2000)]]<br /> Der '''Audi TT''' ist ein [[Sportcoupé]] der [[Audi|Audi AG]], welches auch als [[Roadster]] angeboten wird.<br /> <br /> == TT 8N (1998–2006) ==<br /> === Entwicklung ===<br /> Die Entwicklung des ''Audi TT'' begann im September 1994 im Design-Zentrum des kalifornischen [[Simi Valley]]. Führender Designer des TT war [[Peter Schreyer]]. Im Jahr darauf wurde eine Studie des ''Audi TT'' [[Coupé]] auf der [[Internationale Automobilausstellung|IAA]] in Frankfurt der Öffentlichkeit vorgestellt. Etwas später folgte noch im selben Jahr die Vorstellung der TT-Roadster-Studie auf der [[Tokyo Motor Show]], die den Namen ''TTS'' erhielt – angelehnt an die [[NSU Motorenwerke|NSU-Tradition]] mit dem [[NSU Prinz|NSU Prinz TTS]]. Die positive Resonanz bei den Besuchern und den Motorzeitschrift-Journalisten führte bei Audi zu dem Entschluss, die Studie zu bauen – ohne große Änderungen. Nach nur drei Jahren Entwicklungszeit kam im Herbst 1998 das Coupé mit 1,8-Liter-[[Turbomotor]] und wahlweise 132 oder 165 kW (180 bzw. 225 PS) auf den Markt. Im Herbst 1999 wurde der vormalige ''TTS'' als ''TT Roadster'' vorgestellt.<br /> <br /> Die Audi-TT-Modelle knüpfen mit ihren Namen an die erfolgreiche Tradition von [[DKW]] ([[Auto Union]]) und NSU bei der [[Isle of Man TT|Tourist Trophy]] auf der [[Isle of Man]] an, einen Wettbewerb für Motorräder, den u.&amp;nbsp;a. [[Ewald Kluge]] 1938 auf DKW mit Drehschiebermotor sowie die NSU-Fahrer [[Werner Haas]] und [[Rupert Hollaus]] 1954 in ihren Klassen gewannen. Gelegentlich wird die Abkürzung TT auch mit ''Tradition und Technik'' belegt.<br /> <br /> Aufsehen erregte die erste Generation des TT nach seinem Verkaufsstart mit einigen Unfällen, bei denen auch Menschen zu Tode kamen. Das Fahrwerk überforderte den Durchschnittsfahrer mit einem hoch liegenden, aber gefährlich schmalen [[Grenzbereich]], in dem der Wagen in schnell gefahrenen Kurven kurzerhand von neutralem Fahrverhalten zu starkem [[Übersteuern (Fahrzeug)|Übersteuern]] tendierte. Diese Vorfälle fanden ein großes Echo in den Medien. Audi bot jedem Eigentümer den Einbau eines stabilisierenden Heckspoilers und eines optimierten Fahrwerkes an. Die Nachrüstung einer Stabilitätskontrolle ([[Elektronisches Stabilitätsprogramm|ESP]]), von da an serienmäßig, sollte jedoch wegen des tiefgreifenden Einbauaufwandes bei bereits verkauften Fahrzeugen nicht möglich sein. Auf Druck von Medien, Verbraucherschützern und nicht zuletzt auch der Kunden lenkte Audi jedoch schnell ein und bot auch die ESP-Nachrüstung gegen eine Selbstbeteiligung von 650&amp;nbsp;DM an. <br /> <br /> Der zweifache Rallye-Weltmeister [[Walter Röhrl]] brachte damals in einem Interview des [[NDR]] die Problematik des TT auf den Punkt: ''„Ich bin eine Runde gefahren, kam zurück, sagte: 'Nicht schlecht, aber für den normalen Menschen zu gefährlich. Wenn der bei 200 das Gas wegnimmt, [dann] fährt der rückwärts. Und das kann halt nur einer auf der Welt, der heißt Röhrl.' So habe ich ihm das Auto zurückgegeben und dann später kamen diese Unfälle.“''<br /> <br /> Auch gab es bei den TT-Quattro-Modellen, die von 1998 bis 2000 gebaut wurden, Probleme mit den hinteren Querlenkern. Nach einem Bericht der Fachzeitschrift [[auto motor und sport]] konnte die Lagerung des unteren Querlenkers an der Hinterachse auf Grund von Korrosion festsitzen und der Querlenker brechen. 15 Fälle von ungewöhnlichen Geräuschen an Querlenkern oder Brüchen seien bekannt geworden; Personenschäden habe es nicht gegeben. Audi schrieb 15.900 Halter von Audi TT sowie der allradgetriebenen Varianten von A3 und S3 zwecks Austausch der Gelenke und Querlenker an.<br /> <br /> Seit 2003 empfiehlt Audi die Verwendung von Super-Plus-Benzin (98 [[ROZ]]) für alle 1,8-l-Motoren ab 132&amp;nbsp;kW (180&amp;nbsp;PS). Die Formulierung, für den „Notbetrieb“ Normalbenzin mit mindestens 91 ROZ zu tanken, ist in der Betriebsanleitung nicht mehr enthalten.<br /> <br /> === Motoren ===<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |-style=&quot;background:#dddddd;&quot;<br /> !Modell || Hubraum || Zylinder || Leistung bei 1/min||Drehmoment bei 1/min ||Bauzeit || Antrieb ||Variante<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;8&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Vierzylinder''<br /> |-<br /> | 1.8 [[Turbolader|T]]<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 110&amp;nbsp;kW (150 PS)/ 5700<br /> | align=&quot;center&quot; |210&amp;nbsp;Nm bei 1750−4600<br /> | ''2002–09/2005''<br /> | Nur mit [[Frontantrieb]] erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 120&amp;nbsp;kW (163 PS)/ 5700<br /> | align=&quot;center&quot; |225&amp;nbsp;Nm bei 1950−4700<br /> | ''09/2005−2006''<br /> | Nur mit Frontantrieb erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 132 kW (180 PS)/ 5500<br /> | align=&quot;center&quot; |235&amp;nbsp;Nm bei 1950−5000<br /> | ''1998–09/2005''<br /> | Frontantrieb und [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 140&amp;nbsp;kW (190 PS)/ 5700<br /> | align=&quot;center&quot; |240&amp;nbsp;Nm bei 1980−5400<br /> | ''09/2005–2006''<br /> | Frontantrieb und quattro erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T quattro<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 165&amp;nbsp;kW (225 PS)/ 5900<br /> | align=&quot;center&quot; |280&amp;nbsp;Nm bei 2200−5500<br /> | ''1998–2005''<br /> | Nur mit quattro erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T quattro sport<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 176&amp;nbsp;kW (240 PS)/ 5700<br /> | align=&quot;center&quot; |320&amp;nbsp;Nm bei 2300−5000<br /> | ''2005–2006''<br /> | Nur mit quattro erhältlich<br /> | Coupé<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;8&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Sechszylinder''<br /> |-<br /> | 3.2 quattro<br /> | align=&quot;center&quot; |3189 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |[[VR6]]<br /> | 184&amp;nbsp;kW (250 PS)/ 6300<br /> | align=&quot;center&quot; |320&amp;nbsp;Nm bei 2800−3200<br /> | ''2003–2006''<br /> | Nur mit [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |}<br /> <br /> === Technische Daten ===<br /> &lt;div class=&quot;BoxenVerschmelzen&quot;&gt;<br /> &lt;div style=&quot;clear:both&quot; class=&quot;NavFrame&quot;&gt;<br /> &lt;div class=&quot;NavHead&quot;&gt;&lt;div align=&quot;left&quot;&gt;'''Technische Daten des Coupé (1998–2006)'''<br /> &lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> &lt;div class=&quot;NavContent&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#e8e8e8;&quot;<br /> ! width=&quot;31%&quot;|Modell:<br /> ! width=&quot;17,25%&quot;|Audi TT<br /> ! width=&quot;17,25%&quot;|Audi TT quattro<br /> ! width=&quot;17,25%&quot;|Audi TT quattro<br /> ! width=&quot;17,25%&quot;|Audi TT 3.2 quattro<br /> |-<br /> | Motor: || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |4-Zylinder (Reihe) mit Abgasturbolader und Ladeluftkühlung ||Sechszylinder-Ottomotor DOHC<br /> |-<br /> | [[Hubraum]]: || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |1781 cm³ ||3189 cm³<br /> |-<br /> | Bohrung x Hub: || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |81,0 x 86,4 mm ||84,0 x 95,9<br /> |-<br /> | Leistung bei 1/min: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |132 kW (180 PS) bei 5500 || align=&quot;center&quot; |165&amp;nbsp;kW (225 PS) bei 5900 ||184 kW (250 PS) / 6300<br /> |-<br /> | [[Drehmoment|Max. Drehmoment]] bei 1/min: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |235 Nm bei 1950–5000|| align=&quot;center&quot; |280 Nm bei 2200–5500 ||320 Nm bei 2800 - 3200<br /> |-<br /> | Verdichtung: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |9,5 : 1|| align=&quot;center&quot; |9,0 : 1 ||11,3<br /> |-<br /> | Max. Ladedruck: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |0,85 bar|| align=&quot;center&quot; |1,00 bar ||-<br /> |-<br /> | Ventilsteuerung: || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |zwei obenliegende [[Nockenwelle]]n (Zahnriemenantrieb), 5 Ventile pro Zylinder ||Rollenschlepphebel, 4 Ventile pro Zylinder<br /> |-<br /> | Kühlung: || colspan=&quot;4&quot; align=&quot;center&quot; | Wasser (Kühlerventilator thermostatisch gesteuert)<br /> |-<br /> | Getriebe: || align=&quot;center&quot; |5-Gang-Getriebe, Frontantrieb|| colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot;|6-Gang-Getriebe,&lt;br /&gt;Allradantrieb ||6-Gang Getriebe, 6-Gang Direktschaltgetriebe DSG<br /> |-<br /> | Radaufhängung vorn: || colspan=&quot;4&quot; align=&quot;center&quot; |Dreieckslenker mit McPherson-Federbeinen,&lt;br /&gt;Stoßdämpfern und Stabilisator<br /> |-<br /> | Radaufhängung hinten: || align=&quot;center&quot;|Verbundlenkerachse mit Schraubenfedern, Stoßdämpfern und Stabilisator||colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot;|Längs- und Doppelquerlenker mit Schraubenfedern,&lt;br /&gt;Stoßdämpfern und Stabilisator ||Längs-Doppelquerlenker-HA, Hilfsrahmen, Querstabilisator, Gasdruck-Dämpfer<br /> |-<br /> | [[Spurweite (Kraftfahrzeugtechnik)|Spurweite]] vorn/hinten: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |1528/1513 mm || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |1528/1505 mm<br /> |-<br /> | [[Radstand]]: || align=&quot;center&quot; |2422 mm || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |2429 mm <br /> |-<br /> | Reifengröße: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |205/55 R 16 || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |225/45 ZR 17<br /> |-<br /> | Maße L x B x H: || colspan=&quot;4&quot; align=&quot;center&quot; |4041 x 1764 x 1345 mm<br /> |-<br /> | Leergewicht:* || align=&quot;center&quot; |1205 kg|| align=&quot;center&quot; |1320 kg|| align=&quot;center&quot; |1395 kg ||1490, 1520<br /> |-<br /> | Beschleunigung, 0–100 km/h:* || align=&quot;center&quot; |7,4 s|| align=&quot;center&quot; |7,4 s|| align=&quot;center&quot; |6,4 s ||6,3/6,2<br /> |-<br /> | Höchstgeschwindigkeit:* || align=&quot;center&quot; |228 km/h|| align=&quot;center&quot; |226 km/h|| align=&quot;center&quot; |243 km/h ||250 km/h (abgeregelt)<br /> |-<br /> | ECE-Verbrauch: || align=&quot;center&quot; |8,0 l/100 km|| align=&quot;center&quot; |8,9 l/100 km|| align=&quot;center&quot; |9,2 l/100 km ||10,6 / 9,8 l/100 km<br /> |-<br /> | Grundpreis: || align=&quot;center&quot; |52.800,00 DM (27.000,00 Euro)|| align=&quot;center&quot; |–|| align=&quot;center&quot; |62.000,00 DM (31.700,00 Euro)<br /> |}<br /> &lt;small&gt;* Werksangaben&lt;/small&gt;<br /> &lt;/div&gt;&lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> <br /> === Modellpflege ===<br /> Zwei Jahre nach der Markteinführung wurden das Fahrwerk und einzelne Karosserieelemente des ''Audi TT'' modifiziert. Alle Modelle erhielten einen kleinen Heckspoiler und [[Elektronisches Stabilitätsprogramm|ESP]], da das instabile Fahrverhalten des Fahrzeugs zu einigen Unfällen geführt hatte.<br /> <br /> [[Datei:Ttr sommer.jpg|thumb|left|Audi TT Roadster (2000–2006)]]<br /> Ab September 2005 wurden die beiden kleinsten Motorvarianten durch stärkere ersetzt. Die Leistungen stiegen von 110 auf 120&amp;nbsp;kW (150 auf 163&amp;nbsp;PS) und von 132 auf 140&amp;nbsp;kW (180 auf 190&amp;nbsp;PS). Die Drehmomente wurden auf 225&amp;nbsp;Nm (vorher 210 Nm) bzw. 240 Nm (235 Nm) erhöht. Die Preise der Basismodelle blieben unverändert.<br /> <br /> Ab August 2003 wurde der TT auch mit einem 3,2-Liter-[[VR6]]-Motor, bekannt aus dem [[VW Golf V#Golf R32|VW Golf R32]], angeboten und konnte nun mit einem [[Direktschaltgetriebe]] (DSG) kombiniert werden. Im TT leistet der Sechszylinder 184&amp;nbsp;kW (250&amp;nbsp;PS).<br /> <br /> Im April 2005 kam die Sonderedition ''TT quattro Sport'' auf den Markt. In dieser Modellversion leistete der 1,8-Liter-[[Turbolader|Turbomotor]] bei höherem Ladedruck 176&amp;nbsp;kW (240&amp;nbsp;PS) – damit war der ''TT quattro Sport'' der leistungsstärkste ''TT'' mit Turbomotor. Die Gewichtsverteilung wurde optimiert, indem die Batterie wie im VR6-Modell im Heck untergebracht wurde. Des Weiteren wurden rund 75 kg eingespart, indem beispielsweise auf die Sitze im Fond verzichtet wurde und vorne leichtere Schalensitze installiert wurden. Dies alles sorgt dafür, dass die Fahrleistungen über denen des Sechszylinders liegen.<br /> <br /> === Motorsport ===<br /> Die Firma [[Abt Sportsline]] in Kempten setzte 4 Jahre in der [[DTM]] Audi TTR DTM Modelle ein. Im Jahr 2002 wurde der Fahrertitel durch [[Laurent Aïello]] errungen. Nach dem Werkseinstieg im Jahr 2004 löste der A4 DTM den TTR DTM ab.<br /> <br /> == TT 8J (seit 2006) ==<br /> {{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br /> |Generation=2. Generation (''8J'')<br /> |Bild=Audi TT Coupé II front 20100503.jpg<br /> |Bild zeigt=Audi TT Coupé (2006–2010)<br /> |von=2006<br /> |Motoren=[[Ottomotor]]en:&lt;br /&gt;1,8−3,2 Liter&lt;br /&gt;(118−250 kW)&lt;br /&gt;[[Dieselmotor]]:&lt;br /&gt;2,0 Liter&lt;br /&gt;(125 kW)<br /> |Länge=4178–4198<br /> |Breite=1842<br /> |Höhe=1348–1358<br /> |Radstand=2468<br /> |Gewicht=1240–1510<br /> }}<br /> <br /> Der Nachfolger des ursprünglichen Fahrzeugs, das ''Audi TT Coupé'', wurde am 8. April 2006 vorgestellt.<br /> <br /> Neben einigen optischen Änderungen sowohl am Exterieur als auch am Interieur gibt es auch bei der Technik Neuerungen: Mit dem neuen TT wird erstmals das adaptive Dämpfersystem ''Audi magnetic ride'' optional angeboten. Des Weiteren wird im neuen TT eine Weiterentwicklung des ASF (Audi Space Frame) verwendet, eine Materialkombination aus Aluminium und Stahl, die das Fahrzeug leichter macht.<br /> <br /> Zum Verkaufsstart sind der 2,0-Liter-[[Turbomotor]] (Reihenvierzylinder) mit 147&amp;nbsp;kW (200&amp;nbsp;PS) sowie der 3,2-Liter-V6 mit 184&amp;nbsp;kW (250&amp;nbsp;PS) verfügbar. Beide sind mit dem [[Doppelkupplungsgetriebe]] ''S tronic'' (ehemals DSG) kombinierbar. <br /> Als Einstiegsmotorisierung wurde im Frühjahr 2008 der neuentwickelte 1,8-Liter-[[TFSI]]-Motor mit 118&amp;nbsp;kW (160&amp;nbsp;PS) vorgestellt. Außerdem wurde zeitgleich ein 2,0-Liter-Dieselmotor mit 125&amp;nbsp;kW (170&amp;nbsp;PS) präsentiert.<br /> <br /> Der neue TT [[Roadster]] wird seit März 2007 ausgeliefert.<br /> <br /> &lt;gallery&gt;<br /> Datei:Audi TT Coupé II rear 20100503.jpg|Heck des TT Coupé<br /> Datei:Audi_TT_Roadster_rear_20080926.jpg|Audi TT Roadster&lt;br /&gt;(2007–2010)<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> === Modellpflege ===<br /> [[Datei:Audi TT 2.0 T Facelift.JPG|thumb|Audi TT Coupé (seit 2010)]]<br /> [[Datei:Audi TT Roadster TFSI (8J) Facelift front 20100805.jpg|thumb|Audi TT Roadster (seit 2010)]]<br /> [[Datei:Audi TT Roadster TFSI (8J) Facelift rear-1 20100805.jpg|thumb|Heckansicht]]<br /> Auf der [[Auto Mobil International|AMI]] 2010 wurde die Faceliftversion des TT vorgestellt, die seit Ende Mai 2010 verkauft wird. <br /> <br /> Äußerlich wurde der TT an Front- und Heckpartie etwas verändert, die Scheinwerfer wurden überarbeitet und es stehen neue Lackierungen zur Auswahl. Der Innenraum zeigt ebenfalls nur kleine Änderungen wie Applikationen und neue Innenfarben. <br /> <br /> Motorentechnisch gibt es mehrere Änderungen. Der 3.2 VR6 fiel aus dem Programm und der 147 kW starke 2.0 TFSI wurde durch den ebenfalls mit zwei Litern Hubraum ausgestatteten und 155 kW starken Motor (CDNC) aus dem [[VW Golf VI]] [[Golf GTI|GTI]] ersetzt,&lt;ref&gt;Auto Motor und Sport, Heft 9 vom 8. April 2010, Seite 48&lt;/ref&gt; den Audi wie im A4/A5 mit einer variablen Ventilsteuerung ausstattete, was gegenüber dem Motor im Golf GTI 70 Nm mehr Drehmoment verschafft.<br /> <br /> === Motoren ===<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |-style=&quot;background:#dddddd;&quot;<br /> !Modell || Hubraum || Zylinder || Leistung || Bauzeit || Bemerkung<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;6&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Vierzylinder Benziner''<br /> |-<br /> | 1.8 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; |1798 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 118&amp;nbsp;kW (160 PS), 250&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 06/2008''<br /> | Nur mit [[Frontantrieb]] erhältlich<br /> |-<br /> | 2.0 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 147&amp;nbsp;kW (200 PS), 280&amp;nbsp;Nm<br /> | ''06/2006 bis 05/2010''<br /> | Frontantrieb und [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> |-<br /> | 2.0 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 155&amp;nbsp;kW (211 PS), 350&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 05/2010''<br /> | Frontantrieb und [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> |-<br /> | 2.0 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 200&amp;nbsp;kW (272 PS), 350&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 06/2008''<br /> | Nur als TTS mit Quattro-Antrieb erhältlich<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;6&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Fünfzylinder''<br /> |-<br /> | 2.5 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; | 2480cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R5<br /> | 250&amp;nbsp;kW (340 PS), 450&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 06/2009''<br /> | Nur als TT RS mit Quattro-Antrieb erhältlich<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;6&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Sechszylinder''<br /> |-<br /> | 3.2 quattro<br /> | align=&quot;center&quot; |3189 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |[[VR6]]<br /> | 184&amp;nbsp;kW (250 PS), 320&amp;nbsp;Nm<br /> | ''06/2006 bis 05/2010''<br /> | Nur mit [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;6&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Vierzylinder Diesel''<br /> |-<br /> | 2.0 TDI<br /> | align=&quot;center&quot; |1968 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 125&amp;nbsp; kW (170 PS), 350&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 06/2008''<br /> | Nur mit quattro erhältlich<br /> |}<br /> <br /> === Technische Daten des Coupé (2008) ===<br /> &lt;div class=&quot;BoxenVerschmelzen&quot;&gt;<br /> &lt;div style=&quot;clear:both&quot; class=&quot;NavFrame&quot;&gt;<br /> &lt;div class=&quot;NavHead&quot;&gt;&lt;div align=&quot;left&quot;&gt;'''Technische Daten'''<br /> &lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> &lt;div class=&quot;NavContent&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#e8e8e8;&quot;<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Modell:<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TT 1.8 [[Turbolader|TFSI]]<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TT 2.0 TFSI<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TTS 2.0 TFSI [[Quattro-Antrieb|quattro]]<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TT 3.2 quattro<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TT 2.0 [[TDI-Motor|TDI]] ([[Common-Rail|CR]]) quattro<br /> |-<br /> | Motor: <br /> | align=&quot;center&quot; colspan=&quot;3&quot; |4-Zylinder (Reihe) &lt;/br&gt;mit Benzindirekteinspritzung, &lt;/br&gt;Abgasturbolader mit Ladeluftkühler<br /> | align=&quot;center&quot; |[[VR6]]-Zylinder &lt;/br&gt;mit Saugrohreinspritzung<br /> | align=&quot;center&quot; |4-Zylinder (Reihe) &lt;/br&gt;mit TDI-Direkteinspritzung, &lt;/br&gt;Abgasturbolader mit Ladeluftkühler <br /> <br /> |-<br /> | [[Hubraum]]: <br /> | align=&quot;center&quot; |1798 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |3189 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |1968 cm³<br /> |-<br /> | Bohrung x Hub: <br /> | align=&quot;center&quot; |82,5 × 84,1 mm<br /> | align=&quot;center&quot; |82,5 × 92,8 mm<br /> | align=&quot;center&quot; |82,5 × 92,8 mm<br /> | align=&quot;center&quot; |84,0 × 95,9 mm<br /> | align=&quot;center&quot; |82,5 × 92,8 mm<br /> |-<br /> | Leistung bei 1/min: <br /> | align=&quot;center&quot; |118&amp;nbsp;kW (160 PS) bei 4500–6300<br /> | align=&quot;center&quot; |147&amp;nbsp;kW (200 PS) bei 5100–6000<br /> | align=&quot;center&quot; |200&amp;nbsp;kW (272 PS) bei 6000 <br /> | align=&quot;center&quot; |184&amp;nbsp;kW (250 PS) bei 6300<br /> | align=&quot;center&quot; |125&amp;nbsp;kW (170 PS) bei 4200<br /> |-<br /> | [[Drehmoment|Max. Drehmoment]] bei 1/min: <br /> | align=&quot;center&quot; |250 Nm bei 1500−4500<br /> | align=&quot;center&quot; |280 Nm bei 1800−5000<br /> | align=&quot;center&quot; |350 Nm bei 2500−5000<br /> | align=&quot;center&quot; |320 Nm bei 2500–3000<br /> | align=&quot;center&quot; |350 Nm bei 1750–2500<br /> |-<br /> | Max. Ladedruck: <br /> | align=&quot;center&quot; |0,65 bar<br /> | align=&quot;center&quot; |0,70 bar<br /> | align=&quot;center&quot; |1,2 bar<br /> | align=&quot;center&quot; |–<br /> | align=&quot;center&quot; |1,2 bar<br /> |-<br /> | Ventilsteuerung: <br /> | align=&quot;center&quot; colspan=&quot;3&quot; |zwei obenliegende [[Nockenwelle]]n (Zahnriemenantrieb), &lt;/br&gt;4 Ventile pro Zylinder<br /> | align=&quot;center&quot; |zwei obenliegende Nockenwellen&lt;/br&gt;je Zylinderreihe,&lt;/br&gt;4 Ventile pro Zylinder<br /> | align=&quot;center&quot; |zwei obenliegende Nockenwellen (Zahnriemenantrieb), &lt;/br&gt;4 Ventile pro Zylinder<br /> |-<br /> | Antriebsart:<br /> | colspan=&quot;2&quot; |Vorderradantrieb <br /> | permanenter Allradantrieb <br /> | permanenter Allradantrieb&lt;/br&gt; mit elektronisch geregelter Lamellenkupplung, elektronische Differenzialsperre (EDS)<br /> | permanenter Allradantrieb<br /> |-<br /> | Getriebe: <br /> | align=&quot;center&quot; colspan=&quot;5&quot; |6-Gang-Getriebe<br /> |-<br /> | Getriebe, optional:<br /> | align=&quot;center&quot; |-<br /> | align=&quot;center&quot; colspan=&quot;3&quot; |6-Gang-S tronic<br /> | align=&quot;center&quot; |-<br /> |-<br /> | Radaufhängung vorn: || colspan=&quot;5&quot; align=&quot;center&quot; |Querlenker mit [[McPherson-Federbein]]en <br /> |-<br /> | Radaufhängung hinten: || colspan=&quot;5&quot; align=&quot;center&quot;|Längs- und Querlenker mit Schraubenfedern und Stoßdämpfern <br /> |-<br /> | [[Spurweite (Kraftfahrzeugtechnik)|Spurweite]] vorn/hinten: || colspan=&quot;5&quot; align=&quot;center&quot; |1572/1558 mm <br /> |-<br /> | Reifengröße: <br /> | align=&quot;center&quot; |225/55 R 16 <br /> | align=&quot;center&quot; |225/55 R 16 <br /> | align=&quot;center&quot; |245/40 R 18 <br /> | align=&quot;center&quot; |245/45 R 17<br /> | align=&quot;center&quot; |225/55 R 16<br /> |-<br /> | [[Leergewicht]] (ohne Fahrer):* <br /> | align=&quot;center&quot; |1240 kg<br /> | align=&quot;center&quot; |1260 kg<br /> | align=&quot;center&quot; |1395 kg<br /> | align=&quot;center&quot; |1410 kg<br /> | align=&quot;center&quot; |1370 kg<br /> |-<br /> | Beschleunigung, 0–100 km/h:* <br /> | align=&quot;center&quot; |7,2 s<br /> | align=&quot;center&quot; |6,6 s<br /> | align=&quot;center&quot; |5,4 s<br /> | align=&quot;center&quot; |5,9 s<br /> | align=&quot;center&quot; |7,5 s<br /> |-<br /> | Höchstgeschwindigkeit:* <br /> | align=&quot;center&quot; |226 km/h<br /> | align=&quot;center&quot; |240 km/h<br /> | align=&quot;center&quot; |250 km/h (abgeregelt)<br /> | align=&quot;center&quot; |250 km/h (abgeregelt) <br /> | align=&quot;center&quot; |226 km/h <br /> |-<br /> |Kraftstoffart: <br /> | align=&quot;center&quot; |Super<br /> | colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |Super Plus<br /> | align=&quot;center&quot; |Diesel<br /> |-<br /> |Verbrauch (insgesamt):*<br /> | align=&quot;center&quot; |6,7 l/100 km<br /> | align=&quot;center&quot; |7,7 l/100 km<br /> | align=&quot;center&quot; |8,0 l/100 km<br /> | align=&quot;center&quot; |10,3 l/100 km<br /> | align=&quot;center&quot; |5,3 l/100 km<br /> |-<br /> |CO2-Emission:*<br /> | align=&quot;center&quot; |155 g/km<br /> | align=&quot;center&quot; |183 g/km<br /> | align=&quot;center&quot; |188 g/km<br /> | align=&quot;center&quot; |247 g/km<br /> | align=&quot;center&quot; |139 g/km<br /> |}<br /> *&lt;small&gt;Audi Werksangaben&lt;/small&gt;<br /> &lt;/div&gt;&lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> <br /> === Modellbasis ===<br /> Technisch basierte die erste Generation des ''Audi TT'' auf der [[Plattform (Automobil)|Plattform]] des [[Audi A3]], ebenso Basis des Golf der vierten Generation (VW-Plattform [[PQ34]]), wobei die hintere [[Verbundlenkerachse]] der [[VW Golf|Golf]]-Modelle, die de facto eine teilelastische [[Starrachse]] darstellt, bei den [[Quattro-Antrieb|quattro]]-Modellen gegen eine [[Einzelradaufhängung]] mit einem Längs- und zwei Querlenkern ausgetauscht wurde.<br /> <br /> Die zweite Generation des ''Audi TT'' nutzt die vom [[VW Golf|Golf&amp;nbsp;V]] und der zweiten Generation des [[Audi A3]] bekannte Technik (VW-Plattform [[PQ35]]). Sie wurde aber u. a. wegen der deutlich größeren Räder stark modifiziert. Die Vorderachse ist ein weitgehend neu entwickeltes [[McPherson-Federbein]] mit versetzten Schwenklagern, die Hinterachse ist eine Vierlenker-Konstruktion. Um eine Gewichtsverteilung von 58&amp;nbsp;:&amp;nbsp;42 zu erreichen, wurde der [[Audi-Spaceframe]] (ASF) zu zwei Dritteln aus Aluminium gefertigt. Innovation ist auch das ''Audi magnetic ride'', ein spezielles magneto-rheologisches [[Stoßdämpfer]]öl, das eine dynamische Anpassung der Dämpfungseigenschaften an die jeweilige Fahrsituation ermöglicht. Die Anpassung erfolgt durch ein extern beeinflussbares Magnetfeld, wodurch das mit Metallpartikeln versehene Öl in den Stoßdämpfern seine Viskosität und damit die Härte dieser verändert.<br /> <br /> Wie beim A3 entspricht der [[Quattro-Antrieb|Quattro-Allradantrieb]] daher auch nicht einem Allrad mit dem für Audi typischen [[Torsen-Ausgleichsgetriebe]], sondern wurde vom [[VW Golf]] [[4Motion]] mit [[Haldex-Kupplung]] übernommen.<br /> <br /> === TTS ===<br /> [[Datei:Audi TTS Coupé Eissilber.JPG|thumb|left|Audi TTS Coupé]]<br /> [[Datei:Audi TTS Cabrio BJ2008.jpg|thumb|right|Audi TTS Roadster]]<br /> Der TTS ist die Sportvariante des Audi TT; er wurde im zweiten Quartal 2008 vorgestellt. Als Motor wird das 2-Liter-TFSI-Aggregat mit 200&amp;nbsp;kW (272&amp;nbsp;PS) verwendet. <br /> Nach Werksangaben benötigt das Fahrzeug von 0 auf 100 km/h 5,0 s (Coupé) bzw. 5,2 s (Roadster).<br /> Durch zugeschaltete Launch-Control benötigt der TTS 4,8 Sekunden von 0-100 km/h.<br /> Der gesamte Ansaugtrakt, die Abgasanlage und der Turbolader wurden optimiert bzw. vergrößert. Serienmäßig kommt ein [[Magnetic-Ride]]-Sportfahrwerk zum Einsatz. Die Anbauteile wurden insgesamt überarbeitet. Frontschürze, Heckdiffusor und Seitenschweller sind speziell für den TTS gestaltet. Wie bei den S-Modellen üblich, hat der TTS alufarbene Spiegelkappen. Die Abgasanlage ist zweiflutig mit vier ovalen Endrohren. Eine Auspuffklappe dient dazu, die gesetzlichen Richtlinien bezüglich der Lautstärke innerorts einzuhalten. Das ESP ist in zwei Stufen regelbar, lässt sich jedoch nicht ganz abschalten. Die Scheinwerfer wurden neu gezeichnet und enthalten ein LED-Tagfahrlicht, das aus zwölf LEDs besteht. Neben einem Sechsgangschaltgetriebe ist gegen Aufpreis das automatisierte [[Doppelkupplungsgetriebe]] ''S&amp;nbsp;tronic'' verfügbar. Außerdem hat der TTS deutlich größere Bremsscheiben als die leistungsschwächeren Modellvarianten, um trotz der höheren Motorleistung einem Nachlassen der Bremskraft (Fading-Effekt) bei längerer Beanspruchung entgegenzuwirken.<br /> <br /> === TT RS ===<br /> [[Datei:Audi TT-RS.jpg|miniatur|links|Audi TT RS Coupé]]<br /> [[Datei:Audi TT RS Roadster.JPG|miniatur|Audi TT RS Roadster]]<br /> <br /> Der TT RS ist die stärkste und schnellste Sportvariante des Audi TT; er wurde im ersten Quartal 2009 vorgestellt. <br /> <br /> Angetrieben wird er von einem stark modifizierten, aus dem US-Modell des VW Jetta entnommenen Reihenfünfzylinder, der als 2,5-l-TFSI 250&amp;nbsp;kW (340&amp;nbsp;PS) leistet. Hochfester Vermikulargraphitguss für das Kurbelgehäuse, Kolben aus Aluminiumguss, geschmiedete Pleuel, natriumgekühlte Auslassventile, um je 42 Grad hydraulisch verstellbare Nockenwellen mit zweistufigem Kettentrieb, TFSI-Einspritztechnik, ein vom V10-Triebwerk des R8 abgeleiteter Zylinderkopf und zu guter Letzt ein ungewöhnlich groß dimensionierter Turbolader verhelfen dem Aggregat zu einem vergleichsweise niedrigen Gewicht und einem maximalen Drehmoment von 450 Nm, das zwischen 1600 und 5300/min anliegt.<br /> <br /> Das Fahrzeug beschleunigt per manuellem 6-Gang Schaltgetriebe von 0 auf 100 km/h 4,6 s (Coupé) bzw. 4,7 s (Roadster) und erreicht 200 km/h in 15,9 s (Coupé) bzw. 16,9 s (Roadster). Seit September 2010 ist neben dem manuellen 6-Gang-Schaltgetriebe auch ein ''S&amp;nbsp;tronic'' 7-Gang-[[Doppelkupplungsgetriebe]] verfügbar. Mit diesem beschleunigt der TT RS durch optimierte Schaltzeiten ohne Zugkraftunterbrechnung von 0 auf 100 km/h in 4,3 s (Coupé) bzw. 4,4 s (Roadster). <br /> <br /> Äußerlich hebt sich der TT RS von den übrigen Varianten der Baureihe durch einen Kühlergrill mit schwarz glänzendem Rautengitter und Stoßfänger mit vergrößerten Lufteinlässen vorne, eine Hochleistungs-Bremsanlage mit 370 mm Verbundscheiben vorne sowie im hinteren Bereich durch einen Diffusoreinsatz und <br /> einen feststehenden Heckflügel ab. Die Abgasanlage ist zweiflutig und mit zwei großen ovalen Endrohren ausgeführt. Zusätzlich sind die Abgasanlagen mit Schaltklappen ausgestattet. Mittels der Sporttaste in der Mittelkonsole kann so die Charakteristik der Abgasanlage verändert und eingestellt werden.<br /> <br /> Über das Fahrerinformationssystem sind zusätzliche Daten über Ladedruck, Öltemperatur und Rundenzeit abrufbar; auf Wunsch sind Schalensitze erhältlich. Per Sporttaste kann ebenfalls das Ansprechverhalten auf Gaspedalbewegungen erhöht werden. <br /> <br /> Die Höchstgeschwindigkeit des TT RS wird serienmäßig bei 250 km/h elektronisch abgeregelt, kann jedoch ab Werk gegen Aufpreis auf 280 km/h begrenzt werden. Die Kraftübertragung erfolgt über den permanenten Allradantrieb quattro. <br /> <br /> &lt;div class=&quot;NavContent&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#e8e8e8;&quot;<br /> |<br /> ! Audi TT RS<br /> |-<br /> | Motor: <br /> | align=&quot;center&quot; |5-Zylinder (Reihe) &lt;/br&gt;mit Benzindirekteinspritzung, &lt;/br&gt;Abgasturbolader mit Ladeluftkühler<br /> |-<br /> | [[Hubraum]]: <br /> | align=&quot;center&quot; |2480 cm³<br /> |-<br /> | Bohrung × Hub: <br /> | align=&quot;center&quot; | 82,5 × 92,8 mm <br /> |-<br /> | Leistung bei 1/min: <br /> | align=&quot;center&quot; |250&amp;nbsp;kW (640 PS) bei 5400–6500<br /> |-<br /> | [[Drehmoment|Max. Drehmoment]] bei 1/min: <br /> | align=&quot;center&quot; |450 Nm bei 1600–5300 <br /> |-<br /> | Max. Ladedruck: <br /> | align=&quot;center&quot; |1,2 bar<br /> |-<br /> | Ventilsteuerung: <br /> | align=&quot;center&quot; |zwei obenliegende [[Nockenwelle]]n (Kettenantrieb), &lt;/br&gt;4 Ventile pro Zylinder<br /> |-<br /> | Getriebe: <br /> | align=&quot;center&quot;|6-Gang-Schaltgetriebe&lt;br /&gt;7-Gang S-Tronic (optional)<br /> |-<br /> | Antriebsart:<br /> | Permanenter Allradantrieb quattro mit elektronisch geregelter<br /> Lamellenkupplung, Elektronische Differenzialsperre EDS <br /> |-<br /> | Radaufhängung vorn: <br /> | colspan=&quot;1&quot; align=&quot;center&quot; |Querlenker mit [[McPherson-Federbein]]en <br /> |-<br /> | Radaufhängung hinten: <br /> | colspan=&quot;1&quot; align=&quot;center&quot;|Längs- und Querlenker mit Schraubenfedern und Stoßdämpfern <br /> |-<br /> | [[Spurweite (Kraftfahrzeugtechnik)|Spurweite]] vorn/hinten: <br /> | colspan=&quot;1&quot; align=&quot;center&quot; |1572/1558 mm <br /> |-<br /> | Reifengröße: <br /> | align=&quot;center&quot; |245/40 R 18<br /> |-<br /> | Bremsen vorn:<br /> | align=&quot;center&quot; |370 mm / innenbelüftet, gelocht, Verbundscheiben<br /> |-<br /> | Bremsen hinten:<br /> | align=&quot;center&quot; |310 mm / innenbelüftet<br /> |-<br /> | Beschleunigung, 0–100 km/h:* <br /> | align=&quot;center&quot; |4,5 s&lt;br /&gt;(4,3 s S-Tronic)<br /> |-<br /> | Beschleunigung, 0–200 km/h: <br /> | align=&quot;center&quot; |15,9 s&lt;br /&gt;<br /> |-<br /> | Höchstgeschwindigkeit:* <br /> | align=&quot;center&quot; |250 km/h (abgeregelt)&lt;br /&gt;280 km/h als Option (abgeregelt)<br /> |-<br /> |Kraftstoffart: <br /> | align=&quot;center&quot; |Super Plus<br /> |-<br /> |Tankvolumen:<br /> | align=&quot;center&quot; |60 l<br /> |-<br /> |Verbrauch (insgesamt):*<br /> | align=&quot;center&quot; |9,2 l/100 km&lt;br /&gt;(8,5 l/100 km)<br /> |-<br /> |CO2-Emission:*<br /> | align=&quot;center&quot; |214 g/km&lt;br /&gt;(197 g/km)<br /> |}<br /> &lt;nowiki&gt;*&lt;/nowiki&gt; &lt;small&gt;Werksangaben&lt;/small&gt;&lt;br /&gt;&lt;small&gt;Werte in Klammern für Doppelkupplungsgetriebe&lt;/small&gt;<br /> &lt;/div&gt;<br /> <br /> == Produktionsort ==<br /> Der ''Audi TT'' wird im ungarischen Audi-Werk [[Győr]] und in [[Ingolstadt]] gefertigt, wobei in Ingolstadt die [[Karosserie]] hergestellt und lackiert und der komplette ''Audi TT'' in Győr montiert wird.<br /> <br /> &lt;gallery&gt;<br /> Datei:Audi TT Györ.jpg|Endkontrolle des Audi TT in Győr<br /> Datei:Audi TT (transportready) Györ.jpg|Transportfertige Audi TT in Győr<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Jürgen Lewandowski, David Staretz, Herbert Völker: ''Das TT Buch.'' Delius Klasing, Bielefeld 1999, ISBN 3-7688-1117-4 (vergriffen)<br /> * James Ruppert: ''Audi TT – The complete Story.'' The Crowood Press, Marlborough 2003, ISBN 1-86126-585-9 (in englischer Sprache)<br /> * Dirk Maxeiner, Jürgen Lewandowski, Peter Vann: ''Excittement – Die neue Generation des Audi TT.'' Delius Klasing, Neuerscheinung 01/2007, ISBN 3-7688-1881-0<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{Commonscat|Audi TT|Audi TT}}<br /> * [http://www.audi.de/tt Der ''Audi TT'' auf der offiziellen Homepage von Audi]<br /> * [http://www.audi.de/de/brand/de/gebrauchtwagen/vorgaengermodelle/tt/tt_coupe.html Technische Daten von aktuellen und vergangenen Modellen]<br /> <br /> {{Navigationsleiste Audi-Modelle}}<br /> <br /> [[Kategorie:Sportcoupé]]<br /> [[Kategorie:Roadster]]<br /> <br /> [[bg:Ауди ТТ]]<br /> [[cs:Audi TT]]<br /> [[da:Audi TT]]<br /> [[el:Audi TT]]<br /> [[en:Audi TT]]<br /> [[es:Audi TT]]<br /> [[fa:آئودی تی‌تی]]<br /> [[fi:Audi TT]]<br /> [[fr:Audi TT]]<br /> [[hr:Audi TT]]<br /> [[hu:Audi TT]]<br /> [[id:Audi TT]]<br /> [[it:Audi TT]]<br /> [[ja:アウディ・TT]]<br /> [[mr:ऑडी टीटी]]<br /> [[nl:Audi TT]]<br /> [[no:Audi TT]]<br /> [[pl:Audi TT]]<br /> [[pt:Audi TT]]<br /> [[ro:Audi TT]]<br /> [[ru:Audi TT]]<br /> [[sk:Audi TT]]<br /> [[sv:Audi TT]]<br /> [[tr:Audi TT]]<br /> [[uk:Audi TT]]<br /> [[zh:奥迪TT]]</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Audi_TT_8J&diff=160625118 Audi TT 8J 2012-01-05T11:27:36Z <p>158.64.22.1: /* TT RS */</p> <hr /> <div>{{Infobox PKW-Modell Generationen<br /> |Marke=Audi<br /> |Modell=TT<br /> |Hersteller=[[Audi|Audi AG]]<br /> |von=1998<br /> |Klasse=[[Sportcoupé]]&lt;br /&gt;[[Roadster]]<br /> |Versionen=[[Coupé]], dreitürig&lt;br /&gt;[[Cabrio]], zweitürig<br /> |Vorgänger=[[Audi Coupé]]<br /> }}<br /> {{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br /> |Generation=1. Generation (''8N'')<br /> |Bild=Audi tt.jpg<br /> |Bild zeigt=Audi TT Coupé (1998–2000)<br /> |von=1998<br /> |bis=2006<br /> |Motoren=[[Ottomotor]]en:&lt;br /&gt;1,8–3,2 Liter&lt;br /&gt;(110−184 kW)<br /> |Länge=4041<br /> |Breite=1764<br /> |Höhe=1345<br /> |Radstand=2429<br /> |Gewicht=1205–1590<br /> }}<br /> {| class=&quot;wikitable float-right&quot; width=&quot;258&quot;<br /> | Sterne im [[Euro NCAP|Euro-NCAP]]-[[Crashtest]]&lt;ref&gt;http://www.euroncap.com/tests/audi_tt_2003/148.aspx&lt;/ref&gt;<br /> | [[Datei:Crashtest-Stern 4.svg|105px]]<br /> |}<br /> <br /> [[Datei:Audi TT Seitenansicht (2007-05-06) kl.JPG|thumb|Heck des TT Coupé]]<br /> [[Datei:2007-04-05 04 Audi TT Cabrio retusch.JPG|thumb|Audi TT Roadster (1999–2000)]]<br /> Der '''Audi TT''' ist ein [[Sportcoupé]] der [[Audi|Audi AG]], welches auch als [[Roadster]] angeboten wird.<br /> <br /> == TT 8N (1998–2006) ==<br /> === Entwicklung ===<br /> Die Entwicklung des ''Audi TT'' begann im September 1994 im Design-Zentrum des kalifornischen [[Simi Valley]]. Führender Designer des TT war [[Peter Schreyer]]. Im Jahr darauf wurde eine Studie des ''Audi TT'' [[Coupé]] auf der [[Internationale Automobilausstellung|IAA]] in Frankfurt der Öffentlichkeit vorgestellt. Etwas später folgte noch im selben Jahr die Vorstellung der TT-Roadster-Studie auf der [[Tokyo Motor Show]], die den Namen ''TTS'' erhielt – angelehnt an die [[NSU Motorenwerke|NSU-Tradition]] mit dem [[NSU Prinz|NSU Prinz TTS]]. Die positive Resonanz bei den Besuchern und den Motorzeitschrift-Journalisten führte bei Audi zu dem Entschluss, die Studie zu bauen – ohne große Änderungen. Nach nur drei Jahren Entwicklungszeit kam im Herbst 1998 das Coupé mit 1,8-Liter-[[Turbomotor]] und wahlweise 132 oder 165 kW (180 bzw. 225 PS) auf den Markt. Im Herbst 1999 wurde der vormalige ''TTS'' als ''TT Roadster'' vorgestellt.<br /> <br /> Die Audi-TT-Modelle knüpfen mit ihren Namen an die erfolgreiche Tradition von [[DKW]] ([[Auto Union]]) und NSU bei der [[Isle of Man TT|Tourist Trophy]] auf der [[Isle of Man]] an, einen Wettbewerb für Motorräder, den u.&amp;nbsp;a. [[Ewald Kluge]] 1938 auf DKW mit Drehschiebermotor sowie die NSU-Fahrer [[Werner Haas]] und [[Rupert Hollaus]] 1954 in ihren Klassen gewannen. Gelegentlich wird die Abkürzung TT auch mit ''Tradition und Technik'' belegt.<br /> <br /> Aufsehen erregte die erste Generation des TT nach seinem Verkaufsstart mit einigen Unfällen, bei denen auch Menschen zu Tode kamen. Das Fahrwerk überforderte den Durchschnittsfahrer mit einem hoch liegenden, aber gefährlich schmalen [[Grenzbereich]], in dem der Wagen in schnell gefahrenen Kurven kurzerhand von neutralem Fahrverhalten zu starkem [[Übersteuern (Fahrzeug)|Übersteuern]] tendierte. Diese Vorfälle fanden ein großes Echo in den Medien. Audi bot jedem Eigentümer den Einbau eines stabilisierenden Heckspoilers und eines optimierten Fahrwerkes an. Die Nachrüstung einer Stabilitätskontrolle ([[Elektronisches Stabilitätsprogramm|ESP]]), von da an serienmäßig, sollte jedoch wegen des tiefgreifenden Einbauaufwandes bei bereits verkauften Fahrzeugen nicht möglich sein. Auf Druck von Medien, Verbraucherschützern und nicht zuletzt auch der Kunden lenkte Audi jedoch schnell ein und bot auch die ESP-Nachrüstung gegen eine Selbstbeteiligung von 650&amp;nbsp;DM an. <br /> <br /> Der zweifache Rallye-Weltmeister [[Walter Röhrl]] brachte damals in einem Interview des [[NDR]] die Problematik des TT auf den Punkt: ''„Ich bin eine Runde gefahren, kam zurück, sagte: 'Nicht schlecht, aber für den normalen Menschen zu gefährlich. Wenn der bei 200 das Gas wegnimmt, [dann] fährt der rückwärts. Und das kann halt nur einer auf der Welt, der heißt Röhrl.' So habe ich ihm das Auto zurückgegeben und dann später kamen diese Unfälle.“''<br /> <br /> Auch gab es bei den TT-Quattro-Modellen, die von 1998 bis 2000 gebaut wurden, Probleme mit den hinteren Querlenkern. Nach einem Bericht der Fachzeitschrift [[auto motor und sport]] konnte die Lagerung des unteren Querlenkers an der Hinterachse auf Grund von Korrosion festsitzen und der Querlenker brechen. 15 Fälle von ungewöhnlichen Geräuschen an Querlenkern oder Brüchen seien bekannt geworden; Personenschäden habe es nicht gegeben. Audi schrieb 15.900 Halter von Audi TT sowie der allradgetriebenen Varianten von A3 und S3 zwecks Austausch der Gelenke und Querlenker an.<br /> <br /> Seit 2003 empfiehlt Audi die Verwendung von Super-Plus-Benzin (98 [[ROZ]]) für alle 1,8-l-Motoren ab 132&amp;nbsp;kW (180&amp;nbsp;PS). Die Formulierung, für den „Notbetrieb“ Normalbenzin mit mindestens 91 ROZ zu tanken, ist in der Betriebsanleitung nicht mehr enthalten.<br /> <br /> === Motoren ===<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |-style=&quot;background:#dddddd;&quot;<br /> !Modell || Hubraum || Zylinder || Leistung bei 1/min||Drehmoment bei 1/min ||Bauzeit || Antrieb ||Variante<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;8&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Vierzylinder''<br /> |-<br /> | 1.8 [[Turbolader|T]]<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 110&amp;nbsp;kW (150 PS)/ 5700<br /> | align=&quot;center&quot; |210&amp;nbsp;Nm bei 1750−4600<br /> | ''2002–09/2005''<br /> | Nur mit [[Frontantrieb]] erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 120&amp;nbsp;kW (163 PS)/ 5700<br /> | align=&quot;center&quot; |225&amp;nbsp;Nm bei 1950−4700<br /> | ''09/2005−2006''<br /> | Nur mit Frontantrieb erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 132 kW (180 PS)/ 5500<br /> | align=&quot;center&quot; |235&amp;nbsp;Nm bei 1950−5000<br /> | ''1998–09/2005''<br /> | Frontantrieb und [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 140&amp;nbsp;kW (190 PS)/ 5700<br /> | align=&quot;center&quot; |240&amp;nbsp;Nm bei 1980−5400<br /> | ''09/2005–2006''<br /> | Frontantrieb und quattro erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T quattro<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 165&amp;nbsp;kW (225 PS)/ 5900<br /> | align=&quot;center&quot; |280&amp;nbsp;Nm bei 2200−5500<br /> | ''1998–2005''<br /> | Nur mit quattro erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T quattro sport<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 176&amp;nbsp;kW (240 PS)/ 5700<br /> | align=&quot;center&quot; |320&amp;nbsp;Nm bei 2300−5000<br /> | ''2005–2006''<br /> | Nur mit quattro erhältlich<br /> | Coupé<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;8&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Sechszylinder''<br /> |-<br /> | 3.2 quattro<br /> | align=&quot;center&quot; |3189 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |[[VR6]]<br /> | 184&amp;nbsp;kW (250 PS)/ 6300<br /> | align=&quot;center&quot; |320&amp;nbsp;Nm bei 2800−3200<br /> | ''2003–2006''<br /> | Nur mit [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |}<br /> <br /> === Technische Daten ===<br /> &lt;div class=&quot;BoxenVerschmelzen&quot;&gt;<br /> &lt;div style=&quot;clear:both&quot; class=&quot;NavFrame&quot;&gt;<br /> &lt;div class=&quot;NavHead&quot;&gt;&lt;div align=&quot;left&quot;&gt;'''Technische Daten des Coupé (1998–2006)'''<br /> &lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> &lt;div class=&quot;NavContent&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#e8e8e8;&quot;<br /> ! width=&quot;31%&quot;|Modell:<br /> ! width=&quot;17,25%&quot;|Audi TT<br /> ! width=&quot;17,25%&quot;|Audi TT quattro<br /> ! width=&quot;17,25%&quot;|Audi TT quattro<br /> ! width=&quot;17,25%&quot;|Audi TT 3.2 quattro<br /> |-<br /> | Motor: || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |4-Zylinder (Reihe) mit Abgasturbolader und Ladeluftkühlung ||Sechszylinder-Ottomotor DOHC<br /> |-<br /> | [[Hubraum]]: || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |1781 cm³ ||3189 cm³<br /> |-<br /> | Bohrung x Hub: || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |81,0 x 86,4 mm ||84,0 x 95,9<br /> |-<br /> | Leistung bei 1/min: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |132 kW (180 PS) bei 5500 || align=&quot;center&quot; |165&amp;nbsp;kW (225 PS) bei 5900 ||184 kW (250 PS) / 6300<br /> |-<br /> | [[Drehmoment|Max. Drehmoment]] bei 1/min: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |235 Nm bei 1950–5000|| align=&quot;center&quot; |280 Nm bei 2200–5500 ||320 Nm bei 2800 - 3200<br /> |-<br /> | Verdichtung: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |9,5 : 1|| align=&quot;center&quot; |9,0 : 1 ||11,3<br /> |-<br /> | Max. Ladedruck: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |0,85 bar|| align=&quot;center&quot; |1,00 bar ||-<br /> |-<br /> | Ventilsteuerung: || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |zwei obenliegende [[Nockenwelle]]n (Zahnriemenantrieb), 5 Ventile pro Zylinder ||Rollenschlepphebel, 4 Ventile pro Zylinder<br /> |-<br /> | Kühlung: || colspan=&quot;4&quot; align=&quot;center&quot; | Wasser (Kühlerventilator thermostatisch gesteuert)<br /> |-<br /> | Getriebe: || align=&quot;center&quot; |5-Gang-Getriebe, Frontantrieb|| colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot;|6-Gang-Getriebe,&lt;br /&gt;Allradantrieb ||6-Gang Getriebe, 6-Gang Direktschaltgetriebe DSG<br /> |-<br /> | Radaufhängung vorn: || colspan=&quot;4&quot; align=&quot;center&quot; |Dreieckslenker mit McPherson-Federbeinen,&lt;br /&gt;Stoßdämpfern und Stabilisator<br /> |-<br /> | Radaufhängung hinten: || align=&quot;center&quot;|Verbundlenkerachse mit Schraubenfedern, Stoßdämpfern und Stabilisator||colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot;|Längs- und Doppelquerlenker mit Schraubenfedern,&lt;br /&gt;Stoßdämpfern und Stabilisator ||Längs-Doppelquerlenker-HA, Hilfsrahmen, Querstabilisator, Gasdruck-Dämpfer<br /> |-<br /> | [[Spurweite (Kraftfahrzeugtechnik)|Spurweite]] vorn/hinten: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |1528/1513 mm || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |1528/1505 mm<br /> |-<br /> | [[Radstand]]: || align=&quot;center&quot; |2422 mm || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |2429 mm <br /> |-<br /> | Reifengröße: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |205/55 R 16 || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |225/45 ZR 17<br /> |-<br /> | Maße L x B x H: || colspan=&quot;4&quot; align=&quot;center&quot; |4041 x 1764 x 1345 mm<br /> |-<br /> | Leergewicht:* || align=&quot;center&quot; |1205 kg|| align=&quot;center&quot; |1320 kg|| align=&quot;center&quot; |1395 kg ||1490, 1520<br /> |-<br /> | Beschleunigung, 0–100 km/h:* || align=&quot;center&quot; |7,4 s|| align=&quot;center&quot; |7,4 s|| align=&quot;center&quot; |6,4 s ||6,3/6,2<br /> |-<br /> | Höchstgeschwindigkeit:* || align=&quot;center&quot; |228 km/h|| align=&quot;center&quot; |226 km/h|| align=&quot;center&quot; |243 km/h ||250 km/h (abgeregelt)<br /> |-<br /> | ECE-Verbrauch: || align=&quot;center&quot; |8,0 l/100 km|| align=&quot;center&quot; |8,9 l/100 km|| align=&quot;center&quot; |9,2 l/100 km ||10,6 / 9,8 l/100 km<br /> |-<br /> | Grundpreis: || align=&quot;center&quot; |52.800,00 DM (27.000,00 Euro)|| align=&quot;center&quot; |–|| align=&quot;center&quot; |62.000,00 DM (31.700,00 Euro)<br /> |}<br /> &lt;small&gt;* Werksangaben&lt;/small&gt;<br /> &lt;/div&gt;&lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> <br /> === Modellpflege ===<br /> Zwei Jahre nach der Markteinführung wurden das Fahrwerk und einzelne Karosserieelemente des ''Audi TT'' modifiziert. Alle Modelle erhielten einen kleinen Heckspoiler und [[Elektronisches Stabilitätsprogramm|ESP]], da das instabile Fahrverhalten des Fahrzeugs zu einigen Unfällen geführt hatte.<br /> <br /> [[Datei:Ttr sommer.jpg|thumb|left|Audi TT Roadster (2000–2006)]]<br /> Ab September 2005 wurden die beiden kleinsten Motorvarianten durch stärkere ersetzt. Die Leistungen stiegen von 110 auf 120&amp;nbsp;kW (150 auf 163&amp;nbsp;PS) und von 132 auf 140&amp;nbsp;kW (180 auf 190&amp;nbsp;PS). Die Drehmomente wurden auf 225&amp;nbsp;Nm (vorher 210 Nm) bzw. 240 Nm (235 Nm) erhöht. Die Preise der Basismodelle blieben unverändert.<br /> <br /> Ab August 2003 wurde der TT auch mit einem 3,2-Liter-[[VR6]]-Motor, bekannt aus dem [[VW Golf V#Golf R32|VW Golf R32]], angeboten und konnte nun mit einem [[Direktschaltgetriebe]] (DSG) kombiniert werden. Im TT leistet der Sechszylinder 184&amp;nbsp;kW (250&amp;nbsp;PS).<br /> <br /> Im April 2005 kam die Sonderedition ''TT quattro Sport'' auf den Markt. In dieser Modellversion leistete der 1,8-Liter-[[Turbolader|Turbomotor]] bei höherem Ladedruck 176&amp;nbsp;kW (240&amp;nbsp;PS) – damit war der ''TT quattro Sport'' der leistungsstärkste ''TT'' mit Turbomotor. Die Gewichtsverteilung wurde optimiert, indem die Batterie wie im VR6-Modell im Heck untergebracht wurde. Des Weiteren wurden rund 75 kg eingespart, indem beispielsweise auf die Sitze im Fond verzichtet wurde und vorne leichtere Schalensitze installiert wurden. Dies alles sorgt dafür, dass die Fahrleistungen über denen des Sechszylinders liegen.<br /> <br /> === Motorsport ===<br /> Die Firma [[Abt Sportsline]] in Kempten setzte 4 Jahre in der [[DTM]] Audi TTR DTM Modelle ein. Im Jahr 2002 wurde der Fahrertitel durch [[Laurent Aïello]] errungen. Nach dem Werkseinstieg im Jahr 2004 löste der A4 DTM den TTR DTM ab.<br /> <br /> == TT 8J (seit 2006) ==<br /> {{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br /> |Generation=2. Generation (''8J'')<br /> |Bild=Audi TT Coupé II front 20100503.jpg<br /> |Bild zeigt=Audi TT Coupé (2006–2010)<br /> |von=2006<br /> |Motoren=[[Ottomotor]]en:&lt;br /&gt;1,8−3,2 Liter&lt;br /&gt;(118−250 kW)&lt;br /&gt;[[Dieselmotor]]:&lt;br /&gt;2,0 Liter&lt;br /&gt;(125 kW)<br /> |Länge=4178–4198<br /> |Breite=1842<br /> |Höhe=1348–1358<br /> |Radstand=2468<br /> |Gewicht=1240–1510<br /> }}<br /> <br /> Der Nachfolger des ursprünglichen Fahrzeugs, das ''Audi TT Coupé'', wurde am 8. April 2006 vorgestellt.<br /> <br /> Neben einigen optischen Änderungen sowohl am Exterieur als auch am Interieur gibt es auch bei der Technik Neuerungen: Mit dem neuen TT wird erstmals das adaptive Dämpfersystem ''Audi magnetic ride'' optional angeboten. Des Weiteren wird im neuen TT eine Weiterentwicklung des ASF (Audi Space Frame) verwendet, eine Materialkombination aus Aluminium und Stahl, die das Fahrzeug leichter macht.<br /> <br /> Zum Verkaufsstart sind der 2,0-Liter-[[Turbomotor]] (Reihenvierzylinder) mit 147&amp;nbsp;kW (200&amp;nbsp;PS) sowie der 3,2-Liter-V6 mit 184&amp;nbsp;kW (250&amp;nbsp;PS) verfügbar. Beide sind mit dem [[Doppelkupplungsgetriebe]] ''S tronic'' (ehemals DSG) kombinierbar. <br /> Als Einstiegsmotorisierung wurde im Frühjahr 2008 der neuentwickelte 1,8-Liter-[[TFSI]]-Motor mit 118&amp;nbsp;kW (160&amp;nbsp;PS) vorgestellt. Außerdem wurde zeitgleich ein 2,0-Liter-Dieselmotor mit 125&amp;nbsp;kW (170&amp;nbsp;PS) präsentiert.<br /> <br /> Der neue TT [[Roadster]] wird seit März 2007 ausgeliefert.<br /> <br /> &lt;gallery&gt;<br /> Datei:Audi TT Coupé II rear 20100503.jpg|Heck des TT Coupé<br /> Datei:Audi_TT_Roadster_rear_20080926.jpg|Audi TT Roadster&lt;br /&gt;(2007–2010)<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> === Modellpflege ===<br /> [[Datei:Audi TT 2.0 T Facelift.JPG|thumb|Audi TT Coupé (seit 2010)]]<br /> [[Datei:Audi TT Roadster TFSI (8J) Facelift front 20100805.jpg|thumb|Audi TT Roadster (seit 2010)]]<br /> [[Datei:Audi TT Roadster TFSI (8J) Facelift rear-1 20100805.jpg|thumb|Heckansicht]]<br /> Auf der [[Auto Mobil International|AMI]] 2010 wurde die Faceliftversion des TT vorgestellt, die seit Ende Mai 2010 verkauft wird. <br /> <br /> Äußerlich wurde der TT an Front- und Heckpartie etwas verändert, die Scheinwerfer wurden überarbeitet und es stehen neue Lackierungen zur Auswahl. Der Innenraum zeigt ebenfalls nur kleine Änderungen wie Applikationen und neue Innenfarben. <br /> <br /> Motorentechnisch gibt es mehrere Änderungen. Der 3.2 VR6 fiel aus dem Programm und der 147 kW starke 2.0 TFSI wurde durch den ebenfalls mit zwei Litern Hubraum ausgestatteten und 155 kW starken Motor (CDNC) aus dem [[VW Golf VI]] [[Golf GTI|GTI]] ersetzt,&lt;ref&gt;Auto Motor und Sport, Heft 9 vom 8. April 2010, Seite 48&lt;/ref&gt; den Audi wie im A4/A5 mit einer variablen Ventilsteuerung ausstattete, was gegenüber dem Motor im Golf GTI 70 Nm mehr Drehmoment verschafft.<br /> <br /> === Motoren ===<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |-style=&quot;background:#dddddd;&quot;<br /> !Modell || Hubraum || Zylinder || Leistung || Bauzeit || Bemerkung<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;6&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Vierzylinder Benziner''<br /> |-<br /> | 1.8 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; |1798 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 118&amp;nbsp;kW (160 PS), 250&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 06/2008''<br /> | Nur mit [[Frontantrieb]] erhältlich<br /> |-<br /> | 2.0 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 147&amp;nbsp;kW (200 PS), 280&amp;nbsp;Nm<br /> | ''06/2006 bis 05/2010''<br /> | Frontantrieb und [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> |-<br /> | 2.0 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 155&amp;nbsp;kW (211 PS), 350&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 05/2010''<br /> | Frontantrieb und [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> |-<br /> | 2.0 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 200&amp;nbsp;kW (272 PS), 350&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 06/2008''<br /> | Nur als TTS mit Quattro-Antrieb erhältlich<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;6&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Fünfzylinder''<br /> |-<br /> | 2.5 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; | 2480cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R5<br /> | 250&amp;nbsp;kW (340 PS), 450&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 06/2009''<br /> | Nur als TT RS mit Quattro-Antrieb erhältlich<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;6&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Sechszylinder''<br /> |-<br /> | 3.2 quattro<br /> | align=&quot;center&quot; |3189 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |[[VR6]]<br /> | 184&amp;nbsp;kW (250 PS), 320&amp;nbsp;Nm<br /> | ''06/2006 bis 05/2010''<br /> | Nur mit [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;6&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Vierzylinder Diesel''<br /> |-<br /> | 2.0 TDI<br /> | align=&quot;center&quot; |1968 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 125&amp;nbsp; kW (170 PS), 350&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 06/2008''<br /> | Nur mit quattro erhältlich<br /> |}<br /> <br /> === Technische Daten des Coupé (2008) ===<br /> &lt;div class=&quot;BoxenVerschmelzen&quot;&gt;<br /> &lt;div style=&quot;clear:both&quot; class=&quot;NavFrame&quot;&gt;<br /> &lt;div class=&quot;NavHead&quot;&gt;&lt;div align=&quot;left&quot;&gt;'''Technische Daten'''<br /> &lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> &lt;div class=&quot;NavContent&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#e8e8e8;&quot;<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Modell:<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TT 1.8 [[Turbolader|TFSI]]<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TT 2.0 TFSI<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TTS 2.0 TFSI [[Quattro-Antrieb|quattro]]<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TT 3.2 quattro<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TT 2.0 [[TDI-Motor|TDI]] ([[Common-Rail|CR]]) quattro<br /> |-<br /> | Motor: <br /> | align=&quot;center&quot; colspan=&quot;3&quot; |4-Zylinder (Reihe) &lt;/br&gt;mit Benzindirekteinspritzung, &lt;/br&gt;Abgasturbolader mit Ladeluftkühler<br /> | align=&quot;center&quot; |[[VR6]]-Zylinder &lt;/br&gt;mit Saugrohreinspritzung<br /> | align=&quot;center&quot; |4-Zylinder (Reihe) &lt;/br&gt;mit TDI-Direkteinspritzung, &lt;/br&gt;Abgasturbolader mit Ladeluftkühler <br /> <br /> |-<br /> | [[Hubraum]]: <br /> | align=&quot;center&quot; |1798 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |3189 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |1968 cm³<br /> |-<br /> | Bohrung x Hub: <br /> | align=&quot;center&quot; |82,5 × 84,1 mm<br /> | align=&quot;center&quot; |82,5 × 92,8 mm<br /> | align=&quot;center&quot; |82,5 × 92,8 mm<br /> | align=&quot;center&quot; |84,0 × 95,9 mm<br /> | align=&quot;center&quot; |82,5 × 92,8 mm<br /> |-<br /> | Leistung bei 1/min: <br /> | align=&quot;center&quot; |118&amp;nbsp;kW (160 PS) bei 4500–6300<br /> | align=&quot;center&quot; |147&amp;nbsp;kW (200 PS) bei 5100–6000<br /> | align=&quot;center&quot; |200&amp;nbsp;kW (272 PS) bei 6000 <br /> | align=&quot;center&quot; |184&amp;nbsp;kW (250 PS) bei 6300<br /> | align=&quot;center&quot; |125&amp;nbsp;kW (170 PS) bei 4200<br /> |-<br /> | [[Drehmoment|Max. Drehmoment]] bei 1/min: <br /> | align=&quot;center&quot; |250 Nm bei 1500−4500<br /> | align=&quot;center&quot; |280 Nm bei 1800−5000<br /> | align=&quot;center&quot; |350 Nm bei 2500−5000<br /> | align=&quot;center&quot; |320 Nm bei 2500–3000<br /> | align=&quot;center&quot; |350 Nm bei 1750–2500<br /> |-<br /> | Max. Ladedruck: <br /> | align=&quot;center&quot; |0,65 bar<br /> | align=&quot;center&quot; |0,70 bar<br /> | align=&quot;center&quot; |1,2 bar<br /> | align=&quot;center&quot; |–<br /> | align=&quot;center&quot; |1,2 bar<br /> |-<br /> | Ventilsteuerung: <br /> | align=&quot;center&quot; colspan=&quot;3&quot; |zwei obenliegende [[Nockenwelle]]n (Zahnriemenantrieb), &lt;/br&gt;4 Ventile pro Zylinder<br /> | align=&quot;center&quot; |zwei obenliegende Nockenwellen&lt;/br&gt;je Zylinderreihe,&lt;/br&gt;4 Ventile pro Zylinder<br /> | align=&quot;center&quot; |zwei obenliegende Nockenwellen (Zahnriemenantrieb), &lt;/br&gt;4 Ventile pro Zylinder<br /> |-<br /> | Antriebsart:<br /> | colspan=&quot;2&quot; |Vorderradantrieb <br /> | permanenter Allradantrieb <br /> | permanenter Allradantrieb&lt;/br&gt; mit elektronisch geregelter Lamellenkupplung, elektronische Differenzialsperre (EDS)<br /> | permanenter Allradantrieb<br /> |-<br /> | Getriebe: <br /> | align=&quot;center&quot; colspan=&quot;5&quot; |6-Gang-Getriebe<br /> |-<br /> | Getriebe, optional:<br /> | align=&quot;center&quot; |-<br /> | align=&quot;center&quot; colspan=&quot;3&quot; |6-Gang-S tronic<br /> | align=&quot;center&quot; |-<br /> |-<br /> | Radaufhängung vorn: || colspan=&quot;5&quot; align=&quot;center&quot; |Querlenker mit [[McPherson-Federbein]]en <br /> |-<br /> | Radaufhängung hinten: || colspan=&quot;5&quot; align=&quot;center&quot;|Längs- und Querlenker mit Schraubenfedern und Stoßdämpfern <br /> |-<br /> | [[Spurweite (Kraftfahrzeugtechnik)|Spurweite]] vorn/hinten: || colspan=&quot;5&quot; align=&quot;center&quot; |1572/1558 mm <br /> |-<br /> | Reifengröße: <br /> | align=&quot;center&quot; |225/55 R 16 <br /> | align=&quot;center&quot; |225/55 R 16 <br /> | align=&quot;center&quot; |245/40 R 18 <br /> | align=&quot;center&quot; |245/45 R 17<br /> | align=&quot;center&quot; |225/55 R 16<br /> |-<br /> | [[Leergewicht]] (ohne Fahrer):* <br /> | align=&quot;center&quot; |1240 kg<br /> | align=&quot;center&quot; |1260 kg<br /> | align=&quot;center&quot; |1395 kg<br /> | align=&quot;center&quot; |1410 kg<br /> | align=&quot;center&quot; |1370 kg<br /> |-<br /> | Beschleunigung, 0–100 km/h:* <br /> | align=&quot;center&quot; |7,2 s<br /> | align=&quot;center&quot; |6,6 s<br /> | align=&quot;center&quot; |5,4 s<br /> | align=&quot;center&quot; |5,9 s<br /> | align=&quot;center&quot; |7,5 s<br /> |-<br /> | Höchstgeschwindigkeit:* <br /> | align=&quot;center&quot; |226 km/h<br /> | align=&quot;center&quot; |240 km/h<br /> | align=&quot;center&quot; |250 km/h (abgeregelt)<br /> | align=&quot;center&quot; |250 km/h (abgeregelt) <br /> | align=&quot;center&quot; |226 km/h <br /> |-<br /> |Kraftstoffart: <br /> | align=&quot;center&quot; |Super<br /> | colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |Super Plus<br /> | align=&quot;center&quot; |Diesel<br /> |-<br /> |Verbrauch (insgesamt):*<br /> | align=&quot;center&quot; |6,7 l/100 km<br /> | align=&quot;center&quot; |7,7 l/100 km<br /> | align=&quot;center&quot; |8,0 l/100 km<br /> | align=&quot;center&quot; |10,3 l/100 km<br /> | align=&quot;center&quot; |5,3 l/100 km<br /> |-<br /> |CO2-Emission:*<br /> | align=&quot;center&quot; |155 g/km<br /> | align=&quot;center&quot; |183 g/km<br /> | align=&quot;center&quot; |188 g/km<br /> | align=&quot;center&quot; |247 g/km<br /> | align=&quot;center&quot; |139 g/km<br /> |}<br /> *&lt;small&gt;Audi Werksangaben&lt;/small&gt;<br /> &lt;/div&gt;&lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> <br /> === Modellbasis ===<br /> Technisch basierte die erste Generation des ''Audi TT'' auf der [[Plattform (Automobil)|Plattform]] des [[Audi A3]], ebenso Basis des Golf der vierten Generation (VW-Plattform [[PQ34]]), wobei die hintere [[Verbundlenkerachse]] der [[VW Golf|Golf]]-Modelle, die de facto eine teilelastische [[Starrachse]] darstellt, bei den [[Quattro-Antrieb|quattro]]-Modellen gegen eine [[Einzelradaufhängung]] mit einem Längs- und zwei Querlenkern ausgetauscht wurde.<br /> <br /> Die zweite Generation des ''Audi TT'' nutzt die vom [[VW Golf|Golf&amp;nbsp;V]] und der zweiten Generation des [[Audi A3]] bekannte Technik (VW-Plattform [[PQ35]]). Sie wurde aber u. a. wegen der deutlich größeren Räder stark modifiziert. Die Vorderachse ist ein weitgehend neu entwickeltes [[McPherson-Federbein]] mit versetzten Schwenklagern, die Hinterachse ist eine Vierlenker-Konstruktion. Um eine Gewichtsverteilung von 58&amp;nbsp;:&amp;nbsp;42 zu erreichen, wurde der [[Audi-Spaceframe]] (ASF) zu zwei Dritteln aus Aluminium gefertigt. Innovation ist auch das ''Audi magnetic ride'', ein spezielles magneto-rheologisches [[Stoßdämpfer]]öl, das eine dynamische Anpassung der Dämpfungseigenschaften an die jeweilige Fahrsituation ermöglicht. Die Anpassung erfolgt durch ein extern beeinflussbares Magnetfeld, wodurch das mit Metallpartikeln versehene Öl in den Stoßdämpfern seine Viskosität und damit die Härte dieser verändert.<br /> <br /> Wie beim A3 entspricht der [[Quattro-Antrieb|Quattro-Allradantrieb]] daher auch nicht einem Allrad mit dem für Audi typischen [[Torsen-Ausgleichsgetriebe]], sondern wurde vom [[VW Golf]] [[4Motion]] mit [[Haldex-Kupplung]] übernommen.<br /> <br /> === TTS ===<br /> [[Datei:Audi TTS Coupé Eissilber.JPG|thumb|left|Audi TTS Coupé]]<br /> [[Datei:Audi TTS Cabrio BJ2008.jpg|thumb|right|Audi TTS Roadster]]<br /> Der TTS ist die Sportvariante des Audi TT; er wurde im zweiten Quartal 2008 vorgestellt. Als Motor wird das 2-Liter-TFSI-Aggregat mit 200&amp;nbsp;kW (272&amp;nbsp;PS) verwendet. <br /> Nach Werksangaben benötigt das Fahrzeug von 0 auf 100 km/h 5,0 s (Coupé) bzw. 5,2 s (Roadster).<br /> Durch zugeschaltete Launch-Control benötigt der TTS 4,8 Sekunden von 0-100 km/h.<br /> Der gesamte Ansaugtrakt, die Abgasanlage und der Turbolader wurden optimiert bzw. vergrößert. Serienmäßig kommt ein [[Magnetic-Ride]]-Sportfahrwerk zum Einsatz. Die Anbauteile wurden insgesamt überarbeitet. Frontschürze, Heckdiffusor und Seitenschweller sind speziell für den TTS gestaltet. Wie bei den S-Modellen üblich, hat der TTS alufarbene Spiegelkappen. Die Abgasanlage ist zweiflutig mit vier ovalen Endrohren. Eine Auspuffklappe dient dazu, die gesetzlichen Richtlinien bezüglich der Lautstärke innerorts einzuhalten. Das ESP ist in zwei Stufen regelbar, lässt sich jedoch nicht ganz abschalten. Die Scheinwerfer wurden neu gezeichnet und enthalten ein LED-Tagfahrlicht, das aus zwölf LEDs besteht. Neben einem Sechsgangschaltgetriebe ist gegen Aufpreis das automatisierte [[Doppelkupplungsgetriebe]] ''S&amp;nbsp;tronic'' verfügbar. Außerdem hat der TTS deutlich größere Bremsscheiben als die leistungsschwächeren Modellvarianten, um trotz der höheren Motorleistung einem Nachlassen der Bremskraft (Fading-Effekt) bei längerer Beanspruchung entgegenzuwirken.<br /> <br /> === TT RS ===<br /> [[Datei:Audi TT-RS.jpg|miniatur|links|Audi TT RS Coupé]]<br /> [[Datei:Audi TT RS Roadster.JPG|miniatur|Audi TT RS Roadster]]<br /> <br /> Der TT RS ist die stärkste und schnellste Sportvariante des Audi TT; er wurde im ersten Quartal 2009 vorgestellt. <br /> <br /> Angetrieben wird er von einem stark modifizierten, aus dem US-Modell des VW Jetta entnommenen Reihenfünfzylinder, der als 2,5-l-TFSI 250&amp;nbsp;kW (340&amp;nbsp;PS) leistet. Hochfester Vermikulargraphitguss für das Kurbelgehäuse, Kolben aus Aluminiumguss, geschmiedete Pleuel, natriumgekühlte Auslassventile, um je 42 Grad hydraulisch verstellbare Nockenwellen mit zweistufigem Kettentrieb, TFSI-Einspritztechnik, ein vom V10-Triebwerk des R8 abgeleiteter Zylinderkopf und zu guter Letzt ein ungewöhnlich groß dimensionierter Turbolader verhelfen dem Aggregat zu einem vergleichsweise niedrigen Gewicht und einem maximalen Drehmoment von 450 Nm, das zwischen 1600 und 5300/min anliegt.<br /> <br /> Das Fahrzeug beschleunigt per manuellem 6-Gang Schaltgetriebe von 0 auf 100 km/h 4,6 s (Coupé) bzw. 4,7 s (Roadster) und erreicht 200 km/h in 15,9 s (Coupé) bzw. 16,9 s (Roadster). Seit September 2010 ist neben dem manuellen 6-Gang-Schaltgetriebe auch ein ''S&amp;nbsp;tronic'' 7-Gang-[[Doppelkupplungsgetriebe]] verfügbar. Mit diesem beschleunigt der TT RS durch optimierte Schaltzeiten ohne Zugkraftunterbrechnung von 0 auf 100 km/h in 4,3 s (Coupé) bzw. 4,4 s (Roadster). <br /> <br /> Äußerlich hebt sich der TT RS von den übrigen Varianten der Baureihe durch einen Kühlergrill mit schwarz glänzendem Rautengitter und Stoßfänger mit vergrößerten Lufteinlässen vorne, eine Hochleistungs-Bremsanlage mit 370 mm Verbundscheiben vorne sowie im hinteren Bereich durch einen Diffusoreinsatz und <br /> einen feststehenden Heckflügel ab. Die Abgasanlage ist zweiflutig und mit zwei großen ovalen Endrohren ausgeführt. Zusätzlich sind die Abgasanlagen mit Schaltklappen ausgestattet. Mittels der Sporttaste in der Mittelkonsole kann so die Charakteristik der Abgasanlage verändert und eingestellt werden.<br /> <br /> Über das Fahrerinformationssystem sind zusätzliche Daten über Ladedruck, Öltemperatur und Rundenzeit abrufbar; auf Wunsch sind Schalensitze erhältlich. Per Sporttaste kann ebenfalls das Ansprechverhalten auf Gaspedalbewegungen erhöht werden. <br /> <br /> Die Höchstgeschwindigkeit des TT RS wird serienmäßig bei 250 km/h elektronisch abgeregelt, kann jedoch ab Werk gegen Aufpreis auf 280 km/h begrenzt werden. Die Kraftübertragung erfolgt über den permanenten Allradantrieb quattro. <br /> <br /> &lt;div class=&quot;NavContent&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#e8e8e8;&quot;<br /> |<br /> ! Audi TT RS<br /> |-<br /> | Motor: <br /> | align=&quot;center&quot; |5-Zylinder (Reihe) &lt;/br&gt;mit Benzindirekteinspritzung, &lt;/br&gt;Abgasturbolader mit Ladeluftkühler<br /> |-<br /> | [[Hubraum]]: <br /> | align=&quot;center&quot; |2480 cm³<br /> |-<br /> | Bohrung × Hub: <br /> | align=&quot;center&quot; | 82,5 × 92,8 mm <br /> |-<br /> | Leistung bei 1/min: <br /> | align=&quot;center&quot; |250&amp;nbsp;kW (640 PS) bei 5400–6500<br /> |-<br /> | [[Drehmoment|Max. Drehmoment]] bei 1/min: <br /> | align=&quot;center&quot; |450 Nm bei 1600–5300 <br /> |-<br /> | Max. Ladedruck: <br /> | align=&quot;center&quot; |1,2 bar<br /> |-<br /> | Ventilsteuerung: <br /> | align=&quot;center&quot; |zwei obenliegende [[Nockenwelle]]n (Kettenantrieb), &lt;/br&gt;4 Ventile pro Zylinder<br /> |-<br /> | Getriebe: <br /> | align=&quot;center&quot;|6-Gang-Schaltgetriebe&lt;br /&gt;7-Gang S-Tronic (optional)<br /> |-<br /> | Antriebsart:<br /> | Permanenter Allradantrieb quattro mit elektronisch geregelter<br /> Lamellenkupplung, Elektronische Differenzialsperre EDS <br /> |-<br /> | Radaufhängung vorn: <br /> | colspan=&quot;1&quot; align=&quot;center&quot; |Querlenker mit [[McPherson-Federbein]]en <br /> |-<br /> | Radaufhängung hinten: <br /> | colspan=&quot;1&quot; align=&quot;center&quot;|Längs- und Querlenker mit Schraubenfedern und Stoßdämpfern <br /> |-<br /> | [[Spurweite (Kraftfahrzeugtechnik)|Spurweite]] vorn/hinten: <br /> | colspan=&quot;1&quot; align=&quot;center&quot; |1572/1558 mm <br /> |-<br /> | Reifengröße: <br /> | align=&quot;center&quot; |245/40 R 18<br /> |-<br /> | Bremsen vorn:<br /> | align=&quot;center&quot; |370 mm / innenbelüftet, gelocht, Verbundscheiben<br /> |-<br /> | Bremsen hinten:<br /> | align=&quot;center&quot; |310 mm / innenbelüftet<br /> |-<br /> | Beschleunigung, 0–100 km/h:* <br /> | align=&quot;center&quot; |4,5 s&lt;br /&gt;(4,3 s S-Tronic)<br /> |-<br /> | Beschleunigung, 0–200 km/h: <br /> | align=&quot;center&quot; |15,9 s&lt;br /&gt;<br /> |-<br /> | Höchstgeschwindigkeit:* <br /> | align=&quot;center&quot; |250 km/h (abgeregelt)&lt;br /&gt;280 km/h als Option (abgeregelt)<br /> |-<br /> |Kraftstoffart: <br /> | align=&quot;center&quot; |Super Plus<br /> |-<br /> |Tankvolumen:<br /> | align=&quot;center&quot; |60 l<br /> |-<br /> |Verbrauch (insgesamt):*<br /> | align=&quot;center&quot; |9,2 l/100 km&lt;br /&gt;(8,5 l/100 km)<br /> |-<br /> |CO2-Emission:*<br /> | align=&quot;center&quot; |214 g/km&lt;br /&gt;(197 g/km)<br /> |}<br /> &lt;nowiki&gt;*&lt;/nowiki&gt; &lt;small&gt;Werksangaben&lt;/small&gt;&lt;br /&gt;&lt;small&gt;Werte in Klammern für Doppelkupplungsgetriebe&lt;/small&gt;<br /> &lt;/div&gt;<br /> <br /> == Produktionsort ==<br /> Der ''Audi TT'' wird im ungarischen Audi-Werk [[Győr]] und in [[Ingolstadt]] gefertigt, wobei in Ingolstadt die [[Karosserie]] hergestellt und lackiert und der komplette ''Audi TT'' in Győr montiert wird.<br /> <br /> &lt;gallery&gt;<br /> Datei:Audi TT Györ.jpg|Endkontrolle des Audi TT in Győr<br /> Datei:Audi TT (transportready) Györ.jpg|Transportfertige Audi TT in Győr<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Jürgen Lewandowski, David Staretz, Herbert Völker: ''Das TT Buch.'' Delius Klasing, Bielefeld 1999, ISBN 3-7688-1117-4 (vergriffen)<br /> * James Ruppert: ''Audi TT – The complete Story.'' The Crowood Press, Marlborough 2003, ISBN 1-86126-585-9 (in englischer Sprache)<br /> * Dirk Maxeiner, Jürgen Lewandowski, Peter Vann: ''Excittement – Die neue Generation des Audi TT.'' Delius Klasing, Neuerscheinung 01/2007, ISBN 3-7688-1881-0<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{Commonscat|Audi TT|Audi TT}}<br /> * [http://www.audi.de/tt Der ''Audi TT'' auf der offiziellen Homepage von Audi]<br /> * [http://www.audi.de/de/brand/de/gebrauchtwagen/vorgaengermodelle/tt/tt_coupe.html Technische Daten von aktuellen und vergangenen Modellen]<br /> <br /> {{Navigationsleiste Audi-Modelle}}<br /> <br /> [[Kategorie:Sportcoupé]]<br /> [[Kategorie:Roadster]]<br /> <br /> [[bg:Ауди ТТ]]<br /> [[cs:Audi TT]]<br /> [[da:Audi TT]]<br /> [[el:Audi TT]]<br /> [[en:Audi TT]]<br /> [[es:Audi TT]]<br /> [[fa:آئودی تی‌تی]]<br /> [[fi:Audi TT]]<br /> [[fr:Audi TT]]<br /> [[hr:Audi TT]]<br /> [[hu:Audi TT]]<br /> [[id:Audi TT]]<br /> [[it:Audi TT]]<br /> [[ja:アウディ・TT]]<br /> [[mr:ऑडी टीटी]]<br /> [[nl:Audi TT]]<br /> [[no:Audi TT]]<br /> [[pl:Audi TT]]<br /> [[pt:Audi TT]]<br /> [[ro:Audi TT]]<br /> [[ru:Audi TT]]<br /> [[sk:Audi TT]]<br /> [[sv:Audi TT]]<br /> [[tr:Audi TT]]<br /> [[uk:Audi TT]]<br /> [[zh:奥迪TT]]</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Audi_TT_FV&diff=97961484 Audi TT FV 2012-01-05T11:27:36Z <p>158.64.22.1: /* TT RS */</p> <hr /> <div>{{Infobox PKW-Modell Generationen<br /> |Marke=Audi<br /> |Modell=TT<br /> |Hersteller=[[Audi|Audi AG]]<br /> |von=1998<br /> |Klasse=[[Sportcoupé]]&lt;br /&gt;[[Roadster]]<br /> |Versionen=[[Coupé]], dreitürig&lt;br /&gt;[[Cabrio]], zweitürig<br /> |Vorgänger=[[Audi Coupé]]<br /> }}<br /> {{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br /> |Generation=1. Generation (''8N'')<br /> |Bild=Audi tt.jpg<br /> |Bild zeigt=Audi TT Coupé (1998–2000)<br /> |von=1998<br /> |bis=2006<br /> |Motoren=[[Ottomotor]]en:&lt;br /&gt;1,8–3,2 Liter&lt;br /&gt;(110−184 kW)<br /> |Länge=4041<br /> |Breite=1764<br /> |Höhe=1345<br /> |Radstand=2429<br /> |Gewicht=1205–1590<br /> }}<br /> {| class=&quot;wikitable float-right&quot; width=&quot;258&quot;<br /> | Sterne im [[Euro NCAP|Euro-NCAP]]-[[Crashtest]]&lt;ref&gt;http://www.euroncap.com/tests/audi_tt_2003/148.aspx&lt;/ref&gt;<br /> | [[Datei:Crashtest-Stern 4.svg|105px]]<br /> |}<br /> <br /> [[Datei:Audi TT Seitenansicht (2007-05-06) kl.JPG|thumb|Heck des TT Coupé]]<br /> [[Datei:2007-04-05 04 Audi TT Cabrio retusch.JPG|thumb|Audi TT Roadster (1999–2000)]]<br /> Der '''Audi TT''' ist ein [[Sportcoupé]] der [[Audi|Audi AG]], welches auch als [[Roadster]] angeboten wird.<br /> <br /> == TT 8N (1998–2006) ==<br /> === Entwicklung ===<br /> Die Entwicklung des ''Audi TT'' begann im September 1994 im Design-Zentrum des kalifornischen [[Simi Valley]]. Führender Designer des TT war [[Peter Schreyer]]. Im Jahr darauf wurde eine Studie des ''Audi TT'' [[Coupé]] auf der [[Internationale Automobilausstellung|IAA]] in Frankfurt der Öffentlichkeit vorgestellt. Etwas später folgte noch im selben Jahr die Vorstellung der TT-Roadster-Studie auf der [[Tokyo Motor Show]], die den Namen ''TTS'' erhielt – angelehnt an die [[NSU Motorenwerke|NSU-Tradition]] mit dem [[NSU Prinz|NSU Prinz TTS]]. Die positive Resonanz bei den Besuchern und den Motorzeitschrift-Journalisten führte bei Audi zu dem Entschluss, die Studie zu bauen – ohne große Änderungen. Nach nur drei Jahren Entwicklungszeit kam im Herbst 1998 das Coupé mit 1,8-Liter-[[Turbomotor]] und wahlweise 132 oder 165 kW (180 bzw. 225 PS) auf den Markt. Im Herbst 1999 wurde der vormalige ''TTS'' als ''TT Roadster'' vorgestellt.<br /> <br /> Die Audi-TT-Modelle knüpfen mit ihren Namen an die erfolgreiche Tradition von [[DKW]] ([[Auto Union]]) und NSU bei der [[Isle of Man TT|Tourist Trophy]] auf der [[Isle of Man]] an, einen Wettbewerb für Motorräder, den u.&amp;nbsp;a. [[Ewald Kluge]] 1938 auf DKW mit Drehschiebermotor sowie die NSU-Fahrer [[Werner Haas]] und [[Rupert Hollaus]] 1954 in ihren Klassen gewannen. Gelegentlich wird die Abkürzung TT auch mit ''Tradition und Technik'' belegt.<br /> <br /> Aufsehen erregte die erste Generation des TT nach seinem Verkaufsstart mit einigen Unfällen, bei denen auch Menschen zu Tode kamen. Das Fahrwerk überforderte den Durchschnittsfahrer mit einem hoch liegenden, aber gefährlich schmalen [[Grenzbereich]], in dem der Wagen in schnell gefahrenen Kurven kurzerhand von neutralem Fahrverhalten zu starkem [[Übersteuern (Fahrzeug)|Übersteuern]] tendierte. Diese Vorfälle fanden ein großes Echo in den Medien. Audi bot jedem Eigentümer den Einbau eines stabilisierenden Heckspoilers und eines optimierten Fahrwerkes an. Die Nachrüstung einer Stabilitätskontrolle ([[Elektronisches Stabilitätsprogramm|ESP]]), von da an serienmäßig, sollte jedoch wegen des tiefgreifenden Einbauaufwandes bei bereits verkauften Fahrzeugen nicht möglich sein. Auf Druck von Medien, Verbraucherschützern und nicht zuletzt auch der Kunden lenkte Audi jedoch schnell ein und bot auch die ESP-Nachrüstung gegen eine Selbstbeteiligung von 650&amp;nbsp;DM an. <br /> <br /> Der zweifache Rallye-Weltmeister [[Walter Röhrl]] brachte damals in einem Interview des [[NDR]] die Problematik des TT auf den Punkt: ''„Ich bin eine Runde gefahren, kam zurück, sagte: 'Nicht schlecht, aber für den normalen Menschen zu gefährlich. Wenn der bei 200 das Gas wegnimmt, [dann] fährt der rückwärts. Und das kann halt nur einer auf der Welt, der heißt Röhrl.' So habe ich ihm das Auto zurückgegeben und dann später kamen diese Unfälle.“''<br /> <br /> Auch gab es bei den TT-Quattro-Modellen, die von 1998 bis 2000 gebaut wurden, Probleme mit den hinteren Querlenkern. Nach einem Bericht der Fachzeitschrift [[auto motor und sport]] konnte die Lagerung des unteren Querlenkers an der Hinterachse auf Grund von Korrosion festsitzen und der Querlenker brechen. 15 Fälle von ungewöhnlichen Geräuschen an Querlenkern oder Brüchen seien bekannt geworden; Personenschäden habe es nicht gegeben. Audi schrieb 15.900 Halter von Audi TT sowie der allradgetriebenen Varianten von A3 und S3 zwecks Austausch der Gelenke und Querlenker an.<br /> <br /> Seit 2003 empfiehlt Audi die Verwendung von Super-Plus-Benzin (98 [[ROZ]]) für alle 1,8-l-Motoren ab 132&amp;nbsp;kW (180&amp;nbsp;PS). Die Formulierung, für den „Notbetrieb“ Normalbenzin mit mindestens 91 ROZ zu tanken, ist in der Betriebsanleitung nicht mehr enthalten.<br /> <br /> === Motoren ===<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |-style=&quot;background:#dddddd;&quot;<br /> !Modell || Hubraum || Zylinder || Leistung bei 1/min||Drehmoment bei 1/min ||Bauzeit || Antrieb ||Variante<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;8&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Vierzylinder''<br /> |-<br /> | 1.8 [[Turbolader|T]]<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 110&amp;nbsp;kW (150 PS)/ 5700<br /> | align=&quot;center&quot; |210&amp;nbsp;Nm bei 1750−4600<br /> | ''2002–09/2005''<br /> | Nur mit [[Frontantrieb]] erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 120&amp;nbsp;kW (163 PS)/ 5700<br /> | align=&quot;center&quot; |225&amp;nbsp;Nm bei 1950−4700<br /> | ''09/2005−2006''<br /> | Nur mit Frontantrieb erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 132 kW (180 PS)/ 5500<br /> | align=&quot;center&quot; |235&amp;nbsp;Nm bei 1950−5000<br /> | ''1998–09/2005''<br /> | Frontantrieb und [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 140&amp;nbsp;kW (190 PS)/ 5700<br /> | align=&quot;center&quot; |240&amp;nbsp;Nm bei 1980−5400<br /> | ''09/2005–2006''<br /> | Frontantrieb und quattro erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T quattro<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 165&amp;nbsp;kW (225 PS)/ 5900<br /> | align=&quot;center&quot; |280&amp;nbsp;Nm bei 2200−5500<br /> | ''1998–2005''<br /> | Nur mit quattro erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |-<br /> | 1.8 T quattro sport<br /> | align=&quot;center&quot; |1781 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 176&amp;nbsp;kW (240 PS)/ 5700<br /> | align=&quot;center&quot; |320&amp;nbsp;Nm bei 2300−5000<br /> | ''2005–2006''<br /> | Nur mit quattro erhältlich<br /> | Coupé<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;8&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Sechszylinder''<br /> |-<br /> | 3.2 quattro<br /> | align=&quot;center&quot; |3189 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |[[VR6]]<br /> | 184&amp;nbsp;kW (250 PS)/ 6300<br /> | align=&quot;center&quot; |320&amp;nbsp;Nm bei 2800−3200<br /> | ''2003–2006''<br /> | Nur mit [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> | Coupé, Roadster<br /> |}<br /> <br /> === Technische Daten ===<br /> &lt;div class=&quot;BoxenVerschmelzen&quot;&gt;<br /> &lt;div style=&quot;clear:both&quot; class=&quot;NavFrame&quot;&gt;<br /> &lt;div class=&quot;NavHead&quot;&gt;&lt;div align=&quot;left&quot;&gt;'''Technische Daten des Coupé (1998–2006)'''<br /> &lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> &lt;div class=&quot;NavContent&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#e8e8e8;&quot;<br /> ! width=&quot;31%&quot;|Modell:<br /> ! width=&quot;17,25%&quot;|Audi TT<br /> ! width=&quot;17,25%&quot;|Audi TT quattro<br /> ! width=&quot;17,25%&quot;|Audi TT quattro<br /> ! width=&quot;17,25%&quot;|Audi TT 3.2 quattro<br /> |-<br /> | Motor: || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |4-Zylinder (Reihe) mit Abgasturbolader und Ladeluftkühlung ||Sechszylinder-Ottomotor DOHC<br /> |-<br /> | [[Hubraum]]: || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |1781 cm³ ||3189 cm³<br /> |-<br /> | Bohrung x Hub: || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |81,0 x 86,4 mm ||84,0 x 95,9<br /> |-<br /> | Leistung bei 1/min: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |132 kW (180 PS) bei 5500 || align=&quot;center&quot; |165&amp;nbsp;kW (225 PS) bei 5900 ||184 kW (250 PS) / 6300<br /> |-<br /> | [[Drehmoment|Max. Drehmoment]] bei 1/min: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |235 Nm bei 1950–5000|| align=&quot;center&quot; |280 Nm bei 2200–5500 ||320 Nm bei 2800 - 3200<br /> |-<br /> | Verdichtung: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |9,5 : 1|| align=&quot;center&quot; |9,0 : 1 ||11,3<br /> |-<br /> | Max. Ladedruck: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |0,85 bar|| align=&quot;center&quot; |1,00 bar ||-<br /> |-<br /> | Ventilsteuerung: || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |zwei obenliegende [[Nockenwelle]]n (Zahnriemenantrieb), 5 Ventile pro Zylinder ||Rollenschlepphebel, 4 Ventile pro Zylinder<br /> |-<br /> | Kühlung: || colspan=&quot;4&quot; align=&quot;center&quot; | Wasser (Kühlerventilator thermostatisch gesteuert)<br /> |-<br /> | Getriebe: || align=&quot;center&quot; |5-Gang-Getriebe, Frontantrieb|| colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot;|6-Gang-Getriebe,&lt;br /&gt;Allradantrieb ||6-Gang Getriebe, 6-Gang Direktschaltgetriebe DSG<br /> |-<br /> | Radaufhängung vorn: || colspan=&quot;4&quot; align=&quot;center&quot; |Dreieckslenker mit McPherson-Federbeinen,&lt;br /&gt;Stoßdämpfern und Stabilisator<br /> |-<br /> | Radaufhängung hinten: || align=&quot;center&quot;|Verbundlenkerachse mit Schraubenfedern, Stoßdämpfern und Stabilisator||colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot;|Längs- und Doppelquerlenker mit Schraubenfedern,&lt;br /&gt;Stoßdämpfern und Stabilisator ||Längs-Doppelquerlenker-HA, Hilfsrahmen, Querstabilisator, Gasdruck-Dämpfer<br /> |-<br /> | [[Spurweite (Kraftfahrzeugtechnik)|Spurweite]] vorn/hinten: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |1528/1513 mm || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |1528/1505 mm<br /> |-<br /> | [[Radstand]]: || align=&quot;center&quot; |2422 mm || colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |2429 mm <br /> |-<br /> | Reifengröße: || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |205/55 R 16 || colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; |225/45 ZR 17<br /> |-<br /> | Maße L x B x H: || colspan=&quot;4&quot; align=&quot;center&quot; |4041 x 1764 x 1345 mm<br /> |-<br /> | Leergewicht:* || align=&quot;center&quot; |1205 kg|| align=&quot;center&quot; |1320 kg|| align=&quot;center&quot; |1395 kg ||1490, 1520<br /> |-<br /> | Beschleunigung, 0–100 km/h:* || align=&quot;center&quot; |7,4 s|| align=&quot;center&quot; |7,4 s|| align=&quot;center&quot; |6,4 s ||6,3/6,2<br /> |-<br /> | Höchstgeschwindigkeit:* || align=&quot;center&quot; |228 km/h|| align=&quot;center&quot; |226 km/h|| align=&quot;center&quot; |243 km/h ||250 km/h (abgeregelt)<br /> |-<br /> | ECE-Verbrauch: || align=&quot;center&quot; |8,0 l/100 km|| align=&quot;center&quot; |8,9 l/100 km|| align=&quot;center&quot; |9,2 l/100 km ||10,6 / 9,8 l/100 km<br /> |-<br /> | Grundpreis: || align=&quot;center&quot; |52.800,00 DM (27.000,00 Euro)|| align=&quot;center&quot; |–|| align=&quot;center&quot; |62.000,00 DM (31.700,00 Euro)<br /> |}<br /> &lt;small&gt;* Werksangaben&lt;/small&gt;<br /> &lt;/div&gt;&lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> <br /> === Modellpflege ===<br /> Zwei Jahre nach der Markteinführung wurden das Fahrwerk und einzelne Karosserieelemente des ''Audi TT'' modifiziert. Alle Modelle erhielten einen kleinen Heckspoiler und [[Elektronisches Stabilitätsprogramm|ESP]], da das instabile Fahrverhalten des Fahrzeugs zu einigen Unfällen geführt hatte.<br /> <br /> [[Datei:Ttr sommer.jpg|thumb|left|Audi TT Roadster (2000–2006)]]<br /> Ab September 2005 wurden die beiden kleinsten Motorvarianten durch stärkere ersetzt. Die Leistungen stiegen von 110 auf 120&amp;nbsp;kW (150 auf 163&amp;nbsp;PS) und von 132 auf 140&amp;nbsp;kW (180 auf 190&amp;nbsp;PS). Die Drehmomente wurden auf 225&amp;nbsp;Nm (vorher 210 Nm) bzw. 240 Nm (235 Nm) erhöht. Die Preise der Basismodelle blieben unverändert.<br /> <br /> Ab August 2003 wurde der TT auch mit einem 3,2-Liter-[[VR6]]-Motor, bekannt aus dem [[VW Golf V#Golf R32|VW Golf R32]], angeboten und konnte nun mit einem [[Direktschaltgetriebe]] (DSG) kombiniert werden. Im TT leistet der Sechszylinder 184&amp;nbsp;kW (250&amp;nbsp;PS).<br /> <br /> Im April 2005 kam die Sonderedition ''TT quattro Sport'' auf den Markt. In dieser Modellversion leistete der 1,8-Liter-[[Turbolader|Turbomotor]] bei höherem Ladedruck 176&amp;nbsp;kW (240&amp;nbsp;PS) – damit war der ''TT quattro Sport'' der leistungsstärkste ''TT'' mit Turbomotor. Die Gewichtsverteilung wurde optimiert, indem die Batterie wie im VR6-Modell im Heck untergebracht wurde. Des Weiteren wurden rund 75 kg eingespart, indem beispielsweise auf die Sitze im Fond verzichtet wurde und vorne leichtere Schalensitze installiert wurden. Dies alles sorgt dafür, dass die Fahrleistungen über denen des Sechszylinders liegen.<br /> <br /> === Motorsport ===<br /> Die Firma [[Abt Sportsline]] in Kempten setzte 4 Jahre in der [[DTM]] Audi TTR DTM Modelle ein. Im Jahr 2002 wurde der Fahrertitel durch [[Laurent Aïello]] errungen. Nach dem Werkseinstieg im Jahr 2004 löste der A4 DTM den TTR DTM ab.<br /> <br /> == TT 8J (seit 2006) ==<br /> {{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br /> |Generation=2. Generation (''8J'')<br /> |Bild=Audi TT Coupé II front 20100503.jpg<br /> |Bild zeigt=Audi TT Coupé (2006–2010)<br /> |von=2006<br /> |Motoren=[[Ottomotor]]en:&lt;br /&gt;1,8−3,2 Liter&lt;br /&gt;(118−250 kW)&lt;br /&gt;[[Dieselmotor]]:&lt;br /&gt;2,0 Liter&lt;br /&gt;(125 kW)<br /> |Länge=4178–4198<br /> |Breite=1842<br /> |Höhe=1348–1358<br /> |Radstand=2468<br /> |Gewicht=1240–1510<br /> }}<br /> <br /> Der Nachfolger des ursprünglichen Fahrzeugs, das ''Audi TT Coupé'', wurde am 8. April 2006 vorgestellt.<br /> <br /> Neben einigen optischen Änderungen sowohl am Exterieur als auch am Interieur gibt es auch bei der Technik Neuerungen: Mit dem neuen TT wird erstmals das adaptive Dämpfersystem ''Audi magnetic ride'' optional angeboten. Des Weiteren wird im neuen TT eine Weiterentwicklung des ASF (Audi Space Frame) verwendet, eine Materialkombination aus Aluminium und Stahl, die das Fahrzeug leichter macht.<br /> <br /> Zum Verkaufsstart sind der 2,0-Liter-[[Turbomotor]] (Reihenvierzylinder) mit 147&amp;nbsp;kW (200&amp;nbsp;PS) sowie der 3,2-Liter-V6 mit 184&amp;nbsp;kW (250&amp;nbsp;PS) verfügbar. Beide sind mit dem [[Doppelkupplungsgetriebe]] ''S tronic'' (ehemals DSG) kombinierbar. <br /> Als Einstiegsmotorisierung wurde im Frühjahr 2008 der neuentwickelte 1,8-Liter-[[TFSI]]-Motor mit 118&amp;nbsp;kW (160&amp;nbsp;PS) vorgestellt. Außerdem wurde zeitgleich ein 2,0-Liter-Dieselmotor mit 125&amp;nbsp;kW (170&amp;nbsp;PS) präsentiert.<br /> <br /> Der neue TT [[Roadster]] wird seit März 2007 ausgeliefert.<br /> <br /> &lt;gallery&gt;<br /> Datei:Audi TT Coupé II rear 20100503.jpg|Heck des TT Coupé<br /> Datei:Audi_TT_Roadster_rear_20080926.jpg|Audi TT Roadster&lt;br /&gt;(2007–2010)<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> === Modellpflege ===<br /> [[Datei:Audi TT 2.0 T Facelift.JPG|thumb|Audi TT Coupé (seit 2010)]]<br /> [[Datei:Audi TT Roadster TFSI (8J) Facelift front 20100805.jpg|thumb|Audi TT Roadster (seit 2010)]]<br /> [[Datei:Audi TT Roadster TFSI (8J) Facelift rear-1 20100805.jpg|thumb|Heckansicht]]<br /> Auf der [[Auto Mobil International|AMI]] 2010 wurde die Faceliftversion des TT vorgestellt, die seit Ende Mai 2010 verkauft wird. <br /> <br /> Äußerlich wurde der TT an Front- und Heckpartie etwas verändert, die Scheinwerfer wurden überarbeitet und es stehen neue Lackierungen zur Auswahl. Der Innenraum zeigt ebenfalls nur kleine Änderungen wie Applikationen und neue Innenfarben. <br /> <br /> Motorentechnisch gibt es mehrere Änderungen. Der 3.2 VR6 fiel aus dem Programm und der 147 kW starke 2.0 TFSI wurde durch den ebenfalls mit zwei Litern Hubraum ausgestatteten und 155 kW starken Motor (CDNC) aus dem [[VW Golf VI]] [[Golf GTI|GTI]] ersetzt,&lt;ref&gt;Auto Motor und Sport, Heft 9 vom 8. April 2010, Seite 48&lt;/ref&gt; den Audi wie im A4/A5 mit einer variablen Ventilsteuerung ausstattete, was gegenüber dem Motor im Golf GTI 70 Nm mehr Drehmoment verschafft.<br /> <br /> === Motoren ===<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |-style=&quot;background:#dddddd;&quot;<br /> !Modell || Hubraum || Zylinder || Leistung || Bauzeit || Bemerkung<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;6&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Vierzylinder Benziner''<br /> |-<br /> | 1.8 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; |1798 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 118&amp;nbsp;kW (160 PS), 250&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 06/2008''<br /> | Nur mit [[Frontantrieb]] erhältlich<br /> |-<br /> | 2.0 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 147&amp;nbsp;kW (200 PS), 280&amp;nbsp;Nm<br /> | ''06/2006 bis 05/2010''<br /> | Frontantrieb und [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> |-<br /> | 2.0 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 155&amp;nbsp;kW (211 PS), 350&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 05/2010''<br /> | Frontantrieb und [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> |-<br /> | 2.0 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 200&amp;nbsp;kW (272 PS), 350&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 06/2008''<br /> | Nur als TTS mit Quattro-Antrieb erhältlich<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;6&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Fünfzylinder''<br /> |-<br /> | 2.5 TFSI<br /> | align=&quot;center&quot; | 2480cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R5<br /> | 250&amp;nbsp;kW (340 PS), 450&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 06/2009''<br /> | Nur als TT RS mit Quattro-Antrieb erhältlich<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;6&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Sechszylinder''<br /> |-<br /> | 3.2 quattro<br /> | align=&quot;center&quot; |3189 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |[[VR6]]<br /> | 184&amp;nbsp;kW (250 PS), 320&amp;nbsp;Nm<br /> | ''06/2006 bis 05/2010''<br /> | Nur mit [[Quattro-Antrieb|quattro]] erhältlich<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;6&quot; style=&quot;background:#e8e8e8;&quot; | ''Vierzylinder Diesel''<br /> |-<br /> | 2.0 TDI<br /> | align=&quot;center&quot; |1968 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |R4<br /> | 125&amp;nbsp; kW (170 PS), 350&amp;nbsp;Nm<br /> | ''seit 06/2008''<br /> | Nur mit quattro erhältlich<br /> |}<br /> <br /> === Technische Daten des Coupé (2008) ===<br /> &lt;div class=&quot;BoxenVerschmelzen&quot;&gt;<br /> &lt;div style=&quot;clear:both&quot; class=&quot;NavFrame&quot;&gt;<br /> &lt;div class=&quot;NavHead&quot;&gt;&lt;div align=&quot;left&quot;&gt;'''Technische Daten'''<br /> &lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> &lt;div class=&quot;NavContent&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#e8e8e8;&quot;<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Modell:<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TT 1.8 [[Turbolader|TFSI]]<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TT 2.0 TFSI<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TTS 2.0 TFSI [[Quattro-Antrieb|quattro]]<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TT 3.2 quattro<br /> ! width=&quot;25%&quot;|Audi TT 2.0 [[TDI-Motor|TDI]] ([[Common-Rail|CR]]) quattro<br /> |-<br /> | Motor: <br /> | align=&quot;center&quot; colspan=&quot;3&quot; |4-Zylinder (Reihe) &lt;/br&gt;mit Benzindirekteinspritzung, &lt;/br&gt;Abgasturbolader mit Ladeluftkühler<br /> | align=&quot;center&quot; |[[VR6]]-Zylinder &lt;/br&gt;mit Saugrohreinspritzung<br /> | align=&quot;center&quot; |4-Zylinder (Reihe) &lt;/br&gt;mit TDI-Direkteinspritzung, &lt;/br&gt;Abgasturbolader mit Ladeluftkühler <br /> <br /> |-<br /> | [[Hubraum]]: <br /> | align=&quot;center&quot; |1798 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |1984 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |3189 cm³<br /> | align=&quot;center&quot; |1968 cm³<br /> |-<br /> | Bohrung x Hub: <br /> | align=&quot;center&quot; |82,5 × 84,1 mm<br /> | align=&quot;center&quot; |82,5 × 92,8 mm<br /> | align=&quot;center&quot; |82,5 × 92,8 mm<br /> | align=&quot;center&quot; |84,0 × 95,9 mm<br /> | align=&quot;center&quot; |82,5 × 92,8 mm<br /> |-<br /> | Leistung bei 1/min: <br /> | align=&quot;center&quot; |118&amp;nbsp;kW (160 PS) bei 4500–6300<br /> | align=&quot;center&quot; |147&amp;nbsp;kW (200 PS) bei 5100–6000<br /> | align=&quot;center&quot; |200&amp;nbsp;kW (272 PS) bei 6000 <br /> | align=&quot;center&quot; |184&amp;nbsp;kW (250 PS) bei 6300<br /> | align=&quot;center&quot; |125&amp;nbsp;kW (170 PS) bei 4200<br /> |-<br /> | [[Drehmoment|Max. Drehmoment]] bei 1/min: <br /> | align=&quot;center&quot; |250 Nm bei 1500−4500<br /> | align=&quot;center&quot; |280 Nm bei 1800−5000<br /> | align=&quot;center&quot; |350 Nm bei 2500−5000<br /> | align=&quot;center&quot; |320 Nm bei 2500–3000<br /> | align=&quot;center&quot; |350 Nm bei 1750–2500<br /> |-<br /> | Max. Ladedruck: <br /> | align=&quot;center&quot; |0,65 bar<br /> | align=&quot;center&quot; |0,70 bar<br /> | align=&quot;center&quot; |1,2 bar<br /> | align=&quot;center&quot; |–<br /> | align=&quot;center&quot; |1,2 bar<br /> |-<br /> | Ventilsteuerung: <br /> | align=&quot;center&quot; colspan=&quot;3&quot; |zwei obenliegende [[Nockenwelle]]n (Zahnriemenantrieb), &lt;/br&gt;4 Ventile pro Zylinder<br /> | align=&quot;center&quot; |zwei obenliegende Nockenwellen&lt;/br&gt;je Zylinderreihe,&lt;/br&gt;4 Ventile pro Zylinder<br /> | align=&quot;center&quot; |zwei obenliegende Nockenwellen (Zahnriemenantrieb), &lt;/br&gt;4 Ventile pro Zylinder<br /> |-<br /> | Antriebsart:<br /> | colspan=&quot;2&quot; |Vorderradantrieb <br /> | permanenter Allradantrieb <br /> | permanenter Allradantrieb&lt;/br&gt; mit elektronisch geregelter Lamellenkupplung, elektronische Differenzialsperre (EDS)<br /> | permanenter Allradantrieb<br /> |-<br /> | Getriebe: <br /> | align=&quot;center&quot; colspan=&quot;5&quot; |6-Gang-Getriebe<br /> |-<br /> | Getriebe, optional:<br /> | align=&quot;center&quot; |-<br /> | align=&quot;center&quot; colspan=&quot;3&quot; |6-Gang-S tronic<br /> | align=&quot;center&quot; |-<br /> |-<br /> | Radaufhängung vorn: || colspan=&quot;5&quot; align=&quot;center&quot; |Querlenker mit [[McPherson-Federbein]]en <br /> |-<br /> | Radaufhängung hinten: || colspan=&quot;5&quot; align=&quot;center&quot;|Längs- und Querlenker mit Schraubenfedern und Stoßdämpfern <br /> |-<br /> | [[Spurweite (Kraftfahrzeugtechnik)|Spurweite]] vorn/hinten: || colspan=&quot;5&quot; align=&quot;center&quot; |1572/1558 mm <br /> |-<br /> | Reifengröße: <br /> | align=&quot;center&quot; |225/55 R 16 <br /> | align=&quot;center&quot; |225/55 R 16 <br /> | align=&quot;center&quot; |245/40 R 18 <br /> | align=&quot;center&quot; |245/45 R 17<br /> | align=&quot;center&quot; |225/55 R 16<br /> |-<br /> | [[Leergewicht]] (ohne Fahrer):* <br /> | align=&quot;center&quot; |1240 kg<br /> | align=&quot;center&quot; |1260 kg<br /> | align=&quot;center&quot; |1395 kg<br /> | align=&quot;center&quot; |1410 kg<br /> | align=&quot;center&quot; |1370 kg<br /> |-<br /> | Beschleunigung, 0–100 km/h:* <br /> | align=&quot;center&quot; |7,2 s<br /> | align=&quot;center&quot; |6,6 s<br /> | align=&quot;center&quot; |5,4 s<br /> | align=&quot;center&quot; |5,9 s<br /> | align=&quot;center&quot; |7,5 s<br /> |-<br /> | Höchstgeschwindigkeit:* <br /> | align=&quot;center&quot; |226 km/h<br /> | align=&quot;center&quot; |240 km/h<br /> | align=&quot;center&quot; |250 km/h (abgeregelt)<br /> | align=&quot;center&quot; |250 km/h (abgeregelt) <br /> | align=&quot;center&quot; |226 km/h <br /> |-<br /> |Kraftstoffart: <br /> | align=&quot;center&quot; |Super<br /> | colspan=&quot;3&quot; align=&quot;center&quot; |Super Plus<br /> | align=&quot;center&quot; |Diesel<br /> |-<br /> |Verbrauch (insgesamt):*<br /> | align=&quot;center&quot; |6,7 l/100 km<br /> | align=&quot;center&quot; |7,7 l/100 km<br /> | align=&quot;center&quot; |8,0 l/100 km<br /> | align=&quot;center&quot; |10,3 l/100 km<br /> | align=&quot;center&quot; |5,3 l/100 km<br /> |-<br /> |CO2-Emission:*<br /> | align=&quot;center&quot; |155 g/km<br /> | align=&quot;center&quot; |183 g/km<br /> | align=&quot;center&quot; |188 g/km<br /> | align=&quot;center&quot; |247 g/km<br /> | align=&quot;center&quot; |139 g/km<br /> |}<br /> *&lt;small&gt;Audi Werksangaben&lt;/small&gt;<br /> &lt;/div&gt;&lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> <br /> === Modellbasis ===<br /> Technisch basierte die erste Generation des ''Audi TT'' auf der [[Plattform (Automobil)|Plattform]] des [[Audi A3]], ebenso Basis des Golf der vierten Generation (VW-Plattform [[PQ34]]), wobei die hintere [[Verbundlenkerachse]] der [[VW Golf|Golf]]-Modelle, die de facto eine teilelastische [[Starrachse]] darstellt, bei den [[Quattro-Antrieb|quattro]]-Modellen gegen eine [[Einzelradaufhängung]] mit einem Längs- und zwei Querlenkern ausgetauscht wurde.<br /> <br /> Die zweite Generation des ''Audi TT'' nutzt die vom [[VW Golf|Golf&amp;nbsp;V]] und der zweiten Generation des [[Audi A3]] bekannte Technik (VW-Plattform [[PQ35]]). Sie wurde aber u. a. wegen der deutlich größeren Räder stark modifiziert. Die Vorderachse ist ein weitgehend neu entwickeltes [[McPherson-Federbein]] mit versetzten Schwenklagern, die Hinterachse ist eine Vierlenker-Konstruktion. Um eine Gewichtsverteilung von 58&amp;nbsp;:&amp;nbsp;42 zu erreichen, wurde der [[Audi-Spaceframe]] (ASF) zu zwei Dritteln aus Aluminium gefertigt. Innovation ist auch das ''Audi magnetic ride'', ein spezielles magneto-rheologisches [[Stoßdämpfer]]öl, das eine dynamische Anpassung der Dämpfungseigenschaften an die jeweilige Fahrsituation ermöglicht. Die Anpassung erfolgt durch ein extern beeinflussbares Magnetfeld, wodurch das mit Metallpartikeln versehene Öl in den Stoßdämpfern seine Viskosität und damit die Härte dieser verändert.<br /> <br /> Wie beim A3 entspricht der [[Quattro-Antrieb|Quattro-Allradantrieb]] daher auch nicht einem Allrad mit dem für Audi typischen [[Torsen-Ausgleichsgetriebe]], sondern wurde vom [[VW Golf]] [[4Motion]] mit [[Haldex-Kupplung]] übernommen.<br /> <br /> === TTS ===<br /> [[Datei:Audi TTS Coupé Eissilber.JPG|thumb|left|Audi TTS Coupé]]<br /> [[Datei:Audi TTS Cabrio BJ2008.jpg|thumb|right|Audi TTS Roadster]]<br /> Der TTS ist die Sportvariante des Audi TT; er wurde im zweiten Quartal 2008 vorgestellt. Als Motor wird das 2-Liter-TFSI-Aggregat mit 200&amp;nbsp;kW (272&amp;nbsp;PS) verwendet. <br /> Nach Werksangaben benötigt das Fahrzeug von 0 auf 100 km/h 5,0 s (Coupé) bzw. 5,2 s (Roadster).<br /> Durch zugeschaltete Launch-Control benötigt der TTS 4,8 Sekunden von 0-100 km/h.<br /> Der gesamte Ansaugtrakt, die Abgasanlage und der Turbolader wurden optimiert bzw. vergrößert. Serienmäßig kommt ein [[Magnetic-Ride]]-Sportfahrwerk zum Einsatz. Die Anbauteile wurden insgesamt überarbeitet. Frontschürze, Heckdiffusor und Seitenschweller sind speziell für den TTS gestaltet. Wie bei den S-Modellen üblich, hat der TTS alufarbene Spiegelkappen. Die Abgasanlage ist zweiflutig mit vier ovalen Endrohren. Eine Auspuffklappe dient dazu, die gesetzlichen Richtlinien bezüglich der Lautstärke innerorts einzuhalten. Das ESP ist in zwei Stufen regelbar, lässt sich jedoch nicht ganz abschalten. Die Scheinwerfer wurden neu gezeichnet und enthalten ein LED-Tagfahrlicht, das aus zwölf LEDs besteht. Neben einem Sechsgangschaltgetriebe ist gegen Aufpreis das automatisierte [[Doppelkupplungsgetriebe]] ''S&amp;nbsp;tronic'' verfügbar. Außerdem hat der TTS deutlich größere Bremsscheiben als die leistungsschwächeren Modellvarianten, um trotz der höheren Motorleistung einem Nachlassen der Bremskraft (Fading-Effekt) bei längerer Beanspruchung entgegenzuwirken.<br /> <br /> === TT RS ===<br /> [[Datei:Audi TT-RS.jpg|miniatur|links|Audi TT RS Coupé]]<br /> [[Datei:Audi TT RS Roadster.JPG|miniatur|Audi TT RS Roadster]]<br /> <br /> Der TT RS ist die stärkste und schnellste Sportvariante des Audi TT; er wurde im ersten Quartal 2009 vorgestellt. <br /> <br /> Angetrieben wird er von einem stark modifizierten, aus dem US-Modell des VW Jetta entnommenen Reihenfünfzylinder, der als 2,5-l-TFSI 250&amp;nbsp;kW (340&amp;nbsp;PS) leistet. Hochfester Vermikulargraphitguss für das Kurbelgehäuse, Kolben aus Aluminiumguss, geschmiedete Pleuel, natriumgekühlte Auslassventile, um je 42 Grad hydraulisch verstellbare Nockenwellen mit zweistufigem Kettentrieb, TFSI-Einspritztechnik, ein vom V10-Triebwerk des R8 abgeleiteter Zylinderkopf und zu guter Letzt ein ungewöhnlich groß dimensionierter Turbolader verhelfen dem Aggregat zu einem vergleichsweise niedrigen Gewicht und einem maximalen Drehmoment von 450 Nm, das zwischen 1600 und 5300/min anliegt.<br /> <br /> Das Fahrzeug beschleunigt per manuellem 6-Gang Schaltgetriebe von 0 auf 100 km/h 4,6 s (Coupé) bzw. 4,7 s (Roadster) und erreicht 200 km/h in 15,9 s (Coupé) bzw. 16,9 s (Roadster). Seit September 2010 ist neben dem manuellen 6-Gang-Schaltgetriebe auch ein ''S&amp;nbsp;tronic'' 7-Gang-[[Doppelkupplungsgetriebe]] verfügbar. Mit diesem beschleunigt der TT RS durch optimierte Schaltzeiten ohne Zugkraftunterbrechnung von 0 auf 100 km/h in 4,3 s (Coupé) bzw. 4,4 s (Roadster). <br /> <br /> Äußerlich hebt sich der TT RS von den übrigen Varianten der Baureihe durch einen Kühlergrill mit schwarz glänzendem Rautengitter und Stoßfänger mit vergrößerten Lufteinlässen vorne, eine Hochleistungs-Bremsanlage mit 370 mm Verbundscheiben vorne sowie im hinteren Bereich durch einen Diffusoreinsatz und <br /> einen feststehenden Heckflügel ab. Die Abgasanlage ist zweiflutig und mit zwei großen ovalen Endrohren ausgeführt. Zusätzlich sind die Abgasanlagen mit Schaltklappen ausgestattet. Mittels der Sporttaste in der Mittelkonsole kann so die Charakteristik der Abgasanlage verändert und eingestellt werden.<br /> <br /> Über das Fahrerinformationssystem sind zusätzliche Daten über Ladedruck, Öltemperatur und Rundenzeit abrufbar; auf Wunsch sind Schalensitze erhältlich. Per Sporttaste kann ebenfalls das Ansprechverhalten auf Gaspedalbewegungen erhöht werden. <br /> <br /> Die Höchstgeschwindigkeit des TT RS wird serienmäßig bei 250 km/h elektronisch abgeregelt, kann jedoch ab Werk gegen Aufpreis auf 280 km/h begrenzt werden. Die Kraftübertragung erfolgt über den permanenten Allradantrieb quattro. <br /> <br /> &lt;div class=&quot;NavContent&quot;&gt;<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#e8e8e8;&quot;<br /> |<br /> ! Audi TT RS<br /> |-<br /> | Motor: <br /> | align=&quot;center&quot; |5-Zylinder (Reihe) &lt;/br&gt;mit Benzindirekteinspritzung, &lt;/br&gt;Abgasturbolader mit Ladeluftkühler<br /> |-<br /> | [[Hubraum]]: <br /> | align=&quot;center&quot; |2480 cm³<br /> |-<br /> | Bohrung × Hub: <br /> | align=&quot;center&quot; | 82,5 × 92,8 mm <br /> |-<br /> | Leistung bei 1/min: <br /> | align=&quot;center&quot; |250&amp;nbsp;kW (640 PS) bei 5400–6500<br /> |-<br /> | [[Drehmoment|Max. Drehmoment]] bei 1/min: <br /> | align=&quot;center&quot; |450 Nm bei 1600–5300 <br /> |-<br /> | Max. Ladedruck: <br /> | align=&quot;center&quot; |1,2 bar<br /> |-<br /> | Ventilsteuerung: <br /> | align=&quot;center&quot; |zwei obenliegende [[Nockenwelle]]n (Kettenantrieb), &lt;/br&gt;4 Ventile pro Zylinder<br /> |-<br /> | Getriebe: <br /> | align=&quot;center&quot;|6-Gang-Schaltgetriebe&lt;br /&gt;7-Gang S-Tronic (optional)<br /> |-<br /> | Antriebsart:<br /> | Permanenter Allradantrieb quattro mit elektronisch geregelter<br /> Lamellenkupplung, Elektronische Differenzialsperre EDS <br /> |-<br /> | Radaufhängung vorn: <br /> | colspan=&quot;1&quot; align=&quot;center&quot; |Querlenker mit [[McPherson-Federbein]]en <br /> |-<br /> | Radaufhängung hinten: <br /> | colspan=&quot;1&quot; align=&quot;center&quot;|Längs- und Querlenker mit Schraubenfedern und Stoßdämpfern <br /> |-<br /> | [[Spurweite (Kraftfahrzeugtechnik)|Spurweite]] vorn/hinten: <br /> | colspan=&quot;1&quot; align=&quot;center&quot; |1572/1558 mm <br /> |-<br /> | Reifengröße: <br /> | align=&quot;center&quot; |245/40 R 18<br /> |-<br /> | Bremsen vorn:<br /> | align=&quot;center&quot; |370 mm / innenbelüftet, gelocht, Verbundscheiben<br /> |-<br /> | Bremsen hinten:<br /> | align=&quot;center&quot; |310 mm / innenbelüftet<br /> |-<br /> | Beschleunigung, 0–100 km/h:* <br /> | align=&quot;center&quot; |4,5 s&lt;br /&gt;(4,3 s S-Tronic)<br /> |-<br /> | Beschleunigung, 0–200 km/h: <br /> | align=&quot;center&quot; |15,9 s&lt;br /&gt;<br /> |-<br /> | Höchstgeschwindigkeit:* <br /> | align=&quot;center&quot; |250 km/h (abgeregelt)&lt;br /&gt;280 km/h als Option (abgeregelt)<br /> |-<br /> |Kraftstoffart: <br /> | align=&quot;center&quot; |Super Plus<br /> |-<br /> |Tankvolumen:<br /> | align=&quot;center&quot; |60 l<br /> |-<br /> |Verbrauch (insgesamt):*<br /> | align=&quot;center&quot; |9,2 l/100 km&lt;br /&gt;(8,5 l/100 km)<br /> |-<br /> |CO2-Emission:*<br /> | align=&quot;center&quot; |214 g/km&lt;br /&gt;(197 g/km)<br /> |}<br /> &lt;nowiki&gt;*&lt;/nowiki&gt; &lt;small&gt;Werksangaben&lt;/small&gt;&lt;br /&gt;&lt;small&gt;Werte in Klammern für Doppelkupplungsgetriebe&lt;/small&gt;<br /> &lt;/div&gt;<br /> <br /> == Produktionsort ==<br /> Der ''Audi TT'' wird im ungarischen Audi-Werk [[Győr]] und in [[Ingolstadt]] gefertigt, wobei in Ingolstadt die [[Karosserie]] hergestellt und lackiert und der komplette ''Audi TT'' in Győr montiert wird.<br /> <br /> &lt;gallery&gt;<br /> Datei:Audi TT Györ.jpg|Endkontrolle des Audi TT in Győr<br /> Datei:Audi TT (transportready) Györ.jpg|Transportfertige Audi TT in Győr<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Jürgen Lewandowski, David Staretz, Herbert Völker: ''Das TT Buch.'' Delius Klasing, Bielefeld 1999, ISBN 3-7688-1117-4 (vergriffen)<br /> * James Ruppert: ''Audi TT – The complete Story.'' The Crowood Press, Marlborough 2003, ISBN 1-86126-585-9 (in englischer Sprache)<br /> * Dirk Maxeiner, Jürgen Lewandowski, Peter Vann: ''Excittement – Die neue Generation des Audi TT.'' Delius Klasing, Neuerscheinung 01/2007, ISBN 3-7688-1881-0<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{Commonscat|Audi TT|Audi TT}}<br /> * [http://www.audi.de/tt Der ''Audi TT'' auf der offiziellen Homepage von Audi]<br /> * [http://www.audi.de/de/brand/de/gebrauchtwagen/vorgaengermodelle/tt/tt_coupe.html Technische Daten von aktuellen und vergangenen Modellen]<br /> <br /> {{Navigationsleiste Audi-Modelle}}<br /> <br /> [[Kategorie:Sportcoupé]]<br /> [[Kategorie:Roadster]]<br /> <br /> [[bg:Ауди ТТ]]<br /> [[cs:Audi TT]]<br /> [[da:Audi TT]]<br /> [[el:Audi TT]]<br /> [[en:Audi TT]]<br /> [[es:Audi TT]]<br /> [[fa:آئودی تی‌تی]]<br /> [[fi:Audi TT]]<br /> [[fr:Audi TT]]<br /> [[hr:Audi TT]]<br /> [[hu:Audi TT]]<br /> [[id:Audi TT]]<br /> [[it:Audi TT]]<br /> [[ja:アウディ・TT]]<br /> [[mr:ऑडी टीटी]]<br /> [[nl:Audi TT]]<br /> [[no:Audi TT]]<br /> [[pl:Audi TT]]<br /> [[pt:Audi TT]]<br /> [[ro:Audi TT]]<br /> [[ru:Audi TT]]<br /> [[sk:Audi TT]]<br /> [[sv:Audi TT]]<br /> [[tr:Audi TT]]<br /> [[uk:Audi TT]]<br /> [[zh:奥迪TT]]</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Entwicklungsprojekt&diff=97030700 Entwicklungsprojekt 2011-12-12T10:31:02Z <p>158.64.22.1: /* Arten von Entwicklungsprojekten */</p> <hr /> <div>{{Quelle}}<br /> [[Bild:Togo Village tree 03.jpg|thumb|Diskussion über Entwicklungsprojekt in [[Togo]]]]<br /> Ein '''Entwicklungsprojekt''' ist ein [[Projekt]], welches zum Ziel hat, die [[Entwicklung]] eines Landes oder Gebietes zu fördern.<br /> <br /> Meist werden Entwicklungsprojekte heute in [[Entwicklungsland|Entwicklungsländern]] durchgeführt.<br /> <br /> ==Arten von Entwicklungsprojekten==<br /> Die hierzu gewählten Wege können sehr .<br /> <br /> ==Finanzierung==<br /> Finanziert werden Entwicklungsprojekte von internationalen Agenturen wie der [[Weltbank]] oder von Sonderorganisationen der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] – etwa dem [[Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen]] oder der [[Weltgesundheitsorganisation]] –, über die staatliche [[Entwicklungshilfe]]/[[Entwicklungszusammenarbeit]] von [[Industrieland|Industrieländern]], von [[Nichtstaatliche Organisation|nichtstaatlichen Organisationen]] oder als „[[Graswurzel]]“-Projekte ohne äußere Beteiligung von den Menschen in den zu entwickelnden Regionen selbst.<br /> <br /> ==Kritik==<br /> Entwicklungsprojekte werden aus verschiedenen Gründen kritisiert. So sehen manche Kritiker in Entwicklungsprojekten wie auch in der gesamten [[Entwicklungspolitik]] ein Instrument des [[Neokolonialismus]] und lehnen sie deshalb ab.<br /> <br /> Auch werden die negativen sozialen und ökologischen Auswirkungen einzelner Projekte, vor allem von Großprojekten, angeprangert. Andere kritisieren die fehlende [[Nachhaltigkeit]] mancher Projekte, insbesondere solcher, die ohne Beteiligung der betroffenen Bevölkerung geplant und durchgeführt werden.<br /> <br /> [[Kategorie:Entwicklungshilfe]]</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Entwicklungsprojekt&diff=97030687 Entwicklungsprojekt 2011-12-12T10:30:36Z <p>158.64.22.1: /* Finanzierung */</p> <hr /> <div>{{Quelle}}<br /> [[Bild:Togo Village tree 03.jpg|thumb|Diskussion über Entwicklungsprojekt in [[Togo]]]]<br /> Ein '''Entwicklungsprojekt''' ist ein [[Projekt]], welches zum Ziel hat, die [[Entwicklung]] eines Landes oder Gebietes zu fördern.<br /> <br /> Meist werden Entwicklungsprojekte heute in [[Entwicklungsland|Entwicklungsländern]] durchgeführt.<br /> <br /> ==Arten von Entwicklungsprojekten==<br /> Die hierzu gewählten Wege können sehr unterschiedlich sein. Die Palette der Entwicklungsprojekte reicht von groß angelegten Projekten wie Staudämmen oder Straßennetzen über mittelgroße Maßnahmenpakete, mit denen beispielsweise die Entwicklung eines einzelnen Dorfes vorangetrieben werden soll, bis hin zu Kleinstprojekten.<br /> <br /> Die Arten von Entwicklungsprojekten sind so unterschiedlich wie die Auffassungen darüber, in welche Richtung der Prozess der Entwicklung überhaupt gehen soll (''siehe auch'' [[Entwicklungstheorie]]). So zielen v.&amp;nbsp;a. Großprojekte in erster Linie auf eine wirtschaftliche Entwicklung im Sinne einer Steigerung des [[Bruttoinlandsprodukt]]s ([[Wirtschaftswachstum]]), während kleinere Projekte wie der Bau von Schulen und Trinkwasserversorgungen oder die Förderung umweltschonender kleinbäuerlicher Landwirtschaftsmethoden ihren Erfolg oder Misserfolg an anderen Kriterien bemessen.<br /> <br /> Auch Maßnahmen, die auf die Änderung gesellschaftlicher Verhaltensweisen abzielen, wie Projekte zur Aufklärung gegen [[HIV]]/[[AIDS]] oder [[Beschneidung weiblicher Genitalien]].<br /> <br /> ==Finanzierung==<br /> Graswurzel]]“-Projekte ohne äußere Beteiligung von den Menschen in den zu entwickelnden Regionen selbst.<br /> <br /> ==Kritik==<br /> Entwicklungsprojekte werden aus verschiedenen Gründen kritisiert. So sehen manche Kritiker in Entwicklungsprojekten wie auch in der gesamten [[Entwicklungspolitik]] ein Instrument des [[Neokolonialismus]] und lehnen sie deshalb ab.<br /> <br /> Auch werden die negativen sozialen und ökologischen Auswirkungen einzelner Projekte, vor allem von Großprojekten, angeprangert. Andere kritisieren die fehlende [[Nachhaltigkeit]] mancher Projekte, insbesondere solcher, die ohne Beteiligung der betroffenen Bevölkerung geplant und durchgeführt werden.<br /> <br /> [[Kategorie:Entwicklungshilfe]]</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Entwicklungsprojekt&diff=97030680 Entwicklungsprojekt 2011-12-12T10:30:19Z <p>158.64.22.1: /* Arten von Entwicklungsprojekten */</p> <hr /> <div>{{Quelle}}<br /> [[Bild:Togo Village tree 03.jpg|thumb|Diskussion über Entwicklungsprojekt in [[Togo]]]]<br /> Ein '''Entwicklungsprojekt''' ist ein [[Projekt]], welches zum Ziel hat, die [[Entwicklung]] eines Landes oder Gebietes zu fördern.<br /> <br /> Meist werden Entwicklungsprojekte heute in [[Entwicklungsland|Entwicklungsländern]] durchgeführt.<br /> <br /> ==Arten von Entwicklungsprojekten==<br /> Die hierzu gewählten Wege können sehr unterschiedlich sein. Die Palette der Entwicklungsprojekte reicht von groß angelegten Projekten wie Staudämmen oder Straßennetzen über mittelgroße Maßnahmenpakete, mit denen beispielsweise die Entwicklung eines einzelnen Dorfes vorangetrieben werden soll, bis hin zu Kleinstprojekten.<br /> <br /> Die Arten von Entwicklungsprojekten sind so unterschiedlich wie die Auffassungen darüber, in welche Richtung der Prozess der Entwicklung überhaupt gehen soll (''siehe auch'' [[Entwicklungstheorie]]). So zielen v.&amp;nbsp;a. Großprojekte in erster Linie auf eine wirtschaftliche Entwicklung im Sinne einer Steigerung des [[Bruttoinlandsprodukt]]s ([[Wirtschaftswachstum]]), während kleinere Projekte wie der Bau von Schulen und Trinkwasserversorgungen oder die Förderung umweltschonender kleinbäuerlicher Landwirtschaftsmethoden ihren Erfolg oder Misserfolg an anderen Kriterien bemessen.<br /> <br /> Auch Maßnahmen, die auf die Änderung gesellschaftlicher Verhaltensweisen abzielen, wie Projekte zur Aufklärung gegen [[HIV]]/[[AIDS]] oder [[Beschneidung weiblicher Genitalien]].<br /> <br /> ==Finanzierung==<br /> Finanziert werden Entwicklungsprojekte von internationalen Agenturen wie der [[Weltbank]] oder von Sonderorganisationen der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] – etwa dem [[Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen]] oder der [[Weltgesundheitsorganisation]] –, über die staatliche [[Entwicklungshilfe]]/[[Entwicklungszusammenarbeit]] von [[Industrieland|Industrieländern]], von [[Nichtstaatliche Organisation|nichtstaatlichen Organisationen]] oder als „[[Graswurzel]]“-Projekte ohne äußere Beteiligung von den Menschen in den zu entwickelnden Regionen selbst.<br /> <br /> ==Kritik==<br /> Entwicklungsprojekte werden aus verschiedenen Gründen kritisiert. So sehen manche Kritiker in Entwicklungsprojekten wie auch in der gesamten [[Entwicklungspolitik]] ein Instrument des [[Neokolonialismus]] und lehnen sie deshalb ab.<br /> <br /> Auch werden die negativen sozialen und ökologischen Auswirkungen einzelner Projekte, vor allem von Großprojekten, angeprangert. Andere kritisieren die fehlende [[Nachhaltigkeit]] mancher Projekte, insbesondere solcher, die ohne Beteiligung der betroffenen Bevölkerung geplant und durchgeführt werden.<br /> <br /> [[Kategorie:Entwicklungshilfe]]</div> 158.64.22.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Little_Bob&diff=255730970 Little Bob 2011-02-17T10:41:19Z <p>158.64.22.1: Résumé automatique : contenu remplacé par « Bob Weinand est un petit merdeux ».</p> <hr /> <div></div> 158.64.22.1