https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=158.169.40.5 Wikipedia - Benutzerbeiträge [de] 2025-05-12T15:24:06Z Benutzerbeiträge MediaWiki 1.44.0-wmf.28 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer:Juli%C3%A1n_Daniel_Jim%C3%A9nez_Krause&diff=212836711 Benutzer:Julián Daniel Jiménez Krause 2021-06-10T12:12:34Z <p>158.169.40.5: Schreibfehler.</p> <hr /> <div>Born 1966 in Havana, Cuba. <br /> <br /> M.Sc. Mathematics in 1989 at Dresden University of Technology (Technische Universität Dresden, TUD).<br /> <br /> Lives and works in Brussels.</div> 158.169.40.5 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Eurobarometer&diff=211420485 Eurobarometer 2021-04-29T08:51:15Z <p>158.169.40.5: </p> <hr /> <div>Das '''Eurobarometer''' ist eine in regelmäßigen Abständen von der [[Europäische Kommission|Europäischen Kommission]] in Auftrag gegebene öffentliche [[Befragung|Meinungsumfrage]] in den Ländern der [[Europäische Union|EU]]. Dabei werden sowohl immer die gleichen Standardfragen als auch wechselnde Fragen zu unterschiedlichen Themen gestellt. Die erste Umfrage mit Standardfragen wurde 1973 veröffentlicht. Seit 1978 dient diese repräsentative Umfrage der EU-Kommission der Beobachtung und Herausbildung der Meinungsentwicklung unter der europäischen Bevölkerung.<br /> <br /> == Themen ==<br /> Untersucht werden zentrale Fragen zu sozialen und politischen Einstellungen zu zentralen Themen der<br /> Europäischen Union, wie: <br /> * der sozialen Lage<br /> * der Integration von Minderheiten<br /> * der Gesundheit<br /> * der Kultur<br /> * der Informationstechnologie<br /> * dem Umweltschutz<br /> * dem Euro<br /> * Militäreinsätzen<br /> * der Europäischen Einigung<br /> * der Politik und den Institutionen der EU<br /> <br /> == Vorgehensweise ==<br /> <br /> Für jede halbjährliche Umfrage werden pro Mitgliedstaat etwa 1000 EU-Bürger im Alter ab 15 Jahren befragt, in Deutschland 2000 bzw. 1500 (getrennt nach alten und neuen Bundesländern), in Luxemburg 600 und im Vereinigten Königreich 1300, davon 300 in Nordirland.<br /> Seit Herbst 2004 führt in Deutschland die [[TNS Infratest|TNS Infratest Sozialforschung GmbH]] die Eurobarometer-Erhebungen standardmäßig jeweils im Frühling und im Herbst durch.&lt;ref&gt;[http://www.tns-infratest.com/presse/pdf/Presse/Kurzinfo_Eurobarometer.pdf Kurzinfo des Instituts] (PDF; 19 kB)&lt;/ref&gt; Bei aktuellen Themen können auch spezielle Umfragen durchgeführt werden.<br /> <br /> == Kritik ==<br /> Kritik wird u.&amp;nbsp;a. an der Art der Datenerhebung, speziell am Fragendesign geübt. Generell ist es kritisch zu sehen, wenn, wie im Fall des Eurobarometer, der Auftraggeber (Europäische Kommission) gleichzeitig Objekt der Umfrage ist. Dies kann zu einer systematischen Gerichtetheit von Fragebögen, zu einer strategischen Manipulation einer Umfrage führen. Für das Eurobarometer wurde dieser Verdacht der Manipulation in einer Studie 2012 untersucht und auch nachgewiesen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url = http://www.leviathan.nomos.de/fileadmin/leviathan/doc/Aufsatz_Leviathan_12_03.pdf|titel = Kritik des Eurobarometers|autor = Martin Höpner und Bojan Jurczyk|hrsg = Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung|werk =|datum =|sprache = deu|zugriff = 2016-08-07}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[European Values Study]]<br /> * [[World Values Survey]]<br /> * [[European Social Survey]]<br /> * [[Latinobarómetro]]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> <br /> * [https://europa.eu/eurobarometer Seite der EU-Kommission zu den Ergebnissen der Umfragen] (englisch, französisch)<br /> * [http://www.gesis.org/eurobarometer/ Zugang zu Eurobarometer Primärdaten und Dokumentation über GESIS (vormals Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung)] (englisch)<br /> * [http://www.infratest-politikforschung.de/?id=25 Eurobarometer-Umfragen von Infratest] (deutsch)<br /> * [http://www.gesis.org/ComparativeSurveyOverview/ Übersicht international vergleichender Umfrageprogramme seit 1948 (Kurzinformationen, Websites, Datenzugang)] (englisch)<br /> * [http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/europa/70652/europaeische-werte Europäische Werte], Bundeszentrale für politische Bildung, 20. Dezember 2011. Datenbasis: Eurobarometer 6, ''1. Values of Europeans'', November 2008; Eurobarometer 74: ''Die öffentliche Meinung in der Europäischen Union'', Februar 2011<br /> * [https://data.europa.eu/euodp/de/data/publisher/commu?q=eurobarometer&amp;ext_boolean=all&amp;sort= Standard Eurobarometer] (Suchmaske, [[Offenes Datenportal der EU]])<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Europäische Union]]<br /> [[Kategorie:Meinungsforschung]]<br /> [[Kategorie:Quantitative Sozialforschung]]<br /> [[Kategorie:Bildung und Forschung in der Europäischen Union]]<br /> [[Kategorie:Sozialwissenschaftliche Erhebung]]</div> 158.169.40.5 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Albrecht_Rothacher&diff=168894471 Albrecht Rothacher 2017-09-08T11:05:05Z <p>158.169.40.5: </p> <hr /> <div>'''Albrecht Rothacher''' (* [[1955]] in [[Erlangen]]) ist Buchautor, EU-Diplomat und gilt als Osteuropa- und Ostasienspezialist.<br /> <br /> == Leben ==<br /> Nach dem Abitur 1974 auf dem [[Altes Kurfürstliches Gymnasium Bensheim|Alten Kurfürstlichen Gymnasium Bensheim]] leistete er seinen Wehrdienst bei der Nachschubkompanie 360, einer Einheit der 12. Panzerdivision, in [[Bad Mergentheim]]. Ab 1975 studierte er [[Sozialwissenschaften]] an der [[Technische Universität Berlin|TU Berlin]], an der [[Universität Konstanz]] und als [[Fulbright-Programm|Fulbright-Stipendiat]] an der [[University of Bridgeport]] und der [[Yale University]] in Connecticut. sein Studium schloss er 1978 ab und promovierte 1982 in Internationalen Beziehungen an der [[London School of Economics]]. Zwischenzeitlich war er Forschungsassistent an der [[International Christian University]] in [[Mitaka]] und am [[Europäisches Hochschulinstitut|Europäischen Hochschulinstitut]] in [[Florenz]].<br /> <br /> Seit 1984 ist Rothacher Europäischer Beamter, zumeist im Diplomatischen Dienst der Europäischen Union, u.a. als Erster Botschaftsrat bei der EU-Delegation zur [[OSZE]] in Wien (2005–2009) und als Direktor für Öffentlichkeitsarbeit an der Asien-Europa-Stiftung (ASEF) in Singapur (2001–2005). 2011-15 war er Gesandter-Botschaftsrat an der EU-Delegation [[Tokio]]. Im Jahr 2003 begründete Rothacher das mittlerweile sehr reputierliche „Asia Europe Journal“ (Springer Verlag) als sozialwissenschaftliche Quartalsschrift und übte die Schriftleitung bis 2010 aus. Von 2015 bis 2017 war er als Austauschdiplomat in der Europaabteilung des Quai d'Orsay mit Sicherheits- und Asienfragen betraut. Seither Referatsleiter fuer Wirtschaftsfragen Russlands im Europaeischen Auswaertigen Dienst (EAD) in Bruessel.<br /> <br /> == Auszeichnungen ==<br /> Rothacher ist Träger des [[Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (1952)|Großen Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich]] und der [[Robert-Schuman-Medaille]] der [[Europäische Kommission|Europäischen Kommission]].<br /> <br /> == Veröffentlichungen ==<br /> === Als Autor ===<br /> * ''Die Feldgrauen. Leben, Kämpfen und Sterben an der Westfront (1914–1918).'' Beltheim: Lindenbaum Verlag 2015.<br /> * ''Die Kommissare. Vom Aufstieg und Fall der Brüsseler Karrieren. Eine Sammelbiographie der deutschen und oesterreichischen Kommissare seit 1958.'' Baden-Baden: Nomos Verlag 2012.<br /> * ''Demokratie und Herrschaft in Japan. Ein Machtkartell im Umbruch.'' München: Iudicium Verlag 2010.<br /> * ''Politik in Japan. Machtstrukturen und Politikfeldanalysen. Ein Reader.'' Wien: Facultas Verlag 2009.<br /> * ''Stalins langer Schatten. Medwedjews Russland und der postsowjetische Raum.'' Graz: Ares Verlag 2008.<br /> * ''Die Chinesen kommen – oder nicht? Chinas Griff nach der Weltmacht.'' Wien: OeLM Verlag 2007.<br /> * ''Die Rückkehr der Samurai. Japans Wirtschaft nach der Krise.'' Heidelberg: Springer Verlag 2007.<br /> * ''Mythos Asien? Licht- und Schattenseiten einer Region im Aufbruch.'' München: Olzog Verlag 2007.<br /> * ''Corporate Globalization. Business Cultures in Europe and in Asia.'' Singapur: Eastern Universities Press/Marshall Cavendish Academic 2005.<br /> * ''Japanese Customs and Etiquette.'' Selangor/Singapur: Times Editions – Marshall Cavendish 2005.<br /> * ''Corporate Cultures and Global Brands.'' Singapur/Hackensack, NJ: World Scientific 2004 (Chinesische Übersetzung bei Longstone Publishing, Taipei 2006).<br /> * ''Uniting Europe. Journey between Gloom and Glory.'' London: Imperial College Press. 2005.<br /> * ''Im Wilden Osten. Hinter den Kulissen des Umbruchs in Osteuropa.'' Hamburg: Reinhard Kraemer Verlag 2002.<br /> * ''Die Transformation Mittelosteuropas: Wirtschaft, Politik und Gesellschaft in Tschechien, Polen, Ungarn, Slowenien, Kroatien und Litauen.'' Wien: Österreichischer Wirtschaftsverlag 1999.<br /> * ''The Japanese Power Elite.'' London: Macmillan; New York: St. Martin’s Press 1993 (Nachdruck 2005 durch Palgrave-Macmillan).<br /> * ''Japan’s Agro-Food sector. The Politics and Economics of Excess Protection.'' London: Macmillan 1989.<br /> * ''Economic Diplomacy between the European Community and Japan.'' Aldershot: Gower 1983.<br /> <br /> === Als Herausgeber ===<br /> ° (Hg.) Japan an diesem Tag. Augenzeugenberichte zum 11. Maerz 2011. Muenchen: Iudicium Verlag 2014<br /> * (Hg.) ''The Asia Media Directory.'' Singapur: Konrad Adenauer Stiftung 2005.<br /> * (Hg.) ''Österreichs europäische Zukunft – Analysen und Perspektiven.'' Wien: Signum Verlag 1996.<br /> * (Hg.) ''Landwirtschaft und Ökologie in Japan.'' München: Iudicium Verlag 1992.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{DNB-Portal|170823601}}<br /> * [http://www.euinjapan.jp/en/about/chart/02b_html/ Albrecht Rothacher] bei der EU-Delegation in Japan<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=p|GND=170823601|LCCN=n/83/34753|VIAF=9912118}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Rothacher, Albrecht}}<br /> [[Kategorie:Autor]]<br /> [[Kategorie:Diplomat der Europäischen Union]]<br /> [[Kategorie:Träger des Großen Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich]]<br /> [[Kategorie:Deutscher]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1955]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Rothacher, Albrecht<br /> |ALTERNATIVNAMEN=<br /> |KURZBESCHREIBUNG=deutscher EU-Diplomat und Buchautor<br /> |GEBURTSDATUM=1955<br /> |GEBURTSORT=[[Erlangen]]<br /> |STERBEDATUM=<br /> |STERBEORT=<br /> }}</div> 158.169.40.5 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Nakamal&diff=211731044 Nakamal 2017-07-31T09:17:31Z <p>158.169.40.5: /* See also */</p> <hr /> <div>{{noreferences|date=November 2013}}<br /> <br /> [[File:Nakamal.jpg|thumb|A small nakamal on [[Pentecost Island]].]]<br /> A '''nakamal''' (a [[Bislama]] word from vernacular terms such as [[Raga language|Raga]] ''gamali'') is a traditional meeting place in [[Vanuatu]]. It is used for gatherings, ceremonies and the drinking of [[kava]].<br /> <br /> A nakamal is found in every significant Vanuatu community, but the design of the nakamal and the traditions surrounding it vary between areas.<br /> <br /> ==Traditional nakamals==<br /> In north and central Vanuatu, the nakamal generally takes the form of a large building, assembled from traditional materials with the help of the entire community, under the direction of a particular chief. Entry to the nakamal is often restricted to men, and the building may be used as a sleeping and living area for unmarried men and boys and for male visitors to the village. Significantly, most nakamals lack a lockable door, indicating that all friendly visitors are welcome, although there may be a low barrier across the entrance to keep out animals.<br /> <br /> In front of a nakamal there is often a flattened clearing, or ''nasara'', used for dances and outdoor gatherings.<br /> <br /> In southern Vanuatu, a nakamal may be a large, sheltered outdoor space, such as under a banyan tree.<br /> <br /> In Vanuatu's capital [[Port Vila]], the assembly building of the national council of chiefs ([[Malvatumauri]]) is designed in the form of a traditional nakamal.<br /> <br /> ==Nakamals as kava bars==<br /> The nakamal is used for meetings and ceremonies of various kinds, but its most prominent function nowadays is as a place for the preparation and drinking of [[kava]]. In urban Vanuatu, and in neighbouring [[New Caledonia]], the term ''nakamal'' may be used for a kava bar where the drink is sold, although in rural Vanuatu a traditional nakamal (where kava preparation is a communal activity and money does not usually change hands) is distinct from a modern bar.<br /> <br /> An urban 'nakamal' or kava bar at which kava is available for sale is advertised by a coloured light displayed at the entrance.<br /> <br /> ==See also==<br /> *[[Exoticism]]<br /> *[[Kava culture]]<br /> *[[Tiki culture]]<br /> **[[Tiki bar]]<br /> <br /> [[Category:Buildings and structures in Vanuatu]]<br /> [[Category:Kava]]<br /> [[Category:Melanesian culture]]</div> 158.169.40.5 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Victor_Perez_(Boxer,_1911)&diff=161590858 Victor Perez (Boxer, 1911) 2017-01-13T10:39:07Z <p>158.169.40.5: </p> <hr /> <div>[[File:Victor Young Perez French Boxer.jpg|thumb|Victor Perez]]<br /> '''Victor Perez''' auch ''Young Perez'', Geburtsname ''Victor Younki'' (* [[18. Oktober]] [[1911]] in [[Tunis]]; † [[22. Januar]] [[1945]] in [[Gleiwitz]]) war ein tunesischer jüdischer Boxer. Er war [[Gewichtsklasse|Fliegengewichtsweltmeister]] 1931/1932.<br /> <br /> == Leben ==<br /> Victor Perez wuchs in dem jüdischen Viertel von Tunis ''Dar-El Berdgana'' gemeinsam mit vier Geschwistern auf. Sein älterer Bruder Benjamin Perez war ebenfalls Boxer. Beide kämpften für den Sportverein [[Makkabi]].<br /> <br /> Perez zog 1927 nach [[Paris]], weil er dort bessere Trainingsmöglichkeiten fand. Im Juni 1931 gewann er in Paris als erster Boxer aus Nordafrika die Meisterschaften und im selben Jahr auch die Weltmeisterschaft, bei der er [[Frankie Genaro]] in der 2. Runde k.o. schlug. Ein Jahr später verlor er den Titel wieder in einem Kampf gegen den Engländer [[Jackie Brown (Boxer, 1909)|Jackie Brown]]. Danach sattelte er um auf die Gewichtsklasse Bantamgewicht, in der er aber 1934 den Weltmeisterschaftskampf gegen den Panamesen [[Panama Al Brown]] verlor. Bis 1938 setzte er seine Karriere als Profiboxer fort.<br /> <br /> Am 10. Oktober 1943 wurde er aus dem [[Sammellager Drancy]] ins deustche [[KZ Auschwitz]] [[Deportation|deportiert]]. Laut [[Financial Times]] soll er in Auschwitz 140 Boxkämpfe vor Angehörigen der SS-Wachmannschaften bestritten haben und dabei ungeschlagen geblieben sein. Auf dem [[Todesmarsch]] nach der Auflösung des [[Konzentrationslager]]s wurde er von den Deutschen erschossen.<br /> <br /> == Ehrungen ==<br /> * 1986 wurde er in der ''International Jewish Sports Hall of Fame'' eingetragen<br /> * Das Institut National des Sports in Paris benannte seine Boxhalle nach ihm<br /> <br /> == Verfilmung ==<br /> Das Leben von Perez wurde von Jaques Quaniche mit [[Brahim Asloum]] als Perez 2015 unter dem deutschen Titel &quot;Der Boxer von Auschwitz&quot; verfilmt.<br /> <br /> == Literatur ==<br /> [[Datei:Salle Joe Guez.JPG|thumb|Mitglieder des Boxstalls Joe Guez. Im Vordergrund Victor Peréz]]<br /> * Diethelm Blecking: ''„Young“ Perez - Ein Boxweltmeister in Auschwitz'', in: [[Diethelm Blecking]], [[Lorenz Peiffer]] (Hrsg.) ''Sportler im „Jahrhundert der Lager“. Profiteure, Widerständler und Opfer.'' Göttingen : Die Werkstatt, 2012, S. 261–264<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{Webarchiv | url=http://www.ftd.de/sport/:Schaukampf-im-Konzentrationslager-Boxen-gegen-den-Tod/504221.html | wayback=20090427181220 | text=Boxen gegen den Tod}} in: [[Financial Times Deutschland]]<br /> * [http://www.wollheim-memorial.de/de/victor_young_perez_19111945 Victor „Young“ Perez (1911–1945)] auf den Seiten des Wollheim-Memorials<br /> * [http://www.boxrec.com/media/index.php/Victor_(Young)_Perez Box-Wiki] en<br /> * [http://www.cyberboxingzone.com/boxing/perez-v.htm Liste der Profikämpfe] en<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=p|LCCN=n/2002/42041|VIAF=9206251}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Perez, Victor}}<br /> [[Kategorie:Weltmeister (Boxen)]]<br /> [[Kategorie:Boxer (Tunesien)]]<br /> [[Kategorie:Opfer des Holocaust]]<br /> [[Kategorie:Boxer im KZ Auschwitz]]<br /> [[Kategorie:Mitglied der International Jewish Sports Hall of Fame]]<br /> [[Kategorie:Tunesier]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1911]]<br /> [[Kategorie:Gestorben 1945]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Perez, Victor<br /> |ALTERNATIVNAMEN=Younki, Victor; Perez, Young<br /> |KURZBESCHREIBUNG=tunesischer Boxer<br /> |GEBURTSDATUM=18. Oktober 1911<br /> |GEBURTSORT=[[Tunis]]<br /> |STERBEDATUM=22. Januar 1945<br /> |STERBEORT=[[Gleiwitz]]<br /> }}</div> 158.169.40.5 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Klimapolitik&diff=142236224 Klimapolitik 2015-05-19T18:13:05Z <p>158.169.40.5: /* Klimapolitik der Europäischen Union */</p> <hr /> <div>{{lückenhaft|Das Jahr 2010 ist vorbei. Wurden die erwähnten Ziele von Schweiz, China etc. erreicht? --[[Benutzer:Flominator|Flominator]] 11:13, 17. Jan. 2012 (CET)}}<br /> Unter '''Klimapolitik''' versteht man politische Maßnahmen, mit denen die [[globale Erwärmung]] durch Vermeidungsstrategien eingedämmt und eine [[Anpassung an die globale Erwärmung|Anpassung]] an die [[Folgen der globalen Erwärmung|Folgen des Klimawandels]] erreicht werden soll. Die Klimapolitik ist Teil der [[Umweltpolitik]], weist aber die Besonderheit auf, dass sie nur bei einem weltweiten Ansatz Erfolg haben kann. Ihr Erfolg hängt deshalb sowohl von der Bereitschaft zur internationalen Zusammenarbeit als auch von nationalen und lokalen Bemühungen ab. <br /> <br /> Ziel des [[Klimaschutz]]es ist es, die Geschwindigkeit und die Auswirkungen der Erderwärmung zu reduzieren bzw. zu stoppen. Hauptsächliches Mittel dazu ist ein reduzierter Ausstoß von [[Treibhausgas]]en, die für den Klimawandel verantwortlich sind. Wichtige Maßnahmen hierfür sind der Ausbau der [[Erneuerbare Energie|Erneuerbaren Energien]], die Erhöhung der [[Energieeffizienz]] und die [[Energieeinsparung]], die Kernelemente der [[Energiewende]], sowie politische Maßnahmen, um dies zu erreichen.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> [[Datei:DanielPatrickMoynihan.jpg|mini|Daniel Patrick Moynihan]]<br /> <br /> 1969 begann US-Präsident [[Richard Nixon]] erste Initiativen zur Koordination umweltpolitischer Maßnahmen auf internationaler Ebene. Angedacht war dabei, dies im Rahmen eines dritten zivilen Standbeins der [[NATO]] durchzuführen.&lt;ref name=&quot;Hünemörder 2004&quot;&gt;Kai F. Hünemörder: ''Die Frühgeschichte der globalen Umweltkrise und die Formierung der deutschen Umweltpolitik (1950-1973)''. Franz Steiner Verlag, 2004, ISBN 3-515-08188-7.&lt;/ref&gt; Das Verteidigungsbündnis brachte neben fachlicher Kapazitäten im Bereich Wetterkunde und Atmosphärenphysik bereits Erfahrung im Bereich der internationalen Forschungskoordination mit und sollte den direkten Zugang auf Regierungsebene garantieren. Nixons Beauftragter [[Daniel Patrick Moynihan]] brachte 1969 neben [[Saurer Regen|Saurem Regen]] mit dem (damalige Übersetzung) ''Gewächshauseffekt'' zum ersten Mal anthropogene Klimaeinflüsse auf die internationale politische Agenda. Die Initiative wurde von Kanzler Kiesinger zunächst interessiert aufgenommen und intensive Vorarbeiten auf Verwaltungsebene begonnen, aber kurz darauf von der Bundesregierung abschlägig beschieden und damit insgesamt auf Eis gelegt; auch Frankreich, welches kurz vorher die militärische Integration in der NATO verlassen hatte, stand einer Behandlung ziviler Themen im Bündnis eher skeptisch gegenüber.&lt;ref name=&quot;Hünemörder 2004&quot;/&gt;<br /> <br /> Im weiteren geschah die Behandlung der globalen Umweltprobleme im zivilen Bereich. Entsprechende Institutionen mussten aber erst aufgebaut werden. Erste deutsche regierungsamtliche Überlegungen zu Klimaveränderungen sahen Maßnahmen und Forschungsprojekte dazu nur im internationalen Rahmen möglich.&lt;ref name=&quot;Hünemörder 2004&quot;/&gt;<br /> <br /> Bereits die [[Konferenz der Vereinten Nationen über die Umwelt des Menschen]] 1972 in Stockholm behandelte den Treibhauseffekt. Kai Hünemörder&lt;ref name=&quot;Hünemörder 2004&quot;/&gt; zufolge vertrat die durch [[Erhard Eppler]] geleitete Delegation der Bundesregierung damals auf internationalem Parkett umweltpolitisch deutlich fortschrittlichere Positionen als im heimischen Rahmen. Weitere Meilensteine waren die durch [[Olof Palme]] und [[Willy Brandt]] 1979 institutionell verankerte [[Nord-Süd-Kommission]],&lt;ref&gt;[http://www.brandt21forum.info/Report_Energy.htm] The Brandt Proposals: A Report Card, Energy and the Environment.&lt;/ref&gt; der 1987 erschienene [[Brundtland-Bericht]] und besonders die 1992 in Rio de Janeiro tagende [[Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung]], auf der die [[Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen]] (UNFCCC) beschlossen wurde.<br /> <br /> == Weltweite Maßnahmen ==<br /> {{Lückenhaft|andere Länder, wie z.&amp;nbsp;B. Australien, afrikanische Staaten …}}<br /> <br /> 1992 wurde nach langen Verhandlungen in Rio de Janeiro die [[Klimarahmenkonvention]] der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] unterzeichnet, die international unter dem Kürzel UNFCCC bekannt ist. Sie heißt ''Rahmen''konvention, weil sie im Wesentlichen nur eine allgemeine Verständigung über die Zielsetzung des Klimaschutzes festschreibt, die Erarbeitung eines Instrumentariums zur Erreichung dieses Ziels aber weiteren Verhandlungen (Conference of the Parties (COP)) überlässt, den so genannten [[UN-Klimakonferenz]]en. Ein wesentlicher Meilenstein dieser Verhandlungen wurde fünf Jahre später in Form des Kyoto-Protokolls erreicht. Eine der Maßnahmen, die die Vereinbarungen des Kyoto-Protokolls verwirklichen, ist der [[Emissionsrechtehandel]], der weltweit Staaten und Unternehmen die Möglichkeit gibt, von eigenen [[Investition]]en in den Klimaschutz zu profitieren.<br /> <br /> Eines der größten Probleme der Klimapolitik bereitet – neben der Verweigerungshaltung der USA – die Forderung vieler [[Entwicklungsland|Entwicklungsländer]], nicht durch Klimaschutzverpflichtungen in ihrer industriellen Entwicklung gehindert zu werden. Dort besteht ein Zielkonflikt mit der Entwicklungspolitik, der nicht gänzlich gelöst werden kann. Die Entwicklungspolitik berücksichtigt jedoch Forderungen des Klimaschutzes zunehmend dadurch, dass sie sich auf den Transfer von moderner, „sauberer“ [[Technik]] konzentriert, die nach Möglichkeit den Bedürfnissen der Entwicklungsländer angepasst ist.<br /> <br /> Aus dem am 4. Mai 2007 in [[Bangkok]] veröffentlichten dritten Teil des 4. [[Vierter Sachstandsbericht des IPCC|UN-Klimaberichts]] geht hervor, dass der weltweite Ausstoß an Treibhausgasen bis spätestens 2015 stabilisiert werden müsste, wenn die schlimmsten Folgen des Klimawandels noch abgewendet werden sollen. Ab diesem Zeitpunkt dürften die Treibhausgas-[[Emission (Umwelt)|Emissionen]] nicht mehr weiter ansteigen.&lt;ref&gt;[http://www.baz.ch/news/index.cfm?keyID=D9D08A04-1208-4059-9E63E3737491F484&amp;startpage=1&amp;ObjectID=55C38E06-1422-0CEF-703B7A0E1D2FAE2D Nur noch acht Jahre zur Klimarettung].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Wirksamer Klimaschutz durch weltweite Verringerung des Treibhausgas-Ausstoßes ist nach einer Studie des [[Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung|Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung]] (PIK) bezahlbar und volkswirtschaftlich sinnvoll. Um das (von der EU und prominenten Klimawissenschaftlern präferierte) [[2-Grad-Ziel]] einzuhalten, wird mit Kosten für den Klimaschutz von einem Prozent des weltweiten [[Nationaleinkommen|Sozialprodukts]] gerechnet. Von entscheidender Bedeutung sind gemäß IPCC die forcierte Entwicklung der [[Erneuerbare Energie|erneuerbaren Energien]], die wirksame Steigerung der [[Energieeffizienz]] und die Abscheidung und Einlagerung von CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;.&lt;ref&gt;[http://www.pik-potsdam.de/aktuelles/pressemitteilungen/ipcc-iii Massiver Klimawandel zu geringen Kosten noch vermeidbar].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die [[Weltbank]] veröffentlicht jährlich Schlüsseldaten aus den Bereichen [[Umwelt]] und Entwicklung für über 200 Länder. Am 9. Mai 2007 hat die Weltbank den Bericht „Little Green Data Book 2007“ vorgelegt. 2007 konzentriert sich der Bericht der Weltbank auf [[Energie]] und Klimawandel. Nach diesem Bericht sind die CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen zwischen 1990 und 2003 weltweit um 19 Prozent gestiegen.&lt;ref&gt;[http://siteresources.worldbank.org/INTEEI/936214-1146251511077/21329572/LGDB2007.pdf Little Green Data Book 2007 (englisch)] (PDF; 3,3&amp;nbsp;MB).&lt;/ref&gt; Tabellarische Zusammenstellungen der CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emittenten sind in der [[Liste der größten Kohlenstoffdioxidemittenten]] und der [[Länderliste CO2-Emission|Länderliste CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emission pro Kopf]] zu finden.<br /> <br /> Auf der Klimakonferenz in Bali im Dezember 2007 haben sich 186 Staaten (unter Einschluss der USA, der Volksrepublik China und Indiens) auf die Aushandlung eines Klimaschutzabkommens zur Begrenzung der Treibhausgasemissionen bis 2009 verständigt. Das von 21 Staaten nicht ratifizierte Kyoto-Protokoll soll dadurch abgelöst und der Ratifizierungsprozess für das neue Abkommen bis 2012 abgeschlossen werden. Nur als Fußnote aufgenommen wurden wissenschaftlich begründete Forderungen, wonach die Industrieländer ihre Emissionen bis 2020&amp;nbsp;um 25 bis 40 Prozent unter das Niveau von 1990 zurückführen müssten. Die „Bali-Roadmap“ besagt u.&amp;nbsp;a., dass alle Industrieländer ihre Emissionen „quantitativ und in einer vergleichbaren Weise“ zu reduzieren haben, sowie dass die sogenannten Entwicklungsländer mit Unterstützung der Industrieländer „messbare und überprüfbare“ Beiträge zur weltweiten Emissionsminderung zu erbringen haben.&lt;ref&gt;[[Der Tagesspiegel]], 16. Dezember 2007, S. 1 und S. 5. Vgl. den [http://unfccc.int/files/meetings/cop_13/application/pdf/cp_bali_act_p.pdf Bali-Aktionsplan (englisch)] (PDF; 32&amp;nbsp;kB).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Afrikas Beitrag zur Erderwärmung und zum Klimawandel ==<br /> Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass Afrika mit seinen geringen CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen als Region weltweit am wenigsten zur Erderwärmung und zum Klimawandel beigetragen hat, jedoch am meisten davon betroffen ist. Trotz der Zunahme der CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen zwischen 1990 und 2004 um 45 Prozent machen die 48 Länder Sub-Sahara Afrikas und damit elf Prozent der Weltbevölkerung nach wie vor nur zwei Prozent der weltweiten CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen aus. Hinzu kommt, dass der afrikanische Kontinent aufgrund seiner niedrigen industriellen Entwicklung nichts zur historischen Anreicherung von Treibhausgasen beigetragen hat. Armut hat hier wohl die stärkste Begrenzung der Emissionen bewerkstelligt.<br /> Während die technischen Emissionen aus fossilen Energie- und Transportquellen äußerst marginal sind und zudem aus nur 15 Ländern sind, stammt ein größerer CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Ausstoß aus Abholzung und Entwaldung. Schließlich gibt es in Afrika große Regenwälder wie die Wälder in den Küstengebieten Westafrikas und in Zentralafrika. Das zweitgrößte Regenwaldgebiet der Erde im Kongo-Becken würde bei fortgesetzter Rodung in gleicher Höhe bis 2050 um 40 Prozent schrumpfen. Insgesamt schrumpfen Afrikas Wälder, die 21 Prozent der Gesamtfläche ausmachen, laut FAO derzeit um 0,62 Prozent pro Jahr, verbunden mit der Reduzierung von wichtigen CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Speicherkapazitäten.<br /> Fortgesetzte Abholzungen, die wirtschaftliche Entwicklung und nachholende Industrialisierung werden die Emissionen in Afrika erhöhen. Insbesondere die Bevölkerungsentwicklung wird ein signifikanter Faktor für die Mehremissionen in Afrika sein. Das Bevölkerungsprogramm der Vereinten Nationen (UNPP) geht in seinen Projektionen für das Jahr 2050 von einer Verdoppelung bis hin zu einer Verdreifachung der Bevölkerung Afrikas auf 2 bzw. 3 Milliarden Menschen aus. Während erwartet wird, dass die Emissionen der Industrieländer auf hohem Niveau stagnieren werden oder etwas rückläufig sind, werden in Zukunft die Mehremissionen aus Entwicklungsländern und gerade auch aus Afrika stammen.<br /> <br /> === Auswirkungen des weltweiten Klimawandels auf Afrika ===<br /> Was die gegenwärtigen Auswirkungen des Klimawandels betrifft, gibt es regional große Unterschiede. Der Weltklimarat stellt nüchtern fest, dass gerade wirtschaftlich ohnehin schwache Regionen vom Klimawandel am stärksten gefährdeten, zugleich am anfälligsten für klimabedingte Schäden und somit einem multiplen Stress ausgesetzt sind. Afrika wird dabei aufgrund der zahlreichen und verschiedenartigen Auswirkungen des Klimawandels und der geringen Anpassungskapazitäten daran als besonders gefährdet hervorgehoben. Die Afrikanische Entwicklungsbank beziffert die derzeitigen Kosten des Klimawandels auf drei Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung des Kontinents. Dies schließt die notwendigen und zu erwartenden Kosten für Anpassungsmaßnahmen nicht ein.<br /> Was künftige Auswirkungen des Klimawandels auf Afrika und künftige Gefährdungen betrifft, so weist der Weltklimarat für Afrika auf ein Informationsdefizit bei Niederschlagsmengen, Dürren und der Häufigkeit von tropischen Zyklonen hin. Afrikas „information gap“ hängt damit zusammen, dass es nur ein Achtel der meteorologischen Stationen pro Quadratkilometer hat, die von der Weltmeteorologischen Organisation (WMO) empfohlen werden. Vor diesem Hintergrund stellt der Spezialbericht des Weltklimarates zu „Climate Change and Water“ (2008) anhand mehrerer Niederschlagsprognosen fest, dass es höchst unterschiedliche und zum Teil widersprüchliche Vorhersagen für Afrika gibt, basierend auf den zahlreichen und unterschiedlichen Faktoren, Indikatoren und Kriterien, die den jeweiligen Projektionen zugrunde liegen. Aussagen zu künftigen Auswirkungen seien daher substantiell unsicher. Dieser wissenschaftlich fundierte Einwand darf vermutlich – cum grano salis – auch auf andere Bereiche übertragen werden, soll aber nicht missverstanden werden als Versuch, die möglichen Auswirkungen des Klimawandels in Afrika insgesamt zu verharmlosen, sondern soll deren – bis auf weiteres – teilweise hypothetischen, da hochkomplexen Charakter zum Ausdruck bringen. Nichtsdestotrotz festigt sich in der wissenschaftlichen Literatur ein gewisser Trend mit relativ belastbaren Prognosen für die Bereiche und Regionen in Afrika, die von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sein werden. Der Weltklimarat hebt in einem Spezialbericht über künftige Auswirkungen des Klimawandels folgende Bereiche für Afrika hervor: Wasser, Energie, Gesundheit, Landwirtschaft, Ökosysteme, Küstengebiete, Tourismus, Siedlungen, Industrie und Infrastruktur.&lt;ref&gt;Anton Bösl: [http://www.kas.de/namibia/de/publications/22042/ Afrika und der Klimawandel. Neues Paradigma und zentrale Herausforderung für die Entwicklungspolitik des 21. Jahrhunderts], in: AfriKAS II, Berichte, Analysen, Eindrücke aus der Konrad-Adenauer-Stiftung in Afrika, Sankt Augustin/Berlin 2010, S. 9–34.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Europäische Maßnahmen ==<br /> <br /> === Klimapolitik der Europäischen Union ===<br /> <br /> ''→ Hauptartikel: [[Klimapolitik der Europäischen Union]]'' <br /> <br /> Die [[Klimapolitik der Europäischen Union]] stellt ausdrücklich das sogenannte [[Zwei-Grad-Ziel]] in den Mittelpunkt und versucht, einen Beitrag dazu zu leisten, dass der Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur nicht über 2 Grad Celsius hinausgeht.&lt;ref&gt;{{internetquelle |autor=Oliver Geden |url=http://www.swp-berlin.org/fileadmin/contents/products/studien/2012_S12_gdn.pdf |titel=Die Modifikation des 2-Grad-Ziels. Klimapolitische Zielmarken im Spannungsfeld von wissenschaftlicher Beratung, politischen Präferenzen und ansteigenden Emissionen |zugriff=2012-08-05 |format=PDF; 454&amp;nbsp;kB}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Gesamtausstoß an Treibhausgasen in der EU soll nach geltender Rechtslage bis 2020&amp;nbsp;um 20 Prozent gegenüber dem Basisjahr 1990 gesenkt werden. Auf dieses Reduktionsziel hat sich die EU auch auf UN-Ebene verpflicht, im Rahmen des Kyoto-II-Abkommens.&lt;ref&gt;{{internetquelle |autor=Oliver Geden |url=http://www.swp-berlin.org/fileadmin/contents/products/studien/2012_S12_gdn.pdf |titel=Die Implementierung der »Kyoto-II«-Verpflichtungen in EU-Recht. Enger werdende Spielräume für eine klimapolitische Vorreiterrolle Deutschlands |zugriff=2015-04-06 |format=PDF; 101&amp;nbsp;kB}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das im Dezember 2008 verabschiedete 'Klimapaket' sieht Maßnahmen zur Intensivierung des [[EU-Emissionshandel]]s vor. Von 2013 an gilt ein gemeinsames CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Budget für alle Mitgliedstaaten. Während die (westeuropäische) Energiewirtschaft die CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Zertifikate von 2013 an bereits zu 100 Prozent ersteigern muss, werden Raffinerien, Chemieindustrie und Fluglinien noch bis 2020 teilweise kostenlos Zertifikate zugeteilt bekommen. <br /> <br /> Erstmals wurden für die nicht in den Emissionshandel einbezogenen Emissionen (Heizungen und Klima-Anlagen, Verkehr, kleine Industrieanlagen, die Dienstleistungsbranche sowie die Landwirtschaft) für jedes Land festgelegte Emissionskontingente festgelegt.&lt;ref&gt;[http://www.europarl.europa.eu/news/public/focus_page/064-35431-245-09-36-911-20080825FCS35404-01-09-2008-2008/default_p001c005_de.htm]: Website des Europäischen Parlaments: „Parlamentarische Weichenstellung für das EU-Klimaschutzpaket 2020 – Entscheidung über Lastenverteilung“ (16. Juli 2008).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Auf Initiative der Europäischen Kommission wurde auch der [[Konvent der Bürgermeister]] gegründet. Die in dem Konvent zusammengeschlossenen Kommunen haben sich das Ziel gesetzt, die CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen in ihrem eigenen Zuständigkeitsbereich um 20 % zu senken.<br /> <br /> In der EU ist v.a. der Kommissar Miguel Arias Canete für den Klimaschutz zuständig, in den internationalen Klimaverhandlungen die jeweilige Ratspräsidentschaft (2012 zunächst Dänemark, dann Zypern).<br /> <br /> Die Europäische Kommission strebt an, dass die EU den Ausstoß von Kohlendioxid bis 2020 stärker drosselt als bislang vorgesehen: Weil der Ausstoß von Treibhausgasen in der Wirtschaftskrise erheblich gesunken ist (z.&amp;nbsp;B.: 2009&amp;nbsp;um 14 % verglichen mit 2008), visiert die Kommission schärfere Emissionsziele an. Das besagt einer Mitteilung ans Europäische Parlament und die Mitgliedstaaten. Das Papier plädiert dafür, das Reduktionsziel auf 30 Prozent anzuheben; es sei „technisch machbar und ökonomisch wünschenswert.“<br /> <br /> Bis dato gilt in der europäischen Klimapolitik die Formel „20-20-20“.&lt;ref name=&quot;20-20-20&quot;&gt;{{Internetquelle | url=http://ec.europa.eu/clima/policies/package/index_en.htm | autor=Europäische Kommission | titel=The EU climate and energy package |sprache=en | datum = 2010-10-18 | zugriff=2011-12-29}}&lt;/ref&gt; Dabei sollen drei Ziele bis zum Jahr 2020 erreicht werden:<br /> * die Treibhausgas-Emissionen sollen um 20 Prozent gegenüber dem Referenzjahr 1990 sinken. Für den Fall, dass ein verbindliches internationales Klimaabkommen zustande kommt, in dem alle größeren Emittenten sowohl in Industrie- als auch in Schwellenländern eingebunden sind, bietet die EU eine noch höhere Reduzierung um 30 % an.<br /> * der Anteil erneuerbarer Energien am Energieverbrauch soll auf mindestens 20 % steigen.<br /> * der Primärenergieverbrauch soll durch eine Steigerung der Energieeffizienz um 20 % gegenüber dem für 2020 prognostizierten Niveau sinken.<br /> <br /> Die Europäische Union einigte sich am 24. Oktober 2014 auf verbindliche Klimaziele: Der Erneuerbare-Energien-Anteil im Energiemix (Strom, Heizung, Verkehr) soll in der EU im Jahr 2030 bei „mindestens 27 Prozent“ liegen; zudem ist eine Steigerung der Energieeffizienz um gleichfalls mindestens 27 Prozent vorgesehen. Die EU verpflichtet sich, bis zum Jahr 2030 ihre [[CO2]]-Emissionen um mindestens 40 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 zu reduzieren.&lt;ref&gt;[http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-10/eu-gipfel-kohle-polen Kein Klimagipfel – ein Kohlegipfel].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Deutsche Maßnahmen ===<br /> Deutschland hat sich verpflichtet, den Treibhausgas-Ausstoß bis 2020 um 40 % gegenüber 1990 zu senken, bis 2030 um 55 %, bis 2040 um 70 % und bis 2050 um 80 % bis 95 %.&lt;ref name=&quot;bmu-klimaziel&quot;&gt;[http://www.bmub.bund.de/presse/pressemitteilungen/pm/artikel/deutschland-bei-klimaschutz-zielen-2020-auf-kurs/ BMUB: ''Deutschland bei Klimaschutz-Zielen 2020 auf Kurs.'' Pressemitteilung, 2. Dezember 2011].&lt;/ref&gt; <br /> <br /> Dieses Ziel wird jedoch allen Prognosen zufolge verfehlt, soweit nicht größere politische Anstrengungen unternommen werden. In einer [[Metaanalyse]] von elf Studien stellte das [[Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg]] (2015) fest, dass bei Fortsetzung des bisherigen Trends nur eine Senkung um 33% bis 34% erreicht werden würde.&lt;ref&gt;[http://www.forschungsradar.de/metaanalysen/einzelansicht/news/klimaschutz-und-treibhausgasemissionen-in-deutschland.html Forschungsradar Energiewende: ''Klimaschutz und Treibhausgasemissionen in Deutschland.'' 2015]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der &quot;Monitoringbericht [[Energiewende]]&quot; der Bundesregierung 2014 geht übereinstimmend davon aus, dass Deutschland sein Einsparziel 2020 verfehlen wird, wenn sich die gegenwärtige Klima- und Energiepolitik nicht ändert. Die steigenden Emissionen in Deutschland sind demnach nicht auf den [[Atomausstieg]] zurückzuführen, sondern auf die Verdrängung der Erdgas-Stromerzeugung durch Stein- und Braunkohle sowie fehlende CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Reduktionen in den Bereichen Wärme, Verkehr und Industrie.&lt;ref&gt;[http://www.bundesnetzagentur.de/cln_1412/DE/Sachgebiete/ElektrizitaetundGas/Unternehmen_Institutionen/MonitoringEnergiederZukunft/ZweiterMonitoringbericht/Zweitermonitoringberichtundoeffentlichediskussion-node.html Bundesnetzagentur: ''Zweiter Monitoring-Bericht und öffentliche Diskussion'', 2014]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.agora-energiewende.de/fileadmin/downloads/publikationen/Analysen/Trends_im_deutschen_Stromsektor/Analyse_Energiewende_Paradox_web.pdf Agora Energiewende: ''Das deutsche Energiewende-Paradox: Ursachen und Herausforderungen. Eine Analyse des Stromsystems von 2010 bis 2030 in Bezug auf Erneuerbare Energien, Kohle, Gas, Kernkraft und CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen.'' Berlin 2014].&lt;/ref&gt; Noch 2011 und 2012 hatte Deutschland seine Klimabilanz verbessern können (um 2 % bzw. 2,9 %), obwohl im Jahr 2011 acht Atommeiler vom Netz gingen. Als Gründe wurden die milde Witterung sowie der dynamische Ausbau erneuerbarer Energien genannt.&lt;ref&gt;[http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-presse/2013/pd13-005_trotz_atomausstieg_klimagasausstoss_sinkt_2011_um_2_9_prozent.htm UBA: Trotz Atomausstieg: Klimagasausstoß sinkt 2011 um 2,9 Prozent. Presse-Information 05/2013], deutsches [[Umweltbundesamt (Deutschland)|Umweltbundesamt]] 2013.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-presse/2012/pdf/pd12-017_weniger_treibhausgase_mit_weniger_atomenergie.pdf Pressemitteilung], deutsches [[Umweltbundesamt (Deutschland)|Umweltbundesamt]], 2012 (PDF; 161&amp;nbsp;kB).&lt;/ref&gt; Übereinstimmend geht auch [[McKinsey &amp; Company]] in einer Studie 2014 davon aus, dass Deutschland das Klimaziel für 2020 verfehlen wird.&lt;ref&gt;[http://www.mckinsey.de/studie-viele-ziele-der-energiewende-deutschland-bis-2020-kaum-noch-erreichbar McKinsey: Studie: Viele Ziele der Energiewende in Deutschland bis 2020 kaum noch erreichbar, Sept. 2014]&lt;/ref&gt; Im [[Klimaschutz-Index]], der die Klimapolitik von 58 Staaten vergleicht, rangierte Deutschland 2014 nur auf Platz 22, während es zuvor immer unter den ersten zehn Plätzen war.&lt;ref&gt;[https://germanwatch.org/de/9554 Germanwatch: ''Deutschland nur Mittelmaß im Klimaschutz-Index.'' 8. Januar 2014].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Bundeswirtschaftsministerium|Bundeswirtschaftsminister]] [[Sigmar Gabriel]] kündigte im November 2014 an, die Kraftwerksbetreiber zu verpflichten, bis 2020 weitere 22 Mio. Tonnen CO2 zusätzlich einzusparen, um die Klimaziele zu erreichen. Dies schließe Abschaltungen ineffizienter Kohlekraftwerke ein, wobei die Betreiber selbst entscheiden könnten, welche Kraftwerke abzuschalten seien. Die Betreiber reagierten zurückhaltend auf Gabriels Pläne, verpflichteten sich jedoch zur Erreichung der Klimaziele.&lt;ref&gt;[http://www.tagesschau.de/wirtschaft/kohle-gabriel-bdi-103.html Tagesschau: ''CO2-Einsparung auch gegen Widerstand''] vom 24. November 2014.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/gabriel-neue-klimaschutzabgabe-fuer-kohlekraftwerke-geplant-a-1024554.html ''Klimaschutz: Gabriel will neue Abgabe für alte Kohlemeiler einführen'', Spiegel Online, 20.3.2015]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der [[Bundesverband Erneuerbare Energie]] betont, Deutschland müsse die [[Erneuerbare Energien|Erneuerbaren Energien]] deutlich schneller ausbauen als im Zuge der Reform des [[Erneuerbare-Energien-Gesetz]]es geplant. Halte die Bundesregierung an den geplanten jährlichen Ausbaudeckeln fest, würde das CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Minderungsziel deutlich verfehlt und lediglich eine Minderung um 29 % bis 32 % erreicht.&lt;ref&gt;[http://www.unendlich-viel-energie.de/www.unendlich-viel-energie.de/themen/politik/ipcc-klimabericht-und-monitoring-bericht-energiewende-erschienen Agentur für Erneuerbare Energie: ''IPCC-Klimabericht und Monitoring-Bericht Energiewende erschienen.'' 15. April 2014].&lt;/ref&gt; Übereinstimmend appellierten 23 europäische Umwelt- und Entwicklungshilfeverbände sowie zahlreiche Politiker und Wissenschaftler wie der ehem. Bundesumweltminister [[Klaus Töpfer]] (CDU) an die Bundesregierung, dass Deutschland wieder zu seiner Vorreiterrolle im Klimaschutz zurückfinden müsse.&lt;ref&gt;[http://www.bee-ev.de/3:1654/Meldungen/2014/Deutschland-muss-wieder-Vorreiter-im-Klimaschutz-werden.html BEE: ''Deutschland muss wieder Vorreiter im Klimaschutz werden.''] 13. April 2014.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.sueddeutsche.de/wissen/klimaschutz-deutschland-soll-wieder-vorreiter-werden-1.1827864 SZ: Deutschland soll wieder Vorreiter werden.] 26. November 2013.&lt;/ref&gt; Deutschland müsse, so der Appell, im eigenen Interesse dafür kämpfen, dass sich die EU auf ambitioniertere Klima- und Energieziele einigt, als die EU-Kommission sie derzeit für 2030 vorschlägt. Deutschland könne und müsse jetzt eine „Koalition der beim Klimaschutz willigen Staaten“ schmieden und dadurch erreichen, dass sich die EU auf drei ehrgeizige Ziele einigt: Erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Klimaschutz.&lt;ref&gt;[http://germanwatch.org/de/8076 Europäische NGOs: “It is time for Germany to start leading again”], [[Germanwatch]], 2014.&lt;/ref&gt; <br /> <br /> Nach Vorstellung des [[Weltklimabericht]]s am 31. März 2014 in Japan bestätigte Umweltministerin [[Barbara Hendricks (Politikerin)|Barbara Hendricks (SPD)]] das Reduktionsziel von 40 Prozent gegenüber 1990 erneut und kündigte ein Sofortprogramm an, damit die Klimaziele bis 2020 erreicht werden können. Von [[Cem Özdemir]], dem Vorsitzenden der Grünen Oppositionspartei, wird hingegen ein klares Signal in Richtung 100 Prozent erneuerbarer Energie von der Bundesregierung verlangt.&lt;ref&gt;[http://www.berliner-zeitung.de/politik/weltklimarat-ruft-menschen-eindringlich-zum-handeln-auf,10808018,26706260.html ''Weltklimarat ruft Menschen eindringlich zum handeln auf''], In: [[Berliner Zeitung]], 31. März 2014, abgerufen am 2. April 2014.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.greenpeace-magazin.de/aktuell/2014/03/31/weltklimarat-warnt-vor-hungersnoeten-und-buergerkriegen ''Weltklimarat warnt vor Hungersnöten und Bürgerkriegen.''] In: [[Greenpeace Magazin]], 31. März 2014, abgerufen am 2. April 2014.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Laut einer repräsentativen Umfrage von TNS Emnid erwarten 83 Prozent der Deutschen von der Kanzlerin ein stärkeres Engagement gegen den Klimawandel. Sie fordern, dass Bundeskanzlerin Merkel (CDU) sich für ein Emissionsreduktionsziel von 50 Prozent in der EU einsetzen sollte.&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/co2-deutsche-wollen-dass-sich-merkel-in-eu-fuer-klimaschutz-einsetzt-a-955870.html ''CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Reduktion: Acht von zehn Deutschen wollen schärfere Klimaziele.''] In: Der Spiegel Online, vom 27. Februar 2014.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Bereits 1995 hatte sich Deutschland auf dem [[Klimagipfel]] in [[Berlin]] verpflichtet, den Ausstoß von [[Kohlendioxid]] (CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;) bis zum Jahr 2005 um 25 % im Vergleich zu 1990 zu senken. Dieses Ziel wurde verfehlt (2005: minus 15 %) und erst 2010 erreicht.&lt;ref name=&quot;bmu-klimaziel&quot; /&gt; Hauptursache für die sinkenden Emissionen war der Zusammenbruch der kohlenstoffintensiven DDR-Industrie. Daneben spielten auch Effizienzfortschritte sowie der Ausbau [[erneuerbare Energien|Erneuerbarer Energien]] eine wesentliche Rolle. <br /> <br /> Wesentliche gesetzliche Elemente der deutschen Klimapolitik sind das [[Erneuerbare-Energien-Gesetz]], das die Erzeugung von Strom aus erneuerbarer Energie fördert und die [[Energieeinsparverordnung]], die den Bedarf an (üblicherweise [[Fossile Energie|fossil]] gedeckter) Energie bei Neubauten limitiert. [[Photovoltaikanlage]]n und kleinere [[Windenergieanlage]]n sind im Baurecht durch niedrige Auflagen bevorzugt. Hinzu kommen [[Förderprogramm]]e für bessere [[Wärmedämmung]], [[Thermische Solaranlage]]n, [[Photovoltaik]] sowie die [[Nationale Klimaschutzinitiative]]. Die Maßnahmen wurden im [[Nationales Klimaschutzprogramm|Nationalen Klimaschutzprogramm]] der [[Bundesrepublik Deutschland]] vom 18. Oktober 2000 koordiniert. Mit dem Beschluss der Bundesregierung vom 13. Juli 2005 wurde das Nationale Klimaschutzprogramm weiter fortgeschrieben.<br /> <br /> Neben zahlreichen weiteren Instituten hat auch das [[Umweltbundesamt (Deutschland)|Umweltbundesamt]] (UBA) hat ein „40-Prozent-Szenario“ entwickelt, nach dem sich 40 Prozent des CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Ausstoßes in Deutschland senken ließen. Damit würde der deutsche Beitrag zum Zwei-Grad-Ziel mit Kosten von 0,5 Prozent des deutschen [[Bruttoinlandsprodukt]]s erreicht werden. Das Szenario enthält die acht wichtigsten Maßnahmen für den Klimaschutz.&lt;ref&gt;[http://www.umweltbundesamt.de/energie/archiv/40-prozent-senkung.pdf 40-Prozent-Szenario], Umweltbundesamt (PDF; 549&amp;nbsp;kB).&lt;/ref&gt; <br /> <br /> Führende Vertreter von [[Forschung]] und [[Wirtschaft]] hatten am 3. Mai 2007 in Hamburg über eine nationale Lösungsstrategie für den Klimawandel beraten. Bis zum Herbst sollte eine konkrete [[Hightech]]-Strategie entwickelt werden. Das [[Bundesministerium für Bildung und Forschung]] stellte für die Forschung zum Klimawandel in den nächsten drei Jahren 255 Millionen Euro zur Verfügung.&lt;ref&gt;[http://archiv.bundesregierung.de/Content/DE/Archiv16/Artikel/2007/05/2007-05-03-klimaschutz-gemeinsame-aufgabe-von-forschung-und-wirtschaft.html Klimaschutz: gemeinsame Aufgabe von Forschung und Wirtschaft].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Österreichische Maßnahmen ===<br /> {{Hauptartikel|Österreichische Klimastrategie}}<br /> In [[Österreich]] wurde am 21.&amp;nbsp;März 2007 vom [[Bundesregierung (Österreich)|Ministerrat]] die ''[[Österreichische Klimastrategie]]'' beschlossen. Darin wird festgelegt, wie durch Förderung von erneuerbaren Energien und Klimaschutz-Technologien die Vorgaben des Kyoto-Protokolls bis 2012 erreicht werden sollen. Während bereits 2007 rund 2/3 der Stromerzeugung aus der [[Wasserkraft]] kamen soll bis zum Jahre 2010 die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien eine Quote von 78,1&amp;nbsp;Prozent erreichen. Der Anteil des [[Ökostrom]]s soll bis zum Jahre 2010 auf 10&amp;nbsp;Prozent erhöht werden.&lt;ref&gt;[http://www.umweltnet.at/filemanager/download/20040 Österreichische Klimastrategie 2007 Seite 33].&lt;/ref&gt; Für die Umsetzung zuständig ist das [[Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft|Lebensministerium]] mit Unterstützung des [[Umweltbundesamt (Österreich)|Umweltbundesamtes]].<br /> <br /> Am 2.&amp;nbsp;Mai 2007 hat der österreichische Ministerrat den ''[[Klimaschutz-Fonds]]'' in Höhe von 500 Millionen Euro beschlossen. Ziele des Klimaschutz-Fonds sind es, die Aktivierung des [[Öffentlicher Verkehr|öffentlichen Verkehrs]] voranzutreiben, als auch innovative Unternehmen bei der [[Forschungsförderung|Forschung]] und [[Markteinführung]] klimarelevanter Technologien finanziell zu unterstützen.&lt;ref&gt;[http://derstandard.at/Text/?id=2864879 Klimaschutz-Fonds Österreich].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Russische Maßnahmen ===<br /> <br /> Russland hat die [[Ratifizierung]] des Kyoto-Protokolls lange hinausgezögert. Erst am 4. November 2004 hat Präsident [[Wladimir Wladimirowitsch Putin|Putin]] dem Vertragswerk zugestimmt. Am 18. November 2004 hat Russland den Vereinten Nationen offiziell die Ratifizierung mitgeteilt. 90 Tage nach der Ratifizierung durch Russland, am 16. Februar 2005, ist das Kyoto-Protokoll in Kraft getreten.&lt;ref&gt;[http://www.brainyencyclopedia.com/encyclopedia/k/ky/kyoto_protocol.html#Position_of_Russia Kyoto Protocol (englisch)].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Vorhaben zum Klimaschutz ====<br /> <br /> Russland hat kein offizielles Programm zur Senkung der CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen. Kürzlich wurde jedoch ein Programm zur Senkung des Anteils von [[Öle|Öl]] und Gas bei der Erzeugung von Strom beschlossen. Bei der Stromerzeugung soll der Anteil von Kohle, Wasserkraft und [[Kernenergie|Atomenergie]] erhöht werden. Das bedeutet, dass der Anteil von Kohle auf 30 bis 35 Prozent wachsen wird. Der Anteil von Atomenergie bei der Stromerzeugung soll bis 2025 von jetzt 16 Prozent auf 25 Prozent erhöht werden. Durch russische Unternehmen werden derzeit Milliarden in erneuerbare Energien in Europa investiert. Wegen der niedrigen Strompreise rentieren sich diese Investitionen in Russland nicht.&lt;ref&gt;[http://www.lvz-online.de/thema/drt.html?p=4724_252358.html Vorhaben zum Klimaschutz], nicht mehr abrufbar.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Internationale Zusammenarbeit ====<br /> <br /> Am 8. September 2005 wurde die Erklärung von Deutschland und Russland für mehr Zusammenarbeit im Energiebereich unterzeichnet. Die verstärkte Zusammenarbeit bringt besonders in den Bereichen Energieeffizienz und erneuerbare Energien Vorteile für beide Seiten. Deutschland hat große Erfahrungen bei der effizienten Energienutzung und den erneuerbaren Energien. Russland verfügt über große, bis jetzt noch nicht genutzte Potentiale.&lt;ref&gt;[http://www.energieforum.ru/de/nachrichtenarchiv/zusammenarbeit_im_energiebereich_209.html Zusammenarbeit im Energiebereich].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der EU-Umweltkommissar [[Stavros Dimas]] und der russische Umweltminister Juri Trutnew haben am 10. Oktober 2006 in Moskau ein Abkommen über die weitere Zusammenarbeit der EU mit Russland im Umweltbereich unterzeichnet. Danach soll eine Arbeitsgruppe mit sieben Untergruppen gebildet werden. Dabei befassen sich zwei Untergruppen mit „Klimaschutz“ und „Cleaner Production und Vermeidung von Umweltverschmutzungen“.&lt;ref&gt;[http://www.umweltschutz.co.at/index.cfm/id/19574 Umweltabkommen EU-Russland]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 8. Dezember 2006 führte der Ständige Partnerschaftsrat zu Energiefragen in Moskau seine zweite Sitzung durch. Auf dieser Sitzung haben die EU und Russland eine stärkere Zusammenarbeit bei der Verbesserung der Energieeffizienz vereinbart. Dabei geht es um Energieeinsparungen bis 2020 von rund 400 Millionen Tonnen Öläquivalent.&lt;ref&gt;[http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/06/1715&amp;format=HTML&amp;aged=0&amp;language=DE&amp;guiLanguage=en Russland und die EU werden gemeinsam die Energieeffizienz fördern].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Erneuerbare Energien ====<br /> <br /> Ein vom Industrie- und Energieministerium gemeinsam mit dem Unternehmen RAO EES ausgearbeitetes Gesetzesprojekt zur Unterstützung von erneuerbaren Energien in Russland soll noch bis Ende 2007 von der [[Duma]] beraten und verabschiedet werden. Durch das Gesetz soll der Anteil der erneuerbaren Energien an der Gesamtproduktion bis 2015 auf drei bis fünf Prozent und bis 2020 auf zehn Prozent erhöht werden. Bei den erneuerbaren Energien haben in Russland die [[Windenergie]] und kleine [[Wasserkraftwerk]]e die größten Perspektiven.&lt;ref&gt;[http://www.energieforum.ru/de/nachrichtenarchiv/gesetz_’ber_alternative_energien_bis_jahresende_geplant_361.html Gesetz für erneuerbare Energien].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die [[Biomasse]]nutzung wird durch den russischen Staat gefördert. Das Programm zur Biomassenutzung soll staatliche und private Unternehmen zur Nutzung von [[Bioenergie]]quellen motivieren und die [[Raffination|Veredlung]] der Biomasse zu fördern. Dazu werden u. a. für die Unternehmen [[Steuervergünstigung]]en gewährt, die [[Biokraftstoff]]e herstellen.&lt;ref&gt;[http://www.energieforum.ru/de/nachrichtenarchiv/bioenergie_in_russland_192.html Bioenergie in Russland].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Russland wird bald wichtiger Hersteller von [[Bioethanol]]. In Russland werden mehrere Produktionsanlagen für Bioethanol gebaut. So wird beispielsweise im [[Wolgograd]]er Gebiet bis 2008 ein Projekt fertiggestellt, dessen Kosten sich auf 500 Millionen US-Dollar belaufen.&lt;ref&gt;[http://www.energieforum.ru/de/nachrichtenarchiv/russland_bald_wichtiger_hersteller_von_bioethanol_252.html Herstellung von Bioethanol].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Alternative Kraftstoffe ====<br /> <br /> Die russische [[Landwirtschaft]] wird von [[Dieselkraftstoff|Diesel]] auf [[Erdgas]] umgestellt. Es gibt bereits Programme zur Nutzung von Erdgas für Lastkraftwagen und Traktoren. Erdgas hat als [[Kraftstoff]] die besten Perspektiven für die russische Landwirtschaft. Für die Landwirte gibt es zur Finanzierung [[Leasing]]-Modelle und staatliche Unterstützungen.&lt;ref&gt;[http://www.energieforum.ru/de/nachrichtenarchiv/alternative_kraftstoffe_190.html Alternative Kraftstoffe].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Schweizer Maßnahmen ===<br /> ==== Klimaschutz-Index 2006/2007 ====<br /> <br /> Beim Klimaschutz-Index 2006 lag die [[Schweiz]] auf Platz 12 von 53 untersuchten Staaten. Beim Klimaschutz-Index 2007 (Stand 13. November 2006) liegt die Schweiz auf Platz 10 von 56 untersuchten Staaten. (Siehe Quellen: Klimaschutz-Index 2007)<br /> <br /> ==== CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Gesetz ====<br /> <br /> Das [[Bundesgesetz über die Reduktion von CO2-Emissionen|Bundesgesetz über die Reduktion von CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen]] (CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Gesetz)&lt;ref&gt;[http://www.admin.ch/opc/de/classified-compilation/20091310/index.html ''Bundesgesetz über die Reduktion von CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen''], auf [[admin.ch]]. Abgerufen am 8. September 2013.&lt;/ref&gt; ist das Kernstück der schweizerischen Klimapolitik. Damit will die Schweiz auf die Globale Erwärmung reagieren. Das CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Gesetz trat am 1. Mai 2000 in Kraft. Durch das CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Gesetz hat die Schweiz verbindliche Ziele für die Reduktion von CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; festgelegt. Damit setzt die Schweiz die internationalen Verpflichtungen um, die sie gemeinsam mit 180 weiteren Staaten in der internationalen Klimarahmenkonvention eingegangen ist.<br /> <br /> Durch das CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Gesetz hat sich die Schweiz verpflichtet, die CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen bis 2010&amp;nbsp;um 10 Prozent unter das Niveau von 1990 zu senken. Dieses Ziel soll besonders durch Maßnahmen der Umwelt-, [[Energiepolitik|Energie]]-, [[Verkehrspolitik|Verkehrs]]- und [[Finanzpolitik]] erreicht werden. Ergänzt werden soll dies durch freiwillige Maßnahmen von Unternehmen und Privaten. Zur Unterstützung hat der [[Bundesrat (Schweiz)|Bundesrat]] der Schweiz das Programm EnergieSchweiz verabschiedet.&lt;ref&gt;[http://www.parlament.ch/do-co2 CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Gesetz].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Programm EnergieSchweiz ====<br /> <br /> Das Programm EnergieSchweiz ist ein wichtiger Bestandteil der Schweizer Energie- und Klimapolitik. Es steht in enger Verbindung mit den anderen Gesetzen wie dem [[Energiegesetz (Schweiz)|Energiegesetz]], dem [[Stromversorgungsgesetz]], dem CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Gesetz, der [[CO2-Abgabe (Schweiz)|CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Abgabe]], dem [[Klimarappen]] auf Kraftstoffen und dem Gesetz über die [[Mineralöl]]steuer.<br /> <br /> Das Programm EnergieSchweiz verfolgt die Ziele:<br /> <br /> * Senkung des Verbrauchs an fossilen Energien und der CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen um 10 Prozent bis 2010 gegenüber 1990<br /> * Begrenzung des [[Elektroenergie]]verbrauchs auf eine Steigerung von höchstens 5 Prozent bis 2010<br /> * Fortbestehen der Wasserkraft zur Erzeugung von Strom und volle Nutzung des [[Produktionspotenzial]]s der Wasserkraft<br /> * Erhöhung des Anteils der neuen erneuerbaren Energien um 1 Prozent an der Erzeugung von Strom und um 3 Prozent an der Wärmeerzeugung<br /> <br /> Eine Vielzahl von [[Produkt (Wirtschaft)Produkten]] auf allen Ebenen und in allen Landesteilen unterstützt die Erreichung der Ziele. Ebenso gibt es viele Aktivitäten der Partner unter dem [[Qualität]]ssiegel von EnergieSchweiz.<br /> <br /> Die erste Etappe 2001–2005 hat das Programm EnergieSchweiz erfolgreich abgeschlossen. In der zweiten Etappe 2006–2010 soll die Wirkung um 25 Prozent gesteigert werden. Dabei sollen die Kräfte auf die Bereiche konzentriert werden, in denen die größten Potentiale für mehr Energieeffizienz und erneuerbare Energien liegen:<br /> <br /> * [[Gebäude]]modernisierung<br /> * erneuerbare Energien<br /> * energieeffiziente [[Gerät]]e und [[Motor]]en<br /> * rationelle Energie- und [[Abwärme]]nutzung in der Wirtschaft<br /> * energieeffiziente und emissionsarme [[Mobilität]]&lt;ref&gt;[http://www.bfe.admin.ch/energie/00458/index.html?lang=de&amp;dossier_id=00720 Programm EnergieSchweiz]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Weitere Maßnahmen ====<br /> <br /> Die [[Lenkungsabgabe (Schweiz)|Lenkungsabgabe]] verfolgt das Ziel, das Verhalten der Abgabepflichtigen in der Schweiz in die Richtung Klimaschutz zu lenken. Sie wird auf Brennstoffen, [[Flüchtige organische Verbindungen|flüchtigen organischen Verbindungen]] sowie Heiz- und Kraftstoffen mit hohem [[Schwefel]]gehalt erhoben.<br /> <br /> Die [[Lenkungsabgabe (Schweiz)#CO2-Abgabe auf Brennstoffe|CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Abgabe auf Brennstoffe]] ist eine neue Form der [[Abgabe]] in der Schweiz. Sie ist ein [[marktwirtschaft]]liches Lenkungsinstrument, das über [[Preis (Wirtschaft)|Preisanreize]] den Verbrauch fossiler Brennstoffe senken soll.<br /> <br /> Der Klimarappen auf Kraftstoffen ist eine freiwillige Maßnahme der [[Erdöl]]branche der Schweiz. Der Klimarappen ist eine Abgabe auf alle [[Motorenbenzin|Benzin]]- und Dieselimporte in einer Höhe von 1,3 bis 1,9 Rappen je Liter.<br /> <br /> ==== KlimaBündnis-Städte Schweiz ====<br /> <br /> 21 Städte in der Schweiz haben sich zur Plattform [[KlimaBündnis-Städte Schweiz]] (KBSS) zusammengeschlossen. Sie wollen gemeinsam eine aktive Klimapolitik ausüben und die indigenen Völker der [[Regenwald|Regenwälder]] in Bezug auf eine nachhaltige Nutzung ihrer Lebensräume unterstützen.<br /> <br /> === Maßnahmen des Vereinigten Königreichs ===<br /> ==== Erfüllung der Verpflichtungen im Kyoto-Protokoll ====<br /> <br /> Das [[Vereinigtes Königreich|Vereinigte Königreich]] hat das Kyoto-Protokoll am 29. April 1998 unterzeichnet. Die Ratifizierung erfolgte am 31. Mai 2002.&lt;ref&gt;[http://maindb.unfccc.int/public/country.pl?country=GB United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland (englisch)].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das Vereinigte Königreich hat sich im Kyoto-Protokoll verpflichtet, die Treibhausgas-Emissionen bis 2012&amp;nbsp;um 12,5 Prozent zu senken. Im Jahr 1990 betrugen die Treibhausgas-Emissionen 776,1 Millionen Tonnen CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Äquivalent, im Jahr 2004 665,3 Millionen Tonnen CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Äquivalent. Das bedeutet, dass die Treibhausgas-Emissionen in diesem Zeitraum um 14,3 Prozent gesunken sind.&lt;ref name=&quot;GHG DATA 2006&quot; /&gt;<br /> <br /> ==== Klimaschutz-Index 2006/2007 ====<br /> <br /> Das Vereinigte Königreich ist die Nation mit dem achtgrößten CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Ausstoß der Welt. Beim Klimaschutz-Index 2006 lag das Vereinigte Königreich auf Platz 3 von 53 untersuchten Staaten. Beim Klimaschutz-Index 2007 liegt das Vereinigte Königreich auf Platz 2 von 56 untersuchten Staaten.<br /> <br /> Der Anteil an den weltweiten CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen betrug nach dem Klimaschutz-Index 2006 2,2 Prozent. Nach dem Klimaschutz-Index 2007 (Stand 13. November 2006) beträgt der Anteil 2,02 Prozent. Beim G8+5-Klimaschutz-Index (13 Teilnehmerstaaten des [[G8-Gipfel in Heiligendamm 2007|G8-Gipfels 2007]]) liegt das Vereinigte Königreich auf Rang 2 mit einer Punktzahl von 6,99. (Siehe Quellen: Klimaschutz-Index 2007)<br /> <br /> ==== Positionen zum Klimaschutz ====<br /> <br /> In seinem Vorwort zum im März 2006 veröffentlichten Klimawandel-Programm 2006 erklärte der britische Premierminister [[Tony Blair]], der Klimawandel sei wahrscheinlich die größte langfristige Herausforderung, der die Menschheit gegenüberstehe. Das sei der Grund dafür, warum er diese Herausforderung als eine der höchsten Prioritäten, sowohl für das Vereinigte Königreich als auch international, für seine Regierung eingestuft habe.&lt;ref&gt;{{Webarchiv | url=http://www.defra.gov.uk/environment/climatechange/uk/ukccp/pdf/ukccp06-all.pdf | wayback=20060524100914 | text=Climate Change The UK Programme 2006 S. iii (englisch)}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die britische Außenministerin [[Margaret Beckett]] sagte am 21. September 2006 in New York beim Treffen des Rates für Auswärtige Beziehungen:<br /> <br /> Der Klimawandel sei ein globales Problem mit verheerenden weltweiten Auswirkungen. Das sei der Grund dafür, dass sich ihr Ministerium auf diesem Gebiet engagiere. Dies sei auch der Grund, dass das Vereinigte Königreich den Klimaschutz zu einer seiner zehn strategischen internationalen Prioritäten erklärt hat.&lt;ref&gt;[http://www.british-embassy.de/de/news/items/060921a.htm &quot;Der Klimawandel ist ein Problem von heute, nicht von morgen&quot;].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Regierung des Vereinigten Königreichs behauptete im Mai 2007, die Stromversorgung Großbritanniens könne nur mit neuen [[Kernkraftwerk]]en gesichert werden. Dahinter verbirgt sich besonders die Angst der Abhängigkeit vom russischen Gas. Das veröffentlichte Strategiepapier „Energy White Paper“ schließt ein eindeutiges Bekenntnis zur Kernenergie ein, woraus sich der Neubau von Kernkraftwerken ergibt.&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,484507,00.html Blair-Regierung setzt auf neue Kernkraft].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 26. Juli 2007 erklärte der britische Umweltminister Phil Woolas gegenüber dem Parlament, durch die Klimawandel-Vereinbarungen würde die Senkung der CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen in einer Vielzahl von energieintensiven [[Wirtschaftssektor|Sektoren]] fortgesetzt werden. Die Klimawandel-Vereinbarungen seien freiwillige Vereinbarungen mit 51 energieintensiven Sektoren, die ungefähr 10.000 Einrichtungen abdecken. Die Betreiber dieser Einrichtungen würden einen ermäßigten Satz (20 Prozent) der Klimawandel-Abgabe zahlen, um als Gegenleistung anspruchsvolle Energieeffizienz-Ziele zu erreichen.&lt;ref&gt;[http://www.defra.gov.uk/news/2007/070726b.htm Government and business working together to cut emissions: Woolas (englisch)].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Eine einflussreiche Gruppe von Mitgliedern der Legislative des Vereinigten Königreichs erklärte am 3. August 2007, der Plan des Vereinigten Königreichs, durch Gesetze verbindliche Grenzen für die Treibhausgas-Emissionen zu setzen, gehe nicht weit genug. Es sei versäumt worden, die schnell wachsende [[Luftfahrt]]branche miteinzubeziehen. Dadurch würde die Glaubhaftigkeit der geplanten Gesetze – die in ihrer Art die ersten der Welt seien – untergraben.&lt;ref&gt;[http://www.planetark.com/dailynewsstory.cfm/newsid/43470/story.htm British Climate Law Should Go Further, Lawmakers Say].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Übersichten ====<br /> <br /> Die [[Synthese]] der Klimawandel-Politik des Vereinigten Königreichs beruht auf einer ausführlichen Hintergrund[[analyse]]. Auf dieser Grundlage wird eingeschätzt, ob neue Strategien, die als Teil des Überprüfungsprozesses untersucht wurden, in das neue Programm einbezogen werden können.&lt;ref&gt;{{Webarchiv | url=http://www.defra.gov.uk/environment/climatechange/uk/ukccp/pdf/synthesisccpolicy-appraisals.pdf | wayback=20070205180241 | text=''Synthesis of Climate Change Policy – Appraisals''}} (PDF, englisch).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das Klimawandel-Strategiesystem erklärt im Rahmen eines Entwurfs die Strategie des Vereinigten Königreichs zum Erreichen der anspruchsvollen Ziele. Das System zeigt, dass die inländische Politik Teil einer internationalen Strategie zur Gestaltung einer weltweiten CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-armen Wirtschaft ist.&lt;ref&gt;{{Webarchiv | url=http://www.defra.gov.uk/environment/climatechange/uk/legislation/pdf/CCBill-Strategy.pdf | wayback=20070626181646 | text=Climate Change Strategic Framework (englisch)}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das „Energy White Paper“ vom Mai 2007 dient als Strategiepapier des Vereinigten Königreichs dazu, den Herausforderungen der Energie gerecht zu werden.<br /> <br /> Energie wird in fast allen Situationen des Lebens benötigt. Energie ist erforderlich für den Erfolg der Wirtschaft. Es gibt zwei langfristige Herausforderungen der Energie:<br /> <br /> * Bremsen des Klimawandels durch die Reduzierung der CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen sowohl innerhalb des Vereinigten Königreichs als auch weltweit;<br /> * Garantie einer sicheren, umweltfreundlichen und kostengünstigen Energie, um zunehmend von importierten Brennstoffen unabhängig zu werden.&lt;ref&gt;[http://www.dtistats.net/ewp/ewp_full.pdf ''Meeting the Energy Challenge – A White Paper on Energy''] (PDF).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Erhöhung der Energieeffizienz ist eine der wichtigsten Maßnahmen zur Reduzierung der CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen. Sie spiegelt sich im „UK Energy Efficiency Action Plan 2007“ wider.<br /> <br /> Die Erhöhung der Energieeffizienz hat bereits in der Vergangenheit einen bedeutenden Beitrag für das Energiesystem des Vereinigten Königreichs und die Erreichung der Klimaschutzziele geleistet. Die Energieeinsparungsstrategien und Maßnahmen, die im „UK Energy Efficiency Action Plan 2004“ und im Klimawandel- Programm umgesetzt wurden, führten zu bedeutenden Einsparungen. Die kürzlich angekündigten Maßnahmen im „Energy White Paper“ werden die Stimulierung der Energieeffizienz in Unternehmen, im öffentlichen Bereich und in Haushalten fortsetzen.&lt;ref&gt;{{Webarchiv | url=http://www.defra.gov.uk/environment/climatechange/uk/energy/pdf/action-plan-2007.pdf | wayback=20070927000815 | text=UK Energy Efficiency Action Plan 2007 (englisch)}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die [[Abfall]]strategie des Vereinigten Königreichs stellt sich das Ziel, den Abfall durch die Herstellung von Erzeugnissen mit weniger Naturressourcen zu reduzieren. Die meisten Erzeugnisse sollten wiederverwendet oder ihre [[Rohstoff]]e [[Recycling|recycelt]] werden. Energie sollte – wo es möglich ist – aus anderen Abfällen gewonnen werden. Für eine kleine Menge von Reststoffen sind [[Deponie|Mülldeponien]] erforderlich.&lt;ref&gt;{{Webarchiv | url=http://www.defra.gov.uk/environment/waste/strategy/strategy07/pdf/waste07-strategy.pdf | wayback=20070626091103 | text=Waste Strategy for England 2007 (englisch)}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Maßnahmen ====<br /> <br /> Das Klimawandel-Programm 2006 des Vereinigten Königreichs schließt eine Strategie zur Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen ein. Diese Strategie enthält folgende Kapitel:<br /> <br /> * Die höchste Priorität der Regierung hat die Erreichung der rechtsverbindlichen Ziele des Kyoto-Protokolls. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass größere Emissionsreduzierungen möglich sind. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Regierung und die dezentralen Verwaltungen das Ziel vereinbart haben, die CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen um 20 Prozent bis 2010 gegenüber dem Niveau von 1990 zu senken. Dabei ist sicherzustellen, dass das Vereinigte Königreich die beispielhafte Führung beim Klimawandel fortsetzt und den Übergang zu einer „Niedrig-Kohlenstoff-Wirtschaft“ beginnt.<br /> * Der kürzliche Anstieg der weltweiten Energiepreise und besonders ihre Auswirkungen auf die entsprechenden Preise für Kohle und Gas haben im Vereinigten Königreich in letzter Zeit zu einer Zunahme der CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen geführt. Einige Strategien zur Bekämpfung des Klimawandels beziehen Vorauskosten ein, aber langfristig können sie zu bedeutenden Einsparungen bei den Energiekosten führen. Die Regierung hat dafür eine Anzahl von Zielen zusammengefasst und den richtigen Ausgleich ausgehandelt, wenn Entscheidungen getroffen werden.<br /> * Das Klimawandel-Programm beruht auf einer Anzahl von Grundsätzen:<br /> ** das Erfordernis, ausgeglichene Lösungsvorschläge mit allen Zuständigkeitsbereichen und allen Teilen des Vereinigten Königreichs zu übernehmen;<br /> ** das Erfordernis der Absicherung, und wo es möglich ist, einer Aufwertung, der [[Wettbewerbsfähigkeit]] des Vereinigten Königreichs, der Ermutigung zu technischen Innovationen, der Förderung der gesellschaftlichen Einbeziehung und Minderung der Schädigung der Gesundheit;<br /> ** das Erfordernis der Konzentration auf flexible und kosteneffektive Strategiealternativen, die zusammenarbeiten, um ein ganzheitliches Paket zu entwickeln;<br /> ** das Erfordernis, eine langfristige Betrachtung vorzunehmen, die Ziele über die erste Kyoto-Verpflichtungsperiode hinaus im Auge zu behalten; und<br /> ** das Erfordernis, die Programme zu beobachten.<br /> * Die bestehenden Strategien gewährleisten, dass die Verpflichtung des Vereinigten Königreichs unter dem Kyoto-Protokoll eingehalten wird. Es muss jedoch mehr getan werden, um das nationale Ziel zu erreichen. Es wird erwartet, dass die neuen Maßnahmen im Programm zu einer weiteren Reduzierung von sieben bis zwölf Megatonnen CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; bis 2010 führen werden. Das soll erreicht werden bei einer Gesamtreduzierung von 15 bis 18 Prozent bis 2010. Der Bereich ist durch die EU-Emissionshandels-Richtlinie ausgewiesen, auf deren Grundlage die jetzige Beratung begonnen wird. Die Endfassung für den nationalen Aufteilungsplan wird im Sommer beschlossen, wenn der Plan der [[EU-Kommission]] vorgeschlagen werden soll.<br /> * Im Energiebericht an den Premierminister wird darüber informiert, wie die langfristigen Ziele verwirklicht werden können, die im „Energy White Paper“ abgesteckt sind, wie beispielsweise die Reduzierung der CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen um 60 Prozent bis 2050. Verschiedene laufende Prozesse, wie beispielsweise die Überprüfung von vorhandenen Gebäuden, werden eine wichtige Rolle spielen. Das Programm macht auch einige Ideen für zusätzliche Kohlenstoffspeicherungen zu seiner eigenen Sache.<br /> * Die nächsten sechs Kapitel des Programms stecken die Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen in umfassenden Sektoren ab: Energieversorgung, Industrie, Verkehr, Hauswirtschaft, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Bodenmanagement sowie Regierung und Kommunalverwaltung.<br /> * Das „Bringing it all together“-Kapitel fasst alle Maßnahmen zusammen, die Bestandteil des Klimawandel-Programms sind, und gibt einen Hinweis über den Fortschritt, den die Regierung bis 2010 gegenüber ihren Verpflichtungen unter dem Kyoto-Protokoll und dem inländischen CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Ziel erwartet.<br /> * Mit dem Programm hat die Regierung nicht das letzte Wort gesprochen. Die Regierung wird die Strategie unter Kontrolle behalten. Eingeführt wird ein neuer alljährlicher Bericht an das Parlament. Dieser Bericht enthält Informationen über das Niveau der Treibhausgas-Emissionen im Vereinigten Königreich und empfiehlt Schritte, die unternommen werden müssen, um die Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren. Der Bericht wird auch einen vorausschauenden Arbeitsplan für das folgende Jahr abstecken. Der wirtschaftliche Überblick des Klimawandels wird bei neuen Angeboten für die Einführung eines „Kohlenstoffhaushalts“ ebenso berücksichtigt. Die Analyse wird Impulse für den Energiebericht geben.<br /> * Bei der Entwicklung der Maßnahmen im Klimawandel-Programm hat die Regierung die Prinzipien einer besseren Regulierung berücksichtigt. Das bedeutet, dass das Programm so gestaltet ist, dass seine Ziele mit einem Minimum an zusätzlich regelnden Belastungen erreicht werden können. Bewertungen von individuellen Strategien werden außerdem als Optionen zur Vereinfachung der Gestaltung berücksichtigt, ebenso wie Ideen für die Reduzierung der administrativen Belastungen.<br /> * Der ständige Überblick über die [[Luftqualität]]sstrategie zur Reduzierung der [[Luftverschmutzung]] hat auch die Einwirkung der Strategien und Maßnahmen bei den Treibhausgasen berücksichtigt. Die kritische Betrachtung des Klimawandel-Programms hat auch zu einer gleichartigen Herangehensweise geführt, Maßnahmen zu identifizieren, die gewisse Luftqualitätsvorteile aufweisen. Auf lange Sicht werden zwei Strategien synergisch zusammenarbeiten.<br /> * Ein Hauptbestandteil der Strategie des Vereinigten Königreichs ist die Einbeziehung aller Teile der Gesellschaft in den Kampf gegen den Klimawandel. Die Regierung ist verpflichtet, das Bewusstsein zu erhöhen, sich im erforderlichen Maße mit dem Klimawandel auseinanderzusetzen, mit den Organisationen wie beispielsweise dem Energieeinsparungskonzern und dem Kohlenstoffkonzern zusammenzuarbeiten, um die einzelnen Menschen und die Unternehmen zu ermutigen, bei der Reduzierung ihrer Treibhausgas-Emissionen aktiv zu werden.&lt;ref&gt;{{Webarchiv | url=http://www.defra.gov.uk/environment/climatechange/uk/ukccp/pdf/ukccp06-all.pdf | wayback=20060524100914 | text=''Climate Change – The UK Programme 2006'', S. 30–31}} (PDF, englisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das Umweltministerium des Vereinigten Königreichs hat am 13. März 2007 einen Gesetzentwurf vorgelegt, in dem sich das Vereinigte Königreich als erstes Land verpflichten soll, einen festgelegten Stufenplan zur Senkung der Treibhausgas-Emissionen einzuhalten. Danach sollen die CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen bis zum Jahr 2020&amp;nbsp;um 26 bis 32 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 gesenkt werden.&lt;ref&gt;[http://www.faz.net/s/RubC5406E1142284FB6BB79CE581A20766E/Doc~EC25E42BB21D7402E94D4AC8A2158A08E~ATpl~Ecommon~Scontent.html ''Klimaschutz: Großbritannien will Vorreiter im Umweltschutz sein''], [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]], 13. März 2007.&lt;/ref&gt; 2008 wurde schließlich der „Climate Change Act“ beschlossen, der das Land im Endeffekt zu einer Reduktion des Treibhausgasausstoßes um 80 Prozent bis 2050 gesetzlich verpflichtet. Eine unabhängig Klima-Kommission wurde zur Überwachung des Gesetzes eingerichtet.&lt;ref&gt;WWF-Magazin 3/09, sowie http://www.wwf.de/klimaschutzgesetz&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Emissionshandel ====<br /> <br /> Vor der Einführung des EU-Emissionsrechtehandelsystems gehörten die britischen Emissionshandelsprojekte zur Strategie des Vereinigten Königreichs zur Senkung der Treibhausgas-Emissionen. Diese Projekte sollten die beiden Hauptpfeiler des Emissionshandelssystem des Vereinigten Königreichs, die Climate Change Agreement und die Direct Participation ergänzen.&lt;ref&gt;[http://www.bwplus.fzk.de/berichte/SBer/ZO3K23006SBer.pdf Klimaschutz in Baden-Württemberg: Chancen und Möglichkeiten nationaler Projekte].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Es wird ein neues Emissionshandelssystem für das Vereinigte Königreich vorgeschlagen. Das vorgeschlagene System ist ein Obergrenzen- und Handelssystem für große nicht energieintensive Unternehmen, die derzeit nicht durch andere zentrale Nicht-Haushalts-Klimastrategien abgedeckt sind, einschließlich des EU-Emissionsrechtehandelssystems und der Klimawandel-Vereinbarung. Die Beteiligten sind einer oberen Begrenzung der gesamten Emissionen, im Zusammenhang mit der Nutzung von [[Elektrizität]] und Kraftstoff, unterworfen. Darüber hinaus dürfen die Organisationen mit [[Emissionsrecht]]en handeln.&lt;ref&gt;{{Webarchiv | url=http://www.defra.gov.uk/environment/climatechange/uk/business/crc/pdf/nera-enviros-report-060428.pdf | wayback=20070926222857 | text=Options for the Implementation of a New Mandatory UK Emissions Trading Scheme S. 1 (englisch)}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das Vereinigte Königreich hat einen staatlichen Emissionshandelsfonds ins Leben gerufen, um die Verpflichtung, Emissionen auszugleichen, die sich aus dienstlichen und ministeriellen Flugreisen ergeben, zu erfüllen. Diese Verpflichtung wurde durch den Premierminister abgegeben, als Teil einer größeren Strategie zur nachhaltigen Entwicklung, die im März 2005 herausgebracht wurde.&lt;ref&gt;[http://www.defra.gov.uk/environment/climatechange/uk/carbonoffset/government.htm UK Developing Government Carbon Offsetting Fund (englisch)].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die britische Ministerin für Klimawandel, Biodiversität und Abfall [[Joan Mary Ruddock]] hat am 13. Juli 2007 einen freiwilligen Leitfaden der besten Methoden für die Emissionshandelsbranche angekündigt. Der Leitfaden wird von der Emissionshandelsbranche, den Unternehmen, den Umweltschutzorganisationen und anderen nachdrücklich unterstützt.&lt;ref&gt;[http://www.defra.gov.uk/news/latest/2007/climate-0713.htm Code of Best Practice for the carbon offsetting industry (englisch)].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 23. Juli 2007 erklärte ein Umweltausschuss des britischen Parlaments, der Emissionshandel müsse eine bedeutende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel spielen, wobei vordringlich Verfahrensregeln gebraucht würden.<br /> <br /> Der freiwillige Emissionshandel erfordere, dass Einzelpersonen und Gesellschaften unterschiedlich für die Senkung der Treibhausgas-Emissionen bezahlt werden müssten. Dies sei nicht geregelt und so unterschiedlich gegenüber einem obligatorischen internationalen System unter dem Kyoto-Protokoll.&lt;ref&gt;[http://www.planetark.com/dailynewsstory.cfm/newsid/43236/story.htm ''Carbon Offsetting Needs Code of Practice – UK Report''] (PDF, englisch).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Clean Development Mechanism (CDM) und Joint Implementation (JI) ====<br /> <br /> Das Department für Umwelt, Ernährung und ländliche Angelegenheiten fungiert als ''Designated National Authority (DNA)'' [zuständige nationale Aufsichtsbehörde] des Vereinigten Königreichs für CDM. Die DNA funktioniert als einfaches Verfahren für die Ausgabe der Zulassung zur freiwilligen Teilnahme für künftige Projektteilnehmer.&lt;ref&gt;[http://www.defra.gov.uk/environment/climatechange/internat/kyotomech/cdm.htm ''Kyoto Mechanisms – Clean Development Mechanism''] (englisch).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das Department für Umwelt, Ernährung und ländliche Angelegenheiten ist der ''Designated Focal Point (DFP)'' [zuständige Zentralstelle] des Vereinigten Königreichs für JI. Die Regierung genehmigt derzeitig nicht die JI-Projekte im Vereinigten Königreich. Sie kann aber Genehmigungen an die Firmen des Vereinigten Königreichs ausgeben, die an ausländischen JI-Projekten teilnehmen möchten.&lt;ref&gt;[http://www.defra.gov.uk/environment/climatechange/internat/kyotomech/ji.htm Kyoto Mechanisms: Joint Implementation (englisch)].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die DNA veröffentlicht die Liste der Projekte, die die Genehmigung des Vereinigten Königreichs für die Teilnahme am CDM erhalten haben.&lt;ref&gt;[http://www.defra.gov.uk/environment/climatechange/internat/kyotomech/documents/cdm-dna-approvals.pdf List of Projects with UK Approval of Participation (englisch)].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In dem Bestreben, Erfahrungen auszutauschen und die Partnerschaft zwischen [[Ägypten]] und den britischen Unternehmen auf dem Gebiet des CDM zu verstärken, hat sich das britisch-ägyptische Klimawandel-Seminar auf finanzielle Strukturen, Technologien und Beratungsdienste für lokale CDM-Projekte konzentriert.<br /> <br /> Der ägyptische Minister für Umweltangelegenheiten, Maged George, sagte, dass das Seminar, das von der britischen Botschaft in Kairo organisiert wurde, eine große Chance sei, eine erfolgreiche Partnerschaft und Kooperation mit dem Vereinigten Königreich zu verwirklichen. Weiterhin sagte er, das Vereinigte Königreich werde als eines der größten Länder angesehen, die erfolgreich CDM-Projekte einführen und unterstützen.&lt;ref&gt;[http://www.dailystaregypt.com/article.aspx?ArticleID=5010 CDM projects face to reduce harmful emissions (englisch)].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das Projekt ''Capacity Building on Implementation CDM in [[Guizhou]]'' [Kapazitätsbildung durch Inbetriebnahme von CDM in Guizhou] (China) erhält nachdrückliche Unterstützung von in Beziehung stehenden Politikern. Nationale Führungskräfte Chinas und der britische Generalkonsul haben ebenfalls bei der Projektförderung und der Verbindung der Projektaktivitäten mit anderen zusammenhängenden Aktivitäten des britischen Generalkonsuls geholfen. In Guizhou hat sich ein [[Marktpotenzial|Marktpotential]] zur Entwicklung von CDM-Projekten etabliert.&lt;ref&gt;[http://www.uk.cn/bj/aboutnew_index.asp?menu_id=558&amp;artid=2291 Key Achievements of the CCE projects in China (englisch)].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In vielen Ländern treibt die Regierung die Entwicklung von Klimawandel-Unternehmen voran. Im Vereinigten Königreich liegt die Initiative beim privaten Sektor, wobei dieser jedoch von der Regierung unterstützt wird. Als ein Teil dieser Unterstützung organisiert das ''Climate Change Projects Office (CCPO)'' [Klimawandel-Projekte-Behörde] Handelsvertretungen für die Schlüsselstaaten, die CDM-Projekte unter dem Kyoto-Protokoll ausrichten können.<br /> <br /> Die letzte Mission erfolgte nach [[Südamerika]] mit Ereignissen in [[Chile]], [[Argentinien]] und [[Brasilien]]. Auf Grund ihrer Größe und des Profils ihrer Wirtschaftssysteme bestehen in China und Indien die größten Interessen für CDM. Im Vereinigten Königreich gibt es jedoch unter den Investoren für den Klimawandel ein wachsendes Interesse für [[Lateinamerika]] im Allgemeinen und für Südamerika im Besonderen.&lt;ref&gt;[http://www.eisu.org.uk/files/EOO_Issue%2014_Summer%202006.pdf Trade Mission to South America S. 6 (englisch)]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Umweltminister Phil Woolas hat am im Juli 2007 die Stadt [[London]] aufgefordert, mit der Regierung in der Richtung zusammenzuarbeiten, mehr faire Investitionen in umweltverträgliche Entwicklungstechnologien in den Entwicklungsländern, besonders in [[Afrika]], zu tätigen.<br /> <br /> In einer Ansprache auf einer Großstädtekonferenz zu den Themen CDM und weltweiter Emissionsmarkt sagte Woolas, London sei das unbestrittene Zentrum des CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Marktes. Er betonte, die Stadt müsse eine Hauptrolle in einem kritischen Stadium des Marktes spielen.&lt;ref&gt;[http://www.defra.gov.uk/news/latest/2007/climate-0719.htm London urged to join government to deliver low carbon energy for Africa (englisch)].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Internationale Zusammenarbeit ====<br /> <br /> Das Vereinigte Königreich und Deutschland wollen die Zusammenarbeit bei der [[Klimaforschung]] erweitern. Das wurde im November 2004 auf der deutsch-britischen Klimakonferenz anlässlich des Besuchs der Queen in Berlin festgelegt. Wichtige Themen der Zukunft sind eine verbesserte Anpassung an die derzeitigen Klimatrends und die extremen Wetterereignisse.&lt;ref&gt;[http://www.innovationsreport.de/html/berichte/umwelt_naturschutz/bericht-35669.html Deutsch-Britische Klimakonferenz anlässlich des Besuchs der Queen in Berlin].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Schwerpunkte der internationalen Zusammenarbeit sind:<br /> <br /> * Aufbau auf den Fortschritt, der auf den Klimawandelkonferenzen der [[G8-Gipfel]] in Gleneagles, Montreal und Heiligendamm erreicht wurde, um das internationale System zur Bekämpfung des Klimawandels zu stärken.<br /> * Die Verstärkung der Partnerschaft mit der EU bei ihren Anstrengungen, Indien, China und anderen Entwicklungsländern zu helfen, sich zu Niedrig-Kohlenstoff-Wirtschaften zu entwickeln.<br /> * Der Aufbau eines internationalen Konsenses im weltweiten Maßstab, um das Klima zu stabilisieren und einen gefährlichen Klimawandel abzuwenden.<br /> * Zusammenarbeit mit den anderen EU-Partnern, um bestimmte Abkommen in der EU zu fördern, insbesondere die Stärkung des EU-Emissionsrechtehandelssystems nach 2012, und es zum Mittelpunkt des weltweiten Kohlenstoffmarktes zu machen.<br /> * Unterstützung der internationalen Zusammenarbeit und Koordination, um die erfolgreiche Ausweitung der neuen Technologien durch die Wirksamkeit auf den wichtigsten Gebieten wie Erzeugnisnormen sowie Forschung und Entwicklung zu sichern.&lt;ref&gt;[http://www.defra.gov.uk/environment/climatechange/uk/ukccp/pdf/ukccp06-all.pdf Climate Change The UK Programme 2006 S. 15 (englisch)].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Juli 2005 wurde auf dem G8-Gipfel in Gleneagles die Wichtigkeit der Verstärkung der Technologiekooperation zwischen [[Industriestaat]]en und Entwicklungsländern hervorgehoben, um CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-arme Energieoptionen zu entwickeln. Viele Industriestaaten fordern neue Lösungsvorschläge für die internationale Kooperation auf dem Gebiet der erneuerbaren Energie-Technologien. Als Folgeergebnis haben sich die Regierung des Vereinigten Königreichs und die indische Regierung entschlossen, bei einer Studie zur Abschätzung der Hindernisse für die Übertragung von CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-armen Energietechnologien zwischen Industriestaaten und Entwicklungsländern zusammenzuarbeiten.&lt;ref&gt;[http://www.defra.gov.uk/environment/climatechange/internat/devcountry/pdf/techtransfer-fullreport.pdf UK–India collaboration to identify the barriers to the transfer of low carbon energy technology (englisch)].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das Vereinigte Königreich und [[Kalifornien]] entschieden sich am 31. Juli 2006, gemeinsam gegen den Klimawandel zu kämpfen. Der kalifornische Gouverneur [[Arnold Schwarzenegger]] stellt sich gegen die Klimapolitik des US-Präsidenten [[George W. Bush|Bush]]. Schwarzenegger sagte, dass Kalifornien nicht warten würde, bis die US-Regierung wirksame Maßnahmen gegen den Klimawandel unternehme. Der britische Premierminister Blair erklärte, der Klimawandel sei das langfristig wichtigste Problem, das bewältigt werden müsse. Es wurde eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit und der gemeinsamen Forschung auf den Gebieten umweltfreundliche Technologien und Brennstoffe abgeschlossen. Außerdem solle der Emissionshandel mit Treibhausgasen ins Auge gefasst werden.&lt;ref&gt;[http://www.dieneueepoche.com/articles/2006/08/01/41943.html Kalifornien und Großbritannien vereinbaren Klimaschutz-Initiative].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 20. Juli 2007 gaben Frankreich und das Vereinigte Königreich bekannt, die EU aufzufordern, die [[Mehrwertsteuer]] für umweltfreundliche Produkte wie energiesparende Kühlschränke und kraftstoffsparende Autos zu senken, um ein Beispiel zur Bekämpfung des Klimawandels zu schaffen.<br /> <br /> Der französische Präsident [[Nicolas Sarkozy]] und der britische Premierminister [[Gordon Brown]] wollen ihre Finanzminister beauftragen, die Anfrage der EU zuzustellen.<br /> <br /> Sarkozy sagte, die französisch-britische Initiative werde ihnen erlauben, ein Exempel zu statuieren.&lt;ref&gt;[http://www.planetark.com/dailynewsstory.cfm/newsid/43200/story.htm France, UK Propose VAT Cut on Green Goods (englisch)].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Energieeffizienz ====<br /> <br /> Der kostengünstigste Weg zur Senkung der Emissionen ist die effiziente Nutzung der Energie. Diese kann auch die [[Produktivität]] verbessern. Sie kann dazu beitragen, die Sicherheit der Energieversorgung durch weniger Vertrauen auf importierte Energie zu erhöhen. Dadurch wird sichergestellt, dass ein Höchstmaß der Nutzung der eigenen und weltweiten Energieressourcen erreicht wird. Ebenso wichtig ist, dass die Verbesserung der Energieeffizienz der Haushalte zu niedrigeren Energierechnungen führen kann. Die Verbesserung der Energieeffizienz kann sichern helfen, dass die meisten Einkommensschwachen es sich leisten können, ihre Wohnungen zu heizen.<br /> <br /> Es gibt keine Einzelstrategie, die die Effizienz, alle Bereiche im Vereinigten Königreich übergreifend, verbessern kann. Deshalb hat das Department für Umwelt, Ernährung und ländliche Angelegenheiten eine Reihe von Strategien entworfen, die Energieeffizienz-Lösungen einschließen:<br /> <br /> * Im Haushaltsbereich soll die Effizienz der Gebäude selbst ebenso wie die der Produkte und Dienstleistungen in ihnen verbessert werden. Für die Menschen sollen Informationen bereitgestellt werden. Sie sollen Hinweise erhalten, wie sie die Energieeffizienz verbessern können.<br /> * In den Unternehmen und öffentlichen Bereichen werden Anreize unterstützt und Ziele für die Organisationen gesetzt. Ebenso soll die Bereitstellung von Informationen und Hinweisen erfolgen.<br /> * Im Verkehrsbereich soll in Zusammenarbeit mit der Industrie und anderen Bereichen die Effizienz der Fahrzeuge verbessert werden. Innovation und Gestaltung sollen gefördert werden.<br /> * International erfolgt die Zusammenarbeit mit der EU in Richtung einer 20-prozentigen Senkung des EU-Energieverbrauchs bis 2020. Die Zusammenarbeit mit den [[G8-Staaten]] ebenso wie mit den anderen Staaten geschieht durch die ''Renewable Energy And Energy Efficiency Partnership (REEEP)'' [Erneuerbare-Energie-und-Energieeffizienz-Partnerschaft].&lt;ref&gt;[http://www.defra.gov.uk/environment/climatechange/uk/energy/efficiency.htm Energy and climate change- Energy efficiency (englisch)].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Energieeffizienz-Aktionsplan 2007 des Vereinigten Königreichs besagt:<br /> <br /> * Entsprechend dem Artikel 4 der Energie-Endverbrauch-Effizienz- und Energie-Dienstleistungsrichtlinie strebt das Vereinigte Königreich an, ein allumfassendes Signal für eine Energieeinsparung von neun Prozent für den Zeitraum von 2008 bis Ende 2016 zu setzen.<br /> * Das Ziel wird in absoluten Begriffen, das heißt [[Wattstunde|TWh]] oder ein Äquivalent, ausgedrückt. Die Direktive schreibt eine Methodik vor, die genutzt werden muss, um das Ziel zu erreichen.<br /> * Das Ziel von neun Prozent im Jahresdurchschnitt bezieht sich auf den jährlichen Inlandsenergieverbrauch aller Energienutzer innerhalb des Geltungsbereichs dieser Direktive. Die Direktive basiert auf dem jüngsten Fünf-Jahres-Zeitraum, der älter als die Inkraftsetzung der Direktive ist.<br /> * Die Direktive gestattet Einsparungen, die aus den Energieeffizienz-Verbesserungsmaßnahmen folgen, die in einem vorhergehenden Jahr, nicht früher als 1995, eingeleitet wurden. Sie müssen eine nachhaltige Wirkung in der Berechnung der jährlichen Energieeinsparungen mitberücksichtigt haben. Es wurde festgelegt, dass im Vereinigten Königreich nur die Maßnahmen seit dem Beschluss des Klimawandel-Programms des Vereinigten Königreichs im Jahr 2000 in Betracht gezogen werden.<br /> * Das Ziel der nationalen Energieeinsparung bis Ende 2016 beträgt für das Vereinigte Königreich 136,5 TWh.&lt;ref&gt;[http://www.defra.gov.uk/environment/climatechange/uk/energy/pdf/action-plan-2007.pdf UK Energy Efficiency Action Plan 2007 S. 12 (englisch)].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In der ''Energy Efficiency Commitment (EEC)'' [Energieeffizienz-Verpflichtung] wird den Elektrizitäts- und Gaslieferanten vorgeschrieben, bestimmte Ziele zur Verbesserung der Energieeffizienz in den Haushalten zu verwirklichen. Die EEC trägt durch die Senkung der Treibhausgas-Emissionen zur Erfüllung des Klimawandel-Programms bei.<br /> <br /> Mindestens 50 Prozent der Energieeinsparungen müssen sich auf die Priorität von einkommensschwachen Konsumenten, Empfängern von bestimmten Leistungen und Steuerausgleichen sowie Pensionskrediten konzentrieren. Es wird erwartet, dass die EEC auch zur Beseitigung des Mangels an Brennstoffen beitragen wird.&lt;ref&gt;[http://www.defra.gov.uk/environment/climatechange/uk/household/eec/index.htm Energy Efficiency Commitment (englisch)].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Erneuerbare Energien ====<br /> <br /> Am 5. Februar 2007 erklärte der britische Umweltminister [[Ed Miliband]], der Anteil der erneuerbaren Energien an der Gesamtstromerzeugung des Vereinigten Königreichs betrage nur etwa fünf Prozent. Um das Ziel zu erreichen, diesen Anteil bis 2020 auf 20 Prozent zu erhöhen, müssten große Anstrengungen unternommen werden.&lt;ref&gt;[http://www.britischebotschaft.de/de/news/items/070205.htm David Miliband: Geben wir Gas!].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im „Energy White Paper“ wird gefordert, das Niveau der Nutzung der erneuerbaren Energien in jährlichen Schritten von 7,9 Prozent in den Jahren 2007/2008 und auf 15,4 Prozent bis zum Jahr 2015 zu erhöhen. Das dann erreichte Niveau soll bis zum Auslaufen der Maßnahme im Jahr 2027 gehalten werden. Erzeuger erhalten ein [[Zertifikat]] für jede erzeugte MWh erneuerbare Energie. Diese werden von den Energielieferanten bezahlt. Die Energielieferanten dürfen ausweisen, wie viel erneuerbare Energie sie bezogen haben.&lt;ref&gt;[http://www.dtistats.net/ewp/ewp_full.pdf Meeting the Energy Challenge A White Paper on Energy S. 147 (englisch)].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Aufgrund der wachsenden Bedeutung der erneuerbaren Energien, die diese in Zukunft auch im [[Energiemix]] des Vereinigten Königreichs spielen sollen, hat die britische Regierung Anfang März 2007 die „Climate Change Bill“ verabschiedet. Das gewachsene Interesse an erneuerbaren Energien im Vereinigten Königreich spiegelt auch die landesweit größte Messe der Energiewirtschaft, die „All Energy 2007“ wider. Die Besucherzahl erhöhte sich um 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Anzahl der Aussteller stieg gegenüber dem Vorjahr von 220 auf 350.&lt;ref&gt;[http://www.solarserver.de/news/news-7023.html Britische Regierung formuliert Klimaziele: Klimaschutz mit erneuerbaren Energien – und Atomstrom].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Regierung des Vereinigten Königreichs hat im Mai 2007 die Zuschüsse für die Installation von Photovoltaik-Systemen gesenkt. Haushalte erhalten jetzt nur noch einen Zuschuss von 2.500 £ für die Installation gegenüber vorher 15.000 £. Um ein 3,5&amp;nbsp;kW-Photovoltaik-System für einen durchschnittlichen Haustyp zu installieren, entstehen Kosten in Höhe von 20.000 £. Die Zuschüsse für [[Windkraftanlage|Windräder]] wurden ebenso auf 2.500 £ halbiert, obgleich die Zuschüsse für Solarheizungen und [[Wärmepumpe]]n nicht geändert wurden.&lt;ref&gt;[http://www.heatmyhome.co.uk/solar-panels/?p=310 The Sun not Shining for the Solar Panel Industry (englisch)].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Windturbinenmarkt im Vereinigten Königreich ist im Jahr 2006 enorm gewachsen. Mit neuinstallierten 634 MW wurde ein neuer Rekord erreicht. Die installierte Gesamtkapazität ist um 47 Prozent gestiegen. Damit erreicht das Vereinigte Königreich als eines der windreichsten Länder Europas die 2.000-MW-Schwelle.&lt;ref&gt;[http://www.ewea.org/fileadmin/ewea_documents/documents/press_releases/2007/070201_Statistics_2006_Press_Release_German.pdf Der europäische Windturbinenmarkt wuchs 2006 um 23 Prozent] (PDF; 121&amp;nbsp;kB).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Ausbaumöglichkeiten der Windenergie sind im Vereinigten Königreich bedeutend größer als in Deutschland. Das trifft besonders auf den [[Windpark#Offshore-Windparks|Offshore]]-Bereich zu. Dennoch wurden bis jetzt im Vereinigten Königreich bedeutend weniger [[Windkraftanlage]]n als in Deutschland errichtet.&lt;ref&gt;[http://www.windpower-gmbh.de/europa/windkraft-in-europa-gro%DFbritannien.shtml ''Windenergie in Großbritannien – Der Unmut über das Quotenmodell wächst''].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Regierung des Vereinigten Königreichs erklärte am 26. Juli 2007, sie suche Möglichkeiten, erneuerbare Energiequellen viel schneller mit den [[Elektrizitätswerk]]en zu verbinden, um die Ziele zur Senkung der CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen zu erreichen.<br /> <br /> Dutzende von [[Windfarm]]en seien durch die Planungshindernisse aufgehalten worden. Andere warteten angesichts der sehr langen Verzögerungen darauf, dass die Verbindungen zum Hauptnetz hergestellt werden. Das macht es für das Vereinigte Königreich zunehmend schwierig, bis 2020 die angestrebten 20 Prozent Energie aus erneuerbaren Energiequellen zu gewinnen.&lt;ref&gt;[http://www.planetark.com/dailynewsstory.cfm/newsid/43315/story.htm UK Government Targets Green Power Gridlock (englisch)].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Biomasse-Strategie des Vereinigten Königreichs erfüllt die Verpflichtungen, die im Energiebericht 2006 und in der Antwort der Regierung auf den Bericht der Biomasse-Arbeitsgruppe 2005 abgegeben wurden. Die Biomasse-Strategie vereinigt die Politik der Regierung des Vereinigten Königreichs zur Biomasse für Energie, Verkehr und Industrie.&lt;ref&gt;[http://www.defra.gov.uk/environment/climatechange/uk/energy/renewablefuel/pdf/ukbiomassstrategy-0507.pdf UK Biomass Strategy (englisch)].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Konzerne [[BP]], ABF ([[Associated British Foods]]) und [[DuPont]] haben angekündigt, etwa 400 Millionen Dollar für den Bau einer Bioethanol-Großanlage, einschließlich einer Hochtechnologie-Demonstrationsanlage, zu investieren. Diese Anlagen sollen die Entwicklungsarbeiten für die nächste Generation der Biokraftstoffe beschleunigen. Zu Beginn wird Bioethanol produziert. Sobald die entsprechende Technologie zur Verfügung steht, soll eine Umwandlung in Biobutanol erfolgen.&lt;ref&gt;[http://www.klima-aktiv.com/article160_4399.html BP, ABF und DuPont investieren 400 Millionen Dollar in Biokraftstoffe].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Ergebnisse ====<br /> <br /> Die Industrie des Vereinigten Königreichs wurde vom Umweltministerium für die Erfolge beim Klimaschutz gelobt. Die Mehrzahl der Branchen hat im Jahr 2004 mehr CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Einsparungen erreicht, als von der Regierung vorgegeben wurden. Die Industrie hat im Jahr 2004 die CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen um 14,4 Millionen Tonnen gesenkt. Das sind 8,9 Millionen Tonnen mehr als in der Klimawandel-Vereinbarung vom Jahr 2001 festgelegt wurde.&lt;ref&gt;[http://www.nachhaltigkeitsrat.de/aktuell/news/2005/10-08_08/index.html Britische Industrie erfolgreich im Klimaschutz].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Juli 2007 wurde der jährliche Bericht zum Klimawandel-Programm an das Parlament veröffentlicht.<br /> <br /> Die wichtigsten Ergebnisse sind:<br /> <br /> * Der Bericht beschreibt die endgültigen Schätzungen der Treibhausgas-Emissionen im Laufe des Jahres 2005, vorläufige Schätzungen für 2006 und für den Zeitraum vom 1. Januar 2006 bis zum 31. Mai 2007 sowie die Schritte, die unternommen wurden, um die Emissionen zu senken.<br /> * Ein Großteil der Mittel zur Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen wurde an das [[Schottisches Parlament|Schottische Parlament]], die Nationalversammlung für [[Wales]] und die Nordirische Versammlung übertragen. Der Bericht schließt die Maßnahmen ein, die durch die Regierung des Vereinigten Königreichs in [[Schottland]], Wales und [[Nordirland]] durchgeführt wurden.<br /> * Die endgültigen Schätzungen für die Emissionen des Jahres 2005, die im Januar 2007 veröffentlicht wurden, weisen nach, dass die Treibhausgas-Emissionen um 15,6 Prozent zwischen dem Basisjahr und 2005 gesunken sind. Das bedeutet einen Rückgang von 775,2 auf 654,1 Millionen Tonnen CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Äquivalent.<br /> * Die vorläufigen Schätzungen sagen aus, dass die CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen des Jahres 2006 560,6 Millionen Tonnen betrugen. Damit liegen sie etwa mit 5,25 Prozent unter dem Niveau von 1990. Dies sind ungefähr 1,25 Prozent über dem Wert von 2005. Der Anstieg ist hauptsächlich auf den Umstieg bei Brennstoffen von Erdgas auf Kohle zur Stromerzeugung zurückzuführen.<br /> * Die endgültigen Schätzungen für 2005 und die vorläufigen Schätzungen für 2006 berücksichtigen nicht die Ergebnisse des EU-Emissionsrechtehandelsystems. Die bei Einrichtungen durch das Vereinigte Königreich übergebenen Emissionsgutschriften in Höhe von 27,1 (2005) und 33,8 (2006) Millionen Tonnen CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; sind höher als die gesamten nationalen [[Allokation (Ökobilanz)|Allokationen]] in den Jahren 2005 und 2006. Wenn man dies in Betracht zieht, lagen die Treibhausgas-Emissionen im Jahr 2005 19,1 Prozent unter dem Niveau des Basisjahres 1990, und die CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen im Jahr 2006 lagen etwa 11 Prozent unter dem Niveau von 1990. Das nationale Ziel bis 2010 ist die Reduzierung der CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen um 20 Prozent unter dem Niveau von 1990, wobei das Ergebnis des EU-Emissionsrechtehandelssystems eingeschlossen ist.&lt;ref&gt;[http://www.defra.gov.uk/environment/climatechange/uk/ukccp/pdf/ukcc-annrpt-07.pdf UK Climate Change Programme Annual Report to Parliament, July 2007 S. 7 (englisch)].&lt;/ref&gt;<br /> &lt;!--<br /> === Andere Europäische Staaten === //--&gt;<br /> <br /> == Amerikanische Maßnahmen ==<br /> === Kanadische Maßnahmen ===<br /> ==== Verfehlung der Verpflichtungen im Kyoto-Protokoll ====<br /> <br /> [[Kanada]] hatte das Kyoto-Protokoll am 29. April 1998 unterzeichnet. Die Ratifizierung erfolgte am 17. Dezember 2002.&lt;ref name=&quot;Kyoto Protocol status of ratification&quot;/&gt; Im Dezember 2011 gab Kanadas Umweltminister [[Peter Kent (Politiker)|Peter Kent]] jedoch den vorzeitigen Ausstieg aus dem Protokoll bekannt.&lt;ref&gt;[http://www.ec.gc.ca/default.asp?lang=En&amp;n=FFE36B6D-1&amp;news=6B04014B-54FC-4739-B22C-F9CD9A840800 ''Statement by Minister Kent''], Environment Canada, Government of Canada, 12. Dezember 2011&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.taz.de/!83614/ ''Kanada kippt Kioto''], TAZ, 13. Dezember 2011.&lt;/ref&gt; Kent verwies dabei auf den nach seiner Auffassung unzureichenden internationalen Rückhalt für das Protokoll. Diese Entscheidung stieß weltweit auf massive Kritik aus der Politik und seitens der Umweltschutz- und Klimaverbände. Der WWF bezeichnete den Ausstieg als „staatlich organisierte Verantwortungslosigkeit“ und die Begründungen als „Scheinheiligkeit“.&lt;ref&gt;[http://www.wwf.de/presse/details/news/schlag_ins_gesicht_der_weltoeffentlichkeit/ ''Schlag ins Gesicht der Weltöffentlichkeit''], WWF, 13. Dezember 2011&lt;/ref&gt; Greenpeace sprach von einem „unverantwortlichen und egoistischen Verhalten“.&lt;ref&gt;[http://www.greenpeace.de/themen/klima/nachrichten/artikel/kyoto_kanada_kneift/ ''Kyoto: Kanada kneift''], Greenpeace, 13. Dezember 2011.&lt;/ref&gt; und Bundesumweltminister Röttgen von einem &quot;völlig inakzeptable[n] Verhalten&quot;.&lt;ref&gt;[http://www.bundesregierung.de/nn_774/Content/DE/Artikel/2011/12/2011-12-16-roettgen.html ''Durban - ein Erfolg für den globalen Klimaschutz''], bundesregierung.de, 16. Dezember 2011.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Mit dem Ausstieg aus dem Kyoto-Protokoll vermeidet Kanadas Regierung Strafzahlungen an die UN aufgrund der deutlich verfehlten Ziele: Kanada hatte sich im Kyoto-Protokoll verpflichtet, die Treibhausgas-Emissionen bis 2012&amp;nbsp;um 6 Prozent zu senken. Im Jahr 1990 betrugen die Treibhausgas-Emissionen 598,9 Millionen Tonnen CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Äquivalent, im Jahr 2004 758,1 Millionen Tonnen CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Äquivalent. Das bedeutet, dass die Treibhausgas-Emissionen in diesem Zeitraum um 26,6 Prozent angestiegen sind. Noch dramatischer ist der Anstieg der CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen in diesem Zeitraum. Im Jahr 1990 betrugen die CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen 460 Millionen Tonnen, im Jahr 2004 593 Millionen Tonnen. Somit sind die CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen in diesem Zeitraum um 28,9 Prozent angestiegen.&lt;ref name=&quot;GHG DATA 2006&quot;/&gt;<br /> <br /> Die Gesamtsumme der Treibhausgas-Emissionen betrug in den Jahren 2004 und 2005 747 Millionen Tonnen CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Äquivalent, was einem leichten Anstieg gegenüber dem Niveau von 2003 entspricht. Der Langzeittrend zeigt Emissionen im Jahr 2005, die 25,3 Prozent über dem revidierten Wert von 1990 lagen bei einer Gesamtsumme von 596 Millionen Tonnen und repräsentiert ein Niveau von 32,7 Prozent gegenüber dem Kyoto-Ziel.&lt;ref&gt;[http://www.ec.gc.ca/pdb/ghg/inventory_report/2005/2005summary_e.cfm ''Canada's 2005 Greenhouse Gas Inventory A Summary of Trends'' (englisch)].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Klimaschutz-Index 2006/2007 ====<br /> <br /> Kanada ist die Nation mit dem siebtgrößten CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Ausstoß der Welt. Beim Klimaschutz-Index 2006 lag Kanada auf Platz 46 von 53 untersuchten Staaten. Beim Klimaschutz-Index 2007 liegt Kanada auf Platz 51 von 56 untersuchten Staaten.<br /> <br /> Der Anteil an den weltweiten CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen betrug nach dem Klimaschutz-Index 2006 2,2 Prozent. Nach dem Klimaschutz-Index 2007 (Stand 13. November 2006) beträgt der Anteil 2,07 Prozent. Beim G8+5-Klimaschutz-Index (13 Teilnehmerstaaten des G8-Gipfels 2007) liegt Kanada auf Rang 12 mit einer Punktzahl von 4,09. (Siehe Quellen: Klimaschutz-Index 2007)<br /> <br /> ==== Positionen zum Klimaschutz ====<br /> <br /> Kanada will seine Industrie zu einer deutlichen Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen verpflichten. Der Klimaschutzplan fordert eine Senkung der Treibhausgas-Emissionen bis 2020&amp;nbsp;um 20 Prozent auf der Grundlage des Jahres 2006. Die [[Schwerindustrie]] mit dem Öl- und Gassektor soll schon 2010 ihre Emissionen um 18 Prozent senken. Der kanadische Umweltminister John Baird bekräftigte, dass Kanada die Klimaschutzziele des Kyoto-Protokolls nicht verwirklichen könne. Die Einhaltung würde zu unzumutbaren wirtschaftlichen Einbußen führen.&lt;ref&gt;[http://www.baz.ch/news/index.cfm?keyID=D9D08A04-1208-4059-9E63E3737491F484&amp;startpage=1&amp;ObjectID=31334976-1422-0CEF-701CD734E7E4CF66 Kanada verfehlt die Emissionsziele des Kyoto-Protokolls].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der „Nationale Runde Tisch für Umwelt und Ökonomie“ erklärte, dass bis zum Jahr 2050 die Treibhausgas-Emissionen gegenüber dem Jahr 2003&amp;nbsp;um 65 Prozent gesenkt werden sollen. Die Unternehmen, die dieses Ziel verfehlen, müssen ab 270 Kanadische Dollar für jede Tonne CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; darüber hinaus bezahlen.<br /> <br /> Ein im April 2007 verabschiedeter Plan der kanadischen Regierung besagt, dass eine Tonne CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; im Jahr 2013 20 Kanadische Dollar kosten würde. Dieser Preis würde dann von Jahr zu Jahr in entsprechenden Raten wachsen. Der kanadische Umweltminister sagte, sein Plan sehe vor, die Treibhausgas-Emissionen bis zum Jahr 2050 gegenüber dem Jahr 2006&amp;nbsp;um 60 bis 70 Prozent zu senken.<br /> <br /> Die kanadische Regierung bat den „Runden Tisch“, der sich aus Umweltschützern und Vorständen der Industrie zusammensetzt, um Rat zur Senkung der Emissionen. Der „Runde Tisch“ will nach 2007 einen Abschlussbericht herausgeben.&lt;ref&gt;[http://www.planetark.com/dailynewsstory.cfm/newsid/42874/story.htm ''Canada Must Charge Firms a Lot for Emissions – Panel''] (englisch).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Ex-Vizepräsident der USA, [[Al Gore]], hat am 28. April 2007 die Emissionsziele der kanadischen Regierung als „Betrug“ bezeichnet. Gore wies darauf hin, dass die kanadische Regierung das Konzept des „Intensitätsabbaus“ von Denkfabriken in Texas übernommen habe. Dieses Konzept würde von den großen Energieunternehmen wie [[Exxon]] finanziert werden.<br /> <br /> Das Beispiel Kanadas könnte Schule machen und auch andere Länder dazu bewegen, von ihren Verpflichtungen im Kyoto-Protokoll Abstand zu nehmen. Von den kanadischen Umweltschutzverbänden werden die neuen Emissionsziele der kanadischen Regierung als völlig unzureichend eingeschätzt.&lt;ref&gt;[http://derstandard.at/?url=/?id=2862000 Al Gore wirft Kanada „Betrug“ vor].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Vorsitzende des „National Round Table on the Environment and the Economy“, Glenn Murray, erklärte am 22. Juni 2006, dass mehr Kernenergie notwendig sei, um das Ziel der Verminderung der Treibhausgas-Emissionen Kanadas um 40 Prozent bis 2050 gegenüber dem gegenwärtigen Niveau zu erreichen. Dies könnte trotz der Verdopplung sowohl der Bevölkerung als auch der wirtschaftlichen Aktivität geschehen. Darin eingeschlossen ist die starke Zunahme von Energieexporten, hauptsächlich [[Alberta]]s [[Ölsand]].&lt;ref&gt;[http://neinuclearnotes.blogspot.com/2006/06/canada-nuclear-update_22.html Canada Nuclear Update (englisch)].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Übersichten ====<br /> <br /> Am 28. September 2006 hat der Bevollmächtigte für Umwelt und [[nachhaltige Entwicklung]] den Bericht 2006 zum Klimawandel veröffentlicht. Der Bericht beschreibt, dass, obwohl die Bundesregierung seit 1992 Billionen von Dollar investiert hat, um die Verpflichtungen zur Senkung der Treibhausgas-Emissionen zu erfüllen, Kanadas Treibhausgas-Emissionen im Jahr 2004 26,6 Prozent über dem Niveau von 1990 lagen. Der Bevollmächtigte forderte die kanadische Regierung auf, einen glaubwürdigen Plan zur Auseinandersetzung mit den Konsequenzen des Klimawandels zu entwickeln. Der Plan müsse Verpflichtungen zu spezifischen Aktionen, einschließlich eines Zeitrahmens, enthalten.&lt;ref&gt;[http://www.ec.gc.ca/climate/4th_Report_on_CC_e.pdf 2006 CANADA’S FOURTH NATIONAL REPORT ON CLIMATE CHANGE (englisch)].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Clean Development Mechanism (CDM) und Joint Implementation (JI) ====<br /> <br /> Kanadas Clean Development Mechanism (CDM) &amp; Joint Implementation (JI) Office wurde 1998 gegründet, um Kanadas Leistungsfähigkeit zur Nutzung der Kyoto-Mechanismen zu maximieren. Damit soll Kanada geholfen werden, seine Emissionsverpflichtungen in einer kosteneffektiven Weise zu erfüllen. Das Office fungiert als Schnittstelle für CDM und JI und hat den Auftrag, die Beteiligung der kanadischen Privatwirtschaft an den Projekten zu fördern. Für diese Projekte werden unter Umständen Kredite bereitgestellt.<br /> <br /> Unter dem „Aktionsplan 2000“ hat das CDM &amp; JI Office Geldmittel in Höhe von über 25 Millionen Dollar für die Periode von Februar 2001 bis Juni 2006 erhalten, um die drei folgenden Ziele weiterzuführen:<br /> <br /> * Erhöhung der Leistungsfähigkeit Kanadas, um den höchsten Nutzen bei den Kyoto-Mechanismen zu erreichen. Darin eingeschlossen sind: CDM, JI und Emissionshandel.<br /> * Unterstützung und Begünstigung Kanadas bei der Teilnahme am Kyoto Mechanism durch Bewußtseinsbildung, Förderung kosteneffektiver Möglichkeiten und Senkung der Geschäftskosten. Verbunden damit ist das Engagement für Entwicklungs- und [[Schwellenland|Schwellenländer]].<br /> * Unterstützung Kanadas bei der Beschaffung von Emissionsreduktionskrediten für CDM- und JI-Projekte entsprechend den internationalen Regeln und Richtlinien, welche Kanada beim Erreichen seines Kyoto-Ziels unterstützen können.<br /> <br /> Das CDM &amp; JI Office arbeitet unter der Hauptführung eines [[Lenkungsausschuss]]es (bestehend aus Vertretern von Natural Resources Canada, Environment Canada, Industry Canada, Canadian International Development Agency, Agriculture Canada und dem Climate Change Secretariat) welcher bei Entscheidungen bezüglich bedeutender Aufwendungen, Programmhinweisen und Projektzustimmungen konsultiert wird.&lt;ref&gt;[http://www.international.gc.ca/department/auditreports/2004/cdmji04-en.asp AUDIT OF THE CONTRIBUTIONS FOR CANADA'S CLEAN DEVELOPMENT MECHANISM AND JOINT IMPLEMENTATION OFFICE (CDM &amp; JI) (englisch)].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Kanadas Ziele zur Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen unter dem Kyoto-Protokoll werden von der [[Konservatismus|konservativen]] [[Minderheitsregierung]] in der bevorstehenden Gesetzgebungsplanung für den Klimawandel ausgeschlossen, erklärte Umweltminister Baird am 23. April 2007.<br /> <br /> Unabhängig davon, können die kanadischen Unternehmen den Kyoto CDM nutzen, um die Umweltverschmutzung auf dem Wege der [[Certified Emission Reduction|CERs]] auszugleichen. Baird sagte, dies solle Kanada helfen, die Reduktionsziele zu erreichen, die innerhalb weniger Tage angekündigt würden.&lt;ref&gt;[http://www.carbonfriendly.com/company/apr24_07.pdf Canada’s new climate plan excludes Kyoto targets, includes CDM: report (englisch)].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Emissionshandel ====<br /> <br /> Die kanadische Regierung hat den lokalen Unternehmen verboten, am Emissionshandel unter dem Kyoto-Protokoll teilzunehmen.<br /> <br /> Die Regierung erlaubt den Handel der [[Emittent (Umwelt)|Emittenten]] innerhalb ihrer [[Volkswirtschaft]], um der Nation zu helfen, ihre Emissionen zu reduzieren. Die kanadische Regierung beabsichtigt, ein nationales Emissionshandelssystem als Teil einer „made in Canada“-Klimapolitik zu entwickeln. Dieses Emissionshandelssystem könnte innerhalb weniger Wochen veröffentlicht werden. Anders als in Europa wird Kanada nicht in das System für die Kyoto-Verpflichtungen von 2008 bis 2012 eingebunden werden.<br /> <br /> Umweltminister Baird erklärte, dass die Teilnahme am internationalen Emissionshandelsmarkt verboten sei. Eine solche Teilnahme würde den kanadischen Unternehmen erlauben, Emissionsrechte von überseeischen Teilnehmern zu kaufen, um ihre inländischen Emissionszuteilungen zu ergänzen oder nicht benötigte überschüssige Rechte gewinnbringend zu verkaufen.<br /> <br /> Während Baird den internationalen Handel mit Kyoto-Emissionsrechten untersagt hat, hat er eine Möglichkeit eingeräumt, den kanadischen Unternehmen den Handel mit CERs unter dem Kyoto CDM zu ermöglichen.&lt;ref&gt;[http://www.carbonpositive.net/viewarticle.aspx?articleID=628 Canada bans Kyoto emissions trade (englisch)].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der inländische Emissionshandel ist ein wichtiger Bestandteil der marktorientierten Vorgehensweise der Regierung zur Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen und Luftschadstoffe. Das Emissionshandelssystem für Treibhausgase, das Bestandteil des Regulierungssystems ist, besteht aus folgenden Komponenten:<br /> <br /> * Ein zwischenbetriebliches Handelssystem, durch das die in die Regelung einbezogenen Unternehmen unter sich Emissionskredite kaufen und verkaufen können. Dies ist die zentrale Komponente.<br /> * Ein inländisches Aufrechnungssystem, das den in die Regelung einbezogenen Unternehmen erlaubt, in überprüfte Emissionsreduzierungen außerhalb des Regulierungssystems zu investieren.<br /> * Zusätzlich haben kanadische Unternehmen Zugriff auf bestimmte Kredite des Kyoto CDM in Übereinstimmung mit den Regulierungen.&lt;ref&gt;[http://www.ec.gc.ca/default.asp?lang=En&amp;xml=00A362E1-A98E-4D5C-9997-8FB7AF9ECF2C Domestic Emissions Trading for Greenhouse Gases (englisch)].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Maßnahmen ====<br /> <br /> Am 26. April 2007 verkündete Kanadas Umweltminister einen Aktionsplan zur Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen und der Luftverschmutzung, bei dem, zum ersten Mal überhaupt, die Industrie gezwungen wird, die Treibhausgas-Emissionen und die Luftverschmutzung zu reduzieren.<br /> <br /> Die Ziele für die Industrie, die mit anderen Aktionen kombiniert sind, sollen den Klimawandel bremsen. Unter der früheren Regierung sind die Treibhausgas-Emissionen von Jahr zu Jahr gestiegen. Die neue Regierung Kanadas will die Emissionen bis zum Jahr 2020&amp;nbsp;um 150 Megatonnen senken.<br /> <br /> Zusätzlich zu den Maßnahmen zur Reduzierung der Emissionen der Industrie, fühlt sich die Regierung veranlasst, sich den Emissionen des Verkehrs zu widmen. Dies soll dadurch realisiert werden, das, zum ersten Mal überhaupt, die Kraftstoffeffizienz der Pkws und Kleintransporter reguliert wird. Beginnen soll das im Modelljahr 2011.<br /> <br /> Die Regierung bekräftigt, ebenfalls Energieeffizienz-Standards für eine Reihe von Energie verbrauchenden Produkten, einschließlich [[Glühlampe]]n, einzuführen. Zum ersten Mal überhaupt, hat sich die Regierung dazu bekannt, die dringend benötigten Schritte zu unternehmen, um die Luftqualität in Gebäuden zu verbessern. Sie hat sich verpflichtet, die entsprechenden Maßnahmen durchzuführen.&lt;ref&gt;[http://www.ec.gc.ca/default.asp?lang=En&amp;n=714D9AAE-1&amp;news=4F2292E9-3EFF-48D3-A7E4-CEFA05D70C21 Canada’s New Government Announces Mandatory Industrial Targets to Tackle Climate Change and Reduce Air Pollution (englisch)].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Regulierungssystem für die industriellen Luftemissionen vom 2. Mai 2007 sind die Ziele im Einzelnen festgelegt.<br /> <br /> Vorhandene Mittel:<br /> <br /> * 6 Prozent Verbesserung in jedem Jahr von 2007 bis 2010, Durchsetzbarkeit einer 18-prozentigen Reduzierung der Emissionsintensität des Jahres 2006 bis zum Jahr 2010;<br /> * danach jährlich eine 2-prozentige Verbesserung.<br /> <br /> Neue Mittel:<br /> <br /> * 3 Jahre begrenzter Aufschub;<br /> * Standard für [[alternative Kraftstoffe]];<br /> * jährlich eine 2-prozentige Verbesserung.&lt;ref&gt;[http://www.ec.gc.ca/4F2292E9-3EFF-48D3-A7E4-CEFA05D70C21/techbrief_e.pdf Clean Air Regulatory Agenda -Regulatory Framework for Industrial Air Emissions (englisch)].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Regierung Kanadas hat signalisiert, bis zum Jahr 2012 den Verkauf von Glühlampen zu untersagen. Dadurch sollen die Energieeffizienz erhöht und die Emissionen von Treibhausgasen reduziert werden. Kanadas Energieminister Gary Lunn erklärte, dass durch den Einsatz von Energiesparlampen eine Senkung der CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen von 6 Millionen Tonnen erfolgen könnte. Ein weiterer Vorteil bestehe darin, dass die Energiekosten je Haushalt im Jahr um 50 Kanadische Dollar sinken würden.&lt;ref&gt;[http://www.klimawandel-heute.de/klimawandel/gluehbirnenverbot-in-kanada-20070426 Glühbirnenverbot in Kanada].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Internationale Zusammenarbeit ====<br /> <br /> Die EU und Kanada sind sich in ihren Klimaschutzzielen im Wesentlichen einig. Das erklärte Bundeskanzlerin [[Angela Merkel]] als EU-Ratsvorsitzende am 4. Juni 2007 bei einem Treffen mit dem kanadischen [[Premierminister]] [[Stephen Harper]]. Kanada steht ebenso wie die EU und Deutschland für verbindliche Ziele wie die Senkung der Treibhausgas-Emissionen um 50 Prozent bis zum Jahre 2050. Ebenso ist Kanada damit einverstanden, die Führung der UN beim internationalen Klimaschutz anzuerkennen.&lt;ref&gt;[http://www.dieneueepoche.com/articles/2007/06/04/127223.html Einigkeit bei Zielen zum Klimaschutz].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Erneuerbare Energien ====<br /> <br /> Am 19. Januar 2007 kündigte Premierminister Stephan Harper mehr als 1,5 Billionen Dollar für die Finanzierung der „ecoEnergy Renewable Initiative“ an, um die Versorgung Kanadas mit erneuerbaren Energien zu erhöhen.<br /> <br /> Für die erste Komponente der Initiative, die „ecoEnergy“ für erneuerbare Stromquellen, werden 1,48 Billionen Dollar investiert, um Kanada mit alternativer Elektrizität aus erneuerbaren Quellen wie Wind, Biomasse, kleine Wasserkraftwerke und [[Meeresenergie]] zu versorgen. Ein 10-Jahres-Förderungsprogramm wird eingerichtet, um geeignete Projekte zu finanzieren, die für die nächsten vier Jahre aufgestellt werden.<br /> <br /> Die zweite Komponente, die „ecoEnergy“ für erneuerbare Wärme, sieht mehr als 35 Millionen Dollar vor. Damit soll die Stimulierung und die Unterstützung der Industrie finanziert werden, um das Wachstum der Übernahme der erneuerbaren Wärmetechnologien für die Wasser- und Raumheizung wie Solar- und Warmwasserheizungen zu fördern. Zusätzlich werden Projekte für auf Wohnraum bezugnehmende Solarheizungstechnologien mit Partnern wie Dienstleistungsunternehmen und öffentlichen Organisationen erforscht.<br /> <br /> Diese Investition wird 4.000 Megawatt an erneuerbaren Energien erzeugen, was zu der gleichen Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen führt, als wenn man eine Million Autos von der Straße nehmen würde. Ebenso werden dadurch bedeutende Reduzierungen anderer Luftschadstoffe erreicht. Die „ecoEnergy“-Initiativen zur Erhöhung der Versorgung mit alternativen Energien sollen helfen, die Energie Kanadas effizienter zu nutzen sowie die Luftverschmutzungen und Treibhausgas-Emissionen von [[konventionell]]en Energiequellen zu reduzieren.&lt;ref&gt;[http://www.pm.gc.ca/eng/media.asp?category=1&amp;id=1499 PM unveils ecoEnergy Renewable Initiative (englisch)].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In Kanada soll der Anteil der Windenergie an der Gesamtenergieerzeugung bis zum Jahr 2012 verzehnfacht werden. Im September 2004 betrug die installierte Gesamtleistung 439 Megawatt. Bis zum Jahr 2012 soll die installierte Gesamtleistung auf 4.500 bis 5.000 Megawatt erhöht werden. Die Gesamtleistung von 4.500 Megawatt durch die Windenergie würde einer Investition von fast 7 Milliarden Kanadischen Dollar entsprechen.&lt;ref&gt;[http://www.sonnenseite.com/index.php?pageID=6&amp;news:oid=n2441&amp;template=news_detail.html&amp;flash=true Kanada will Windstromanteil bis 2012 verzehnfachen].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nach der Windenergie gerät nun auch die [[Solarenergie]] in Schwung. Die Industrie hofft jetzt auf einen kommerziellen Durchbruch durch die ersten großen Solarprojekte im Süden der Provinz [[Ontario]].<br /> <br /> Das Förderprogramm der Provinz Ontario für erneuerbare Energien hat das deutsche Modell als Vorbild. Das sogenannte „Standard Offer Program“ bewilligt den Betreibern von Photovoltaik-Projekten einen Abnahmepreis von 42 Kanadischen Cent je kWh für eine Laufzeit von 20 Jahren.<br /> <br /> Auf zentralstaatlicher Ebene hilft die kanadische Regierung finanziell beim Aufbau von gewerblichen thermoelektrischen Anlagen mit einem 25-prozentigen Nachlass bis maximal 80.000 Kanadischen Dollar. Bei einer Umrüstung von Häusern zur Erhöhung der Energieeffizienz erhalten die Eigentümer bei der Nutzung von Solar-Wasserheizungen einen Zuschuss von 500 Kanadischen Dollar.&lt;ref&gt;[http://www.bfai.de/fdb-SE,MKT20070604110634,Google.html Sonnenaufgang für Kanadas Solarenergie].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Kanadas Premierminister kündigte am 5. Juli 2007 eine bedeutende Investition zur Steigerung der Produktion von Biokraftstoffen in Kanada an. Die Regierung will dafür 1,5 Billionen Dollar zur Verfügung stellen. Das soll in Form von Fördergeldern für die Dauer von 9 Jahren für die Produzenten von erneuerbaren Alternativen für Benzin und Dieselkraftstoffen erfolgen.&lt;ref&gt;[http://www.ecoaction.gc.ca/news-nouvelles/20070705-2-eng.cfm Government’s new biofuels plan a double win: Good for the environment and farmers (englisch)].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Maßnahmen der USA ===<br /> ==== Klimaschutz-Index 2006/2007/2008 ====<br /> <br /> Die [[Vereinigte Staaten|USA]] sind die Nation mit dem zweithöchsten absoluten CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Ausstoß der Welt.&lt;ref&gt;[http://www.mnp.nl/en/dossiers/Climatechange/moreinfo/Chinanowno1inCO2emissionsUSAinsecondposition.html].&lt;/ref&gt; Beim Klimaschutz-Index 2006 lagen die USA an zweitletzter Stelle auf Platz 52 von 53 untersuchten Staaten und 2007 auf Platz 53 von 56 untersuchten Staaten. Der Klimaschutz-Index 2008 verweist die USA auf den 55. von 56 Plätzen.<br /> <br /> Der Anteil an den weltweiten CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen betrug nach dem Klimaschutz-Index 2006 22,9 Prozent. Nach dem Klimaschutz-Index 2007 (Stand 13. November 2006) beträgt der Anteil 21,82 Prozent. Wegen ihrer ablehnenden Haltung für das völkerrechtlich verpflichtende Kyoto-Protokoll stehen die USA international scharf in der Kritik. Bislang sind die Emissionen in jedem Jahr seit Inkrafttreten der Klimarahmenkonvention deutlich angestiegen. Gegenüber dem Referenzjahr 1990 des Kyoto-Protokolls stießen die USA 2004&amp;nbsp;um 15,6 Prozent mehr Treibhausgase aus. (Siehe Quellen: Klimaschutz-Index 2007)<br /> <br /> Die Klimapolitik der USA setzt auf Bundesebene vorrangig auf bislang nicht erfolgreiche freiwillige Maßnahmen und Forschungsförderung. Einige [[Bundesstaat der Vereinigten Staaten|Bundesstaaten]] (insbesondere Kalifornien) setzen regional strengere Regeln für Teilbereiche durch. Die wichtigste Umweltbehörde ist die [[Environmental Protection Agency|US Environmental Protection Agency (EPA)]]. Diese wird von [[Umweltschützer]]n als untätig kritisiert. 2005 wurde sie vom Bundesstaat [[Massachusetts]] verklagt, überhaupt gegen den Ausstoß von Kohlendioxid vorzugehen.&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,423905,00.html ''US-UMWELTSCHUTZ Bush bezeichnet Klimawandel als „Problem“''], Spiegel online, 27. Juni 2006.&lt;/ref&gt; Mit seinem letztinstanzlichen Urteil&lt;ref&gt;[http://www.supremecourtus.gov/opinions/06pdf/05-1120.pdf] (pdf).&lt;/ref&gt; vom 2. April 2007 hat sich der [[Oberster Gerichtshof der Vereinigten Staaten|Supreme Court]] in diesem Verfahren überraschend auf die Seite der Klimaschützer gestellt. Die Richter lasten der EPA und damit der Regierung der Vereinigten Staaten schwerwiegende Versäumnisse in nahezu allen Bereichen des Klimaschutzes an. Das Urteil ist eine umfassende Kritik an der nationalen Klimapolitik und an den populistischen Debatten um ebendiese; es stellt den juristisch-kausalen Zusammenhang zwischen dem Menschen und dem vielfach geleugneten Klimawandel her. Dieses als historisch zu bezeichnende Urteil eröffnet die Möglichkeit und verpflichtet zu einem grundlegenden Umschwung der amerikanischen Klimapolitik.<br /> <br /> ==== Nationales Ziel der Klimapolitik der USA ====<br /> <br /> Im Februar 2002 veröffentlichte die [[US-Regierung]] eine Strategie zur Senkung der Emissionen von Treibhausgasen der [[Wirtschaft der Vereinigten Staaten|US-Wirtschaft]] um 18 Prozent im 10-jährigen Zeitraum von 2002 bis 2012. Die Einhaltung dieser Verpflichtung soll zu einer Senkung der CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen von 160 Millionen Tonnen bis 2012 führen.<br /> <br /> ===== 2006 – 2011-EPA-Strategic-Plan =====<br /> <br /> Um dieses Ziel zu erreichen, wurde der 2006 – 2011-EPA-Strategic-Plan verabschiedet. Das erste der fünf Ziele dieses Planes umfasst Vorgaben für saubere [[Luft]] und zum Stopp der globalen Erwärmung.<br /> <br /> Das Teilziel „Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen“ enthält Unterziele für drei Bereiche (jeweils verglichen mit dem Niveau von 2002):<br /> * Unterziel 1: Bis 2012 sollen im Gebäudesektor die CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen um 46 Millionen Tonnen reduziert werden.<br /> * Unterziel 2: Bis 2012 sollen im Industriesektor die CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen um 99 Millionen Tonnen reduziert werden.<br /> * Unterziel 3: Bis 2012 sollen im Verkehrssektor die CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen um 15 Millionen Tonnen reduziert werden.<br /> <br /> Die EPA arbeitet bei den Klimaschutzprogrammen mit den anderen Ministerien und Behörden zusammen. Beispielsweise verwirklichen die EPA und das [[Energieministerium der Vereinigten Staaten|Energieministerium (Department of Energy DOE)]] gemeinsam das [[Energy Star]] Programm, um die Energieeffizienz zu erhöhen.<br /> <br /> ==== Klimawandel-Technologie-Programm ====<br /> Die USA verfolgen das Ziel, mit Investitionen in bessere Energietechnologien erhebliche Reduzierungen bei den Treibhausgas-Emissionen zu erreichen. Das Klimawandel-Technologie-Programm (CCTP) wird vom Department of Energy (DOE) geleitet und ist in fünf Technologiebereichen organisiert, für die Arbeitsgruppen aufgebaut wurden. Die EPA arbeitet in allen Arbeitsgruppen mit und hat den Vorsitz der Arbeitsgruppe, die sich auf die Emissionsreduzierung von Nicht-CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Treibhausgasen konzentriert.<br /> <br /> ==== Klimawandel-Wissenschaft-Programm ====<br /> Das Climate Change Science Programm (CCSP) ist ein wesentlicher Bestandteil des US-Klimaschutzprogramms. Das Hauptziel des CCSP besteht darin, das wissenschaftliche Verständnis der globalen Erwärmung und seiner Folgen zu verbessern.<br /> <br /> ==== Internationale Zusammenarbeit ====<br /> Die USA beteiligen sich an internationalen Maßnahmen zum Stopp der globalen Erwärmung. Die EPA nimmt an [[multilateral]]en und [[bilateral]]en Aktivitäten teil. Sie geht Partnerschaften ein, in denen sie die Führungsrolle beansprucht, und stellt technische Fachkenntnisse bereit. Entsprechend ihrem [[Vereinte Nationen#Die Sonderrolle der USA|Anteil an den UN-Mitgliedsbeiträgen]] sind die USA der größte Geldgeber bei Aktivitäten der United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCCC) und des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC).<br /> <br /> Die USA haben zwar das Kyoto-Protokoll unterschrieben, jedoch nicht [[Ratifizieren|ratifiziert]], so dass es die USA nicht als verbindlich anerkennen. Begründet wurde dies von der US-Regierung damit, dass sie wirtschaftliche Nachteile gegenüber [[Volksrepublik China|China]] und [[Indien]] befürchtet, weil diese Staaten als Schwellenländer nicht zur Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen verpflichtet wurden.<br /> <br /> ==== Erneuerbare Energien ====<br /> <br /> Der Anteil der erneuerbaren Energien beträgt beim [[Energieverbrauch]] der USA zurzeit (2006) 6 Prozent.<br /> <br /> Die USA besitzen ein fast ungenutztes hohes Potential für erneuerbare Energien. Auf 25 Prozent der Fläche der USA ist der Wind so stark, dass mit ihm Strom erzeugt werden kann, dessen Kosten nicht höher liegen als bei Kohle und Erdgas. Kalifornien liegt in den USA an erster Stelle bei der Nutzung der erneuerbaren Energien. Es bezieht 31 Prozent seines Stromes aus erneuerbaren Energien. Die Menge des in Iowa erzeugten [[Ethanol]]s reicht aus, um 50 Prozent des Benzinbedarfs in diesem Bundesstaat abzudecken. Im Jahr 2006 belegten die USA nach Deutschland (20 GW [[Nennleistung]]) gemeinsam mit Spanien (je 12 GW) den zweiten Platz bei den Ländern, die die Windenergie nutzten.&lt;ref&gt;[http://www.euractiv.com/de/energie/erneuerbare-energien-usa-wettbewerbsfahig/article-157948 Erneuerbare Energien in USA wettbewerbsfähig].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Importabhängigkeit von Öl wird insbesondere unter Aspekten der internationalen Sicherheit kritisch gesehen. Das American Security Project wirbt daher für höhere Anstrengungen für [[Biokraftstoff]]e aus nachwachsenden Rohstoffen.&lt;ref&gt;[http://germanwatch.org/de/6297 Neue Dynamik in der Klimadiplomatie durch John Kerry? KlimaKompakt Analyse].&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://americansecurityproject.org/featured-items/2013/advanced-biofuels-and-national-security/American Security Project: Advanced Biofuels and National Security].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Klimapolitik unter George W. Bush ====<br /> <br /> Der Umweltberater von Präsident George W. Bush, James Connaughton, hat Teile der UN-Vorschläge zur Bekämpfung des Klimawandels als zu teuer zurückgewiesen. Er befürchtet eine weltweite [[Wirtschaftskrise]]. Der [[UN-Klimabericht]] enthalte Maßnahmen, die zu teuer seien, weil die notwendige Technologie nicht im erforderlichen Umfang zur Verfügung stehe.&lt;ref&gt;[http://tagesschau.sf.tv/nachrichten/archiv/2007/05/05/international/klimaschutz_fuer_usa_zu_teuer Klimaschutz für USA zu teuer].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> US-Präsident Bush reagierte auf die Kritik des Obersten US-Gerichtshofes, der der US-Regierung unzureichendes Handeln beim Klimaschutz vorgeworfen hatte. Bush hat die Regierung angewiesen, die Regulierung des [[Benzinverbrauch]]s und der Abgase in Angriff zu nehmen. In den nächsten 10 Jahren soll der Benzinverbrauch um 20 Prozent gesenkt werden. Erreicht werden soll das durch schärfere Vorgaben für die [[Autohersteller]] und die verstärkte Förderung [[alternativ]]er Kraftstoffe wie Ethanol. Bush lehnte weiterhin eine Festlegung nationaler Obergrenzen für die Emission von Treibhausgasen ab.&lt;ref&gt;[http://www.swr.de/nachrichten/-/id=396/vv=print/pv=print/nid=396/did=2164876/hvs3gj/index.html Bush kündigt Maßnahmen zum Klimaschutz an].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Laut Medienberichten soll der Bürgermeister von [[New York City]], [[Michael Bloomberg]], daran arbeiten, alle Taxis in der Metropole bis 2012 durch [[Hybridelektrokraftfahrzeug|Hybridfahrzeuge]] zu ersetzen. Dies sei Teil seines Plans zur Reduktion der CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emission in der Stadt.<br /> Schrittweise, etwa 20 Prozent pro Jahr, sollen die rund 13.000 Taxis ersetzt werden und so den Ausstoß um 200.000 Tonnen CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; jährlich verringern.&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,484197,00.html Spiegel.de: ''„New Yorks Taxiflotte wird auf Hybrid-Antrieb umgestellt“''].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Klimapolitik unter Barack Obama ====<br /> Im US-Wahlkampf 2012 brachte der verheerende Sturm „Sandy“ den Klimaschutz auf die Agenda der Politik. Selbst der ehemals republikanische Bürgermeister von New York Michael Bloomberg erinnerte nach „Sandy“ an die Verantwortung der Politik in dem Kampf gegen den Klimawandel: „Unser Klima ändert sich. Und während die Zunahme extremer Wetterlagen, die wir in New York und in der Welt erlebt haben, eine Folge davon sind oder nicht sein mögen, das Risiko, das es so sein könnte – angesichts der Zerstörung in dieser Woche – sollte alle gewählten Führer dazu zwingen, sofort zu Handeln&quot;.&lt;ref&gt;A Vote for a President to Lead on Climate Change,<br /> Bloomberg.com, 1. November 2012&lt;/ref&gt; Nach der Wiederwahl sprach der im Amt bestätigte Präsident Obama das Thema in seiner Dankesrede an; er hoffe, dass „unsere Kinder in einem Amerika leben, (…) das nicht durch die zerstörerischen Kräfte eines sich erwärmenden Planeten bedroht ist.“&lt;ref&gt;[http://www.tagesschau.de/ausland/uswahl840~mobil_pic-1.html tagesschau aktuell]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der [[NASA]]-Wissenschaftler [[James E. Hansen]] hat in einem persönlichen Brief an [[Barack Obama]], mit Begleitschreiben an [[John Holdren]], dringend darauf hingewiesen, dass die US-Politik sich nicht auf der Höhe der weltweiten Herausforderung bewege. Bislang verfolgte Ansätze zum Emissionsrechtehandel (wie etwa die [[Global Climate Certificate System|''Regional Greenhouse Gas Initiative'']]) würden keineswegs ausreichen und vor allem zu lange Zeit beanspruchen, bevor sie wirksam würden.&lt;ref&gt;James Randerson: [http://www.guardian.co.uk/environment/2009/jan/01/scentist-letter-hansen-barack-obama ''Climate change policies failing, Nasa scientist warns Obama.''] Manchester Guardian 1. Januar 2009&lt;/ref&gt; In den USA wird der Klimawandel vor allem auch unter Aspekten der internationalen Sicherheit diskutiert. &lt;ref&gt;[http://germanwatch.org/de/6297 Neue Dynamik in der Klimadiplomatie durch John Kerry? KlimaKompakt Analyse]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In den USA steigt der Anteil der Erneuerbaren Energien leicht an. Wie aus dem Jahresbericht 2012 zur weltweiten Lage der Erneuerbaren Energien ([[REN21]]) hervorgeht, erhöhte sich der Anteil Erneuerbarer Energien am Primärenergieverbrauch in den Vereinigten Staaten 2011 gegenüber dem Vorjahr um knapp einen Prozentpunkt auf 11,8 Prozent. Anteil Erneuerbarer Energien an der Stromversorgung beträgt ohne Berücksichtigung der Wasserkraft mittlerweile 4,7 Prozent, nach 3,7 Prozent im Jahr 2009.&lt;ref&gt;[http://www.ren21.net/default.aspx?tabid=5434 Global Status Report]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Barack Obama]] hat einen Kurswechsel in der Klimapolitik angekündigt. Im Dezember 2012 erklärte er den Kampf gegen den Klimawandel zu einem der drei wichtigsten Themen für die neue Amtszeit.&lt;ref&gt;[http://poy.time.com/2012/12/19/setting-the-stage-for-a-second-term/3/ Setting the Stage for a Second Term]&lt;/ref&gt; In seiner Rede zur Amtseinführung im Januar 2013 stellte er den Kampf gegen den Klimawandel und den Ausbau Erneuerbarer Energien als Priorität für die kommenden Jahre heraus. Den Klimawandel nicht zu bekämpfen, wäre Verrat an „unseren Kindern“ und zukünftigen Generationen, so der Präsident. Im Zusammenhang mit dem Kampf gegen den Klimawandel kündigte er an, dass er die Erneuerbaren Energien verstärkt in den Fokus nehmen will. Die USA könnten es sich nicht mehr leisten, die diesbezügliche technologische Entwicklung und die damit verbundenen wirtschaftlichen Chancen allein anderen Nationen zu überlassen. Die USA dürften den globalen Umbau der Energiewirtschaft hin zu Erneuerbaren Energien nicht ignorieren und müssten nicht nur den Anschluss herstellen, sondern in der Umstellung führend werden. Er betonte dabei den Nutzen für die Umwelt in den USA, aber auch weltweit. Obama wandte sich zudem an die Klimaskeptiker und mahnte, über das vermehrte Auftreten starker Stürme, Dürren und Waldbrände nicht hinwegzusehen.&lt;ref&gt;[http://www.whitehouse.gov/the-press-office/2013/01/21/inaugural-address-president-barack-obama Inaugural Address by President Barack Obama]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Juli 2013 stellte Obama bei einer Rede an der George Washington Universität seinen Klimaschutzplan vor. Er stellte fest, dass der Klimawandel existiert und bereits heute allgegenwärtig sei. Deshalb soll bis 2030 der jährliche CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Ausstoß um die Hälfte sinken, unter anderem mit strengeren Grenzwerten für Kohlekraftwerke. Darüber hinaus sollen staatliche Bürgschaften in der Höhe von sechs Milliarden Euro für „emissionsfreie Technologien“ bereitgestellt werden. Neben erneuerbaren Energien könnten dazu allerdings auch Atomkraftwerke oder effiziente Kohle- und Gaskraftwerke zählen. Daneben sollen bis 2020 über sechs Millionen Haushalte mit erneuerbaren Energien versorgt werden und die Energieeffizienz in Gebäuden um 20 Prozent erhöht werden. In die Klimaforschung sollen alleine im Jahr 2014 2,7 Milliarden US-Dollar fließen. Beachtlich ist, dass Präsident Obama die Steuersubventionen für fossile Brennstoffe ab 2014 komplett streichen will, um das Ziel des G-20-Gipfels in Pittsburgh zu erreichen, die weltweiten Subventionen für Brennstoffe abzubauen. Damit der Plan nicht nur ein Plan bleibt, will Obama die Maßnahmen mit Verordnungen durchsetzen, damit sie von Klimaskeptikern im Kongress nicht blockiert werden können. Damit legt Obama als erster US-Präsident einen weitreichenden Plan zum Klimaschutz vor.&lt;ref&gt;[http://www.slate.com/blogs/moneybox/2013/06/25/read_the_white_house_climate_change_plan.html The White House Climate Change Plan]&lt;/ref&gt; Insbesondere treibt Obama die Verringerung der Emissionen von Kohlekraftwerken voran, da hierfür keine Zustimmung des Kongresses erforderlich ist.&lt;ref&gt;[http://www.nachhaltigkeitsrat.de/index.php?id=8376 Nachhaltigkeitsrat: „Kohle ist Vergangenheit in den USA“. 5. Juni 2014]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Obgleich der Plan den Ausbau von Atom, Kohle und Fracking unberührt lässt, ist er für die US-amerikanische politische Landschaft eine klimapolitische Zäsur. So kommentiert [[Germanwatch]]: „Um keine Missverständnisse entstehen zu lassen: Natürlich fordern und brauchen wir mehr. Aber das Angekündigte geht an die Grenzen dessen, was angesichts der Blockade der Republikaner in den USA derzeit möglich ist.“&lt;ref&gt;[http://germanwatch.org/de/7018 Meldung: US-Präsident Barack Obama zum Klimawandel, 25. Juni 2013. Ein Kommentar von Christoph Bals]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In Vorbereitung auf den UN-Klimagipfel 2015 in Paris kündigte Barack Obama an, die USA zu einem Vorreiter beim Klimaschutz zu machen. Hierfür hat die US-Umweltbehörde EPA im Juni 2014 ein Maßnahmenpaket erarbeitet. Ein zentraler Vorschlag ist das Vorhaben, dass sich die Emissionen von Kraftwerken zur Stromerzeugung bis 2030 um 30 Prozent verringern sollen. Weiterhin beabsichtigt Obama, Kohlekraftwerke außerhalb der Vereinigten Staaten nicht mehr finanziell zu unterstützen.&lt;ref&gt;[http://www.zeit.de/2014/24/emissionshandel-kohlekraftwerke-klimawandel Fritz Vorholz: ''Ein Schubs als Chance.''] ZEIT Online, 5. Juni 2014; [http://green.wiwo.de/obama-so-will-er-usa-zum-klimaschutzvorreiter-machen/ Benjamin Reuter: ''Obama: So will der die USA zum Vorreiter machen.''] Wirtschaftswoche, 3. Juni 2014&lt;/ref&gt; Auf dem [[Asiatisch-Pazifische Wirtschaftsgemeinschaft|APEC]]-Gipfel in Peking im November 2014 kündigte Obama an, dass der CO2-Ausstoß der USA bis zum Jahr 2025 um 26 bis 28 Prozent sinken soll - gegenüber dem Jahr 2005.&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/klimaschutz-initiative-von-usa-und-china-nur-symbolpolitik-a-1002503.html Spiegel.de:Klimaschutz Initiative von USA und China nur Symbolpolitik]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Asiatische Maßnahmen ==<br /> === Maßnahmen der Volksrepublik China ===<br /> Am 12. November 2014 kündigte die chinesische Regierung bei Verhandlungen mit den Vereinigten Staaten in Peking an, ab 2030 den Anteil der CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen erstmals zu vermindern. Bis dahin wird der Anteil aber weiter steigen.&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/klimaschutz-initiative-von-usa-und-china-nur-symbolpolitik-a-1002503.html Spiegel.de:Klimaschutz-Initiative von USA und China nur Symbolpolitik]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Klimaschutz-Index 2006/2007 ====<br /> <br /> Die [[Volksrepublik China]] ist die Nation mit dem höchsten CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Ausstoß der Welt. Beim [[Klimaschutz-Index]] 2006 lag sie auf Platz 29 von 53 untersuchten Staaten. Beim Klimaschutz-Index 2007 liegt sie auf Platz 54 von 56 untersuchten Staaten.<br /> <br /> Der Anteil an den weltweiten CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen betrug nach dem Klimaschutz-Index 2006 14,9 Prozent. Nach dem Klimaschutz-Index 2007 (Stand 13. November 2006) beträgt der Anteil 17,94 Prozent. (Siehe Quellen: Klimaschutz-Index 2007)<br /> <br /> Die Volksrepublik China hat das Ziel, den Ausstoß von [[Treibhausgas]]en im Jahr 2006&amp;nbsp;um zwei Prozent zu senken, nicht erreicht. Deshalb wird die chinesische Regierung 6.066 Unternehmen, die im Verdacht stehen, die Umwelt schwer zu verschmutzen, umfassend kontrollieren.<br /> <br /> Im Jahr 2010 hat China die USA als größten Verursacher von Treibhausgasen überholt. Als Ursache dafür gilt das rasante [[Wirtschaftswachstum]] des Landes.<br /> <br /> Die Volksrepublik China hat das [[Kyoto-Protokoll]] unterzeichnet. Als [[Schwellenland]] gibt es für sie jedoch keine Einschränkungen zum Ausstoß von Treibhausgasen. In einem im April 2007 veröffentlichten Bericht hat die chinesische Regierung erklärt, dass sie sich in erster Linie auf das Wirtschaftswachstum und erst in zweiter Linie auf den Klimaschutz konzentrieren werde.&lt;ref&gt;[http://www.dieneueepoche.com/articles/2007/04/24/110869.html China noch 2007 größter Emittent von Treibhausgasen]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Wenige Tage nach der Ankündigung entsprechender Strategien durch die Vereinigten Staaten stellte die Volksrepublik China Anfang Juni 2007 ein eigenes Programm zur Eindämmung klimaschädlicher Treibhausgase vor. Das Land will den Ausstoß von Kohlendioxid durch den Ausbau von Wasser- und Atomkraft sowie durch effizientere Kohlekraftwerke reduzieren. Verbindliche Obergrenzen für (CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;)-Emissionen sieht der Plan allerdings weiterhin nicht vor. China deckt zwei Drittel seines Energiebedarfs aus Kohle. Geplant ist nach Angaben des Chefs der nationalen Entwicklungskommission, Ma Kai, auch, mehr Bäume zu pflanzen sowie die Infrastruktur der Landwirtschaft und die Wasserwirtschaft zu verbessern.&lt;ref&gt;[http://www.welt.de/politik/article918998/China_stellt_eigene_Strategie_gegen_Klimawandel_vor.html China stellt eigene Strategie gegen Klimawandel vor]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Maßnahmen des Fünfjahrplanes 2006 bis 2010 ====<br /> <br /> Im [[Fünfjahrplan]] 2006 bis 2010 soll der spezifische Energieverbrauch (Verbrauch je Einheit Wirtschaftsleistung) um 20 Prozent gesenkt werden. Der Ausstoß an Treibhausgasen soll um 10 Prozent reduziert werden. Bis 2010 sollen zahlreiche ältere kleine [[Kohlekraftwerk]]e ([[Kapazität (Wirtschaft)|Kapazität]] 50 [[Watt (Einheit)|Gigawatt]]) stillgelegt werden. Veraltete [[Stahlwerk]]e und [[Gießen (Verfahren)|Eisengießereien]], die einen hohen Energieverbrauch haben, sollen geschlossen werden. Verschiedene Maßnahmen zur Besteuerung und [[Preispolitik|Preisgestaltung]] werden geplant, um Anreize und Zwänge zum sparsamen Umgang mit Energie zu erreichen.<br /> <br /> Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist ebenfalls geplant. Bis 2010 sollen 45,6 Milliarden Yuan (etwa 4,5 Milliarden Euro) in den Ausbau der Windenergie investiert werden. In den nächsten 15 Jahren will die Regierung jährlich etwa 10 Milliarden Euro für erneuerbare Energien investieren. Dazu gehören auch Kraftstoffe aus [[Nachwachsender Rohstoff|nachwachsenden Rohstoffen]].&lt;ref&gt;[http://www.jungewelt.de/2007/03-27/014.php China macht Dampf].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Nationaler Plan für den Klimaschutz ====<br /> <br /> Die Regierung der Volksrepublik China bereitet zurzeit einen nationalen Plan für den Klimaschutz vor. Dieser Plan soll noch in der ersten Jahreshälfte 2007 verabschiedet werden. Er soll die Grundlage für wirksame Klimaschutzmaßnahmen sein. Dieser Plan ist das erste offizielle Dokument, das zum Klimawandel in China Stellung nimmt&lt;ref&gt;[http://www.solarserver.de/solarmagazin/newsa2007m02.html#news6512 Nationaler Klimaschutzplan]&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> ==== Ambitionierte Ziele bei den erneuerbaren Energien ====<br /> <br /> Das chinesische Erneuerbare-Energien-Gesetz sieht ein starkes Wachstum dieser [[Energieträger]] bis 2020 vor:<br /> <br /> * Ausbau kleiner Wasserkraft von 31 GW auf 70 bis 80 GW;<br /> * Ausbau der Windkraft von 560 MW auf 20 GW;<br /> * Ausbau der Biomasse-Kraftwerke von 2 GW auf 20 GW.<br /> <br /> Damit wird sich die Gesamtsumme bis 2020 auf etwa 120 GW erhöhen. Das sind etwa 12 Prozent der gesamten Kapazität&lt;ref&gt;[http://www.germanwatch.org/klima/klichi07.pdf China und der globale Klimawandel] (PDF; 987&amp;nbsp;kB)&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> China investierte 2013 erstmals mehr in Erneuerbare Energien als in Kohlekraftwerke.&lt;ref&gt;[http://www.unendlich-viel-energie.de/erneuerbare-energien-sind-wichtige-saeule-des-weltweiten-klimaschutzes AEE: Erneuerbare Energien sind wichtige Säule des weltweiten Klimaschutzes] vom 22. September 2014&lt;/ref&gt; Der staatliche Atomkonzern CGN kündigte Investitionen in Erneuerbare Energien an und konnte dafür an der Börse ungeplant hohe Einnahmen erlösen.&lt;ref&gt;[http://www.pv-tech.org/news/chinese_state_nuclear_firm_raises_us227_million_for_renewables_yield_co ''Chinese state nuclear firm raises US$227 million for renewables'', 25. September 2014]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Rückgang beim Kohleverbrauch ====<br /> <br /> Im Jahr 2014 sank erstmals der Kohleverbrauch Chinas. „In 2015 wird die Kohlenachfrage weiter sinken, wegen des langsameren Wachstums der chinesischen Realwirtschaft, den stärkeren nationalen Kontrollen des Energieverbrauchs und der schnelleren Strukturänderung des nationalen Energieverbrauchs&quot;, so die Prognose des chinesischen Energieversorgers Shenhua Energy, dem weltgrößten Kohlekonzern. Nach Ansicht von Analysten wird China die Trendwende beim Kohleverbrauch bereits vor 2020 erreichen; in Zukunft sei der Kohleverbrauch tendenziell abnehmend.&lt;ref&gt;[http://www.nachhaltigkeitsrat.de/index.php?id=8926 Chinas Kohleverbrauch sinkt, aber das klimapolitische Signal fehlt noch, 9.4.2015]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Rohstoff Biomasse ====<br /> <br /> Die Volksrepublik China will in Zukunft ihren Kraftstoffbedarf durch einen größeren Anteil an Biokraftstoffen decken. Eine große Rolle spielt dabei die energiereiche Pflanze [[Jatropha]], die bis 2010 auf mindestens 13 Millionen Hektar und damit auf etwa 10 Prozent der Grünfläche des Landes angebaut werden soll. Zurzeit (2007) wird Jatropha bereits auf rund zwei Millionen Hektar angebaut.<br /> Die Regierung erwartet durch den massiven Anbau jährlich rund 6 Millionen Tonnen Biodiesel. Durch dieses Vorhaben wird einerseits die Grünfläche erhöht und andererseits die steigende Energienachfrage gedeckt. Das Wichtigste ist jedoch, dass saubere Energie gewonnen wird, mit der die Volksrepublik China ihre Nachhaltigkeitsziele erfüllen kann.&lt;ref&gt;[http://www.nachhaltigkeitsrat.de/aktuell/news/2007/04-04_07 Rohstoff Biomasse].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Volksrepublik China setzt langfristig nicht auf Atomenergie ====<br /> <br /> Die Volksrepublik China setzt langfristig nicht auf Atomenergie, sondern will besonders mit anderen Mitteln Strom erzeugen. Begründet wird das damit, dass die Vorräte an [[Uran]] und anderen [[Radioaktivität|radioaktiven]] [[Mineral]]ien begrenzt sind. Die Regierung setzt zurzeit so stark auf Atomenergie, weil dies ein vorübergehender Ersatz für Kohle und Öl ist.&lt;ref&gt;[[Verivox]]: [http://www.verivox.de/News/ArticleDetails.asp?aid=19002 China setzt langfristig nicht auf Atomenergie].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Indische Maßnahmen ===<br /> ==== Klimaschutz-Index 2006/2007 ====<br /> <br /> Indien ist die Nation mit dem fünftgrößten CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Ausstoß der Welt. Beim Klimaschutz-Index 2006 lag Indien auf Platz 10 von 53 untersuchten Staaten. Beim Klimaschutz-Index 2007 liegt Indien auf Platz 9 von 56 untersuchten Staaten.<br /> <br /> Der Anteil an den weltweiten CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen betrug nach dem Klimaschutz-Index 2006 4,2 Prozent. Nach dem Klimaschutz-Index 2007 (Stand 13. November 2006) beträgt der Anteil 4,15 Prozent. Beim G8+5-Klimaschutz-Index (13 Teilnehmerstaaten des G8-Gipfels 2007) liegt Indien auf Rang 6 mit einer Punktzahl von 6,18. (Siehe Quellen: Klimaschutz-Index 2007)<br /> <br /> ==== Positionen zum Klimaschutz ====<br /> <br /> In Indien hat das Wirtschaftswachstum Priorität vor dem Klimaschutz. Indien sieht sich vor allem als Entwicklungsland. Es hat das Wirtschaftswachstum vom Energieverbrauch abgekoppelt. In den vergangenen Jahren betrug das Wirtschaftswachstum 8 Prozent. Der Energieverbrauch wuchs nur um 3,7 Prozent.&lt;ref&gt;[http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/spezial/dossiers/klimawandel/77250/index.php Entwicklung hat Priorität vor Klimaschutz].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Kampf gegen den Klimawandel wird in Indien nicht als besonders dringlich angesehen. Indien sieht die Verantwortung für die Verschmutzung der [[Erdatmosphäre]] bei den [[Industrienation]]en, die seit der [[Industrialisierung]] gewaltige Mengen an fossilen Brennstoffen verbraucht haben. Deshalb stehen aus indischer Sicht die Industrienationen in der Verantwortung, den Klimawandel zu bremsen. Daraus leitet Indien für sich das Recht ab, trotz des Klimawandels mehr Treibhausgase auszustoßen.&lt;ref&gt;[http://www.dradio.de/dlf/sendungen/umwelt/537737/ Indien will trotz Klimawandel mehr Treibhausgase ausstoßen].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Auf dem EU-Asem-Gipfel vom 28. bis 29. Mai 2007 in Hamburg lehnte der indische Außenminister einheitliche Klimaschutzziele ab. Er verlangte, dass „nationale Umstände“ berücksichtigt werden müssten. Der Minister versprach, „einen konstruktiven Beitrag“ für die Nachfolgeregelung des Kyoto-Protokolls.&lt;ref&gt;{{Webarchiv | url=http://www.ftd.de/politik/international/:EU%20Asem%20Gipfel%20Klimaschutz/205811.html | wayback=20070926221651 | text=EU-Asem-Gipfel scheitert am Klimaschutz}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Indien akzeptiert keine bindenden Verpflichtungen zur Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen. Das würde dem Wirtschaftswachstum Indiens schaden. Außerdem hätte das erhebliche Auswirkungen auf das Programm Indiens zur [[Armutsbekämpfung]].&lt;ref&gt;[http://de.news.yahoo.com/29052007/12/indien-bremst-g-8-gipfel-klimaschutz.html Indien bremst beim Klimaschutz].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Indien sei für den Klimawandel nicht verantwortlich, erklärte der indische Außenstaatssekretär [[Shivshankar Menon]]. Trotzdem wolle man sich aber an den Maßnahmen zum Klimaschutz beteiligen, wenn die Kosten fair verteilt würden. Indien verursache nur vier Prozent der weltweiten Treibhausgas-Emissionen&lt;ref&gt;[http://de.news.yahoo.com/05062007/12/indien-beitrag-klimaschutz-leisten.html Indien will Beitrag zum Klimaschutz leisten]&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> Auf dem G8-Gipfel in Heiligendamm 2007 hat Bundeskanzlerin Merkel vergeblich versucht, Indiens Premier [[Manmohan Singh]] zu verbindlichen Zusagen der Treibhausgas-Emissionen zu bewegen. Indien sieht als Ursache des Klimawandels das verschwenderische [[Konsumverhalten]] der Industriestaaten. Wenn das Wirtschaftswachstum in Indien gebremst würde, blieben Millionen von Menschen weiterhin in Armut.&lt;ref&gt;[http://www.wiwo.de/pswiwo/fn/ww2/sfn/buildww/id/125/id/276396/fm/0/SH/0/depot/0/ Indien und China lehnen Klima-Auflagen weiterhin ab].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Indien wendet sich zunehmend der Kohle zu, weil sie der einzige Energierohstoff ist, der ausreichend im Land vorhanden ist. In Zukunft werden über 70 Prozent des [[Strombedarf]]s durch Kohle gedeckt, fünf Prozent durch Erdgas und Erdöl, fünf Prozent durch Atomenergie und sechs Prozent durch erneuerbare Energien. Der hohe Anteil an fossilen Brennstoffen wird zu hohen Umweltbelastungen führen.&lt;ref&gt;[http://www.ipp.mpg.de/ippcms/ep/ausgaben/ep200201/0102_fusion_indien_ep.html Energie in Indien].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Indien strebt eine Beteiligung an der internationalen [[Kernfusion|Fusionsanlage]] [[ITER]] an. Das Land will mit den bisherigen Partnern Europa, Japan, Russland, USA, China und [[Südkorea]] zusammenarbeiten. Indien will an den laufenden Verhandlungen sowie am Bau und Betrieb der Forschungsanlage teilnehmen.&lt;ref&gt;[http://www.interconnections.de/id_28587.html Indien strebt Beteiligung an internationaler Fusionsanlage ITER an].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Indien fordert von den westlichen Ländern eine technische Kooperation für den Klimaschutz. Das Land will einen Zugang zum Technologiesystem der westlichen Länder. Die Haltung Europas zur technologischen Partnerschaft mit Indien ist entscheidend für dessen Verhalten auf dem [[UN-Klimagipfel]] in [[Bali]].&lt;ref&gt;[http://de.news.yahoo.com/31052007/12/indien-westliche-technologie-klimaschutz.html Indien will westliche Technologie zum Klimaschutz].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Clean Development Mechanism (CDM) ====<br /> <br /> Die nationale CDM-Behörde erhält Projekte zur Bewertung und Genehmigung. Diese Projekte müssen den Prozedurregeln des CDM Executive Board entsprechen. Die Auswertung der Prozesse der CDM-Projekte schließt eine Einschätzung der Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Durchführung der Projekte ein. Außerdem erfolgt eine Bewertung, in welchem Maße die Projekte einer nachhaltigen Entwicklung entsprechen, wobei herausgefunden werden muss, wie die Projekte nach ihrer Wichtigkeit einzustufen sind, in Übereinstimmung mit den nationalen Prioritäten.&lt;ref&gt;[http://cdmindia.nic.in/cdm_india.htm National CDM Authority (englisch)].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> CDM India enthält eine Website, auf der der Status der CDM-Projekte ersichtlich ist. Auf einer weiteren Website ist eine Suche nach CDM-Projekten möglich.&lt;ref&gt;[http://cdmindia.nic.in/cdmindia/searchProject.jsp CDM Projects Status (englisch)].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In Indien sind bisher (Stand 13. April 2007) 171 CDM-Projekte registriert. Die dreifache Anzahl ist für die Zukunft konzipiert. Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien werden von der indischen Regierung besonders unterstützt. Die Projekte konzentrieren sich vor allem auf Wasserkraft, [[Biogas]], Biomasse, Wind- und Solarenergie. Da aufgrund der boomenden Wirtschaft der Energiebedarf sprunghaft wächst, muss der Anteil der erneuerbaren Energien deutlich gesteigert werden.&lt;ref&gt;[http://www.co2-handel.de/article160_5162.html Indien will Attraktivität als CDM-Land weiter erhöhen].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> SGS (Deutschland) GmbH und Gujarat Fluorochemicals Ltd/GmbH (Indien) haben am 25. Februar 2005 die Registrierung des bisher größten CDM-Projektes verwirklicht. Das Projekt dient der Zerstörung des starken Treibhausgases HCFC23, das als Abfallprodukt bei der Produktion des Kühlmittels HCFC22 in die Atmosphäre gelangt. Die Registrierung ebnet den Weg zur [[Implementation]] des Projektes und zur Erzeugung von zertifizierten Emissionsreduktionen.&lt;ref&gt;[http://www.de.sgs.com/de/the_worlds_largest_cdm_clean_development_mechanism_project_registered_on_25th_february_2005_de?viewId=5784 Weltweit größtes CDM (Clean Development Mechanism)-Projekt registriert].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das Projekt „Bagepalli CDM Biogas Programme“ führt zur Verbesserung der Lebensbedingungen von 5.500 Familien in der Region Kolar District. Auf der Grundlage des Projektes erhält jeder Haushalt eine einfache Biogasanlage. Die Biogasanlagen werden mit dem Dung der von den Familien gehaltenen Tieren betrieben. Die Biogasanlagen erzeugen Biogas, das im Haushalt als Energiequelle zum Kochen und zur Wassererwärmung genutzt werden kann. Damit wird die bisherige Nutzung von Brennholz und [[Kerosin]] abgelöst und gleichzeitig ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet.&lt;ref&gt;[http://www.klimaneutral-partner.de/projekte_bsp.html Klimaschutzprojekt „Bagepalli CDM Biogas Programm in Indien“].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Maßnahmen ====<br /> <br /> In der „National Environment Policy 2006“ (Nationale Umweltpolitik 2006) sind folgende Maßnahmen zur Verringerung der Luftverschmutzung geplant:<br /> <br /> * Entwicklung der erneuerbaren Energien, einschließlich der Wasserkraft. Verbesserung der Energieeffizienz. Einsatz von Forschung und Entwicklung zur Verbesserung der Technologien der erneuerbaren Energien. Beseitigung aller Hindernisse für eine dezentrale Erzeugung und Verteilung von Strom und anderen [[Sekundärenergie]]formen, die auf [[Primärenergie]]quellen basieren.<br /> * Beschleunigung der nationalen Programme zur Verbreitung der verbesserten [[Holzofen|Holzöfen]] und [[Solarkocher]].<br /> * Verstärkung der Überwachung und Durchsetzung der [[Standard]]s für Emissionen.<br /> * Vorbereitung und Einführung von Aktionsplänen für Großstädte und Aussagen über Luftverschmutzungsquellen.<br /> * Formulierung einer nationalen Strategie für städtische Transporte, um ausreichende öffentliche und private Investitionen in schadstoffarme Transportsysteme sicherzustellen.<br /> * Förderung der [[Urbarmachung]] des [[Ödland]]s durch Anbau von Pflanzen zur Energiegewinnung.<br /> * Verstärkte Bemühungen für den teilweisen Ersatz von fossilen Kraftstoffen durch Biokraftstoffe. Förderung dieser Maßnahme durch den Anbau von Pflanzen, die für die Herstellung von Biokraftstoffen geeignet sind.&lt;ref&gt;[http://www.envfor.nic.in/nep/nep2006e.pdf National Environment Policy Seite 37 (englisch)] (PDF; 1,7&amp;nbsp;MB).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die indische Regierung hat laut einem Bericht der staatlichen Plankommission etwa 300 Projekte zur Reduzierung von Treibhausgasen bewilligt. Mit Hilfe dieser Projekte sollen die CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen bis 2012&amp;nbsp;um 237 Millionen Tonnen reduziert werden. Bei der Mehrzahl der Projekte handelt es sich um Energieeffizienz und erneuerbare Energien.<br /> <br /> Die staatliche Planungskommission rechnet damit, dass die CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen Indiens bei starker Kohlenutzung von jetzt einer Milliarde Tonnen bis 2032 auf 5,5 Milliarden Tonnen pro Jahr steigen könnten. Bei einer schwächeren Kohlenutzung könnten es bis zu 3,6 Milliarden Tonnen sein.&lt;ref&gt;[http://www.lvz-online.de/thema/drt.html?p=4724_252358.html Hintergrund: Verträge und Vorhaben zum Klimaschutz].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Internationale Zusammenarbeit ====<br /> <br /> Die Environmental Protection Agency (EPA) der USA und das Ministry of Environment and Forests (MOEF) der Regierung Indiens haben am 16. Januar 2002 ein [[Memorandum of Understanding]] (MOU) unterzeichnet, das die Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Umweltschutzes betrifft und ein System für Politik und technische Zusammenarbeit zwischen der EPA und dem MOEF vorsieht. Die Zusammenarbeit erfolgt auf der Grundlage der gemeinsamen Interessen für den Schutz des Klimas sowie für die nachhaltige Entwicklung. Die Teilnehmer beabsichtigen eine langfristige Partnerschaft, um entsprechende kooperative Tätigkeiten auszuüben. Unter dem MOU werden vielfältige kooperative Aktivitäten auf dem Gebiet des Umweltschutzes und der nachhaltigen Entwicklung erwartet.&lt;ref&gt;[http://epa.gov/oia/regions/Asia/india/mou.html Memorandum of Understanding (englisch)].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 29. Juni 2005 fand in Brüssel das erste Energiepanel Indien-EU statt. Die Themen von gemeinsamem Interesse waren u. a. saubere Kohletechnologien, erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Eine Zusammenarbeit wurde für die Bereiche [[Wirtschaftliche Integration|integrierte]] Energiemärkte, Gas, Öl und Energieprognostik vereinbart. Einer der wichtigsten Punkte der Zusammenarbeit ist die Entwicklung umweltfreundlicher Kohletechnologien. Außerdem erklärt sich die EU bereit, ihre Erfahrungen auf den Gebieten der Organisation von Erdgas- und Elektrizitätsbinnenmärkten, Energieeffizienz und Nutzung der erneuerbaren Energien den indischen Partnern zur Verfügung zu stellen.&lt;ref&gt;[http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/05/841&amp;format=PDF&amp;aged=1&amp;language=DE&amp;guiLanguage=en EU und Indien nehmen Zusammenarbeit im Energiebereich auf].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Auf einem Treffen des indischen Ministers für erneuerbare Energien, Vitas Muttemwar mit Bundesumweltminister Sigmar Gabriel am 16. Juni 2006 in Berlin wurde eine stärkere Zusammenarbeit bei erneuerbaren Energien vereinbart. Indien sei für deutsche Unternehmen ein interessanter Markt. Indien hat sich beim Ausbau der erneuerbaren Energien große Ziele gestellt. Beim Ausbau der erneuerbaren Energien konzentriert sich das Land sowohl im industriellen Bereich als auch in abgelegenen Regionen auf eine dezentrale Energieversorgung auf der Grundlage von Windenergie, Photovoltaik, Biomasse und Wasserkraft. Für die nächsten Jahre ist geplant, 250.000 Dörfer mit erneuerbaren Energien zu versorgen.&lt;ref&gt;[http://www.bmub.bund.de/bmub/presse-reden/pressemitteilungen/pm/artikel/indien-und-deutschland-fuer-staerkere-zusammenarbeit-bei-erneuerbaren-energien/ Indien und Deutschland für stärkere Zusammenarbeit bei erneuerbaren Energien].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Indien und die [[KfW Bankengruppe|KfW-Entwicklungsbank]] haben am 9. August 2006 den Finanzierungsvertrag für ein „Energieeffizienzprogramm ländliche Gebiete Indien“ abgeschlossen. Das Energieeffizienzprogramm soll dazu beitragen, dass sich umweltfreundliche und effiziente Technologien für die [[Energieumwandlung und Energieerzeugung|Energieerzeugung]], -übertragung und -verbrauch in Indien verbreiten. Durch dieses Vorhaben werden jährlich rund 65.000 Tonnen CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen weniger ausgestoßen.&lt;ref&gt;[http://www.entwicklungspolitik.de/de/presse/pm/pm_20060809.html Finanzierungsvertrag zur Verbesserung der Stromversorgung in Indien unterzeichnet].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Erneuerbare Energien ====<br /> <br /> Indien hat ein enormes Potential für erneuerbare Energien. Das trifft besonders für die Solarenergie, die Biomasse und die Windenergie zu. Die gegenwärtig installierte Kapazität der erneuerbaren Energien (Stand 2006) beträgt 7.100 Megawatt. Die indische Regierung hat sich das Ziel gesetzt, die Kapazität der erneuerbaren Energien zu erhöhen. Schwerpunkte sind dabei die Windenergie und die kleinen Wasserkraftwerke.&lt;ref&gt;[http://www.intec-online.net/uploads/media/Erneuerbare_Energien_in_Indien_2006.pdf Renewable Industry in India Seite 16 (englisch)].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Indien hat die Bedeutung der erneuerbaren Energien frühzeitig erkannt und dafür ein eigenes Ministerium geschaffen. Die erneuerbaren Energien sollen bis 2012 auf 12.000 Megawatt ausgebaut werden, was sechs Prozent der Gesamtleistung bedeutet. Bis 2012 sollen eine Million Haushalte die [[Solarthermie]] für die Erhitzung des Wassers nutzen. 4.500 Dörfer sollen mit Elektrizität aus erneuerbaren Energien versorgt werden. Weiterhin sind fünf Millionen solarbetriebene Straßenlaternen und zwei Millionen Solar-Home-Systeme zum Kochen mit Solarenergie geplant. Außerdem sollen 30 Millionen Haushalte optimierte Holzöfen und drei Millionen Haushalte eine Kleinbiogasanlage erhalten. Bis 2012 soll die Windenergie eine Leistung von 6.000 Megawatt erbringen.&lt;ref name=&quot;bmu.de-5891&quot;&gt;[http://www.bmu.de/erneuerbare/energien/doc/5891.php ''Indien – auf der Suche nach dem richtigen Energiemix''].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Indien verfügt über 2.300 bis 3.200 Sonnenstunden im Jahr (Deutschland 1.000 bis 2.000) und damit über beste Voraussetzungen zur Nutzung der Solarenergie. Durch die Windenergie könnten besonders an den Küstenstandorten bis zu 45.000 Megawatt elektrischer Energie erzeugt werden, wenn alle Potentiale genutzt würden. Die ländliche Bevölkerung könnte durch kleine Wasserkraftwerke mit 10.000 Megawatt elektrischer Energie versorgt werden. Durch moderne Biomasse-Kraftwerke könnten 20.000 Megawatt elektrischer Energie zur Verfügung gestellt werden.&lt;ref name=&quot;bmu.de-5891&quot;/&gt;<br /> <br /> In Indien wird die Solarenergie zum Kochen genutzt. [[Konzentration (Optik)|Konzentrierende]] Spiegel bündeln das [[Sonnenlicht]] auf einen [[Wärmeaustauscher]], mit dem [[Dampf]] erzeugt wird. Der Dampf wird in isolierten Röhren zur Küche geleitet. Mit solchen Solarthermie-Systemen werden in Tempeln, Schulen, Krankenhäusern und Kantinen 500 bis 15.000 Menschen mit warmen Mahlzeiten versorgt. Konzentrierende Solarspiegel können auch für die [[Meerwasserentsalzung]] und für [[Müllverbrennungsanlage]]n genutzt werden.&lt;ref&gt;[http://www.solarserver.de/news/news-7042.html Solarthermie in Indien: Mit der Kraft der Sonne kochen].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Auf der Grundlage eines [[Joint Venture]]s beteiligt sich die deutsche IndiaVest Windpower I GmbH + Co. KG am indischen Windenergieunternehmen J Wind Power Limited, Neu Delhi. Gestartet wird das Vorhaben mit 24 Windenergieanlagen mit einer Gesamtnennleistung von 39,6 Megawatt. Die Gesamtnennleistung soll zukünftig auf 165 Megawatt erhöht werden.&lt;ref&gt;[http://www.pressetext.de/pte.mc?pte=061127037 Erster Fonds setzt auf indische Windenergie].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das Windenergie-Projekt VaniVilasSagar speist zusätzlichen Strom in das Versorgungsnetz ein. Das Projekt bezieht ländliche Gebiete ein, in denen die Windenergie am effizientesten ist. Die Windenergie in einer ländlichen Region trägt zur nachhaltigen Entwicklung dieser Region bei.&lt;ref&gt;[http://www.climatepartner.de/en/ksp-indien-vanivilassagar.html ''Indien – Windenergie'']&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die indische Regierung bereitet eine nationale Initiative vor, um die Jatropha-Pflanze zu einer wichtigen Kraftstoffquelle in ganz Indien zu machen. Es sollen mindestens 400.000 Hektar in 22 der 28 indischen Bundesstaaten angebaut werden. Wenn der Jatropha-Samen ausgepresst wird, erzeugt er eine große Menge Öl, das ganz einfach in Dieselkraftstoff umgewandelt werden kann. Von einem Hektar Jatropha können 1.892 Liter Dieselkraftstoff erzeugt werden, mehr als bei Raps und wesentlich mehr als bei Sojabohnen und Mais.&lt;ref&gt;[http://www.heise.de/tr/artikel/83759 Indiens große Biodiesel-Pläne].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das Projekt „Verwertung von überflüssigen landwirtschaftlichen Abfällen zur Produktion von Strom und Wärme“ ist das erste seiner Art in Indien. Eine technische Innovation ermöglicht es, Biomasse mit einem niedrigen Brennwert als wertvollen Brennstoff zu nutzen. Gegenüber der bisherigen Praxis der unkontrollierten Verbrennung der landwirtschaftlichen Abfälle, führt dieses Projekt zu einer erheblichen Verbesserung der Luftqualität und darin eingeschlossen, eine Verminderung der gesundheitlichen Risiken. Nach der Verbrennung wird die Asche als Düngemittel für die Landwirtschaft genutzt, um den landwirtschaftlichen Nährstoffkreislauf zu schließen.&lt;ref&gt;[http://www.myclimate.org/index.php?m=projects&amp;um=overview&amp;uum=karnataka Strom und Wärme aus Biomasse in Indien].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Japanische Maßnahmen ===<br /> ==== Erfüllung der Verpflichtungen im Kyoto-Protokoll ====<br /> <br /> [[Japan]] hat das Kyoto-Protokoll am 28. April 1998 unterzeichnet. Die Bestätigung durch die Regierung erfolgte am 4. Juni 2002.&lt;ref name=&quot;Kyoto Protocol status of ratification&quot;&gt;[http://unfccc.int/files/kyoto_protocol/background/status_of_ratification/application/pdf/kp_ratifcation.pdf Kyoto Protocol status of ratification (englisch)] (PDF; 74&amp;nbsp;kB).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Japan hat sich im Kyoto-Protokoll verpflichtet, die Treibhausgas-Emissionen bis 2012&amp;nbsp;um 6 Prozent zu senken. Im Jahr 1990 betrugen die Treibhausgas-Emissionen 1.272,1 Millionen Tonnen CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Äquivalent, im Jahr 2004 1.355,2 Millionen Tonnen CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Äquivalent. Das bedeutet einen Anstieg der Treibhausgas-Emissionen in diesem Zeitraum um 6,5 Prozent. Noch dramatischer ist der Anstieg der CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen in diesem Zeitraum. Im Jahr 1990 betrugen die CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen 1.144 Millionen Tonnen, im Jahr 2004 1.286 Millionen Tonnen. Somit sind die CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen in diesem Zeitraum um 12,4 Prozent angestiegen.&lt;ref name=&quot;GHG DATA 2006&quot;&gt;[http://unfccc.int/files/essential_background/background_publications_htmlpdf/application/pdf/ghg_booklet_06.pdf GHG DATA 2006 S. 8 (englisch)] (PDF; 387&amp;nbsp;kB).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Klimaschutz-Index 2006/2007 ====<br /> <br /> Japan ist die Nation mit dem viertgrößten CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Ausstoß der Welt. Beim Klimaschutz-Index 2006 lag Japan auf Platz 34 von 53 untersuchten Staaten. Beim Klimaschutz-Index 2007 liegt Japan auf Platz 26 von 56 untersuchten Staaten.<br /> <br /> Der Anteil an den weltweiten CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen betrug nach dem Klimaschutz-Index 2006 4,8 Prozent. Nach dem Klimaschutz-Index 2007 (Stand 13. November 2006) beträgt der Anteil 4,57 Prozent. Beim G8+5-Klimaschutz-Index (13 Teilnehmerstaaten des G8-Gipfels 2007) liegt Japan auf Rang 7 mit einer Punktzahl von 5,80. (Siehe Quellen: Klimaschutz-Index 2007)<br /> <br /> ==== Positionen zum Klimaschutz ====<br /> <br /> Japan und China haben sich am 11. April 2007 verpflichtet, an einem neuen internationalen Rahmenabkommen zum Klimaschutz mitzuwirken. Beide Staaten erklärten ihren politischen Willen zur Zusammenarbeit mit der internationalen Gemeinschaft beim Klimaschutz. Japan will China bei der Entwicklung von Technologien zur effizienten Energienutzung unterstützen.&lt;ref&gt;[http://www.faz.net/s/Rub28FC768942F34C5B8297CC6E16FFC8B4/Doc~EE4F2EECF224D4768B85C850A6792669E~ATpl~Ecommon~Scontent.html China und Japan verpflichten sich zum Klimaschutz].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Japans Finanzminister hat sich am 6. Mai 2007 in Kyoto für die Generalüberholung des Kyoto-Protokolls ausgesprochen. Japan will beim Klimaschutz eine Vorreiterrolle übernehmen. 100 Millionen Dollar wurden bereits für Klimaschutzmaßnahmen bereitgestellt. Weitere Mittel sollen zur Verfügung gestellt werden.&lt;ref&gt;[http://www.europolitan.de/cms/?s=ep_tagesmeldungen&amp;mtid=6656 Japan setzt auf Vorreiterrolle beim Klimaschutz].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Gegensatz zu Deutschland ist Japan nicht der Meinung, dass die Verhandlungen für den Rahmen eines Nachfolgeabkommens für den Klimaschutz bis 2009 abgeschlossen werden sollten. Am 29. Mai 2007 erklärte der japanische Außenminister Mitsiu Sakaba auf dem Außenministertreffen der EU-Asem-Staaten, bevor irgendwelche Ziele festgelegt werden, sollten die Staaten, die das Kyoto-Protokoll nicht ratifiziert haben, wie die USA, China und Indien in die Mitarbeit einbezogen werden. Das Festlegen der Ziele sollte viel später erfolgen.&lt;ref&gt;[http://www.planetark.com/dailynewsstory.cfm?newsid=42235&amp;newsdate=30-May-2007 Japan Rejects 2009 Deadline in Post-Kyoto Talks (englisch)].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 30. Mai 2007 erneuerte Japan sein Versprechen, seine Ziele im Kyoto-Protokoll zu erreichen und erklärte, dass es in der Lage sei, eine Führungsrolle im Kampf gegen den Klimawandel zu übernehmen. Der Generaldirektor für globale Fragen im japanischen Außenministerium Koji Tsuruoka sagte, dass Japan wie auch schon stets in der Vergangenheit das erfüllen werde, was festgelegt sei.&lt;ref&gt;[http://www.planetark.com/dailynewsstory.cfm?newsid=42268&amp;newsdate=31-May-2007 Japan Renews Vow to Reach Kyoto Emissions Targets (englisch)].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Japan will die Entwicklungsländer bei der Senkung von Treibhausgas-Emissionen unterstützen. Schwerpunkt soll die Einführung neuer Technologien zur Senkung des Verkehrsaufkommens sein. Eine weitere Maßnahme besteht in der Installation von Anlagen zur Verarbeitung von Abfall und Tierdung, die zu Treibstoff und Düngemitteln verarbeitet werden könnten. Japan will die Entwicklungsländer ermutigen, dem Nachfolgeabkommen zum Klimaschutz ab 2013 beizutreten.&lt;ref&gt;[http://www.verivox.de/News/ArticleDetails.asp?aid=19480 Japan will Entwicklungsländern bei Treibhausgas-Emissionen helfen].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Auf dem G8-Gipfel in Heiligendamm stellten die EU und Japan gemeinsame Ziele beim Klimaschutz heraus. Entscheidendes Ziel sei, den weltweiten Ausstoß von Treibhausgasen bis 2050&amp;nbsp;um die Hälfte zu senken. Der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe erklärte, dass dabei die derzeitigen weltweiten Emissionen der Bezugspunkt seien. Abe verlangte, dass bei einem neuen Abschluss ab 2013 die USA, China und Indien eingebunden werden müssten.&lt;ref&gt;[http://de.news.yahoo.com/05062007/12/eu-japan-g-8-gemeinsamen-klimazielen-erste-zusammenfassung.html EU und Japan beim G8-Gipfel mit gemeinsamen Klimazielen].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Clean Development Mechanism (CDM) und Joint Implementation (JI) ====<br /> <br /> Japan strebt vorwärts bei der [[Implementierung]] von CDM/JI-Projekten. Die Politik für CDM/JI erlebte am 16. Februar 2005 mit dem offiziellen Start des nationalen Registrierungssystems einen Höhepunkt.&lt;ref&gt;[http://www.iges.or.jp/en/cdm/pdf/activity01/01_MOEJ.pdf Japan’s approach towards CDM/JI implementation (englisch)] (PDF; 354&amp;nbsp;kB).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Weil die Nutzung der Kyoto-Mechanismen zusätzliche nationale Maßnahmen erfordern, will Japan einen solchen Weg gehen. Somit wird Japan zur nachhaltigen Entwicklung in anderen Ländern beitragen. Damit diese Länder ihre Kyoto-Verpflichtungen kosteneffektiv erreichen, hat die japanische Regierung ein weitreichendes Unterstützungssystem für CDM/JI-Aktivitäten initiiert: JKAP (Japan Kyoto-Mechanism Acceleration Programme 2005).&lt;ref&gt;[http://www.ap-net.org/docs/15th_seminar/moej_050911_aps2.pdf CDM/JI Supporting Programmes by Government of Japan (englisch)].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Druck auf Japan, seine Kyoto-Ziele bei der Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen zu erreichen, hat die nationalen Unternehmen dazu bewegt, CDM-Projekte in ausgewählten Ländern zu implementieren. Dabei konzentrieren sie sich auf drei der vier bedeutenden Volkswirtschaften, bekannt unter dem Sammelbegriff BRIC: Brasilien, Russland, Indien und China. Aus diesem Grunde gehen die meisten CDM-Projekte nach China, Indien und Brasilien.&lt;ref&gt;[http://english.ohmynews.com/articleview/article_view.asp?no=353174&amp;rel_no=1 Japan's CDM Rush to BRIC Countries (englisch)].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Auf der Website „Activities Implemented Jointly (AIJ)/Joint Implementation (JI)“ sind alle entsprechenden Aktivitäten zusammengefasst. Die Website beinhaltet den Hintergrund, die Zusammenfassung der japanischen Programme für „Activities Implemented Jointly“, die erste Phase der autorisierten Projekte sowie zukünftige Maßnahmen.&lt;ref&gt;[http://www.gispri.or.jp/english/environment/aijmenu-e.html AIJ/JI Home Page (englisch)]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Auf der „Kyoto Mechanism Information Platform“ gibt es eine Liste der CDM/JI-Projekte, die von der Regierung Japans genehmigt wurden. Es handelt sich um 181 Projekte. Stand ist der 8. Juni 2007.&lt;ref&gt;[http://www.kyomecha.org/e/List_of_CDMJI.php List of CDM/JI Project Approved by the Government of Japan (as of 8 June 2007) (englisch)].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Emissionshandel ====<br /> <br /> Im Jahr 1998 wurde durch den japanischen Industrieverband [[Nihon Keidanren|Keidanren]] ein freiwilliges Emissionshandelssystem zur Probe eingeführt. Daran beteiligen sich 34 Unternehmen, die 76 Prozent der Treibhausgas-Emissionen der Energiewirtschaft und der Industrie abdecken. Es bestehen gute Chancen, dass sich in Zukunft direkte Kooperationen mit internationalen Emissionshandelssystemen entwickeln.&lt;ref&gt;[http://www.doitsu-nen.jp/index_DE.php?ID=456 Deutsch-japanischer Klimaschutzdialog].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Japans Regierung und Unternehmen wollen den Klimaschutz kosteneffizient betreiben, indem sie Emissionskredite durch Klimaschutzaktivitäten in asiatischen und südamerikanischen Ländern erwerben. Die Strategie der japanischen Regierung stützt sich dabei in erster Linie auf den Transfer von Technologien in Entwicklungsländer (Clean Development Mechanism). In zweiter Linie erfolgt die gemeinsame Realisierung von Klimaschutzprojekten in den Industriestaaten (Joint Implementation). Erst an letzter Stelle folgt der Emissionshandel. Japan hat bis jetzt noch kein System eingeführt, das mit dem der EU oder der USA vergleichbar ist.&lt;ref&gt;[http://www.bfai.de/fdb-SE,MKT20070412102211,Google.html Japan läuft Klimaschutzzielen hinterher].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Einige Projekte, zu denen auch der freiwillige Emissionshandel (Japan's Voluntary Emissions Trading Scheme, J-VETS) gehört, wurden bereits aufgelegt. Damit soll erreicht werden, den Emissionshandel japanischer Unternehmen untereinander zu ermöglichen. Weiterhin soll dadurch der Aufbau von [[Handlungswissen|Knowhow]] in diesem Bereich gefördert werden.<br /> <br /> Das nationale Registrierungssystem sowie die [[Datenbank]], in der die CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen aller japanischen Unternehmen gespeichert sind, nahmen im April 2007 ihre Arbeit auf. Für das Jahr 2008 wollen viele Unternehmen ihre Emissionen durch eigene freiwillige Maßnahmen senken.&lt;ref&gt;[http://www.japan.ahk.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/JM052007_Klima.pdf JAPANMARKT Mai 2007].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Regierung der [[Präfektur Tokio#CO2-Emissionshandel|Präfektur Tokio]] führte im Fiskaljahr 2010 das erste verbindliche Emissionshandelssystem für Unternehmen ein.&lt;ref&gt;{{internetquelle|url=http://www.google.com/hostednews/afp/article/ALeqM5jpj1_TkrrX4vikm3Z8kVuPpU6cog|sprache=englisch|titel=Tokyo launches Asia's first carbon trade scheme|werk=[[Agence France-Presse]] |datum=2010-04-01|zugriff=2010-04-02}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Maßnahmen ====<br /> <br /> Im „Basic Environment Plan“ sind die Ziele des „Aktionsprogramms zur Bekämpfung der globalen Erwärmung“ festgelegt. Die Regierung stellt sich folgende Ziele zur Senkung der Treibhausgas-Emissionen in Japan:<br /> <br /> * Die CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen sollen auf dem Niveau von 1990 stabilisiert werden.<br /> * Die Methan-Emissionen sollen das gegenwärtige Niveau nicht überschreiten. Der Umfang von [[Distickstoffmonoxid]]-Emissionen und anderen Treibhausgas-Emissionen soll nicht erhöht werden.<br /> <br /> Das „Aktionsprogramm zur Bekämpfung der globalen Erwärmung“ umfasst die Periode von 1991 bis 2010. Im Aktionsprogramm soll die Reduzierung der CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen differenziert für die einzelnen Systeme erfolgen:<br /> <br /> * Maßnahmen für die Systeme der städtischen und regionalen Strukturen;<br /> * Maßnahmen für Transportsysteme;<br /> * Maßnahmen für Produktionsstrukturen;<br /> * Maßnahmen für die Energieversorgungsstruktur;<br /> * Maßnahmen zur Realisierung des [[Lebensstil]]s.<br /> <br /> Maßnahmen zur Reduzierung der Methan-Emissionen in Mülldeponien, in der Landwirtschaft, in der Energieerzeugung und -verwendung sollen unterstützt werden. Die Entwicklung von entsprechenden Technologien und neuen Maßnahmen sollen gleichzeitig gefördert werden. Distickstoffmonoxid-Emissionen sollen kontrolliert werden und Kontrollmaßnahmen sollen in Betracht gezogen werden. Der Beitrag zur globalen Erwärmung, der durch andere [[Substanz]]en verursacht wird, soll abgeschätzt werden.&lt;ref&gt;[http://www.env.go.jp/en/policy/plan/basic/pt3c1.html#ref2 The Basic Environment Plan (englisch)].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Japan will für die einzelnen Industriesektoren differenzierte Klimaschutzziele vorgeben. Dadurch soll eine effizientere Energienutzung erreicht werden. Ein Beratungsausschuss des Ministeriums für Wirtschaft, Handel und Industrie wird dazu angemessene Zielgrößen für die einzelnen Industriesektoren vorschlagen, die dann in einer entsprechenden Änderung des Gesetzes zur Energieerhaltung ihren Niederschlag finden.&lt;ref&gt;[http://www.baz.ch/news/index.cfm?ObjectID=FA4C7CFF-1422-0CEF-70D8F5FCDB8D0C2C Japan plant Klimaschutz-Ziele für einzelne Industrien].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Internationale Zusammenarbeit ====<br /> <br /> Japan und China wollen beim Klimaschutz und bei den erneuerbaren Energien enger zusammenarbeiten. Das gilt vor allem für das Nachfolgeabkommen zum Kyoto-Protokoll. Die Zusammenarbeit betrifft insbesondere die Nutzung von Erdgasreserven in einem Meeresgebiet.&lt;ref&gt;[http://www.dieneueepoche.com/articles/2007/04/11/106887.html China und Japan wollen beim Klimaschutz zusammenarbeiten].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Japan will China beim Klimaschutz unterstützen. Dabei stehen vor allem Energiesparmaßnahmen im Vordergrund. Geplant sind unter anderem Wasserreinigungsprojekte.&lt;ref&gt;[http://www.networld.at/index.html?/articles/0714/18/169714.shtml Japan will „Reich der Mitte“ helfen].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die USA, Japan, China, Indien und Südkorea wollen gemeinsam ein Kohlekraftwerk entwickeln, das keine CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen an die Luft abgibt. Bei diesem Kraftwerk wird eine Technologie angewendet, die die CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen wesentlich reduziert. Das entstehende Gas wird verflüssigt und in unterirdischen Lagern gespeichert.&lt;ref&gt;[http://www.verivox.de/News/ArticleDetails.asp?aid=18991 USA und Japan planen emissionsfreies Kohle-Kraftwerk].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die japanische Industrie will Energiespar-Technologien exportieren. Unternehmen aus der Chemie-, Stahl- und Zementbranche wollen solche Technologien besonders in die asiatischen Schwellenländer exportieren. Der Verband der chemischen Industrie gibt ab September 2007 einen Informationsdienst für Schwellenländer heraus, in dem Energiesparmethoden der Mitgliedsunternehmen vorgestellt werden.&lt;ref&gt;[http://www.verivox.de/News/ArticleDetails.asp?aid=19045 Japanische Konzerne wollen Energiespar-Technologien exportieren].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Erneuerbare Energien ====<br /> <br /> Der Strombedarf Japans ist in den letzten 35 Jahren um rund 300 Prozent gestiegen. Durch eigene [[Ressource]]n können nur etwa 20 Prozent des Gesamtenergiebedarfs gedeckt werden. Durch die Änderungen der rechtlichen [[Rahmenbedingung (Volkswirtschaftslehre)|Rahmenbedingungen]] im Jahre 2003 (Electricity Law, Renewable Portfolio Standard) ist das öffentliche Interesse an den erneuerbaren Energien gestiegen. Die japanische Regierung fördert die Nutzung der erneuerbaren Energien.&lt;ref&gt;[http://portal.wko.at/wk/pub_detail_file.wk?AngID=1&amp;DocID=181290 Erneuerbare Energie].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die japanische Energiepolitik rückt die erneuerbaren Energien immer mehr in den Mittelpunkt. Die japanische Regierung stellt sich das Ziel, bis 2010 den Anteil der erneuerbaren Energien von gegenwärtig (Stand März 2007) 0,4 Prozent (ohne Wasserkraft) auf 3 Prozent zu erhöhen. Bei der Windkraft ist das Marktpotential für ausländische Unternehmen besonders groß.&lt;ref&gt;[http://www.exportinitiative.de:/index.cfm?aid=6236&amp;bid=186 Länderprofil Japan (Kurzinfo)].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Bemühungen der Regierung Japans, den Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung zu erhöhen, werden durch den Widerstand der [[Energieversorgungsunternehmen]] gebremst, die keine hohen Investitionen in die nach ihrer Meinung nicht ausgereiften Technologien tätigen wollen. Das Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie hat im Januar 2007 eine neue Initiative ins Leben gerufen, um die Nutzung der erneuerbaren Energien zu intensivieren. Entsprechend dem Renewable Portfolio Standard müssen die Energieversorgungsunternehmen in den [[Fiskaljahr]]en 2011 bis 2014 den Anteil an erneuerbaren Energien um 1,63 Prozent steigern. Dadurch soll die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien bis Ende des Fiskaljahres 2014 auf 16 Milliarden kWh steigen. Im Fiskaljahr 2005 wurden 5,6 Milliarden kWh Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt.&lt;ref&gt;[http://www.bfai.de/fdb-SE,MKT20070502103742,Google.html Japans Elektrizitätsunternehmen erhöhen Investitionen].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Bei den Solarenergieanlagen beherrscht Japan nicht nur den heimischen, sondern auch den internationalen Markt. Japan hat als der größte Markt für Solarenergieanlagen eine Kapazität von 219 Megawatt installiert (Stand April 2005). Bis 2010 sollen 4,8 Gigawatt Strom mit Hilfe dieser Technologien erzeugt werden. Der Markt für Windenergieanlagen wird von ausländischen Anbietern beherrscht. Von den etwa 500 bis 2003 installierten Anlagen mit einer Kapazität von über 10 Megawatt stammen 80 Prozent aus dem Ausland.&lt;ref&gt;[http://www.ixpos.de/nn_377146/Content/de/01__Aktuelles/Markt__des__Monats/2005__03__Japan/OAV-EE.html Zukunftstechnologien: Erneuerbare Energien].&lt;/ref&gt;<br /> &lt;!--- Quellen<br /> 1. http://www.epa.gov/climatechange/policy/index.html, zugegriffen am 12. Februar 2007<br /> 2. http://www.euractiv.com/de/energie/erneuerbare-energien-usa-wettbewerbsfahig/article-157948,<br /> zugegriffen am 13. Februar 2007<br /> 3. http://www.germanwatch.org/rio/ksi2006.pdf, zugegriffen am 13. Februar 2007<br /> 4. http://www.germanwatch.org/klima/ksi.htm, zugegriffen am 13. Februar 2007 ---&gt;<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Klimafinanzierung]]<br /> * [[Hartwell Paper]]<br /> * [[2052. Der neue Bericht an den Club of Rome]]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * [[Wolfgang Gründinger]]: Lobbyismus im Klimaschutz. Die nationale Ausgestaltung des europäischen Emissionshandelssystems. VS Verlag, Wiesbaden 2012<br /> * Gwynne Dyer: ''Schlachtfeld Erde. Klimakriege im 21. Jahrhundert.'', Klett-Cotta, 2010, ISBN 978-3-608-94611-6; Rezension: [http://www.dradio.de/dlf/sendungen/andruck/1303815/ dradio.de, Deutschlandfunk, ''Andruck'', 1. November 2010, Conrad Lay: ''Markige Szenarien''] (1. November 2010)<br /> * GEO: Der [http://www.geo.de/klima GEO-Länder-Test]: ''Was leisten die 16 Bundesländer für den Klimaschutz?'', 12/2007.<br /> * Johannes M. Waidfeld: ''Wachstum, der Irrtum; Wohlstand, eine gesellschaftliche Betrachtung.'' Fischer &amp; Fischer Medien AG, Frankfurt a.M. 2005, ISBN 3-89950-076-8.<br /> * Patrick Laurency: ''Funktionen wirkungsschwacher Klimaschutzabkommen - Ursachen und Strategien der kontrafaktischen Stabilisierung politischer Zielerwartungen am Beispiel des UN-Klimaschutzregimes'' Springer VS, Wiesbaden 2013, ISBN 978-3-531-19184-3<br /> * Anton Bösl: ''Afrika und der Klimawandel. Neues Paradigma und zentrale Herausforderung für die Entwicklungspolitik des 21. Jahrhunderts, in: AfriKAS II, Berichte, Analysen, Eindrücke aus der Konrad-Adenauer-Stiftung in Afrika, Sankt Augustin/Berlin 2010, ISBN 978-3-941904-57-6, S. 9–34 ([http://www.kas.de/namibia/de/publications/22042/ online])<br /> * [http://www.zur.nomos.de/fileadmin/zur/doc/Aufsatz_ZUR_11_04.pdf Thomas Groß: ''Klimaschutzgesetze im europäischen Vergleich '', Zeitschrift für Umweltrecht (ZUR) 04/2011, 171] (PDF; 136&amp;nbsp;kB)<br /> * Oliver Geden: [http://www.swp-berlin.org/fileadmin/contents/products/studien/2011_S32_lpt_prt_ks.pdf#page=19 ''Das Ende der Klimapolitik, wie wir sie kannten''], in: [[Volker Perthes]]/Barbara Lippert (Hg.), ''Ungeplant ist der Normalfall. Zehn Situationen, die politische Aufmerksamkeit verdienen'', SWP-Studie, S 32, Berlin 2011.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/publikation/long/2962.pdf Deutsches Umweltbundesamt: ''Die Zukunft in unseren Händen. 21 Thesen zur Klimaschutzpolitik des 21. Jahrhunderts und ihre Begründungen''] (PDF; 2,31 MB)<br /> * [http://www.bdi-online.de/BDIONLINE_INEAASP/iFILE.dll/XDC8B55D80D7311D5B9610050DA2662B7/2F252102116711D5A9C0009027D62C80/PDF/DC8B55D80D7311D5B9610050DA2662B7.PDF bdi-online.de: ''Vereinbarung zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der deutschen Wirtschaft zur Klimavorsorge''] (PDF)<br /> * [http://www.klimastrategie.de/ klimastrategie.de: ''Zusammenstellung von Dokumenten zu den Klimastrategien der deutschen Bundesländer und der Bundesregierung'']<br /> * [http://www.wupperinst.org/cop Thema Online „Internationale Klimapolitik“] – Veröffentlichungen des Wuppertal Instituts zu aktuellen Fragen der Klimapolitik, Analysen früherer Klimaverhandlungen sowie Weblinks<br /> * [http://www.swp-berlin.org/de/swp-themendossiers/klimapolitik.html Klimaschutz und Klimapolitik] – Veröffentlichungen der Stiftung Wissenschaft und Politik<br /> * [http://www.politische-bildung.de/klimapolitik.html Klimapolitik] – Thema auf dem Informationsportal zur politischen Bildung<br /> * [http://www.whitehouse.gov/agenda/energy_and_environment/ The White House: ''Energy and the environment''] (engl.) – Die Energie und Klimapolitik von US-Präsident Barack Obama<br /> * [http://aachen2050.isl.rwth-aachen.de/w/Portal_Aachen_2050 Portal CO] Portal CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; freie Städteregion Aachen<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Klimapolitik| ]]<br /> [[Kategorie:Klimawandel]]<br /> [[Kategorie:Nachhaltigkeit]]<br /> <br /> [[hu:A globális felmelegedés csökkentése]]</div> 158.169.40.5 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Geschichte_der_Eisenbahn&diff=134135315 Geschichte der Eisenbahn 2014-09-18T07:54:55Z <p>158.169.40.5: </p> <hr /> <div>{{Dieser Artikel|behandelt länderübergreifende Aspekte der Eisenbahngeschichte. Für landesspezifische Informationen, siehe [[Geschichte der Eisenbahn (Begriffsklärung)]].}}<br /> [[Datei:Stephenson's Rocket.jpg|miniatur|Stephensons [[Rocket (Lokomotive)|„The Rocket“]], 1829]]<br /> [[Datei:Railwayneteurope1896.JPG|miniatur|Dichte des europäischen Eisenbahnnetzes 1896]]<br /> Die '''Geschichte der Eisenbahn''' befasst sich als Teilgebiet der traditionellen [[Technikgeschichte]] mit der Erforschung und Dokumentation der Geschichte des [[Bahn (Verkehr)|Schienenverkehrs]], der dazugehörenden Technik und ihrer technologischen Entwicklung. In jüngerer Zeit gewinnt daneben der Ansatz einer interdisziplinären [[Kulturgeschichte]] zunehmend an Bedeutung.<br /> <br /> Ähnlich wie in einigen anderen Teilbereichen der Geschichte sind bei der Erforschung der entsprechenden Daten und beim Zusammentragen von Dokumenten und Zeugnissen überwiegend Laien oder Amateure tätig. Ursache ist eine nach wie vor vorhandene Faszination, die von diesem Gebiet der Technik ausgeht. Belege dafür sind zahlreiche [[Eisenbahnmuseum|Eisenbahnmuseen]] in der Trägerschaft von Vereinen oder sogar Privatpersonen sowie die [[Museumsbahn]]en.<br /> <br /> Den von öffentlichen Institutionen getragenen Museen wird nach einer Phase der geringeren Beachtung zwischen dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] und ungefähr den 1980er-Jahren inzwischen wieder eine erhöhte Aufmerksamkeit zuteil.<br /> <br /> == Historische Definitionen ==<br /> Der Begriff ''Eisenbahn'' ist erstmals 1801 in einem Artikel „Über den Gebrauch der Eisenbahn oder eisernen Wege zur Fortschaffung der Mineralien und Kohlen“ zu finden, während der englische Begriff ''rail-road'' bereits um 1734 erscheint.&lt;ref name=&quot;Geschichte der Eisenbahn&quot;&gt;{{Literatur|Autor=Ralf Roman Rossberg|Titel=Geschichte der Eisenbahn|Jahr=1999}}&lt;/ref&gt;{{rp|14}} Wie frühe Lexika von Brockhaus zeigen, bezog sich die Definition einer Eisenbahn zunächst nur auf die Fahrbahn, bzw. den eisenbestückten Schienenweg. Dies ergab sich auch daraus, dass die ersten „Eisenbahn“-Fahrzeuge nahezu gänzlich und selbst noch die ersten Lokomotiven und sogar deren Radkörper zu großen Teilen aus [[Holz]] sowie auch aus [[Kupfer]] und Kupfer-[[Legierung]]en gefertigt wurden:<br /> {{Zitat|Eisenbahnen, Riegel oder Schienenwege sind fahrbare Straßen mit festen Gleisen von Eisenschienen oder von mit Eisen beschlagenem Holz und Steinen, auf denen die Räder der Wagen laufen, wodurch der Widerstand, welchen sie auf gewöhnlichen Wegen am Umfange erleiden, so weit aufgehoben wird, dass beinahe nur die Reibung an der Achse noch zu überwinden bleibt und ihre Fortbewegung durchschnittlich wenigstens zehnfach erleichtert ist.|Stichwort „Eisenbahn“ im „Brockhaus-Bilder-Conversations-Lexikon“ (1837)}}<br /> {{Zitat|Eisenbahnen, im weitesten Sinne solche Straßen, auf denen die Fahrzeuge in festen Schienengleisen fortbewegt werden. Durch die Anordnung von Schienengleisen wird die sonst bei Bewegung der Fahrzeuge bedeutende Reibung zwischen Radeisen und Straßenfläche sehr vermindert und dadurch erreicht, daß große Lasten mit geringen Kräften fortbewegt werden können.|Brockhaus 14. A., Bd. 5, 777}}<br /> <br /> Später wurde auch der Aspekt ''Antrieb'' in die Definition aufgenommen:<br /> {{Zitat|Eine '''[[Eisenbahn]]''' ist ein Unternehmen, gerichtet auf wiederholte Fortbewegung von Personen oder Sachen über nicht ganz unbedeutende Raumstrecken auf metallener Grundlage, welche durch ihre Konsistenz, Konstruktion und Glätte den Transport großer Gewichtmassen, beziehungsweise die Erzielung einer verhältnismäßig bedeutenden Schnelligkeit der Transportbewegung zu ermöglichen, bestimmt ist, und durch diese Eigenart in Verbindung mit den außerdem zur Erzeugung der Transportbewegung benutzten Naturkräften ([[Dampfmaschine|Dampf]], [[Elektrizität]], tierischer oder menschlicher [[Muskulatur|Muskeltätigkeit]], bei geneigter Ebene der Bahn auch schon der eigenen Schwere der Transportgefäße und deren Ladung, u&amp;nbsp;s.&amp;nbsp;w.) bei dem Betriebe des Unternehmens auf derselben eine verhältnismäßig gewaltige (je nach den Umständen nur in bezweckter Weise nützlich, oder auch Menschenleben vernichtende und die menschliche Gesundheit verletzende) Wirkung zu erzeugen fähig ist.|Deutsches [[Reichsgericht]], [[Urteil (Rechtswissenschaft)|Urteil]] vom 17. März 1879.|Quelle=[[Entscheidungen des Reichsgerichts in Zivilsachen|RGZ]] 1, 247, 252.}}<br /> <br /> == Vorläufer und Anfänge ==<br /> Für die Konstruktion einer [[Eisenbahn]] waren verschiedene frühe Basis-Erfindungen die Voraussetzung, so die Erfindung des [[Rad]]es, die Schöpfung einer Fahr- und Leitbahn in Form von Schienen, sowie die Herstellung von [[Eisen]] und [[Stahl]].<br /> In [[England]] gab es eine ausgeprägte Stahl- und Eisenherstellung, ferner bestand ein ständig zunehmender Transportbedarf in den Erz- und Kohlenminen, der bereits zahlreiche Schienenwege entstehen ließ. Hier wurde auch die [[Dampfmaschine]] erfunden und entscheidend verbessert. Dies führte dazu, dass England in der Zeit der [[Industrielle Revolution|Industriellen Revolution]] auch zur Geburtsstätte der maschinell betriebenen Schienen- bzw. „Eisenbahn“ wurde. Die Eisenbahn ist damit sowohl Produkt, als auch Bestandteil der Industriellen Revolution.<br /> <br /> === Erste Schienensysteme ===<br /> [[Datei:Holzbahn.JPG|miniatur|links|Ungarische Holzbahn aus dem 16. Jahrhundert]]<br /> [[Datei:Leitnagel Hund.png|miniatur|Schienengeführter [[Hunt]], nach einer Darstellung aus dem Jahre 1556 von [[Georgius Agricola]] (''De re metallica libri XII'')]]<br /> <br /> Vorläufer der heutigen Schienen waren [[Spurrille]]n in [[antike]]n [[Straße]]n, die den Fahrzeugen eine gewisse Führung ermöglichten. Wissenschaftler glauben, dass bereits in der [[Kupfersteinzeit|Kupferzeit]] vor mehr als 4.000 Jahren erste künstlich angelegte Rillen entstanden. Derartige Spurbahnen sind in Steinbrüchen des [[Altes Reich|alten ägyptischen Reiches]] und bei den [[Griechen]] gefunden worden. Der wohl bei weitem längste antike Rillenweg war der 6 bis 8,5&amp;nbsp;km lange [[Schiffkarrenweg]] ''[[Diolkos]]'' über den [[Isthmus von Korinth]] ([[Griechenland]]). Auch die hochentwickelten römischen Baumeister arbeiteten auf zahlreichen [[Römerstraße]]n Rillen in die gepflasterten Oberfläche ein.&lt;ref name=&quot;Geschichte der Eisenbahn&quot; /&gt;{{rp|9–10}}<br /> <br /> An der Wende des [[Spätmittelalter]]s zur [[Frühe Neuzeit|frühen Neuzeit]] gab es eine entscheidende Erfindung, die vermutlich in Bergwerken entstanden ist, wo schwere Lasten transportiert werden mussten: man legte hölzerne [[Gleis]]e und war somit nicht mehr auf bestehende Straßen angewiesen, um schwere Lasten zu transportieren. [[Georgius Agricola]] belegt dies erstmals 1556 in seinem Werk ''De re metallica''. Diese Holzschienen hatten aber auch gewichtige Nachteile: durch Schmutz in den Rillen entgleisten die Wagen oft. Zudem vermoderte das Holz schnell auf dem feuchten Boden, wo es der Witterung ungeschützt ausgesetzt war. [[Matthäus Lang von Wellenburg|Kardinal Matthäus Lang]] dokumentiert 1515 den [[Reißzug]] auf die [[Festung Hohensalzburg]]: Die älteste heute noch existierende [[Standseilbahn]] wurde in ihrer ursprünglichen Form über Holzschienen mit einem [[Hanffaser|Hanfseil]] über eine [[Tretmühle]] betrieben.&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=http://www.seilbahngeschichte.de/reiszug.htm|wayback=20110719083221|text=Reißzug Salzburg – die älteste, erhaltene Standseilbahn Österreichs}}&lt;/ref&gt; Von Deutschland aus gelangten die Holzschienen vermutlich schon unter [[Elisabeth I.]], die deutsche Bergleute zur Förderung des englischen Bergbaues berief, nach England.&lt;ref name=&quot;Weltverkehr&quot;&gt;Michael Geistbeck: ''Weltverkehr. Die Entwicklung von Schiffahrt, Eisenbahn, Post und Telegraphie bis zum Ende des 19. Jahrhunderts.'' Freiburg im Breisgau 1895. Reprographischer Nachdruck Leipzig 1985, S. 208ff.&lt;/ref&gt; Zwar sind derartige Konstruktionen erst für 1620 in den Steinkohlen-Bergwerken von [[Newcastle upon Tyne]] fest nachgewiesen&lt;ref name=&quot;Weltverkehr&quot; /&gt;, jedoch sind sie möglicherweise schon ab den 1560er-Jahren in [[Caldbeck]] in [[Cumbria]] eingesetzt worden.&lt;ref&gt;Warren Allison, Samuel Murphy und Richard Smith: ''An Early Railway in the German Mines of Caldbeck.'' In: G. Boyes (Hg.): ''Early Railways 4. Papers from the 4th International Early Railways Conference 2008.'' Six Martlets, Sudbury 2010, S. 52–69.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:CoalbrookdaleProfil.jpg|miniatur|Gusseisenbarren auf Holz-Längsbalken, 1767 in der [[Coalbrookdale]]-Eisenhütte, Querschnittszeichnung]]<br /> <br /> Im Laufe des 18. Jahrhunderts wurde die Schienentechnik fortentwickelt. Der Engländer [[Ralph Allen]] erfand in den 1730er-Jahren den einseitigen Spurkranz, der die Wagen sicher auf dem Gleis führt. Etwas später wurden die Spurrinnen mit [[Eisen]] ausgelegt oder Holzschienen mit Eisen beschlagen, so genannte ''Plateways''. Zu diesem Zwecke goss infolge von [[Absatzwirtschaft|Absatzproblemen]] im Jahre 1767 Richard Reynolds, einer der Besitzer der [[Coalbrookdale]]-Eisenhütte, [[Gusseisen]]barren in Plattenform auf Lager. Um diese zwischenzeitlich sinnvoll nutzen zu können, ließ er damit verschlissene Holzbohlenschienen der Hüttenbahn auslegen, wo sie den beabsichtigten Zweck hervorragend erfüllten. Dies wird als Geburtsstunde der [[Schiene (Schienenverkehr)|Eisenschienen für Fahrzeugräder]] angesehen.&lt;ref name=&quot;Geschichte der Eisenbahn&quot; /&gt;{{rp|424}} Da sich die gusseisernen Platten als unzureichend und zu kostspielig erwiesen, ersetzte man sie durch schmale Schienen aus Gusseisen, die auf hölzernen Unterlagen ruhten.&lt;ref name=&quot;Weltverkehr&quot; /&gt; Die erste mehrere Anlieger bedienende Bahnlinie mit Volleisenschienen war die 1795 eröffnete [[Derby Canal Railway]].<br /> <br /> Ab 1770 wurde in England Schwellenholz nicht mehr genutzt, nun legte man Eisenschienen auf Steine. Später wurde mit der stärkeren Belastung nach der Einführung maschineller Antriebe die Spurtreue auf Steine montierter Schienen allerdings unzureichend, so dass das Holz bekanntlich in Form der tragenden [[Bahnschwelle|Querschwellen]] zurückkehrte – für annähernd zwei Jahrhunderte. Mit den Erfindungen und Weiterentwicklungen im 18. Jahrhundert hatte das Inselreich den Kontinent überholt.&lt;ref name=&quot;Geschichte der Eisenbahn&quot; /&gt;{{rp|14}}<br /> <br /> === Pferdebahnen ===<br /> Erste [[Antrieb]]e auf längeren Strecken erfolgten mit der Muskelkraft vorzugsweise von [[Pferde]]n. 1794 wurden auf dem seit 1787 betriebenen [[Rauendahler Schiebeweg]] Holzbohlen durch Schienen aus Gusseisen ersetzt, die [[Derby Canal Railway]] eröffnete 1795. Letztere wird als erste ''Eisenbahn'' in dem Sinne betrachtet, dass ihre Schienen nicht nur aus Eisen bestanden, sondern ihre Transportleistung auch diversen Nutzern zur Verfügung stand. Oftmals wurden Gefällestrecken genutzt, auf denen beladene Wagen mit angezogener Handbremse unter Nutzung der [[Gravitation|Schwerkraft]] talwärts rollten und leer wieder von Pferden hochgezogen wurden. Besonders in Nordengland kam diese simple Technik zur Anwendung.&lt;ref name=&quot;Geschichte der Eisenbahn&quot; /&gt;{{rp|16}} 1801 konzessionierte das britische Parlament die erste Bahn für den öffentlichen Verkehr zwischen [[London Borough of Wandsworth|Wandsworth]] und [[London Borough of Croydon|Croydon]] bei London, wobei die Benutzer nicht nur ihren Wagen, sondern auch die Pferde selbst mitzubringen hatten.&lt;ref name=&quot;Geschichte der Eisenbahn&quot; /&gt;{{rp|17}} 1809 fuhr erstmals in den USA eine Pferdebahn in [[Philadelphia]].<br /> <br /> [[Datei:Horse Tram Budweis Linz.jpg|miniatur|links|Personenverkehr I. Klasse auf der Strecke Linz–Budweis, Zeichnung von A. Krúzner]]<br /> [[Datei:Bahnbetrieb LinzBudweis.jpg|miniatur|„Bilder von der ersten österreichischen Eisenbahn, nach Aquarell-Skizzen des Ober-Officials Fr. Hölzlhuber“]]<br /> <br /> Zwischen 1825 und 1832 wurde die [[Pferdeeisenbahn Budweis–Linz–Gmunden|Pferdeeisenbahn Budweis–Linz]] errichtet. Sie gilt auf dem europäischen Festland als erste Strecke für eine noch mit Pferden betriebene Eisenbahn, jedoch erfolgte die offizielle Inbetriebnahme der ersten 50&amp;nbsp;km langen Teilstrecke erst am 7. September 1827, neun Wochen nach der zunächst 18&amp;nbsp;km langen [[Bahnstrecke Saint-Étienne–Andrézieux]] in Frankreich. Die Bahn in Österreich führte über 128&amp;nbsp;km von [[České Budějovice|Budweis]] in [[Böhmen]] nach [[Linz]] und war damit die längste Pferdeeisenbahn der Welt. Ähnliche Pferdebahnen im [[Kaisertum Österreich]] entstanden in der damaligen Zeit [[Pferdebahn Prag–Lana|zwischen Prag und Lana]] und zwischen [[Bratislava|Preßburg]] und [[Trnava|Tyrnau]].&lt;ref name=&quot;Geschichte der Eisenbahn&quot; /&gt;{{rp|17}}<br /> <br /> Im Ruhrgebiet entwickelte sich seit 1787 ein etwa 30&amp;nbsp;km langes Netz von Pferdebahnen, zu deren bekanntgewordenen Vertretern neben dem Rauendahler Schiebeweg auch die [[Schlebusch-Harkorter Kohlenbahn]] von 1829 gehört. Am 20. September 1831 fuhr in Deutschland erstmals eine Pferdebahn, auf der schon zwei Jahre später auch Personenwagen zunächst „des Vergnügens wegen“ zur Verfügung standen. Damals fand jenes Ereignis statt, welches [[Friedrich Harkort]] in seinem 1833 erschienenen Buch „Die Eisenbahn von Minden nach Köln“ so kommentierte: „Im Deilthal entstand jene Eisenbahn, welcher die Ehre zu Theil wurde, den Namen Seiner [[Hoheit (Adelsprädikat)|Königlichen Hoheit]] des Prinzen [[Wilhelm von Preußen (1783–1851)|Wilhelm von Preußen]] führen zu dürfen.“ Die Strecke der [[Prinz-Wilhelm-Eisenbahn-Gesellschaft|Prinz-Wilhelm-Eisenbahn]] (PWE) war eine [[Alte Maße und Gewichte (Preußen)#Längenmaße|preußische Meile]] lang (ca. 7,5&amp;nbsp;km) und fuhr von [[Hinsbeck (Ruhr)|Hinsbeck]] an der [[Ruhr]] (heute [[Essen-Kupferdreh]]) bis [[Nierenhof]] (heute [[Velbert]]-Langenberg). Sie war die erste [[Eisenbahnunternehmen|Eisenbahn-Aktiengesellschaft]] auf deutschem Boden und wurde die ersten 13 Jahre ausschließlich mit [[Arbeitspferd|Pferdekraft]] betrieben.<br /> <br /> === Erste maschinelle Antriebe ===<br /> [[Datei:Kohlewagen Nuernberg 13032010.JPG|miniatur|links|Kohlewagen von 1829 des englischen Kohlebergwerks in South Hetton, ältestes erhaltenes Eisenbahnfahrzeug außerhalb [[Vereinigtes Königreich|Großbritanniens]] im [[Verkehrsmuseum Nürnberg]]]]<br /> England und Schottland waren wegen ihrer Vorreiterrolle in der Industrialisierung des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts nicht nur die Länder, in denen die ersten Schritte in der Anlage eiserner Schienenwege, sondern auch in der neuzeitlichen Nutzung der Dampfkraft vollzogen wurden und folglich auch die weltweit ersten dampfbetrieben Eisenbahnen in Betrieb gingen, allerdings später auch mit die ersten elektrisch betriebenen Schienenfahrzeuge gebaut wurden. Mit der Erfindung der Dampfmaschine durch [[Thomas Newcomen]] um 1712 und ihrer Weiterentwicklung durch [[James Watt]] und [[Richard Trevithick]] ergaben sich bald Versuche, diese auch zum Antrieb von Fahrzeugen zu nutzen. Erste Maschinenantriebe für die Grubenbahnen waren ortsfest und trieben Seilzugvorrichtungen an.<br /> <br /> [[Datei:Trevithicks Dampfwagen.jpg|miniatur|Zeitgenössische Zeichnung von Trevithicks Dampfwagen]]<br /> <br /> Der für James Watts Firma arbeitende Techniker [[William Murdoch]] baute 1784 eine kleine fahrbare Dampfmaschine von der Größe eines Spielzeugs, bei der ein nur 51 Millimeter Hub bietender Zylinder einen Kolben von 19 Millimeter Durchmesser antrieb.&lt;ref&gt;{{Literatur|Autor=Hans Müller|Titel=Rund um die Eisenbahn|Auflage=2.|Verlag=Der Kinderbuchverlag|Ort=Berlin|Jahr=1989|ISBN=3-358-00719-7|Seiten=10}}&lt;/ref&gt; 1794 baute der US-amerikanische Erfinder [[John Fitch (Erfinder)|John Fitch]] ein Modell für eine Dampflokomotive auf Schienen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|titel=Steamtown.Special History Study: AMERICAN STEAM LOCOMOTIVES|url=http://www.nps.gov/history/history/online_books/steamtown/shs2.htm|hrsg=National Park Service|datum=2002-02-14|zugriff=2012-02-10}}&lt;/ref&gt; Bereits 1769 gelang es [[Nicholas Cugnot]] und 1801 und 1803 auch [[Richard Trevithick]], jeweils einen „[[Dampfwagen]]“ in nutzbarer Größe zu bauen, der mit eigenem Antrieb auf der Straße fahren konnte. Trevithick baute bald darauf im Jahr 1804 eine selbstfahrende Zugmaschine für die Bergwerks-Schienenbahn in [[Merthyr Tydfil]] in [[Südwales]]&amp;nbsp;– die erste [[Dampflokomotive]] war damit geboren. In einem Brief berichtet Trevithick von der ersten Fahrt am 13. Februar 1804, bei der die Maschine fünf Wagen mit zehn Tonnen Fracht und zusätzlich 70 Personen in vier Stunden und fünf Minuten über die 15&amp;nbsp;km lange Strecke gezogen haben soll.&lt;ref name=&quot;Geschichte der Eisenbahn&quot; /&gt;{{rp|18}} Trotz dieses Erfolges wurde sie jedoch bald darauf wieder von den Gleisen genommen und, wie ursprünglich vorgesehen, als Walzwerkantrieb verwendet. Richard Trevithick kann für sich in Anspruch nehmen, die ersten Fahrzeuge geschaffen zu haben, die mit Dampfkraft eine nutzbare Fahrleistung erbrachten.<br /> <br /> Trevithicks Maschine lief noch auf Rädern ohne Spurkränze. Die Spurführung wurde, wie bei den damaligen Wagonway-Konstruktionen üblich, durch Flanken an der Innenseite der Schienen gewährleistet. Da die verwendeten gusseisernen Schienen oft zerbrachen, war der Einsatz dieser ersten Dampflokomotive nur von begrenztem Nutzen. Die Entwicklung und Produktion der geschmiedeten bzw. gewalzten Stahlschiene war daher eine weitere Vorbedingung, welche die Weiterentwicklung und Verbreitung der Eisenbahn ermöglichte.<br /> <br /> Die [[Koalitionskriege]] führten unter anderem auch zu einem dramatischen Anstieg der Preise für Futtermittel. Dies machte die Lokomotive als Transportmittel wirtschaftlich, wenn man sie perfektionieren konnte. In jenen Jahren gab es weitere mehr oder minder erfolgreiche Entwicklungsversuche von [[Timothy Hackworth]] ab 1808, [[John Blenkinsop]] 1812, [[William Hedley]] 1813 und [[George Stephenson]], der 1814 seine erste Bergwerkslokomotive für die [[Killingworth (England)|Killingworth]]-Kohlengrube, die [[Blücher (Lok)|Blücher]], baute. Da man den noch leichten Lokomotiven nicht zutraute, Lasten alleine durch die [[Reibung]] zwischen Rad und Schiene befördern zu können, wurde vorerst auf Hilfsmittel gesetzt. So baute John Blenkinsop 1812 die ersten [[Zahnradbahn|Zahnradlokomotiven]]. Unter der Leitung von William Hedley wurden in der Kohlengrube [[Wylam]] Collery jedoch seit 1814/15 mit [[Puffing Billy, Wylam Dilly und Lady Mary]] auch die ersten wirklich brauchbaren [[Adhäsionsbahn|Adhäsionslokomotiven]] eingesetzt, die dann 40 Jahre lang in Betrieb waren.<br /> <br /> === Erste öffentliche Bahnen mit maschinellem Betrieb ===<br /> Bei der Entwicklung und umfassenden Einführung der Dampfeisenbahn spielte im Folgenden jedoch der aus dem [[North East England|Nordosten Englands]] stammende Ingenieur [[George Stephenson]] eine entscheidende Rolle. Seine Entwürfe verbesserten die Vorarbeiten früherer Eisenbahningenieure beträchtlich. Als 1821 [[Edward Pease]] die parlamentarische Genehmigung für den Bau einer pferdebetriebenen „tramroad“ zwischen [[Stockton-on-Tees|Stockton]] und [[Darlington]] im Nordosten Englands bekam, schlug Stephenson diesem vor, die Bahn mit eisernen Schienen als „Railway“ zu bauen. Eine erste Strecke dieser „[[Stockton and Darlington Railway]]“ von neun [[Meile]]n wurde am 27. September 1825 mit der Fahrt der von Stephenson gebauten Lokomotive „Nr. 1“ eröffnet. Weltweit wurden hier zum ersten mal mit einer Lokomotive auch [[Personenverkehr|Personen befördert]], wenn auch im späteren Regelbetrieb zumeist noch mit Pferdekraft. Die [[Spurweite (Bahn)|Spurweite]] der Strecke betrug 1435&amp;nbsp;mm; sie wurde in der Folge zum [[Standard]] bei den meisten Eisenbahnen der Welt, da in Europa wie in Nordamerika zahlreiche Eisenbahnen ihren Betrieb mit Lokomotiven von Stephenson begannen. Hier gab es auch das erste Todesopfer im maschinell geführten Eisenbahnbetrieb zu beklagen, als die später „Locomotion“ genannte „Nr. 1” am 1. Juli 1828 explodierte und den Maschinisten John Cree tötete.<br /> <br /> Die [[Stockton and Darlington Railway|Geschichte der Stockton and Darlington Railway]] ist gut dokumentiert und bietet viele Einblicke in die damaligen Begleitumstände des Eisenbahnbaues.<br /> Mit der [[Stockton and Darlington Railway]] wurde das vorher übliche Prinzip des ''Wagonway'' (glatte Räder ohne Spurkränze und Schienen mit innenliegenden Führungsflanken) zugunsten der heute üblichen „Railway“ verlassen. Das Prinzip des Wagonway kam erst in jüngster Vergangenheit mit dem [[Spurbus]] wieder zurück, inzwischen allerdings mit außenliegenden Spurführungsflanken und zusätzlichen Führungsrollen perfektioniert.<br /> <br /> Angeregt durch den Erfolg der [[Stockton and Darlington Railway]], wurde eine nächste öffentliche Strecke 1830 zwischen der Hafenstadt [[Liverpool]] und der Textilindustriestadt [[Manchester]] eröffnet. Als erste Lokomotive entschied man sich für ''[[Rocket (Lokomotive)|The Rocket]]'', die das berühmte [[Rennen von Rainhill]] gewonnen hatte. Die Höchstgeschwindigkeit der Rocket betrug 48&amp;nbsp;km/h. Völlig neuartig war ein nach [[Fahrplan]] geführter Personen- und Güterverkehr. Auch hier war wieder (nach weiteren zwischenzeitlichen [[Kesselzerknall]]en verschiedener Lokomotiven, bei denen Maschinisten oder Heizer zu Schaden kamen) ein Todesopfer zu beklagen: Der Parlamentsabgeordnete [[William Huskisson]] wurde von der Rocket überrollt und verstarb. Dies war der erste tödliche [[Eisenbahnunfall]] mit einem prominenten Todesopfer.&lt;ref group=&quot;Anm.&quot;&gt;Zu weiteren tödlichen Unfällen der Pionierzeit der Eisenbahn vgl. die [[Liste schwerer Unfälle im Schienenverkehr]].&lt;/ref&gt; Die Investoren der Bahngesellschaft waren hauptsächlich am Gütertransport interessiert, entdeckten jedoch nach der Eröffnung am 15. September 1830 zu ihrer Verwunderung, dass der Reisezugverkehr ähnlich einträglich war. Der Erfolg der Linie beeinflusste die Entwicklung der Eisenbahn auf [[Großbritannien (Insel)|Großbritannien]] und im Ausland nachhaltig. Die Gesellschaft richtete zahlreiche Veranstaltungen für Interessenten weiterer Eisenbahnprojekte aus, außerdem sammelten viele Eisenbahner ihre ersten Erfahrungen auf der Strecke.<br /> <br /> Die ersten Eisenbahnen waren alle nicht lang, verbanden in der Regel ein paar Bergwerke oder im Falle der 56 Kilometer langen [[Liverpool and Manchester Railway]] eine Stadt mit einem nahe gelegenen Hafen. Die erste dampfbetriebene Fernbahn in Europa war (nach der ersten pferdebetriebenen zwischen [[Pferdeeisenbahn Budweis–Linz–Gmunden|Budweis und Linz]]) die gut 82 Meilen (132&amp;nbsp;km) lange [[Grand Junction Railway]] in Mittelengland, fahrplanmäßig in Betrieb ab 4. Juli 1837. Die südlich anschließende [[London and Birmingham Railway|Strecke London–Birmingham]] hätte eigentlich gleichzeitig fertig werden sollen, konnte aber wegen technischer Probleme bei der Trassierung erst am 17. September 1838 vollständig eröffnet werden.<br /> <br /> == Frühe Ausbreitung nach Nordamerika ==<br /> {{Hauptartikel|Geschichte der Eisenbahn in Nordamerika}}<br /> Nach der Eröffnung der Bahn von [[Stockton and Darlington Railway|Stockton nach Darlington]] in [[England]] mit einer [[Dampflokomotive]] begann man sich auch in den [[Vereinigte Staaten|USA]] dafür zu interessieren. Ähnlich wie später auf dem europäischen Kontinent, beherrschten auch hier die Engländer mit ihrer langjährigen Erfahrung zunächst den Markt. Insgesamt 114 englische Lokomotiven wurden in die USA exportiert.<br /> <br /> Als die erste in den USA betriebene Lokomotive gilt die 1828 in [[England]] gebaute ''[[Stourbridge Lion]]'', die ihre erste Fahrt auf amerikanischem Boden am 8.&amp;nbsp;August 1829 durchführte. Mit ihr wurden zwei weitere Maschinen des gleichen Fabrikanten Foster, Rastrick and Company sowie bereits zwei Monate früher die ''[[Pride of Newcastle]]'' aus der Werkstatt von [[Robert Stephenson]], Sohn des Erfinders der Lokomotive, sämtlich für die Delaware &amp; Hudson Canal Company geliefert. Als die ersten und beide im Jahr 1830 ausschließlich in den USA gefertigten Dampflokomotiven gelten die in New York gebaute ''[[Best Friend of Charleston]]'' und die von [[Peter Cooper]]s ''Canton Iron Works'' (Canton-Eisenwerk) bei Baltimore gebaute ''[[Tom Thumb]]''.<br /> <br /> Am 24. Mai 1830 eröffnete die ''[[Baltimore and Ohio Railroad|Baltimore &amp; Ohio Railroad]]'' zwischen [[Baltimore]] und [[Ellicott City|Ellicott's Mills]] mit der ''Tom Thumb'' den Betrieb. Erwartungsgemäß gewann sie das im selben Jahr stattfindende Rennen gegen ein Pferdegespann. Ein Jahr später, am 15.&amp;nbsp;Januar 1831, nahm die [[South Carolina Canal and Railroad]] mit der ''Best Friend of Charleston'' den Betrieb auf. Dass sie bereits im Juni 1831, wie zuvor schon viele der ersten Maschinen in England, bei einem [[Kesselzerknall]] zerstört wurde, bleibt eine Fußnote der Geschichte. 1831 gründete [[Matthias William Baldwin]] in [[Philadelphia]] die [[Baldwin Locomotive Works]], die sich bis 1945 zum weltweit größten [[Dampflokomotive]]n-[[Hersteller]] entwickelten. Vom späteren Standort [[Eddystone]] lieferte Baldwin Lokomotiven jeder Größe auch an [[Bahngesellschaft]]en in [[England]], [[Frankreich]], [[Indien]] und [[Ägypten]]. Die nächstgrößeren Dampflokomotivproduzenten der USA waren die in der [[American Locomotive Company]] (ALCO) zusammengeschlossenen Hersteller und die ''[[LIMA Locomotive Works]]'', mit denen 1950 ein Zusammenschluss zur ''Baldwin-Lima-Hamilton Corporation'' erfolgte. Der Versuch dieses Firmenzusammenschlusses, sich in der Produktion der ab 1930 zunehmend verbreiteten [[Diesellokomotive]]n zu etablieren, war hingegen nicht erfolgreich. Mit dem Ende der Dampflokomotiv-Ära endete auch die Geschichte von Baldwin, LIMA und ALCO im Jahre 1956.<br /> [[Datei:Railroad1860.jpg|mini|„Eroberung“ des Westens, um 1860]]<br /> Der Ausbau des Bahnnetzes in den USA ließ schon bald das Mutterland des Bahnbaues hinter sich. Bereits 1833 betrieb die South Carolina Canal and Railroad zwischen [[Charleston (South Carolina)|Charleston]] und [[Hamburg (South Carolina)|Hamburg]] die mit 219 Kilometern seinerzeit weltweit längste Bahnstrecke und am 10. Mai 1869 konnte mit dem Nagelschlag bei ''[[Golden Spike National Historic Site|Promontory Summit]]'' die erste transkontinentale Verbindung zwischen der Ost- und der Westküste eröffnet werden. Die Streckenlänge von [[New York City|New York]] nach [[San Francisco]] betrug 5.319 Kilometer.<br /> <br /> In [[Kanada]] schritt die Entwicklung schleppender voran. 1836 wurde zwar mit der [[Champlain and St. Lawrence Railroad]] bei [[Montréal]] eine erste Eisenbahn eröffnet, doch konnte erst mit dem ''Guarantee Act'' von 1849 der Bahnbau stark vorangetrieben werden. Im Gegensatz zu seinem südlichen Nachbarn USA, die den Bahnbau in Hinblick auf die „Eroberung des Westens“ vorantrieben, stellte er für Kanada eine Frage der nationalen Einheit dar. 1885 eröffnete die ''[[Canadian Pacific Railway]]'' die erste kanadische Transkontinentalbahn.<br /> <br /> == Ausbreitung nach Kontinentaleuropa ab 1835 ==<br /> {{Balkendiagramm<br /> | title = Streckenlänge nach europäischen Ländern, Anfang 1885&lt;ref name=&quot;Meyers Konversationslexikon&quot;&gt;{{Literatur|Titel=Meyers Konversationslexikon|Band=Band 5|Auflage=4.|Verlag=Bibliographisches Institut|Ort=Leipzig|Jahr=1888–1889|Seiten=428–447|Online=[[:s:MKL1888:Eisenbahn|MKL1888:Eisenbahn]]}}&lt;/ref&gt;<br /> | titlebar = #DDD<br /> | left1 = Land<br /> | right1 = Ausdehnung<br /> | right2 = (in km)<br /> | bars =<br /> {{Balken Pixel|Deutschland|grey|391|.41|39.141}}<br /> {{Balken Pixel|Großbritannien|silver|303|.58|30.358}}<br /> {{Balken Pixel|Frankreich|grey|296|.07|29.607}}<br /> {{Balken Pixel|Russland|silver|252|.41|25.241}}<br /> {{Balken Pixel|Österreich-Ungarn|grey|217|.86|21.786}}<br /> {{Balken Pixel|Italien|silver|96|.66|9.666}}<br /> {{Balken Pixel|Spanien|grey|83|.87|8.387}}<br /> {{Balken Pixel|Schweden|silver|66|.00|6.600}}<br /> {{Balken Pixel|Belgien|grey|43|.66|4.366}}<br /> {{Balken Pixel|Schweiz|silver|29|.60|2.960}}<br /> {{Balken Pixel|Niederlande|grey|21|.89|2.189}}<br /> {{Balken Pixel|Dänemark|silver|18|.86|1.886}}<br /> {{Balken Pixel|Türkei|grey|16|.56|1.656}}<br /> {{Balken Pixel|Norwegen|silver|15|.62|1.562}}<br /> {{Balken Pixel|Portugal|grey|15|.27|1.527}}<br /> {{Balken Pixel|Rumänien|silver|14|.58|1.458}}<br /> {{Balken Pixel|Finnland|grey|13|.24|1.324}}<br /> {{Balken Pixel|Serbien|silver|2|.45|245}}<br /> {{Balken Pixel|Griechenland|grey|1|.75|175}}<br /> | caption = Europa gesamt: 190.134<br /> }}<br /> <br /> === Belgien ===<br /> Nach England war [[Belgien]] das dritte europäische Land, das eine ausschließlich dampfbetriebene Eisenbahnlinie eröffnete. In Belgien erfolgte&amp;nbsp;– noch stärker als England&amp;nbsp;– die Industrialisierung durch Kohle und Stahl. Ein begünstigender Faktor war auch die hohe Bevölkerungsdichte in dem westeuropäischen Land. So wurde die erste rein dampfbetriebene Bahnlinie auf den europäischen Kontinent am 5. Mai 1835 zwischen [[Brüssel]] und [[Mecheln]] eröffnet. Belgien war auch das erste Land, das den Bau von Eisenbahnstrecken staatlich förderte. Es hat neben der [[Schweiz]] und der [[Tschechien|Tschechischen Republik]] eines der dichtesten Eisenbahnnetze der Welt. Der frühzeitige Ausbau des belgischen Eisenbahnnetzes strahlte auch auf Westdeutschland und Nordfrankreich aus und trug mit dazu bei, dass die erste durchgehende Schienenverbindung zwischen Paris und Köln 1846 zustande kam, früher als die meisten Fernverbindungen innerhalb des [[Deutscher Bund|Deutschen Bundes]] und innerhalb Frankreichs.<br /> <br /> Im Gegensatz zu dem von Kohle- und Stahlindustrie geprägten südlichen Nachbarn Belgien hatte für die [[Niederlande]] mit ihrem gut ausgebauten Wasserwegenetz die Eisenbahn zunächst wenig Bedeutung. Die am 20. September 1839 eröffnete Linie [[Amsterdam]]–[[Haarlem]] war noch in Breitspur ausgeführt und konnte den parallel verlaufenden Kanälen nur wenig Paroli bieten. Die Forcierung des Bahnbaus begann erst, als die belgischen Häfen durch ihren Bahnanschluss den Handel aus Deutschland an sich ziehen konnten und den niederländischen Häfen einen Wettbewerbsnachteil bescherten.<br /> {{Siehe auch|Nationale Maatschappij der Belgische Spoorwegen/Société Nationale des Chemins de fer Belges#Streckeneröffnungen|titel1=Die ersten Streckeneröffnungen in Belgien}}<br /> <br /> === Staaten im Deutschen Bund ===<br /> {{Hauptartikel|Geschichte der Eisenbahn in Deutschland|Geschichte der Eisenbahn in Österreich}}<br /> [[Datei:Friedrich List und die erste grosse Eisenbahn 2.jpg|miniatur|Entwurf eines Eisenbahnnetzes für Deutschland von [[Friedrich List]]]]<br /> Für [[Deutschland]] begann das Eisenbahnzeitalter, sieht man von den erfolglosen [[Dampfwagen der Königlichen Eisengießerei Berlin]] von 1816 und 1817 und den hauptsächlich als Kohlebahnen angelegten Pferdebahnen ab, am 7. Dezember 1835. An jenem Tag feierte man mit der Eröffnung der [[Bayerische Ludwigsbahn|Ludwigs-Eisenbahn]] zwischen [[Nürnberg]] und [[Fürth]] die Geburtsstunde der deutschen Eisenbahn. Da die Kohlenbeschaffung bis zur Eröffnung der [[Sächsisch-Bayerische Eisenbahn-Compagnie|Sächsisch-Bayrischen Eisenbahn]] 1851 noch sehr kostspielig war – die [[Kohle]] zum Betrieb der [[Adler (Lokomotive)|Adler]] wurde aus [[Zwickau]] herangeschafft – wurde auch diese sechs Kilometer lange Strecke noch überwiegend als [[Pferdebahn]] betrieben. 75 % der [[Zug (Eisenbahn)|Zugfahrten]] wurden noch mit [[Pferde]]n als [[Zugtier]]e durchgeführt, nur 25 % von [[Dampflokomotive]]n gezogen. Die erste ausschließlich dampfbetriebene deutsche Eisenbahn war die am 24. April 1837 eröffnete Strecke [[Leipzig]]–[[Althen]] der [[Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie|Leipzig-Dresdner Eisenbahn]]. In den folgenden fünfzehn Jahren wurde systematisch die Grundlage für das heutige Streckennetz geschaffen, wobei als Vorlage der Streckenplan von [[Friedrich List]] zur Anwendung kam.<br /> <br /> Um Aktionäre und Kämmerer nicht zu lange auf erste Erträge ihrer immensen Investitionen warten zu lassen, wurden mehrere Strecken eröffnet, sobald das erste Streckengleis betriebsbereit war, obwohl diese Fernstrecken von Anfang an zweigleisig geplant waren und man auch Brücken und Tunnel für zwei Gleise gebaut hatte.<br /> <br /> &lt;gallery&gt;<br /> Datei:Bahnkarte Deutschland 1849.jpg|Strecken 1849<br /> Datei:Bahnkarte Deutschland 1861.jpg|Strecken 1861<br /> Datei:Bahnkarte Deutschland 1899.jpg|Strecken 1899<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> Die erste Dampfbahn im [[Kaisertum Österreich|Habsburgerreich]] fuhr 1837 zwischen [[Floridsdorf (Wiener Bezirksteil)|Floridsdorf]] (heute [[Wien]]) und [[Deutsch-Wagram]]. Sie war Teil der [[Kaiser-Ferdinands-Nordbahn]] nach [[Österreichisch-Schlesien]], die am 7. Juli 1839 zunächst bis Brünn fertiggestellt werden konnte, knapp drei Monate nach Eröffnung der ersten deutschen Fernbahn [[Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie|Leipzig–Dresden]]. Die Donaumonarchie tätigte auch wegweisende Arbeiten im Gebirgsstreckenbau. So konnte am 17. Juli 1854 mit der [[Semmeringbahn]] die erste Gebirgsbahn der Welt eröffnet werden, zu einem Zeitpunkt, an dem im Nachbarland [[Schweiz]] noch an der Erschließung des [[Mittelland (Schweiz)|Mittellandes]] gearbeitet wurde.<br /> <br /> Bei der Finanzierung der ersten von Wien aus gebauten Hauptstrecken traten zwei reiche Bankiers hervor, der in Frankfurt am Main geborene [[Salomon Rothschild]] und der in [[Niš]] unter [[Osmanisches Reich|osmanischer]] Herrschaft geborene Grieche [[Georg Simon Freiherr von Sina]].<br /> Bei der Schaffung der Bahnverbindung zwischen Wien und Budapest kam es zu einem langwierigen Planungskonflikt zwischen österreichischen Behörden, die eine Strecke südlich der Donau konzessioniert hatten, und ungarischen Behörden, die zuerst eine Strecke über Ungarns zweite Hauptstadt Pozsony ([[Bratislava]], Pressburg) gebaut haben wollten – und bekamen.<br /> <br /> === Frankreich ===<br /> {{Hauptartikel|Geschichte der Eisenbahn in Frankreich}}<br /> <br /> Der Eisenbahnbau in [[Frankreich]] begann im Kohlerevier um [[Saint-Étienne]] mit drei zusammenhängenden aber von verschiedenen Gesellschaften betriebenen Strecken, alle bereits nach englischem Vorbild in Normalspurweite gebaut. Als erstes wurde 1827 auf 18&amp;nbsp;km die [[Bahnstrecke Saint-Étienne–Andrézieux]] eröffnet, die zunächst nur dem Abtransport von Kohle diente und bis 1844 eine Pferdebahn blieb. Es folgte 1827 bis 1832 der Bau der [[Bahnstrecke Saint-Étienne–Lyon]], auf der schon ab 1829 versuchsweise und ab 1831 im Zugbetrieb Dampfloks eingesetzt wurden, gebaut von dem Ingenieur [[Marc Seguin]]. 1831 begann hier auch, jedoch mit Pferdekraft, die reguläre Personenbeförderung. Auf der 1832/33 eröffneten dritten Strecke, [[Bahnstrecke Roanne–Andrézieux|Roanne–Andrézieux]] wurden von Anfang an Güterzüge von englischen Dampflokomotiven gezogen.<br /> <br /> Die erste ausschließlich dampfbetriebene Eisenbahnstrecke Frankreichs war die 1837 eröffnete (Vorort-)Strecke [[Paris]]–[[Saint-Germain-en-Laye]]. Am 26. August wurden die ersten Passagiere auf dieser Eisenbahnlinie befördert.<br /> <br /> Nachdem in den ersten Jahren der Eisenbahnbau in Frankreich nicht zuletzt wegen starker öffentlicher Vorbehalte in den betroffenen Gebieten nur zögerlich in gang gekommen war, wurde am 11. Juni 1842 ein Gesetz verabschiedet, um die Erschließung des ganzen Landes durch einen Stern von Hauptstrecken zu forcieren. Das Gesetz begünstigte das Zusammenwirken des Staats mit dem Privatkapital, da sich Letzteres allein zum Ausbau des Netzes nicht als ausreichend erwies. Die Formen der Staatsunterstützung waren mannigfaltiger Art: Zuschüsse in Geld oder in Form von Grund und Boden (bis 1884 in einer Gesamtsumme von mehr als 1½ Milliarden [[Französischer Franc|Franc]]), Zinsgarantie-Zuschüsse (infolge des Gesetzes vom 11. Juni 1859), welche mit Einschluss der Zuschüsse für die [[Algerien|algerischen]] Bahnen bis 1883 den Gesamtbetrag von 700 Millionen Francs erreichten, Begünstigung der Fusionen, lange Konzessionsdauer und milde Handhabung des staatlichen Beaufsichtigungsrechts. Die Gesamtlänge des französischen Eisenbahnnetzes lag Anfang 1885 bei über 30.000&amp;nbsp;km.<br /> <br /> === Schweiz ===<br /> {{Hauptartikel|Geschichte der Schweizer Eisenbahn}}<br /> <br /> Die [[Schweiz]], heute oft als „Bahnland Nr. 1“ bezeichnet, blieb bis 1847 von der stürmischen Entwicklung in seinen Nachbarländern isoliert, da die Schweiz damals einerseits als das Armenhaus Westeuropas galt und somit Geldmittel fehlten und andererseits kriegerische Auseinandersetzungen ([[Sonderbundskrieg]]) die Entwicklung verhinderten. Zwar gab es 1844 in [[Basel]] bereits einen Bahnhof, dieser war jedoch nur Endpunkt der französischen Strecke aus [[Straßburg]]. Erst 1847 wurde mit der [[Schweizerische Nordbahn|Spanisch-Brötli-Bahn]] von [[Zürich]] nach [[Baden AG|Baden]] eine erste eidgenössische Strecke eröffnet. 1882 holte die Schweiz mit der Eröffnung der [[Gotthardbahn]] den österreichischen Vorsprung auf. Mit einer Länge von 15.003 Metern war der Gotthardtunnel für damalige Verhältnisse ein bemerkenswertes Bauwerk.<br /> <br /> Mit 5.035 Kilometern auf einer Fläche von 41.285 [[km²]] hat die Schweiz beim Stand von 2010, ebenso wie die [[Tschechische Republik]] und abgesehen von den Stadtstaaten [[Monaco]] und [[Vatikanstaat]], das dichteste Eisenbahnnetz der Welt.<br /> <br /> === Polen ===<br /> {{Hauptartikel|Geschichte der Eisenbahn in Polen}}<br /> <br /> Als erste heute polnische Bahnstrecke im damals noch nicht Polen zuzurechnenden [[Schlesien]] wurde am 1. April 1842 das Teilstück [[Breslau]] (Wrocław)–Ohlau (''[[Oława]]'') der [[Oberschlesische Eisenbahn|Oberschlesischen Eisenbahn]] eröffnet, als zweite – damals ebenfalls noch nicht Polen zuzurechnen – am 15. August 1843 die [[Berlin-Stettiner Eisenbahn]].<br /> <br /> Im November 1843 eröffnete im russischen Teil Polens die auf polnische Initiative als Aktiengesellschaft gegründete und am 4. Juli 1843 von der Regierung [[Kongresspolen]]s übernommene [[Warschau-Wiener Eisenbahn]] ihr erstes Teilstück zwischen [[Warschau]] und [[Pruszków]]. Obwohl im russischen Reich gelegen, hatte die Strecke von Warschau bis zur russisch-österreichischen Grenze europäische [[Normalspur]] von 1435&amp;nbsp;mm.<br /> <br /> === Südeuropa ===<br /> {{Hauptartikel|Geschichte der Eisenbahn in Italien}}<br /> <br /> Die erste maschinell betriebene Eisenbahn in Südeuropa nahm 1839 ihren Betrieb auf der später zu Italien gehörenden [[Bahnstrecke Napoli–Portici|Bahnstrecke Neapel–Portici]] auf. Aus Privat- und Staatsbahnen der italienischen Kleinstaaten entstanden nach der Vereinigung zum [[Königreich Italien (1861–1946)|Königreich Italien]] 1861 in wechselvoller Geschichte mehrere regionale Zusammenschlüsse von Bahnen mit wechselnder privater und staatlicher Führung, die 1905 per Gesetz zur [[Ferrovie dello Stato]] zusammengefasst wurden. Diese Gesellschaft wurde ihrerseits wieder im Jahr 2000 in eine Reihe von Tochtergesellschaften für einzelne Betriebsparten aufgeteilt.<br /> <br /> [[Datei:Inauguração do caminho de ferro.jpg|miniatur|1856: Eröffnung der ersten Eisenbahnlinie in Portugal]]<br /> <br /> Die [[Iberische Halbinsel]] spielt in der Geschichte der Eisenbahn eine Sonderrolle. Aus militärischen Überlegungen wurde das Eisenbahnnetz in der so genannten spanischen [[Breitspur]] (1.676&amp;nbsp;mm in [[Spanien]], 1.665&amp;nbsp;mm in [[Portugal]]) angelegt. Nach heutigen Gesichtspunkten war das eine fatale Fehlentscheidung, da für die Integration der iberischen Eisenbahnen in das europäische Normalspurnetz aufwändige [[Umspurung (Eisenbahnfahrzeug)|Umspuranlagen]] notwendig sind. Erst seit neuester Zeit versucht man, durch den Neubau von Normalspurstrecken dieses Handicap zu beheben. Die erste Eisenbahn auf der iberischen Halbinsel fuhr am 28. Oktober 1848 von [[Barcelona]] nach [[Mataró]]. In Portugal wurde die erste Strecke am 28. Oktober 1856 zwischen [[Lissabon]] und [[Carregado]] in Betrieb genommen.<br /> <br /> Die erste Eisenbahnstrecke in Griechenland wurde am 18. Februar 1869 eröffnet. Sie verband [[Athen]] mit dem Hafen von [[Piräus]]. Im 19. Jahrhundert wurden jedoch mehr Bahnkilometer im damals [[Osmanisches Reich|osmanisch]] beherrschten Norden des heutigen Griechenland gebaut als im Königreich Griechenland. Erst im 20. Jahrhundert wurden die regional begrenzten Netze und Einzelstrecken Süd- und Mittelgriechenlands mit dem im Norden gebauten Netz durch die Bahnstrecke von Athen nach [[Thessaloniki]] verbunden.<br /> {{Siehe auch|Organismos Sidirodromon Ellados#Geschichte|titel1=OSE – Geschichte}}<br /> <br /> === Nordeuropa ===<br /> Die ersten Bahnstrecken auf [[Dänemark|dänischem]] Hoheitsgebiet wurden im [[Herzogtum Schleswig]] gebaut und liegen daher seit dem [[Deutsch-Dänischer Krieg|Deutsch-Dänischen Krieg]] 1864 in Deutschland. Die erste Eisenbahnlinie im dänischen Kernland führte 1847 von [[Kopenhagen]] nach [[Roskilde]]. 1869 wurden im [[Aarhus Havn|Hafen von Aarhus]] [[Rangierlokomotive]]n wie die [[Gamle Ole]] eingesetzt.<br /> <br /> In [[Skandinavien]] setzte sich die Eisenbahn aus mehreren Gründen verhältnismäßig spät durch: So liegen fast alle Wirtschafts- und Bevölkerungszentren am Meer und die Bevölkerungsdichte ist in den meisten Regionen gering. Teilweise verlief der Industrialisierungsprozess in Nordeuropa anders als in West- und Mitteleuropa (Stichwort Industrialisierung der Landwirtschaft). In [[Schweden]] wurde 1850 der Bahnbau von Anfang an unter staatlicher Regie begonnen. Der erste Zug der [[Statens Järnvägar|Schwedischen Staatsbahn (SJ)]] verkehrte zwischen [[Stockholm]] und [[Göteborg]]. Dass Skandinavien in der Eisenbahngeschichte eine Nachzüglerrolle spielt, zeigt sich besonders am Beispiel [[Norwegen]]. Das seit 1905 unabhängige Land konnte sein heutiges Bestandsnetz erst 1962 mit der Fertigstellung der Strecke nach [[Bodø]] vollenden. Auch in [[Finnland]], damals noch Teil des Zarenreichs, fuhr erst 1862 zwischen [[Helsinki]] und [[Hämeenlinna]] der erste Zug. Die Fertigstellung des finnischen Eisenbahnnetzes zog sich sogar noch teilweise bis in die 1980er-Jahre hin.<br /> <br /> === Russland ===<br /> Die erste Eisenbahnlinie des damaligen Zarenreichs wurde am 30. Oktober 1837 zwischen [[Sankt Petersburg]] und der 23&amp;nbsp;km entfernten Zarenresidenz [[Zarskoje Selo]] in einer Spurweite von 1.829&amp;nbsp;mm eröffnet. Die Lokomotive für diese Bahn wurde von [[Timothy Hackworth]] in England gebaut. Im darauf folgenden Sommer wurde die zwei Kilometer lange Verlängerung bis [[Pawlowsk (Sankt Petersburg)|Pawlowsk]] dem Verkehr übergeben. Da die [[Zarskoje-Selo-Bahn]] zur Vergnügungsstätte des Adels führte, in der unter anderen auch [[Johann Strauß (Sohn)|Johann Strauß]] spielte, wurde sie spöttischerweise auch als „Bahn, die ins Wirtshaus führt“ bezeichnet. Nach dem Bau dieser Strecke verlief die Entwicklung in Russland sehr schleppend; nach zehn Jahren existierten erst 381&amp;nbsp;km Bahnstrecken.<br /> <br /> Abgesehen von der in [[Normalspur]] ausgeführten [[Warschau-Wiener Eisenbahn]] (eröffnet 1843–1848), wurde für die weiteren russischen Bahnbauten eine Spurweite von 1.524&amp;nbsp;mm zur Norm. Um die Entstehung dieses Maßes der russischen Breitspur ranken sich allerlei Legenden. In Wirklichkeit wurde das russische Standardmaß von einer Kommission zur Vorbereitung des Baus der [[Bahnstrecke Sankt Petersburg–Moskau]] festgelegt. Als Alternative war die 1.829-mm-Spur der [[Zarskoje-Selo-Bahn]] diskutiert worden.<br /> <br /> Die Züge aus Westeuropa konnten daher zuerst nicht durchgehend fahren. Später wurde das Problem mit dem Austausch kompletter Radsätze oder Drehgestelle an den Grenzübergängen gelöst, auch Rollmaterial mit veränderlicher Spurweite und Umspuranlagen werden verwendet. Die Fahrgäste können dabei im Wagen sitzen bleiben, während die Räder innerhalb weniger Minuten auf den Achsen in die neue Position verschoben werden.<br /> Das damals zu Russland gehörende [[Kongresspolen|östliche Polen]] erhielt zunächst mit dem Anschluss [[Warschau]]s an die Strecke aus [[Wien]] einen normalspurigen Bahnanschluss, während die zwischen 1851 und 1862 gebaute [[Warschau-Petersburger Eisenbahn]] eine [[Breitspur|Spurweite von 1524&amp;nbsp;mm]] hatte.<br /> <br /> Größte Bedeutung hatte die 1891 begonnene [[Transsibirische Eisenbahn]] für die Erschließung [[Sibirien]]s. Im Oktober 1916 wurde sie nach 26 Jahren Bauzeit von [[Moskau]] bis nach [[Wladiwostok]] fertiggestellt. Mit einer Streckenlänge von rund 9.300&amp;nbsp;km ist die Transsib somit die längste Eisenbahnstrecke der Welt und bis heute die einzige durchgängige West-Ost-Schienenverbindung in [[Asien]]. Das heutige Netz der Russischen Föderation wurde erst 1984 mit der Fertigstellung der [[Baikal-Amur-Magistrale]] (BAM) im Wesentlichen vollendet.<br /> <br /> == Weltweite Ausbreitung ab 1850 ==<br /> Die weltweite Entwicklung der Eisenbahnnetze weist bis ins späte 19. Jahrhundert ein angenähert exponentielles Wachstum auf. Gab es im Jahre 1830 erst 332 Kilometer Eisenbahnstrecken, so waren es zehn Jahre später bereits 8.591 und im Jahre 1850 38.022 Kilometer. Weitere zehn Jahre später war mit 106.886 Kilometern Streckenlänge bereits die Grenze von 100.000 überschritten. Für 1870 nennt die Statistik 221.980 und für 1880 367.235 Streckenkilometer. Das folgende Diagramm veranschaulicht diese Entwicklung bis 1883 graphisch:<br /> {{Jahresdiagramm<br /> |Quelle = &lt;ref name=&quot;Meyers Konversationslexikon&quot; /&gt;<br /> |Höhe = 200<br /> |Max = 500000<br /> |Intervall = 50000<br /> |Einheit = Kilometer<br /> |Links = 70<br /> |Farbe = red<br /> |Start = 1830<br /> |Ende = 1883<br /> | 1830 = 332<br /> | 1840 = 8591<br /> | 1850 = 38022<br /> | 1855 = 68148<br /> | 1860 = 106886<br /> | 1865 = 145114<br /> | 1870 = 221980<br /> | 1875 = 294400<br /> | 1880 = 367235<br /> | 1881 = 393232<br /> | 1882 = 421566<br /> | 1883 = 443441<br /> }}<br /> Zum Vergleich: 2003 lag die weltweite Streckenlänge bei 1.115.205 Kilometern.<br /> <br /> === Asien ===<br /> Das asiatische Eisenbahnnetz hat sich aufgrund der hohen Unterschiede in der Bevölkerungsdichte sehr ungleichmäßig entwickelt. Die erste Eisenbahn des Kontinents verkehrte am 18. November 1852 in [[Indien]] zwischen [[Mumbai|Bombay]] und [[Thane (Stadt)|Thana]]. Indien übernahm die Spurweite von 1.676&amp;nbsp;mm für den weiteren, rasch voranschreitenden Streckenbau. 1861 fuhr im heutigen [[Pakistan]] der erste Zug, 1864 in [[Schienenverkehr in Sri Lanka|Sri Lanka]]. Das Streckennetz vergrößerte sich von 1.350&amp;nbsp;km 1860 über 14.977&amp;nbsp;km 1880 auf 36.188&amp;nbsp;km im Jahre 1900. Daneben entstand ein umfangreiches [[Meterspur]]netz, das seit den 1960er-Jahren konsequent auf die indische Breitspur umgebaut wird.<br /> <br /> Im Gegensatz zur englischen Kolonie Indien tat sich das [[Kaiserreich China]] im Umgang mit dem neuen Verkehrsmittel sehr schwer. Eine erste, gerade mal einen Kilometer lange 762-mm-Schmalspurbahn in [[Peking]] fiel dem Aberglauben zum Opfer und wurde sofort nach der Eröffnung zerstört, eine zweite, 1876 eröffnete Strecke in [[Shanghai]], den Briten abgekauft und wieder abgerissen. 1890 gab es erst ein Bahnnetz von 90&amp;nbsp;km. Im Juli 2006 wurde in China mit bis zu 5.000&amp;nbsp;m Höhe über Normalnull die höchste Bah[[Diskussion:Geschichte der Eisenbahnnstrecke]] der Welt [[Lhasa-Bahn|von Beijing nach Lhasa]] eröffnet.<br /> <br /> Das Eisenbahnnetz im Iran nahm ähnlich schwierige Anfänge und befindet sich immer noch im Aufbau. Die 1888 in Betrieb genommene [[Teheran-Abd-al-Azim Eisenbahn|Schmalspurbahn von Teheran nach Abd-al-Azim]] in [[Ray (Persien)|Ray]] war die erste Eisenbahnstrecke Irans. Die Bahn war ein wirtschaftlicher Misserfolg, da die islamische Geistlichkeit nach einem Unfall mit tödlichem Ausgang die Bahn als „satanisch“ verteufelte und vor der Benutzung warnte. Nachdem sich für die belgischen Betreiber die Bahn nicht ausgezahlt hatte, verzichtete man auf den Bau weiterer Strecken. Erst mit [[Reza Schah]] wurde der Bau neuer Eisenbahnlinien wieder aufgenommen. Die in seiner Regentschaft zwischen 1927 und 1939 erbaute [[Transiranische Eisenbahn|Trans-Iranische Eisenbahn]] sollte mit einer Strecke von 1.394&amp;nbsp;km den Durchbruch für ein schienengebundenes Transportsystem im Iran bringen. Der Zweite Weltkrieg verhinderte zunächst den Bau weiterer Strecken. Erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde mit dem Bau weiterer Strecken begonnen. Das heutige Streckennetz umfasst etwa 11.000&amp;nbsp;km. Weitere 7.000&amp;nbsp;km befinden sich in Planung.<br /> <br /> Erwähnenswert ist die Entwicklung in [[Japan]]. Zwar fuhr auch hier erst am 14. Oktober 1872 zwischen [[Tokio]] und [[Yokohama]] ein erster Zug und war auch die nachfolgende Entwicklung recht schleppend, so gab es Ende 1900 immerhin schon ein Netz von 5.892&amp;nbsp;km. Dieses Netz konzentrierte sich allerdings hauptsächlich auf die Hauptinsel [[Honshū]]. Mit dem 3.613&amp;nbsp;m langen [[Kanmon-Tunnel]] zwischen [[Honshū]] und [[Kyūshū]] wurden am 11. Juni 1942 erstmals zwei Inselnetze miteinander verbunden.<br /> <br /> === Südamerika und Karibik ===<br /> Die erste durchgehend dampfgetriebene Eisenbahn fuhr 1837–1838 auf der karibischen Insel Kuba zwischen Havanna und den Zentren des Zuckerrohranbaus Bejucal und Güines südöstlich von Havanna. Die Lokomotive ähnelte Stephensons „Rocket“ und wurde von der englischen Firma Braithwaite geliefert. Bis 1853 waren in einer ersten Bauphase alle damals modernsten Zuckerplantagengebiete und die Häfen Havanna, Matanzas und Cárdenas in Westkuba verbunden.&lt;ref&gt;Oscar Zanetti Lecuona, Alejandro García Álvarez: ''Sugar &amp; railroads: a Cuban history, 1837–1959.'' University of North Carolina Press, Chapel Hill, NC 1998, ISBN 0-8078-4692-9. (Übersetzung)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die erste Eisenbahn auf dem Kontinent fuhr 1851 von [[Lima]] in [[Peru]] zum dreizehn Kilometer entfernten Seehafen [[Callao]]. Diese kurze Strecke geht auf Planungen von [[Richard Trevithick]] zurück, der bereits 1817 eine Strecke von Callao in die 4.302&amp;nbsp;m hoch gelegene Silberbergbaustadt [[Cerro de Pasco]] projektierte. Erst 1868 wurden Trevithicks Pläne zur Fortsetzung der Strecke von dem Amerikaner [[Henry Meiggs]] wieder aufgegriffen. Im September 1892 konnte der erste Zug der [[Ferrocarril Central Andino]] von Lima nach [[La Oroya]] fahren. Diese Bahnlinie war bis 2005 die höchste normalspurige Eisenbahnstrecke der Welt mit einem Scheitelpunkt bei 4781&amp;nbsp;m ü. NN bei La Galera.<br /> <br /> Zwischen 1851 und 1860 verkehrte die ''Lokomotora Copiapó'' in [[Chile]] zwischen die Städten [[Copiapó]] und [[Caldera (Chile)|Caldera]]. Diese Strecke ist die zweitälteste Eisenbahnverbindung in Südamerika. 1861 fuhr die erste Eisenbahn [[Paraguay]]s, die kurze Strecke verlief von der ''Estación San Francisco'' nach ''Trinidad'' in [[Asunción]]. Noch heute liegen beim „botanischen Garten“ (Trinidad) die Schienen der ersten Eisenbahn.&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=http://www.e-paraguay.de/embj16.htm|wayback=20050205083025|text=Geschichte der „Eisenbahn“ von Paraguay, Kurzform}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das Bahnnetz der Länder Südamerikas ist eher weitmaschig und lückenhaft. Eine Ausnahme stellt die Eisenbahn von [[Argentinien]] dar, obwohl hier erst 1857 zwischen [[Buenos Aires]] und [[Floresta (Buenos Aires)|Floresta]] der erste Zug fuhr.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=http://bohemiarincondearte.wordpress.com/2010/09/11/die-erste-eisenbahn-in-argentinien/|titel=Die erste Eisenbahn in Argentinien|werk=Bohemia, Rincón de Arte, Buenos Aires|zugriff=2012-10-09}}&lt;/ref&gt; Heute besitzt das Land ein dichtes, von Buenos Aires sternförmig ausgehendes Schienennetz, das aber praktisch nur noch in der [[Buenos Aires (Provinz)|Provinz Buenos Aires]] für den Personentransport benutzt wird.<br /> <br /> === Australien ===<br /> In [[Australien]] wurden ab 1854 Eisenbahnen gebaut. Etwa zeitgleich wurden in [[Victoria (Australien)|Victoria]] zwischen dem Stadtzentrum und dem Hafen von [[Melbourne]] (siehe [[Sandridge Bridge]]) sowie in [[South Australia]] zwischen [[Goolwa]] und [[Port Elliot]] zwei Strecken eröffnet.<br /> <br /> Da die australischen Kolonien vor der Gründung des Australischen Bundes (1. Januar 1901) rechtlich selbständige Einheiten bildeten, wählte jede – abhängig von Gebietsgröße und wirtschaftlicher Stärke – die als passend angesehene Spurweite. Hauptsächlich vertreten waren und sind:<br /> * 1067&amp;nbsp;mm ([[Kapspur]]) in [[Queensland]], [[Western Australia]], [[South Australia]], [[Tasmanien]] und dem [[Northern Territory]]<br /> * 1435&amp;nbsp;mm ([[Normalspur]]) in [[New South Wales]], South Australia und später bei der Bundeseisenbahn<br /> * 1600&amp;nbsp;mm ([[Breitspur]]) in Victoria und South Australia<br /> <br /> Diese unterschiedlichen Spurweiten führten kontinental betrachtet und beim Zusammentreffen der Systeme zu zahlreichen inkompatiblen Schnittstellen im Netz. Erst 1970 konnte die Umspurung der transaustralischen, 3.961&amp;nbsp;km langen Ost-West-Verbindung auf Normalspur durchgängig eröffnet werden. Am 15. Januar 2004 wurde nach hundertjähriger Planung mit der Strecke [[Darwin (Northern Territory)|Darwin]]–[[Adelaide]] eine weitere große Transkontinentallinie fertig gestellt, diesmal in Nord-Süd-Richtung durch den australischen Kontinent.<br /> <br /> === Afrika ===<br /> In vielen afrikanischen Staaten – vor allem in denen, die unter britischer Herrschaft standen – wurden Anfang des 20. Jahrhunderts große Eisenbahnnetze errichtet. Wesentliche Arbeit leistete hier [[Cecil Rhodes]]. Mit der Unabhängigkeit der Staaten verlor man jedoch oftmals das nötige Fachwissen, Kriege und Konflikte taten ihr übriges, so dass die meisten Eisenbahnstrecken in [[Schwarzafrika]] heutzutage kaum mehr benutzbar sind. Gut ausgebaute Netze haben derzeit lediglich die Länder [[Südafrika]],[[Tunesien]] und [[Marokko]].<br /> <br /> == Chronologische Übersicht erster Eisenbahnen ==<br /> {|class=&quot;wikitable sortable&quot;<br /> |-Bgcolor=&quot;#e0e0e0&quot;<br /> ! Land<br /> ! Eröffnung<br /> ! Strecke<br /> ! Länge (km)<br /> |-<br /> |[[England]]<br /> |{{dts|27|9|1825}}<br /> |[[Stockton and Darlington Railway|Stockton–Darlington]]<br /> |41<br /> |-<br /> |[[Österreich]]<br /> |{{dts||9|1828}}<br /> |[[Pferdeeisenbahn Budweis–Linz–Gmunden|Budweis–Kerschbaum]] (Pferdebahn, die erste des Kontinents, später als Lokomotivbahn umgebaut)<br /> |64,5<br /> |-<br /> |[[Frankreich]]<br /> |{{dts|1|10|1828}}<br /> |[[Bahnstrecke Saint-Étienne–Andrézieux|Saint-Étienne–Andrézieux]] (Pferdebahn desgl.)<br /> |18<br /> |-<br /> |[[Vereinigte Staaten|USA]]<br /> |{{dts|28|12|1829}}<br /> |Baltimore–Ellicott's Mills<br /> |24<br /> |-<br /> |[[Deutschland]] [[Preußen]]<br /> |{{dts|20|9|1831}}<br /> |[[ Kupferdreh]]-[[Velbert]] (Nach der Eröffnung umbenannt in [[Prinz-Wilhelm-Eisenbahn]], Pferdebahn desgl.)<br /> |7,5<br /> |-<br /> |[[Belgien]]<br /> |{{dts|3|5|1835}}<br /> |[[Bahnstrecke Brüssel–Antwerpen|Brüssel–Mecheln]]<br /> |20<br /> |-<br /> |[[Deutschland]] [[Bayern]]<br /> |{{dts|7|12|1835}}<br /> |[[Bayerische Ludwigsbahn|Nürnberg–Fürth]]<br /> |6<br /> |-<br /> |[[Frankreich]]<br /> |{{dts|26|8|1837}}<br /> |Paris–St. Germain (erste Lokomotivbahn)<br /> |21<br /> |-<br /> |[[Österreich]]<br /> |{{dts|17|11|1837}}<br /> |[[Nordbahn (Österreich)|Floridsdorf–Deutsch Wagram]] ([[Kaiser Ferdinands-Nordbahn]])<br /> |13,1<br /> |-<br /> |[[Kuba]]<br /> |{{dts|||1837}}<br /> |Havanna–Guanajay<br /> |50<br /> |-<br /> |[[Russland]], europ.<br /> |{{dts|4|4|1838}}<br /> |[[Zarskoje-Selo-Bahn|Petersburg–Zarskoje Selo]]<br /> |27<br /> |-<br /> |[[Niederlande]]<br /> |{{dts|20|9|1839}}<br /> |[[Bahnstrecke Amsterdam–Rotterdam|Amsterdam–Haarlem]]<br /> |17<br /> |-<br /> |[[Italien]]<br /> |{{dts|3|10|1839}}<br /> |[[Bahnstrecke Napoli–Portici|Neapel–Portici]]<br /> |8<br /> |-<br /> |[[Schweiz]]<br /> |{{dts|15|6|1844}}<br /> |[[Bahnstrecke Strasbourg–Basel|Basel–St. Louis]] (erste Linie auf Schweizer Gebiet)<br /> |1,9<br /> |-<br /> |[[Jamaika]]<br /> |{{dts|21|11|1845}}<br /> |Kingston–Spanish Town–St. Angil<br /> |25<br /> |-<br /> |[[Dänemark]]<br /> |{{dts|27|6|1847}}<br /> |[[Bahnstrecke Kopenhagen–Fredericia|Kopenhagen–Roskilde]]<br /> |32<br /> |-<br /> |[[Schweiz]]<br /> |{{dts|9|8|1847}}<br /> |[[Bözbergstrecke|Zürich–Baden]]<br /> |23,3<br /> |-<br /> |[[Spanien]]<br /> |{{dts|30|10|1848}}<br /> |[[Bahnstrecke Barcelona–Mataró–Maçanet-Massanes|Barcelona–Mataró]]<br /> |28<br /> |-<br /> |[[Kanada]]<br /> |{{dts||5|1850}}<br /> |Strecke der St. Lawrence &amp; Industrial Railroad<br /> |19<br /> |-<br /> |[[Mexiko]]<br /> |{{dts|||1850}}<br /> |Veracruz–Medellín<br /> |22<br /> |-<br /> |[[Schweden]]<br /> |{{dts|||1851}}<br /> |[[Inlandsbahn|Kristinehamn–Sjöanden]]<br /> |12<br /> |-<br /> |[[Peru]]<br /> |{{dts|||1851}}<br /> |Lima–Callao<br /> |13<br /> |-<br /> |[[Chile]]<br /> |{{dts||1|1852}}<br /> |Caldera–Copiapó<br /> |89<br /> |-<br /> |[[Britisch-Indien|Ostindien]]<br /> |{{dts|18|4|1853}}<br /> |Bombay–Thana<br /> |35<br /> |-<br /> |[[Norwegen]]<br /> |{{dts|1|7|1853}}<br /> |[[Hovedbanen|Oslo (Kristiania)–Strømmen]]<br /> |18<br /> |-<br /> |[[Portugal]]<br /> |{{dts|||1854}}<br /> |[[Linha do Norte (Portugal)|Lissabon–Carregado]]<br /> |36<br /> |-<br /> |[[Brasilien]]<br /> |{{dts|29|4|1854}}<br /> |Porta de Mauá–Raiz da Serra<br /> |18<br /> |-<br /> |[[South Australia|Südaustralien]]<br /> |{{dts|18|5|1854}}<br /> |Goolwa–Port Elliot<br /> |10<br /> |-<br /> |[[Ägypten]]<br /> |{{dts||1|1856}}<br /> |Alexandria–Kairo<br /> |211<br /> |-<br /> |[[Argentinien]]<br /> |{{dts|29|8|1857}}<br /> |[[Vorortbahnen von Buenos Aires|Buenos Aires–Floresta]]<br /> |10<br /> |-<br /> |[[Türkei]], asiat.<br /> |{{dts|||1857}}<br /> |Smyrna–Aidin<br /> |130<br /> |-<br /> |[[Natal (Kolonie)|Natal]]<br /> |{{dts|26|6|1860}}<br /> |Durban–[[Hafen Durban#Geschichte|Landungsplatz]]<br /> |3<br /> |-<br /> |[[Rumänien]]<br /> |{{dts|4|10|1860}}<br /> |Konstanza–Cemavoda<br /> |66<br /> |-<br /> |[[Finnland]]<br /> |{{dts|31|1|1862}}<br /> |Helsinki–Hämeenlinna<br /> |108<br /> |-<br /> |[[Kapkolonie|Kapland]]<br /> |{{dts|13|2|1862}}<br /> |Kapstadt–Eerste River<br /> |34<br /> |-<br /> |[[Algerien]]<br /> |{{dts|15|8|1862}}<br /> |Algier–Blida<br /> |51<br /> |-<br /> |[[Paraguay]]<br /> |{{dts|1|10|1863}}<br /> |Asuncion–Itangua<br /> |40<br /> |-<br /> |[[Neuseeland]]<br /> |{{dts|1|12|1863}}<br /> |Christchurch–Lyttleton<br /> |2<br /> |-<br /> |[[Mauritius]]<br /> |{{dts||5|1864}}<br /> |Georgetown–Mahaica<br /> |32<br /> |-<br /> |[[Venezuela]]<br /> |{{dts||2|1866}}<br /> |Puerto Cabello–Palmito<br /> |?<br /> |-<br /> |[[Bulgarien]]<br /> |{{dts|7|11|1866}}<br /> |Rustschuk–Warna<br /> |224<br /> |-<br /> |[[Java (Insel)|Java (Indonesien)]]<br /> |{{dts|9|8|1867}}<br /> |Samareng–Tangweng<br /> |79<br /> |-<br /> |[[Tahiti]]<br /> |{{dts|||1868}}<br /> |Punaunja–Terapena Bay<br /> |4<br /> |-<br /> |[[Uruguay]]<br /> |{{dts|1|1|1869}}<br /> |Montevideo–Los Pedros<br /> |18<br /> |-<br /> |[[Griechenland]]<br /> |{{dts|18|2|1869}}<br /> |Athen–Piräus Hafen<br /> |10<br /> |-<br /> |[[Kolumbien]]<br /> |{{dts|3|12|1870}}<br /> |Sabarilla–Baranquilla<br /> |30<br /> |-<br /> |[[Türkei]], europ.<br /> |{{dts|5|1|1871}}<br /> |Konstantinopel (Istanbul)–Kütschük-Tschekmedsche<br /> |17,2<br /> |-<br /> |[[Honduras]]<br /> |{{dts|25|9|1871}}<br /> |Caballos–Santiago<br /> |60<br /> |-<br /> |[[Japan]]<br /> |{{dts|12|7|1872}}<br /> |[[Tōkaidō-Hauptlinie|Tokio–Yokohama]]<br /> |29<br /> |-<br /> |[[Tunesien]]<br /> |{{dts|1|9|1872}}<br /> |Tunis–Goletta<br /> |35<br /> |-<br /> |[[Costa Rica]]<br /> |{{dts|||1873}}<br /> |Alajuela–Cartago<br /> |64<br /> |-<br /> |[[Kaiserreich China|China]]<br /> |{{dts|30|6|1876}}<br /> |Schanghai–Kiangwan (1877 zerstört)<br /> |47<br /> |-<br /> |[[Ecuador]]<br /> |{{dts|||1876}}<br /> |Yaguachi–Puente de Chimbo<br /> |69<br /> |-<br /> |[[Malta]]<br /> |{{dts|28|2|1883}}<br /> |[[Bahnstrecke Valletta–Mdina|Valletta–Notabile (Mdina)]]<br /> |10,2<br /> |-<br /> |[[Serbien]]<br /> |{{dts|15|9|1884}}<br /> |Belgrad–Nisch<br /> |244<br /> |-<br /> |[[Philippinen]]<br /> |{{dts|||1891}}<br /> |[[Philippine National Railways|Ferrocarril de Manila-Dagupan]]<br /> |195,4<br /> |-<br /> |[[Thailand]]<br /> |{{dts|28|3|1897}}<br /> |Bangkok–Ayutthaya<br /> |71<br /> |-<br /> |[[Demokratische Republik Kongo|Kongo]]<br /> |{{dts|1|7|1897}}<br /> |[[Matadi-Kinshasa-Bahn|Matadi–Stanley Pool]]<br /> |399<br /> |-<br /> |[[Korea]]<br /> |{{dts|18|9|1899}}<br /> |Seoul–Chemulpo<br /> |42<br /> |-<br /> |[[Deutsch-Südwestafrika]]<br /> |{{dts|1|6|1900}}<br /> |[[Bahnstrecke Swakopmund–Windhoek|Swakopmund–Karibib]]<br /> |180<br /> |-<br /> |[[Zypern]]<br /> |{{dts|21|10|1905}}<br /> |[[Cyprus Government Railway|Nikosia–Famagusta]]<br /> |58<br /> |}<br /> <br /> == Technische Weiterentwicklungen ==<br /> === Sicherheitstechnik ===<br /> Um 1868 entwickelte [[George Westinghouse]] die [[Druckluftbremse (Eisenbahn)|Druckluftbremse]], eine Bremse, die er sich 1872 patentieren ließ und für deren Produktion er 1869 die WABCO-Westinghouse Air Brake Company gründete. Die Druckluftbremse wurde in der Folge das weltweit verbreitetste Bremssystem bei [[Bahn (Verkehr)|Bahnfahrzeugen]]. 1873 ließ sich der Frachtkontor-Sekretär [[Eli Janney]] die nach ihm benannte selbsttätige [[Kupplung (Bahn)|Wagen-Kupplung]] patentieren. 1893 wurden die Druckluftbremse und die [[Janney-Kupplung]] mit dem „Safety Appliance Act“ in den USA als Pflichtausrüstung für Bahnen vorgeschrieben. Dies führte danach zu einer rapiden Verminderung der Unfälle mit Bahnfahrzeugen. Auch außerhalb der USA bewirkte die Übernahme von Druckluftbremse und automatischer Kupplung eine Steigerung von Effizienz und Sicherheit des Bahnbetriebs. Die Janney-Kupplung fand in ganz [[Nordamerika]] und [[Mexiko]] sowie in [[Australien]], [[Südafrika]] und der [[VR China]] Anwendung.<br /> <br /> === Elektrische Antriebe ===<br /> {{Hauptartikel|Geschichte des elektrischen Antriebs von Schienenfahrzeugen}}<br /> [[Datei:EElokSiemens.jpg|miniatur|Elektrische Bahn von [[Siemens#Geschichte|Siemens &amp; Halske]] auf der [[Berliner Gewerbeausstellung]] 1879]]<br /> Bereits in den 1830er-Jahren gab es in verschiedenen Ländern Versuche, Schienenfahrzeuge elektrisch anzutreiben. Das anfängliche Haupthindernis war die Stromversorgung, die aus [[Batterien]] und später [[Akkumulator]]en erfolgte, die sich entweder als zu schwach oder zu schwer erwiesen. Wirklich anwendungstauglich wurde der elektrische Schienenfahrzeugantrieb erst mit der Einführung ortsfester Stromerzeuger und der Speisung der Lokomotive über [[Stromschiene]]n bzw. [[Oberleitung]]en. [[Siemens#Geschichte|Siemens &amp; Halske]] baute 1879 für die [[Berliner Gewerbeausstellung]] eine ursprünglich als [[Grubenbahn]] für [[Cottbus]] vorgesehene Schienenstrecke mit 50&amp;nbsp;cm Spurweite und einer vierrädrigen [[Elektrolokomotive]]. Sie wurde von einem ortsfesten [[Elektrischer Generator|Dynamo]] über eine mittig im [[Gleis]] angebrachte Stromschiene gespeist, wobei die [[Schiene (Schienenverkehr)|Schienen]] im [[Stromkreis]] als Rückleiter dienten. Von Mai bis September 1881 fuhr der gleiche Zug im Rahmen der [[Allgemeine Patent- und Musterschutz-Ausstellung|Allgemeinen Patent- und Musterschutz-Ausstellung]] im [[Palmengarten Frankfurt|Palmengarten]] im [[Frankfurt am Main|Frankfurter]]-[[Frankfurt-Westend|Westend]].&lt;ref name=&quot;Höltge_Palmen-Express&quot;&gt;{{BibISBN|3882553359|Seiten = 152}}&lt;/ref&gt; Ähnliche kleine Ausstellungsbahnen wurden bald darauf auch anderenorts präsentiert, so auf der Wiener Gewerbeausstellung 1880 und von [[Thomas Alva Edison]] 1883 auf einer Ausstellung in [[Chicago]].<br /> <br /> [[Frank Julian Sprague]] baute nach wesentlichen Verbesserungen an elektrischen Motoren 1888 einen elektrisch getriebenen „Streetcar“ mit einer dazugehörigen [[Oberleitung]] und errichtete in [[Richmond (Virginia)|Richmond]] für die „Richmond Union Passenger Railway“ das erste erfolgreiche größere elektrische [[Straßenbahn]]system, das insgesamt 40 angetriebene Wagen umfasste.<br /> <br /> Bei den meisten frühen kommerziell bzw. öffentlich betriebenen elektrischen Bahnen wurden zunächst straßenbahnartige Triebwagen verwendet. Dies ergab sich daraus, dass bei gleicher Leistung die Baugröße von Elektromotoren weit kleiner war als die von Dampfmaschinen, somit also auf dem angetriebenen Schienenwagen stets noch Platz für Passagiere war. Erst unter beengten Verhältnissen, wie bei der U-Bahn London oder bei größerem Leistungsbedarf, ergab sich die Hinwendung vom [[Triebwagen]] mit Fahrgast-Mitnahme zur Lokomotiv-Bauweise des Triebfahrzeugs. Erstmals scheinen reine Elektrolokomotiven im kommerziellen öffentlichen Betrieb, sowie auch in größerem Umfang auf der von der [[City and South London Railway]] (CSLR) errichteten U-Bahnstrecke eingesetzt worden zu sein.<br /> <br /> Der [[Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]] 1914–1918 brachte in Europa Versorgungsengpässe bei [[Kohle]] für den [[Dampflokomotive|Dampflokbetrieb]]. [[Elektrizität]] als alternative Energie war daher vor allem dort sehr willkommen, wo sie günstig ohne teure Materialimporte zu erzeugen war. Dies war vor allem in den europäischen [[Alpenländer]]n mit der Energieerzeugung aus [[Wasserkraft]] der Fall. Der Bahnbetrieb mit Elektrotraktion setzte sich daher vor allem ab 1918 in [[Österreich]], der [[Schweiz]], [[Bayern]], [[Norditalien]] und der französischen Alpenregion durch. Die Schweiz war dann in der weiteren Folge auch das erste Land der Erde mit vollständiger Elektrifizierung der Bahnen.<br /> <br /> === Hochgeschwindigkeitsverkehr ===<br /> {{Hauptartikel|Hochgeschwindigkeitsverkehr}}<br /> Die beiden folgenden Tabellen geben einen Überblick über die Geschwindigkeitsentwicklung einerseits im Versuchs- und andererseits im Regelbetrieb:<br /> <br /> Spitzen-Werte:<br /> * 1769 Frankreich, Dampfwagen von [[Nicholas Cugnot|Cugnot]], 3–4,5&amp;nbsp;km/h<br /> * 1830 England, Liverpool–Manchester, Lokomotive „[[Rocket (Lokomotive)|Rocket]]“, 48&amp;nbsp;km/h<br /> * 1848 Frankreich, erste Lok schneller als 100&amp;nbsp;km/h: 126&amp;nbsp;km/h<br /> * 1889 USA, Baltimore, elektrischer Triebwagen erreicht 185&amp;nbsp;km/h<br /> * 1903 Deutschland, AEG-Triebwagen mit Drehstromantrieb, 210&amp;nbsp;km/h<br /> * 1931 Deutschland, [[Schienenzeppelin]] mit Propellerantrieb von Ing. Kruckenberg, 230&amp;nbsp;km/h<br /> * 1938 Großbritannien, [[LNER-Klasse A4|LNER-Dampflokomotive A4 Pacific „Mallard“]], bis heute gültiger Rekord für Dampftraktion, 202&amp;nbsp;km/h<br /> * 1955, 28. März, Frankreich, SNCF – Elektro-Lok CC 7107 erreicht 331&amp;nbsp;km/h<br /> * 1955, 29. März, Frankreich, SNCF – Elektro-Lok BB 9004 erreicht ebenfalls 331&amp;nbsp;km/h<br /> * 1981 Frankreich, SNCF, Elektro-Triebzug [[TGV]], 380&amp;nbsp;km/h<br /> * 1988 Deutsche Bundesbahn, Elektro-Triebzug ICExperimental, 406,9&amp;nbsp;km/h<br /> * 1990 Frankreich, SNCF, Elektro-Triebzug TGV-Atlantique Nr.325, 515,3&amp;nbsp;km/h<br /> * 2006 Deutschland, Elektro-Lok [[ÖBB 1216]] TAURUS 3 1216-050, 357&amp;nbsp;km/h<br /> * 2007 Frankreich, Elektro-Triebzug, modifizierte TGV-POS-Einheit 4402, 574,8&amp;nbsp;km/h<br /> <br /> Regelbetrieb:<br /> * 1933 Deutsche Reichsbahn, Diesel-Triebzug „[[DR 877|Fliegender Hamburger]]“ 160&amp;nbsp;km/h<br /> * 1964 [[Japan]], JNR, Elektro-Triebzug „[[Shinkansen]] Serie 0“ 210&amp;nbsp;km/h<br /> * 1975 [[Japan]], JNR, Elektro-Triebzug „Shinkansen Serie 100“ 250&amp;nbsp;km/h<br /> * 1981 [[Frankreich]], SNCF, Elektro-Triebzug TGV Paris-Sud-Est, 270&amp;nbsp;km/h<br /> * 1989 [[Frankreich]], SNCF, Elektro-Triebzug TGV Atlantique, 300&amp;nbsp;km/h<br /> * 2000 [[Deutschland]], DB, Elektro-Triebzug [[ICE 3|ICE&amp;nbsp;3]], 330&amp;nbsp;km/h (zulässig), 368&amp;nbsp;km/h (maximal)<br /> * 2007 (geplant) [[Spanien]], RENFE, Elektro-Triebzug [[Siemens Velaro#Velaro E|Velaro E]], 350&amp;nbsp;km/h<br /> <br /> Im April 2005 unterzeichneten die [[Rossijskije schelesnyje dorogi|Russische Eisenbahn (RŽD)]] und die deutsche Siemens Transportation Systems (TS) einen Vertrag zur Entwicklung von Hochgeschwindigkeitszügen für Russland. Der Liefervertrag mit einem Projektvolumen von bis zu 1,5 Mrd. Euro wurde im Sommer 2005 unterschrieben. Die Russische Eisenbahn beabsichtigt, bei Siemens 60 dieser bis zu 300&amp;nbsp;km/h schnellen Züge in Auftrag zu geben. Die Züge sollen vorrangig auf den Strecken Moskau–Sankt Petersburg und Sankt Petersburg–Helsinki eingesetzt werden. Geplant sind auch Züge auf den Strecken Omsk–Nowosibirsk, Moskau–Nischni Nowgorod und anderen. Die Züge sollen hauptsächlich in Russland unter Einbeziehung von russischen Lieferanten und Kooperationspartnern gefertigt werden, die Auslieferung des ersten Zuges erfolgte Ende 2008.<br /> <br /> == Militärische Bedeutung ==<br /> [[Datei:Bundesarchiv Bild 146-1994-022-19A, Mobilmachung, Truppentransport mit der Bahn.jpg|miniatur|Deutscher Truppentransport 1914]]<br /> Nach anfänglichem Misstrauen interessierte sich auch das [[Militär]] für die Eisenbahn. In der Nähe der Eisenbahnbrücken über die großen deutschen Flüsse wurden auf Veranlassung der preußischen Generalität [[Festung]]en angelegt oder erweitert. Dies betraf beispielsweise [[Dortmund]] und [[Wesel]] am [[Rhein]], [[Festung Minden|Minden]] an der [[Weser]], [[Magdeburg]] an der [[Elbe]] und [[Küstrin]] an der [[Oder]]. In einer Denkschrift schrieb der [[Preußen|preußische]] Chefinspekteur [[Fort Asterstein|Ernst Ludwig Aster]] im Jahre 1844 sinngemäß: {{&quot;|[…] dass die unmittelbare Heranführung der Bahn an die Festung meist höchst nachteilige bauliche Anlagen wie Dämme, Einschnitte, Tore bedinge und deshalb aus Gründen der Landesverteidigung die Eisenbahn mindestens außerhalb des zweiten Festungsrayon bleiben, dass sie also mindestens 1.450&amp;nbsp;m vor der Festung enden solle.}}<br /> <br /> Bei Kriegen wurde die Eisenbahn in die militärischen Aufmarschpläne einbezogen. Während des [[Krimkrieg]]s zeigte sich erstmals die Notwendigkeit eines gut ausgebauten Eisenbahnnetzes für den schnellen Nachschub. So konnte England auf Grund der bis 1853 schon sehr gut ausgebauten Schienenwege in Mitteleuropa sehr viel schneller Truppen und Munition auf die [[Krim]] transportieren als der Kriegsgegner Russland, der den Bahnbau bis zu diesem Zeitpunkt eher vernachlässigt hatte. Im Jahre 1866 brachte der Truppentransport mit der Eisenbahn den Sieg der preußischen Truppen gegen Österreich-Ungarn, ebenso fünf Jahre später gegen Frankreich.<br /> <br /> Besonders im [[Sezessionskrieg|Amerikanischen Bürgerkrieg]] zeigte sich die Überlegenheit derjenigen Kriegspartei, die das zeitgemäßere Streckennetz besaß. Während der Norden bereits ein dichtes System aufgebaut hatte, besaßen die [[Konföderierte Staaten von Amerika|Konföderierten]] nur ein weitmaschiges und lückenhaftes Eisenbahnnetz, das sich zudem aus unterschiedlichen Spurweiten zusammensetzte. Berühmt wurde der [[Andrews-Überfall]], eine Sabotageaktion bei der eine Gruppe von Unionssoldaten die [[American]]-Lokomotive im Bahnhof von Big Shanty bei [[Atlanta]] am 12. April 1862 übernahm. Das militärische Ziel war, die Eisenbahnbrücken auf der [[Western and Atlantic Railroad]] zu zerstören, um so den Nachschub für die belagerte Stadt [[Chattanooga (Tennessee)|Chattanooga]] zeitweilig zu unterbrechen. Nach einer acht Stunden andauernden Verfolgungsjagd wurden die Entführer gestellt und die sieben ranghöchsten Soldaten erschossen.<br /> <br /> Eine ganz spezielle Form des Zusammenspieles von Militär und Eisenbahn waren die [[Strategische Bahn|strategischen Bahnen]]. Das waren [[Eisenbahnstrecke]]n, die hauptsächlich zur Erfüllung militärischer Anforderungen gebaut wurden. Solche Strecken verliefen meist fernab jeglicher Besiedlungen und Verkehrsströme und hatten im [[Frieden]] nur einen geringen Nutzwert. Ein sehr anschauliches Beispiel für den [[Technik|technischen]] Aufwand einer strategischen Bahn ist die [[Wutachtalbahn]] im südlichen [[Schwarzwald]]. Im [[Alpen|alpinen]] Hochgebirge wurden dagegen ganze Streckenabschnitte zu [[Festung]]sanlagen ausgebaut, wie es zum Beispiel bei der [[Tendabahn]] zwischen [[Frankreich]] und [[Italien]] in den [[Alpen|Seealpen]] und an der [[Gotthardbahn]] geschah.<br /> <br /> Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] verhärteten sich innerhalb kürzester Zeit sämtliche Bewegungen im [[Stellungskrieg]], weil sich die kriegführenden Mächte nicht zu weit von den Bahnhöfen als sichere Positionen entfernen wollten oder konnten: Die damals verfügbaren Straßenfahrzeuge waren nur in Ausnahmefällen und unter ungeheuren Anstrengungen („[[Voie Sacrée]]“ bei [[Verdun]]) in der Lage, die logistischen Anforderungen der Materialschlachten zu bewältigen.<br /> <br /> Basierend auf den Erfahrungen des Ersten Weltkriegs sollte die Eisenbahn in den deutschen Plänen zu Beginn des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] keine derartig fundamentale Rolle mehr spielen. Die Hauptlast von Angriff und des Transport des [[Nachschub]]es sollten motorisierte Verbände tragen. In den ersten Kriegsjahren funktionierte dieses Konzept, doch ab dem Angriff auf die [[Sowjetunion]] am 22. Juni 1941 musste wiederum die Eisenbahn die zunehmenden Entfernungen zur Front überbrücken. Dies gelang nur durch einen Kraftaufwand sondergleichen, beispielsweise mussten von der [[Kriegslokomotive]] Baureihe 52 über 6.300 Stück gebaut werden, um dem immensen Transportbedarf Rechnung zu tragen. Während dieses Krieges fuhr die deutsche Eisenbahn mit Menschen vollgestopfte Züge in die [[Vernichtungslager]]. In den Fahrplänen erhielten diese Züge das eigene Kurzzeichen ''Dz'', was später als [[David-Zug]] interpretiert wurde. Der Transport der Menschen in den sicheren Tod gilt als dunkelstes Kapitel in der ''Geschichte der Eisenbahn''.<br /> <br /> Für die US-amerikanischen Eisenbahnen war der Zweite Weltkrieg der große Höhepunkt ihrer Geschichte. Seit 1920 und verstärkt seit der [[Weltwirtschaftskrise]] bekamen viele Bahngesellschaften auf Grund der zunehmenden Konkurrenz von der Straße wirtschaftliche Probleme. Der Auftrag, Munition und Truppen zu den Häfen zu transportieren, aber auch die Verknappung des Erdöls und die daraus resultierende Einschränkung der Mobilität, führte zu einem enormen Zuwachs im Transportgeschäft.<br /> <br /> Nach dem Zweiten Weltkrieg begannen viele Bahnen, Dampflokomotiven als strategische Reserve zu halten. So hielt Finnland, das den Dampfbetrieb 1975 aufgab, über Jahre hinaus etwa 250 Dampfloks, die im Falle einer Ölverknappung oder der Zerstörung von Kraftwerken wieder zum Einsatz kommen sollten.<br /> <br /> == Verstaatlichungen ==<br /> Bis etwa 1850 wurde in Europa der Eisenbahnbau nahezu vollständig mit privater Initiative vollzogen. Erst mit der Zeit begann ein Umdenken, da es sich für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung, an der die Eisenbahn im 19. Jahrhundert einen Hauptanteil hatte, als nachteilig erwies, ausschließlich nach unternehmerischen Gesichtspunkten Eisenbahnen zu betreiben.<br /> <br /> In [[Frankreich]] hatte der Staat durch seine Eisenbahnpolitik sechs mächtige Monopolgesellschaften großgezogen, welche ihre einflussreiche Stellung den wechselnden Ministerien der Republik gegenüber vortrefflich auszubeuten verstanden, dabei aber den Verkehr schlecht bedienten und einer weiteren Ausbreitung des Netzes durch Anlage wenig rentabler Nebenlinien hinderlich waren. Diese Verhältnisse gaben 1877 dem damaligen Minister [[Charles de Freycinet]] den Anstoß zur Einleitung einer Staatseisenbahnpolitik, welche mit dem Ankauf von einigen Tausend Kilometer notleidender kleinerer Bahnen und mit der Aufstellung eines Plans für 16.000&amp;nbsp;km neuer Hauptbahnen und 40.000&amp;nbsp;km Nebenbahnen begonnen wurde. Der Ausführung dieses Plans, der in wenigen Jahren eine Summe von 6½ Milliarden Franc erfordert haben würde, stellten sich, abgesehen von finanziellen Hindernissen, namentlich auch Schwierigkeiten beim Betrieb entgegen, da die zahlreichen auf Kosten des Staats erbauten kleinen Strecken isoliert innerhalb der größeren Privatbahnnetze gelegen waren. Infolgedessen war durch eine Reihe von Verträgen mit den sechs großen Gesellschaften 1884 die Ausführung der im Freycinetschen Bautenplan vorgesehenen Bahnlinien den bestehenden Gesellschaften unter finanzieller Beteiligung des Staats sowie unter gleichzeitiger Verlängerung der den Gesellschaften erteilten Konzessionen auf durchschnittlich 75 Jahre übertragen worden. Diese Verträge hatten die Verwirklichung der Staatsbahnprojekte in unabsehbare Ferne verschoben. Erst am 1. Januar 1938 gelang durch den Zusammenschluss der großen Gesellschaften zur [[Société nationale des chemins de fer français|SNCF]] die lang geplante Verstaatlichung.<br /> <br /> Beim Ausbau des [[Vereinigtes Königreich|britischen]] Fernbahnnetzes wurden teilweise von konkurrierenden Gesellschaften parallele Strecken für dieselben Verkehrsbeziehungen gebaut, was deletäre&lt;ref&gt;[http://de.wiktionary.org/wiki/deletär s. wiktionary]&lt;/ref&gt; Wettbewerbe heraufbeschwor. Nach 1923 konzentrierte sich das Eisenbahnwesen auf der Insel in vier großen Gesellschaften:<br /> * [[Great Western Railway]] (GWR)<br /> * [[London, Midland and Scottish Railway]] (LMS)<br /> * [[London and North Eastern Railway]] (LNER)<br /> * [[Southern Railway (Großbritannien)|Southern Railway]] (SR)<br /> 1948 wurden die Bahnen zu British Railways, ab den 1960ern verkürzt zu [[British Rail]] verstaatlicht, 1997 unter Schaffung einer Vielzahl von Gesellschaften wieder privatisiert.<br /> <br /> ''Siehe auch:'' [[Staatsbahn]]<br /> <br /> == Internationale Übereinkommen ==<br /> In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatte der Aufschwung des Weltverkehrs das Bedürfnis hervortreten lassen, über gewisse Gegenstände des internationalen Eisenbahnverkehrs gleichmäßige Regelungen in ähnlicher Weise herbeizuführen, wie sie auf dem Gebiet des Post- und Telegrafenwesens bereits bestanden. In den Jahren 1878 und 1881 fanden in [[Bern]] Konferenzen von Vertretern Deutschlands, Österreich-Ungarns, Frankreichs, Russlands, Italiens, Luxemburgs, Belgiens, der Niederlande und der Schweiz zur Beratung eines internationalen Eisenbahnfrachtrechts statt. Aus diesen waren Entwürfe eines internationalen Übereinkommens über den Eisenbahnfrachtverkehr nebst Ausführungsbestimmungen sowie eines Reglements, betreffend die Errichtung eines internationalen Eisenbahnzentralamts, hervorgegangen. Die Bestimmungen des Übereinkommens, welche nach dem Abschluss der Konferenz den Regierungen der Einzelstaaten zur weiteren Prüfung vorgelegt wurden, schlossen sich im Allgemeinen den Vorschriften des deutschen Eisenbahnfrachtrechts an.<br /> <br /> Als übernationale Vereinigung wurde am 21. Oktober 1922 in Paris die „Union internationale des chemins de fer“ ([[Internationaler Eisenbahnverband|UIC]]) gegründet. Sie hat seitdem die Aufgabe, die Betriebsbedingungen der Bahnen zu vereinheitlichen.&lt;ref&gt;[http://www.uic.asso.fr/index.php?changeLang=de Deutschsprachige Web-Seite des UIC]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Trivia ==<br /> Die [[Vereinigtes Königreich|britische]] [[Rockband]] [[Genesis (Band)|Genesis]] veröffentlichte 1991 auf ihrem [[Musikalbum|Album]] [[We Can’t Dance]] den Song ''Driving The Last Spike''. Der von [[Phil Collins]] geschriebene Text beschreibt den [[Eisenbahnbau]] in der Frühzeit der Eisenbahn in [[England]] aus der Sicht der [[Arbeiter]], die unter Einsatz ihres Lebens und ihrer Gesundheit von ihren Familien getrennt die schwere Arbeit leisteten. In dem Lied wird unter anderem ein Unglück beim [[Tunnelbau|Bau]] eines Eisenbahn-[[Tunnel]]s beschrieben, der Rest handelt von den Bedingungen, unter denen die Arbeiter tätig waren und von ihren persönlichen Erlebnissen.<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> {{Portal|Bahn}}<br /> * [[Dampflokomotive#Geschichtlicher Überblick|Geschichtlicher Überblick der Dampflokomotiven]]<br /> * [[Geschichte des elektrischen Antriebs von Schienenfahrzeugen]]<br /> * [[Doppelstockwagen#Geschichte|Geschichte der Doppelstockwagen]]<br /> * [[Geschwindigkeitsweltrekorde für Schienenfahrzeuge]]<br /> * [[Eisenbahnmuseum]]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Lewis, M. J. T.: [http://www.sciencenews.gr/docs/diolkos.pdf ''Railways in the Greek and Roman world.''] (PDF; 222&amp;nbsp;kB), in Guy, A. / Rees, J. (Hrsg.): ''Early Railways. A Selection of Papers from the First International Early Railways Conference.'' 2001, S. 8–19.<br /> * {{Literatur|Autor=Ralf Roman Rossberg|Titel=Geschichte der Eisenbahn|TitelErg=Mit einer Einleitung von [[Alfred Waldis]]|Reihe=Meisterwerke der Geschichte|Verlag=Sigloch Edition|Ort=Künzelsau|Jahr=1999|ISBN=3-89393-174-0|Kommentar=552 Seiten}}<br /> * [http://www.zeno.org/Roell-1912/A/Eisenbahngeschichte/ Victor Röll: ''Eisenbahngeschichte.'' In: ''Enzyklopädie des Eisenbahnwesens.'' Berlin/Wien 1912]<br /> * Ralf Roth: ''Das Jahrhundert der Eisenbahn. Die Herrschaft über Raum und Zeit 1800–1914.'' Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2005<br /> * Wolfgang Schivelbusch: ''Geschichte der Eisenbahnreise. Zur Industrialisierung von Raum und Zeit im 19. Jh.'' 2. Aufl., Fischer Tb., Frankfurt a. M. 2000, ISBN 3-596-14828-6.<br /> * Ulrich Schefold: ''150 Jahre Eisenbahn in Deutschland.'' Lizenzausgabe mit Genehmigung der Südwest Verlag Gmbh Co. KG, für die Bertelsmann Club GmbH et al, 1985.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|History of rail transport|Geschichte der Eisenbahn}}<br /> {{Wikisource|Eisenbahn}}<br /> * [http://www.dgeg.de/ Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte]<br /> * [http://www.oegeg.at/ Österreichische Gesellschaft für Eisenbahngeschichte]<br /> * [http://www.ieg-maps.uni-mainz.de/mapsp/mapebga0.htm Animierte Landkarte des Ausbaus des deutschen Eisenbahnnetzes von 1835 bis 1885]<br /> * [http://www.alpentunnel.de/ AlpenTunnel.de: Historische Eisenbahntransversalen in den Alpen]<br /> <br /> == Anmerkungen ==<br /> &lt;references group=&quot;Anm.&quot; /&gt;<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Schienenverkehrsgeschichte| ]]</div> 158.169.40.5 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Eurostat&diff=132881437 Eurostat 2014-08-08T08:26:35Z <p>158.169.40.5: </p> <hr /> <div>[[Datei:Eurostat logo.svg|mini|Logo von Eurostat]]<br /> Das '''Statistische Amt der Europäischen Union''', kurz '''Eurostat''' oder '''ESTAT''', ist die Verwaltungseinheit der [[Europäische Union|Europäischen Union]] (EU) zur Erstellung amtlicher europäischer Statistiken und hat ihren Sitz in [[Luxemburg (Stadt)|Luxemburg]]. Sie hat den Rang einer [[Generaldirektion der Europäischen Kommission]] und ist dem [[Kommissar für Wirtschaft und Währung]] zugeordnet.&lt;ref&gt;[http://epp.eurostat.ec.europa.eu/portal/page/portal/about_eurostat/documents/Working_arrangements_2010.pdf Practical arrangements governing working relations between members of the Commission, cabinets and services]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Entwicklung ==<br /> [[Datei:Eurostat.jpg|miniatur|Eurostat Verwaltungsgebäude in [[Luxemburg]]]]<br /> <br /> Eurostat wurde 1953 für die Zwecke der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (Montanunion) gegründet. Im Laufe der Jahre verbreiterte sich sein Aufgabengebiet, und mit der Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft 1958 wurde es zu einer Generaldirektion (GD) der Europäischen Kommission. Hauptaufgabe Eurostats ist es, andere Generaldirektionen mit Statistiken zu versorgen und der Kommission und anderen europäischen Institutionen Daten für Konzeption, Durchführung und Analyse der Gemeinschaftspolitik zu liefern. <br /> <br /> Am 23. April 2008 wurde [[Walter Radermacher]] zum Generaldirektor von Eurostat ernannt. Zuvor war er Präsident des deutschen [[Statistisches Bundesamt|Statistischen Bundesamts]].<br /> <br /> == Aufgaben ==<br /> Der Auftrag von Eurostat: führender Anbieter von qualitativ hochwertigen Statistiken über Europa zu sein. <br /> <br /> Die wichtigste Aufgabe Eurostats ist die Verarbeitung und Veröffentlichung vergleichbarer statistischer Daten auf europäischer Ebene. <br /> <br /> Eurostat selbst erhebt keine Daten. Das tun die Statistikbehörden der Mitgliedstaaten. Sie prüfen und analysieren nationale Daten und übermitteln sie an Eurostat. Eurostats Aufgabe ist es, die Daten zu konsolidieren und zu gewährleisten, dass sie vergleichbar sind, d.h. nach einer einheitlichen Methodik erstellt werden. Eurostat ist der einzige Lieferant statistischer Daten auf europäischer Ebene, und die Daten, die von Eurostat herausgeben werden, sind soweit wie möglich harmonisiert.<br /> <br /> Ein Beispiel: Wenn ein getreues Bild von der Arbeitslosigkeit in der EU vermittelt werden soll, müssen die Arbeitslosen in Finnland oder Portugal nach demselben Verfahren erfasst werden wie in Irland oder Deutschland. Eurostat arbeitet daher mit den Mitgliedstaaten eine gemeinsame Methodik für dieses Gebiet aus oder bittet die Mitgliedstaaten um die Aufnahme bestimmter Fragen in die Erhebungsbögen. Die Daten der Mitgliedstaaten werden dann an Eurostat übermittelt, so dass wir Arbeitslosendaten für die gesamte EU veröffentlichen können, anhand deren sich die Arbeitslosenquoten der einzelnen Länder miteinander vergleichen lassen. <br /> <br /> Eurostat erstellt auch regionale Daten für die Staaten der EU und die Kandidatenländer. Dabei verwendet es die Regionalgliederung [[NUTS]] für die Erstellung der Statistiken. Im Rahmen des sogenannten „Urban Audit“ werden zudem [[Städtestatistik]]en erstellt.<br /> <br /> == Ausstattung ==<br /> 2014 gab es bei Eurostat rund 850 Mitarbeiter, überwiegend Beamte, beschäftigt. Der Gesamthaushalt belief sich 2012 auf 53,4 Millionen Euro .&lt;ref&gt;[http://epp.eurostat.ec.europa.eu/portal/page/portal/about_eurostat/introduction/who_does_what Wer macht was], zuletzt abgerufen am 08. August 2014&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat}}<br /> * [http://epp.eurostat.ec.europa.eu/ Offizielle Webseite von Eurostat]<br /> *[http://epp.eurostat.ec.europa.eu/statistics_explained Statistics Explained], Enzyklopädie der europäischen Statistiken (Englisch, deutsche Version im Aufbau)<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Generaldirektion der Europäischen Kommission}}<br /> <br /> {{Coordinate|article=/|NS=49.63301|EW=6.170222&lt;!--http://epp.eurostat.ec.europa.eu/portal/page/portal/about_eurostat/documents/map.pdf--&gt;|type=landmark|region=LU}}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=k|GND=2149218-9}}<br /> <br /> [[Kategorie:Organisation (amtliche Statistik)]]<br /> [[Kategorie:Empirische Wirtschaftsforschung]]<br /> [[Kategorie:Generaldirektion der Europäischen Kommission]]<br /> [[Kategorie:Luxemburg (Stadt)]]</div> 158.169.40.5 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Eurostat&diff=132881419 Eurostat 2014-08-08T08:25:37Z <p>158.169.40.5: </p> <hr /> <div>[[Datei:Eurostat logo.svg|mini|Logo von Eurostat]]<br /> Das '''Statistische Amt der Europäischen Union''', kurz '''Eurostat''' oder '''ESTAT''', ist die Verwaltungseinheit der [[Europäische Union|Europäischen Union]] (EU) zur Erstellung amtlicher europäischer Statistiken und hat ihren Sitz in [[Luxemburg (Stadt)|Luxemburg]]. Sie hat den Rang einer [[Generaldirektion der Europäischen Kommission]] und ist dem [[Kommissar für Wirtschaft und Währung]] zugeordnet.&lt;ref&gt;[http://epp.eurostat.ec.europa.eu/portal/page/portal/about_eurostat/documents/Working_arrangements_2010.pdf Practical arrangements governing working relations between members of the Commission, cabinets and services]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Entwicklung ==<br /> [[Datei:Eurostat.jpg|miniatur|Eurostat Verwaltungsgebäude in [[Luxemburg]]]]<br /> <br /> Eurostat wurde 1953 für die Zwecke der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (Montanunion) gegründet. Im Laufe der Jahre verbreiterte sich sein Aufgabengebiet, und mit der Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft 1958 wurde es zu einer Generaldirektion (GD) der Europäischen Kommission. Hauptaufgabe Eurostats ist es, andere Generaldirektionen mit Statistiken zu versorgen und der Kommission und anderen europäischen Institutionen Daten für Konzeption, Durchführung und Analyse der Gemeinschaftspolitik zu liefern. <br /> <br /> Am 23. April 2008 wurde [[Walter Radermacher]] zum Generaldirektor von Eurostat ernannt. Zuvor war er Präsident des deutschen [[Statistisches Bundesamt|Statistischen Bundesamts]].<br /> <br /> == Aufgaben ==<br /> Der Auftrag von Eurostat: führender Anbieter von qualitativ hochwertigen Statistiken über Europa zu sein. <br /> <br /> Die wichtigste Aufgabe Eurostats ist die Verarbeitung und Veröffentlichung vergleichbarer statistischer Daten auf europäischer Ebene. <br /> <br /> Eurostat selbst erhebt keine Daten. Das tun die Statistikbehörden der Mitgliedstaaten. Sie prüfen und analysieren nationale Daten und übermitteln sie an Eurostat. Eurostats Aufgabe ist es, die Daten zu konsolidieren und zu gewährleisten, dass sie vergleichbar sind, d.h. nach einer einheitlichen Methodik erstellt werden. Eurostat ist der einzige Lieferant statistischer Daten auf europäischer Ebene, und die Daten, die von Eurostat herausgeben werden, sind soweit wie möglich harmonisiert.<br /> <br /> Ein Beispiel: Wenn ein getreues Bild von der Arbeitslosigkeit in der EU vermittelt werden soll, müssen die Arbeitslosen in Finnland oder Portugal nach demselben Verfahren erfasst werden wie in Irland oder Deutschland. Eurostat arbeitet daher mit den Mitgliedstaaten eine gemeinsame Methodik für dieses Gebiet aus oder bittet die Mitgliedstaaten um die Aufnahme bestimmter Fragen in die Erhebungsbögen. Die Daten der Mitgliedstaaten werden dann an Eurostat übermittelt, so dass wir Arbeitslosendaten für die gesamte EU veröffentlichen können, anhand deren sich die Arbeitslosenquoten der einzelnen Länder miteinander vergleichen lassen. <br /> <br /> Eurostat erstellt auch regionale Daten für die Staaten der EU und die Kandidatenländer. Dabei verwendet es die Regionalgliederung [[NUTS]] für die Erstellung der Statistiken. Im Rahmen des sogenannten „Urban Audit“ werden zudem [[Städtestatistik]]en erstellt.<br /> <br /> == Ausstattung ==<br /> 2014 waren bei Eurostat rund 850 Mitarbeitende, überwiegend Beamte, beschäftigt. Der Gesamthaushalt belief sich 2012 auf 53,4 Millionen Euro .&lt;ref&gt;[http://epp.eurostat.ec.europa.eu/portal/page/portal/about_eurostat/introduction/who_does_what Wer macht was], zuletzt abgerufen am 08. August 2014&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat}}<br /> * [http://epp.eurostat.ec.europa.eu/ Offizielle Webseite von Eurostat]<br /> *[http://epp.eurostat.ec.europa.eu/statistics_explained Statistics Explained], Enzyklopädie der europäischen Statistiken (Englisch, deutsche Version im Aufbau)<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Generaldirektion der Europäischen Kommission}}<br /> <br /> {{Coordinate|article=/|NS=49.63301|EW=6.170222&lt;!--http://epp.eurostat.ec.europa.eu/portal/page/portal/about_eurostat/documents/map.pdf--&gt;|type=landmark|region=LU}}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=k|GND=2149218-9}}<br /> <br /> [[Kategorie:Organisation (amtliche Statistik)]]<br /> [[Kategorie:Empirische Wirtschaftsforschung]]<br /> [[Kategorie:Generaldirektion der Europäischen Kommission]]<br /> [[Kategorie:Luxemburg (Stadt)]]</div> 158.169.40.5 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=EUR-Lex&diff=130540807 EUR-Lex 2014-05-19T10:24:24Z <p>158.169.40.5: Correct link to PDF to use EU Bookshop</p> <hr /> <div>{{Infobox EU-Datenbank<br /> | Name = EUR-Lex<br /> | URL = http://eur-lex.europa.eu<br /> | Anbieter = [[Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union|Amt für Veröffentlichungen der EU]]<br /> | Sprachen = Alle [[Amtssprachen der EU]]<br /> | Inhalte = Rechtsvorschriften der EU<br /> }}<br /> <br /> '''EUR-Lex''' ist eine Datenbank ([[Rechtsinformationssystem]]), die einen unmittelbaren und kostenlosen Zugang zu den [[Rechtsvorschrift]]en der [[Europäische Union|Europäischen Union]] und anderen als öffentlich eingestuften Dokumenten bietet. Es können insbesondere das [[Amtsblatt der Europäischen Union]] sowie die [[EU-Vertrag|Verträge]], die [[Rechtsetzung der EG|Rechtsetzungsakte]], die [[Europarecht|Rechtsprechung]] und die vorbereitenden Rechtsakte der Europäischen Union und ihrer Vorgängerorganisationen eingesehen werden. Die ältesten Dokumente stammen aus dem Jahr 1951. Die Webseite steht mit gegenwärtig (Juli 2013) mehr als 3 Mio. Dokumenten in allen 24 Amtssprachen zur Verfügung, wird täglich aktualisiert und nach Angaben des für das Angebot zuständigen [[Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union|Amtes für Veröffentlichungen der Europäischen Union]] pro Jahr mit etwa 12.000 Dokumenten erweitert. EUR-Lex beruht auf der Datenbank [[Communitatis Europeae Lex|CELEX]].<br /> <br /> == Amtsblatt der Europäischen Union ==<br /> <br /> EUR-Lex ermöglicht den direkten Zugang zu den letzten Ausgaben der Reihen L (Rechtsvorschriften) und C (Mitteilungen und Bekanntmachungen) des Amtsblatts. Die Reihen A und E werden als Anhänge zu Reihe C veröffentlicht (z. B. C 307 A, C 209 E). Bei der Reihe S handelt es sich um das Supplement zum Amtsblatt der Europäischen Union, welches Ausschreibungen enthält und über die Webseite [[Tenders Electronic Daily|TED]] (Tenders Electronic Daily) zugänglich ist. Durch Angabe des Datums und der Nummer der Veröffentlichung ist die direkte Abfrage eines bestimmten Amtsblatts möglich. Ferner können die seit 1998 online verfügbaren Amtsblatt-Ausgaben konsultiert werden; alle Ausgaben von 1998 aufwärts sind als PDF-Datei verfügbar. Mit den Suchfunktionen können alle – auch die vor 1998 – im Amtsblatt veröffentlichten Texte abgefragt werden.<br /> <br /> == Sammlungen ==<br /> <br /> Die weiteren Texte sind in Sammlungen zusammengefasst – Verträge, internationale [[Abkommen]], geltendes [[Unionsrecht]], Vorarbeiten, [[Gerichtsurteil|Urteile]] des Europäischen Gerichtshofs ab 1954, [[parlamentarische Anfrage]]n – und sind über [[Hypertext-Link]]s zugänglich. Innerhalb der einzelnen Sammlungen kann auf geltende Rechtsakte oder auf vor kurzem veröffentlichte Texte zugegriffen werden. Die Benutzer können sich die Dokumente anhand der ihnen angebotenen strukturierten Listen anzeigen lassen. Wichtige Sammlungen neben dem Amtsblatt sind:<br /> <br /> * [[EU-Vertrag]], [[AEU-Vertrag]], [[Euratom-Vertrag]] (Primärrecht) in geltender Fassung und früheren Fassungen<br /> * [[Charta der Grundrechte der Europäischen Union]]<br /> * [[EU-Gesetzgebung]] (Rechtsakte, Sekundärrecht)<br /> * Einzelakte des EU-Gesetzgebungsverfahrens (Vorschläge, Stellungnahmen, [[Weißbuch#Weißbücher der EU|Weißbücher]], [[Grünbuch (Europäische Kommission)|Grünbücher]], Mitteilungen, Berichte und Arbeitspapiere der [[Europäische Kommission|Europäischen Kommission]])<br /> * EU-Rechtsprechung ([[Gerichtshof der Europäischen Union]] mit dem [[Europäischer Gerichtshof|Europäischen Gerichtshof]] (EuGH) an der Spitze)<br /> * parlamentarische Anfragen ([[Europäisches Parlament]])<br /> * internationale Übereinkommen <br /> * EFTA-Dokumente <br /> * andere öffentlich zugängliche Dokumente.<br /> <br /> == Weitere Leistungen ==<br /> <br /> Im Interesse der Transparenz finden sich auf EUR-Lex direkte Links zu wichtigen Dokumenten und Dokumentationsquellen wie dem Haushaltsplan der Europäischen Union und den Registern der Institutionen. Zudem verweist ein Link auf allgemeine Informationen über das EU-Recht. Besucher, die sich mit europäischen Fragen weniger auskennen, finden Informationen über die Organe der Europäischen Union und das Unionsrecht, die ihnen die Suche nach den gewünschten Daten erleichtern. Für Benutzer, die sich über die formellen Aspekte bei der Ausarbeitung der EU-Rechtsvorschriften informieren möchten, bietet EUR-Lex Erläuterungen zur Vertiefung. Außerdem kann das Rechtsetzungsverfahren verfolgt werden. Ein Dokument kann in bis zu drei Sprachen gleichzeitig angezeigt werden. Überdies besteht die Möglichkeit, Dokumente in verschiedenen Formaten (.pdf, .html, .doc, .tiff) herunterzuladen und zu speichern. Für alle Dokumente werden analytische Metadaten (Fundstelle, Daten, Schlagwörter usw.) auf verschiedenen Registerkarten angezeigt.<br /> <br /> Neu erschienene Texte werden hervorgehoben. Dem Besucher werden zudem Dossiers angeboten, die Rechtstexte zu aktuellen Themen auflisten. Überdies weist ein monatlicher Newsletter auf die neuesten Nachrichten hin und informiert über künftige Entwicklungen. Schließlich verweist eine Link-Liste auf die wichtigsten Seiten der Europäischen Union, wie zum Beispiel Justizportal, N-Lex, EuroVoc, TED, EU-Bookshop, Dokumente der Institutionen und Organe der Union.<br /> <br /> == Suche in EUR-Lex ==<br /> <br /> Es gibt auf der bisherigen EUR-Lex-Seite zwei Sucharten: <br /> * Die Benutzeroberfläche &lt;code&gt;einfache Suche&lt;/code&gt; bietet eine breite Auswahl an Suchkriterien und führt die Recherche. Über die einfache Suche kommt man in eine weitere [[Suchmaske]]. In dieser kann über Suchbegriffe, das Datum, Autor, Sachgebiete und Schlüsselwörter gesucht werden. Außerdem ist es möglich über [[CELEX-Nummer#Dokumentennummer|Dokumentnummern (CELEX-Nummer)]], [[Communitatis Europeae Lex|Bereiche und Fundstellen]] zu suchen. <br /> * Die Benutzeroberfläche &lt;code&gt;erweiterte Suche&lt;/code&gt; bietet ein breiteres Spektrum an Such- und Anzeigemöglichkeiten. Die erweiterte Suche ist in [[Java (Programmiersprache)|Java]] programmiert und erlaubt dem Interessenten seine Suche sehr genau auszuführen. Hier kann nicht nur nach dem genauen Datum gesucht werden, sondern es können auch die [[Boolescher Operator|booleschen Operatoren]] verwendet werden. <br /> <br /> == Launch der neuen EUR-Lex-Seiten im März 2013 ==<br /> <br /> Seit März 2013 läuft die neue Plattform des EUR-Lex&lt;ref&gt;[http://new.eur-lex.europa.eu/homepage.html neue EUR-Lex-Plattform].&lt;/ref&gt; parallel zu den bisherigen Internetseiten von EUR-Lex. Der neue EUR-Lex-Zugang erlaubt den Zugriff auf das offizielle EU-Amtsblatt, dessen elektronische Fassung aufgrund der Verordnung (EU) Nr. 216/2013 ab dem 1. Juli 2013 Echtheit gewährt und Rechtswirkung entfaltet. Die Papierfassung des Amtsblatts hat damit keine Rechtsgültigkeit mehr, es sei denn, die elektronische Fassung kann infolge einer unvorhergesehenen und außergewöhnlichen Störung der Informatiksysteme nicht veröffentlicht werden. Jede Ausgabe des Amtsblatts wird am Tag ihrer Veröffentlichung mit einer [[Fortgeschrittene elektronische_Signatur|fortgeschrittenen elektronischen Signatur]], die ihre Echtheit, Unverfälschtheit und Unveränderlichkeit garantiert, versehen und ist danach zusammen mit der Signaturdatei auf EUR-Lex verfügbar. <br /> <br /> Die neue Datenbank enthält zahlreiche neue Funktionen, darunter drei Suchniveaus, einen individuellen Bereich (Mein EUR-Lex) und [[RSS-Feeds]] (früher LexAlert) sowie einen Newsletter-Service. Mittels Anmeldung für Webservices kann die Suche direkt per [[WSDL]] (Web Services Description Language) ausgeführt werden, ohne Suchformulare auf der Website ausfüllen zu müssen. Zudem besteht ein Auftritt auf [[Twitter]] und [[Facebook]]. <br /> <br /> Für alle anderen Sammlungen (Vorarbeiten, Rechtsprechung, konsolidierte Fassungen von EU-Vorschriften usw.) dient einstweilen weiterhin die bisherige Plattform von EUR-Lex.<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> <br /> * Michael Düro: ''Crosswalking EUR-Lex: a proposal for a metadata mapping to improve access to EU documents''. Office for Official Publications of the European Communities, Luxembourg 2009, ISBN 978-92-78-40511-3 (zugl.: Saarbrücken, Univ. Diss. 2007; [http://bookshop.europa.eu/en/crosswalking-eur-lex-pbOA7807319/downloads/OA-78-07-319-EN-C/OA7807319ENC_002.pdf?FileName=OA7807319ENC_002.pdf&amp;SKU=OA7807319ENC_PDF PDF-Datei, 4,59 MB]).<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://eur-lex.europa.eu/homepage.html?locale=de EUR-Lex Homepage] (deutsch)<br /> * [http://publications.europa.eu/ Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union]<br /> <br /> {{DEFAULTSORT:Eur-Lex}}<br /> [[Kategorie:Rechtsquelle (EU)|!]]<br /> [[Kategorie:EU-Begriff]]<br /> [[Kategorie:Juristisches Internetangebot]]<br /> [[Kategorie:E-Government]]<br /> [[Kategorie:Abkürzung|EURLEX]]</div> 158.169.40.5 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Offenes_Datenportal_der_EU&diff=130334594 Offenes Datenportal der EU 2014-05-12T14:40:09Z <p>158.169.40.5: </p> <hr /> <div>{{Infobox Website<br /> | Name = Offenes Datenportal der EU<br /> | Logo = [[Datei:Eu-odp-promo-banner-250x250.png|gerahmt|zentriert]]<br /> | url = http://open-data.europa.eu/de<br /> | Slogan = <br /> | Beschreibung = Portal des öffentlichen Dienstes und institutionelle Informationen<br /> | Registrierung = nicht erforderlich<br /> | Sprachen = 24 EU-Amtssprachen<br /> | Eigentümer = {{EU}}<br /> | Urheber = [[Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union]]<br /> | Erschienen = Dezember 2012<br /> | Jahreseinnahmen = <br /> | Mitglieder = <br /> | Artikel = <br /> | Status = aktiv<br /> }}<br /> <br /> Das '''Offene Datenportal der EU''' bietet zentralen Zugang zu einem großen Spektrum von Daten der Institutionen, Agenturen und sonstigen Einrichtungen der EU. Das Portal ist ein Kernbestandteil der EU-Strategie für offene Daten.<br /> <br /> == Rechtsgrundlage und Start ==<br /> Das Portal wurde durch den Kommissionsbeschluss vom 12. Dezember 2011 (2011/833/EU) über die Weiterverwendung von Kommissionsdokumenten offiziell eingerichtet, um die Zugänglichkeit und Weiterverwendung zu fördern, und im Dezember 2012 im Betamodus eröffnet. &lt;ref name=&quot;r1&quot;&gt;{{cite news|url=http://eur-lex.europa.eu/legal-content/de/TXT/?uri=CELEX:32011D0833|title= Beschluss der Kommission vom 12. Dezember 2011 (2011/833/EU)}}&lt;/ref&gt; <br /> Während die technische Verwaltung des Portals in die Zuständigkeit des [[Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union|Amts für Veröffentlichungen der Europäischen Union]] fällt, ist die [[Generaldirektion Kommunikationsnetze, Inhalte und Technologien]] der [[Europäische Kommission|Europäischen Kommission]] für die Umsetzung der EU-Politik der offenen Daten verantwortlich.<br /> <br /> == Funktionen ==<br /> [[Datei:Popular terms tag.PNG|mini|links|200px| Die Schlagwortwolke „Beliebte Suchbegriffe“ gibt Aufschluss darüber, nach welchen Daten am häufigsten gesucht wird.]]<br /> [[Datei:ODP-suggest-dataset-de.png|mini|Nutzer können Datensätze zur Aufnahme ins Portal vorschlagen.]]<br /> Anhand eines Katalogs gemeinsamer Metadaten können die Daten ausfindig gemacht, durchsucht, verlinkt, heruntergeladen und für kommerzielle oder nicht kommerzielle Zwecke weiterverwendet werden. Dieser Katalog ermöglicht den Zugriff auf Daten, die auf den Internetseiten der Institutionen, Agenturen und sonstigen Einrichtungen der EU gespeichert sind.<br /> <br /> Semantische Technologien bieten neue Funktionen. Der Metadatenkatalog lässt sich mittels einer interaktiven Suchmaschine (Registerkarte „Daten“) und mittels [[SPARQL]]- Suche (Registerkarte „Verknüpfte Daten“) durchsuchen. Ferner bietet das Portal Zugang zu Visualisierungsanwendungen verschiedener Institutionen, Agenturen und sonstiger Einrichtungen der EU.<br /> <br /> Die Nutzer können Datensätze vorschlagen, die mit dem Portal verlinkt werden sollen, die Qualität der verfügbaren Daten kommentieren und sich mit anderen Nutzern über die Nutzung des Portals austauschen.<br /> <br /> Der Zugang selbst ist in 24 EU-Amtssprachen möglich, wohingegen die meisten [[Metadaten]] bisher nur auf Deutsch, Englisch und Französisch vorliegen. Einige Metadaten (z. B. Namen der Datenlieferanten, geografische Abdeckung) sind dank der Übersetzung vom Portal verwendeter [[Kontrolliertes Vokabular|kontrollierter Wörterlisten]] in 24 Sprachen verfügbar.&lt;ref name=&quot;r3&quot;&gt;{{cite news|url=http://publications.europa.eu/mdr/authority/index.html|title=EU kontrollierter Wörterlisten }}&lt;/ref&gt;{{Absatz-L}}<br /> <br /> == Nutzungsbedingungen ==<br /> Die meisten der über das offene Datenportal der EU zugänglichen Daten fallen unter den rechtlichen Hinweis zu „Europa“ &lt;ref name=&quot;r6&quot;&gt;{{cite news|url= http://ec.europa.eu/geninfo/legal_notices_de.htm|title= Rechtlicher Hinweis }}&lt;/ref&gt; und können für kommerzielle und nicht kommerzielle Zwecke unter Angabe der Quelle kostenlos weiterverwendet werden. Für einen Teil der Daten gelten besondere Bedingungen für die Weiterverwendung, die sich hauptsächlich im Schutz der geistigen Eigentumsrechte Dritter unterscheiden.<br /> <br /> == Verfügbare Daten ==<br /> [[Datei:ODP application example CZ.PNG|mini|Die EFDAC-Kartenansicht ist eine maßgeschneiderte Anwendung, mit der die Nutzer von der Gemeinsamen Forschungsstelle produzierte EFDAC-Landkarten und Geodatensätze einsehen, durchblättern und durchsuchen können.]]<br /> Das Portal enthält hochwertige offene Daten unterschiedlichster Art aus allen EU-Politikbereichen (Wirtschaft, Beschäftigung, Wissenschaft, Umwelt, Bildung usw.) Dies wurde kürzlich in der [[G8]]-Charta zum Thema offene Daten festgestellt.<br /> <br /> Bislang haben rund 40 Institutionen, Einrichtungen und Dienststellen (z.B. [[Eurostat]], die Europäische Umweltagentur, die Gemeinsame Forschungsstelle sowie andere Generaldirektionen der Europäischen Kommission und EU-Agenturen) insgesamt über 6500 Datensätze bereitgestellt. <br /> <br /> Neben dem Zugriff auf Datensätze bietet das Portal einfachen Zugang zu einer Reihe von Visualisierungsanwendungen, die auf EU-Daten aufbauen. Diese Anwendungen dienen der Information und liefern Beispiele dafür, welche Art von Anwendungen unter Verwendung der Daten erstellt werden können.<br /> <br /> == Aufbau des Portals ==<br /> Das Portal baut auf quelloffenen Lösungen wie dem [[Content Management System|Inhaltsverwaltungssystem]] (CMS) [[Drupal]] und [[CKAN]] auf, der von der [[Open Knowledge Foundation]] entwickelten Datenkatalogsoftware. Es verwendet Virtuoso als [[Resource Description Framework]] und hat einen SPARQL-Endpunkt.<br /> <br /> Sein Metadatenkatalog beruht auf internationalen Standards wie dem [[Dublin Core]], dem Datenkatalogvokabular DCAT und dem [[Asset Description Metadata Schema|ADMS]].&lt;ref name=&quot;r5&quot;&gt;{{cite news|url=http://ec.europa.eu/digital-agenda/en/open-data-portals|title=Open Data Portals in Europe}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Open Data]]<br /> * [[Agenturen der Europäischen Union]]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://ec.europa.eu/europe2020/index_de.htm Europa 2020 – Offizielle EU Seite]<br /> * [http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=CELEX%3A52011DC0882 Mitteilung der Kommission ''Offene Daten: Ein Motor für Innovation, Wachstum und transparente Verwaltung'']<br /> * [http://datacatalogs.org/group/eu-official Data catalogues]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Europäische Kommission]]<br /> [[Kategorie:Freie Software]]<br /> [[Kategorie:Öffentliche Wirtschaft]]<br /> [[Kategorie:Semantisches Web]]<br /> [[Kategorie:IT-Managementsoftware]]<br /> <br /> [[en: EU Open Data Portal]]<br /> [[fi: EU n avoimen datan portaali]]<br /> [[es: Portal de datos abiertos de la UE]]<br /> [[hu: A nyílt hozzáférésű adatok EU-portálja]]</div> 158.169.40.5 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Offenes_Datenportal_der_EU&diff=130331355 Offenes Datenportal der EU 2014-05-12T12:59:29Z <p>158.169.40.5: </p> <hr /> <div>{{Infobox Website<br /> | Name = Offenes Datenportal der EU<br /> | Logo = [[Datei:Eu-odp-promo-banner-250x250.png|gerahmt|zentriert]]<br /> | url = http://open-data.europa.eu/de<br /> | Slogan = <br /> | Beschreibung = Portal des öffentlichen Dienstes und institutionelle Informationen<br /> | Registrierung = nicht erforderlich<br /> | Sprachen = 24 EU-Amtssprachen<br /> | Eigentümer = {{EU}}<br /> | Urheber = [[Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union]]<br /> | Erschienen = Dezember 2012<br /> | Jahreseinnahmen = <br /> | Mitglieder = <br /> | Artikel = <br /> | Status = aktiv<br /> }}<br /> <br /> Das '''Offene Datenportal der EU''' bietet zentralen Zugang zu einem großen Spektrum von Daten der Institutionen, Agenturen und sonstigen Einrichtungen der EU. Das Portal ist ein Kernbestandteil der EU-Strategie für offene Daten.<br /> <br /> == Rechtsgrundlage und Start ==<br /> Das Portal wurde durch den Kommissionsbeschluss vom 12. Dezember 2011 (2011/833/EU) über die Weiterverwendung von Kommissionsdokumenten offiziell eingerichtet, um die Zugänglichkeit und Weiterverwendung zu fördern, und im Dezember 2012 im Betamodus eröffnet. &lt;ref name=&quot;r1&quot;&gt;{{cite news|url=http://eur-lex.europa.eu/legal-content/de/TXT/?uri=CELEX:32011D0833|title= Beschluss der Kommission vom 12. Dezember 2011 (2011/833/EU)}}&lt;/ref&gt; <br /> Während die technische Verwaltung des Portals in die Zuständigkeit des [[Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union|Amts für Veröffentlichungen der Europäischen Union]] fällt, ist die [[Generaldirektion Kommunikationsnetze, Inhalte und Technologien]] der [[Europäische Kommission|Europäischen Kommission]] für die Umsetzung der EU-Politik der offenen Daten verantwortlich.<br /> <br /> == Funktionen ==<br /> [[Datei:Popular terms tag.PNG|mini|links|200px| Die Schlagwortwolke „Beliebte Suchbegriffe“ gibt Aufschluss darüber, nach welchen Daten am häufigsten gesucht wird.]]<br /> [[Datei:ODP-suggest-dataset-de.png|mini|Nutzer können Datensätze zur Aufnahme ins Portal vorschlagen.]]<br /> Anhand eines Katalogs gemeinsamer Metadaten können die Daten ausfindig gemacht, durchsucht, verlinkt, heruntergeladen und für kommerzielle oder nicht kommerzielle Zwecke weiterverwendet werden. Dieser Katalog ermöglicht den Zugriff auf Daten, die auf den Internetseiten der Institutionen, Agenturen und sonstigen Einrichtungen der EU gespeichert sind.<br /> <br /> Semantische Technologien bieten neue Funktionen. Der Metadatenkatalog lässt sich mittels einer interaktiven Suchmaschine (Registerkarte „Daten“) und mittels [[SPARQL]]- Suche (Registerkarte „Verknüpfte Daten“) durchsuchen. Ferner bietet das Portal Zugang zu Visualisierungsanwendungen verschiedener Institutionen, Agenturen und sonstiger Einrichtungen der EU.<br /> <br /> Die Nutzer können Datensätze vorschlagen, die mit dem Portal verlinkt werden sollen, die Qualität der verfügbaren Daten kommentieren und sich mit anderen Nutzern über die Nutzung des Portals austauschen.<br /> <br /> Der Zugang selbst ist in 24 EU-Amtssprachen möglich, wohingegen die meisten [[Metadaten]] bisher nur auf Deutsch, Englisch und Französisch vorliegen. Einige Metadaten (z. B. Namen der Datenlieferanten, geografische Abdeckung) sind dank der Übersetzung vom Portal verwendeter [[Kontrolliertes Vokabular|kontrollierter Wörterlisten]] in 24 Sprachen verfügbar.&lt;ref name=&quot;r3&quot;&gt;{{cite news|url=http://publications.europa.eu/mdr/authority/index.html|title=EU kontrollierter Wörterlisten }}&lt;/ref&gt;{{Absatz-L}}<br /> <br /> == Nutzungsbedingungen ==<br /> Die meisten der über das offene Datenportal der EU zugänglichen Daten fallen unter den rechtlichen Hinweis zu „Europa“ &lt;ref name=&quot;r6&quot;&gt;{{cite news|url= http://ec.europa.eu/geninfo/legal_notices_de.htm|title= Rechtlicher Hinweis }}&lt;/ref&gt; und können für kommerzielle und nicht kommerzielle Zwecke unter Angabe der Quelle kostenlos weiterverwendet werden. Für einen Teil der Daten gelten besondere Bedingungen für die Weiterverwendung, die sich hauptsächlich im Schutz der geistigen Eigentumsrechte Dritter unterscheiden.<br /> <br /> == Verfügbare Daten ==<br /> [[Datei:ODP application example CZ.PNG|mini|Die EFDAC-Kartenansicht ist eine maßgeschneiderte Anwendung, mit der die Nutzer von der Gemeinsamen Forschungsstelle produzierte EFDAC-Landkarten und Geodatensätze einsehen, durchblättern und durchsuchen können.]]<br /> Das Portal enthält hochwertige offene Daten unterschiedlichster Art aus allen EU-Politikbereichen (Wirtschaft, Beschäftigung, Wissenschaft, Umwelt, Bildung usw.) Dies wurde kürzlich in der [[G8]]-Charta zum Thema offene Daten festgestellt.<br /> <br /> Bislang haben rund 40 Institutionen, Einrichtungen und Dienststellen (z.B. [[Eurostat]], die Europäische Umweltagentur, die Gemeinsame Forschungsstelle sowie andere Generaldirektionen der Europäischen Kommission und EU-Agenturen) insgesamt über 6500 Datensätze bereitgestellt. <br /> <br /> Neben dem Zugriff auf Datensätze bietet das Portal einfachen Zugang zu einer Reihe von Visualisierungsanwendungen, die auf EU-Daten aufbauen. Diese Anwendungen dienen der Information und liefern Beispiele dafür, welche Art von Anwendungen unter Verwendung der Daten erstellt werden können.<br /> <br /> == Aufbau des Portals ==<br /> Das Portal baut auf quelloffenen Lösungen wie dem [[Content Management System|Inhaltsverwaltungssystem]] (CMS) [[Drupal]] und [[CKAN]] auf, der von der [[Open Knowledge Foundation]] entwickelten Datenkatalogsoftware. Es verwendet Virtuoso als [[Resource Description Framework]] und hat einen SPARQL-Endpunkt.<br /> <br /> Sein Metadatenkatalog beruht auf internationalen Standards wie dem [[Dublin Core]], dem Datenkatalogvokabular DCAT und dem [[Asset Description Metadata Schema|ADMS]].&lt;ref name=&quot;r5&quot;&gt;{{cite news|url=http://ec.europa.eu/digital-agenda/en/open-data-portals|title=Open Data Portals in Europe}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Open Data]]<br /> * [[Agenturen der Europäischen Union]]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://ec.europa.eu/europe2020/index_de.htm Europa 2020 – Offizielle EU Seite]<br /> * [http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=CELEX%3A52011DC0882 Mitteilung der Kommission ''Offene Daten: Ein Motor für Innovation, Wachstum und transparente Verwaltung'']<br /> * [http://datacatalogs.org/group/eu-official Data catalogues]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Europäische Kommission]]<br /> [[Kategorie:Freie Software]]<br /> [[Kategorie:Öffentliche Wirtschaft]]<br /> [[Kategorie:Semantisches Web]]<br /> [[Kategorie:IT-Managementsoftware]]<br /> <br /> [[en: EU Open Data Portal]]<br /> [[fi: EU n avoimen datan portaali]]<br /> [[es: Portal de datos abiertos de la UE]]</div> 158.169.40.5 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Offenes_Datenportal_der_EU&diff=130203565 Offenes Datenportal der EU 2014-05-08T08:09:30Z <p>158.169.40.5: </p> <hr /> <div>{{Infobox Website<br /> | Name = Offenes Datenportal der EU<br /> | Logo = [[Datei:Eu-odp-promo-banner-250x250.png|gerahmt|zentriert]]<br /> | url = http://open-data.europa.eu/de<br /> | Slogan = <br /> | Beschreibung = Portal des öffentlichen Dienstes und institutionelle Informationen<br /> | Registrierung = nicht erforderlich<br /> | Sprachen = 24 EU-Amtssprachen<br /> | Eigentümer = {{EU}}<br /> | Urheber = [[Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union]]<br /> | Erschienen = Dezember 2012<br /> | Jahreseinnahmen = <br /> | Mitglieder = <br /> | Artikel = <br /> | Status = aktiv<br /> }}<br /> <br /> Das '''Offene Datenportal der EU''' bietet zentralen Zugang zu einem großen Spektrum von Daten der Institutionen, Agenturen und sonstigen Einrichtungen der EU. Das Portal ist ein Kernbestandteil der EU-Strategie für offene Daten.<br /> <br /> == Rechtsgrundlage und Start ==<br /> Das Portal wurde durch den Kommissionsbeschluss vom 12. Dezember 2011 (2011/833/EU) über die Weiterverwendung von Kommissionsdokumenten offiziell eingerichtet, um die Zugänglichkeit und Weiterverwendung zu fördern, und im Dezember 2012 im Betamodus eröffnet. &lt;ref name=&quot;r1&quot;&gt;{{cite news|url=http://eur-lex.europa.eu/legal-content/de/TXT/?uri=CELEX:32011D0833|title= Beschluss der Kommission vom 12. Dezember 2011 (2011/833/EU)}}&lt;/ref&gt; <br /> Während die technische Verwaltung des Portals in die Zuständigkeit des [[Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union|Amts für Veröffentlichungen der Europäischen Union]] fällt, ist die [[Generaldirektion Kommunikationsnetze, Inhalte und Technologien]] der [[Europäische Kommission|Europäischen Kommission]] für die Umsetzung der EU-Politik der offenen Daten verantwortlich.<br /> <br /> == Funktionen ==<br /> [[Datei:Popular terms tag.PNG|mini|links|200px| Die Schlagwortwolke „Beliebte Suchbegriffe“ gibt Aufschluss darüber, nach welchen Daten am häufigsten gesucht wird.]]<br /> [[Datei:ODP-suggest-dataset-de.png|mini|Nutzer können Datensätze zur Aufnahme ins Portal vorschlagen.]]<br /> Anhand eines Katalogs gemeinsamer Metadaten können die Daten ausfindig gemacht, durchsucht, verlinkt, heruntergeladen und für kommerzielle oder nicht kommerzielle Zwecke weiterverwendet werden. Dieser Katalog ermöglicht den Zugriff auf Daten, die auf den Internetseiten der Institutionen, Agenturen und sonstigen Einrichtungen der EU gespeichert sind.<br /> <br /> Semantische Technologien bieten neue Funktionen. Der Metadatenkatalog lässt sich mittels einer interaktiven Suchmaschine (Registerkarte „Daten“) und mittels [[SPARQL]]- Suche (Registerkarte „Verknüpfte Daten“) durchsuchen. Ferner bietet das Portal Zugang zu Visualisierungsanwendungen verschiedener Institutionen, Agenturen und sonstiger Einrichtungen der EU.<br /> <br /> Die Nutzer können Datensätze vorschlagen, die mit dem Portal verlinkt werden sollen, die Qualität der verfügbaren Daten kommentieren und sich mit anderen Nutzern über die Nutzung des Portals austauschen.<br /> <br /> Der Zugang selbst ist in 24 EU-Amtssprachen möglich, wohingegen die meisten [[Metadaten]] bisher nur auf Deutsch, Englisch und Französisch vorliegen. Einige Metadaten (z. B. Namen der Datenlieferanten, geografische Abdeckung) sind dank der Übersetzung vom Portal verwendeter [[Kontrolliertes Vokabular|kontrollierter Wörterlisten]] in 24 Sprachen verfügbar.&lt;ref name=&quot;r3&quot;&gt;{{cite news|url=http://publications.europa.eu/mdr/authority/index.html|title=EU kontrollierter Wörterlisten }}&lt;/ref&gt;{{Absatz-L}}<br /> <br /> == Nutzungsbedingungen ==<br /> Die meisten der über das offene Datenportal der EU zugänglichen Daten fallen unter den rechtlichen Hinweis zu „Europa“ &lt;ref name=&quot;r6&quot;&gt;{{cite news|url= http://ec.europa.eu/geninfo/legal_notices_de.htm|title= Rechtlicher Hinweis }}&lt;/ref&gt; und können für kommerzielle und nicht kommerzielle Zwecke unter Angabe der Quelle kostenlos weiterverwendet werden. Für einen Teil der Daten gelten besondere Bedingungen für die Weiterverwendung, die sich hauptsächlich im Schutz der geistigen Eigentumsrechte Dritter unterscheiden.<br /> <br /> == Verfügbare Daten ==<br /> [[Datei:ODP application example CZ.PNG|mini|Die EFDAC-Kartenansicht ist eine maßgeschneiderte Anwendung, mit der die Nutzer von der Gemeinsamen Forschungsstelle produzierte EFDAC-Landkarten und Geodatensätze einsehen, durchblättern und durchsuchen können.]]<br /> Das Portal enthält hochwertige offene Daten unterschiedlichster Art aus allen EU-Politikbereichen (Wirtschaft, Beschäftigung, Wissenschaft, Umwelt, Bildung usw.) Dies wurde kürzlich in der [[G8]]-Charta zum Thema offene Daten festgestellt.<br /> <br /> Bislang haben rund 40 Institutionen, Einrichtungen und Dienststellen (z.B. [[Eurostat]], die Europäische Umweltagentur, die Gemeinsame Forschungsstelle sowie andere Generaldirektionen der Europäischen Kommission und EU-Agenturen) insgesamt über 6500 Datensätze bereitgestellt. <br /> <br /> Neben dem Zugriff auf Datensätze bietet das Portal einfachen Zugang zu einer Reihe von Visualisierungsanwendungen, die auf EU-Daten aufbauen. Diese Anwendungen dienen der Information und liefern Beispiele dafür, welche Art von Anwendungen unter Verwendung der Daten erstellt werden können.<br /> <br /> == Aufbau des Portals ==<br /> Das Portal baut auf quelloffenen Lösungen wie dem [[Content Management System|Inhaltsverwaltungssystem]] (CMS) [[Drupal]] und [[CKAN]] auf, der von der [[Open Knowledge Foundation]] entwickelten Datenkatalogsoftware. Es verwendet Virtuoso als [[Resource Description Framework]] und hat einen SPARQL-Endpunkt.<br /> <br /> Sein Metadatenkatalog beruht auf internationalen Standards wie dem [[Dublin Core]], dem Datenkatalogvokabular DCAT und dem [[Asset Description Metadata Schema|ADMS]].&lt;ref name=&quot;r5&quot;&gt;{{cite news|url=http://ec.europa.eu/digital-agenda/en/open-data-portals|title=Open Data Portals in Europe}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Open Data]]<br /> * [[Agenturen der Europäischen Union]]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://ec.europa.eu/europe2020/index_de.htm Europa 2020 – Offizielle EU Seite]<br /> * [http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=CELEX%3A52011DC0882 Mitteilung der Kommission ''Offene Daten: Ein Motor für Innovation, Wachstum und transparente Verwaltung'']<br /> * [http://datacatalogs.org/group/eu-official Data catalogues]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Europäische Kommission]]<br /> [[Kategorie:Freie Software]]<br /> [[Kategorie:Öffentliche Wirtschaft]]<br /> [[Kategorie:Semantisches Web]]<br /> [[Kategorie:IT-Managementsoftware]]<br /> <br /> [[en: EU Open Data Portal]]<br /> [[cs:Portál veřejně přístupných dat EU]]<br /> [[fr:Portail des données ouvertes de l'Union européenne]]<br /> [[hr:Portal otvorenih podataka EU-a]]<br /> [[nl:Opendataportaal van de EU]]<br /> [[it:Portale Open Data dell'UE]]<br /> [[ga:Tairseach Sonraí Oscailte an AE]]<br /> [[pl:Portal otwartych danych UE]]<br /> [[bg:Портал за свободно достъпни данни на ЕС]]</div> 158.169.40.5 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Alfons_Kist&diff=127492993 Alfons Kist 2014-02-12T13:06:30Z <p>158.169.40.5: </p> <hr /> <div>[[Datei:Dr_Alfons_Kist.jpg|thumb|Alfons Kist]]<br /> '''Alfons Josef Kist''' (* [[19. März]] [[1913]] in [[Bühl (Baden)|Neusatzeck]]; † [[10. Februar]] [[1986]] in [[Baden-Baden]]) war ein deutscher [[Volkswirt]], [[Beamter (Deutschland)|Verwaltungsbeamter]] und Politiker der [[CDU]].<br /> == Leben und Beruf ==<br /> <br /> Nach dem Abitur nahm Alfons Kist das Studium der Wirtschaftswissenschaften an der [[Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg]] auf, das er 1938 mit der [[Promotion (Doktor)|Promotion]]&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Alfons Kist |Titel=Die Entwicklung und der heutige Stand der Natursteinindustrie in Baden |Ort=Heidelberg |Verlag=Selbstverlag |Jahr=o. J. (1939) }}&lt;/ref&gt; abschloss. Von 1939 bis 1943 nahm er als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil und wurde Ende 1943 aufgrund einer schweren Kriegsverletzung, die er sich in Russland zuzog, vom Dienst entbunden.<br /> <br /> Bis zu seiner Wahl als [[Bürgermeister]] der Stadt [[Bühl (Baden)|Bühl]] im Jahr 1948 war er in der Verwaltung der Firma [[Asea Brown Boveri|ABB]] und als Lehrer am Gymnasium in Sasbach (Baden) tätig.<br /> <br /> Nach dem Krieg engagierte sich Alfons Kist früh für den demokratischen Aufbau.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Edgar Wolfrum, Peter Fässler, Reinhard Grohnert |Titel=Krisenjahre und Aufbruchszeit. Alltag und Politik im französisch besetzten Baden 1945–1949 |Verlag=Oldenbourg Wissenschaftsverlag |Jahr=1996<br /> |ISBN=3-486-56196-0 |Seiten=392 }}&lt;/ref&gt; Er war einer der Mitbegründer der [[Badische Christlich-Soziale Volkspartei|Badisch-Christlich-Sozialen-Volkspartei]] (BCSV) aus der dann später die CDU Baden hervorging. Alfons Kist gehörte dem christlich-sozialen Flügel der CDU an. Er war 1946/47 Mitglied der [[Beratende Landesversammlung des Landes Baden|Beratenden Landesversammlung Badens]] und gehörte von 1947 bis 1952 dem [[Badischer Landtag (1947–1952)|Badischen Landtag]] an.<br /> <br /> 1948 wurde Alfons Kist zum Bürgermeister der Stadt Bühl (Baden) gewählt. Er bekleidete dieses Amt bis 1957. Nach unterschiedlichen Tätigkeiten in der Verwaltung wurde er 1959 als Direktor zur Kommission der [[Europäische Atomgemeinschaft|Europäischen Atomgemeinschaft]] (später der Europäischen Gemeinschaften) nach Brüssel entsandt. Er gehörte der Kommission bis zu seiner Pensionierung an. Nach seiner Pensionierung widmete sich Alfons Kist intensiv der Heimat- und Familienforschung.<br /> <br /> == Ehrungen ==<br /> * 1952: [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Verdienstkreuz am Bande]] der Bundesrepublik Deutschland<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> <br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Kist, Alfons}}<br /> [[Kategorie:Politiker (20. Jahrhundert)]]<br /> [[Kategorie:Bürgermeister (Landkreis Rastatt)]]<br /> [[Kategorie:Mitglied der Beratenden Landesversammlung (Baden 1946–1947)]]<br /> [[Kategorie:Landtagsabgeordneter (Baden 1947–1952)]]<br /> [[Kategorie:BCSV-Mitglied]]<br /> [[Kategorie:CDU-Mitglied]]<br /> [[Kategorie:Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande]]<br /> [[Kategorie:Deutscher]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1913]]<br /> [[Kategorie:Gestorben 1986]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Kist, Alfons<br /> |ALTERNATIVNAMEN=Kist, Alfons Josef (vollständiger Name)<br /> |KURZBESCHREIBUNG=deutscher Volkswirt, Verwaltungsbeamter und Politiker (CDU)<br /> |GEBURTSDATUM=19. März 1913<br /> |GEBURTSORT=[[Bühl (Baden)|Neusatzeck]]<br /> |STERBEDATUM=28. Februar 1986<br /> |STERBEORT=[[Baden-Baden]]<br /> }}</div> 158.169.40.5