https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=138.246.2.72 Wikipedia - Benutzerbeiträge [de] 2025-11-22T17:02:57Z Benutzerbeiträge MediaWiki 1.46.0-wmf.3 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Lehrstuhl_f%C3%BCr_deutsches_Recht_der_Universit%C3%A4t_Lausanne&diff=203691388 Lehrstuhl für deutsches Recht der Universität Lausanne 2020-09-15T14:16:48Z <p>138.246.2.72: /* Angebot */</p> <hr /> <div>{{Infobox Hochschule<br /> | Name = Lehrstuhl für Deutsches Recht der Universität Lausanne&lt;br /&gt;&lt;span style=&quot;font-size: smaller; font-weight: normal;&quot;&gt;Chaire de droit allemand (CDA)&lt;/span&gt;<br /> | Logo = Logo Université de Lausanne.svg<br /> | Motto =<br /> | Gründungsdatum = 1902 (deutschsprachige Vorlesungen seit 1887)<br /> | Ort = [[Lausanne]], [[Schweiz]]<br /> | Leitung = Christoph A. Kern&lt;ref&gt;[http://www.unil.ch/cda/page12612_de.html Christoph A. Kern]&lt;/ref&gt;<br /> | Leitungstitel = Lehrstuhlinhaber<br /> | Studentenzahl =<br /> | Mitarbeiterzahl =<br /> | davon Professoren=<br /> | Trägerschaft = staatlich<br /> | Jahresetat =<br /> | Netzwerke = Alumni CDA<br /> | Website = http://www.unil.ch/cda<br /> }}<br /> <br /> Der '''Lehrstuhl für Deutsches Recht''' ({{frS|Chaire de droit allemand}}, ''CDA'') ist der einzige [[Deutsche Sprache|deutschsprachige]] [[Lehrstuhl]] an der Rechts- und Kriminalwissenschaftlichen [[Fakultät (Hochschule)|Fakultät]] der [[Universität Lausanne]] ({{frS|Université de Lausanne}}) im [[Romandie|französischsprachigen Teil]] der [[Schweiz]]. Der Lehrstuhl besteht seit über einem Jahrhundert. Der Schwerpunkt der Vorlesungs- und Forschungstätigkeit des Lehrstuhls liegt neben den Vorlesungen zum deutschen [[Privatrecht]], vor allem im [[Internationales Privatrecht|Internationalen Privat]]- und [[Internationales Wirtschaftsrecht|Wirtschaftsrecht]]. Der Lehrstuhl gehört zur Rechts- und Kriminalwissenschaftlichen Fakultät (''Faculté de droit et des sciences criminelles'') der Université de Lausanne. Voraussetzung für ein Studium an dem Lehrstuhl für Deutsches Recht ist eine abgeschlossene Zwischenprüfung bzw. der Erwerb der „Kleinen Scheine“ an einer juristischen Fakultät in Deutschland.<br /> <br /> Der Lehrstuhl hat seinen Sitz im Gebäude Internef am Campus in Dorigny und bietet ein eigenes Alumni-Netzwerk für ehemalige Studenten, den ''Alumni-Verein Lausanne e.V.''<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> [[Datei:Palais de Rumine (Lausanne)-11.JPG|miniatur|[[Palais de Rumine]], bis 1970 Sitz des Lehrstuhls für deutsches Recht, heute Hauptgebäude der [[Kantons- und Universitätsbibliothek Lausanne|KUB]]]]<br /> Der Berliner [[Heinrich Erman]], seit 1883 Professor in Lausanne, hielt seit dem Wintersemester 1886/87 erstmals deutschsprachige Vorlesungen zum [[Römisches Recht|Römischen Recht]] und nachdem 1896 in Deutschland das [[Bürgerliches Gesetzbuch|BGB]] verabschiedet worden war, erstmals auch zum neuen deutschen Zivilrecht. Als Erman Lausanne 1902 nach 19 Jahren verließ, wurde auf seinen Antrag hin an der Université de Lausanne ein deutschsprachiger Lehrstuhl für Deutsches Recht eingerichtet. Der Lehrstuhl stellt als einziger deutschsprachiger Lehrstuhl seitdem eine Besonderheit an der sonst französischsprachigen Université de Lausanne dar. Aus seinen Angeboten und Vorlesungen zum deutschen Recht entwickelte sich eine Tradition, die bis in die Gegenwart, seit nunmehr 125 Jahren anhält. Seitdem konnten neben dem Studium des Schweizer Rechts in französischer Sprache, das in Deutschland begonnene Jurastudium während eines Sprachaufenthalts in Lausanne fortgesetzt werden.<br /> <br /> Nachdem der Lehrstuhl für Deutsches Rechts an der Université de Lausanne gegründet wurde, wurden Vorlesungen für Anfänger und für Fortgeschrittene gleichermaßen angeboten. Damit war es möglich, das Jurastudium in Lausanne nicht nur fortzusetzen, sondern direkt dort zu beginnen. Wegen der niedrigen Studentenzahlen kam der deutschsprachige Rechtsunterricht 1914 über 10 Jahre lang zum Erliegen. 1928 wurde die Vorlesungstätigkeit durch Heinrich Erman wieder aufgenommen und von [[Otto Riese]], welcher 1931 an die Université de Lausanne berufen wurde, weitergeführt. Der Lehrstuhl für Deutsches Recht konnte so wieder etabliert werden und besteht seitdem unter Leitung vieler namhafter Lehrstuhlinhaber bis heute.<br /> <br /> == Angebot ==<br /> [[Datei:University-of-lausanne-internef.jpg|miniatur|''L’Internef'', Sitz des Lehrstuhls für deutsches Recht (CDA)am Campus in Dorigny]]<br /> Heute richtet sich die Vorlesungstätigkeit des Lehrstuhls an fortgeschrittene Studenten, die neben dem Erlernen der französischen Sprache, das reichhaltige französischsprachige Studienangebot in Rechtsvergleichung und internationalem Recht sowie Europarecht der Universität nutzen wollen. In unmittelbarer Nähe des Lehrstuhls befindet sich das [[Schweizerisches Institut für Rechtsvergleichung|Schweizerische Institut für Rechtsvergleichung]] (''Institut Suisse de droit comparé'').<br /> <br /> Angeboten werden die Übung im Zivilrecht für Fortgeschrittene (jedes Semester), die Übung im Öffentlichen Recht für Fortgeschrittene (nur im Frühjahrssemester), Vorlesungen zur deutschen Zivilprozessordnung sowie Vorlesungen zum europäischen Wirtschaftsrecht. Weiterhin komplettieren Seminare zu aktuellen Themen des internationalen Privatrechts und der Privatrechtsvergleichung sowie des europäischen und internationalen Wirtschaftsrechts das Lehrangebot des Lehrstuhls. Die Vorlesungen und Leistungsnachweise, die an den meisten deutschen Universitäten anerkannt werden, werden überwiegend von Studenten aus der Bundesrepublik Deutschland absolviert, die sich direkt an der Université de Lausanne für das Auslandsstudium beworben haben oder im Rahmen des [[Erasmus-Programm]]s der [[Förderprogramme der EU|Europäischen Union]] ein oder zwei Semester in Lausanne verbringen. Die an diesem Lehrstuhl erworbenen Scheine der Übungen für Fortgeschrittene können in Deutschland als „große Scheine“ angerechnet werden. Die Seminararbeiten sind an den meisten deutschen Universitäten als Teilleistungen für das juristische Schwerpunktbereichsstudium anrechenbar. Über die Anrechenbarkeit der in Lausanne absolvierten Leistungen entscheidet das jeweilige Prüfungsamt der Heimatuniversität. Ab dem Wintersemester 2013 werden darüber hinaus Arbeitsgemeinschaften in den Kernmaterien des Zivilrechts als Einstieg in die Examensvorbereitung angeboten.<br /> <br /> Derzeitiger Lehrstuhlinhaber ist Christoph A. Kern, Gastprofessor ist Marc Bungenberg von der [[Universität des Saarlandes]]. Es besteht die Möglichkeit einer Promotion am Lehrstuhl für deutsches Recht unter der Betreuung von Christoph A. Kern.<br /> <br /> == Lehrstuhlinhaber ==<br /> * 1887–1902: [[Heinrich Erman]] (1857–1940), deutscher Jurist und Hochschullehrer mit dem Forschungsschwerpunkt im Römischen Recht.<br /> * 1902–1908: [[Ludwig Kuhlenbeck]]<br /> * 1909: [[Max Pagenstecher]], deutscher Jurist und Hochschullehrer an den Universitäten Lausanne, Halle und Hamburg<br /> * 1913–1915: [[Hans Lewald]], deutscher Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer an den Universitäten Frankfurt am Main, Köln, Lausanne, Basel Berlin und Freiburg<br /> * 1910–1918: [[Karl Haff]]<br /> * 1918–1928: ''Suspension'' – Einstellung des Lehrbetriebs<br /> * 1928–1933: Heinrich Erman, s.&amp;nbsp;o.<br /> * 1935–1951: [[Otto Riese]] (1894–1977), Senatspräsident des BGH, erster deutscher Richter am Europäischen Gerichtshof<br /> * 1951–1957: [[Bernhard Aubin]] (1913–2005), Deutsches und Vergleichendes Privatrecht<br /> * 1957–1966: [[Karl Heinz Neumayer]] (1920–2009), Rechtswissenschaftler, Universitätsprofessor in Lausanne, Fribourg und Würzburg<br /> * 1971–1975: [[Ulrich Immenga]] (* 1934), deutscher Rechtswissenschaftler mit dem Forschungsschwerpunkt Wirtschaftsrecht<br /> * 1977–1999: [[Fritz Sturm (Jurist)|Fritz Sturm]] (1929–2015), Forschungsschwerpunkte in internationalem Privatrecht, Rechtsvergleichung, Familienrecht, Erbrecht und Staatsangehörigkeitsrecht<br /> * 2001–2007: [[Andreas Heinemann (Rechtswissenschaftler)|Andreas Heinemann]] (* 1962), Forschungsschwerpunkte im Handels-, Wirtschafts- und Europarecht<br /> * SoSe 2007: [[Christian Kersting]], Bürgerliches Recht, deutsches und internationales Unternehmens-, Wirtschafts- und Kartellrecht<br /> * 2008–2011 (ad interim bis 2012): [[Götz Schulze]] (1964–2018), Bürgerliches Recht, Europäisches Privatrecht, Internationales Privat- und Verfahrensrecht und Rechtsvergleichung<br /> * seit Februar 2013: Christoph A. Kern (* 1975)<br /> <br /> == Gastprofessoren ==<br /> * [[Hartmut Maurer]] (* 1931), Staatsrechtler<br /> * [[Thomas Würtenberger]] (* 1943), Forschungsschwerpunkte im Öffentlichen Recht, Verwaltungswissenschaft, Staatsphilosophie und Verfassungsgeschichte<br /> * [[Abbo Junker]] (* 1957), Forschungsschwerpunkte im internationalen Arbeitsrecht, Arbeitsrechtsvergleichung und Bürgerliches Recht<br /> * [[Marc Bungenberg]] (* 1968), Forschungsschwerpunkte im Öffentlichen Recht, Europarecht, Völkerrecht und Internationalen Wirtschaftsrecht<br /> <br /> == Lehrbeauftragte ==<br /> * Walter Boente (Die Deutsche Zivilprozessordnung)<br /> <br /> == Quellen ==<br /> * [http://www.unil.ch/cda/page12610.html Geschichte des Lehrstuhls für Deutsches Recht]<br /> * [http://www.unil.ch/cda/page12749.html Informationen zu den Zulassungsvoraussetzungen und Bewerbungsfristen]<br /> * [http://www.unil.ch/cda/page12612_de.html Lehrstuhlinhaber Christoph A. Kern]<br /> * [http://www.unil.ch/cda/page59405_de.html Professeurs invités - Gastprofessoren]<br /> * [http://www.unil.ch/cda/page59065.html Doctorat auprès de la CDA - Promovieren am CDA]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * ''Gratiae Fructus, Festschrift zu Ehren der Universität Lausanne anläßlich des 100 jährigen Bestehens des deutschen Rechtsunterrichts 1997'' (enthält u.&amp;nbsp;a. einschlägige Beiträge ehemaliger Inhaber des Lausanner Lehrstuhls für deutsches Recht, Professoren [[Karl Heinz Neumayer]], [[Ulrich Immenga]] und [[Fritz Sturm (Jurist)|Fritz Sturm]]) Donau-Druck, Regensburg 1997, ISBN 3-927529-46-X.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://www.unil.ch/cda Onlinepräsenz des Lehrstuhls für deutsches Recht (Chaire de droit allemand, CDA)]<br /> * [http://www.nomos-shop.de/reihenpopup.aspx?reihe=100 Details zur Schriftenreihe «Lausanner Studien zur Rechtswissenschaft» der Nomos Verlagsgesellschaft]<br /> * [http://www.bern.diplo.de/Vertretung/bern/de/04/1_20D_20und_20CHE/__D_20und_20CHE.html Informationen zum Lehrstuhl für deutsches Recht auf den Seiten der Deutschen Botschaft in Bern]<br /> * [https://www.unil.ch/cda/de/home/menuinst/accueil/mots-daccueil---gruwort.html Informationen zum Lehrstuhl auf den Seiten der Faculté de droit et des sciences criminelles der Université de Lausanne]<br /> * [http://www.taxs.eu/Download/unil_plakat.pdf Großer BGB-Schein in Lausanne !] (PDF; 72&amp;nbsp;kB)Info-Plakat des Lehrstuhls<br /> * [http://www.taxs.eu/Download/Lausanne_depliant.pdf Savoir étudier Savoir vivre] (PDF; 2,0&amp;nbsp;MB) Studienbroschüre des Vereins ehemaliger Studenten an der Universität Lausanne e.V. und der Germania Lausanne<br /> * [http://www.taxs.eu/Download/Student_in_Lausanne.pdf Student in Lausanne] (PDF; 1,5&amp;nbsp;MB) Broschüre des Vereins ehemaliger Studenten an der Universität Lausanne e.V.<br /> <br /> === Erfahrungsberichte ===<br /> Erfahrungsberichte und sonstige Informationen bezüglich des Studiums an der Université de Lausanne sind auf der Homepage des Lehrstuhls für Deutsches Recht zu finden.<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Navigationsleiste Deutsches Recht Lausanne}}<br /> <br /> {{Coordinate|NS=46/31/21/N|EW=06/35/2/E|type=landmark|region=CH-VD}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Lehrstuhl fur deutsches Recht der Universitat Lausanne}}<br /> [[Kategorie:Bildung in Lausanne]]<br /> [[Kategorie:Ecublens VD]]</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Reichsteilung_von_395&diff=196462077 Reichsteilung von 395 2020-02-03T15:49:41Z <p>138.246.2.72: Richtig hat keine Steigerung</p> <hr /> <div>[[Datei:Reichsteilung.svg|mini|Die Teilung des [[Römisches Reich|Römischen Reiches]] nach dem Tode Kaiser [[Theodosius I.|Theodosius' I.]] im Jahre 395 in [[Westrom]] und [[Ostrom]]]]<br /> <br /> Unter der sogenannten '''Reichsteilung von 395''' n. Chr. versteht man die nach dem Tod von [[Theodosius I.]] erfolgte Teilung des ''[[Römisches Reich|Imperium Romanum]]'' in eine westliche und eine östliche Hälfte, in der jeweils ein Kaiser residierte. Der erste [[Byzantinisches Reich|oströmische]] Kaiser war Theodosius’ älterer Sohn [[Arcadius]], der erste [[Weströmisches Reich|weströmische]] Kaiser sein jüngerer Sohn [[Honorius (Kaiser)|Honorius]]. Kaiserresidenz des Ostens war [[Konstantinopel]], im Westen residierte der Hof zunächst in [[Mailand]], später dann meist in [[Ravenna]] sowie vereinzelt auch in [[Rom]].<br /> <br /> West- und Ostrom waren im 5. Jahrhundert allerdings nicht etwa zwei voneinander unabhängige Reiche, sondern bildeten nach damaligem Verständnis weiterhin gemeinsam das unteilbare ''Imperium Romanum''. So gab es weiterhin auch nur ein einziges römisches Bürgerrecht (''civitas Romana''). Es ist daher zutreffender, statt von einer Reichsteilung von einer Teilung der Herrschaft im Römischen Reich zu sprechen, auch wenn es nach 395 in vielerlei Hinsicht zu einer langsamen Auseinanderentwicklung der beiden Reichshälften kam.<br /> <br /> == Überblick ==<br /> <br /> Die Idee, die Macht im Römischen Reich unter mehreren Herrschern zu verteilen, denen unterschiedliche regionale Aufgabenbereiche zugewiesen wurden, war alt: Bemerkenswerterweise verlief die Trennlinie 395 fast genau dort, wo beinahe 450 Jahre zuvor die Grenze zwischen den Machtbereichen von [[Augustus|Octavian]] und [[Marcus Antonius]] festgelegt worden war, nämlich in Europa am Fluss [[Drina]] und in Afrika an den antiken [[Arco dei Fileni|''Arae Philaenorum'']] nahe der [[Große Syrte|Großen Syrte]]. Spätestens im 3. Jahrhundert war diese Idee unter Kaiser [[Valerian]], der sich die Herrschaft mit seinem Sohn [[Gallienus]] geteilt und diesem die Westhälfte des Reiches zugewiesen hatte, erneut aufgegriffen worden. In der [[Spätantike]] war seit [[Diokletian]] das Mehrkaisertum die Regel geworden, und bereits seit 364 gab es dauerhaft mindestens zwei Kaiserhöfe im Reich. Alles spricht dafür, dass auch die „Teilung“ von 395 in diese Reihe gehört.<br /> <br /> [[Datei:Consular diptych of Constantius III.jpg|mini|200px|Konsulardiptychon des Flavius Constantius aus dem Jahr 420. Die beiden sitzenden Figuren im oberen Abschnitt stellen den Westkaiser [[Flavius Honorius|Honorius]] und den Ostkaiser [[Theodosius II.]] dar, flankiert von den Personifikationen von Rom und Konstantinopel.]]<br /> <br /> In diesem Zusammenhang ist die Rede von einer „Reichsteilung“ daher im Grunde irreführend: De Jure war es nur eine Herrschaftsteilung, denn auch nach 395 bildete das ''Imperium Romanum'' staatsrechtlich weiterhin eine Einheit: Das Bild des Kaisers der jeweils anderen Reichshälfte stand in den Senatscurien von Rom und Konstantinopel, die meisten Gesetze galten (sofern sie dem jeweils anderen Hof offiziell mitgeteilt wurden) grundsätzlich reichsweit, und nicht selten griff der eine Kaiser auch in die Politik der anderen Hälfte ein. Das letzte bekannte Gesetz, das zugleich im Namen beider Kaiser erlassen wurde, stammt aus dem Jahr 472.&lt;ref&gt;[[Codex Iustinianus|Cod. Iust.]] 1,11,8.&lt;/ref&gt; Man hatte die Herrschaft 395 aus praktischen, insbesondere militärischen Gründen auf zwei ''Augusti'' – überdies Brüder – verteilen müssen, an eine Spaltung des Reiches in zwei unabhängige Hälften dachte man nicht. Der spätantike [[Historiker]] [[Eunapios von Sardes]] äußerte dazu: „Die Kaiser regieren in zwei Körpern ein einziges Reich.“&lt;ref&gt;[[Eunapios]], ''Historien'', Fragment 85. Vgl. auch [[Orosius]], ''Historia adversum paganos'', 7,36. &lt;/ref&gt; Um 400 kam es aufgrund von Rivalitäten zwischen den beiden Kaiserhöfen zwar fast zu einem Krieg zwischen Ost- und Westrom; derartige Bürgerkriege hatte es aber im 4. Jahrhundert bereits wiederholt gegeben, ohne dass damit die Reichseinheit in Frage gestellt worden wäre. Im Gegenteil: Die Streitigkeiten entzündeten sich auch nach 395 nicht zuletzt gerade an dem Problem, welcher Kaiserhof in Fragen des Gesamtreichs das letzte Wort haben solle.&lt;ref&gt;Vgl. Henning Börm: ''Westrom''. 2. Aufl., Stuttgart 2018, S. 42–53.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Besonders der oströmische Kaiser [[Theodosius II.]] (408 bis 450), der Sohn des Arcadius, legte gesteigerten Wert auf den Zusammenhalt der beiden Reichshälften, setzte daher 424 seinen Vetter [[Valentinian III.]] als neuen Herrscher in Ravenna ein, verheiratete ihn mit seiner Tochter [[Licinia Eudoxia]] und veranlasste 438 auch die [[Promulgation]] des ''[[Codex Theodosianus]]'' im Westen. In diesem Zusammenhang bezeichnete seine Kanzlei das Römische Reich als ''coniunctissimum imperium'', also als „engstens verbundenes Reich“.&lt;ref&gt;Cod. Theod. 1,1,5.&lt;/ref&gt; Schon 437 hatte Valentinian III. zudem Konstantinopel besucht. Theodosius’ Nachfolger [[Markian]] und [[Leo I. (Byzanz)|Leo I.]] schickten wiederholt Soldaten sowie zwei ''Augusti'', [[Anthemius]] und [[Iulius Nepos]], in den Westen.&lt;ref&gt;Meaghan McEvoy: ''Between the old Rome and the new. Imperial co-operation ca. 400-500 CE''. In: Danijel Dzino, Ken Parry (Hrsg.): ''Byzantium, its Neighbours and its Cultures''. Brisbane 2014, S. 245–268. &lt;/ref&gt; Zu nennen ist vor allem auch ein enorm aufwändiger gemeinsamer Angriff west- und oströmischer Truppen auf das [[Vandalen]]reich im Jahr 468. Umgekehrt beanspruchte der Westkaiser Valentinian III. noch 450 ein Mitspracherecht bei der Nachfolge im Ostreich, das er allerdings aufgrund der Bedrohung durch die Hunnen [[Attila]]s nicht durchsetzen konnte.&lt;ref&gt;[[Priskos]], ''Historien'', Fragment 30.&lt;/ref&gt; Der Blick auf Karrieren wie die [[Aspar]]s zeigt, dass Soldaten und andere Amtsträger im 5. Jahrhundert durchaus noch zwischen ost- und weströmischem Dienst hin und her wechseln konnten.<br /> <br /> [[Datei:Roman Empire with dioceses in 400 AD.png|miniatur|hochkant=1.4|Die administrative Gliederung des ''Imperium Romanum'' nach 395.]]<br /> <br /> Trotzdem kam der Regelung von 395 im Rückblick Bedeutung zu: Da das weströmische Kaisertum 476/480 erlosch, bevor es wieder zur Alleinherrschaft eines einzigen Kaisers ([[Augustus (Titel)|''Augustus'']]) hätte kommen können, erwies sie sich faktisch als endgültig. Nicht wenige [[Althistoriker]] sind zudem der Ansicht, dass sich bereits im Verlauf des 4. Jahrhunderts eine stärkere kulturelle, religiöse und vor allem ökonomische Auseinanderentwicklung des griechisch geprägten Ostens und des lateinischen Westens abgezeichnet habe.&lt;ref&gt;Vgl. zur Diskussion die Beiträge in Roald Dijkstra, Sanne van Poppel, Daniëlle Slootjes (Hrsg.): ''East and West in the Roman Empire of the Fourth Century. An End to Unity?'' Leiden/Boston 2015.&lt;/ref&gt; Diese sei durch die Trennung von 395 und die wachsende Rivalität zwischen den beiden Kaiserhöfen befestigt und verstärkt worden. Die Verwaltungen in Ost und West funktionierten faktisch eigenständig und entwickelten jeweils Besonderheiten. Vor allem scheint es von Nachteil gewesen zu sein, dass Geld- und Truppenverschiebungen von Ost nach West nun zwar nicht unmöglich, wohl aber sehr viel umständlicher waren als zuvor; dieser Faktor mag den Fortbestand des ökonomisch deutlich stärkeren Ostens und den endgültigen Zerfall Westroms mit verursacht haben. Auch Missverständnisse, Misstrauen und Eifersüchteleien zwischen den beiden Kaiserhöfen könnten hierzu beigetragen haben.<br /> <br /> Aus Sicht der Zeitgenossen scheint die Zeit der Reichsteilung allerdings 476 geendet zu haben – fortan gab es wieder nur einen einzigen römischen Kaiser, den in Konstantinopel. Nach dem Erlöschen des westlichen Kaisertums lag die Herrschaft über den Westen nun ganz selbstverständlich bei ihm, auch wenn man sie bis auf weiteres notgedrungen an die Herrscher der Germanenreiche delegierte. Westliche Autoren wie [[Hydatius von Aquae Flaviae]] sprachen folglich von einer ''monarchía'' des Ostkaisers über das ganze Reich.&lt;ref&gt;Vgl. Henning Börm: [https://www.academia.edu/1558436/Hydatius_von_Aquae_Flaviae_und_die_Einheit_des_Romischen_Reiches_in_B._Bleckmann_-_T._Stickler_eds._Griechische_Profanhistoriker_des_funften_nachchristlichen_Jahrhunderts_Stuttgart_Franz_Steiner_Verlag_2014_pp._195ff ''Hydatius von Aquae Flaviae und die Einheit des Römischen Reiches im fünften Jahrhundert.''] In: [[Bruno Bleckmann]], [[Timo Stickler]] (Hrsg.): ''Griechische Profanhistoriker des fünften nachchristlichen Jahrhunderts'' ([[Historia (Zeitschrift)|Historia-Einzelschriften]] Band 228). Stuttgart 2014, S. 195–214.&lt;/ref&gt; Kaiser [[Justinian I.|Justinian]] machte noch 140 Jahre nach der Reichsteilung deutlich, dass er gewillt war, diese Ansprüche auch tatsächlich wieder durchzusetzen, und führte Rückeroberungskriege gegen Vandalen, Ost- und Westgoten.<br /> <br /> Die Idee der Reichseinheit überdauerte die Teilung von 395 letztlich um mindestens 200 Jahre. Noch 597 scheint Kaiser [[Maurikios]] das zwei Jahrhunderte zuvor angewandte Konzept vor Augen gehabt zu haben, als er verfügte, nach seinem Tod solle sein ältester Sohn in Konstantinopel, sein Zweitgeborener aber in Rom als Kaiser residieren – allerdings wurde dieser Plan 602 durch die Ausrottung der kaiserlichen Familie durch den [[Usurpator]] [[Phokas]] zunichtegemacht. Wenig später wurden im Osten die lateinische Verwaltungs- und Kommandosprache sowie zahlreiche weitere römische Traditionen aufgegeben, und das nunmehr gänzlich gräzisierte [[Byzantinisches Reich|Byzantinische Reich]] zog sich ab dem 7. Jahrhundert fast vollständig aus dem Westen zurück. Den Anspruch auf die Oberhoheit im gesamten ehemaligen römischen Machtbereich aber sollten die Kaiser in Konstantinopel auch im [[Mittelalter]] niemals aufgeben.<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> *[[Arco dei Fileni]]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> <br /> * Paul S. Barnwell: ''Emperors, Prefects and Kings. The Roman West 395–565''. London 1992.<br /> * William Bayless: ''The political unity of the Roman Empire during the desintegration of the West, A. D. 395-457''. Providence 1972.<br /> * [[Heinz Bellen]]: ''Grundzüge der römischen Geschichte III. Die Spätantike von Constantin bis Justinian''. Darmstadt 2003.<br /> * [[Henning Börm]]: ''Westrom. Von Honorius bis Justinian''. 2. Aufl., Stuttgart 2018.<br /> * Émilienne Demougeot: ''De l’unité à la division de l’empire Romain (395–410)''. Paris 1951.<br /> * Carola Föller, Fabian Schulz: ''Das Auseinanderdriften von Ost und West. Ein neuer Blick auf die Epochenschwelle zwischen Spätantike und Frühmittelalter''. In: Carola Föller, Fabian Schulz (Hrsg.): ''Osten und Westen 400-600 n. Chr. Kommunikation, Kooperation und Konflikt''. Stuttgart 2016, S. 9–14.<br /> * Ferdinand R. Gahbauer: ''Die Teilung des Imperium Romanum als Ursache für die ost-westliche Kirchenspaltung''. In: ''Ostkirchliche Studien'' 34, 1985, S. 105–127.<br /> * [[Klaus Martin Girardet]]: ''Antike Herrschertestamente – Politische Absichten und Folgen.'' In: [[Brigitte Kasten]] (Hrsg.): ''Herrscher- und Fürstentestamente im westeuropäischen Mittelalter''. Köln/Wien 2008, S. 83–124.<br /> * [[Jens-Uwe Krause (Historiker)|Jens-Uwe Krause]]: ''Die Spätantike (284–565 n. Chr.)''. In: [[Hans-Joachim Gehrke]], [[Helmuth Schneider (Althistoriker)|Helmuth Schneider]] (Hrsg.): ''Geschichte der Antike''. Stuttgart/Weimar 2006, S. 409–477.<br /> * [[Hartmut Leppin]]: ''Theodosius der Große''. Darmstadt 2003.<br /> * [[Mischa Meier]]: ''Die Teilung des Römischen Reiches in Ost und West''. In: Matthias Puhle, Gabriele Köster (Hrsg.): ''Otto der Große und das Römische Reich. Kaisertum von der Antike zum Mittelalter''. Regensburg 2012, S. 189–195.<br /> * John Moorhead: ''The Roman Empire divided, 400–700''. 2. Aufl., London 2013.<br /> * Kaj Sandberg: ''The So-Called Division of the Roman Empire. Notes On A Persistent Theme in Western Historiography''. In: ''Arctos'' 42, 2008, S. 199–213.<br /> <br /> == Anmerkungen ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Römisches Reich in der Spätantike]]<br /> [[Kategorie:Theodosius I.]]<br /> [[Kategorie:Landesteilung]]<br /> [[Kategorie:395]]</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Celonis&diff=192857660 Celonis 2019-10-04T20:37:35Z <p>138.246.2.72: </p> <hr /> <div>{{Infobox Unternehmen<br /> | Name = Celonis SE<br /> | Logo = <br /> | Unternehmensform = [[Europäische Gesellschaft]]<br /> | ISIN = nicht vorhanden<br /> | Gründungsdatum = 2011<br /> | Auflösungsdatum = <br /> | Auflösungsgrund = <br /> | Sitz = [[München]]<br /> | Leitung = Martin Klenk&lt;br /&gt;Bastian Nominacher&lt;br /&gt;Alexander Rinke&lt;ref name=&quot;UeC&quot;&gt;Celonis: [https://www.celonis.com/de/company/ ''Über Celonis''], abgerufen am 9. Mai 2019&lt;/ref&gt;<br /> | Mitarbeiterzahl = &gt; 750 &lt;small&gt;(2019)&lt;/small&gt;&lt;ref name=&quot;UeC&quot;/&gt;<br /> | Umsatz = &gt; 20 Mio. [[Euro]] &lt;small&gt;(2017)&lt;/small&gt;&lt;ref name=&quot;wiwo&quot;&gt;gruender.wiwo.de: [https://gruender.wiwo.de/celonis-wir-streben-den-boersengang-im-jahr-2020-an/ ''Celonis: „Wir streben den Börsengang im Jahr 2020 an“''], abgerufen am 9. Mai 2019&lt;/ref&gt;<br /> | Branche = Software<br /> | Stand = <br /> | Homepage = www.celonis.com/de<br /> }}<br /> '''Celonis''' ist ein deutsches Unternehmen mit Hauptsitz in [[München]]. Das Unternehmen entwickelt Software, die es ermöglicht, sogenanntes [[Process-Mining]] zu betreiben. Hierbei werden Geschäftsprozesse digital abgebildet und auf verborgenes Prozesswissen analysiert. Process-Mining ist in verschiedenen Unternehmensbereichen wie der Beschaffung, der Kreditorenbuchhaltung, dem Vertrieb oder der Fertigung einsetzbar.&lt;ref&gt;Celonis: [https://www.celonis.com/de/solutions/ ''Lösungen''], abgerufen am 11. Mai 2019&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Celonis wurde 2011 von den drei Kommilitonen Bastian Nominacher, Martin Klenk und Alexander Rinke in [[Forstern]] gegründet. Diese wurden zuvor über die [[studentische Unternehmensberatung]] der [[Technische Universität München|TU München]] Academy Consult durch den [[Bayerischer Rundfunk|Bayerischen Rundfunk]] damit beauftragt, interne Serviceprozesse der Rundfunkanstalt zu analysieren. Ihre Arbeit für den BR sorgte für Weiterempfehlungen an namhafte privatwirtschaftliche Unternehmen wie [[Siemens]].&lt;ref&gt;Süddeutsche Zeitung: [https://www.sueddeutsche.de/muenchen/erding/celonis-gruender-bastian-nominacher-vom-baeckerbub-zum-einhorn-1.4268701 ''Vom Bäckerbub zum Einhorn''], abgerufen am 11. Mai 2019&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;manager-magazin.de: [https://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/entrepreneure-des-jahres-2016-sieger-der-kategorie-start-up-a-1122670.html ''Deutschlands verheißungsvollste Start-ups - Die Weltschatzsucher''], abgerufen am 11. Mai 2019&lt;/ref&gt; Im Jahr 2014 verlegte das Unternehmen seinen Hauptsitz nach München. Im Folgejahr belegte Celonis den ersten Platz des [[Technology Fast 50 Award]], der durch den Wirtschaftsprüfungskonzern [[Deloitte]] verliehen wird.&lt;ref&gt;Deloitte: [https://www2.deloitte.com/de/de/pages/technology-media-and-telecommunications/articles/gewinner-technology-fast-50.html# ''Gewinner Technology Fast 50 Award im Überblick''], abgerufen am 11. Mai 2019&lt;/ref&gt; Obwohl Celonis seit seiner Gründung Gewinne schrieb und nach eigenen Angaben nicht auf auswärtige Investoren angewiesen war, erhielt das Unternehmen in den Jahren 2016 und 2018 insgesamt rund 80 Millionen US-Dollar im Zuge von Investitionsrunden. Zu den Investoren zählt unter anderem der Risikokapitalgeber [[Accel Partners]], der Celonis eine Bewertung von über einer Milliarde US-Dollar zuschrieb.&lt;ref name=&quot;wiwo&quot;/&gt;&lt;ref name=&quot;UeC&quot;/&gt; Damit zählt das Unternehmen zu den wenigen sogenannten [[Einhorn (Finanzen)|Einhörnern]] in Deutschland.&lt;ref&gt;gruenderszene.de: [https://www.gruenderszene.de/technologie/celonis-unicorn?interstitial ''Celonis wird zum Startup mit Milliarden-Bewertung''], abgerufen am 11. Mai 2019&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;handelsblatt.com: [https://www.handelsblatt.com/today/companies/market-leader-tech-startup-celonis-is-a-rare-sight-in-germany-a-unicorn/23582550.html?ticket=ST-442865-UC4zTJdErcOA0VEfpiQZ-ap1 ''Tech startup Celonis is a rare sight in Germany – a unicorn''], abgerufen am 11. Mai 2019&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;wiwo.de: [https://www.wiwo.de/unternehmen/handel/deutsche-unicorns-diese-deutschen-unternehmen-sind-mindestens-eine-milliarde-dollar-wert/23904116.html ''Diese deutschen Unternehmen sind mindestens eine Milliarde Dollar wert''], abgerufen am 11. Mai 2019&lt;/ref&gt; Für das Jahr 2020 wird ein Börsengang angestrebt.&lt;ref name=&quot;wiwo&quot;/&gt;<br /> <br /> Zu den Kunden von Celonis gehören unter anderem Siemens, [[Bayer AG|Bayer]], [[UBS]], [[Vodafone]], [[Innogy]] und [[Lanxess]].&lt;ref&gt;Celonis: [https://www.celonis.com/de/customers/ ''Kunden''], abgerufen am 11. Mai 2019&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Unternehmen (München)]]<br /> [[Kategorie:Gegründet 2011]]<br /> [[Kategorie:Softwarehersteller (Deutschland)]]</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Felix_Lobrecht&diff=186544220 Felix Lobrecht 2019-03-13T13:04:35Z <p>138.246.2.72: </p> <hr /> <div>'''Felix Manuel Lobrecht''' (* [[24. Dezember]]&lt;ref&gt;[https://soundcloud.com/user-910339503/gemischtes-hack-1 #1 Gemischtes Hack] (Minute 33:50) auf [[SoundCloud]], abgerufen am 28. November 2017&lt;/ref&gt; [[1988]] in [[Mettingen]]) ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Stand-up-Comedy|Stand-Up-Comedian]] und [[Autor]].<br /> <br /> == Leben ==<br /> === Kindheit und Ausbildung ===<br /> Lobrecht wuchs mit zwei jüngeren Geschwistern bei seinem alleinerziehenden Vater in [[Berlin-Neukölln]] auf. Seine Mutter verstarb 1993. Ab 2001 besuchte er das Hannah-Arendt-Gymnasium in Neukölln, von dem er 2003 wegen auffälligen Verhaltens verwiesen wurde. Er wechselte auf die Clay-Gesamtschule und erlangte dort 2005 den Realschulabschluss. Danach jobbte er einige Zeit in einem Fitnessstudio und im Pflanzengroßhandel. 2008 holte er die Fachhochschulreife an einem Oberstufenzentrum in [[Berlin-Schöneweide]] und 2012 schließlich die allgemeine Hochschulreife via [[Nichtschülerprüfung]] in autodidaktischer Vorbereitung nach. Lobrecht hat sowohl eine Ausbildung zum Industriekaufmann als auch ein Journalismusstudium abgebrochen.&lt;ref&gt;{{Literatur|Autor=Anne Haeming|Titel=Standup-Comedian Felix Lobrecht: „Ich bin ein Prolet aus Neukölln“|Sammelwerk=die tageszeitung|Online=http://www.taz.de/!5387865/|Abruf=2017-06-29}}&lt;/ref&gt; Ab dem Wintersemester 2012/13 studierte er, was viele gar nicht wissen, [[Politikwissenschaft]]en und [[Volkswirtschaftslehre]] an der [[Philipps-Universität Marburg]]; 2016 wechselte er an die [[Universität Potsdam]]. Das Studium hat er noch nicht abgeschlossen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.uni-potsdam.de/nachrichten/detail-list/article/2018-11-13-volle-hoersaele-der-potsdamer-student-felix-lobrecht-startet-als-comedian-durch.html |titel=Nachrichten - Universität Potsdam |zugriff=2018-12-17}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Comedian und Autor ===<br /> Bekanntheit erlangte Lobrecht zunächst durch seine Teilnahme an diversen [[Poetry Slam]]s und seit 2015 vor allem als Stand-up-Comedian. Erste Bühnenerfahrungen sammelte er bereits 2005 bei kleinen [[Breakdance]]-Auftritten in Berlin. Seit 2017 ist er nicht mehr als Poetry Slammer, sondern nur noch als Comedian in Deutschland, Österreich und der Schweiz unterwegs. Auf der Bühne erzählt er meist absurde Alltagsgeschichten, die er mit absichtlich schlechten Wortspielen und längeren Pausen ausschmückt. Meistens schwingt ein [[Berliner Dialekt]] mit.<br /> <br /> Sein erstes Buch ''10 Minuten? Dit sind ja 20 Mark!'', das er zusammen mit Malte Rosskopf geschrieben hat, erschien im Oktober 2015 beim [[Satyr Verlag]].&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=http://satyr-verlag.de/?p=968|titel=Buch? Könn wa! – Felix Lobrecht und Malte Rosskopf ihr erstet Buch:|zugriff=2017-06-02}}&lt;/ref&gt; ''Sonne und Beton'', sein zweites Buch, erschien am 10. März 2017 beim [[Ullstein Verlag]]. Hierin erzählt er Geschichten und Anekdoten aus seiner Kindheit bzw. Jugend und dem Aufwachsen in Berlin-Neukölln und der [[Berlin-Gropiusstadt|Gropiusstadt]].&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=http://www.ullsteinbuchverlage.de/nc/buch/details/sonne-und-beton-9783961010028.html|titel=Ullstein Buchverlage: Sonne und Beton|sprache=de|zugriff=2017-06-02}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Zuletzt erlangte Lobrecht durch Auftritte in Fernsehshows wie der ''Köln Comedy Nacht XXL 2016'' und der [[RTL II|RTL-II]]-Show ''Comedy Champions 2016'' einiges an medialer Aufmerksamkeit.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=http://felixlobrecht.de/?page_id=25|titel=videos {{!}} felix lobrecht|sprache=de-DE|zugriff=2017-06-02}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Seine erste Live-Tour trug den Titel ''kenn ick.'' Momentan ist er mit dem Programm ''hype'' unterwegs und tritt nebenbei auch bei anderen [[Comedy]]veranstaltungen wie z.&amp;nbsp;B. der [[1 Live|1-Live]]-Hörsaalcomedy oder in der TV-Show ''Nuhr ab 18'' von [[Dieter Nuhr]] auf.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=http://felixlobrecht.de/?page_id=39|titel=termine {{!}} felix lobrecht|sprache=de-DE|zugriff=2017-06-02}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Seit September 2017 veröffentlicht Lobrecht gemeinsam mit [[Tommi Schmitt]] wöchentlich den [[Podcast]] ''Gemischtes Hack'', unter anderem bei [[Spotify]] und [[SoundCloud]].<br /> <br /> == Auszeichnungen ==<br /> * [[Deutscher Comedypreis 2018]] – Bester Newcomer<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://felixlobrecht.de/ Offizielle Website]<br /> * {{DNB-Portal|1060238764|TYP=|NAME=Felix Lobrecht}}<br /> * {{IMDb|nm7724170}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=p|GND=1060238764|VIAF=311442823|GNDName=1052125220|GNDCheck=2017-06-03}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Lobrecht, Felix}}<br /> [[Kategorie:Autor]]<br /> [[Kategorie:Komiker]]<br /> [[Kategorie:Slam-Poet]]<br /> [[Kategorie:Deutscher]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1988]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Lobrecht, Felix<br /> |ALTERNATIVNAMEN=Lobrecht, Felix Manuel (vollständiger Name)<br /> |KURZBESCHREIBUNG=deutscher Poetry-Slammer, Stand-Up-Comedian und Autor<br /> |GEBURTSDATUM=24. Dezember 1988<br /> |GEBURTSORT=[[Mettingen]]<br /> |STERBEDATUM=<br /> |STERBEORT=<br /> }}</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Malcolm_Jenkins_(Footballspieler)&diff=184740012 Malcolm Jenkins (Footballspieler) 2019-01-14T23:21:26Z <p>138.246.2.72: Ergänzungen</p> <hr /> <div>{{Infobox NFL-Spieler<br /> |name=Malcolm Jenkins<br /> |image=Malcolm Jenkins 2014.jpg<br /> |caption= Jenkins 2014<br /> |currentteam=Philadelphia Eagles <br /> |currentnumber=27<br /> |currentposition=Safety<br /> |birthdate=[[20. Dezember]] [[1987]]<br /> |birthplace=[[East Orange]], [[New Jersey]]<br /> |height=1,83<br /> |weight=93<br /> |debutyear=2009<br /> |debutteam=New Orleans Saints<br /> |college=[[Ohio State University|Ohio State]]<br /> |draftyear=2009<br /> |draftround=1<br /> |draftpick=14<br /> |pastteams=<br /> * [[New Orleans Saints]] ([[NFL 2009|2009]]–[[NFL 2013|2013]])<br /> * [[Philadelphia Eagles]] ([[NFL 2014|2014]]–heute)<br /> |status=Aktiv<br /> |highlights=<br /> ;NFL<br /> * 2× [[Super Bowl|Super-Bowl]]-Sieg ([[Super Bowl XLIV|XLIV]], [[Super Bowl LII|LII]])<br /> * 2× [[Pro Bowl]] ([[Pro Bowl 2016|2015]], [[Pro Bowl 2018|2017]])<br /> ;College<br /> * [[Jim Thorpe Award]] (2008)<br /> * 4× [[Big Ten Conference|Big Ten Champion]] (2005, 2006, 2007, 2008)<br /> | statweek = 17<br /> | statseason = 2018<br /> | statlabel1=[[Tackle (American Football)|Tackles]]<br /> | statvalue1=792<br /> | statlabel2=[[Sack (American Football)|Sacks]]<br /> | statvalue2=7,5<br /> | statlabel3=[[Turnover (American Football)#Interception|Interceptions]]<br /> | statvalue3=17<br /> | statlabel4=Erzwungene [[Turnover (American Football)#Fumble|Fumbles]]<br /> | statvalue4=14<br /> | statlabel5=Pässe verhindert<br /> | statvalue5=88<br /> | statlabel6=[[Touchdown (Sport)#American Football|Touchdowns]]<br /> | statvalue6=7<br /> | nfl=79848<br /> | pfr=JenkMa99}}<br /> '''Malcolm Jenkins''' (* [[20. Dezember]] [[1987]] in [[East Orange]], [[New Jersey]]) ist ein [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischer]] [[American Football|American-Football]]-Spieler in der [[National Football League]] (NFL). Er spielt für die [[Philadelphia Eagles ]] als [[Safety (Footballposition)|Safety]]. Mit den [[New Orleans Saints]] gewann er den [[Super Bowl XLIV]] und mit den Eagles acht Jahre später den [[Super Bowl LII]].<br /> <br /> == College ==<br /> Jenkins zeigte schon in der [[High School]] sein großes sportliches Talent. So spielte er nicht nur auf diversen Positionen Football, sondern tat sich auch als [[Leichtathletik|Leichtathlet]] hervor. Er besuchte die [[Ohio State University]] und spielte für deren Team, die Buckeyes, überaus erfolgreich [[College Football]]. Er konnte mit seinem Team nicht nur mehrere Titel gewinnen, sondern wurde auch für seine persönlichen Leistungen wiederholt ausgezeichnet, darunter mit dem prestigeträchtigen [[Jim Thorpe Award]] für den besten [[Defensive Back]] im College Football. Er spielte auf verschiedenen Positionen in der [[Defensive Back|Secondary]] und konnte insgesamt 196 [[Tackle (American Football)|Tackles]] setzen, außerdem gelangen ihm 12 [[Turnover (American Football)#Interception|Interceptions]] sowie zwei [[Touchdown (Sport)#American Football|Touchdowns]].&lt;ref&gt;[http://www.sports-reference.com/cfb/players/malcolm-jenkins-1.html College-Statistiken] auf sports-reference.com, abgerufen am 1. Juni 2016.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == NFL ==<br /> === New Orleans Saints ===<br /> Beim [[NFL Draft]] 2009 wurde er in der ersten Runde als insgesamt 14. von den [[New Orleans Saints]] ausgewählt. Bereits in seiner [[Rookie]]-Saison kam er regelmäßig als [[Cornerback]] zum Einsatz und konnte mit den Saints den [[Super Bowl XLIV]] gewinnen.<br /> Die folgenden vier Saisonen lief er als [[American Football#Spieler|Starting]]-[[Safety (Footballposition)|Free Safety]] auf.<br /> <br /> === Philadelphia Eagles ===<br /> 2014 wechselte er zu den [[Philadelphia Eagles]], auch hier zeigte er seine gewohnt guten Leistungen. 2015 wurde er dafür auch in den [[Pro Bowl]] berufen.<br /> Im Februar 2016 verlängerte er seinen Vertrag mit den Eagles um weitere fünf Jahre.&lt;ref&gt;[http://www.nfl.com/news/story/0ap3000000637606/article/eagles-sign-malcolm-jenkins-to-fiveyear-contract Bericht] auf nfl.com vom 22. Februar 2016, abgerufen am 1. Juni 2016.&lt;/ref&gt; Am 05. Februar 2018 konnte er mit ihnen den Super Bowl [[Super Bowl LII|LII]] gegen die [[New England Patriots]] gewinnen, wobei er 4 Tackels verbuchen konnte. In der darauffolgenden Saison erreichte er erneut die Playoffs mit Philadelphia, scheiterte aber in der Divisional Round an seinem alten Team, den Saints.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat}}<br /> * [http://www.philadelphiaeagles.com/team/roster/Malcolm-Jenkins/932abf01-e39f-400e-89ae-828ae33f6fc1 Spielerprofil] der Philadelphia Eagles (englisch)<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{NaviBlock<br /> |Navigationsleiste New Orleans Saints Super Bowl XLIV Champions<br /> |Navigationsleiste Philadelphia Eagles Super Bowl LII Champions<br /> }}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Jenkins, Malcolm}}<br /> [[Kategorie:Footballspieler (New Orleans Saints)]]<br /> [[Kategorie:Footballspieler (Philadelphia Eagles)]]<br /> [[Kategorie:US-Amerikaner]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1987]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Jenkins, Malcolm<br /> |ALTERNATIVNAMEN=<br /> |KURZBESCHREIBUNG=US-amerikanischer American-Football-Spieler<br /> |GEBURTSDATUM=20. Dezember 1987<br /> |GEBURTSORT=[[East Orange]], [[New Jersey]], [[Vereinigte Staaten]]<br /> |STERBEDATUM=<br /> |STERBEORT=<br /> }}</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=1._FC_N%C3%BCrnberg&diff=182928919 1. FC Nürnberg 2018-11-20T18:29:45Z <p>138.246.2.72: Ausführlichere Beschreibung der neueren Geschichte des Vereins</p> <hr /> <div>{{Infobox Fußballunternehmen<br /> &lt;!-- Kopf --&gt;<br /> | image = [[Datei:1. FC Nürnberg logo.svg|200x200px|Vereinswappen des 1. FC Nürnberg]]<br /> | kurzname = 1. FC Nürnberg<br /> &lt;!-- Verein --&gt;<br /> | langname = 1. Fußball-Club Nürnberg,&lt;br /&gt;Verein für Leibesübungen e.&amp;nbsp;V.<br /> | sitz_verein = [[Nürnberg]], [[Bayern]]<br /> | gründung_verein = 4. Mai 1900<br /> | farben_verein = Rot und Weiß<br /> | mitglieder = 22.842 &lt;small&gt;(23. Oktober 2018)&lt;/small&gt;&lt;ref name=&quot;mitglieder&quot; /&gt;<br /> | vorstand = [[Andreas Bornemann]] (Sport)&lt;br /&gt;[[Niels Rossow]] (Finanzen)<br /> | website_verein = [http://www.fcn.de/ fcn.de]<br /> &lt;!-- 1. Mannschaft --&gt;<br /> | trainer = [[Michael Köllner]]<br /> | stadion = [[Max-Morlock-Stadion]]<br /> | plätze = 50.000&lt;ref&gt;Stadion-Nürnberg.de: [https://www.stadion-nuernberg.de/das-stadion/daten-fakten/ Daten und Fakten]&lt;/ref&gt;<br /> | liga = [[Fußball-Bundesliga|Bundesliga]]<br /> | saison = [[2. Fußball-Bundesliga 2017/18|2017/18]]<br /> | rang = 2. Platz ([[2. Fußball-Bundesliga|2. Bundesliga]]) {{Gestiegen}}<br /> &lt;!-- Trikots --&gt;<br /> | pattern_la1 = _nurnberg1819h<br /> | pattern_b1 = _nurnberg1819h<br /> | pattern_ra1 = _nurnberg1819h<br /> | pattern_sh1 = _nurnberg1819h<br /> | pattern_so1 = _nurnberg1819h<br /> | leftarm1 = 820000<br /> | body1 = 820000<br /> | rightarm1 = 820000<br /> | shorts1 = 000000<br /> | socks1 = 820000<br /> | pattern_la2 = _nurnberg1819a<br /> | pattern_b2 = _nurnberg1819a<br /> | pattern_ra2 = _nurnberg1819a<br /> | pattern_sh2 = _nurnberg1819a<br /> | pattern_so2 = _nurnberg1819a<br /> | leftarm2 = FFFFFF<br /> | body2 = FFFFFF<br /> | rightarm2 = FFFFFF<br /> | shorts2 = FFFFFF<br /> | socks2 = FFFFFF<br /> }}<br /> <br /> Der '''1. Fußball-Club Nürnberg, Verein für Leibesübungen e.&amp;nbsp;V.''', allgemein bekannt als '''1. FC Nürnberg''' (kurz: 1. FCN, ''Der Club'' bzw. [[Ostfränkische Dialekte|fränkisch]] ''Der Glubb''), ist ein traditionsreicher deutscher Fußballverein aus [[Nürnberg]], der am 4. Mai 1900 gegründet wurde. Mit neun [[Deutsche Fußballmeisterschaft|Meisterschaftserfolgen]] ist er hinter dem FC Bayern München Vize-Rekordmeister. Die Vereinsfarben sind Rot und Weiß, die Traditionsfarben, in denen er seit der Saison 2007/08 auch wieder aufläuft, dagegen Weinrot und Schwarz. Der Verein hat knapp 22.800 Mitglieder,&lt;ref name=&quot;mitglieder&quot;&gt;FCN.de: [https://www.fcn.de/fans-mitgliedschaft Mitgliedschaft beim 1. FC Nürnberg]&lt;/ref&gt; und ist damit vor dem [[Post SV Nürnberg]] mit etwas über 19.000 Mitgliedern der größte Verein in Nürnberg, und einer der [[Liste der mitgliederstärksten Sportvereine|20 größten Sportvereine in Deutschland]].<br /> <br /> Bis 1995 war der 1. FC Nürnberg auch ein Sportverein. Seitdem ist die Herren-Fußballabteilung ein eigenständiger Verein unter dem alten Namen 1. FC Nürnberg VfL e.&amp;nbsp;V., der dem '''1. FCN Dachverein e.&amp;nbsp;V.''' angehört. Auch die anderen Vereinsabteilungen wurden selbständige Vereine, die im Dachverein organisiert sind und sich für den Bezug auf den 1. FC Nürnberg neue Vereinsnamen zulegen mussten: [[Box-Club 1. FC Nürnberg]], [[1. FC Nürnberg Frauen- und Mädchenfußball]], [[1. FC Nürnberg Handball 2009]], Schach, Hockey, [[1. FCN Roll- und Eissport]], [[1. FCN Schwimmen]], [[1. FCN Ski]] und [[Tennis-Club 1. FC Nürnberg]]. Zu den erfolgreichsten Mannschaften gehören die [[1. FC Nürnberg Handball 2009|Handballfrauen]] mit zwölf deutschen Meisterschaften, zwei Pokalsiegen und einem Europapokalsieg, die jedoch 2009 insolvent gingen und seither nur noch in der Bayernliga spielen. Am bekanntesten ist jedoch der Fußballverein mit knapp 22.800 Mitgliedern und insbesondere dessen Profimannschaft.&lt;ref name=&quot;mitglieder&quot; /&gt; In der Vergangenheit bestand zudem eine erfolgreiche [[Leichtathletik]]abteilung.<br /> <br /> Mit neun Meisterschaften und drei Pokalsiegen war der ''Club'' sowohl bis 1987 über 64&amp;nbsp;Jahre lang [[Liste der deutschen Fußballmeister|deutscher Rekordmeister]], als auch bis 1969 über 34&amp;nbsp;Jahre lang [[DFB-Pokal|deutscher Rekordpokalsieger]], bevor ihn jeweils der [[FC Bayern München]] ablöste. Seitdem ist der 1. FC Nürnberg als „[[Fahrstuhlmannschaft]]“ bekannt: Es gelingt dem Verein nicht, sich dauerhaft in einer Liga zu etablieren; er stieg wiederholt ab und auf. Nach zuletzt vier Jahren Zweitklassigkeit, spielt der 1. FC Nürnberg seit [[Fußball-Bundesliga 2018/19|2018]] wieder in der [[Fußball-Bundesliga|Bundesliga]]; in deren [[Ewige Tabelle der Fußball-Bundesliga|Ewiger Tabelle]] belegt er Platz 14.<br /> <br /> Die Heimspiele werden im Max-Morlock-Stadion ausgetragen, das 50.000 Zuschauer fasst. Das Trainingsgelände befindet sich rund einen Kilometer vom Stadion entfernt am [[Valznerweiher]] im Nürnberger Stadtteil [[Zerzabelshof]].<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> → ''Ein ausführlicher historischer Überblick findet sich im Artikel [[Geschichte des 1. FC Nürnberg]], eine tabellarische Übersicht unter [[Saisonbilanzen des 1. FC Nürnberg]].''<br /> <br /> === Von der Gründung zum deutschen Spitzenverein ===<br /> {| class=&quot;wikitable float-right&quot; style=&quot;text-align:center;&quot; style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;4&quot; style=&quot;background:#DDDDDD;&quot;| [[Saisonbilanzen des 1. FC Nürnberg#1905|Saisonbilanzen 1905–1918]]<br /> |-<br /> !Saison<br /> !Platz<br /> !Tore<br /> !Punkte<br /> |-<br /> | [[Süddeutsche Fußballmeisterschaft 1905/06#Gau Nordbayern|1905/06]] || 1. Platz || ||<br /> |-<br /> | [[Süddeutsche Fußballmeisterschaft 1906/07#Ostkreis|1906/07]] || 1. Platz || 58:10 || 16:0{{0}}<br /> |-<br /> | [[Süddeutsche Fußballmeisterschaft 1907/08#Ostkreis|1907/08]] || 1. Platz || 37:6{{0}} || 11:1{{0}}<br /> |-<br /> | [[Süddeutsche Fußballmeisterschaft 1908/09#Ostkreis|1908/09]] || 1. Platz || 68:8{{0}} || 15:1{{0}}<br /> |-<br /> | [[Süddeutsche Fußballmeisterschaft 1909/10#Ostkreis|1909/10]] || 1. Platz || 73:8{{0}} || 20:0{{0}}<br /> |-<br /> | [[Süddeutsche Fußballmeisterschaft 1910/11#Ostkreis|1910/11]] || 2. Platz || 90:25 || 30:6{{0}}<br /> |-<br /> | [[Süddeutsche Fußballmeisterschaft 1911/12#Ostkreis|1911/12]] || 4. Platz || 55:35 || 26:14<br /> |-<br /> | [[Süddeutsche Fußballmeisterschaft 1912/13#Ostkreis|1912/13]] || 3. Platz || 48:17 || 18:10<br /> |-<br /> | [[Süddeutsche Fußballmeisterschaft 1913/14#Ostkreis|1913/14]] || 2. Platz || 38:23 || 16:12<br /> |-<br /> | 1914/15 || || ||<br /> |-<br /> | 1915/16 || 1. Platz || 147:7{{0}}{{0}} || 34:0{{0}}<br /> |-<br /> | 1916/17 || 1. Platz || 71:9{{0}} || 22:2{{0}}<br /> |-<br /> | 1917/18 || || ||<br /> |-<br /> | colspan=&quot;5&quot; style=&quot;text-align:left;&quot;| &lt;small&gt;1905/06: Gau Nordbayern&lt;br /&gt;1906/17–1909/10: Bezirksliga&lt;br /&gt;1910/11–1913/14: Ostkreisliga&lt;br /&gt;1914/15: Ostkreismeisterschaft nicht ausgetragen&lt;br /&gt;1915/16: Gau Mittelfranken&lt;br /&gt;1916/17: Bezirksliga&lt;/small&gt;<br /> |}<br /> <br /> [[Datei:fcn1902.jpg|mini|links|Erste Mannschaft aus dem Jahr 1902]]<br /> [[Datei:fcn-fcb1901.jpg|mini|links|[[Fränkisch-Bayerisches Derby|Erstes Fußballwettspiel gegen Bayern München 1901]]]]<br /> Den 1.&amp;nbsp;FC Nürnberg gründeten im Mai 1900 18 Gymnasiasten als [[Rugby]]-Verein. Da hierfür jedoch 30 Spieler notwendig sind, beschloss man im Juni 1901, Fußball künftig nach den Regeln der [[The Football Association|englischen Football Association]] zu spielen. Am 29. September 1901 fand in [[Bamberg]] gegen den [[1. FC 01 Bamberg]] das erste offizielle Spiel gegen einen anderen Fußballverein statt. Nürnberg gewann mit 2:0. Beim ersten Heimspiel auf der ''Deutschherrnwiese'' an der [[Pegnitz (Fluss)|Pegnitz]] war ebenfalls 1901 der 1.&amp;nbsp;FC Bamberg der Gegner, der am 20. Oktober mit 5:1 besiegt wurde. Am 6. November gab es schließlich die erste Niederlage der Vereinsgeschichte. Mit 0:6 war der FCN ohne Chance gegen den [[FC Bayern München]]. Ab diesem Zeitpunkt bemühten sich die Spieler unter Leitung ihres Mitspielers [[Fritz Servas]] aus Berlin um ein regelmäßiges und ernsthaftes Training. Ab 1904 nahm der 1. FC Nürnberg am erstmals organisierten regulären Spielbetrieb innerhalb der Stadt teil und gehörte [[Süddeutsche Fußballmeisterschaft 1905/06|1905/06]] zu den Gründungsmitgliedern der ''Bezirksliga Nordbayern'', die bis 1909 die höchste Spielklasse war.<br /> <br /> Die erste Saison beendete der 1. FC Nürnberg auf dem ersten Platz. [[Süddeutsche Fußballmeisterschaft 1906/07|1906/07]] gewann Nürnberg das Finale um die Ostkreismeisterschaft gegen den [[MTV München 1879]] und war damit erstmals bayerischer Meister. Diesen Erfolg wiederholte der FCN [[Süddeutsche Fußballmeisterschaft 1907/08|1907/08]] und [[Süddeutsche Fußballmeisterschaft 1908/09|1908/09]]. Angesichts der Dominanz in Bayern in diesen Jahren begann man, den 1. FCN nur noch als ''Club'' zu bezeichnen. Zum ganz großen Erfolg in Deutschland reichte es jedoch noch nicht.<br /> <br /> Seit Februar 1908 spielten die Fußballer des FCN in [[Schweinau]] auf einem kleinen Sportplatz an der ''Maiachstraße,'' der eine kleine Holztribüne aufwies und ansonsten von Zuschauerwällen umgeben war. 1910 stellte der Club mit [[Ludwig Philipp (Fußballspieler)|Ludwig „Fips“ Philipp]] seinen ersten [[Deutsche Fußballnationalmannschaft|Nationalspieler]]. Im selben Jahr ordnete der Süddeutsche Fußballverband den Spielbetrieb neu und gründete vier Ligen: Nord (Hessen), West (Pfalz), Süd (das heutige Baden-Württemberg) und Ost (Bayern). Die Nürnberger trafen auf weitere spielstarke Gegner und mussten sich daran gewöhnen, nicht mehr automatisch Erster zu werden. Stattdessen überflügelte Lokalrivale [[SpVgg Greuther Fürth|SpVgg Fürth]] als dreimaliger Ostkreismeister von 1912 bis süddeutsche Fußballmeisterschaft 1914 den FCN. Der Nachbar verfügte über ein modernes Stadion und war mit 3000 Mitgliedern größter Sportverein. Der 1. FC Nürnberg investierte daher in ein Fußballstadion. Am 24. August 1913 eröffnete der Verein im Nürnberger Vorort [[Zerzabelshof]] sein Sportgelände, das später nur noch ''Zabo'' genannt wurde. Das Stadion selbst fasste 8000 Zuschauer.<br /> <br /> Nach dem Ausbruch des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] fanden keine Endrunden mehr um die [[Deutsche Fußballmeisterschaft|deutsche Meisterschaft]] statt. Somit bedeutete die süddeutsche Meisterschaft 1915/16, die der 1. FC Nürnberg gegen den [[FC Pfalz Ludwigshafen]] mit einem 4:1-Sieg errang, den damals höchstmöglichen Titelgewinn. Zum Erringen des „Eisernen Fußballs“ trugen bereits die späteren Meisterspieler [[Gustav Bark]], [[Anton Kugler]], [[Carl Riegel]] und [[Heiner Träg]] bei. Den Erfolg wiederholte das Team zwei Jahre später.<br /> <br /> === Die Goldenen Zwanziger ===<br /> [[Datei:FC Nürnberg as a champion'1927 banner. Heinrich Stuhlfauth photo.jpg|mini|links|Heinrich Stuhlfauth stand bei allen Nürnberger Meisterschaften der 1920er Jahre im Tor.]]<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable float-right&quot; style=&quot;text-align:center;&quot; style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> |- <br /> ! colspan=&quot;4&quot; style=&quot;background:#DDDDDD;&quot;| [[Saisonbilanzen des 1. FC Nürnberg#1918|Saisonbilanzen 1918–1930]]<br /> |-<br /> !Saison<br /> !Platz<br /> !Tore<br /> !Punkte<br /> |-<br /> | 1918/19 || 1. Platz || ||<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe9&quot;<br /> | 1919/20 || 1. Platz || 115:6{{0}}{{0}} || 36:0{{0}}<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe9&quot;<br /> | 1920/21 || 1. Platz || 85:8{{0}} || 35:1{{0}}<br /> |-<br /> | 1921/22 || 1. Platz || 80:8{{0}} || 26:2{{0}}<br /> |-<br /> | 1922/23 || 2. Platz || 39:12 || 22:6{{0}}<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe9&quot;<br /> | 1923/24 || 1. Platz || 27:8{{0}} || 20:8{{0}}<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe9&quot;<br /> | 1924/25 || 1. Platz || 44:13 || 24:4{{0}}<br /> |-<br /> | 1925/26 || 2. Platz || 34:18 || 18:10<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe9&quot;<br /> | 1926/27 || 1. Platz || 64:17 || 33:3{{0}}<br /> |-<br /> | 1927/28 || 1. Platz || 45:9{{0}} || 23:5{{0}}<br /> |-<br /> | 1928/29 || 1. Platz || 51:15 || 24:4{{0}}<br /> |-<br /> | 1929/30 || 2. Platz || 33:14 || 22:6{{0}}<br /> |-<br /> | colspan=&quot;5&quot; style=&quot;text-align:left;&quot;| &lt;small&gt;grün: Gewinn der deutschen Meisterschaft&lt;br /&gt;1918/19–1920/21: Bezirksliga&lt;br /&gt;1921/22: Bezirksliga Gruppe 1&lt;br /&gt;1922/23: Bezirksliga&lt;br /&gt;1923/24–1926/27: Bayernliga&lt;br /&gt;1927/28–1929/30:Bezirksliga&lt;/small&gt;<br /> |}<br /> <br /> Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs gelang dem 1. FC Nürnberg der Start in das erfolgreichste Jahrzehnt seiner Vereinsgeschichte. Auslöser war ein Gastspiel des ungarischen Spitzenvereins [[MTK Budapest FC]] am 22. Juli 1919. In dessen Folge blieben Linksaußen [[Péter Szabó (Fußballspieler)|Péter Szabó]] und Mittelstürmer [[Alfréd Schaffer|Alfréd ''Spezi'' Schaffer]] in Nürnberg. Schaffer übernahm auch das Training und verfeinerte das ohnehin schon gute Nürnberger Fußballspiel mit ungarischer Raffinesse. Der ''Club'' gewann den süddeutschen Pokal 1919 und dominierte mit 115:6 Toren aus 18 Spielen seine Liga nach Belieben. Nach dem Sieg bei der süddeutschen Meisterschaft 1920 zog es Alfred Schaffer weiter. Doch auch ohne Schaffer waren die Nürnberger bei der [[Deutsche Fußballmeisterschaft 1919/20|Endrunde um die deutsche Meisterschaft 1920]] nicht mehr zu bremsen. Ohne Gegentreffer zogen sie ins Finale gegen SpVgg Fürth ein und holten durch Treffer von [[Luitpold Popp]] und Péter Szabó mit einem 2:0 den ersten Meistertitel.<br /> <br /> &lt;div style=&quot;padding:3px 6px; margin:3px 0; background:#EEEEEE; overflow:auto;&quot;&gt;<br /> '''[[1. FC Nürnberg/Namen und Zahlen#Endspiel 1920|Daten zum Endspiel um die deutsche Meisterschaft 1920]]'''&lt;/div&gt;<br /> <br /> Dieser Erfolg konnte im folgenden Jahr wiederholt werden. Der FCN hatte sich noch mit dem Fürther [[Hans Sutor]] verstärkt und eigens für die [[Deutsche Fußballmeisterschaft 1920/21|Endrunde 1921]] mit dem Ungarn [[Izidor Kürschner|Izidor „Dori“ Kürschner]] einen professionellen Trainer angestellt. Ohne Gegentor gelangte der ''Club'' ins Finale gegen [[Vorwärts 90 Berlin]]. Drei Treffer von Luitpold Popp und zwei Treffer von Heiner Träg ergaben in der Summe ein souveränes 5:0 und die Titelverteidigung.<br /> <br /> &lt;div style=&quot;padding:3px 6px; margin:3px 0; background:#EEEEEE; overflow:auto;&quot;&gt;<br /> '''[[1. FC Nürnberg/Namen und Zahlen#Endspiel 1921|Daten zum Endspiel um die deutsche Meisterschaft 1921]]'''&lt;/div&gt;<br /> <br /> 1922 ging der Club als haushoher Favorit in die Endrundenspiele. Im [[1. FC Nürnberg/Namen und Zahlen#Endspiele 1922|Finale um die deutsche Meisterschaft 1922]] fehlten Hans Sutor und der geniale Mittelläufer [[Hans Kalb]] verletzungsbedingt. Letzterer war nicht nur Kapitän, sondern auch Lenker des Spiels, was der Spruch ''„Club ohne Kalb&amp;nbsp;– halb!“'' ausdrückte. Nach über 180&amp;nbsp;Minuten stand es gegen den [[Hamburger SV]] nur 2:2. Das Spiel wurde abgebrochen und am 6. August wiederholt. Als die Nürnberger durch zwei Platzverweise gegen [[Willy Böß]] und [[Heiner Träg]] sowie Verletzungen von [[Anton Kugler]] und [[Luitpold Popp]] nur noch mit sieben Spielern auf dem Feld standen, wurde auch dieses Finalspiel nach 105&amp;nbsp;Minuten beim Stande von 1:1 abgebrochen. Später wurde der HSV zum Meister erklärt, verzichtete jedoch offiziell auf den Titel.<br /> <br /> [[Datei:Bundesarchiv Bild 102-00461, Deutsche Fußballmeisterschaft Nürnberg - Hamburg.jpg|mini|links|Meisterschaftsendspiel 1924]]<br /> Der HSV holte sich 1923 den Titel, die [[Deutsche Fußballmeisterschaft 1923/24|Endrunde 1924]] führte schließlich zur Neuauflage des endlosen Endspiels von 1922. Der ''Club'' hatte sich inzwischen mit dem Ex-Fürther [[Hans Schmidt (Fußballspieler, 1893)|Hans „Bumbes“ Schmidt]] in der Abwehr und [[Georg Hochgesang]] als neuen Stürmer verstärkt. Das Finale gegen den HSV gewann der ''Club'' glatt mit 2:0. In der Endrunde brillierte die Mannschaft derart, dass die Fachzeitschrift ''Fußball'' urteilte: „Wohl noch nie hat ein Teilnehmer der Endrunde verdienter gewonnen, als … der 1. FCN.“&lt;ref name=&quot;fib&quot;&gt;Christoph Bausenwein, Bernd Siegler, Herbert Liedel: ''Franken am Ball. Geschichte und Geschichten eines Fußballjahrhunderts.'' Würzburg 2003, ISBN 3-429-02462-5.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> &lt;div style=&quot;padding:3px 6px; margin:3px 0; background:#EEEEEE; overflow:auto;&quot;&gt;<br /> '''[[1. FC Nürnberg/Namen und Zahlen#Endspiel 1924|Daten zum Endspiel um die deutsche Meisterschaft 1924]]'''&lt;/div&gt;<br /> <br /> Auf internationaler Ebene dominierten die Spieler des 1. FCN und der SpVgg Fürth in diesem Jahr die deutsche Nationalelf. Sowohl beim in Nürnberg ausgetragenen Spiel gegen Österreich am 13. Januar (4:3-Sieg) als auch beim Auswärtsspiel gegen die Niederlande am 21. April in [[Amsterdam]] (1:0-Sieg) bestand diese nur aus Spielern der SpVgg und des ''Club.'' Angesichts der Fürther Konkurrenz war eine erneute Titelverteidigung kein Selbstläufer. Dennoch setzte man sich in der Liga erneut durch, wurde aber bei der Endrunde um die süddeutsche Meisterschaft nur Zweiter hinter dem [[VfR Mannheim]]. Doch in der [[Deutsche Fußballmeisterschaft 1924/25|Endrunde 1925]] setzte sich der ''Club'' gegen alle Gegner durch und schlug schließlich im Finale auch den [[FSV Frankfurt]]. Die Nürnberger waren mit dieser vierten Meisterschaft alleiniger Rekordmeister vor dem [[VfB Leipzig (1893)|VfB Leipzig]].<br /> <br /> &lt;div style=&quot;padding:3px 6px; margin:3px 0; background:#EEEEEE; overflow:auto;&quot;&gt;<br /> '''[[1. FC Nürnberg/Namen und Zahlen#Endspiel 1925|Daten zum Endspiel um die deutsche Meisterschaft 1925]]'''&lt;/div&gt;<br /> <br /> Die erfolgreiche Clubelf kam in eine Phase des Umbruchs. Einige Meisterspieler wie [[Carl Riegel]], und Hans Sutor beendeten in der Folge ihre Karriere oder hatten, wie [[Wolfgang Strobel (Fußballspieler)|Wolfgang Strobel]] und Anton Kugler, den Zenit überschritten. 1926 verpasste der 1. FC Nürnberg die Endrunde. Der Verein zog aus dem enttäuschenden Abschneiden die Konsequenzen und verpflichtete im Sommer 1926 mit dem Engländer [[Fred Spiksley|Fred „Spiegelei“ Spiksley]] einen professionellen Trainer. Dieser integrierte erfolgreich Nachwuchsspieler wie Rechtsaußen [[Baptist Reinmann]] und Mittelstürmer [[Josef Schmitt (Fußballspieler)|Seppl Schmitt]] sowie die ehemaligen Reservespieler [[Georg Winter (Fußballspieler)|Georg Winter]] und [[Emil Köpplinger]] in der ersten Elf. Die Ostkreisliga gewann das neu formierte Team ebenso souverän wie die süddeutsche Meisterschaft und in der [[Deutsche Fußballmeisterschaft 1926/27|Endrunde um die deutsche Meisterschaft 1927]] konnten weder der Hamburger SV noch 1860 München den Einzug ins Finale gegen den Berliner Verein [[Hertha BSC]] verhindern, das der ''Club'' mit 2:0 gewann.<br /> <br /> &lt;div style=&quot;padding:3px 6px; margin:3px 0; background:#EEEEEE; overflow:auto;&quot;&gt;<br /> '''[[1. FC Nürnberg/Namen und Zahlen#Endspiel 1927|Daten zum Endspiel um die deutsche Meisterschaft 1927]]'''&lt;/div&gt;<br /> <br /> Das Karriereende von Träg nach dem Gewinn der Meisterschaft läutete das langsame Ende der Goldenen Zwanziger für den FCN ein. [[Deutsche Fußballmeisterschaft 1927/28|1928]] wurde der FC Bayern München Ostkreis- und süddeutscher Meister. Den Wechsel von [[Georg Hochgesang]] zur [[Fortuna Düsseldorf]] konnte die Elf nach der Schwächephase 1928 zwar kompensieren, doch mit den alternden Größen wie Torwartlegende Stuhlfauth, Kapitän Kalb oder Verteidiger Popp reichte es bei der [[Deutsche Fußballmeisterschaft 1928/29|1929er Endrunde]] nur zum Halbfinale, das gegen Hertha BSC verloren ging. Das in Nürnberg ausgetragene Finale gewannen dann ausgerechnet die Nachbarn aus Fürth. [[Deutsche Fußballmeisterschaft 1929/30|1929/30]] war dann erneut gegen die Berliner Hertha im Halbfinale Endstation (3:6).<br /> <br /> Die 1920er Jahre sind bis heute die erfolgreichste Epoche in der Clubgeschichte. Fünf der neun Meisterschaften konnten in dieser Zeit errungen werden. Nur die Nachbarn von der SpVgg Fürth und der Hamburger SV im Norden konnten erfolgreich mit dem ''Club'' im Ringen um die deutsche Meisterschaft konkurrieren. Phasenweise stellte Nürnberg die halbe deutsche Nationalmannschaft, die mit Torwart Heiner Stuhlfauth und Kapitän Hans Kalb zwei ihrer wichtigsten Stützen beim FCN hatte. Die Spielkultur des FCN war unter anderem eine Motivation, weshalb Fußballpionier [[Walther Bensemann]] die Redaktion seines Fußballmagazins [[Kicker-Sportmagazin|kicker]] nach Nürnberg verlegte, wo er freundschaftliche Kontakte zu zahlreichen Clubgrößen pflegte. Das erwähnte Aus gegen Hertha BSC 1930 kommentierte Bensemann: „Ich fürchte, daß den sieben fetten Jahren, sieben magere folgen werden.“&lt;ref name=&quot;fcn&quot;&gt;Christoph Bausenwein, Harald Kaiser, Bernd Siegler: ''1. FC Nürnberg. Die Legende vom Club.'' Verlag Die Werkstatt, Göttingen 1996, ISBN 3-89533-163-5.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Die 1930er Jahre und der Zweite Weltkrieg ===<br /> {| class=&quot;wikitable float-right&quot; style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> |- style=&quot;background:#DDDDDD&quot;<br /> ! colspan=&quot;4&quot;| [[Saisonbilanzen des 1. FC Nürnberg#1930|Saisonbilanzen 1930–1945]]<br /> |- style=&quot;background:#DDDDDD&quot;<br /> !Saison<br /> !Platz<br /> !Tore<br /> !Punkte<br /> |-<br /> | 1930/31 || 2. Platz || 50:14 || 20:8{{0}}<br /> |-<br /> | 1931/32 || 1. Platz || 56:17 || 30:6{{0}}<br /> |-<br /> | 1932/33 || 1. Platz || 68:19 || 35:1{{0}}<br /> |-<br /> | [[Gauliga Bayern 1933/34|1933/34]] || 1. Platz || 61:26 || 34:10<br /> |- style=&quot;background:#B0E2FF&quot;<br /> | [[Gauliga Bayern 1934/35|1934/35]] || 2. Platz || 43:26 || 25:15<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe9&quot;<br /> | [[Gauliga Bayern 1935/36|1935/36]] || 1. Platz || 36:12 || 31:5{{0}}<br /> |-<br /> | [[Gauliga Bayern 1936/37|1936/37]] || 1. Platz || 47:16 || 27:9{{0}}<br /> |-<br /> | [[Gauliga Bayern 1937/38|1937/38]] || 1. Platz || 35:16 || 27:9{{0}}<br /> |-<br /> | [[Gauliga Bayern 1938/39|1938/39]] || 5. Platz || 28:33 || 20:16<br /> |- style=&quot;background:#B0E2FF&quot;<br /> | [[Gauliga Bayern 1939/40|1939/40]] || 1. Platz || 56:13 || 29:7{{0}}<br /> |-<br /> | [[Gauliga Bayern 1940/41|1940/41]] || 2. Platz || 52:24 || 31:13<br /> |-<br /> | [[Gauliga Bayern 1941/42|1941/42]] || 4. Platz || 64:33 || 29:15<br /> |-<br /> | [[Gauliga Nordbayern 1942/43|1942/43]] || 1. Platz || 125:17{{0}} || 40:0{{0}}<br /> |-<br /> | [[Gauliga Nordbayern 1943/44|1943/44]] || 1. Platz || 85:23 || 28:8{{0}}<br /> |-<br /> | [[Gauliga Bayern 1944/45#Mittelfranken (abgebrochen)|1944/45]] || 2. Platz || ||<br /> |-<br /> | colspan=&quot;5&quot; style=&quot;text-align:left;&quot;| &lt;small&gt;grün: Gewinn der deutschen Meisterschaft&lt;br /&gt;blau unterlegt: Tschammerpokalsieg (das Finale&lt;br /&gt;1935 lag zeitlich bereits in der&lt;br /&gt;Gauligasaison 1935/36)&lt;br /&gt;1930/31–1932/33: Bezirksliga&lt;br /&gt;1933/34–1941/42: Gauliga Bayern&lt;br /&gt;1942/43–1943/44: Gauliga Nordbayern&lt;br /&gt;1944/45: Gauliga Bayern/Mittelfranken; Saison nicht beendet&lt;/small&gt;<br /> |}<br /> <br /> Walther Bensemanns Prophezeiung trat zunächst ein. Erst [[Deutsche Fußballmeisterschaft 1931/32|1932]] gelang wieder eine Endrundenteilnahme, doch war im Halbfinale gegen den FC Bayern München Schluss. Ein Jahr später kam das Aus für den Rekordmeister bereits in der Endrunde um die süddeutsche Meisterschaft. Weitaus wichtiger als diese sportliche Schwächephase des 1. FCN waren die politischen Entwicklungen. Die Stadt Nürnberg spielte beim Aufstieg der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] unter [[Adolf Hitler]] eine zentrale Rolle. Ab 1927 veranstalteten die Nationalsozialisten dort ihre [[Reichsparteitage]], zugleich erschien dort das nationalsozialistische Blatt [[Der Stürmer]]. Selbiges hetzte nach dem Halbfinalaus des ''Club'' von 1932 gegen dessen jüdischen Trainer [[Jenő Konrád]]: „Klub! Besinn Dich und wache auf. Gib Deinem Trainer eine Fahrkarte nach Jerusalem!“ Konrad floh daraufhin mit seiner Familie noch vor der Machtübernahme nach [[Wien]]. Vizepräsident Karl Müller bedauerte im Herbst 1932 noch Konrad als „untadeligen Menschen, dem bitteres Unrecht angetan worden ist.“ Wenige Monate später, nämlich bereits am 27. April 1933 und damit einige Monate vor der offiziellen Gleichschaltung der Vereine im Juli 1933, beschloss der Verein, mit Wirkung zum 1. Mai alle ihm angehörigen jüdischen Mitglieder auszuschließen, siehe auch [[Stuttgarter Erklärung (1933)]]. Der zweite Vorsitzende Karl Müller, ab Mai 1935 auch neuer Präsident, sorgte für die Umsetzung des Beschlusses, der keine Spieler der ersten Mannschaft betraf.&lt;ref name=&quot;fcn&quot; /&gt;<br /> <br /> Der neue Reichssportführer [[Hans von Tschammer und Osten]] ordnete eine Neuordnung des Ligensystems an. Die Saison [[Deutsche Fußballmeisterschaft 1933/34|1933/34]] begann landesweit mit 16 Gauligen. Für die bayerischen Vereine bedeutete dies quasi eine Rückkehr zur 1927 abgeschafften Ostkreisliga. Zwar war dieser Beschluss politisch motiviert, er bedeutete jedoch aus sportlicher Sicht eine Verbesserung, da sich gleichwertigere Vereine in den Ligenspielen gegenüberstanden. Für die Fußballer des 1. FCN bedeutete dies aus sportlicher Sicht den Auftakt für vier hervorragende Jahre. Unter dem alten Lehrmeister Alfréd Schaffer als Trainer gelang der Aufbau einer neuen erfolgreichen Mannschaft, der mit Stürmer Seppl Schmitt und Verteidiger Luitpold Popp nur noch zwei Meister des Jahres 1927 angehörten. Insbesondere im Tor hatte [[Georg Köhl]] den großen Heiner Stuhlfauth ebenso erfolgreich abgelöst wie [[Heinz Carolin]] auf der Mittelläuferposition Hans Kalb. Hinzu kamen Verteidiger [[Willi Billmann]], die Mittelfeldspieler [[Richard Oehm]] und [[Hans Uebelein]] sowie im Angriff [[Karl Gußner]], [[Georg Friedel]] und [[Max Eiberger]]. Der FCN zog ins [[1. FC Nürnberg/Namen und Zahlen#Endspiel 1934|Finale um die deutsche Meisterschaft]] gegen den [[FC Schalke 04]] ein. Das 2:1 für Schalke bedeutete die erste DM-Endspielniederlage in der Geschichte des ''Club''.<br /> <br /> Bereits im folgenden Jahr konnte sich der ''Club'' in einem neuen Wettbewerb revanchieren. Die Premiere des neuen Vereinspokals, des sogenannten [[DFB-Pokal|Tschammer-Pokal]], gewann der FCN im Finale gegen den FC Schalke 04. Treffer von Eiberger und „Schalke-Schreck“ Friedel brachten einen 2:0-Erfolg. Damit war der erste große Titel seit 1927 eingefahren und der deutsche Meister von 1934 und 1935 besiegt.<br /> <br /> &lt;div style=&quot;padding:3px 6px; margin:3px 0; background:#EEEEEE; overflow:auto;&quot;&gt;<br /> '''[[1. FC Nürnberg/Namen und Zahlen#Endspiel 1935|Daten zum Endspiel um den Tschammerpokal 1935]]'''&lt;/div&gt;<br /> <br /> Das Pokalendspiel 1935 fand bereits mitten in der Saison [[Deutsche Fußballmeisterschaft 1935/36|1935/36]] statt. So dauerte es nur 7 ½ Monate, bis die Mannschaft nach dem 1935er Pokalsieg auch das Meisterschaftsendspiel 1936 gegen Fortuna Düsseldorf mit 2:1 nach Verlängerung gewann. Aus den goldenen Zwanzigern war nur noch Seppl Schmitt als Spieler der Meistermannschaft von 1927 verblieben.<br /> <br /> &lt;div style=&quot;padding:3px 6px; margin:3px 0; background:#EEEEEE; overflow:auto;&quot;&gt;<br /> '''[[1. FC Nürnberg/Namen und Zahlen#Endspiel 1936|Daten zum Endspiel um die deutsche Meisterschaft 1936]]'''&lt;/div&gt;<br /> <br /> Im Herbst 1936 übernahm [[György Orth|Gyuri Orth]] das Training. Unter seiner Anleitung zog der ''Club'' erneut ins [[1. FC Nürnberg/Namen und Zahlen#Endspiel 1937|Finale um die deutsche Meisterschaft 1937]] ein. Gegen die vom ehemaligen Club-Meisterspieler Hans „Bumbes“ Schmidt trainierten Schalker hatte der ''Club'' kaum Chancen und verlor am Ende verdient mit 0:2. Auf dieses verlorene Endspiel folgten für die verwöhnten Nürnberger wieder schlechtere Zeiten. Bei der [[Deutsche Fußballmeisterschaft 1937/38|DM-Endrunde 1938]] war nach den Gruppenspielen Endstation, und in der Saison [[Deutsche Fußballmeisterschaft 1938/39|1938/39]] landete der FCN in der Gauliga nur auf dem fünften Tabellenplatz.<br /> <br /> Der neue Trainer [[Alv Riemke]] organisierte erfolgreich einen erneuten Umbruch. Junge Spieler wie [[Alfred Pfänder]] im Sturm oder [[Wilhelm Sold]] als Mittelläufer rückten nach. Im Tschammer-Pokal, dessen 1939er Runde kriegsbedingt ins Jahr 1940 verlängert wurde, lief es für den ''Club'' sehr erfolgreich. Geführt vom überragenden Mittelläufer Sold gewann der 1. FC Nürnberg das im April 1940 ausgetragene Finale des [[Tschammerpokal 1939|1939er Pokals]] gegen den [[SV Waldhof Mannheim]] mit 2:0.<br /> <br /> &lt;div style=&quot;padding:3px 6px; margin:3px 0; background:#EEEEEE; overflow:auto;&quot;&gt;<br /> '''[[1. FC Nürnberg/Namen und Zahlen#Endspiel 1939|Daten zum Endspiel um den Tschammerpokal 1939]]'''&lt;/div&gt;<br /> <br /> Sechs Monate später stand der ''Club'' erneut im Pokalfinale, jedoch an entscheidender Stelle verändert. Mittelläufer Sold war nach Saarbrücken gewechselt, seinen Platz nahm George Kennemann ein. Das ausgeglichene [[1. FC Nürnberg/Namen und Zahlen#Endspiel 1940|Endspiel der Pokalrunde 1940]] gegen den [[Dresdner SC]] unter Regie von [[Helmut Schön]] verlor der ''Club'' in der Verlängerung. Für die Nürnberger sollte dies das letzte Finalspiel für die nächsten acht Jahre sein.<br /> <br /> Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] wurde der reguläre Spielbetrieb zwar weiter durchgeführt, angesichts der zahlreichen Soldaten in den Mannschaften fand dieser jedoch immer häufiger unter irregulären Bedingungen statt. Zwar war Hans „Bumbes“ Schmidt, der wieder das Training leitete, relativ erfolgreich in seinen Bemühungen, nicht nur die Club-Spieler immer wieder für Spiele von der Armee loszueisen, sondern gute Spieler aus ganz Deutschland nach Nürnberg zu locken. Dennoch blieben größere Erfolge aus, und das Zuschauerinteresse ging zurück. Dazu trug die Teilung der Gauliga Bayern in eine Nord- und eine Südgruppe ihr Übriges bei. Der letzte Höhepunkt vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs war das Erreichen des Halbfinales bei der [[Deutsche Fußballmeisterschaft 1943/44|Endrunde um die deutsche Meisterschaft 1944]]. Wie 1940 beim Pokalfinale war der Dresdner SC Endstation. Zu diesem Zeitpunkt beklagte der Verein mit Alfred Pfänder, der bei [[Wolgograd|Stalingrad]] vermisst wurde, und Stammtorwart Georg Köhl, bereits zwei gefallene Stammspieler. Die Saison 1944/45 wurde nicht mehr zu Ende gespielt. Das Stadion und Vereinsgelände in [[Zerzabelshof]] waren längst bei einem Bombenangriff zerstört worden, als mit dem 149. Derby gegen die SpVgg Fürth am 2. Februar 1945 das letzte Spiel vor Kriegsende ausgetragen wurde.<br /> <br /> Bei einer Veranstaltung am 22. Januar 2013 wurden im Beisein der Tochter von Jenö Konrad symbolisch alle Vereinsausschlüsse nach dem 1933 erlassenen NS-„[[Arierparagraf]]en“ annulliert. Manager Martin Bader, der die Veranstaltung eröffnete, verlieh Jenö Konrad post mortem die Ehrenmitgliedschaft und nahm den Aufnahmeantrag von Tochter Evelyn entgegen.&lt;ref&gt;{{Cite web | author = Christoph Ruf | title = »… sonst gehst du am Jud zu Grunde« | url = http://www.neues-deutschland.de/artikel/810770.sonst-gehst-du-am-jud-zu-grunde.html | publisher = neues-deutschland.de | date = 2013-01-24 | accessdate = 2013-02-20}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Die Nummer eins in der Oberliga Süd ===<br /> {| class=&quot;wikitable float-right&quot; style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> |- style=&quot;background:#DDDDDD&quot;<br /> ! colspan=&quot;4&quot;| [[Saisonbilanzen des 1. FC Nürnberg#1945|Saisonbilanzen 1945–1963]]<br /> |- style=&quot;background:#DDDDDD&quot;<br /> !Saison<br /> !Platz<br /> !Tore<br /> !Punkte<br /> |-<br /> | [[Fußball-Oberliga 1945/46#Süd|1945/46]] || 2. Platz || 86:44 || 45:15<br /> |-<br /> | [[Fußball-Oberliga 1946/47#Süd|1946/47]] || 1. Platz || 108:31{{0}} || 62:14<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe9&quot;<br /> | [[Fußball-Oberliga 1947/48#Süd|1947/48]] || 1. Platz || 88:37 || 60:16<br /> |-<br /> | [[Fußball-Oberliga 1948/49#Süd|1948/49]] || 11. Platz || 49:55 || 27:33<br /> |-<br /> | [[Fußball-Oberliga 1949/50#Süd|1949/50]] || 8. Platz || 52:40 || 31:29<br /> |-<br /> | [[Fußball-Oberliga 1950/51#Süd|1950/51]] || 1. Platz || 93:46 || 47:21<br /> |-<br /> | [[Fußball-Oberliga 1951/52#Süd|1951/52]] || 2. Platz || 72:33 || 43:17<br /> |-<br /> | [[Fußball-Oberliga 1952/53#Süd|1952/53]] || 9. Platz || 67:61 || 29:31<br /> |-<br /> | [[Fußball-Oberliga 1953/54#Süd|1953/54]] || 4. Platz || 71:44 || 38:22<br /> |-<br /> | [[Fußball-Oberliga 1954/55#Süd|1954/55]] || 9. Platz || 64:51 || 29:31<br /> |-<br /> | [[Fußball-Oberliga 1955/56#Süd|1955/56]] || 7. Platz || 42:41 || 31:29<br /> |-<br /> | [[Fußball-Oberliga 1956/57#Süd|1956/57]] || 1. Platz || 76:33 || 47:13<br /> |-<br /> | [[Fußball-Oberliga 1957/58#Süd|1957/58]] || 2. Platz || 74:45 || 41:19<br /> |-<br /> | [[Fußball-Oberliga 1958/59#Süd|1958/59]] || 3. Platz || 80:38 || 43:17<br /> |-<br /> | [[Fußball-Oberliga 1959/60#Süd|1959/60]] || 6. Platz || 73:54 || 34:26<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe9&quot;<br /> | [[Fußball-Oberliga 1960/61#Süd|1960/61]] || 1. Platz || 96:30 || 48:12<br /> |- style=&quot;background:#B0E2FF&quot;<br /> | [[Fußball-Oberliga 1961/62#Süd|1961/62]] || 1. Platz || 70:30 || 43:17<br /> |-<br /> | [[Fußball-Oberliga 1962/63#Süd|1962/63]] || 2. Platz || 87:41 || 41:19<br /> |-<br /> | colspan=&quot;5&quot; style=&quot;text-align:left;&quot;| &lt;small&gt;grün: Gewinn der deutschen Meisterschaft&lt;/small&gt;&lt;br /&gt;&lt;small&gt;blau unterlegt: DFB-Pokalsieg&lt;/small&gt;<br /> |}<br /> <br /> In den Jahren zwischen dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Gründung der Bundesliga 1963 gehörte der 1. FC Nürnberg ununterbrochen der damaligen Spitzenklasse, der insgesamt fünfgleisigen Oberliga, in der Süd-Staffel an. Mit der bereits 1945 ins Leben gerufenen [[Fußball-Oberliga Süd|Oberliga Süd]] gelang erstmals ein überregionaler Zusammenschluss der süddeutschen Spitzenvereine aus Bayern, Württemberg-Baden und Hessen. Der 1. FC Nürnberg rangiert in der ewigen Tabelle der Oberliga Süd auf Platz 1, wurde 1947 und 1948 als Meister der Liga auch gleichzeitig [[Zonenmeisterschaft|Amerikanischer Zonenmeister]]. Dennoch gelang es dem ''Club'' in diesen Jahren nicht, an die glorreichen Zeiten der 1920er anzuknüpfen. Zwischen der [[Deutsche Fußballmeisterschaft 1947/48|ersten Nachkriegsmeisterschaft 1948]] und dem nächsten [[Deutsche Fußballmeisterschaft 1960/61|Titelgewinn 1961]] liegen relativ magere Jahre in den 1950ern. Selbst ein [[Max Morlock]] in den eigenen Reihen, damals einer der besten Angreifer Deutschlands, und eine sehr kontinuierliche Trainerarbeit waren keine Garanten für den automatischen Erfolg. [[Franz Binder (Fußballspieler)|Franz „Bimbo“ Binder]] hatte allein von 1955 bis 1960 das Traineramt inne. Nürnberg setzte überwiegend auf Spieler aus Franken. Bei der Meisterschaft 1948 stammten mit Ausnahme von Torhüter [[Eduard Schaffer|Eduard „Edi“ Schaffer]] alle Spieler aus Franken.<br /> <br /> &lt;div style=&quot;padding:3px 6px; margin:3px 0; background:#EEEEEE; overflow:auto;&quot;&gt;<br /> '''[[1. FC Nürnberg/Namen und Zahlen#Endspiel 1948|Daten zum Endspiel um die bundesdeutsche Meisterschaft 1948]]'''&lt;/div&gt;<br /> <br /> Und auch 1961 stammten die meisten Spieler, auf die Binders Nachfolger [[Herbert Widmayer]] setzte, aus der eigenen Jugend: Zu nennen sind [[Stefan Reisch|Stefan „Steff“ Reisch]], [[Kurt Haseneder]], [[Karl-Heinz Ferschl]], [[Horst Leupold]] und [[Heinz Strehl]] sowie natürlich Senior Morlock als waschechter Nürnberger.<br /> <br /> &lt;div style=&quot;padding:3px 6px; margin:3px 0; background:#EEEEEE; overflow:auto;&quot;&gt;<br /> '''[[1. FC Nürnberg/Namen und Zahlen#Endspiel 1961|Daten zum Endspiel um die bundesdeutsche Meisterschaft 1961]]'''&lt;/div&gt;<br /> <br /> Die junge Nürnberger Mannschaft sorgte auch bei der erstmaligen Teilnahme am [[UEFA Champions League|Europapokal der Landesmeister]] für Aufsehen. Im Viertelfinale scheiterte das Team zwar an [[Benfica Lissabon]] um Starspieler [[Eusébio]], der 3:1-Hinspielsieg gilt allerdings bis heute als einer der Höhepunkte der Clubgeschichte. Im Rückspiel ging das Team jedoch mit 0:6 unter. Die Meisterschaft konnte die Club-Elf im [[1. FC Nürnberg/Namen und Zahlen#Endspiel 1962|Finale 1962]] gegen den [[1. FC Köln]] nicht verteidigen. Doch bereits drei Monate später gewann die Mannschaft den [[DFB-Pokal 1961/62]] gegen die Fortuna aus Düsseldorf.<br /> <br /> &lt;div style=&quot;padding:3px 6px; margin:3px 0; background:#EEEEEE; overflow:auto;&quot;&gt;<br /> '''[[1. FC Nürnberg/Namen und Zahlen#Endspiel 1962 2|Daten zum Endspiel um den DFB-Pokal 1962]]'''&lt;/div&gt;<br /> <br /> Die Qualifikation für die neu gegründete Bundesliga schaffte der 1. FC Nürnberg souverän. 1963 endete für den 1. FC Nürnberg die Zeit in der Oberliga Süd. In den 18 Jahren ihres Bestehens sammelte der Club insgesamt 739:381 Punkte und erzielte 1348:754 Tore. Damit führt er die ewige Tabelle der Liga an.&lt;ref name=&quot;fib&quot; /&gt;<br /> {{Absatz}}<br /> <br /> === Von der Bundesligagründung bis zum ersten Abstieg ===<br /> {| class=&quot;wikitable float-right&quot; style=&quot;text-align:center;&quot; style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;6&quot; style=&quot;background:#DDDDDD;&quot;| [[Saisonbilanzen des 1. FC Nürnberg#1963|Saisonbilanzen 1963–1969]]<br /> |-<br /> ! Saison<br /> ! Platz<br /> ! Tore<br /> ! Punkte<br /> ! Zuschauer&lt;ref name=&quot;Zuschauerzahlen&quot;&gt;bis 2001: {{BibISBN|3897841479|Seite=349f.|Kommentar=1. FC Nürnberg}}; ab 2001 die jeweiligen Saisonausgaben von ''Finale. Die große Bundesliga-Bilanz.'' kicker Sportmagazin Sonderheft.&lt;/ref&gt;<br /> ! BL-Kader<br /> |-<br /> | [[Fußball-Bundesliga 1963/64|1963/64]] || 9. Platz || 45:56 || 29:31 || 24.924 || [[Mannschaftskader der deutschen Fußball-Bundesliga 1963/64#1. FC Nürnberg|BL-Kader]]<br /> |-<br /> | [[Fußball-Bundesliga 1964/65|1964/65]] || 6. Platz || 44:38 || 32:28 || 27.482 || [[Mannschaftskader der deutschen Fußball-Bundesliga 1964/65#1. FC Nürnberg|BL-Kader]]<br /> |-<br /> | [[Fußball-Bundesliga 1965/66|1965/66]] || 6. Platz || 54:43 || 39:29 || 25.085 || [[Mannschaftskader der deutschen Fußball-Bundesliga 1965/66#1. FC Nürnberg|BL-Kader]] <br /> |-<br /> | [[Fußball-Bundesliga 1966/67|1966/67]] || 10. Platz || 43:50 || 34:34 || 23.519 || [[Mannschaftskader der deutschen Fußball-Bundesliga 1966/67#1. FC Nürnberg|BL-Kader]]<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe9&quot;<br /> | [[Fußball-Bundesliga 1967/68|1967/68]] || 1. Platz || 71:37 || 47:21 || 37.233 || [[Mannschaftskader der deutschen Fußball-Bundesliga 1967/68#1. FC Nürnberg|BL-Kader]]<br /> |-<br /> | [[Fußball-Bundesliga 1968/69|1968/69]] || 17. Platz || 45:55 || 29:39 || 25.844 || [[Mannschaftskader der deutschen Fußball-Bundesliga 1968/69#1. FC Nürnberg|BL-Kader]]<br /> |-<br /> | colspan=&quot;6&quot; style=&quot;text-align:left;&quot;| &lt;small&gt;grün: Gewinn der deutschen Meisterschaft&lt;/small&gt;<br /> |}<br /> <br /> Die Vereinsführung des 1. FC Nürnberg stand der Gründung der Bundesliga und der Einführung des Profitums skeptisch gegenüber. „Zur Struktur unserer Vereine passt das Profitum so wenig wie zum Journalismus das Pferdestehlen“, lautete ein Kommentar aus dem Vorstand.&lt;ref name=&quot;fib&quot; /&gt; Dennoch hoffte man in Nürnberg nach den unmittelbar zuvor errungenen Erfolgen, eine gute Rolle in der Liga zu spielen. Die ersten vier Spielzeiten Bundesliga verliefen für den ''Club'' wenig erfolgreich. Zwei sechste Plätze waren die besten Ergebnisse, die die Mannschaft holte. Immerhin brachten diese die Qualifikation für den [[Messepokal]], den Vorläufer des [[UEFA-Pokal]]s. Doch der ''Club'' schied jeweils in der 1. Runde aus. Der 1. FCN verzeichnet auch die erste Trainerentlassung der Bundesligageschichte, als Widmayer 1963 gehen musste.<br /> <br /> Mit dem Verkauf des vereinseigenen Stadions in Zerzabelshof finanzierte die Vereinsführung den Aufbau eines modernen Trainingsgeländes am Valznerweiher in unmittelbarer Nähe zur neuen Spielstätte, dem schon 1928 erbauten [[Max-Morlock-Stadion|Städtischen Stadion]]. Damit sorgte der Verein für langfristig professionelle Trainingsbedingungen. Zugleich zeigte sich, dass die Meisterspieler von 1961 alleine kein Garant für einen Erfolg in der Bundesliga waren. Zudem hatte die große Integrationsfigur Max Morlock 1964 seine Karriere beendet. Es fehlte zunächst eine Führungspersönlichkeit. Nach einigen Transfers wie den Verpflichtungen von [[Georg Volkert]] und vor allem [[Franz Brungs]], [[Zvezdan Čebinac]] und [[August Starek]] gelang [[Fußball-Bundesliga 1967/68|1968]] unter Trainer [[Max Merkel]] die bisher einzige Meisterschaft in der Bundesliga. Diese war auch ein Ergebnis mannschaftlicher Geschlossenheit und eines eingespielten Teams. Lediglich fünfzehn Spieler kamen in dieser Saison für den ''Club'' in der Bundesliga zum Einsatz. Zugleich war diese Meisterschaft bis zum Pokalsieg 2007 der letzte Titelgewinn des 1. FC Nürnberg im Fußball.<br /> <br /> 1968 gab es auch einen internationalen Erfolg, als der 1. FC Nürnberg (zusammen mit 13 weiteren Mannschaften) den [[Intertoto-Cup 1968|Intertoto-Cup]] gewann. In einer Gruppe mit dem [[RSC Anderlecht]] und [[Inter Mailand]] gewann der ''Club'' bis auf ein Unentschieden gegen die Belgier alle Spiele. Das damalige Turnier glich jedoch eher einer Testspielreihe als einem Europapokal.<br /> <br /> In der folgenden Saison stieg der ''Club'' als Titelverteidiger aus der Bundesliga ab, was bis heute einmalig in der Bundesliga ist. Die Schuld wird meist bei Max Merkels großem Spielerumbruch ausgemacht, der vor der Saison [[Fußball-Bundesliga 1968/69|1968/69]] zehn Spieler, darunter Meisterspieler wie Ferschl, Starek und Torjäger Brungs abgab. Mit den Neuverpflichtungen hatte Merkel den ''Club'' für den Europapokal konkurrenzfähig machen wollen. Stattdessen schied der FCN in der 1. Runde des [[Europapokal der Landesmeister 1968/69|Europapokals]] aus. Weitere Ursachen waren eine beispiellose Leistungsdichte im Verlauf der Saison 1968/69. Nürnberg als Absteiger landete nur neun Punkte hinter Vizemeister Aachen. Jedoch behauptet Verteidiger [[Ferdinand Wenauer|Wenauer]] unbewiesen, dass Torhüter Rynio am vorletzten Spieltag beim 2:2 gegen die ebenfalls abstiegsbedrohten Dortmunder bestochen war: {{Zitat|Bekannt ist, dass Borussia Dortmund unseren Torhüter Jürgen Rynio eingekauft hat, der im Schicksalsspiel, dem 2:2 gegen Dortmund, zumindest einen vermutlich haltbaren Treffer passieren ließ.|Autor=Ferdinand Wenauer|ref=&lt;ref name=&quot;fib&quot; /&gt;}} Desaströs war der Abstieg nicht nur aus sportlicher, sondern auch aus finanzieller Sicht. Denn mit dem Bau des am 31. Oktober 1968 eingeweihten Trainingsgeländes hatte sich der Verein in der Hoffnung auf lukrative Einnahmen in Bundesliga und Europapokal verschuldet. Der 1. FC Nürnberg ging mit den modernsten Trainingsanlagen Europas in die Zweitklassigkeit, für sportliche Verstärkungen fehlten jedoch Finanzmittel.<br /> <br /> === Neun Jahre in der Zweitklassigkeit ===<br /> {| class=&quot;wikitable float-right&quot; style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> |- style=&quot;background:#DDDDDD&quot;<br /> ! colspan=&quot;5&quot;| [[Saisonbilanzen des 1. FC Nürnberg#1969|Saisonbilanzen 1969–1978]]<br /> |- style=&quot;background:#DDDDDD&quot;<br /> ! Saison<br /> ! Platz<br /> ! Tore<br /> ! Punkte<br /> ! Zuschauer&lt;ref name=&quot;Zuschauerzahlen&quot; /&gt;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe8&quot;<br /> | [[Fußball-Regionalliga 1969/70#Süd|1969/70]] || 3. Platz || 64:29 || 57:19 || 12.184<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe8&quot;<br /> | [[Fußball-Regionalliga 1970/71#Süd|1970/71]] || 1. Platz || 81:39 || 55:17 || 13.278<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe8&quot;<br /> | [[Fußball-Regionalliga 1971/72#Süd|1971/72]] || 9. Platz || 49:62 || 34:38 || 13.944<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe8&quot;<br /> | [[Fußball-Regionalliga 1972/73#Süd|1972/73]] || 5. Platz || 61:52 || 41:27 || 14.353<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe8&quot;<br /> | [[Fußball-Regionalliga 1973/74#Süd|1973/74]] || 2. Platz || 63:42 || 44:24 || 18.588<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe8&quot;<br /> | [[2. Fußball-Bundesliga 1974/75#Süd|1974/75]] || 6. Platz || 70:52 || 42:34 || 13.131<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe8&quot;<br /> | [[2. Fußball-Bundesliga 1975/76#Süd|1975/76]] || 2. Platz || 78:42 || 54:22 || 19.586<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe8&quot;<br /> | [[2. Fußball-Bundesliga 1976/77#Süd|1976/77]] || 5. Platz || 77:51 || 49:27 || 10.799<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe8&quot;<br /> | [[2. Fußball-Bundesliga 1977/78#Süd|1977/78]] || 2. Platz || 75:46 || 53:23 || 16.340<br /> |-<br /> | colspan=&quot;5&quot; style=&quot;text-align:left;&quot;| &lt;small&gt;orange: Regionalliga; ab 1974/75 2. Bundesliga&lt;/small&gt;<br /> |}<br /> <br /> Nach nur sechs Jahren Zugehörigkeit zur Bundesliga musste der deutsche Rekordmeister wieder im regionalen Fußball antreten. Den zweitklassigen Unterbau der Bundesliga bildeten damals noch fünf [[Fußball-Regionalliga|Regionalligen]] (Süd, Südwest, West, Nord, Berlin), wobei die Regionalliga Süd das Gebiet der ehemaligen Oberliga Süd umfasste. Der sportliche Abstieg bedeutete, auf viele alte bekannte Gegner aus Oberligazeiten wie die SpVgg Fürth und den FC Schweinfurt, den Karlsruher SC und den VfR Mannheim zu treffen. Wie erwähnt, war der Verein finanziell schwer belastet, und der völlig unerwartete Abstieg traf die Führung schwer. Präsident Walter Luther musste sich mit dem Problem der Finanzierung des Wiederaufstiegs auseinandersetzen, statt den Verein wie geplant zu europäischen Erfolgen zu führen. Nach den ersten zwei Jahren in der Regionalliga wurde Luther durch den Handballer Hans Ehrt abgelöst, der in seiner Amtszeit bis 1977 den Schuldenberg von sechs Millionen D-Mark um zwei Millionen DM&lt;ref name=&quot;pr&quot;&gt;[http://www.fcn.de/index.php?id=10217 1. FC Nürnberg: ''Die Präsidenten des 1. FC Nürnberg.'' Auf: www.fcn.de (24. Juni 2006)]&lt;/ref&gt; verkleinerte.<br /> [[Datei:Hans Tilkowski.jpg|mini|links|Hans Tilkowski 2005]]<br /> In der Zweitklassigkeit verpasste der Club mehrmals den möglichen Wiederaufstieg in die Bundesliga. Die Mannschaft verfügte mit [[Dieter Nüssing]], [[Kurt Geinzer]] und [[Slobodan Petrović (Fußballspieler)|Slobodan Petrović]] Mitte der 1970er Jahre über ein Mittelfeld mit Bundesligaformat, und mit [[Hans Walitza]] stand ein treffsicherer Angreifer zur Verfügung, doch selbst die kontinuierliche Trainingsarbeit eines [[Hans Tilkowski]] von 1973 bis 1976 reichte nur für die Teilnahme an der Aufstiegsrunde und letztlich für die Qualifikation zur 1974 gegründeten (zu dieser Zeit in eine Nord- und eine Süd-Gruppe mit jeweils 20 Teams aufgeteilten) [[2. Fußball-Bundesliga|2. Bundesliga]]. Dort fiel der ''Club'' für einige Zeit sogar hinter fränkische Konkurrenten wie Bayern Hof und den FC Schweinfurt 05 zurück. Nach acht Jahren Zweitklassigkeit resignierte auch das Publikum. So kamen zum letzten Heimspiel der [[2. Fußball-Bundesliga 1976/77|Saison 1976/77]] nur 1743 Zuschauer, die damit für den Minusrekord in der Vereinsgeschichte sorgten. Ohne seine Leistungsträger Nüssing, Geinzer, Pechthold und Hannakampf ging der ''Club'' ohne große Ambitionen in die [[2. Fußball-Bundesliga 1977/78|Saison 1977/78]], doch ausgerechnet am Ende dieser Saison gelang die langersehnte Rückkehr in das Fußballoberhaus. Aus der Jugend, die 1974 erstmals deutscher Jugendmeister wurde, hatten sich vielversprechende Talente wie [[Norbert Eder]], [[Bertram Beierlorzer]], [[Horst Weyerich]], [[Peter Stocker]] und [[Reinhold Schöll]] entwickelt, die zusammen mit den verbliebenen Routiniers zunächst unter Trainer [[Horst Buhtz]] und dann unter [[Werner Kern (Fußballtrainer)|Werner Kern]] den Aufstieg realisierten.<br /> <br /> === Fahrstuhlmannschaft statt Europapokal ===<br /> {| class=&quot;wikitable float-right&quot; style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> |- style=&quot;background:#DDDDDD&quot;<br /> ! colspan=&quot;6&quot;| [[Saisonbilanzen des 1. FC Nürnberg#1978|Saisonbilanzen 1978–1994]]<br /> |- style=&quot;background:#DDDDDD&quot;<br /> ! Saison<br /> ! Platz<br /> ! Tore<br /> ! Punkte<br /> ! Zuschauer&lt;ref name=&quot;Zuschauerzahlen&quot; /&gt;<br /> ! BL-Kader<br /> |-<br /> | [[Fußball-Bundesliga 1978/79|1978/79]] || 17. Platz || 36:67 || 24:44 || 34.422 || [[Mannschaftskader der deutschen Fußball-Bundesliga 1978/79#1. FC Nürnberg|BL-Kader]]<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe8&quot;<br /> | [[2. Fußball-Bundesliga 1979/80#Süd|1979/80]] || 1. Platz || 88:38 || 61:19 || 18.935 || –<br /> |-<br /> | [[Fußball-Bundesliga 1980/81|1980/81]] || 14. Platz || 47:57 || 28:40 || 28.122 || [[Mannschaftskader der deutschen Fußball-Bundesliga 1980/81#1. FC Nürnberg|BL-Kader]]<br /> |-<br /> | [[Fußball-Bundesliga 1981/82|1981/82]] || 13. Platz || 53:72 || 28:40 || 20.643 || [[Mannschaftskader der deutschen Fußball-Bundesliga 1981/82#1. FC Nürnberg|BL-Kader]]<br /> |-<br /> | [[Fußball-Bundesliga 1982/83|1982/83]] || 14. Platz || 44:70 || 28:40 || 17.821 || [[Mannschaftskader der deutschen Fußball-Bundesliga 1982/83#1. FC Nürnberg|BL-Kader]]<br /> |-<br /> | [[Fußball-Bundesliga 1983/84|1983/84]] || 18. Platz || 38:85 || 14:54 || 14.379 || [[Mannschaftskader der deutschen Fußball-Bundesliga 1983/84#1. FC Nürnberg|BL-Kader]]<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe8&quot;<br /> | [[2. Fußball-Bundesliga 1984/85|1984/85]] || 1. Platz || 71:45 || 50:26 || 14.388 || –<br /> |-<br /> | [[Fußball-Bundesliga 1985/86|1985/86]] || 12. Platz || 51:54 || 29:39 || 27.182 || [[Mannschaftskader der deutschen Fußball-Bundesliga 1985/86#1. FC Nürnberg|BL-Kader]]<br /> |-<br /> | [[Fußball-Bundesliga 1986/87|1986/87]] || 9. Platz || 62:62 || 35:33 || 25.275 || [[Mannschaftskader der deutschen Fußball-Bundesliga 1986/87#1. FC Nürnberg|BL-Kader]]<br /> |-<br /> | [[Fußball-Bundesliga 1987/88|1987/88]] || 5. Platz || 44:40 || 37:31 || 24.614 || [[Mannschaftskader der deutschen Fußball-Bundesliga 1987/88#1. FC Nürnberg|BL-Kader]]<br /> |-<br /> | [[Fußball-Bundesliga 1988/89|1988/89]] || 14. Platz || 36:54 || 26:42 || 17.458 || [[Mannschaftskader der deutschen Fußball-Bundesliga 1988/89#1. FC Nürnberg|BL-Kader]]<br /> |-<br /> | [[Fußball-Bundesliga 1989/90|1989/90]] || 8. Platz || 42:46 || 33:35 || 23.197 || [[Mannschaftskader der deutschen Fußball-Bundesliga 1989/90#1. FC Nürnberg|BL-Kader]]<br /> |-<br /> | [[Fußball-Bundesliga 1990/91|1990/91]] || 15. Platz || 40:54 || 29:39 || 21.929 || [[Mannschaftskader der deutschen Fußball-Bundesliga 1990/91#1. FC Nürnberg|BL-Kader]]<br /> |-<br /> | [[Fußball-Bundesliga 1991/92|1991/92]] || 7. Platz || 54:51 || 43:33 || 34.640 || [[Mannschaftskader der deutschen Fußball-Bundesliga 1991/92#1. FC Nürnberg|BL-Kader]]<br /> |-<br /> | [[Fußball-Bundesliga 1992/93|1992/93]] || 13. Platz || 30:47 || 28:40 || 31.135 || [[Mannschaftskader der deutschen Fußball-Bundesliga 1992/93#1. FC Nürnberg|BL-Kader]]<br /> |-<br /> | [[Fußball-Bundesliga 1993/94|1993/94]] || 16. Platz || 41:55 || 28:40 || 32.817 || [[Mannschaftskader der deutschen Fußball-Bundesliga 1993/94#1. FC Nürnberg|BL-Kader]]<br /> |-<br /> | colspan=&quot;6&quot; style=&quot;text-align:left;&quot;| &lt;small&gt;orange: 2. Bundesliga&lt;/small&gt;<br /> |}<br /> [[Datei:Michael A Roth.jpg|mini|links|Michael A. Roth war – verteilt auf zwei Amtsperioden – über 19 Jahre Präsident des 1. FC Nürnberg.]]<br /> Nach dem Ende der langen Zweitklassigkeit erfolgte 1979 gleich wieder der Abstieg aus der Bundesliga und 1980 der sofortige Wiederaufstieg. Aus dem Rekordmeister begann eine Fahrstuhlmannschaft zu werden. In der ersten Ära von Präsident [[Michael A. Roth]], der 1979 auf [[Lothar Schmechtig]] folgte, plante dieser die Rückkehr in die Bundesligaspitze. Doch das Konzept mit Altstars wie [[Rudolf Kargus]], [[Manfred Burgsmüller]] und [[Rüdiger Abramczik]] ging nicht auf. Spieler kamen und gingen, innerhalb von vier Spielzeiten verschliss der Verein zehn Trainer. Lediglich das verlorene [[1. FC Nürnberg/Namen und Zahlen#Endspiel 1982|DFB-Pokalfinale 1982]] brachte Funktionären und Fans eine kurzzeitige Erinnerung an frühere Zeiten. Statt des geplanten internationalen Geschäfts folgte [[Fußball-Bundesliga 1983/84|1983/84]] nach einer katastrophalen Saison ohne jeden Auswärtspunkt der erneute Abstieg.<br /> <br /> Präsident Roth warf das Handtuch und wurde durch [[Gerd Schmelzer]] abgelöst. Immerhin war der Verein zu diesem Zeitpunkt weitgehend schuldenfrei.&lt;ref name=&quot;pr&quot; /&gt; Schmelzer verlängerte mit Abstiegstrainer [[Heinz Höher]]. Die [[2. Fußball-Bundesliga 1984/85|folgende Zweitligasaison]] wurde zum Wendepunkt. Als im Oktober 1984 die erfahrenen Spieler wie [[Udo Horsmann]] und Rudi Kargus die weitere Zusammenarbeit mit Trainer Höher verweigerten, wurden diese entlassen. Um junge Spieler wie [[Hans Dorfner]], [[Dieter Eckstein]], [[Roland Grahammer]] und [[Stefan Reuter]] entstand die als ''Club-Fohlen'' bekannte Mannschaft, die nicht nur den sofortigen Wiederaufstieg schaffte, sondern in der [[Fußball-Bundesliga 1987/88|Saison 1987/88]] als Tabellenfünfter sogar die Qualifikation für den [[UEFA-Pokal]]. Neben den Aufstiegshelden waren die später hinzugekommenen Spieler wie [[Joachim Philipkowski]] und [[Anders Giske]] in der Abwehr, [[Manfred Schwabl]] im Mittelfeld, [[Jørn Andersen]] als Torjäger und schließlich [[Andreas Köpke]] im Tor wesentliche Garanten des Erfolgs. Die Jahre von 1985 bis 1988 waren eine der wenigen Phasen in der jüngeren Club-Geschichte, in der Trainer, Präsident und Mannschaft in einem ruhigen Umfeld arbeiten konnten.<br /> [[Datei:Andreas Köpke 2006.jpg|mini|links|Andreas Köpke 2006]]<br /> Parallel zum sportlichen Erfolg begann das Vereinspräsidium um Präsident Schmelzer und Schatzmeister Böbel sein Konzept des „Club 2000“ umzusetzen. Das sah nicht nur die Etablierung der Mannschaft in der Spitzenklasse vor, sondern auch einen Stadionneubau, die Sanierung des Vereinsgeländes und die Zukunftssicherung des Vereins durch die Verpachtung eines Grundstücks auf dem Vereinsgelände an eine Hotelkette.&lt;ref name=&quot;gs&quot;&gt;Christoph Bausenwein, Bernd Siegler: ''Schmelzer, Gerd.'' In: dies.: ''das Club-Lexikon.'' Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2003, ISBN 3-89533-376-X, S.&amp;nbsp;123 f.&lt;/ref&gt; Die Kosten für die Modernisierung von Stadion und Trainingsgelände, eine ungeschickte Transferpolitik und schließlich [[Steuerhinterziehung (Deutschland)|Steuerhinterziehung]] und Schiedsrichterbestechung führten den Club bis 1994 zurück in die 2. Bundesliga und kurz vor den finanziellen Ruin. Lediglich die Paraden von Nationaltorhüter Andreas Köpke verhinderten einen frühzeitigeren Absturz. Der siebte Tabellenplatz [[Fußball-Bundesliga 1991/92|1991/92]] unter [[Willi Entenmann]] blieb nur ein kurzzeitiger Erfolg. Das neue Präsidium um Sven Oberhof, Schmelzers Nachfolger, hatte diesen durch hohe Ablösesummen für die Rückkehrer Dorfner, Eckstein und [[Sergio Zárate|Zárate]] teuer erkauft. Nach dieser Saison mussten die Leistungsträger abgegeben werden. Als schließlich der Schuldenstand mit 23 Millionen D-Mark einen neuen Rekord erreicht hatte, war innerhalb kurzer Zeit nicht nur Oberhofs Amtszeit vorüber. Sein Schatzmeister Böbel musste wegen [[Unterschlagung (Deutschland)|Unterschlagung]] von Vereinsvermögen und Steuerhinterziehung sogar ins Gefängnis. Der neue Präsident [[Gerhard Voack]] trug nicht dazu bei, den Verein zur Ruhe zu bringen. Zwar galt der Kader der [[Fußball-Bundesliga 1993/94|Saison 1993/94]] dank der Rückkehr Zarates, Golkes und Schwabls sowie der Verpflichtung von [[Alain Sutter]] und [[Luboš Kubík]] durchaus als konkurrenzfähig.&lt;ref&gt;Martin Messerer: ''Mit Zarate zurück in die Zukunft.'' In: ''kicker sportmagazin: Sonderheft Bundesliga 1993/94.'' S.&amp;nbsp;56 f.&lt;/ref&gt; Voack verkaufte aber zunächst Publikumsliebling Eckstein und entließ dann Trainer Entenmann nach einem 2:0-Sieg über Bayern München. Das Saisonfinale mit dem [[Phantomtor]] im Spiel beim FC Bayern München brachte den vierten Abstieg. Damit endete die längste ununterbrochene Bundesligazugehörigkeit des 1. FC Nürnberg.<br /> <br /> === Von der Regionalliga zum DFB-Pokal-Sieg ===<br /> {| class=&quot;wikitable float-right&quot; style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> |- style=&quot;background:#DDDDDD&quot;<br /> ! colspan=&quot;6&quot;| [[Saisonbilanzen des 1. FC Nürnberg#1994|Saisonbilanzen 1994–2007]]<br /> |- style=&quot;background:#DDDDDD&quot;<br /> ! Saison<br /> ! Platz<br /> ! Tore<br /> ! Punkte<br /> ! Zuschauer&lt;ref name=&quot;Zuschauerzahlen&quot; /&gt;<br /> ! BL-Kader<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe8&quot;<br /> | [[2. Fußball-Bundesliga 1994/95|1994/95]] || 15. Platz || 38:47 || 30:38 || 14.954 || –<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe8&quot;<br /> | [[2. Fußball-Bundesliga 1995/96|1995/96]] || 17. Platz || 33:40 || 33 || 15.158 || –<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe4&quot;<br /> | [[Fußball-Regionalliga 1996/97#Süd|1996/97]] || 1. Platz || 75:26 || 80 || 15.328 || –<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe8&quot;<br /> | [[2. Fußball-Bundesliga 1997/98|1997/98]] || 3. Platz || 52:35 || 59 || 22.010 || –<br /> |-<br /> | [[Fußball-Bundesliga 1998/99|1998/99]] || 16. Platz || 40:50 || 37 || 34.994 || [[Mannschaftskader der deutschen Fußball-Bundesliga 1998/99#1. FC Nürnberg|BL-Kader]]<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe8&quot;<br /> | [[2. Fußball-Bundesliga 1999/2000|1999/00]] || 4. Platz || 54:46 || 55 || 17.279 || –<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe8&quot;<br /> | [[2. Fußball-Bundesliga 2000/01|2000/01]] || 1. Platz || 58:35 || 65 || 20.356 || –<br /> |-<br /> | [[Fußball-Bundesliga 2001/02|2001/02]] || 15. Platz || 34:57 || 34 || 29.736 || [[Mannschaftskader der deutschen Fußball-Bundesliga 2001/02#1. FC Nürnberg|BL-Kader]]<br /> |-<br /> | [[Fußball-Bundesliga 2002/03|2002/03]] || 17. Platz || 33:60 || 30 || 27.533 || [[Mannschaftskader der deutschen Fußball-Bundesliga 2002/03#1. FC Nürnberg|BL-Kader]]<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe8&quot;<br /> | [[2. Fußball-Bundesliga 2003/04|2003/04]] || 1. Platz || 68:45 || 61 || 14.702 || –<br /> |-<br /> | [[Fußball-Bundesliga 2004/05|2004/05]] || 14. Platz || 55:63 || 38 || 29.549 || [[Mannschaftskader der deutschen Fußball-Bundesliga 2004/05#1. FC Nürnberg|BL-Kader]]<br /> |-<br /> | [[Fußball-Bundesliga 2005/06|2005/06]] || 8. Platz || 49:51 || 44 || 30.756 || [[Mannschaftskader der deutschen Fußball-Bundesliga 2005/06#1. FC Nürnberg|BL-Kader]]<br /> |- style=&quot;background:#B0E2FF&quot;<br /> | [[Fußball-Bundesliga 2006/07|2006/07]] || 6. Platz || 43:32 || 48 || 41.015 || [[Mannschaftskader der deutschen Fußball-Bundesliga 2006/07#1. FC Nürnberg|BL-Kader]]<br /> |-<br /> | colspan=&quot;6&quot; style=&quot;text-align:left;&quot;| &lt;small&gt;orange unterlegt (hell): 2. Bundesliga&lt;/small&gt;&lt;br /&gt;&lt;small&gt;orange unterlegt (dunkel): drittklassige Regionalliga Süd&lt;/small&gt;&lt;br /&gt;&lt;small&gt;blau unterlegt: DFB-Pokalsieg&lt;/small&gt;<br /> |}<br /> <br /> [[Datei:Magath2.jpg|mini|links|Felix Magath 2006]]<br /> Nach dem Rücktritt Voacks und einem kurzen Intermezzo von Georg Haas als Vereinspräsident kehrte im Oktober 1994 Michael A. Roth in das Präsidentenamt (offiziell im März 1995) zurück. Er setzte zunächst seinen Plan durch, aus dem 1. FC Nürnberg einen Dachverband zu machen, dem die bisherigen Abteilungen als eigenständige Vereine angehören. Damit trennte er die finanziellen Risiken des Profifußballs von den anderen Abteilungen. Zugleich gelang es ihm, dank langfristiger Werbeverträge für seinen Teppichkonzern sowie persönlicher Bürgschaften bis Oktober 1995 die Schulden auf 11,6 Millionen D-Mark zu drücken und den Verein vor einem Lizenzentzug zu bewahren. Der zwischenzeitliche Tiefpunkt des Abstiegs in die drittklassige [[Fußball-Regionalliga|Regionalliga Süd]] wurde jedoch zum Wendepunkt.<br /> <br /> Finanziell besser aufgestellt, gelang unter Trainer Willi Entenmann der sofortige Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga. Mit [[Felix Magath]] als Übungsleiter gelang der Durchmarsch durch die 2. Bundesliga in die Bundesliga. Magath warf noch vor Saisonstart das Handtuch, und auch Nachfolger Willi Reimann blieb nur kurz. Unter [[Friedel Rausch]] und mit Rückkehrer Andreas Köpke verpasste der ''Club'' im dramatischen Finale der [[Fußball-Bundesliga 1998/99|Saison 1998/99]] nur wegen der geringeren Anzahl geschossener Tore den Klassenerhalt. Der 1. FC Nürnberg pendelte nun als typische Fahrstuhlmannschaft zwischen 1. und 2. Liga. Allerdings setzte der Verein nicht mehr auf Hau-Ruck-Aktionen, sondern stellte finanzielle Solidität vor den erzwungenen Erfolg. Mit Trainer [[Klaus Augenthaler]] und einem Team mit jungen Talenten wie [[David Jarolím]], [[Nils-Eric Johansson]] und [[Frank Wiblishauser]] gelang [[2. Fußball-Bundesliga 2000/01|zwei Jahre später]] der erneute Aufstieg.<br /> [[Datei:Marek Mintal 2006.jpg|mini|links|Torschützenkönig Marek Mintál]]<br /> Aus dem jährlichen Wechsel der Liga seit 1996 wurde nun ein Zwei-Jahres-Rhythmus. Dem Aufsteiger gelang [[Fußball-Bundesliga 2001/02|2001/02]] der Klassenerhalt, doch in der [[Fußball-Bundesliga 2002/03|folgenden Saison]] konnten weder [[Klaus Augenthaler]] noch sein kurz vor Saisonende verpflichteter Nachfolger [[Wolfgang Wolf]] den insgesamt sechsten Abstieg verhindern. Von fünf Spielern aus dem ehemaligen Jugoslawien hatte lediglich Rückkehrer [[Saša Ćirić]] die notwendige Klasse bewiesen.<br /> <br /> Trotz der erneuten vorzeitigen Trainerentlassung war der 1. FC Nürnberg deutlich mehr um Kontinuität bemüht. Das Duo Augenthaler/[[Edgar Geenen|Geenen]] hatte immerhin fast drei Jahre die sportliche Verantwortung innegehabt, und auch Nachfolger [[Wolfgang Wolf|Wolf]] sollte mit zweieinhalb Jahren eine für Nürnberger Verhältnisse lange Amtszeit haben. Ihm gelang mit einer Mannschaft, die er gemeinsam mit Sportdirektor [[Martin Bader]] um zumeist wenig bekannte Spieler verstärkte, der Aufstieg und dann der Klassenerhalt. Insbesondere das slowakische Duo [[Marek Mintál]] und [[Róbert Vittek]] erwies sich als absoluter Glücksgriff. Mintál gelang das Kunststück, sowohl in der 2. Bundesliga als auch in der Bundesliga Torschützenkönig zu werden.<br /> [[Datei:Hansmeyer2007.jpg|mini|Hans Meyer, Trainer 2005 bis 2008]]<br /> In der [[Fußball-Bundesliga 2005/06|Saison 2005/06]] gelang es dank des erneuten Klassenerhalts, dass der 1. FC Nürnberg erstmals seit den frühen 1990ern drei Spielzeiten hintereinander in derselben Spielklasse spielt. Ermöglicht hatte diesen Erfolg der neue Trainer [[Hans Meyer (Fußballtrainer)|Hans Meyer]]. Nachdem er am 13. Spieltag den Tabellenletzten übernommen hatte, gelang es ihm, die Mannschaft zu stabilisieren und noch in der Vorrunde auf einen Nichtabstiegsplatz zu führen. Dank des aufblühenden Sturms um Róbert Vittek, der in der Rückrunde 16 Tore erzielte, [[Iwan Iwanowitsch Sajenko|Iwan Sajenko]] und [[Stefan Kießling]] wurde Nürnberg zum viertbesten Rückrundenteam.<br /> <br /> Nach der Spielzeit blieb der Großteil der Stammspieler beim Verein. Lediglich Publikumsliebling Stefan Kießling verließ den ''Club'' für eine Ablösesumme von 5 Millionen Euro. Mit diesem Transfer hatte der Verein nach dieser Saison endlich wieder eine solide finanzielle Basis erreicht und konnte mit dem Kapitän der tschechischen Nationalmannschaft, [[Tomáš Galásek]] von [[Ajax Amsterdam]], einen spektakulären Neuzugang vermelden. [[Fußball-Bundesliga 2006/07|2006/07]] konnte das Team unter Meyer nahtlos an die Vorsaison anknüpfen. Am Saisonende stand der 1. FC Nürnberg auf dem sechsten Platz. Wichtiger noch war der Gewinn des [[DFB-Pokal 2006/07|DFB-Pokals 2006/07]]. Dieser bedeutete den ersten nationalen Titel seit 1968 und die Qualifikation für den [[UEFA-Pokal]], sowie erstmals in der Vereinsgeschichte für den [[DFL-Ligapokal]].<br /> <br /> &lt;div style=&quot;padding:3px 6px; margin:3px 0; background:#EEEEEE; overflow:auto;&quot;&gt;<br /> '''[[1. FC Nürnberg/Namen und Zahlen#Endspiel 2007|Daten zum Endspiel um den DFB-Pokal 2006/07]]'''&lt;/div&gt;<br /> <br /> === Gegenwart (seit 2007) ===<br /> {| class=&quot;wikitable float-right&quot; style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> |- style=&quot;background:#DDDDDD&quot;<br /> ! colspan=&quot;6&quot;| [[Saisonbilanzen des 1. FC Nürnberg#2007|Saisonbilanzen seit 2007]]<br /> |- style=&quot;background:#DDDDDD&quot;<br /> ! Saison !! Platz !! Tore !! Punkte<br /> ! Zuschauer&lt;ref name=&quot;Zuschauerzahlen&quot; /&gt;<br /> ! BL-Kader<br /> |-<br /> | [[Fußball-Bundesliga 2007/08|2007/08]] || 16. Platz || 35:51 || 31 || 43.300 || [[Mannschaftskader der deutschen Fußball-Bundesliga 2007/08#1. FC Nürnberg|BL-Kader]]<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe8&quot;<br /> | [[2. Fußball-Bundesliga 2008/09|2008/09]] || 3. Platz || 51:29 || 60 || 33.544 || –<br /> |-<br /> | colspan=&quot;6&quot; style=&quot;text-align:left;&quot;| &lt;small&gt;orange: 2. Bundesliga&lt;/small&gt;<br /> |}<br /> <br /> Der DFB-Pokalsieg und die anschließenden guten Spiele im [[UEFA-Pokal 2007/08]], in dem die Runde der letzten 32 erreicht wurde, waren nur ein kurzer Höhenflug. Obwohl bis auf Stammtorhüter [[Raphael Schäfer]] und Angreifer [[Markus Schroth]] der Kern der Pokalsiegermannschaft in Nürnberg blieb und die Mannschaft mit Spielern wie [[Angelos Charisteas]], [[Zvjezdan Misimović]] und [[Peer Kluge]] verstärkt worden war, lief es in der [[Fußball-Bundesliga 2007/08|Saison 2007/08]] schon zur Hinrunde nicht. Nach verpatztem Rückrundenstart wurde Trainer Hans Meyer entlassen. Doch auch sein Nachfolger [[Thomas von Heesen]] konnte den Abstieg nicht verhindern, der nach dem letzten Spieltag feststand. Neben Verletzungspech war vor allem die mit Abstand schlechteste Chancenverwertung der Liga&lt;ref&gt;''Torchancen.'' In: ''kicker sportmagazin Nr. 40.'' 13. Mai 2008, S.&amp;nbsp;31.&lt;/ref&gt; die Ursache für den siebten Bundesligaabstieg der Vereinsgeschichte. In der Saison gab es auch zwei außersportliche Vorfälle: Das Spiel bei [[Eintracht Frankfurt]] wurde unterbrochen, da Nürnberger Fans Feuerwerkskörper auf das Spielfeld geworfen hatten, das darauf folgende Heimspiel gegen den [[VfL Wolfsburg]] wurde zum ersten Spiel in der Bundesligageschichte, das wegen zu starken Regens abgebrochen wurde.<br /> <br /> [[Datei:Michael Oenning 2009-07-26.png|mini|Aufstiegstrainer Michael Oenning]]<br /> Für die folgende [[2. Fußball-Bundesliga 2008/09|Zweitligasaison 2008/09]] plante der Verein, mit erfahrenen Bundesligaspielern den sofortigen Wiederaufstieg zu erreichen. Nachdem man durch die Einnahmen aus dem Pokalsieg und den UEFA-Cup-Spielen schuldenfrei geworden war, stemmte man nun einen 17,8-Millionen-Euro-Etat&lt;ref name=&quot;Bilanz-Pressekonferenz 2009&quot;&gt;FCN.de: [http://www.fcn.de/news/artikel/bilanz-pressekonferenz/ Franz Schäfer und Ralf Woy über die Zahlen aus dem Geschäftsjahr 2008/2009]&lt;/ref&gt;, der länger als eine Spielzeit nicht möglich gewesen wäre.&lt;ref&gt;NordBayern.de: [http://www.nordbayern.de/sport/1-fc-nurnberg-club-droht-ein-radikaler-einschnitt-1.678826 1. FC Nürnberg: Club droht ein radikaler Einschnitt]&lt;/ref&gt; Das Konzept ging jedoch nur zum Teil auf. Bereits nach dem zweiten Spieltag erklärte Thomas von Heesen am 28. August 2008 nach interner Kritik seinen Rücktritt als Cheftrainer. Sein Nachfolger wurde dessen [[Kotrainer]] [[Michael Oenning]]. Nach einem schwachen Saisonstart erreichte Nürnberg durch eine Mannschaft, in der viele junge Spieler eingesetzt wurden, noch den dritten Tabellenplatz, der zu zwei [[Relegation zur deutschen Fußball-Bundesliga|Relegationsspielen]] gegen den Sechzehnten der Bundesliga, [[Energie Cottbus]], berechtigte. In diesen Spielen konnte sich der ''Club'' mit 3:0 und 2:0 durchsetzen, womit die Rückkehr in die erste Liga gelang. Zudem wurde Marek Mintál mit 16 Treffern erneut Torschützenkönig, und Raphael Schäfer überstand 945&amp;nbsp;Minuten&lt;ref&gt;Clubmagazin zum Relegations-Rückspiel&lt;/ref&gt; ohne Heimgegentor, was einen neuen Rekord für die 2. Bundesliga bedeutete. Finanziell hatte das Zweitligajahr einen Fehlbetrag von 5,8 Millionen Euro nach Steuern verursacht, darunter 1,2 Millionen Euro Bankschulden.&lt;ref name=&quot;Bilanz-Pressekonferenz 2009&quot; /&gt;<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable float-right&quot; style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> |- style=&quot;background:#DDDDDD&quot;<br /> ! colspan=&quot;6&quot;| [[Saisonbilanzen des 1. FC Nürnberg#2007|Saisonbilanzen seit 2007]]<br /> |- style=&quot;background:#DDDDDD&quot;<br /> ! Saison !! Platz !! Tore !! Punkte<br /> ! Zuschauer&lt;ref name=&quot;Zuschauerzahlen&quot; /&gt;<br /> ! BL-Kader<br /> |-<br /> | [[Fußball-Bundesliga 2009/10|2009/10]] || 16. Platz || 32:58 || 31 || 42.335 || [[Mannschaftskader der deutschen Fußball-Bundesliga 2009/10#1. FC Nürnberg|BL-Kader]]<br /> |-<br /> | [[Fußball-Bundesliga 2010/11|2010/11]] || 6. Platz || 47:45 || 47 || 42.020 || [[Mannschaftskader der deutschen Fußball-Bundesliga 2010/11#1. FC Nürnberg|BL-Kader]]<br /> |-<br /> | [[Fußball-Bundesliga 2011/12|2011/12]] || 10. Platz || 38:49 || 42 || 41.968 || [[Mannschaftskader der deutschen Fußball-Bundesliga 2011/12#1. FC Nürnberg|BL-Kader]]<br /> |-<br /> | [[Fußball-Bundesliga 2012/13|2012/13]] || 10. Platz || 39:47 || 44 || 41.518 || [[Mannschaftskader der deutschen Fußball-Bundesliga 2012/13#1. FC Nürnberg|BL-Kader]]<br /> |-<br /> | [[Fußball-Bundesliga 2013/14|2013/14]] || 17. Platz || 37:70 || 26 || 40.412 || [[Mannschaftskader der deutschen Fußball-Bundesliga 2013/14#1. FC Nürnberg|BL-Kader]]<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe8&quot;<br /> | [[2. Fußball-Bundesliga 2014/15|2014/15]] || 9. Platz || 42:47 || 45 || 30.743 || –<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe8&quot;<br /> | [[2. Fußball-Bundesliga 2015/16|2015/16]] || 3. Platz || 68:41 || 65 || 30.709 || –<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe8&quot;<br /> | [[2. Fußball-Bundesliga 2016/17|2016/17]] || 12. Platz || 46:52 || 42 || 28.834 || –<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe8&quot;<br /> | [[2. Fußball-Bundesliga 2017/18|2017/18]] || 2. Platz || 61:39 || 60 || 30.522 || –<br /> |-<br /> | [[Fußball-Bundesliga 2018/19|2018/19]] || || || || || [[Mannschaftskader der deutschen Fußball-Bundesliga 2018/19#1. FC Nürnberg|BL-Kader]]<br /> |-<br /> | colspan=&quot;6&quot; style=&quot;text-align:left;&quot;| &lt;small&gt;orange: 2. Bundesliga&lt;/small&gt;<br /> |}<br /> Acht Tage nach dem erfolgreichen Aufstieg legte Präsident Michael A. Roth sein Amt nach 14 Jahren mit sofortiger Wirkung nieder. Sein Nachfolger wurde zunächst kommissarisch Franz Schäfer, den die Mitgliederversammlung am 13. Oktober 2009 im Amt bestätigte. Am gleichen Tag wurde bei der Mitgliederversammlung eine Satzungsänderung vorgenommen, wodurch es seit Oktober 2010 keine ehrenamtlichen Präsidenten mehr, sondern einen hauptamtlichen Vorstand gibt.&lt;ref&gt;NordBayern.de: [http://www.nordbayern.de/sport/club-ruckt-in-der-krise-nah-zusammen-1.588773 Club rückt in der Krise nah zusammen]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In die Saison [[Fußball-Bundesliga 2009/10|2009/10]] startete Nürnberg mit dem kaum veränderten Aufstiegskader; jedoch ohne Leistungsträger Stefan Reinartz. Da der Club die Hinrunde auf dem vorletzten Platz beendete, wurde Michael Oenning am 21. Dezember 2009 entlassen. Sein Nachfolger wurde [[Dieter Hecking]]. Als Verstärkungen wurden mehrere Spieler geliehen, etwa die Bayern [[Andreas Ottl]] und [[Breno Vinícius Rodrigues Borges|Breno]]; am Ende erreichte der Verein noch den 16. Tabellenplatz. In den erneuten Relegationsspielen sicherte sich der 1. FC Nürnberg mit zwei Siegen über den [[FC Augsburg]] (1:0 und 2:0) den Klassenerhalt.<br /> <br /> Am 7. Oktober 2010 trat die ein Jahr zuvor beschlossene Satzungsreform in Kraft. Das bisherige Präsidium um Franz Schäfer wurde aufgelöst, an seine Stelle trat ein hauptamtlicher Vorstand mit den Mitgliedern Martin Bader und Ralf Woy, die bis dahin hauptamtliche Vizepräsidenten waren. Gleichzeitig wurde der Aufsichtsrat von sechs auf neun Mitglieder vergrößert.&lt;ref&gt;FCN.de: [http://www.fcn.de/news/artikel/abschied-und-aufbruch/ 1. FC Nürnberg: Abschied und Aufbruch]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Für die Saison [[Fußball-Bundesliga 2010/11|2010/11]] setzte der Verein erneut auf zahlreiche Leihspieler. Als feste Verpflichtung sollte hingegen [[Timmy Simons]] für mehr Stabilität sorgen. Auffällig war vor allem das Dreieck aus [[İlkay Gündoğan]], [[Mehmet Ekici]] und [[Julian Schieber]], das entscheidenden Anteil daran hatte, dass sich der 1. FCN schon frühzeitig den Klassenerhalt sicherte und die Spielzeit schließlich auf dem 6. Platz abschloss. Neben dem Offensivtrio verließen am Saisonende auch die langjährigen Publikumslieblinge Mintál und Wolf den Verein, sodass erneut ein größerer Umbruch bevorstand.<br /> <br /> In der darauffolgenden Saison [[Fußball-Bundesliga 2011/12|2011/12]] setzte der Verein weniger auf Leihspieler. Stattdessen zahlte er für Stürmer [[Tomáš Pekhart]] zwei Millionen Euro Ablösesumme. Zwar hatte die Mannschaft zum Teil Schwierigkeiten mit den vielen Umstellungen, am Ende bedeutete jedoch Rang 10 und der Klassenerhalt nach dem 32. Spieltag erneut einen großen Erfolg. In der gesamten Saison war der Verein nie auf einem direkten Abstiegsplatz, lediglich zweimal fand man sich am Ende eines Spieltages auf dem Relegationsplatz 16 wieder.&lt;ref&gt;FCN.de: [http://www.fcn.de/news/artikel/-48c187ad2f/ Es ist endgültig vollbracht]&lt;/ref&gt; Nach der Spielzeit zahlte Bayer 04 Leverkusen sieben Millionen Euro für den Abwehrspieler [[Philipp Wollscheid]], die höchste Summe, die je für einen Nürnberger gezahlt wurde.<br /> <br /> Die Vorrunde der Saison [[Fußball-Bundesliga 2012/13|2012/13]] schloss der mit dem [[Japanische Fußballnationalmannschaft|japanischen Nationalspieler]] [[Hiroshi Kiyotake]], [[Timo Gebhart]] und Leihspieler [[Sebastian Polter]] verstärkte FCN nach wechselhaftem Verlauf auf Platz 14 und acht Punkten Vorsprung vor dem Relegationsplatz ab. In der Winterpause wechselte Trainer Hecking aber gegen eine Ablösesumme zum Liga-Konkurrenten [[VfL Wolfsburg]].&lt;ref&gt;FCN.de: [http://www.fcn.de/news/artikel/hecking-verlaesst-club// Dieter Hecking verlässt den Club]&lt;/ref&gt; Neues Trainergespann wurden kurz darauf der bisherige U23-Trainer [[Michael Wiesinger]] und der bisherige Kotrainer [[Armin Reutershahn]].&lt;ref name=&quot;fcn.de&quot;&gt;FCN.de: [http://www.fcn.de/news/artikel/trainergespann-fuer-1-fc-nuernberg/ Trainergespann für den 1. FC Nürnberg]&lt;/ref&gt; Die Rückrunde verlief in weiten Teilen gut für den Club, bitter für die Fans war hingegen eine Heimniederlage gegen Fürth. Am letzten Spieltag verbesserten sich die Franken durch ein 3:2 über Werder Bremen noch um drei Plätze und schlossen so die Saison wie im Vorjahr auf dem zehnten Platz ab. Insgesamt waren in der Spielzeit 44 Punkte errungen worden.<br /> <br /> Nachdem der Leistungsträger Timmy Simons kurz vor Beginn der Saison [[Fußball-Bundesliga 2013/14|2013/14]] gegangen war, lief die Spielzeit wenig erfolgreich. Nach fünf Punkten aus den ersten acht Spielen und einer 0:5-Heimniederlage gegen den HSV wurden Wiesinger und Reutershahn beurlaubt und durch den Niederländer [[Gertjan Verbeek]] ersetzt. Unter ihm spielte der Club bald attraktiver, jedoch nicht erfolgreicher. Zur Winterpause gab es für den Club zwei neue Negativrekorde zu vermelden: Als erste Mannschaft in der Geschichte der Bundesliga konnte der 1. FC Nürnberg kein einziges Hinrunden-Spiel gewinnen, jedoch ganze elf Unentschieden einfahren. Dies ergab zur Saisonhälfte den vorletzten Tabellenplatz. Der Start in die Rückrunde verlief deutlich besser. In den ersten fünf Spielen errang Nürnberg zwölf Punkte, jedoch zogen sich mit Timothy Chandler und Daniel Ginczek zwei der stärksten Spieler langwierige Verletzungen zu. Wohl auch, da noch weitere Verletzungen hinzu kamen, konnten die Franken in der ganzen restlichen Saison nur noch drei Punkte einspielen und stiegen dadurch als Tabellenvorletzter nach fünf Jahren Erstklassigkeit wieder ab.<br /> <br /> Zur neuen Zweitligasaison 2014/15 gab es beim Club einen kompletten Umbruch. Nahezu alle Stammspieler der vorherigen Erstligasaison verließen den Verein. Teuerster Abgang war [[Josip Drmić|Josip Drmic]], der für 6,8 Mio Euro zu Bayer Leverkusen wechselte. Zusammen mit dem neuen Cheftrainer [[Valérien Ismaël]] kaufte Martin Bader somit eine neue Mannschaft zusammen. Dieses zusammengewürfelte Team konnte die Erwartungen der Fans von Beginn an nicht erfüllen. Negative Höhepunkte waren eine 1:5-Niederlage am 2. Spieltag im Derby bei Greuther Fürth, sowie eine 0:3-Niederlage beim [[Karlsruher SC]], in dessen Folge die mitgereisten Fans die Spieler dazu aufforderten, ihre Trikots abzugeben, da sie ihrer Meinung nach nicht würdig waren, diese zu tragen. Nach einer 1:2-Niederlage beim [[SV Sandhausen]] am 13. Spieltag beendete der Club die Zusammenarbeit mit Ismaël und der Schweizer [[René Weiler]] wurde verpflichtet. Mit ihm erreichte man zum Ende der Saison den 9. Platz.<br /> <br /> Die folgende Saison sollte deutlich erfolgreicher verlaufen. Mithilfe der Leistungsträger [[Guido Burgstaller]] (13 Tore, 9 Vorlagen) und [[Niclas Füllkrug]] (14 Tore, 6 Vorlagen) erreichte man mit 65 Punkten den 3. Platz und sicherte sich somit die Teilnahme an der [[Relegation zur deutschen Fußball-Bundesliga|Relegation]]. Diese ging allerdings gegen Eintracht Frankfurt mit 1:1 im Hinspiel und 0:1 im Rückspiel verloren und somit blieb man in der 2. Bundesliga.<br /> <br /> Noch vor Saisonstart 2015/16 sicherte sich der belgische Erstligist [[RSC Anderlecht]] die Dienste von Trainer Weiler. Bei der Suche nach einem neuen Cheftrainer wurde man beim Ligakonkurrenten aus Sandhausen fündig und verpflichtete [[Alois Schwartz]]. Es folgte eine enttäuschende Saison, bei der der einzige Nürnberger Lichtblick Guido Burgstaller (14 Tore in 16 Spielen) auch noch in der Winterpause vom Erstligisten [[FC Schalke 04|Schalke 04]] weggekauft wurde. Am 5. März 2017 verlor man auch noch im Frankenderby in Fürth nach einer katastrophalen Leistung mit 0:1, woraufhin Schwartz seine Sachen packen musste und der bisherige U21-Trainer [[Michael Köllner]] die Profimannschaft übernahm. Mit ihm erreichte man zum Saisonende einen insgesamt enttäuschenden 12. Platz und landete sogar hinter dem [[Frankenderby|Derbykonkurrenten]] aus Fürth (8. Platz), der damit zum ersten Mal seit 64 Jahren am Ende einer Saison vor dem 1. FC Nürnberg stand.<br /> <br /> In der [[2. Fußball-Bundesliga 2017/18|Saison 2017/18]] lief es deutlich besser für den Club und man konnte sich schließlich durch einen 2:0-Auswärtserfolg über den [[SV Sandhausen]] einen direkten Aufstiegsplatz in die [[Fußball-Bundesliga 2018/19]] sichern. Die Meisterschaft der 2. Bundesliga verpasste man auf Grund einer 2:3-Niederlage am letzten Spieltag gegen Mitaufsteiger und Meister [[Fortuna Düsseldorf]] in letzter Sekunde.<br /> <br /> In die neue Saison startete die Mannschaft mit einem knappen 2:1 beim Fünftligisten [[SV Linx]] in der 1. Runde des [[DFB-Pokal 2018/19|DFB-Pokals]] und einer 1:0-Niederlage bei [[Hertha BSC|Hertha BSC Berlin]] am 1. Spieltag der [[Fußball-Bundesliga 2018/19|Bundesliga]]. Am 4. Spieltag feierte man mit einem 2:0-Heimsieg gegen Hannover den ersten Dreier der Saison und damit auch den ersten Bundesligaerfolg seit dem 26. März 2014, als man in der Abstiegssaison 13/14 mit 2:0 gegen den VfB Stuttgart gewinnen konnte. Am 26. September 2018 kassierte der 1. FC Nürnberg im [[Westfalenstadion]] in Dortmund mit 0:7 seine höchste Bundesliga-Niederlage. <br /> <br /> &lt;div align=&quot;center&quot;&gt;<br /> {{Zeitleiste_Ligazugehörigkeit_1.FC_Nürnberg_ab_1905}}<br /> &lt;/div&gt;<br /> <br /> === Vereinswappenhistorie ===<br /> &lt;gallery&gt;<br /> FCN Logo 1900 - 1918.svg|1900–1918<br /> FCN Logo 1918 - 1945.svg|1918–1945<br /> FCN Logo 1945 - 1964.svg|1945–1961 oder früher<br /> Fcn logo 1991.png|1961 oder früher bis 1977 <br /> FC Nürnberg.svg|1978 bis 2011<br /> 1. FC Nürnberg logo.svg|seit 2011<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> == Namen und Zahlen ==<br /> {{Hauptartikel|1. FC Nürnberg/Namen und Zahlen}}<br /> <br /> Der 1. FC Nürnberg spielte seit Einführung des Ligabetriebs in Nürnberg von 1905 bis 1969 stets oberklassig. Von hier an bis heute spielte ''Der Club'' mit nur einer Ausnahme immer erst- und zweitklassig. Insgesamt stehen 90&amp;nbsp;Jahre Erstklassigkeit, 22&amp;nbsp;Jahre Zweitklassigkeit und ein Jahr Drittklassigkeit zu Buche. Bis zur Saison 1985/86 war der FCN über 64&amp;nbsp;Jahre lang deutscher Rekordmeister mit bis dahin neun Titeln, wurde jedoch in der Saison 1986/87 vom [[FC Bayern München]] mit dessen zehnter Meisterschaft abgelöst. Zwischenzeitlich teilte sich ''Der Club'' den Titel des Rekordmeisters noch mit dem [[VfB Leipzig (1893)|VfB Leipzig]] (ein Jahr lang) und dem [[FC Schalke 04]] über neun Jahre hinweg. Auf Grund der neun errungenen Meistertitel müsste der 1. FC Nürnberg eigentlich zwei [[Meisterstern]]e auf dem Trikot führen dürfen. Da der FCN jedoch dem Aufgabenbereich der [[Die Liga – Fußballverband|DFL]] angehört und diese nur errungene Meisterschaften in der Bundesliga wertet, werden acht dieser nicht offiziell anerkannt. Nur bei einer Teilnahme an einer Liga, die nicht der DFL angehört, also erst ab der [[3. Fußball-Liga|3. Liga]], dürfte ''Der Club'' die Sterne auf dem Trikot führen. <br /> <br /> Bis 1969 war der 1. FC Nürnberg auch über 34&amp;nbsp;Jahre lang [[DFB-Pokal#Rekordpokalsieger|deutscher Rekordpokalsieger]], bevor ihn der [[FC Bayern München]] ablöste. Den Titel des Rekordpokalsiegers teilte sich ''Der Club'' noch mit dem [[SK Rapid Wien]] (ein Jahr lang), dem [[FC Schalke 04]] sowie dem FC Bayern München (beide zwei Jahre), dem [[VfB Leipzig (1893)|VfB Leipzig]] (drei Jahre), dem [[VfB Stuttgart]] (vier Jahre), dem [[Karlsruher SC]] (sechs Jahre) und dem [[Dresdner SC]] über 21 Jahre hinweg.<br /> <br /> International kann man außer dem Gewinn des [[Intertoto-Cup 1968|Intertoto-Cups 1968]] keine Titelgewinne vorweisen, erreichte jedoch in den internationalen Wettbewerben je einmal ein Halb- und ein Viertelfinale.<br /> <br /> === Erfolge ===<br /> [[Datei:Positionen FCN am Saisonende.png|500px|mini|Positionen des 1. FC Nürnberg am Saisonende seit 1963]]<br /> [[Datei:FCN Fahnen 8–13.jpg|mini|13 Fahnen mit Gedenktafeln erinnern am Stadion an die nationalen Titel des Club.]]<br /> [[Datei:Valznerweiher 2007.jpg|mini|Foto zum Gewinn des DFB-Pokals 2006/07 an einer Fahne am Valznerweiher.]]<br /> <br /> ==== National ====<br /> Titelgewinne:<br /> {| class=&quot;wikitable&quot; width=&quot;30%&quot;<br /> |- style=&quot;background:#DCDCDC&quot;<br /> ! colspan=&quot;5&quot;| [[Deutsche Fußballmeisterschaft]]<br /> |- style=&quot;background:#FFF8DC&quot;<br /> | [[Deutsche Fußballmeisterschaft 1919/20|1920]] || [[Deutsche Fußballmeisterschaft 1920/21|1921]] || [[Deutsche Fußballmeisterschaft 1923/24|1924]] || [[Deutsche Fußballmeisterschaft 1924/25|1925]] || [[Deutsche Fußballmeisterschaft 1926/27|1927]]<br /> |- style=&quot;background:#FFF8DC&quot;<br /> | [[Deutsche Fußballmeisterschaft 1935/36|1936]] || [[Deutsche Fußballmeisterschaft 1947/48|1948]] || [[Deutsche Fußballmeisterschaft 1960/61|1961]] || [[Fußball-Bundesliga 1967/68|1968]] ||<br /> |- style=&quot;background:#DCDCDC&quot;<br /> ! colspan=&quot;5&quot;| [[DFB-Pokal]]<br /> |- style=&quot;background:#FFF8DC&quot;<br /> | [[Tschammerpokal 1935|1935]] || [[Tschammerpokal 1939|1939]] || [[DFB-Pokal 1961/62|1962]] || [[DFB-Pokal 2006/07|2007]] ||<br /> |- style=&quot;background:#FFFFFF&quot;<br /> | colspan=&quot;5&quot; style=&quot;text-align:left;&quot;| &lt;small&gt;Alle Jahresangaben beziehen sich auf den Zeitpunkt des Endspiels.&lt;/small&gt;<br /> |}<br /> <br /> → ''[[1. FC Nürnberg/Namen und Zahlen#National|alle nationalen Erfolge des 1. FC Nürnberg]]''<br /> <br /> &lt;gallery&gt;<br /> Club-Museum Victoria-Pokal.jpg|[[Victoria (Pokal)|Victoria-Pokal]]<br /> Club-Museum Goldfasanen-Pokal.jpg|[[DFB-Pokal#Die Trophäe|Goldfasanen-Pokal]]<br /> Club-Museum Meisterschale.jpg|[[Deutsche Meisterschale]]<br /> Club-Museum DFB-Pokal.jpg|[[DFB-Pokal]]<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> ==== International ====<br /> Teilnahmen:<br /> * [[UEFA Champions League|Europapokal der Landesmeister]]: Viertelfinale [[Europapokal der Landesmeister 1961/62|1961/62]], 1. Runde [[Europapokal der Landesmeister 1968/69|1968/69]]<br /> * [[Europapokal der Pokalsieger (Fußball)|Europapokal der Pokalsieger]]: Halbfinale [[Europapokal der Pokalsieger 1962/63|1962/63]]<br /> * [[Messestädte-Pokal]]: Teilnahme [[Messepokal 1965/66|1965/66]], [[Messepokal 1966/67|1966/67]]<br /> * [[UEFA-Pokal]]: 1. Runde [[UEFA-Pokal 1988/89|1988/89]], Sechzehntelfinale/3. Runde [[UEFA-Pokal 2007/08|2007/08]]<br /> * [[Intertoto Cup]]: [[Intertoto-Cup 1968|1968]]<br /> <br /> {{Europapokalbilanz/Kopf}}<br /> {{Europapokalbilanz/Saison|Saison=1961/62 |Liga=LM |Zeilen=3}}<br /> {{Europapokalbilanz/Spiel|Runde=VR |Gegner={{IRL|Ziel=Drumcondra FC}} |Gesamt=9:1 |Hin=5:0 (H) |Rück=4:1 (A) |a= |e=}}<br /> {{Europapokalbilanz/Spiel|Runde=1R |Gegner={{TUR|Ziel=Fenerbahçe Istanbul}} |Gesamt=3:1 |Hin=2:1 (A) |Rück=1:0 (H) |a= |e=}}<br /> {{Europapokalbilanz/Spiel|Runde=VF |Gegner={{PRT|Ziel=Benfica Lissabon}} |Gesamt=3:7 |Hin=3:1 (H) |Rück=0:6 (A) |a= |e=}}<br /> {{Europapokalbilanz/Saison|Saison=1962/63 |Liga=PS |Zeilen=3}}<br /> {{Europapokalbilanz/Spiel|Runde=2R |Gegner={{FRA|Ziel=AS Saint-Étienne}} |Gesamt=3:0 |Hin=0:0 (A) |Rück=3:0 (H) |a= |e=}}<br /> {{Europapokalbilanz/Spiel|Runde=VF |Gegner={{DNK|Boldklubben 1909|B 1909 Odense}} |Gesamt=7:0 |Hin=1:0 (A) |Rück=6:0 (H) |a= |e=}}<br /> {{Europapokalbilanz/Spiel|Runde=HF |Gegner={{ESP-1945|Ziel=Atlético Madrid}} |Gesamt=2:3 |Hin=0:2 (A) |Rück=2:1 (H) |a= |e=}}<br /> {{Europapokalbilanz/Saison|Saison=1965/66 |Liga=MP |Zeilen=1}}<br /> {{Europapokalbilanz/Spiel|Runde=1R |Gegner={{ENG|Ziel=FC Everton}} |Gesamt=1:2 |Hin=1:1 (H) |Rück=0:1 (A) |a= |e=}}<br /> {{Europapokalbilanz/Saison|Saison=1966/67 |Liga=MP |Zeilen=1}}<br /> {{Europapokalbilanz/Spiel|Runde=1R |Gegner={{ESP-1945|Ziel=FC Valencia}} |Gesamt=1:4 |Hin=1:2 (H) |Rück=0:2 (A) |a= |e=}}<br /> {{Europapokalbilanz/Saison|Saison=1968/69 |Liga=LM |Zeilen=1}}<br /> {{Europapokalbilanz/Spiel|Runde=1R |Gegner={{NLD|Ziel=Ajax Amsterdam}} |Gesamt=1:5 |Hin=1:1 (H) |Rück=0:4 (A) |a= |e=}}<br /> {{Europapokalbilanz/Saison|Saison=1988/89 |Liga=CUP |Zeilen=1}}<br /> {{Europapokalbilanz/Spiel|Runde=1R |Gegner={{ITA|Ziel=AS Rom}} |Gesamt=3:4 |Hin=2:1 (A) |Rück=1:3 [[Verlängerung (Fußball)|n. V.]] (H) |a= |e=}}<br /> {{Europapokalbilanz/Saison|Saison=2007/08 |Liga=CUP |Zeilen=6}}<br /> {{Europapokalbilanz/Spiel|Runde=1R |Gegner={{ROU|Ziel=Rapid Bukarest}} |Gesamt=2:2 |Hin=0:0 (H) |Rück=2:2 (A) |a=1 |e=}}<br /> {{Europapokalbilanz/Spiel|Runde=G4 |Gegner={{ENG|Ziel=FC Everton}} |Gesamt=0:2 |Finale=0:2 (H) |a= |e=}}<br /> {{Europapokalbilanz/Spiel|Runde= |Gegner={{RUS|Zenit St. Petersburg}} |Gesamt=2:2 |Finale=2:2 (A) |a= |e=}}<br /> {{Europapokalbilanz/Spiel|Runde= |Gegner={{NLD|Ziel=AZ Alkmaar}} |Gesamt=2:1 |Finale=2:1 (H) |a= |e=}}<br /> {{Europapokalbilanz/Spiel|Runde= |Gegner={{GRC|AE Larisa (Fußball)|AE Larisa}} |Gesamt=3:1 |Finale=3:1 (A) |a= |e=}}<br /> {{Europapokalbilanz/Spiel|Runde=SF |Gegner={{PRT|Ziel=Benfica Lissabon}} |Gesamt=2:3 |Hin=0:1 (A) |Rück=2:2 (H) |a= |e=}}<br /> {{Europapokalbilanz/Bilanz|S=12|U=7|N=9|ET=44|GT=38}}<br /> <br /> === Spieler ===<br /> {{Hauptartikel|Liste der Spieler des 1. FC Nürnberg}}<br /> <br /> In der langen Geschichte des 1. FC Nürnberg prägten verschiedenste Spieler das Spiel des ''Clubs''. Deutschlandweit am bekanntesten sind sicherlich die beiden mit dem Titel des [[Fußballer des Jahres (Deutschland)|Fußballer des Jahres]] geehrten Max Morlock (1961) und Andreas Köpke (1993). Mit dem slowakischen Nationalspieler Marek Mintál stellte der ''Club'' 2005 erstmals den [[Liste der Torschützenkönige der Fußball-Bundesliga|Torschützenkönig der Bundesliga]]. Ein Jahr zuvor war Mintal bereits [[Liste der Torschützenkönige der 2. Fußball-Bundesliga|bester Torjäger der 2. Bundesliga]] geworden, was ihm 2008/09 nochmals gelang. Einen ähnlichen Erfolg erreichte Heinz Strehl, als er 1962 [[Liste der Torschützenkönige des Europapokals der Landesmeister und der UEFA Champions League|Torschützenkönig des Europapokals der Landesmeister]] wurde.<br /> <br /> In Nürnberg selbst fiel die angemessene Ehrung der einzelnen Spielerpersönlichkeiten lange Zeit schwer. Zwar wurden im Umfeld um das Nürnberger Stadion einzelne Straßen nach herausragenden Spielern wie Hans Kalb und eben Max Morlock benannt, doch erst 2006 entschloss sich der Verein zu einer systematischen Würdigung von 35 Spielern. Auslöser war die Umbenennung des Stadions, das den Namen eines Produktes eines Sponsors bekommen hatte. Die Fans reagierten darauf aus Protest mit einer symbolischen Umbenennung in ''Max-Morlock-Stadion.'' Als Kompromiss benannte der 1. FC Nürnberg zur Saison 2006/07 35 Stadionblöcke nach verdienten Spielern aus der Vereinsgeschichte, die mindestens zwei der folgenden drei Kriterien erfüllen: 400 Einsätze für den ''Club'', Nationalspieler, Deutscher Meister mit dem Club.&lt;ref&gt;[http://www.fcn.de/index.php?id=12192 1. FC Nürnberg: ''Club ehrt verdiente Spieler mit Nennung in den Stadionblöcken.'' 25. Juni 2006, www.fcn.de (26. Juni 2006)]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Zu den solchermaßen geehrten Spielern gehören zunächst einmal die Nationalspieler der erfolgreichen 1920er Jahre wie [[Georg Hochgesang]], [[Hans Kalb]], [[Anton Kugler]], [[Luitpold Popp]], [[Baptist Reinmann]], [[Carl Riegel]], [[Hans Schmidt (Fußballspieler, 1893)|Hans „Bumbes“ Schmidt]], [[Wolfgang Strobel (Fußballspieler)|Wolfgang Strobel]], [[Heinrich Stuhlfauth]], [[Hans Sutor]] und [[Heinrich Träg]]. Abgeschlossen wird diese Gruppe durch den Schweizer Nationalspieler [[Gustav Bark]] sowie durch Nationalspieler [[Josef Schmitt (Fußballspieler)|Josef „Seppl“ Schmitt]], der auch für den Übergang zwischen den goldenen 1920ern und den Erfolgen in den 1930er Jahren steht. Aus der Periode der 1930er Jahre würdigte der Verein seine Nationalspieler [[Willi Billmann]], [[Georg Köhl]], [[Willi Kund]], [[Andreas Munkert]] und [[Richard Oehm]] sowie [[Karl Gußner]] aus der Meistermannschaft von 1936.<br /> <br /> Zu dieser Gruppe gehört auch der 1936er Meisterspieler [[Hans Uebelein]], der auch zu der kleinen Gruppe der Spieler der Nachkriegszeit gehört, die ebenfalls gewürdigt wurden. Unter ihnen ragt besonders Max Morlock heraus, der 1948 und 1961 Meister mit dem ''Club'' wurde. Hinzu kommen die Nationalspieler [[Ludwig Müller (Fußballspieler)|Ludwig Müller]], [[Stefan Reisch]], [[Georg Volkert]] und [[Ferdinand Wenauer]]. Zusätzlich erfüllten noch [[Gerhard Bergner]], [[Helmut Herbolsheimer]], [[Eduard Schaffer]] sowie [[Konrad Winterstein]] als Meister von 1948 sowie [[Horst Leupold]], [[Fritz Popp (Fußballspieler)|Fritz Popp]], [[Heinz Strehl]], [[Kurt Ucko]] und [[Roland Wabra]] aus den Meisterteams der 1960er Jahre die Kriterien für die Benennung eines Stadionblocks. Im Juni 2015 wurde [[Javier Pinola]] als erster Spieler der jüngeren Vergangenheit mit einem eigenen Blocknamen bedacht.<br /> <br /> ==== Aktueller Kader 2018/19 ====<br /> &lt;small&gt;''(Stand: 20. Oktober 2018)''&lt;/small&gt;&lt;ref&gt;[http://www.fcn.de/profis/team/spieler/ 1. FC Nürnberg: ''Kader Profis'']&lt;/ref&gt;<br /> {| class=&quot;wikitable&quot; style=&quot;background:#F7EFF1; text-align:center;&quot;<br /> |- style=&quot;background:#AD1732; color:#FFFFFF;&quot;<br /> | '''Nr.''' || '''Nat.''' || '''Name''' || '''Geburtsdatum''' || '''Im Verein seit''' || '''Vertrag bis''' || '''Vorheriger Verein'''<br /> |- style=&quot;background:#AD1732; color:#FFFFFF;&quot;<br /> |colspan=&quot;7&quot;| '''Torwart'''<br /> |-<br /> | '''{{0}}1''' || {{DEU|#}} ||style=&quot;text-align:left;&quot;| [[Fabian Bredlow]] || 2. März 1995 || 2017 || || [[Hallescher FC]]<br /> |-<br /> | '''26''' || {{DEU|#}} ||style=&quot;text-align:left;&quot;| [[Christian Mathenia]] || 31. März 1992 || 2018 || || [[Hamburger SV]]<br /> |-<br /> | '''30''' || {{DEU|#}} ||style=&quot;text-align:left;&quot;| [[Patric Klandt]] || 29. September 1983 || 2018 || 2019 || [[SC Freiburg#Zweite Mannschaft|SC Freiburg II]]<br /> |- style=&quot;background:#AD1732; color:#FFFFFF;&quot;<br /> |colspan=&quot;7&quot;| '''Abwehr''' <br /> |-<br /> | '''{{0}}2''' || {{DEU|#}} ||style=&quot;text-align:left;&quot;| [[Kevin Goden]] || 22. Februar 1999 || 2018 || || [[1. FC Köln]]<br /> |-<br /> | '''{{0}}4''' || {{BRA|#}} ||style=&quot;text-align:left;&quot;| [[Ewerton]] || 23. März 1989 || 2017 || || [[Sporting Lissabon]]<br /> |-<br /> | '''{{0}}8''' || {{DEU|#}} ||style=&quot;text-align:left;&quot;| [[Robert Bauer (Fußballspieler)|Robert Bauer]] || 9. April 1994 || 2018 || 2019 || [[Werder Bremen]]<br /> |-<br /> | '''22''' || {{DEU|#}} ||style=&quot;text-align:left;&quot;| [[Enrico Valentini]] || 20. Februar 1989 || 2017 || || [[Karlsruher SC]]<br /> |-<br /> | '''23''' || {{DEU|#}} ||style=&quot;text-align:left;&quot;| [[Tim Leibold]] || 30. November 1993 || 2015 || || [[VfB Stuttgart#Zweite Mannschaft|VfB Stuttgart II]]<br /> |-<br /> | '''28''' || {{DEU|#}} ||style=&quot;text-align:left;&quot;| [[Lukas Mühl]] || 27. Januar 1997 || 2011 || || TSV Regen<br /> |-<br /> | '''33''' || {{AUT|#}} ||style=&quot;text-align:left;&quot;| [[Georg Margreitter]] || 7. November 1988 || 2015 || || [[Wolverhampton Wanderers]]<br /> |-<br /> | '''34''' || {{DEU|#}} ||style=&quot;text-align:left;&quot;| [[Dennis Lippert]] || 20. Februar 1996 || 2012 || || [[SpVgg Weiden]]<br /> |- style=&quot;background:#AD1732; color:#FFFFFF;&quot;<br /> |colspan=&quot;7&quot;| '''Mittelfeld''' <br /> |-<br /> | '''10''' || {{DEU|#}} ||style=&quot;text-align:left;&quot;| [[Sebastian Kerk]] || 17. April 1994 || 2017 || || [[SC Freiburg]]<br /> |-<br /> | '''14''' || {{JPN|#}} ||style=&quot;text-align:left;&quot;| [[Yūya Kubo]] || 24. Dezember 1993 || 2018 || 2019 || [[KAA Gent]]<br /> |-<br /> | '''17''' || {{DEU|#}} ||style=&quot;text-align:left;&quot;| [[Eduard Löwen]] || 28. Januar 1997 || 2016 || || [[1. FC Saarbrücken]]<br /> |-<br /> | '''18''' || {{DEU|#}} ||style=&quot;text-align:left;&quot;| [[Hanno Behrens]] || 26. März 1990 || 2015 || || [[SV Darmstadt 98]]<br /> |-<br /> | '''20''' || {{AUT|#}} ||style=&quot;text-align:left;&quot;| [[Lukas Jäger]] || 12. Februar 1994 || 2017 || || [[SCR Altach]]<br /> |-<br /> | '''24''' || {{NLD|#}} ||style=&quot;text-align:left;&quot;| [[Virgil Misidjan]] || 24. Juli 1993 || 2018 || || [[Ludogorez Rasgrad]]<br /> |-<br /> | '''27''' || {{BRA|#}} ||style=&quot;text-align:left;&quot;| [[Matheus Pereira]] || 5. Mai 1996 || 2018 || 2019 || [[Sporting Lissabon]]<br /> |-<br /> | '''29''' || {{DEU|#}} ||style=&quot;text-align:left;&quot;| [[Patrick Erras]] || 21. Januar 1995 || 2007 || || SV Raigering<br /> |-<br /> | '''31''' || {{CZE|#}} ||style=&quot;text-align:left;&quot;| [[Ondřej Petrák]] || 11. März 1992 || 2014 || || [[Slavia Prag]]<br /> |-<br /> | '''35''' || {{DEU|#}} ||style=&quot;text-align:left;&quot;| [[Alexander Fuchs]] || 5. Januar 1997 || 2017 || || [[TSV 1860 München]]<br /> |-<br /> | '''37''' || {{DEU|#}} ||style=&quot;text-align:left;&quot;| Timothy Tillman || 4. Januar 1999 || 2018 || 2019 || [[FC Bayern München#Die zweite Mannschaft|FC Bayern München II]]<br /> |-<br /> | '''38''' || {{DEU|#}} ||style=&quot;text-align:left;&quot;| [[Simon Rhein]]{{FN|2}} || 18. Mai 1998 || 2017 || 2019 || [[Bayer 04 Leverkusen#Juniorenmannschaften|Bayer 04 Leverkusen U19]]<br /> |- style=&quot;background:#AD1732; color:#FFFFFF;&quot;<br /> |colspan=&quot;7&quot;| '''Angriff''' <br /> |-<br /> | '''{{0}}7''' || {{CMR|#}} ||style=&quot;text-align:left;&quot;| [[Edgar Salli]] || 17. August 1992 || 2016 || || [[AS Monaco]]<br /> |-<br /> | '''{{0}}9''' || {{SWE|#}} ||style=&quot;text-align:left;&quot;| [[Mikael Ishak]] || 31. März 1993 || 2017 || || [[Randers FC]]<br /> |-<br /> | '''11''' || {{SVK|#}} ||style=&quot;text-align:left;&quot;| [[Adam Zreľák]] || 5. Mai 1994 || 2017 || || [[FK Jablonec]]<br /> |-<br /> | '''19''' || {{DEU|#}} ||style=&quot;text-align:left;&quot;| [[Törles Knöll]] || 13. September 1997 || 2018 || || [[Hamburger SV#Zweite Mannschaft|Hamburger SV II]]<br /> |-<br /> | '''21''' || {{DEU|#}} ||style=&quot;text-align:left;&quot;| [[Federico Palacios]] || 9. April 1995 || 2018 || || [[RB Leipzig]]<br /> |}<br /> {{FNBox|<br /> {{FNZ|2|auch im Kader der zweiten Mannschaft}}<br /> }}<br /> <br /> ==== Transfers zur und während der Saison 2018/19 ====<br /> {| class=&quot;wikitable toptextcells&quot; width=&quot;80%&quot;<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe9&quot; width=&quot;50%&quot;| Zugänge<br /> ! class=&quot;hintergrundfarbe7&quot; width=&quot;50%&quot;| Abgänge<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe5&quot;<br /> ! colspan=&quot;2&quot;| Sommer 2018<br /> |-<br /> |<br /> * [[Robert Bauer (Fußballspieler)|Robert Bauer]] ([[Werder Bremen]]){{FN|a.}}<br /> * [[Kevin Goden]] ([[1. FC Köln]])<br /> * [[Patric Klandt]] ([[SC Freiburg#Zweite Mannschaft|SC Freiburg II]])<br /> * [[Törles Knöll]] ([[Hamburger SV#Zweite Mannschaft|Hamburger SV II]])<br /> * [[Virgil Misidjan]] ([[Ludogorez Rasgrad]])<br /> * [[Yūya Kubo]] ([[KAA Gent]]){{FN|a.}}<br /> * [[Christian Mathenia]] ([[Hamburger SV]])<br /> * [[Matheus Pereira]] ([[Sporting Lissabon]]){{FN|a.}}<br /> * Timothy Tillman ([[FC Bayern München#Die zweite Mannschaft|FC Bayern München II]]){{FN|a.}}<br /> |<br /> * [[Enis Alushi]] (unbekannt)<br /> * [[Mišo Brečko]] (unbekannt)<br /> * [[Ulisses Garcia]] ([[Werder Bremen]]{{FN|w.a.}} → [[BSC Young Boys]])<br /> * [[Lucas Hufnagel]] ([[SC Freiburg]]{{FN|w.a.}} → [[SpVgg Unterhaching]])<br /> * [[Thorsten Kirschbaum]] ([[Bayer 04 Leverkusen]])<br /> * [[Johannes Kreidl]] ([[SV Ried]])<br /> * [[Kevin Möhwald]] ([[Werder Bremen]])<br /> * [[László Sepsi]] ([[Universitatea Cluj]])<br /> * [[Marvin Stefaniak]] ([[VfL Wolfsburg]]) {{FN|w.a.}}<br /> * [[Tobias Werner]] ([[VfB Stuttgart]]) {{FN|w.a.}}<br /> |}<br /> {{FNZ|a.|ausgeliehen}}<br /> {{FNZ|w.a.|war ausgeliehen}}<br /> <br /> ==== Trainer- und Betreuerstab ====<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |-<br /> ! Name<br /> ! Funktion<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;2&quot; style=&quot;text-align:left;&quot;| Trainer-Team<br /> |-<br /> | [[Michael Köllner]] || Chef-Trainer<br /> |-<br /> | Boris Schommers || Co-Trainer<br /> |-<br /> | Fabian Adelmann || Co-Trainer<br /> |-<br /> | Martin Scharrer || Torwarttrainer<br /> |-<br /> | Florian Klausner || Athletik- und Reha-Trainer<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;2&quot; style=&quot;text-align:left;&quot;| Betreuer<br /> |-<br /> | Matthias Brem || Team-Arzt<br /> |-<br /> | James Morgan || [[Physiotherapeut]]<br /> |-<br /> | Milan Gubov || Physiotherapeut<br /> |-<br /> | Sascha Rurainski || Physiotherapeut<br /> |-<br /> | Günter Vogt || Zeugwart<br /> |-<br /> | Marko Riegel || Zeugwart<br /> |-<br /> | Norbert Lehmeyer || Busfahrer<br /> |}<br /> <br /> ==== Die Jahrhundert(+10)elf ====<br /> → ''Für Details siehe [[1. FC Nürnberg/Namen und Zahlen#Die Jahrhundert(+10)elf|1. FC Nürnberg/Die Jahrhundert(+10)elf]]''<br /> <br /> Vor der Saison 2010/11 wählten die Clubfans per Internetabstimmung eine Mannschaft aus 110 Jahren Vereinsgeschichte:&lt;ref&gt;[http://www.fcn.de/news/artikel/club-ehrt-jahrhundert-10elf/ Club ehrt Jahrhundert(+10)elf], 23. Juni 2010.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable toptextcells&quot; width=&quot;80%&quot;<br /> |-<br /> ! Torhüter !! Abwehr !! Mittelfeld !! Stürmer<br /> |-<br /> |<br /> {{DEU|#}} [[Andreas Köpke]]&lt;br /&gt;<br /> {{0}}&lt;br /&gt;<br /> {{0}}&lt;br /&gt;<br /> {{0}}&lt;br /&gt;<br /> {{0}}&lt;br /&gt;<br /> {{center|'''Ersatz'''}}<br /> {{DEU|#}} [[Heinrich Stuhlfauth]]&lt;br /&gt;<br /> {{DEU|#}} [[Raphael Schäfer]]<br /> |<br /> {{DEU|#}} [[Ferdinand Wenauer]]&lt;br /&gt;<br /> {{DEU|#}} [[Thomas Brunner (Fußballspieler)|Thomas Brunner]]&lt;br /&gt;<br /> {{DEU|#}} [[Andreas Wolf (Fußballspieler, 1982)|Andreas Wolf]]&lt;br /&gt;<br /> {{DEU|#}} [[Stefan Reuter]]&lt;br /&gt;<br /> {{0}}&lt;br /&gt;<br /> {{center|'''Ersatz'''}}<br /> {{DEU|#}} [[Horst Leupold]]&lt;br /&gt;<br /> {{DEU|#}} [[Luitpold Popp]]&lt;br /&gt;<br /> {{DEU|#}} [[Horst Weyerich]]<br /> |<br /> {{DEU|#}} [[Hans Dorfner]]&lt;br /&gt;<br /> {{AUT|#}} [[Reinhold Hintermaier]]&lt;br /&gt;<br /> {{SVK|#}} [[Marek Mintál]]&lt;br /&gt;<br /> {{DEU|#}} [[Max Morlock]]&lt;br /&gt;<br /> {{0}}&lt;br /&gt;<br /> {{center|'''Ersatz'''}}<br /> {{DEU|#}} [[Marc Oechler]]&lt;br /&gt;<br /> {{DEU|#}} [[Hans Kalb]]&lt;br /&gt;<br /> {{DEU|#}} [[Dieter Nüssing]]<br /> |<br /> {{MKD|#}} [[Saša Ćirić]]&lt;br /&gt;<br /> {{DEU|#}} [[Dieter Eckstein]]&lt;br /&gt;<br /> {{0}}&lt;br /&gt;<br /> {{0}}&lt;br /&gt;<br /> {{0}}&lt;br /&gt;<br /> {{center|'''Ersatz'''}}<br /> {{DEU|#}} [[Stefan Kießling]]&lt;br /&gt;<br /> {{DEU|#}} [[Heinz Strehl]]&lt;br /&gt;<br /> {{ARG|#}} [[Sergio Zárate]]<br /> |}<br /> <br /> === Trainer ===<br /> Seit der Vereinsgründung wechselten 66 Mal die Inhaber des Trainerpostens. Diese Zahl ist umso bemerkenswerter, da der ''Club'' erst seit Mitte der 1920er Jahre überhaupt regelmäßig Trainer beschäftigte. Zumeist leiteten Spieler wie [[Alfréd Schaffer]] das Training, der später von 1933 bis 1935 den ''Club'' zum ersten Pokalsieg führte. Mit dem ehemaligen englischen Nationalspieler [[Fred Spiksley]] war 1913 kurzzeitig der erste richtige Übungsleiter engagiert worden. Er kehrte 1926/27 noch einmal zurück und beendete mit seinem zweiten Engagement die trainerlose Zeit des FCN. Zwischendurch hatte der ''Club'' nur [[Izidor Kürschner]] mehrmals als Übungsleiter für Meisterschaftsendrunden engagiert. Mehrmals war auch sein Nachfolger [[Karl Michalke]] Trainer (1927 bis 1928, 1935 bis 1936, 1946 bis 1947). Überhaupt kehrten viele Trainer bis in die Gegenwart zu einem wiederholten Engagement zum 1. FC Nürnberg zurück. Aus der Vorkriegszeit bemerkenswert sind noch [[Jenő Konrád]], der als Jude wie oben erwähnt auf Grund der Hetze der NSDAP die Stadt verließ sowie [[György Orth|Gyuri Orth]] (1936 bis 1939), [[Alv Riemke]] (1939 bis 1941 und 1952 bis 1954) und während des Krieges dann der ehemalige Meisterspieler [[Hans Schmidt (Fußballspieler, 1893)|Hans „Bumbes“ Schmidt]] (1941 bis 1945 und 1950 bis 1952). Mit [[Josef Schmitt (Fußballspieler)|Josef „Seppl“ Schmitt]] (1947 bis 1949) war es einem anderen Meisterspieler vorbehalten, als erster und bislang einziger mit dem 1. FCN sowohl als Spieler wie als Trainer erfolgreich zu sein.<br /> <br /> Während der Oberligazeit schaffte [[Franz Binder (Fußballspieler)|Franz Binder]] durch seine Amtszeit von 1955 bis 1960 die bisher längste kontinuierliche Verweildauer auf dem Trainerstuhl des ''Club''. Sein Nachfolger [[Herbert Widmayer]], Meistertrainer von 1961, war am 30. Oktober 1963 dann der erste Trainer, der in der Bundesliga entlassen wurde. In der Bundesliga probierten sich zwei Mal [[Jenő Csaknády]] (1963 bis 1964 und 1965 bis 1966) sowie [[Gunther Baumann (Fußballspieler)|Gunther Baumann]] und [[Jenő Vincze]] ohne großen Erfolg als Trainer, ehe [[Max Merkel]] es in 26 Monaten Amtszeit (3. Januar 1967 bis 24. März 1969) den ''Club'' zunächst vor dem Abstieg bewahrte, zur neunten Meisterschaft führte und dann wieder in den Abstiegskampf verstrickte, aus dem auch Ex-Spieler [[Robert Körner]] sowie [[Kuno Klötzer]] den Club nicht mehr retten konnten.<br /> <br /> In der Zweitklassigkeit durfte [[Hans Tilkowski]] drei volle Spielzeiten Trainer bleiben. Sein Nachfolger [[Horst Buhtz]] wurde nach dem vorletzten Spieltag der Saison 1977/78 entlassen, nachdem sich der ''Club'' für die Aufstiegsspiele qualifiziert hatte. Durch diese führte der junge Trainer [[Werner Kern (Fußballtrainer)|Werner Kern]] den ''Club'' erfolgreich. Als es anschließend in der Bundesliga weniger gut lief, trat zunächst Präsident Lothar Schmechtig zurück, damit sein Nachfolger einen Tag später Kern entlassen konnte. Mit [[Robert Gebhardt]] saß erneut ein Ex-Spieler auf dem Trainerstuhl, unterbrochen von einem 51-tägigen Intermezzo des Belgiers [[Jef Vliers]] im Sommer 1979. Noch kürzer –&amp;nbsp;von Interimstrainern abgesehen&amp;nbsp;– war im Herbst 1983 das 41-tägige Engagement von [[Rudi Kröner]]. Von 1981 bis 1983 war mit [[Udo Klug]] erstmals wieder ein Trainer länger als zwei Jahre am Stück im Amt. Sein indirekter Nachfolger [[Heinz Höher]] gelang durch die Amtszeit vom 1. Januar 1984 bis 30. Juni 1988 die zweitlängste Amtszeit eines Club-Trainers. Er gehört auch zu den wenigen, die nicht vorzeitig entlassen wurden. Dies widerfuhr ihm dann erst als Manager. Die nachfolgenden Amtszeiten von [[Hermann Gerland]] (1988 bis 1990) und [[Arie Haan]] (1990 bis 1991) dauerten kürzer an. [[Willi Entenmann]] kam in zwei Versuchen auf über drei Jahre auf dem Trainerstuhl des 1. FC Nürnberg. Sein erstes Engagement endete mit einer Entlassung nach einem 2:0-Sieg über Bayern München im November 1993. Bis zu seinem zweiten Engagement ab Mai 1996 lösten sich in relativ kurzer Zeit [[Dieter Renner]], [[Rainer Zobel]], [[Günter Sebert]] und wieder einmal Hermann Gerland ab. [[Felix Magath]] führte den ''Club'' 1997/98 aus der 2. Bundesliga, ging dann aber selbst, weil er keine Perspektive für die Bundesliga sah. Sein Nachfolger [[Willi Reimann]] gab das Amt nach vier Monaten aus persönlichen Gründen ab. [[Friedel Rausch]]s 13-monatige Amtszeit war die vorerst letzte kurzzeitige Beschäftigung eines Trainers. Zwar trennte sich der Verein auch von seinen Nachfolgern [[Klaus Augenthaler]] und [[Wolfgang Wolf]] vorzeitig. Doch war Augenthaler über drei Jahre und Wolf immerhin zweieinhalb Jahre im Amt.<br /> <br /> Vom 9. November 2005 bis 11. Februar 2008 war [[Hans Meyer (Fußballtrainer)|Hans Meyer]] der 65. Trainer des 1. FC Nürnberg. Unter seiner Führung konnte der 1. FC Nürnberg mit dem Sieg im [[DFB-Pokal 2006/07]] den ersten nationalen Titelgewinn seit 39 Jahren feiern. Nach Misserfolg in der Liga wurde er am 12. Februar 2008 durch [[Thomas von Heesen]] ersetzt. Dieser konnte den erneuten Abstieg in die Zweite Bundesliga jedoch ebenfalls nicht mehr verhindern, die Verantwortlichen beschlossen aber trotzdem, mit von Heesen den Neustart in Liga zwei zu versuchen. Aufgrund der Situation innerhalb des Vereins gab von Heesen jedoch nach dem zweiten Spieltag, am 28. August, seinen Rücktritt bekannt. Den Trainerposten übernahm sein Kotrainer [[Michael Oenning]], der das erklärte Ziel Wiederaufstieg schaffte. Nach einer schlechten Hinrunde in der Bundesliga wurde seine Entlassung am 21. Dezember 2009 bekanntgegeben.&lt;ref&gt;[https://www.welt.de/sport/fussball/article5599854/Nuernberg-entlaesst-Trainer-Oenning-Bader-bleibt.html Aufsteiger Nürnberg entlässt Trainer Oenning] welt.de Artikel vom 21. Dezember 2009.&lt;/ref&gt; Nur einen Tag nach Oennings Entlassung stellte der Verein [[Dieter Hecking]] als neuen Trainer vor.&lt;ref&gt;[http://www.faz.net/-gtn-14piw Hecking übernimmt den „Club“] faz.net Artikel vom 22. Dezember 2009.&lt;/ref&gt; In der Winterpause 2012/13 wechselte Trainer Hecking gegen eine Ablösesumme zum VfL Wolfsburg.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=1. Fußball-Club Nürnberg (Hrsg.) |url=http://www.fcn.de/news/artikel/hecking-verlaesst-club/ |titel=Dieter Hecking verlässt den Club |datum=2012-12-22 |zugriff=2013-01-03}}&lt;/ref&gt; Neues Trainergespann wurden [[Michael Wiesinger]] und [[Armin Reutershahn]],&lt;ref name=&quot;fcn.de&quot; /&gt; die jedoch nach acht sieglosen Spielen zu Beginn der [[Fußball-Bundesliga 2013/14|Saison 2013/14]] entlassen wurden.<br /> <br /> Am 21. Oktober 2013 verpflichtete der 1. FC Nürnberg den Niederländer [[Gertjan Verbeek]] als Nachfolger von Michael Wiesinger. Dieser blieb allerdings nicht lang im Amt. Am 23. April 2014 wurde Verbeek nach acht Niederlagen in neun Spielen entlassen; drei Spieltage vor Saisonende auf einem Abstiegsplatz stehend. Vorübergehend übernahm U23-Trainer Roger Prinzen den Trainerposten.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/sport/fussball/gertjan-verbeek-1-fc-nuernberg-trennt-sich-von-trainer-a-965696.html |titel=Abstiegskampf: 1. FC Nürnberg trennt sich von Trainer Verbeek |zugriff=2014-04-23}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Zur [[2. Fußball-Bundesliga 2014/15|Saison 2014/15]] wurde der Franzose [[Valérien Ismaël]] als Trainer vorgestellt.&lt;ref&gt;[http://www.fcn.de/news/artikel/valerien-ismael-neuer-chef-trainer-beim-club/ Valérien Ismaël neuer Chef-Trainer beim Club]&lt;/ref&gt; Am 3. August 2014 debütierte er als Trainer der Franken beim 1:0-Sieg am ersten Spieltag der [[2. Fußball-Bundesliga 2014/15|Zweitliga-Spielzeit 2014/15]].&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.kicker.de/news/fussball/2bundesliga/spieltag/2-bundesliga/2014-15/1/2407534/spielanalyse_1-fc-nuernberg-81_erzgebirge-aue-64.html |titel=Joker Mlapa bereitet Sylvestrs Treffer vor |autor=Olympia Verlag GmbH (Hrsg.) |werk=kicker online |datum=2014-08-03 |zugriff=2015-07-13}}&lt;/ref&gt; Am zweiten Spieltag verlor er das [[Frankenderby]] mit dem FCN mit 1:5 bei der [[SpVgg Greuther Fürth]].&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.kicker.de/news/fussball/2bundesliga/spieltag/2-bundesliga/2014-15/2/2407543/spielanalyse_spvgg-greuther-fuerth-82_1-fc-nuernberg-81.html |titel=5:1! Doppelpacker Baba lässt das Kleeblatt tanzen |autor=Olympia Verlag GmbH (Hrsg.) |werk=kicker online |datum=2014-08-11 |zugriff=2015-07-13}}&lt;/ref&gt; Am 15. August 2014 schied der 1. FC Nürnberg in der [[DFB-Pokal 2014/15#1. Hauptrunde|ersten Pokalrunde]] gegen den [[3. Fußball-Liga|Drittligisten]] [[MSV Duisburg]] aus.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.kicker.de/news/fussball/dfbpokal/spielrunde/dfb-pokal/2014-15/1/2397924/spielbericht_msv-duisburg-1_1-fc-nuernberg-81.html |titel=Janjic verwertet das Geschenk |autor=Olympia Verlag GmbH (Hrsg.) |werk=kicker online |datum=2014-08-15 |zugriff=2015-07-13}}&lt;/ref&gt; Nach insgesamt nur vier Siegen in 13 Punktspielen wurde Ismaël am 10. November 2014 vom Verein beurlaubt.&lt;ref&gt;[http://www.fcn.de/news/artikel/club-beurlaubt-valerien-ismael/ Club beurlaubt Valérien Ismaël] fcn.de, abgerufen am 14. Juli 2015.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Vom November 2014 bis zum 19. Juni 2016 wurde der Club vom Schweizer [[René Weiler]] trainiert,&lt;ref&gt;[http://www.kicker.de/news/fussball/2bundesliga/vereine/654272/artikel_tinte-trocken_weiler-trainiert-anderlecht.html Tinte trocken: Weiler trainiert Anderlecht] auf kicker.de, abgerufen am 24. Juni 2016.&lt;/ref&gt; seine Nachfolge trat [[Alois Schwartz]] vom Ligakonkurrenten [[SV Sandhausen]] an. Dieser wurde am 7.&amp;nbsp;März 2017 von seinen Aufgaben entbunden. Als Nachfolger wurde der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums [[Michael Köllner]] {{&quot;|bis auf Weiteres}} zum Cheftrainer erklärt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.fcn.de/news/artikel/club-trennt-sich-von-alois-schwartz-michael-koellner-uebernimmt-vorerst/ |titel=Club trennt sich von Alois Schwartz – Michael Köllner übernimmt vorerst |datum=2017-03-07 |werk=FCN.de (1.&amp;nbsp;FC Nürnberg) |zugriff=2017-03-20}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable float-right&quot; style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> |+ Trikotsponsoren seit 1973<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe7&quot;<br /> ! Zeitraum !! Trikotsponsor<br /> |-<br /> ! style=&quot;text-align:left;&quot;| 1973–1977<br /> | [[AEG]]<br /> |-<br /> ! style=&quot;text-align:left;&quot;| 1977–1982<br /> | [[Grundig Intermedia|Grundig]]<br /> |-<br /> ! style=&quot;text-align:left;&quot;| 1982–1985<br /> | [[ARO Heimtextilien|ARO]]<br /> |-<br /> ! style=&quot;text-align:left;&quot;| 1985–1987<br /> | [[Tucher Bräu#Biermarken der Tucher Bräu (Auszug)|Patrizier Bräu]]<br /> |-<br /> ! style=&quot;text-align:left;&quot;| 1987–1993<br /> | [[reflecta]]<br /> |-<br /> ! style=&quot;text-align:left;&quot;| 1993–1994<br /> | [[Trigema]]<br /> |-<br /> ! style=&quot;text-align:left;&quot;| 1994–1998<br /> | [[ARO Heimtextilien|ARO]]<br /> |-<br /> ! style=&quot;text-align:left;&quot;| 1998–2000<br /> | [[VIAG Interkom]]<br /> |-<br /> ! style=&quot;text-align:left;&quot;| 2000–2002<br /> | [[Adecco]]<br /> |-<br /> ! style=&quot;text-align:left;&quot;| 2002–2003<br /> | [[Entrium Direct Bankers AG|Entrium]]<br /> |-<br /> ! style=&quot;text-align:left;&quot;| 2003–2004<br /> | [[DiBa]]<br /> |-<br /> ! style=&quot;text-align:left;&quot;| 2004–2008<br /> | [[mister*lady]]<br /> |-<br /> ! style=&quot;text-align:left;&quot;| 2008–2012<br /> | [[AREVA]]<br /> |-<br /> ! style=&quot;text-align:left;&quot;| 2012–2014<br /> | [[NKD]]<br /> |-<br /> ! style=&quot;text-align:left;&quot;| 2014–2016<br /> | Wolf Möbel<br /> |-<br /> ! style=&quot;text-align:left;&quot;| 2016–<br /> | [[Nürnberger Versicherung|Nürnberger]]<br /> |}<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable float-right&quot; style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> |+ Ausrüster seit 1978<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe7&quot;<br /> ! Zeitraum !! Ausrüster<br /> |-<br /> ! style=&quot;text-align:left;&quot;| 1978–1993<br /> | [[adidas]]<br /> |-<br /> ! style=&quot;text-align:left;&quot;| 1993–1996<br /> | [[Puma (Sportartikel)|Puma]]<br /> |-<br /> ! style=&quot;text-align:left;&quot;| 1996–2016<br /> | adidas<br /> |-<br /> ! style=&quot;text-align:left;&quot;| 2016–{{0|0000}}<br /> | [[Umbro]]&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.fcn.de/news/artikel/club-und-umbro-geben-fuenfjaehrige-ausruestungsvereinbarung-bekannt/ |titel=Club &amp; Umbro geben 5-jährige Ausrüstungsvereinbarung bekannt |hrsg=FCN.de |datum=2015-12-03 |zugriff=2015-12-03}}&lt;/ref&gt;<br /> |}<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable float-right&quot; style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> |+ Ärmelsponsoren seit 2017<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe7&quot;<br /> ! Zeitraum !! Ärmelsponsor<br /> |-<br /> ! style=&quot;text-align:left;&quot;| 2017–<br /> | Godelmann<br /> |}<br /> <br /> === Sponsoren ===<br /> Um den Verein wirtschaftlich besser dastehen zu lassen, bemühte man sich ab den 1970er Jahren Trikotsponsoren zu finden. Als erstes Unternehmen zierte die [[AEG]] ab der [[Fußball-Regionalliga 1973/74|Saison 1973/74]] die Brust der Trikots des 1. FC Nürnberg. Ab der [[2. Fußball-Bundesliga 1977/78|Saison 1977/78]] übernahm mit [[Grundig AG|Grundig]] ebenfalls ein Nürnberger Unternehmen das Sponsoring auf dem Trikot, beendete jedoch sein Engagement in der [[Fußball-Bundesliga 1982/83|Saison 1982/83]], als der Name des Teppichherstellers [[ARO Heimtextilien|ARO]] das erste Mal auf dem Trikot erstrahlte. Ab der [[Fußball-Bundesliga 1985/86|Spielzeit 1985/86]] schmückte das Logo der Brauerei [[Patrizier Bräu]], die jedoch mittlerweile mit [[Tucher Bräu]] fusionierte das Trikot der Nürnberger. Ab [[Fußball-Bundesliga 1987/88|1987/88]] bemühte sich nun der Foto- und Diazubehörhersteller [[reflecta]] um das Werben auf der Brust des Clubs. [[Fußball-Bundesliga 1993/94|1993/94]] begann [[Trigema]] für den Namen auf dem Trikot zu zahlen, bis nur ein Jahr später [[2. Fußball-Bundesliga 1994/95|1994/95]] [[ARO Heimtextilien|ARO]] erneut das Trikotsponsoring übernahm. Ab [[Fußball-Bundesliga 1998/99|1998/99]] strahlte das Logo des Telekommunikationsdienstleisters [[VIAG Interkom]] auf dem Leibchen des Clubs. [[2. Fußball-Bundesliga 2000/01|2000/01]] bis [[Fußball-Bundesliga 2001/02|2001/02]] zierte der Name des Zeitarbeitunternehmens [[Adecco]] den Club-Dress, ehe [[Entrium]] das Sponsoring übernahm. Da das Finanzunternehmen 2003 von der [[DiBa]] übernommen wurde, führte diese bis [[2. Fußball-Bundesliga 2003/04|2003/04]] das Sponsoring weiter.<br /> <br /> Im Vorfeld der Spielzeit [[Fußball-Bundesliga 2004/05|2004/05]] stand der Club nun erstmals seit 1973 ohne Sponsor da, und der Schriftzug „Nürnberg“ schmückte vorübergehend das Trikot, ehe zu Saisonbeginn der neue Partner [[mister*lady]] vorgestellt wurde. Dieser führte sein Engagement bis [[2. Fußball-Bundesliga 2008/09|2008/09]] fort. In der Vorbereitung stand kurz „Wir sind der Club“ auf den Trikots, ehe der französische Atomkonzern [[AREVA]] das Sponsoring bis [[Fußball-Bundesliga 2010/11|2011/12]] übernahm. In der Vorbereitungszeit zur Saison [[Fußball-Bundesliga 2012/13|2012/13]] stand man erneut ohne Unterstützer da, weshalb vorübergehend der Schriftzug „Der Club“ das Trikot zierte, ehe zwei Tage vor dem ersten Meisterschaftsspiel der fränkische Textildiscounter [[NKD]] als neuer Hauptsponsor präsentiert werden konnte.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=1. FC Nürnberg (Hrsg.) |url=http://www.fcn.de/news/artikel/nkd-vertriebs-gmbh-neuer-hauptsponsor-des-1-fcn/ |titel=NKD Vertriebs GmbH neuer Hauptsponsor des 1. FCN |datum=2012-08-23 |zugriff=2012-08-27}}&lt;/ref&gt; Diese auf vier Jahre angelegte Zusammenarbeit wurde seitens NKD zum Saisonende [[Fußball-Bundesliga 2013/14|2013/14]] vorzeitig aufgekündigt.&lt;ref&gt;[http://www.nordbayern.de/sport/nkd-ade-club-sponsor-kundigt-vertrag-1.3091369 ''NKD ade: Club-Sponsor kündigt Vertrag'']. Auf: nordbayern.de am 13. August 2013.&lt;/ref&gt; Das neue Auswärtstrikot wurde daher wieder mit dem Schriftzug „Der Club“ versehen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=1. FC Nürnberg (Hrsg.) |url=http://www.fcn.de/news/artikel/das-neue-auswaertstrikot-ist-da/ |titel=Das neue Auswärtstrikot ist da |datum=2014-07-04 |zugriff=2014-07-23}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Zur Saison [[2. Fußball-Bundesliga 2014/15|2014/15]] wurde das Schweinfurter Unternehmen Wolf Möbel als neuer Trikotsponsor bekanntgegeben.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.fcn.de/news/artikel/wolf-moebel-neuer-hauptsponsor-des-1-fc-nuernberg/ |titel=WOLF MÖBEL neuer Hauptsponsor des 1. FC Nürnberg – 1. FC Nürnberg |werk=fcn.de |zugriff=2016-07-20}}&lt;/ref&gt; Das zunächst eine Saison geltende Trikotsponsoring wurde im März 2015 um ein weiteres Jahr verlängert.&lt;ref&gt;[http://www.fcn.de/news/artikel/wolf-moebel-geht-mit-dem-club-als-hauptsponsor-in-die-saison-201516/ fcn.de]&lt;/ref&gt; Für die Saison 2016/17 wurde am 20. Juli 2016 die [[Nürnberger Versicherung]] als neuer Partner vorgestellt. Das Engagement als Haupt- und Trikotsponsor soll vorerst drei Jahre laufen, über die wirtschaftlichen Konditionen wurde Stillschweigen vereinbart.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.fcn.de/news/artikel/nuernberger-versicherung-wird-haupt-und-trikotsponsor-des-1-fcn/ |titel=NÜRNBERGER Versicherung wird Haupt- und Trikotsponsor des 1. FCN − 1. FC Nürnberg |werk=fcn.de |zugriff=2016-07-20}}&lt;/ref&gt;<br /> Am 3. Juli 2017 wurde von Vereinseite bekannt gegeben, dass aber der Saison [[2. Fußball-Bundesliga 2017/18|2017/18]] die regionale Betonsteinfirma [[Godelmann (Unternehmen)|Godelmann]] der erste Ärmelsponsor des Clubs, sowie neuer Premium-Partner wird.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.fcn.de/news/artikel/godelmann-wird-erster-aermelsponsor-und-neuer-premium-partner/ |titel=GODELMANN wird erster Ärmelsponsor und neuer Premium-Partner − 1. FC Nürnberg |werk=fcn.de |zugriff=2017-07-03}}&lt;/ref&gt;<br /> * '''Vorstand'''<br /> ** [[Andreas Bornemann]] ''(Sport)''<br /> ** Michael Meeske ''(Marketing, Verwaltung, Finanzen und Öffentlichkeitsarbeit)''<br /> * '''Aufsichtsrat'''<br /> ** Thomas Grethlein ''(Vorsitzender)''<br /> ** Stefan Müller ''(1. stellvertretender Vorsitzender)''<br /> ** Johannes Bisping ''(2. stellvertretender Vorsitzender)''<br /> ** Christian Ehrenberg<br /> ** Norbert Gunkler<br /> ** [[Günther Koch]]<br /> ** [[Ulrich Maly]]<br /> ** [[Maximilian Müller (Hockeyspieler)|Maximilian Müller]]<br /> ** Hanns-Thomas Schamel<br /> * '''Stadionsprecher'''<br /> ** [[Guido Seibelt]]<br /> ** Martin Siegordner<br /> <br /> == Zweite Mannschaft {{Anker|II}} ==<br /> {{Infobox Fußballklub<br /> | kurzname = 1. FC Nürnberg II<br /> | ort = [[Nürnberg]]<br /> | stadion = [[Max-Morlock-Platz]]&lt;br /&gt;[[Max-Morlock-Stadion]]&lt;br /&gt;(bei Risikospielen)<br /> | plätze = 7.000 (Max-Morlock-Platz)&lt;ref&gt;[https://www.fupa.net/spielort/max-morlock-platz-im-sportpark-valznerweiher-779.html Max-Morlock-Platz im Sportpark Valznerweiher] auf fupa.net, aufgerufen am 3. Mai 2018&lt;/ref&gt;&lt;br /&gt;50.000 (Max-Morlock-Stadion)<br /> | langname = <br /> | image = <br /> | gegründet = <br /> | vereinsfarben = <br /> | präsident = <br /> | vorstand = <br /> | trainer = [[Reiner Geyer]]<br /> | homepage = [http://www.fcn.de/nachwuchs/1-fcn-ii/ fcn.de/nachwuchs/1-fcn-ii/]<br /> | liga = [[Fußball-Regionalliga Bayern|Regionalliga Bayern]]<br /> | saison = 2017/18<br /> | rang = 5. Platz<br /> | pattern_la1 = _nurnberg1617h<br /> | pattern_b1 = _nurnberg1617h<br /> | pattern_ra1 = _nurnberg1617h<br /> | pattern_sh1 = _nurnberg1617h<br /> | pattern_so1 = _nurnberg1617h<br /> | leftarm1 = FFFFFF<br /> | body1 = FFFFFF<br /> | rightarm1 = FFFFFF<br /> | shorts1 = 000000<br /> | socks1 = 000000<br /> | pattern_la2 = _nurnberg1617a<br /> | pattern_b2 = _nurnberg1617a<br /> | pattern_ra2 = _nurnberg1617a<br /> | pattern_sh2 = _nurnberg1617a<br /> | pattern_so2 = _nurnberg1617a<br /> | leftarm2 = FFFFFF<br /> | body2 = FFFFFF<br /> | rightarm2 = FFFFFF<br /> | shorts2 = FFFFFF<br /> | socks2 = FFFFFF<br /> }}<br /> <br /> === Geschichte ===<br /> Die zweite Mannschaft des ''Club'' hat wie auch anderswo ihre Hauptfunktion, Talente an die erste Mannschaft heranzuführen. Um diesen möglichst gute Spielpraxis zu bieten, soll die Mannschaft nebenbei auch so hochklassig wie möglich spielen. Dies gelang in der Vergangenheit nicht immer.<br /> <br /> Erstmals gelang dem Club-Unterbau 1955 der Aufstieg in die drittklassige [[Fußball-Bayernliga|Amateurliga Bayern]]. Nach vier Spielzeiten mit den Platzierungen 6, 13, 8 und zuletzt 14 ging es jedoch zurück in die lokale Ligastruktur.&lt;ref&gt;Grüne 2001, S.&amp;nbsp;503.&lt;/ref&gt; Im Schatten der Meistermannschaft von 1961 reifte auch eine gute zweite Mannschaft heran, die 1965 in die bayerische Amateurliga zurückkehrte und als Neuling gleich die Vizemeisterschaft errang. Damit waren die Club-Amateure auch für die [[Deutsche Amateurmeisterschaft (Fußball)|Amateurmeisterschaft]] qualifiziert, scheiterten dort aber in der 1. Runde an der [[SG Westend Frankfurt]] mit 1:1 und 0:1. In der Bayernliga rutschte die Mannschaft zugleich von Saison zu Saison immer tiefer in der Tabelle ab. Über die Platzierungen 5, 7, 10, 13, 12 und 15 landete das Team 1973 schließlich auf dem 18. Platz und stieg mit 103 Gegentreffern wieder in die Landesliga ab. Während die A-Junioren ein Jahr später die deutsche Meisterschaft errangen, konnten sie nach dem Wechsel in den Seniorenbereich der zweiten Mannschaft nicht weiterhelfen. Erst 1980 kehrten sie mit Schwung in die nunmehr zur Amateur-Oberliga reformierte Bayernliga zurück. Im selben Jahr waren die Club-Amateure erstmals in der Hauptrunde des [[DFB-Pokal]]s vertreten, schieden in der [[DFB-Pokal 1979/80|1. Runde]] jedoch bei [[TuS Schloß Neuhaus]] mit 2:3 n.&amp;nbsp;V. aus. In der Oberliga stürmte der Nachwuchs auf den zweiten Tabellenplatz. Nachdem die besten Spieler in die Bundesligamannschaft abgewandert waren, erfolgte jedoch nach einem 13. Platz 1982 nach der Saison 1982/83 erneut der Abstieg. Im [[DFB-Pokal 1981/82]] war die Mannschaft am [[SSV Ulm 1846 Fußball|SSV Ulm 1846]] im Wiederholungsspiel gescheitert.&lt;ref name=&quot;hgama&quot;&gt;{{BibISBN|3897841479|Seite=351|Kommentar=1. FC Nürnberg Amateure}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Während die Bundesligamannschaft 1983/84 einen Negativrekord nach dem nächsten aufstellte und am Saisonende ohne jeden Auswärtspunkt abstieg, reifte in der Viertklassigkeit der Landesliga Mitte bei den abgestiegenen Amateuren ein Jahrgang heran, der nicht nur die sofortige Rückkehr in die Bayernliga schaffte, sondern in Gestalt seiner wichtigsten Spieler wie [[Roland Grahammer]] und [[Dieter Eckstein]] auch der ersten Mannschaft zum Bundesligaaufstieg verhalf. Der talentiertesten Spieler beraubt hielt sich die zweite Mannschaft erneut nur drei Jahre in der Amateuroberliga und stieg 1987 schließlich wieder ab. Zwischendurch gelang dem Team der bis heute größte Erfolg im DFB-Pokal, als in der [[DFB-Pokal 1984/85|Pokalrunde 1984/85]] in der 1. Hauptrunde daheim [[Südwest Ludwigshafen]] besiegt wurde. In der 2. Runde verlor der ''Club'' daheim gegen den [[SC Jülich|SC Jülich 1910]].&lt;ref name=&quot;hgama&quot; /&gt;<br /> <br /> In den folgenden Jahren verpasste die zweite Mannschaft nicht nur die Rückkehr in die Oberliga Bayern, sondern wurde durch die Einführung der Regionalliga 1994 sogar in die Fünftklassigkeit herabgestuft. Der Sprung in die erste Mannschaft wurde für die Spieler der Zweiten nur durch deren Absturz bis in die Regionalliga 1996 vereinfacht. Für Aufsehen und den bis heute wohl größten Zuschauerandrang sorgten die Club-Amateure durch ihr Aufeinandertreffen mit [[Borussia Mönchengladbach]] in der 1. Hauptrunde des [[DFB-Pokal 1995/96|DFB-Pokals 1995/96]], das im Frankenstadion mit 0:3 verloren ging. Als der ersten 1998 der Durchmarsch in die Bundesliga gelang, kehrte auch die zweite Mannschaft wieder in die bayerische Amateuroberliga zurück. Die letzte prominente Verstärkung aus der zweiten Mannschaft war [[Cacau]]. Ansonsten dient die durch die Auflagen des DFB für zweite Mannschaften von Bundesligisten zur „U23“ umfunktionierte Mannschaft vor allem Talenten aus der A-Jugend als Warteraum für den Durchbruch in der ersten Mannschaft und als Möglichkeit für Profispieler, nach Verletzungen wieder Spielpraxis zu gewinnen.&lt;ref name=&quot;hgama&quot; /&gt; In der Saison 2007/08 gelang der Aufstieg in die [[Fußball-Regionalliga|Regionalliga]].&lt;ref&gt;[http://www.fcn.de/index.php?id=17199 U23 macht Regionalliga-Aufstieg perfekt], 24. Mai 2008.&lt;/ref&gt; Damit gehörte die zweite Mannschaft des 1. FC Nürnberg zu den ersten Mannschaften, die in der nach Einführung der [[3. Fußball-Liga|3. Liga]] nun viertklassigen Regionalliga spielten. Die Saison [[Fußball-Regionalliga 2008/09|2008/09]] verlief erfolgreich. Die Mannschaft war vier Spieltage lang Tabellenführer und beendete die Spielzeit schließlich auf Rang fünf. Ahmet Kulabas wurde mit seinen 18 Treffern der zweitbeste Schütze der Liga, [[Markus Fuchs (Fußballspieler)|Markus Fuchs]] belegte mit 16 Toren den sechsten Platz. Außerdem wurde der Abwehrspieler [[Dominic Maroh]] schon nach acht Einsätzen in die Lizenzspielermannschaft befördert, wo er sich sofort zum Leistungsträger entwickelte. In der Saison [[Fußball-Regionalliga 2009/10#Süd|2009/10]] errang der FCN II sogar die Herbstmeisterschaft &lt;ref&gt;{{Internetquelle | url=http://www.fcn.de/news/archiv/2009/dezember/06/artikel/glueckwunsch-zur-herbstmeisterschaft/ | titel=Glückwunsch zur Herbstmeisterschaft! | hrsg=1. Fußball-Club Nürnberg e.V. |datum=2009-12-06 |zugriff=2017-09-03 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20091209120954/http://www.fcn.de/news/archiv/2009/dezember/06/artikel/glueckwunsch-zur-herbstmeisterschaft/ | archiv-datum=2009-12-09 }}&lt;/ref&gt; und beendete die Saison auf Platz zwei.<br /> <br /> Auch nach der Einführung der [[Fußball-Regionalliga Bayern]] spielt die zweite Mannschaft in der weiterhin viertklassigen Regionalliga. In der Saison 2012/2013 beendete [[Marek Mintál]] seine aktive Karriere als Fußballspieler mit einem Liga-Spiel gegen die zweite Mannschaft des [[TSV 1860 München]]&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.fcn.de/news/artikel/niederlage-bei-mintal-abschied-1/ |titel=Niederlage bei Mintal-Abschied |zugriff=2018-05-01}}&lt;/ref&gt;. <br /> <br /> === Erfolge ===<br /> * Vizemeister [[Fußball-Bayernliga|Amateurliga Bayern]] 1965<br /> * Teilnahme am [[DFB-Pokal]] 1979/80, 1981/82, 1984/85, 1995/96<br /> <br /> === Der aktuelle Kader ===<br /> '''Kader 2018/19'''<br /> {| class=&quot;wikitable hintergrundfarbe2 toptextcells&quot; width=&quot;100%&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe2&quot;<br /> ! style=&quot;width:20%;&quot;| Tor<br /> ! style=&quot;width:20%;&quot;| Abwehr<br /> ! style=&quot;width:20%;&quot;| Mittelfeld<br /> ! style=&quot;width:20%;&quot;| Angriff<br /> ! style=&quot;width:20%;&quot;| Trainer<br /> |-<br /> |<br /> {|<br /> |-<br /> | Axel Hofmann || {{DEU|#}}<br /> |-<br /> | Nikola Vasilj || {{HRV|#}}<br /> |}<br /> |<br /> {|<br /> |-<br /> | Jakov Medic || {{HRV|#}}<br /> |-<br /> | Felix Schimmel || {{DEU|#}}<br /> |-<br /> | [[Tobias Kraulich]] || {{DEU|#}}<br /> |-<br /> | Jannik Mohr || {{DEU|#}}<br /> |-<br /> | Johannes Pex || {{DEU|#}}<br /> |-<br /> | Leon Heinze || {{DEU|#}}<br /> |-<br /> | Aaron Manu || {{DEU|#}}<br /> |-<br /> |}<br /> |<br /> {|<br /> |-<br /> | Cedric Euschen || {{DEU|#}}<br /> |-<br /> | Alexander Freitag || {{DEU|#}}<br /> |-<br /> | Philipp Harlaß || {{DEU|#}} {{ESP|#}}<br /> |-<br /> | Robin Heußer || {{DEU|#}}<br /> |-<br /> | Issaka Mouhaman || {{DEU|#}}<br /> |-<br /> | Simon Rhein || {{DEU|#}}<br /> |-<br /> | Lukas Schleimer || {{DEU|#}}<br /> |}<br /> |<br /> {|<br /> |-<br /> | Erik Engelhardt || {{DEU|#}}<br /> |-<br /> | Dominik Steczyk || {{POL|#}}<br /> |-<br /> | Tobias Stoßberger || {{DEU|#}}<br /> |-<br /> | Kevin Zizek|| {{SLO|#}}<br /> |}<br /> |<br /> {|<br /> |-<br /> |[[Reiner Geyer]] || {{DEU|#}}<br /> |-<br /> |Vincent Novak (Co-Trainer) || {{DEU|#}}<br /> |}<br /> |}<br /> &lt;small&gt;''(Stand: 25. Juni 2018)''&lt;/small&gt;&lt;ref&gt;FCN.de: [http://www.fcn.de/nachwuchs/1-fcn-ii/team/ 1. FC Nürnberg: Kader U21]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Die Spielstätten ==<br /> [[Datei:Spielstätten des 1. FC Nürnberg.png|mini|500px]]<br /> Von den ersten Gehversuchen auf der ''Deutschherrnwiese'' an der Pegnitz inmitten Nürnbergs über das vereinseigene Stadion in Zerzabelshof bis hin zum heutigen Max-Morlock-Stadion blickt der 1. FC Nürnberg auf insgesamt neun unterschiedliche Spielstätten zurück.<br /> <br /> === Deutschherrnwiese ===<br /> Als erster Platz für Fußballspiele diente dem neugegründeten Verein ein Exerzierplatz im Pegnitzgrund, die sogenannte [[Deutschherrnwiese]]. Wie heute noch bei vielen [[Bolzplatz|Bolzplätzen]] mussten die Spieler zu jedem Spiel Torstangen und Eckpfosten selbst mitbringen. Ein besonderer Vorzug des Platzes war das nahegelegene Lokal „Burenhütte“. Hier fand nicht nur am 4. Mai 1900 die Gründung des Vereins statt, das Lokal diente auch als Vereinsheim und Umkleideraum. Als der ''Club'' für seine ersten Spiele gegen auswärtige Gegner Eintritt verlangen wollte, zeigte sich die Notwendigkeit einer Umzäunung des Geländes. Der Magistrat der Stadt Nürnberg verweigerte sich jedoch diesem Ansinnen.&lt;ref&gt;Bausenwein, Harald Kaiser, Bernd Siegler: ''Die Legende vom Club. Die Geschichte des 1. FC Nürnberg.'' Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2006, ISBN 3-89533-536-3, hier S.&amp;nbsp;306.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Ziegelgasse ===<br /> Der Verein pachtete nun ein 10.000&amp;nbsp;Quadratmeter großes Sportfeld in der Ziegelgasse im Nürnberger Stadtteil [[Steinbühl (Nürnberg)|Steinbühl]] und baute für insgesamt 14.000&amp;nbsp;Mark eine Umkleidehütte, Kassenhäuschen, eine Holztribüne mit 300&amp;nbsp;Sitzplätzen und natürlich einen Zaun. Mit dem beginnenden Ligabetrieb im Jahr 1905 gab es regelmäßige Spiele und ausreichenden Besuch, um die Kosten schnell zu decken. Das größte Ereignis an der Ziegelgasse war das Endspiel um die [[Deutsche Fußballmeisterschaft 1905/06|dritte deutsche Meisterschaft 1906]] zwischen dem [[VfB Leipzig (1893)|VfB Leipzig]] und dem [[1. FC Pforzheim]]. Der Andrang von 1.100&amp;nbsp;Zuschauern zeigte bereits die Grenzen des Platzes auf.&lt;ref&gt;Bausenwein et al. 2006, S.&amp;nbsp;306.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Schweinau ===<br /> Der Verein war bei der Suche nach einem größeren Gelände schnell fündig geworden und eröffnete bereits am 28. Februar 1908 einen neuen, doppelt so großen Platz im 1899 eingemeindeten Vorort [[Schweinau]]. Die Pachtsumme für fünf Jahre betrug 25.000&amp;nbsp;Mark. Der Platz mit Laufbahn war von Erdwällen für Zuschauer umgeben und verfügte über eine kleine überdachte Holztribüne, die auch Umkleideräume mit sanitären Anlagen beherbergte. Im Herbst 1911 strömten zum Derby gegen die SpVgg Fürth 6.000 Zuschauer. Damit war auch dieser Platz rasch zu klein geworden.&lt;ref name=&quot;Bausenwein307&quot;&gt;Bausenwein et al. 2006, S.&amp;nbsp;307 f.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Zerzabelshof I ===<br /> Im September 1910 hatte der Lokalrivale aus Fürth mit dem [[Trolli Arena|Stadion am Ronhofer Weg]] ein 8.000 Zuschauer fassendes Stadion eröffnet, das als modernstes Stadion Deutschlands galt und den Fürthern hohe regelmäßige Zuschauereinnahmen garantierte.&lt;ref&gt;Bausenwein et al.: ''Franken am Ball.'' 2003, S.&amp;nbsp;34.&lt;/ref&gt; So war es eine Mischung aus Konkurrenzdenken und praktischer Notwendigkeit, die den 1. FC Nürnberg unter dem Vorsitz des Gründungsvorstandes Christoph Heinz dazu bewog, ein eigenes Grundstück zu kaufen. Denn bereits zweimal hatte der Verein Geld in gepachtete Grundstücke investiert, die rasch zu klein geworden waren.&lt;ref name=&quot;Bausenwein307&quot; /&gt; Im außerhalb der Stadtgrenzen gelegenen [[Zerzabelshof]], das erst 1923 nach Nürnberg eingemeindet wurde, kaufte der Verein seinem Mitglied Karl Hertel für 130.000&amp;nbsp;Mark ein 47.000 Quadratmeter großes Grundstück ab. Ein Nebeneffekt war, dass die Gemeinde Zerzabelshof auf den Eintrittspreis für Fußballspiele keine Lustbarkeitssteuer erhob.&lt;ref name=&quot;wsz&quot;&gt;Werner Skrentny: ''Sportpark „Zabo“.'' In: ders. (Hrsg.): ''Das große Buch der deutschen Fußball-Stadien.'' Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2001, ISBN 3-89533-306-9, S.&amp;nbsp;283–285.&lt;/ref&gt; Für 300.000 Mark errichtete der ''Club'' Übungsplätze, ein Vereinsheim, Tennisplätze für die Tennisabteilung und schließlich ein Stadion.&lt;ref name=&quot;Bausenwein307&quot; /&gt; Die Ausgaben refinanzierte der Club auf eine vielfältige Weise. Ein Mitglied übernahm einen Teil der Kosten, Anteilsscheine von der Investition in den Schweinauer Platz wurden nicht voll ausgezahlt, Reklamemarken mit der Darstellung der Sportarten im FCN erlösten 1200&amp;nbsp;Mark. Die [[Tucher Bräu|Freiherrlich von Tucher’sche Brauerei]] gewährte dem Verein eine günstig verzinste Hypothek, die Nürnberger Lebensversicherungsbank übernahm die erste Hypothek. Schließlich wurde der Preis für Dauerkarten erhöht und die Ermäßigung auf den Vorverkauf abgeschafft.&lt;ref name=&quot;wsz&quot; /&gt; Am 24. September 1913 wurde das 8000 Zuschauer fassende Rund gegen [[Eintracht Braunschweig]] eingeweiht.&lt;ref name=&quot;Bausenwein307&quot; /&gt; Die Architekten Heinz und Richard Gerling hatten nicht nur ein Stadion mit Laufbahn errichtet, sondern für den Verein einen Sportpark mit Schwimmbad und Tennisplätzen errichtet. Während in anderen Städten wie Köln, Frankfurt am Main oder Altona die Kommunen Sportparks errichteten, war die Finanzierung aus Vereinsmitteln durch den 1. FC Nürnberg die Ausnahme in Deutschland.&lt;ref name=&quot;wsz&quot; /&gt; Zudem ließ sich die Stadt Nürnberg nicht davon abhalten, nach dem Ersten Weltkrieg rund um das Städtische Stadion ebenfalls einen kommunalen Sportpark zu bauen (siehe unten). Während der Ort Zerzabelshof im Volksmund „Zabala“ genannt wurde, prägte ein Vereinsmitglied im Jahr 1915 den Begriff „Zabo“ als Kosenamen für das Stadion. Bis 1926 wurde das Stadion auf eine Kapazität von 25.000 Zuschauern erweitert. Hinter einem der beiden Spielfeldtore überragte ein eindrucksvolles Kriegsmahnmal die Zuschauertribünen.&lt;ref name=&quot;Bausenwein307&quot; /&gt;<br /> <br /> === Zerzabelshof II ===<br /> Das Stadion war 1943 bei einem Bombenangriff schwer zerstört worden und zudem nach dem Krieg von der [[Office of Military Government for Germany (U.S.)|amerikanischen Militärregierung]] beschlagnahmt worden. Daher trug der ''Club'' seine Heimspiele zunächst ausgerechnet im Fürther Ronhof aus. Auch das 1925 errichtete [[Max-Morlock-Stadion|Städtische Stadion]] am [[Dutzendteich]] kontrollierte das amerikanische Militär. Im September 1948 kehrte der Verein auf sein eigenes Gelände zurück und entschied sich für den Wiederaufbau des Zabo.&lt;ref name=&quot;Bausenwein309&quot;&gt;Bausenwein et al. 2006, S.&amp;nbsp;309 f.&lt;/ref&gt; Unter der Planung von [[Franz Ruff]], der u.&amp;nbsp;a. den Bau der [[Reichsparteitagsgelände#Kongresshalle|Kongresshalle auf dem Reichsparteitagsgelände]] geführt hatte, entstand ein Stadion für 35.000 Zuschauer. Die Haupttribüne war ein Eisenbetonskelettbau mit einem Betondach, das zwei je 28 Zentimeter starke Stahlrohre trugen, die die Last von je 250 Tonnen tragen konnten. Beide Stützen hatten bewegliche Lagerungen, um größere Spannungen zu vermeiden. Die Tribüne selbst bot 2.450 Zuschauern auf 80&amp;nbsp;cm breiten Sitzen Platz. Im Innenraum der Tribüne waren 22 Kabinen, sechs Duschräume, eine Turnhalle sowie Räume für den Platzwart und den Rundfunk untergebracht. Die Tribüne und damit das gesamte Stadion wurde an Pfingsten 1950 eröffnet.&lt;ref name=&quot;wsz&quot; /&gt; In den Oberligajahren und dem damit einhergehenden Zuschauerandrang – der Schnitt schwankte zwischen 11.067 1954/55 und 21.867 1961/62 – erwies sich weniger das Stadion selbst als zu klein. Vielmehr wurde der An- und Abreiseverkehr, der im Zuge der zunehmenden [[Motorisierung]] des Individualverkehrs verstärkt mit dem [[Personenkraftwagen]] erfolgte, zum Problem. Im engen Zerzabelshof gab es schlicht zu wenig Parkplätze. Ursprünglich hatte die Stadt den Bau der Tribünen nur genehmigen wollen, wenn für 2.000 Stellplätze gesorgt worden wäre. 1957 wurde der Verein von dieser Forderung jedoch befreit, da die Stadt die Forderung erst nach Baubeginn erhoben hatte. Allerdings war dieser ohne Genehmigung erfolgt, rechtlich abgesegnet wurde das Stadion erst sechs Jahre nach der Einweihung.&lt;ref name=&quot;wsz&quot; /&gt; Da bei anderen Abteilungen des Vereins ebenfalls der Wunsch nach moderneren Sportanlagen laut wurde, entschloss sich der Verein unter Präsident Walter Luther zum Verkauf des Geländes.&lt;ref name=&quot;Bausenwein309&quot; /&gt; Am 1. September 1966 begann der Abriss. Heute befindet sich auf dem Gelände eine Wohnanlage.&lt;ref&gt;Christoph Bausenwein, Bernd Siegler: ''Zabo.'' In: dies.: ''das Club-Lexikon.'' Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2003, ISBN 3-89533-376-X, S.&amp;nbsp;155 f.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Valznerweiher ===<br /> Aus dem Erlös des Zaboverkaufs erwarb der Verein am 8. Juli 1965 das Gelände der ehemaligen [[Kraft durch Freude|Kraft-durch-Freude]]-Stadt am [[Valznerweiher]]. Auf dem Schutt der ehemaligen Unterkünfte für Teilnehmer an den [[Reichsparteitage]]n baute der ''Club'' eines der für damalige Verhältnisse modernsten Vereinsgelände.&lt;ref name=&quot;Bausenwein309&quot; /&gt; Neben Trainingsanlagen für die Fußballer und einem 7.000 Zuschauer Platz bietenden Fußballplatz, der ''Max-Morlock-Platz'' heißt und auf dem die II. Mannschaft und die Jugend ihre Heimspiele austrägt, umfasst das Gelände auch ein Schwimmbad und Tennisplätze. Der Verein musste sogar den bayerischen Landwirtschaftsminister [[Alois Hundhammer]] einschalten, um den Freistaat Bayern überzeugen zu können, das Gelände nicht zu spekulativen, sondern zu gemeinnützigen Zwecken zu erwerben. Dadurch konnte der Verein die 210.000&amp;nbsp;m² für 6 DM/m² statt 52 DM, wie es dem Verkehrswert entsprochen hätte, kaufen. Die Einweihung fand am 31. Oktober 1968 statt.&lt;ref&gt;Christoph Bausenwein, Bernd Siegler: ''Neuer Zabo.'' In: dies.: ''das Club-Lexikon.'' Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2003, ISBN 3-89533-376-X, S.&amp;nbsp;102 f.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Städtisches Stadion ===<br /> Die Stadt Nürnberg beauftragte 1923 den Architekten [[Otto Ernst Schweizer]] als Kern des neuen städtischen Sport- und Erholungsgeländes zwischen Luitpoldhain, Schmausenbuck und Dutzendteich ein Stadion zu errichten. Am 10. Juni 1928 wurde das durch seinen charakteristischen achteckigen Grundriss geprägte [[Max-Morlock-Stadion|Stadion]] eröffnet. Im Rahmen der [[Olympische Sommerspiele 1928|Olympischen Spiele 1928]] in Amsterdam wurde das Stadion mit einer Goldmedaille für den besonderen Entwurf ausgezeichnet.&lt;ref name=&quot;Bausenwein309&quot; /&gt; Insbesondere die 100 Meter lange Haupttribüne war durch die Dachkonstruktion eine Besonderheit. Sechs gusseiserne Säulen mit einem Durchmesser von 18 bis 20&amp;nbsp;cm trugen ein ausladendes Betondach. Hinter den 15 Sitzreihen für 2.544 Zuschauer war Raum für einen sieben Meter breiten Wandelgang, der auch für die Bewirtung genutzt werden konnte.&lt;ref name=&quot;wsf&quot;&gt;Werner Skrentny: ''Einmalige Achteckform.'' In: ders. (Hrsg.): ''Das große Buch der deutschen Fußball-Stadien.'' Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2001, ISBN 3-89533-306-9, S.&amp;nbsp;280–282.&lt;/ref&gt; Das Stadion mit Aschenbahn bot 37.000 Zuschauern Platz. Zunächst diente das Stadion vor allem für Turnfeste und Leichtathletikveranstaltungen. Nur selten fanden Fußballspiele wie das Endspiel um die [[Deutsche Fußballmeisterschaft 1928/29|deutsche Meisterschaft 1929]], das ausgerechnet die SpVgg Fürth gewann, statt. Während der Zeit des Nationalsozialismus integrierte es [[Albert Speer]] als „Stadion der Hitlerjugend“ in die Anlagen für die Reichsparteitage. Während der Beschlagnahme durch die Amerikaner von 1945 bis 1961 hieß das Stadion „Victory Stadium“.&lt;ref name=&quot;Bausenwein309&quot; /&gt;<br /> <br /> [[Datei:Frankenstadion2006.jpg|mini|Offene Ecke zwischen Südkurve und Haupttribüne.]]<br /> Während sich der 1. FC Nürnberg 1950 noch gegen einen Umzug von Zerzabelshof in das städtische Stadion entschieden hatte, einigte sich die Vereinsführung nach dem Gewinn der [[Deutsche Fußballmeisterschaft 1960/61|deutschen Meisterschaft 1961]] mit der Stadt über einen Ausbau des Stadions.&lt;ref name=&quot;Bausenwein312&quot;&gt;Bausenwein et al. 2006, S.&amp;nbsp;312 f.&lt;/ref&gt; Im Sommer 1963 begann die Renovierung der Haupttribüne und des Flutlichtes sowie eine Verkürzung der Aschenbahn. Weitere Baumaßnahmen im Gesamtwert von acht Millionen D-Mark folgten. 1965 fasste das Stadion 64.238 Zuschauer (14.700 Sitzplätze), durch Stahlrohrtribünen an den offenen Ecken (siehe Foto) konnte die Kapazität um 7.000 Plätze erhöht werden.&lt;ref name=&quot;wsf&quot; /&gt; Bereits während der Meisterschaftssaison 1967/68 erwies sich das Stadion als unmodern. Doch die Stadt Nürnberg verzichtete auf die Möglichkeit, für einen Umbau zur [[Fußball-Weltmeisterschaft 1974]] in Deutschland günstige Finanzierungsmittel zu erhalten. 1986 stellte die [[Landesgewerbeanstalt Bayern|Landesgewerbeanstalt]] fest, dass das Tribünendach baufällig sei, weshalb eine Modernisierung des Stadions endgültig erforderlich wurde.&lt;ref name=&quot;Bausenwein312&quot; /&gt;<br /> <br /> === Frankenstadion ===<br /> Die Politik spielte bei der Entscheidung für die Totalsanierung des Stadions eine entscheidende Rolle. Der Oberbürgermeisterkandidat der [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] [[Günther Beckstein]] überredete kurz vor den anstehenden Wahlen Bayerns Ministerpräsident [[Franz Josef Strauß]] zur Zusage, dass der Freistaat Bayern die Hälfte der Umbaukosten von 52 Millionen D-Mark übernehme.&lt;ref name=&quot;Bausenwein312&quot; /&gt; Während des laufenden Spielbetriebs wurden bis September 1991 die alten Tribünen durch neue ersetzt, einzig die Grundform des Stadions blieb erhalten. Die Kosten für den versuchten, letztlich aber gescheiterten Erhalt der denkmalgeschützten Haupttribüne trieben den Gesamtpreis am Ende auf 68 Millionen D-Mark.&lt;ref name=&quot;wsf&quot; /&gt; Nach der Sanierung war das Stadion komplett überdacht und bot 52.500 Zuschauern Platz.<br /> Der Sieger des Architektenwettbewerbs war der Nürnberger Architekt Günther Wörrlein, nach dessen Plänen der Umbau durchgeführt wurde. Nach einer späteren Reduzierung der Stehplätze sank das Fassungsvermögen auf 44.600 Plätze.&lt;ref name=&quot;Bausenwein312&quot; /&gt;<br /> <br /> === easyCredit-Stadion, Stadion Nürnberg, Grundig Stadion und Max-Morlock-Stadion ===<br /> [[Datei:Frankenstadion.jpg|mini|Das easyCredit-Stadion im August 2006]]<br /> Der Schritt zum ''easyCredit-Stadion'' beinhaltete mehr als nur die Umbenennung des Stadions. Die Stadt Nürnberg legte vor der [[Fußball-Weltmeisterschaft 2006]] alles daran, nicht noch einmal wie 1974 die Chance zu einem Umbau zu verpassen. Durch die Absenkung des Spielfeldes wurde die Sicht verbessert – das Stadion verfügt noch immer über eine Tartanbahn und ist kein reines Fußballstadion. Zudem wurden in den Tribünen VIP-Logen eingebaut und das Stadion mit modernen Videoanzeigetafeln ausgestattet. Während internationaler Spiele können 44.308 Zuschauer auf überdachten Sitzplätzen das Stadion besuchen.&lt;ref name=&quot;Bausenwein312&quot; /&gt; Bei Bundesligaspielen erhöht sich die Kapazität durch die Umwandlung einiger Sitzplatzblöcke in Stehplätze für 7.800 Fans auf 46.780 Personen (38.980 Sitzplätze). Durch die Umwandlung der Blöcke 1 und 3 in Stehplätze stieg die Kapazität in der Winterpause 2009/10 auf 48.548 Plätze.&lt;ref name=&quot;Stadionkapazität&quot;&gt;{{Webarchiv | url=http://www.fcn.de/stadion/easycredit-stadion/ | wayback=20120617024304 | text=''easyCredit-Stadion''}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Mit Auslaufen des Sponsorenvertrages am 30. Juni 2012 erhielt das Stadion ab dem 1. Juli übergangsweise den Namen „Stadion Nürnberg“.&lt;ref&gt;[http://www.nordbayern.de/region/nuernberg/der-name-frankenstadion-ist-passe-1.2176083 Der Name ''Frankenstadion'' ist passe, Nürnberger Nachrichten vom 30. Juni 2012]&lt;/ref&gt; Im Jahr 2012 wurden die Blöcke im Gästebereich umgestaltet. Dadurch beträgt die Zuschauerkapazität bei Bundesligaspielen 50.000 Personen (Steh- und Sitzplätze).<br /> <br /> Mitte Februar 2013 konnte ein neuer Namenssponsor für die Heimstätte des FCN gewonnen werden. Der Elektronik-Konzern [[Grundig Intermedia]] erwarb die [[Namensrecht]]e am Nürnberger Stadion bis Mitte 2016. Ab 17. Februar 2013 gegen [[Hannover 96]] trug die Spielstätte den neuen Namen ''Grundig-Stadion''.&lt;ref&gt;Augsburger Allgemeine: [http://www.augsburger-allgemeine.de/sport/fussball/bundesliga/Nuernberger-Arena-heisst-kuenftig-Grundig-Stadion-id24070751.html Nürnberger Arena heißt künftig Grundig-Stadion] Artikel vom 14. Februar 2013.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Vertrag mit Grundig lief am 1. Juli 2016 aus. Bis ein neuer Sponsor gefunden wurde, hieß das Stadion wieder Stadion Nürnberg.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.nordbayern.de/region/nuernberg/grundig-ade-der-fcn-spielt-im-stadion-nurnberg-1.5310820 |titel=Grundig ade: Der FCN spielt im „Stadion Nürnberg“ |werk=nordbayern.de |zugriff=2017-01-21}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Zur Saison 2017/18 sicherte sich die [[Consorsbank]] die Namensrechte am Stadion für drei Jahre, verzichtete jedoch auf ein klassisches Namens-Sponsoring, sondern rief zu einem [[Crowdfunding]] auf, um die Umbenennung in ''Max-Morlock-Stadion'' zu ermöglichen. Unterstützer beteiligten sich mit insgesamt 330.000&amp;nbsp;€, die Bank übernahm 2,4&amp;nbsp;Millionen&amp;nbsp;€.&lt;ref&gt;''[https://max-morlock-stadion-2017.de/ max-morlock-stadion-2017.de]''. Abgerufen am 5.&amp;nbsp;Juli 2017.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;''[http://www.kicker.de/news/fussball/2bundesliga/startseite/678001/artikel_1-fc-nuernberg-spielt-kuenftig-im-max-morlock-stadion.html 1. FC Nürnberg spielt künftig im Max-Morlock-Stadion]''. In: ''kicker.de'', 14. Mai 2017. Abgerufen am 5.&amp;nbsp;Juli 2017.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Anhänger ==<br /> [[Datei:Pokalfinale 2007 Fanblock Nuernberg1.JPG|mini|Choreografie der ''Clubfans'' vor dem DFB-Pokalfinale 2007]]<br /> [[Datei:FCN Pokalsiegfeier.jpg|mini|DFB-Pokalsiegerfeier am [[Hauptmarkt (Nürnberg)|Hauptmarkt]] in Nürnberg]]<br /> === Kennzeichen ===<br /> Die Anhänger des 1. FC Nürnberg, die auch ''Cluberer'' ([[Ostfränkische Dialekte|fränkisch]]: ''Glubberer'') genannt werden,&lt;ref&gt;vgl. u.&amp;nbsp;a. [http://www.glubberer.de/w/weiss__leonhard/wei__loni.jpg Anzeige] in der Vereinszeitung, 7/1952.&lt;/ref&gt; kennzeichnen sich selbst durch eine besonders ausgeprägte Leidensfähigkeit. Diese findet im Selbsturteil „Der Glubb is a Debb!“ ihren besonderen Ausdruck, seit es dem Club als amtierenden Meister 1969 gelang, aus der Bundesliga abzusteigen. Dazu stieg man 2008 auch als Vorjahres-Pokalsieger ab. In diesem Zusammenhang steht beispielsweise in ''Im Bann der Legende'' Folgendes geschrieben:<br /> <br /> {{Zitat|Und gerade das, die Faszination des Unvollendeten, ist wohl auch der Grund für die Faszination des FCN. Grandios im Triumph. Grandios im Scheitern. Die Legende wurde eben nicht nur durch die vielen großartigen Siege begründet, sondern auch durch die vernichtenden Niederlagen. Denn wenn der Club verliert, dann tut er dies nicht einfach nur so. Er erhebt es zu einer Kunstform und wurde so legendärer als die Titel, die er jagt.&lt;ref&gt;Matthias Hunger: ''Im Bann der Legende.'' Verlag Schmidt, Neustadt 2010, ISBN 978-3-87707-799-3, hier S.&amp;nbsp;246/247.&lt;/ref&gt;}}<br /> <br /> Darüber hinaus sind die Clubfans in ihrer Geschichte durch drei Charakteristika gekennzeichnet: Massenbewegung, Gewaltbereitschaft und Kreativität. Diese drei Elemente finden sich bereits in der frühen Geschichte des 1. FC Nürnberg:<br /> <br /> # Es war am 1. Juni 1908, als das Gastspiel der englischen Spitzenmannschaft aus Sunderland mit 3.000 Zuschauern erstmals eine Vorahnung auf den späteren Massenansturm gab. 9.000 Zuschauer wollten 1913 den Vergleich zwischen dem ''Club'' und der SpVgg Fürth im neuen Stadion in Zerzabelshof sehen. Doch zu einem echten Massenphänomen wurde der 1. FC Nürnberg erst nach dem Ersten Weltkrieg. Einerseits entwickelte sich Fußball in dieser Zeit generell zu einem Zuschauersport, andererseits erlebte der ''Club'' mit den fünf deutschen Meisterschaften zwischen 1920 und 1927 seine erfolgreichste Zeit. Begeisterte Empfänge für erfolgreiche Helden sind dabei kein Phänomen der Neuzeit. So erwarteten 40.000 bis 50.000 Nürnberger die Titelverteidiger von 1921 bei ihrer Rückkehr am Nürnberger Hauptbahnhof. Auch auf der Strecke zur Meisterfeier blieb der Tross immer wieder in den begeisternden Massen stecken. Eugen Seybold, Herausgeber der Zeitschrift Fußball, berichtete von Menschen, die „mit einer Begeisterung, wie es kein Fürst und kein Kaiser … in Nürnberg je erlebt haben“ schrien.&lt;ref&gt;Bausenwein et al. 2006, S.&amp;nbsp;292.&lt;/ref&gt; Tausende warteten auch spontan nach der [[Fußball-Bundesliga 1967/68|Meisterschaftsentscheidung 1967/68]] noch um 22:30 Uhr vor dem [[Nürnberg Hauptbahnhof|Nürnberger Hauptbahnhof]] auf die Rückkehr der Mannschaft. Diese wurde so jubelnd empfangen, dass beispielsweise Franz Brungs nur unter Hilfe der Polizei dem Gedränge entkommen konnte. Zuvor stürmten bereits 10.000 mitgereiste Club-Fans direkt nach dem 2:0-Sieg [[Fränkisch-Bayerisches Derby|gegen den FC Bayern]] das [[Grünwalder Stadion]].&lt;ref&gt;[http://www.nordbayern.de/politik/club-meisterschaft-1968-franken-ist-im-ausnahmezustand-1.7526976 Club-Meisterschaft 1968: Franken ist im Ausnahmezustand] auf nordbayern.de, vom 28. April 2018, aufgerufen am 29. April 2018&lt;/ref&gt; Ebenso empfingen 2007 rund 200.000 Menschen die [[DFB-Pokal 2006/07|Pokalsieger]] nach ihrer Rückkehr aus Berlin.&lt;ref&gt;[http://www.nordbayern.de/sport/pokalsieg-2007-so-feierte-nurnberg-die-ruckkehr-der-fcn-helden-1.2066062?offset=32&amp;article=1.3651055&amp;type=article#ancTitle Pokalsieg 2007: So feierte Nürnberg die Rückkehr der FCN-Helden] auf nordbayern.de, vom 26. Mai 2016, aufgerufen am 29. April 2018&lt;/ref&gt;<br /> # Nicht nur Massenbegeisterung, sondern auch Ausschreitungen beim Fußball waren bereits in den 1920ern bekannt. Beim ersten der endlosen Endspiele von 1922 in Leipzig bewarfen die Nürnberger Fans, die auf einer Nottribüne zusammengepfercht waren, vor ihnen postierte Zuschauer mit Steinen und Flaschen. Ein Nürnberger Fan schrieb zwei Jahre später noch beeindruckt: „Wie das flog, klirrte und in der Sonne glitzerte, als so einige tausend Sodawasserflaschen auf einem Frontabschnitt von 200 Meter hoch im Bogen auf die vorderen Reihen niederprasselten. Es war lieblich anzusehen, wie sie da im schwarzen Dreck zur Deckung gegen die feindlichen Geschosse niedergestreckt lagen, die Damen mit den weißen Sommer-Kleidern. So was muss man gesehen haben. Da muss man dabei gewesen sein!“&lt;ref&gt;zitiert nach Bausenwein et al. 2006, S.&amp;nbsp;293 f.&lt;/ref&gt; Bei den [[Frankenderby|Derbys gegen die SpVgg Fürth]] gab es bei der An- und Abreise nach Fürth immer wieder gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Clubfans und ihnen auflauernden Fürthern.&lt;ref name=&quot;Bausenwein295&quot;&gt;Bausenwein et al. 2006, S.&amp;nbsp;295.&lt;/ref&gt;<br /> # 1924 waren es Clubfans, die beim Endspiel in Berlin ihre zahlenmäßige Unterlegenheit durch Wimpel und Fahnen auszugleichen versuchten. Beim Endspiel 1925 in Frankfurt verwandelten die Nürnberger das Frankfurter Waldstadion in ein schwarz-rotes Fahnenmeer. Während die Clubberer diese Tradition begründeten erlernten sie ihrerseits beim Endspiel 1927 von den Berlinern organisierte Schlachtrufe. Das „Ha-ho-he, Hertha BSC“ der Berliner beantworteten die Clubfans noch im selben Spiel nach dem 2:0-Sieg mit dem ersten überlieferten Fanruf „Hi-ha-ho, Hertha ist k.o&amp;nbsp;“.&lt;ref name=&quot;Bausenwein295&quot; /&gt;<br /> <br /> === Fan-Clubs ===<br /> Bis zum Beginn der Bundesligazeiten war das Verhältnis zwischen den Spielern und den Anhängern überwiegend familiär geprägt. Die meisten Spieler, aber auch die Gegner, kamen aus der Region. Die Fans konnten einigen Spielern auch im Alltag in deren Lotto-Toto-Annahmestellen und Schreibwarenläden begegnen. Die langjährige Zweitklassigkeit während der 1970er Jahre gilt heute mitunter als eine Ursache für die Verwurzelung des ''Club'' mit seinen 725 Fanklubs (Stand: Februar 2018&lt;ref&gt;[http://www.fcn.de/fans-mitgliedschaft/ofcn/liste/ab-club/660/ 1. FC Nürnberg: Liste der offiziellen Fan-Clubs] auf fcn.de, aufgerufen am 02.05.2018&lt;/ref&gt;) und über 44.000 Mitgliedern (Stand: Juli 2016&lt;ref&gt;[http://www.fcn.de/fans/ofcn/ 1. FC Nürnberg: Offizielle Fan-Clubs] auf fcn.de, aufgerufen am 02.05.2018&lt;/ref&gt;) nicht nur in der [[Metropolregion Nürnberg]], sondern auch in [[Franken (Region)|Gesamtfranken]] und weit darüber hinaus. So gibt es auch auf allen Kontinenten Fan-Clubs des Vereins.&lt;ref&gt;[http://www.fanverband.com/index.php?id=787 Clubfans im Ausland] auf fanverband.com, 2013 veröffentlicht, aufgerufen am 28. Mai 2018&lt;/ref&gt;<br /> <br /> {{Zitat|Während aus Fußballern Popstars wurden, das Spiel sich immer mehr zu Geschäft wandelte, entstand eine starke Verankerung des 1. FC Nürnberg in Franken, die sich bis heute in den zahlreichen Fanklubs widerspiegelt.&lt;ref name=&quot;Bausenwein298&quot;&gt;Bausenwein et al. 2006, S.&amp;nbsp;298.&lt;/ref&gt;}}<br /> <br /> Den ersten offiziellen Fan-Club bilden „Die Club-Senioren“, die am 5. November 1932 gegründet worden sind.&lt;ref&gt;[http://www.fcn.de/fans-mitgliedschaft/ofcn/liste/ Liste der offiziellen Fan-Clubs] auf fcn.de, aufgerufen am 29. April 2018&lt;/ref&gt; Mit dem fünften Fanklub „Seerose“ entstand in der [[Fußball-Bundesliga 1967/68|Meisterschaftssaison 1967/68]] am 12. Mai 1968&lt;ref&gt;[http://www.nordbayern.de/politik/club-meisterschaft-1968-franken-ist-im-ausnahmezustand-1.7526976 Club-Meisterschaft 1968: Franken ist im Ausnahmezustand] auf nordbayern.de, vom 28. April 2018, aufgerufen am 29. April 2018&lt;/ref&gt; ein Fanklub nach dem Vorbild des „Fanklub Hessen Kassel“. Das Lokal Seerose am [[Dutzendteich]] war damals ein Treffpunkt für die sogenannten Kuttenfans.&lt;ref&gt;Bausenwein et al. 2006, S.&amp;nbsp;300f., für den Begriff vgl. [http://www.bpb.de/themen/UW7Q2A,0,0,Kuttenfans.html Gunter A. Pilz: ''Kuttenfans. Der Verein als (Über-) Lebensinhalt.'' In: ''Dossier Fußball-WM 2006.'' www.bpb.de (3. Juni 2007)]&lt;/ref&gt; Da die Zweitklassigkeit mit der Regionalliga Süd zunächst noch sehr kleinräumig organisiert war, konnten auch zu den Auswärtsspielen stets 4 bis 5.000 Cluberer mitreisen. Während die Seerosenfans immer wieder in Schlägereien verwickelt waren, war der Kern der entstehenden [[Hooligan]]-Szene im 1980 gegründeten Fanklub ''„Red Devils“'' organisiert. Dieser umfasste 1981/82 etwa 100 Mitglieder und galt in der Bundesliga bis zum Mauerfall 1989 als „führend“.&lt;ref&gt;Bausenwein et al. 2006, S.&amp;nbsp;302.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Frankenstadion2006 2.jpg|mini|links|Die Nordkurve beim Heimspiel gegen Arminia Bielefeld am 15. Oktober 2006]]<br /> [[Datei:FCN Nordkurve 2008.jpg|mini|Die östliche Nordkurve vor einem Heimspiel gegen Hansa Rostock in der [[Fußball-Bundesliga 2007/08|Bundesliga-Saison 2007/08]] am 19. Spieltag]]<br /> Der Verein setzte erstmals in der Regionalligasaison 1996/97 einen hauptamtlichen Fanbeauftragten ein, im Jahr 2006 arbeiteten drei Fanbeauftragte beim FCN.&lt;ref name=&quot;Bausenwein298&quot; /&gt; Seit Ende der 1990er Jahre hat der Verein die Betreuung der Fanklubs auf zehn Fanbezirke aufgeteilt, denen jeweils ein Koordinator vorsteht. In den Bezirken 1 bis 6 sind Fanklubs aus unterschiedlichen Regionen Frankens organisiert. Der 1998 gegründete Supporters-Club bildet den Bezirk 7. In den weiteren Bezirken sind die Rollstuhlfahrer, das Fanprojekt Nürnberg und das Internet/Weltweit, das Fanklubs aus aller Welt betreut, organisiert.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.fcn.de/fans/unsere-fans/ |titel=Unsere Fans |hrsg=1. FCN |werk=www.fcn.de |zugriff=2010-11-29}}&lt;/ref&gt; Seit 2002 gibt es den FCN-Fanverband, dem überwiegend Fanklubs der Bezirke 1, 2, 3 und 4 angehören. Insgesamt 260 Fanklubs mit über 17.000 Mitgliedern sind hier verbunden.&lt;ref name=&quot;fanverband.com&quot;&gt;[http://www.fanverband.com/index.php?id=89 ''Der FCN-Fanverband e.&amp;nbsp;V.'', Aufgaben und Ziele (aufgerufen am 21. September 2012)]&lt;/ref&gt; Der Fanverband unterstützt die Arbeit und Interessen der Fanklubs, arbeitet bezirksübergreifend und koordiniert Aktivitäten.&lt;ref name=&quot;fanverband.com&quot; /&gt; Insbesondere die über 1500 im Supporters-Club organisierten Fans standen der Arbeit des Fanverbands anfangs kritisch gegenüber und lehnten eine Zusammenarbeit ab.&lt;ref&gt;[http://www.sc-n.de/dersc/chronik.php ''Der SC.'' www.sc-n.de (3. Dezember 2008)]&lt;/ref&gt; Seit einigen Jahren hat sich das Verhältnis normalisiert und die Interessensgruppen arbeiten konstruktiv miteinander im 2014 erneut ins Leben gerufenen „Fanbeirat“. Dieser besteht aus sechs gewählten Delegierten und je einem Vertreter aus den Gruppen Supporters Club Nürnberg, Ultras Nürnberg, Fanverband, Bündnis aktiver Clubmitglieder (BAC) und Rot-Schwarze-Hilfe (RSH).&lt;ref&gt;[http://www.fcn.de/fans-mitgliedschaft/unsere-fans/fanbeiratbezirkskoord/ Fanbeirat]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Ultras ===<br /> Unabhängig von diesen Strukturen organisierten sich seit 1994 die Anhänger der [[Ultrà-Bewegung|Ultràs]] als „Ultràs Nürnberg 1994“. Deren Mitgliederzahl wuchs bis 2005 auf rund 1000 Personen an.&lt;ref name=&quot;un94&quot;&gt;Julius: ''Die Geschichte der Ultras Nürnberg 1994.'' [http://www.un94.com/ Website der Ultras Nürnberg], Oktober 2005 (Unter &lt;nowiki&gt;http://www.un94.com/index.php?con=geschichte&amp;sub=ueber&lt;/nowiki&gt; eingesehen am 3. Juni 2007)&lt;/ref&gt; Bei den Heimspielen versammelt sich der Kern der Anhänger in der Nordkurve des Stadions. War früher der „Block 4“ des Städtischen Stadions das Zentrum der Unterstützung,&lt;ref&gt;[http://www.nordbayern.de/politik/club-meisterschaft-1968-franken-ist-im-ausnahmezustand-1.7526976 Club-Meisterschaft 1968: Franken ist im Ausnahmezustand] auf nordbayern.de, vom 28. April 2018, aufgerufen am 29. April 2018&lt;/ref&gt; sind es im Max-Morlock-Stadion die Blöcke 7, 9 und 11, sowie seit der Saison 2005/06 durch den Umzug der Ultras aus Block 7 vor allem auch im Oberrangblock 8. Der Block 8 musste zur Rückrunde 2009/10 allerdings wegen Sicherheitsbedenken des [[Bauamt]]s verlassen werden. Die Nordkurve wurde somit völlig neu strukturiert. Die bisherigen Sitzplatzblöcke 1 und 3 wurden zu Stehplätzen, die Blöcke 9 und 11 werden zum neuen Block 9 und der bisherige Block 13 wird zum Block 11. Der neue Stimmungsbereich werden die neuen Blöcke 9 und 11. Einen Block 13 wird es vorerst nicht mehr geben.&lt;ref&gt;[http://www.fcn.de/news/artikel/umbau-der-nordkurve/ Umbau der Nordkurve]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:FCN Nordkurve Hans Kalb.jpg|mini|Die östliche Nordkurve mit einer Choreographie zu Ehren [[Hans Kalb]]s]]<br /> <br /> === Vereinslieder ===<br /> Die offizielle Clubhymne trägt den Namen ''Die Legende lebt'' und wird vor jedem Heimspiel während des Einlaufens der Mannschaft gespielt. Das Lied wurde 2000 von [[Mark Bender]], Steve Summer und Pete Winter komponiert.&lt;ref&gt;[http://www.fcn.de/fans/club-hymne/ &quot;Die Legende&quot; auf der Website des FCN]&lt;/ref&gt; Stets nach exakt einer Stunde Spielzeit wird bei Spielen des 1. FC Nürnberg von den Clubfans, insbesondere den Ultras, das Lied ''Als ich noch ein ganz kleiner Bub war'' intoniert. Es behandelt das Leben eines Cluberers, vom kleinen Jungen, der von seinem Vater mit zum FCN genommen wird, bis zu der Zeit, als dieser selbst Vater ist und seine Kinder ebenfalls zum Club gehen. Im Jahr 2007 wurde das Lied als Rockversion von der Nürnberger Band [[Wassd scho? Bassd scho!]] aufgenommen.&lt;ref&gt;[http://wsbs.de/musik Website der Band &quot;Wassd scho? Bassd scho!&quot;]&lt;/ref&gt; Im Buch ''Im Bann der Legende'' von Matthias Hunger tauchen die jeweils ersten Textzeilen der fünf Liedstrophen als Überschriften der fünf Buchabschnitte auf.&lt;ref&gt;Matthias Hunger: ''Im Bann der Legende.'' Verlag Schmidt, Neustadt 2010, ISBN 978-3-87707-799-3.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Freundschaften ===<br /> [[Datei:Parkstadion 1998-09-12.jpg|mini|links|Gemischte Blöcke und Fahnen bei einem Spiel beim [[FC Schalke 04]].]]<br /> Die Fans des FCN unterhalten seit Anfang der 1980er Jahre eine innige [[Fanfreundschaft]] mit den Anhängern des [[FC Schalke 04]]. So kann man bei fast jedem Spiel des FCN im Ruhrgebiet Schalker im Block der Nürnberger antreffen. Umgekehrt wird der FC Schalke 04 von den Cluberern im Süden, zum Beispiel in München oder Stuttgart, unterstützt. Ebenso werden beim Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften beide Vereinshymnen abgespielt, und das vom Spielort unabhängig. Für die Ursache dieser ersten intensiven Fanfreundschaft in Deutschland gibt es zahlreiche Varianten, deren gemeinsamer Kern eine Begegnung zwischen Nürnberger Mitgliedern des Fanklubs Red Devils und Schalker Gelsen-Szene ist. Einmal war es eine zufällige Begegnung bei einer Zugfahrt, ein anderes Mal die gemeinsame Verbrüderung bei einer Auseinandersetzung mit Fans des FC Bayern München. Eine weitere Variante geht auf eine erste indirekte Begegnung durch eine Reportage des [[Stern (Zeitschrift)|Stern]] über Schalke-Fans zurück, die auf den Fotos auch Aufnäher des 1. FCN trugen. Bis heute gilt die Qualität der Verbundenheit zwischen Clubfans und Anhängern von Schalke 04 als „in der deutschen Fußballlandschaft einmalig“.&lt;ref name=&quot;Bausenwein304&quot;&gt;Bausenwein et al. 2006, S.&amp;nbsp;304 ff.&lt;/ref&gt; Erstmals offiziell zelebriert wurde die Freundschaft am 14. Dezember 1991 mit offiziell genehmigten [[Bengalisches Feuer|bengalischen Feuern]] und Fahnenkorso im Frankenstadion.&lt;ref name=&quot;Bausenwein304&quot; /&gt; Darüber hinaus pflegt die Gruppe [[1. FC Nürnberg#Ultras|Ultras Nürnberg 1994]] seit 2002 eine Brüderschaft zu den [[SK Rapid Wien#Ultras|Ultras]] des [[SK Rapid Wien]]&lt;ref&gt;[https://www.youtube.com/watch?v=k1Ns1Uvzp-Y Großer Bruder - Filmtrailer] auf youtube.com, hochgeladen am 12. Juli 2017, abgerufen am 1. Mai 2018&lt;/ref&gt; sowie innige Freundschaften zu den Fanszenen des FC Schalke 04 und des [[IFK Göteborg]]. Seit dem UEFA-Cup-Auswärtsspiel in der Saison 2007/08 bei [[AE Larisa (Fußball)|AE Larisa]] sind gute Kontakte zu der dort ansässigen Fanszene entstanden. Weitere Kontakte bestehen noch zu diversen Einzelpersonen aus der Fanszene der italienischen Fußballclubs [[Brescia Calcio]] (insbesondere zur Gruppe Brixia) und des [[AC Mantova]].<br /> <br /> === Rivalitäten ===<br /> In der Vereinsgeschichte des 1. FC Nürnberg haben sich auch Feindschaften zu anderen Vereinen beziehungsweise Fanszenen gebildet. Die größten Rivalen sind hierbei zum einen der [[FC Bayern München]]&lt;ref&gt;[http://www.handelsblatt.com/sport/fussball/nachrichten/bayern-gegen-nuernberg-wir-muessen-einen-richtigen-sahnetag-erwischen/7399766-2.html Handelsblatt vom 17. November 2012] abgerufen am 3. August 2013.&lt;/ref&gt;, der den FCN als Rekordmeister im Jahre 1987 ablöste und als Symbol für die Unterdrückung [[Franken (Region)|Frankens]] in [[Bayern]] gesehen wird, zum anderen die [[SpVgg Greuther Fürth]], die Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts ebenso wie der 1. FC Nürnberg gegründet wurde. Auf Grund der Nähe der Städte, die seit 1899 direkt aneinandergrenzen und beinahe verwachsen sind, und der Tatsache, dass beide Mannschaften lange Zeit zu den besten Fußballvereinen in Deutschland gehörten, entwickelte sich hier besonders schnell eine Feindschaft.&lt;ref&gt;[https://www.welt.de/sport/fussball/article3711553/Darum-ist-die-Rivalitaet-Nuernberg-Fuerth-so-scharf.html Die Welt vom 10. Mai 2009] abgerufen am 3. August 2013.&lt;/ref&gt; Das Lokalderby gegen Fürth ist im Übrigen das meistausgespielte [[Derby (Mannschaftssport)|Derby]] ganz Deutschlands.<br /> <br /> ==== Statistiken ====<br /> ===== FC Bayern München =====<br /> {{Hauptartikel|Fränkisch-Bayerisches Derby}}<br /> <br /> 189 Fränkisch-Bayerische Derbys brachten folgende Spielausgänge mit sich:<br /> <br /> * 64 Club-Siege<br /> * 36 Remis<br /> * 89 Bayern-Siege<br /> <br /> ===== SpVgg Greuther Fürth =====<br /> {{Hauptartikel|Frankenderby}}<br /> <br /> Nach dem 264. Frankenderby gegen die [[SpVgg Greuther Fürth]] (Stand März 2018) sieht die Bilanz wie folgt aus:<br /> <br /> * 139 Club-Siege<br /> * 47 Remis<br /> * 76 Fürth-Siege<br /> * 2 abgebrochene Spiele (davon ein Spiel [[sportgericht]]lich als Sieg für Fürth gewertet)<br /> <br /> ==== Weitere Rivalitäten ====<br /> Weitere Rivalitäten bestehen zum [[VfB Stuttgart]] und der [[Eintracht Frankfurt|Frankfurter Eintracht]]; diese sind auf die Feindschaften zwischen den Fanszenen sowie auf die regionale Nähe zurückzuführen. Das Spiel gegen den VfB wird auch des Öfteren als Südderby bezeichnet, da zwei der erfolgreichsten Fußballvereine in Deutschlands Süden aufeinandertreffen.<br /> <br /> == Leichtathletik ==<br /> In seiner Geschichte brachte der 1. FC Nürnberg eine Reihe erfolgreicher Leichtathleten hervor. Die Leichtathletik innerhalb des 1. FCN nahm bereits 1902 ihren Anfang. Eine eigene Abteilung besteht jedoch länger nicht mehr. Daher gibt es auch unter dem Dachverein keinen eigenständigen Leichtathletikverein in Nachfolge dieser Abteilung.<br /> <br /> Bei deutschen Meisterschaften stand bereits 1920 mit H. Bischof als Dritter über 3000 Meter Hindernis ein Athlet des ''Club'' auf dem Treppchen.<br /> <br /> Zu den erfolgreichsten Athletinnen des 1. FCN gehörte vor dem Zweiten Weltkrieg [[Marie Dollinger]], die dreimal an Olympischen Spielen teilnahm (1928, 1932 und 1936) und 1931 einen Weltrekord über 800 Meter aufstellte. Auf der Langstrecke gehörte Heinrich Hönninger über 10.000 Meter zu den besten Athleten Deutschlands und wurde 1937 und 1939 jeweils Dritter bei den deutschen Meisterschaften. Auch der Dreispringer Konrad Engelhard, DM-Dritter von 1932 ist wie der Hürdenläufer Reinhold Boehm, 1933 DM-Dritter über 400 Meter, zu erwähnen.<br /> <br /> Noch während des Krieges begann die Karriere der Speerwerferin [[Inge Wolf]], die zwischen 1941 und 1949 viermal Deutsche Meisterin wurde. Ihr eiferte Elisabeth Groß nach, die 1951 jedoch nur Vizemeisterin wurde und 1954 sowie 1955 DM-Dritte wurde. Auch die Diskuswerferin Else Graf oder später Else Hümmer stand 1942 erstmals bei deutschen Meisterschaften auf dem Treppchen, als sie Zweite wurde. Danach trat die spätere Meisterin jedoch für den SV Nürnberg-Süd an.<br /> <br /> Die Damenmannschaft wurden von 1950 bis 1957 achtmal hintereinander deutsche Mannschaftsmeister.&lt;ref&gt;[http://www.sport-komplett.de/sport-komplett/sportarten/l/leichtathletik/hst/8_2.html ''Leichtathletik – Deutsche Mannschaftsmeisterschaften.'' www.sport-komplett.de (3. Januar 2009)]&lt;/ref&gt; Zu diesem Team gehörte [[Anneliese Seonbuchner]], die im [[80-Meter-Hürdenlauf]] 1950 Deutsche Meisterin und dabei ihre Teamkameradin Lotte Wackersreuther auf den zweiten Platz verwies. Seonbuchers größter Erfolg war die Silbermedaille 1954 über 80 Meter Hürden bei den Europameisterschaften. Auch zwei der besten [[Hochsprung|Hochspringerinnen]] gehörten dazu: [[Maria Sturm (Leichtathletin)|Maria Sturm]], Deutsche Meisterin 1954 und 1955 sowie 1956 Vizemeisterin sowie [[Wilhelmine Schubert]], 1955 und 1957 Deutsche Vizemeisterin und 1958 DM-Dritte. Maria Sturm wurde auch 1955 und 1956 Mehrkampfmeisterin, eine Disziplin, in der auch Anneliese Seonbuchner mehrmals bei deutschen Meisterschaften auf dem Treppchen stand. 1957 holte die 4-mal-100-Meter-Staffel in der Besetzung Marika Otting, Anneliese Seonbuchner, Brunhilde Hendrix, Barbara Ebert den Titel bei den deutschen Meisterschaften.<br /> <br /> Bei den Herren erzielte vor allem der Sprinter [[Karl-Friedrich Haas (Leichtathlet)|Karl-Friedrich Haas]] herausragende Ergebnisse. Bei den Olympischen Spielen 1952 holte er mit der 4-mal-400-Meter-Staffel die Bronzemedaille, 1956 war er dann über 400 Meter solo erfolgreich und kehrte mit der Silbermedaille zurück. Im Weitsprung war es Herbert Vatter, der 1950 bei den deutschen Meisterschaften immerhin Dritter wurde. Der Hürdenläufer Herbert Stürmer über 110 Meter und der Stabhochspringer Rudolf Zech trugen sich 1957 bei den deutschen Meisterschaften jeweils als Dritte in die Siegerliste ein. Zech wurden 1958 dann sogar deutscher Hallenmeister im Stabhochsprung.<br /> <br /> Nach den großen Erfolgen der 1950er Jahre traten Leichtathleten des 1. FC Nürnberg nur noch vereinzelt hervor. Helga Kraus holte 1961 bei den deutschen Meisterschaften über 60 Meter Hürden den zweiten Platz. 1965 wurde Jürgen Kalfelder deutscher Vizemeister über 400 Meter, über 200 Meter gelang Martin Jellinghaus dieselbe Platzierung. 1971 holte der Weitspringer Hans Pfister ebenso einen dritten Platz bei den deutschen Meisterschaften wie Christine Tackenberg über 200 Meter Sprint. Die letzte vordere Platzierung gab es 1975, als Udo Haffer bei den deutschen Hallenmeisterschaften im Hochsprung Zweiter wurde.<br /> <br /> == eSport ==<br /> Als siebter deutscher Fußballverein hat der 1. FC Nürnberg eine Abteilung für eSport gegründet. Zur Gründung wurde der Sieger der Virtuellen Bundesliga, Daniel „Bubu“ Butenko, 2016 engagiert.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Christian Mittweg |url=http://esport.kicker.de/esport/fifa/info/707621/artikel_tradition-trifft-moderne---fcn-gruendet-esport-abteilung.html |titel=Tradition trifft Moderne - FCN gründet eSport-Abteilung |werk=kicker.de |hrsg=Olympia-Verlag GmbH |datum=2017-10-04 |zugriff=2017-10-05}}&lt;/ref&gt; Der Verein erhofft sich dadurch junges Publikum anzusprechen und Werbepartner für den eSport gewinnen zu können.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.nordbayern.de/sport/zwei-fifa-profis-verpflichtet-fcn-steigt-in-esports-ein-1.6706246 |titel=Zwei Fifa-Profis verpflichtet: FCN steigt in [[E-Sport|eSports]] ein |werk=nordbayern.de |hrsg=Verlag Nürnberger Presse Druckhaus Nürnberg GmbH &amp; Co. KG |datum=2017-10-04 |zugriff=2017-10-05}}&lt;/ref&gt; In der Saison 2017/18 konnte mit dem Gewinn des ''kicker eSport Cup'' durch Kai „Hensoo“ Hense ein erster Titel errungen werden.&lt;ref&gt;[http://esport.kicker.de/esport/cups/725197/artikel_nuernberg-profi-gewinnt-im-ps4-finale.html Nürnberg-Profi gewinnt im PS4-Finale] auf kicker.de, vom 6. Juni 2018, aufgerufen am 6. Juni 2018&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Spieler ===<br /> Die aktuelle Aufstellung des FIFA-Teams besteht aus:&lt;ref name=&quot;FIFA/PES-Lineup&quot;&gt;{{Internetquelle|url=http://www.fcn.de/der-club/esports/spieler/|hrsg=1. FC Nürnberg|titel=eSports - Die Spieler des 1. FCN|archiv-datum=|offline=|zugriff=2017-10-05|datum=2017-10-04}}&lt;/ref&gt;<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> !Nat.<br /> !Name<br /> !Nr.<br /> !Position<br /> |-<br /> |{{DEU|#}}<br /> |Daniel „Bubu“ Butenko<br /> |07<br /> |FIFA-Spieler<br /> |-<br /> |{{DEU|#}}<br /> |Kai „Hensoo“ Hense<br /> |68<br /> |FIFA-Spieler<br /> |}<br /> <br /> === Erfolge ===<br /> * 2018: kicker eSport Cup<br /> <br /> == Soziales Engagement ==<br /> Seit Februar 2017 beteiligt sich der 1 FC Nürnberg mit weiteren Bundesliga-Clubs am ersten „Präventionsprogramm für (X)XL-Fußballfans im Training“, das die [[Stiftung Deutsche Krebshilfe]] bundesweit unterstützt.&lt;ref&gt;[https://www.krebshilfe.de/informieren/presse/pressemitteilungen/fussballfans-im-training/ krebshilfe.de]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * {{Literatur |Autor= Christoph Bausenwein, Harald Kaiser, Bernd Siegler |Titel= Legenden: die besten Club-Spieler aller Zeiten |Verlag= Verl. die Werkstatt |Ort= Göttingen |Datum= 2010 |ISBN= 978-3-89533-722-2 |Seiten= 204}}<br /> * {{Literatur |Autor= Christoph Bausenwein, Harald Kaiser, Bernd Siegler|Titel= Die Legende vom Club : die Geschichte des 1. FC Nürnberg |Verlag= Verl. Die Werkstatt|Ort= Göttingen|Datum= |ISBN= 978-3-89533-536-5 |Seiten=448}}<br /> * {{Literatur |Autor= Christoph Bausenwein, Harald Kaiser, Herbert Liedel|Titel= 1. FCN, Der Club, 100 Jahre Fussball |Verlag=Tümmels |Ort=Nürnberg |Datum=1999 |ISBN=978-3-921590-70-6 |Seiten=207}}<br /> * {{Literatur |Autor= Christoph Bausenwein, Bernd Siegler|Titel= Das Club-Lexikon : 1. FCN ; [Spieler, Tore, Meisterschaften] |Verlag=Verl. Die Werkstatt |Ort=Göttingen |Datum=2003 |ISBN=978-3-89533-376-7 |Seiten=192}}<br /> * {{Literatur |Autor= Christoph Bausenwein, Bernd Siegler, Herbert Liedel|Titel= Franken am Ball : Geschichte und Geschichten eines Fußballjahrhunderts |Verlag=Echter |Ort=Würzburg |Datum=2003 |ISBN=978-3-429-02462-8 |Seiten=191}}<br /> * {{Literatur | Autor = Matthias Hunger | Titel = Im Bann der Legende - 1. FCN | Auflage= 1. | Verlag = Schmidt | Ort = Neustadt an der Aisch | Datum = 2010 | ISBN = 978-3-87707-799-3 | Seiten = 256 }}<br /> * {{Literatur | Autor = Benjamin Wolf | Titel = 1. FC Nürnberg : Fußballfibel | Hrsg= Frank Willmann | Verlag = CULTURCON medien | Ort = Berlin | Datum = 2016 | ISBN = 978-3-944068-53-4 | Seiten = 160}}<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|1. FC Nürnberg|1. FC Nürnberg}}<br /> * [http://www.fcn.de/ Offizielle Homepage des Vereins]<br /> * [http://www.nordbayern.de/sport/1-fc-nuernberg-1.318243 ''Club-Archiv'' bei nordbayern.de]<br /> * [http://www.glubbwiki.de/index.php/Hauptseite Wiki über den 1. FC Nürnberg]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references responsive/&gt;<br /> <br /> {{NaviBlock<br /> |Navigationsleiste 1. FCN Dachverein<br /> |Navigationsleiste Vereine der deutschen Fußball-Bundesliga<br /> |Navigationsleiste Vereine der deutschen Fußball-Regionalliga Bayern<br /> }}<br /> <br /> {{Lesenswert|2. Juni 2007|32639095}}<br /> {{Normdaten|TYP=k|GND=1003456-0}}<br /> {{Coordinate|article=/|NS=49/26/8.38/N|EW=11/7/55.85/E|type=landmark|region=DE-BY}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:#:1 Fc Nurnberg}}<br /> [[Kategorie:1. FC Nürnberg| ]]<br /> [[Kategorie:Fußballverein aus Nürnberg|1. Fc Nurnberg]]<br /> [[Kategorie:Verein im Bayerischen Fußball-Verband|Nurnberg 1. FC]]<br /> [[Kategorie:Leichtathletikverein aus Bayern|Nurnberg]]<br /> [[Kategorie:Gegründet 1900|#1. FC Nurnberg]]</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Pr%C3%A4faschismus&diff=180402619 Diskussion:Präfaschismus 2018-08-28T02:31:44Z <p>138.246.2.72: Neuer Abschnitt /* Zum Abschnitt &quot;Entwicklungen&quot; */</p> <hr /> <div>== Beleg ==<br /> Ich bitte um einen Beleg dafür, dass Sternhell das schreibt, was hier als seine Meinung vorgestellt wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine komplexe Argumentation wie die Sternhells in einem Dreizeiler dargestellt werden kann. --[[Benutzer:Frado|Frado]]&lt;sup&gt;&lt;small&gt;[[Benutzer Diskussion:Frado|DISKU]]&lt;/small&gt;&lt;/sup&gt; 15:29, 31. Jul. 2007 (CEST)<br /> :Hallo Frado, du hast recht, die Argumentation Sternhells ist sehr komplex. Vielleicht können wir den Absatz deshalb verbessern. Dazu habe ich mal einige Passagen aus dem Sternhell-Text auf meiner [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer_Diskussion:Herr_Andrax/Arbeitsseite1&amp;oldid=35050108 Arbeitsseite] notiert. Schau sie dir doch mal an und mach Vorschläge, wie wir den Absatz ausbauen können. Wenn dir Inhaltlich noch etwas fehlt, kann ich gerne weiter nachschlagen und tippe es dann - so gut es geht - ergänzend ein. Grüße -- [[Benutzer:Herr Andrax|andrax]] 19:15, 31. Jul. 2007 (CEST)<br /> <br /> * ''aus der Diskussion auf meiner Arbeitsseite hierher kopiert'':<br /> <br /> Hallo andrax.&lt;br&gt;<br /> 1. es ist etwas unglücklich, im ersten Satz eines Artikels nur auf einen einzigen Autor zu verweisen, auch wenn dieser bedeutend ist, das sieht nach [[WP:NPOV|NPOV/Minderheitenmeinungen]] aus.&lt;br&gt;<br /> 2. deshalb schlage ich vor, die Reihenfolge umzukehren und als erstes die Definition &quot;alternativ zur konservativen Revolution verwendet&quot; zu benutzen; in diesem Sinn wird der Begriff häufiger verwendet und es ist das Gleiche gemeint.&lt;br&gt;<br /> 3. ich habe Sternhell jetzt nicht zur Hand, im obigen Text steht: ''vgl.S. xy...''- schriebt Sternhell das wörtlich oder ist das deine Zusammenfassung?&lt;br&gt;<br /> 4. Der Begriff Präfaschismus kommt im Text zweimal vor; einmal synonym zu &quot;Kulturpessimismus&quot;. Deshalb folgender Formulierungsvorschlag: ''Der Historiker [[Zeev Sternhell]] fasst unter dem Begriff Präfaschismus [[Kulturpessimismus|kulturpessimistische]] Denkströmungen zusammen, die besonders in Deutschland und Frankreich seit 1890 Anhänger fanden ([[Maurice Barrès]], [[Oswald Spengler]], [[Julius Langbehn]]) und auf einer verkürzenden Popularisierung älteren [[Antimodernismus|antimodernistischen]] Gedankenguts beruhen''.&lt;br&gt;<br /> 5. <br /> *Von der Agrarkrise zum Präfaschismus : Thesen zum Stellenwert der agrarischen Interessenverbände in der deutschen Politik am Ende des 19. Jahrhunderts / Puhle, Hans-Jürgen/ Wiesbaden : Steiner, 1972/ 60 S.; Schriftenreihe: Vorträge des Instituts für Europäische Geschichte Mainz ; 54<br /> *Literatur, Sozialcharakter, Gesellschaft : Untersuchungen zur Konstituierungsphase der präfaschisten Literatur; :Eberhardt, Klaus; 1984; 190&amp;nbsp;S.; Göttingen, Univ., Diss.&lt;br&gt;<br /> zwei weitere Literaturhinweise. Gruss --[[Benutzer:Frado|Frado]]&lt;sup&gt;&lt;small&gt;[[Benutzer Diskussion:Frado|DISKU]]&lt;/small&gt;&lt;/sup&gt; 10:48, 1. Aug. 2007 (CEST)<br /> :Moin Frado, gute Vorschläge, ich bin überzeugt. zu 3. das sind alles original Zitate, keine Kommentare etc. meinerseits. (Ich kopier diesen talke auf die DS) Grüße, -- [[Benutzer:Herr Andrax|andrax]] 22:29, 1. Aug. 2007 (CEST)<br /> <br /> == Historische Beispiele ==<br /> Während man das nationalsozialistische Deutschland, das Italien Mussolinis, und das Spanien Francos, wohl ohne weiteres als faschistisch bezeichnen darf, dürfte die abgemildetere Form des &quot;Präfaschismus&quot; vielleicht auf die griechische Militärdiktatur 1967 bis 1974 anwendbar sein, oder auf die Diktatur von Pinochet in Chile, oder auf die Zustände in Guatemala von 1954 - 1986, oder auf die Somoza-Diktaur in Nicaragua, oder auf die Diktatur von Ferdinand Marcos auf den Phillipinen, oder auf das Regime Suhartos in Indonesien in den späten 1960'er bis 1980'er Jahren, oder das sogenannte &quot;nationalchinsische&quot; Regime in Taiwan in den 1950'er - 1980'er Jahren, oder das in den 1960'er bis in die 1980'er Jahre in Südkorea herrschende Regime, oder auch auf den österreichischen Ständestaat unter Schuschnigg, oder die Militärdiktaur von Kenan Evren Anfang der 1980'er-Jahre in der Türkei, oder auch auf die Regime von Sadat und Mubarak in Ägypten? Vielleicht sogar auch auf das napoleonische Frankreich oder das imperialistisch-koloniale-viktorianische England? Jedenfalls sollte der Artikel einige praktische Beispiele angeben.--[[Spezial:Beiträge/93.229.170.21|93.229.170.21]] 16:00, 9. Aug. 2014 (CEST)<br /> <br /> == Zum Abschnitt &quot;Entwicklungen&quot; ==<br /> <br /> Ich wollte erst korrigieren, aber dieser Abschnitt ist auf gut Deutsch unter aller Sau. Liest sich wie eine Buchrezension eines Mittelstuflers. <br /> Erstens ist die Formulierung nicht Wiki-gerecht, sondern hier wird ein einziges Buch mit emotionaler Sprache zu 2/3 eines politgeschichtlichen Artikels gemacht.<br /> Ich glaube, ich bin nicht der einzige, der meint: Entweder muss dieser Abschnitt vollkommen umgeschrieben werden, oder er muss weg.</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=AfD-Fraktion_im_Deutschen_Bundestag&diff=169452667 AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag 2017-09-26T17:00:31Z <p>138.246.2.72: Wahl Gaulands und Weidels zu Fraktionsovrsitzenden hinzugefügt.</p> <hr /> <div>Als '''AfD-Bundestagsfraktion''' bezeichnet man die Fraktion der Partei „[[Alternative für Deutschland]]“ im [[Deutscher Bundestag|Deutschen Bundestag]]. Die Bundessprecherin der AfD [[Frauke Petry]] erklärte am 25.&amp;nbsp;September 2017 in der ersten Pressekonferenz der Partei aus inhaltlichen Gründen nicht Mitglied der AfD-Bundestagsfraktion zu werden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/politik/deutschland/frauke-petry-wird-afd-fraktion-im-bundestag-nicht-angehoeren-a-1169661.html | titel=Verzicht auf Fraktionsmitgliedschaft: AfD-Chefin Petry sorgt für Eklat | hrsg=Spiegel Online | seiten= | datum=2017-09-25 | zugriff=2017-09-26 | sprache=de }}&lt;/ref&gt; Am 26. September 2017 wurden [[Alice Weidel]] und [[Alexander Gauland]] zu den Vorsitzenden gewählt. &lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/politik/deutschland/article169071624/Gauland-und-Weidel-als-AfD-Fraktionsvorsitzende-gewaehlt.html | titel=Gauland und Weidel als AfD-Fraktionsvorsitzende gewählt | hrsg=WeltN24 | seiten= | datum=2017-09-26 | zugriff=2017-09-26 | sprache=de }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Navigationsleiste Fraktionen im Deutschen Bundestag}}<br /> <br /> [[Kategorie:Fraktion des Deutschen Bundestages|AfD]]<br /> [[Kategorie:Alternative für Deutschland|Bundestagsfraktion]]</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Blockpartei&diff=169195978 Blockpartei 2017-09-17T20:25:42Z <p>138.246.2.72: Zur Kategorie Parteityp hinzugefügt.</p> <hr /> <div>[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-1982-1210-404, Berlin, Sitzung der Vorsitzenden der Blockparteien.jpg|miniatur|Sitzung der Vorsitzenden der DDR-Blockparteien am 10. Dezember 1982, von links nach rechts: [[Lothar Kolditz]] (Präsident des Nationalrates der [[Nationale Front (DDR)|Nationalen Front]], parteilos), [[Manfred Gerlach]] ([[Liberal-Demokratische Partei Deutschlands|LDPD]]), [[Gerald Götting]] ([[Christlich-Demokratische Union Deutschlands (DDR)|CDU]]), [[Heinrich Homann]] ([[National-Demokratische Partei Deutschlands|NDPD]]), [[Ernst Mecklenburg]] ([[Demokratische Bauernpartei Deutschlands|DBD]]), Waldemar Pilz, [[Erich Honecker]] und [[Joachim Herrmann (SED)|Joachim Herrmann]] (alle drei [[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands|SED)]]]]<br /> Als '''Blockparteien''' werden [[Politische Partei|politische Parteien]] bezeichnet, die in Staaten neben der herrschenden Partei existieren und mit dieser in einem Parteienblock zusammengeschlossen sind. Diese Parteien waren in Parlamenten und Regierungen vertreten, ohne eigentliche [[Staatsgewalt|Macht]] ausüben zu können. Sie stehen nicht in Wahlkonkurrenz zur herrschenden Partei.<br /> <br /> Blockparteien dienen dazu, den Anschein eines [[Mehrparteiensystem|Parteienpluralismus]] zu erwecken und die Regierungspolitik den Regierten nahezubringen.<br /> <br /> Die Blockparteien in der [[Sowjetische Besatzungszone|Sowjetischen Besatzungszone]] und später in der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] gehörten dem „Antifaschistisch-demokratischen Block“ an. Dieser war am 14. Juli 1945 gegründet worden; er wurde später zum „[[Demokratischer Block|Demokratischen Block der Parteien und Massenorganisationen]]“ umgeformt, der Teil der [[Nationale Front (DDR)|Nationalen Front]] war. Bestrebungen einiger Blockparteien vor allem während der Zeit der Sowjetischen Besatzungszone, eine eigenständige Politik zu betreiben, wurden unterbunden. Spätestens seit den 1950er Jahren vertraten die Blockparteien dieselben politischen Ziele wie die SED und vollzogen deren Politik mit.<br /> <br /> Derartige Blocksysteme gab und gibt es auch in anderen Ländern, nicht nur in solchen, die sich als „sozialistisch“ bezeichnen.<br /> <br /> == Blockparteien in der DDR ==<br /> === Der Antifaschistisch-demokratische Block ===<br /> [[Datei:Fotothek df pk 0000133 040.jpg|miniatur|Erste Kundgebung des Antifaschistisch-demokratischen Blocks im August 1945]]<br /> <br /> Nach dem Zusammenbruch des [[Zeit des Nationalsozialismus|Nationalsozialismus]] 1945 hatte die [[Sowjetische Militäradministration in Deutschland]] (SMAD) die Gewalt in der Sowjetzone übernommen. Im Sommer 1945 erlaubte sie im „Befehl Nr. 2“ die Gründung von vier „[[Antifaschismus|antifaschistischen]]“ Parteien unter der Vorgabe, dass sie sich dem „Antifaschistisch-demokratischen Block“ anschlossen. Es handelte sich um (in Reihenfolge der Gründung):<br /> * die [[Kommunistische Partei Deutschlands]] (KPD),<br /> * die [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands]] (SPD),<br /> * die [[Christlich-Demokratische Union Deutschlands (DDR)|Christlich-Demokratische Union Deutschlands]] (CDU) und<br /> * die [[Liberal-Demokratische Partei Deutschlands]] (LDPD).<br /> <br /> Am 22. April 1946 kam es zur [[Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED]]. Die neu entstandene [[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands]] (SED) löste KPD und SPD im Block ab. 1948 traten [[Demokratische Bauernpartei Deutschlands]] (DBD) und die [[Nationaldemokratische Partei Deutschlands (DDR)|Nationaldemokratische Partei Deutschlands]] (NDPD) bei. Etwa zeitgleich wurden der Gewerkschaftsbund [[Freier Deutscher Gewerkschaftsbund|FDGB]] und bald darauf der Jugendverband [[Freie Deutsche Jugend|FDJ]] und der Frauenbund [[Demokratischer Frauenbund Deutschlands|DFD]] aufgenommen, damit war die Parteienlandschaft der späteren DDR bereits ausgebildet.&lt;ref&gt;Klaus Schroeder: ''Der SED-Staat. Partei, Staat und Gesellschaft 1949–1990.'' 2. Auflage. Propyläen, München 2000 (1998), S. 47.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Gründung von DBD und NDPD ===<br /> Die beiden bürgerlichen Parteien CDU und LDPD hatten sich im Juni/Juli 1945 als eigenständige Parteien gegründet und wurden später auf SED-Kurs gezwungen. Im Unterschied dazu waren DBD und NDPD 1948 durch die SMAD initiiert worden, um den bürgerlichen Parteien CDU und LDPD die politische Klientel abzuwerben.&lt;ref name=&quot;Schroeder_SED-Staat_41&quot;&gt;Klaus Schroeder: ''Der SED-Staat. Partei, Staat und Gesellschaft 1949–1990.'' 2. Auflage. Propyläen, München 2000 (1998), S. 41.&lt;/ref&gt; Laut dem Historiker [[Hermann Weber (Historiker, 1928)|Hermann Weber]] fungierten die beiden neuen Parteien „von Anfang an als Organe der SED“.&lt;ref&gt;Hermann Weber: ''Die DDR 1945–1990'' (=&amp;nbsp;''[[Oldenbourg Grundriss der Geschichte]].'' Bd. 20). 5. Auflage. Oldenbourg, München 2012 (1988), S. 24.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Mit der Bauernpartei vom April 1948 sollten Landwirte gewonnen werden, die wenig Zugang zur Arbeiterpartei SED hatten und der CDU zuneigten. Die SED schickte in den Vorstand eigene Leute, darunter den Vorsitzenden [[Ernst Goldenbaum]], der vor 1933 KPD-Mitglied war. Sie hatte im Gründungsjahr knapp 30.000 Mitglieder.&lt;ref name=&quot;Schroeder_SED-Staat_41&quot; /&gt;<br /> <br /> Die NDPD diente dazu, „die Trennlinie zwischen ehemaligen Nazis und Nichtnazis aufzuheben“, wie Stalin sich im März 1948 ausgedrückt hatte. Im Juni 1948 erhielt die NDPD ihre Lizenz, nachdem mit dem SMAD-Befehl Nr. 35 die [[Entnazifizierung]] abgebrochen war und „unbelastete“ frühere [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]]-Mitglieder politisch tätig werden durften. Auch ehemalige Offiziere und Vertriebene sollten von der neuen Partei aufgefangen werden. Der SED-Vorstand erläuterte auf seiner Tagung im Mai, „diese politisch unklaren Menschen“ sollten bei der nächsten Wahl nicht „das [[Stimmvieh]]“ für die bürgerlichen Parteien CDU und LDPD abgeben.&lt;ref&gt;Klaus Schroeder: ''Der SED-Staat. Partei, Staat und Gesellschaft 1949–1990.'' 2. Auflage. Propyläen, München 2000 (1998), S. 41–42.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Erster NDPD-Vorsitzender wurde [[Lothar Bolz]], seit 1928 KPD-Mitglied und später Mitarbeiter beim [[Nationalkomitee Freies Deutschland]] in der Sowjetunion. Die Partei trat im September 1948 dem Block bei. Im Oktober hatte sie nur zweitausend Mitglieder, in der Endphase der DDR über 100.000. [[Klaus Schroeder]] zufolge waren in die SED wesentlich mehr ehemalige NSDAP-Mitglieder eingebunden als in die NDPD.&lt;ref&gt;Klaus Schroeder: ''Der SED-Staat. Partei, Staat und Gesellschaft 1949–1990.'' 2. Auflage. Propyläen, München 2000 (1998), S. 42–43.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Funktionen ===<br /> Nach Weber seien die Blockparteien nach 1949 deshalb nicht aufgelöst worden, weil sie im Auftrag der SED bestimmte politische Funktionen übernahmen: Einerseits hätten sie eine Alibifunktion innegehabt, wonach sie die kommunistische Einparteienherrschaft verschleiern und eine [[Pluralismus (Politik)|pluralistische]] Demokratie vortäuschen sollten. Andererseits hätten sie eine Transmissionsfunktion ausgeübt, der zufolge sie gewisse Vorstellungen der SED in den nichtproletarischen Bevölkerungsgruppen – zum Beispiel in christlichen Kreisen durch die CDU – verbreiten sollten. Darüber hinaus sei ihnen eine gesamtdeutsche Funktion zugekommen, indem sie Kontakte zu den westdeutschen [[Schwesterpartei]]en unterhalten sollten.&lt;ref name=&quot;Weber_DDR1945-1990_35&quot;&gt;Hermann Weber: ''Die DDR 1945–1990'' (=&amp;nbsp;''Oldenbourg Grundriss der Geschichte.'' Bd. 20). 5. Auflage. Oldenbourg, München 2012 (1988), S. 35.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Blockparteien mussten die führende Rolle der SED anerkennen und konnten deswegen keine eigenständige Politik entwickeln. Einige Funktionäre der Blockparteien zeigten noch Widerstand. „Die Verhaftungen bürgerlicher Spitzenfunktionäre […] führten zur Einschüchterung und beschleunigten die Gleichschaltung dieser Parteien“, so Weber und nennt das Beispiel des LDPD-Ministers [[Karl Hamann]].&lt;ref name=&quot;Weber_DDR1945-1990_35&quot; /&gt;<br /> <br /> Die Anzahl der [[Abgeordneter|Abgeordneten]] der einzelnen Parteien und Organisationen in den gewählten Körperschaften war im Voraus festgelegt, da es nur eine einzige Liste gab, die der Block vorstellte ([[Einheitsliste (DDR)]]). Die Vertreter der Massenorganisationen gehörten zu einem großen Teil der SED an und verstärkten dadurch deren Machtposition.&lt;ref&gt;Andreas Herbst, Winfried Ranke, Jürgen Winkler: ''So funktionierte die DDR.'' Bd. 1. Rowohlt, Hamburg 1994, S. 125.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Vertretung und Nutzen der Mitgliedschaft ===<br /> Die Blockparteien waren in den meisten Gremien und Organen der DDR bis hin zu [[Volkskammer]] und [[Ministerrat (DDR)|Ministerrat]] (Regierung) vertreten und vollzogen dort die Politik der SED mit. Alle Vorsitzenden der Blockparteien waren ab 1960 zugleich Stellvertreter des [[Staatsratsvorsitzender|Staatsratsvorsitzenden]], des formellen Staatsoberhauptes der DDR. Der Vorsitzende des Staatsrates und der Vorsitzende des [[Nationaler Verteidigungsrat der DDR|Nationalen Verteidigungsrates]] wurde jedoch stets von der SED gestellt. Von den 45 Mitgliedern des [[Ministerrat der DDR (1986–1989)|Ministerrates]] kamen 1989 nur 4 aus den Blockparteien. Die entscheidenden Ministerien (Auswärtige Angelegenheiten, Inneres, Verteidigung, Staatssicherheit) waren immer in der Hand von SED-Mitgliedern. Alle wichtigen politischen Entscheidungen der DDR wurden vom [[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands#Politbüro des Zentralkomitees|Politbüro]] der SED getroffen, auf die die Blockparteien keinen Einfluss hatten.<br /> <br /> Im Offizierskorps der Sicherheitsorgane wie der [[Ministerium für Staatssicherheit|Staatssicherheit]] waren die Blockparteien gar nicht vertreten; außerdem hatte die SED anders als die Blockparteien nicht nur eine territoriale, sondern auch eine Organisation in allen Betrieben, was sie abermals präsenter machte. Parteitage der Blockparteien fanden stets nach denen der SED statt, und zwar nie in Berlin.&lt;ref&gt;Andreas Herbst, Winfried Ranke, Jürgen Winkler: ''So funktionierte die DDR.'' Bd. 1. Rowohlt, Hamburg 1994, S. 127.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Als die SED 1987 ungefähr 2,2 Millionen Mitglieder zählte, waren in den (übrigen) Blockparteien insgesamt 469.000 Menschen Mitglied (1977: 365.000). Damals hatte die DDR ungefähr 16 Millionen Einwohner, davon acht Millionen Erwerbstätige. Im Vergleich zu den bundesdeutschen Parteien sind diese Zahlen sehr hoch: Die größte Westpartei, die SPD, hatte 1977 ihren Höhepunkt mit einer Million Mitglieder, bei sechzig Millionen Bundesbürgern.<br /> <br /> Wer Mitglied in einer Blockpartei wurde, zeigte damit eine gewisse Bereitschaft, sich dem Regime anzupassen, ohne aber Mitglied der SED zu werden. Da den Blockparteien eine bestimmte Anzahl von Positionen in Staat und Gesellschaft zugesprochen war, konnte eine Blockpartei-Mitgliedschaft positiv für die eigene Karriere sein. Der Weg über die Blockpartei war dann im Einzelfall vielleicht sogar schneller als über die SED, da die Blockparteien weniger Mitglieder hatten. Dennoch war man von den wirklichen Machtpositionen im Staat ausgeschlossen, wenn man kein linientreues SED-Mitglied war.<br /> <br /> Im Volksmund wurden die Blockparteien und deren Mitglieder mitunter „Blockflöten“ genannt.<br /> <br /> === Letzte Jahre der DDR ===<br /> In den späten 1980er Jahren, kurz vor der politischen [[Wende (DDR)|Wende]], begannen die Blockparteien, sehr vorsichtig auf Distanz zur Politik der SED zu gehen. So äußerte [[Manfred Gerlach]], Vorsitzender der LDPD, offen Sympathie zur sowjetischen Staatsführung unter [[Michail Sergejewitsch Gorbatschow|Michail Gorbatschow]].<br /> <br /> Während der Wende in der DDR zerfiel der ''Demokratische Block der Parteien und Massenorganisationen'' ab Spätherbst 1989. CDU, DBD, LDPD und NDPD entfernten sich zunehmend von der SED-Politik. 1990 schlossen sich die ehemaligen Blockparteien Westparteien an. So vereinigten sich LDPD und NDPD mit der [[Freie Demokratische Partei|FDP]] und die DBD und Ost-CDU mit der [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|West-CDU]].<br /> <br /> == Blockparteiensysteme in anderen Ostblockstaaten ==<br /> In der [[Sowjetunion]] selbst, aber auch in einer Reihe ihrer [[Satellitenstaat|Satelliten]], gab es nur eine einzige Partei, die kommunistische. Blockparteiensysteme kannten außer der DDR noch Bulgarien, die [[Volksrepublik Polen]] und die [[Tschechoslowakei]].<br /> <br /> === Bulgarien ===<br /> In der [[Volksrepublik Bulgarien]] (auch im [[Zarentum Bulgarien|Zarentum]] ab 1944) existierte außer der [[Bulgarische Kommunistische Partei|Bulgarischen Kommunistischen Partei]] (1978: 817.000 Mitglieder) ein Bulgarischer Volksbund der Landwirte (120.000 Mitglieder)&lt;ref&gt;Robert Furtak: ''Die politischen Systeme der sozialistischen Staaten.'' Dtv, München 1979, S. 43–44.&lt;/ref&gt;, Sweno (bis 1949) und die Bulgarische Sozialdemokratische Arbeiterpartei (bis 1948). Diese waren in der ''Vaterländischen Front'' zusammengeschlossen.<br /> <br /> === Polen ===<br /> In Polen war die führende (kommunistische) Partei die [[Polnische Vereinigte Arbeiterpartei]] (PZPR), die 1948 aus der „Zwangsvereinigung“ der kommunistischen [[Polska Partia Robotnicza|Polnischen Arbeiterpartei]] (PPR) und der sozialdemokratischen [[Polnische Sozialistische Partei|Polnischen Sozialistischen Partei]] (PPS) entstand. Die PPR versuchte, über das System eines Wahlblocks unter dem Namen [[Patriotyczny Ruch Odrodzenia Narodowego|Patriotische Bewegung der nationalen Wiedergeburt]] eine einheitliche Wahlliste mit gemeinsamen Kandidaten zu etablieren. Zur Teilnahme waren alle Blockparteien verpflichtet.<br /> <br /> Dies waren neben PPR und PPS die [[Polnische Volkspartei]] (PSL), eine große zentristische Volks- und Bauernpartei, die SP, eine von der PPR völlig abhängige Handwerkerpartei, die SL, welche ebenfalls von der PPR abhängig war, und die SD, eine weitere kleine liberal-demokratische Partei.<br /> <br /> Nach 1948 wurden die ehemals bürgerlichen Parteien zu zwei Blockparteien zusammengeschlossen. Dies waren die ZSL (''Vereinigte Bauernpartei'') und die SD (''Demokratisches Bündnis''). Daneben waren auch kleine katholische Gruppierungen im Parlament vertreten, die ''Unia Chrześcijańsko-Społeczna'' (UChS, ''Christlich-Soziale Union''), die Vereinigung PAX und der ''Polnische Katholisch-Soziale Verband'' (PZKS). Jedoch verfügte die PVAP als solche immer über absolute Mehrheiten im Parlament, anders als die SED in der DDR.<br /> <br /> 1976 bzw. 1977 hatten die PZPR 2,45 Millionen, die ZSL 420.000 (meist Bauern) und die SD 90.000 (eher städtische Mittelschicht) Mitglieder.&lt;ref&gt;Robert Furtak: ''Die politischen Systeme der sozialistischen Staaten.'' Dtv, München 1979, S. 151–152.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> 1989 löste sich die ZSL aus der Unterordnung unter die PZPR, benannte sich wieder in PSL um und trug die Regierung [[Tadeusz Mazowiecki|Mazowiecki]] mit ins Amt. Die SD und die christlichen Gruppen spielten in den demokratischen Wahlen nach 1989 zunächst keine Rolle mehr, organisierten sich später aber wieder neu unter anderen Namen wie beispielsweise [[Liga Polnischer Familien]].<br /> <br /> === Rumänien ===<br /> In der [[Geschichte Rumäniens#Volksrepublik und Sozialistische Republik|Sozialistische Republik Rumänien]] (auch im [[Königreich Rumänien|Königreich]] ab 1944) existierte außer der [[Rumänische Kommunistische Partei|Rumänischen Kommunistischen Partei]] die Rumänischen Sozialdemokratischen Partei (bis 1948), die Front der Pflüger (bis 1953), die Allgemeine Union der rumänischen Gewerkschaften, die Ungarische Volksunion, das jüdische Demokratischen Komitees, die Nationale Volkspartei und die Nationalliberale Partei-Tătărescu und die Nationalen Bauernpartei - Anton Alexandrescu. Diese sind in der wurden in der Nationalen Demokratischen Front oder seit 1968 Front der Sozialistischen Einheit und Demokratie zusammengeschlossen.<br /> <br /> === Tschechoslowakei ===<br /> Die [[Tschechoslowakische Sozialistische Republik]] hatte ebenfalls Blockparteien. In der tschechischen Teilrepublik organisierten die Kommunisten sich in der [[Komunistická strana Československa|Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei]] (1976: 1,3 Millionen Mitglieder) und in der Slowakei in der [[Komunistická strana Slovenska (1948)|Kommunistischen Partei der Slowakei]]. Weitere Parteien in der Nationalen Front waren die [[Křesťanská a demokratická unie – Československá strana lidová|Tschechoslowakische Volkspartei]] (für christlich-soziale Bürger) und die [[Česká strana národně sociální|Tschechoslowakische Sozialistische Partei]] (städtische Mittelschicht). In der Slowakei gab es die Partei der [[Strana slovenskej obrody|Slowakischen Erneuerung]] und die [[Strana slobody|Slowakische Freiheitspartei]].&lt;ref&gt;Robert Furtak: ''Die politischen Systeme der sozialistischen Staaten.'' Dtv, München 1979, S. 211&amp;nbsp;f.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Ungarn ===<br /> In der [[Volksrepublik Ungarn]] wurde die [[Parlamentswahl in Ungarn 1949]] mit einer Einheitsliste durchgeführt, an der neben der kommunistischen [[Partei der Ungarischen Werktätigen]] auch die zu Blockparteien umgeformten [[Unabhängige Partei der Kleinlandwirte, der Landarbeiter und des Bürgertums|FKgP]], [[Nemzeti Parasztpárt|NPP]], [[Független Magyar Demokrata Párt|FMDP]] und [[Magyar Radikális Párt|MRP]] teilnahmen. Danach wurde Ungarn in einen [[Einparteienstaat]] umgewandelt. 1956 hatte [[Imre Nagy]] in seiner kurzfristigen Regierungszeit weitere Parteien zugelassen, sie sind aber nicht als Blockparteien anzusehen. Davor und danach hat das kommunistische Regime alle Parteien außer der kommunistischen (der Ungarischen Sozialistischen Arbeiterpartei) verboten.<br /> <br /> == Weitere sozialistische Staaten ==<br /> === Volksrepublik China ===<br /> In der [[Volksrepublik China]] gibt es, neben der regierenden [[Kommunistische Partei Chinas|Kommunistischen Partei Chinas]], acht „demokratische Parteien“:<br /> * [[Revolutionäres Komitee der Kuomintang]], der linke Flügel der früheren [[Kuomintang]], der im Bürgerkrieg 1948 zu den Kommunisten kam<br /> * Chinesische Demokratische Liga<br /> * Chinas Demokratische Nationale Aufbauvereinigung<br /> * Chinas Vereinigung für die Förderung der Demokratie<br /> * Chinesische Demokratische Partei der Bauern und Arbeiter<br /> * Chinas [[Zhi-Gong-Partei]]<br /> * Die Gesellschaft des 3. September<br /> * [[Demokratische Selbstbestimmungsliga Taiwans]]<br /> Sie alle haben weniger als jeweils 150.000 Mitglieder, die kommunistische hingegen 70 Millionen. Diese sind in der Vereinten Front und der [[Politische Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes]] zusammengeschlossen. Weitere Parteien bestehen nur im Untergrund. <br /> <br /> === Vietnam ===<br /> In der Sozialistischen Republik [[Vietnam]] erlaubt die [[Kommunistische Partei Vietnams|Kommunistische Partei Vietnam]] zwei weitere Parteien, die Demokratische Partei vom Juni 1944 (für Kaufleute) und die Sozialistische Partei (vor allem „[[Intelligenzija|Intelligenz]]“) vom Juli 1946. Sie erkennen den Führungsanspruch der Kommunisten an und arbeiten in der [[Vietnamesische Vaterlandsfront|Vaterländischen Front]] mit.&lt;ref&gt;Robert Furtak: ''Die politischen Systeme der sozialistischen Staaten.'' Dtv, München 1979, S. 234&amp;nbsp;f.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Nordkorea ===<br /> In [[Nordkorea]] gibt es neben der herrschenden [[Partei der Arbeit Koreas]] noch die [[Koreanische Sozialdemokratische Partei]], die [[Chondoistische Ch’ŏngu-Partei]], die Dongro Volkspartei (1948 bis 1962), die Volksrepublik Partei (1948), die Buddhistische Allianz (1948 bis 1972), der Gonmin Volksbundes (1962), die Demokratische Unabhängige Partei (1962) und weitere Parteien (1948–1972). Diese sind in der [[Demokratische Front für die Wiedervereinigung des Vaterlandes|Demokratischen Front für die Vereinigung des Vaterlandes]] zusammengeschlossen.<br /> <br /> === Syrien ===<br /> [[Syrien]] wird von der [[Baath-Partei (Syrien)|Baath-Partei]] regiert, die arabischen Nationalismus mit sozialistischen Elementen verbindet. In der [[Nationale Fortschrittliche Front|Nationalen Fortschrittlichen Front]] befinden sich insgesamt zehn Parteien, darunter auch die [[Syrische Kommunistische Partei]], die nasseristische [[Arabische Sozialistische Union]] und die nationalistische [[Syrische Soziale Nationalistische Partei]] sowie einige von ehemaligen Baathisten gebildete Splitterparteien.<br /> <br /> === Irak ===<br /> Im baathistischen [[Irak]] wurden mehrere Parteien in der [[Nationale Progressive Front (Irak)|Nationalen Progressiven Front]] zusammen gefasst, die Mitglieder waren: die irakische [[Baath-Partei]], die [[Irakische Kommunistische Partei]], die [[Demokratische Partei Kurdistans]], die [[Kurdische Revolutionäre Partei]], die [[Bewegung Progressiver Kurden]], die [[Bewegung unabhängiger Demokraten]] und die [[Bewegung progressiver Nationalisten]].<br /> <br /> === Jugoslawien ===<br /> In der [[Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien|Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien]] gab es neben dem [[Bund der Kommunisten Jugoslawiens]] auch die Antifaschistische Frauenfront von Jugoslawien, die Kroatische Bauernpartei, die Unabhängige Demokratische Partei, die Landarbeiterpartei, die Nationale Bauernpartei, die Sozialistische Partei Jugoslawiens, die Sozialdemokratische Partei Jugoslawiens, die Vereinte Allianz der antifaschistischen Jugend von Jugoslawien, die Vereinte Gewerkschaft der Arbeitnehmer und Arbeitnehmer und die Jugoslawische Republikanische Demokratische Partei. Sie waren alle in Volksfront zusammengeschlossen.<br /> <br /> === Albanien ===<br /> In [[Sozialistische Volksrepublik Albanien|Albanien]] gab es neben der [[Partei der Arbeit Albaniens]] auch die Union der albanischen Frauen, die Union der albanischen Jugend, die Vereinigte Union der albanischen Handelsvereinigung (die Union der Industriearbeiter, die Union der Facharbeiter und die Bauern Union) und die Albanische Union der Schriftsteller und Künstler. Sie waren alle in Demokratische Front zusammengeschlossen.<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Neu-alte Partei]]<br /> * [[Politisches System der DDR]]<br /> * [[Vermögen von Parteien und Verbänden der DDR]]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * [[Eckhard Jesse]]: ''Die Parteien in der SBZ/DDR 1945–1989–90.'' In: [[Oscar W. Gabriel]], Oskar Niedermayer, [[Richard Stöss]] (Hrsg.): ''Parteiendemokratie in Deutschland.'' Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1997, ISBN 3-89331-255-2, S. 84–105 (''Bundeszentrale für Politische Bildung.'' Schriftenreihe 338).<br /> * [[Andreas Herbst (Historiker)|Andreas Herbst]], Winfried Ranke, Jürgen Winkler: ''So funktionierte die DDR.'' Band 1: ''Lexikon der Organisationen und Institutionen, Abteilungsgewerkschaftsleitung (AGL), Liga für Völkerfreundschaften.'' Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1994, ISBN 3-499-16348-9, s.v. „Blockpolitik“.<br /> * [[Klaus Schroeder]]: ''Der SED-Staat. Partei, Staat und Gesellschaft. 1949–1990.'' Hanser, München u. a. 1998, ISBN 3-446-19311-1 (Lizenzausgabe. Econ-Ullstein-List-Verlag, München 2000, ISBN 3-612-26729-9 (''Propyläen-Taschenbuch'' 26729)).<br /> * Christoph Wunnicke: ''Die Blockparteien der DDR. Kontinuitäten und Transformation 1945-1990'', Berlin 2014, Schriftenreihe des Berliner Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, Band 34, [http://www.berlin.de/imperia/md/content/lstu/schriftenreihe/bd34_2014.pdf?start&amp;ts=1402048375&amp;file=bd34_2014.pdf PDF, 434 kB]<br /> * Christoph Wunnicke: [http://library.fes.de/pdf-files/bueros/leipzig/12345.pdf Die Aufarbeitung der Geschichte der Blockparteien durch ihre Nachfolgeparteien], in: Das Bild von der DDR heute. Zum Umgang mit dem SED-Unrecht im vereinten Deutschland. 26. Bautzen-Forum der Friedrich-Ebert-Stiftung Landesbüro Sachsen, 28. und 29. Mai 2015. <br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://www.paper.olaf-freier.de/blockpt.htm Die Transformation der DDR-Blockparteien während und nach der politischen Wende]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Navigationsleiste Blockparteien der DDR}}<br /> <br /> [[Kategorie:Parteiensystem]]<br /> [[Kategorie:Diktatur]]<br /> [[Kategorie:Partei (DDR)|!]]<br /> [[Kategorie:Politische Ideengeschichte (20. Jahrhundert)]]<br /> [[Kategorie:Sprache (DDR)]]<br /> [[Kategorie:Parteityp]]</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Biewer_Terrier&diff=162782335 Biewer Terrier 2017-02-18T22:38:07Z <p>138.246.2.72: Informationen über International Biewer Association e.V. und Entstehung der Hunderasse.</p> <hr /> <div>{{Dieser Artikel|befasst sich mit der Hunderasse Biewer. Weitere Bedeutungen unter [[Biewer]].}}<br /> {{Infobox Hunderasse<br /> | Rassenname = Biewer Terrier<br /> | Bild1 = BiewerHündin.jpg<br /> | Ursprungsland = [[Deutschland]]<br /> | Kontinent = eu<br /> | Alternativnamen = Biewer Yorkshire Terrier, Biewer Yorkshire à la Pom-Pon<br /> | Gewicht = 1,8 bis 3,6 kg<br /> | Zuchtstandards = <br /> | Varietäten = <br /> | NoCat = ja<br /> }}<br /> <br /> Der '''Biewer Terrier''' (ursprünglich ''Biewer Yorkshire à la Pom Pon'', in Europa ''Biewer Yorkshire Terrier'') ist eine nicht von der [[Fédération Cynologique Internationale|FCI]] anerkannte [[Hunderasse]] aus [[Deutschland]], die heute sowohl in den [[USA]] als auch in Europa gezüchtet wird. Die Rasse wird seit April 2014 vom [[American Kennel Club|AKC]] im Hinblick auf eine mögliche Anerkennung in seinem ''Foundation Stock Service'' geführt.&lt;ref&gt;[http://www.akc.org/breeds/biewer_terrier/index.cfm Biewer Terrier] auf der AKC-Webseite, abgerufen am 16. Juni 2014&lt;/ref&gt; Die RKF, die Russland in der FCI vertritt, erkennt den Biewer ebenfalls an. Der Rassestandard wurde von ihrem Präsidium am 22. April 2009 verabschiedet.&lt;ref&gt;[http://rkf.org.ru/upload/documents/standards/9/biver.doc Rassestandard der RKF für den Biewer (2009, russisch)]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Herkunft und Geschichtliches ==<br /> <br /> 1984 wurden in einem Wurf von zwei reinrassigen [[Yorkshire Terrier]]n der Familie Biewer aus [[Hirschfeld (Hunsrück)|Hirschfeld]] Welpen geboren, deren Fell [[Scheckung|weiße Flecken]] hatte, was innerhalb der Rasse Yorkshire Terrier als [[Fehlfarbe (Hundezucht)|Farbfehler]] gilt. Die Erstzüchter beschlossen, auf dieses Merkmal hin zu selektieren. Relativ rasch entstanden so in diesen [[Fellfarben der Hunde|Fellfarben]] [[Phänotyp|phänotypisch]] stabile Hunde, die nach ihrem ersten [[Züchter]] benannt wurden. Die [[Rasse (Züchtung)|Rasse]] ist weder von der FCI noch vom deutschen Klub für Terrier (KfT) anerkannt.<br /> <br /> Der einzige Verein in Deutschland, der sich mit der Herkunft und Anerkennung der Hunderasse beschäftigt, ist International Biewer Association e.V. Es wurde auf der Webseite dieses Vereins eine Forschung über den Ursprung der Hunderasse Biewer Yorkshire Terrier publiziert. Gemäß der Forschung entstand die Hunderasse aufgrund der Inzucht von Hunden, die zur Hunderasse Yorkshire Terrier gehörten, und der erste bekannte Genträger war Larry von der Burg Lohenhof aus Österreich.<br /> <br /> == Erscheinungsbild ==<br /> Im Gegensatz zum [[Yorkshire Terrier]] ist der Biewer dreifarbig schwarz, gold und weiß. Die Farbverteilung sollte möglichst gleichmäßig auf dem Körper sein. Das Fell ist seidig, glatt und ohne Unterwolle. Das Haar reicht zu dreiviertel oder ganz auf den Boden und ist in der Mitte des Rückens gescheitelt. Der Biewer wiegt 1,8 bis maximal 3,6 kg und ist ca. 22 cm groß (die Größe ist im AKC-[[Rassestandard]] nicht beschrieben). Die Konturen sollten einen gut proportionierten, kompakten Körper zeigen, der trotzdem zierlich wirkt. Der Kopf ist recht klein, die Augen sind mittelgroß und glänzend. Die Ohren sind klein, v-förmig und werden aufrecht getragen. Seine Pfoten sind weiß. Seine [[Schwanz|Rute]] ist weiß oder schwarz-weiß, die Rutenspitze jedoch immer weiß.<br /> <br /> == Gesundheitliches ==<br /> Abstammungsbedingt befinden sich im [[Genpool]] des Biewer Terriers Erbanlagen für die gleichen Erbkrankheiten, die beim [[Yorkshire Terrier]] vorkommen. Auch ist eine [[Nekrose|nekrotisierende]] [[Enzephalitis|Gehirnentzündung]] beschrieben.&lt;ref&gt;Ferdinand von Praun, Kaspar Matiasek, Vera Grevel, Michaele Alef, Thomas Flegel: ''Magnetic Resonance Imaging and pathological findings associated with necrotizing encephalitis in two Yorkshire Terriers.'' In: ''Veterinary Radiology &amp; Ultrasound.'' Bd. 47, Nr. 3, 2006, {{ISSN|1058-8183}}; S. 260–264, PMID 16700176, {{doi|10.1111/j.1740-8261.2006.00137.x}}.&lt;/ref&gt; Die [[Orthopedic Foundation for Animals|OFA]] listet Ergebnisse orthopädischer Untersuchungen von Hunden dieser Rasse.&lt;ref&gt;[http://www.offa.org/stats.html#breed OFA Statistics: Biewer Terrier]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://btcainc.org/ Biewer Terrier Club of America] (AKC)&lt;!--siehe http://www.akc.org/dog-breeds/biewer-terrier/detail/--&gt;<br /> * [http://www.biewerterrierregistry.com/ Biewer Terrier Registry of America]&lt;!--siehe http://www.akc.org/dog-breeds/biewer-terrier/detail/--&gt;<br /> * [http://iba-ev.com International Biewer Association e.V.]<br /> * [http://iba-ev.com/about-breed/origins-of-the-breed.html The White Spotting Gene of the Yorkshire Terrier Breed]<br /> * [http://btcainc.org/biewer_terrier_standard.htm AKC-Rassestandard des Biewer Terriers]<br /> * [http://rkf.org.ru/upload/documents/standards/9/biver.doc Rassestandard der RKF für den Biewer (2009, russisch)]<br /> <br /> [[Kategorie:Europäische Hunderasse]]<br /> [[Kategorie:Foundation Stock Service (AKC)]]</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Cordierit&diff=162562509 Cordierit 2017-02-12T11:32:22Z <p>138.246.2.72: Cordierit ist ein Ringsilikat, kein Gerüstsilikat (s. Si:O-Verhältnis).</p> <hr /> <div>{{Infobox Mineral<br /> | Mineralname = Cordierit<br /> | Bild = Cordierite.jpg<br /> | Bildbeschreibung = links: Rohstein mit [[Pleochroismus]]; rechts: Facettenschliff<br /> | Andere_Namen = <br /> * Dichroit<br /> * Iolith<br /> * Wassersaphir<br /> * Luchssaphir<br /> | Ähnliche_Minerale = [[Plagioklas]], wird leicht verwechselt<br /> &lt;!-- Allgemeines und Klassifikation --&gt;<br /> | Chemismus = * Mg&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;Al&lt;sub&gt;3&lt;/sub&gt;[AlSi&lt;sub&gt;5&lt;/sub&gt;O&lt;sub&gt;18&lt;/sub&gt;]&lt;ref name=&quot;SchröckeWeiner&quot; /&gt;<br /> * (Mg,Fe)&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;Al&lt;sub&gt;3&lt;/sub&gt;[AlSi&lt;sub&gt;5&lt;/sub&gt;O&lt;sub&gt;18&lt;/sub&gt;]&lt;ref name=&quot;Rösler&quot; /&gt;<br /> | Mineralklasse = Ringsilicate (Cyclosilicate)<br /> | Kurzform_Strunz_8 = VIII/E.12<br /> | Kurzform_Strunz_9 = 9.CJ.10<br /> | Kurzform_Dana = 61.02.01.01<br /> &lt;!-- Kristallographie --&gt;<br /> | Kristallsystem = orthorhombisch<br /> | Kristallklasse = orthorhombisch-dipyramidal 2/''m'' 2/''m'' 2/''m''&lt;ref name=&quot;Webmineral&quot; /&gt;<br /> | Raumgruppe = ''Cccm''&lt;ref name=&quot;StrunzNickel&quot; /&gt;<br /> | Raumgruppen-Nr = 66<br /> | Gitterparameter_a = 17,09<br /> | Gitterparameter_b = 9,73<br /> | Gitterparameter_c = 9,36<br /> | Gitterparameter_alpha = <br /> | Gitterparameter_beta = <br /> | Gitterparameter_gamma = <br /> | Formeleinheiten = 4<br /> | Ref_Gitterparameter = &lt;ref name=&quot;StrunzNickel&quot; /&gt;<br /> | häufige_Kristallflächen = {100}, {010}, {001}, {110}, {310}, {101}, {112}&lt;ref name=&quot;SchröckeWeiner&quot; /&gt;<br /> | Zwillingsbildung = einfache, lamellare und zyklische Zwillinge nach {110} und {130}&lt;ref name=&quot;Datenblatt&quot; /&gt;<br /> &lt;!-- Physikalische Eigenschaften --&gt;<br /> | Mohshärte = 7 bis 7,5<br /> | Dichte = gemessen: 2,60 bis 2,66; berechnet: 2,505&lt;ref name=&quot;Datenblatt&quot; /&gt;<br /> | Spaltbarkeit = deutlich nach {100}, undeutlich nach {001} und {010}&lt;ref name=&quot;Datenblatt&quot; /&gt;<br /> | Bruch = uneben bis muschelig<br /> | Farbe = tiefblau bis blauviolett; seltener grünlich, gelblichbraun, grau, hellblau bis farblos<br /> | Strichfarbe = weiß<br /> | Transparenz = durchsichtig bis undurchsichtig<br /> | Glanz = Glasglanz, Fettglanz auf Bruchflächen<br /> | Radioaktivität = <br /> | Magnetismus = <br /> &lt;!-- Kristalloptik --&gt;<br /> | Brechungsindex_n_alpha = 1,527 bis 1,560<br /> | Brechungsindex_n_beta = 1,532 bis 1,574<br /> | Brechungsindex_n_gamma = 1,538 bis 1,578&lt;ref name=&quot;Mindat&quot; /&gt;<br /> | Brechungsindex_n_e = <br /> | Brechungsindex_n_o = <br /> | Brechungsindex_n = <br /> | Doppelbrechung = 0,011 bis 0,018&lt;ref name=&quot;Mindat&quot; /&gt;<br /> | Optischer_Charakter = zweiachsig negativ<br /> | Optischer_Achsenwinkel = 75 bis 89° (gemessen); 54 bis 86° (berechnet)&lt;ref name=&quot;Mindat&quot; /&gt;<br /> | Pleochroismus = stark:&lt;ref name=&quot;Mindat&quot; /&gt;&lt;br /&gt;<br /> X = c = hellgelb, grün&lt;br /&gt;<br /> Y = a = violett, blauviolett&lt;br /&gt;<br /> Z = b = hellblau<br /> &lt;!-- Weitere Eigenschaften --&gt;<br /> | chemisches_Verhalten = <br /> | besondere_Kennzeichen = <br /> }}<br /> '''Cordierit''', veraltet auch als '''Dichroit''' oder ''Iolith'' bekannt, ist ein eher selten vorkommendes [[Mineral]] aus der [[Systematik der Minerale|Mineralklasse]] der „Silikate und Germanate“. Er kristallisiert im [[Orthorhombisches Kristallsystem|orthorhombischen Kristallsystem]] mit der idealisierten [[Chemische Formel|chemischen Zusammensetzung]] Mg&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;Al&lt;sub&gt;3&lt;/sub&gt;[AlSi&lt;sub&gt;5&lt;/sub&gt;O&lt;sub&gt;18&lt;/sub&gt;]&lt;ref name=&quot;SchröckeWeiner&quot; /&gt; und ist damit chemisch gesehen ein [[Magnesium]]-[[Aluminium]]-Silikat. Strukturell gehört Cordierit zu den Ringsilikaten.<br /> <br /> Cordierit ist das Magnesium-Analogon zu [[Sekaninait]] (Fe&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;Al&lt;sub&gt;3&lt;/sub&gt;[AlSi&lt;sub&gt;5&lt;/sub&gt;O&lt;sub&gt;18&lt;/sub&gt;]) und bildet mit diesem eine lückenlose [[Mischkristall]]reihe, daher wird für Cordierit oft auch die Mischformel (Mg,Fe)&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;Al&lt;sub&gt;3&lt;/sub&gt;[AlSi&lt;sub&gt;5&lt;/sub&gt;O&lt;sub&gt;18&lt;/sub&gt;]&lt;ref name=&quot;Rösler&quot; /&gt; angegeben, wobei sich die in den runden Klammern angegebenen Elemente Magnesium und [[Eisen]] in der Formel jeweils gegenseitig vertreten ([[Substitution (Mineralogie)|Substitution]], [[Diadochie]]) können, jedoch immer im selben Mengenverhältnis zu den anderen Bestandteilen des Minerals stehen.<br /> <br /> In der Natur entwickelt Cordierit nur selten gut ausgebildete, kurz- bis langprismatische [[Kristall]]e. Meist findet er sich in Form körniger bis massiger [[Mineral-Aggregat|Aggregate]]. Es wurden jedoch schon Kristalle von bis zu einem halben Meter Länge gefunden.&lt;ref name=&quot;MineralienatlasRekorde&quot; /&gt; Unverletzte Kristallflächen weisen einen glasähnlichen [[Glanz]] auf, Bruchflächen glänzen dagegen eher fettähnlich.<br /> <br /> Die vorherrschende Farbe des Cordierits ist Tiefblau bis Blauviolett, selten tritt er aber auch in grünlicher, gelblichbrauner, grauer oder hellblauer Farbe auf. Selbst farblose Cordierite sind bekannt.<br /> <br /> Mit einer [[Mohshärte]] von 7 bis 7,5 gehört Cordierit zu den harten Mineralen, die wie das Referenzmineral [[Quarz]] (7) in der Lage sind, [[Glas]] zu ritzen.<br /> <br /> == Etymologie und Geschichte ==<br /> Das Mineral war bereits [[Abraham Gottlob Werner]] (1749–1817) bekannt und erhielt von diesem den Namen ''Iolith'' – aus dem [[Griechische Sprache|Griechischen]] ἴον [ion] für ''Veilchen'' und λίθος [lithos] für Stein, zusammen also „Veilchenstein“ – aufgrund seiner schwärzlichblauen, ins Violette spielenden Farbe, die Werner an ein Veilchen erinnerte.&lt;ref name=&quot;Werner&quot; /&gt;<br /> <br /> Der französische Mineraloge [[Louis Cordier]] (1777–1861) gab dem Mineral 1809 den Namen ''Dichroit'' („der Doppelfarbige“; siehe ''Description du dichroite'', erschienen 1809). Da die Eigenschaft des Minerals jedoch eigentlich ein [[Pleochroismus]] ist, wurde es 1813 von J. A. H. Lucas in Cordierit umbenannt.&lt;ref name=&quot;Lucas&quot; /&gt;<br /> <br /> Im Handel sind zudem folgende, teils irreführende Synonyme für den Cordierit im Umlauf:&lt;ref name=&quot;EPI-Namenssuche&quot; /&gt;<br /> * ''Luchssaphir'' (auch für Saphir mit fleckiger Färbung)<br /> * ''Wassersaphir'' (auch für farblosen Topas)<br /> * ''Polychroit''<br /> <br /> Als [[Typlokalität]] gilt [[Bodenmais]] bzw. der nahegelegene [[Großer Arber|Große Arber]] im Bayerischen Wald.<br /> <br /> == Klassifikation ==<br /> In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen [[Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage)#VIII/E. Ringsilikate (Cyclosilikate)|8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz]] gehörte der Cordierit zur Mineralklasse der „Silikate und Germanate“ und dort zur Abteilung der „[[Ringsilikate]] (Cyclosilikate)“, wo er zusammen mit [[Bazzit]], [[Beryll]], [[Indialith]], [[Pezzottait]], [[Sekaninait]] und [[Stoppaniit]] die unbenannte Gruppe ''VIII/E.12'' bildete.<br /> <br /> Die seit 2001 gültige und von der [[International Mineralogical Association]] (IMA) verwendete [[Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage)#J. &amp;#x5B;Si6O18&amp;#x5D;12− Sechser-Einfachringe ohne inselartige, komplexe Anionen|9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik]] ordnet den Cordierit in die Klasse der „Silikate und Germanate“ und dort in die Abteilung der „Ringsilikate (Cyclosilikate)“ ein. Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach der Struktur der Ringe, so dass das Mineral entsprechend seinem Aufbau in der Unterabteilung „[Si&lt;sub&gt;6&lt;/sub&gt;O&lt;sub&gt;18&lt;/sub&gt;]&lt;sup&gt;12−&lt;/sup&gt; Sechser-Einfachringe ohne inselartige, komplexe Anionen“ zu finden ist, wo es nur noch zusammen mit Sekaninait die „Cordierit-Gruppe“ mit der System-Nr. ''9.CJ.10'' bildet.<br /> <br /> Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche [[Systematik der Minerale nach Dana]] ordnet den Cordierit in die Klasse der „Silikate und Germanate“ und dort in die Abteilung der „Ringsilikate: Sechserringe“ ein. Hier ist er zusammen mit Sekaninait in der „Cordierit-Gruppe“ ''61.02.01'' innerhalb der Unterabteilung der „[[Systematik der Minerale nach Dana/Silikate#61.02 Ringsilikate: Sechserringe mit Al-substitutierten Ringen|Ringsilikate: Sechserringe mit Al-substitutierten Ringen]]“ zu finden.<br /> <br /> == Kristallstruktur ==<br /> [[Datei:Cordierite structure.png|mini|links|Kristallstruktur von Cordierit mit Sicht auf die c-Achse&lt;br /&gt;&lt;span style=&quot;color:green; background:green;&quot;&gt;__&lt;/span&gt; [[Magnesium|Mg]] &lt;span style=&quot;color:blue; background:blue;&quot;&gt;__&lt;/span&gt; [[Sauerstoff|O]], &lt;span style=&quot;color:yellow; background:yellow;&quot;&gt;__&lt;/span&gt; [[Aluminium|Al]] und [[Silicium|Si]]]]<br /> Cordierit kristallisiert orthorhombisch in der [[Raumgruppe]] ''Cccm'' (Raumgruppen-Nr. 66) mit den [[Gitterparameter]]n ''a''&amp;nbsp;=&amp;nbsp;17,09&amp;nbsp;[[Ångström (Einheit)|Å]]; ''b''&amp;nbsp;=&amp;nbsp;9,73&amp;nbsp;Å und ''c''&amp;nbsp;=&amp;nbsp;9,36&amp;nbsp;Å sowie 4 [[Formeleinheit]]en pro [[Elementarzelle]].&lt;ref name=&quot;StrunzNickel&quot; /&gt;<br /> <br /> Die [[Kristallstruktur]] von Cordierit ähnelt der des 6er-Einfachringsilikates [[Beryll]] (Al&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;Be&lt;sub&gt;3&lt;/sub&gt;[Si&lt;sub&gt;6&lt;/sub&gt;O&lt;sub&gt;18&lt;/sub&gt;] hexagonale Symmetrie). Die ersten Strukturbestimmungen zeigten, dass in den [Si&lt;sub&gt;6&lt;/sub&gt;O&lt;sub&gt;18&lt;/sub&gt;]&lt;sup&gt;12−&lt;/sup&gt;-6er-Ringen des Cordierites je ein Si&lt;sup&gt;4+&lt;/sup&gt; durch ein Al&lt;sup&gt;3+&lt;/sup&gt;-[[Ion]] ersetzt ist. Daher der entsprechende Formelteil [AlSi&lt;sub&gt;5&lt;/sub&gt;O&lt;sub&gt;18&lt;/sub&gt;]&lt;sup&gt;13−&lt;/sup&gt; für den Silikatbaustein (im Bild gelbe und dunkelgraue Dreiecke). Diese 6-er-Ringe sind untereinander verbunden durch eine weitere tetraedrisch von 4 Sauerstoffen umgebene Kationenposition und eine von 6 Sauerstoffen umgebene Oktaederposition. Im Cordierit findet sich auf der ringverknüpfenden Tetraederposition das Aluminium Al&lt;sup&gt;3+&lt;/sup&gt; (Beryll: Beryllium Be) und auf den Oktaederpositionen Magnesium Mg&lt;sup&gt;2+&lt;/sup&gt; (Beryll: Aluminium Al&lt;sup&gt;3+&lt;/sup&gt;). Diese Analogie zur Beryllstruktur und die Zuordnung des gesamten Si zu den 6er-Tetraederring-Positionen führten zu der Klassifikation des Cordierit als Ringsilikat.&lt;ref name=&quot;TakaneTakeuchi1936&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;Byström1942&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;StrunzNickel&quot; /&gt;<br /> <br /> Spätere Untersuchungen zur Verteilung von Al und Si zeigten, dass für die Beschreibung der Si-Al-Verteilung alle tetraedrischen Positionen berücksichtigt werden müssen und Si auch auf der ringverbindenden Al-Tetraederposition eingebaut wird. Bei Temperaturen oberhalb von 830&amp;nbsp;°C verteilen sich das Si und Al gleichmäßig über alle Tetraederpositionen (Hochtemperaturmodifikation Indialith). Auch bei der ideal geordneten Tieftemperaturmodifikation Cordierit ist 1/3 der ringverknüpfenden Tetraeder mit Si besetzt. Für Cordierit und Indialith ergibt sich somit eine Alumosilikat-Gerüststruktur aus Ketten von 4er-Ringen in c-Richtung, die seitlich zu 6er-Ringen verbunden sind. Strukturell ist Cordierit ein Gerüstsilikat mit der idealisierten Strukturformel Mg&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;[Si&lt;sub&gt;5&lt;/sub&gt;Al&lt;sub&gt;4&lt;/sub&gt;].&lt;ref name=&quot;Gibbs1966&quot; /&gt;<br /> <br /> Die Substitution von Si durch Al und deren geordnete Verteilung führt zu einer Verzerrung des Kristallgitters und damit zur Verringerung der Symmetrie. Cordierit ist daher orthorhombisch, jedoch aufgrund von [[Kristallzwilling|Zwillingsbildung]] ähnlich wie beim [[Aragonit]] mit pseudohexagonalem [[Kristallhabitus|Habitus]].&lt;ref name=&quot;SchröckeWeiner&quot; /&gt;<br /> <br /> == Eigenschaften ==<br /> Cordierit ist stark [[Pleochroismus|pleochroitisch]], was bedeutet, dass sich die Farbe des Kristalls mit bloßem Auge sichtbar je nach Lichteinstrahlung ändert. Da Cordierit [[Doppelbrechung|doppelbrechend]] ist, zeigen sich drei verschiedene Farben, und zwar Hellgelb, Violett bis Blau und Hellblau.<br /> <br /> &lt;gallery&gt;<br /> Cordierite - bevellinged with necklace - view on blue-violet a-axis.jpg|Cordierit facettiert mit Kette - Sicht auf die blau-violette a-Achse<br /> Cordierite - bevellinged with necklace - view on colorless b-axis.jpg|Cordierit facettiert mit Kette - Sicht auf die farblose b-Achse<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> == Modifikationen und Varietäten ==<br /> Die Verbindung Mg&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;Al&lt;sub&gt;3&lt;/sub&gt;[AlSi&lt;sub&gt;5&lt;/sub&gt;O&lt;sub&gt;18&lt;/sub&gt;] ist [[Polymorphie (Materialwissenschaft)|dimorph]] und kommt neben dem orthorhombisch kristallisierenden Cordierit noch als [[Hexagonales Kristallsystem|hexagonal]] kristallisierende Hochtemperaturmodifikation [[Indialith]] vor. Aufgrund der stark gehemmten Gleichgewichtseinstellung der [[Gitterfehler|Fehlordnungen]] im Kristallgitter sind in der Natur alle Übergänge zwischen Indialith und Cordierit anzutreffen.&lt;ref name=&quot;SchröckeWeiner&quot; /&gt;<br /> <br /> [[Datei:Cordierite (variety cerasite)-540095.jpg|mini|Cerasit aus Sakuratenjin, [[Kameoka]], Präfektur Kyōto, Honshū, Japan&lt;br /&gt;(Größe: 0,6 cm x 0,5 cm x 0,4 cm)]]<br /> Als ''Cerasit'' wird eine Cordierit-[[Varietät (Mineralogie)|Varietät]] bezeichnet, deren Habitus dem von [[Smaragd#Varietäten|Trapiche-Smaragden]] ähnelt.&lt;ref name=&quot;MineralienatlasCerasit&quot; /&gt; Meist sind Cerasite zudem zu [[Muskovit]] bzw. ''Serizit'' oder ''Pinit'' umgewandelt (siehe [[Muskovit#Modifikationen und Varietäten|Muskovit-Varietäten]]).<br /> <br /> Die [[Varietät (Mineralogie)|Varietät]] ''Iolith-Sonnenstein'' ist ein durch Einlagerung von [[Hämatit]]- oder [[Goethit]]-Schüppchen rötlich gefärbter Cordierit.&lt;ref name=&quot;Schumann&quot; /&gt;<br /> <br /> Die eisenhaltige Varietät ''Steinheilit''&lt;ref name=&quot;Bonsdorff&quot; /&gt; erhielt ihren Namen durch den Chemiker [[Johan Gadolin]], der das Mineral nach seinem Entdecker [[Fabian Gotthard von Steinheil]] benannte. Dieser war ein an mineralogischen Fragen interessierter [[Generalgouverneur]] von Finnland (1810–1812, 1814–1823).&lt;ref name=&quot;Gadolin&quot; /&gt;<br /> <br /> == Bildung und Fundorte ==<br /> Cordierit ist ein typisches Mineral [[Metamorphose (Geologie)#Kontaktmetamorphose|kontaktmetamorpher]] [[Pelit]]e, [[Gneis|Gneisen]] und [[Glimmerschiefer]]n, die bei Drucken unterhalb 5 kbar und Temperaturen von 550&amp;nbsp;°C bis über 800&amp;nbsp;°C gebildet wurden ([[Metamorphe Fazies#Hornblende-Hornfels-Fazies (LP/MT)|Hornblende-Hornfels-Fazies]], [[Metamorphe Fazies#Pyroxen-Hornfels-Fazies (LP/MT-HT)|Pyroxen-Hornfels-Fazies]] bis [[Metamorphe Fazies#Sanidinit-Fazies (LP/HT)|Sanidinit-Fazies]]). Als [[Paragenese|Begleitminerale]] treten unter anderem [[Andalusit]], [[Biotit]], [[Granat]], [[Korund]], [[Muskovit]], [[Sillimanit]] und [[Spinell]] auf.<br /> <br /> Bei zunehmender Temperatur setzt die Bildung von Cordierit mit der Reaktion von [[Chlorit]] + [[Muskovit]] zu Cordierit + [[Biotit]] + [[Andalusit]] oder [[Sillimanit]] + H&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;O ein. Bei hohen Temperaturen bildet sich Cordierit über die Reaktion von Biotit + Sillimanit zu [[Granat]] + Cordierit + H&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;O.&lt;ref name=&quot;Spear1993&quot;&gt;Frank S. Spear: ''Metamorphism of Pelites.'' In: ''Metamorphic Phase Equilibria and Pressure-Temperature-Time-Paths.'' Mineralogical Society of Amarica, Washington, D.C. 1993.&lt;/ref&gt; Cordierit ist bei einsetzender Gesteinsschmelze noch stabil ([[Migmatit|Migmatite]]) und bildet sich auch [[Magmatisches Gestein|magmatisch]] bei der Kristallisation [[Granit|granitischer]] Schmelzen sowie in [[Pegmatit|Pegmatiten]].<br /> <br /> Außer in Metapeliten und granitischen Gesteinen tritt Cordierit gesteinsbildend noch in metamorphen [[Ultramafit|ultramafischen Gesteinen]] auf, den Cordierit-Anthophyllit-Gneisen. Für die meisten dieser Gesteine wird ein 2-stufiger Entstehungsprozess angenommen. Ausgangsgesteine sind Vulkanite kontinentaler oder [[Ozeanbodenspreizung|ozeanischer Spreizungszonen]], meist [[Basalt]]e des Ozeanbodens. Diese werden zunächst von hydrothermalen Lösungen, vor allem Seewasser, das entlang von mittelozeanischen Spreizungszonen aufgeheizt wird und durch die Gesteine des Ozeanboden diffundiert, ausgelaugt. Dieser verbreitete Prozess der [[Ozeanbodenmetamorphose]] entfernt [[Kalzium]], [[Kalium]] und [[Eisen]] aus den Basalten. Werden die verbleibenden, [[Muskovit#Modifikationen und Varietäten|Serizit]]- und [[Chlorit]]-reichen Gesteine anschließend [[Regionalmetamorphose|regionalmetamorph]] verändert, bilden sich mangels Kalzium statt [[Amphibolgruppe#Calcium-Amphibole|Klinoamphibolen]] ([[Aktinolith]], [[Hornblende]]) die [[Amphibolgruppe#Magnesium-Eisen-Mangan-Lithium-Amphibole|Orthoamphibole]] [[Cummingtonit]], [[Anthophyllit]] und [[Gedrit]]. Wegen der ebenfalls geringen Kaliumgehalte können sich die Cordierit-verdrängenden Minerale [[Biotit]], [[Muskovit]] oder [[Kalifeldspat]] nicht bilden und Cordierit ist über einen wesentlich größeren Temperaturbereich stabil, als in Metapeliten.&lt;ref name=&quot;PeckValley2000&quot;&gt;William H. Peck, John W. Valley: ''Genesis Of Cordierite – Gedrite Gneises, Central Metasedimentary Belt Boundary Thrust Zone, Greenville Province, Ontario, Canada.'' In: ''The Canadian Mineralogist.'' Vol. 38, 2000, S. 511–524. [http://rruff.info/uploads/CM38_511.pdf (PDF)]&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;Spear1993Ultramafit&quot;&gt;Frank S. Spear: ''Metamorphism of Ultramafic and Cordierite-Anthophyllit Rocks.'' In: ''Metamorphic Phase Equilibria and Pressure-Temperature-Time-Paths.'' Mineralogical Society of Amarica, Washington, D.C. 1993.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Mit zunehmenden Temperaturen bildet sich Cordierit ab 400 °C bei 1–3 kbar beim Abbau von [[Chlorit]]:&lt;ref name=&quot;Spear1993Ultramafit&quot; /&gt;<br /> * [[Andalusit]] + Chlorit = Cordierit + [[Staurolith]] + H&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;O<br /> * Staurolith + Chlorit = Cordierit + [[Granat]] + H&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;O<br /> * Granat + Chlorit = Cordierit + Cummingtonit/Gedrit (Gedrit ab ca. 450 °C)<br /> <br /> Die Bildung von Cordierit ist auf Drucke unter 5 kbar beschränkt. Mit steigenden Drucken baut sich Cordierit ab zu&lt;ref name=&quot;Spear1993Ultramafit&quot; /&gt;<br /> * 1–2 kbar: Cordierit + Granat + Cummingtonit = Gedrit/Orthoamphibol<br /> * 2–4 kbar: Cordierit + Cummingtonit = Chlorit + Gedrit/Orthoamphibol<br /> * 3–5 kbar: Cordierit + Granat = [[Sillimanit]] + Gedrit/Orthoamphibol<br /> <br /> Als eher seltene Mineralbildung kann Cordierit an verschiedenen Fundorten zum Teil zwar reichlich vorhanden sein, insgesamt ist er aber wenig verbreitet. Weltweit sind bisher (Stand: 2014) etwas mehr als 900 Fundorte für Cordierit bekannt.&lt;ref name=&quot;MindatAnzahl&quot; /&gt; Neben seiner Typlokalität [[Großer Arber]] im Bayerischen Wald und weiteren Orten in der [[Oberpfalz]] in Bayern trat das Mineral in Deutschland unter anderem noch an mehreren Orten im [[Schwarzwald]] wie unter anderem in der [[Grube Clara]] bei Oberwolfach und einem Porphyr-Steinbruch bei [[Detzeln]] in Baden-Württemberg, auf der [[Blaue Kuppe|Blauen Kuppe]] im [[Eschweger Becken]] und im ehemaligen Marmoritwerk bei [[Hochstädten (Bensheim)|Hochstädten]] in Hessen, an einigen Stellen in der Umgebung von [[Bad Harzburg]] in Niedersachsen, an vielen Orten des nordrhein-westfälischen [[Siebengebirge]]s bei [[Bad Godesberg]] und [[Königswinter]], an zahlreichen Stellen in der [[Eifel]] wie unter anderem [[Andernach]] und [[Mendig]] in Rheinland-Pfalz, am [[Schaumberg (bei Theley)]] im Saarland, in mehreren Steinbrüchen in der Umgebung von [[Chemnitz]] in Sachsen, bei [[Eckernförde]] in Schleswig-Holstein und am [[Dolmar]] bei Meiningen in Thüringen auf.<br /> <br /> Bekannt aufgrund außergewöhnlicher Cordieritfunde ist unter anderem das Näverberg-Feld etwa 4&amp;nbsp;km westlich vom [[Bergwerk von Falun]] in der schwedischen Provinz Dalarnas, wo bis zu 20&amp;nbsp;cm lange, durchsichtige Kristalle zutage traten. Die bisher größten bekannten Kristalle mit bis zu 50&amp;nbsp;cm Länge wurden allerdings bei [[La Fuenfria]] in der spanischen [[Sierra de Guadarrama]] gefunden und etwa halb so große Kristalle kennt man vom [[Cerro San Pedro]] nahe der spanischen Gemeinde [[Guadalix de la Sierra]].&lt;ref name=&quot;MineralienatlasRekorde&quot; /&gt;<br /> <br /> In Österreich wurde das Mineral unter anderem in einem Basalt-Steinbruch am [[Pauliberg]] im Burgenland, an einigen Fundpunkten in [[Kärnten]], bei [[Hessendorf (Gemeinde Dunkelsteinerwald)]] und an mehreren Orten im [[Waldviertel]] in Niederösterreich, am [[Stradner Kogel]] und in einem Basalt-Steinbruch bei [[Klöch]] in der Steiermark, bei Klein[[stroheim]] und im [[Kürnberger Wald]] sowie an mehreren Orten im [[Mühlviertel]] in Oberösterreich und an der [[Schattenspitze]] im [[Ochsental (Silvretta)]] in Vorarlberg gefunden.<br /> <br /> In der Schweiz konnte Cordierit bisher nur an einigen Stellen im [[Bergell]] (''Val Bregaglia'') und im Val Rebolgin nahe [[Lostallo]] im Kanton Graubünden sowie bei [[Brissago TI]] im Val Crodolo, bei [[Miregn]] (Gemeinde [[Biasca]]) und auf der Sponda Alp in der Gemeinde [[Chironico]] im Kanton Tessin gefunden werden.<br /> <br /> Weitere Fundorte liegen unter anderem in Algerien, Andorra, der Antarktis, Argentinien, Äthiopien, Australien, Bolivien, Brasilien, China, Finnland, Frankreich und auf der französischen Insel Martinique, Georgien, Grönland, Indien, Iran, Irland, Israel, Italien, Japan, Kasachstan, der Demokratischen Republik Kongo (Zaire), Kanada, Madagaskar, Marokko, Myanmar, Namibia, Neuseeland, Norwegen, im Oman, Peru, Polen, Portugal, Rumänien, Russland, auf Saint John (Amerikanische Jungferninseln), Slowakei, Sri Lanka, Südafrika, Surinam, Tadschikistan, Tansania, Tschechien, Ungarn, im Vereinigten Königreich (UK) und den Vereinigten Staaten von Amerika (USA).&lt;ref name=&quot;Fundorte&quot; /&gt;<br /> <br /> == Verwendung {{Anker|Wassersaphir}} {{Anker|Luchssaphir}} ==<br /> Als Rohstoff für [[technische Keramik]] wird Cordierit überwiegend [[Synthese (Chemie)|synthetisch]] hergestellt. Cordierit-Schaumstoff ist eine feuerfeste Keramik mit geringer [[Wärmeleitung]] und [[Wärmeausdehnung|-ausdehnung]]. Sie wird eingesetzt, wenn eine Hochtemperaturisolation bei häufigen und großen Temperaturschwankungen erforderlich ist (Hitzeschilde, Isolation von Brennöfen, [[Abgaskatalysator]]en).<br /> <br /> [[Datei:Cordierite cut.jpg|mini|Cordierit in verschiedenen Schmucksteinschliffen]]<br /> Durchsichtige, hell- bis dunkelblaue Minerale werden als [[Schmuckstein]]e unter dem Namen „Luchssaphir“ oder „Wassersaphir“ verkauft.<br /> <br /> In Sagen und Erzählungen der [[Wikinger]] ist die Rede von einem [[Sonnenstein (Wikinger)|Sonnenstein]], der bei bewölktem Himmel ein Polarisationsmuster des Himmels anzeigt, welches den [[Sonnenstand]] erkennen lässt. Es wurde vermutet, dass es sich dabei um einen Cordierit-Kristall gehandelt habe.&lt;ref name=&quot;science.orf.at&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;Ramskou&quot; /&gt; Tageslicht zeigt durch [[Rayleigh-Streuung]] ein charakteristisches Polarisationsmuster, welches in charakteristischer Weise auf den Sonnenstand ausgerichtet ist.&lt;ref name=&quot;chemgapedia.de&quot; /&gt; Cordierit könnte als [[Polarisationsfilter]] gedient haben, um diese Ausrichtung zu erkennen.&lt;ref name=&quot;rstb.royalsocietypublishing.org&quot; /&gt;<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Liste der Minerale]]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * {{Literatur |Autor=Petr Korbel, Milan Novák |Titel=Mineralien Enzyklopädie |Verlag=Nebel Verlag |Ort=Eggolsheim |Datum=2002 |ISBN=3-89555-076-0 |Seiten=224}}<br /> * {{Literatur |Autor=Martin Okrusch, Siegfried Matthes |Titel=Mineralogie: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde |Auflage=7. |Verlag=Springer Verlag |Ort=Berlin/ Heidelberg/ New York |Datum=2005 |ISBN=3-540-23812-3}}<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Cordierite}}<br /> * [[Mineralienatlas:Cordierit]](Wiki)<br /> * [http://rruff.info/cordierite/names/asc/X050041 Database-of-Raman-spectroscopy: Cordierite]<br /> * [http://www.beyars.com/edelstein-knigge/lexikon_120.html Edelsteinknigge - Cordierit]<br /> * [http://www.keramverband.de/brevier_dt/3/4/1/3_4_1_3.htm Brevier Technische Keramik - Cordierit als Rohstoff für Keramik und Heizleiter]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;Bonsdorff&quot;&gt;<br /> {{Google Buch | BuchID= XNQPAAAAQAAJ | Seite= 369 | Linktext= ''Bonsdorff über den sogenannten Steinheilit.'' In: ''Journal für Chemie und Physik.'' Band 34, Nürnberg 1822 }}&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;Byström1942&quot;&gt;<br /> Anders Byström: ''The crystal structure of cordierite.'' In: ''Arh. Kemi. Min. Geol.'' 15B (12), 1942, S. 1–5.&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;chemgapedia.de&quot;&gt;<br /> [http://www.chemgapedia.de/vsengine/vlu/vsc/de/ph/14/ep/einfuehrung/wellenoptik/polarisation_a.vlu/Page/vsc/de/ph/14/ep/einfuehrung/wellenoptik/polarisation22.vscml.html Polarisiertes Himmelsstreulicht]&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;Datenblatt&quot;&gt;<br /> John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols: ''Cordierite.'' In: ''Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America.'' 2001. ([http://www.handbookofmineralogy.org/pdfs/cordierite.pdf PDF 77 kB])&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;EPI-Namenssuche&quot;&gt;<br /> [http://www.epigem.de/index.php/leistungen/namensuche.html EPI Institut für Edelsteinprüfung - Handelsnamen und was sie bedeuten]&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;Fundorte&quot;&gt;<br /> Fundortliste für Cordierit beim [http://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/MineralDataShow?mineralid=813&amp;sections=12 Mineralienatlas] und bei [http://www.mindat.org/show.php?id=1128&amp;ld=1#themap Mindat]&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;Gadolin&quot;&gt;<br /> ''[[Johann Gadolin]]'' In: ''Mém. de l'acad. des sciences St. Petersb.'' VI, 1918, S. 565–592.&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;Gibbs1966&quot;&gt;<br /> G. V. Gibbs: ''The Polymorphism Of Cordierite I: The Crystal Structure Of Low Cordierite.'' In: ''The American Mineralogist.'' Band 51, 1966, S. 1068–1087. ([http://www.minsocam.org/ammin/AM51/AM51_1068.pdf PDF 1,25 MB])&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;Lucas&quot;&gt;<br /> J. A. H. Lucas: ''XIII. Cordierite (Iolithe).'' In: ''Tableau Méthodique Espèces Minérales.'' Seconde Partie, D'Hautel Paris 1813, S. 219–222 ([http://rruff.info/uploads/Tableau_methodique_des_especes_mineral_1813_219.pdf PDF 208 kB])&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;Mindat&quot;&gt;<br /> [http://www.mindat.org/min-1128.html Mindat Mindat - Cordierite]&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;MindatAnzahl&quot;&gt;<br /> [http://www.mindat.org/show.php?id=1128&amp;ld=2#themap Mindat - Anzahl der Fundorte für Cordierit]&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;MineralienatlasCerasit&quot;&gt;<br /> [[Mineralienatlas:Cerasit]]&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;MineralienatlasRekorde&quot;&gt;<br /> [[Mineralienatlas:Mineralrekorde]]&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;Ramskou&quot;&gt;<br /> {{Literatur |Autor=Thorkild Ramskou |Titel=Solstenen |Sammelwerk=Tidskriftet Skalk |Band=2 |Datum=1967 |Sprache=en}}&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;Rösler&quot;&gt;<br /> {{Literatur |Autor=[[Hans Jürgen Rösler]] |Titel=Lehrbuch der Mineralogie |Auflage=4., durchgesehene und erweiterte |Verlag=Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie (VEB) |Ort=Leipzig |Datum=1987 |ISBN=3-342-00288-3 |Seiten=737}}&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;rstb.royalsocietypublishing.org&quot;&gt;<br /> Gabor Horvath u. a.: [http://rstb.royalsocietypublishing.org/content/366/1565/772.full.pdf+html ''On the trail of Vikings with polarized skylight: experimental study of the atmospheric optical prerequisites allowing polarimetric navigation by Viking seafarers.''] In: ''Phil. Trans. R. Soc. B.'' vol. 366, no. 1565, 12. März 2011, S. 772–782. [[doi:10.1098/rstb.2010.0194]] (englisch)&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;SchröckeWeiner&quot;&gt;<br /> {{Literatur |Autor=Helmut Schröcke, Karl-Ludwig Weiner |Titel=Mineralogie. Ein Lehrbuch auf systematischer Grundlage |Verlag=de Gruyter |Ort=Berlin/ New York |Datum=1981 |ISBN=3-11-006823-0 |Seiten=737}}&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;Schumann&quot;&gt;<br /> {{Literatur |Autor=Walter Schumann |Titel=Edelsteine und Schmucksteine |Auflage=13. |Verlag=BLV Verlag |Datum=2002 |ISBN=3-405-16332-3 |Seiten=196, 234}}&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;science.orf.at&quot;&gt;<br /> [http://science.orf.at/stories/1674843/ http://science.orf.at/]''„Sonnenstein“ der Wikinger könnte existieren''&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;StrunzNickel&quot;&gt;<br /> {{Literatur |Autor=[[Karl Hugo Strunz|Hugo Strunz]], Ernest H. Nickel |Titel=Strunz Mineralogical Tables |Auflage=9. |Verlag=E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller) |Ort=Stuttgart |Datum=2001 |ISBN=3-510-65188-X |Seiten=606}}&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;TakaneTakeuchi1936&quot;&gt;<br /> K. Takane, T. Takeuchi: ''The crystal structure of cordierite.'' In: ''Jap. Assoc. Mineral Petrol. Econ. Geol. Jour.'' Band 16, 1936, S. 107–127.&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;Webmineral&quot;&gt;<br /> [http://webmineral.com/data/Cordierite.shtml Webmineral - Cordierite]&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;Werner&quot;&gt;<br /> {{Google Buch | BuchID=vyJaAAAAYAAJ | Seite=589 | Linktext= ''Handbuch der Mineralogie, Band 1'' von C. A. S. Hoffmann, Abraham Gottlob Werner und August Breithaupt }}&lt;/ref&gt;<br /> &lt;/references&gt;<br /> <br /> <br /> [[Kategorie:Mineral]]<br /> [[Kategorie:Schmuckstein]]<br /> [[Kategorie:Silicate und Germanate]]<br /> [[Kategorie:Orthorhombisches Kristallsystem]]<br /> [[Kategorie:Magnesiummineral]]<br /> [[Kategorie:Eisenmineral]]<br /> [[Kategorie:Aluminiummineral]]<br /> [[Kategorie:Siliciummineral]]</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Biermischgetr%C3%A4nk&diff=161323261 Biermischgetränk 2017-01-05T16:50:39Z <p>138.246.2.72: /* Pils und Helles */</p> <hr /> <div>'''Biermischgetränke''' oder '''Biermixgetränke''' werden aus [[Bier]] und [[Erfrischungsgetränk]]en (oft [[Limonade]]n) oder anderen Zusätzen gemischt. Frisch zubereitete Biermischgetränke sind spätestens seit Beginn des 20. Jahrhunderts in der Gastronomie und in Haushalten verbreitet, die meisten Varianten fallen unter den Begriff [[Radler]]. Es besteht jedoch eine Vielfalt von regional unterschiedlichen Bezeichnungen, die „Radler“ ersetzen oder einen Spezialfall bezeichnen. So wird Bier mit Zitronenlimonade regional eher „Alsterwasser“ oder „Stange“ genannt und andernorts wird „Radler“ nur für bestimmte Kombinationen wie [[Pilsner Bier|Pils]] mit Zitronenlimonade verwendet. <br /> <br /> Seit 1993 können fertige Mischungen durch eine Änderung des deutschen [[Biersteuergesetz]]es als fertige Flaschen- oder Dosengetränke von Getränkeherstellern angeboten und kommerziell vertrieben werden, zuvor wurden sie ausschließlich in Gaststätten oder privat frisch zubereitet.&lt;ref&gt;[http://www.brauer-bund.de/index.php?id=142 Kurzbeschreibung bei brauer-bund.de]&lt;/ref&gt; Dem § 1 Absatz 2 des Gesetzes nach sind Biermischgetränke Mischungen von Bier mit nichtalkoholischen Getränken, die der Position 2206 der [[Kombinierte Nomenklatur|kombinierten Nomenklatur]] zuzuordnen sind.&lt;ref&gt;[http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/bierstg_2009/gesamt.pdf §1 des Biersteuergesetzes] (PDF-Datei; 81&amp;nbsp;kB)&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://ec.europa.eu/taxation_customs/dds2/taric/taric_consultation.jsp?Lang=de&amp;Taric=2206&amp;Expand=true&amp;SimDate=20110708#2206000000 Position 2206 der Kombinierten Nomenklatur]&lt;/ref&gt; Ebenso hält es das Österreichische Biersteuergesetz,&lt;ref&gt;[https://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/BgblPdf/1994_701_0/1994_701_0.pdf Biersteuergestez im österreichsen Bundesgesetzblatt.] Spätere Änderungen betreffen die Definition in §2 nicht.&lt;/ref&gt; das Schweizer Biersteuergesetz schließt ausdrücklich „ausschließlich durch Vergärung gewonnene“ Beigaben ein.&lt;ref&gt;[https://www.admin.ch/opc/de/classified-compilation/20050044/index.html Bundesgesetz] über die Biersteuer (BStG) vom 6. Oktober 2006.&lt;/ref&gt; Zuvor mussten solche Mischungen frisch zubereitet werden. Nicht nur im Rahmen der kommerziellen Vorabfüllung sind auch Varianten mit alkoholfreiem Bier mittlerweile verbreitet. <br /> <br /> Neben Biermischgetränken im Sinne des deutschen Biersteuergesetzes gibt es weltweit zahllose andere Biermischgetränke, teilweise mit alkoholischen Beigaben, die nicht immer trennscharf als „Biercocktails“ bezeichnet werden. So sind etwa die [[Altbierbowle]] oder das [[Herrengedeck]] Biermischgetränke, die jedoch in Zutaten, Zubereitungsweise und Darreichungsform sich klar vom Typus „Radler“ unterscheiden. Solche Grenzfälle sind die unten beschriebenen Varianten „[[#Weiße Spezial*|Berliner Weiße Spezial]]“ oder „[[#Fliegender Holländer*|Fliegender Holländer]]“.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Biermischgetränke wie der [[Shandy]], auch „shandygaff“, waren in England bereits im 18. Jahrhundert populär. Spätestens in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts werden Biermischgetränke auch im deutschen Sprachraum bekannt, zunächst nur regional und mit unterschiedlichen Bezeichnungen: „Alsterwasser“ in und um Hamburg, „Potsdamer“ im Raum Berlin und „Radler“ in München. Vermutlich nicht zufällig waren diese drei Städte um die Jahrhundertwende Hochburgen einer deutschen Englandbegeisterung, die eine Übernahme verschiedener Freizeitbeschäftigungen zur Folge hatte, so dass das Aufkommen der Biermischgetränke sicher im Zusammenhang mit dem Ausflugstourismus gesehen werden kann.&lt;ref name=&quot;Eichhoff&quot;&gt;Vgl. Jürgen Eichhoff, „Zu einigen im 20. Jahrhundert entstandenen geographischen Unterschieden des Wortgebrauchs in der deutschen Sprache“, in: Reiner Hildebrandt, Hans Friebertshäuser: ''Sprache und Brauchtum: Bernhard Martin zum 90. Geburtstag'' Marburg: Elwert 1980, ISBN 3-7708-0687-5, S. 158–175, insbes. S.160-163.&lt;/ref&gt; Während es sich bei Alsterwasser und Radler ursprünglich ausschließlich um Bier mit Zitronenlimonade handelte (bzw. beim „sauren Radler“ mit Mineralwasser) wurde unter dem „Potsdamer“ ein Mischgetränk aus Bier und Himbeerlimonade verstanden. Durch die deutsche Teilung und den Alpentourismus im Westen verbreitete sich die Bekanntheit von „Radler“ innerhalb der Grenzen der BRD nordwärts, als Biermischgetränke – auch im Zuge der schrittweisen Verschärfung der Regelungen bzgl. der [[Trunkenheit am Steuer]] – flächendeckend bekannt wurden.&lt;ref name=&quot;Eichhoff&quot; /&gt; Durch die Entwicklung neuer Erfrischungsgetränke, z.B. Fruchtnektar oder Energydrinks hat sich die Zahl der Mischmöglichkeiten durchaus erweitert.<br /> <br /> == Biermischungen ==<br /> === Pils und Helles ===<br /> &lt;small&gt; Im Verbreitungsgebiet werden ähnliche Bezeichnungen für Mischungen mit Kölsch verwendet &lt;/small&gt;<br /> *Bier und [[Almdudler]] bzw. Kräuterlimonade: Almradler, Radler<br /> *Bier mit Zitronen- und Orangenlimonade: Alster bzw. Alsterwasser, Potsdamer, Radler, Wurstwasser<br /> *Bier mit Himbeerbrause/Roter Limonade: Alster, Flieger, Potsdamer, Sauschneider, Tango<br /> *Bier mit Cola: Colabier, Diesel, Drecksack, Dreckiges Bier, Dreggisches (Hessen), Gespritztes, Gestreiftes, Kalter Kaffee, Krefelder, Mazout, Moorwasser, Schmutz, Schmutziges, Schuss, Pilsschuss, Schussbier<br /> *Bier mit [[Fassbrause]]: Gespritztes<br /> *Bier mit Apfelsaft: Schwuchtel, Strapfel <br /> *Bier mit Malzbier: Schuss, Pilsschuss<br /> *Bier mit [[Mineralwasser]]: Gespritztes, BMW, Radler sauer, Radler trocken, Schneewittchen<br /> *Bier mit [[Tomatensaft]]: Red Eye<br /> *Bier mit Amer/[[Picon]] (Orangenlikör): Amer Biere<br /> *Bier mit [[Grenadine (Lebensmittel)|Grenadine]]: Monaco<br /> *Bier mit [[Bitter Lemon]]: Potsdamer<br /> <br /> === Hefeweizen ===<br /> *Weizenbier mit Obst/Fruchtgetränke: Fruchtweizen, Bananenweizen<br /> *Weizenbier mit Limonade: Weizenradler, Süßer Russ, Russe, Russ’n oder Russ'n-Maß<br /> *Weizenbier mit Cola: Colaweizen, Colaweiße, Hefecola, Neger, Mohren<br /> *Weizenbier mit Sekt: Heller Moritz<br /> *Weizenbier mit Mineralwasser: Saurer Russ<br /> *Weizenbier mit [[Jägermeister]]: Fliegender Hirsch<br /> *Weizenbier mit Weißwein, Rotwein, Zitronenlimonade und Mineralwasser: 5-spurige<br /> <br /> === Andere ===<br /> *Altbier und Cola: Krefelder<br /> *Alt-Schuss: [[Altbier]] mit [[Malzbier]], [[Hefeweizen]], Cola, Himbeersirup oder Fruchtlikör<br /> *[[Berliner_Weißbier#Mischgetränke|Berliner Weiße mit Schuss]]: Berliner Weißbier mit Fruchtsirup oder Kümmelschnaps bzw. Korn<br /> *[[Goaß]]/ Bumber: Biermischgetränk mit Spirituosen in verschiedener Zusammensetzung<br /> *[[Laternmaß]]: Helles mit Zitronenlimonade + Kirschlikör<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Shandies|Biermischgetränk}}<br /> * [http://www.bierundwir.de/sorten/radler.htm Geschichte des ''Radlers/Alsterwasser'' auf bierundwir.de]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Biermischgetrank}}<br /> [[Kategorie:Biermischgetränk| Biermischgetrank]]<br /> <br /> &lt;!--<br /> Neue Systematik: die Umsetzung wird noch einiges an Zeit in Anspruch nehmen.<br /> <br /> »» Bitte ändere nicht die Überschrift(en), sonst wird die Referenzierung der Bezeichnung(en) nicht mehr passen! ««<br /> <br /> == Bezeichnungen ==<br /> Die meisten der im folgenden aufgeführten Mischgetränke oder deren Namen sind nur in einem eng begrenzten Gebiet [[regional]] bekannt.<br /> <br /> * Altbierbowle<br /> * Alster<br /> * Alt-Schuss<br /> * Bananenweizen<br /> * Berliner Weiße<br /> * Bismarck<br /> * Black Velvet<br /> * Clara<br /> * Colabier<br /> * Colaweizen<br /> * Diesel<br /> * Drecksack<br /> * Energyweizen<br /> * Greifswalder<br /> * Goaßmaß<br /> * Heller Moritz<br /> * Honigbier<br /> * Isarmaß<br /> * Jorsch<br /> * Kirschweizen<br /> * Krefelder<br /> * Kwaß<br /> * Neger<br /> * Nuclear Sunrise<br /> * Panaché<br /> * Pfirsichweizen<br /> * Potsdamer<br /> * Radler<br /> * Russ<br /> * Schweinebier<br /> * Schweinskopf<br /> * Tango<br /> * Weizenradler<br /> * Wurstwasser<br /> * [[#und Limonade 3|Zitronenweizen]]<br /> <br /> === Bier ===<br /> <br /> Helles, Pils, Kölsch und Berliner Weisse<br /> <br /> ==== und Limonade ====<br /> ;Radler<br /> <br /> : Mischungsverhältnis y:x<br /> <br /> ==== und Cola ====<br /> <br /> === Dunkles ===<br /> <br /> Dunkles Bier, Guinness, Schwarzbier und Alt<br /> <br /> ==== und Limonade ====<br /> <br /> ==== und Cola ====<br /> <br /> === Weizen ===<br /> <br /> Weißbier und Weizen mit und ohne Hefe<br /> <br /> ==== und Fruchtsaft ====<br /> <br /> ==== und Limonade ====<br /> <br /> ==== und Cola ====<br /> <br /> --&gt;<br /> <br /> [[ca:Còctel de cervesa]]<br /> [[fr:Panaché]]<br /> [[it:Panaché]]<br /> [[ja:シャンディ・ガフ]]</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Nicotinamidadenindinukleotid&diff=160698185 Nicotinamidadenindinukleotid 2016-12-16T08:12:04Z <p>138.246.2.72: /* Funktion */</p> <hr /> <div>{{Infobox Chemikalie<br /> | Strukturformel = [[Datei:NAD+ phys.svg|200px|Strukturformel von NAD+ unter physiologischen Bedingungen]]<br /> | Strukturhinweis = NAD&lt;sup&gt;+&lt;/sup&gt; (oxidierte Form)<br /> | Suchfunktion = C21H27N7O14P2<br /> | Andere Namen = * Nicotinsäureamid-Adenin-Dinukleotid<br /> * Nadid ([[International Nonproprietary Name|INN]]) (&lt;small&gt;oxidierte Form, inneres Salz&lt;/small&gt;)<br /> | Summenformel = * C&lt;sub&gt;21&lt;/sub&gt;H&lt;sub&gt;27&lt;/sub&gt;N&lt;sub&gt;7&lt;/sub&gt;O&lt;sub&gt;14&lt;/sub&gt;P&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; (&lt;small&gt;oxidierte Form, inneres Salz&lt;/small&gt;)<br /> * C&lt;sub&gt;21&lt;/sub&gt;H&lt;sub&gt;29&lt;/sub&gt;N&lt;sub&gt;7&lt;/sub&gt;O&lt;sub&gt;14&lt;/sub&gt;P&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; (&lt;small&gt;reduzierte Form&lt;/small&gt;)<br /> | CAS = 53-84-9 (&lt;small&gt;oxidierte Form, inneres Salz&lt;/small&gt;)<br /> | PubChem = 5892<br /> | Beschreibung = farbloses, hygroskopisches Pulver (&lt;small&gt;oxidierte Form, inneres Salz&lt;/small&gt;)&lt;ref name=&quot;Römpp&quot; /&gt;<br /> | Molare Masse = * 663,43 g·mol&lt;sup&gt;−1&lt;/sup&gt; (&lt;small&gt;oxidierte Form, inneres Salz&lt;/small&gt;)<br /> * 665,45 g·[[mol]]&lt;sup&gt;−1&lt;/sup&gt; (&lt;small&gt;reduzierte Form&lt;/small&gt;)<br /> | Aggregat = fest<br /> | Dichte = <br /> | Schmelzpunkt = 140–142 [[Grad Celsius|°C]] (Zersetzung) (&lt;small&gt;oxidierte Form, inneres Salz&lt;/small&gt;)&lt;ref name=&quot;Römpp&quot; /&gt;<br /> | Siedepunkt = <br /> | Dampfdruck = <br /> | Löslichkeit = wenig in Wasser (10 g·l&lt;sup&gt;−1&lt;/sup&gt;)&lt;ref name=&quot;Merck&quot;&gt;{{Merck|124542|Name=|Datum=14. Dezember 2010}}&lt;/ref&gt;<br /> | Quelle GHS-Kz = &lt;ref name=&quot;Carl Roth&quot;&gt;{{Carl Roth|AE11|Name=|Datum=14. Dezember 2010}}&lt;/ref&gt;<br /> | GHS-Piktogramme = {{GHS-Piktogramme|-}}<br /> | GHS-Signalwort = <br /> | H = {{H-Sätze|-}}<br /> | EUH = {{EUH-Sätze|-}}<br /> | P = {{P-Sätze|-}}<br /> | Quelle P = &lt;ref name=&quot;Carl Roth&quot; /&gt;<br /> | Quelle GefStKz = &lt;ref name=&quot;Carl Roth&quot; /&gt;<br /> | Gefahrensymbole = {{Gefahrensymbole|-}}<br /> | R = {{R-Sätze|-}}<br /> | S = {{S-Sätze|-}}<br /> }}<br /> <br /> '''Nicotinamidadenindinukleotid''' (''[[Nicotinamid]]-[[Adenin]]-[[Dinukleotid]]'', abgekürzt '''NAD''') ist ein [[Cofaktor (Biochemie)|Coenzym]], das formal ein [[Hydride|Hydridion]] überträgt (Zwei-[[Elektron]]en/Ein-[[Proton (Chemie)|Proton]]). Es ist an zahlreichen [[Redoxreaktion]]en des [[Stoffwechsel]]s der [[Zelle (Biologie)|Zelle]] beteiligt.<br /> <br /> Von der [[International Union of Pure and Applied Chemistry|IUPAC]]/[[International Union of Biochemistry and Molecular Biology|IUBMB]] werden die Abkürzungen '''NAD&lt;sup&gt;+&lt;/sup&gt;''' für die oxidierte Form, '''NADH''' für die reduzierte Form und NAD im Allgemeinen vorgeschlagen. Zuweilen findet sich noch NAD statt NAD&lt;sup&gt;+&lt;/sup&gt; und NADH&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; statt NADH.&lt;ref name=&quot;Römpp&quot;&gt;{{RömppOnline|Name=Nicotinamid-Adenin-Dinucleotid |Datum=9. Dezember 2014 |ID=RD-14-01149 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das [[Cofaktor (Biochemie)|Coenzym]] wurde 1906 von [[Arthur Harden]] und William Young entdeckt (Harden- und Young-Ester).&lt;ref&gt;A. Harden, W. J. Young: ''The alcoholic ferment of Yeast-juice.'' In: ''Proceedings of the Royal Society of London (Series B, Containing Papers of a Biological Character ed.)'', Band 78, Nr. 526, Oktober 1906, S. 369–375. ({{DOI|10.1098/rspb.1906.0029}}).&lt;/ref&gt; NAD&lt;sup&gt;+&lt;/sup&gt; war in der älteren Fachliteratur bis zu den frühen 1960er Jahren auch unter der Bezeichnung ''Diphosphopyridinnucleotid'', abgekürzt ''DPN'', oder unter den Namen ''Codehydrase I'', ''Codehydrogenase I'' oder ''Coenzym I'' bekannt.&lt;ref name=&quot;Römpp&quot; /&gt;<br /> <br /> Im Vergleich zum [[Nicotinamidadenindinukleotidphosphat|Nicotin''amid''adenindinukleotidphosphat]] (NADP&lt;sup&gt;+&lt;/sup&gt;) und [[Nicotinsäureadenindinukleotidphosphat|Nicotin''säure''adenindinukleotidphosphat]] (NAADP), zwei sonst fast gleich gebauten Coenzymen, die beide am 2'C-Atom des [[Adenosin]]s einen weiteren [[Phosphate|Phosphat]]-Rest besitzen, befindet sich dort beim NAD nur eine normale Hydroxygruppe.<br /> <br /> == Chemie ==<br /> Redoxreaktion des NAD: NAD&lt;sup&gt;+&lt;/sup&gt; kann durch Aufnahme von zwei Elektronen (e&lt;sup&gt;−&lt;/sup&gt;) und einem Proton (H&lt;sup&gt;+&lt;/sup&gt;) zu NADH reduziert werden.<br /> <br /> :[[Datei:NAD oxidation reduction.svg|300px|Redoxreaktion des NAD.]]<br /> <br /> == Biochemie ==<br /> === Funktion ===<br /> Das Redoxpotential des [[Redox-Paar]]es NAD&lt;sup&gt;+&lt;/sup&gt;/NADH hängt entsprechend der [[Nernst-Gleichung]] vom Konzentrationsverhältnis NAD&lt;sup&gt;+&lt;/sup&gt;/NADH ab. Ist dieses groß, so ist das Redoxpotential positiver (höheres Oxidationsvermögen); ist dieses klein, so ist es negativer (höheres Reduktionsvermögen). Da NAD&lt;sup&gt;+&lt;/sup&gt; im Organismus meist als ''[[Oxidationsmittel]]'' dient, ist das Verhältnis NAD&lt;sup&gt;+&lt;/sup&gt;/NADH groß (&gt;&gt;1). Als ''[[Reduktionsmittel]]'' kommt dagegen vor allem NAD'''P'''H zum Einsatz, welches ein entsprechend niedriges Verhältnis NADP&lt;sup&gt;+&lt;/sup&gt;/NADPH (&lt;&lt;1) aufweist. Dass ein einzelnes Redox-Paar nicht gleichzeitig ein hohes Redoxpotential für biologische Oxidationen und ein niedriges Redoxpotential für biologische Reduktionen bereitstellen könnte, ist der Grund dafür, dass es zwei differenzierbare Redox-[[Cofaktor (Biochemie)|Cofaktoren]] gibt.<br /> <br /> Die energiereiche, reduzierte Form NADH dient im oxidativen Stoffwechsel als energielieferndes Coenzym der [[Atmungskette]], wobei [[Adenosintriphosphat|ATP]] generiert wird. Bei ihrer Oxidation gibt sie die zuvor im [[Katabolismus|katabolen]] Glucose- und/oder [[Fettstoffwechsel]] aufgenommenen Elektronen wieder ab und überträgt sie so auf Sauerstoff. Dabei entstehen schließlich NAD&lt;sup&gt;+&lt;/sup&gt; und Wasser.<br /> <br /> NAD&lt;sup&gt;+&lt;/sup&gt; ist auch ein Coenzym von [[Dehydrogenasen]], z.&amp;nbsp;B. der [[Alkoholdehydrogenase]] (ADH), die Alkohol oxidieren.<br /> <br /> === Biosynthese ===<br /> [[Datei:NA, N and NR.svg|mini|Drei Vorläufer des NAD&lt;sup&gt;+&lt;/sup&gt; aus Abbauprodukten.]]<br /> [[Datei:NAD metabolism.svg|mini|Stoffwechselwege des NAD&lt;sup&gt;+&lt;/sup&gt;.]]<br /> NAD&lt;sup&gt;+&lt;/sup&gt; wird im Körper sowohl aus [[Nicotinsäure]] (Niacin, Vitamin B3) oder [[Nicotinamid]], als auch aus den Abbauprodukten der [[Aminosäuren|Aminosäure]] [[Tryptophan]] produziert.&lt;ref&gt;M. Nakamura, A. Bhatnagar, J. Sadoshima: ''Overview of pyridine nucleotides review series.'' In: ''Circulation research.'' Band 111, Nummer 5, August 2012, S.&amp;nbsp;604–610. ({{DOI|10.1161/CIRCRESAHA.111.247924}}; PMID 22904040; {{PMC|3523884}}).&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;C. Cantó, J. Auwerx: ''NAD+ as a signaling molecule modulating metabolism.'' In: ''Cold Spring Harbor symposia on quantitative biology.'' Band 76, 2011, S.&amp;nbsp;291–298 ({{DOI|10.1101/sqb.2012.76.010439}}; PMID 22345172; {{PMC|3616234}}).&lt;/ref&gt; Da beide Ausgangsstoffe essenziell sind, sind Mangelerscheinungen wie [[Pellagra]] möglich, aber wegen der zwei möglichen [[Stoffwechselweg]]e in Europa eher selten.<br /> <br /> Knotenpunkt beider Reaktionswege ist [[Nicotinat-D-ribonukleotid|Nicotinat-&lt;small&gt;D&lt;/small&gt;-ribonukleotid]], das direkt aus Nicotinsäure mittels der [[Nicotinat-Phosphoribosyltransferase]] gebildet werden kann, oder das aus dem Tryptophan-Abbauprodukt [[Chinolinsäure]] mittels des Enzyms [[Chinolinat-Phosphoribosyltransferase]] entsteht. Letztere Reaktion findet hauptsächlich in der [[Leber]] statt.&lt;ref&gt;{{cite journal |author=Fukuwatari T, Morikawa Y, Hayakawa F, Sugimoto E, Shibata K |title=Influence of adenine-induced renal failure on tryptophan-niacin metabolism in rats |journal=[[Bioscience, Biotechnology, and Biochemistry]] |volume=65 |issue=10 |pages=2154–2161 |year=2001 |month=October |pmid=11758903 |doi= |url=http://joi.jlc.jst.go.jp/JST.JSTAGE/bbb/65.2154}}&lt;/ref&gt; An Nicotinat-D-ribonukleotid wird im nächsten Schritt Adenosinphosphat addiert. Diese Reaktion wird von der [[Nicotinamidnukleotid-Adenylyltransferase]] katalysiert, und es entsteht [[Deamido-NAD]]&lt;sup&gt;+&lt;/sup&gt;. Dieses wird schließlich mittels der [[NAD-Synthase]] zu NAD&lt;sup&gt;+&lt;/sup&gt; aminiert.<br /> <br /> Ein weiterer Syntheseweg beginnt mit Nicotinamid, das mit der [[Nicotinamid-Phosphoribosyltransferase]] zum Dinukleotid umgesetzt wird; dieses ist bereits ein [[Amide|Amid]], so dass nur noch die Übertragung von Adenosinphosphat mit der o.&amp;nbsp;g. Transferase notwendig ist, um NAD&lt;sup&gt;+&lt;/sup&gt; zu erhalten.<br /> <br /> Die energiereiche, reduzierte Form NADH entsteht im [[Katabolismus]] (bei der [[Glykolyse]] und im [[Citratzyklus]]).<br /> <br /> == Absorptionseigenschaften ==<br /> [[Datei:NAD-NADH-Absorptionskurven.svg|miniatur|hochkant=1|Absorptionsspektrum von NAD&lt;sup&gt;+&lt;/sup&gt; und NADH.]]<br /> Das Nicotinamid-Adenin-Dinukleotid verfügt sowohl in seiner [[Reduktion (Chemie)|reduzierten]] (NADH) als auch in seiner [[Oxidation|oxidierten]] (NAD&lt;sup&gt;+&lt;/sup&gt;) Form über einen identischen Adeninbereich (vgl. Strukturformel). Dieser absorbiert Licht bei einer Wellenlänge von 260&amp;nbsp;nm, dies erklärt das im Diagramm dargestellte, gemeinsame Absorptionsmaximum in dem Bereich 260&amp;nbsp;nm. Auffällig ist hier, dass bei gleicher Konzentration der Substanzen die Absorption des NAD&lt;sup&gt;+&lt;/sup&gt; in diesem Bereich höher ist als von NADH. Der Grund dafür ist, dass sich die Absorption des oxidierten, [[Mesomerie|mesomeren]] [[Nicotinamid]]rings, der ebenfalls bei 260&amp;nbsp;nm absorbiert, mit der Absorption des Adenins überlagert und so für die erhöhte Absorption bei 260&amp;nbsp;nm sorgt. Wird der Nicotinamidring reduziert, so entsteht ein [[Chinone|chinoides System]], das Licht mit einer Wellenlänge von 340&amp;nbsp;nm absorbiert.<br /> Der molare Extinktionskoeffizient ԑ von NADH (sowie auch NADPH) bei 339 nm beträgt ԑ&amp;nbsp;= 6200&amp;nbsp;l/(mol·cm).<br /> <br /> Dieser Unterschied zwischen NAD&lt;sup&gt;+&lt;/sup&gt; und NADH im UV-Spektrum ermöglicht es, die Konversion zwischen oxidierter und reduzierter Form des Coenzyms in einem Spektrophotometer zu beobachten. So kann [[Photometrie|photometrisch]] in einem Enzym-Assay die Oxidation von NADH oder die Reduktion von NAD&lt;sup&gt;+&lt;/sup&gt; beobachtet werden, wenn das eingesetzte Enzym NAD&lt;sup&gt;+&lt;/sup&gt; als Substrat verwendet. Die Menge des umgesetzten Substrats lässt sich durch die Änderung der Absorption bei 340&amp;nbsp;nm photometrisch verfolgen, die Konzentration kann dann mit Hilfe des [[Lambert-Beersches Gesetz]]es bestimmt werden. Da diese proportional zu der Menge des umgesetzten Cosubstrats ist, sind so indirekt quantitative Aussagen über die Menge an umgesetztem Substrat und hergestelltem Produkt möglich. Die direkte Verfolgung der Substrat- und Produktkonzentration ist dagegen oft schwieriger.<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Nicotinamide adenine dinucleotide phosphate|Nicotinamidadenindinukleotid}}<br /> {{Wikibooks|Biochemie und Pathobiochemie: Nicotinat- und Nicotinamid-Stoffwechsel}}<br /> * [http://reactome.org/cgi-bin/link?SOURCE=Reactome&amp;ID=REACT_11088 reactome.org: ''Nicotinate metabolism'']<br /> <br /> [[Kategorie:Nukleotid]]<br /> [[Kategorie:Purin]]<br /> [[Kategorie:Pyridin]]<br /> [[Kategorie:Carbonsäureamid]]<br /> [[Kategorie:Coenzym]]</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Oscarverleihung_2000&diff=160296117 Oscarverleihung 2000 2016-12-02T23:35:24Z <p>138.246.2.72: </p> <hr /> <div>Die '''[[Oscar]]verleihung 2000''' fand am 26. März 2000 zum vorletzten Mal im [[Shrine Auditorium]] in [[Los Angeles]] statt. Es waren die ''72nd Annual Academy Awards''. Im Jahr der Auszeichnung werden immer Filme des vergangenen Jahres ausgezeichnet, in diesem Fall also die Filme des Jahres 1999.<br /> <br /> {| class=&quot;float-right&quot; style=&quot;border:1px solid #808080; background-color:#808080; width:200px; text-align:center;&quot; cellspacing=&quot;1&quot; cellpadding=&quot;2&quot;<br /> |- style=&quot;background:#EFEFEF;&quot;<br /> | colspan=&quot;3&quot; | '''Statistik'''&lt;br /&gt;&lt;small&gt;(aufgeführt werden Filme mit mehr als einer Nominierung)&lt;br /&gt;N=Nominierung; S=Sieg&lt;/small&gt;<br /> |- style=&quot;background:#efefef;&quot; align=&quot;right&quot;<br /> ! align=&quot;center&quot; | Film<br /> ! N<br /> ! S<br /> |- style=&quot;background:#FFEC8B;&quot;<br /> | '''[[American Beauty (Film)|American Beauty]]'''<br /> | 8<br /> | 5<br /> |- style=&quot;background:#FFFFFF;&quot;<br /> | [[Gottes Werk &amp; Teufels Beitrag|Gottes Werk und Teufels Beitrag]]<br /> | 7<br /> | 2<br /> |- style=&quot;background:#FFFFFF;&quot;<br /> | [[Insider (Film)|Insider]]<br /> | 7<br /> | 0<br /> |- style=&quot;background:#FFFFFF;&quot;<br /> | [[The Sixth Sense]]<br /> | 6<br /> | 0<br /> |- style=&quot;background:#FFFFFF;&quot;<br /> | [[Der talentierte Mr. Ripley (Film)|Der talentierte Mr. Ripley]]<br /> | 5<br /> | 0<br /> |- style=&quot;background:#FFFFFF;&quot;<br /> | [[Matrix (Film)|Matrix]]<br /> | 4<br /> | 4<br /> |- style=&quot;background:#FFFFFF;&quot;<br /> | [[Topsy-Turvy – Auf den Kopf gestellt]]<br /> | 4<br /> | 2<br /> |- style=&quot;background:#FFFFFF;&quot;<br /> | [[The Green Mile (Film)|The Green Mile]]<br /> | 4<br /> | 0<br /> |- style=&quot;background:#FFFFFF;&quot;<br /> | [[Sleepy Hollow – Köpfe werden rollen]]<br /> | 3<br /> | 1<br /> |- style=&quot;background:#FFFFFF;&quot;<br /> | [[Being John Malkovich]]<br /> | 3<br /> | 0<br /> |- style=&quot;background:#FFFFFF;&quot;<br /> | [[Magnolia (Film)|Magnolia]]<br /> | 3<br /> | 0<br /> |- style=&quot;background:#FFFFFF;&quot;<br /> | [[Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung]]<br /> | 3<br /> | 0<br /> |- style=&quot;background:#FFFFFF;&quot;<br /> | [[Boys Don’t Cry]]<br /> | 2<br /> | 1<br /> |- style=&quot;background:#FFFFFF;&quot;<br /> | [[Anna und der König]]<br /> | 2<br /> | 0<br /> |- style=&quot;background:#FFFFFF;&quot;<br /> | [[Das Ende einer Affäre (1999)|Das Ende einer Affäre]]<br /> | 2<br /> | 0<br /> |- style=&quot;background:#FFFFFF;&quot;<br /> | [[Music of the Heart]]<br /> | 2<br /> | 0<br /> |- style=&quot;background:#FFFFFF;&quot;<br /> | [[Sweet and Lowdown]]<br /> | 2<br /> | 0<br /> |}<br /> <br /> == Moderation ==<br /> [[Billy Crystal]] führte zum siebten Mal als Moderator durch die Oscarverleihung. Die Präsentatoren der Kandidaten sind bei den jeweiligen Kategorien weiter unten aufgeführt.<br /> <br /> == Gewinner und Nominierungen ==<br /> <br /> === Bester Film ===<br /> Präsentiert von [[Clint Eastwood]].<br /> <br /> '''[[American Beauty (Film)|American Beauty]] – [[Bruce Cohen]], [[Dan Jinks]]'''<br /> : [[Gottes Werk &amp; Teufels Beitrag|Gottes Werk und Teufels Beitrag]] ''(The Cider House Rules)'' – [[Richard N. Gladstein]]<br /> : [[Insider (Film)|Insider]] ''(The Insider)'' – [[Pieter Jan Brugge]], [[Michael Mann (Regisseur)|Michael Mann]]<br /> : [[The Green Mile (Film)|The Green Mile]] – [[Frank Darabont]], [[David Valdes]]<br /> : [[The Sixth Sense]] – [[Kathleen Kennedy (Filmproduzentin)|Kathleen Kennedy]], [[Frank Marshall (Produzent)|Frank Marshall]], [[Barry Mendel]]<br /> <br /> === Beste Regie ===<br /> Präsentiert von [[Steven Spielberg]].<br /> <br /> '''[[Sam Mendes]] – [[American Beauty (Film)|American Beauty]]'''<br /> : [[Lasse Hallström]] – [[Gottes Werk &amp; Teufels Beitrag|Gottes Werk und Teufels Beitrag]] ''(The Cider House Rules)''<br /> : [[Spike Jonze]] – [[Being John Malkovich]]<br /> : [[Michael Mann (Regisseur)|Michael Mann]] – [[Insider (Film)|Insider]] ''(The Insider)''<br /> : [[M. Night Shyamalan]] – [[The Sixth Sense]]<br /> <br /> === Bester Hauptdarsteller ===<br /> Präsentiert von [[Gwyneth Paltrow]].<br /> <br /> '''[[Kevin Spacey]] – [[American Beauty (Film)|American Beauty]]'''<br /> : [[Russell Crowe]] – [[Insider (Film)|Insider]] ''(The Insider)''<br /> : [[Richard Farnsworth]] – [[Eine wahre Geschichte – The Straight Story]] ''(The Straight Story)''<br /> : [[Sean Penn]] – [[Sweet and Lowdown]]<br /> : [[Denzel Washington]] – [[Hurricane (1999)|Hurricane]] (''The Hurricane'')<br /> <br /> === Beste Hauptdarstellerin ===<br /> Präsentiert von [[Roberto Benigni]].<br /> <br /> '''[[Hilary Swank]] – [[Boys Don’t Cry]]'''<br /> : [[Annette Bening]] – [[American Beauty (Film)|American Beauty]]<br /> : [[Janet McTeer]] – [[Tumbleweeds (1999)|Tumbleweeds]]<br /> : [[Julianne Moore]] – [[Das Ende einer Affäre (1999)|Das Ende einer Affäre]] ''(The End of the Affair)''<br /> : [[Meryl Streep]] – [[Music of the Heart]]<br /> <br /> === Bester Nebendarsteller ===<br /> Präsentiert von [[Judi Dench]].<br /> <br /> '''[[Michael Caine]] – [[Gottes Werk &amp; Teufels Beitrag|Gottes Werk und Teufels Beitrag]] ''(The Cider House Rules)'''''<br /> : [[Tom Cruise]] – [[Magnolia (Film)|Magnolia]]<br /> : [[Michael Clarke Duncan]] – [[The Green Mile (Film)|The Green Mile]]<br /> : [[Jude Law]] – [[Der talentierte Mr. Ripley (Film)|Der talentierte Mr. Ripley]] ''(The Talented Mr. Ripley)''<br /> : [[Haley Joel Osment]] – [[The Sixth Sense]]<br /> <br /> === Beste Nebendarstellerin ===<br /> Präsentiert von [[James Coburn]].<br /> <br /> '''[[Angelina Jolie]] – [[Durchgeknallt (1999)|Durchgeknallt]] ''(Girl, Interrupted)'''''<br /> : [[Toni Collette]] – [[The Sixth Sense]]<br /> : [[Catherine Keener]] – [[Being John Malkovich]]<br /> : [[Samantha Morton]] – [[Sweet and Lowdown]]<br /> : [[Chloë Sevigny]] – [[Boys Don’t Cry]]<br /> <br /> === Bestes Adaptiertes Drehbuch ===<br /> Präsentiert von [[Kevin Spacey]].<br /> <br /> '''[[John Irving]] – [[Gottes Werk &amp; Teufels Beitrag|Gottes Werk und Teufels Beitrag]] ''(The Cider House Rules)'''''<br /> : [[Frank Darabont]] – [[The Green Mile (Film)|The Green Mile]]<br /> : [[Michael Mann (Regisseur)|Michael Mann]], [[Eric Roth]] – [[Insider (Film)|Insider]] ''(The Insider)''<br /> : [[Anthony Minghella]] – [[Der talentierte Mr. Ripley (Film)|Der talentierte Mr. Ripley]] ''(The Talented Mr. Ripley)''<br /> : [[Alexander Payne]], [[Jim Taylor (Drehbuchautor)|Jim Taylor]] – [[Election]]<br /> <br /> === Bestes Original-Drehbuch ===<br /> Präsentiert von [[Mel Gibson]].<br /> <br /> '''[[Alan Ball (Drehbuchautor)|Alan Ball]] – [[American Beauty (Film)|American Beauty]]'''<br /> : [[Paul Thomas Anderson]] – [[Magnolia (Film)|Magnolia]]<br /> : [[Charlie Kaufman]] – [[Being John Malkovich]]<br /> : [[Mike Leigh]] – [[Topsy-Turvy – Auf den Kopf gestellt]] ''(Topsy-Turvy)''<br /> : [[M. Night Shyamalan]] – [[The Sixth Sense]]<br /> <br /> === Beste Kamera ===<br /> Präsentiert von [[Brad Pitt]].<br /> <br /> '''[[Conrad L. Hall]] – [[American Beauty (Film)|American Beauty]]'''<br /> : [[Emmanuel Lubezki]] – [[Sleepy Hollow – Köpfe werden rollen]] ''(Sleepy Hollow)''<br /> : [[Roger Pratt]] – [[Das Ende einer Affäre (1999)|Das Ende einer Affäre]] ''(The End of the Affair)''<br /> : [[Dante Spinotti]] – [[Insider (Film)|Insider]] ''(The Insider)''<br /> : [[Robert Richardson (Kameramann)|Robert Richardson]] – [[Schnee, der auf Zedern fällt]] ''(Snow Falling on Cedars)''<br /> <br /> === Bestes Szenenbild ===<br /> Präsentiert von [[Julianne Moore]] und [[Russell Crowe]].<br /> <br /> '''[[Rick Heinrichs]], [[Peter Young (Szenenbildner)|Peter Young]] – [[Sleepy Hollow – Köpfe werden rollen]] ''(Sleepy Hollow)'''''<br /> : [[Luciana Arrighi]], [[Ian Whittaker]] – [[Anna und der König]] ''(Anna and the King)''<br /> : [[Josh Bush (Szenenbildner)|Josh Bush]], [[Eve Stewart]] – [[Topsy-Turvy – Auf den Kopf gestellt]] ''(Topsy-Turvy)''<br /> : [[Bruno Cesari]], [[Roy Walker]] – [[Der talentierte Mr. Ripley (Film)|Der talentierte Mr. Ripley]] ''(The Talented Mr. Ripley)''<br /> : [[David Gropman]], [[Beth A. Rubino]] – [[Gottes Werk &amp; Teufels Beitrag|Gottes Werk und Teufels Beitrag]] ''(The Cider House Rules)''<br /> <br /> === Bestes Kostümdesign ===<br /> Präsentiert von [[Cameron Diaz]], [[Drew Barrymore]] und [[Lucy Liu]].<br /> <br /> '''[[Lindy Hemming]] – [[Topsy-Turvy – Auf den Kopf gestellt]] ''(Topsy-Turvy)'''''<br /> : [[Colleen Atwood]] – [[Sleepy Hollow – Köpfe werden rollen]] ''(Sleepy Hollow)''<br /> : [[Jenny Beavan]] – [[Anna und der König]] ''(Anna and the King)''<br /> : [[Milena Canonero]] – [[Titus (Film)|Titus]]<br /> : [[Gary Jones (Kostümbildner)|Gary Jones]], [[Ann Roth]] – [[Der talentierte Mr. Ripley (Film)|Der talentierte Mr. Ripley]] ''(The Talented Mr. Ripley)''<br /> <br /> === Bestes MakeUp ===<br /> Präsentiert von [[Erykah Badu]] und [[Tobey Maguire]].<br /> <br /> '''[[Christine Blundell]], [[Trefor Proud]] – [[Topsy-Turvy – Auf den Kopf gestellt]] ''(Topsy-Turvy)'''''<br /> : [[Michèle Burke]], [[Mike Smithson]] – [[Austin Powers – Spion in geheimer Missionarsstellung]] ''(Austin Powers: The Spy Who Shagged Me)''<br /> : [[Greg Cannom]] – [[Der 200 Jahre Mann]] ''(Bicentennial Man)''<br /> <br /> === Beste Filmmusik ===<br /> Präsentiert von [[Charlize Theron]] und [[Keanu Reeves]].<br /> <br /> '''[[John Corigliano]] – [[Die rote Violine]] ''(Le Violon rouge)'''''<br /> : [[Thomas Newman]] – [[American Beauty (Film)|American Beauty]]<br /> : [[Rachel Portman]] – [[Gottes Werk &amp; Teufels Beitrag|Gottes Werk und Teufels Beitrag]] ''(The Cider House Rules)''<br /> : [[John Williams (Komponist)|John Williams]] – [[Die Asche meiner Mutter]] ''(Angela's Ashes)''<br /> : [[Gabriel Yared]] – [[Der talentierte Mr. Ripley (Film)|Der talentierte Mr. Ripley]] ''(The Talented Mr. Ripley)''<br /> <br /> === Bester Filmsong ===<br /> Präsentiert von [[Cher]].<br /> <br /> '''„You'll Be In My Heart“ aus [[Tarzan_(1999)|Tarzan]] – [[Phil Collins]]'''<br /> : „Blame Canada“ aus [[South Park: Der Film – größer, länger, ungeschnitten]] – [[Trey Parker]], [[Marc Shaiman]]<br /> : „Music Of My Heart“ aus [[Music of the Heart]] – [[Diane Warren]]<br /> : „Save Me“ aus [[Magnolia (Film)|Magnolia]] – [[Aimee Mann]]<br /> : „When She Loved Me“ aus [[Toy Story 2]] – [[Randy Newman]]<br /> <br /> === Bester Schnitt ===<br /> Präsentiert von [[Ashley Judd]] und [[Tommy Lee Jones]].<br /> <br /> '''[[Zach Staenberg]] – [[Matrix (Film)|Matrix]] ''(The Matrix)'''''<br /> : [[Tariq Anwar (Filmeditor)|Tariq Anwar]], [[Christopher Greenbury]] – [[American Beauty (Film)|American Beauty]]<br /> : [[Lisa Zeno Churgin]] – [[Gottes Werk &amp; Teufels Beitrag|Gottes Werk und Teufels Beitrag]] ''(The Cider House Rules)''<br /> : [[William Goldenberg]], [[David Rosenbloom]], [[Paul Rubell]] – [[Insider (Film)|Insider]] ''(The Insider)''<br /> : [[Andrew Mondshein]] – [[The Sixth Sense]]<br /> <br /> === Beste Tonmischung ===<br /> Präsentiert von [[Heather Graham]] und [[Mike Myers]].<br /> <br /> '''[[David E. Campbell]], [[David Lee (Tontechniker, 1958)|David Lee]], [[John T. Reitz]], [[Gregg Rudloff]] – [[Matrix (Film)|Matrix]] ''(The Matrix)'''''<br /> : [[Willie D. Burton]], [[Michael Herbick]], [[Robert J. Litt]], [[Elliot Tyson]] – [[The Green Mile (Film)|The Green Mile]]<br /> : [[Chris Carpenter (Tontechniker)|Chris Carpenter]], [[Rick Kline]], [[Chris Munro]], [[Leslie Shatz]] – [[Die Mumie (1999)|Die Mumie]] ''(The Mummy)''<br /> : [[Doug Hemphill]], [[Andy Nelson (Tontechniker)|Andy Nelson]], [[Lee Orloff]] – [[Insider (Film)|Insider]] ''(The Insider)''<br /> : [[Tom Johnson (Tontechniker)|Tom Johnson]], [[John Midgley]], [[Shawn Murphy]], [[Gary Rydstrom]] – [[Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung]] ''(Star Wars: Episode I – The Phantom Menace)''<br /> <br /> === Bester Tonschnitt ===<br /> Präsentiert von [[Chow Yun-Fat]].<br /> <br /> '''[[Dane A. Davis]] – [[Matrix (Film)|Matrix]] ''(The Matrix)'''''<br /> : [[Tom Bellfort]], [[Ben Burtt]] – [[Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung]] ''(Star Wars: Episode I – The Phantom Menace)''<br /> : [[Richard Hyms]], [[Ren Klyce]] – [[Fight Club (Film)|Fight Club]]<br /> <br /> === Beste visuelle Effekte ===<br /> Präsentiert von [[Arnold Schwarzenegger]].<br /> <br /> '''[[Steve Courtley]], [[John Gaeta]], [[Janek Sirrs]], [[Jon Thum]] – [[Matrix (Film)|Matrix]] ''(The Matrix)'''''<br /> : [[Eric Allard]], [[Henry Anderson]], [[Jerome Chen (Tricktechniker)|Jerome Chen]], [[John Dykstra]] – [[Stuart Little]]<br /> : [[Rob Coleman]], [[John Knoll]], [[Dennis Muren]], [[Scott Squires]] – [[Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung]] ''(Star Wars: Episode I – The Phantom Menace)''<br /> <br /> === Bester Dokumentarfilm (Kurzfilm) ===<br /> Präsentiert von [[Mena Suvari]], [[Thora Birch]] und [[Wes Bentley]].<br /> <br /> '''[[King Gimp]] – [[Susan Hannah Hadary]], [[William A. Whiteford]]'''<br /> : [[Eyewitness (Film)|Eyewitness]] – [[Bert Van Bork]]<br /> : [[Wildest Show in the South: The Angola Prison Rodeo]] – [[Simeon Soffer]], [[Jonathan Stack]]<br /> <br /> === Bester Dokumentarfilm (Langform) ===<br /> Präsentiert von [[Uma Thurman]] und [[Ethan Hawke]].<br /> <br /> '''[[Ein Tag im September]] ''(One Day in September)'' – [[Arthur Cohn]], [[Kevin Macdonald]]'''<br /> : [[Buena Vista Social Club (Film)|Buena Vista Social Club]] – [[Ulrich Felsberg]], [[Wim Wenders]]<br /> : [[Genghis Blues]] – [[Adrian Belic]], [[Roko Belic]]<br /> : [[On the Ropes]] – [[Nanette Burstein]], [[Brett Morgen]]<br /> : [[Speaking in Strings]] – [[Paola di Florio]], [[Lilibet Foster]]<br /> <br /> === Bester Kurzfilm (Animiert) ===<br /> '''[[The Old Man and the Sea (Kurzfilm)|The Old Man and the Sea]] – [[Alexandr Petrov]]'''<br /> : [[Humdrum]] – [[Peter Peake]]<br /> : [[My Grandmother Ironed the King’s Shirts]] – [[Torill Kove]]<br /> : [[3 Misses]] – [[Paul Driessen]]<br /> : [[When the Day Breaks]] – [[Amanda Forbis]], [[Wendy Tilby]]<br /> <br /> === Bester Kurzfilm (Live Action) ===<br /> Präsentiert von [[Cate Blanchett]] und [[Jude Law]].<br /> <br /> '''[[My Mother Dreams the Satan’s Disciples in New York]] – [[Barbara Schock]], [[Tammy Tiehel]]'''<br /> : [[Killing Joe]] – [[Mehdi Norowzian]], [[Steve Wax]]<br /> : [[Kleingeld (Film)|Kleingeld]] – [[Marc-Andreas Bochert]], [[Gabriele Lins]]<br /> : [[Stora och små mirakel]] – [[Marcus Olsson (Regisseur)|Marcus Olsson]]<br /> : [[Theis und Nico]] – [[Henrik Ruben Genz]], [[Michael W. Horsten]]<br /> <br /> === Bester fremdsprachiger Film ===<br /> Präsentiert von [[Penélope Cruz]] und [[Antonio Banderas]].<br /> <br /> '''[[Alles über meine Mutter]] ''(Todo sobre mi madre)'', [[Spanien]] – [[Pedro Almodóvar]]'''<br /> : [[Das Glück kommt morgen]] ''(Under solen)'', [[Schweden]] – [[Colin Nutley]]<br /> : [[Est-Ouest – Eine Liebe in Russland]] ''(Est-Ouest)'', [[Frankreich]] – [[Régis Wargnier]]<br /> : [[Himalaya – Die Kindheit eines Karawanenführers]] ''(Himalaya – L’enfance d’un chef)'', [[Nepal]] - [[Éric Valli]] <br /> : [[Salomon und Gaenor]] ''(Solomon and Gaenor)'', [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] – [[Paul Morrison]]<br /> <br /> == Ehren-Oscars ==<br /> <br /> === Honorary Award ===<br /> Der [[Ehrenoscar]] wurde präsentiert von [[Jane Fonda]].<br /> <br /> * [[Andrzej Wajda]]<br /> <br /> === Irving G. Thalberg Memorial Award ===<br /> Der [[Irving G. Thalberg Memorial Award]] wurde präsentiert von [[Jack Nicholson]].<br /> <br /> * [[Warren Beatty]]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Hans-Jürgen Kubiak: ''Die Oscar-Filme. Die besten Filme der Jahre 1927/28 bis 2004. Die besten nicht-englischsprachigen Filme der Jahre 1947 bis 2004. Die besten Animationsfilme der Jahre 2001 bis 2004''. Schüren, Marburg 2005, ISBN 3-89472-386-6<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{IMDb}}<br /> <br /> {{NaviBlock<br /> |Vorlage:Navigationsleiste Oscar<br /> |Vorlage:Navigationsleiste Oscarverleihungen nach Jahren<br /> }}<br /> <br /> [[Kategorie:Oscar|#2000]]<br /> [[Kategorie:Preisverleihung 2000]]<br /> [[Kategorie:Filmjahr 2000]]</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Nikomedes_IV.&diff=158377703 Diskussion:Nikomedes IV. 2016-10-01T16:38:18Z <p>138.246.2.72: Neuer Abschnitt /* Quelle = Sueton? */</p> <hr /> <div>== Quelle = Sueton? ==<br /> <br /> <br /> Um folgenden Abschnitt geht es: <br /> <br /> &quot;Caesar wurde in der Propaganda seiner Gegner vorgeworfen, eine homosexuelle Beziehung zu Nikomedes gehabt zu haben, den er persönlich kannte. Ob es diese Beziehung tatsächlich gab, ist nicht gesichert. (!!!!) Es ist jedoch überliefert, dass Caesars Soldaten beim Triumphzug seine Gegner und ihren Vorwurf der Homosexualität verspotteten. (!!!!)&quot;<br /> <br /> <br /> Ob die antike Überlieferung hier von tatsächlichen Ereignissen berichtet, sollte offen gelassen werden. Schließlich brachte man es mit historischer Genauigkeit in der antiken Geschichtsschreibung meist nicht weit, sondern man musste einen besonders guten Stil innehaben.<br /> <br /> Die Stelle kommt auch bei Sueton vor, allerdings verstehe ich das aus der Originalquelle eher entgegengesetzt: Die Soldaten machen Anspielungen auf den Vorwurf mit Nicomedes:<br /> <br /> <br /> Sueton. Caesar 49.4.:<br /> <br /> Gallico denique triumpho milites eius inter cetera carmina, qualia currum prosequentes ioculariter canunt, etiam illud vulgatissimum pronuntiaverunt: <br /> <br /> Gallias Caesar subegit, Nicomedes Caesarem:<br /> Ecce Caesar nunc triumphat qui subegit Gallias,<br /> Nicomedes non triumphat qui subegit Caesarem. <br /> <br /> <br /> <br /> (Übersetzung:)<br /> <br /> Schließlich trugen seine Soldaten beim Triumphzug über Gallien aus verschiedenen Liedern, welche sie dem Wagen folgend scherzhaft sangen, auch eben dieses allgemein bekannteste vor:<br /> <br /> Caesar hat Gallien bezwungen, Nicomedes aber Caesar:<br /> Sieh wie Caesar triumphiert, der Gallien bezwungen hat,<br /> Nicomedes triumphiert nicht, der aber Caesar bezwungen hat.<br /> <br /> <br /> --[[Spezial:Beiträge/138.246.2.72|138.246.2.72]] 18:38, 1. Okt. 2016 (CEST)</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Thomas_Buchheim&diff=149839502 Thomas Buchheim 2016-01-05T21:49:30Z <p>138.246.2.72: Ergänzung der Biographie und der Publikationen</p> <hr /> <div>'''Thomas Buchheim''' (* [[19. Oktober]] [[1957]] in [[München]]) ist ordentlicher Professor für Philosophie an der [[Ludwig-Maximilians-Universität]] München.<br /> <br /> Er ist der Sohn des Politikwissenschaftlers [[Hans Buchheim]] und besuchte das [[Rabanus-Maurus-Gymnasium]] in [[Mainz]]. Danach studierte er von 1977 bis 1983 in München [[Philosophie]], [[Gräzistik|Griechische Philologie]] sowie [[Soziologie]] und promovierte 1984 bei [[Robert Spaemann]] mit einer Arbeit über die griechische [[Sophistik]]. Bei diesem arbeitete Thomas Buchheim bis 1992 auch als wissenschaftlicher Assistent und habilitierte sich 1991 über die Philosophie des späten [[Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling|Schelling]]. <br /> <br /> Nach einer Gastprofessur in [[Halle (Saale)|Halle]] wurde er 1993 Professor in [[Mainz]]. Seit 2000 ist er Ordinarius für [[Philosophie]], speziell für [[Metaphysik]] und [[Ontologie]], an der Ludwig-Maximilians-Universität München. <br /> <br /> Er ist seit 2002 Mitherausgeber und seit 2005 geschäftsführender Herausgeber des [[Philosophisches Jahrbuch|Philosophischen Jahrbuchs]] der [[Görres-Gesellschaft]] und seit 2001 Vorstandsmitglied der [[Gesellschaft für antike Philosophie]] sowie Mitglied der ''Kommission zur Herausgabe der Schriften Schellings'' der [[Bayerische Akademie der Wissenschaften|Bayerischen Akademie der Wissenschaften]]. Von 2002 bis 2005 leitete er das von der [[Fritz Thyssen Stiftung]] geförderte Forschungsprojekt „''Freiheit auf Basis von Natur? - Modellierung eines qualitativen Freiheitsbegriffs jenseits von Determinismus und Indeterminismus.''“ Buchheim befasst sich intensiv mit dem [[Leib-Seele-Problem]] und dem Problem der [[Willensfreiheit]].<br /> <br /> == Publikationen ==<br /> * 2002 ''Was sind metaphysische Fragen?'' (Antrittsvorlesung an der Ludwig-Maximilians- Universität München am 30. Juni 2000), In: V. Hösle (Hrsg.): ''Metaphysik. Herausforderungen und Möglichkeiten.'' Frommann-Holzboog, Stuttgart/Bad Cannstatt 2002, ISBN 3-7728-2205-3, S. 99-115.<br /> * 2004 ''Libertarischer Kompatibilismus. Drei alternative Thesen auf dem Weg zu einem qualitativen Verständnis der menschlichen Freiheit.'' In: F. Hermanni, P. Koslowski (Hrsg.): ''Der freie und der unfreie Wille.'' Fink, München 2004, ISBN 3-7705-4055-7, S. 34-76.<br /> * 2006 ''Unser Verlangen nach Freiheit. Kein Traum, sondern Drama mit Zukunft.'' Meiner, Hamburg 2006, ISBN: 978-3-7873-1778-3.<br /> * 2012 ''Neuronenfeuer und seelische Tat. Ein neo-aristotelischer Vorschlag zum Verständnis mentaler Kausalität.'' In: Philosophisches Jahrbuch 119 (2012), ISSN 0031-8183, S. 332-246 (= Initiativbeitrag zur Jahrbuch-Konferenz zum Thema mentale Kausalität).<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{DNB-Portal|124501397}}<br /> *[http://www.philosophie.uni-muenchen.de/lehreinheiten/philosophie_1/personen/buchheim/index.html Homepage LMU München] <br /> <br /> <br /> {{Normdaten|TYP=p|GND=124501397|LCCN=n/86/94141|VIAF=30268}}<br /> <br /> {{DEFAULTSORT:Buchheim, Thomas}}<br /> [[Kategorie:Hochschullehrer (Johannes Gutenberg-Universität Mainz)]]<br /> [[Kategorie:Hochschullehrer (Ludwig-Maximilians-Universität München)]]<br /> [[Kategorie:Philosoph (20. Jahrhundert)]]<br /> [[Kategorie:Philosoph (21. Jahrhundert)]]<br /> [[Kategorie:Vertreter der Philosophie des Geistes]]<br /> [[Kategorie:Deutscher]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1957]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Buchheim, Thomas<br /> |ALTERNATIVNAMEN=<br /> |KURZBESCHREIBUNG=deutscher [[Philosoph]] und Hochschullehrer<br /> |GEBURTSDATUM=19. Oktober 1957<br /> |GEBURTSORT=[[München]]<br /> |STERBEDATUM=<br /> |STERBEORT=<br /> }}</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Philosophisches_Jahrbuch&diff=149817944 Philosophisches Jahrbuch 2016-01-05T12:28:21Z <p>138.246.2.72: Ergänzung der Herausgeber</p> <hr /> <div>[[Datei:Philosophisches Jahrbuch Heft 1 des 1. Jahrgangs (1888).jpg | mini | rechts| | Philosophisches Jahrbuch Band 1]]<br /> Das '''Philosophische Jahrbuch''' versammelt Philosophen und Wissenschaftler um ein breitgefächertes, anspruchsvolles Forschungsprogramm. In streng ausgewählten Beiträgen werden philosophische Abhandlungen aus theoretischen und praktischen Bereichen vorgelegt sowie historische Analysen und Entdeckungen mitgeteilt. Kritische Berichte und Diskussionen bieten einen Überblick über die Tendenzen der philosophischen Entwicklung. Wichtige philosophische Neuerscheinungen werden in Buchbesprechungen vorgestellt; daneben tritt die ausführliche, kritisch-weiterführende Rezension. Seit Heft I 2013 existiert das neue Format der &quot;Jahrbuch-Kontroversen&quot;. Ziel dieses Formats ist eine öffentliche Diskussion neuer philosophischer Thesen, die eine profilierte Person der akademischen Philosophie in einem Initiativbeitrag aufstellt und begründet, um anschließend durch kritische Einreden und Würdigungen von Gastautoren diskutiert und hinterfragt zu werden. Der Autor des Initiativaufsatzes hat danach die Möglichkeit, seinerseits wiederum darauf zu reagieren.<br /> <br /> Das ''Philosophische Jahrbuch'' wird im Auftrag der [[Görres-Gesellschaft]] herausgegeben von [[Thomas Buchheim]], [[Volker Gerhardt]], [[Matthias Lutz-Bachmann]], [[Henning Ottmann]], [[Pirmin Stekeler-Weithofer]], [[Wilhelm Vossenkuhl]]. Es erscheint seit seinem 62 Jahrgang (1953) im [[Verlag Karl Alber]], Freiburg / München. 2015 erscheint der 122. Jahrgang. {{ISSN|0031-8183}}<br /> <br /> ==Geschichte==<br /> <br /> Das Philosophische Jahrbuch spiegelt die philosophische Entwicklung der Zeit von 1888 bis heute. Kaum eine der philosophischen Streitsachen dieser Zeit ist in ihm nicht behandelt. Bei ersten, noch vergeblichen Versuchen der Philosophischen Sektion der Görres-Gesellschaft im Jahre 1877, heißt es in der Begründung, keine der damals bestehenden Fachzeitschriften für Philosophie ''„wird in dem Geist geschrieben, von welchem die Görres-Gesellschaft eine Regeneration der Wissenschaft und insbesondere der Philosophie erwartet.“'' Dieser Geist war damals der Geist der Renaissance der thomasischen Philosophie.<br /> <br /> Begründet wurde dann das Philosophische Jahrbuch 1888 in Fulda von [[Conststantin Gutberlet]] und [[Joseph Pohle]], denen beide auch viele Jahre die Herausgeberschaft oblag. Schon die ersten Beiträge der Herausgeber zeigen die Spannweite. Gutberlet schrieb über „die Aufgabe der christlichen Philosophie in der Gegenwart“, Pohle „über die objektive Bedeutung des unendlich Kleinen als der philosophischen Grundlage der Differentialrechnung“. <br /> <br /> Die Namen der Herausgeber, die folgten, zeigen wie die Spannweite beibehalten blieb:<br /> <br /> [[Adolf Dyroff|Adolf Dyroffs]] geistige Heimat war der Augustinismus. Georg Siegmund stand der Lebensphilosophie nahe. [[Aloys Wenzl]], befasste sich vor allem mit Problemen der Naturphilosophie und stand dem kritischen Realismus [[Oswald Külpe|Oswald Külpes]] nahe. Die philosophischen Forschungen von [[Alois Dempf]], umfassten das Spektrum von der Patristik und dem Mittelalter bis zur Gegenwartsphilosophie. <br /> <br /> [[Max Müller (Philosoph)|Max Müller]], von 1959 bis 1969 Herausgeber des Philosophischen Jahrbuchs, verknüpfte die klassische Metaphysik mit der Phänomenologie Husserls und der Existenzphilosophie Heideggers und entwickelte daraus eine Metahistorik.<br /> <br /> Ab 1970 waren für das ''Philosophische Jahrbuch'' als Herausgeber tätig:<br /> <br /> *[[Hermann Krings]] von 1970 bis 1995 († 2004)<br /> *[[Heinrich Rombach]] von 1970 bis 1995 († 2004)<br /> *[[Ludger Oeing-Hanhoff]] von 1970 bis † 1986<br /> *[[Alois Halder]] von 1975 bis 1997, zuvor schon Redakteur<br /> *[[Arno Baruzzi]] von 1975 bis 1995, zuvor schon Redakteur<br /> *[[Klaus Jacobi]] von 1988 bis 2005<br /> *[[Hans Michael Baumgartner]] von 1989 bis † 1999<br /> *[[Henning Ottmann]] von 1996 bis 2009<br /> *[[Wilhelm Vossenkuhl]] ab 1996<br /> *[[Christoph Horn]] von 2002 bis 2005<br /> *[[Thomas Buchheim]] ab 2002, ab 2005 Geschäftsführender Herausgeber und Redaktion<br /> *[[Volker Gerhardt]] ab 2002<br /> *[[Pirmin Stekeler-Weithofer]] ab 2003<br /> *[[Matthias Lutz-Bachmann]] ab 2008<br /> *[[Axel Hutter]] 2011<br /> *[[Isabelle Mandrella]] ab 2014<br /> <br /> [[Kategorie:Philosophiezeitschrift (Deutschland)]]<br /> [[Kategorie:Jahrbuch]]<br /> [[Kategorie:Ersterscheinung 1888]]</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Elastizit%C3%A4tsmodul&diff=141470023 Elastizitätsmodul 2015-04-25T09:47:18Z <p>138.246.2.72: Änderung 141469976 von 138.246.2.72 rückgängig gemacht;</p> <hr /> <div>{{Infobox Physikalische Größe<br /> |Name= E-Modul<br /> |Größenart= <br /> |Formelzeichen= E<br /> |Dim=<br /> |AbgeleitetVon=<br /> |SI= [[Pascal (Einheit)|Pa]]&amp;nbsp; = [[Newton (Einheit)|N]]/[[Quadratmeter|m]]&lt;sup&gt;2&lt;/sup&gt; = [[Kilogramm|kg]]·[[Meter|m]]&lt;sup&gt;−1&lt;/sup&gt;·[[Sekunde|s]]&lt;sup&gt;−2&lt;/sup&gt;<br /> |SI-Dimension= [[Masse (Physik)|M]]·[[Länge (Physik)|L]]&lt;sup&gt;−1&lt;/sup&gt;·[[Zeit|T]]&lt;sup&gt;−2&lt;/sup&gt;<br /> |cgs= [[Barye (Einheit)|Ba]] = [[dyn]]/[[Meter#cm|cm]]&lt;sup&gt;2&lt;/sup&gt; = cm&lt;sup&gt;−1&lt;/sup&gt;·g·s&lt;sup&gt;−2&lt;/sup&gt;<br /> |cgs-Dimension=<br /> |esE=<br /> |esE-Dimension=<br /> |emE=<br /> |emE-Dimension=<br /> |Planck=<br /> |Planck-Dimension=<br /> |Astro=<br /> |Astro-Dimension=<br /> |Anglo=<br /> |Anglo-Dimension=<br /> |Anmerkungen=<br /> |SieheAuch= [[Spannung (Mechanik)]] ''&lt;math&gt;\sigma&lt;/math&gt;'' [[Druck (Physik)|Druck]] ''p''<br /> }}<br /> <br /> Der '''Elastizitätsmodul''' (auch: ''Zugmodul'', ''Elastizitätskoeffizient'', ''Dehnungsmodul'', ''E-Modul''&lt;ref&gt;{{internetquelle |hrsg= Deutsche Nationalbibliothek |url= http://d-nb.info/gnd/4151691-6/about/html| titel= Elastizitätsmodul, der |werk= Normdaten (Sachbegriff)|zugriff=2013-07-21}}&lt;/ref&gt; oder ''Youngscher Modul'', benannt nach dem englischen Arzt und Physiker [[Thomas Young (Physiker)|Thomas Young]]) ist ein [[Materialkennwert]] aus der [[Werkstofftechnik]], der den Zusammenhang zwischen [[Mechanische Spannung|Spannung]] und [[Dehnung]] bei der Verformung eines festen Körpers bei linear elastischem Verhalten beschreibt.<br /> <br /> Der Elastizitätsmodul wird mit '''E-Modul''' oder als Formelzeichen mit '''E''' abgekürzt und hat die Einheit einer mechanischen Spannung. Der Plural von „der Elastizitätsmodul“ lautet „die Elastizitätsmoduln“&lt;ref&gt;{{internetquelle |hrsg= Bibliographisches Institut |url= http://www.duden.de/rechtschreibung/Elastizitaetsmodul| titel= Elastizitätsmodul, der |werk= Duden online|datum=2013-00-00 |zugriff=2013-04-12}}&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> Der Betrag des Elastizitätsmoduls ist umso größer, je mehr Widerstand ein Material seiner elastischen Verformung entgegensetzt. Ein Bauteil aus einem Material mit hohem Elastizitätsmodul (z.&amp;nbsp;B. Stahl) ist also [[Steifigkeit|steifer]] als ein Bauteil gleicher Konstruktion (gleichen geometrischen Abmessungen), welches aus einem Material mit niedrigem Elastizitätsmodul (z.&amp;nbsp;B. Gummi) besteht.<br /> <br /> Der Elastizitätsmodul (bzw. in anderer Notation die [[Federkonstante]]) ist die Proportionalitätskonstante im [[Hookesches Gesetz|Hookeschen Gesetz]]. Bei kristallinen Materialien ist der Elastizitätsmodul jedoch richtungsabhängig und muss durch den Elastizitätstensor beschrieben werden, dessen Komponenten durch die '''elastischen Konstanten''' vereinfacht dargestellt werden. Die elastischen Konstanten sind [[Materialkonstante]]n und können innerhalb eines realen Festkörpers variieren. Der Elastizitätstensor wird im Artikel [[Elastizitätstheorie]] genauer beschrieben.<br /> <br /> == Definition ==<br /> <br /> [[Datei:Spgs-Dehnungs-Kurve Streckgrenze.svg|mini|Schematisches Spannungs-Dehnungs-Diagramm: für kleine Dehnungen linear, Hookesche Gerade mit Steigung E]]<br /> Der Elastizitätsmodul ist als Steigung des Graphen im [[Spannungs-Dehnungs-Diagramm]] bei einachsiger Belastung innerhalb des linearen Elastizitätsbereichs definiert. Dieser lineare Bereich wird auch als ''Hookesche Gerade'' bezeichnet.<br /> <br /> :&lt;math&gt;E = \frac{\sigma}{\varepsilon} = \text{const.}&lt;/math&gt;<br /> <br /> Dabei bezeichnet &lt;math&gt;\sigma&lt;/math&gt;(=Kraft/Fläche) die [[Spannung (Mechanik)|mechanische Spannung]] ([[Normalspannung]], nicht [[Schubspannung]]) und &lt;math&gt;\varepsilon=\Delta\ell/\ell_0&lt;/math&gt; die Dehnung. Die Dehnung ist das Verhältnis von Längenänderung &lt;math&gt;\Delta\ell=\ell-\ell_0&lt;/math&gt; zur ursprünglichen Länge &lt;math&gt;\ell_0&lt;/math&gt;.<br /> Die Einheit des Elastizitätsmoduls ist die einer Spannung:<br /> <br /> : ''E'' in &lt;math&gt;\frac{\mathrm{N}}{\mathrm{mm}^2}&lt;/math&gt;, in [[SI-Einheit]]en: ''E'' in &lt;math&gt;\frac{\mathrm{N}}{\mathrm{m}^2}&lt;/math&gt; ([[Pascal (Einheit)|Pascal]])<br /> <br /> Der Elastizitätsmodul wird als [[Materialkonstante]] bezeichnet, da mit ihm und den [[Querkontraktionszahl]]en das [[Elastizitätsgesetz]] aufgestellt wird. Der Elastizitätsmodul ist aber nicht bezüglich aller physikalischen Größen konstant. Er hängt von verschiedenen Umgebungsbedingungen wie z.&amp;nbsp;B. [[Temperatur]], [[Feuchte]] oder der Verformungsgeschwindigkeit ab.<br /> <br /> === Anwendung ===<br /> Bei ideal ''linear'' elastischem [[Werkstoffgesetz]] (Proportionalitätsbereich im Spannungs-Dehnungs-Diagramm) ergibt sich die [[Federkonstante]] ''c'' eines geraden Stabes aus seiner Querschnittsfläche ''A'', seiner Länge ''&lt;math&gt;L_0&lt;/math&gt;'' und seinem Elastizitätsmodul ''E''.<br /> <br /> :&lt;math&gt;c=\frac{F}{\Delta L}=\frac{E \cdot A}{L_0}&lt;/math&gt;<br /> <br /> Mit den Ausdrücken &lt;math&gt;\sigma=\frac{F}{A}&lt;/math&gt; für die [[Spannung (Mechanik)|Spannung]] und &lt;math&gt;\varepsilon=\frac{\Delta L}{L_0}&lt;/math&gt; für die Dehnung erhält man aus obiger Gleichung das Hookesche Gesetz für den einachsigen Spannungszustand<br /> :&lt;math&gt;\sigma=E \cdot \varepsilon&lt;/math&gt;<br /> und daraus den E-Modul<br /> :&lt;math&gt;E=\frac{\sigma}{\varepsilon}&lt;/math&gt;<br /> <br /> === Typische Zahlenwerte ===<br /> Hinweise zur Einheitenumrechnung:<br /> * &lt;math&gt;1\,\frac{\mathrm{N}}{\mathrm{mm}^2}= 1\,\mathrm{MPa}&lt;/math&gt; (ein Newton pro Quadratmillimeter ist ein Megapascal)<br /> * &lt;math&gt;1\,\frac{\mathrm{kN}}{\mathrm{mm}^2}= 1\,\mathrm{GPa}&lt;/math&gt; (ein Kilonewton pro Quadratmillimeter ist ein Gigapascal)<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |-<br /> !Material<br /> !E-Modul in&lt;br /&gt;kN/mm&lt;sup&gt;2&lt;/sup&gt;<br /> !Material<br /> !E-Modul in&lt;br /&gt;kN/mm&lt;sup&gt;2&lt;/sup&gt;<br /> |- style=&quot;text-align:center&quot; class=&quot;hintergrundfarbe7&quot;<br /> |colspan=&quot;2&quot; |[[Metalle|Metallische]] Werkstoffe bei 20&amp;nbsp;°C<br /> |colspan=&quot;2&quot; |[[Nichtmetalle|Nichtmetallische]] Werkstoffe bei 20&amp;nbsp;°C<br /> |-<br /> |[[Baustahl]]||210&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot;&gt;{{Literatur |Autor = Horst Kuchling |Titel= Taschenbuch der Physik | Jahr=2011 |Seiten=624 f. | Verlag = Carl Hanser | ISBN = 978-3-446-42457-9}}&lt;/ref&gt;<br /> |[[Glas]]||40…90&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |-<br /> |[[nichtrostender Stahl|V2A-Stahl]]||180&lt;ref&gt;http://www.engineeringtoolbox.com/young-modulus-d_417.html&lt;/ref&gt;<br /> |[[Beton]]||20…40&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |-<br /> |[[Gusseisen]]||90…145&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |[[Keramik]]||0,3…30&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |-<br /> |[[Messing]]||78…123&lt;ref name=&quot;Das Ingenieurwissen&quot;&gt;{{Literatur |Herausgeber= [[Horst Czichos]], [[Manfred Hennecke]] |Titel= Hütte: Das Ingenieurwissen | Jahr=2004 |Seiten=E 66 | Verlag = Springer | ISBN = 3-540-20325-7}}&lt;/ref&gt;<br /> |[[Holz]]||10…15&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |-<br /> |[[Kupfer]]||100…130&lt;ref&gt;Buildingmaterials.de: {{Webarchiv | url=http://www4.architektur.tu-darmstadt.de/buildingmaterials/db/251,id_17,s_GeneView.fb15 | wayback=20091115152133 | text=Kupfer}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Baustoffsammlung der Fakultät für Architektur der TU München: [http://www.erlacher.net/wdb/metalle.php?doctype=2&amp;id=6&amp;gruppe=6 Metalle - Kupfer]&lt;/ref&gt;<br /> |[[Polypropylen]]|| 1,3…1,8&lt;ref&gt;{{Literatur | Autor= Wolfgang Weißbach | Titel= Werkstoffkunde: Strukturen, Eigenschaften, Prüfung | Auflage= | Verlag= Springer-Verlag | Ort= | Jahr= 2012 | ISBN= 3834883182 | Seiten= 268}}&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> |[[Titan (Element)|Titan]]||110&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |[[Kautschuk]]||bis 0,05&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |-<br /> |[[Aluminium]]||70&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |[[Graphen]]||ca. 1000&lt;ref name=&quot;Lee&quot;&gt;{{Literatur |Autor= Changgu Lee, Xiaoding Wei, Jeffrey W. Kysar, James Hone |Titel= Measurement of the Elastic Properties and Intrinsic Strength of Monolayer Graphene | Sammelwerk = [[Science]] | Band = 321 | Nummer = 5887 |Jahr=2008 |Seiten=385–388 | DOI=10.1126/science.1157996}}&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> |[[Magnesium]]||44&lt;ref name=&quot;Das Ingenieurwissen&quot; /&gt;<br /> |[[Diamant]] || ca. 800&lt;ref&gt;M. F. Ashby, D. R. H Jones: ''Engineering Materials.'' I, 2. Auflage. 1996, Fig 3–5, S. 35.&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> |[[Blei]]||19&lt;ref name=&quot;Das Ingenieurwissen&quot; /&gt;<br /> |[[Marmor]]||72&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |-<br /> |[[Gold]]||78&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |[[Eis]] (-4&amp;nbsp;[[Grad Celsius|°C]])||10&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |-<br /> |[[Nickel]]||205&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |[[Hartgummi]]||5&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |-<br /> |[[Wolfram]]||405&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |[[Klinker]]||27&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |-<br /> |}<br /> <br /> Bei flächigen Bauteilen wird mit Flüssen an Stelle von Spannungen gerechnet &lt;math&gt;n_i=t\cdot\sigma_i&lt;/math&gt;. Daher setzt man hier einen dickenbezogenen Elastizitätsmodul ein, was einer [[Steifigkeit]] entspricht. Diese Größe hat die Einheit &lt;math&gt;\tfrac{\mathrm{N}}{\mathrm{mm}}&lt;/math&gt;.<br /> <br /> == Beziehungen elastischer Konstanten ==<br /> <br /> Neben dem Elastizitätsmodul wird der [[Schubmodul]], auch Scher- oder G-Modul genannt, verwendet, der bei Torsion gemessen wird und je nach [[Querkontraktionszahl]] das 0,33- bis 0,5-fache des Elastizitätsmoduls beträgt. Bei steifen Materialien wird meistens der Elastizitätsmodul gemessen, bei weichen ([[Gel]]e, [[Polymer]]-[[Schmelze]]n) der Schubmodul, da sich der Elastizitätsmodul bei solchen Systemen meist nicht mehr gut messen lässt, weil sich die Probe unter ihrem eigenen Gewicht verformt, das sog. Sagging.<br /> <br /> Es gilt für ein linear-elastisches, isotropes Material folgender Zusammenhang zwischen dem Schubmodul ''G'', dem [[Kompressionsmodul]] ''K'' und der [[Poissonzahl]] ''ν'':<br /> <br /> :&lt;math&gt;E = 2G \cdot (1+\nu) = 3K\cdot(1-2\nu) = \frac {9KG} {3K+G}&lt;/math&gt;<br /> <br /> == Häufige Missverständnisse ==<br /> === „Bezug E-Modul zu anderen Materialkonstanten?“ ===<br /> Häufig wird der Elastizitätsmodul mit anderen Materialkennwerten in Verbindung gebracht. Dies ist jedoch nicht einfach:<br /> * Der E-Modul hat keinen strengen Bezug zur [[Härte]] des Materials<br /> * Der E-Modul hat keinen strengen Bezug zur [[Streckgrenze]] &lt;math&gt;R_e&lt;/math&gt; des Materials<br /> * Der E-Modul hat keinen strengen Bezug zur [[Zugfestigkeit]] &lt;math&gt;R_m&lt;/math&gt; des Materials<br /> Ein einfacher Baustahl hat (fast) den gleichen E-Modul wie ein hochlegierter, hochfester rostfreier Edelstahl, d.&amp;nbsp;h., beide verformen sich bei gleicher Belastung nahezu gleich. Allerdings kann der „bessere“ Werkstoff deutlich höher belastet (und dabei natürlich auch stärker verformt) werden als der „einfache“.<br /> <br /> Es gibt aber einen generellen Trend:<br /> <br /> * Der E-Modul eines Metalls steigt mit seiner Schmelztemperatur.<br /> <br /> Wolfram hat einen höheren E-Modul als Eisen, als Kupfer, als Aluminium, als Blei.<br /> <br /> Außerdem gilt:<br /> <br /> * Der E-Modul von [[Kubisches Kristallsystem#Bravaisgitter|kubisch raumzentrierten]] Metallen ist (bei vergleichbarer Schmelztemperatur) höher als der von [[Kubisches Kristallsystem#Bravaisgitter|kubisch flächenzentrierten]].<br /> <br /> Der Grund für die Zusammenhänge ist, dass sowohl der E-Modul als auch die Schmelztemperatur der Metalle von der Kraft-Abstands-Kurve der Atome abhängig sind.<br /> <br /> === „Spannungsreduktion durch besseres Material?“ ===<br /> Spannungen im Material hängen nur von der Last (einwirkende Kräfte) und der Geometrie ab (Kraft pro Fläche), nicht vom gewählten Material. In Fällen „statischer Überbestimmtheit“ (z.&amp;nbsp;B. Durchlaufträger, behinderte Wärmeausdehnung, Bewegungen schwimmender Körper im Wellengang oder im [[Tide]]nhub) sind die Kräfte und Spannungen abhängig von der Steifigkeit des statischen Systems. In solchen Fällen können Werkstoffe mit niedrigerem Elastizitätsmodul dazu führen, dass Bauteilspannungen reduziert werden.<br /> <br /> === „E-Modul ≠ Steifigkeit“ ===<br /> Die Steifigkeit eines Bauteils hängt ab vom verwendeten Material und der Verarbeitung, aber auch von der Geometrie des Bauteils. Beim einachsig gespannten Zugstab ist die Dehnsteifigkeit das Produkt aus E-Modul und [[Flächeninhalt|Querschnittsfläche]], beim Biegebalken hängt die Biegesteifigkeit vom E-Modul und dem [[Flächenträgheitsmoment]] des Balkens ab. Bei Seilen ist die Steifigkeit außer vom Material sehr stark von der Flechtart abhängig.<br /> <br /> Für komplexe Geometrien lässt sich kein einfacher Ausdruck für die „Steifigkeit“ formulieren. Mit Hilfe der [[Finite-Elemente-Methode]] lassen sich diese mittels einzelner Elemente nachbilden und mit einer hierfür aufgestellten Gesamtsteifigkeitsmatrix lösen.<br /> <br /> === „σ = E ⋅ ε“ ===<br /> Die Beziehung &lt;math&gt;\sigma = E \cdot \varepsilon&lt;/math&gt; gilt nur für den [[Zugversuch|einachsigen Zug]]. Im allgemeinen 2D- oder 3D-Spannungszustand muss das Hookesche Gesetz in seiner allgemeinen Form angewandt werden – hier kommen mehrere Spannungen in jeden Dehnungsterm, und mehrere Dehnungen in jeden Spannungsterm, z.&amp;nbsp;B.<br /> <br /> :&lt;math&gt;\varepsilon_x = \frac 1 E \cdot [\sigma_x - \nu \cdot ( \sigma_y + \sigma_z)]&lt;/math&gt; .<br /> <br /> Hier bezeichnet &lt;math&gt; \nu &lt;/math&gt; die [[Poissonzahl]].<br /> <br /> Eine Bestimmung der Dehnung, z.&amp;nbsp;B. mittels [[Dehnungsmessstreifen]] oder [[Speckle-Interferometrie]] ist also noch keine Bestimmung der Spannungen im Bauteil.<br /> <br /> == Zweiachsige Spannungszustände ==<br /> Beim Übergang vom einachsigen (uniaxialen) in den zweiachsigen (biaxialen) Spannungszustand können für homogene, [[Isotropie|isotrope]] Materialien zwei einfache Sonderfälle unterschieden werden. Dabei wird aufgrund der Beeinflussung der [[Querkontraktion]] stets ein höherer E-Modul in der ursprünglichen (x-)Richtung gemessen.<br /> <br /> Infolge einer verhinderten Querkontraktion (ε&lt;sub&gt;y&lt;/sub&gt; = 0) ergibt sich dieser zu<br /> <br /> :&lt;math&gt;E_x^*=\frac{E}{1-\nu^2}&lt;/math&gt; .<br /> <br /> Liegt in Quer- bzw. y-Richtung zusätzlich eine Belastung in der Höhe σ&lt;sub&gt;y&lt;/sub&gt; = σ&lt;sub&gt;x&lt;/sub&gt; vor, so ist der „biaxiale E-Modul“<br /> <br /> :&lt;math&gt;E_x^{**}=\frac{E}{1-\nu}&lt;/math&gt; .<br /> <br /> Letzterer hat z. B. Bedeutung für die laterale Steifigkeit haftender Schichten, etwa bei Unterschieden im thermischen Ausdehnungsverhalten zwischen Schicht und Substrat.<br /> <br /> == Umrechnung ==<br /> {{Elastizitätsmoduli}}<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Elastizitätsgesetz]]<br /> * [[Kriechmodul]]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wiktionary}}<br /> * [http://www.tf.uni-kiel.de/matwis/amat/mw1_ge/kap_7/illustr/t7_1_2.html Elastizitätsmoduln gängiger Werkstoffe]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4151691-6}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Elastizitatsmodul}}<br /> [[Kategorie:Werkstoffeigenschaft]]<br /> [[Kategorie:Festigkeitslehre]]</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Elastizit%C3%A4tsmodul&diff=141469976 Elastizitätsmodul 2015-04-25T09:45:40Z <p>138.246.2.72: /* Zweiachsige Spannungszustände */</p> <hr /> <div>{{Infobox Physikalische Größe<br /> |Name= E-Modul<br /> |Größenart= <br /> |Formelzeichen= E<br /> |Dim=<br /> |AbgeleitetVon=<br /> |SI= [[Pascal (Einheit)|Pa]]&amp;nbsp; = [[Newton (Einheit)|N]]/[[Quadratmeter|m]]&lt;sup&gt;2&lt;/sup&gt; = [[Kilogramm|kg]]·[[Meter|m]]&lt;sup&gt;−1&lt;/sup&gt;·[[Sekunde|s]]&lt;sup&gt;−2&lt;/sup&gt;<br /> |SI-Dimension= [[Masse (Physik)|M]]·[[Länge (Physik)|L]]&lt;sup&gt;−1&lt;/sup&gt;·[[Zeit|T]]&lt;sup&gt;−2&lt;/sup&gt;<br /> |cgs= [[Barye (Einheit)|Ba]] = [[dyn]]/[[Meter#cm|cm]]&lt;sup&gt;2&lt;/sup&gt; = cm&lt;sup&gt;−1&lt;/sup&gt;·g·s&lt;sup&gt;−2&lt;/sup&gt;<br /> |cgs-Dimension=<br /> |esE=<br /> |esE-Dimension=<br /> |emE=<br /> |emE-Dimension=<br /> |Planck=<br /> |Planck-Dimension=<br /> |Astro=<br /> |Astro-Dimension=<br /> |Anglo=<br /> |Anglo-Dimension=<br /> |Anmerkungen=<br /> |SieheAuch= [[Spannung (Mechanik)]] ''&lt;math&gt;\sigma&lt;/math&gt;'' [[Druck (Physik)|Druck]] ''p''<br /> }}<br /> <br /> Der '''Elastizitätsmodul''' (auch: ''Zugmodul'', ''Elastizitätskoeffizient'', ''Dehnungsmodul'', ''E-Modul''&lt;ref&gt;{{internetquelle |hrsg= Deutsche Nationalbibliothek |url= http://d-nb.info/gnd/4151691-6/about/html| titel= Elastizitätsmodul, der |werk= Normdaten (Sachbegriff)|zugriff=2013-07-21}}&lt;/ref&gt; oder ''Youngscher Modul'', benannt nach dem englischen Arzt und Physiker [[Thomas Young (Physiker)|Thomas Young]]) ist ein [[Materialkennwert]] aus der [[Werkstofftechnik]], der den Zusammenhang zwischen [[Mechanische Spannung|Spannung]] und [[Dehnung]] bei der Verformung eines festen Körpers bei linear elastischem Verhalten beschreibt.<br /> <br /> Der Elastizitätsmodul wird mit '''E-Modul''' oder als Formelzeichen mit '''E''' abgekürzt und hat die Einheit einer mechanischen Spannung. Der Plural von „der Elastizitätsmodul“ lautet „die Elastizitätsmoduln“&lt;ref&gt;{{internetquelle |hrsg= Bibliographisches Institut |url= http://www.duden.de/rechtschreibung/Elastizitaetsmodul| titel= Elastizitätsmodul, der |werk= Duden online|datum=2013-00-00 |zugriff=2013-04-12}}&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> Der Betrag des Elastizitätsmoduls ist umso größer, je mehr Widerstand ein Material seiner elastischen Verformung entgegensetzt. Ein Bauteil aus einem Material mit hohem Elastizitätsmodul (z.&amp;nbsp;B. Stahl) ist also [[Steifigkeit|steifer]] als ein Bauteil gleicher Konstruktion (gleichen geometrischen Abmessungen), welches aus einem Material mit niedrigem Elastizitätsmodul (z.&amp;nbsp;B. Gummi) besteht.<br /> <br /> Der Elastizitätsmodul (bzw. in anderer Notation die [[Federkonstante]]) ist die Proportionalitätskonstante im [[Hookesches Gesetz|Hookeschen Gesetz]]. Bei kristallinen Materialien ist der Elastizitätsmodul jedoch richtungsabhängig und muss durch den Elastizitätstensor beschrieben werden, dessen Komponenten durch die '''elastischen Konstanten''' vereinfacht dargestellt werden. Die elastischen Konstanten sind [[Materialkonstante]]n und können innerhalb eines realen Festkörpers variieren. Der Elastizitätstensor wird im Artikel [[Elastizitätstheorie]] genauer beschrieben.<br /> <br /> == Definition ==<br /> <br /> [[Datei:Spgs-Dehnungs-Kurve Streckgrenze.svg|mini|Schematisches Spannungs-Dehnungs-Diagramm: für kleine Dehnungen linear, Hookesche Gerade mit Steigung E]]<br /> Der Elastizitätsmodul ist als Steigung des Graphen im [[Spannungs-Dehnungs-Diagramm]] bei einachsiger Belastung innerhalb des linearen Elastizitätsbereichs definiert. Dieser lineare Bereich wird auch als ''Hookesche Gerade'' bezeichnet.<br /> <br /> :&lt;math&gt;E = \frac{\sigma}{\varepsilon} = \text{const.}&lt;/math&gt;<br /> <br /> Dabei bezeichnet &lt;math&gt;\sigma&lt;/math&gt;(=Kraft/Fläche) die [[Spannung (Mechanik)|mechanische Spannung]] ([[Normalspannung]], nicht [[Schubspannung]]) und &lt;math&gt;\varepsilon=\Delta\ell/\ell_0&lt;/math&gt; die Dehnung. Die Dehnung ist das Verhältnis von Längenänderung &lt;math&gt;\Delta\ell=\ell-\ell_0&lt;/math&gt; zur ursprünglichen Länge &lt;math&gt;\ell_0&lt;/math&gt;.<br /> Die Einheit des Elastizitätsmoduls ist die einer Spannung:<br /> <br /> : ''E'' in &lt;math&gt;\frac{\mathrm{N}}{\mathrm{mm}^2}&lt;/math&gt;, in [[SI-Einheit]]en: ''E'' in &lt;math&gt;\frac{\mathrm{N}}{\mathrm{m}^2}&lt;/math&gt; ([[Pascal (Einheit)|Pascal]])<br /> <br /> Der Elastizitätsmodul wird als [[Materialkonstante]] bezeichnet, da mit ihm und den [[Querkontraktionszahl]]en das [[Elastizitätsgesetz]] aufgestellt wird. Der Elastizitätsmodul ist aber nicht bezüglich aller physikalischen Größen konstant. Er hängt von verschiedenen Umgebungsbedingungen wie z.&amp;nbsp;B. [[Temperatur]], [[Feuchte]] oder der Verformungsgeschwindigkeit ab.<br /> <br /> === Anwendung ===<br /> Bei ideal ''linear'' elastischem [[Werkstoffgesetz]] (Proportionalitätsbereich im Spannungs-Dehnungs-Diagramm) ergibt sich die [[Federkonstante]] ''c'' eines geraden Stabes aus seiner Querschnittsfläche ''A'', seiner Länge ''&lt;math&gt;L_0&lt;/math&gt;'' und seinem Elastizitätsmodul ''E''.<br /> <br /> :&lt;math&gt;c=\frac{F}{\Delta L}=\frac{E \cdot A}{L_0}&lt;/math&gt;<br /> <br /> Mit den Ausdrücken &lt;math&gt;\sigma=\frac{F}{A}&lt;/math&gt; für die [[Spannung (Mechanik)|Spannung]] und &lt;math&gt;\varepsilon=\frac{\Delta L}{L_0}&lt;/math&gt; für die Dehnung erhält man aus obiger Gleichung das Hookesche Gesetz für den einachsigen Spannungszustand<br /> :&lt;math&gt;\sigma=E \cdot \varepsilon&lt;/math&gt;<br /> und daraus den E-Modul<br /> :&lt;math&gt;E=\frac{\sigma}{\varepsilon}&lt;/math&gt;<br /> <br /> === Typische Zahlenwerte ===<br /> Hinweise zur Einheitenumrechnung:<br /> * &lt;math&gt;1\,\frac{\mathrm{N}}{\mathrm{mm}^2}= 1\,\mathrm{MPa}&lt;/math&gt; (ein Newton pro Quadratmillimeter ist ein Megapascal)<br /> * &lt;math&gt;1\,\frac{\mathrm{kN}}{\mathrm{mm}^2}= 1\,\mathrm{GPa}&lt;/math&gt; (ein Kilonewton pro Quadratmillimeter ist ein Gigapascal)<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |-<br /> !Material<br /> !E-Modul in&lt;br /&gt;kN/mm&lt;sup&gt;2&lt;/sup&gt;<br /> !Material<br /> !E-Modul in&lt;br /&gt;kN/mm&lt;sup&gt;2&lt;/sup&gt;<br /> |- style=&quot;text-align:center&quot; class=&quot;hintergrundfarbe7&quot;<br /> |colspan=&quot;2&quot; |[[Metalle|Metallische]] Werkstoffe bei 20&amp;nbsp;°C<br /> |colspan=&quot;2&quot; |[[Nichtmetalle|Nichtmetallische]] Werkstoffe bei 20&amp;nbsp;°C<br /> |-<br /> |[[Baustahl]]||210&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot;&gt;{{Literatur |Autor = Horst Kuchling |Titel= Taschenbuch der Physik | Jahr=2011 |Seiten=624 f. | Verlag = Carl Hanser | ISBN = 978-3-446-42457-9}}&lt;/ref&gt;<br /> |[[Glas]]||40…90&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |-<br /> |[[nichtrostender Stahl|V2A-Stahl]]||180&lt;ref&gt;http://www.engineeringtoolbox.com/young-modulus-d_417.html&lt;/ref&gt;<br /> |[[Beton]]||20…40&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |-<br /> |[[Gusseisen]]||90…145&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |[[Keramik]]||0,3…30&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |-<br /> |[[Messing]]||78…123&lt;ref name=&quot;Das Ingenieurwissen&quot;&gt;{{Literatur |Herausgeber= [[Horst Czichos]], [[Manfred Hennecke]] |Titel= Hütte: Das Ingenieurwissen | Jahr=2004 |Seiten=E 66 | Verlag = Springer | ISBN = 3-540-20325-7}}&lt;/ref&gt;<br /> |[[Holz]]||10…15&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |-<br /> |[[Kupfer]]||100…130&lt;ref&gt;Buildingmaterials.de: {{Webarchiv | url=http://www4.architektur.tu-darmstadt.de/buildingmaterials/db/251,id_17,s_GeneView.fb15 | wayback=20091115152133 | text=Kupfer}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Baustoffsammlung der Fakultät für Architektur der TU München: [http://www.erlacher.net/wdb/metalle.php?doctype=2&amp;id=6&amp;gruppe=6 Metalle - Kupfer]&lt;/ref&gt;<br /> |[[Polypropylen]]|| 1,3…1,8&lt;ref&gt;{{Literatur | Autor= Wolfgang Weißbach | Titel= Werkstoffkunde: Strukturen, Eigenschaften, Prüfung | Auflage= | Verlag= Springer-Verlag | Ort= | Jahr= 2012 | ISBN= 3834883182 | Seiten= 268}}&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> |[[Titan (Element)|Titan]]||110&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |[[Kautschuk]]||bis 0,05&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |-<br /> |[[Aluminium]]||70&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |[[Graphen]]||ca. 1000&lt;ref name=&quot;Lee&quot;&gt;{{Literatur |Autor= Changgu Lee, Xiaoding Wei, Jeffrey W. Kysar, James Hone |Titel= Measurement of the Elastic Properties and Intrinsic Strength of Monolayer Graphene | Sammelwerk = [[Science]] | Band = 321 | Nummer = 5887 |Jahr=2008 |Seiten=385–388 | DOI=10.1126/science.1157996}}&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> |[[Magnesium]]||44&lt;ref name=&quot;Das Ingenieurwissen&quot; /&gt;<br /> |[[Diamant]] || ca. 800&lt;ref&gt;M. F. Ashby, D. R. H Jones: ''Engineering Materials.'' I, 2. Auflage. 1996, Fig 3–5, S. 35.&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> |[[Blei]]||19&lt;ref name=&quot;Das Ingenieurwissen&quot; /&gt;<br /> |[[Marmor]]||72&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |-<br /> |[[Gold]]||78&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |[[Eis]] (-4&amp;nbsp;[[Grad Celsius|°C]])||10&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |-<br /> |[[Nickel]]||205&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |[[Hartgummi]]||5&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |-<br /> |[[Wolfram]]||405&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |[[Klinker]]||27&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |-<br /> |}<br /> <br /> Bei flächigen Bauteilen wird mit Flüssen an Stelle von Spannungen gerechnet &lt;math&gt;n_i=t\cdot\sigma_i&lt;/math&gt;. Daher setzt man hier einen dickenbezogenen Elastizitätsmodul ein, was einer [[Steifigkeit]] entspricht. Diese Größe hat die Einheit &lt;math&gt;\tfrac{\mathrm{N}}{\mathrm{mm}}&lt;/math&gt;.<br /> <br /> == Beziehungen elastischer Konstanten ==<br /> <br /> Neben dem Elastizitätsmodul wird der [[Schubmodul]], auch Scher- oder G-Modul genannt, verwendet, der bei Torsion gemessen wird und je nach [[Querkontraktionszahl]] das 0,33- bis 0,5-fache des Elastizitätsmoduls beträgt. Bei steifen Materialien wird meistens der Elastizitätsmodul gemessen, bei weichen ([[Gel]]e, [[Polymer]]-[[Schmelze]]n) der Schubmodul, da sich der Elastizitätsmodul bei solchen Systemen meist nicht mehr gut messen lässt, weil sich die Probe unter ihrem eigenen Gewicht verformt, das sog. Sagging.<br /> <br /> Es gilt für ein linear-elastisches, isotropes Material folgender Zusammenhang zwischen dem Schubmodul ''G'', dem [[Kompressionsmodul]] ''K'' und der [[Poissonzahl]] ''ν'':<br /> <br /> :&lt;math&gt;E = 2G \cdot (1+\nu) = 3K\cdot(1-2\nu) = \frac {9KG} {3K+G}&lt;/math&gt;<br /> <br /> == Häufige Missverständnisse ==<br /> === „Bezug E-Modul zu anderen Materialkonstanten?“ ===<br /> Häufig wird der Elastizitätsmodul mit anderen Materialkennwerten in Verbindung gebracht. Dies ist jedoch nicht einfach:<br /> * Der E-Modul hat keinen strengen Bezug zur [[Härte]] des Materials<br /> * Der E-Modul hat keinen strengen Bezug zur [[Streckgrenze]] &lt;math&gt;R_e&lt;/math&gt; des Materials<br /> * Der E-Modul hat keinen strengen Bezug zur [[Zugfestigkeit]] &lt;math&gt;R_m&lt;/math&gt; des Materials<br /> Ein einfacher Baustahl hat (fast) den gleichen E-Modul wie ein hochlegierter, hochfester rostfreier Edelstahl, d.&amp;nbsp;h., beide verformen sich bei gleicher Belastung nahezu gleich. Allerdings kann der „bessere“ Werkstoff deutlich höher belastet (und dabei natürlich auch stärker verformt) werden als der „einfache“.<br /> <br /> Es gibt aber einen generellen Trend:<br /> <br /> * Der E-Modul eines Metalls steigt mit seiner Schmelztemperatur.<br /> <br /> Wolfram hat einen höheren E-Modul als Eisen, als Kupfer, als Aluminium, als Blei.<br /> <br /> Außerdem gilt:<br /> <br /> * Der E-Modul von [[Kubisches Kristallsystem#Bravaisgitter|kubisch raumzentrierten]] Metallen ist (bei vergleichbarer Schmelztemperatur) höher als der von [[Kubisches Kristallsystem#Bravaisgitter|kubisch flächenzentrierten]].<br /> <br /> Der Grund für die Zusammenhänge ist, dass sowohl der E-Modul als auch die Schmelztemperatur der Metalle von der Kraft-Abstands-Kurve der Atome abhängig sind.<br /> <br /> === „Spannungsreduktion durch besseres Material?“ ===<br /> Spannungen im Material hängen nur von der Last (einwirkende Kräfte) und der Geometrie ab (Kraft pro Fläche), nicht vom gewählten Material. In Fällen „statischer Überbestimmtheit“ (z.&amp;nbsp;B. Durchlaufträger, behinderte Wärmeausdehnung, Bewegungen schwimmender Körper im Wellengang oder im [[Tide]]nhub) sind die Kräfte und Spannungen abhängig von der Steifigkeit des statischen Systems. In solchen Fällen können Werkstoffe mit niedrigerem Elastizitätsmodul dazu führen, dass Bauteilspannungen reduziert werden.<br /> <br /> === „E-Modul ≠ Steifigkeit“ ===<br /> Die Steifigkeit eines Bauteils hängt ab vom verwendeten Material und der Verarbeitung, aber auch von der Geometrie des Bauteils. Beim einachsig gespannten Zugstab ist die Dehnsteifigkeit das Produkt aus E-Modul und [[Flächeninhalt|Querschnittsfläche]], beim Biegebalken hängt die Biegesteifigkeit vom E-Modul und dem [[Flächenträgheitsmoment]] des Balkens ab. Bei Seilen ist die Steifigkeit außer vom Material sehr stark von der Flechtart abhängig.<br /> <br /> Für komplexe Geometrien lässt sich kein einfacher Ausdruck für die „Steifigkeit“ formulieren. Mit Hilfe der [[Finite-Elemente-Methode]] lassen sich diese mittels einzelner Elemente nachbilden und mit einer hierfür aufgestellten Gesamtsteifigkeitsmatrix lösen.<br /> <br /> === „σ = E ⋅ ε“ ===<br /> Die Beziehung &lt;math&gt;\sigma = E \cdot \varepsilon&lt;/math&gt; gilt nur für den [[Zugversuch|einachsigen Zug]]. Im allgemeinen 2D- oder 3D-Spannungszustand muss das Hookesche Gesetz in seiner allgemeinen Form angewandt werden – hier kommen mehrere Spannungen in jeden Dehnungsterm, und mehrere Dehnungen in jeden Spannungsterm, z.&amp;nbsp;B.<br /> <br /> :&lt;math&gt;\varepsilon_x = \frac 1 E \cdot [\sigma_x - \nu \cdot ( \sigma_y + \sigma_z)]&lt;/math&gt; .<br /> <br /> Hier bezeichnet &lt;math&gt; \nu &lt;/math&gt; die [[Poissonzahl]].<br /> <br /> Eine Bestimmung der Dehnung, z.&amp;nbsp;B. mittels [[Dehnungsmessstreifen]] oder [[Speckle-Interferometrie]] ist also noch keine Bestimmung der Spannungen im Bauteil.<br /> <br /> == Zweiachsige Spannungszustände ==<br /> Beim Übergang vom einachsigen (uniaxialen) in den zweiachsigen (biaxialen) Spannungszustand können für homogene, [[Isotropie|isotrope]] Materialien zwei einfache Sonderfälle unterschieden werden. Dabei wird aufgrund der Beeinflussung der [[Querkontraktion]] stets ein höherer (Zug-)E-Modul in der ursprünglichen (x-)Richtung gemessen.<br /> <br /> Infolge einer verhinderten Querkontraktion (ε&lt;sub&gt;y&lt;/sub&gt; = 0) ergibt sich dieser zu<br /> <br /> :&lt;math&gt;E_x^*=\frac{E}{1-\nu^2}&lt;/math&gt; .<br /> <br /> Liegt in Quer- bzw. y-Richtung zusätzlich eine Belastung in der Höhe σ&lt;sub&gt;y&lt;/sub&gt; = σ&lt;sub&gt;x&lt;/sub&gt; vor, so ist der „biaxiale E-Modul“<br /> <br /> :&lt;math&gt;E_x^{**}=\frac{E}{1-\nu}&lt;/math&gt; .<br /> <br /> Letzterer hat z. B. Bedeutung für die laterale Steifigkeit haftender Schichten, etwa bei Unterschieden im thermischen Ausdehnungsverhalten zwischen Schicht und Substrat.<br /> <br /> == Umrechnung ==<br /> {{Elastizitätsmoduli}}<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Elastizitätsgesetz]]<br /> * [[Kriechmodul]]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wiktionary}}<br /> * [http://www.tf.uni-kiel.de/matwis/amat/mw1_ge/kap_7/illustr/t7_1_2.html Elastizitätsmoduln gängiger Werkstoffe]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4151691-6}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Elastizitatsmodul}}<br /> [[Kategorie:Werkstoffeigenschaft]]<br /> [[Kategorie:Festigkeitslehre]]</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia:Gesichtete_Versionen/Anfragen&diff=141469840 Wikipedia:Gesichtete Versionen/Anfragen 2015-04-25T09:40:27Z <p>138.246.2.72: </p> <hr /> <div>{{/Intro}} [[Kategorie:Wikipedia:Gesichtete und geprüfte Versionen]]<br /> &lt;br style=&quot;clear:left;&quot; /&gt;<br /> __Inhaltsverzeichnis__<br /> &lt;!-- Nach dem Entfernen des letzten Sichtungsantrages bitte „jetzt leer“ in den Bearbeitungskommentar schreiben. --&gt;<br /> == [//de.wikipedia.org/w/index.php?title=Tv.gusto&amp;diff=review&amp;redirect=no tv.gusto] ==<br /> {{Sichten|tv.gusto}} --[[Benutzer:Egusto|Egusto]] ([[Benutzer Diskussion:Egusto|Diskussion]]) 11:16, 14. Apr. 2015 (CEST)<br /> == [//de.wikipedia.org/w/index.php?title=Siemens-Technik-Akademie&amp;diff=review&amp;redirect=no Siemens-Technik-Akademie] ==<br /> {{Sichten|Siemens-Technik-Akademie}} --[[Spezial:Beiträge/192.35.17.17|192.35.17.17]] 09:58, 23. Apr. 2015 (CEST)<br /> <br /> {{#ifexpr: {{#time:YmdHis|-1 day}} &gt; 20150423171215|== [//de.wikipedia.org/w/index.php?title=Universal Software Radio Peripheral&amp;diff=review&amp;redirect=no Universal Software Radio Peripheral] ==<br /> {{Sichten|Universal Software Radio Peripheral}} Gravierende Fehler in der Vorgängerversion. Bei Rückfragen gerne direkt per Mail an mich, marcus.mueller@ettus.com; Ettus ist der Hersteller der Geräte. --[[Benutzer:Marcusmueller ettus|Marcusmueller ettus]] ([[Benutzer Diskussion:Marcusmueller ettus|Diskussion]]) 19:35, 23. Apr. 2015 (CEST)|(Eintrag „Universal Software Radio Peripheral“ versteckt)}}<br /> <br /> == [//de.wikipedia.org/w/index.php?title=Johannes_Kuhl&amp;diff=review&amp;redirect=no Johannes Kuhl] ==<br /> {{Sichten|Johannes Kuhl}} --[[Benutzer:Phimonsillips|Phimonsillips]] ([[Benutzer Diskussion:Phimonsillips|Diskussion]]) 17:05, 24. Apr. 2015 (CEST)<br /> <br /> {{#ifexpr: {{#time:YmdHis|-1 day}} &gt; 20150424144933|== [//de.wikipedia.org/w/index.php?title=Union_Bancaire_Priv%C3%A9e&amp;diff=review&amp;redirect=no Union Bancaire Privée] ==<br /> {{Sichten|Union Bancaire Privée}} --[[Benutzer:Plot Spoiler|Plot Spoiler]] ([[Benutzer Diskussion:Plot Spoiler|Diskussion]]) 17:18, 24. Apr. 2015 (CEST)|(Eintrag „Union Bancaire Privée“ versteckt)}}<br /> <br /> {{#ifexpr: {{#time:YmdHis|-1 day}} &gt; 20150424092714|== [//de.wikipedia.org/w/index.php?title=Farid_Vatanparast&amp;diff=review&amp;redirect=no Farid Vatanparast] ==<br /> {{Sichten|Farid Vatanparast}} --[[Benutzer:Gerhard.rst|Gerhard.rst]] ([[Benutzer Diskussion:Gerhard.rst|Diskussion]]) 17:35, 24. Apr. 2015 (CEST)|(Eintrag „Farid Vatanparast“ versteckt)}}<br /> <br /> {{#ifexpr: {{#time:YmdHis|-1 day}} &gt; 20150424155844|== [//de.wikipedia.org/w/index.php?title=Logistische_Steuerstelle_4&amp;diff=review&amp;redirect=no Logistische Steuerstelle 4] ==<br /> {{Sichten|Logistische Steuerstelle 4}} --[[Benutzer:Andreas Kirst|Andreas Kirst]] ([[Benutzer Diskussion:Andreas Kirst|Diskussion]]) 17:59, 24. Apr. 2015 (CEST)|(Eintrag „Logistische Steuerstelle 4“ versteckt)}}<br /> <br /> {{subst:Thorsten Lensing}} --[[Spezial:Beiträge/85.178.17.39|85.178.17.39]] 20:19, 24. Apr. 2015 (CEST)<br /> <br /> == [//de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liste_der_Nummer-eins-Hits_in_%C3%96sterreich_(2015)&amp;diff=review&amp;redirect=no Liste der Nummer-eins-Hits in Österreich (2015)] ==<br /> {{Sichten|Liste der Nummer-eins-Hits in Österreich (2015)}} --[[Spezial:Beiträge/79.253.156.42|79.253.156.42]] 22:32, 24. Apr. 2015 (CEST)<br /> == [//de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liste_der_Nummer-eins-Hits_in_der_Schweiz_(2015)&amp;diff=review&amp;redirect=no Liste der Nummer-eins-Hits in der Schweiz (2015)] ==<br /> {{Sichten|Liste der Nummer-eins-Hits in der Schweiz (2015)}} --[[Spezial:Beiträge/79.253.156.42|79.253.156.42]] 22:32, 24. Apr. 2015 (CEST)<br /> == [//de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liste_der_Nummer-eins-Hits_in_Spanien_(2015)&amp;diff=review&amp;redirect=no Liste der Nummer-eins-Hits in Spanien (2015)] ==<br /> {{Sichten|Liste der Nummer-eins-Hits in Spanien (2015)}} --[[Spezial:Beiträge/79.253.156.42|79.253.156.42]] 22:32, 24. Apr. 2015 (CEST)<br /> <br /> == [//de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liste_der_Nummer-eins-Hits_in_Japan_(2015)&amp;diff=review&amp;redirect=no Liste der Nummer-eins-Hits in Japan (2015)] ==<br /> {{Sichten|Liste der Nummer-eins-Hits in Japan (2015)}} --[[Spezial:Beiträge/79.253.156.42|79.253.156.42]] 22:39, 24. Apr. 2015 (CEST)<br /> <br /> == [//de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liste_der_Nummer-eins-Hits_in_Schweden_(2014)&amp;diff=review&amp;redirect=no Liste der Nummer-eins-Hits in Schweden (2014)] ==<br /> {{Sichten|Liste der Nummer-eins-Hits in Schweden (2014)}} --[[Spezial:Beiträge/79.253.156.42|79.253.156.42]] 22:43, 24. Apr. 2015 (CEST)<br /> == [//de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liste_der_Nummer-eins-Hits_in_der_Schweiz_(2014)&amp;diff=review&amp;redirect=no Liste der Nummer-eins-Hits in der Schweiz (2014)] ==<br /> {{Sichten|Liste der Nummer-eins-Hits in der Schweiz (2014)}} --[[Spezial:Beiträge/79.253.156.42|79.253.156.42]] 22:43, 24. Apr. 2015 (CEST)<br /> == [//de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liste_der_Nummer-eins-Hits_in_der_Slowakei_(2014)&amp;diff=review&amp;redirect=no Liste der Nummer-eins-Hits in der Slowakei (2014)] ==<br /> {{Sichten|Liste der Nummer-eins-Hits in der Slowakei (2014)}} --[[Spezial:Beiträge/79.253.156.42|79.253.156.42]] 22:43, 24. Apr. 2015 (CEST)<br /> == [//de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liste_der_Nummer-eins-Hits_in_Spanien_(2014)&amp;diff=review&amp;redirect=no Liste der Nummer-eins-Hits in Spanien (2014)] ==<br /> {{Sichten|Liste der Nummer-eins-Hits in Spanien (2014)}} --[[Spezial:Beiträge/79.253.156.42|79.253.156.42]] 22:43, 24. Apr. 2015 (CEST)<br /> == [//de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liste_der_Nummer-eins-Hits_in_Tschechien_(2014)&amp;diff=review&amp;redirect=no Liste der Nummer-eins-Hits in Tschechien (2014)] ==<br /> {{Sichten|Liste der Nummer-eins-Hits in Tschechien (2014)}} --[[Spezial:Beiträge/79.253.156.42|79.253.156.42]] 22:43, 24. Apr. 2015 (CEST)<br /> == [//de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liste_der_Nummer-eins-Hits_in_Ungarn_(2014)&amp;diff=review&amp;redirect=no Liste der Nummer-eins-Hits in Ungarn (2014)] ==<br /> {{Sichten|Liste der Nummer-eins-Hits in Ungarn (2014)}} --[[Spezial:Beiträge/79.253.156.42|79.253.156.42]] 22:43, 24. Apr. 2015 (CEST)<br /> <br /> == [//de.wikipedia.org/w/index.php?title=Elastizit%C3%A4tsmodul&amp;diff=review&amp;redirect=no Elastizitätsmodul] ==<br /> {{Sichten|Elastizitätsmodul}} --[[Spezial:Beiträge/138.246.2.72|138.246.2.72]] 11:40, 25. Apr. 2015 (CEST)</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=H%C3%A4rte&diff=141434966 Härte 2015-04-23T22:32:36Z <p>138.246.2.72: /* Normgerechte Angabe der Brinellhärte */</p> <hr /> <div>{{Dieser Artikel|befasst sich mit der Härte von [[Feststoff]]en. Zu anderen Wortbedeutungen siehe [[Härte (Begriffsklärung)]].}}<br /> <br /> '''Härte''' ist der [[Mechanischer Widerstand|mechanische Widerstand]], den ein Werkstoff der mechanischen Eindringung eines anderen Körpers entgegensetzt. Je nach der Art der Einwirkung unterscheidet man verschiedene Arten von Härte. So ist Härte nicht nur der Widerstand gegen härtere Körper, sondern auch gegen weichere und gleich harte Körper. Die Definition von Härte unterscheidet sich gegenüber der von [[Festigkeit]], welche die Widerstandsfähigkeit eines Materials gegenüber Verformung und Trennung darstellt.<br /> <br /> Härte ist auch ein Maß für das [[Verschleiß]]verhalten von Materialien. Harte [[Brillenglas|Brillengläser]] zerkratzen weniger, gehärtete [[Zahnrad|Zahnräder]] nutzen sich weniger ab. Bei der Auswahl von [[Werkzeugschneide]]n wie Fräskopf oder [[Drehmeißel]] ist die Härte von besonderer Bedeutung, harte Schneiden bleiben länger scharf, brechen aber schneller.<br /> <br /> Härte und ihre Prüfung sind wichtige Schwerpunkte in den Bereichen [[Festkörperphysik]], [[Materialwissenschaft]] und Analyse von [[Werkstoff]]en sowie bei [[Geowissenschaften]] zur Charakterisierung von [[Gestein]]en und [[Mineral]]en. Härte gehört mit der [[Risszähigkeit]], [[Festigkeit]], [[Duktilität]], [[Steifigkeit]], [[Dichte]] und der [[Schmelztemperatur]] zu den [[Werkstoffeigenschaft]]en.<br /> <br /> [[Datei:HärtePrüfungKrupp.jpg|miniatur|Härteprüfung an einer Walze um 1900]]<br /> <br /> == Härte und Festigkeit ==<br /> Die Härte eines Werkstoffs hat nur bedingt etwas mit der [[Festigkeit]] des Werkstoffs zu tun, auch wenn die Festigkeit die Prüfverfahren zur Härtemessung, die auf der Eindringtiefe verschiedener [[Prüfkörper]] beruhen, beeinflusst. Der Einfluss der Festigkeit kann durch die Messung auf [[Dünne Schichten|dünnen Filmen]] zwar reduziert, aber nicht völlig vermieden werden.<br /> <br /> In bestimmten Fällen steht die Härte eines Werkstoffs allerdings in einem umwertbaren Zusammenhang zur Werkstoff-Festigkeit. Dann kann durch die verhältnismäßig preiswerte Härteprüfung eine meist viel aufwendigere [[Zugversuch|Zugprüfung]] ersetzt werden. Von praktischer Bedeutung ist die Möglichkeit, eine Umwertung der Brinell- oder Vickershärte auf die Zugfestigkeit von Baustählen vorzunehmen. Dadurch können beispielsweise bei Prüfungen an Stahlkonstruktionen Materialverwechslungen nachgewiesen werden.<br /> <br /> Die meisten Materialien großer Härte haben auch eine hohe [[Sprödigkeit]], sie lassen sich also kaum plastisch verformen und brechen plötzlich. Darauf beruht unter anderem die Technik des [[Glasschneider|Glasschneidens]].<br /> <br /> Für die Konstruktion von Bauteilen müssen Härte und Zähigkeit sinnvoll ausgeglichen werden: Das harte, spröde Bauteil bricht leicht, wenn einmal eine Belastungsspitze auftritt. Zähes (also weniger hartes) Material würde das schadlos oder nur mit geringen Folgen überstehen. Letzteres würde sich jedoch schnell abnutzen. Es wird daher oft angestrebt, einen großen Innenbereich (Kern) aus zähem, festem Werkstoff mit einer sehr harten Oberflächenschicht zu versehen. Das bringt zwei Vorteile: Die Beständigkeit gegen Abnutzung nimmt zu und Anrisse können sich wesentlich schlechter bilden. Die eigentlichen Lasten werden im Innenbereich aufgenommen.<br /> <br /> == Härteprüfung und Härteskalen ==<br /> In der Werkstoffkunde, speziell bei den Metallen, werden vor allem Prüfverfahren eingesetzt, welche die [[Eindringhärte]] messen. Dabei werden genormte Prüfkörper unter festgelegten Bedingungen in das Werkstück gedrückt. Im Anschluss wird die Oberfläche oder Tiefe des bleibenden Eindruckes gemessen. Prinzipiell unterscheidet man statische und dynamische Härteprüfverfahren. Die dynamischen Prüfverfahren bringen die Belastung des zu prüfenden Teiles schlagartig auf; bei den statischen Verfahren ist die Belastung gleich bleibend oder allmählich zunehmend.<br /> <br /> === {{Anker|Härteprüfung nach Martens (Universalhärte)}} Martens (Universalhärte) ===<br /> Der Name Universalhärte täuscht über die reale Verwendung im industriellen Alltag. Dort und auch im Laborbereich wird dieses Verfahren äußerst selten angewendet. <br /> <br /> Das Martens-Härteprüfverfahren wurde nach dem deutschen Physiker [[Adolf Martens]] (1850–1914) benannt und wird auch als instrumentierter Eindringversuch bezeichnet. Im Jahre 2003 wurde die Universalhärte in Martenshärte umbenannt. Das Verfahren ist in der DIN EN ISO 14577 (Metallische Werkstoffe – Instrumentierte Eindringprüfung zur Bestimmung der Härte und anderer Werkstoffparameter) genormt.<br /> <br /> Bei diesem Verfahren wird während der [[Belastung (Physik)|Belastungs]]- und Entlastungsphase kontinuierlich die Kraft und die Eindringtiefe gemessen. Die Martenshärte (HM) wird definiert als das Verhältnis der Maximalkraft zu der dazugehörigen Kontaktfläche und in der Einheit Newton pro Quadratmillimeter angegeben.<br /> <br /> Anders als bei den Vickers- oder dem Brinellverfahren wird nicht nur das plastische Verhalten des Werkstoffes bestimmt, sondern es können aus der gewonnenen Messkurve auch weitere Werkstoffparameter wie zum Beispiel der [[Eindringmodul]] (Elastischer Eindringmodul – E&lt;sub&gt;IT&lt;/sub&gt;), das [[Eindringkriechen]] (C&lt;sub&gt;IT&lt;/sub&gt;) sowie plastische und elastische [[Verformung]]sarbeiten bestimmt werden.<br /> <br /> Als Eindringkörper sind folgende Formen am gebräuchlichsten: die Vickerspyramide (siehe Vickersverfahren), eine Hartmetallkugel, ein kugeliger Diamant-Eindringkörper und der Berkovich-Eindringkörper. Der Berkovich-Eindringkörper hat eine Spitze wie ein regelmäßiges [[Tetraeder]] mit Flankenwinkel 65°. Der Umriss der Eindrücke ist typischerweise etwa dreieckig.&lt;ref&gt;[http://www.bam.de/de/kompetenzen/fachabteilungen/abteilung_6/fb67/fb67_weitere_pruefverfahren.htm#Haerte Bundesanstalt für Materialprüfung: Mikrohärtemessung].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Umrechnung der Eindringtiefe zur Kontaktoberfläche muss für jede Eindringkörperform bestimmt werden. Die Kontaktfläche wird für Vickers- und Berkovich-Körper durch das Produkt aus dem Quadrat der Eindringtiefe und der Konstanten 26,43 errechnet.<br /> <br /> === {{Anker|Härteprüfung nach Rockwell (HR)}} Rockwell (HR) ===<br /> {{Siehe auch|Rockwell (Einheit)}}<br /> [[File:Dureté rockwell.svg|450px|right|thumb|Prinzip der Rockwell-Härte (B-Skala, Stahlkugel)]]<br /> <br /> Es existieren mehrere von dem amerikanischen Ingenieur und Firmengründer [[Stanley Rockwell]] im Jahre [[1920]] entwickelte Härteprüfverfahren, die für bestimmte Einsatzbereiche spezialisiert sind. Die unterschiedlichen Verfahren werden mit der Einheit [[Rockwell (Einheit)|HR]] und einer anschließenden Kennung gekennzeichnet; Beispiele für eine Rockwellbezeichnung sind HRA, HRB, HRC&lt;ref&gt;sinowon.com.cn: [http://www.sinowon.com.cn/technical/Differences_of_HRA_HRB_HRC/ Differences of HRA, HRB, HRC]&lt;/ref&gt; oder HR15N, bei Härteprüfung an Blechen bis zu einer Dicke von 0,20&amp;nbsp;mm HR15T und darüber hinaus HR30Tm.<br /> <br /> Die Rockwellhärte eines [[Werkstoff|Werkstoffs]] ergibt sich aus der Eindringtiefe eines Prüfkörpers bei Anliegen einer bestimmten Vor- und Prüfkraft. [[Prüfkörper]], -kräfte, -dauer und Einheitenberechnungsformeln sind in der Norm DIN EN ISO 6508-1 (früher DIN EN 10109) festgelegt. Mit einer vorgegebenen Prüfkraft wird der Prüfkörper in die Oberfläche des zu prüfenden Werkstücks vorbelastet. Die Tiefe des Eindringens des Prüfkörpers bei Vorlast dient dabei als Bezugsebene. Danach wird der Eindringkörper über einen Zeitraum von mindestens zwei Sekunden und maximal sechs Sekunden mit der Hauptlast belastet. Anschließend wird diese wieder entfernt, so dass nur noch die Vorlast wirksam ist. Die Differenz der Eindringtiefen vor und nach Auflegen der Hauptlast ist das Maß für die Rockwellhärte des Werkstoffs. Die [[Rockwell (Einheit)|Rockwelleinheiten]] errechnen sich nach einer (je nach angewandter Normskale unterschiedlichen) Formel aus der Eindringtiefe. Die Eindringtiefe des Prüfkörpers wird mit einer [[Messuhr]] festgestellt, die mit der Prüfspitze verbunden ist.<br /> <br /> Beim Verfahren nach Skala C (Einheit HRC) wird ein [[Kegel (Geometrie)|kegelförmiger]] Prüfkörper aus [[Diamant]] mit einem Spitzenwinkel von 120° und einer abgerundeten Spitze mit einem Radius von 0,2&amp;nbsp;mm verwendet. Dieses Prüfverfahren kommt vor allem bei sehr harten Werkstoffen zum Einsatz. Als weitere Rockwelleindringkörper werden nach Skala B Stahlkugeln mit einem Durchmesser von 1,5875 Millimetern (HRB, HRF, HRG) oder 3,175 Millimetern (HRE, HRH und HRK) verwendet.<br /> <br /> Versuchsablauf:<br /> # Vorkraft aufgeben – bei HRA, HRB, HRC usw.: 10&amp;nbsp;kp (~ 98&amp;nbsp;N); bei HRN und HRT: 3&amp;nbsp;kp (~ 29,4&amp;nbsp;N)<br /> # Messuhr nullen<br /> # Hauptkraft zusätzlich aufgeben, z.&amp;nbsp;B. HRB = 90&amp;nbsp;kp (~ 882,6&amp;nbsp;N), HRC = 140&amp;nbsp;kp (~ 1372,9&amp;nbsp;N)<br /> # Einwirkdauer hängt vom Kriechverhalten des Stoffes ab:&lt;br /&gt;2–3 s: für Metalle ohne zeitabhängiges plastisches Verhalten&lt;br /&gt;3–6 s: für Metalle mit zeitabhängigem plastischen Verhalten<br /> # Hauptkraft aufheben<br /> # Härtewert an der Messuhr ablesen<br /> # Vorkraft aufheben<br /> <br /> Die Rockwellprüfung ist sehr schnell, stellt aber hohe Ansprüche an die Einspannung des Prüflings im Prüfgerät. Sie ist ungeeignet für Prüflinge, die im Prüfgerät elastisch nachgeben, zum Beispiel [[Rohr (Technik)|Rohre]].<br /> <br /> Beispiele für Rockwell-Härten:<br /> * eine [[Welle (Mechanik)|Welle]] in einem [[Getriebe]] kann beispielsweise eine Härte von 48 HRC haben,<br /> * eine [[Edelstahl]]-[[Klinge|Messerklinge]] „[[Nirosta]]“ die Härte 53 HRC,<br /> * eine Messerklinge aus japanischem [[Messerstahl#Japanischer Messerstahl|Shiro-Gami-Stahl]] (Weißpapier-Stahl) die Härte bis zu 61 HRC,<br /> * eine aus [[Messerstahl#Japanischer Messerstahl|Ao-Gami-Stahl]] (Blaupapier-Stahl) sogar eine Härte bis zu 65 HRC.<br /> <br /> Oberhalb von 65 HRC enden in aller Regel die Möglichkeiten zur spanenden Bearbeitung mit geometrisch bestimmter Schneide&lt;ref&gt;[http://lpmfs.lpm.uni-sb.de/beruf/contents/Metalltechnik/Schneiden/Moderne_Schneidstoffe.pdf Moderne Schneidstoffe – Einsatzbereich für verschieden harte Werkstoffe], (PDF 328,6&amp;nbsp;kB; S. 4)&lt;/ref&gt; von Oberflächen (Drehen, Bohren, Fräsen); härtere Oberflächen müssen geschliffen werden (Spanen mit geometrisch unbestimmter Schneide).<br /> Seit einigen Jahren ist es aber möglich mit oberflächenbeschichteten Hartmetallwerkzeugen gehärtete Stähle bis zu einer Härte von 68 HRC spanend zu bearbeiten. Dafür werden Hochgeschwindigkeitspräzisionsfräs- und Drehmaschinen verwendet, die bis auf 0.005mm Genauigkeit die gewünschten Formen erstellen können. Dazu wird eine veränderte Zustelltechnik verwendet: hohe Drehzahl, hoher Vorschub, aber sehr geringe Schnitttiefe.<br /> <br /> Messbereich:<br /> Für das Verfahren zulässige Härtewerte HRC müssen zwischen 20 und 70 liegen.<br /> <br /> === {{Anker|Härteprüfung nach Brinell}} Brinell ===<br /> [[Datei:BrinellHardness.svg|miniatur|Brinell-Härteprüfung]]<br /> [[Datei:Kugelschlaghärteprüfgerät.jpg|miniatur|Prüfgerät ([[Poldihammer]]) mit Vergleichsstab zur Messung der Kugelschlaghärte]]<br /> <br /> Die vom schwedischen Ingenieur [[Johan August Brinell]] im Jahre 1900 entwickelte und auf der [[Weltausstellung Paris 1900|Weltausstellung]] in Paris präsentierte Methode der Härteprüfung kommt bei weichen bis mittelharten Metallen ([[Europäische Norm|EN]] [[International Organization for Standardization|ISO]] 6506-1 bis EN ISO 6506-4) wie zum Beispiel unlegiertem Baustahl, Aluminiumlegierungen, bei Holz (ISO 3350) und bei Werkstoffen mit ungleichmäßigem Gefüge, wie etwa Gusseisen, zur Anwendung. Dabei wird eine [[Hartmetall]]kugel mit einer festgelegten Prüfkraft ''F'' in die Oberfläche des zu prüfenden Werkstückes gedrückt.<br /> <br /> Früher wurden als Eindringkörper neben den Kugeln aus Hartmetall auch Stahlkugeln verwendet. Nach dem letzten Stand der Normung ist eine Stahlkugel ab dem Jahr 2006 allerdings nicht mehr zulässig. Die Norm schreibt jetzt für alle Stoffe Kugeln aus [[Sintermetall|Sinterhartmetall]] vor. Die verwendeten Kugeln haben Durchmesser von 10&amp;nbsp;mm, 5&amp;nbsp;mm, 2,5&amp;nbsp;mm, 2&amp;nbsp;mm und 1&amp;nbsp;mm.<br /> <br /> Nach einer Belastungszeit von 10 bis 15 Sekunden für [[Stahl|Stähle]] und [[Gusseisen]] und 10 bis 180 Sekunden für [[Nichteisenmetall]]e und deren Legierungen wird der Durchmesser des bleibenden Eindrucks im Werkstück gemessen und daraus die Oberfläche des Eindrucks bestimmt. Der zu bestimmende Durchmesser d ist der Mittelwert zweier rechtwinklig zueinander liegenden Durchmesser ''d''&lt;sub&gt;1&lt;/sub&gt; und ''d''&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; des bleibenden Eindruckes. Bei [[anisotrop]]er Verformung wird der zur Berechnung der Härte nötige Durchmesser aus dem größten ''d''&lt;sub&gt;1&lt;/sub&gt; und kleinsten Durchmesser ''d''&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; gemittelt.<br /> :&lt;math&gt;d = \frac {d_1 + d_2}{2}&lt;/math&gt;<br /> Die ''Brinellhärte'' ist definiert als das Verhältnis von Prüfkraft zur Eindruckoberfläche. Die Prüfkraft in [[Newton (Einheit)|Newton]] multipliziert man mit dem Wert 0,102 (also dem Kehrwert von 9,81), um die Krafteinheit [[Newton (Einheit)|Newton]] in die ältere Einheit [[Kilopond]] umzurechnen. Damit wird sichergestellt, dass Härtemessungen unter Verwendung moderner Einheiten dasselbe Resultat ergeben wie historische Werte, die auf heute veralteten Einheiten beruhen.<br /> <br /> :&lt;math&gt;HBW = \frac {0{,}102 \cdot 2 \cdot F}{\pi \cdot D \cdot \left(D - \sqrt{D^2-d^2} \right)}&lt;/math&gt; <br /> <br /> In obiger Formel ist die Kraft &lt;math&gt;F&lt;/math&gt; in [[Newton (Einheit)|N]], der Kugeldurchmesser &lt;math&gt;D&lt;/math&gt; und der mittlere Eindruckdurchmesser &lt;math&gt;d&lt;/math&gt; in mm einzusetzen. Der Wert im Nenner ergibt sich aus der Formel für die Oberfläche der runden Seite eines Kugelsegments, einer sogenannten [[Kugelkalotte]].<br /> <br /> ==== Normgerechte Angabe der Brinellhärte ====<br /> Nach EN ISO 6506-1 muss neben dem Härtewert auch das verwendete Verfahren, der Kugeldurchmesser und die Prüfkraft immer mit angegeben werden.<br /> <br /> :Bsp.: 345 HBW 10/3000<br /> <br /> wobei:<br /> * 345 = Härtewert<br /> * HBW = Prüfverfahren&lt;ref&gt;Angaben wie HB oder HBS sind laut aktueller Norm nicht mehr zulässig (siehe DIN EN ISO 6506-1:2005 Stand: 03/2006 Kap 4.1 „Formelzeichen und Abkürzungen“)&lt;/ref&gt; (W steht für das Material der Prüfkugel: Wolframkarbidhartmetall)<br /> * 10 = Kugeldurchmesser ''D ''in mm<br /> * 3000 = Prüfkraft in kp<br /> Bei einer Belastung, die länger als 15&amp;nbsp;s dauert, muss die Belastungszeit ebenfalls angegeben werden. Bsp.: 210 HBW 5/10/60<br /> <br /> Eine Abwandlung der Brinellprüfung ist die Prüfung mit dem [[Poldihammer]], bei welcher der Eindruck der Kugel durch einen undefinierten Hammerschlag von Hand erzeugt wird. Wegen der schlagartigen Belastung handelt es sich um ein dynamisches Härteprüfverfahren. Dabei dringt die Kugel rückseitig in einen Metallstab mit definierter Härte ein. Aus dem Verhältnis der beiden Eindruckdurchmesser kann dann die Härte des Prüflings berechnet werden. Die Methode hat den Vorteil, dass mit ihr beliebig gelagerte Prüflinge und verbaute Bauteile vor Ort geprüft werden können. Die auf diese Weise ermittelten Härtewerte stimmen zwar nicht exakt mit den statisch ermittelten Härtewerten überein, für die in der Industrie gestellten Ansprüche sind sie jedoch in den meisten Fällen ausreichend. Die Bezeichnung „Poldi“ stammt vom gleichnamigen Stahlwerk im tschechischen [[Kladno]], wo diese Prüfmethode entwickelt wurde.<br /> <br /> Bei un- und niedriglegierten Stählen kann aus der Brinellhärte mit gewisser Toleranz die [[Zugfestigkeit]] (&lt;math&gt;R_m&lt;/math&gt;) des Werkstoffes abgeleitet werden:<br /> :&lt;math&gt;R_m\approx3,5\cdot\mathrm{HBW}&lt;/math&gt; .<br /> <br /> === {{Anker|Härteprüfung nach Vickers (HV)}} Vickers (HV) ===<br /> [[Datei:Vickers-path-2.svg|miniatur|Vickers-Härteprüfung]]<br /> [[Datei:Case hardened steel-vickers hardness test.png|miniatur|Ein nicht normgerechter Abdruck (schief) eines Vickers-Prüfgerätes in geätztem [[Einsatzstahl]]]]<br /> <br /> Der ''Brinellprüfung'' sehr ähnlich ist die im Jahr 1925 von Smith und Sandland entwickelte und nach der britischen Flugzeugbaufirma [[Vickers]] benannte Härteprüfung, die zur Prüfung homogener Werkstoffe dient und auch zur Härteprüfung dünnwandiger oder oberflächengehärteter Werkstücke und Randzonen eingesetzt wird. Sie ist in der Norm nach DIN EN ISO 6507-1:2005 bis -4:2005&lt;ref&gt;DIN Deutsches Institut für Normung e.V.: [http://www.techportal.de/docs/links/haerte2003.pdf Metallische Werkstoffe - Härteprüfung nach Vickers - Teil 1: Prüfverfahren] (PDF; 56&amp;nbsp;kB)&lt;/ref&gt; geregelt. Im Gegensatz zur Rockwellprüfung wird eine gleichseitige [[Diamant]]pyramide mit einem Öffnungswinkel von 136° unter einer festgelegten Prüfkraft in das Werkstück eingedrückt. Aus der mittels eines Messmikroskops festgestellten Länge der Diagonalen des bleibenden Eindrucks wird die Eindruckoberfläche errechnet. Das Verhältnis von Prüfkraft in der Einheit Newton zur Eindruckoberfläche (''d'' in Millimetern) ergibt mit dem Faktor 0,1891 multipliziert die Vickershärte (HV, engl. VHN = ''Vickers Hardness Number''). Als diese Härteprüfung entwickelt wurde, war es noch allgemein üblich, die Prüfkraft in der Einheit Kilopond anzugeben, und der Faktor betrug 1,8544 (= 2*sin 136°/2).<br /> <br /> : &lt;math&gt;HV = \frac {0{,}102 \cdot 2 \cdot F \cdot \sin \frac {136^\circ}{2}}{d^2} \approx 0{,}1891 \, \frac {F}{d^2}&lt;/math&gt;<br /> <br /> dabei ist<br /> <br /> : &lt;math&gt;d = \frac {d_1 + d_2}{2}&lt;/math&gt;<br /> <br /> Die Zahl 0,102 ist die Umrechnung von Newton in Kilopond.<br /> <br /> Die Härteprüfung nach Vickers ist in drei Bereiche zu unterteilen:<br /> <br /> # Vickers-Härteprüfung: ''F'' ≥ 49,03 N<br /> # Vickers-Kleinkrafthärteprüfung: 1,961 N = ''F'' &lt; 49,03 N<br /> # Vickers-Mikrohärteprüfung: 0,098 N = ''F'' &lt; 1,961 N<br /> <br /> ==== Normgerechte Angabe der Vickershärte ====<br /> Neben dem Härtewert muss auch das verwendete Prüfverfahren und die Prüfkraft immer mit angegeben werden.<br /> <br /> :Bsp.: 610 HV 10<br /> <br /> wobei:<br /> * 610 = Härtewert<br /> * HV = Verfahren<br /> * 10 = Prüfkraft ''F'' in [[Kilopond]]<br /> <br /> Bei einer Belastung, die nicht zwischen 10 und 15 s andauert, muss die Belastungszeit ebenfalls angegeben werden. Bsp.: 610 HV 10/30<br /> <br /> Die Vickersprüfung wird normalerweise an einem festen Prüfgerät durchgeführt, welches nicht wackelt oder gestört werden kann. Für Prüfungen an sehr großen und/oder festen Bauteilen gibt es auch tragbare Härteprüfgeräte, die magnetisch oder mechanisch auf oder an dem Prüfstück befestigt werden.<br /> <br /> Die Härteprüfung nach Vickers ist vielseitig einsetzbar und gehört zu den quasi zerstörungsfreien Prüfungen, da nur eine kleine Beschädigung des Bauteils erfolgt, die oftmals akzeptiert werden kann. Bei Bauteilen, die keine Beschädigung nach der Prüfung aufweisen dürfen, gilt es als zerstörendes Prüfverfahren, da das Bauteil durch die Vickers-Härteprüfung beschädigt wird.<br /> <br /> Anwendung findet die Vickershärte beispielsweise in der Angabe „45H“ bei [[Gewindestift]]en mit [[Innensechskant]] oder „14H“ und „22H“ bei Gewindestiften mit Schlitz sowie in der [[Zahntechnik]] bei [[Dentallegierung]]en. Die Festigkeitsklassen 14H, 22H, 33H und 45H erhält man durch Division der Härtewerte durch 10, sie entsprechen also Vickershärten HV (min.) von 140, 220, 330 und 450.<br /> <br /> ==== Dentallegierungen ====<br /> Die Härte zahntechnischer Metalle wird nach Vickers bei Edelmetalllegierungen mit der Prüfkraft HV5 (5&amp;nbsp;kgf entspricht 49,03&amp;nbsp;N) und bei [[Nicht-Edelmetall|NEM]]-Legierungen mit HV10 gemessen.<br /> <br /> Für Dentallegierungen werden drei Härtewerte unterschieden:<br /> * w = weich; Härte der Legierung im Anlieferungszustand bzw. nach dem Weichglühen<br /> * a = ausgehärtet; Härte der Legierung nach einer gezielten Wärmebehandlung = „vergüten“<br /> * g/b = Selbstvergütung: Härte der Legierung, die durch langsames Abkühlen nach dem Guss erreicht werden kann<br /> <br /> Bei der Prüfdurchführung ist darauf zu achten, dass die Haltezeit der Prüfkraft 10–15 s beträgt. Die Probe muss fest eingespannt und die Prüffläche absolut senkrecht zur Prüfrichtung sein. Verschmutzungen etc. sind zu entfernen. Die Prüfung war erfolgreich, wenn die Kanten des Eindrucks gleichmäßig und die Pyramidenspitze mittig eingedrückt sind. In der Praxis ist es zu empfehlen, mehrere Eindrücke durchzuführen, den max. und min. Wert dieser Messungen außer Acht zu lassen und den Mittelwert aus den verbliebenen zu ermitteln.<br /> <br /> === {{Anker|Härteprüfung nach Knoop}} Knoop ===<br /> Eine Abwandlung der Vickers-Härteprüfung ist die Härteprüfung nach Knoop (DIN EN ISO 4545-1 bis -4: Metallische Werkstoffe – Härteprüfung nach Knoop), die von dem amerikanischen Physiker und Ingenieur [[Frederick Knoop]] 1939 entwickelt wurde.&lt;ref&gt;[http://www.gly.uga.edu/railsback/Fundamentals/HardnessTrends29IL.pdf Railsback’s: ''Some Fundamentals of Mineralogy and Geochemistry''] (englisch, PDF 20&amp;nbsp;kB)&lt;/ref&gt; Die in der Vickers-Prüfung gleichseitige Diamantspitze hat in der Knoop-Prüfung eine rhombische Form. Die Spitzenwinkel betragen 172,5° für die lange und 130° für die kurze Seite. Es wird nur die lange Diagonale des Eindrucks ausgemessen. Die Knoop-Prüfung findet häufig Anwendung bei spröden Materialien wie zum Beispiel [[Keramik]] oder [[Sintern|Sinterwerkstoffen]]; bei der Härtemessung an Schichtsystemen stellt sie die genaueste Messmethode dar.<br /> <br /> :&lt;math&gt;HK = 1{,}451 \, \frac{F}{l_D^2}&lt;/math&gt;<br /> <br /> === {{Anker|Härteprüfung nach Shore}} Shore ===<br /> [[Datei:Shore-Handmesser.jpg|miniatur|Handmessgerät zur Härteprüfung von Elastomeren: Rechts unten die Nadel zur Penetration]]<br /> [[Datei:Shore-haerte.jpg|miniatur|6&amp;nbsp;mm starke Gummiplatte im Messgerät, darüber die penetrierende Nadel des Shore-Härteprüfers]]<br /> <br /> ==== Für Elastomere ====<br /> Die Shore-Härte, entwickelt 1915 von dem US-Amerikaner [[Albert Shore]]&lt;ref&gt;[http://www.reifen-und-felgen.at/shop_content.php?language=de&amp;coID=17&amp;info=Reifenlexikon#S Reifenlexikon – Shore-Härte] (englisch)&lt;/ref&gt;, ist ein Werkstoffkennwert für [[Elastomer]]e und Kunststoffe und ist in den Normen DIN EN ISO 868 und DIN ISO 7619-1 festgelegt. Das Kernstück des Shore-Härte-Prüfers besteht aus einem federbelasteten Stift aus gehärtetem Stahl. Dessen Eindringtiefe in das zu prüfende Material ist ein Maß für die Shore-Härte, die auf einer Skala von 0 Shore (2,5 Millimeter Eindringtiefe) bis 100 Shore (0 Millimeter Eindringtiefe) gemessen wird. Eine hohe Zahl bedeutet eine große Härte. Bei einem Shore-Härteprüfgerät ist eine Zusatzeinrichtung einsetzbar, die die zu messende Probe mit einer Kraft von 12,5 [[Newton (Einheit)|Newton]] bei Shore-A, bzw. 50 Newton bei Shore-D auf den Messtisch andrückt. Bei der Bestimmung der Shore-Härte spielt die Temperatur eine höhere Rolle als bei der Härtebestimmung metallischer Werkstoffe. Deshalb wird hier die Solltemperatur von 23&amp;nbsp;°C auf das Temperaturintervall von ±&amp;nbsp;2&amp;nbsp;[[Kelvin|K]] beschränkt. Die Materialdicke sollte mindestens 6 Millimeter betragen. Die Härte des Gummis wird durch die Vernetzung (schwach vernetzt = Weichgummi, stark vernetzt = Hartgummi) bestimmt. Aber auch der Gehalt an Füllstoffen ist für die Härte eines Gummiartikels ausschlaggebend.<br /> <br /> * Shore-A wird angegeben bei Weich-Elastomeren, nach Messung mit einer Nadel mit abgestumpfter Spitze. Die Stirnfläche des Kegelstumpfs hat einen Durchmesser von 0,79 Millimetern, der Öffnungswinkel beträgt 35°. Auflagegewicht: 1&amp;nbsp;kg, Haltezeit: 15&amp;nbsp;s. Handmessgeräte müssen meist sofort beim Aufdrücken auf die Probe abgelesen werden, der angezeigte Wert nimmt bei längerer Haltezeit ab.<br /> * Shore-D wird angegeben bei Zäh-Elastomeren nach Messung mit einer Nadel, die mit einem 30°-Winkel zuläuft und eine kugelförmige Spitze mit einem Durchmesser von 0,2 Millimetern hat. Auflagegewicht: 5&amp;nbsp;kg, Haltezeit: 15&amp;nbsp;s<br /> Zu finden sind auch Messungen nach Shore-B und Shore-C, sie kommen jedoch nur selten zur Anwendung. Diese Prüfverfahren kombinieren jeweils den Kegelstumpf des Prüfverfahrens Shore-A und Shore-D mit der jeweils anderen Prüfkraft. <br /> <br /> Eine messtechnisch ähnliche Methode ist die Ermittlung der [[IRHD]] = „International Rubber Hardness Degree“, im Deutschen auch [[Mikrohärte]] genannt.<br /> <br /> ==== Für Metalle ====<br /> Dieses Verfahren basiert auf dem Prinzip, dass eine auf das Werkstück fallende Kugel (oder ein Schaft mit Kugelspitze) mehr oder weniger abprallt, abhängig von der Härte des Werkstückes und der Fallhöhe. Es wird wenig angewandt, da, obwohl es ein sehr simples Verfahren ist, die Präzision sowohl von der Masse des Werkstücks (bei kleinen Werkstücken kann es leicht zum Verrutschen kommen) als auch von der perfekten Senkrechte der Fallachse abhängt. Die Härtemessung wird in Shore-Punkten ausgedrückt und ist nur für große geschliffene Zylinder genormt.<br /> <br /> === {{Anker|Härteprüfung nach Barcol}} Barcol ===<br /> Die Barcol-Härte ist eine Härteskala für [[Glasfaserverstärkter Kunststoff|glasfaserverstärkte Kunststoffe]] (GFK). Nach der Norm DIN EN 59 wird sie wie auch die Shore-Härte unter Zuhilfenahme eines Handmessgerätes und eines [[Kegelstumpf]]es mit einer flachen Spitze bestimmt.<br /> <br /> === Buchholz ===<br /> Die Buchholz-Härte wird für [[Lack]]e verwendet, und kann nur bei glatten, mindestens (10 µm + Eindrucktiefe) dicken, nicht elastischen Lacken verwendet werden. Zur Bestimmung der Buchholz-Härte nach DIN 53 153, ISO 2815 wird der Buchholz-Härteprüfer, der aus einem runden, spitzen Rad (= Doppelkegelstumpf) und einem Beschwerungsgewicht besteht, für 30 Sekunden auf die waagrechte Oberfläche gestellt und anschließend die Eindrucklänge mit einem 20-fach vergrößerndem Mikroskop vermessen. Die Buchholz-Härte ergibt sich dann mit folgender Formel:&lt;ref&gt;[http://www.igz.ch/puebersicht.asp?action=download&amp;fileid=9390 Härteprüfung - Einführung] (PDF 635,6 kB; S. 2).&lt;/ref&gt;<br /> : &lt;math&gt; \text{Eindruckwiderstand} (\text{Buchholz}) = \frac{100\,\mathrm{mm}}{\text{Eindrucklänge}} &lt;/math&gt;<br /> Zur besseren Erkennbarkeit der Länge wird die Eindruckstelle mit einer Lampe im Winkel von 30° zur Ebene senkrecht zur Eindruckstelle beleuchtet, wodurch sich die Eindruckstelle sehr hell vom restlichen Lack abhebt.<br /> <br /> === Leeb ===<br /> {{Hauptartikel|Leeb-Rückprallmethode}}<br /> <br /> Die Härteprüfung nach Leeb wurde erstmals 1978 angewandt&lt;ref&gt;[http://images.mercateo.com/pdf/PCE-Group/haertepruefer-pce-1000.pdf Härteprüfer für metallische Werkstoffe] (PDF 99&amp;nbsp;kB; S. 1)&lt;/ref&gt; und misst die eingebrachte Energie über den Rückprall.<br /> <br /> === {{Anker|Härteprüfung nach Mohs}} Mohs ===<br /> [[Datei:Wien_Friedrich_Mohs.jpg|miniatur|hochkant|Gedenktafel für [[Friedrich Mohs]] in [[Wien]]]]<br /> Dieser Härtewert lässt sich nur durch den Vergleich von mehreren Werkstoffen oder Werkstoffzuständen ermitteln.<br /> <br /> Harte Stoffe ritzen weiche. Diese Einsicht ist Grundlage der Härteprüfung nach [[Friedrich Mohs]] (1773–1839), die vornehmlich in der [[Mineralogie]] zum Einsatz kommt. Mohs, ein Geologe, ritzte verschiedene Minerale gegeneinander und ordnete sie so nach ihrer Härte. Durch das exemplarische Zuordnen von Zahlenwerten für weit verbreitete und somit leicht zugängliche Minerale entstand eine [[Ordinalskala]], die Mohs-Skala, die in der Mineralogie und Geologie bis heute in weitem Gebrauch ist. Die Härteunterschiede zwischen den einzelnen Referenzmineralen sind nicht linear. Angaben zur Härte von Mineralen beziehen sich immer auf die Mohs-Skala, falls nichts anderes angegeben ist. Zum Vergleich aufgeführt ist die auch als absolute Härte bezeichnete Schleifhärte nach [[August Rosiwal|Rosiwal]], die den Schleifaufwand des jeweiligen Stoffes charakterisiert und einen besseren Eindruck von den tatsächlichen Härteverhältnissen gibt. Beide Härteskalen sind einheitslos. Außerdem ist in der Tabelle die Härte nach dem Vickersverfahren angegeben. Sie gibt den besten Bezug auf die heute gängigen Härtemessverfahren wieder.<br /> <br /> In Bezug auf die Verwendbarkeit und Pflegebedürftigkeit von Mineralen als [[Schmuckstein]] wird oft auch eine etwas gröbere Einteilung angegeben. So gelten Minerale der Mohshärte 1 bis 2 als weich, von 3 bis 5 als mittelhart, und alle Minerale über der Mohshärte 6 werden als hart bezeichnet.&lt;ref&gt;[http://www.gold-uhren-schmuck.de/edelstein-haerte.html Diamanten-Kontor - Die Härte der Edelsteine]&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;Schumann&quot;&gt;{{Literatur| Autor= Walter Schumann| Titel= Edelsteine und Schmucksteine. Alle Arten und Varietäten der Welt. 1600 Einzelstücke| Auflage= 13. überarbeitete und erweiterte | Verlag= BLV Verlags-GmbH. | Ort= München u. a. | Jahr= 2002 | Seiten=20 | ISBN= 3-405-16332-3}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot; style=&quot;text-align:center&quot;<br /> |- style=&quot;background-color:#f0f0f0;&quot;<br /> ! Mineral<br /> ! Härte (Mohs)<br /> ! absolute Härte<br /> ! Vickershärte in HV<br /> ! Bemerkungen&lt;ref&gt;{{Literatur| Autor= Rudolf Graubner | Titel= Lexikon der Geologie, Minerale und Gesteine | Auflage= | Verlag= Emil Vollmer Verlag GmbH | Ort= München | Jahr= 1980 | Seiten=158 | ISBN= 3-87876-327-1}}&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;Schumann&quot; /&gt;<br /> ! Bild<br /> |-<br /> |[[Talk (Mineral)|Talk]]<br /> |1<br /> |0,03<br /> |2,4<br /> |style=&quot;text-align:left&quot;|mit [[Fingernagel]] schabbar<br /> |[[Datei:Talc block.jpg|100px]]<br /> |-<br /> |[[Gips]] oder [[Halit]]<br /> |2<br /> |1,25<br /> |36<br /> |style=&quot;text-align:left&quot;|mit Fingernagel ritzbar<br /> |[[Datei:Gypse Arignac.jpg|100px]]<br /> |-<br /> |[[Calcit]] (Kalkspat)<br /> |3<br /> |4,5<br /> |109<br /> |style=&quot;text-align:left&quot;|mit Kupfermünze ritzbar<br /> |[[Datei:Calcite-sample2.jpg|100px]]<br /> |-<br /> |[[Fluorit]] (Flussspat)<br /> |4<br /> |5,0<br /> |189<br /> |style=&quot;text-align:left&quot;|mit dem [[Taschenmesser]] leicht ritzbar<br /> |[[Datei:Fluorite with Iron Pyrite.jpg|100px]]<br /> |-<br /> |[[Apatit]] oder [[Mangan]]<br /> |5<br /> |6,5<br /> |536<br /> |style=&quot;text-align:left&quot;|mit Taschenmesser noch ritzbar; das härteste menschliche Gewebe [[Zahnschmelz]] hat diesen Härtegrad&lt;ref&gt;Ulrich Lehmann: ''Paläontologisches Wörterbuch''. 4. Auflage. [[Enke Verlag]], Stuttgart, 1996. Seite 213&lt;/ref&gt;<br /> |[[Datei:Apatite crystals.jpg|100px]]<br /> |-<br /> |[[Orthoklas]] (Feldspat)<br /> |6<br /> |37<br /> |795<br /> |style=&quot;text-align:left&quot;|mit Stahlfeile ritzbar<br /> |[[Datei:OrthoclaseBresil.jpg|100px]]<br /> |-<br /> |[[Quarz]]<br /> |7<br /> |120<br /> |1120<br /> |style=&quot;text-align:left&quot;|ritzt [[Fensterglas]]<br /> |[[Datei:Quartz Brésil.jpg|100px]]<br /> |-<br /> |[[Topas]]<br /> |8<br /> |175<br /> |1427<br /> |style=&quot;text-align:left&quot;|&amp;nbsp;<br /> |[[Datei:Topaz cut.jpg|100px]]<br /> |-<br /> |[[Korund]]<br /> |9<br /> |1000<br /> |2060<br /> |style=&quot;text-align:left&quot;|[[Varietät (Mineralogie)|Varietäten]] von Korund sind beispielsweise [[Rubin]] und [[Saphir]].<br /> |[[Datei:Cut Ruby.jpg|100px]]<br /> |-<br /> |[[Diamant]]<br /> |10<br /> |140.000<br /> |10.060<br /> |style=&quot;text-align:left&quot;|Neben [[Siliciumcarbid]] härtestes natürlich vorkommendes Mineral; nur von sich selbst und (unter Hitzeeinwirkung) von [[Bornitrid]] ritzbar.&lt;br /&gt;Inzwischen sind einige wenige, künstlich hergestellte, härtere Materialien bekannt, unter anderem: [[Aggregierte Diamant-Nanostäbchen|ADNR]].<br /> |[[Datei:Rough diamond.jpg|100px]]<br /> |}<br /> <br /> === Weitere spezielle Härteprüfverfahren ===<br /> <br /> Daneben sind einige spezielle Härteprüfverfahren üblich:<br /> * die Universalhärteprüfung wurde 2003 in Martenshärteprüfung umbenannt und in der Norm DIN EN ISO 14577 (Metallische Werkstoffe – Instrumentierte Eindringprüfung zur Bestimmung der Härte und anderer Werkstoffparameter) festgelegt<br /> * Beim Kugeleindruckversuch nach EN ISO 2039-1 für [[Kunststoff]]e wird mit Kugeln von 5,0&amp;nbsp;mm Durchmesser, einer Vorlast von 9,8&amp;nbsp;N und Prüflasten von 49,0, 132, 358 oder 961&amp;nbsp;N gearbeitet. Die gemessene Eindringtiefe muss dabei im Bereich zwischen 0,15&amp;nbsp;mm und 0,35&amp;nbsp;mm liegen. Daraus wird eine reduzierte Prüfkraft und schließlich die ''Kugeleindruckhärte HB'' in N/mm² berechnet bzw. aus einer Tabelle abgelesen.<br /> * Für Kohle der [[Hardgrove-Index]].<br /> * Zur Untersuchung nanomechanischer Eigenschaften von Materialien: [[Nanoindentierung]]<br /> <br /> == Maßeinheiten ==<br /> Die Mohssche Härte und die absolute Härte sind einheitenlose Größen.<br /> <br /> Die aus physikalischer Sicht richtige Einheit der Härteprüfung nach Vickers und Brinell wäre 1&amp;nbsp;N/m² bzw. 1&amp;nbsp;N/mm². Es muss jedoch beachtet werden, dass diese Prüfverfahren zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelt wurden und seitdem in immer ausführlicheren Normen standardisiert und internationalisiert wurden. Das hat eine für den Physiker etwas abstrakte Schreibweise der Härtewerte und Einheiten zur Folge. Als Einheit der Härte wird die Abkürzung des Prüfverfahrens sowie die Prüfbedingungen angegeben. Sowohl bei der Vickers- als auch bei der Knoop-Härte ist eine Umrechnung in physikalische Größen möglich, indem man mit einem Faktor multipliziert, wobei man die ''wahre Härte H (true)'' in kp/mm² erhält. Bei der Vickers-Härte beträgt dieser Faktor 1,618, bei der Knoop-Härte 1,500.<br /> <br /> Nachfolgend werden einige Beispiele für übliche Härteangaben aufgeführt:<br /> <br /> * Härteprüfung nach Vickers:<br /> <br /> :610 HV 10<br /> <br /> :wobei:<br /> <br /> :610 = Härtewert<br /> <br /> :HV = Verfahren<br /> <br /> :10 = Prüfkraft in Kilopond<br /> <br /> * Härteprüfung nach Brinell:<br /> <br /> :345 HBW 10/3000<br /> <br /> :wobei:<br /> <br /> :345 = Härtewert<br /> <br /> :HBW = Prüfverfahren (Angaben wie HB, HBS sind veraltet.)<br /> <br /> :10 = Kugeldurchmesser D in mm<br /> <br /> :3000 = Prüfkraft in Kilopond<br /> <br /> :Bei einer Belastung, die länger als 15&amp;nbsp;s dauert, muss die Belastungszeit ebenfalls angegeben werden. Bsp.: 210 HBW 5/750/60<br /> <br /> * Härteprüfung nach Rockwell:<br /> <br /> :58 HRC<br /> <br /> :wobei:<br /> <br /> :58 = Härtewert<br /> <br /> :HRC = Prüfverfahren<br /> <br /> * Von Newton und Kilopond:<br /> <br /> :Früher wurde die Kraft in Kilopond gemessen. Ein Kilopond entsprach der Gewichtskraft eines Kilogramms. Die Umstellung der Einheit der Kraft von Pond auf die Einheit Newton hatte eine Korrektur der Formeln zur Errechnung der Härtewerte zur Folge. Diese Korrektur ist im Artikel bereits berücksichtigt. Wird beim Ermitteln des Härtewerts die Krafteinheit Newton und der Korrekturfaktor verwendet, ist das Ergebnis dasselbe wie bei Verwendung der Krafteinheit Kilopond. Das hat den Vorteil, dass alte, zu „Kilopondzeiten“ ermittelte Härtewerte weiterhin gültig sind. <br /> :Bei der Angabe des Prüfverfahrens wird aus praktischen Gründen weiterhin Kilopond verwendet, da gerade Zahlen verwendet werden können.<br /> <br /> == Härten und Spanen ==<br /> Die Härte von Stählen kann während der Fertigung beeinflusst werden – siehe auch [[Härten (Stahl)|Härten]].<br /> <br /> Oberhalb einer Härte von ungefähr 60 (Rockwellhärte HRC) enden in aller Regel die Möglichkeiten zur [[spanen]]den Bearbeitung mit geometrisch bestimmter Schneide von Oberflächen, also durch Drehen, Bohren oder Fräsen. Härtere Oberflächen müssen geschliffen oder [[Funkenerodieren|erodiert]] werden, man spricht dabei von Spanen mit geometrisch unbestimmter Schneide bzw Abtragen.<br /> <br /> == Umwertung ==<br /> Beim Umgang mit den verschiedenen Härteprüfverfahren ist es oft nötig, den gemessenen Härtewert eines Verfahrens in den eines anderen Verfahrens oder der Zugfestigkeit umzuwerten. Aus diesem Grund wurden auf der Basis einer Vielzahl von Vergleichsmessungen empirische Werte ermittelt, Umwertungstabellen erstellt und in der entsprechenden Norm<br /> (EN ISO 18265 (früher DIN 50150)) standardisiert.<br /> <br /> Wichtig: für verschiedene Werkstoffe und verschiedene Wärmebehandlungsstufen gelten unterschiedliche Tabellen. Die einbezogenen Güten sind in der EN ISO 18265 ebenfalls aufgeführt.<br /> <br /> Die nachstehenden Umwertungstabellen können folglich nur als Orientierung angesehen werden. Für eine normgerechte Umwertung ist die entsprechende Norm heranzuziehen. Begibt man sich jedoch bei der Auslegung von Bauteilen an die Grenzen des Möglichen, genügen die in der Normierung gemachten Annäherungen und Annahmen oft nicht aus, um eine korrekte Auslegung und Prüfung zu gewährleisten.<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot; style=&quot;text-align:center&quot;<br /> !Umwertung<br /> !Faktor<br /> |-<br /> | &lt;math&gt;HB \Leftrightarrow HV&lt;/math&gt;<br /> | &lt;math&gt;HB \approx 0{,}95 HV&lt;/math&gt;<br /> |-<br /> | &lt;math&gt;HRB \Leftrightarrow HB&lt;/math&gt;<br /> | &lt;math&gt;HRB \approx 176 - \frac{1165}{\sqrt{HB}}&lt;/math&gt;<br /> |-<br /> | &lt;math&gt;HRC \Leftrightarrow HV&lt;/math&gt;<br /> | &lt;math&gt;HRC \approx 116 - \frac{1500}{\sqrt{HV}}&lt;/math&gt;<br /> |-<br /> | &lt;math&gt;HV \Leftrightarrow HK&lt;/math&gt;<br /> | &lt;math&gt;HV \approx HK&lt;/math&gt; (im Kleinlastbereich)<br /> |-<br /> | colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; | &lt;math&gt;R_m \approx c HB&lt;/math&gt;<br /> |-<br /> | Stahl (krz – Fe-Matrix)<br /> | 3,5<br /> |-<br /> | Cu und Cu-Legierung geglüht<br /> | 5,5<br /> |-<br /> | Cu und Cu-Legierung kaltverformt<br /> | 4,0<br /> |-<br /> | Al und Al-Legierung<br /> | 3,7<br /> |}<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot; style=&quot;text-align:center&quot;<br /> |+Umwertungstabelle&lt;ref&gt;Gültig für unlegierte und niedriglegierte Stähle. Für Vergütungs-, Kaltarbeits-, Schnellarbeitsstähle sowie für verschiedenen Hartmetallsorten die anderen Tabellen der Norm EN ISO 18265 verwenden. Gerade bei hochlegierten oder kaltverfestigten Stählen sind hohe Abweichungen zu erwarten.&lt;/ref&gt; für Zugfestigkeit, &lt;br /&gt;Brinell-&lt;ref&gt;Die Durchmesserangabe bei der Brinellhärte bezieht sich auf eine 10&amp;nbsp;mm Prüfkugel.&lt;/ref&gt;, Rockwell-, Vickershärte<br /> |- style=&quot;background-color:#f0f0f0;&quot;<br /> ! Zugfestigkeit &lt;br /&gt;(für unlegierte und &lt;br /&gt;niedriglegierte Stähle) &lt;!-- Eigentlich hat die Zugfestigkeit in dieser Tabelle nichts verloren, da es keine generell gültige Korrelation zwischen Härte und der Zugfestigkeit gibt. Siehe Diskussion. --&gt;<br /> ! colspan=&quot;1&quot;|Brinellhärte<br /> ! colspan=&quot;3&quot;|Rockwellhärte<br /> ! Vickershärte<br /> |-<br /> | MPa|| HB|| HRC|| HRA|| HRB|| HV<br /> |-<br /> |—||—||68||86||—||940<br /> |-<br /> |—||—||67||85||—||920<br /> |-<br /> |—||—||66||85||—||880<br /> |-<br /> |—||—||65||84||—||840<br /> |-<br /> |—||—||64||83||—||800<br /> |-<br /> |—||—||63||83||—||760<br /> |-<br /> |—||—||62||83||—||740<br /> |-<br /> |—||—||61||82||—||720<br /> |-<br /> |—||—||60||81||—||690<br /> |-<br /> |—||—||59||81||—||670<br /> |-<br /> |2180||618||58||80||—||650<br /> |-<br /> |2105||599||57||80||—||630<br /> |-<br /> |2030||580||56||79||—||610<br /> |-<br /> |1955||561||55||78||—||590<br /> |-<br /> |1880||542||54||78||—||570<br /> |-<br /> |1850||517||53||77||—||560<br /> |-<br /> |1810||523||52||77||—||550<br /> |-<br /> |1740||504||51||76||—||530<br /> |-<br /> |1665||485||50||76||—||510<br /> |-<br /> |1635||473||49||76||—||500<br /> |-<br /> |1595||466||48||75||—||490<br /> |-<br /> |1540||451||47||75||—||485<br /> |-<br /> |1485||437||46||74||—||460<br /> |-<br /> |1420||418||45||73||—||440<br /> |-<br /> |1350||399||43||72||—||420<br /> |-<br /> |1290||380||41||71||—||400<br /> |-<br /> |1250||370||40||71||—||390<br /> |-<br /> |1220||376||39||70||—||380<br /> |-<br /> |1155||342||37||69||—||360<br /> |-<br /> |1095||323||34||68||—||340<br /> |-<br /> |1030||304||32||66||—||320<br /> |-<br /> |965||276||30||65||—||300<br /> |-<br /> |930||276||29||65||105||290<br /> |-<br /> |900||266||27||64||104||280<br /> |-<br /> |865||257||26||63||102||270<br /> |-<br /> |835||247||24||62||101||260<br /> |-<br /> |800||238||22||62||100||250<br /> |-<br /> |770||228||20||61||98||240<br /> |-<br /> |740||219||—||—||97||230<br /> |-<br /> |705||209||—||—||95||220<br /> |-<br /> |675||199||—||—||94||210<br /> |-<br /> |640||190||—||—||92||200<br /> |-<br /> |610||181||—||—||90||190<br /> |-<br /> |575||171||—||—||87||180<br /> |-<br /> |545||162||—||—||85||170<br /> |-<br /> |510||152||—||—||82||160<br /> |-<br /> |480||143||—||—||79||150<br /> |-<br /> |450||133||—||—||75||140<br /> |-<br /> |415||124||—||—||71||130<br /> |-<br /> |385||114||—||—||67||120<br /> |-<br /> |350||105||—||—||62||110<br /> |-<br /> |320||95||—||—||56||100<br /> |-<br /> |285||86||—||—||48||90<br /> |-<br /> |255||76||—||—||—||80<br /> |}<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Janka-Härte-Test]]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wikiquote|Härte}}<br /> * [http://www.hegewald-peschke.de/info-bereich/wissenswert.html Leitfaden zur Härteprüfung nach Brinell, Vickers, Rockwell, Knoop]<br /> * [http://www.pi-prueftechnik.de/1x1_vorwort.html Online-Handbuch „1x1 der Härteprüfung“ für metallische Werkstoffe]<br /> * [http://www.baq.de/htmlfiles/messverfahren/messverfahren.html Beschreibung der UCI-, Rückprall- und Ultraschall-Rückstreu-Messverfahren]<br /> * [http://archiv.christoph-hoffmann.de/Uni/WK/Haertepruefung.pdf Zusammenfassung zu den wichtigsten Härteprüfverfahren] (PDF; 28&amp;nbsp;kB)<br /> * [http://www.wissenschaft.de/wissen/news/262889.html www.wissenschaft.de: Weniger ist härter] – Forscher finden Formel für die Härte eines Kristalls<br /> * [http://www.ringversuche.info Ringversuchserie zur Shore A und D Härtemessung] – Kunststoff-Institut Lüdenscheid GmbH<br /> * [http://www.youtube.com/watch?v=JHpyRhjTLzg Video zur Härteprüfung nach Brinell]<br /> * [http://www.youtube.com/watch?v=HxMp4CgmUnM Video zur Härteprüfung nach Vickers]<br /> * [http://www.youtube.com/watch?v=E3WV9qF7zNo Video zur Härteprüfung nach Rockwell]<br /> ;Verschiedene Umrechnungstabellen:<br /> * [http://www.metaltec.de/50150/din_50150.html metaltec.de: Umrechnungstabelle (Auszug) für Zugfestigkeit Rm, Vickershärte HV, Brinellhärte HB sowie Rockwellhärte HRA, HRB und HRC]<br /> * [http://www.seeger-orbis.de/de/hardness-conversion seeger-orbis.de: Tabellen Härteumrechnung von Zugfestigkeit auf Vickershärte und Rockwellhärte]<br /> * [http://www.metallograf.de/start.htm?/begriffe/tab-umrechnung.htm Informationen über Stahl für Metallografen: Umrechnungstabelle für Härte (Vickers , Brinell und Rockwell) und Zugfestigkeit]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Stoffeigenschaft|Harte]]<br /> [[Kategorie:Härtemesstechnik|!]]<br /> [[Kategorie:Mineralogie|Harte]]</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Elastizit%C3%A4tsmodul&diff=141434818 Elastizitätsmodul 2015-04-23T22:21:07Z <p>138.246.2.72: /* Zweiachsige Spannungs-/Dehnungszustände */</p> <hr /> <div>{{Infobox Physikalische Größe<br /> |Name= E-Modul<br /> |Größenart= <br /> |Formelzeichen= E<br /> |Dim=<br /> |AbgeleitetVon=<br /> |SI= [[Pascal (Einheit)|Pa]]&amp;nbsp; = [[Newton (Einheit)|N]]/[[Quadratmeter|m]]&lt;sup&gt;2&lt;/sup&gt; = [[Kilogramm|kg]]·[[Meter|m]]&lt;sup&gt;−1&lt;/sup&gt;·[[Sekunde|s]]&lt;sup&gt;−2&lt;/sup&gt;<br /> |SI-Dimension= [[Masse (Physik)|M]]·[[Länge (Physik)|L]]&lt;sup&gt;−1&lt;/sup&gt;·[[Zeit|T]]&lt;sup&gt;−2&lt;/sup&gt;<br /> |cgs= [[Barye (Einheit)|Ba]] = [[dyn]]/[[Meter#cm|cm]]&lt;sup&gt;2&lt;/sup&gt; = cm&lt;sup&gt;−1&lt;/sup&gt;·g·s&lt;sup&gt;−2&lt;/sup&gt;<br /> |cgs-Dimension=<br /> |esE=<br /> |esE-Dimension=<br /> |emE=<br /> |emE-Dimension=<br /> |Planck=<br /> |Planck-Dimension=<br /> |Astro=<br /> |Astro-Dimension=<br /> |Anglo=<br /> |Anglo-Dimension=<br /> |Anmerkungen=<br /> |SieheAuch= [[Spannung (Mechanik)]] ''&lt;math&gt;\sigma&lt;/math&gt;'' [[Druck (Physik)|Druck]] ''p''<br /> }}<br /> <br /> Der '''Elastizitätsmodul''' (auch: ''Zugmodul'', ''Elastizitätskoeffizient'', ''Dehnungsmodul'', ''E-Modul''&lt;ref&gt;{{internetquelle |hrsg= Deutsche Nationalbibliothek |url= http://d-nb.info/gnd/4151691-6/about/html| titel= Elastizitätsmodul, der |werk= Normdaten (Sachbegriff)|zugriff=2013-07-21}}&lt;/ref&gt; oder ''Youngscher Modul'', benannt nach dem englischen Arzt und Physiker [[Thomas Young (Physiker)|Thomas Young]]) ist ein [[Materialkennwert]] aus der [[Werkstofftechnik]], der den Zusammenhang zwischen [[Mechanische Spannung|Spannung]] und [[Dehnung]] bei der Verformung eines festen Körpers bei linear elastischem Verhalten beschreibt.<br /> <br /> Der Elastizitätsmodul wird mit '''E-Modul''' oder als Formelzeichen mit '''E''' abgekürzt und hat die Einheit einer mechanischen Spannung. Der Plural von „der Elastizitätsmodul“ lautet „die Elastizitätsmoduln“&lt;ref&gt;{{internetquelle |hrsg= Bibliographisches Institut |url= http://www.duden.de/rechtschreibung/Elastizitaetsmodul| titel= Elastizitätsmodul, der |werk= Duden online|datum=2013-00-00 |zugriff=2013-04-12}}&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> Der Betrag des Elastizitätsmoduls ist umso größer, je mehr Widerstand ein Material seiner elastischen Verformung entgegensetzt. Ein Bauteil aus einem Material mit hohem Elastizitätsmodul (z.&amp;nbsp;B. Stahl) ist also [[Steifigkeit|steifer]] als ein Bauteil gleicher Konstruktion (gleichen geometrischen Abmessungen), welches aus einem Material mit niedrigem Elastizitätsmodul (z.&amp;nbsp;B. Gummi) besteht.<br /> <br /> Der Elastizitätsmodul (bzw. in anderer Notation die [[Federkonstante]]) ist die Proportionalitätskonstante im [[Hookesches Gesetz|Hookeschen Gesetz]]. Bei kristallinen Materialien ist der Elastizitätsmodul jedoch richtungsabhängig und muss durch den Elastizitätstensor beschrieben werden, dessen Komponenten durch die '''elastischen Konstanten''' vereinfacht dargestellt werden. Die elastischen Konstanten sind [[Materialkonstante]]n und können innerhalb eines realen Festkörpers variieren. Der Elastizitätstensor wird im Artikel [[Elastizitätstheorie]] genauer beschrieben.<br /> <br /> == Definition ==<br /> <br /> [[Datei:Spgs-Dehnungs-Kurve Streckgrenze.svg|mini|Schematisches Spannungs-Dehnungs-Diagramm: für kleine Dehnungen linear, Hookesche Gerade mit Steigung E]]<br /> Der Elastizitätsmodul ist als Steigung des Graphen im [[Spannungs-Dehnungs-Diagramm]] bei einachsiger Belastung innerhalb des linearen Elastizitätsbereichs definiert. Dieser lineare Bereich wird auch als ''Hookesche Gerade'' bezeichnet.<br /> <br /> :&lt;math&gt;E = \frac{\sigma}{\varepsilon} = \text{const.}&lt;/math&gt;<br /> <br /> Dabei bezeichnet &lt;math&gt;\sigma&lt;/math&gt;(=Kraft/Fläche) die [[Spannung (Mechanik)|mechanische Spannung]] ([[Normalspannung]], nicht [[Schubspannung]]) und &lt;math&gt;\varepsilon=\Delta\ell/\ell_0&lt;/math&gt; die Dehnung. Die Dehnung ist das Verhältnis von Längenänderung &lt;math&gt;\Delta\ell=\ell-\ell_0&lt;/math&gt; zur ursprünglichen Länge &lt;math&gt;\ell_0&lt;/math&gt;.<br /> Die Einheit des Elastizitätsmoduls ist die einer Spannung:<br /> <br /> : ''E'' in &lt;math&gt;\frac{\mathrm{N}}{\mathrm{mm}^2}&lt;/math&gt;, in [[SI-Einheit]]en: ''E'' in &lt;math&gt;\frac{\mathrm{N}}{\mathrm{m}^2}&lt;/math&gt; ([[Pascal (Einheit)|Pascal]])<br /> <br /> Der Elastizitätsmodul wird als [[Materialkonstante]] bezeichnet, da mit ihm und den [[Querkontraktionszahl]]en das [[Elastizitätsgesetz]] aufgestellt wird. Der Elastizitätsmodul ist aber nicht bezüglich aller physikalischen Größen konstant. Er hängt von verschiedenen Umgebungsbedingungen wie z.&amp;nbsp;B. [[Temperatur]], [[Feuchte]] oder der Verformungsgeschwindigkeit ab.<br /> <br /> === Anwendung ===<br /> Bei ideal ''linear'' elastischem [[Werkstoffgesetz]] (Proportionalitätsbereich im Spannungs-Dehnungs-Diagramm) ergibt sich die [[Federkonstante]] ''c'' eines geraden Stabes aus seiner Querschnittsfläche ''A'', seiner Länge ''&lt;math&gt;L_0&lt;/math&gt;'' und seinem Elastizitätsmodul ''E''.<br /> <br /> :&lt;math&gt;c=\frac{F}{\Delta L}=\frac{E \cdot A}{L_0}&lt;/math&gt;<br /> <br /> Mit den Ausdrücken &lt;math&gt;\sigma=\frac{F}{A}&lt;/math&gt; für die [[Spannung (Mechanik)|Spannung]] und &lt;math&gt;\varepsilon=\frac{\Delta L}{L_0}&lt;/math&gt; für die Dehnung erhält man aus obiger Gleichung das Hookesche Gesetz für den einachsigen Spannungszustand<br /> :&lt;math&gt;\sigma=E \cdot \varepsilon&lt;/math&gt;<br /> und daraus den E-Modul<br /> :&lt;math&gt;E=\frac{\sigma}{\varepsilon}&lt;/math&gt;<br /> <br /> === Typische Zahlenwerte ===<br /> Hinweise zur Einheitenumrechnung:<br /> * &lt;math&gt;1\,\frac{\mathrm{N}}{\mathrm{mm}^2}= 1\,\mathrm{MPa}&lt;/math&gt; (ein Newton pro Quadratmillimeter ist ein Megapascal)<br /> * &lt;math&gt;1\,\frac{\mathrm{kN}}{\mathrm{mm}^2}= 1\,\mathrm{GPa}&lt;/math&gt; (ein Kilonewton pro Quadratmillimeter ist ein Gigapascal)<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |-<br /> !Material<br /> !E-Modul in&lt;br /&gt;kN/mm&lt;sup&gt;2&lt;/sup&gt;<br /> !Material<br /> !E-Modul in&lt;br /&gt;kN/mm&lt;sup&gt;2&lt;/sup&gt;<br /> |- style=&quot;text-align:center&quot; class=&quot;hintergrundfarbe7&quot;<br /> |colspan=&quot;2&quot; |[[Metalle|Metallische]] Werkstoffe bei 20&amp;nbsp;°C<br /> |colspan=&quot;2&quot; |[[Nichtmetalle|Nichtmetallische]] Werkstoffe bei 20&amp;nbsp;°C<br /> |-<br /> |[[Baustahl]]||210&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot;&gt;{{Literatur |Autor = Horst Kuchling |Titel= Taschenbuch der Physik | Jahr=2011 |Seiten=624 f. | Verlag = Carl Hanser | ISBN = 978-3-446-42457-9}}&lt;/ref&gt;<br /> |[[Glas]]||40…90&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |-<br /> |[[nichtrostender Stahl|V2A-Stahl]]||180&lt;ref&gt;http://www.engineeringtoolbox.com/young-modulus-d_417.html&lt;/ref&gt;<br /> |[[Beton]]||20…40&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |-<br /> |[[Gusseisen]]||90…145&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |[[Keramik]]||0,3…30&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |-<br /> |[[Messing]]||78…123&lt;ref name=&quot;Das Ingenieurwissen&quot;&gt;{{Literatur |Herausgeber= [[Horst Czichos]], [[Manfred Hennecke]] |Titel= Hütte: Das Ingenieurwissen | Jahr=2004 |Seiten=E 66 | Verlag = Springer | ISBN = 3-540-20325-7}}&lt;/ref&gt;<br /> |[[Holz]]||10…15&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |-<br /> |[[Kupfer]]||100…130&lt;ref&gt;Buildingmaterials.de: {{Webarchiv | url=http://www4.architektur.tu-darmstadt.de/buildingmaterials/db/251,id_17,s_GeneView.fb15 | wayback=20091115152133 | text=Kupfer}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Baustoffsammlung der Fakultät für Architektur der TU München: [http://www.erlacher.net/wdb/metalle.php?doctype=2&amp;id=6&amp;gruppe=6 Metalle - Kupfer]&lt;/ref&gt;<br /> |[[Polypropylen]]|| 1,3…1,8&lt;ref&gt;{{Literatur | Autor= Wolfgang Weißbach | Titel= Werkstoffkunde: Strukturen, Eigenschaften, Prüfung | Auflage= | Verlag= Springer-Verlag | Ort= | Jahr= 2012 | ISBN= 3834883182 | Seiten= 268}}&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> |[[Titan (Element)|Titan]]||110&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |[[Kautschuk]]||bis 0,05&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |-<br /> |[[Aluminium]]||70&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |[[Graphen]]||ca. 1000&lt;ref name=&quot;Lee&quot;&gt;{{Literatur |Autor= Changgu Lee, Xiaoding Wei, Jeffrey W. Kysar, James Hone |Titel= Measurement of the Elastic Properties and Intrinsic Strength of Monolayer Graphene | Sammelwerk = [[Science]] | Band = 321 | Nummer = 5887 |Jahr=2008 |Seiten=385–388 | DOI=10.1126/science.1157996}}&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> |[[Magnesium]]||44&lt;ref name=&quot;Das Ingenieurwissen&quot; /&gt;<br /> |[[Diamant]] || ca. 800&lt;ref&gt;M. F. Ashby, D. R. H Jones: ''Engineering Materials.'' I, 2. Auflage. 1996, Fig 3–5, S. 35.&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> |[[Blei]]||19&lt;ref name=&quot;Das Ingenieurwissen&quot; /&gt;<br /> |[[Marmor]]||72&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |-<br /> |[[Gold]]||78&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |[[Eis]] (-4&amp;nbsp;[[Grad Celsius|°C]])||10&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |-<br /> |[[Nickel]]||205&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |[[Hartgummi]]||5&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |-<br /> |[[Wolfram]]||405&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |[[Klinker]]||27&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |-<br /> |}<br /> <br /> Bei flächigen Bauteilen wird mit Flüssen an Stelle von Spannungen gerechnet &lt;math&gt;n_i=t\cdot\sigma_i&lt;/math&gt;. Daher setzt man hier einen dickenbezogenen Elastizitätsmodul ein, was einer [[Steifigkeit]] entspricht. Diese Größe hat die Einheit &lt;math&gt;\tfrac{\mathrm{N}}{\mathrm{mm}}&lt;/math&gt;.<br /> <br /> == Beziehungen elastischer Konstanten ==<br /> <br /> Neben dem Elastizitätsmodul wird der [[Schubmodul]], auch Scher- oder G-Modul genannt, verwendet, der bei Torsion gemessen wird und je nach [[Querkontraktionszahl]] das 0,33- bis 0,5-fache des Elastizitätsmoduls beträgt. Bei steifen Materialien wird meistens der Elastizitätsmodul gemessen, bei weichen ([[Gel]]e, [[Polymer]]-[[Schmelze]]n) der Schubmodul, da sich der Elastizitätsmodul bei solchen Systemen meist nicht mehr gut messen lässt, weil sich die Probe unter ihrem eigenen Gewicht verformt, das sog. Sagging.<br /> <br /> Es gilt für ein linear-elastisches, isotropes Material folgender Zusammenhang zwischen dem Schubmodul ''G'', dem [[Kompressionsmodul]] ''K'' und der [[Poissonzahl]] ''ν'':<br /> <br /> :&lt;math&gt;E = 2G \cdot (1+\nu) = 3K\cdot(1-2\nu) = \frac {9KG} {3K+G}&lt;/math&gt;<br /> <br /> == Häufige Missverständnisse ==<br /> === „Bezug E-Modul zu anderen Materialkonstanten?“ ===<br /> Häufig wird der Elastizitätsmodul mit anderen Materialkennwerten in Verbindung gebracht. Dies ist jedoch nicht einfach:<br /> * Der E-Modul hat keinen strengen Bezug zur [[Härte]] des Materials<br /> * Der E-Modul hat keinen strengen Bezug zur [[Streckgrenze]] &lt;math&gt;R_e&lt;/math&gt; des Materials<br /> * Der E-Modul hat keinen strengen Bezug zur [[Zugfestigkeit]] &lt;math&gt;R_m&lt;/math&gt; des Materials<br /> Ein einfacher Baustahl hat (fast) den gleichen E-Modul wie ein hochlegierter, hochfester rostfreier Edelstahl, d.&amp;nbsp;h., beide verformen sich bei gleicher Belastung nahezu gleich. Allerdings kann der „bessere“ Werkstoff deutlich höher belastet (und dabei natürlich auch stärker verformt) werden als der „einfache“.<br /> <br /> Es gibt aber einen generellen Trend:<br /> <br /> * Der E-Modul eines Metalls steigt mit seiner Schmelztemperatur.<br /> <br /> Wolfram hat einen höheren E-Modul als Eisen, als Kupfer, als Aluminium, als Blei.<br /> <br /> Außerdem gilt:<br /> <br /> * Der E-Modul von [[Kubisches Kristallsystem#Bravaisgitter|kubisch raumzentrierten]] Metallen ist (bei vergleichbarer Schmelztemperatur) höher als der von [[Kubisches Kristallsystem#Bravaisgitter|kubisch flächenzentrierten]].<br /> <br /> Der Grund für die Zusammenhänge ist, dass sowohl der E-Modul als auch die Schmelztemperatur der Metalle von der Kraft-Abstands-Kurve der Atome abhängig sind.<br /> <br /> === „Spannungsreduktion durch besseres Material?“ ===<br /> Spannungen im Material hängen nur von der Last (einwirkende Kräfte) und der Geometrie ab (Kraft pro Fläche), nicht vom gewählten Material. In Fällen „statischer Überbestimmtheit“ (z.&amp;nbsp;B. Durchlaufträger, behinderte Wärmeausdehnung, Bewegungen schwimmender Körper im Wellengang oder im [[Tide]]nhub) sind die Kräfte und Spannungen abhängig von der Steifigkeit des statischen Systems. In solchen Fällen können Werkstoffe mit niedrigerem Elastizitätsmodul dazu führen, dass Bauteilspannungen reduziert werden.<br /> <br /> === „E-Modul ≠ Steifigkeit“ ===<br /> Die Steifigkeit eines Bauteils hängt ab vom verwendeten Material und der Verarbeitung, aber auch von der Geometrie des Bauteils. Beim einachsig gespannten Zugstab ist die Dehnsteifigkeit das Produkt aus E-Modul und [[Flächeninhalt|Querschnittsfläche]], beim Biegebalken hängt die Biegesteifigkeit vom E-Modul und dem [[Flächenträgheitsmoment]] des Balkens ab. Bei Seilen ist die Steifigkeit außer vom Material sehr stark von der Flechtart abhängig.<br /> <br /> Für komplexe Geometrien lässt sich kein einfacher Ausdruck für die „Steifigkeit“ formulieren. Mit Hilfe der [[Finite-Elemente-Methode]] lassen sich diese mittels einzelner Elemente nachbilden und mit einer hierfür aufgestellten Gesamtsteifigkeitsmatrix lösen.<br /> <br /> === „σ = E ⋅ ε“ ===<br /> Die Beziehung &lt;math&gt;\sigma = E \cdot \varepsilon&lt;/math&gt; gilt nur für den [[Zugversuch|einachsigen Zug]]. Im allgemeinen 2D- oder 3D-Spannungszustand muss das Hookesche Gesetz in seiner allgemeinen Form angewandt werden – hier kommen mehrere Spannungen in jeden Dehnungsterm, und mehrere Dehnungen in jeden Spannungsterm, z.&amp;nbsp;B.<br /> <br /> :&lt;math&gt;\varepsilon_x = \frac 1 E \cdot [\sigma_x - \nu \cdot ( \sigma_y + \sigma_z)]&lt;/math&gt; .<br /> <br /> Hier bezeichnet &lt;math&gt; \nu &lt;/math&gt; die [[Poissonzahl]].<br /> <br /> Eine Bestimmung der Dehnung, z.&amp;nbsp;B. mittels [[Dehnungsmessstreifen]] oder [[Speckle-Interferometrie]] ist also noch keine Bestimmung der Spannungen im Bauteil.<br /> <br /> == Zweiachsige Spannungszustände ==<br /> Beim Übergang vom einachsigen (uniaxialen) in den zweiachsigen (biaxialen) Spannungszustand können für homogene, [[Isotropie|isotrope]] Materialien zwei einfache Sonderfälle unterschieden werden. Dabei wird aufgrund der Beeinflussung der [[Querkontraktion]] stets ein höherer E-Modul in der ursprünglichen (x-)Richtung gemessen.<br /> <br /> Infolge einer verhinderten Querkontraktion (ε&lt;sub&gt;y&lt;/sub&gt; = 0) ergibt sich dieser zu<br /> <br /> :&lt;math&gt;E_x^*=\frac{E}{1-\nu^2}&lt;/math&gt; .<br /> <br /> Liegt in Quer- bzw. y-Richtung zusätzlich eine Belastung in der Höhe σ&lt;sub&gt;y&lt;/sub&gt; = σ&lt;sub&gt;x&lt;/sub&gt; vor, so ist der „biaxiale E-Modul“<br /> <br /> :&lt;math&gt;E_x^{**}=\frac{E}{1-\nu}&lt;/math&gt; .<br /> <br /> Letzterer hat z. B. Bedeutung für die laterale Steifigkeit haftender Schichten, etwa bei Unterschieden im thermischen Ausdehnungsverhalten zwischen Schicht und Substrat.<br /> <br /> == Umrechnung ==<br /> {{Elastizitätsmoduli}}<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Elastizitätsgesetz]]<br /> * [[Kriechmodul]]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wiktionary}}<br /> * [http://www.tf.uni-kiel.de/matwis/amat/mw1_ge/kap_7/illustr/t7_1_2.html Elastizitätsmoduln gängiger Werkstoffe]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4151691-6}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Elastizitatsmodul}}<br /> [[Kategorie:Werkstoffeigenschaft]]<br /> [[Kategorie:Festigkeitslehre]]</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Elastizit%C3%A4tsmodul&diff=141427777 Elastizitätsmodul 2015-04-23T17:07:22Z <p>138.246.2.72: </p> <hr /> <div>{{Infobox Physikalische Größe<br /> |Name= E-Modul<br /> |Größenart= <br /> |Formelzeichen= E<br /> |Dim=<br /> |AbgeleitetVon=<br /> |SI= [[Pascal (Einheit)|Pa]]&amp;nbsp; = [[Newton (Einheit)|N]]/[[Quadratmeter|m]]&lt;sup&gt;2&lt;/sup&gt; = [[Kilogramm|kg]]·[[Meter|m]]&lt;sup&gt;−1&lt;/sup&gt;·[[Sekunde|s]]&lt;sup&gt;−2&lt;/sup&gt;<br /> |SI-Dimension= [[Masse (Physik)|M]]·[[Länge (Physik)|L]]&lt;sup&gt;−1&lt;/sup&gt;·[[Zeit|T]]&lt;sup&gt;−2&lt;/sup&gt;<br /> |cgs= [[Barye (Einheit)|Ba]] = [[dyn]]/[[Meter#cm|cm]]&lt;sup&gt;2&lt;/sup&gt; = cm&lt;sup&gt;−1&lt;/sup&gt;·g·s&lt;sup&gt;−2&lt;/sup&gt;<br /> |cgs-Dimension=<br /> |esE=<br /> |esE-Dimension=<br /> |emE=<br /> |emE-Dimension=<br /> |Planck=<br /> |Planck-Dimension=<br /> |Astro=<br /> |Astro-Dimension=<br /> |Anglo=<br /> |Anglo-Dimension=<br /> |Anmerkungen=<br /> |SieheAuch= [[Spannung (Mechanik)]] ''&lt;math&gt;\sigma&lt;/math&gt;'' [[Druck (Physik)|Druck]] ''p''<br /> }}<br /> <br /> Der '''Elastizitätsmodul''' (auch: ''Zugmodul'', ''Elastizitätskoeffizient'', ''Dehnungsmodul'', ''E-Modul''&lt;ref&gt;{{internetquelle |hrsg= Deutsche Nationalbibliothek |url= http://d-nb.info/gnd/4151691-6/about/html| titel= Elastizitätsmodul, der |werk= Normdaten (Sachbegriff)|zugriff=2013-07-21}}&lt;/ref&gt; oder ''Youngscher Modul'', benannt nach dem englischen Arzt und Physiker [[Thomas Young (Physiker)|Thomas Young]]) ist ein [[Materialkennwert]] aus der [[Werkstofftechnik]], der den Zusammenhang zwischen [[Mechanische Spannung|Spannung]] und [[Dehnung]] bei der Verformung eines festen Körpers bei linear elastischem Verhalten beschreibt.<br /> <br /> Der Elastizitätsmodul wird mit '''E-Modul''' oder als Formelzeichen mit '''E''' abgekürzt und hat die Einheit einer mechanischen Spannung. Der Plural von „der Elastizitätsmodul“ lautet „die Elastizitätsmoduln“&lt;ref&gt;{{internetquelle |hrsg= Bibliographisches Institut |url= http://www.duden.de/rechtschreibung/Elastizitaetsmodul| titel= Elastizitätsmodul, der |werk= Duden online|datum=2013-00-00 |zugriff=2013-04-12}}&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> Der Betrag des Elastizitätsmoduls ist umso größer, je mehr Widerstand ein Material seiner elastischen Verformung entgegensetzt. Ein Bauteil aus einem Material mit hohem Elastizitätsmodul (z.&amp;nbsp;B. Stahl) ist also [[Steifigkeit|steifer]] als ein Bauteil gleicher Konstruktion (gleichen geometrischen Abmessungen), welches aus einem Material mit niedrigem Elastizitätsmodul (z.&amp;nbsp;B. Gummi) besteht.<br /> <br /> Der Elastizitätsmodul (bzw. in anderer Notation die [[Federkonstante]]) ist die Proportionalitätskonstante im [[Hookesches Gesetz|Hookeschen Gesetz]]. Bei kristallinen Materialien ist der Elastizitätsmodul jedoch richtungsabhängig und muss durch den Elastizitätstensor beschrieben werden, dessen Komponenten durch die '''elastischen Konstanten''' vereinfacht dargestellt werden. Die elastischen Konstanten sind [[Materialkonstante]]n und können innerhalb eines realen Festkörpers variieren. Der Elastizitätstensor wird im Artikel [[Elastizitätstheorie]] genauer beschrieben.<br /> <br /> == Definition ==<br /> <br /> [[Datei:Spgs-Dehnungs-Kurve Streckgrenze.svg|mini|Schematisches Spannungs-Dehnungs-Diagramm: für kleine Dehnungen linear, Hookesche Gerade mit Steigung E]]<br /> Der Elastizitätsmodul ist als Steigung des Graphen im [[Spannungs-Dehnungs-Diagramm]] bei einachsiger Belastung innerhalb des linearen Elastizitätsbereichs definiert. Dieser lineare Bereich wird auch als ''Hookesche Gerade'' bezeichnet.<br /> <br /> :&lt;math&gt;E = \frac{\sigma}{\varepsilon} = \text{const.}&lt;/math&gt;<br /> <br /> Dabei bezeichnet &lt;math&gt;\sigma&lt;/math&gt;(=Kraft/Fläche) die [[Spannung (Mechanik)|mechanische Spannung]] ([[Normalspannung]], nicht [[Schubspannung]]) und &lt;math&gt;\varepsilon=\Delta\ell/\ell_0&lt;/math&gt; die Dehnung. Die Dehnung ist das Verhältnis von Längenänderung &lt;math&gt;\Delta\ell=\ell-\ell_0&lt;/math&gt; zur ursprünglichen Länge &lt;math&gt;\ell_0&lt;/math&gt;.<br /> Die Einheit des Elastizitätsmoduls ist die einer Spannung:<br /> <br /> : ''E'' in &lt;math&gt;\frac{\mathrm{N}}{\mathrm{mm}^2}&lt;/math&gt;, in [[SI-Einheit]]en: ''E'' in &lt;math&gt;\frac{\mathrm{N}}{\mathrm{m}^2}&lt;/math&gt; ([[Pascal (Einheit)|Pascal]])<br /> <br /> Der Elastizitätsmodul wird als [[Materialkonstante]] bezeichnet, da mit ihm und den [[Querkontraktionszahl]]en das [[Elastizitätsgesetz]] aufgestellt wird. Der Elastizitätsmodul ist aber nicht bezüglich aller physikalischen Größen konstant. Er hängt von verschiedenen Umgebungsbedingungen wie z.&amp;nbsp;B. [[Temperatur]], [[Feuchte]] oder der Verformungsgeschwindigkeit ab.<br /> <br /> === Anwendung ===<br /> Bei ideal ''linear'' elastischem [[Werkstoffgesetz]] (Proportionalitätsbereich im Spannungs-Dehnungs-Diagramm) ergibt sich die [[Federkonstante]] ''c'' eines geraden Stabes aus seiner Querschnittsfläche ''A'', seiner Länge ''&lt;math&gt;L_0&lt;/math&gt;'' und seinem Elastizitätsmodul ''E''.<br /> <br /> :&lt;math&gt;c=\frac{F}{\Delta L}=\frac{E \cdot A}{L_0}&lt;/math&gt;<br /> <br /> Mit den Ausdrücken &lt;math&gt;\sigma=\frac{F}{A}&lt;/math&gt; für die [[Spannung (Mechanik)|Spannung]] und &lt;math&gt;\varepsilon=\frac{\Delta L}{L_0}&lt;/math&gt; für die Dehnung erhält man aus obiger Gleichung das Hookesche Gesetz für den einachsigen Spannungszustand<br /> :&lt;math&gt;\sigma=E \cdot \varepsilon&lt;/math&gt;<br /> und daraus den E-Modul<br /> :&lt;math&gt;E=\frac{\sigma}{\varepsilon}&lt;/math&gt;<br /> <br /> === Typische Zahlenwerte ===<br /> Hinweise zur Einheitenumrechnung:<br /> * &lt;math&gt;1\,\frac{\mathrm{N}}{\mathrm{mm}^2}= 1\,\mathrm{MPa}&lt;/math&gt; (ein Newton pro Quadratmillimeter ist ein Megapascal)<br /> * &lt;math&gt;1\,\frac{\mathrm{kN}}{\mathrm{mm}^2}= 1\,\mathrm{GPa}&lt;/math&gt; (ein Kilonewton pro Quadratmillimeter ist ein Gigapascal)<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |-<br /> !Material<br /> !E-Modul in&lt;br /&gt;kN/mm&lt;sup&gt;2&lt;/sup&gt;<br /> !Material<br /> !E-Modul in&lt;br /&gt;kN/mm&lt;sup&gt;2&lt;/sup&gt;<br /> |- style=&quot;text-align:center&quot; class=&quot;hintergrundfarbe7&quot;<br /> |colspan=&quot;2&quot; |[[Metalle|Metallische]] Werkstoffe bei 20&amp;nbsp;°C<br /> |colspan=&quot;2&quot; |[[Nichtmetalle|Nichtmetallische]] Werkstoffe bei 20&amp;nbsp;°C<br /> |-<br /> |[[Baustahl]]||210&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot;&gt;{{Literatur |Autor = Horst Kuchling |Titel= Taschenbuch der Physik | Jahr=2011 |Seiten=624 f. | Verlag = Carl Hanser | ISBN = 978-3-446-42457-9}}&lt;/ref&gt;<br /> |[[Glas]]||40…90&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |-<br /> |[[nichtrostender Stahl|V2A-Stahl]]||180&lt;ref&gt;http://www.engineeringtoolbox.com/young-modulus-d_417.html&lt;/ref&gt;<br /> |[[Beton]]||20…40&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |-<br /> |[[Gusseisen]]||90…145&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |[[Keramik]]||0,3…30&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |-<br /> |[[Messing]]||78…123&lt;ref name=&quot;Das Ingenieurwissen&quot;&gt;{{Literatur |Herausgeber= [[Horst Czichos]], [[Manfred Hennecke]] |Titel= Hütte: Das Ingenieurwissen | Jahr=2004 |Seiten=E 66 | Verlag = Springer | ISBN = 3-540-20325-7}}&lt;/ref&gt;<br /> |[[Holz]]||10…15&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |-<br /> |[[Kupfer]]||100…130&lt;ref&gt;Buildingmaterials.de: {{Webarchiv | url=http://www4.architektur.tu-darmstadt.de/buildingmaterials/db/251,id_17,s_GeneView.fb15 | wayback=20091115152133 | text=Kupfer}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Baustoffsammlung der Fakultät für Architektur der TU München: [http://www.erlacher.net/wdb/metalle.php?doctype=2&amp;id=6&amp;gruppe=6 Metalle - Kupfer]&lt;/ref&gt;<br /> |[[Polypropylen]]|| 1,3…1,8&lt;ref&gt;{{Literatur | Autor= Wolfgang Weißbach | Titel= Werkstoffkunde: Strukturen, Eigenschaften, Prüfung | Auflage= | Verlag= Springer-Verlag | Ort= | Jahr= 2012 | ISBN= 3834883182 | Seiten= 268}}&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> |[[Titan (Element)|Titan]]||110&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |[[Kautschuk]]||bis 0,05&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |-<br /> |[[Aluminium]]||70&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |[[Graphen]]||ca. 1000&lt;ref name=&quot;Lee&quot;&gt;{{Literatur |Autor= Changgu Lee, Xiaoding Wei, Jeffrey W. Kysar, James Hone |Titel= Measurement of the Elastic Properties and Intrinsic Strength of Monolayer Graphene | Sammelwerk = [[Science]] | Band = 321 | Nummer = 5887 |Jahr=2008 |Seiten=385–388 | DOI=10.1126/science.1157996}}&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> |[[Magnesium]]||44&lt;ref name=&quot;Das Ingenieurwissen&quot; /&gt;<br /> |[[Diamant]] || ca. 800&lt;ref&gt;M. F. Ashby, D. R. H Jones: ''Engineering Materials.'' I, 2. Auflage. 1996, Fig 3–5, S. 35.&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> |[[Blei]]||19&lt;ref name=&quot;Das Ingenieurwissen&quot; /&gt;<br /> |[[Marmor]]||72&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |-<br /> |[[Gold]]||78&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |[[Eis]] (-4&amp;nbsp;[[Grad Celsius|°C]])||10&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |-<br /> |[[Nickel]]||205&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |[[Hartgummi]]||5&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |-<br /> |[[Wolfram]]||405&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |[[Klinker]]||27&lt;ref name=&quot;Kuchling&quot; /&gt;<br /> |-<br /> |}<br /> <br /> Bei flächigen Bauteilen wird mit Flüssen an Stelle von Spannungen gerechnet &lt;math&gt;n_i=t\cdot\sigma_i&lt;/math&gt;. Daher setzt man hier einen dickenbezogenen Elastizitätsmodul ein, was einer [[Steifigkeit]] entspricht. Diese Größe hat die Einheit &lt;math&gt;\tfrac{\mathrm{N}}{\mathrm{mm}}&lt;/math&gt;.<br /> <br /> == Beziehungen elastischer Konstanten ==<br /> <br /> Neben dem Elastizitätsmodul wird der [[Schubmodul]], auch Scher- oder G-Modul genannt, verwendet, der bei Torsion gemessen wird und je nach [[Querkontraktionszahl]] das 0,33- bis 0,5-fache des Elastizitätsmoduls beträgt. Bei steifen Materialien wird meistens der Elastizitätsmodul gemessen, bei weichen ([[Gel]]e, [[Polymer]]-[[Schmelze]]n) der Schubmodul, da sich der Elastizitätsmodul bei solchen Systemen meist nicht mehr gut messen lässt, weil sich die Probe unter ihrem eigenen Gewicht verformt, das sog. Sagging.<br /> <br /> Es gilt für ein linear-elastisches, isotropes Material folgender Zusammenhang zwischen dem Schubmodul ''G'', dem [[Kompressionsmodul]] ''K'' und der [[Poissonzahl]] ''ν'':<br /> <br /> :&lt;math&gt;E = 2G \cdot (1+\nu) = 3K\cdot(1-2\nu) = \frac {9KG} {3K+G}&lt;/math&gt;<br /> <br /> == Häufige Missverständnisse ==<br /> === „Bezug E-Modul zu anderen Materialkonstanten?“ ===<br /> Häufig wird der Elastizitätsmodul mit anderen Materialkennwerten in Verbindung gebracht. Dies ist jedoch nicht einfach:<br /> * Der E-Modul hat keinen strengen Bezug zur [[Härte]] des Materials<br /> * Der E-Modul hat keinen strengen Bezug zur [[Streckgrenze]] &lt;math&gt;R_e&lt;/math&gt; des Materials<br /> * Der E-Modul hat keinen strengen Bezug zur [[Zugfestigkeit]] &lt;math&gt;R_m&lt;/math&gt; des Materials<br /> Ein einfacher Baustahl hat (fast) den gleichen E-Modul wie ein hochlegierter, hochfester rostfreier Edelstahl, d.&amp;nbsp;h., beide verformen sich bei gleicher Belastung nahezu gleich. Allerdings kann der „bessere“ Werkstoff deutlich höher belastet (und dabei natürlich auch stärker verformt) werden als der „einfache“.<br /> <br /> Es gibt aber einen generellen Trend:<br /> <br /> * Der E-Modul eines Metalls steigt mit seiner Schmelztemperatur.<br /> <br /> Wolfram hat einen höheren E-Modul als Eisen, als Kupfer, als Aluminium, als Blei.<br /> <br /> Außerdem gilt:<br /> <br /> * Der E-Modul von [[Kubisches Kristallsystem#Bravaisgitter|kubisch raumzentrierten]] Metallen ist (bei vergleichbarer Schmelztemperatur) höher als der von [[Kubisches Kristallsystem#Bravaisgitter|kubisch flächenzentrierten]].<br /> <br /> Der Grund für die Zusammenhänge ist, dass sowohl der E-Modul als auch die Schmelztemperatur der Metalle von der Kraft-Abstands-Kurve der Atome abhängig sind.<br /> <br /> === „Spannungsreduktion durch besseres Material?“ ===<br /> Spannungen im Material hängen nur von der Last (einwirkende Kräfte) und der Geometrie ab (Kraft pro Fläche), nicht vom gewählten Material. In Fällen „statischer Überbestimmtheit“ (z.&amp;nbsp;B. Durchlaufträger, behinderte Wärmeausdehnung, Bewegungen schwimmender Körper im Wellengang oder im [[Tide]]nhub) sind die Kräfte und Spannungen abhängig von der Steifigkeit des statischen Systems. In solchen Fällen können Werkstoffe mit niedrigerem Elastizitätsmodul dazu führen, dass Bauteilspannungen reduziert werden.<br /> <br /> === „E-Modul ≠ Steifigkeit“ ===<br /> Die Steifigkeit eines Bauteils hängt ab vom verwendeten Material und der Verarbeitung, aber auch von der Geometrie des Bauteils. Beim einachsig gespannten Zugstab ist die Dehnsteifigkeit das Produkt aus E-Modul und [[Flächeninhalt|Querschnittsfläche]], beim Biegebalken hängt die Biegesteifigkeit vom E-Modul und dem [[Flächenträgheitsmoment]] des Balkens ab. Bei Seilen ist die Steifigkeit außer vom Material sehr stark von der Flechtart abhängig.<br /> <br /> Für komplexe Geometrien lässt sich kein einfacher Ausdruck für die „Steifigkeit“ formulieren. Mit Hilfe der [[Finite-Elemente-Methode]] lassen sich diese mittels einzelner Elemente nachbilden und mit einer hierfür aufgestellten Gesamtsteifigkeitsmatrix lösen.<br /> <br /> === „σ = E ⋅ ε“ ===<br /> Die Beziehung &lt;math&gt;\sigma = E \cdot \varepsilon&lt;/math&gt; gilt nur für den [[Zugversuch|einachsigen Zug]]. Im allgemeinen 2D- oder 3D-Spannungszustand muss das Hookesche Gesetz in seiner allgemeinen Form angewandt werden – hier kommen mehrere Spannungen in jeden Dehnungsterm, und mehrere Dehnungen in jeden Spannungsterm, z.&amp;nbsp;B.<br /> <br /> :&lt;math&gt;\varepsilon_x = \frac 1 E \cdot [\sigma_x - \nu \cdot ( \sigma_y + \sigma_z)]&lt;/math&gt; .<br /> <br /> Hier bezeichnet &lt;math&gt; \nu &lt;/math&gt; die [[Poissonzahl]].<br /> <br /> Eine Bestimmung der Dehnung, z.&amp;nbsp;B. mittels [[Dehnungsmessstreifen]] oder [[Speckle-Interferometrie]] ist also noch keine Bestimmung der Spannungen im Bauteil.<br /> <br /> == Zweiachsige Spannungs-/Dehnungszustände ==<br /> Beim Übergang vom einachsigen (uniaxialen) in den zweiachsigen (biaxialen) Spannungszustand können für homogene, isotrope Materialien zwei einfache Sonderfälle unterschieden werden. Dabei wird aufgrund der Beeinflussung der Querkontraktion stets ein höherer E-Modul in der ursprünglichen (x-)Richtung gemessen.<br /> <br /> Infolge einer verhinderten Querkontraktion ergibt sich dieser zu<br /> <br /> :&lt;math&gt;E_x^*=\frac{E}{1-\nu^2}&lt;/math&gt; .<br /> <br /> Liegt in Quer- bzw. y-Richtung zusätzlich eine Belastung in Form &lt;math&gt;\sigma_y = \sigma_x&lt;/math&gt; vor, so ist der „biaxiale E-Modul“<br /> <br /> :&lt;math&gt;E_x^{**}=\frac{E}{1-\nu}&lt;/math&gt; .<br /> <br /> Letzterer hat z. B. Bedeutung für die laterale Steifigkeit haftender Schichten, etwa bei Unterschieden im thermischen Ausdehnungsverhalten zwischen Schicht und Substrat.<br /> <br /> == Umrechnung ==<br /> {{Elastizitätsmoduli}}<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Elastizitätsgesetz]]<br /> * [[Kriechmodul]]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wiktionary}}<br /> * [http://www.tf.uni-kiel.de/matwis/amat/mw1_ge/kap_7/illustr/t7_1_2.html Elastizitätsmoduln gängiger Werkstoffe]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4151691-6}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Elastizitatsmodul}}<br /> [[Kategorie:Werkstoffeigenschaft]]<br /> [[Kategorie:Festigkeitslehre]]</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=M%C3%BCnchner_Fran%C3%A7aise&diff=137689225 Münchner Française 2015-01-11T22:22:14Z <p>138.246.2.72: http://www.uni-ball.kunstwissenschaften.uni-muenchen.de/programm/index.html</p> <hr /> <div>Die [[Française (Tanz)|Française]] entwickelte sich aus mehreren französischen [[Kontratanz|Kontratänzen]] des 18. Jahrhunderts.<br /> Wie der Name vermuten lässt, hat die '''Münchner Française''' (Aussprache: Frangßähs) ihre Eigenständigkeit in München und Umgebung entwickelt. Sie entstand ab Anfang des 19. Jahrhunderts, also kurz vor der Lebzeit [[Ludwig II. (Bayern)|des Königs Ludwigs&amp;nbsp;II.]] Im Gegensatz zur Française, die als Modetanz weitgehend wieder verschwand, breitete sich die Münchner Française immer weiter aus. Sie ist eng verwandt mit der [[Quadrille (Tanz)|Quadrille]] und wird wie diese oft zur Fledermaus-Quadrille von [[Johann Strauß (Sohn)]] getanzt. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] war es vor allem der Münchner Tanzlehrer Peps [Joseph] Valenci (1892-1977), der die Münchner Française prägte und populär machte.&lt;ref&gt;[http://www.volkslied-volksmusik.de/download/ZWIEFACH_56_3_2013_30f.pdf Ein Leben für den Tanz - Erinnerungen an Peps Valenci]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Münchner Française wird auch heute noch bei vielerlei Gelegenheiten getanzt und erfreut sich zunehmender Beliebtheit.<br /> <br /> == Anlässe ==<br /> Anlässe, zu denen die Münchner Française getanzt wird, sind<br /> * festliche Bälle wie zum Beispiel: [[Rosenball (München)|Münchner Rosenball]], Ball der Musen, Magnolienball, Galaball der [[Tanzschule am Deutschen Theater]], [[Chrysanthemenball]], Münchner Tanznacht der ADTV-Tanzschulen, Gaudeamus Ball, Ball der Nationen, Kerzenball im Künstlerhaus am Lenbachplatz vom Blau-Gold-Casino München e.V., Uniball der Ludwig-Maximilians-Universität München.<br /> * [[Volkstanz]]feste in München und Umland wie zum Beispiel [[Maitanz]], [[Kocherlball]], [[Kathreintanz]].<br /> * 850. Geburtstag der Stadt München im Jahre 2008. Nach dem Beschluss des Stadtrates vom 20. Juni 2007 luden Tanzmeister die Geburtstagsgäste während der Feierlichkeiten ein, „diesen für München so typischen Tanz zu erlernen und –&amp;nbsp;als Brückenschlag zwischen Jung und Alt, Neubürgern und Alteingesessenen, Damen und Herren&amp;nbsp;– auf den Straßen der Innenstadt aufzuführen.“&lt;ref&gt;[http://www.muenchen.de/cms/prod1/mde/_de/rubriken/Rathaus/16_850jahre/material/850_beschluss_706.pdf Beschluss der Stadt München] (PDF; 1,44 MB)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://www.saengerundmusikanten.de/sro.php?redid=138663 Schriftliche Tanzbeschreibung]<br /> * [http://www.ganz-muenchen.de/gastro/biergarten/chinaturm/muenchner_francaise.html Kostenlose Tanzkurse]<br /> * [http://www.münchner-francaise.de/ Kurze Tanzanleitung] mit historischer Vorbemerkung. Vereinfachte Version, z. B. ohne Dos-a-dos.<br /> <br /> == Quellen ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> {{SORTIERUNG:Munchner Francaise}}<br /> [[Kategorie:Tanz des westlichen Kulturkreises]]<br /> [[Kategorie:Höfischer Tanz]]<br /> [[Kategorie:Tanz (München)]]</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hermann_Sticher&diff=137005945 Hermann Sticher 2014-12-22T10:17:08Z <p>138.246.2.72: Quelle: Traueranzeige Nürtinger Zeitung</p> <hr /> <div>'''Hermann Ludwig Sticher''' (* [[23. Januar]] [[1927]] in [[Tübingen]]; † [[19. Dezember]] [[2014]]) war [[Bischof]] der [[Evangelisch-methodistische Kirche|Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) in Deutschland]].<br /> <br /> == Bischofsamt ==<br /> 1977 wurde Hermann Sticher als Nachfolger von [[Jakob Karl Ernst Sommer]] zum Bischof der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland und West-Berlin gewählt. Ihm folgte 1989 [[Walter Klaiber]].<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://www.umc.org/site/apps/nlnet/content2.aspx?c=lwL4KnN1LtH&amp;b=6453089&amp;ct=7274627 Bishop Hermann L Sticher]<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=p|GND=118098853|VIAF=54936710}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Sticher, Hermann}}<br /> [[Kategorie:Methodistischer Theologe (20. Jahrhundert)]]<br /> [[Kategorie:Methodistischer Bischof (20. Jahrhundert)]]<br /> [[Kategorie:Deutscher]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1927]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Sticher, Hermann<br /> |ALTERNATIVNAMEN=Sticher, Hermann Ludwig<br /> |KURZBESCHREIBUNG=deutscher evangelisch-methodistischer Bischof<br /> |GEBURTSDATUM=1927<br /> |GEBURTSORT=[[Tübingen]]<br /> |STERBEDATUM=<br /> |STERBEORT=<br /> }}</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Zeldovich-Mechanismus&diff=136867829 Zeldovich-Mechanismus 2014-12-17T15:29:07Z <p>138.246.2.72: </p> <hr /> <div>Als '''Zeldovich-Mechanismus''' (nach dem sowjetischen Physiker [[Jakow Borissowitsch Seldowitsch]], auch thermischer [[Stickstoff|N]][[Sauerstoff|O]]-Mechanismus) bezeichnet man die [[Oxidation]] [[Erdatmosphäre|atmosphärischen]] [[Stickstoff]]s.<br /> <br /> {|<br /> | O + N&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; || -&gt; || NO + N<br /> |-<br /> | N + O&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; || -&gt; || NO + O<br /> |}<br /> <br /> Der erste Schritt der [[Chemische Reaktion|Reaktion]] benötigt eine [[Aktivierungsenergie]] von 315 [[Joule|kJ]]/[[mol]], die Reaktion findet deshalb nur unter hohen Temperaturen, zum Beispiel in den heißen Bereichen einer [[Flamme]], oder beim Wiedereintritt eines Flugkörpers in die Erdatmosphäre statt. Sie wird deshalb auch zur Analyse von [[Verbrennung (Chemie)|Verbrennungsprozessen]] verwendet.<br /> <br /> Dieser Mechanismus wurde später von Lavoie, Heywood und Keck (1970) erweitert:<br /> {|<br /> | O + N&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; || &lt;-&gt; || NO + N (1)<br /> |-<br /> | N + O&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; || &lt;-&gt; || NO + O (2)<br /> |-<br /> | N + OH || &lt;-&gt; || NO + H (3)<br /> |}<br /> <br /> Die Reaktionsgeschwindigkeiten ergeben sich zu<br /> {|<br /> |&lt;math&gt;k_{1,\mathrm{vorw}}=7{,}6\times10^{13}\times\exp\left(-{38370\over T}\right) \mathrm{m^3\over kmol\cdot s}&lt;/math&gt;<br /> |-<br /> |&lt;math&gt;k_{1,\mathrm{r\ddot{u}ck}}=1{,}6\times10^{13} \qquad \qquad \qquad \qquad \mathrm{m^3\over kmol\cdot s}&lt;/math&gt;<br /> |-<br /> |&lt;math&gt;k_{2,\mathrm{vorw}}=T*6{,}4\times10^{9}\times\exp\left(-{3139\over T}\right) \mathrm{m^3\over kmol\cdot s}&lt;/math&gt;<br /> |-<br /> |&lt;math&gt;k_{2,\mathrm{r\ddot{u}ck}}=T*1{,}5\times10^{9}\times\exp\left(-{19500\over T}\right) \mathrm{m^3\over kmol\cdot s}&lt;/math&gt;<br /> |-<br /> |&lt;math&gt;k_3=2{,}8\times10^{10}\qquad \qquad \qquad \qquad \ \ \ \quad \mathrm{m^3\over kmol\cdot s}&lt;/math&gt;<br /> |}<br /> <br /> ==Relevanz==<br /> Die Zeldovich-Reaktion findet ihre Bedeutung unter anderem im motorischen Verbrennungsprozess. Bei der motorischen Verbrennung wird das chemische Gleichgewicht während des Durchlaufens der Flammenfront im Brennraum nicht erreicht. NO bildet sich erst hinter der Flammenfront im Verbrannten. Die Reaktionen laufen trotz der hohen Temperatur selbst dort so langsam ab, dass kein Gleichgewichtszustand erreicht werden kann. Die Bildung von Stickoxiden wird begünstigt durch hohe Brennraumtemperaturen oberhalb ca. 2200 K und Vorhandensein einer ausreichenden Sauerstoffkonzentration im Gemisch oberhalb λ=1&lt;ref&gt;Pischinger, F.: Verbrennungsmotoren Band II; Vorlesungsumdruck, RWTH Aachen 1989&lt;/ref&gt;. Bei der Expansion (Anm.: Arbeitstakt beim 4-Takt-Verbrennungsmotor) findet zunächst eine leichte NO-Rückbildung statt, die aber schnell abklingt, da die Reaktionen bei Unterschreiten von 2200 K einfrieren.<br /> <br /> ==Einzelnachweise==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> == Quellen ==<br /> * G.P. Merker, G. Stiesch: ''Technische Verbrennung Motorische Verbrennung''. B.G. Teubner Verlag, Stuttgart, ISBN 3-519-06381-6<br /> * J.B. Heywood: ''Internal Combustion Engine Fundamentals''. McGraw-Hill<br /> * Y.B. Zeldovich: ''The Oxidation of Nitrogen in Combustion Explosions''. Acta Physicochimica U.S.S.R. 21 (1946) 577–628.<br /> * G.A. Lavoie, J.B. Heywood, J.C. Keck: ''Experimental and Theoretical Study of Nitric Oxide Formation in Internal Combustion Engines''. Combust. Sci. Tech. 1 [4] (1970) 313–326.<br /> <br /> [[Kategorie:Verbrennungsmotor]]<br /> [[Kategorie:Chemische Reaktion]]</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Zeldovich-Mechanismus&diff=136867800 Zeldovich-Mechanismus 2014-12-17T15:28:08Z <p>138.246.2.72: </p> <hr /> <div>Als '''Zeldovich-Mechanismus''' (nach dem sowjetischen Physiker [[Jakow Borissowitsch Seldowitsch]], auch thermischer [[Stickstoff|N]][[Sauerstoff|O]]-Mechanismus) bezeichnet man die [[Oxidation]] [[Erdatmosphäre|atmosphärischen]] [[Stickstoff]]s.<br /> <br /> {|<br /> | O + N&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; || -&gt; || NO + N<br /> |-<br /> | N + O&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; || -&gt; || NO + O<br /> |}<br /> <br /> Der erste Schritt der [[Chemische Reaktion|Reaktion]] benötigt eine [[Aktivierungsenergie]] von 315 [[Joule|kJ]]/[[mol]], die Reaktion findet deshalb nur unter hohen Temperaturen, zum Beispiel in den heißen Bereichen einer [[Flamme]], oder beim Wiedereintritt eines Flugkörpers in die Erdatmosphäre statt. Sie wird deshalb auch zur Analyse von [[Verbrennung (Chemie)|Verbrennungsprozessen]] verwendet.<br /> <br /> Dieser Mechanismus wurde später von Lavoie, Heywood und Keck (1970) erweitert:<br /> {|<br /> | O + N&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; || &lt;-&gt; || NO + N (1)<br /> |-<br /> | N + O&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; || &lt;-&gt; || NO + O (2)<br /> |-<br /> | N + OH || &lt;-&gt; || NO + H (3)<br /> |}<br /> <br /> Die Reaktionsgeschwindigkeiten ergeben sich zu<br /> {|<br /> |&lt;math&gt;k_{1,\mathrm{vorw}}=7{,}6\times10^{13}\times\exp\left(-{38370\over T}\right) \mathrm{m^3\over kmol\cdot s}&lt;/math&gt;<br /> |-<br /> |&lt;math&gt;k_{1,\mathrm{r\ddot{u}ck}}=1{,}6\times10^{13} \qquad \qquad \qquad \qquad \mathrm{m^3\over kmol\cdot s}&lt;/math&gt;<br /> |-<br /> |&lt;math&gt;k_{2,\mathrm{vorw}}=T*6{,}4\times10^{9}\times\exp\left(-{3139\over T}\right) \mathrm{m^3\over kmol\cdot s}&lt;/math&gt;<br /> |-<br /> |&lt;math&gt;k_{2,\mathrm{r\ddot{u}ck}}=T*1{,}5\times10^{9}\times\exp\left(-{19500\over T}\right) \mathrm{m^3\over kmol\cdot s}&lt;/math&gt;<br /> |-<br /> |&lt;math&gt;k_3=2{,}8\times10^{10}\qquad \qquad \qquad \qquad \ \ \ \quad \mathrm{m^3\over kmol\cdot s}&lt;/math&gt;<br /> |}<br /> <br /> Er ist nach dem russischen Physiker [[Zeldovich]] benannt.<br /> <br /> ==Relevanz==<br /> Die Zeldovich-Reaktion findet ihre Bedeutung unter anderem im motorischen Verbrennungsprozess. Bei der motorischen Verbrennung wird das chemische Gleichgewicht während des Durchlaufens der Flammenfront im Brennraum nicht erreicht. NO bildet sich erst hinter der Flammenfront im Verbrannten. Die Reaktionen laufen trotz der hohen Temperatur selbst dort so langsam ab, dass kein Gleichgewichtszustand erreicht werden kann. Die Bildung von Stickoxiden wird begünstigt durch hohe Brennraumtemperaturen oberhalb ca. 2200 K und Vorhandensein einer ausreichenden Sauerstoffkonzentration im Gemisch oberhalb λ=1&lt;ref&gt;Pischinger, F.: Verbrennungsmotoren Band II; Vorlesungsumdruck, RWTH Aachen 1989&lt;/ref&gt;. Bei der Expansion (Anm.: Arbeitstakt beim 4-Takt-Verbrennungsmotor) findet zunächst eine leichte NO-Rückbildung statt, die aber schnell abklingt, da die Reaktionen bei Unterschreiten von 2200 K einfrieren.<br /> <br /> ==Einzelnachweise==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> == Quellen ==<br /> * G.P. Merker, G. Stiesch: ''Technische Verbrennung Motorische Verbrennung''. B.G. Teubner Verlag, Stuttgart, ISBN 3-519-06381-6<br /> * J.B. Heywood: ''Internal Combustion Engine Fundamentals''. McGraw-Hill<br /> * Y.B. Zeldovich: ''The Oxidation of Nitrogen in Combustion Explosions''. Acta Physicochimica U.S.S.R. 21 (1946) 577–628.<br /> * G.A. Lavoie, J.B. Heywood, J.C. Keck: ''Experimental and Theoretical Study of Nitric Oxide Formation in Internal Combustion Engines''. Combust. Sci. Tech. 1 [4] (1970) 313–326.<br /> <br /> [[Kategorie:Verbrennungsmotor]]<br /> [[Kategorie:Chemische Reaktion]]</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Zeldovich-Mechanismus&diff=136859832 Zeldovich-Mechanismus 2014-12-17T10:54:37Z <p>138.246.2.72: </p> <hr /> <div>Als '''Zeldovich-Mechanismus''' (nach [[Jakow Borissowitsch Seldowitsch]], auch thermischer [[Stickstoff|N]][[Sauerstoff|O]]-Mechanismus) bezeichnet man die [[Oxidation]] [[Erdatmosphäre|atmosphärischen]] [[Stickstoff]]s.<br /> <br /> {|<br /> | O + N&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; || -&gt; || NO + N<br /> |-<br /> | N + O&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; || -&gt; || NO + O<br /> |}<br /> <br /> Der erste Schritt der [[Chemische Reaktion|Reaktion]] benötigt eine [[Aktivierungsenergie]] von 315 [[Joule|kJ]]/[[mol]], die Reaktion findet deshalb nur unter hohen Temperaturen, zum Beispiel in den heißen Bereichen einer [[Flamme]], oder beim Wiedereintritt eines Flugkörpers in die Erdatmosphäre statt. Sie wird deshalb auch zur Analyse von [[Verbrennung (Chemie)|Verbrennungsprozessen]] verwendet.<br /> <br /> Dieser Mechanismus wurde später von Lavoie, Heywood und Keck (1970) erweitert:<br /> {|<br /> | O + N&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; || &lt;-&gt; || NO + N (1)<br /> |-<br /> | N + O&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; || &lt;-&gt; || NO + O (2)<br /> |-<br /> | N + OH || &lt;-&gt; || NO + H (3)<br /> |}<br /> <br /> Die Reaktionsgeschwindigkeiten ergeben sich zu<br /> {|<br /> |&lt;math&gt;k_{1,\mathrm{vorw}}=7{,}6\times10^{13}\times\exp\left(-{38370\over T}\right) \mathrm{m^3\over kmol\cdot s}&lt;/math&gt;<br /> |-<br /> |&lt;math&gt;k_{1,\mathrm{r\ddot{u}ck}}=1{,}6\times10^{13} \qquad \qquad \qquad \qquad \mathrm{m^3\over kmol\cdot s}&lt;/math&gt;<br /> |-<br /> |&lt;math&gt;k_{2,\mathrm{vorw}}=T*6{,}4\times10^{9}\times\exp\left(-{3139\over T}\right) \mathrm{m^3\over kmol\cdot s}&lt;/math&gt;<br /> |-<br /> |&lt;math&gt;k_{2,\mathrm{r\ddot{u}ck}}=T*1{,}5\times10^{9}\times\exp\left(-{19500\over T}\right) \mathrm{m^3\over kmol\cdot s}&lt;/math&gt;<br /> |-<br /> |&lt;math&gt;k_3=2{,}8\times10^{10}\qquad \qquad \qquad \qquad \ \ \ \quad \mathrm{m^3\over kmol\cdot s}&lt;/math&gt;<br /> |}<br /> <br /> Er ist nach dem russischen Physiker [[Zeldovich]] benannt.<br /> <br /> ==Relevanz==<br /> Die Zeldovich-Reaktion findet ihre Bedeutung unter anderem im motorischen Verbrennungsprozess. Bei der motorischen Verbrennung wird das chemische Gleichgewicht während des Durchlaufens der Flammenfront im Brennraum nicht erreicht. NO bildet sich erst hinter der Flammenfront im Verbrannten. Die Reaktionen laufen trotz der hohen Temperatur selbst dort so langsam ab, dass kein Gleichgewichtszustand erreicht werden kann. Die Bildung von Stickoxiden wird begünstigt durch hohe Brennraumtemperaturen oberhalb ca. 2200 K und Vorhandensein einer ausreichenden Sauerstoffkonzentration im Gemisch oberhalb λ=1&lt;ref&gt;Pischinger, F.: Verbrennungsmotoren Band II; Vorlesungsumdruck, RWTH Aachen 1989&lt;/ref&gt;. Bei der Expansion (Anm.: Arbeitstakt beim 4-Takt-Verbrennungsmotor) findet zunächst eine leichte NO-Rückbildung statt, die aber schnell abklingt, da die Reaktionen bei Unterschreiten von 2200 K einfrieren.<br /> <br /> ==Einzelnachweise==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> == Quellen ==<br /> * G.P. Merker, G. Stiesch: ''Technische Verbrennung Motorische Verbrennung''. B.G. Teubner Verlag, Stuttgart, ISBN 3-519-06381-6<br /> * J.B. Heywood: ''Internal Combustion Engine Fundamentals''. McGraw-Hill<br /> * Y.B. Zeldovich: ''The Oxidation of Nitrogen in Combustion Explosions''. Acta Physicochimica U.S.S.R. 21 (1946) 577–628.<br /> * G.A. Lavoie, J.B. Heywood, J.C. Keck: ''Experimental and Theoretical Study of Nitric Oxide Formation in Internal Combustion Engines''. Combust. Sci. Tech. 1 [4] (1970) 313–326.<br /> <br /> [[Kategorie:Verbrennungsmotor]]<br /> [[Kategorie:Chemische Reaktion]]</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Zeldovich-Mechanismus&diff=136859674 Zeldovich-Mechanismus 2014-12-17T10:49:09Z <p>138.246.2.72: </p> <hr /> <div>Als '''Zeldovich-Mechanismus''' (nach [[Jakow Borissowitsch Seldowitsch]], auch thermischer [[Stickstoff|N]][[Sauerstoff|O]]-Mechanismus) bezeichnet man die [[Oxidation]] [[Erdatmosphäre|atmosphärischen]] [[Stickstoff]]s.<br /> <br /> {|<br /> | O + N&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; || -&gt; || NO + N<br /> |-<br /> | N + O&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; || -&gt; || NO + O<br /> |}<br /> <br /> Der erste Schritt der [[Chemische Reaktion|Reaktion]] benötigt eine [[Aktivierungsenergie]] von 315 [[Joule|kJ]]/[[mol]], die Reaktion findet deshalb nur unter hohen Temperaturen, zum Beispiel in den heißen Bereichen einer [[Flamme]], oder beim Wiedereintritt eines Flugkörpers in die Erdatmosphäre statt. Sie wird deshalb auch zur Analyse von [[Verbrennung (Chemie)|Verbrennungsprozessen]] verwendet.<br /> <br /> Dieser Mechanismus wurde später von Lavoie, Heywood and Keck (1970) erweitert:<br /> {|<br /> | O + N&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; || &lt;-&gt; || NO + N (1)<br /> |-<br /> | N + O&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; || &lt;-&gt; || NO + O (2)<br /> |-<br /> | N + OH || &lt;-&gt; || NO + H (3)<br /> |}<br /> <br /> Die Reaktionsgeschwindigkeiten ergeben sich zu<br /> {|<br /> |&lt;math&gt;k_{1,\mathrm{vorw}}=7{,}6\times10^{13}\times\exp\left(-{38370\over T}\right) \mathrm{m^3\over kmol\cdot s}&lt;/math&gt;<br /> |-<br /> |&lt;math&gt;k_{1,\mathrm{r\ddot{u}ck}}=1{,}6\times10^{13} \qquad \qquad \qquad \qquad \mathrm{m^3\over kmol\cdot s}&lt;/math&gt;<br /> |-<br /> |&lt;math&gt;k_{2,\mathrm{vorw}}=T*6{,}4\times10^{9}\times\exp\left(-{3139\over T}\right) \mathrm{m^3\over kmol\cdot s}&lt;/math&gt;<br /> |-<br /> |&lt;math&gt;k_{2,\mathrm{r\ddot{u}ck}}=T*1{,}5\times10^{9}\times\exp\left(-{19500\over T}\right) \mathrm{m^3\over kmol\cdot s}&lt;/math&gt;<br /> |-<br /> |&lt;math&gt;k_3=2{,}8\times10^{10}\qquad \qquad \qquad \qquad \ \ \ \quad \mathrm{m^3\over kmol\cdot s}&lt;/math&gt;<br /> |}<br /> <br /> Er ist nach dem russischen Physiker [[Zeldovich]] benannt.<br /> <br /> ==Relevanz==<br /> Die Zeldovich-Reaktion findet ihre Bedeutung unter anderem im motorischen Verbrennungsprozess. Bei der motorischen Verbrennung wird das chemische Gleichgewicht während des Durchlaufens der Flammenfront im Brennraum nicht erreicht. NO bildet sich erst hinter der Flammenfront im Verbrannten. Die Reaktionen laufen trotz der hohen Temperatur selbst dort so langsam ab, dass kein Gleichgewichtszustand erreicht werden kann. Die Bildung von Stickoxiden wird begünstigt durch hohe Brennraumtemperaturen oberhalb ca. 2200 K und Vorhandensein einer ausreichenden Sauerstoffkonzentration im Gemisch oberhalb λ=1&lt;ref&gt;Pischinger, F.: Verbrennungsmotoren Band II; Vorlesungsumdruck, RWTH Aachen 1989&lt;/ref&gt;. Bei der Expansion (Anm.: Arbeitstakt beim 4-Takt-Verbrennungsmotor) findet zunächst eine leichte NO-Rückbildung statt, die aber schnell abklingt, da die Reaktionen bei Unterschreiten von 2200 K einfrieren.<br /> <br /> ==Einzelnachweise==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> == Quellen ==<br /> * G.P. Merker, G. Stiesch: ''Technische Verbrennung Motorische Verbrennung''. B.G. Teubner Verlag, Stuttgart, ISBN 3-519-06381-6<br /> * J.B. Heywood: ''Internal Combustion Engine Fundamentals''. McGraw-Hill<br /> * Y.B. Zeldovich: ''The Oxidation of Nitrogen in Combustion Explosions''. Acta Physicochimica U.S.S.R. 21 (1946) 577–628.<br /> * G.A. Lavoie, J.B. Heywood, J.C. Keck: ''Experimental and Theoretical Study of Nitric Oxide Formation in Internal Combustion Engines''. Combust. Sci. Tech. 1 [4] (1970) 313–326.<br /> <br /> [[Kategorie:Verbrennungsmotor]]<br /> [[Kategorie:Chemische Reaktion]]</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Unheilig&diff=136754148 Unheilig 2014-12-13T22:51:25Z <p>138.246.2.72: /* 2014 – Eurovision Song Contest, aktuelle Tournee und zukünftiges Album */</p> <hr /> <div>&lt;!-- [[Wikipedia:Formatvorlage Band]] --&gt;<br /> {{Infobox Band<br /> |Name = Unheilig<br /> |Bild = 20140312 Cologne ESC Germany 0547.jpg<br /> |Bildbeschreibung = Unheilig bei ''[[Unser Song für Dänemark]]'' im März 2014.<br /> |Gründung = 1999&lt;ref name=&quot;gruendungsjahr&quot;&gt;[http://www.unheilig.com/unheilig/der-graf Offizielle Website: Biografie], abgerufen am 19. November 2010&lt;/ref&gt;<br /> |Auflösung = <br /> |Neugründung = <br /> |Genre = [[Popmusik|Pop]], [[Synth Rock|Electro-Rock]],&lt;br /&gt;[[Neue Deutsche Härte]]<br /> |Website = [http://www.unheilig.com www.unheilig.com]<br /> |Gründer1a = ''[[Der Graf (Sänger)|Der Graf]]''<br /> |Gründer1b = [[Gesang]], Programming<br /> |Gründer2a = [[Grant Stevens]] &lt;small&gt;(bis 2002)&lt;/small&gt;<br /> |Gründer2b = [[Gesang]]<br /> |Gründer3a = [[Jose Alvarez-Brill]] &lt;small&gt;(bis 2002)&lt;/small&gt;<br /> |Gründer3b = Programming<br /> |Besetzung1a = ''Der Graf''<br /> |Besetzung1b = [[Gesang]], Programming<br /> |Besetzung2a = [[Henning Verlage]] &lt;small&gt;(seit 2006)&lt;/small&gt;<br /> |Besetzung2b = Programming, Keyboard (live)<br /> |Besetzung3a = Christoph Termühlen (''Licky'') &lt;small&gt;(seit 2002)&lt;/small&gt;<br /> |Besetzung3b = Gitarre<br /> |Besetzung4a = Martin Potthoff (''Potti'') &lt;small&gt;(seit 2010)&lt;/small&gt;<br /> |Besetzung4b = Schlagzeug<br /> |Ehemalige1a = <br /> |Ehemalige1b = <br /> |Ehemalige2a = <br /> |Ehemalige2b = <br /> }}<br /> <br /> '''Unheilig''' ist eine [[Deutschland|deutsche]] [[Band (Musik)|Musikgruppe]] aus [[Aachen]] um den [[Gesang|Sänger]] und [[Songwriting|Songschreiber]] ''[[Der Graf (Sänger)|Der Graf]]''.<br /> <br /> == Bandgeschichte ==<br /> <br /> === 1999 bis 2005 ===<br /> ''Der Graf'' gründete Unheilig 1999 gemeinsam mit [[Grant Stevens]] und [[José Alvarez-Brill]].&lt;ref name=&quot;gruendungsjahr&quot; /&gt; Ein Jahr später wurde die [[Single (Musik)|Single]] ''[[Sage Ja!]]'' veröffentlicht, der im Februar 2001 das Debütalbum ''[[Phosphor (Album)|Phosphor]]'' mit einer musikalischen Mischung aus [[Elektronische Musik|Elektronik]] und [[Rock (Musik)|Rock]] folgte.<br /> <br /> 2001 gastierte die Band auf mehreren großen [[Festival]]s und Open-Air-Konzerten wie dem [[Zillo|Zillo Open Air]], dem [[Wave-Gotik-Treffen]], dem Doomsday Festival und dem [[Woodstage Summer Open Air]]. Am 28. Oktober 2002 erschien das Album ''[[Frohes Fest (Album)|Frohes Fest]]'', auf dem klassische deutsche Weihnachtslieder interpretiert werden.<br /> <br /> Ende 2002 trennte sich Der Graf auf Grund von Differenzen von den anderen Bandmitgliedern, dem Produzenten und der Plattenfirma; er entschloss sich, als Solokünstler weiterzumachen. Zunächst produzierte Der Graf die Musik von Unheilig als [[Gesang|Sänger]], Texter und Produzent in einer Person. Nur für Live-Auftritte griff er auf Gastmusiker zurück. Das dritte Studioalbum ''[[Das 2. Gebot]]'' wurde am 7. April 2003 veröffentlicht. Fans konnten im Internet darüber abstimmen, welches Lied des Albums ausgekoppelt und in einer [[Extended Play|EP]]-Version produziert werden sollte. Das Ergebnis war ''[[Schutzengel (EP)|Schutzengel]]'' mit vier bis dahin unveröffentlichten Liedern.<br /> <br /> ''[[Zelluloid (Album)|Zelluloid]]'', das vierte Album von Unheilig, erschien Ende Februar 2004. Eine Deutschlandtournee zusammen mit der Band [[Terminal Choice (Band)|Terminal Choice]] folgte. Erneut wurde mit ''[[Freiheit (EP)|Freiheit]]'' im Oktober 2004 eine EP nach einer Abstimmung veröffentlicht.<br /> <br /> Aus Mitschnitten von Konzerten wurde am 31. Januar 2005 das Live-Doppelalbum ''[[Gastspiel (Album)|Gastspiel]]'' veröffentlicht. Im gleichen Jahr erschien eine DVD mit Konzertaufnahmen, Musikvideos sowie Interviews.<br /> <br /> === 2006 bis 2008 ===<br /> [[Datei:Graf autogramme.jpg|miniatur|''Der Graf'' gibt Autogramme nach einem Konzert]]<br /> [[Datei:Unheilig Blackfield 2010 3.jpg|miniatur|Unheilig auf dem Blackfield Festival 2010]]<br /> [[Datei:Unheilig Blackfield 2010 1.jpg|miniatur|Unheilig auf dem Blackfield Festival 2010]]<br /> [[Datei:Unheilig der graf Denis Apel 0 CC.jpg|miniatur|Der Graf bei der Unheilig-10-Jahre-Tour 2010]]<br /> <br /> Am 20. Januar 2006 wurde mit ''[[Moderne Zeiten (Album)|Moderne Zeiten]]'' das fünfte Studioalbum von Unheilig veröffentlicht. Das Konzept der [[Liedtext]]e sind Träume und ihre Verwirklichung. Wie bei den vorherigen Alben wurde – als Ergebnis einer Umfrage im Juni 2006 – die EP ''[[Astronaut (EP)|Astronaut]]'' ausgekoppelt. Auf der EP wurde auch das bisher unbekannte Lied ''Der Himmel über mir'' veröffentlicht, in dem Der Graf seine Religiosität und gleichzeitige Ablehnung der [[Kirche (Organisation)|Kirche]] ausdrückt und die Gründe seines „Unheiligseins“ benennt.<br /> <br /> Von Ende September bis Mitte Oktober 2006 [[Ich will leben (Lied)#Tour|tourte]] Unheilig zusammen mit [[Project Pitchfork]]. Am 13. Oktober 2006 wurde in einer limitierten Auflage von 3.000 Stück die Live-Doppel-CD ''[[Goldene Zeiten (Album)|Goldene Zeiten]]'' veröffentlicht. Kern dieses Albums ist ein Konzert aus dem Frühjahr 2006. Die geringe Konzertpräsenz im Jahre 2007 nutzte Unheilig für die Aufnahmen zum Album ''[[Puppenspiel (Album)|Puppenspiel]]''. Am 4. August 2007 spielte die Band beim [[Wacken Open Air]].<br /> <br /> 2008 erschien unter dem Titel ''Unheilig – Ein Leben für die Musik'' eine 30-minütige Dokumentation über die Band, die am 30.&amp;nbsp;November 2008 erstmals auf [[DMAX]] ausgestrahlt wurde.<br /> <br /> === 2010 bis 2011 – Große Freiheit ===<br /> Am 19. Februar 2010 erschien das neue Album ''[[Große Freiheit (Album)|Große Freiheit]]''. Darauf enthalten ist die erste Single-Auskopplung ''[[Geboren um zu leben]]''. Das Album erreichte direkt [[Liste der Nummer-eins-Hits in Deutschland (2010)|Platz 1]] der deutschen Verkaufscharts und wurde zum bis dato größten Erfolg des Projektes. So verkaufte es sich bisher mehr als 2 Millionen Mal. War Unheilig in den Jahren zuvor vor allem in der [[Schwarze Szene|Schwarzen Szene]] ein Begriff, erreichte das Album nun eine breitere Zuhörer- und Käuferschaft. Der Graf selbst sah sich nach wie vor als Teil der Schwarzen Szene, erklärte jedoch, seine Musik sei auch für Menschen außerhalb der Szene gedacht.&lt;ref name=&quot;zillo0610&quot;&gt;Sascha Blach: ''Unheilig. Gute Laune Gothic?'' In: ''[[Zillo]]'', Nr. 6/2010, S. 40 f. (Interview mit dem Grafen).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die hohe Medienpräsenz und der poppige Charakter vieler neuer Lieder sorgten bei langjährigen Fans jedoch auch für Kritik. Von „Schlagertümelei“ oder „Massenkompatiblität“ ist dabei häufig die Rede.&lt;ref name=&quot;stern180&quot; /&gt; Kritik in diese Richtung kam auch von bekannten Musikern wie [[Alexander Wesselsky]] ([[Eisbrecher (Band)|Eisbrecher]]) oder [[Steve Naghavi]] ([[And One]]).&lt;ref name=&quot;zillo0610&quot; /&gt;&lt;ref&gt;Esther Mai: ''[http://www.rp-online.de/niederrhein-sued/moenchengladbach/nachrichten/and-one-treten-nicht-mit-unheilig-auf-1.1342888 And One treten nicht mit Unheilig auf]''. rp-online, 27. Juli 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> {{Zitat|Text=Es ist seltsam, jahrelang haben mir die Menschen vermittelt, wie wichtig ihnen meine Musik ist, und dann ändere ich ein wenig mein Äußeres, lasse den schwarzen Nagellack und diese weißen Vampirkontaktlinsen weg, und plötzlich zählt meine Musik nicht mehr. Plötzlich sagt man: Der singt jetzt kommerzielle Balladen. Der ist keiner mehr von uns. Ich verstehe das bis heute nicht. Wenn du die Akzeptanz der Leute nicht mehr hast, die du so lange kennst, dann tut das weh.|ref=&lt;ref name=&quot;stern180&quot;&gt;''Der Menschenfischer.'' In: ''[[Stern (Zeitschrift)|Stern]]'', Ausgabe 43/2010, 21. Oktober 2010, S. 180.&lt;/ref&gt;|Autor=Der Graf|Quelle=Interview mit dem ''[[Stern (Zeitschrift)|Stern]]''}}<br /> <br /> Am 1. Oktober 2010 gewann Unheilig den [[Bundesvision Song Contest 2010]] mit dem Lied ''[[Unter deiner Flagge]]''. Im gleichen Jahr gewann Unheilig den Musikpreis [[Bambi (Auszeichnung)|Bambi]] in der Kategorie ''Pop National''.&lt;ref&gt;[http://www.bambi.de/alle-preistrager?syear=2010 Preisträger 2010] auf Bambi.de&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das Album wurde mit dem [[Echo 2011]] als ''Album des Jahres'' ausgezeichnet. Zudem erhielt Unheilig den Preis in den Kategorien ''Gruppe Rock/Alternative national'' und ''Produzent/in/-enteam des Jahres''.&lt;ref&gt;[http://www.echopop.de/no_cache/pop-suche/ ''Suche''] auf echopop.de: Künstler Unheilig, Jahr 2011. Abgerufen am 8. März 2013.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In der hundertsten Ausgabe der ''[[Die ultimative Chartshow|Ultimativen Chartshow]]'' unter dem Motto ''Deutschland wählt die Nr. 1'' (Erstausstrahlung am 9. Dezember 2011) landete der Titel ''[[Geboren um zu leben]]'' auf dem zweiten Platz.<br /> <br /> === 2012 bis 2013 – Lichter der Stadt ===<br /> Am 16. März 2012 veröffentlichte die Band das Album ''[[Lichter der Stadt]]''. Das Album landete auf Platz eins der Album-Charts in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Bereits am 14.&amp;nbsp;Februar 2012 wurde aus dem Album die Single ''So wie du warst'' vorab veröffentlicht. Sie schaffte es auf Platz 2 der deutschen Single-Charts. Schon am 30.&amp;nbsp;März 2012 veröffentlichten sie aus dem gleichnamigen Album die zweite Single ''Lichter der Stadt''. Hiermit erreichten sie in den deutschen Single-Charts Platz 31. Am 30.&amp;nbsp;Juni 2012 startete die Lichter der Stadt-Open-Air Tournee in Meppen. Am 21. September 2012 erschien die gemeinsame Single ''[[Sonne (Schiller-Lied)|Sonne]]'' mit [[Schiller (Musikprojekt)|Schiller]]. Es folgte die Single-Auskopplung des Songs ''[[Wie wir waren]]'', den Unheilig gemeinsam mit [[Andreas Bourani]] aufgenommen hatte.<br /> <br /> Im November 2012 wurde eine ''Winter Edition'' des Albums veröffentlicht, aus dem die Single ''[[Stark (Unheilig-Lied)|Stark]]'', welche für das Album neu aufgenommen wurde, als Single veröffentlicht wurde. ''[[Lichter der Stadt]]'' gelang daraufhin für [[Liste der Nummer-eins-Hits in Deutschland (2012)|eine Woche]] die Rückkehr an die Spitze der Albumcharts.<br /> <br /> Im Jahre 2013 erhielten Unheilig die [[Goldene Kamera 2013]] in der Kategorie ''Beste Musik national''. Laudatorin war [[Helene Fischer]], die mit dem Grafen in der ''Helene Fischer Show'' ein Duett gesungen hatte.<br /> <br /> === 2014 – Eurovision Song Contest, aktuelle Tournee und zukünftiges Album ===<br /> [[File:Unser Song für Dänemark - Pressekonferenz mit 8 Acts - Unheilig-1681.jpg|thumb|Der Graf mit [[Barbara Schöneberger]] bei [[Unser Song für Dänemark]] 2014.]]<br /> Am 13. März 2014 nahm er mit ''[[Als wär’s das erste Mal]]'' und ''[[Wir sind alle wie eins]]'' am [[Unser Song für Dänemark|Vorentscheid zum Eurovision Song Contest]] teil und belegte dort den zweiten Platz hinter [[Elaiza]] mit ''[[Is It Right]]'' .&lt;ref&gt;[http://www.eurovision.de/teilnehmer/unheilig301.html Vorentscheid zum ESC 2014]&lt;/ref&gt; Nach dem Ausscheiden ging Unheilig mit dem ''[[Alles hat seine Zeit – Best of Unheilig 1999–2014|Best-of-Album]]'' auf Tour.<br /> <br /> Am 5. Oktober 2014 gab Der Graf in einem offenen Brief an die Fans bekannt, nach der Veröffentlichung des für Dezember 2014 angekündigten Albums ''Gipfelstürmer'' und der darauffolgenden Tour, das Projekt Unheilig zu beenden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle | url=http://www.unheilig.com/news/offener-brief-des-grafen | titel=Offener Brief des Grafen | autor=Der Graf | hrsg=Unheilig.com | datum=2014-10-05 | zugriff=2014-10-05 | sprache=de}}&lt;/ref&gt; Bereits im Vorfeld der für den 31. Oktober angekündigten Singleveröffentlichung von ''[[Zeit zu gehen]]'' erschien ein dazugehöriges Video auf YouTube mit Film- und Bildmaterial aus Dreharbeiten zu Musikvideos, Konzerten, Presseaufnahmen usw. als Zusammenschnitt.<br /> <br /> Am 28. November erschien die zweite Singleauskopplung namens ''[[Glück auf das Leben]]'', nachdem auf der Website der Band die Möglichkeit zum Pre-Listening von vier der 16 Songs des kommenden Albums angeboten wurde.<br /> <br /> Einen Tag später ist die Weltpremiere des Albums in Form eines Konzertes in Zell am See, wo schon die Dreharbeiten zu ''[[Als wär`s das erste Mal]]'' und die der Musikvideos von Gipfelstürmer stattfanden. Sein letzten TV-Auftritt als Sänger hatte er bei der letzten WettenDass-Sendung am 13.12.2014.<br /> <br /> == Musik ==<br /> Stilistisch bewegt sich Unheilig in zahlreichen Genres. Hinsichtlich der Zuordnung zur Stilrichtung [[Neue Deutsche Härte]] äußerte Der Graf in einem Interview lachend: „Ich weiß bis heute nicht, was Neue Deutsche Härte heißt. Mir ist dieser Begriff zu martialisch. Ich habe mich nie an einem Stil oder an einer Richtung orientiert.“&lt;ref name=&quot;relevant&quot;&gt;[http://relevant.at/kultur/musik/20709/unheilig-gothic-graf-findet-kitsch-gut.story ''Unheilig – Gothic-Graf findet &quot;Kitsch gut&quot;.''] relevant.at vom 19. April 2010.&lt;/ref&gt; Enthält das erste Album ''Phosphor'' noch deutsche und englische Texte, sind die Lieder aller nachfolgenden Alben komplett auf Deutsch gehalten.<br /> <br /> == Diskografie ==<br /> {{Hauptartikel|Unheilig/Diskografie}}<br /> {{Hauptartikel|Liste der Lieder von Unheilig}}<br /> {{:Unheilig/Diskografie}}<br /> <br /> == Auszeichnungen ==<br /> ; [[Bambi (Auszeichnung)|Bambi]]<br /> * 2010: in der Kategorie ''Pop National''<br /> <br /> ; [[Bundesvision Song Contest]]<br /> * 2010: ''Sieger'' (''Unter deiner Flagge'')<br /> <br /> ; [[Comet (Musikpreis)|Comet]]<br /> * 2011: in der Kategorie ''Bester Song'' (''Geboren um zu leben'')<br /> <br /> ; [[Deutscher Musikautorenpreis]]<br /> * 2011: in der Kategorie ''Erfolgreichstes Werk''<br /> <br /> ; [[Die Goldene Kamera]]<br /> * 2013: in der Kategorie ''Beste Musik National''<br /> <br /> ; [[DIVA – Deutscher Entertainment Preis#2011|DIVA Award]]<br /> * 2011: in der Kategorie ''Music Artist of the Year 2010''<br /> * 2011: in der Kategorie ''Der deutsche Musikpreis''<br /> <br /> ; [[ECHO Pop]]<br /> * 2011: in der Kategorie ''Bestes Album'' (''Große Freiheit'')<br /> * 2011: in der Kategorie ''Beste Gruppe Rock/Alternative national''<br /> * 2013: in der Kategorie ''Beste Gruppe Rock/Alternative national''<br /> * 2013: in der Kategorie ''Erfolgreichster nationaler Act im Ausland''<br /> <br /> ; [[Radio Regenbogen#Radio Regenbogen Award|Radio Regenbogen Award]]<br /> * 2011: in der Kategorie ''Band National''<br /> <br /> ; [[Radio 7#Medienpreis_.E2.80.9ESieben.E2.80.9C|Radiopreis SIEBEN]]<br /> * 2012: in der Kategorie ''Live Act National''<br /> <br /> ; [[Swiss Music Awards#2011|Swiss Music Award]]<br /> * 2011: in der Kategorie ''Best Breaking Act International''<br /> <br /> ; [[Video Champion]]<br /> * 2012: in der Kategorie ''Music Award''<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Unheilig: ''Unheilig. Große Freiheit. Das Liederbuch.'' Bosworth Musikverlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86543-595-8.<br /> * Claus Müller (Hrsg.), Enrico Ahlig: ''Unheilig. Orkus.'' [''Das große Orkus Unheilig Buch'']. Zoomia-Medien-Gruppe, Glashütten (Taunus) 2010, ISBN 978-3-00-036880-6.<br /> * Corinna Siebert: ''Unheilig. Der Graf – Geboren um zu singen. Die inoffizielle Biografie.'' [[Heel Verlag]], Königswinter 2011, ISBN 978-3-86852-393-5.<br /> * [[Michael Fuchs-Gamböck]], [[Thorsten Schatz]]: ''Unheilig. Der Graf und seine Welt.'' [[Bastei Lübbe Verlag]], Köln 2011, ISBN 978-3-404-60664-1.<br /> * Unheilig: ''Unheilig. Lichter der Stadt. Das Liederbuch.'' Bosworth Musikverlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-86543-714-3.<br /> * Unheilig: ''Als Musik meine Sprache wurde. Die offizielle Autobiografie.'' 2. Auflage. Riva, München 2013, ISBN 978-3-86883-210-5.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat}}<br /> * [http://www.unheilig.com/ Website von Unheilig]<br /> * [http://www.zeit.de/2012/13/Band-Unheilig ''Im Gespensterstadl brennt noch Licht'']. In: ''[[Die Zeit]]'', Nr. 13, 22. März 2012 (Porträt).<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{NaviBlock<br /> |Navigationsleiste Unheilig<br /> |Navigationsleiste Bundesvision Song Contest<br /> }}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=k|GND=10328242-7|LCCN=n/2013/29935|VIAF=125118008}}<br /> <br /> [[Kategorie:Unheilig| ]]<br /> [[Kategorie:Deutsche Band]]<br /> [[Kategorie:Dark-Rock-Band]]<br /> [[Kategorie:Neue-Deutsche-Härte-Band]]<br /> [[Kategorie:Popband]]<br /> [[Kategorie:Gewinner des Bundesvision Song Contests]]<br /> [[Kategorie:Comet-Preisträger (Deutschland)]]<br /> [[Kategorie:Echo-Pop-Preisträger]]<br /> [[Kategorie:Jose Alvarez-Brill]]<br /> [[Kategorie:Henning Verlage]]<br /> [[Kategorie:Teilnehmer am deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest]]</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Debora&diff=128811387 Debora 2014-03-23T17:30:09Z <p>138.246.2.72: </p> <hr /> <div>{{Weiterleitungshinweis|Deborah}}<br /> '''Debora''' oder '''Deborah''' ist ein weiblicher [[Vorname]].<br /> <br /> ==Herkunft und Bedeutung des Namens==<br /> Der Name ist [[Hebräische Sprache|hebräisch]] (דְּבוֹרָה, dəvorah) und bedeutet ''Biene''. In der [[Bibel]] gibt es zwei Personen dieses Namens: In {{B|Gen|35|8}} heißt so die [[Amme]] der [[Rebekka]]. Bedeutender aber ist die [[Debora (Richterin)|Richterin Debora]], die auch als [[Prophet|Prophetin]] bezeichnet wird. Im Buch der Richter {{Bibel|Ri|4-5}} wird erzählt, wie sie das Volk [[Israeliten|Israel]] zu einem wichtigen Sieg führt. Davon handelt auch das berühmte [[Deboralied]] {{Bibel|Ri|5|1-31}}, eines der ältesten Stücke der [[Tanach|Hebräischen Bibel]].<br /> <br /> ==Namenstag==<br /> [[Namenstag]] für den Namen Debora ist der [[21. September]].<br /> <br /> ==Varianten==<br /> * [[Debbi]], [[Debbie]], [[Debby]] (Englisch)<br /> * Debbos<br /> * Debo (Spitzname; Deutsch)<br /> * Debra (Englisch)<br /> * Debs (Englisch)<br /> * Deby (Deutsch/Schweiz)<br /> * Debi (Deutsch/Südtirol)<br /> * Depke (Plattdeutsch)<br /> * Dvora (Hebräisch)<br /> * Debira<br /> <br /> == Namensträgerinnen ==<br /> === Debora ===<br /> * [[Debora (Richterin)]], Gestalt aus der Hebräischen Bibel<br /> * [[Debora Caprioglio]] (* 1968), italienische Schauspielerin<br /> * [[Debora Vaarandi]] (1916–2007), estnische Lyrikerin und Übersetzerin<br /> * [[Debora Vogel]] (1900–1942), Philosophin und Dichterin<br /> * [[Debora Weber-Wulff]] (* 1957), deutsche Informatikerin und Hochschullehrerin<br /> * [[Debora Weigert]] (* 1969), deutsche Schauspielerin und Synchronsprecherin<br /> <br /> === Deborah/Déborah ===<br /> * [[Deborah Adair]] (* 1952), US-amerikanische Schauspielerin<br /> * [[Deborah Allen]] (* 1953), US-amerikanische Country-Sängerin<br /> * [[Déborah Anthonioz]] (* 1978), französische Snowboarderin<br /> * [[Deborah Berebichez]], mexikanische Physikerin<br /> * ''Deborah Blaisdell'', Pseudonym von [[Tracey Adams]] (* 1959), US-amerikanische Pornodarstellerin<br /> * [[Deborah Colker]] (* 1961), brasilianische Tänzerin und Choreographin<br /> * [[Deborah Compagnoni]] (* 1970), italienische Skirennläuferin<br /> * [[Deborah Cox]] (* 1974), kanadische Sängerin und Schauspielerin<br /> * [[Deborah Crombie]] (* 1952), US-amerikanische Krimi-Schriftstellerin<br /> * [[Deborah Danz]] (* 1993), deutsche Tennisspielerin<br /> * [[Deborah Anne Dyer]] (* 1967), britische Sängerin<br /> * [[Deborah Eisenberg]] (* 1945), US-amerikanische Schriftstellerin<br /> * [[Deborah Ellis]] (* 1960), kanadische Autorin<br /> * ''Deborah Epstein'', bekannt als [[SoShy]] (* 1982), französisch-amerikanische Pop- und R’n’B-Singer-Songwriterin<br /> * [[Déborah François]] (* 1987), belgische Schauspielerin<br /> * [[Deborah Froese]] (* 1957), kanadische Kinder- und Jugendbuch-Autorin<br /> * [[Deborah Garrison]] (* 1965), US-amerikanische Dichterin<br /> * [[Deborah Gibson]] (* 1970), US-amerikanische Sängerin und Schauspielerin<br /> * [[Deborah Gravenstijn]] (* 1974), niederländische Judoka<br /> * [[Deborah Harry]] (* 1945), US-amerikanische Sängerin und Schauspielerin<br /> * [[Deborah Hawksley]] (* 1970), britische Opern- und Konzertsängerin<br /> * [[Deborah Henson-Conant]] (* 1953), US-amerikanische Komponistin und Harfenistin<br /> * [[Deborah Jo Hunter]] (* 1962), US-amerikanische Schauspielerin<br /> * [[Deborah Jin]] (* 1968), US-amerikanische Physikerin<br /> * [[Deborah Kaufmann]] (* 1970), deutsche Schauspielerin<br /> * [[Deborah Kerr]] (1921–2007), britische Schauspielerin<br /> * [[Deborah Knox]] (* 1968), schottische Curlerin<br /> * [[Deborah Lester]] (* 1962), US-amerikanisches Fotomodell und Pornodarstellerin<br /> * [[Deborah Lipstadt]] (* 1947), US-amerikanische Historikerin<br /> * [[Deborah Mash]], US-amerikanische Medizinerin<br /> * [[Deborah Meyer]] (* 1952), US-amerikanische Schwimmerin<br /> * [[Deborah Jeane Palfrey]] (1956–2008), US-amerikanische Unternehmerin<br /> * [[Deborah Polaski]] (* 1949), US-amerikanische Opern- und Konzertsängerin<br /> * [[Deborah Raffin]] (1953–2012), US-amerikanische Schauspielerin und Produzentin<br /> * [[Deborah Rennard]] (* 1959), US-amerikanische Schauspielerin<br /> * [[Deborah Sasson]] (* 1959), US-amerikanische Opernsängerin und Musicaldarstellerin<br /> * [[Deborah Schindler]], US-amerikanische Filmproduzentin<br /> * [[Deborah Sengl]] (* 1974), österreichische Künstlerin<br /> * [[Deborah Shelton]] (* 1948), US-amerikanische Schauspielerin<br /> * [[Deborah Sosimenko]] (* 1974), australische Hammerwerferin<br /> * [[Deborah Ann Stabenow]] (* 1950), US-amerikanische Politikerin<br /> * [[Deborah Tannen]] (* 1945), US-amerikanische Soziolinguistin<br /> * [[Deborah Theaker]] (* 1964), kanadische Schauspielerin<br /> * [[Deborah Tranelli]] (* 1955), US-amerikanische Schauspielerin und Musikerin<br /> * [[Deborah Kara Unger]] (* 1963), kanadische Schauspielerin<br /> * [[Deborah Van Valkenburgh]] (* 1952), US-amerikanische Film- und Theaterschauspielerin<br /> * [[Delia-Deborah Wagner]] (* 1986), deutsche Schauspielerin<br /> * [[Deborah Voigt]] (* 1960), US-amerikanische Opernsängerin<br /> * [[Deborah Zoe]] (* 1972), US-amerikanische Schauspielerin<br /> <br /> ==Siehe auch==<br /> * [[Deboralied]], Loblied der Prophetin und Richterin Debora<br /> <br /> [[Kategorie:Weiblicher Vorname]]</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Nordhaide&diff=127683212 Nordhaide 2014-02-17T23:23:51Z <p>138.246.2.72: </p> <hr /> <div>[[Bild:Neubaugebiet suedliche Panzerwiese Muenchen.jpg|thumb|Neubaugebiet &quot;Nordheide&quot; im Südwesten der Panzerwiese]]<br /> <br /> Die '''Nordheide''' ist ein Siedlungsgebiet im [[München|Münchner]] Norden, das zum Stadtbezirk 11 Milbertshofen - Am Hart gehört. Es &lt;!--es, nämlich das Siedlungsgebiet--&gt;liegt im südwestlichen Teil der [[Panzerwiese]] und wird des Öfteren auch analog mit dieser genannt.<br /> <br /> == Merkmale der Nordheide ==<br /> Die Nordheide wird überwiegend als Wohngebiet genutzt. Insgesamt sind seit 2003 über 2500 Wohnungen entstanden&lt;ref&gt;[http://www.muenchen.de/cms/prod2/mde/_de/rubriken/Rathaus/75_plan/04_stadtentwicklung/05_grundlagen/pdf/2010_10_06_WSB_2008_2009_komplett.pdf &quot;Bericht zur Wohnungssituation in München 2008-2009&quot;], S. 77.&lt;/ref&gt;, darunter 545 Plätze in der Studentenwohnanlage am Felsennelkenanger. Das Wohnungsangebot besteht aus einer Mischung von öffentlich geförderten und frei finanzierten Wohnungen. Die Nordheide verfügt über ein Schulzentrum und mehrere Kindertagesstätten, eine Kinder- und Jugendfreizeitstätte sowie ein Kirchenzentrum&lt;ref&gt;[http://www.ris-muenchen.de/RII/RII/DOK/SITZUNGSVORLAGE/976627.pdf &quot;Referat für Stadtplanung und Bauordnung - PLAN HA II/12 Städtebauliche Entwicklungsmaßnahmen&quot;] (PDF-Datei; 100&amp;nbsp;kB)&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> Um die [[U-Bahnhof Dülferstraße|U-Bahnhaltestelle Dülferstraße]] entstand durch den Bau des Einkaufszentrums [[Mira (Einkaufszentrum)|Mira]] und angrenzender Gebäude ein neues Stadtteilzentrum auf der Nordheide.<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Coordinate|NS=48.212|EW=11.567|type=landmark|dim=5000|region=DE-BY}}<br /> <br /> [[Kategorie:Geographie (München)]]<br /> [[Kategorie:Am Hart]]<br /> [[Kategorie:Hasenbergl]]<br /> [[Kategorie:Siedlung (Städtebau) in München]]<br /> [[Kategorie:Stadtviertel von München]]</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Arbeitsministerium&diff=125562426 Arbeitsministerium 2013-12-18T14:50:34Z <p>138.246.2.72: /* Deutschland */</p> <hr /> <div>{{Dieser Artikel|erläutert das Ministerium für den Arbeitsmarkt, siehe auch [[Ministerium für öffentliche Arbeiten]].}}<br /> {{TOCright}}<br /> Ein '''Arbeitsministerium''' ist ein [[Ministerium]], zuständig für die [[Arbeitsmarkt]]politik, die Belange der [[Arbeitnehmer]]schaft, und das [[Arbeitsrecht]] eines Staates. Amtsleiter ist der '''Arbeitsminister''' bzw. die ''Arbeitsministerin''. <br /> <br /> Je nach politischer Leitlinie ist das Arbeitsministerium – soferne nicht eigenständig – meist dem Portefeuille des [[Sozialministerium]]s oder des [[Wirtschaftsministerium]]s zugeteilt.<br /> <br /> :: &lt;small&gt;Aktuelle Arbeitsminister sind hier verzeichnet, zu den historischen Ämtern siehe die jeweiligen Ministeriumsartikel&lt;/small&gt;<br /> <br /> == Deutschland ==<br /> {{GER}}<br /> * [[Bundesministerium für Arbeit und Soziales]] – [[Andrea Nahles]]<br /> *: historisch: [[Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (Deutschland)|Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit]] 2002 bis 2005, dann wieder geteilt<br /> * Für die Arbeitsminister in den Ländern, siehe [[Liste der amtierenden deutschen Landesarbeitsminister]]<br /> <br /> == Frankreich==<br /> {{FRA}}<br /> : [[Ministère du Travail, des Relations sociales, de la Famille, de la Solidarité et de la Ville]] („[[Grenelle]]“) – [[Xavier Darcos]]<br /> <br /> == Litauen ==<br /> {{LIT}}<br /> : [[Litauisches Sozial- und Arbeitsministerium]] – [[Donatas Jankauskas (Politiker)|Donatas Jankauskas]]<br /> <br /> == Österreich ==<br /> {{AUT}}<br /> * [[Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz]] – Bundesminister: [[Rudolf Hundstorfer]]<br /> *: historisch: eingerichtet 1987–97 [[Bundesministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales|Bundesministerium für Arbeit und Soziales]], 1997–2000 [[Bundesministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales]], 2000–2009 [[Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (Österreich)|Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit]]<br /> <br /> == Vereinigte Staaten ==<br /> {{USA}}<br /> * [[United States Department of Labor]] – ''Secretary of Labor:'' [[Hilda Solis]] (2009 - 2013). <br /> *: historisch: [[United States Department of Commerce and Labor]] (1903–13)<br /> <br /> == Fußnoten == <br /> &lt;references /&gt; <br /> <br /> [[Kategorie:Arbeitsministerium| ]]<br /> [[Kategorie:Liste (Ministerien)]]</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Freie_Demokratische_Partei&diff=125540256 Freie Demokratische Partei 2013-12-17T19:30:00Z <p>138.246.2.72: </p> <hr /> <div>{{Infobox Partei<br /> |Partei = Freie Demokratische Partei<br /> |Parteilogo = [[Datei:FDP Logo 2013.png|150px|Logo der FDP]]<br /> |Parteivorsitzender = [[Christian Lindner]] <br /> |Bild Parteivorsitz = [[Datei:Christian Lindner (Martin Rulsch) 1.jpg|250px|Christian Lindner]]<br /> |Generalsekretärin = [[Nicola Beer]]<br /> |Stellvertretende Vorsitzende = [[Wolfgang Kubicki]]&lt;br /&gt;[[Uwe Barth]]&lt;br /&gt;[[Marie-Agnes Strack-Zimmermann]]<br /> |Bundesgeschäftsführer = [[Jörg Paschedag]]<br /> |Bundesschatzmeister = [[Hermann Otto Solms]]<br /> |Ehrenvorsitzende = [[Walter Scheel]]&lt;br /&gt;[[Hans-Dietrich Genscher]]<br /> |Gründung = 12. Dezember 1948<br /> |Gründungsort = [[Heppenheim (Bergstraße)]]<br /> |Hauptsitz = [[Thomas-Dehler-Haus (Berlin)|Thomas-Dehler-Haus]]&lt;br /&gt;Reinhardtstraße 14&lt;br /&gt;10117 Berlin<br /> |Parteigliederung = 16 Landesverbände&lt;br /&gt;485 Kreisverbände&lt;br /&gt;etwa 3150 Ortsverbände<br /> |Bundestagsmandate = {{Infobox Partei/Mandate|0|631|yellow}}<br /> |Zuschüsse = 14.072.257,67 €&lt;br /&gt;&lt;small&gt;(30. Januar 2013)&lt;/small&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle | url=http://www.bundestag.de/bundestag/parteienfinanzierung/festsetz_staatl_mittel/finanz_12.pdf | titel=Festsetzung der staatlichen Mittel für das Jahr 2012 | hrsg=[[Deutscher Bundestag]] | datum=2013-01-30 | zugriff=2013-09-27 | format=PDF; 145&amp;nbsp;KB}}&lt;/ref&gt;<br /> |Mitglieder = 59.000&lt;ref&gt;{{Internetquelle | autor=[[FDP]] | url=http://www.fdp.de/Organisation/318b116/index.html | titel=<br /> Organisation und Gremien | hrsg=[[FDP]] | datum=2013-02-07 | zugriff=2013-12-01}}&lt;/ref&gt;<br /> |Mindestalter = 16 Jahre<br /> |Durchschnittsalter = 53&amp;nbsp;Jahre&lt;br /&gt;&lt;small&gt;(Stand: 31. Dezember 2012)&lt;/small&gt;&lt;ref name=&quot;Durchschnittsalter&quot;&gt;[[Oskar Niedermayer]]: ''[http://www.polsoz.fu-berlin.de/polwiss/forschung/systeme/empsoz/schriften/Arbeitshefte/ahosz20.docx Parteimitglieder in Deutschland. Version 2013.]'' In: ''Arbeitshefte aus dem Otto-Stammer-Zentrum.'' Nr. 20, April 2013, abgerufen am 27. September 2013 (DOCX; 4,1 MB).&lt;/ref&gt;<br /> |Frauenanteil = 23,0 Prozent&lt;br /&gt;&lt;small&gt;(Stand: 31. Dezember 2012)&lt;/small&gt;&lt;ref name=&quot;Durchschnittsalter&quot; /&gt;<br /> |Ausrichtung = [[Liberalismus]]<br /> |Farben = blau ([[HKS-Farbfächer|HKS 43]]) – gelb ([[HKS-Farbfächer|HKS 3]])&lt;ref&gt;{{Internetquelle | url=http://www.liberale.de/portal/pdf/cd-manual_final.pdf | titel=CD Manual der FDP | hrsg=FDP-Bundesgeschäftsstelle | zugriff=2013-09-27 | format=PDF; 485&amp;nbsp;KB}}&lt;/ref&gt;<br /> |Jugend = [[Junge Liberale]]<br /> |Schüler = [[Liberale Schüler]]<br /> |Frauen = Liberale Frauen<br /> |Senioren = Liberale Senioren<br /> |International = [[Liberale Internationale]] (LI)<br /> |EP-Mandate = {{Infobox Partei/Mandate|12|99|yellow}}<br /> |Europa = [[Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa (Partei)|Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa]] (ALDE)<br /> |EU-Parlament = [[Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa (Fraktion)|Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa]] (ALDE)<br /> |Webseite = [http://www.fdp.de/ www.fdp.de]<br /> }}<br /> {{Zeitleiste FDP Mitglied der Bundesregierung in Deutschland}}<br /> Die '''Freie Demokratische Partei''' (Kurzbezeichnung: '''FDP''', von 1968 bis 2001 ''F.D.P.'')&lt;ref&gt;{{Internetquelle | url=http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,132290,00.html | titel=FDP: Mit einer Flasche Bier | werk=[[Manager Magazin]] | datum=2001-05-06 | zugriff=2013-09-27}}&lt;/ref&gt; ist eine [[Liberalismus|liberale]] [[politische Partei|Partei]]&lt;!-- bitte erst dann in Kleinpartei ändern, wenn die FDP aus allen Länderparlamenten geflogen ist--&gt; in [[Deutschland]], die ihre politischen Wurzeln in der Bewegung des [[Vormärz]] hat.<br /> <br /> Die FDP war von 1949–1956, von 1961–1966, von 1969–1998 und von 2009-2013 als jeweils kleinerer Koalitionspartner an der [[Bundesregierung (Deutschland)|Bundesregierung]] beteiligt (siehe [[Liste der deutschen Bundesregierungen]]). Damit war sie auf Bundesebene insgesamt länger in Regierungsverantwortung als jede andere deutsche Partei seit Gründung der Bundesrepublik. Bei der [[Bundestagswahl 2013]] verfehlte die FDP die [[Fünf-Prozent-Hürde in Deutschland|Fünf-Prozent-Hürde]] und schied mit der [[Konstituierung]] des neuen [[Bundestag]]s am 22. Oktober 2013 aus dem Parlament aus.<br /> Die FDP ist in 9 von 16 deutschen [[Landesparlament]]en sowie im [[Europaparlament]] vertreten und aktuell in [[Sachsen]] an einer [[Schwarz-gelbe Koalition|schwarz-gelben Regierungskoalition]] auf Landesebene beteiligt.<br /> <br /> == Inhaltliches Profil ==<br /> Der inhaltliche Grundgedanke der FDP ist der [[Liberalismus]], den sie seit jeher traditionell in Deutschland vertreten hat. Ihr fundamentales Ideal besteht somit in der [[Freiheit]] des Menschen, insbesondere vor staatlicher Gewalt.<br /> <br /> Die gegenwärtigen Leitlinien der FDP sind in den ''Karlsruher Freiheitsthesen'' verankert. Diese wurden auf dem 63. Ordentlichen Bundesparteitag am 22. April 2012 in Karlsruhe beschlossen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle | url=http://www.fdp.de/files/565/Karlsruher_Freiheitsthesen.pdf | titel=Verantwortung für die Freiheit. Karlsruher Freiheitsthesen der FDP für eine offene Bürgergesellschaft | hrsg=FDP-Bundesgeschäftsstelle | zugriff=2013-09-27 | format=PDF; 691&amp;nbsp;KB}}&lt;/ref&gt; Vorher galten die ''Wiesbadener Grundsätze,'' die auf dem 48. Ordentlichen Bundesparteitag am 24. Mai 1997 in Wiesbaden beschlossen wurden.<br /> <br /> === Wirtschaftspolitik ===<br /> Die Wirtschaftspolitik der FDP orientiert sich an einer [[Wirtschaftsliberalismus|liberalen]] und [[Soziale Marktwirtschaft|sozialen Marktwirtschaft]].&lt;ref&gt;http://www.fdp.de/Soziale-Marktwirtschaft/453c156/index.html&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Sie fordert eine staatliche [[Ordnungspolitik]], die dafür die entsprechenden Rahmenbedingungen schafft, aber den Markt nicht durch übermäßige [[Staatsinterventionismus|Interventionen]] verzerrt.<br /> <br /> Zentrales Ziel ist die Schaffung von Arbeitsplätzen durch Verbesserung des [[Investition]]sklimas. Erreicht werden soll dies unter anderem durch [[Bürokratieabbau]], [[Privatisierung]]en, [[Deregulierung]], Abbau von [[Subvention]]en und eine Reform des Tarifrechts. In der [[Globalisierung]] sieht die Partei vor allem Chancen.<br /> <br /> Die [[Staatsverschuldung]] soll reduziert werden. Es wird ein [[Haushaltssaldo|ausgeglichener Haushalt]] ohne [[Neuverschuldung]]en angestrebt.<br /> <br /> In der [[Steuer]]politik wird ein einfacheres [[Steuerrecht]] gefordert. Das Modell der [[Einkommensteuer (Deutschland)|Einkommensteuer]] sieht einen [[Stufentarif]] vor. Langfristig wird eine sogenannte [[Flat Tax]] angestrebt. Durch Steuersenkungen soll die Kaufkraft der Arbeitnehmer erhöht und die Wirtschaft belebt werden.<br /> <br /> === Sozialpolitik ===<br /> In der [[Sozialpolitik]] wird die Einführung eines [[Bürgergeld]]es angestrebt, in dem alle steuerfinanzierten sozialen Hilfen des Staates zusammengefasst werden. Dabei handelt es sich um ein Modell einer [[Negative Einkommensteuer|negativen Einkommensteuer]]. Es würde wie die jetzige Regelung an eine Arbeitsverpflichtung gebunden sein.&lt;ref&gt;[http://56.parteitag.fdp.de/webcom/show_article.php/_c-45/_nr-13/_p-1/i.html 56. Ord. Bundesparteitag der FDP - Das Liberale Bürgergeld: aktivierend, einfach und gerecht&lt;!-- Bot generated title --&gt;]&lt;/ref&gt; Die umlagefinanzierten [[Sozialversicherung]]en sollen durch [[Kapitaldeckungsverfahren|kapitalgedeckte]] Systeme ergänzt oder ersetzt werden.<br /> <br /> === Gesellschaftspolitik ===<br /> Ein gemeinsame Nenner der Liberalen ist die kritische Einstellung zu einer Übermacht des [[Staat]]es und zu konservativen oder egalitären Gesellschaftsentwürfen. Nach dem Motto ''„So viel Staat wie nötig, so wenig Staat wie möglich!“'' versucht die FDP, die Eingriffe des Staates in das Leben des Einzelnen so weit wie möglich zu beschränken. Daher lehnt sie auch alle Elemente eines [[Überwachungsstaat]]es ab. Verbindendes Element ist für sie der Gedanke der ''„Schaffung und Wahrung der Freiheit des Einzelnen“''. So trug sie nahezu alle gesellschaftlichen Liberalisierungen mit, die in der [[Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (bis 1990)|Bundesrepublik]] realisiert wurden.<br /> <br /> === Familienpolitik ===<br /> Die FDP setzt sich für die rechtliche [[Gleichstellung]] verschiedener Formen des Zusammenlebens ein. Die Ehe zwischen Mann und Frau dürfe gegenüber anderen Formen des Zusammenlebens nicht bevorzugt werden. Das [[Ehegattensplitting]] soll beibehalten werden.<br /> Gleichgeschlechtliche Paare sollen die gleichen Rechte wie heterosexuelle Paare erhalten, z.&amp;nbsp;B. ein gemeinsames Adoptionsrecht, und auch steuerrechtlich soll es Gleichbehandlung gleichgeschlechtlicher und heterosexueller Partner geben (Einbeziehung in das Ehegattensplitting). Der Ausbau von [[Kindergarten]]plätzen soll bundesweit verstärkt werden.<br /> <br /> === Innenpolitik ===<br /> Die FDP lehnt traditionell Gesetze ab, die sie als Einschränkung von Grundrechten ansieht. So spricht sie sich u.&amp;nbsp;a. entschieden gegen die [[Vorratsdatenspeicherung]] von Verbindungsdaten bei Telefon und Internet aus.<br /> <br /> Umstritten war auch der „[[Großer Lauschangriff|Große Lauschangriff]]“: 1995 führte die FDP dazu eine [[Urabstimmung]] durch, bei der sich eine Mehrheit von 63,6&amp;nbsp;Prozent für die Möglichkeit aussprach, nach Zustimmung eines Richters eine Privatwohnung abhören zu lassen. Als Reaktion auf das Ergebnis trat die damalige [[Bundesjustizminister]]in [[Sabine Leutheusser-Schnarrenberger]] (FDP) von ihrem Amt zurück. Als 1998 der [[Deutscher Bundestag|Bundestag]] das betreffende Gesetz verabschiedete, erhoben einige prominente FDP-Mitglieder aus dem [[Linksliberalismus|linksliberalen]] Flügel der Partei teilweise erfolgreich [[Verfassungsbeschwerde]]. Der Bundesparteitag im Mai 2005 in Köln hat inzwischen wieder die Abschaffung des Großen Lauschangriffs gefordert.<br /> <br /> Der Bundesvorstand der FDP sprach sich in seiner Sitzung am 11. Dezember 2006 außerdem gegen die Möglichkeit zu [[Online-Durchsuchung]]en aus, da diese einen schwerwiegenden Eingriff in das [[Recht auf informationelle Selbstbestimmung]] darstellten.&lt;ref&gt;„Freiheit wahren – Terrorismus bekämpfen“, Beschluss des FDP-Bundesvorstandes vom 11. Dezember 2006, S. 13, letzter Absatz.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Liberalen stehen einer Verschärfung der Strafgesetze kritisch gegenüber. Das jetzige Recht reiche aus, um die Innere Sicherheit zu gewährleisten. Sie fordert stattdessen die Einstellung von mehr Polizeibeamten, Richtern und Staatsanwälten, um die Sicherheit zu erhöhen und die Gerichtsverfahren zu beschleunigen. Außerdem wird eine bessere [[Resozialisierung]] insbesondere für jugendliche Straftäter gefordert.<br /> <br /> Die FDP spricht sich zudem für mehr [[Direkte Demokratie|direkt-demokratische]] Elemente, wie [[Volksabstimmung]]en auch auf Bundesebene aus, um das Volk in entscheidende Prozesse mit einzubeziehen.&lt;ref&gt;http://www.buergerrecht-direkte-demokratie.de/?p=943&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;http://www.shortnews.de/id/187443/fdp-regt-mehr-direkte-demokratie-in-deutschland-an&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Bildungspolitik ===<br /> Ein Ziel der FDP ist die [[Vorschule|vorschulische]] Förderung der Kinder. So soll es ab dem vierten Lebensjahr verbindliche Sprachtests geben, um mögliche sprachliche Schwächen z.&amp;nbsp;B. von Kindern mit [[Migrationshintergrund]] zu erkennen und diese rechtzeitig vor der Schule in einer sogenannten Startklasse trainieren zu können. Kinderbetreuung soll entsprechend dem Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz, halbtags zwischen dem dritten Lebensjahr und der Einschulung (oder der Startklasse), für Kinder und Eltern kostenlos sein. Schon in der ersten Klasse soll spielerisch mit Fremdsprachenunterricht als festem Bestandteil des Unterrichtplans begonnen werden.<br /> <br /> Außerdem stehen die Liberalen zum gegliederten Schulsystem und lehnen eine [[Gesamtschule]] ab, da sie ihrer Meinung nach zu wenig leistungsorientiert und individuelle Förderung nicht ausreichend gewährleistet sei. Die FDP tritt für nachlaufende [[Studiengebühren in Deutschland|Studiengebühren]] zur Finanzierung der [[Hochschule]]n ein. Außerdem fordert sie, forschungsfeindliche Gesetze und Verordnungen zu ändern oder abzuschaffen, um damit den Forschungsstandort Deutschland zu sichern. Die [[Stammzellenforschung]] soll gefördert werden. Die [[Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996|Rechtschreibreform von 1996]] lehnte die FDP überwiegend ab. Ihr Wahlprogramm zur [[Bundestagswahl 2005]] wurde deshalb in der herkömmlichen Rechtschreibung geschrieben.<br /> <br /> === Europapolitik ===<br /> Die FDP bezeichnet sich selbst als ''die'' Europapartei. Sie will eine politisch integrierte EU mit [[GASP|gemeinsamer Außen- und Sicherheitspolitik]]. Über den [[Vertrag von Lissabon]] hätte nach FDP-Sicht in einer Volksabstimmung entschieden werden sollen. Sie tritt für eine politisch handlungsfähige Union ein. Sie befürwortet einen [[Türkischer EU-Beitritt|Beitritt der Türkei zur EU]], allerdings müssten dazu die vereinbarten Kriterien erfüllt sein. Die Vertiefung der EU habe Vorrang vor der Erweiterung.<br /> <br /> === Energiepolitik ===<br /> In der [[Energiepolitik]] fordert die FDP einen Mix aus Kernkraft, Kohle, Öl und Gas sowie Erneuerbaren Energien. Der schnelle Ausstieg aus der [[Kernenergie]] wurde lange kritisch gesehen. Seit den [[Nuklearkatastrophe von Fukushima|Ereignissen im Kernkraftwerk Fukushima]] gab es eine parteiinterne Diskussion um einen beschleunigten [[Atomausstieg|Ausstieg aus der Kernenergie]]; inzwischen wird dieser genauso wie der mittelfristige Umstieg auf Erneuerbare Energien unterstützt.<br /> <br /> === Außenpolitik ===<br /> Die FDP steht Bundeswehreinsätzen kritisch gegenüber und sieht sie lediglich als [[ultima ratio]] – und nur mit einem [[UN-Mandat]] – für gerechtfertigt an. Die Bundeswehr soll ein starker [[NATO]]-Partner sowie eine [[Parlamentsarmee|Parlaments-]] und [[Berufsarmee]] sein; deshalb setzten die Liberalen z.&amp;nbsp;B. zusammen mit den Koalitionspartnern [[CDU]] und [[CSU]] die [[Wehrpflicht in Deutschland|Abschaffung der Wehrpflicht]] durch. Eine [[doppelte Staatsbürgerschaft]] soll zukünftig problemlos möglich sein. Die Arbeitserlaubnispflicht von [[Asylbewerber]]n soll ebenso wie die als ungerechtfertigten Freiheitseingriff angesehene [[Residenzpflicht]] für Flüchtlinge abgeschafft werden.<br /> <br /> International fordert die FDP eine entschiedenere Durchsetzung und Förderung der Menschen- und Freiheitsrechte, die weitere Vorantreibung von [[Abrüstung]]sbemühungen, eine [[Reform der Vereinten Nationen]] sowie die sofortige Unterzeichnung der [[UN-Konvention gegen Korruption]].&lt;ref&gt;[http://www.fdp.de/files/408/B_rgerprogramm_A5_Online_2013-07-23.pdf Wahlprogramm der FDP 2013] (PDF; 1,0&amp;nbsp;MB)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Die Partei wurde 1948 von ehemaligen Mitgliedern der [[Deutsche Demokratische Partei|DDP]] und der [[Deutsche Volkspartei|DVP]] gegründet. Die [[Liberal-Demokratische Partei Deutschlands|LDPD]] und die [[National-Demokratische Partei Deutschlands|NDPD]], als ehemalige [[Blockparteien#Blockparteien in der DDR|DDR-Blockparteien]], sowie die [[Deutsche Forumpartei|DFP]] und die [[Freie Demokratische Partei der DDR|F.D.P. der DDR]], welche der [[Opposition und Widerstand in der DDR|Bürgerbewegung in der DDR]] entstammten, gingen 1990 in der gesamtdeutschen FDP auf.<br /> <br /> Die FDP trug bisher von allen Parteien am längsten Regierungsverantwortung in der Bundesrepublik Deutschland, nämlich insgesamt 42 Jahre, jedoch immer als kleinerer der Koalitionspartner. In der Opposition war sie nur von 1956 bis 1961, 1966 bis 1969 und von 1998 bis 2009. Sie stellte acht [[Vizekanzler (Deutschland)|Vizekanzler]] in insgesamt 15 verschiedenen [[Bundesregierung (Deutschland)|Kabinetten]], sowie mit [[Walter Scheel]], [[Hans-Dietrich Genscher]], [[Klaus Kinkel]] und [[Guido Westerwelle]] vier deutsche [[Außenminister]]. Klassische FDP-Ministerressorts sind [[Bundesministerium der Justiz|Justiz]] und [[Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie|Wirtschaft]]. Mit [[Theodor Heuss]] (1949–1959) und [[Walter Scheel]] (1974–1979) stellte sie zudem bisher zwei [[Bundespräsident (Deutschland)|Bundespräsidenten]].<br /> <br /> === Wurzeln des Liberalismus ===<br /> {{Hauptartikel|Geschichte liberaler Parteien#Deutschland}}<br /> <br /> [[Datei:Führernationalliberale.jpg|mini|Führende Köpfe der nationalliberalen Partei, Holzschnitt um 1878]]<br /> Die [[Liberalismus|liberale Bewegung]] setzte sich im Anfang des 19. Jahrhunderts im Zuge der [[Aufklärung]] für mehr Rechte der unteren Schichten und die nationale Einigung ein. Liberale Gruppen, die zum großen Teil aus Studenten und anderen Intellektuellen bestanden, protestierten für „Einheit und Freiheit“. Darauf folgten Gegenmaßnahmen der reaktionären Kräfte Deutschlands, besonders durch Kanzler [[Klemens Wenzel Lothar von Metternich|Metternich]], den die liberale [[Deutsche Revolution 1848/1849|Märzrevolution]] im Jahr 1848 zum Rücktritt zwang. Ab 1849 jedoch war die Revolution mangels Strukturen und Organisation im Lager der Liberalen erschöpft und die Monarchie setzte sich wieder durch, wenn auch das liberale Gedankengut fest verwurzelt blieb und zum Beispiel dem Preußischen König bei der Durchführung seiner Politik bis zu Bismarcks Einspringen Probleme bereitete.<br /> <br /> Die 1861 gegründete [[Deutsche Fortschrittspartei]] war die erste Partei im modernen Sinne, mit einem Parteiprogramm und klaren politischen Zielen. Ihr rechter Flügel spaltete sich 1867 ab und bildete fortan die [[Nationalliberale Partei]], während sich der verbliebene linke Flügel zur Zeit des [[Deutsches Kaiserreich|Deutschen Kaiserreichs]] mehrfach umbenannte und neu formierte. Zusammen mit der [[Liberale Vereinigung|Liberalen Vereinigung]], einer Abspaltung am linken Rand der Nationalliberalen, schloss sich die Fortschrittspartei 1884 zur [[Deutsche Freisinnige Partei|Deutschen Freisinnigen Partei]] zusammen. Die Fusion endete 1893, als sich die Freisinnigen wieder in zwei eigenständige Parteien, die [[Freisinnige Volkspartei]] und die [[Freisinnige Vereinigung]], spalteten. Beide Parteiengruppen gingen 1910 unter Einschluss der [[Deutsche Volkspartei (Deutsches Kaiserreich)|Deutschen Volkspartei]] in der [[Fortschrittliche Volkspartei|Fortschrittlichen Volkspartei]] auf.<br /> <br /> In der [[Weimarer Republik]] knüpften die nationalliberale [[Deutsche Volkspartei]] und die linksliberale [[Deutsche Demokratische Partei]] (ab 1930 [[Deutsche Staatspartei]]) an die Vorgängerorganisationen aus der Kaiserzeit an. Ihre Mitglieder waren später maßgeblich an den Gründungen der liberalen Parteien in der Nachkriegszeit beteiligt.<br /> <br /> === Liberale Parteien nach 1945 ===<br /> Bald nach Kriegsende forcierte die [[Sowjetunion]] die Gründung von Parteien. Anfang Juli 1945 riefen [[Wilhelm Külz]] und [[Eugen Schiffer]] zur Gründung einer [[Liberal-Demokratische Partei Deutschlands|Liberal-Demokratischen Partei Deutschlands]] als gesamtdeutsche Partei auf, die wegen der zögerlichen Genehmigung im Westen jedoch nur in der [[Sowjetische Besatzungszone|Sowjetischen Besatzungszone]] als LDP konstituiert wurde. Im September 1945 gründete sich die Hamburger ''Partei Freier Demokraten (PFD)'' als bürgerliche Linkspartei und erste liberale Partei in den [[Westzonen]]. Bei den ersten [[Hamburgische Bürgerschaft|Bürgerschaftswahlen]] in [[Hamburg]] erreichte die nunmehr FDP genannte Partei am 13. Oktober 1946 18,2&amp;nbsp;Prozent. Ebenfalls im September 1945 wurde im Südwesten die [[Demokratische Volkspartei|DVP]] gegründet, die bei den [[Landtag von Baden-Württemberg|Landtagswahlen]] in [[Württemberg-Baden]] im November 1946 ähnlich stark abschnitt. Neugründungen liberaler Parteien erfolgten in allen Bundesländern. In [[Hessen]] erhielt die [[FDP Hessen|FDP]] durch eine Listenverbindung mit den [[Heimatvertriebene]]n, die noch nicht eigenständig kandidieren durften, [[Landtagswahl in Hessen 1950|1950]] mit 31,8&amp;nbsp;Prozent das beste Landtagswahlergebnis ihrer Geschichte. In den sowjetisch besetzten Gebieten erlangte 1946 die LDP bei den einzigen freien Landtagswahlen zwischen 7,8&amp;nbsp;Prozent in Groß-Berlin (Ost) und 29,9&amp;nbsp;Prozent in der [[Provinz Sachsen]] ([[Sachsen-Anhalt]]). Die LDP (Ost) musste sich jedoch als „[[Blockpartei]]“ [[Liberal-Demokratische Partei Deutschlands|LDP]] der [[Nationale Front (DDR)|Nationalen Front]] der DDR anschließen und die Politik der SED unterstützen.<br /> <br /> In den Zonen und Ländern trat die FDP teilweise unter verschiedenen Namen auf:<br /> : Brit. Zone: Freie Demokratische Partei (FDP);<br /> : Hamburg: Partei Freier Demokraten (PFD) 1945–1946;<br /> : Bremen: [[Bremer Demokratische Volkspartei]] (BDV) 1945–1952;<br /> : Bremen: Freie Demokratische Partei Bremen (FDP) 1946–1947;<br /> : [[Sowjetische Besatzungszone|SBZ]]: Deutsche Demokratische Partei (DDP) 1945;<br /> : SBZ: Liberal-Demokratische Partei Deutschlands (LDP; ab 1951 LDPD) 1945–1990;<br /> : Bayern: Deutsche Demokratische Partei (DDP) 1945–1946;<br /> : Bayern: Freie Demokratische Partei (FDP);<br /> : Hessen: Deutsche Demokratische Partei (DDP) 1945–1946;<br /> : Hessen: Liberal-Demokratische Partei Hessen (LDP) 1946–1948;<br /> : Hessen-Pfalz: Sozialer Volksbund (SV) 1946–1947;<br /> : Rheinland: Liberale Partei des Rheinlands (LP) 1945–1947;<br /> : Rheinland-Pfalz: Demokratische Partei (DP) 1947–1948;<br /> : Württemberg-Baden: [[Demokratische Volkspartei]] (DVP) 1945–1952;<br /> : Baden: [[Demokratische Partei (Baden)|Demokratische Partei]] (DemP) 1946–1948;<br /> : Württemberg-Hohenzollern: [[Demokratische Volkspartei]] (DVP) 1946–1952;<br /> : Saarland: [[Demokratische Vereinigung des Saarlands]] (DVS) 1945–1947;<br /> : Saarland: [[Demokratische Partei Saar]] (DPS) 1947–1951 und 1955–1957;<br /> : DDR: [[Bund Freier Demokraten]] (BFD) 1990;<br /> : DDR: [[Deutsche Forumpartei]] (DFP) 1990;<br /> : DDR: [[Freie Demokratische Partei der DDR]] (F.D.P.) 1990;<br /> : Deutschland: [[Demokratische Partei Deutschlands (1947/48)|Demokratische Partei Deutschlands]] (DPD) 1947–1948<br /> <br /> === Parteigründung ===<br /> [[Datei:Bundesarchiv Bild 146-1983-098-20, Heuss und Adenauer.jpg|mini|hochkant|FDP-Bundespräsident [[Theodor Heuss]] (links) mit Bundeskanzler [[Konrad Adenauer|Adenauer]] 1953]]<br /> Am 17. März 1947 wurde in [[Rothenburg ob der Tauber]] die [[Demokratische Partei Deutschlands (1947/48)|Demokratische Partei Deutschlands]] (DPD) als gesamtdeutsche Partei gegründet. Vorsitzende waren [[Theodor Heuss]] und [[Wilhelm Külz]]. Aufgrund von Auseinandersetzungen über den politischen Kurs von Külz konnte sich dieses Projekt jedoch nicht dauerhaft durchsetzen.<br /> <br /> Die Freie Demokratische Partei wurde am 11./12. Dezember 1948 in [[Heppenheim]] an der Bergstraße als ein Zusammenschluss aller 13 liberalen Landesverbände der drei westlichen [[Besatzungszone]]n gegründet.&lt;ref&gt;[http://www.freiheit.org/files/288/1948_Heppenheimer_Proklamation.pdf Text: Heppenheimer Proklamation vom 12. Dezember 1948] (PDF; 362&amp;nbsp;kB)&lt;/ref&gt; Der Name ''Liberaldemokratische Partei (LDP)'' konnte sich dabei nicht durchsetzen, der Name ''Freie Demokratische Partei (FDP)'' wurde von den Delegierten der Landesverbände mit 64 gegen 25 Stimmen gebilligt.<br /> <br /> Ihr erster Vorsitzender war [[Theodor Heuss]], dessen Stellvertreter [[Franz Blücher]]. Der Ort der Parteigründung wurde mit Bedacht gewählt, denn am 10. Oktober 1847 hatten sich bei der [[Heppenheimer Tagung]] die gemäßigten Liberalen im Vorfeld der Märzrevolution getroffen. Mitunter wird die „[[Heppenheimer Tagung|Heppenheimer Versammlung]]“, die am 10. Oktober 1847 im Hotel „Halber Mond“ stattfand, als ein Treffen führender Liberaler betrachtet, das den Auftakt zur deutschen Revolution der Jahre 1848/49 darstellte.<br /> <br /> Bei der Schaffung des [[Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland|Grundgesetzes]] 1948/49 und dessen Ausgestaltung hatte die FDP stets mehr Anteil als ihre Wahlergebnisse vermuten lassen. So war sie die Hüterin der persönlichen Freiheitsrechte, des [[Parlamentarismus|parlamentarischen]] Systems und der [[Marktwirtschaft]] (während alle anderen am Grundgesetz wirkenden Parteien eine eher staatsgelenkte Wirtschaft bevorzugten). In vielen anderen Fragen hatte die FDP alternative oder vermittelnde Lösungen zwischen [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] und [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] vorangebracht und konnte somit oftmals aktiver als andere Parteien Programmpunkte in die Realität umsetzen. Auch war die FDP die Partei, die mit insgesamt 46 Jahren (Stand 2013) am längsten an der [[Bundesregierung (Deutschland)|Bundesregierung]] beteiligt sein sollte.<br /> <br /> Bis in die 1950er Jahre hinein standen einige Landesverbände der FDP rechts von der CDU/CSU, die ihrerseits anfänglich noch Konzepten eines christlichen Sozialismus nachhing. Mit [[Nationalismus|national]] orientierten Grundwerten wurde um Stimmen auch von Trägern von Staats- und Gesellschaftsfunktionen des Dritten Reichs geworben.<br /> <br /> === 1949–1969: Der Wiederaufbau Deutschlands ===<br /> [[Datei:Schlußstrich drunter - FDP election campaign poster, Germany 1949.jpg|mini|hochkant|Wahlplakat FDP zur [[Bundestagswahl 1949]] mit der Forderung nach Beendigung der [[Entnazifizierung]]]]<br /> Bei [[Bundestagswahl 1949|den ersten Wahlen zum Bundestag am 14. August 1949]] errang die FDP einen Stimmenanteil von 11,9&amp;nbsp;Prozent (bei 12 Direktmandaten, vor allem in Württemberg-Baden und Hessen) und erhielt somit 52 von 402 Sitzen. Im September desselben Jahres wurde der FDP-Vorsitzende [[Theodor Heuss]] zum ersten [[Bundespräsident (Deutschland)|Bundespräsidenten]] der [[Deutschland|Bundesrepublik Deutschland]] gewählt. 1954 erhielt er bei seiner [[Wahl des deutschen Bundespräsidenten 1954|Wiederwahl]] mit 871 von 1.018 Stimmen (85,6&amp;nbsp;Prozent) der [[Bundesversammlung (Deutschland)|Bundesversammlung]] das bis heute beste Wahlergebnis eines Bundespräsidenten. Zugleich wurde Adenauer auf Vorschlag des neuen Bundespräsidenten mit äußerst knapper Mehrheit zum ersten Bundeskanzler gewählt. Die FDP beteiligte sich mit CDU/CSU und [[Deutsche Partei|DP]] an Adenauers Koalitionskabinett und stellte mit [[Franz Blücher]] (Vizekanzler), [[Thomas Dehler]] (Justiz) und [[Eberhard Wildermuth]] (Wohnungsbau) drei Minister.&lt;ref&gt;Udo Leuschner ''Die Geschichte der FDP'' – ''(1945–2009)'' – http://www.udo-leuschner.de/liberalismus/fdp0.htm.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In den bedeutendsten Fragen der Wirtschafts-, Sozial- und [[Deutsche Frage|Deutschlandpolitik]] stimmte die FDP mit ihren Koalitionspartnern CDU/CSU überein. Allerdings empfahl sich die FDP den bürgerlichen Wählern als laizistische Partei, die die [[Konfessionsschule]]n ablehnte und den Unionsparteien Klerikalisierung vorwarf. Die FDP bekannte sich auch als konsequente Vertreterin der Marktwirtschaft, während die CDU damals nominell vom ''[[Ahlener Programm]]'' geprägt war, das einen [[Dritter Weg|dritten Weg]] zwischen Kapitalismus und Sozialismus erlaubte; [[Ludwig Erhard]], der „Vater“ der [[Soziale Marktwirtschaft|sozialen Marktwirtschaft]], hatte seine Anhänger in den ersten Jahren der Bundesrepublik eher in der FDP als in der Union.<br /> <br /> Die FDP stimmte im Bundestag gegen das von CDU und SPD Ende 1950 eingebrachte [[Entnazifizierung]]sverfahren. Auf ihrem Bundesparteitag 1951 in [[München]] verlangte sie die Freilassung aller „so genannten [[Kriegsverbrecher]]“ und begrüßte die Gründung des „Verbands Deutscher Soldaten“ aus ehemaligen [[Wehrmacht]]s- und [[Schutzstaffel|SS]]-Angehörigen, um die Integration der nationalistischen Kräfte in die Demokratie voranzubringen. Die nach [[Werner Naumann (NSDAP)|Werner Naumann]] benannte Naumann-Affäre (1953) kennzeichnet den Versuch alter [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]], die Partei zu unterwandern, die in [[Hessen]], [[Nordrhein-Westfalen]] und [[Niedersachsen]] viele rechtskonservative und nationalistische Mitglieder hatte. Nachdem die britischen Besatzungsbehörden sieben prominente Vertreter des [[Naumann-Kreis]]es verhaftet hatten, setzte der FDP-Bundesvorstand eine Untersuchungskommission unter dem Vorsitz von [[Thomas Dehler]] ein, die insbesondere die Zustände in der nordrhein-westfälischen FDP scharf rügte. In den folgenden Jahren verlor der rechte Flügel an Kraft, die extreme Rechte suchte sich zunehmend Betätigungsfelder außerhalb der FDP. Bei der [[Bundestagswahl 1953]] erhielt die FDP 9,5 Prozent der Zweitstimmen, 10,8&amp;nbsp;Prozent der Erststimmen (bei 14 Direktmandaten, vor allem in Hamburg, Niedersachsen, Hessen, Württemberg und Oberfranken) und 48 von 487 Mandaten.<br /> <br /> In der zweiten Legislaturperiode des Bundestages gewannen Kräfte der süddeutschen Liberaldemokratie in der Partei an Einfluss. Mit [[Thomas Dehler]] übernahm ein Vertreter eines eher linksliberalen Kurses den Partei- und Fraktionsvorsitz. Der ehemalige Justizminister Dehler, der nach 1933 unter der Verfolgung durch die Nationalsozialisten zu leiden hatte, wurde bekannt durch seine rhetorische Schärfe. Generell waren die verschiedenen Landesverbände sehr eigenständig und setzten so von Land zu Land unterschiedliche Akzente innerhalb der liberalen Politik. Nachdem die FDP Anfang 1956 die Koalition mit der CDU in Nordrhein-Westfalen verlassen und mit SPD und Zentrum eine neue Landesregierung gebildet hatte, traten insgesamt 16 Bundestagsabgeordnete, darunter die vier Bundesminister, aus der FDP aus und gründeten die kurzlebige [[Freie Volkspartei]], die dann bis zum Ende der Legislaturperiode anstelle der FDP an der Bundesregierung beteiligt war. Die FDP ging damit erstmals in die Opposition.&lt;ref&gt;Brauers, Die FDP in Hamburg 1945 bis 1953, S. 698.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Als einzige der kleineren Nachkriegsparteien überlebte die FDP trotz vieler Probleme. 1957 erreichte sie noch 7,7&amp;nbsp;Prozent der Stimmen und ihr bis 1990 letztes [[Direktmandat]], womit sie im Bundestag 41 von 497 Sitzen innehatte. Allerdings blieb sie trotzdem in der Opposition, weil die Union die absolute Mehrheit errang. Im Folgenden setzte sich die FDP beispielsweise für eine atomwaffenfreie Zone in Mitteleuropa ein.<br /> <br /> Bereits vor der Wahl war Dehler als Parteivorsitzender abgetreten. Auf dem Bundesparteitag in Berlin Ende Januar 1957 löste ihn [[Reinhold Maier]] ab. Dehlers Funktion als Fraktionsvorsitzender übernahm nach der Bundestagswahl der sehr national eingestellte [[Erich Mende]]. 1960 wurde Mende auch Parteivorsitzender.<br /> <br /> Nach der [[Bundestagswahl 1961]] (bei der sie mit 12,8&amp;nbsp;Prozent ihr bis dahin bestes bundesweites Ergebnis erzielte) beteiligte sich die FDP nach schwierigen Verhandlungen wiederum an einer Koalition mit der CDU. Obwohl man sich vor der Wahl darauf festgelegt hatte, auf keinen Fall weiterhin zusammen mit Adenauer in einer Regierung zu sitzen, wurde Adenauer erneut Kanzler, jedoch unter der Maßgabe, nach zwei Jahren zurückzutreten. Diese Ereignisse brachten der FDP den Spottnamen der „Umfallerpartei“ ein.<br /> <br /> [[Datei:Bundesarchiv Bild 173-0765, Bonn (-), Bundestagswahl, Wahlplakate.jpg|mini|hochkant|Die FDP als dritte Partei im Wahlkampf 1961]]<br /> In der [[Spiegel-Affäre]] zog die FDP ihre Minister aus der Bundesregierung ab. Zwar wurde die Koalition unter Adenauer 1962 noch einmal erneuert, doch unter der Bedingung, im Oktober 1963 zurückzutreten. Das trat auch ein, neuer Kanzler wurde Ludwig Erhard. Dies war für Erich Mende wiederum der Anlass, ins Kabinett einzutreten: Er übernahm das eher unbedeutende [[Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen]].<br /> <br /> Bei der [[Bundestagswahl 1965]] erlangte die FDP 9,5&amp;nbsp;Prozent. Die Koalition mit der CDU zerbrach 1966 am Thema Steuererhöhungen und es folgte eine [[Große Koalition]] zwischen CDU und SPD. In der Opposition bahnte sich auch ein Kurswechsel an: Die bisherige Außenpolitik und auch die Haltung zu den [[Deutsche Ostgebiete|Ostgebieten]] wurden diskutiert. Zum neuen Vorsitzenden wählten die Delegierten 1968 [[Walter Scheel]], einen europäisch ausgerichteten Liberalen, der zwar aus dem nationalliberalen Lager kam, aber mit [[Willi Weyer]] und [[Hans-Dietrich Genscher]] die neue Mitte der Partei anführte. Diese Mitte bemühte sich darum, die FDP koalitionsfähig mit beiden Großparteien zu machen. Dabei näherten sich die Liberalen durch ihre Neuorientierung in der Ost- und Deutschlandpolitik besonders der SPD an.<br /> <br /> === 1969–1982: Gesellschaftliche Veränderungen und Krisen ===<br /> Am 21. Oktober 1969 begann nach der [[Bundestagswahl 1969|Bundestagswahl]] die Periode einer [[Sozialliberale Koalition|Sozialliberalen Koalition]] mit der [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] und dem Bundeskanzler [[Willy Brandt]]. Walter Scheel war es, der die außenpolitische Wende einleitete. Trotz einer sehr knappen Mehrheit setzten er und Willy Brandt die umstrittene [[Neue Ostpolitik]] durch. Diese Politik war innerhalb der FDP durchaus umstritten, zumal dem Eintritt in die Bundesregierung Niederlagen bei den Landtagswahlen in [[Nordrhein-Westfalen]], [[Niedersachsen]] und dem [[Saarland]] am 14. Juni 1970 folgten. In [[Hannover]] und [[Saarbrücken]] schied die Partei aus dem Landtag aus.<br /> <br /> Nachdem der Bundesparteitag in Bonn nur eine Woche später die Politik der Parteiführung gestützt und Scheel im Amt bestätigt hatte, gründeten Parteirechte um [[Siegfried Zoglmann]] am 11. Juli 1970 auf der [[Hohensyburg]] einen „überparteilichen“ Verein namens [[National-Liberale Aktion]] – mit dem Ziel, den [[Linksliberalismus|linksliberalen]] Kurs der Partei zu beenden und Scheel zu stürzen. Dies gelang jedoch nicht. Zoglmann unterstützte im Oktober 1970 einen Missbilligungsantrag der Opposition gegen Finanzminister [[Alexander Möller]]; Erich Mende und [[Heinz Starke]] verfuhren ebenso. Wenig später erklärten alle drei ihren Austritt aus der FDP; Mende und Starke traten der CDU bei, Zoglmann gründete später die [[Deutsche Union (Partei)|Deutsche Union]], die über den Status einer Splitterpartei nicht hinauskam.<br /> <br /> Die außenpolitische sowie die gesellschaftspolitische Wende wurden 1971 durch die [[Freiburger Thesen]], die als Rowohlt-Taschenbuch mehrere 100.000-mal verkauft wurden, auf eine theoretische Grundlage gestellt, die FDP verpflichtete sich darin auf „Sozialen Liberalismus“ und gesellschaftliche Reformen. Walter Scheel war zunächst [[Außenminister]] und [[Vizekanzler (Deutschland)|Vizekanzler]], 1974 wurde er dann zweiter liberaler [[Bundespräsident (Deutschland)|Bundespräsident]] und machte damit den innerparteilichen Weg für den bisherigen [[Innenminister]] Hans-Dietrich Genscher frei.<br /> <br /> Von 1969 bis 1974 stützte die FDP [[Bundeskanzler (Deutschland)|Bundeskanzler]] Willy Brandt, danach regierte sie an der Seite [[Helmut Schmidt]]s. Bereits am Ende der 70er Jahre schienen die Übereinstimmungen zwischen FDP und SPD nicht mehr für eine Koalition ausreichend zu sein, aber die CDU/CSU-Kanzlerkandidatur von [[Franz Josef Strauß]] 1980 ließ die beiden Parteien noch einmal zusammen in die [[Bundestagswahl 1980|Bundestagswahl]] gehen. Die FDP sah jedoch immer mehr die Differenzen zur SPD, vor allem in der Wirtschaftspolitik. In der Haltung zur Frage des [[NATO-Doppelbeschluss]]es hatte Kanzler Schmidt seine eigene SPD nicht hinter sich. Auch wurden Widersprüche innerhalb der FDP immer größer.<br /> <br /> &lt;gallery&gt;<br /> Bundesarchiv B 145 Bild-F030089-0035, Bonn, Koalitionsverhandlungen SPD-FDP.jpg|Koalitionsverhandlungen von FDP und SPD 1969<br /> Bundesarchiv B 145 Bild-F042295-0009, Bonn, Tagung FDP-Bundesvorstand.jpg|Auf einer Tagung des FDP-Vorstandes 1974<br /> Bundesarchiv B 145 Bild-F046799-0012, Mainz, FDP-Bundesparteitag, Baum.jpg|FDP-Bundesparteitag 1975 in Mainz<br /> Bundesarchiv B 145 Bild-F049589-0035, Frankfurt, FDP-Bundesparteitag.jpg|FDP-Bundesparteitag 1976 in Frankfurt<br /> Bundesarchiv B 145 Bild-F052013-0034, Kiel, FDP-Bundesparteitag.jpg|FDP-Bundesparteitag 1977 in Kiel<br /> Bundesarchiv B 145 Bild-F054878-0019A, Mainz, FDP-Bundesparteitag.jpg|FDP-Bundesparteitag 1978 in Mainz<br /> Bundesarchiv B 145 Bild-F058373-0011, Freiburg, FDP-Bundesparteitag.jpg|FDP-Bundesparteitag 1980 in Freiburg<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> === 1982–1990: Wirtschaftliche Neuorientierung und Wiedervereinigung ===<br /> [[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F074377-0010, Bonn, FDP-Bundestagswahlparty, Bangemann.jpg|mini|Bundestagswahl 1987 mit dem FDP-Spitzenkandidaten [[Martin Bangemann]]]]<br /> [[Datei:Bush senior und Hans-Dietrich Genscher.jpg|thumb|[[Hans-Dietrich Genscher]] mit [[George H. W. Bush]] 1989]]<br /> <br /> Am 1. Oktober 1982 wählte die FDP zusammen mit der [[CDU/CSU-Bundestagsfraktion]] den CDU-Parteivorsitzenden [[Helmut Kohl]] zum neuen Bundeskanzler (→&amp;nbsp;[[Wende (Bundesrepublik Deutschland)]]). Der Koalitionswechsel hatte heftige interne Auseinandersetzungen zur Folge, so verlor die FDP daraufhin über 20&amp;nbsp;Prozent ihrer 86.500 Mitglieder, was sich auch bei der [[Bundestagswahl 1983]] (Rückfall von 10,6&amp;nbsp;Prozent auf 7,0&amp;nbsp;Prozent) niederschlug. Die Mitglieder liefen zumeist zur [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]], den [[Bündnis 90/Die Grünen|Grünen]] und neu gegründeten [[Splitterpartei]]en, wie der linksliberalen Partei ''[[Liberale Demokraten]] (LD)'' über. Unter den austretenden Mitgliedern befand sich auch der damalige FDP-Generalsekretär und spätere [[EU-Kommission|EU-Kommissar]] [[Günter Verheugen]]. Beim Parteitag im November 1982 trat der schleswig-holsteinische Landesvorsitzende [[Uwe Ronneburger]] gegen Hans-Dietrich Genscher als Parteivorsitzender an. Ronneburger erhielt 186 der abgegebenen Stimmen –&amp;nbsp;rund 40&amp;nbsp;Prozent&amp;nbsp;– und unterlag damit nur knapp.<br /> <br /> Junge FDP-Mitglieder, die mit der Politik der damaligen FDP-[[Jugendverband|Jugendorganisation]] [[Geschichte der Jungdemokraten|Jungdemokraten]] nicht einverstanden waren, hatten schon 1980 die [[Junge Liberale|Jungen Liberalen (JuLis)]] gegründet. Eine Zeit lang existierten beide Jugendorganisationen nebeneinander, bis sich die JuLis infolge der [[Wende (Bundesrepublik Deutschland)|Wende]] durchsetzten und zur neuen offiziellen Jugendorganisation der FDP wurden. Die Jungdemokraten trennten sich von der FDP und wurden ein parteiunabhängiger linker Jugendverband.<br /> <br /> In der Zeit der [[Deutsche Wiedervereinigung|Wiedervereinigung]] verfolgte die FDP das Ziel eines [[Sonderwirtschaftszone|Sonderwirtschaftsgebiets]] in der Ex-[[Deutsche Demokratische Republik|DDR]], konnte sich jedoch gegen die CDU/CSU nicht durchsetzen, da diese eventuelle Stimmenverluste in den fünf neuen Bundesländern bei der [[Bundestagswahl 1990]] verhindern wollte.<br /> <br /> Während der politischen Umbrüche 1989/1990 entstanden in der DDR neue liberale Parteien, wie die [[Freie Demokratische Partei der DDR|F.D.P. der DDR]] oder die [[Deutsche Forumpartei]]. Sie bildeten mit der [[Liberal-Demokratische Partei Deutschlands|LDPD]], die zuvor als [[Blockpartei]] an der Seite der [[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands|SED]] gewirkt hatte und mit [[Manfred Gerlach]] auch den letzten [[Staatsrat der DDR|Staatsratsvorsitzenden]] der DDR stellte, den [[Bund Freier Demokraten]] (BFD). Innerhalb der FDP kam es in den folgenden Jahren zu erheblichen internen Diskussionen um den Umgang mit der ehemaligen Blockpartei.&lt;ref&gt;Vgl. z.&amp;nbsp;B. [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13491401.html ''FDP: Geisel der Neuen''], [[Der Spiegel]] 46/1991 vom 11. November 1991: „Bei den Liberalen setzen sich zunehmend alte Kader aus den ehemaligen Blockparteien durch.“ Abgerufen am 14. Juni 2012.&lt;/ref&gt; Schon vor der Wiedervereinigung Deutschlands vereinigte sich auf einem Vereinigungsparteitag vom 11.–12. August 1990&lt;ref&gt;[http://www.bpb.de/wissen/02466772136331421088157554186901,1,0,FDP_Freie_Demokratische_Partei.html Bundeszentrale für politische Bildung: ''FDP – Freie Demokratische Partei''], abgerufen am 11. August 2010.&lt;/ref&gt; in [[Hannover]] die westdeutsche F.D.P. mit den Parteien des BFD und der ehemaligen Blockpartei [[Nationaldemokratische Partei Deutschlands (DDR)|NDPD]] zur ersten gesamtdeutschen Partei. Beide Blockparteien bescherten der FDP einen großen, wenn auch nur kurz anhaltenden, Mitgliederzuwachs. In der ersten gesamtdeutschen Bundestagswahl wurde die CDU/CSU/FDP-Koalition bestätigt, die FDP bekam 11,0&amp;nbsp;Prozent der gültigen Stimmen (79 Sitze) und errang (in [[Bundestagswahlkreis Halle|Halle (Saale)]]) ihr erstes Direktmandat seit 1957.<br /> <br /> === 1990–2001: Verluste auf Länderebene und Beginn der Oppositionszeit auf Bundesebene ===<br /> [[Datei:Wolfgang Gerhardt.jpg|mini|[[Wolfgang Gerhardt]]]]<br /> Nach ihrem Erfolg bei der Bundestagswahl 1990 kehrte die FDP [[Landtagswahl in Schleswig-Holstein 1992|1992 bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein]] in den Landtag zurück und war dadurch erstmals in allen 16 Landtagen gleichzeitig vertreten.<br /> <br /> Insbesondere in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre hatte die FDP jedoch mit einer Reihe von Wahlniederlagen auf kommunaler und Landesebene zu kämpfen, die dazu führte, dass sie im Zeitraum von 1993 bis 1995 aus zwölf der 16 Landtage sowie aus dem Europaparlament herausfiel. Spöttisch wurde sie „Dame ohne Unterleib“ genannt. Im Zeitraum von der [[Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin 1995|Berlinwahl am 22. Oktober 1995]] bis zur [[Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2000|NRW-Wahl im Jahr 2000]] war sie lediglich in den Landtagen von [[Hessen]], [[Rheinland-Pfalz]], [[Baden-Württemberg]] und [[Schleswig-Holstein]] vertreten und nur noch an den Landesregierungen von Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg beteiligt.<br /> <br /> Diese Serie von Wahlniederlagen gipfelte am [[Bundestagswahl 1998|27. September 1998, als sie bei der Bundestagswahl]] mit 6,2 Prozent der Stimmen auf ihr bis dahin zweitschlechtestes Bundestagswahlergebnis überhaupt kam und nach 29 Jahren permanenter Regierungsbeteiligung erstmals wieder in die Opposition musste. 1999 zog die Partei mit der Verlegung des Regierungssitzes vom [[Thomas-Dehler-Haus (Bonn)|Bonner]] in das [[Thomas-Dehler-Haus (Berlin)|Berliner Thomas-Dehler-Haus]] um.<br /> <br /> === 2001–2009: Oppositionszeit unter dem Vorsitz von Guido Westerwelle ===<br /> [[Datei:Jw moellemann.jpeg|mini|[[Jürgen Möllemann]]]]<br /> [[Datei:Westerwelle hamm 2009.jpg|mini|[[Guido Westerwelle]]]]<br /> Im Jahr 2000 gelang der FDP die Rückkehr in den nordrhein-westfälischen Landtag. Als am 4. Mai 2001 auf einem Bundesparteitag der mehr als 18 Jahre jüngere [[Guido Westerwelle]] als Nachfolger von [[Wolfgang Gerhardt]] zum Parteivorsitzenden gewählt wurde, begann ein Generationswechsel in der FDP. Oft wurde der FDP vorgeworfen, eine reine Mehrheitsbeschafferin für andere Parteien zu sein. Im Bundestagswahlkampf 2002 trat die FDP mit dem „[[Projekt 18]]“ an. Sie wollte damit ihre Eigenständigkeit neben den beiden großen [[Volkspartei (Deutschland)|Volksparteien]] hervorheben. Mit einem unkonventionellen Wahlkampf wollte sie auch jüngere Wähler ansprechen.<br /> <br /> Im Verlauf des Wahlkampfs 2002 versuchte [[Jürgen Möllemann]] (1945–2003) mittels [[Populismus|populistischer]] Äußerungen auf Stimmenfang zu gehen. Bei Meinungsumfragen vor den Wahlen erreichte die FDP 10 bis 13&amp;nbsp;Prozent. Der populistische Wahlkampf mit einem Auftritt des Parteivorsitzenden Guido Westerwelle in der Fernsehsendung [[Big Brother (Fernsehshow)|Big Brother]] führte zu heftigen innerparteilichen Kontroversen, in deren Verlauf die „Grande Dame“ und Präsidentschaftskandidatin der Freien Demokraten [[Hildegard Hamm-Brücher]] ihre Partei nach mehr als fünfzigjähriger Mitgliedschaft verließ, da sie die Abgrenzung vor allem des Parteivorsitzenden Westerwelle von den Versuchen Möllemanns als unzureichend empfand. Die FDP wurde als [[Spaßpartei]] wahrgenommen.&lt;ref&gt;http://www.udo-leuschner.de/liberalismus/fdp37.htm&lt;/ref&gt; Mit einem Erststimmenergebnis von 5,8&amp;nbsp;Prozent und 7,4&amp;nbsp;Prozent bei den Zweitstimmen verbesserte die FDP ihre Wahlergebnisse gegenüber den vorangegangenen [[Bundestagswahl]]en, sie verfehlte jedoch ihr offiziell erklärtes Ziel von 18&amp;nbsp;Prozent der Stimmen deutlich, was unter anderem der Möllemann-Affäre zugeschrieben wurde. Im Bundestag wurde sie viertstärkste Kraft und lag damit entgegen allen Erwartungen hinter den Grünen. Möllemann selbst verlor immer mehr an Rückhalt in der FDP und kam mit seinem Austritt im März 2003 einem vom Parteivorstand beschlossenen [[Parteiausschluss|Ausschluss aus der Partei]] zuvor.<br /> <br /> Bei der [[Europawahl 2004|Europawahl im Juni 2004]] errang die FDP mit 6,1&amp;nbsp;Prozent ihr bis dahin bestes Europawahlergebnis und zog mit der [[Spitzenkandidat]]in [[Silvana Koch-Mehrin]] nach zehn Jahren Abstinenz wieder in das [[Europäisches Parlament|Europäische Parlament]] ein. Sie stellte sieben Abgeordnete innerhalb der [[Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa (Fraktion)|ALDE]]-Fraktion, der drittstärksten Kraft im Europäischen Parlament. Koch-Mehrin übernahm den Vorsitz der FDP-[[Landesgruppe|Delegation]] und auch den stellvertretenden Vorsitz der ALDE-Fraktion.<br /> <br /> Bei der vorgezogenen [[Bundestagswahl 2005|Bundestagswahl am 18. September 2005]] erhielt die FDP 9,8&amp;nbsp;Prozent der Zweitstimmen und wurde somit erstmals seit 1990 drittstärkste Kraft im Deutschen Bundestag. Die FDP stellte in der Legislaturperiode die größte Oppositionsfraktion, nachdem sie eine rechnerisch mögliche [[Ampelkoalition]] mit [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] und Grünen grundsätzlich ausgeschlossen hatte und Sondierungsgespräche mit der Union und den Grünen über eine [[Jamaika-Koalition]] gescheitert waren. Der Parteivorsitzende Westerwelle übernahm von Wolfgang Gerhardt nun auch das Amt des Fraktionsvorsitzenden und wurde [[Oppositionsführer]].<br /> <br /> Bei der [[Europawahl 2009]] konnte die FDP ihr Ergebnis von 2004 fast verdoppeln und stellt mit ihrer Europawahl-Spitzenkandidatin Silvana Koch-Mehrin 12 Abgeordnete für das [[Europäisches Parlament|Europäische Parlament]]. In der Folge wurde Koch-Mehrin eine von insgesamt 14 [[Europäisches Parlament#Präsidium und Konferenz der Präsidenten|Vizepräsidenten des Europäischen Parlamentes]] des EU-Parlaments.<br /> <br /> Bei der [[Bundestagswahl 2009]] erreichte die FDP erneut mit Guido Westerwelle als Spitzenkandidat mit 14,6&amp;nbsp;Prozent ihr bisher bestes Ergebnis bei Bundestagswahlen und erlangte 93 von 622 Sitzen im Deutschen Bundestag. Nach den [[Wahlen 2009#Deutschland|Landtagswahlen 2009]] war die FDP zudem in allen Länderparlamenten mit Ausnahme der Bürgerschaft von [[Hamburg]] vertreten und an den Landesregierungen in [[Baden-Württemberg]] ([[Kabinett Oettinger II]]), [[Bayern]] ([[Kabinett Seehofer I]]), [[Hessen]] ([[Kabinett Koch III]]), [[Niedersachsen]] ([[Kabinett Wulff II]]), [[Nordrhein-Westfalen]] ([[Kabinett Rüttgers]]), [[Sachsen]], [[Schleswig-Holstein]] und im [[Saarland]] ([[Kabinett Müller III (Saarland)|Kabinett Müller III]]) beteiligt.<br /> <br /> === 2009–2013: Christlich-liberale Koalition im Bund ===<br /> [[File:Sabine Leutheusser-Schnarrenberger.jpg|mini|[[Sabine Leutheusser-Schnarrenberger]]]]<br /> <br /> Koalitionsverhandlungen mit der [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] und der [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] führten am 26. Oktober 2009 zum Abschluss [[Koalitionsvertrag der 17. Wahlperiode des Bundestages|eines Koalitionsvertrags]].&lt;ref&gt;cdu.de: [http://www.cdu.de/sites/default/files/media/dokumente/091026-koalitionsvertrag-cducsu-fdp.pdf WACHSTUM. BILDUNG. ZUSAMMENHALT. Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und FDP, 17. Legislaturperiode] (PDF, 629 KB)&lt;/ref&gt; Nach der Wiederwahl der Bundeskanzlerin [[Angela Merkel]] am 28. Oktober 2009 wurden mit dem Vizekanzler und Außenminister [[Guido Westerwelle]], der Justizministerin [[Sabine Leutheusser-Schnarrenberger]], dem ersten FDP-Gesundheitsminister [[Philipp Rösler]], dem Wirtschaftsminister [[Rainer Brüderle]] und dem Entwicklungsminister [[Dirk Niebel]] fünf FDP-Bundesminister im [[Kabinett Merkel II]] vereidigt. Die FDP war damit mit einem so hohen Anteil im Bundeskabinett vertreten wie nie zuvor.<br /> <br /> Wenige Monate nach der [[Bundestagswahl 2009]] verlor die Partei wieder an Rückhalt. Die Zustimmung sank von Rekordwerten im Ende September von knapp 15 % auf unter 10 % Anfang 2010.&lt;ref&gt;[http://www.tagesschau.de/inland/deutschlandtrend/deutschlandtrend994.html ARD-DeutschlandTrend am Februar 2010]&lt;/ref&gt;<br /> Vor der Regierungsübernahme mit der CDU 2009 glaubten viele, dass eine [[schwarz-gelbe Koalition]] gut zusammenpassen würde. Doch nach dem in Rekordzeit ausgehandelten Koalitionsvertrag wurde zwischen verschiedenen Flügeln von CDU, CSU und FDP bald über viele Themen gestritten. Beispielsweise über Steuersenkungen, die Zukunft der [[Kernenergie]], die [[Gesundheitsprämie]] bei der Krankenversicherung, der [[EU-Beitritt der Türkei]] und der polarisierenden Debatte um [[Arbeitslosengeld II|Hartz IV]].&lt;ref&gt;[http://www.boulevard-baden.de/ueberregionales/politik/2010/02/26/politbarometer-regierung-in-der-kritik-150559/ Regierung in der Kritik], [[Politbarometer]] vom 26. Februar 2010.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nach der [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 2011|Bürgerschaftswahl in Hamburg am 20. Februar 2011]] war die FDP wieder in allen 16 Landtagen vertreten. Bereits einen Monat später, nach der [[Landtagswahl in Sachsen-Anhalt 2011|Landtagswahl in Sachsen-Anhalt]], endete diese deutschlandweite Repräsentation in den Landesparlamenten.<br /> <br /> Nachdem die FDP im März 2011 bei der [[Landtagswahl in Rheinland-Pfalz 2011|Landtagswahl in Rheinland-Pfalz]] nicht mehr in den Landtag einziehen konnte und bei der [[Landtagswahl in Baden-Württemberg 2011|Landtagswahl in Baden-Württemberg]] durch eine grün-rote Mehrheit in die Opposition verdrängt wurde, gab [[Guido Westerwelle]] auf dem Bundesparteitag vom 13. bis zum 15. Mai 2011 bekannt, nicht mehr für den Bundesparteivorsitz zu kandidieren. [[Philipp Rösler]] wurde auf diesem Parteitag zum Nachfolger von Westerwelle gewählt und kündigte an, nach seiner Wahl von Westerwelle auch das Amt des Vizekanzlers zu übernehmen. Im Zuge einer Kabinettsumbildung übernahm Rösler am 12. Mai 2011 das Amt des Bundesministers für Wirtschaft und Technologie, während ihm Daniel Bahr als Bundesgesundheitsminister folgte. Der bisherige Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle wurde am selben Tag zum Vorsitzenden der FDP-Bundestagsfraktion gewählt.<br /> <br /> [[Datei:FDP Landtage.svg|mini|300px|Länder, in denen die FDP im [[Landesparlament]] ist<br /> &lt;!--{{Farblegende|#FFFF99| ins [[Landesparlament]] gewählt, aber noch nicht [[Konstituierende Sitzung|konstituiert]]}}--&gt;<br /> {{Farblegende|#F7F34B|als Oppositionspartei im Landesparlament vertreten}}<br /> {{Farblegende|#DEC510|als kleiner Koalitionspartner an der Landesregierung beteiligt}}<br /> ]]<br /> Im Mai 2011 legte [[Silvana Koch-Mehrin]] ihr Amt als Vizepräsidentin des EU-Parlaments, ebenso wie sämtliche Parteiämter, wegen einer [[Plagiat]]saffäre um ihre Doktorarbeit nieder. Ihr Mandat als Mitglied des Europäischen Parlaments übt Koch-Mehrin allerdings weiterhin aus.&lt;ref&gt;[http://www.nytimes.com/2011/04/25/education/25iht-educside.html The Whiff of Plagiarism Again Hits German Elite], NY Times, 24. April 2011.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.elmundo.es/elmundo/2011/05/10/union_europea/1305041214.html La vicepresidenta de la Eurocámara Koch-Mehrin plagió su tesis doctoral], El Mundo, 13. Mai 2011.&lt;/ref&gt; Neuer Vorsitzender der FDP-Delegation im EU-Parlament ist nun [[Alexander Graf Lambsdorff]]. Ebenfalls im Mai 2011 scheiterte die FDP bei der [[Bürgerschaftswahl in Bremen 2011]] mit 2,4 % der Stimmen an der [[Fünf-Prozent-Hürde in Deutschland|Fünf-Prozent-Hürde]].<br /> <br /> Im September 2011 verlor die FDP bei der [[Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern 2011]] stark an Stimmen und verfehlte mit 2,7 % der Stimmen den Einzug in das Parlament. Im gleichen Monat schaffte sie auch den Wiedereinzug in das Berliner Abgeordnetenhaus nicht und [[Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin 2011|scheiterte]] mit nur 1,8 % der Stimmen deutlich an der Fünf-Prozent-Hürde.<br /> <br /> Am 6. Januar 2012 kündigte Ministerpräsidentin [[Annegret Kramp-Karrenbauer]] die seit 2009 im Saarland bestehende Koalition aus CDU, FDP und Bündnis 90/Die Grünen vor Ablauf der Legislaturperiode auf. In Kramp-Karrenbauers Erklärung hieß es, dass die „seit Monaten anhaltenden Zerwürfnisse innerhalb der [[Freie Demokratische Partei/Demokratische Partei Saar|FDP Saar]]“ ausschlaggebend für die Aufkündigung seien.&lt;ref&gt;[http://www.cdu-saar.de/content/news/237080.htm ''CDU Saar: Erklärung von Annegret Kramp-Karrenbauer zur Situation der Regierungskoalition.'']&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,807575,00.html ''„Jamaika“-Koalition im Saarland geplatzt.''] ''Spiegel online'', 6. Januar 2012.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Bei der darauffolgenden Neuwahl des saarländischen Landtags erzielte die FDP nur 1,2 % der Stimmen, sodass sie auch aus diesem ausschied. Dies ist das schlechteste Ergebnis der FDP in einem westdeutschen Bundesland seit ihrer Gründung.&lt;ref&gt;[http://www.n-tv.de/politik/Die-Luft-fuer-Roesler-wird-duenner-article5854231.html ''FDP-Desaster an der Saar. Die Luft für Rösler wird dünner'']. In: ''ntv.de'', 25. März 2012. Abgerufen am 26. März 2012.&lt;/ref&gt; Im Mai 2012 konnte die FDP hingegen bei den vorgezogenen Landtagswahlen in [[Landtagswahl in Schleswig-Holstein 2012|Schleswig-Holstein]] und in [[Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2012|Nordrhein-Westfalen]] mit 8,2 % bzw. 8,6 % unerwartet starke Ergebnisse erzielen und damit ihre dortige Landtagsrepräsentanz für weitere fünf Jahre sichern.&lt;ref&gt;[http://www.wahlrecht.de/news/2012/landtagswahl-schleswig-holstein-2012.htm#sitzverteilung Wahlergebnis der Schleswig-Holsteinischen Landtagswahl 2012 bei wahlrecht.de], abgerufen am 24. Juni 2012.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.wahlrecht.de/news/2012/landtagswahl-nordrhein-westfalen-2012.htm#absolut Wahlergebnis der Nordrhein-Westfälischen Landtagswahl 2012 bei wahlrecht.de], abgerufen am 24. Juni 2012.&lt;/ref&gt; <br /> <br /> Bei der [[Landtagswahl in Niedersachsen 2013]] konnte die FDP um 1,7 % auf 9,9 % zulegen, was dem Bundesvorsitzenden Philipp Rösler in seinem Heimatbundesland als Erfolg zugeschrieben wurde. Gleichzeitig verlor die schwarz-gelbe Koalition die Landtagsmehrheit an eine rot-grüne Koalition, so dass die FDP aus der Landesregierung nach zehn Jahren ausschied. Bei der [[Landtagswahl in Bayern 2013]] und der [[Bundestagswahl 2013]] verfehlte die FDP die [[Sperrklausel|5%-Hürde]]. Sie schied damit erstmals aus dem Bundestag aus. Bei der [[Landtagswahl in Hessen 2013]] musste die FDP erhebliche Stimmenverluste hinnehmen, sodass die dort bestehende Schwarz-Gelbe Koalition nicht fortgeführt werden konnte.<br /> <br /> {{Siehe auch|Kabinett Merkel II|Koalitionsvertrag der 17. Wahlperiode des Bundestages}}<br /> <br /> === Seit der Bundestagswahl 2013 ===<br /> Bei der [[Bundestagswahl 2013|Bundestagswahl am 22. September 2013]] erhielt die FDP nur 4,8 Prozent der abgegebenen Wählerstimmen (2009 waren es 14,6 %). Somit verfehlte sie die 5-Prozent-Hürde und gehört dem [[18. Bundestag]] nicht an. Als Konsequenz trat der gesamte Vorstand der FDP, inklusive dem bisherigen Vorsitzenden Philipp Rösler, geschlossen zurück.<br /> <br /> Zwischen dem 6. und 8. Dezember 2013 wurde ein außerordentlicher [[Parteitag]] einberufen, bei dem die Ursachen für die Wahlniederlage analysiert und ein komplett neues Präsidium gewählt wurde. [[Christian Lindner]] wurde zum Vorsitzenden gewählt und rief die Mitglieder dazu auf, von nun an die Partei „von der Basis ab“ neu aufzubauen.&lt;ref&gt;Die Welt: [http://www.welt.de/politik/deutschland/article122682208/Christian-Lindner-zum-FDP-Chef-gewaehlt.html Christian Lindner zum FDP-Chef gewählt]&lt;/ref&gt; Als Leitgedanken sprach er in seiner Vorstellungsrede von einer Rückbesinnung auf einen ganzheitlichen Liberalismus:<br /> {{Zitat|Unser Marktvertrauen ist keine Marktgläubigkeit. Der Markt braucht Regeln, damit er funktionieren kann. [...] Fragt man einen Lberalen, um was es ihm geht, so antwortet er: um Dich. Um Dein Recht, im Hier und Jetzt glücklich zu werden.}}<br /> Er kritisierte außerdem die „Zweitstimmenkampagne“ und warnte vor einer Abkehr von der bisherigen Europapolitik.&lt;ref&gt;http://www.welt.de/politik/deutschland/article122682387/Neuer-FDP-Chef-geht-die-AfD-frontal-an.html&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Organisationsstruktur ==<br /> [[Datei:FDP Mitgliederentwicklung.svg|mini|Mitgliederentwicklung der FDP seit 1969]]<br /> Die Freie Demokratische Partei hat die Rechtsform des eingetragenen Vereins.&lt;ref&gt;[http://www.fdp.de/files/585/Bundessatzung-2011-komplett.pdf Bundessatzung der FDP, § 29, Absatz 1 (S. 20)]. (PDF; 546&amp;nbsp;kB), Abruf: 2. Juli 2011.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.abload.de/img/bild23ds9v.jpg Auszug vom Amtsgericht Berlin (Charlottenburg) über die Eintragung der FDP als Verein]; Abruf: 3. November 2009]&lt;/ref&gt; Sie ist in 16 Landesverbände gegliedert und hatte am 30. Juni 2012 insgesamt 60.161 Mitglieder.&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/neuer-mitglieder-boom-bei-den-gruenen-vor-der-urwahl-a-855466.html Neuer Mitglieder-Boom bei den Grünen vor der Urwahl - Spiegel Online&lt;!-- Bot generated title --&gt;]&lt;/ref&gt; Allein auf die [[FDP Nordrhein-Westfalen]] entfallen hiervon über 16.000 Mitglieder.&lt;ref&gt;[http://www.fdp-nrw.de/webcom/show_article.php/_c-970/_lkm-1004/i.html Mitgliederstand FDP NRW] abgerufen am 28. Oktober 2009.&lt;/ref&gt; Den höchsten Mitgliederstand wies die Partei 1981 mit rund 87.000 sowie 1990 (durch die [[Deutsche Wiedervereinigung]]) mit etwa 180.000 Mitgliedern auf.&lt;ref&gt;[http://www1.bpb.de/themen/N59Z8E,0,Die_FDP_%96_W%E4hlerschaft_und_Mitglieder.html Mitgliederstand FDP 1981 und 1990, BpB-Dossier]. Abgerufen am 28. Oktober 2009.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die FDP ist Mitglied der [[Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa (Partei)]] (ALDE) und der [[Liberale Internationale|Liberalen Internationalen]]. Im [[Europäisches Parlament|Europäischen Parlament]] gehört sie der [[Fraktion im Europäischen Parlament|Fraktion]] der [[Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa (Fraktion)|Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa]] (ALDE) an, in der sie mit zwölf Abgeordneten zusammen mit den britischen [[Liberal Democrats]] die größte Gruppe stellt. Mit insgesamt 84 Sitzen stellt die ALDE-Fraktion 11,4 Prozent der [[Mitglied des Europäischen Parlaments|Europaabgeordneten]] (Stand: März 2011).&lt;ref&gt;[http://www.europarl.europa.eu/members/expert/groupAndCountry.do;jsessionid=106A7FA74DA7E6C0A83ED97CEBCBFCF8.node1?language=DE Aktuelle Zusammensetzung des Europäischen Parlaments].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Bundesvorstand ===<br /> Der aktuelle Vorstand wurde zuletzt auf dem außerordentlichen Bundesparteitag am 7. und 8. Dezember 2013 in Berlin gewählt. Dabei konnte sich u.&amp;nbsp;a. [[Christian Lindner]] mit 79% der Stimmen gegen zwei Mitbewerber um das Amt des Parteivorsitzenden durchsetzen.&lt;ref&gt;[http://www.fdp.de/Bundesvorstand/483b175/index.html ''Der Bundesvorstand der FDP.''] fdp.de, abgerufen am 8. Dezember 2013.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> | style=&quot;background:#B3B7FF&quot; | '''Vorsitzender'''|| [[Christian Lindner]]<br /> |-<br /> | style=&quot;background:#B3B7FF&quot; | '''Stellvertretende Vorsitzende'''|| [[Wolfgang Kubicki]], [[Uwe Barth]], [[Marie-Agnes Strack-Zimmermann]]<br /> |-<br /> | style=&quot;background:#B3B7FF&quot; | '''Generalsekretärin'''|| [[Nicola Beer]]<br /> |-<br /> | style=&quot;background:#B3B7FF&quot; | '''Schatzmeister'''|| [[Hermann Otto Solms]]<br /> |-<br /> | style=&quot;background:#B3B7FF&quot; | '''Bundesgeschäftsführer'''|| [[Jörg Paschedag]]<br /> |-<br /> | style=&quot;background:#B3B7FF&quot; | '''Ehrenvorsitzende'''|| [[Hans-Dietrich Genscher]], [[Walter Scheel]]<br /> |-<br /> | style=&quot;background:#B3B7FF&quot; | '''Beisitzer des Präsidiums'''||[[Michael Theurer]], [[Volker Wissing]], [[Katja Suding]]<br /> |-<br /> |style=&quot;background:#B3B7FF&quot; | '''Weitere Mitglieder kraft Amtes'''|||[[Daniel Bahr]] (Bundesminister für Gesundheit a.D.), [[Wolfgang Gerhardt]] (Vorstandsvorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung), [[Alexander Graf Lambsdorff]] (Vertreter der [[Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa (Fraktion)|ALDE]]), [[Sabine Leutheusser-Schnarrenberger]] (Bundesministerin der Justiz a.D.), [[Dirk Niebel]] (Bundesminister für Entwicklung a.D.), [[Philipp Rösler]] (Bundesminister für Wirtschaft a.D.), [[Guido Westerwelle]] (Bundesminister des Auswärtigen a.D.)<br /> |-<br /> | style=&quot;background:#B3B7FF&quot; | '''Beisitzer 1. Abteilung&lt;br /&gt; („Kurfürsten“)'''||[[Gregor Beyer]] ([[FDP Brandenburg|BB]]), [[Sylvia Canel]] ([[FDP Hamburg|HH]]), [[René Domke]] ([[FDP Mecklenburg-Vorpommern|MV]]), [[Heiner Garg]] ([[FDP Schleswig-Holstein|SH]]), [[Hauke Hilz]] ([[FDP Bremen|HB]]), [[Nadja Hirsch]] ([[FDP Bayern|BY]]), [[Patrick Kurth]] ([[FDP Thüringen|TH]]), [[Michael Georg Link]] ([[FDP Baden-Württemberg|BW]]), [[Oliver Luksic]] ([[Freie Demokratische Partei/Demokratische Partei Saar|SL]]), [[Gesine Meißner]] ([[FDP Niedersachsen|NI]]), [[Jan Mücke]] ([[FDP Sachsen|SN]]), [[Cornelia Pieper]] ([[FDP Sachsen-Anhalt|ST]]), [[Gisela Piltz]] ([[FDP Nordrhein-Westfalen|NW]]), [[Stefan Ruppert]] ([[FDP Hessen|HE]]), [[Daniela Schmidt]] ([[FDP Rheinland-Pfalz|RP]]), [[Mieke Senftleben]] ([[FDP Berlin|BE]])<br /> |-<br /> | style=&quot;background:#B3B7FF&quot; | '''Beisitzer 2. Abteilung&lt;br /&gt; („freie Wildbahn“)'''||[[Stefan Birkner]], [[Christian Dürr]], [[Otto Fricke (FDP)|Otto Fricke]], [[Alexander Hahn (Politiker)|Alexander Hahn]], [[Gabriele Heise]], [[Manuel Höferlin]], [[Horst Meierhofer]], [[Patrick Meinhardt]], [[Hans-Joachim Otto (Politiker)|Hans-Joachim Otto]], [[Karl-Heinz Paqué]], [[Alexander Pokorny]], [[Andreas Reichel]], [[Florian Rentsch]], [[Jimmy Schulz]], [[Joachim Stamp]], [[Linda Teuteberg]], [[Johannes Vogel (Politiker)|Johannes Vogel]], [[Hartfrid Wolff]]<br /> |}<br /> <br /> === Landesverbände ===<br /> In der folgenden Liste werden die Daten zu den einzelnen Landesverbänden angegeben.<br /> <br /> Die Mitglieder des [[Virtuelle Parteigliederung|''Internet-Landesverbandes (lv-net)'']] werden derzeit noch als bundesunmittelbare Mitglieder geführt, da eine formale Verankerung als 17. Landesverband noch nicht erfolgt ist.&lt;ref&gt;[http://lvnet.fdp.de/ Virtueller Landesverband FDP] abgerufen am 28. Oktober 2009.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im [[Saarland]] führt der FDP-Landesverband den Zusatz ''[[Demokratische Partei Saar]]'' (FDP/DPS).&lt;ref&gt;{{Webarchiv | url=http://www.fdpsaar.de/images/cms/download/files/satzung.pdf | wayback=20071015103925 | text=Satzung der FDP Saarland}}, abgerufen am 28. Oktober 2009.&lt;/ref&gt; In [[Baden-Württemberg]] hat der Landesverband der FDP aus einer 60-jährigen Tradition heraus den Zusatz ''[[Demokratische Volkspartei]]'' (FDP/DVP).&lt;ref&gt;[http://www.fdp-dvp.de/archiv.php Geschichte der FDP/DVP in Baden-Württemberg]. Abgerufen am 28. Oktober 2009.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Ausland existieren Ortsverbände in Luxemburg, London, Brüssel und auf Mallorca.&lt;ref&gt;[http://www.fdp.de/Aufbau-der-Partei/492b178/index.html Aufbau der Partei - FDP&lt;!-- Bot generated title --&gt;]&lt;/ref&gt; In Berlin gibt es keine Kreisverbände. Stattdessen wird die regionale Parteiarbeit von den Bezirksverbänden übernommen.&lt;ref&gt;[http://www.fdp-berlin.de/files/10088/organigramm_farbe.pdf Organigramm Parteiorganisation FDP Berlin]. (PDF), abgerufen am 28. Oktober 2009.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable sortable mw-datatable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! class=&quot;unsortable&quot; style=&quot;border-right: hidden;&quot;|<br /> ! Landesverband<br /> ! class=&quot;unsortable&quot; style=&quot;border-right: hidden;&quot;|<br /> ! Vorsitzender&lt;br /&gt;(Stand: 23. November 2013)<br /> ! Ergebnis der letzten [[Ergebnisse der Landtagswahlen in der Bundesrepublik Deutschland|Wahl des&lt;br /&gt;Landesparlaments]]&lt;ref&gt;[http://www.election.de/cgi-bin/content.pl?url=ltw_wahl.html Landtagswahlen in Deutschland auf www.election.de]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.wahlrecht.de/ergebnisse/index.htm Wahlergebnisse bei www.wahlrecht.de]&lt;/ref&gt;<br /> ! Ergebnis der&lt;br /&gt;[[Bundestagswahl 2013]]&lt;ref&gt;[http://www.bundeswahlleiter.de/de/bundestagswahlen/BTW_BUND_13/ergebnisse/landesergebnisse/ Landesergebnisse der Bundestagswahl 2013]&lt;/ref&gt;<br /> |- valign=&quot;top&quot;<br /> | style=&quot;width:5%; border-right:hidden; height:30px;&quot;|[[Datei:Deutschland Lage von Baden-Württemberg.svg|x70px|Baden-Württemberg]]<br /> | [[FDP Baden-Württemberg|Baden-Württemberg]]<br /> | style=&quot;border-right:hidden;&quot;|<br /> &lt;div style=&quot;position:relative; width:85px; height:120px; overflow:hidden;&quot;&gt;&lt;div style=&quot;position:relative; left:-7px; top:-3px&quot;&gt;[[Datei:Image of none.svg|rand|x125px|kein Bild verfügbar]]&lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> | [[Michael Theurer]]<br /> | {{0}}5,3 % ([[Landtagswahl in Baden-Württemberg 2011|2011]])<br /> | {{0}}6,2 %<br /> |- valign=&quot;top&quot;<br /> | style=&quot;width:5%; border-right:hidden; height:30px;&quot;|[[Datei:Deutschland Lage von Bayern.svg|x70px|Bayern]]<br /> | [[FDP Bayern|Bayern]]<br /> | style=&quot;border-right:hidden&quot;|<br /> &lt;div style=&quot;position:relative; width:85px; height:120px; overflow:hidden;&quot;&gt;&lt;div style=&quot;position:relative; left:-7px; top:-3px&quot;&gt;[[Datei:Image of none.svg|rand|x125px|kein Bild verfügbar]]&lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> | [[Albert Duin]]<br /> | {{0}}3,3 % ([[Landtagswahl in Bayern 2013|2013]])<br /> | {{0}}5,1 %<br /> |- valign=&quot;top&quot;<br /> | style=&quot;width:5%; border-right:hidden; height:30px;&quot;|[[Datei:Deutschland Lage Berlins.svg|x70px|Berlin]]<br /> | [[FDP Berlin|Berlin]]<br /> | style=&quot;border-right:hidden&quot;|<br /> &lt;div style=&quot;position:relative; width:85px; height:120px; overflow:hidden;&quot;&gt;&lt;div style=&quot;position:relative; left:-7px; top:-3px&quot;&gt;[[Datei:Image of none.svg|rand|x125px|kein Bild verfügbar]]&lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> | [[Martin Lindner]]<br /> | {{0}}1,8 % ([[Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin 2011|2011]])<br /> | {{0}}3,6 %<br /> |- valign=&quot;top&quot;<br /> | style=&quot;width:5%; border-right:hidden; height:30px;&quot;|[[Datei:Deutschland Lage von Brandenburg.svg|x70px|Brandenburg]]<br /> | [[FDP Brandenburg|Brandenburg]]<br /> | style=&quot;border-right:hidden;&quot;|<br /> &lt;div style=&quot;position:relative; width:85px; height:120px; overflow:hidden;&quot;&gt;&lt;div style=&quot;position:relative; left:-70px&quot;&gt;[[Datei:Gregor Beyer 02042011.jpg|rand|x120px|Gregor Beyer]]&lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> | [[Gregor Beyer]]<br /> | {{0}}7,2 % ([[Landtagswahl in Brandenburg 2009|2009]])<br /> | {{0}}2,5 %<br /> |- valign=&quot;top&quot;<br /> | style=&quot;width:5%; border-right:hidden; height:30px;&quot;|[[Datei:Deutschland Lage von Bremen.svg|x70px|Bremen]]<br /> | [[FDP Bremen|Bremen]]<br /> | style=&quot;border-right:hidden;&quot;|<br /> &lt;div style=&quot;position:relative; width:85px; height:120px; overflow:hidden;&quot;&gt;&lt;div style=&quot;position:relative; left:0px&quot;&gt;[[Datei:Source 4dffb02c2689b Hilz Hauke.jpg|rand|x125px|Hauke Hilz]]&lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> | [[Hauke Hilz]]<br /> | {{0}}2,4 %&lt;ref&gt;Landeswahlleiter Bremen: [http://www.wahlen-bremen.de:8080/internet/javaecht/land11/index.html Bürgerschaftswahl Land Bremen 2011. Vorläufiges Ergebnis.], abgerufen am 29. Mai 2011.&lt;/ref&gt; ([[Bürgerschaftswahl in Bremen 2011|2011]])<br /> | {{0}}3,4 %<br /> |- valign=&quot;top&quot;<br /> | style=&quot;width:5%; border-right:hidden; height:30px;&quot;|[[Datei:Deutschland Lage von Hamburg.svg|x70px|Hamburg]]<br /> | [[FDP Hamburg|Hamburg]]<br /> | style=&quot;border-right:hidden&quot;|<br /> &lt;div style=&quot;position:relative; width:85px; height:120px; overflow:hidden;&quot;&gt;&lt;div style=&quot;position:relative; left:0px&quot;&gt;[[Datei:Sylvia-canel-01.jpg|rand|x120px|Sylvia Canel]]&lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> | [[Sylvia Canel]]<br /> | {{0}}6,7 % ([[Bürgerschaftswahl in Hamburg 2011|2011]])<br /> | {{0}}4,8 %<br /> |- valign=&quot;top&quot;<br /> | style=&quot;width:5%; border-right:hidden; height:30px;&quot;|[[Datei:Deutschland Lage von Hessen.svg|x70px|Hessen]]<br /> | [[FDP Hessen|Hessen]]<br /> | style=&quot;border-right:hidden;&quot;|<br /> &lt;div style=&quot;position:relative; width:85px; height:120px; overflow:hidden;&quot;&gt;&lt;div style=&quot;position:relative; left:-70px&quot;&gt;[[Datei:2013-02-27 Jörg-Uwe Hahn - 3104.JPG|rand|x120px|Jörg-Uwe Hahn]]&lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> | [[Jörg-Uwe Hahn]] (Rücktritt angekündigt&lt;ref&gt;http://wahl.fdp.de/inhalt/hahn-tritt-nicht-wieder&lt;/ref&gt;)<br /> | {{0}}5,0 % ([[Landtagswahl in Hessen 2013|2013]])<br /> | {{0}}5,6 %<br /> |- valign=&quot;top&quot;<br /> | style=&quot;width:5%; border-right:hidden; height:30px;&quot;|[[Datei:Deutschland Lage von Mecklenburg-Vorpommern.svg|x70px|Mecklenburg-Vorpommern]]<br /> | [[FDP Mecklenburg-Vorpommern|Mecklenburg-Vorpommern]]<br /> | style=&quot;border-right:hidden;&quot;|<br /> &lt;div style=&quot;position:relative; width:85px; height:120px; overflow:hidden;&quot;&gt;&lt;div style=&quot;position:relative; left:-7px; top:-3px&quot;&gt;[[Datei:Image of none.svg|rand|x125px|kein Bild verfügbar]]&lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> | [[René Domke]]<br /> | {{0}}2,7 % ([[Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern 2011|2011]])<br /> | {{0}}2,2 %<br /> |- valign=&quot;top&quot;<br /> | style=&quot;width:5%; border-right:hidden; height:30px;&quot;|[[Datei:Deutschland Lage von Niedersachsen.svg|x70px|Niedersachsen]]<br /> | [[FDP Niedersachsen|Niedersachsen]]<br /> | style=&quot;border-right:hidden;&quot;|<br /> &lt;div style=&quot;position:relative; width:85px; height:120px; overflow:hidden;&quot;&gt;&lt;div style=&quot;position:relative; left:-5px&quot;&gt;[[Datei:Stefan Birkner.jpg|rand|x120px|Stefan Birkner]]&lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> | [[Stefan Birkner]]<br /> | {{0}}9,9 % ([[Landtagswahl in Niedersachsen 2013|2013]])<br /> | {{0}}4,2 %<br /> |- valign=&quot;top&quot;<br /> | style=&quot;width:5%; border-right:hidden; height:30px;&quot;|[[Datei:Deutschland Lage von Nordrhein-Westfalen.svg|x70px|Nordrhein-Westfalen]]<br /> | [[FDP Nordrhein-Westfalen|Nordrhein-Westfalen]]<br /> | style=&quot;border-right:hidden;&quot;|<br /> &lt;div style=&quot;position:relative; width:85px; height:120px; overflow:hidden;&quot;&gt;&lt;div style=&quot;position:relative; left:0px&quot;&gt;[[Datei:ChristianLindner-FDP-1.jpg|rand|x127px|Christian Lindner]]&lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> | [[Christian Lindner]]<br /> | {{0}}8,6 % ([[Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2012|2012]])<br /> | {{0}}5,2 %<br /> |- valign=&quot;top&quot;<br /> | style=&quot;width:5%; border-right:hidden; height:30px;&quot;|[[Datei:Deutschland Lage von Rheinland-Pfalz.svg|x70px|Rheinland-Pfalz]]<br /> | [[FDP Rheinland-Pfalz|Rheinland-Pfalz]]<br /> | style=&quot;border-right:hidden;&quot;|<br /> &lt;div style=&quot;position:relative; width:85px; height:120px; overflow:hidden;&quot;&gt;&lt;div style=&quot;position:relative; left:-45px&quot;&gt;[[Datei:WissingVolker.jpg|rand|x120px|Volker Wissing]]&lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> | [[Volker Wissing]]<br /> | {{0}}4,2 % ([[Landtagswahl in Rheinland-Pfalz 2011|2011]])<br /> | {{0}}5,5 %<br /> |- valign=&quot;top&quot;<br /> | style=&quot;width:5%; border-right:hidden; height:30px;&quot;|[[Datei:Deutschland Lage des Saarlandes.svg|x70px|Saarland]]<br /> | [[Demokratische Partei Saar|Saarland]]<br /> | style=&quot;border-right:hidden;&quot;|<br /> &lt;div style=&quot;position:relative; width:85px; height:120px; overflow:hidden;&quot;&gt;&lt;div style=&quot;position:relative; left:-7px; top:-3px&quot;&gt;[[Datei:Image of none.svg|rand|x125px|kein Bild verfügbar]]&lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> | [[Oliver Luksic]]&lt;ref&gt;[http://www.politik-kommunikation.de/personalmeldungen/Luksic-neuer-Vorsitzender-der-Saar-FDP/000002860 Luksic neuer Vorsitzender der Saar-FDP]&lt;/ref&gt;<br /> | {{0}}1,2 % ([[Landtagswahl im Saarland 2012|2012]])<br /> | {{0}}3,8 %<br /> |- valign=&quot;top&quot;<br /> | style=&quot;width:5%; border-right:hidden; height:30px;&quot;|[[Datei:Deutschland Lage von Sachsen.svg|x70px|Sachsen]]<br /> | [[FDP Sachsen|Sachsen]]<br /> | style=&quot;border-right:hidden;&quot;|<br /> &lt;div style=&quot;position:relative; width:85px; height:120px; overflow:hidden;&quot;&gt;&lt;div style=&quot;position:relative; left:0px&quot;&gt;[[Datei:HolgerZastrow.jpg|rand|x120px|Holger Zastrow]]&lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> | [[Holger Zastrow]]<br /> | 10,0 % ([[Landtagswahl in Sachsen 2009|2009]])<br /> | {{0}}3,1 %<br /> |- valign=&quot;top&quot;<br /> | style=&quot;width:5%; border-right:hidden; height:30px;&quot;|[[Datei:Deutschland Lage von Sachsen-Anhalt.svg|x70px|Sachsen-Anhalt]]<br /> | [[FDP Sachsen-Anhalt|Sachsen-Anhalt]]<br /> | style=&quot;border-right:hidden;&quot;|<br /> &lt;div style=&quot;position:relative; width:85px; height:120px; overflow:hidden;&quot;&gt;&lt;div style=&quot;position:relative; left:-25px&quot;&gt;[[Datei:20130922 Bundestagswahl 2013 in Berlin by Moritz Kosinsky0136.jpg|rand|x120px|Cornelia Pieper]]&lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> | [[Cornelia Pieper]]<br /> | {{0}}3,8 % ([[Landtagswahl in Sachsen-Anhalt 2011|2011]])<br /> | {{0}}2,6 %<br /> |- valign=&quot;top&quot;<br /> | style=&quot;width:5%; border-right:hidden; height:30px;&quot;|[[Datei:Deutschland Lage von Schleswig-Holstein.svg|x70px|Schleswig-Holstein]]<br /> | [[FDP Schleswig-Holstein|Schleswig-Holstein]]<br /> | style=&quot;border-right:hidden;&quot;|<br /> &lt;div style=&quot;position:relative; width:85px; height:120px; overflow:hidden;&quot;&gt;&lt;div style=&quot;position:relative; left:-65px&quot;&gt;[[Datei:2013-08-23 - Dr. Heinrich Garg - 8749.jpg|rand|x120px|Heiner Garg]]&lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> | [[Heiner Garg]]<br /> | {{0}}8,2 % ([[Landtagswahl in Schleswig-Holstein 2012|2012]])<br /> | {{0}}5,6 %<br /> |- valign=&quot;top&quot;<br /> | style=&quot;width:5%; border-right:hidden; height:30px;&quot;|[[Datei:Deutschland Lage von Thüringen.svg|x70px|Thüringen]]<br /> | [[FDP Thüringen|Thüringen]]<br /> | style=&quot;border-right:hidden; width:5%&quot;|<br /> &lt;div style=&quot;position:relative; width:85px; height:120px; overflow:hidden;&quot;&gt;&lt;div style=&quot;position:relative; left:0px&quot;&gt;[[Datei:Uwe Barth by Stepro 02.JPG|rand|x120px|Uwe Barth]]&lt;/div&gt;&lt;/div&gt;<br /> | [[Uwe Barth]]<br /> | {{0}}7,6 % ([[Landtagswahl in Thüringen 2009|2009]])<br /> | {{0}}2,6 %<br /> |}<br /> <br /> === Vorfeldorganisationen der FDP ===<br /> [[Datei:Junge liberale-logo.svg|thumb|150px|Logo der [[Junge Liberale|JuLis]]]]<br /> Die FDP hat folgende [[Vorfeldorganisation]]en:&lt;ref&gt;http://www.fdp.de/Liberales-Vorfeld/1032b370/index.html&lt;/ref&gt;<br /> * [[Junge Liberale]] (JuLis)<br /> * [[Bundesverband Liberaler Hochschulgruppen]] (LHG)<br /> * [[Liberale Schüler]] (LS)<br /> * [[Liberale Frauen|Bundesvereinigung „Liberale Frauen“]]<br /> * [[Vereinigung liberaler Kommunalpolitiker|Bundesvereinigung Liberaler Kommunalpolitiker]] (VLK)<br /> * [[Liberaler Mittelstand|Bundesvereinigung Liberaler Mittelstand]]<br /> * [[Verband Liberaler Akademiker]] (VLA)<br /> * [[Liberale Internationale|Deutsche Gruppe der Liberalen Internationalen]] (DGLI)<br /> * Gesellschaft der Freunde und Förderer der Friedrich-Naumann-Stiftung<br /> * Liberale Männer in Deutschland (LiMiD)<br /> * Liberale Schwulen und Lesben (LiSL)<br /> * Liberale Senioren (LS)<br /> * Liberale Türkisch-Deutsche Vereinigung (L.T.D.)<br /> * Verband der Stipendiaten und Altstipendiaten der Friedrich-Naumann-Stiftung (VSA)<br /> * Vereinigung Liberaler Ärzte (VLÄ)<br /> * Vereinigung liberaler Bildungseinrichtungen<br /> * Vereinigung Liberaler Juristen (VLJ)<br /> * Wolf-Erich-Kellner-Gedächtnisstiftung<br /> * Gruppe Liberaler Handwerker&lt;ref&gt;http://www.liberale.de/content/liberale-handwerker-schliessen-sich-zusammen&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Parteizeitung ===<br /> Die Parteizeitung der FDP nennt sich ''elde'' ('''L'''iberale '''D'''epesche, Aussprache der Buchstaben L D). Sie erschien 2012 fünf Mal&lt;ref&gt;[http://elde-online.de/ elde] auf: elde-online.de; Abgerufen am 25.November.&lt;/ref&gt;. Seit 2013 gibt es die elde auch im Apple-Store&lt;ref&gt;[https://itunes.apple.com/de/app/id652090255?mt=8&amp;affId=1860684 elde im Apple-Store] auf: itunes.apple.com; Abgerufen am 25.November.&lt;/ref&gt; und bei Google Play&lt;ref&gt;[https://play.google.com/store/apps/details?id=com.pressmatrix.elde&amp;feature=search_result#?t=W251bGwsMSwyLDEsImNvbS5wcmVzc21hdHJpeC5lbGRlIl0 elde bei Google Play] auf: play.google.com; Abgerufen am 25.November.&lt;/ref&gt; sowie als ISSUU-Aplikation &lt;ref&gt;http://issuu.com/fdp-bundesgeschaeftsstelle elde bei ISSUU] auf: issuu.com; Abgerufen am 25.November.&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> == Organisierte Strömungen in der Partei ==<br /> === Rechts- und Wirtschaftsliberalismus ===<br /> '''Schaumburger Kreis'''&lt;br /&gt;<br /> Der [[Schaumburger Kreis]] vertritt ''liberal-konservative'' Wirtschaftsinteressen in der FDP. Bekannte Mitglieder sind [[Detlef Kleinert]], [[Rainer Brüderle]], [[Hermann Otto Solms]], [[Patrick Döring]], [[Martin Lindner]] und [[Stefan Ruppert]].<br /> <br /> '''Liberaler Aufbruch'''&lt;br /&gt;<br /> Der Liberale Aufbruch&lt;ref&gt;[http://www.liberaler-aufbruch.net/ www.liberaler-aufbruch.net] – Homepage des Liberalen Aufbruchs&lt;/ref&gt; bezeichnet sich selbst als Vertreter ''klassisch-liberaler'' Denkansätze. Er tritt für die Einhaltung liberaler Ordnungspolitik ein und sieht diese im aktuellen Regierungshandeln verletzt. Anhänger sind unter anderem der Bundestagsabgeordnete [[Frank Schäffler]],&lt;ref&gt;[http://www.welt.de/politik/deutschland/article9611911/Liberaler-Aufbruch-Freidenker-wollen-radikalere-FDP.html Liberaler Aufbruch – Freidenker wollen radikalere FDP] auf welt-online, 13. September 2010.&lt;/ref&gt; der Europaabgeordnete [[Holger Krahmer]]&lt;ref&gt;[http://www.holger-krahmer.de/blogeintrag-krahmer-direkt/items/liberaler-aufbruch-in-der-fdp-gegruendet-unser-imperativ-lautet-habe-mut-zum-liberalismus.html „Liberaler Aufbruch“ in der FDP gegründet – Unser Imperativ lautet: Habe Mut zum Liberalismus!] auf holger-krahmer.de, 11. September 2010.&lt;/ref&gt; sowie [[Carlos A. Gebauer]].<br /> <br /> === Linksliberalismus ===<br /> '''Freiburger Kreis'''&lt;br /&gt;<br /> Der [[Freiburger Kreis (Forum)|Freiburger Kreis]]&lt;ref&gt;[http://www.liberale.org/ www.liberale.org] – Homepage des Freiburger Kreises&lt;/ref&gt; tritt in der Tradition der [[Freiburger Thesen]] für einen ''ganzheitlichen'' Liberalismus ein.&lt;ref&gt;[http://www.liberale.org/dokumente/erneuerung.html Positionspapier des Freiburger Kreises (1999)]&lt;/ref&gt; Bekannte Mitglieder sind [[Gerhart Baum]], [[Burkhard Hirsch]], [[Carola von Braun]] und [[Sabine Leutheusser-Schnarrenberger]].<br /> <br /> '''Dahrendorf-Kreis'''&lt;br /&gt;<br /> Der nach dem Soziologen [[Ralf Dahrendorf]] benannte [[Nadja Hirsch#Dahrendorf-Kreis|Dahrendorf-Kreis]]&lt;ref&gt;[http://www.dahrendorfkreis.de/ www.dahrendorfkreis.de] – Homepage des Dahrendorf-Kreises&lt;/ref&gt; vertritt ''linksliberale'' Positionen und tritt für eine thematische Erweiterung der FDP bzw. für eine Kommunikation eines breiten thematischen Spektrums über wirtschaftsliberale Themen hinaus ein.&lt;ref&gt;[http://www.dahrendorfkreis.de/?page_id=108 Positionspapier des Dahrendorf-Kreises (2011)]&lt;/ref&gt; Zu seinen Anhängern gehören die Abgeordneten des europäischen Parlaments [[Nadja Hirsch]], [[Jorgo Chatzimarkakis]] und [[Alexander Alvaro]] sowie die ehemaligen Bundestagsabgeordneten [[Miriam Gruß]] und [[Sebastian Körber (Politiker)|Sebastian Körber]].&lt;ref&gt;[http://www.zeit.de/politik/deutschland/2011-01/fdp-dahrendorf-positionspapier FDP-Linke fordert neue Ausrichtung der Liberalen] auf zeit-online, 4. Januar 2010.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Finanzen ==<br /> === Unternehmensbeteiligungen und Grundstücke ===<br /> Die FDP hält Firmenbeteiligungen im Wert von rund vier Millionen Euro. Das Haus- und Grundvermögen der Partei wird mit 2,8 Millionen Euro bewertet.<br /> Zu ihren Firmen gehören:<br /> * Reinhardtstraßenhöfe GmbH&amp; Co. KG in Bonn zu 33,33 Prozent mit einem Eigenkapital von (-25.400.000) Euro. Zugehörig ist die Reinhardtstraßenhöfe Verwaltungs GmbH in Siegburg, an der die FDP 33 Prozent hält.<br /> * Die LIBERAL Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH in Bonn gehört zu hundert Prozent der FDP.<br /> <br /> Ebenfalls vollständig gehören der FDP:<br /> * Liberale Wirtschafts-Dienstleistungs GmbH, Düsseldorf<br /> * Niedersachsen GmbH, Hannover<br /> * Universum GmbH, Wiesbaden<br /> * ProLogo Gesellschaft für Veranstaltungsorganisation mbH, Bonn.<br /> <br /> Über diese Beteiligungen hält die FDP Anteile an folgenden Firmen:<br /> * Universum Verlag GmbH, 50 Prozent<br /> * Universum Kommunikation und Medien AG, 50 Prozent<br /> * liberal Verlag GmbH Berlin, 50 Prozent<br /> * Naatz+Partner Produkt Service GmbH Idstein, 13 Prozent.<br /> <br /> === Geldflüsse und Reinvermögen ===<br /> Die FDP verfügte 2010 über Einnahmen von 34.350.968, 37 Euro,&lt;ref&gt;[http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/085/1708550.pdf Rechenschaftsberichte 2010 der im Bundestag vertretenen Parteien, BT Drucksache 17/8550] (PDF; 15,9&amp;nbsp;MB)&lt;/ref&gt; davon wurden etwa 6 Millionen Euro durch Spenden, etwa 13,4 Millionen Euro durch staatliche Mittel, etwa 11,5 Millionen Euro durch Mitgliedsbeiträge und Mandatsträgerbeiträge erlangt. 5,22 Prozent der Parteieinnahmen stammt von Unternehmen und anderen juristischen Personen. Zu den größten Spendern (Juristische Personen ab 20.000 Euro) zählten 2010:<br /> <br /> * 125.000 Euro [[Deutsche Vermögensberatung AG]]<br /> * 80.000 Euro [[Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie]]<br /> * 75.000 Euro [[Südwestmetall]] – Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg e.&amp;nbsp;V.<br /> * 75.000 Euro [[Allfinanz Deutsche Vermögensberatung AG]]<br /> * 61.755,76 Euro [[Salo Holding AG]]<br /> * 61.129,35 Euro [[BMW AG]]<br /> * 60.000 Euro [[Verband der Metall- und Elektroindustrie NRW]]<br /> * 50.001 Euro [[Allianz SE]]<br /> * 50.000 Euro [[UBG Vermögensberatung &amp; Betreuung GmbH]]<br /> * 45.000 Euro [[Daimler AG]]<br /> * 30.000 Euro [[Trumpf (Unternehmen)|Trumpf Werkzeugmaschinen GmbH und Co.KG]]<br /> * 30.000 Euro [[Märkischer Arbeitgeberverband]]<br /> * 30.000 Euro [[SMS GmbH]]<br /> * 29.998 Euro [[Victor´s Bau + Wert AG]]<br /> * 25.000 Euro [[Evonik Industries AG]]<br /> * 25.000 Euro [[Bundesverband Deutscher Vermögensberater]]<br /> * 20.000 Euro [[Verband der Chemischen Industrie]]<br /> * 20.000 Euro [[Verband der Nord-Westdt. Textil- u. Bekleidungsindustrie]]<br /> <br /> Daneben erhält die FDP größere Zuwendungen von einigen ihrer Mandatsträger und Mitglieder.<br /> <br /> Insgesamt konnte die FDP im Jahr 2010 einen Überschuss von 6.810.625,03 Euro verbuchen, nach einem Defizit von 8.245.879,90 Euro im Jahr 2009. Die Gesamtpartei besitzt ein Reinvermögen in Höhe von 5.876.074, 34 Euro. Die Verbindlichkeiten betragen zusammen etwa 23,8 Millionen Euro.<br /> <br /> === Spende der Substantia AG ===<br /> FDP hat in den Jahren 2008 und 2009 Spenden der [[Substantia AG]] erhalten. Sie erreichen, wenn man die Vorgänge aus unterschiedlichen Rechenschaftszeiträumen akkumuliert, die von den Medien veröffentlichte Höhe von 1,1 Millionen Euro. Die FDP hat die von der Substantia AG rechtmäßig erhaltenen Spenden entsprechend der Vorschriften zur Parteienfinanzierung binnen zweier Tage bei der Bundestagsverwaltung angezeigt&lt;ref&gt;[http://www.bundestag.de/bundestag/parteienfinanzierung/fundstellen50000/2009/index.html Parteispenden über 50.000 € - Jahr 2009] auf: www.bundestag.de; Abgerufen am 25.November.&lt;/ref&gt;. Der Spiegel konnte deshalb gar keine Millionenspende der FDP „enthüllen“, weil die FDP selbst den Eingang der Spenden bereits zuvor pflichtgemäß veröffentlicht hatte. Die Substantia AG gehört der Familie Finck, die auch Mehrheitseigner der [[Mövenpick]]-Gruppe ist, die in Deutschland 14 Hotels betreibt. Diese Spende wurde von verschiedenen Seiten kritisiert, die einen Zusammenhang zwischen dieser Spende und der auf Betreiben der CSU und FDP durchgeführten Senkung der [[Mehrwertsteuer]] für das Beherbergungsgewerbe durch das so genannte [[Wachstumsbeschleunigungsgesetz]] Anfang 2010 wähnten&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,672303,00.html Unternehmer spendete der FDP 1,1 Millionen Euro] in: Der Spiegel, 16. Januar 2010; Abgerufen am 18. August 2012.&lt;/ref&gt;. Tatsächlich fand man nicht nur in den Programmen von CDU/CSU und FDP sondern auch bei der SPD, den Grünen und der Linken die Forderung nach der ermäßigten Mehrwertsteuer für das Beherbergungsgewerbe&lt;ref&gt;[http://www.youtube.com/watch?v=CtUw6abE9Uk http://www.youtube.com/watch?v=CtUw6abE9Uk] auf: www.youtube.com/fdp; Abgerufen am 25.November&lt;/ref&gt;. Die FDP wurde infolgedessen teils spöttisch als „Mövenpick-Partei“ bezeichnet.&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,672756,00.html Hohn und Spott für die „Mövenpick-Partei“] in: Der Spiegel, 19. Januar 2010; Abgerufen am 16. August 2012.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Spenden unter Möllemann ===<br /> Anfang Juli 2009 erließ der Präsident des Deutschen Bundestages gegenüber der FDP einen Sanktionsbescheid, nach dem die FDP insgesamt 4.336.648,79 Euro an den Bundestag zahlen muss.&lt;ref&gt;[http://www.fr-online.de/home/millionenstrafe-fuer-die-fdp-moellemanns-nachlass--4-336-648-79,1472778,3311112.html MILLIONENSTRAFE FÜR DIE FDP – Möllemanns Nachlass: 4.336.648,79]&lt;/ref&gt; In einem mehrjährigen Verfahren war nach Auffassung des Bundestagspräsidenten festgestellt worden, dass unter dem ehemaligen nordrhein-westfälischen Landesvorsitzenden [[Jürgen W. Möllemann]] gegen {{§|31c|partg|juris}} [[Gesetz über die politischen Parteien|Parteiengesetz]] verstoßen worden sei, indem die Herkunft von Spenden im Umfang von etwa 785.000 Euro durch Stückelungen und falsche Angaben der Spendernamen verschleiert worden sei. Die wahre Herkunft der Spenden konnte nicht geklärt werden.&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/moellemann-affaere-gericht-bestaetigt-millionenstrafe-gegen-fdp-a-800475.html Möllemann-Affäre: Gericht bestätigt Millionenstrafe gegen FDP] bei spiegel.de, 28.11.2011.&lt;/ref&gt; Weitere Spenden im Wert von mehr als einer halben Million Euro in Gestalt von Wahlkampfmaßnahmen wie zum Beispiel Plakat- und Anzeigenaktionen seien unter Verstoß gegen {{§|31b|partg|juris}} Parteiengesetz nicht ordnungsgemäß im Rechenschaftsbericht der Partei veröffentlicht worden. Die FDP erhob gegen den Sanktionsbescheid Widerspruch. Sie bewertet die Vorgänge nicht als Verstöße gegen das Parteiengesetz. Außerdem sieht sie sich strenger als andere Parteien behandelt.&lt;ref&gt;[http://www.fdp-nrw.de/files/557/090702-PKF_zum_Bescheid.pdf Pressemitteilung der FDP vom 2. Juli 2009] (PDF; 321&amp;nbsp;kB) und [http://www.fdp-bundespartei.de/webcom/show_websiteprog.php?wc_c=648&amp;wc_lkm=0&amp;wc_id=12615&amp;bis=144 Pressemitteilung der FDP vom 7. Juli 2009]&lt;/ref&gt; Im Dezember 2009 wies das [[Verwaltungsgericht Berlin]] die Klage gegen den Strafbescheid des Bundestages zurück und verurteilte die Partei zur Zahlung einer Strafe in Höhe von 3,46 Millionen Euro.&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/moellemann-affaere-gericht-bestaetigt-millionenstrafe-gegen-fdp-a-800475.html Möllemann-Affäre: Gericht bestätigt Millionenstrafe gegen FDP] (spiegel.de, 28. November 2011, abgerufen 5. April 2013)&lt;/ref&gt; Das Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig.&lt;ref&gt;vgl. {{Webarchiv | url=http://www.sueddeutsche.de/politik/663/496973/text/ | wayback=20100113091910 | text=''FDP muss 3,5 Millionen Euro Strafe zahlen''}} bei sueddeutsche.de, 8. Dezember 2009 (aufgerufen am 8. Dezember 2009)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Nebenorganisationen ===<br /> Die Jungen Liberalen erhielten 2010 öffentliche Zuschüsse von insgesamt 483.515,11 Euro. Die Bundes- und Landesstiftungen der FDP erhielten 2007 zusammen Zuwendungen von rund 25 Millionen Euro.<br /> <br /> == Wahlen und Mandate ==<br /> === Bundestagswahlergebnisse seit 1949 ===<br /> [[Datei:FDP Bundestagswahlen.svg|mini|FDP-Ergebnisse der Bundestagswahlen (1949 bis 2013)]]<br /> [[Datei:FDP-Wahlkreise-2009.png|mini|FDP-Ergebnisse in den Wahlkreisen 2009]]<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot; style=&quot;width:60%&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! colspan=&quot;6&quot;| Bundestagswahlergebnisse&lt;ref&gt;[http://www.bundeswahlleiter.de/de/bundestagswahlen Ergebnisse der Bundestagswahlen]&lt;/ref&gt;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe8&quot;<br /> ! Jahr<br /> ! Stimmenanzahl<br /> ! Stimmenanteil<br /> ! +/-<br /> ! Sitze<br /> ! Spitzenkandidat<br /> |-<br /> | [[Bundestagswahl 1949|1949]] || align=center | 2.829.920 || align=center | 11,9 % || {{Gestiegen}}&amp;nbsp;11,9 % || {{Infobox Partei/Mandate|53|402|yellow}} || align=center | [[Theodor Heuss]] und [[Franz Blücher]]&lt;ref&gt;[http://books.google.de/books?id=J-MeUbwX_YQC&amp;printsec=frontcover&amp;dq=Die+Bundestagswahlk%C3%A4mpfe+der+FDP+1949-2002&amp;hl=de&amp;ei=6XW1Tum4MYWJhQesqdSlBA&amp;sa=X&amp;oi=book_result&amp;ct=result&amp;resnum=1&amp;ved=0CDkQ6AEwAA#v=onepage&amp;q&amp;f=false Marco Michel: ''Die Bundestagswahlkämpfe der FDP 1949-2002'', VS Verlag für Sozialwissenschaften GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2005, ISBN 3-531-14180-5, S. 44 (eingeschränkte Vorschau auf Google-Bücher)]&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | [[Bundestagswahl 1953|1953]] || align=center | 2.629.163 || align=center | 9,5 % || {{Gefallen}} 2,4 % || {{Infobox Partei/Mandate|53|509|yellow}} || align=center |<br /> |-<br /> | [[Bundestagswahl 1957|1957]] || align=center | 2.307.135 || align=center | 7,7 % || {{Gefallen}} 1,8 % || {{Infobox Partei/Mandate|44|519|yellow}} || align=center | [[Reinhold Maier]]&lt;ref&gt;[http://www.fdp-bw.de/regional/meldung.php?id=4829&amp;kvid=Rhein-Neckar Zum Gedenken an Reinhold Maier (1889-1971)]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.fdp-bw.de/regional/fpdf/pdf_pm.php?pid=4829&amp;kvid=Rhein-Neckar Zum Gedenken an Reinhold Maier (1889-1971)](PDF)&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | [[Bundestagswahl 1961|1961]] || align=center | 4.028.766 || align=center | 12,8 % || {{Gestiegen}} 5,1 % || {{Infobox Partei/Mandate|67|521|yellow}} || align=center | [[Erich Mende]]<br /> |-<br /> | [[Bundestagswahl 1965|1965]] || align=center | 3.096.739 || align=center | 9,5 % || {{Gefallen}} 3,3 % || {{Infobox Partei/Mandate|50|518|yellow}} || align=center | Erich Mende&lt;ref&gt;[http://books.google.de/books?id=jqvKEaqFeq8C&amp;pg=PA329&amp;lpg=PA329&amp;dq=FDP-spitzenkandidat+1965+Mende&amp;source=bl&amp;ots=mubiSu7Dnn&amp;sig=NhlYe0fRUMqhuu9YyMg1qAhoTIE&amp;hl=de&amp;ei=D9yvTtr9ItCM4gSVwfS3AQ&amp;sa=X&amp;oi=book_result&amp;ct=result&amp;resnum=1&amp;ved=0CBwQ6AEwAA#v=onepage&amp;q&amp;f=false Lutz Nickel: ''Dehler – Maier – Mende: Parteivorsitzende der FDP: Polarisierer – Präsident – Generaldirektor.'' m-press, München 2005, ISBN 3-89975-555-3, S. 329 (eingeschränkte Vorschau auf Google-Bücher)]&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | [[Bundestagswahl 1969|1969]] || align=center | 1.903.422 || align=center | 5,8 % || {{Gefallen}} 3,7 % || {{Infobox Partei/Mandate|31|518|yellow}} || align=center | [[Walter Scheel]]<br /> |-<br /> | [[Bundestagswahl 1972|1972]] || align=center | 3.129.982 || align=center | 8,4 % || {{Gestiegen}} 2,6 % || {{Infobox Partei/Mandate|42|518|yellow}} || align=center | Walter Scheel<br /> |-<br /> | [[Bundestagswahl 1976|1976]] || align=center | 2.995.085 || align=center | 7,9 % || {{Gefallen}} 0,5 % || {{Infobox Partei/Mandate|40|518|yellow}} || align=center | [[Hans-Dietrich Genscher]]<br /> |-<br /> | [[Bundestagswahl 1980|1980]] || align=center | 4.030.999 || align=center | 10,6 % || {{Gestiegen}} 2,7 % || {{Infobox Partei/Mandate|54|519|yellow}} || align=center | Hans-Dietrich Genscher<br /> |-<br /> | [[Bundestagswahl 1983|1983]] || align=center | 2.706.942 || align=center | 7,0 % || {{Gefallen}} 3,6 % || {{Infobox Partei/Mandate|35|520|yellow}} || align=center | Hans-Dietrich Genscher&lt;ref&gt;[http://www.fdp-bergkamen.de/freierubrik4.php Archiv FDP Bergkamen]&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | [[Bundestagswahl 1987|1987]] || align=center | 3.440.911 || align=center | 9,1 % || {{Gestiegen}} 2,1 % || {{Infobox Partei/Mandate|48|519|yellow}} || align=center | [[Martin Bangemann]]&lt;ref&gt;[http://books.google.de/books?id=jPLuc0hF0ZMC&amp;pg=PA19&amp;dq=FDP-Spitzenkandidat&amp;hl=de&amp;ei=BHe1TrHtB4SohAeGoYCKBA&amp;sa=X&amp;oi=book_result&amp;ct=result&amp;resnum=10&amp;ved=0CFgQ6AEwCQ#v=onepage&amp;q=FDP-Spitzenkandidat&amp;f=false Holger Stürenburg: ''Better Days.: Der Zeitgeist der Kühlen Dekade.'' ISBN 3-8311-1615-6, S. 19 (eingeschränkte Vorschau auf Google-Bücher)]&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | [[Bundestagswahl 1990|1990]] || align=center | 5.123.233 || align=center | 11,0 % || {{Gestiegen}} 1,9 % || {{Infobox Partei/Mandate|79|662|yellow}} || align=center | [[Hans-Dietrich Genscher]]&lt;ref&gt;[http://books.google.de/books?id=J-MeUbwX_YQC&amp;pg=PA212&amp;lpg=PA212&amp;dq=Spitzenkandidat+Genscher&amp;source=bl&amp;ots=Hp5AxJWF0H&amp;sig=J61l06Y4JIuJo6HhYOurd5XH0DM&amp;hl=de&amp;ei=1LmuToHdLM3bsga-x5jSDw&amp;sa=X&amp;oi=book_result&amp;ct=result&amp;resnum=5&amp;sqi=2&amp;ved=0CDUQ6AEwBA#v=onepage&amp;q=Spitzenkandidat%20Genscher&amp;f=false Marco Michel: ''Die Bundestagswahlkämpfe der FDP 1949-2002'', VS Verlag für Sozialwissenschaften GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2005, ISBN 3-531-14180-5, S. 213 (eingeschränkte Vorschau auf Google-Bücher)]&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | [[Bundestagswahl 1994|1994]] || align=center | 3.258.407 || align=center | 6,9 % || {{Gefallen}} 4,1 % || {{Infobox Partei/Mandate|47|672|yellow}} || align=center | [[Klaus Kinkel]]<br /> |-<br /> | [[Bundestagswahl 1998|1998]] || align=center | 3.080.955 || align=center | 6,2 % || {{Gefallen}} 0,7 % || {{Infobox Partei/Mandate|43|669|yellow}} || align=center | Klaus Kinkel&lt;ref&gt;[https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/struktur.php?bestand=6886&amp;klassi=&amp;anzeigeKlassi=009&amp;letztesLimit=unbegrenzt&amp;baumSuche=&amp;standort= Landesarchiv Baden-Württemberg]&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | [[Bundestagswahl 2002|2002]] || align=center | 3.538.815 || align=center | 7,4 % || {{Gestiegen}} 1,2 % || {{Infobox Partei/Mandate|47|603|yellow}} || align=center | [[Guido Westerwelle]]&lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;&lt;ref&gt;[http://www.udo-leuschner.de/pdf/fdp2009.pdf Udo Leuschner: Die Geschichte der FDP] (PDF)&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | [[Bundestagswahl 2005|2005]] || align=center | 4.648.144 || align=center | 9,8 % || {{Gestiegen}} 2,4 % || {{Infobox Partei/Mandate|61|614|yellow}} || align=center | Guido Westerwelle<br /> |-<br /> | [[Bundestagswahl 2009|2009]] || align=center | 6.316.080 || align=center | 14,6 % || {{Gestiegen}} 4,8 % || {{Infobox Partei/Mandate|93|622|yellow}} || align=center | Guido Westerwelle&lt;ref&gt;[http://www.wz-newsline.de/home/politik/fdp-liberale-schauen-in-eine-schwarz-gelbe-zukunft-1.138162 FDP: Liberale schauen in eine schwarz-gelbe Zukunft], Newsline – Westdeutsche Zeitung&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | [[Bundestagswahl 2013|2013]] || align=center | 2.082.305 || align=center | 4,8 % || {{Gefallen}} 9,8 % || {{Infobox Partei/Mandate|0|631|yellow}} || align=center | [[Rainer Brüderle]]<br /> |}<br /> <br /> &lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt; Spitzenkandidat gleichzeitig Kanzlerkandidat<br /> <br /> === Europawahlergebnisse seit 1979 ===<br /> {| class=&quot;wikitable&quot; style=&quot;width:60%&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! colspan=&quot;5&quot;| Europawahlergebnisse&lt;ref&gt;[http://www.bundeswahlleiter.de/de/europawahlen Daten der Europawahlen]&lt;/ref&gt;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe8&quot;<br /> ! Jahr<br /> ! Stimmenanzahl<br /> ! Stimmenanteil<br /> ! Sitze<br /> ! Spitzenkandidat<br /> |-<br /> | [[Europawahl 1979|1979]] || align=center | 1.662.621 || align=center | 6,0 % || align=center | 4 || align=center | [[Martin Bangemann]]&lt;ref&gt;[http://www.freiheit.org/15112009-Liberale-Stichtage-Martin-Bangemann-wird-75/573c13319i1p/index.html 15.11.2009 - ''Liberale Stichtage: Martin Bangemann wird 75''], [[Friedrich-Naumann-Stiftung]]&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | [[Europawahl 1984|1984]] || align=center | 1.192.624 || align=center | 4,8 % || align=center | 0 || align=center | Martin Bangemann&lt;ref&gt;[http://www.demokratie-goettingen.de/blog/kopfloses-burgertum ''Kopfloses Bürgertum''], auf demokratie-goettingen.de&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | [[Europawahl 1989|1989]] || align=center | 1.576.715 || align=center | 5,6 % || align=center | 4 || align=center | [[Rüdiger von Wechmar]]&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13494316.html ''Uta Würfel''], auf [[Spiegel Online]]&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | [[Europawahl 1994|1994]] || align=center | 1.442.857 || align=center | 4,1 % || align=center | 0 || align=center | [[Uta Würfel]]&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13690148.html ''Flüchtige Kavaliere''], auf [[Spiegel Online]]&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | [[Europawahl 1999|1999]] || align=center | 820.371 || align=center | 3,0 % || align=center | 0 || align=center | [[Helmut Haussmann]]&lt;ref&gt;[http://www.politik-fuer-die-freiheit.de/webcom/show_page.php/_c-167/_nr-1/i.html Helmut Haussmann (Virtulle Akademie der Friedrich Naumann-Stiftung)], auf politik-fuer-die-freiheit.de&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,26824,00.html Helmut Haussmann &quot;Jetzt erst recht&quot;], auf [[Spiegel Online]]&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | [[Europawahl 2004|2004]] || align=center | 1.565.431 || align=center | 6,1 % || align=center | 7 || align=center | [[Silvana Koch-Mehrin]]&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,303391,00.html ''Who is Who bei der Europawahl?''], auf [[Spiegel Online]]&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | [[Europawahl 2009|2009]] || align=center | 2.888.084 || align=center | 11,0 % || align=center | 12 || align=center | Silvana Koch-Mehrin&lt;ref&gt;[http://europaparteitag.fdp.de/files/14312/Kandidatenliste.pdf Bewerber der FDP zur Europawahl 2009 auf der gemeinsamen Liste für alle Länder] (PDF; 10&amp;nbsp;kB)&lt;/ref&gt;<br /> |}<br /> <br /> === Landtagswahlergebnisse seit 1990 ===<br /> {| class=&quot;wikitable&quot; style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> |+Landtagswahlergebnisse in Prozent&lt;br /&gt;&lt;/small&gt;(Bundestagswahlergebnisse zum Vergleich)&lt;/small&gt;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! Jahr<br /> ! style=&quot;width: 3em;&quot;| {{DE-BW|Landtag von Baden-Württemberg#Ergebnis der Landtagswahlen|&lt;br /&gt;BW}}<br /> ! style=&quot;width: 3em;&quot;| {{DE-BY|Liste der Landtagswahlergebnisse in Bayern|&lt;br /&gt;BY}}<br /> ! style=&quot;width: 3em;&quot;| {{DE-BE|Abgeordnetenhaus von Berlin#Wahlergebnisse|&lt;br /&gt;BE}}<br /> ! style=&quot;width: 3em;&quot;| {{DE-BB|Wahlen zum Brandenburger Landtag|&lt;br /&gt;BB}}<br /> ! style=&quot;width: 3em;&quot;| {{DE-HB|Wahlergebnisse und Senate in Bremen|&lt;br /&gt;HB}}<br /> ! style=&quot;width: 3em;&quot;| {{DE-HH|Politik in Hamburg#Übersicht über die Legislaturperioden|&lt;br /&gt;HH}}<br /> ! style=&quot;width: 3em;&quot;| {{DE-HE|Landtag Hessen|&lt;br /&gt;HE}}<br /> ! style=&quot;width: 3em;&quot;| {{DE-MV|Landtag Mecklenburg-Vorpommern#Ergebnis der Landtagswahlen seit 1990|&lt;br /&gt;MV}}<br /> ! style=&quot;width: 3em;&quot;| {{DE-NI|Landtagswahlen (Niedersachsen)|&lt;br /&gt;NI}}<br /> ! style=&quot;width: 3em;&quot;| {{DE-NW|Landtagswahlergebnisse aus Nordrhein-Westfalen|&lt;br /&gt;NW}}<br /> ! style=&quot;width: 3em;&quot;| {{DE-RP|Rheinland-Pfälzischer Landtag#Geschichte|&lt;br /&gt;RP}}<br /> ! style=&quot;width: 3em;&quot;| {{DE-SL|Landtagswahlen (Saarland)|&lt;br /&gt;SL}}<br /> ! style=&quot;width: 3em;&quot;| {{DE-SN|Wahlergebnisse und Landesregierungen in Sachsen|&lt;br /&gt;SN}}<br /> ! style=&quot;width: 3em;&quot;| {{DE-ST|Landtag Sachsen-Anhalt#Geschichte|&lt;br /&gt;ST}}<br /> ! style=&quot;width: 3em;&quot;| {{DE-SH|Landtag Schleswig-Holstein#Abgeordnete|&lt;br /&gt;SH}}<br /> ! style=&quot;width: 3em;&quot;| {{DE-TH|Wahlergebnisse und Landesregierungen in Thüringen|&lt;br /&gt;TH}}<br /> ! style=&quot;width: 3em;&quot;| {{DEU|Bundestagswahl|&lt;br /&gt;DEU}}<br /> |-<br /> ! 1990<br /> | rowspan=&quot;2&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFCC;&quot; |<br /> | rowspan=&quot;4&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFCC;&quot; | 5,2<br /> | rowspan=&quot;5&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFCC;&quot; | 7,1<br /> | rowspan=&quot;4&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFAA;&quot; | 6,6<br /> | style=&quot;background:#FFFFCC;&quot; |<br /> | style=&quot;background:#FFFFAA;&quot; |<br /> | style=&quot;background:#FFFFAA;&quot; |<br /> | rowspan=&quot;4&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFAA;&quot; | 5,5<br /> | rowspan=&quot;4&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFCC;&quot; | 6,0<br /> | rowspan=&quot;5&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFCC;&quot; | 5,8<br /> | style=&quot;background:#FFFFAA;&quot; |<br /> | rowspan=&quot;4&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFCC;&quot; | 5,6<br /> | rowspan=&quot;4&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFCC;&quot; | 5,3<br /> | rowspan=&quot;4&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFAA;&quot; | '''13,5'''<br /> | rowspan=&quot;2&quot; |<br /> | rowspan=&quot;4&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFAA;&quot; | '''9,3'''<br /> | rowspan=&quot;4&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFAA;&quot; | 11,0<br /> |-<br /> ! 1991<br /> | rowspan=&quot;4&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFAA;&quot; | 9,5<br /> | rowspan=&quot;2&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFCC;&quot; | 5,4<br /> | rowspan=&quot;4&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFCC;&quot; | 7,4<br /> | rowspan=&quot;5&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFAA;&quot; | 6,9<br /> |-<br /> ! 1992<br /> | rowspan=&quot;4&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFCC;&quot; | 5,9<br /> | rowspan=&quot;4&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFCC;&quot; | 5,6<br /> |-<br /> ! 1993<br /> | rowspan=&quot;4&quot; valign=&quot;top&quot; | 4,2<br /> |-<br /> ! 1994<br /> | rowspan=&quot;4&quot; valign=&quot;top&quot; | 2,8<br /> | rowspan=&quot;5&quot; valign=&quot;top&quot; | 2,2<br /> | rowspan=&quot;4&quot; valign=&quot;top&quot; | 3,8<br /> | rowspan=&quot;4&quot; valign=&quot;top&quot; | 4,4<br /> | rowspan=&quot;5&quot; valign=&quot;top&quot; | 2,1<br /> | rowspan=&quot;5&quot; valign=&quot;top&quot; | 1,7<br /> | rowspan=&quot;4&quot; valign=&quot;top&quot; | ''3,6''<br /> | rowspan=&quot;5&quot; valign=&quot;top&quot; | 3,2<br /> | rowspan=&quot;4&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFAA;&quot; | 6,9<br /> |-<br /> ! 1995<br /> | rowspan=&quot;4&quot; valign=&quot;top&quot; | 2,5<br /> | rowspan=&quot;4&quot; valign=&quot;top&quot; | 3,4<br /> | rowspan=&quot;4&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFCC;&quot; | 7,4<br /> | rowspan=&quot;5&quot; valign=&quot;top&quot; | ''4,0''<br /> |-<br /> ! 1996<br /> | rowspan=&quot;5&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFAA;&quot; | 9,6<br /> | rowspan=&quot;5&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFAA;&quot; | 8,9<br /> | rowspan=&quot;4&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFCC;&quot; | 5,7<br /> |-<br /> ! 1997<br /> | rowspan=&quot;4&quot; valign=&quot;top&quot; | 3,5<br /> |-<br /> ! 1998<br /> | rowspan=&quot;5&quot; valign=&quot;top&quot; | ''1,7''<br /> | rowspan=&quot;4&quot; valign=&quot;top&quot; | ''1,6''<br /> | rowspan=&quot;5&quot; valign=&quot;top&quot; | 4,9<br /> | rowspan=&quot;4&quot; valign=&quot;top&quot; | 4,2<br /> | rowspan=&quot;4&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFCC;&quot; | 6,2<br /> |-<br /> ! 1999<br /> | rowspan=&quot;2&quot; valign=&quot;top&quot; | 2,2<br /> | rowspan=&quot;5&quot; valign=&quot;top&quot; | ''1,9''<br /> | rowspan=&quot;4&quot; valign=&quot;top&quot; | 2,5<br /> | rowspan=&quot;4&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFAA;&quot; | 5,1<br /> | rowspan=&quot;5&quot; valign=&quot;top&quot; | 2,6<br /> | rowspan=&quot;5&quot; valign=&quot;top&quot; | ''1,1''<br /> | rowspan=&quot;5&quot; valign=&quot;top&quot; | ''1,1''<br /> |-<br /> ! 2000<br /> | rowspan=&quot;5&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFCC;&quot; | 9,8<br /> | rowspan=&quot;5&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFCC;&quot; | 7,6<br /> |-<br /> ! 2001<br /> | rowspan=&quot;5&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFAA;&quot; | 8,1<br /> | rowspan=&quot;5&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFCC;&quot; | 9,9<br /> | rowspan=&quot;3&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFCC;&quot; | 5,1<br /> | rowspan=&quot;5&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFAA;&quot; | 7,8<br /> |-<br /> ! 2002<br /> | rowspan=&quot;4&quot; valign=&quot;top&quot; | 4,7<br /> | rowspan=&quot;4&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFAA;&quot; | 13,3<br /> | rowspan=&quot;3&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFCC;&quot; | 7,4<br /> |-<br /> ! 2003<br /> | rowspan=&quot;5&quot; valign=&quot;top&quot; | 2,6<br /> | rowspan=&quot;4&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFCC;&quot; | 4,2<br /> | rowspan=&quot;5&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFCC;&quot; | 7,9<br /> | rowspan=&quot;5&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFAA;&quot; | 8,1<br /> |-<br /> ! 2004<br /> | rowspan=&quot;5&quot; valign=&quot;top&quot; | 3,3<br /> | rowspan=&quot;4&quot; valign=&quot;top&quot; | 2,8<br /> | rowspan=&quot;5&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFCC;&quot; | 5,2<br /> | rowspan=&quot;5&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFCC;&quot; |5,9<br /> | rowspan=&quot;5&quot; valign=&quot;top&quot; |3,6<br /> |-<br /> ! 2005<br /> | rowspan=&quot;5&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFAA;&quot; | 6,2<br /> | rowspan=&quot;4&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFCC;&quot; | 6,6<br /> | rowspan=&quot;4&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFCC;&quot; | 9,8<br /> |-<br /> ! 2006<br /> | rowspan=&quot;5&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFAA;&quot; | 10,7<br /> | rowspan=&quot;5&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFCC;&quot; | 7,6<br /> | rowspan=&quot;5&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFCC;&quot; | '''9,6'''<br /> | rowspan=&quot;5&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFCC;&quot; | 8,0<br /> | rowspan=&quot;5&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFCC;&quot; | 6,7<br /> |-<br /> ! 2007<br /> | rowspan=&quot;4&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFCC;&quot; | 6,0<br /> |-<br /> ! 2008<br /> | rowspan=&quot;5&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFAA;&quot; | 8,0<br /> | rowspan=&quot;3&quot; valign=&quot;top&quot; | 4,8<br /> | style=&quot;background:#FFFFCC;&quot; | 9,4<br /> | rowspan=&quot;5&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFAA;&quot; | 8,2<br /> |-<br /> ! 2009<br /> | rowspan=&quot;5&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFCC;&quot; | '''7,2'''<br /> | rowspan=&quot;4&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFAA;&quot; | 16,2<br /> | rowspan=&quot;3&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFAA;&quot; | 9,2<br /> | rowspan=&quot;5&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFAA;&quot; | '''10,0'''<br /> | rowspan=&quot;3&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFAA;&quot; | '''14,9'''<br /> | rowspan=&quot;5&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFCC;&quot; | 7,6<br /> | rowspan=&quot;4&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFAA;&quot; | '''14,6'''<br /> |-<br /> ! 2010<br /> | rowspan=&quot;2&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFCC;&quot; | 6,7<br /> |-<br /> ! 2011<br /> | rowspan=&quot;3&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFCC;&quot; | ''5,3''<br /> | rowspan=&quot;3&quot; valign=&quot;top&quot; | ''1,8''<br /> | rowspan=&quot;3&quot; valign=&quot;top&quot; | ''2,4''<br /> | rowspan=&quot;3&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFCC;&quot; | 6,7<br /> | rowspan=&quot;3&quot; valign=&quot;top&quot; | 2,8<br /> | rowspan=&quot;3&quot; valign=&quot;top&quot; | 4,2<br /> | rowspan=&quot;3&quot; valign=&quot;top&quot; | 3,8<br /> |-<br /> ! 2012<br /> | rowspan=&quot;2&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFCC;&quot; | 8,6<br /> | rowspan=&quot;2&quot; valign=&quot;top&quot; | ''1,2''<br /> | rowspan=&quot;2&quot; valign=&quot;top&quot; style=&quot;background:#FFFFCC;&quot; | 8,2<br /> |-<br /> ! 2013<br /> | 3,3<br /> | style=&quot;background:#FFFFCC;&quot; | 5,0<br /> | style=&quot;background:#FFFFCC;&quot; | '''9,9'''<br /> | ''4,8''<br /> |}<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |+Legende<br /> | style=&quot;background:#FFFFCC;&quot; | Im Parlament vertreten<br /> |-<br /> | style=&quot;background:#FFFFAA;&quot; | In der Regierung vertreten<br /> |-<br /> | '''fett''': Bestes Ergebnis in diesem Land bzw. im Bund seit 1949<br /> |-<br /> | ''kursiv'': Schlechtestes Ergebnis in diesem Land bzw. im Bund seit 1949<br /> |}<br /> <br /> === Mandatsträger ===<br /> {| class=&quot;wikitable sortable&quot; style=&quot;text-align: center;&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! Bundesland!! Wahlergebnis&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=http://www.bundeswahlleiter.de/de/landtagswahlen/ergebnisse/|hrsg=[[Bundeswahlleiter|bundeswahlleiter.de]]|zugriff=2013-09-15|titel=Ergebnisse der jeweils letzten Landtagswahlen}}&lt;/ref&gt;!! Landtagsabgeordnete!! davon weiblich!! kommunale Mandatsträger!! Minister!! Staatssekretäre!! davon weiblich<br /> |-<br /> | align=left | Baden-Württemberg || {{0}}5,3 % || 7 || 0 || 603 || || ||<br /> |-<br /> | align=left | Bayern || {{0}}3,3 % || 0 || 0 || 369 || || || <br /> |-<br /> | align=left | Berlin || {{0}}1,8 % || 0 || 0 || 0 || || ||<br /> |-<br /> | align=left | Brandenburg || {{0}}7,2 % || 7 || 2 || 349 || || ||<br /> |-<br /> | align=left | Bremen || {{0}}2,4 % || 0 || 0 || 0 || || ||<br /> |-<br /> | align=left | Hamburg || {{0}}6,7 % || 9 || 3 || 20 || || ||<br /> |-<br /> | align=left | Hessen || {{0}}16,2 % (5,0 %*) || 19 (6*) || 3 (1*) || 76 || 3 || 4 || 2&lt;!--bis zur Konstituierenden Sitzung am 18. Jan 2014 sind noch alle regulär im Amt--&gt;<br /> |-<br /> | align=left | Mecklenburg-Vorpommern || {{0}}2,8 % || 0 || 0 || 18|| || ||<br /> |-<br /> | align=left | Niedersachsen || {{0}}9,9 % || 14 || 4 || 412 || || ||<br /> |-<br /> | align=left | Nordrhein-Westfalen || {{0}}8,6 % || 22 || 4 || 1430 || || ||<br /> |-<br /> | align=left | Rheinland-Pfalz || {{0}}4,2 % || 0 || 0 || 550 || ||<br /> |-<br /> | align=left | Saarland || {{0}}1,2 % || 0 || 0 || 97|| || ||<br /> |-<br /> | align=left | Sachsen || 10,0 % || 14 || 2 || 462 || 2 || 3 || 0<br /> |-<br /> | align=left | Sachsen-Anhalt || {{0}}4,2 % || 0 || 0 || 298 || || ||<br /> |-<br /> | align=left | Schleswig-Holstein || 8,2 % || 6 || 1 || 38 || || ||<br /> |-<br /> | align=left | Thüringen || {{0}}7,6 % || 7 || 2 || 358 || || ||<br /> |- class=&quot;sortbottom&quot;<br /> ! Gesamt !! !! 105 (92*) !! 21 (19*) !! 5156 !! 5 !! 7 !! 2<br /> |}<br /> <br /> Stand: 22. September 2013 (*Ab dem 18. Jan 2014)<br /> <br /> == Bundesvorsitzende und Generalsekretäre ==<br /> === Bundesvorsitzende ===<br /> ''Die Jahreszahlen entsprechen den Amtszeiten.''<br /> &lt;gallery&gt;<br /> Bundesarchiv Bild 146-1983-098-20a, Heuss retouched.jpg|&lt;center&gt;[[Theodor Heuss]]&lt;br /&gt;1948–1949&lt;/center&gt;<br /> Bundesarchiv B 145 Bild-P001512, Franz Blücher 2.jpg|&lt;center&gt;[[Franz Blücher]]&lt;br /&gt;1949–1954&lt;/center&gt;<br /> Thomas Dehler (timbre allemand).jpg|&lt;center&gt;[[Thomas Dehler]]&lt;br /&gt;1954–1957&lt;/center&gt;<br /> Reinhold Maier.jpg|&lt;center&gt;[[Reinhold Maier]]&lt;br /&gt;1957–1960&lt;/center&gt;<br /> Bundesarchiv Bild 183-87989-0060, Erich Mende.jpg|&lt;center&gt;[[Erich Mende]]&lt;br /&gt;1960–1968&lt;/center&gt;<br /> Bundesarchiv Bild 146-1989-047-20, Walter Scheel.jpg|&lt;center&gt;[[Walter Scheel]]&lt;br /&gt;1968–1974&lt;/center&gt;<br /> Bundesarchiv FDP-Bundesparteitag, Genscher.jpg|&lt;center&gt;[[Hans-Dietrich Genscher]]&lt;br /&gt;1974–1985&lt;/center&gt;<br /> Bundesarchiv B 145 Bild-F052010-0020, Kiel, FDP-Bundesparteitag, Bangemann.jpg|&lt;center&gt;[[Martin Bangemann]]&lt;br /&gt;1985–1988&lt;/center&gt;<br /> Otto-Graf-Lambsdorff b.jpg|&lt;center&gt;[[Otto Graf Lambsdorff]]&lt;br /&gt;1988–1993&lt;/center&gt;<br /> Klaus Kinkel CJD Koenigswinter 2005.jpg|&lt;center&gt;[[Klaus Kinkel]]&lt;br /&gt;1993–1995&lt;/center&gt;<br /> Bundesarchiv B 145 Bild-F086615-0031, 1. Gesamtdeutsche Bundesratssitzung, Gerhardt.jpg|&lt;center&gt;[[Wolfgang Gerhardt]]&lt;br /&gt;1995–2001&lt;center&gt;<br /> Guido Westerwelle (Foreign ministry in Stockholm, 2010).jpg|&lt;center&gt;[[Guido Westerwelle]]&lt;br /&gt;2001–2011&lt;/center&gt;<br /> Roesler-klein.jpg|&lt;center&gt;[[Philipp Rösler]]&lt;br /&gt;2011–2013&lt;/center&gt;<br /> ChristianLindner-FDP-1.jpg|&lt;center&gt;[[Christian Lindner]]&lt;br /&gt;seit 2013&lt;/center&gt;<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> === Generalsekretäre ===<br /> ''Die Jahreszahlen entsprechen den Amtszeiten.''<br /> &lt;gallery&gt;<br /> Image of none.svg|&lt;center&gt;[[Karl-Hermann Flach]]&lt;br /&gt;1971–1973&lt;/center&gt;<br /> Bundesarchiv B 145 Bild-F055742-0020, Bonn, FDP-Europawahlkampf, Bangemann.jpg|&lt;center&gt;[[Martin Bangemann]]&lt;br /&gt;1974–1975&lt;/center&gt;<br /> Bundesarchiv B 145 Bild-F049584-0021, Frankfurt, FDP-Bundesparteitag, Verheugen.jpg|&lt;center&gt;[[Günter Verheugen]]&lt;br /&gt;1978–1982&lt;/center&gt;<br /> Bundesarchiv B 145 Bild-F086798-0026, Bonn, Tagung FDP-Bundestagsfraktion.jpg|&lt;center&gt;[[Irmgard Adam-Schwaetzer]]&lt;br /&gt;1982–1984&lt;/center&gt;<br /> Bundesarchiv B 145 Bild-F074463-0010, Bonn, Pressekonferenz Koalitionsverhandlungen.jpg|&lt;center&gt;[[Helmut Haussmann]]&lt;br /&gt;1984–1988&lt;/center&gt;<br /> Bundesarchiv B 145 Bild-F086558-0019, Bonn, Pressekonferenz, Schmalz-Jacobsen.jpg|&lt;center&gt;[[Cornelia Schmalz-Jacobsen]]&lt;br /&gt;1988–1991&lt;/center&gt;<br /> Image of none.svg|&lt;center&gt;[[Uwe-Bernd Lühr]]&lt;br /&gt;1991–1993&lt;/center&gt;<br /> Werner Hoyer - Grundsteinlegung DITIB-Zentralmoschee Köln (1590).jpg|&lt;center&gt;[[Werner Hoyer]]&lt;br /&gt;1993–1994&lt;/center&gt;<br /> Westerwelle Bundesparteitag.jpg|&lt;center&gt;[[Guido Westerwelle]]&lt;br /&gt;1994–2001&lt;/center&gt;<br /> 20130922 Bundestagswahl 2013 in Berlin by Moritz Kosinsky0136.jpg|&lt;center&gt;[[Cornelia Pieper]]&lt;br /&gt;2001–2005&lt;/center&gt;<br /> Niebel retouched.jpg|&lt;center&gt;[[Dirk Niebel]]&lt;br /&gt;2005–2009&lt;/center&gt;<br /> Christian lindner fdp 2012 portrait.jpg|&lt;center&gt;[[Christian Lindner]]&lt;br /&gt;2009–2011&lt;/center&gt;<br /> Doering 5 1-kl.jpg|&lt;center&gt;[[Patrick Döring]]&lt;br /&gt;2012–2013&lt;/center&gt;<br /> Nicola Beer 2013-08-31 (cropped).JPG|&lt;center&gt;[[Nicola Beer]]&lt;br /&gt;seit 2013&lt;/center&gt;<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> == Fraktionsvorsitzende und Vizepräsidenten des Deutschen Bundestages ==<br /> === Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion ===<br /> &lt;gallery&gt;<br /> Bundesarchiv Bild 146-1983-098-20a, Heuss.jpg|&lt;center&gt;[[Theodor Heuss]]&lt;br /&gt;1949–&lt;br /&gt;12. September 1949&lt;/center&gt;<br /> Hermann Schaefer Bundesarchiv Bild 183-21910-0004, Bonn, Kabinett Adenauer II, Gruppenbild.jpg|&lt;center&gt;[[Hermann Schäfer]]&lt;br /&gt;12. September 1949–&lt;br /&gt;10. Januar 1951&lt;/center&gt;<br /> Image of none.svg|&lt;center&gt;[[August-Martin Euler]]&lt;br /&gt; 10. Januar 1951–&lt;br /&gt;6. Mai 1952&lt;/center&gt;<br /> Hermann Schaefer Bundesarchiv Bild 183-21910-0004, Bonn, Kabinett Adenauer II, Gruppenbild.jpg|&lt;center&gt;[[Hermann Schäfer]]&lt;br /&gt; 6. Mai 1952–&lt;br /&gt;20. Oktober 1953&lt;/center&gt;<br /> Thomas Dehler (timbre allemand).jpg|&lt;center&gt;[[Thomas Dehler]]&lt;br /&gt;20. Oktober 1953&lt;ref&gt;[http://www.la.fnst-freiheit.org/webcom/show_article.php/_c-1850/_nr-65/_p-1/i.html Friedrich Naumann Stiftung: 20.10. – Liberale Stichtage II: Vor 55 Jahren übernimmt Thomas Dehler den Vorsitz der FDP-Bundestagsfraktion]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://books.google.de/books?id=jqvKEaqFeq8C&amp;pg=PA71&amp;lpg=PA71&amp;dq=Thomas+Dehler+20.+Oktober+1953&amp;source=bl&amp;ots=mtioXt4yno&amp;sig=EXJSTL3A4rC70Uxhfw0OgSpBS00&amp;hl=de&amp;ei=dBJJTezXBcXrsgaEsMG3Dw&amp;sa=X&amp;oi=book_result&amp;ct=result&amp;resnum=9&amp;ved=0CDgQ6AEwCDgK#v=onepage&amp;q=Thomas%20Dehler%2020.%20Oktober%201953&amp;f=false Lutz Nickel: ''Dehler – Maier – Mende: Parteivorsitzende der FDP: Polarisierer – Präsident – Generaldirektor.'' m-press, München 2005, ISBN 3-89975-555-3, S. 75 (eingeschränkte Vorschau auf Google-Bücher)]&lt;/ref&gt;–&lt;br /&gt;8. Januar 1957&lt;/center&gt;<br /> Image of none.svg|&lt;center&gt;[[Max Becker]]&lt;br /&gt;8. Januar 1957–&lt;br /&gt;November 1957&lt;ref&gt;[http://www.politik-fuer-die-freiheit.de/webcom/show_page.php/_c-179/_nr-1/i.html Liberalismus in Deutschland nach 1945 – Politik für die Freiheit: Max Becker]&lt;/ref&gt;&lt;/center&gt;<br /> Bundesarchiv Bild 183-52920-0002, Erich Mende.jpg|&lt;center&gt;[[Erich Mende]]&lt;br /&gt;November 1957&lt;ref&gt;[http://www.udo-leuschner.de/liberalismus/fdp5.htm Die FDP in der Opposition]&lt;/ref&gt;–&lt;br /&gt;22. Oktober 1963&lt;ref&gt;[http://books.google.de/books?id=zoXgVbeEGkYC&amp;pg=PA169&amp;lpg=PA169&amp;dq=Mend+bis+22.+Oktober+1963&amp;source=bl&amp;ots=Monn0ZBnXo&amp;sig=3QYZ-AoMx6CLqHKLru2d7kXFBgI&amp;hl=de&amp;ei=qbYfTceKMs-28QOKz7CwBQ&amp;sa=X&amp;oi=book_result&amp;ct=result&amp;resnum=2&amp;ved=0CB0Q6AEwAQ#v=onepage&amp;q&amp;f=false Wolfgang Schollwer: ''FDP im Wandel, Aufzeichnungen 1961–1966'']&lt;/ref&gt;&lt;/center&gt;<br /> Image of none.svg|&lt;center&gt;[[Knut von Kühlmann-Stumm]]&lt;br /&gt;5. November 1963–&lt;br /&gt;23. Januar 1968&lt;/center&gt;<br /> Bundesarchiv B 145 Bild-F049588-0009, Frankfurt, FDP-Bundesparteitag, Mischnick.jpg|&lt;center&gt;[[Wolfgang Mischnick]]&lt;br /&gt; 23. Januar 1968&lt;ref&gt;[http://www.wolfgang-mischnick.net/vita.html Vita von Wolfgang Mischnick]&lt;/ref&gt;–&lt;br /&gt;15. Januar 1991&lt;/center&gt;<br /> Bundesarchiv B 145 Bild-F086798-0034, Bonn, Tagung FDP-Bundestagsfraktion, Solms.jpg|&lt;center&gt;[[Hermann Otto Solms]]&lt;br /&gt; 15. Januar 1991–&lt;br /&gt;26. Oktober 1998&lt;/center&gt;<br /> Wolfgang Gerhardt.jpg|&lt;center&gt;[[Wolfgang Gerhardt]]&lt;br /&gt;5. Oktober 1998–&lt;br /&gt;30. April 2006&lt;ref&gt;[http://www.bundestag.de/bundestag/abgeordnete17/biografien/G/gerhardt_wolfgang.html Biografie des Abgeordneten Wolfgang Gerhardt, FDP]&lt;/ref&gt;&lt;/center&gt;<br /> Westerwelle hamm 2009.jpg|&lt;center&gt;[[Guido Westerwelle]]&lt;br /&gt;1. Mai 2006–&lt;br /&gt;25. Oktober 2009&lt;/center&gt;<br /> Birgit Homburger.jpg|&lt;center&gt;[[Birgit Homburger]]&lt;br /&gt;25. Oktober 2009–&lt;br /&gt;12. Mai 2011&lt;/center&gt;<br /> Rainer Brüderle.jpg|&lt;center&gt;[[Rainer Brüderle]]&lt;br /&gt;12. Mai 2011–&lt;br /&gt;22. Oktober 2013&lt;/center&gt;<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> === Vizepräsidenten des Deutschen Bundestages ===<br /> &lt;gallery&gt;<br /> Hermann Schaefer Bundesarchiv Bild 183-21910-0004, Bonn, Kabinett Adenauer II, Gruppenbild.jpg|&lt;center&gt;[[Hermann Schäfer]]&lt;br /&gt;1949–1953&lt;/center&gt;<br /> Image of none.svg|&lt;center&gt;[[Ludwig Schneider (MdB)|Ludwig Schneider]]&lt;br /&gt;1953–1956&lt;/center&gt;<br /> Image of none.svg|&lt;center&gt;[[Max Becker]]&lt;br /&gt;1956–1960&lt;/center&gt;<br /> Thomas Dehler (timbre allemand).jpg|&lt;center&gt;[[Thomas Dehler]]&lt;br /&gt;1960–1967&lt;/center&gt;<br /> Bundesarchiv Bild 146-1989-047-20, Walter Scheel.jpg|&lt;center&gt;[[Walter Scheel]]&lt;br /&gt;1967–1969&lt;/center&gt;<br /> LiselotteFuncke.jpg|&lt;center&gt;[[Liselotte Funcke]]&lt;br /&gt;1969–1979&lt;/center&gt;<br /> Image of none.svg|&lt;center&gt;[[Richard Wurbs]]&lt;br /&gt;1979–1984&lt;/center&gt;<br /> Image of none.svg|&lt;center&gt;[[Dieter-Julius Cronenberg]]&lt;br /&gt;1984–1994&lt;/center&gt;<br /> Bundesarchiv B 145 Bild-F052013-0016, Kiel, FDP-Bundesparteitag, Hirsch.jpg|&lt;center&gt;[[Burkhard Hirsch]]&lt;br /&gt;1994–1998&lt;/center&gt;<br /> Bundesarchiv B 145 Bild-F086797-0006, Bonn, Tagung FDP-Bundestagsfraktion, Solms.jpg|&lt;center&gt;[[Hermann Otto Solms]]&lt;br /&gt;1998–2013&lt;/center&gt;<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> == Bundespräsidenten und Bundespräsidentschaftskandidaten ==<br /> [[Datei:Heuss-2DM.jpg|mini|Der erste Bundespräsident der Bundesrepublik, Theodor Heuss, auf der 2-[[Deutsche Mark|DM]]-Münze]]<br /> <br /> === Von der FDP unterstützte Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten ===<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! colspan=&quot;2&quot;| FDP-Bundespräsidentenkandidaten&lt;br /&gt;&lt;small&gt;''Anteil an den abgegebenen Stimmen&lt;/small&gt;<br /> |-<br /> | [[Wahl des deutschen Bundespräsidenten 1949|1949]] || [[Theodor Heuss]], mit 54,7 Prozent gewählt<br /> |-<br /> | [[Wahl des deutschen Bundespräsidenten 1954|1954]] || [[Theodor Heuss]], mit 85,6 Prozent gewählt<br /> |-<br /> | [[Wahl des deutschen Bundespräsidenten 1959|1959]] || [[Max Becker]], 10,3 Prozent<br /> |-<br /> | [[Wahl des deutschen Bundespräsidenten 1964|1964]] || [[Ewald Bucher]], 14,8 Prozent<br /> |-<br /> | [[Wahl des deutschen Bundespräsidenten 1969|1969]] || Unterstützung [[Gustav Heinemann|Heinemann]] ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]])<br /> |-<br /> | [[Wahl des deutschen Bundespräsidenten 1974|1974]] || [[Walter Scheel]], mit 51,6 Prozent gewählt<br /> |-<br /> | [[Wahl des deutschen Bundespräsidenten 1979|1979]] || Wahlenthaltung<br /> |-<br /> | [[Wahl des deutschen Bundespräsidenten 1984|1984]] || Unterstützung [[Richard von Weizsäcker|Weizsäcker]] ([[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]])<br /> |-<br /> | [[Wahl des deutschen Bundespräsidenten 1989|1989]] || Unterstützung [[Richard von Weizsäcker|Weizsäcker]] (CDU)<br /> |-<br /> | [[Wahl des deutschen Bundespräsidenten 1994|1994]] || [[Hildegard Hamm-Brücher]], 10,0 Prozent<br /> |-<br /> | [[Wahl des deutschen Bundespräsidenten 1999|1999]] || Keine Festlegung der Partei<br /> |-<br /> | [[Wahl des deutschen Bundespräsidenten 2004|2004]] || Unterstützung [[Horst Köhler|Köhler]] (CDU)<br /> |-<br /> | [[Wahl des deutschen Bundespräsidenten 2009|2009]] || Unterstützung [[Horst Köhler|Köhler]] (CDU)<br /> |-<br /> | [[Wahl des deutschen Bundespräsidenten 2010|2010]] || Unterstützung [[Christian Wulff|Wulff]] (CDU)<br /> |-<br /> | [[Wahl des deutschen Bundespräsidenten 2012|2012]] || Unterstützung [[Joachim Gauck|Gauck]] (parteilos)<br /> |}<br /> <br /> === Bundespräsidenten mit Parteimitgliedschaft in der FDP ===<br /> Die nachfolgenden Politiker waren zur Wahl als [[Bundespräsident (Deutschland)|Bundespräsident]] Mitglied der FDP. Während der Präsidentschaft ruhte die Mitgliedschaft.<br /> &lt;gallery&gt;<br /> DPAG 2009 Theodor Heuss.jpg|[[Theodor Heuss]]&lt;br /&gt;12. September 1949 bis&lt;br /&gt;12. September 1959<br /> Bundesarchiv Bild 146-1989-047-20, Walter Scheel.jpg|[[Walter Scheel]]&lt;br /&gt;1. Juli 1974 bis&lt;br /&gt;30. Juni 1979<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> == Stellvertreter des Bundeskanzlers ==<br /> Die nachfolgenden Politiker waren als [[Vizekanzler (Deutschland)|Stellvertreter des Bundeskanzlers]] Mitglied der FDP.<br /> &lt;gallery perrow=&quot;5&quot;&gt;<br /> Bundesarchiv B 145 Bild-P001512, Franz Blücher 2.jpg|[[Franz Blücher]]&lt;br /&gt;20. September 1949 bis&lt;br /&gt;29. Oktober 1957&lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;<br /> Bundesarchiv Bild 183-87989-0060, Erich Mende.jpg|[[Erich Mende]]&lt;br /&gt;17. Oktober 1963 bis&lt;br /&gt;28. Oktober 1966<br /> Bundesarchiv Bild 146-1989-047-20, Walter Scheel.jpg|[[Walter Scheel]]&lt;br /&gt;22. Oktober 1969 bis&lt;br /&gt;16. Mai 1974&lt;sup&gt;2&lt;/sup&gt;<br /> Bundesarchiv FDP-Bundesparteitag, Genscher.jpg|[[Hans-Dietrich Genscher]]&lt;br /&gt;16. Mai 1974 bis&lt;br /&gt;17. September 1982 und&lt;br /&gt;4. Oktober 1982 bis&lt;br /&gt;18. Mai 1992<br /> Jw moellemann.jpeg|[[Jürgen Möllemann]]&lt;br /&gt;18. Mai 1992 bis&lt;br /&gt;21. Januar 1993<br /> Klaus Kinkel CJD Koenigswinter 2005.jpg|[[Klaus Kinkel]]&lt;br /&gt;21. Januar 1993 bis&lt;br /&gt; 27. Oktober 1998<br /> Westerwelle hamm 2009.jpg|&lt;center&gt;[[Guido Westerwelle]]&lt;br /&gt; 28. Oktober 2009 bis&lt;br /&gt; 16. Mai 2011&lt;br /&gt;&lt;/center&gt;<br /> Roesler-klein.jpg|[[Philipp Rösler]]&lt;br /&gt;16. Mai 2011 bis&lt;br /&gt;17. Dezember 2013<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> &lt;small&gt;1) Blücher trat im Februar 1956 aus der FDP aus&lt;br /&gt;2) Scheel übernahm zudem von 7. Mai 1974 bis 16. Mai 1974 geschäftsführend die Aufgaben des Bundeskanzlers ([[Willy Brandt]] war anlässlich der [[Guillaume-Affäre]] zurückgetreten)&lt;/small&gt;<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Fraktion der Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa]]<br /> * [[Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa (Partei)]]<br /> * [[Liberale Internationale]]<br /> * [[Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit]]<br /> * [[:Kategorie:FDP-Mitglied]]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat}}<br /> {{Wikinews|Portal:FDP|FDP}}<br /> * [http://www.fdp.de/ Offizielle Internetpräsenz der FDP]<br /> * {{dmoz|World/Deutsch/Gesellschaft/Politik/Liberalismus/Parteien/Freie_Demokratische_Partei_-_Deutschland/|Freie Demokratische Partei}}<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Lothar Albertin: ''Politischer Liberalismus in der Bundesrepublik.'' Sammlung Vandenhoeck, Göttingen 1980, ISBN 3-525-01324-8.<br /> * [[Jürgen Dittberner]]: ''FDP – Geschichte, Personen, Organisation, Perspektiven. Eine Einführung.'' VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2005, ISBN 3-531-14050-7.<br /> * [[Wolfgang Gerhardt]] (Hrsg.): ''Die Kraft der Freiheit. Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Liberalismus.'' Hohenheim Verlag, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-89850-165-1.<br /> * Reimar Oltmanns: ''Möllemänner oder Die opportunistischen Liberalen.'' Eichborn Verlag, Frankfurt 1988, ISBN 3-8218-1122-6.<br /> * Dieter Hein: ''Zwischen liberaler Milieupartei und nationaler Sammlungsbewegung. Gründung, Entwicklung und Struktur der Freien Demokratischen Partei 1945–1949.'' Droste Verlag, Düsseldorf 1985, ISBN 3-7700-5127-0.<br /> * Friedrich Henning: ''F.D.P. Die Liberalen, Porträt einer Partei.'' Günter Olzog Verlag, München 1982, ISBN 3-7892-7134-9.<br /> * [[Karl Holl (Historiker)|Karl Holl]], Günter Trautmann, [[Hans Vorländer]] (Hrsg.): ''Sozialer Liberalismus.'' Vandenhoeck &amp; Ruprecht, Göttingen 1986, ISBN 3-525-01333-7.<br /> * Reinhart Hübsch, Jürgen Frölich: ''Deutsch-deutscher Liberalismus im Kalten Krieg. Zur Deutschlandpolitik der Liberalen 1945–1970.'' Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 1997, ISBN 3-930850-59-1.<br /> * Heino Kaack: ''Zur Geschichte und Programmatik der Freien Demokratischen Partei.'' Verlag Anton Hain, Meisenheim am Glan 1976, ISBN 3-445-01380-2.<br /> * [[Peter Lösche]], [[Franz Walter (Politikwissenschaftler)|Franz Walter]]: ''Die FDP. Richtungsstreit und Zukunftszweifel.'' Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1996, ISBN 3-534-80195-4.<br /> * [[Udo Leuschner]]: ''Die Geschichte der FDP. Metamorphosen einer Partei zwischen rechts, liberal und neokonservativ.'' Monsenstein und Vannerdat, Münster 2010, ISBN 978-3-86991-049-9 ([http://www.udo-leuschner.de/pdf/fdp2009.pdf online als PDF-Datei)]<br /> * Marco Michel: ''Die Bundestagswahlkämpfe der FDP 1949–2002.'' VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2004, ISBN 3-531-14180-5.<br /> * [[Wolfgang Mischnick]] (Hrsg.): ''Verantwortung für die Freiheit. 40 Jahre F.D.P.'' Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart 1989, ISBN 3-421-06500-4.<br /> * Andreas Morgenstern: ''Die FDP in der parlamentarischen Opposition 1966–69. Wandel zu einer „Reformpartei“.'' Marburg, Tectum-Verlag, 2004, ISBN 3-8288-8670-1.<br /> * Ralph Raico: ''Die Partei der Freiheit. Studien zur Geschichte des deutschen Liberalismus.'' Lucius &amp; Lucius, Stuttgart 1999, ISBN 3-8282-0042-7.<br /> * Theo Rütten: ''Der deutsche Liberalismus 1945 bis 1955. Deutschland- und Gesellschaftspolitik der ost- und westdeutschen Liberalen in der Entstehungsphase der beiden deutschen Staaten.'' Nomos Verlag, Baden-Baden 1984, ISBN 3-7890-1029-4.<br /> * [[Hans Vorländer]]: ''Die FDP in den neuen Bundesländern. Entstehung und Entwicklung.'' Ms., Dresden 1995.<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{NaviBlock<br /> |Navigationsleiste Landesverbände der FDP<br /> |Navigationsleiste Vorfeldorganisationen der FDP<br /> |Navigationsleiste Mitgliedsparteien der Europäischen Liberalen, Demokratischen und Reformpartei<br /> |Navigationsleiste Parteien in Deutschland<br /> }}<br /> <br /> {{Lesenswert|19. November 2005|10920787}}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=k|GND=37037-X|LCCN=n/81/33199|VIAF=131356042}}<br /> <br /> [[Kategorie:Partei in Deutschland]]<br /> [[Kategorie:Liberale Partei]]<br /> [[Kategorie:Freie Demokratische Partei| ]]<br /> [[Kategorie:Mitglied der Europäischen Bewegung Deutschland]]<br /> [[Kategorie:Gegründet 1948]]</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Chlorhexidin&diff=125522564 Chlorhexidin 2013-12-17T11:19:17Z <p>138.246.2.72: </p> <hr /> <div>{{Infobox Chemikalie<br /> | Strukturformel = [[Datei:Chlorhexidin.svg|300px|Struktur von Chlorhexidin]]<br /> | Freiname = Chlorhexidin<br /> | Suchfunktion = C22H30Cl2N10<br /> | Andere Namen = * 1,1′-Hexamethylenbis[5-(4-chlorphenyl)biguanid] ([[IUPAC]])<br /> * &lt;small&gt;CHLORHEXIDINE&lt;/small&gt; ([[INCI]])<br /> | Summenformel = C&lt;sub&gt;22&lt;/sub&gt;H&lt;sub&gt;30&lt;/sub&gt;Cl&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;N&lt;sub&gt;10&lt;/sub&gt;<br /> | CAS = 55-56-1<br /> | PubChem = 9552079<br /> | ATC-Code = *{{ATC|A01|AB03}}, {{ATC|B05|CA02}}<br /> * {{ATC|D08|AC02}}, {{ATC|D09|AA12}}<br /> * {{ATC|R02|AA05}}, {{ATC|S01|AX09}}<br /> * {{ATC|S02|AA09}}, {{ATC|S03|AA04}}<br /> | DrugBank = APRD00545<br /> | Wirkstoffgruppe = [[Antiseptikum]]<br /> | Wirkmechanismus = <br /> | Molare Masse = 505,45 g·mol&lt;sup&gt;−1&lt;/sup&gt;<br /> | Aggregat = Feststoff&lt;ref name=&quot;GESTIS&quot;/&gt;<br /> | pKs = 10,78 (25 °C) &lt;ref name=&quot;ChemIDplus&quot;/&gt;<br /> | Dichte = <br /> | Schmelzpunkt = 134–136 [[Grad Celsius|°C]] &lt;ref name=&quot;GESTIS&quot;/&gt;<br /> | Siedepunkt = <br /> | Dampfdruck = <br /> | Löslichkeit = sehr schlecht in Wasser (800 mg·l&lt;sup&gt;−1&lt;/sup&gt; bei&amp;nbsp;20&amp;nbsp;°C)&lt;ref name=&quot;ChemIDplus&quot;&gt;{{ChemID|55-56-1}}&lt;/ref&gt;<br /> | Quelle GHS-Kz = &lt;ref name=&quot;Sigma&quot;&gt;{{Sigma-Aldrich|ALDRICH|282227|Datum=17. März 2011|Name=Chlorhexidine}}&lt;/ref&gt;<br /> | GHS-Piktogramme = {{GHS-Piktogramme-klein|07|08|09}}<br /> | GHS-Signalwort = Gefahr<br /> | H = {{H-Sätze|315|319|334|335|410}}<br /> | EUH = {{EUH-Sätze|-}}<br /> | P = {{P-Sätze|261|273|305+351+338|342+311|501}}<br /> | Quelle P = &lt;ref name=&quot;Sigma&quot; /&gt;<br /> | Quelle GefStKz = &lt;ref name=&quot;GESTIS&quot;&gt;{{GESTIS|Name=Chlorhexidin|ZVG=510733|CAS=55-56-1|Datum=26. Dezember 2007}}&lt;/ref&gt;<br /> | Gefahrensymbole = {{Gefahrensymbole-klein|Xi|N}}<br /> | R = {{R-Sätze|36/37/38|43|51/53}}<br /> | S = {{S-Sätze|26|36/37|60|61}}<br /> | MAK = <br /> | LD50 = * 21 mg·kg&lt;sup&gt;−1&lt;/sup&gt; (Ratte [[Intravenös|i.v.]]) &lt;ref name=&quot;ChemIDplus&quot;/&gt;<br /> * 44 mg·kg&lt;sup&gt;−1&lt;/sup&gt; (Maus [[Intraperitoneal|i.p.]]) &lt;ref name=&quot;ChemIDplus&quot;/&gt;<br /> }}<br /> <br /> '''Chlorhexidin''' (CHX) ist ein vor allem in der [[Zahnmedizin]] benutztes [[Antiseptikum]]. Es wird häufig angewendet als Chlorhexidindi[[gluconat]] (Chlorhexidinbis(&lt;small&gt;D&lt;/small&gt;-gluconat)).<br /> <br /> == Beschreibung ==<br /> Das [[Molekül]] liegt in neutraler wässriger Lösung zweifach positiv [[Ion|geladen]] vor. Es kommt als [[Chloride|Chlorid]] oder [[Essigsäure|Acetat]] in den Handel, für medizinische Anwendungen wird zumeist das [[Gluconsäure|Gluconat]] verwendet. Das Molekül ist [[Symmetrie (Geometrie)|spiegelsymmetrisch]] und enthält zwei [[Benzol]]ringe.<br /> <br /> Chlorhexidin ist aufgrund seiner Eigenschaft, sich in die bakterielle [[Biomembran|Membran]] einfügen zu können und damit zum Verlust kleiner Moleküle und zur [[Fällung|Ausfällung]] [[Cytoplasma|cytoplasmatischer]] Proteine zu führen, gut [[Antisepsis|antiseptisch]] wirksam. Höchste Aktivität zeigt sich gegen [[Gram-Färbung|gram]]-positive [[Kokken]], geringere gegen gram-positive und -negative Stäbchen. Moderate Aktivität kann bei behüllten Viren beobachtet werden. Säurefeste Stäbchen, unbehüllte [[Viren]] und [[Spore]]n sind resistent. <br /> <br /> Es hat den Vorteil, lange auf [[Zahn|Zähnen]] und [[Mund]][[schleimhaut]] zu haften (Substantivität), ohne durch die Schleimhäute in den Körper einzudringen (Chlorhexidin wird annähernd zu 100 % wieder ausgeschieden, ohne [[Metabolisierung|metabolisiert]] zu werden). Die Wirkung besteht in einer Zerstörung der [[Bakterie|bakteriellen]] [[Zellmembran]].<br /> <br /> == Verwendung ==<br /> Chlorhexidin wird aufgrund seiner unspezifischen [[antibakteriell]]en Wirkung sowohl als Mundspüllösung verwendet als auch als ein auf die Zähne aufgetragener [[Lack]], der den [[Wirkstoff]] über einen längeren Zeitraum (zirka drei bis vier Monate) abgibt. Des Weiteren existieren Chlorhexidin-Sprays, -Gele und -Chips.&lt;ref&gt;Gregory De Lissovoy et al.: ''[http://www.jada.info/content/130/6/855.short The cost-effectiveness of a new chlorhexidine delivery system in the treatment of adult periodontitis.]'' In: ''The Journal of the American Dental Association'', Band 130, Nr. 6, 1999, S. 855–862.&lt;/ref&gt;<br /> In der Zahnmedizin wird Chlorhexidin in Konzentrationen von 0,03 bis 2 % (als Chip bis zu 36 %) bei folgenden Indikationen eingesetzt:<br /> <br /> * präoperativ: Vor oralchirurgischen Eingriffen, um eine relative Bakterienfreiheit zu erreichen und einer [[Bakteriämie]] vorzubeugen<br /> * postoperativ, um der beeinträchtigten Mundhygiene im Operationsgebiet entgegenzuwirken <br /> * als Erstversorgung oder unterstützend im Rahmen einer Parodontaltherapie:<br /> ** bei bakteriell bedingter [[Gingivitis]] oder [[Parodontitis]] im Sinne einer Rundumdesinfektion<br /> ** bei ulzerierend-nekrotisierenden Verläufen von [[Gingivitis]] (''NUG'') oder [[Parodontitis]] (''NUP'')<br /> * zur Hemmung der Neubildung von [[Zahnbelag|Zahnplaques]] ([[Karies]]prävention)<br /> * bei [[Halitosis]]<br /> * bei [[Mundtrockenheit]]<br /> * im Rahmen der „Full-mouth disinfection“, zum Bürsten des Zungenrückens (1 %) und zum Spülen (0,2 %)<br /> * als CHX-Gel (1,5 %) und CHX-Chip (30–36 %) zum Einbringen in parodontale Taschen<br /> * als Dentalspray (1,5%) zur Desinfektion von Zahnbürste und Zahnprothese<br /> * zum Spülen von Wurzelkanälen im Rahmen einer endodontischen Behandlung (2 %)<br /> <br /> Die klinische Wirksamkeit des Einsatzes von Chlorhexidin als Bestandteil einer Mundspüllösung geht aus einer Reihe von Studien hervor, die in Übersichtsartikeln zusammengefasst sind&lt;ref&gt;Lang NP, Brecx M: ''Chlorhexidine digluconate: an agent for chemical plaque control and preventions.'' J Periodontal Res 1986; 21 (Suppl. 16): 74-89. {{DOI|10.1111/j.1600-0765.1986.tb01517.x}}&lt;/ref&gt;. Im direkten Vergleich mit anderen antibakteriell wirksamen Verbindungen erweist sich Chlorhexidin als überlegen&lt;ref&gt;Gaffar A, Afflito J, Nabi N: ''Chemical agents for the control of plaque and plaque microflora: an overview.'' Eur J Oral Sci 1997; 14: 502-507. PMID 9395116&lt;/ref&gt;, was auf die hohe Substantivität des Chlorhexidins zurückgeführt wird.<br /> <br /> Chlorhexidinhaltige Mundspüllösungen enthalten zur Erhöhung von Wirksamkeit und Haltbarkeit sowie zur Konservierung trotz möglicher Gesundheitsrisiken wie Krebs&lt;ref&gt;Elmore JG, Horwitz RI: ''Oral cancer and mouthwash use: evaluation of the epidemiologic evidence.'' Otolaryngology and Heck and Neck Surgery 1995; 113: 253-261. PMID 7675486&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Winn DM, Blot WJ, McLaughlin JK, Austin DF, Greenberg RS, Preston-Martin S, Schoenberg JB, Fraumeni JF: ''Mouthwash use and oral conditions in the risk of oral and pharyngeal cancer.'' Cancer Res 1991; 51: 3044-3047. PMID 2032242&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Llewelyn J: ''Oral squamous cell carcinoma. Mouthwashes may increase risk.'' British Med J 1994; 308: 1508. PMID 8019293&lt;/ref&gt; häufig 6-7 % [[Ethanol]]&lt;ref&gt;Arweiler NB, Boehnke N, Sculean A, Hellwig E, Auschill TM: ''Differences in efficacy of two commercial 0.2 % chlorhexidine mouthrinse solutions: a 4-day plaque re-growth study.'' J Clin Periodontol 2006; 33: 334-339. PMID 16634954&lt;/ref&gt;; allerdings gibt es auch wirksame chlorhexidinhaltige Mundspüllösungen ohne [[Ethanol]]&lt;ref&gt;Bernardi F, Pincelli MR, Carloni S, Gatto MR, Montebugloni L: ''Chlorhexidine with an anti discoloration system. A comparative study.'' Int J Dent Hyg 2004; 2: 122-126. PMID 16451475&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> Außerhalb der Zahnmedizin findet es in der topischen Wundheilpflege Verwendung als [[Desinfektionsmittel]], wie z.&amp;nbsp;B. auf Pflastern, Wundheil[[salbe]]n als auch als Heilpuder.<br /> <br /> So findet Chlorhexidinpuder Anwendung in der Nabelpflege von Neugeborenen. In einer 2009 veröffentlichten Studie hat sich die Nabelpflege mittels Chlorhexidinpuder der Trockenpflege als überlegen erwiesen.&lt;ref&gt;Kapellen TM, Gebauer CM, Brosteanu O, Labitzke B, Vogtmann C, Kiess W: ''Higher Rate of Cord-Related Adverse Events in Neonates with Dry Umbilical Cord Care Compared to Chlorhexidine Powder.'' Neonatology 2009;96:13-18 {{DOI|10.1159/000200165}}.&lt;/ref&gt; Die Ergebnisse zeigten auf, &quot;dass durch die Nabelpflege mit Chlorhexidin Puder (1 %) die nabelassoziierten unerwünschten Ereignisse signifikant reduziert wurden im Vergleich zur Trockenpflege&quot;.&lt;ref&gt;Kapellen TM, Gebauer C, Brosteanu O, Labitzke B, Kiess W, Vogtmann C: ''Nabelpflege: Vergleich von Chlorhexidinpuder mit Trockenpflege.'' Hebamme 2009; 22(3): 174-177. {{DOI|10.1055/s-0029-1239958}}&lt;/ref&gt; Ebenso wird Chlorhexidin zur Hautdesinfektion verwendet und hat sich in einer Studie, in Kombination mit einer 70 %igen [[2-Propanol]]-Lösung, als [[Povidon-Iod|PVP-Iod]] überlegen gezeigt.&lt;ref&gt;Darouiche RO, Wall MJ Jr, Itani KM, Otterson MF, Webb AL : ''Chlorhexidine-Alcohol versus Povidone-Iodine for Surgical-Site Antisepsis.'', N Engl J Med. 2010 Jan 7;362(1):18-26. PMID 20054046&lt;/ref&gt; Ebenso wird es zusammen mit [[Mupirocin]] zur Eliminierung von [[MRSA]] aus dem Nasenvorhof eingesetzt.&lt;ref&gt;Bode LG, Kluytmans JA, Wertheim HF, Bogaers D, Vandenbroucke-Grauls CM : ''Preventing surgical-site infections in nasal carriers of Staphylococcus aureus.'', N Engl J Med. 2010 Jan 7;362(1):9-17. PMID 20054045&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Nebenwirkungen ==<br /> Die Anwendung von Chlorhexidin verursacht nach längerem Gebrauch wenige, zumeist vollständig reversible Nebenwirkungen:<br /> * Störung der Geschmacksempfindung ([[Dysgeusie]])<br /> * Bräunliche Ablagerungen an Zähnen, Zahnfleisch und Zunge (je nach Produkt in unterschiedlichem Maße&lt;ref&gt;Cortellini P, Labriola A, Zambelli R, Prato GP, Nieri M, Tonetti MS: ''Chlorhexidine with an anti discoloration system after peiodontal flap surgery: a cross-over, randomized, triple-blind clinical trial.'' J Clin Periodontol 2008; 35: 614-620. PMID 18422695&lt;/ref&gt;)<br /> * [[Desquamation (Dermatologie)|Desquamation]] der Epithelzellschicht (selten)<br /> * [[Anaphylaktische Reaktion]]&lt;ref&gt;Faber et al. Allergy to chlorhexidine: beware of the central venous catheter. Acta Anaesthesiol Belg. 2012;&lt;/ref&gt;<br /> 63(4):191-4.<br /> Bei dauerhafter häuslicher Anwendung wird empfohlen, im wöchentlichen Rhythmus abwechselnd Chlorhexidin und eine nicht chlorhexidinhaltige Mundspüllösung zu verwenden, um die genannten Nebenwirkungen zu verringern. Die bräunlichen Ablagerungen an Zähnen und Zunge rühren daher, dass bei der Zerstörung der [[Bakterie|bakteriellen]] [[Zellmembran|Zellmembranen]] bakterielle [[Protein|Proteine]] denaturiert&lt;ref&gt;Hjeljord LG, Rølla G, Bonesvoll P: ''Chlorhexidine-protein interactions''. J Periodont Res 1973; 8 (Suppl 12): 11-16. PMID 4269593&lt;/ref&gt; werden und dabei [[Disulfide|Disulfidfunktionen]] zu [[Thiole|Thiolfunktionen]] reduziert&lt;ref&gt;Gilbert HF: ''Molecular and Cellular Aspects of Thiol-Disulfide Exchange'', Advances in Enzymology and Related Areas of Molecular Biology 1990; 63: 69-172. {{DOI|10.1002/9780470123096.ch2}}&lt;/ref&gt; werden, die mit den Eisen(III)-Ionen des [[Speichel|Speichels]] dunkel gefärbte Komplexe&lt;ref&gt;Jocelyn PC: ''Biochemistry of the SH Group'', London-New York, Academic Press, 1972, ISBN 0-12-385350-8, S. 82.&lt;/ref&gt; bilden. Andere Verfärbungen könnten dadurch entstehen, dass im Speichel gelöste Monosaccharide wie [[Glucose|Glucose]] und [[Fructose|Fructose]] mit den [[Amine|Aminfunktionen]] bakterieller Proteine&lt;ref&gt;Grandhee SK, Monnier VM: ''Mechanism of formation of the Maillard protein cross-link pentosidine''. J Biol Chem 1991; 266(18): 11649-11653. PMID 4269593&lt;/ref&gt; reagieren ([[Maillard-Reaktion]]).<br /> <br /> Die ursprüngliche Annahme, dass das Ausmaß der Verfärbungen proportional zur Wirksamkeit chlorhexidinhaltiger Produkte ist&lt;ref&gt;Addy M, Roberts WR: ''Comparison of the bisbiguanide antiseptics alexidine and chlorhexidine. II. Clinical and in vivo staining properties.'' J Clin Periodontol 1981; 8: 220-230. PMID 6947988&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Addy M, Wade WG, Jenkins S, Goodfield S: ''Comparison of two commercially available chlorhexidine mouthrinses: I. Staining and antimicrobial effects in vitro.'' Clin Prev Dent 1989; 11: 10-14. PMID 2638949&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Jenkins S, Addy M, Newcombe R: ''Comparison of two commercially available chlorhexidine mouthrinses: II. Effects on plaque reformation, gingivitis, and tooth staining.'' Clin Prev Dent 1989; 11: 12-16. PMID 2638954&lt;/ref&gt;), muss aus verschiedenen Gründen in Zweifel gezogen werden. Solange sich nämlich Chlorhexidin in die bakterielle Membran einlagern kann und auch die Substantivität des Chlorhexidins nicht beeinträchtigt wird, sollten chlorhexidinhaltige Produkte ihre Wirksamkeit nicht einbüßen. Versuche, die bräunlichen Ablagerungen durch Reduktionsmittel wie [[Ascorbinsäure]], welche mit Eisen(III)-Ionen reagieren, und durch [[Nukleophilie|Nukleophile]] wie [[Sulfit]]-Ionen, welche mit [[Glucose]] und [[Fructose]] reagieren, zu verhindern, waren denn auch erfolgreich&lt;ref&gt;Cortellini P, Labriola A, Zambelli R, Prato GP, Nieri M, Tonetti MS: ''Chlorhexidine with an anti discoloration system after periodontal flap surgery: a cross-over, randomized, triple-blind clinical trial.'' J Clin Periodontol 2008; 35: 614-620. PMID 18422695&lt;/ref&gt;. So geht aus klinischen Studien mit [[Parodontitis]]-Patienten hervor, dass die nachoperative, siebentägige, adjuvantive Behandlung mit chlorhexidinhaltigen (0,2 %), ethanolfreien Mundspüllösungen durch Zusatz von [[Ascorbinsäure]] und [[Sulfit]] ([[Anti Discoloration System]]) nicht beeinträchtigt wird, während das Ausmaß der Verfärbungen durch diesen Zusatz deutlich verringert werden kann. Eine klinische Studie mit gesunden Probanden&lt;ref&gt;Arweiler NB, Boehnke N, Sculean A, Hellwig E, Auschill TM: ''Differences in efficacy of two commercial 0.2 % chlorhexidine mouthrinse solutions: a 4-day plaque re-growth study.'' J Clin Periodontol 2006; 33: 334-339. PMID 16634954&lt;/ref&gt;, welche nicht den Zahnfleischstatus, sondern diverse [[Plaque]]parameter untersuchte, kam dagegen zum Schluss, dass es einen Wirkungsunterschied zugunsten der herkömmlichen Formulierung gibt. Die Autoren&lt;ref&gt;Arweiler NB, Boehnke N, Sculean A, Hellwig E, Auschill TM: ''Differences in efficacy of two commercial 0.2 % chlorhexidine mouthrinse solutions: a 4-day plaque re-growth study.'' J Clin Periodontol 2006; 33: 334-339. PMID 16634954&lt;/ref&gt; führten diesen Unterschied nicht nur auf das fehlende [[Ethanol]], sondern auch darauf zurück, dass die [[Ascorbinsäure]] und das [[Sulfit]] in der ethanolfreien Mundspüllösung die gewünschte Anhaftung des Chlorhexidins an Zähnen und Zahnfleisch verhindern könnten. Wieso aber die ungeladene Ascorbinsäure oder das negativ geladene Ascorbat oder das negativ geladene Sulfit die Anhaftung des zweifach positiv geladenen Chlorhexidins an Zähnen und Zahnfleisch verhindern soll, erklären die Autoren nicht. Die denkbare Kombination im Sinne einer elektrostatischen Anziehung ([[Coulomb-Gesetz]]) zwischen negativ geladenem [[Sulfit]] oder [[Ascorbat]] und positiv geladenem Chlorhexidin zu möglicherweise unlöslichem Chlorhexidin-Sulfit oder Chlorhexidin-Ascorbat findet nicht statt. Die Substantivität des Chlorhexidins sollte also durch Zusatz von Sulfit oder Ascorbinsäure erhalten bleiben. Die vordergründige Widersprüchlichkeit der Zahnfleischstatus-Studie&lt;ref&gt;Cortellini P, Labriola A, Zambelli R, Prato GP, Nieri M, Tonetti MS: ''Chlorhexidine with an anti discoloration system after periodontal flap surgery: a cross-over, randomized, triple-blind clinical trial.'' J Clin Periodontol 2008; 35: 614-620. PMID 18422695&lt;/ref&gt; und der Plaque-Studie&lt;ref&gt;Arweiler NB, Boehnke N, Sculean A, Hellwig E, Auschill TM: ''Differences in efficacy of two commercial 0.2 % chlorhexidine mouthrinse solutions: a 4-day plaque re-growth study.'' J Clin Periodontol 2006; 33: 334-339. PMID 16634954&lt;/ref&gt; liegt wahrscheinlich darin begründet, dass unterschiedliche Studienparameter gewählt wurden. Zwar ist Plaque eine notwendige Voraussetzung für Zahnfleischentzündungen ([[Gingivitis]]), doch lässt die Plaque-Studie mit gesunden Probanden streng genommen keine Rückschlüsse auf die Auswirkung eines Produkts auf den Zahnfleischstatus von [[Parodontitis]]-Patienten zu. Für den Praktiker und seine Patienten maßgeblich sollte daher die Zahnfleischstatus-Studie sein.<br /> <br /> Die potentielle [[Ototoxizität]] der Hautdesinfektionsmittel, auch des Chlorhexidin ist bereits seit 1971 bekannt. In der Zwischenzeit wurde durch wiederholte tierexperimentelle Studien bestätigt, dass Chlorhexidin – wenn es ins [[Mittelohr]] gelangt, z.B. beim Vorliegen einer [[Trommelfellperforation]] – bleibende [[Hörschaden|Hörschäden]] verursachen kann.&lt;ref name=Roland&gt;P.S. Roland, J.A. Rutka: „Ototoxicity“. BC Decker Inc., Hamilton, Ontario L8N 3 K/, ISBN 1-55009-263-4&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Eigenschaften ==<br /> Chlorhexidin ist schlecht löslich in [[Wasser]], jedoch gut in [[Lösungsmittel|organischen Lösungsmitteln]] wie [[Dichlormethan]]; ganz im Gegensatz zum Gluconat, welches gut wasserlöslich ist. Inaktiviert wird es durch [[Natriumlaurylsulfat]] und [[Triclosan]], beides mögliche Bestandteile von [[Zahnpasta|Zahnpasten]]. Darum sollte während der Behandlung mit Chlorhexidin eine natriumlaurylsulfat- und triclosanfreie Zahncreme genutzt werden. Alternativ kann ein zeitlicher Abstand von mindestens einer Stunde zwischen dem Zähneputzen und der Verwendung von Chlorhexidin eingehalten werden.<br /> <br /> == Handelsnamen ==<br /> Antebor (CH),<br /> anti-infect Dentalspray (D, A),<br /> Bepanthen Antiseptische Wundcreme (D),<br /> Bepanthen Plus (CH),<br /> Cervitec Gel / liquid / Plus (FL),<br /> Chlorhexamed (D, A, CH),<br /> ChloSite Gel (EU, CH),<br /> Cidegol (D),<br /> Collu-Blache (CH),<br /> Collunosol (CH),<br /> Corsodyl (CH),<br /> Curasept ADS (EU, CH),<br /> Dentohexin (CH),<br /> DermaPlast (CH),<br /> Dynexan Proaktiv (D),<br /> Eludril (CH),<br /> Hexal-Lösung (D),<br /> Hibidil Sterile Lösung (CH),<br /> Hibiscrub (CH),<br /> Hibital alkoholische Lösung/ -Tinktur (CH),<br /> Hibitane Konzentrat (CH),<br /> Instillagel (D),<br /> Lifo-Scrub (CH),<br /> Lindosan Wund- und Heilsalbe (A),<br /> Luuf Halspastillen/ -Rachenspray (A),<br /> Merfen (CH),<br /> meridol med CHX 0,2 % (D, CH),<br /> Neo-Angin Spray (CH),<br /> Nystalocal (D, CH),<br /> Paroex (D, F, CH, I),<br /> Paroguard (EU, CH),<br /> Perio-Aid (A, D, CH, E, NL, IT, UK),<br /> PerioChip (D, A, NL, CH, IT, UK)<br /> Skinsept F/ -mucosa (D),<br /> Uro-Tainer (CH),<br /> Vitaderm (A),<br /> Vita-Hexin (CH),<br /> Vita-Merfen (CH),<br /> Vitawund (A)&lt;ref&gt;Rote Liste, Stand: August 2009&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;AM-Komp. d. Schweiz, Stand: August 2009&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;AGES-PharmMed, Stand: August 2009&lt;/ref&gt; <br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{compendium}}<br /> * [http://mundwasser.zahnpastainfo.de/ausgabe/ausgabe_verarbeitung.php?aktion=mundwassergruppe&amp;bereich=extramw&amp;extramwid=46 Mundwässer mit Chlorhexidin] (unvollständig)<br /> * [http://www.zahnaerzteblatt.de/page.php?modul=HTMLPages&amp;pid=581 Zur Anwendung von Chlorhexidin]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> {{Gesundheitshinweis}}<br /> <br /> [[Kategorie:Guanidin]]<br /> [[Kategorie:Chlorbenzol]]<br /> [[Kategorie:Antiseptikum]]<br /> [[Kategorie:Zahnmedizin]]<br /> [[Kategorie:Arzneistoff]]<br /> [[Kategorie:Pharmazeutischer Hilfsstoff]]<br /> [[Kategorie:Kosmetischer Inhaltsstoff]]</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Neumarkt_in_der_Oberpfalz&diff=124339520 Neumarkt in der Oberpfalz 2013-11-10T22:06:23Z <p>138.246.2.72: /* Stadtrat */</p> <hr /> <div>{{Infobox Gemeinde in Deutschland<br /> |Art = Stadt<br /> |Name = Neumarkt i.d.OPf.<br /> |Wappen = Wappen Neumark Oberpfalz.svg<br /> |Breitengrad = 49/17//N<br /> |Längengrad = 11/28//E<br /> |Lageplan = Neumarkt in der Oberpfalz in NM.svg<br /> |Bundesland = Bayern<br /> |Regierungsbezirk = Oberpfalz<br /> |Landkreis = Neumarkt in der Oberpfalz<br /> |Höhe = 424<br /> |Fläche = 79.03<br /> |PLZ = 92318,&lt;br&gt;92348 &lt;small&gt;(Großwiesenhof)&lt;/small&gt;<br /> |Vorwahl = 09181<br /> |Kfz = NM, PAR<br /> |Gemeindeschlüssel = 09373147<br /> |Gliederung = 45 [[Ortsteil]]e bzw. [[Stadtbezirk]]e<br /> |Adresse = Rathausplatz 1&lt;br /&gt;92318 Neumarkt i.d.OPf.<br /> |Website = [http://www.neumarkt.de/ www.neumarkt.de]<br /> |Bürgermeister = [[Thomas Thumann]]<br /> |Bürgermeistertitel= Oberbürgermeister<br /> |Partei = [[Freie Wähler Bayern|Freie Wähler]]<br /> }}<br /> [[Datei:Neumarkt Oberpfalz 11052008.jpg|miniatur|300px|Altstadt mit St. Johannes, Rathaus und Schloßviertel]]<br /> [[Datei:Neumarkt in der Oberpfalz Logo.svg|miniatur|300px|Stadtlogo seit 2011]]<br /> '''Neumarkt in der Oberpfalz''' (amtlich: ''Neumarkt i.d.OPf.'', [[Bairische Dialekte|bairisch]]: ''Neimack'', ''Neimoarkt'') ist eine [[Große Kreisstadt]] im [[Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz|gleichnamigen Landkreis]] im [[Bayern|bayerischen]] Regierungsbezirk [[Oberpfalz]] sowie der Verwaltungssitz des Landkreises. Sie ist Sitz verschiedener Unternehmen und stellt das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der westlichen [[Oberpfalz]] zwischen [[Nürnberg]], [[Ingolstadt]] und [[Regensburg]] dar. Mit etwa 40.000 Einwohnern ist Neumarkt nach Regensburg, [[Weiden in der Oberpfalz|Weiden]] und [[Amberg]] die viertgrößte Stadt in der Oberpfalz und im bayerischen Landesentwicklungsplan als [[Oberzentrum]] eingetragen.<br /> <br /> Im 15. und 16. Jahrhundert war Neumarkt eine [[Residenzstadt]] der [[Wittelsbacher|wittelsbachischen]] Linien [[Pfalz-Neumarkt]] und [[Pfalz-Mosbach]]. Ab dem 19. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt zunehmend zu einem Wirtschafts- und Industriestandort, mehrere größere Unternehmen haben hier heute ihren Sitz. Wahrzeichen der Stadt sind die markanten Kirchtürme der Altstadt und die [[Burgruine Wolfstein]], die auf einem Bergrücken über der Stadt liegt. 1998 fand in Neumarkt die bayerische [[Landesgartenschau]] statt.<br /> <br /> == Geographie ==<br /> [[Datei:Talkessel neumarkt.jpg|miniatur|Der Neumarkter Talkessel mit Buchberg und Staufer Berg]]<br /> === Geographische Lage ===<br /> Neumarkt liegt am Westrand der Fränkischen Alb bzw. des [[Oberpfälzer Jura]], eingebettet in einen Talkessel. Das Stadtgebiet reicht im Osten bis auf die Hochfläche des Oberpfälzer Jura, ansonsten ist es begrenzt durch die [[Zeugenberge]] [[Dillberg]], Staufer Berg und [[Buchberg (Oberpfalz)|Buchberg]]. Der Neumarkter Talkessel entwässert nach Norden über die [[Schwarzach (Rednitz)|Schwarzach]] und [[Regnitz]] in den [[Main]], nach Süden über [[Sulz (Altmühl)|Sulz]] und [[Altmühl]] in die [[Donau]]. Der [[Ludwig-Donau-Main-Kanal]] durchquert das Stadtgebiet in Nord-Süd-Richtung und überwindet dort die [[Europäische Wasserscheide]].<br /> Die Höhenlage variiert zwischen 406 Metern an der Beckenmühle im Norden und 595 Metern in der Nähe des Stadtteils Fuchsberg, als Richtwert wird die Höhe des Rathauses mit 423 Meter über [[Normalnull]] angegeben.<br /> <br /> Die folgenden Gemeinden, die alle zum [[Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz|Landkreis Neumarkt]] gehören, grenzen an die Große Kreisstadt. Sie werden im Uhrzeigersinn im Norden beginnend genannt: [[Berg bei Neumarkt in der Oberpfalz]], [[Pilsach]], [[Velburg]], [[Deining]], [[Sengenthal]], [[Berngau]] und [[Postbauer-Heng]].<br /> <br /> === Geologie ===<br /> Neumarkt befindet sich an der westlichen Kante eines einstigen [[Korallenriff]]es (des heutigen Oberpfälzer Juras) der ehemaligen [[Tethys (Ozean)|Tethys]] der [[Jura (Geologie)|Jurazeit]].<br /> Der Boden im Talkessel ist überwiegend sandig (daher auch der frühere Name ''Neumarkt auf dem Sand''), am Rand gibt es vereinzelt [[Lehm]]vorkommen. Die Berge und die Jura-Hochfläche bestehen aus härteren [[Kalkstein|Jurakalken]], denen mehrere Quellen entspringen, so beispielsweise auch die [[Weiße Laber]] im Stadtteil Voggenthal.<br /> <br /> === Stadtgliederung und Flächennutzung ===<br /> [[Datei:Neumarkt kohlenbrunnermuehle.jpg|miniatur|Stadtteile Kohlenbrunnermühle und Altenhof]]<br /> Die politische Gemeinde Neumarkt i.d.OPf. hat 45 amtlich benannte Ortsteile&lt;ref&gt;http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?val=956&amp;attr=OBJ&amp;modus=automat&amp;tempus=20111104/193649&amp;hodie=20111104/193653&lt;/ref&gt;:<br /> {|<br /> | valign=&quot;top&quot; |<br /> * [[Altenhof (Neumarkt in der Oberpfalz)|Altenhof]]<br /> * [[Auhof (Neumarkt in der Oberpfalz)|Auhof]]<br /> * [[Autobahnmeisterei Neumarkt i.d.OPf.]]<br /> * [[Beckenmühle (Neumarkt in der Oberpfalz)|Beckenmühle]]<br /> * [[Blomenhof]]<br /> * [[Bodenhof (Neumarkt in der Oberpfalz)|Bodenhof]]<br /> * [[Bodenmühle (Neumarkt in der Oberpfalz)|Bodenmühle]]<br /> * [[Eichenmühle (Neumarkt in der Oberpfalz)|Eichenmühle]]<br /> * Frickenhofen<br /> * [[Friedlmühle]]<br /> * [[Fuchsberg (Neumarkt in der Oberpfalz)|Fuchsberg]]<br /> | valign=&quot;top&quot; |<br /> * [[Großwiesenhof]]<br /> * [[Guglhof (Neumarkt in der Oberpfalz)|Guglhof]]<br /> * [[Habersmühle (Neumarkt in der Oberpfalz)|Habersmühle]]<br /> * [[Helena (Neumarkt in der Oberpfalz)|Helena]]<br /> * Höhenberg<br /> * Höhenberg im Tal<br /> * [[Holzheim (Neumarkt in der Oberpfalz)|Holzheim]]<br /> * [[Iberlsmühle]]<br /> * [[Ischhofen]]<br /> * [[Karhof (Neumarkt in der Oberpfalz)|Karhof]]<br /> * [[Kohlenbrunnermühle]]<br /> | valign=&quot;top&quot; |<br /> * [[Koppenmühle]]<br /> * Labersricht<br /> * Lähr<br /> * [[Lampertshofen (Neumarkt in der Oberpfalz)|Lampertshofen]]<br /> * [[Lippertshofen (Neumarkt in der Oberpfalz)|Lippertshofen]]<br /> * Neumarkt i.d.OPf.<br /> * [[Ottosau]]<br /> * Pelchenhofen<br /> * [[Pölling (Neumarkt in der Oberpfalz)|Pölling]]<br /> * Rittershof<br /> * [[Rödelberg]]<br /> | valign=&quot;top&quot; |<br /> * [[Schafhof (Neumarkt in der Oberpfalz)|Schafhof]]<br /> * [[Schleifmühle (Neumarkt in der Oberpfalz)|Schleifmühle]]<br /> * [[Schmermühle]]<br /> * [[Schönmühle (Neumarkt in der Oberpfalz)|Schönmühle]]<br /> * [[Stauf (Neumarkt in der Oberpfalz)|Stauf]]<br /> * [[Steinberg (Neumarkt in der Oberpfalz)|Steinberg]]<br /> * [[Tiefenbrunn (Neumarkt in der Oberpfalz)|Tiefenbrunn]]<br /> * [[Ungenricht]]<br /> * [[Voggenthal]]<br /> * [[Woffenbach (Neumarkt in der Oberpfalz)|Woffenbach]]<br /> * Wolfstein<br /> |}<br /> <br /> {| class=&quot;prettytable&quot; style=&quot;text-align:left&quot;<br /> |- style=&quot;background-color:#efefef&quot;<br /> ! align=&quot;center&quot; colspan=&quot;2&quot;| Fläche und Flächennutzung<br /> |-<br /> | Fläche in [[Hektar|ha]] || 7901<br /> |-<br /> | [[Siedlungsfläche|Siedlungs-]] und [[Verkehrsfläche]] in % || 24,3<br /> |-<br /> | Landwirtschaftsfläche in %|| 39,6<br /> |-<br /> | Waldfläche in % || 34,9<br /> |}<br /> <br /> Das Stadtgebiet Neumarkts besteht aus der eigentlichen Kernstadt Neumarkt sowie mehreren Dörfern und Einödhöfen. Die Große Kreisstadt setzt sich aus neun [[Gemarkung]]en zusammen, die Flächen der ehemals selbständigen Gemeinden darstellen.<br /> <br /> {|<br /> | valign=&quot;top&quot; |<br /> {| class=&quot;prettytable&quot; style=&quot;text-align:left&quot;<br /> |- style=&quot;background-color:#efefef&quot;<br /> ! align=&quot;center&quot;| Gemarkung || align=&quot;center&quot; | Fläche in Hektar<br /> |-<br /> | Helena || 1125<br /> |-<br /> | Holzheim || 473<br /> |-<br /> | Labersricht || 549<br /> |-<br /> | Lippertshofen || 549<br /> |-<br /> | Mühlen || 748<br /> |}<br /> | valign=&quot;top&quot; |<br /> {| class=&quot;prettytable&quot; style=&quot;text-align:left&quot;<br /> |- style=&quot;background-color:#efefef&quot;<br /> ! align=&quot;center&quot;| Gemarkung || align=&quot;center&quot; | Fläche in Hektar<br /> |-<br /> | Neumarkt i.d.OPf. || 1461<br /> |-<br /> | Pelchenhofen || 715<br /> |-<br /> | Pölling || 1057<br /> |-<br /> | Stauf || 575<br /> |-<br /> | Woffenbach || 644<br /> |}<br /> |}<br /> <br /> ==== Stadt Neumarkt ====<br /> [[Datei:Neumarkt schlossviertel.jpg|miniatur|Altstadt: Schlossviertel mit Pfalzgrafenschloss, Hofkirche und Reitstadel]]<br /> Kern des Stadtgebiets ist die Altstadt in ihren noch erkenntlichen Umrissen. Sie wird noch heute in die historischen Viertel Schlossviertel, Kastenviertel, Johannesviertel und Kreuzviertel eingeteilt, die durch die Achsen Marktstraße und Hallertorstraße/Klostergasse getrennt werden. Ab 1850 entstanden erste Wohnsiedlungen außerhalb der Stadtmauer in Richtung Osten, entlang der heutigen Mühlstraße, Mariahilfstraße und Badstraße. Im Süden entwickelte sich ab 1920 das Industriegebiet Süd. Nach 1945 wurde die Stadt auch nach Westen und Norden erweitert und wuchs mit den Gemeinden Woffenbach und Holzheim zusammen. Es entstanden zahlreiche weitere Siedlungsgebiete um das Zentrum, im Uhrzeigersinn von Nord nach Süd sind dies: Altenhof, Koppenmühle, Kohlenbrunnermühle, Mühlen, Wolfstein, Weinberg, Schlosserhügel und Hasenheide.<br /> <br /> Geographisch wird das geschlossene Stadtgebiet heute von der Stadtumgehung ''Berliner Ring'' beziehungsweise ''Münchener Ring'' im Norden, Westen und Süden sowie vom Albtrauf des Oberpfälzer Jura im Osten (Mariahilfberg, Wolfsteinberg) begrenzt.<br /> <br /> ==== Ehemalige Gemeinden ====<br /> Durch die [[Gebietsreform in Bayern|Gebietsreform]] wurden am 1. Juli 1972 die bis dahin selbständigen Gemeinden Helena, Holzheim, Labersricht, Lippertshofen, Mühlen, Pelchenhofen und Pölling sowie Teile der aufgelösten Gemeinden Stauf und Woffenbach eingegliedert und das Stadtgebiet damit erheblich erweitert.&lt;ref&gt;{{Literatur | Autor = Wilhelm Volkert (Hrsg.) | Titel = Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980 | Jahr = 1983 | Verlag = C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung | Ort = München | ISBN = 3-406-09669-7}} Seite 601&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Norden befinden sich die Stadtteile Ischhofen und Rödelberg, die die ehemalige Gemeinde [[Mühlen (Neumarkt in der Oberpfalz)|Mühlen]] bildeten, sowie das ehemals selbstständige Labersricht.<br /> Die beiden ebenfalls eingegliederten Gemeinden [[Pölling (Neumarkt in der Oberpfalz)|Pölling]] und [[Woffenbach (Neumarkt in der Oberpfalz)|Woffenbach]] sowie Rittershof sind die westlichsten Stadtteile, daran schließt sich im Nordosten die ehemalige Gemeinde [[Holzheim (Neumarkt in der Oberpfalz)|Holzheim]] an. Im Südwesten gehört [[Stauf (Neumarkt in der Oberpfalz)|Stauf]], Hauptort der ehemaligen Gemeinde, zur Stadt.<br /> <br /> Auf der Jura-Hochfläche der Fränkischen Alb im Osten befinden sich die Stadtteile Frickenhofen, Fuchsberg, Höhenberg, Höhenberg im Tal, Lampertshofen, [[Lippertshofen (Neumarkt in der Oberpfalz)|Lippertshofen]], Ottosau, [[Pelchenhofen (Neumarkt in der Oberpfalz)|Pelchenhofen]], St. Helena und Voggenthal noch als dörflich geprägte Ortschaften.<br /> <br /> Außerdem gibt es im Stadtgebiet verschiedene Mühlen und Einödhöfe, beispielsweise Tiefenbrunn, Bodenmühle und Habershöhe.<br /> <br /> ==== Gebäudeverteilung ====<br /> {| class=&quot;prettytable&quot; style=&quot;text-align:left&quot;<br /> |- style=&quot;background-color:#efefef&quot;<br /> ! align=&quot;center&quot; colspan=&quot;2&quot;| Gebäudebestand am 31.12.2007<br /> |-<br /> | Wohngebäude je 1000 Einwohner || 243,0<br /> |-<br /> | Anteil der Gebäude mit 1 Wohnung || 72,3 %<br /> |-<br /> | Anteil der Gebäude mit 2 Wohnungen || 17,6 %<br /> |-<br /> | Anteil der Gebäude mit 3 oder mehr Wohnungen || 10,2 %<br /> |-<br /> | Durchschnitt Einwohner je Wohnung || 2,2<br /> |-<br /> | Durchschnittl. Wohnfläche je Einwohner || 95,1 m²<br /> |}<br /> →''Quelle''&lt;ref name=&quot;Regionalkarte&quot;&gt;Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung: [http://www.statistik.bayern.de/daten/intermaptiv/ Regionalkarten]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Bevölkerung ===<br /> {|<br /> | valign=&quot;top&quot; |<br /> {| class=&quot;prettytable&quot; style=&quot;text-align:left&quot;<br /> |- style=&quot;background-color:#efefef&quot;<br /> ! align=&quot;center&quot; colspan=&quot;2&quot;| Bevölkerungsverteilung am 31.12.2008<br /> |-<br /> | Bevölkerung gesamt || 38.759<br /> |-<br /> | Bevölkerung je km² || 491<br /> |-<br /> | Anteil 0-4 Jahre in % || 3<br /> |-<br /> | Anteil 5-14 Jahre in % || 9<br /> |-<br /> | Anteil 15-29 Jahre in %|| 18<br /> |-<br /> | Anteil 30-44 Jahre in % || 22<br /> |-<br /> | Anteil 45-64 Jahre in % || 28<br /> |-<br /> | Anteil 65-79 Jahre in % || 15<br /> |-<br /> | Anteil über 80 Jahre in % || 5<br /> |}<br /> | valign=&quot;top&quot; |<br /> {| class=&quot;prettytable&quot; style=&quot;text-align:left&quot;<br /> |- style=&quot;background-color:#efefef&quot;<br /> ! align=&quot;center&quot; colspan=&quot;2&quot;| Geburten/Sterbefälle 2007<br /> |-<br /> | Lebendgeborene auf 1000 Einwohner || 7,3<br /> |-<br /> | Sterbefälle auf 1000 Einwohner || 9,7<br /> |}<br /> |}<br /> →''Quelle''&lt;ref name=&quot;Regionalkarte&quot; /&gt;<br /> <br /> ==== Einwohnerentwicklung ====<br /> Seit dem 19. Jahrhundert ist die Einwohnerzahl bis 2005 ständig angewachsen und liegt heute bei 39.170. Ein außergewöhnlicher Wachstumsschub war 1972 zu verzeichnen, als sich im Rahmen der Gebietsreform das Stadtgebiet mehr als verdoppelte. Seit 1995 hatte die Bevölkerung um etwa 2,2 Prozent zugenommen.<br /> 2006 stagnierte die Einwohnerzahl und geht seitdem leicht zurück.<br /> <br /> {|<br /> | valign=&quot;top&quot; |<br /> {| class=&quot;prettytable&quot; style=&quot;text-align:right&quot;<br /> |- style=&quot;background-color:#efefef&quot;<br /> ! align=&quot;center&quot;| Stand || align=&quot;center&quot; | Einwohner<br /> |-<br /> | 1. Dezember 1840 || 6.676<br /> |-<br /> | 1. Dezember 1871 || 6.714<br /> |-<br /> | 1. Dezember 1900 || 8.365<br /> |-<br /> | 16. Juni 1925 || 10.467<br /> |-<br /> | 17. Mai 1939 || 13.470<br /> |}<br /> | valign=&quot;top&quot; |<br /> {| class=&quot;prettytable&quot; style=&quot;text-align:right&quot;<br /> |- style=&quot;background-color:#efefef&quot;<br /> ! align=&quot;center&quot;| Stand || align=&quot;center&quot; | Einwohner<br /> |-<br /> | 13. September 1950 || 16.556<br /> |-<br /> | 6. Juni 1961 || 22.320<br /> |-<br /> | 27. Mai 1970 || 27.395<br /> |-<br /> | 25. Mai 1987 || 32.924<br /> |-<br /> | 31. Dezember 2007 || 39.351<br /> |}<br /> | valign=&quot;top&quot; |<br /> {| class=&quot;prettytable&quot; style=&quot;text-align:right&quot;<br /> |- style=&quot;background-color:#efefef&quot;<br /> ! align=&quot;center&quot;| Stand || align=&quot;center&quot; | Einwohner<br /> |-<br /> | 30. Juni 2010 || 39.170<br /> |-<br /> | 1. Januar 2012 || 38.592<br /> |}<br /> |}<br /> <br /> === Klima ===<br /> Durch seine Lage in Mitteleuropa befindet sich Neumarkt in der [[Warmgemäßigtes Klima|warmgemäßigten Klimazone]]. Dabei liegt die Stadt im Übergangsbereich zwischen dem feuchten atlantischen und dem trockenen [[Kontinentalklima]].<br /> <br /> {{Klimatabelle<br /> | TABELLE = <br /> | DIAGRAMM TEMPERATUR = <br /> | DIAGRAMM NIEDERSCHLAG = <br /> | QUELLE = [http://weather.msn.com/monthly_averages.aspx?&amp;wealocations=wc%3a23009&amp;setunit=C MSN Weather - Neumarkt in der Oberpfalz, DEU]<br /> | Überschrift = Durchschnittliche Temperatur- und Niederschlagswerte<br /> | Ort = Neumarkt in der Oberpfalz<br /> | hmjan = 2<br /> | hmfeb = 4<br /> | hmmär = 9<br /> | hmapr = 14<br /> | hmmai = 19<br /> | hmjun = 22<br /> | hmjul = 24<br /> | hmaug = 24<br /> | hmsep = 19<br /> | hmokt = 14<br /> | hmnov = 7<br /> | hmdez = 3<br /> | lmjan = −2<br /> | lmfeb = −1<br /> | lmmär = 1<br /> | lmapr = 4<br /> | lmmai = 8<br /> | lmjun = 11<br /> | lmjul = 13<br /> | lmaug = 13<br /> | lmsep = 10<br /> | lmokt = 6<br /> | lmnov = 2<br /> | lmdez = −1<br /> | avjan = <br /> | avfeb = <br /> | avmär = <br /> | avapr = <br /> | avmai = <br /> | avjun = <br /> | avjul = <br /> | avaug = <br /> | avsep = <br /> | avokt = <br /> | avnov = <br /> | avdez = <br /> | nbjan = 29.5<br /> | nbfeb = 27.5<br /> | nbmär = 35.0<br /> | nbapr = 30.0<br /> | nbmai = 33.7<br /> | nbjun = 50.8<br /> | nbjul = 56.7<br /> | nbaug = 40<br /> | nbsep = 37.5<br /> | nbokt = 41.3<br /> | nbnov = 37.4<br /> | nbdez = 35.5<br /> }}<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> === Überblick ===<br /> ''→ Hauptartikel [[Geschichte der Stadt Neumarkt in der Oberpfalz]]''<br /> [[Datei:Friedrich II pfalz.jpg|miniatur|rechts|hochkant|Friedrich II. von der Pfalz]]<br /> [[Datei:Neumarkt merian.jpg|miniatur|rechts|Neumarkt um 1644 (Merian)]]<br /> Spuren einer ersten Besiedlung lassen sich bis in die [[Jungsteinzeit]] zurückverfolgen, rund um Neumarkt existieren zahlreiche Grabhügel und mehrere keltische Wallanlagen. Erste Ortsgründungen durch die [[Bajuwaren]] werden im 6. und 7. Jahrhundert vermutet, zum Beispiel der heutige Stadtteil Pölling.<br /> <br /> Die genauen Gründungsdaten von Neumarkt sind nicht bekannt, aber die Gründung als „neuer Markt“ wird für den Anfang des 12. Jahrhunderts an der Handelsstraße zwischen Nürnberg und Regensburg angenommen. 1135 und 1160 wurde die Stadt erstmals urkundlich erwähnt, 1315 wurde zum ersten Mal von einer Stadtbefestigung berichtet. Im 13. Jahrhundert gewährte Kaiser [[Friedrich II. (HRR)|Friedrich II.]] Zollfreiheit zwischen Neumarkt und Nürnberg und der Stadt damit auch die [[Reichsunmittelbarkeit]]. Diesen Status konnte die Stadt jedoch nie durchsetzen, 1329 fiel die Stadt durch den [[Hausvertrag von Pavia]] an die pfälzischen [[Wittelsbach]]er.<br /> <br /> Im 15. und 16. Jahrhundert war Neumarkt pfälzische Residenzstadt. [[Johann (Pfalz-Neumarkt)|Pfalzgraf Johann]] verlegte seinen Regierungssitz dorthin und begann damit, die Stadt zur Residenz auszubauen, es entstanden unter anderem die Kirche [[St. Johannes (Neumarkt in der Oberpfalz)|St. Johannes]], die [[Hofkirche (Neumarkt in der Oberpfalz)|Hofkirche]] und das [[Pfalzgrafenschloss Neumarkt|Pfalzgrafenschloss]]. Es folgten die Pfalzgrafen [[Otto I. (Pfalz-Mosbach)|Otto I.]], sein Sohn [[Otto II. (Pfalz-Mosbach)|Otto II.]] und [[Friedrich II. (Pfalz)|Friedrich II. von der Pfalz]], der später Kurfürst wurde und nach [[Heidelberg]] übersiedelte.<br /> <br /> Nach den Pfalzgrafen verlor Neumarkt stark an Bedeutung. Im politischen und wirtschaftlichen Leben spielte die Stadt nur noch für die Region eine Rolle, das Wachstum kam nahezu zum Stillstand. Erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts machte sich wieder ein Aufschwung bemerkbar. Bedeutende Ereignisse waren in 300 Jahren nicht zu verzeichnen.<br /> Im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] wurde Neumarkt von 1633 bis 1635 und von 1646 bis 1649 von [[Schweden|schwedischen]] Truppen besetzt. Die Stadt wurde geplündert und teilweise zerstört.<br /> <br /> In den [[Koalitionskriege]]n kam es im Sommer 1796 zu einer dramatischen Begegnung zwischen französischen und österreichischen Truppen, als sich die Franzosen in der Stadt verbarrikadierten und die Österreicher die komplette Zerstörung androhten. Nur durch das beherzte Eingreifen des Neumarkter Schmiedes Veit Jung, der eigenmächtig das Obere Tor aufschlug, konnte Schlimmeres verhindert werden.<br /> Als Bayern ab 1806 unter [[Napoléon Bonaparte|Napoleon I.]] [[Königreich Bayern|Königreich]] wurde, erhielt Neumarkt den Status einer königlich-bayerischen Stadt und wurde Sitz eines Landgerichts.<br /> <br /> Im 19. Jahrhundert wandelte sich Neumarkt allmählich zum Industriestandort. Ab 1830 arbeiteten auch im Raum Neumarkt mehrere Tausend Menschen am Bau des Ludwigskanals, mit seiner Fertigstellung 1846 wurde Neumarkt Hafenstadt. 1884 entstand mit den ''[[Express Werke]]n'' die erste Fahrrad-Fabrik in Kontinentaleuropa.<br /> <br /> Die wirtschaftlichen und politischen Auswirkungen des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] wurden auch in Neumarkt bald spürbar. Über 300 Neumarkter fielen im Krieg.<br /> <br /> In den 1920er Jahren war die Stadtverwaltung sehr bemüht, neue Industrien anzusiedeln. 1921 wurde der ehemalige Exerzierplatz an die ''Holzgroßhandlung Pfleiderer'' aus Heilbronn verkauft, die später als [[Pfleiderer AG]] ihren Unternehmenssitz nach Neumarkt verlegte. 1922 gründete die ''Bleistiftfabrik Eberhard Faber'' ein Werk an der heutigen EFA-Straße.<br /> <br /> Im September 1923 wurde in Neumarkt eine erste Ortsgruppe der [[NSDAP]] gegründet, die bereits am [[Deutscher Tag|Deutschen Tag]] am 23. September öffentlich auftrat. Der Wegzug aktiver Parteigänger aus Neumarkt führte jedoch dazu, dass die nationalsozialistische Bewegung bald wieder zerfiel. Erst 1928 gelang eine Neugründung der Partei.<br /> <br /> Ab 1933 übernahm auch in Neumarkt die NSDAP die Macht. Als Geburtsort von [[Dietrich Eckart]] trug sie den offiziellen Namenszusatz ''Dietrich-Eckart-Stadt''. Für die zahlreichen Zwangsarbeiter in der Industrie richteten die Nationalsozialisten 1942 im heutigen Stadtteil Wolfstein ein Internierungslager ein. Wie im ganzen Reich fanden auch dort umfangreiche Judenverfolgungen statt, die Synagoge in der Hallertorstraße wurde im November 1938 zerstört. Am Karfreitag 1942 wurde Neumarkt „[[judenfrei]]“, als die 15 letzten Juden in [[Konzentrationslager]] gebracht wurden. Kurz vor Kriegsende wurde Neumarkt durch zwei Luftangriffe am 23. Februar 1945 ([[Operation Clarion]]) und am 11. April 1945 größtenteils zerstört. Versuche der Bevölkerung, die Stadt kampflos an die amerikanischen Truppen zu übergeben, scheiterten an den in Neumarkt stationierten SS-Truppen, die zudem noch von einer ungarischen SS-Division verstärkt wurden. Erst als am 22. April 1945 der Widerstand der SS nach einer Häuserschlacht gebrochen war, konnten die amerikanischen Truppen die Stadt einnehmen.<br /> <br /> Der dem Zweiten Weltkrieg folgende Wiederaufbau führte zu einem Überwiegen der zeittypischen Architektur im Stadtbild. Jedoch gelang es, den historischen Charakter der Altstadt zu bewahren. Im Rahmen der [[Gebietsreform in Bayern|Gebietsreform von 1972]] wurde die [[kreisfreie Stadt]] Neumarkt am 1. Juni in den Landkreis Neumarkt eingegliedert und zur [[Große Kreisstadt|Großen Kreisstadt]] erklärt. Die 1990 begonnene Altstadtsanierung belebt das Stadtbild ganz erheblich, der Rathausplatz und die Klostergasse wurden in eine [[Fußgängerzone]] umgewandelt. 1997 wurde der ehemalige Schlachthof abgerissen, um Platz für die ''Jura-Galerie'', ein modernes Einkaufszentrum, zu schaffen. Das Vorhaben war von Anfang an umstritten, ein [[Bürgerentscheid]] 2000 stoppte das Projekt zunächst. Die Neuplanungen dauern an. 1998 fand vom 24. April bis zum 4. Oktober in Neumarkt die 8. Bayerische [[Landesgartenschau]] statt, der Zuschlag dafür wurde erst 1995, nachdem [[Landshut]] aus finanziellen Gründen zurückgetreten war, erteilt. Im Juli 2004 wurde das viel diskutierte [[Museum Lothar Fischer]] eröffnet, 2009 folgte das [[Museum für historische Maybach-Fahrzeuge]].<br /> <br /> == Religionen ==<br /> [[Datei:St johannes neumarkt aussen.jpg|miniatur|rechts|hochkant|St.-Johannes-Kirche in der Altstadt]]<br /> [[Datei:Hofkirche NM.JPG|miniatur|rechts|Hofkirche]]<br /> [[Datei:Ev. Kirche Neumarkt.JPG|miniatur|rechts|Evangelische Christuskirche]]<br /> [[Datei:Wallfahrtskirche MariaHilf Neumarkt außen.JPG|miniatur|rechts|hochkant|Wallfahrtskirche Maria-Hilf]]<br /> Wie in der gesamten Oberpfalz ist auch in Neumarkt der überwiegende Teil der Bevölkerung römisch-katholisch, der Anteil liegt bei circa 66,4 Prozent.<br /> 16,4 Prozent der Neumarkter Bevölkerung sind Mitglieder der evangelischen Kirche.<br /> 17,2 Prozent sind entweder konfessionslos oder gehören einer anderen Religion an.&lt;ref&gt;''Zahlenspiegel der Stadt Neumarkt 2008'', Stand: 31. Dezember 2008; ausgeteilt an alle Haushalte am 9. April 2009&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Christentum ===<br /> Das katholische Dekanat Neumarkt gehört zum [[Bistum Eichstätt]], das evangelische Dekanat Neumarkt untersteht dem lutherischen [[Regionalbischof]] in Regensburg, der wiederum der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Bayern untersteht.<br /> <br /> ==== Römisch-katholische Kirche ====<br /> Die ersten [[Römisch-Katholische Kirche|katholischen]] Pfarrgemeinden waren die heutigen [[Pfarrei]]en ''[[St. Johannes (Neumarkt in der Oberpfalz)|St. Johannes]]'' und ''[[Hofkirche Neumarkt|Zu Unserer Lieben Frau]]''.<br /> Die Kirche St. Johannes, an deren Stelle sich bereits um 1200 eine Vorgängerkirche befand, ist Pfarrkirche der ältesten Pfarrei der Stadt. Diese ist heute mit knapp 13.800 Katholiken die größte Pfarrei in der Diözese Eichstätt. Zu ihr gehören die Kirchen St. Helena im gleichnamigen Stadtteil, St. Anna am Klinikum, St. Pius im Stadtteil Hasenheide und die [[Wallfahrtskirche Maria Hilf (Neumarkt in der Oberpfalz)|Wallfahrtskirche Maria Hilf]] auf dem Mariahilfberg sowie kirchenrechtlich das Kloster St. Josef und die kleine Klinikkapelle.<br /> ''Zu unserer Lieben Frau'' entstand ab 1410, die neue Kirche diente zunächst als [[Hofkirche]] für das benachbarte Pfalzgrafenschloss. Zu ihr gehören heute etwa 10.100 Katholiken.<br /> <br /> Die Pfarrkirche ''Heilig Kreuz'' ist die Hauptkirche der gleichnamigen Pfarrei mit etwa 3.100 Katholiken in den Stadtteilen Mühlen, Labersricht und Wolfstein. Die Pfarrei ''St. Ägidius'' als Filiale der Pfarrei Heilig Kreuz umfasst neben Pelchenhofen auch noch die Kirche in Lampertshofen sowie die Kapellen in Steinberg, Lippertshofen und Voggenthal. In den äußeren Stadtteilen befinden sich noch weitere katholische Pfarrgemeinden: In Pölling existiert die Pfarrei ''St. Martin'' mit der Kirche St. Martin, zu der auch die Kirchen und Kapellen in Holzheim und Rittershof gehören. Ihr gehören etwa 3.400 Katholiken an. Die Kirche St. Willibald in ''Woffenbach'' ist Zentrum der Pfarrei Woffenbach mit etwa 2.900 Katholiken, zu der auch die Kirche St. Walburga in Stauf gehört. Am ehemaligen Schloss in Woffenbach befindet sich auch die evangelische Schlosskapelle.<br /> <br /> ==== Evangelisch-Lutherische Kirche ====<br /> Als sich im beginnenden 16. Jahrhundert die Lehren [[Martin Luther]]s auch in die katholische Oberpfalz verbreiteten, wurde auch hier die [[Evangelische Kirche]] zunehmend favorisiert und unter Pfalzgraf [[Friedrich II. (Pfalz)|Friedrich II.]] die Reformation eingeführt. Die nächsten 100 Jahre waren geprägt von einem ständigen Wechsel der religiösen Lehren, je nachdem, ob der jeweilige Pfalzgraf gerade Lutheraner oder [[Calvinist]] war. 1628 kam Neumarkt an das Kurfürstentum Bayern und wurde rekatholisiert, vorerst nur kurz, da schwedische Truppen von 1633 bis 1635 und von 1646 bis 1649 Neumarkt besetzten und die Protestanten schützten. Erst danach wurde Neumarkt endgültig katholisch.<br /> <br /> Die evangelische Hauptkirche ist die ''Christuskirche'' in der Kapuzinerstraße. Sie war Klosterkirche des ehemaligen [[Kapuzinerkloster (Neumarkt in der Oberpfalz)|Kapuzinerklosters]], das bis zur Säkularisation 1803 bestand. Weitere evangelische Gemeinden existieren in den Stadtteilen Wolfstein, Altenhof und Hasenheide.<br /> <br /> ==== Klöster ====<br /> In der Badstraße im ehemaligen Kurhaus Wildbad befindet sich heute das [[Kloster Sankt Josef (Neumarkt in der Oberpfalz)|Kloster St. Josef]], das zum Orden der [[Schwestern vom Göttlichen Erlöser|Niederbronner Schwestern]] gehört und bis 2005 Provinzmutterhaus war.<br /> <br /> Neben der Wallfahrtskirche auf dem Mariahilfberg existierte von 1907 bis 2001 ein Kloster des Ordens der [[Unbeschuhte Karmeliten]]. Seit 2004 leben dort wieder zwei polnische [[Redemptoristen|Redemptoristen-Patres]].<br /> <br /> An die Christuskirche grenzen heute noch die Gebäude des ehemaligen [[Kapuzinerkloster (Neumarkt in der Oberpfalz)|Kapuzinerklosters]] an, welches von etwa 1650 bis 1802 existierte. Das ehemalige Klostergebäude ist in einem schlechten Zustand und vom Abriss bedroht.<br /> <br /> Das [[Kloster Heilig Geist (Neumarkt in der Oberpfalz)|Kloster Heilig Geist]] befand sich in etwa an der Stelle des heutigen Klinikums und übernahm im Mittelalter auch die Krankenversorgung.<br /> <br /> === Judentum ===<br /> Spätestens seit dem 13. Jahrhundert existierte auch in Neumarkt eine [[Judentum|jüdische]] Gemeinde. Im Zuge des [[Rintfleisch-Pogrom|Rintfleischpogroms]], der am 27. Juli 1298 die nördliche Oberpfalz erreichte, wurden in Neumarkt mehr als 66 Juden umgebracht. Dies ist der erste Beleg für die Existenz von Juden in Neumarkt.&lt;ref name=&quot;Synagogen-Gedenkband, S.253&quot;&gt;''Neumarkt''. In: Mehr als Steine…Synagogengedenkband Bayern, Band 1, Lindenberg im Allgäu 2007, S. 253&lt;/ref&gt; Der [[Pestpogrom]] 1348/49 forderte ebenfalls Opfer. Die Synagoge, die damals in den Besitz der Kurfürsten überging, wurde am 27. April 1362 durch Kurfürst [[Ruprecht I. (Pfalz)|Ruprecht I.]] zurückgegeben. Bereits um 1391 wurden jedoch alle Kurpfälzer Juden des Landes verwiesen.&lt;ref name=&quot;Synagogen-Gedenkband, S.253&quot; /&gt;<br /> <br /> Nach der Teilung der Kurpfalz 1410 wurde [[Johann (Pfalz-Neumarkt)|Johann]] Herrscher des pfälzischen Teilfürstentums [[Pfalz-Neumarkt]]. Er sicherte den Juden für vier Jahre freies Geleit zu. Damit begann eine Periode, die von einem gewissen Wohlwollen gegenüber Juden geprägt war. Diese Zeit endete mit dem Tod des Pfalzgrafen [[Otto II. (Pfalz-Mosbach)|Otto II.]] im Jahr 1499 und dem Rückfall seines Erbes an die Kurlinie. Die Neumarkter Juden mussten die Stadt verlassen und wurden endgültig von 1556 bis 1577 aus allen pfälzischen Gebieten ausgewiesen. Ein Teil der aus Neumarkt vertriebenen Juden wurden von den Freiherren von [[Wolfstein (Adelsgeschlecht)|Wolfstein]] in [[Sulzbürg]] aufgenommen.&lt;ref name=&quot;Synagogen-Gedenkband, S.253&quot; /&gt;<br /> <br /> Juden kamen seitdem nur noch als Händler nach Neumarkt. Am 13. Mai 1661 verbot der Rat der Stadt Juden über Nacht zu beherbergen. 1712 wurde von der kurpfälzischen Regierung in Amberg noch einmal das Verbot der dauernden Niederlassung von Juden bestätigt. Am 9. Mai 1755 wurde das Verbot, Juden zu beherbergen, etwas gelockert, so dass sie wenigstens für eine Nacht Quartier nehmen konnten.&lt;ref name=&quot;Synagogen-Gedenkband, S.253&quot; /&gt;<br /> <br /> Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts konnten sich wieder Juden in Neumarkt niederlassen. Bis 1867 zogen zwölf Familien nach Neumarkt, wovon elf aus Sulzbürg kamen. In diesem Jahr wurde die Gründung einer Kultusgemeinde beschlossen. Die Gemeinde schloss sich dem Rabbinat Sulzbürg an und erhielt am 28. März 1868 endgültig ihren ersten Vorstand.&lt;ref name=&quot;Synagogen-Gedenkband, S.254&quot;&gt;''Neumarkt''. In: Mehr als Steine…Synagogengedenkband Bayern, Band 1, Lindenberg im Allgäu 2007, S. 254&lt;/ref&gt;<br /> <br /> 1868 wurde ein Anwesen mit einer Fläche von etwa 170 m² in der Hafnergasse 10 (heute: Hallertorstr. 9a) erworben und anschließend um- und ausgebaut. Das Gebäude beherbergte von nun an die [[Synagoge]], die [[Mikwe]], eine Wohnung für den Vorbeter und ab 1872 die israelitische Primarschule. Am 1. August 1868 wurde die Synagoge vom Sulzbürger Rabbiner Dr. Mayer Löwenmayer eingeweiht - unter Anwesenheit hoher weltlicher und geistlicher Würdenträger und unter Mitwirkung des Gesangsvereins der Stadt. Ebenfalls 1868 wurde der erste Religionslehrer eingestellt; er übernahm auch die Aufgaben des Vorbeters und des Schächters. 1872 hat die Regierung die Einrichtung einer jüdischen Primarschule genehmigt, obwohl zu diesem Zeitpunkt nur sechs Kinder gemeldet waren, die bis dahin die katholische Schule besucht hatten. In den folgenden Jahrzehnten besuchten durchschnittlich zehn bis zwanzig Kinder den Unterricht. Die Schule bestand bis 1923, als nur noch ein Schüler die Schule besuchte.&lt;ref name=&quot;Synagogen-Gedenkband, S.254f.&quot;&gt;''Neumarkt''. In: Mehr als Steine…Synagogengedenkband Bayern, Band 1, Lindenberg im Allgäu 2007, S. 254 f.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> 1879 erwarb die Gemeinde ein Grundstück (heute: Gießereistraße 3) und richtete dort einen Friedhof ein, der 1880 mit einer Mauer umgeben wurde. Bis dahin hatte die Gemeinde seit 1868 den Friedhof in Sulzbürg nützen können.&lt;ref name=&quot;Synagogen-Gedenkband, S.256&quot;&gt;''Neumarkt''. In: Mehr als Steine…Synagogengedenkband Bayern, Band 1, Lindenberg im Allgäu 2007, S. 256&lt;/ref&gt; Von 1867 bis 1885 wuchs die jüdische Gemeinde von 53 auf 150 Einwohner an, nahm dann wieder ab und hatte 1900 138, 1925 114 und 1933 105 Mitglieder.&lt;ref name=&quot;Synagogen-Gedenkband, S.259&quot;&gt;''Neumarkt''. In: Mehr als Steine…Synagogengedenkband Bayern, Band 1, Lindenberg im Allgäu 2007, S. 259&lt;/ref&gt; Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] verloren elf Gemeindemitglieder ihr Leben. Für sie wurde im Gebetsraum der Synagoge bei der 50-Jahr-Feier am 6. April 1919 eine Ehrentafel enthüllt, vor der von nun an eine Ewige Lampe brannte.&lt;ref name=&quot;Synagogen-Gedenkband, S.256&quot; /&gt;<br /> <br /> Die Synagoge wurde im Zuge der [[Novemberpogrome 1938]] demoliert und bei Luftangriffen im Februar 1945 zerstört. Am Karfreitag 1942 wurden die letzten Juden deportiert. Heute existiert wieder eine kleine jüdische Gemeinde in Neumarkt, ein jüdischer Friedhof liegt neben dem Hauptfriedhof an der Ingolstädter Straße.<br /> <br /> Trotz der nicht so großen Anzahl von Juden spielten diese eine wichtige Rolle im Neumarkter Wirtschaftsleben. Die Brüder Goldschmidt gründeten 1882 die „Velozipedfabrik“ in der Ingolstädter Straße, wo alle damals gängigen Fahrradmodelle produziert wurden. Aus der Fabrik gingen die [[Express Werke]] hervor.&lt;ref name=&quot;Synagogen-Gedenkband, S.256&quot; /&gt;<br /> <br /> === Weitere Religionsgemeinschaften ===<br /> Ein geringer Prozentsatz der Bevölkerung bekennt sich zum [[Islam]], eine Moschee existiert in der Regensburger Straße. Zurzeit wird die Errichtung eines eigenen Friedhofteils für die Verstorbenen der islamischen Gemeinde erörtert. Besonders Gläubige der so genannten „Dritten Generation“ hätten oftmals das Bedürfnis, sich in ihrer Geburtsstadt beerdigen zu lassen. Für dieses Projekt ist der Friedhof an der Schafhofstraße im Stadtteil Wolfstein vorgesehen.&lt;ref&gt;Quelle: Neumarkter Nachrichten − „Neumarkt Stadt und Land“, 3. Dezember 2007&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Weitere Glaubensgemeinschaften sind:<br /> * die [[Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland|Freie evangelische Gemeinde]]<br /> * die [[Siebenten-Tags-Adventisten|Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten]]<br /> * die [[Gemeinde der Christen Ecclesia]]<br /> * die [[Neuapostolische Kirche]] sowie<br /> * die [[Zeugen Jehovas]].<br /> <br /> == Politik ==<br /> [[Datei:Neumarkt brache unterestor.jpg|miniatur|rechts|Lange Streitpunkt der Stadtpolitik: Die Brachfläche am Unteren Tor.]]<br /> Das politische Leben Neumarkts ist seit 1945 von einer Dominanz der CSU geprägt, die bis 2005 durchgehend auch den Oberbürgermeister stellte. Während CSU, SPD und Freie Wähler im Stadtrat bei zahlreichen Themen zumindest in Teilbereichen übereinstimmen, bilden die Stadträte der Freien Liste Zukunft und der Grünen die kritische Sektion des Gremiums. Die Kommunalwahl 2008 hat die Mehrheitsverhältnisse erstmals erheblich zu Gunsten der Freien Wähler verschoben.<br /> <br /> Größere Diskussionen und Debatten zwischen den einzelnen Lagern im Stadtrat drehten sich in den letzten Jahren um die Gestaltung des Geländes am Unteren Tor, die Errichtung einer Stadthalle im Stadtpark oder um den Neubau eines Ganzjahresbades.<br /> <br /> === Stadtrat ===<br /> Der [[Stadtrat]] besteht aus 40 ehrenamtlichen Mitgliedern und setzt sich seit 2. März 2008 wie folgt zusammen:&lt;ref&gt;[http://www.neumarkt.ratsinformation.info/bi/pa021.asp?SORT=1amkurz%20Liste Ergebnisse der Stadtratswahl in Neumarkt i.d.OPf.]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> {| class=&quot;prettytable&quot; style=&quot;text-align:left&quot;<br /> |- style=&quot;background-color:#efefef&quot;<br /> !Partei<br /> !Prozent<br /> !Sitze<br /> |-<br /> |'''[[Christlich-Soziale Union|CSU]]'''<br /> |align=&quot;right&quot; | 39,30 %<br /> |align=&quot;right&quot; | 16<br /> |-<br /> |[[Wählergruppe#Freie Wähler|Unabhängige Parteifreie Wahlvereinigung/Freie Wähler (UPW/FW)]]<br /> |align=&quot;right&quot; | 36,27 %<br /> |align=&quot;right&quot; | 15<br /> |-<br /> |'''[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]'''<br /> |align=&quot;right&quot; | 10,22 %<br /> |align=&quot;right&quot; | 4<br /> |-<br /> |'''[[Bündnis 90/Die Grünen]]'''<br /> |align=&quot;right&quot; | 6,00 %<br /> |align=&quot;right&quot; | 2<br /> |-<br /> |Freie Liste Zukunft (FLitZ)<br /> |align=&quot;right&quot; | 5,78 %<br /> |align=&quot;right&quot; | 2<br /> |-<br /> |[[FDP Bayern|FDP]]<br /> |align=&quot;right&quot; | 2,43 %<br /> |align=&quot;right&quot; | 1<br /> |-<br /> |}<br /> <br /> Parteien in '''Fettschrift''' sind Parteien, die mit Fraktionen im [[Deutscher Bundestag|Deutschen Bundestag]] vertreten sind.<br /> <br /> ==== Fraktionsvorsitzende im Stadtrat ====<br /> {| class=&quot;prettytable&quot; style=&quot;text-align:left&quot;<br /> |- style=&quot;background-color:#efefef&quot;<br /> |'''Name'''<br /> |'''Partei'''<br /> |'''Im Amt seit'''<br /> |-<br /> |Helmut Lahner<br /> |CSU<br /> |21. März 2012<br /> |-<br /> |Gertrud Heßlinger<br /> |SPD<br /> |6. Mai 2008<br /> |-<br /> |Dr. Werner Mümmler<br /> |UPW/FW<br /> |24. Januar 2006<br /> |-<br /> |}<br /> <br /> === Oberbürgermeister und Bürgermeister ===<br /> [[Datei:Thomas thumann2009.jpg|miniatur|rechts|Thomas Thumann (UPW), Oberbürgermeister seit Dezember 2005]]<br /> {| class=&quot;prettytable&quot; style=&quot;text-align:left&quot;<br /> |- style=&quot;background-color:#efefef&quot;<br /> |'''Name'''<br /> |'''Partei'''<br /> |'''Funktion'''<br /> |'''Im Amt seit'''<br /> |-<br /> |[[Thomas Thumann]]<br /> |UPW/FW<br /> |Oberbürgermeister<br /> |2005<br /> |-<br /> |Ruth Dorner<br /> |parteilos<br /> |Bürgermeisterin<br /> |2008<br /> |-<br /> |Franz Düring<br /> |UPW<br /> |2. Bürgermeister<br /> |2008<br /> |-<br /> |}<br /> <br /> === Liste der Neumarkter Oberbürgermeister ===<br /> {| class=&quot;prettytable&quot; style=&quot;text-align:left&quot;<br /> |- style=&quot;background-color:#efefef&quot;<br /> |'''Name'''<br /> |'''Partei'''<br /> |'''Funktion'''<br /> |'''Regierungszeit'''<br /> |-<br /> |colspan=&quot;4&quot; align=&quot;center&quot; |'''[[Königreich Bayern]] (1868–1918)'''<br /> |-<br /> |Josef Max Feldbauer<br /> |[[Bayerische Patriotenpartei]]<br /> |Bürgermeister<br /> |1868–1876<br /> |-<br /> |Josef Weißenfeld<br /> |Bayerische Volkspartei<br /> |Bürgermeister<br /> |1879–1915<br /> |-<br /> |Dr. Friedrich Gruber<br /> |''unbekannt''<br /> |Bürgermeister (1916–1919), danach Oberbürgermeister<br /> |1916–1920<br /> |-<br /> |colspan=&quot;4&quot; align=&quot;center&quot; |'''[[Weimarer Republik]] (1918–1933)'''<br /> |-<br /> |Georg Weidner<br /> |[[Deutsche Demokratische Partei|DDP]]<br /> |Oberbürgermeister<br /> |1920–1931<br /> |-<br /> |Thomas Rössert<br /> |''unbekannt''<br /> |Oberbürgermeister<br /> |1931–1934<br /> |-<br /> |colspan=&quot;4&quot; align=&quot;center&quot; |'''[[Zeit des Nationalsozialismus]] (1933–1945)'''<br /> |-<br /> |Johann Baptist Dotzer<br /> |[[NSDAP]]<br /> |Oberbürgermeister<br /> |1934–1941<br /> |-<br /> |Karl Gortner<br /> |NSDAP<br /> |Oberbürgermeister<br /> |1941–1945<br /> |-<br /> |colspan=&quot;4&quot; align=&quot;center&quot; |'''[[Alliierte]] Verwaltung (1945–1949)'''<br /> |-<br /> |Theo Betz<br /> |[[CSU]]<br /> |Oberbürgermeister unter US-Kontrolle<br /> |1945–1949<br /> |-<br /> |colspan=&quot;4&quot; align=&quot;center&quot; |'''[[Bayern]] bis zur Gebietsreform (1949–1972)'''<br /> |-<br /> |Theo Betz<br /> |CSU<br /> |Oberbürgermeister der Kreisfreien Stadt Neumarkt<br /> |1949–1972<br /> |-<br /> |colspan=&quot;4&quot; align=&quot;center&quot; |'''[[Bayern]] nach der Gebietsreform (1972−heute)'''<br /> |-<br /> |Kurt Romstöck<br /> |CSU<br /> |Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Neumarkt<br /> |1972–1990<br /> |-<br /> |[[Alois Karl]]<br /> |CSU<br /> |Oberbürgermeister<br /> |1990–2005<br /> |-<br /> |Thomas Thumann<br /> |UPW/FW<br /> |Oberbürgermeister<br /> |seit 2005<br /> |-<br /> |}<br /> <br /> === Haushalt ===<br /> Neumarkt wird immer wieder als Beispiel für eine florierende Kommune herangezogen. Die Pro-Kopf-Verschuldung wird derzeit mit 15 Euro angegeben (Der Durchschnitt vergleichbarer Städte in Bayern liegt bei 636 Euro). Die in den letzten Jahrzehnten gebildeten Rücklagen werden für 2010 mit einem Betrag von 90 Millionen Euro angegeben. Dem gegenüber stehen Investitionen von 48 Millionen Euro. Das Haushaltsvolumen wird für 2012 mit 135,1 Millionen Euro angegeben.<br /> <br /> === Projekt: Zukunftsfähiges Neumarkt ===<br /> Zum ersten Mal in Deutschland wurde im Juli 2004 unter diesem Motto ein Leitbild beschlossen, das im Rahmen des Projekts [[Agenda 21]] eine [[Lokale Nachhaltigkeitsstrategie]] in der Stadtentwicklung sicherstellen soll. Zahlreiche [[Bürgerbefragung]]en, ein ''Tag der Visionen'', [[Bürgerkonferenz]]en und Workshops mit mehreren Tausend Teilnehmern gingen diesem Stadtratsbeschluss voraus. Das ''Bürgerhaus Neumarkt'' als offenes Forum für alle interessierten und engagierten Bürger ist ein erstes Ergebnis dieses Prozesses. Für dieses Projekt wurde Neumarkt neben [[Hamburg]] und [[Heidelberg]] der Titel „[[Offizielle Stadt der Weltdekade]]“ durch die [[UNESCO]] verliehen. Neumarkt ist die erste Stadt Deutschlands, welche zum dritten Mal diesen Titel tragen darf.&lt;ref name=&quot;dekadenstadt&quot;&gt;[http://www.neumarkt.de/hp316893/Stadt-Neumarkt-erhaelt-Internationale-Auszeichnung-der-UNESCO.htm Presseerklärung der Stadt Neumarkt]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Kommune des Jahres 2010 ===<br /> Im Jahr 2010 wurde die Stadt von der [[Oskar-Patzelt-Stiftung]] als ''Kommune des Jahres'' im Rahmen des Wettbewerb [[Großer Preis des Mittelstandes]] ausgezeichnet. In der [[Laudatio]] wurde hervorgehoben: „Nicht kurzfristiger Erfolg wird angestrebt, sondern eine kontinuierliche Entwicklung mit Augenmaß und Verstand.“&lt;ref name=&quot;Kommune_des_jahres&quot;&gt;[http://www.mittelstandspreis.com/single-newsmeldung/datum/2010/10/30/kommune-des-jahres-2010.htm Kommune des Jahres]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Projekt Soziale Stadt ===<br /> Die Altstadt ist seit Januar 2002 ein Teil des Förderprogramms ''Stadt- und Ortsteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - die Soziale Stadt''. Dieses Programm besteht nicht nur aus herkömmlicher Städtebauförderung, sondern zielt vor allem auch darauf ab, den Lebenswert in Vierteln zu steigern, indem Problemgebiete sozial stabilisiert werden. Dabei stehen neben städtebaulichen Aufgaben auch soziale, ökologische und beschäftigungspolitische Ziele im Vordergrund.<br /> <br /> === Wappen ===<br /> [[Datei:Neumarkt Siebmacher225 - Staedte.jpg|miniatur|hochkant|Wappen der Stadt Neumarkt um 1605 in [[Johann Siebmacher|Siebmachers]] Wappenbuch]]<br /> Das Stadtwappen zeigt einen schwarzen Adler auf rotem Grund, der auf die zumindest theoretische [[Reichsunmittelbarkeit]] der Stadt vom 13. Jahrhundert bis ins 16. Jahrhundert hinweist.<br /> <br /> Der Adler tauchte erstmals auf einem Siegel im Jahr 1260 auf. Im Wernigeroder Wappenbuch von 1486 wurde das Wappen erstmals farbig dargestellt. In den nächsten Jahrhunderten wurde das Wappen nicht einheitlich verwendet: Der schwarze Adler auf rotem Grund überwiegt zwar, in einigen Fällen zeigt es den Adler jedoch auf silbernem oder goldenem Grund.<br /> <br /> Am Mittelpfeiler des Unteren Tors befindet sich ein steinernes Wappen aus dem 19. Jahrhundert, das nach der Zerstörung des Tores 1945 aus den Trümmern gerettet, restauriert und nach dem Wiederaufbau 1989 wieder an seinem alten Platz angebracht wurde.<br /> <br /> === Städtepartnerschaften und -patenschaften ===<br /> Partnerschaften bestehen zu [[Issoire]] ([[Frankreich]]) und [[Mistelbach (Niederösterreich)|Mistelbach]] ([[Österreich]]). Diese Partnerschaften werden intensiv gepflegt, beispielsweise durch gegenseitige Besuche offizieller Delegationen während der Altstadtfeste.<br /> <br /> Das [[Ostendorfer-Gymnasium]] betreibt ebenso wie das [[Willibald-Gluck-Gymnasium]] einen jährlichen [[Schüleraustausch]] mit einer Schule in Issoire. Mehrere Parks und Straßennamen würdigen in Neumarkt diese Partnerschaften (Mistelbacher Allee, Parc d’Issoire, Abtsdorfer Gasse).<br /> <br /> Die Stadt Neumarkt hat 1988 die Patenschaft für die aufgrund der [[Beneš-Dekrete]] vertriebenen Deutschen aus der Gemeinde [[Opatov v Čechách]] (Abtsdorf) im ehemaligen [[Sudetenland]] übernommen.<br /> <br /> Seit März 2005 trägt ein Flugzeug der [[Lufthansa CityLine]] den Namen ''Neumarkt i.d.OPf.'' Das Flugzeug vom Typ ''Canadair Jet CRJ 700'' ist in großen Teilen des europäischen Flugstreckennetzes unterwegs.&lt;ref&gt;[http://www.charliebravo.de/imgview.php?id=2346 Bild von der „Neumarkt i.d.OPf. − Citylinemaschine“]&lt;/ref&gt; Im Oktober 2012 wurde ein Triebzug des Typs [[Bombardier Talent 2|Talent 2]], der im bis nach Neumarkt reichenden Netz der [[S-Bahn Nürnberg]] eingesetzt wird, ebenfalls auf den Namen ''Neumarkt i.d.OPf.'' getauft. &lt;ref&gt;[http://www.neumarktonline.de/art.php?newsid=72107 &quot;S-Bahn heisst Neumarkt&quot; auf neumarktonline.de]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Kultur und Sehenswürdigkeiten ==<br /> [[Datei:Burg wolfstein 01.jpg|miniatur|rechts|Burgruine Wolfstein]]<br /> Zu den Sehenswürdigkeiten zählen vor allem die historische Altstadt mit der Kirche St. Johannes und dem Rathaus, das Schlossviertel um das [[Pfalzgrafenschloss Neumarkt|Pfalzgrafenschloss]] mit der Hofkirche und das [[Landesgartenschau]]gelände (heutiger LGS-Park) am [[Ludwig-Donau-Main-Kanal]]. Am Stadtrand bzw. außerhalb der Stadt lohnen die barocke [[Wallfahrtskirche Maria Hilf (Neumarkt in der Oberpfalz)|Wallfahrtskirche Mariahilf]] und die [[Burgruine Wolfstein]] einen Besuch. Neben thematischen Stadtführungen werden auch Führungen in den Museen sowie auf der Burgruine Wolfstein angeboten. Neumarkt kann über die Touristik-Route [[Straße der Kaiser und Könige]] erreicht werden. Pro Jahr werden circa 45.000 bis 50.000 Übernachtungen gezählt.&lt;ref&gt;[http://www.neumarkt.de/hp1837/Fremdenverkehr.htm www.neumarkt.de - Zahlen Fremdenverkehr]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Museen ===<br /> [[Datei:NeumarktMuseumLotharFischer.jpg|miniatur|rechts|Museum Lothar Fischer im Stadtpark]]<br /> Das Stadtmuseum Neumarkt in der Adolf-Kolping-Straße zeigt Exponate und wechselnde Themen-Ausstellungen zur Geschichte der Stadt (zum Beispiel „Alle Neune für Neumarkt“ zur Gebietsreform 1972). Eine Abteilung befasst sich mit dem bäuerlichen und bürgerlichen Leben im 19. Jahrhundert, in einer weiteren Abteilung können alte Fahr- und Motorräder der in Neumarkt produzierten Marke [[Express Werke|Express]] besichtigt werden.<br /> <br /> Das im Sommer 2004 eröffnete ''[[Museum Lothar Fischer]]'' am Stadtpark zeigt zum einen Werke [[Lothar Fischer (Bildhauer)|Lothar Fischers]], zum anderen bietet es aber auch Platz für wechselnde Ausstellungen mit Arbeiten anderer namhafter Künstler. Diese orientieren sich zumeist an Lothar Fischer oder stehen zumindest mit ihm in Verbindung (zum Beispiel Mitglieder der [[SPUR|Gruppe SPUR]]); zusätzlich stellt eine Ausstellung pro Jahr beispielhafte Werke des Empfängers des ''Lothar-Fischer-Preises'' des Vorjahres vor.<br /> <br /> Das am 31. März 2009 eröffnete ''[[Museum für historische Maybach-Fahrzeuge]]'' in den ehemaligen Express-Werken stellt Fahrzeuge der früheren Nobelmarke [[Maybach-Motorenbau|Maybach]] aus und zeigt auch Fahr- und Motorräder der früheren Express Werke. Es ist das weltweit einzige Museum, das sich ganz der Automobilmarke Maybach widmet.<br /> <br /> Das ''Brauereimuseum der Brauerei Glossner'' in der Schwesternhausgasse gibt Auskunft über die Geschichte des Brauereiwesens seit dem Mittelalter, die am Beispiel der Brauereifamilie Glossner dargestellt wird. Gerätschaften, Dokumente und auch eine Braumeister-Galerie erlauben einen näheren Blick auf dieses Handwerk.<br /> <br /> In der Bahnhofstraße befasst sich das ''Bayerische Metzgerei- und Weißwurstmuseum'' mit der Handwerkskunst der [[Metzger]] und zeigt anhand einer komplett erhaltenen Metzgereiausstattung aus dem 19. Jahrhundert die damaligen Betriebsabläufe auf. Daneben werden auch Geschichte und Tradition der [[Weißwurst]] näher beleuchtet.<br /> <br /> Bis 2003 existierte in den Kellern der Stadtbücherei ein ''Modelleisenbahnmuseum'', das jetzt ein neues Domizil sucht. Neben typischen Modellbahnanlagen konnte hier auch eine komplett selbst entworfene und konstruierte Modellbahn besichtigt werden. Das [[Bayerisches Nationalmuseum|Bayerische Nationalmuseum]] unterhielt bis 1997 im Westflügel des Pfalzgrafenschlosses eine Außenstelle, in der barocke Krippenkunst ausgestellt wurde. Mangelndes Interesse führte zur Schließung und Rückverlegung des Museums nach [[München]].<br /> <br /> Daneben ist auch der Bau eines Museums auf der Burgruine Wolfstein geplant, das zum einen Funde und Ergebnisse der dortigen Grabungsarbeiten vorstellen, zum anderen aber auch über Geologie und Erdgeschichte des Neumarkter Raumes informieren soll.<br /> <br /> === Bauwerke ===<br /> [[Datei:Pfalzgrafenschloss neumarkt.jpg|miniatur|rechts|Pfalzgrafenschloss am Residenzplatz]]<br /> [[Datei:Hofkirche neumarkt.jpg|miniatur|rechts|Hofkirche „Zu unserer lieben Frau“]]<br /> [[Datei:NeumarktReitstadel.jpg|miniatur|rechts|Reitstadel]]<br /> [[Datei:City Hall Neumarkt Germany.jpg|miniatur|rechts|Rathaus]]<br /> ==== In der Altstadt ====<br /> Trotz schwerer Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg gelang es, die historischen Gebäude in der Altstadt weitgehend zu bewahren.<br /> Dominiert wird die Altstadt von den drei großen Kirchtürmen der Kirche St. Johannes, der Hofkirche und der Christuskirche.<br /> ''[[St. Johannes (Neumarkt in der Oberpfalz)|St. Johannes]]'' wurde unter Pfalzgraf [[Johann (Pfalz-Neumarkt)|Johann]] von 1404 bis 1434 als gotische Hallenkirche errichtet und erinnert vor allem im Turm stark an die Lorenzkirche in [[Nürnberg]]. Die ''[[Hofkirche Neumarkt|Hofkirche Zu unserer Lieben Frau]]'', eine ehemalige Marienkapelle, wurde ab 1418 als Schlosskirche erweitert und unter [[Friedrich II. (Pfalz)|Friedrich II.]] um 1523 vollendet. Die ''evangelische Christuskirche'' außerhalb der Stadtmauer auf dem Gelände des ehemaligen Schlossgartens war Bestandteil des ehemaligen [[Kapuzinerkloster (Neumarkt in der Oberpfalz)|Kapuzinerklosters]], das ab 1670 bestand.<br /> <br /> Das ''[[Pfalzgrafenschloss Neumarkt|Pfalzgrafenschloss]]'' am Residenzplatz besteht seit etwa 1200 und wurde als ehemaliges [[Wasserschloss (Gebäude)|Wasserschloss]] im Stil der [[Renaissance]] von Friedrich II. zwischen 1520 und 1539 vollendet. Der ''[[Reitstadel]]'' (um 1415), ebenfalls im Schlossviertel gelegen, diente zunächst als Zeughaus und später als Pferdestallung. 1945 brannte das Gebäude komplett aus, erst 1980 erfolgte der Wiederaufbau als Konzertsaal.<br /> <br /> Der langgezogene Straßenmarkt als Hauptachse der Altstadt wird vom ''Rathaus'' in den Oberen und den Unteren Markt geteilt. Es wurde ebenfalls um 1415 als gotisches Ratsgebäude errichtet und nach der Zerstörung 1945 in den Jahren 1956 und 1957 originalgetreu wieder aufgebaut. Umgeben ist die Altstadt von der ''Stadtmauer'', die, ebenso wie der Stadtgraben, nur noch teilweise erhalten ist. An ihr befinden sich der ''Pulverturm'', der ''Schuldturm'', der ''Bertleinsturm'' und der ''Gimplturm''. Von den ehemals drei Stadttoren haben sich nur noch das ''Klostertor'' als Durchgang zur Christuskirche und das ''Untere Tor'', das nach der Sprengung 1945 ab 1989 wieder aufgebaut wurde, erhalten. Bestandteil der Stadtbefestigung sind die ''ehemaligen Kasernen'' aus dem Jahr 1720, die von 1814 bis 1909 bayerische [[Chevauleger]]-Regimenter beherbergten. In der Bräugasse wird das wohl älteste noch erhaltene Bürgerhaus der Stadt saniert, das sogenannte ''Schreiberhaus''. Teile der Mauern lassen sich bis 1430 zurückdatieren.<br /> <br /> ==== Außerhalb der Stadtmauern ====<br /> Am ehemaligen ''Siechenhaus'', dem heutigen Klinikum des Landkreises, steht die restaurierte barocke ''Kirche St. Anna''. Ganz in der Nähe liegt der Hafen des Ludwig-Donau-Main-Kanals, der das Stadtgebiet von Nord nach Süd durchzieht. Am Hang des Wolfsteinberges kann die moderne ''Heilig-Kreuz-Kirche'' besichtigt werden, die in den Jahren 1959 und 1960 errichtet wurde. Weitere Kirchenbauwerke der Moderne sind die ''Willibaldskirche'' (1966) im Stadtteil Woffenbach und die ''Kirche St. Pius'' in der Hasenheide.<br /> <br /> Das ''Kloster St. Josef'' mit der dazugehörigen Klosterkirche beherbergt seit 1920 den Orden der [[Niederbronner Schwestern]], die Gebäude wurden zuvor seit etwa 1850 als ''Kurhaus Wildbad'' genutzt. Eine dort noch heute vorhandene Heilquelle ermöglichte einen umfassenden Kurbetrieb im Bad Neumarkt, der erst um 1900 eingestellt wurde. 2006 wurde durch die Neumarkter Lammsbräu und das Kloster eine Quelle errichtet, die seitdem unter dem Namen „Kloster St. Josef-Wasser“ firmiert. Auch eine kleine öffentliche Abfüllanlage befindet sich auf dem Areal des Klosters.<br /> <br /> Hoch über der Stadt kann man bereits von weitem die ''[[Burgruine Wolfstein]]'' sehen, eine Burganlage aus dem 12. Jahrhundert. Von hier aus bietet sich ein großartiger Ausblick. Archäologische Ausgrabungen und umfangreiche Instandsetzungen bewahren die Ruine vor dem weiteren Verfall.<br /> <br /> Auf dem benachbarten Mariahilfberg liegt im Wald die ''[[Wallfahrtskirche Maria Hilf (Neumarkt in der Oberpfalz)|Wallfahrtskirche Maria-Hilf]]'' mit Karmeliterkloster, ein wahres Kleinod des [[Barock]], das um 1727 errichtet wurde. Die Kirche ist zugleich Endpunkt des Kreuzweges, auf dem auf 367 Stufen die zwölf Stationen der [[Jesus von Nazareth|Passion Jesu Christi]] verfolgt werden können. Etwas unterhalb liegen die kleine ''Hl.-Grab-Kapelle'' und eine Nachbildung der berühmten [[Marienerscheinungen und Wallfahrt in Lourdes|Mariengrotte in Lourdes]].<br /> <br /> ==== Baudenkmäler ====<br /> {{Hauptartikel|Liste der Baudenkmäler in Neumarkt in der Oberpfalz}}<br /> <br /> === Parks ===<br /> [[Datei:Fischer 3 reiter.jpg|miniatur|rechts|„3 Reiter“ von Lothar Fischer am Residenzplatz]]<br /> [[Datei:Lgspark neumarkt.jpg|miniatur|rechts|Im LGS-Park]]<br /> [[Datei:Ludwigskanal neumarkt.jpg|miniatur|rechts|Der Ludwigskanal im Stadtteil Holzheim]]<br /> ==== Stadtpark mit Ludwigshain ====<br /> Die Altstadt wird im Bereich des ehemaligen Stadtgrabens fast durchgehend von einem Grüngürtel umgeben. Hinter dem Schloss liegt der im Jahr 2004 neu gestaltete ''Stadtpark'' Leitgraben zum Ludwigskanal und dem anschließenden Schlossweiher. Vom Museum Lothar Fischer aus ist hier über den Residenzplatz bis hin zum Rathaus die Anlage eines Skulpturenpfades mit Werken des Künstlers geplant. Die geplante Stadthalle soll sich im Norden an der Mühlstraße an den Park anschließen. Ein Denkmal erinnert an den in Neumarkt geborenen [[Christoph III. (Dänemark, Norwegen und Schweden)|Christoph von Neumarkt]], der später als Christoph III. von Dänemark, Schweden und Norwegen in die Geschichte einging. Die Schanze ist ein Relikt der ehemaligen Befestigungsanlagen, hier wurde der Stadtgraben mit einer Zugbrücke direkt zum Schloss überwunden. Der Schlossweiher wurde im 15. Jahrhundert angelegt und diente als Fischteich für die Schlossküche. Später wurde hier auch das Eis für die Kühlräume der Neumarkter Brauereien gewonnen. Als Statue bewacht der Hl. [[Johann von Nepomuk|Nepomuk]] den Übergang über den Stadtgraben am Klostertor.<br /> <br /> Zwischen Weißenfeldplatz und Theo-Betz-Platz bildet der ''Ludwigshain'' einen weiteren Teil des Grüngürtels. Hier befindet sich u.&amp;nbsp;a. ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen der beiden Weltkriege. Das zentrale Mahnmal Neumarkts steht jedoch im ''Eichelgarten'' am Hauptfriedhof. Der Grüngürtel wird entlang der Freystädter Straße und der Ringstraße fortgesetzt; in Höhe der Hallertorstraße bewahrt ein Gedenkstein die Erinnerung an die in der NS-Zeit ermordeten Juden in Neumarkt. An der Kreuzung Viehmarkt/Freystädter Straße befindet sich ein ehemaliger Schutzbunker aus dem Zweiten Weltkrieg. Entlang des Kurt-Romstöck-Rings und der Mühlstraße wird wieder der Ausgangspunkt des Grüngürtels hinter der Residenz erreicht.<br /> <br /> ==== Entlang des Ludwigskanals ====<br /> Zum Volksfestplatz führen entlang des Ludwig-Donau-Main-Kanals zwei weitere Grünanlagen, die an die beiden Partnerstädte Neumarkts erinnern. In der ''Mistelbacher Allee '' fristete versteckt eine alte Weinpresse aus Mistelbach ihr Dasein, sie wurde restauriert und steht heute im LGS-Park. Im ''Parc d’Issoire'' können verschiedene Skulpturen besichtigt werden.<br /> <br /> 1998 fand in Neumarkt die 8. Bayerische [[Landesgartenschau]] statt. Das zu diesem Zweck in eine Parklandschaft umgewandelte Gelände der ehemaligen Kläranlage stellt heute eine vielbesuchte Grün- und Freizeitanlage in der Stadt dar.<br /> Der sogenannte ''LGS-Park'' fügt sich ein in das Gebiet zwischen dem Stadtteil Holzheim und der Altdorfer Straße und wird vom [[Ludwig-Donau-Main-Kanal]] durchgezogen. Im Sommer lädt die Veranstaltungsreihe „Sommer im Park“ mit Konzerten und Kleinkunst zum Besuch ein.<br /> <br /> Im Norden ist der LGS-Park entlang der ''Schwarzachaue'' bis zum Stadtrand am Berliner Ring verlängert. Dort kann neben einem [[Keltischer Baumkalender|keltischen Baumkalender]] und einer Sonnenuhr auch eine Kopie des „[[Goldblechkegel von Ezelsdorf-Buch|Goldkegels]]“ besichtigt werden, der bei Ezelsdorf gefunden wurde und heute im [[Germanisches Nationalmuseum|Germanischen Nationalmuseum]] in Nürnberg steht und eine Büste [[Sebastian Kneipp]]s. Im Juli 2005 wurde eine Statue des Hl. Christophorus aufgestellt.<br /> <br /> ==== Parks in den Stadtteilen ====<br /> Im Süden der Stadt, versteckt hinter mehreren Industriebetrieben, befindet sich der ''Wasag-Park''. Ende der 1980er Jahre geriet diese Grünanlage in die Schlagzeilen wegen Schadstoffbelastungen, die noch von der Waffen- und Sprengstofffabrik aus den 1930er und 1940er Jahren stammten. Deren bauliche Überreste sind heute noch im Park zu finden. Ganz in der Nähe erinnerte ein Denkmal an [[Friedrich Ebert]], dieses wurde im Juni 2009 in die Weinbergerstraße an eine wesentlich stärker frequentierte Stelle verlegt.<br /> <br /> Der ''Faberpark'' an der Pelchenhofener Straße dient vor allem dem Stadtteil Mühlen als Naherholungsgebiet. Rund um das ehemalige Schloss in Woffenbach liegt der ''Woffenbacher Schlosspark'', durch den der gleichnamige Woffenbach fließt.<br /> <br /> Am östlichen Stadtrand bietet der ''Wolfstein-Park'' einen [[Trimm-Dich-Pfad]] an. Dieser Park geht fließend in die Wälder des Wolfsteinberges und des Mariahilfberges über.<br /> <br /> Am Föhrenweg liegt eine der größten [[Kriegsgräberstätte]]n Süddeutschlands. Hier liegen 5.049 ausländische Kriegsopfer begraben, darunter 3.373 [[sowjetisch]]e Frauen, Kinder und Männer, die Opfer der [[Zwangsarbeit in der Zeit des Nationalsozialismus|Zwangsarbeit]] wurden, wozu sie nach Deutschland verschleppt worden waren.&lt;ref&gt;Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 177&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In der Mooswiese am südlichen Stadtrand besteht seit 1989 der [[Jura-Zoo]]. Es ist einzige Zoo in der Oberpfalz, der Säugetiere, Vögel und Reptilien beheimatet. Derzeit gibt es rund 300 Tiere in der etwa 7000 Quadratmeter großen Anlage, darunter nicht sehr oft gezeigte wie den [[Kaptriel]] und den [[Geierrabe]]n. Erfolge hat der kleine Tiergarten bei der Zucht von Affen.&lt;ref&gt;[http://www.nordbayern.de/region/neumarkt/vier-tierbabys-tummeln-sich-im-jurazoo-1.91504 Tierbabys im Jura-Zoo]&lt;/ref&gt;<br /> &lt;!-- === Naturdenkmäler === --&gt;<br /> <br /> === Sport ===<br /> ==== Sportanlagen und Ereignisse ====<br /> [[Datei:Luftbild Flugplatz Neumarkt.jpg|miniatur|rechts|Luftbild Flugplatz]]<br /> Über das Stadtgebiet verteilt befinden sich zahlreiche Fußball- und Bolzplätze, außerdem einige Tennisanlagen (zum Beispiel Holzheim, Höhenberg, Pölling und Woffenbach). Im Stadtteil Pölling wurde der [[Golfplatz]] „Herrenhof“ als 18-Loch-Meisterschaftsanlage errichtet. Zusammen mit den nahegelegenen Golfplätzen „Am Habsberg“ und „Jura-Golfpark Hilzhofen“ in Lauterhofen wirbt die Region mit dem Slogan „Golfdorado Neumarkt“. Im LGS-Park gibt es eine [[Minigolf]]anlage.<br /> <br /> Das [[Freibad]] bietet im Sommer ein beheiztes Erlebnisbecken an, mit Wasserrutschen, Sprungtürmen, Wildwasseranlage usw. Im Winter kann das Hallenbad benutzt werden. Der Umbau des Freibades in ein Ganzjahresbad ist in Planung.<br /> <br /> Auf der Jura-Hochebene werden vom Stadtteil Höhenberg aus im Winter zahlreiche Loipen gespurt, außerdem wird im Stadtteil Voggenthal ein Skilift betrieben. Die Stadtwerke installieren in den Wintermonaten eine Kunsteislaufbahn auf dem Volksfestplatz, die bis zu Temperaturen von über 10&amp;nbsp;°C benutzt werden kann.<br /> <br /> Ein Flugplatz für [[Motorsegler]] befindet sich an der Nürnberger Straße, einen Flugplatz für [[Segelflugzeug]]e gibt es auf dem Ottenberg bei Pilsach. Auf dem Mariahilfberg besteht ein Flugplatz für [[Modellflugzeug]]e.<br /> <br /> Das wichtigste Sportereignis ist der ''[[Neumarkter Stadtlauf]]'', ein [[Halbmarathon]], der jedes Jahr im September stattfindet und mehrere tausend Laufsportler anzieht.<br /> <br /> ==== Fußball ====<br /> Die Hauptsportart in Neumarkt ist der [[Fußball]]. Die höchstklassige Neumarkter Fußballmannschaft ist derzeit der [[ASV Neumarkt|ASV 1860 Neumarkt]], der in der bayerischen [[Fußball-Bayernliga|Bayernliga]] spielt. Daneben gibt es acht weitere Fußballabteilungen innerhalb der großen Mehrspartenvereine: den DJK Neumarkt, den FC Neumarkt-Süd, den FC Holzheim, den SV Pölling, den SV Stauf, den BSC Woffenbach, den SV Höhenberg und den TSV Wolfstein. Der FC Holzheim und der TSV Wolfstein haben inzwischen als Gemeinschaftsprojekt eine Jugendfördergemeinschaft gegründet, die den Namen JFG Neumarkt Stadt und Land trägt. Von 2007 bis 2009 war und seit 2012 wieder ist auch die DJK Neumarkt diesem Verbund als dritter Verein angeschlossen. Mit Beginn der Saison 2013/14 wird auch der SV Pölling mit seiner Jugendabteilung dazugehören.<br /> <br /> ==== Tanzen ====<br /> Im Bereich [[Tanzsport]]/Freizeittanz gibt es die [[Allgemeiner Deutscher Tanzlehrerverband|ADTV]]-Tanzschule Tanzcentrum Neumarkt (TCN), die ADTV-Tanzfreunde, die Tanzsportabteilung Blau-Silber des ASV Neumarkt sowie den [[Rock ’n’ Roll]]-Club „Funny Rollers“ (DJK Neumarkt). Die Tanzsportabteilung Blau Silber des ASV Neumarkt hat im Bereich Standard und Latein schon mehrmals die bayerischen Meister und Vizemeister bis in die höchsten [[Tanzsport#Startklassen|Klassen]] der Amateurliga (S-Klasse Hauptgruppe und Senioren, A-Klasse Jugend) gestellt. Die [[Lateinformation]] der TSA war bereits in der zweiten Bundesliga vertreten. Die Dancefloorformation des ADTV-Tancentrums stellte auch schon mehrfach den deutschen Meister und errang den deutschen Vizemeistertitel im Bereich Formation Dancefloor. Eine kleine Breakdance-Gruppe trainiert im G6-Jugendzentrum. HipHop, Breakdance und Bauchtanz werden ebenfalls im ASV Neumarkt angeboten.<br /> <br /> ==== Radsport ====<br /> Neumarkt entwickelt sich immer mehr zur Radsport-Stadt. 2003 und 2005 war die Stadt jeweils das Ziel der finalen Etappe der [[Bayern-Rundfahrt]], 2004 führte eine Etappe der [[Deutschland Tour 2004|Deutschland Tour]] durch Neumarkt.<br /> Radfahrer erreichen Neumarkt über den ''[[5-Flüsse-Radweg]]'' oder die ''Tour de Baroque'' sowie entlang des [[Ludwig-Donau-Main-Kanal]]s. Verschiedene regionale Radrouten haben in Neumarkt ihren Ausgangspunkt.<br /> <br /> Im Stadtteil Hasenheide entsteht derzeit eine [[BMX]]-Anlage.<br /> <br /> ==== Wandern ====<br /> [[Datei:Ludwigskanal Wandertafel-Zeugenbergrunde.jpg|miniatur|Wanderzirkus Neumarkt]]Neumarkt liegt im Bereich von drei [[Qualitätswanderweg]]en des [[Verband Deutscher Gebirgs- und Wandervereine|Deutschen Wanderverbands]]: Die [[Zeugenbergrunde]] führt als 48,3&amp;nbsp;Kilometer langer Rundwanderweg rings um die Stadt herum. Der [[Frankenweg]] folgt dem [[Albtrauf]] der Fränkischen Alb und führt durch die Stadtteile Labersricht und Höhenberg. Der dritte Qualitätswanderweg, der [[Jurasteig]], führt in seiner Hauptroute östlich an der Stadt vorbei, doch einer seiner Schlaufenwege, die Mariahilf-Schlaufe, erreicht Höhenberg mit der Wallfahrtskirche Maria Hilf. Daneben führen zahlreiche weitere markierte Wege zum Beispiel durch das Lengenbachtal nach Deining oder auf den [[Buchberg (Oberpfalz)|Buchberg]]. In und um Neumarkt sind diese Wanderwege alle mit dem Label &quot;Wanderzirkus Neumarkt&quot; markiert.<br /> <br /> ==== Sonstige Sportarten ====<br /> Des Weiteren bieten die ansässigen Sportvereine Kampfsportarten wie ([[Judo]], [[Karate]], [[Taekwondo]], [[Aikido]], [[Boxen]] und [[Muay Thai|Thaiboxen]]) sowie [[Tischtennis]], [[Rollstuhlsport]], [[Leichtathletik]], [[Kegeln]], [[Volleyball]], [[Wrestling]] und [[Tennis]] an.<br /> <br /> === Theater, Kino und Nachtleben ===<br /> Regelmäßige Veranstaltungen finden vor allem im Reitstadel und im Festsaal der Residenz statt (''Neumarkter Konzertfreunde'', ''Kleinkunst in der Residenz''). Die ''Neumarkter Schlossspiele'', eine Theatergruppe, treten im Sommer im Innenhof der Residenz auf. Seit 1973 führt das ''Woffenbacher Bauerntheater'' jedes Jahr im Spätherbst ein heiteres Volksstück in bayerischer Mundart auf. Und auch die Theatergruppe der [[Kolpingsfamilie]] Neumarkt tritt regelmäßig mit komödiantischen Stücken auf.<br /> <br /> In der Altstadt befinden sich zwei Kinos, das ''Bavaria-Filmtheater'' und der ''Rialto-Palast''.<br /> Jährlich im August findet mit der Reihe ''Kino im Park'' im LGS-Park ein Open-Air-Kino statt, bei dem etwa zehn Tage lang ausgesuchte Filme sowie Kino-Höhepunkte der Saison aufgeführt werden. Der Bau eines Kinocenters ist seit mehreren Jahren immer wieder im Gespräch.<br /> <br /> Das Nachtleben wird geprägt von mehreren Kneipen, Cafés und Diskotheken, die sich in und um die Altstadt angesiedelt haben. Aber auch das Nachtleben Nürnbergs und Regensburgs konnte seinen Einzugsbereich bis nach Neumarkt ausdehnen.<br /> <br /> === Musik ===<br /> &lt;!-- zum Beispiel Orchester, Chöre, Vereine etc. --&gt;<br /> Seit dem Wiederaufbau des Reitstadels als Konzertsaal hat sich in Neumarkt mit dem ''Neumarkter Konzertfreunde e.&amp;nbsp;V.'' und dem<br /> ''Neumarkter Musikverein e.&amp;nbsp;V.'' eine Musikszene etabliert, die dort regelmäßig klassische Konzerte mit zum Teil internationalen Stars aufführt. Wegen der sehr guten Akustik wird der Reitstadel außerdem auch oft für CD-Aufnahmen verschiedener Chöre und Orchester verwendet.<br /> <br /> Namhafte Künstler der [[Rock (Musik)|Rock-]] und [[Pop-Musik]] wie beispielsweise [[Die Ärzte]], [[Robert Plant]], die [[Ramones]], [[Tokio Hotel]] oder [[Wir sind Helden]] traten in der ''Großen'' und der ''Kleinen Jura-Halle'' auf. Auf dem Volksfestplatz finden immer wieder Open-Air-Konzerte statt.<br /> <br /> In der Stadt existiert eine aktive Musikszene mit Gruppen und Künstlern der unterschiedlichsten Richtungen. Punk-, Rock- und Metalbands sind ebenso zu finden wie [[Blaskapelle]]n, Chöre und [[Folk]]music-Gruppen. Mehrere Kneipen stellen jungen Nachwuchstalenten Bühnen zur Verfügung.<br /> <br /> Auch für Jazz mit Bands wie ''Mann mit Hut'' oder das Jazzensemble ''The Walking Stick'' gibt es in den letzten Jahren ein größeres Publikum. Auch die in der Residenz veranstalteten Jazzkonzerte mit namhaften Künstlern erfreuen sich seit Jahren eines Besucherzuwachses.<br /> <br /> === Circus Sambesi ===<br /> Der ''Circus Sambesi'' ist auf den ersten Blick ein gewöhnlicher [[Zirkus]], unterscheidet sich jedoch von seinen weltberühmten Gegenstücken ganz erheblich: Seit 1987 betreibt Karl Nidermayer diesen Zirkus ehrenamtlich, ebenso treten alle Künstler umsonst auf. Der Eintritt ist frei, Spenden sind jedoch erwünscht, die dann in vollem Umfang an die Afrika-Stiftung [[Menschen für Menschen]] unter der Leitung von [[Karl-Heinz Böhm]] gehen. Bis heute konnten so über 500.000€ für notleidende Menschen in [[Äthiopien]] gesammelt werden. Die Tournee führt den Zirkus meist in den Sommermonaten durch die Oberpfalz, [[Mittelfranken]] und [[Oberbayern]].<br /> <br /> === Regelmäßige Veranstaltungen ===<br /> ==== Feste und Festivals ====<br /> [[Datei:Juravolksfest Neumarkt 2008-08-09.jpg|miniatur|Im August: Jura-Volksfest]]<br /> <br /> Das ''Frühlingsfest'' findet Anfang Mai auf dem Volksfestplatz und in den [[Jura-Hallen]] statt und wird seit 2003 durch eine Landwirtschaftsausstellung erweitert.<br /> <br /> Während des ''Altstadtfestes'' im Juni verwandelt sich die Altstadt für drei Tage in eine quirlige Flaniermeile. Konzerte verschiedener Musikrichtungen auf mehreren Bühnen, Führungen und Theater bieten einen bunten Veranstaltungsmix, der rege besucht wird.<br /> <br /> Das ''Neumarkter Oldtimertreffen'' findet jährlich am Pfingstsonntag statt. Bei einer großen Fahrzeugausstellung auf dem Oberen und Unteren Markt können etwa 800 historische PKW, Krafträder und Landmaschinen besichtigt werden. Im Anschluss daran findet eine Ausfahrt durch den Landkreis statt.<br /> <br /> Das große, zehntägige ''[[Neumarkter Jura-Volksfest]]'' im August ist der Höhepunkt des jährlichen Veranstaltungskalenders. Hier werden bei den einzelnen Veranstaltungen jeweils bis zu 20.000 Besucher angelockt.<br /> <br /> Von Mai bis August finden im LGS-Park im Rahmen der Reihe ''Sommer im Park'' verschiedene Konzerte und andere künstlerische Darbietungen statt, direkt im Anschluss daran kann Mitte August das ''Open-Air-Kino'' am Kanalufer besucht werden.<br /> <br /> Alle zwei Jahre im September öffnen Museen und Galerien zur ''Neumarkter Kulturnacht'', bei der im Bereich der Altstadt zahlreiche Installationen, Performances und Aufführungen aus den Bereichen Malerei, Bildhauerei, Literatur, Musik und Streetart besucht werden können.<br /> <br /> Unter dem Motto ''Bands &amp; Clubs'' findet im April und im Oktober jeweils das ''Neumarkter Kneipenfestival'' statt, bei dem in zahlreichen Kneipen, Diskotheken und Cafés Live-Bands auftreten.<br /> <br /> In den Stadtteilen finden über das Jahr verteilt zahlreiche Kirchweihen und Schützenfeste statt, besonders die Willibaldskircheweih in Woffenbach zieht im Juli zahlreiche Besucher auch aus dem Umland an.<br /> <br /> ==== Wochen- und Jahrmärkte ====<br /> Auf dem Unteren Markt finden zwei Wochenmärkte statt. Der ''Wochenmarkt'' (donnerstags) wartet mit Waren verschiedenster Herkunft (u.&amp;nbsp;a. Kleidung, Lebensmitte, Haushaltsgeräte, Schmuck) auf. Beim ''Bauernmarkt'' am Samstag bieten vorwiegend regionale Landwirte ihre Erzeugnisse an.<br /> <br /> Auf dem Volksfestplatz finden neben den beliebten monatlichen Flohmärkten auch mehrere Jahrmärkte statt, wie zum Beispiel der ''Michaelismarkt'' oder der ''Lichtmessjahrmarkt'', die meist auch mit einem verkaufsoffenen Sonntag in der Altstadt verbunden sind.<br /> <br /> Auf dem Platz vor dem Rathaus in unmittelbarer Nähe der Johanneskirche findet in der Adventszeit der ''Neumarkter Weihnachtsmarkt'' und seit 2007 auf dem Unteren Markt ein ''Künstler-Weihnachtsmarkt'' statt, bei dem Privatleute oder Sozialprojekte aus dem Raum Neumarkt selbstgebastelte und selbstproduzierte Waren anbieten.<br /> <br /> ==== Neumarkter Passionsspiele ====<br /> ''→ Hauptartikel [[Neumarkter Passionsspiele]]''<br /> <br /> Bereits im 17. und 18. Jahrhundert wurden [[Passionsspiel]]e in Neumarkt aufgeführt, zum letzten Mal 1793. 1901 organisierte dann der Katholische Gesellenverein eine erneute Aufführung, die 1922 wiederholt wurden. Bereits hier entstand die Idee, die Spiele alle fünf Jahre aufzuführen, was jedoch auf Grund der wirtschaftlichen und politischen Umstände dann nicht mehr geschah.<br /> <br /> Später übernahm dann die Kolpingsfamilie die Verantwortung für die Spiele und arrangierte Aufführungen in den Jahren 1959, 1964, 1984 und 1989. Hier wurde dann auch der aktuelle zehnjährige Rhythmus eingeführt. 1999 und 2009 fanden wieder Passionsspiele statt, die nächste Aufführung folgt im Frühjahr 2019.&lt;ref&gt;Website zu den Neumarkter Passionsspielen: [http://www.passionsspiele-neumarkt.de/ Neumarkter Passionsspiele]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Wirtschaft und Infrastruktur ==<br /> Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war Neumarkt industriell völlig unbedeutend. Erst danach begann auch hier, zunächst mit Holz und Metall verarbeitender Industrie, die [[Industrialisierung]] sich durchzusetzen. Die günstige Lage zum Großraum Nürnberg und die Schaffung einer guten Infrastruktur trugen dazu bei, dass sich hier auch bedeutende Traditionsunternehmen wie zum Beispiel die ''[[Express Werke]]'' (bis 1959), die ''[[Pfleiderer AG]]'', die ''[[Max Bögl|Max Bögl GmbH und Co KG]]'' oder die ''[[Dehn und Söhne|Dehn und Söhne GmbH]]'' ansiedelten. Die Arbeitslosenquote liegt seit mehreren Jahren zwischen 6 % und 7 %.<br /> <br /> === Verkehr ===<br /> [[Datei:Plan neumarkt in der oberpfalz.png|miniatur|rechts|Karte von Neumarkt mit Hauptverkehrsadern]]<br /> ==== Individualverkehr ====<br /> Neumarkt liegt direkt an der [[Bundesautobahn 3]] zwischen Nürnberg und Regensburg, im Stadtgebiet befinden sich die Anschlussstellen Neumarkt i.d.OPf. und Neumarkt-Ost. Westlich bzw. nördlich in jeweils 20&amp;nbsp;Kilometer Entfernung verlaufen die Bundesautobahnen [[Bundesautobahn 9|9]] (Ausfahrten [[Hilpoltstein]] bzw. [[Allersberg]]) und [[Bundesautobahn 6|6]] (Ausfahrten [[Alfeld (Mittelfranken)|Alfeld]] und [[Amberg]]-West).<br /> <br /> Die [[Bundesstraße]]n [[Bundesstraße 8|8]] und [[Bundesstraße 299|299]] kreuzen sich in Neumarkt und werden heute über die Stadtumgehung (''Berliner Ring'' und ''Münchener Ring'') geführt. Der Bau eines kompletten Rings um die Stadt mit einem Tunnel unter dem Mariahilfberg war in den 1970ern geplant. Von 2001 bis 2008 wurde über eine Tangente von den südlichen Stadtteilen auf die Jura-Hochebene zur neuen Ausfahrt Neumarkt-Ost diskutiert, welche aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen wieder verworfen wurde. Im August 2008 wurde der letzte Abschnitt der Stadtumgehung eröffnet, die B&amp;nbsp;299 führt jetzt von Süden kommend nicht mehr direkt an Sengenthal und Neumarkt-Hasenheide vorbei, sondern geht direkt in den Münchener Ring über.<br /> <br /> Bedeutende Straßen im Stadtgebiet sind die ''Amberger Straße'', die ''Dammstraße'' und der ''Kurt-Romstöck-Ring'', die fast durchgehend mit zwei Fahrspuren je Richtung ausgebaut sind. Die ''Nürnberger Straße'', die ''Freystädter Straße'', die ''Pelchenhofener Straße'' und die ''Regensburger Straße'' stellen weitere wichtige Einfallstraßen dar.<br /> Der Bau von [[Kreisverkehr]]en wird immer weiter vorangetrieben. Eine größere Umstrukturierung der Verkehrsströme ist im Bereich des Unteren Tores am Schnittpunkt von Nürnberger Straße, Amberger Straße, Altdorfer Straße, Mühlstraße und Kurt-Romstöck-Ring zu erwarten, wenn dort die Bauarbeiten für ein Einkaufszentrum aufgenommen werden.<br /> <br /> In Neumarkt gibt es zwei Parkhäuser (''Ringstraße'' und ''Rosengasse'') und eine Tiefgarage (''Residenzplatz''), die von den Stadtwerken Neumarkt betrieben werden. Das Parkhaus ''Dammstraße'' wurde im Frühjahr 2007 abgerissen, im Zuge der Errichtung des Einkaufszentrums am Unteren Tor wird dort eine neue Tiefgarage errichtet. Eine weitere Tiefgarage soll gegenüber am Rande des Stadtparks zusammen mit der Stadthalle entstehen. Daneben existieren noch größere Parkplätze am Festplatz neben den Jura-Hallen, sowie an der Ringstraße und der Freystädter Straße.<br /> <br /> Das Radwegenetz hat eine Länge von circa 70 Kilometern und erschließt fast alle Stadtteile. Entlang der Hauptstraßen sind fast durchgehend Radwege auf beiden Straßenseiten angelegt, Problemstellen sind noch an der Querung einiger Straßen vorhanden. Durch den Bau von Ampeln, Unterführungen oder Querungshilfen in Form von Verkehrsinseln wird diesen Gefahrenpunkten vermehrt entgegengewirkt.<br /> <br /> Die Marktstraße wurde im Bereich des Rathausplatzes in eine Fußgängerzone umgewandelt, ebenso die komplette Klostergasse. In den Wohngebieten sind mehrere Straßen verkehrsberuhigt (sogenannte Spielstraßen).<br /> <br /> ==== Bahn- und Busverkehr ====<br /> [[Datei:Bahnhof neumarkt.jpg|miniatur|rechts|Bahnhof mit Bahnhofplatz]]<br /> [[Datei:Bus neumarkt oberermarkt.jpg|miniatur|rechts|Stadtbusse am Oberen Markt]]<br /> [[Datei:S Train Network Nuremberg.jpg|miniatur|300px|Neumarkt im S-Bahnnetz des Großraums Nürnberg]]<br /> <br /> ''→ Hauptartikel [[Bahnhöfe in Neumarkt in der Oberpfalz]]''<br /> <br /> ''→ Hauptartikel [[Stadtbus Neumarkt]]''<br /> <br /> Neumarkt verfügt über zwei [[Bahnhof|Bahnhöfe]] an der [[Bahnstrecke Nürnberg–Regensburg]]. Der Bahnhof ''Neumarkt (Oberpfalz)'' wird von Regionalzügen mindestens stündlich bedient, außerdem halten einzelne [[Intercity]]-Züge der Linien Passau–Karlsruhe und Hamburg–Passau. Die Linie S3 der [[S-Bahn Nürnberg]] verkehrt seit Dezember 2010 von hier aus nach [[Nürnberg Hauptbahnhof]]. Der Haltepunkt ''Pölling'' befindet sich am Rande des gleichnamigen Stadtteils und wird nur von S-Bahnen bedient. Ein weiterer Haltepunkt ''Neumarkt-Woffenbach'' sollte im Zuge der S-Bahn an der Woffenbacher Straße entstehen, diese Planungen wurden vorerst eingestellt. Die [[Sulztalbahn]] mit dem Haltepunkt ''Neumarkt-Hasenheide'' im Süden wurde 1988 endgültig stillgelegt.<br /> <br /> Der regionale Busverkehr ist zentralistisch auf Neumarkt ausgerichtet. Zahlreiche Buslinien bedienen alle Gemeinden des Landkreises, weitere Linien führen nach Amberg, Allersberg und Kinding.<br /> <br /> Den innerörtlichen Nahverkehr bedienen die Stadtwerke Neumarkt (SWN) mit 13 Buslinien (Linien 561–570 und 573–575), die werktags von etwa 5:45 bis 19:00 Uhr zum Teil im 20-Minuten-Takt verkehren, Samstags wird von 8 bis 14 Uhr ein 60- beziehungsweise 30-Minuten-Takt angeboten. Eine Ausdehnung des Busverkehrs auf die Abendstunden und auf das Wochenende wird angestrebt.<br /> <br /> Neumarkt ist in den [[Verkehrsverbund Großraum Nürnberg]] (VGN) und in den [[Regensburger Verkehrsverbund]] (RVV) integriert.<br /> <br /> Im Winterhalbjahr verkehrt an Samstagen sowie an Silvester und Fasching der ''Nachtschwärmer'': sechs Buslinien verbinden zwischen 19 Uhr und etwa 3 Uhr nachts die umliegenden Gemeinden mit Neumarkt. Die Versorgung des Stadtgebietes ist dabei nur unbefriedigend, lediglich in den außerhalb gelegenen Stadtteilen wie zum Beispiel Pölling oder Höhenberg werden einzelne Haltestellen bedient. Haltestellen im Stadtgebiet selber oder direkt im Zentrum sind nicht ins Netz integriert, alle Linien halten nur am Busbahnhof am Bahnhof. Die Busse verkehren im Auftrag des Landkreises und sind nicht in das Tarifsystem des VGN integriert.<br /> <br /> ==== Schiffs- und Flugverkehr ====<br /> An der ''Nürnberger Straße'' in der Nähe des Klinikums befindet sich ein [[Sonderlandeplatz]], einen Helikopterlandeplatz gibt es am Klinikum. Die nächsten Verkehrsflughäfen befinden sich in [[Flughafen Nürnberg|Nürnberg]] und [[Flughafen München Franz Josef Strauß|München]].<br /> <br /> Der [[Rhein-Main-Donau-Kanal]] durchquert den Landkreis Neumarkt. Im südlichen Landkreis befinden sich die Häfen [[Mühlhausen (Oberpfalz)|Mühlhausen]], [[Berching]] und [[Dietfurt an der Altmühl|Dietfurt]]. Der Schiffsverkehr auf dessen Vorgänger, dem Ludwigskanal, wurde bereits 1945 eingestellt.<br /> <br /> === Ansässige Unternehmen ===<br /> [[Datei:Pfleiderer AG Spanplattenwerk Neumarkt in der Oberpfalz.JPG|miniatur|rechts|Industriegebiet Süd]]<br /> [[Datei:Pfleiderer AG Hauptverwaltung Neumarkt in der Oberpfalz.JPG|miniatur|rechts|Unternehmenssitz der Pfleiderer AG]]<br /> <br /> Neumarkt ist Standort industrieller Unternehmen in verschiedenen Wirtschaftszweigen, insgesamt haben 3780 Gewerbebetriebe ihren Sitz hier.<br /> <br /> Bedeutendstes Wirtschaftsunternehmen war die ''[[Pfleiderer AG]]'', die in der Holzverarbeitung und dem Anlagenbau bereits seit nahezu 90 Jahren am Standort Neumarkt tätig ist. 2012 wurde die AG abgewickelt, weil sie insolvent geworden war. Die vorher sehr umfangreiche Produktionspalette wurde mittlerweile aufgelockert und einige Zweige verkauft, so zum Beispiel die Fertigung von Stahl-, GfK- und Betonmasten, die jetzt von der ''[[Pfleiderer Europoles|Pfleiderer Europoles GmbH &amp; Co. KG]]'' selbstständig weiterhin in Neumarkt betrieben wird. Im Frühjahr 2006 trennte sich auch der Bereich Pfleiderer-Infrastrukturtechnik, der jetzt als ''[[RAIL.ONE GmbH Pfleiderer track systems]]'' Schwellen und Fahrwegsysteme für die Eisenbahn produziert.<br /> <br /> Weitere bekannte Produktionsunternehmen in Neumarkt sind beispielsweise der [[Pharma]]-Hersteller ''[[Bionorica|Bionorica SE]]'', der Zulieferer für die Flugzeugindustrie ''SMI Products and Services GmbH'' und die ''[[Staedtler|Staedtler Mars GmbH &amp; Co. KG]]'', deren Stifte und Büromaterialien weltweit vertrieben werden.<br /> <br /> Im Bereich der Elektro- und der Blitzschutztechnik sind vor allem ''[[Dehn und Söhne]]'' und ''Dehn Instatec'' zu nennen, die hier und in Nürnberg tätig sind, ebenso wie ''[[Delphi Corporation|Delphi Product &amp; Service Solutions]]'', die zwei Werke in Neumarkt unterhält sowie die ''Blitzschutz Pröpster GmbH''. Als Bauunternehmen international tätig ist die ''[[Klebl GmbH]]'', die außerdem im Süden der Stadt den Abbau von Sand betreibt.<br /> <br /> Die ''Fritz Berger GmbH'' (Campingartikel) sowie die ''[[Tchibo|Tchibo GmbH]]'' betreiben im Gewerbegebiet Habershöhe jeweils ein Logistikzentrum. In Neumarkt ansässige Lebensmittelhersteller sind unter anderem die ''Burgi’s GmbH'', deren mit dem Regionalsiegel &quot;Geprüfte Qualität - Bayern&quot; des [[Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten|Bayerischen Staatsministeriums]] ausgezeichnete Kartoffelspezialitäten &lt;ref&gt;[http://www.burgis.de/presse/pressemitteilungen/burgi-s-ueberzeugt-helmut-brunner-mit-regionaler-qualitaet/ Pressemitteilung &quot;Burgi's überzeugt Helmut Brunner mit regionaler Qualität&quot;]&lt;/ref&gt; deutschlandweit vertrieben werden, sowie ''Der Bäcker Feihl'', ein Familienbetrieb aus Neumarkt-Pölling, der heute 35 Filialen im Raum Nürnberg-Neumarkt betreibt und sich mittlerweile in Berlin ein zweites Standbein geschaffen hat und dort wiederum 21 Filialen im Stadtbereich unterhält. Die ''Otto Richter KG'' ist Deutschland größter Kissenproduzent.<br /> <br /> Das Unternehmen ''Tschu Tschu'' produziert als einziges Unternehmen auf der Welt die sogenannten „Tschu-Tschu-Bahnen“, die vor allem im Touristik-Bereich zum Beispiel für Stadtrundfahrten auf der ganzen Welt anzutreffen sind.<br /> <br /> Die Unternehmensgruppe ''[[Fischer Automobile]]'' betreibt mehrere Autohäuser des VW-Konzerns in Neumarkt und Amberg.<br /> <br /> === Brauereien ===<br /> Zahlreiche [[Brauerei]]en existierten in Neumarkt, von denen sich bis heute drei, die allesamt in privatem Besitz sind, erhalten haben.<br /> <br /> Die ''Brauerei Glossner'', die in der 13. Generation seit 1574 das Braurecht hat, bietet neben ihren verschiedenen Bierspezialitäten (darunter auch Bio-Biere aus ökologischer Herstellung) und Erfrischungsgetränken auch ein eigenes Mineralwasser an, das dem betriebseigenen Brunnen am Ludwigshain aus circa 70 Metern Tiefe entnommen wird. Ein eigenes Brauereimuseum informiert über Kunst und Geschichte der Bierherstellung.<br /> <br /> Der 1628 erstmals urkundlich erwähnte ''[[Neumarkter Lammsbräu]]'' ist heute die größte Neumarkter Brauerei. Bereits in den 1970er Jahren begann man dort Zutaten aus [[Ökologische Landwirtschaft|ökologischer Landwirtschaft]] zum Brauen zu verwenden, 1980 gab sich die Brauerei dann ein ganzheitliches ökologisches Unternehmenskonzept. Seither kommen ausschließlich Bio-Rohstoffe zum Einsatz, und die erzeugten Getränke werden grundsätzlich nur in [[Mehrwegflasche]]n abgefüllt. Mit dieser Strategie entwickelte sich Lammsbräu zu einem der umsatzstärksten Bierproduzenten im Biobereich. 2001 wurde die Lammsbrauerei als erste Brauerei mit dem [[Deutscher Umweltpreis|Deutschen Umweltpreis]] ausgezeichnet.<br /> <br /> Die ''[[Gansbräu|Gansbrauerei]]'' als kleinste der drei Brauereien konzentriert sich nur auf die Herstellung von Pils, hellem und dunklem Bier, das in verschiedenen Variationen auf den Markt kommt.<br /> <br /> Die drei Brauereien erhalten jeweils im Drei-Jahres-Rhythmus die Ausschankrechte am Jura-Volksfest.<br /> <br /> === Medien ===<br /> Neben den beiden Tageszeitungen ''Neumarkter Nachrichten'' (Lokalausgabe der ''[[Nürnberger Nachrichten]]'') und ''Neumarkter Tagblatt'' (Lokalausgabe der ''[[Mittelbayerische Zeitung|Mittelbayerischen Zeitung]]'') erscheint unter ''neumarktonline.de'' außerdem eine Internet-Zeitung, die online einen Zugriff auf aktuelle Nachrichten aus der Stadt und dem Landkreis bietet. Über das Nacht- und Kulturleben berichten das monatlich erscheinende Stadtmagazin ''Hugo Neumarkt'' und das Onlinemagazin ''neumagg.net''. Der Radiosender [[Radio Charivari Regensburg|Radio Charivari]] ist ein privater Hörfunksender für die Region Ostbayern und berichtet auch aus Neumarkt.<br /> <br /> Der Lokalsender ''intv'' zeigt eine feste wöchentliche Nachrichtensendung aus Neumarkt (''studio neumarkt''). Der Neumarkter Sender ''neumarkt TV'' produziert wöchentlich zwei Magazine, ''marktplatz neumarkt'' und ''endlich Wochenende'', die auf ''[[Franken Fernsehen]]'' ausgestrahlt werden. Hinzu kommen monatliche Sendungen, darunter das Jugendformat ''G6-TV''.&lt;ref&gt;[http://www.franken-tv.de/default.aspx?ID=1098&amp;showSendung=47 Franken TV über das Neumarkter Regionalformat]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.neumarkt-tv.de/ Die Homepage von „neumarkt tv“]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.g6-tv.de/ Die Homepage von „G6-TV“]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der [[Sender Dillberg]], der auf dem [[Dillberg|gleichnamigen Berg]] bei Neumarkt steht, strahlt seit 1955 Rundfunk- und Fernsehsendungen aus. Von einer Sendeanlage auf dem Burgfried der [[Burgruine Wolfstein]] wird das Programm des Senders ''Charivari'' mit dem Lokalfenster Neumarkt ausgestrahlt. Am 30. Mai 2005 startete vom Dillberg (neben München, dem [[Sendeanlage Wendelstein|Sender Wendelstein]] und Nürnberg) das erste [[DVB-T]]-Angebot Bayerns.&lt;ref&gt;[http://www.br-online.de/unternehmen/technik/rundfunktechnik-DID1207508151625/rundfunktechnik-dvb-t-nuernberg-suedbayern-ID1208819123069.xml Rundfunktechnik: DVB-T in der Region Nürnberg | Technik | Unternehmen | BR]&lt;/ref&gt; Außerdem wird von dort das [[Campus Radio Nürnberg]], ein von Studenten der [[Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg|Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg]] betriebenes [[Hochschulradio]], im [[Digital Radio Mondiale|DRM]]-Modus verbreitet.&lt;ref&gt;[http://www.ai.fh-nuernberg.de/Professors/Lauterbach/CampusRadio/index_Stand0703.htm Projekt Campus-Radio]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.ukwtv.de/sender-tabelle/UKW/Deutschland/Bayern.htm#Campus www.ukwtv.de – Campus Radio]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Öffentliche Einrichtungen ===<br /> [[Datei:Klinikum Neumarkt in der Oberpfalz.JPG|miniatur|rechts|Klinikum Neumarkt]]<br /> <br /> Als Kreisstadt und mögliches Oberzentrum ist die Stadt zugleich Sitz verschiedener Behörden und Institutionen. So findet man in Neumarkt unter anderem das [[Finanzamt]] für Stadt und Landkreis, das [[Landratsamt]] des Landkreises Neumarkt sowie das [[Gesundheitsamt|Gesundheits-]], das Wasserwirtschaftsamt und das [[Forstamt]] des Kreises. Das [[Amtsgericht Neumarkt in der Oberpfalz|Amtsgericht]] hat seinen Sitz im ehemaligen Pfalzgrafenschloss. Die [[Arbeitsagentur]] unterhält eine Außenstelle in der Mariahilfstraße sowie ein Schulungszentrum in der Regensburger Straße. Die [[Straßenmeisterei]] betreut das Straßennetz des nördlichen Landkreises, die [[Autobahnmeisterei]] an der [[Bundesautobahn 3|A&amp;nbsp;3]] ist für den Abschnitt dieser Autobahn zwischen dem [[Autobahnkreuz Nürnberg]] und der Ausfahrt [[Parsberg]] zuständig.<br /> <br /> Das ''Jugendbüro JA!'' ist die städtische Anlaufstelle für Freizeit- und Kulturveranstaltungen für Kinder und Jugendliche. Es bietet unter anderem jedes Jahr im August die Ferienspiele im LGS-Park an. Am Volksfestplatz entstand 2006 das ''Haus für Jugend, Bildung und Kultur'', das Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen heute Platz für Veranstaltungen aus den unterschiedlichsten Bereichen bietet.<br /> <br /> Das [[Klinikum Neumarkt in der Oberpfalz]] ist mit 429 Betten das größte Krankenhaus im Landkreis, außerdem dient es der [[Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg|Universität Erlangen]] als Lehrkrankenhaus.<br /> <br /> === Bildung ===<br /> [[Datei:Neumarkt gymnasien.jpg|miniatur|rechts|Willibald-Gluck-Gymnasium und Ostendorfer-Gymnasium]]<br /> ==== Allgemeinbildende Schulen ====<br /> Als Zentrum der westlichen Oberpfalz verfügt Neumarkt über ein umfangreiches Bildungsangebot, fast alle gängigen Schularten sind vertreten.<br /> <br /> Die Grundversorgung wird durch sieben [[Grundschule]]n und drei [[Hauptschule]]n übernommen, die über das Stadtgebiet verteilt sind. An weiterführenden Schulen stehen eine staatliche [[Realschule für Knaben (Neumarkt in der Oberpfalz)|Realschule für Knaben]] und eine für Mädchen zur Verfügung. Diese geschlechterbezogene Trennung einer allgemeinbildenden Schule ist heute nur noch sehr selten anzutreffen. Zwei [[Gymnasium|Gymnasien]], das [[Ostendorfer-Gymnasium]] als humanistisches, sprachliches und musisches Gymnasium und das naturwissenschaftlich-technologische bzw. wirtschafts- und sozialwissenschaftliche [[Willibald-Gluck-Gymnasium]] erlauben den Weg zum [[Abitur]].<br /> <br /> {|<br /> | valign=&quot;top&quot; |<br /> <br /> {| class=&quot;prettytable&quot; style=&quot;text-align:left&quot;<br /> |- style=&quot;background-color:#efefef&quot;<br /> ! align=&quot;center&quot; colspan=&quot;2&quot;| Schulwesen im Schuljahr 2007/2008<br /> |-<br /> | Durchschnittliche Klassenstärke an [[Volksschule]]n || 23,3<br /> |-<br /> | Anteil der ausländischen Schüler an Grundschulen || 6,6 %<br /> |-<br /> | Anteil der ausländischen Schüler an Hauptschulen || 11,8 %<br /> |-<br /> | Durchschnittliche Klassenstärke an Realschulen || 29,0<br /> |-<br /> | Anteil der ausländischen Schüler an Realschulen || 1,1 %<br /> |-<br /> | Durchschnittliche Klassenstärke an Gymnasien|| 29,0<br /> |-<br /> | Anteil der ausländischen Schüler an Gymnasien || 1,8 %<br /> |}<br /> | valign=&quot;top&quot; |<br /> {| class=&quot;prettytable&quot; style=&quot;text-align:left&quot;<br /> |- style=&quot;background-color:#efefef&quot;<br /> ! align=&quot;center&quot; colspan=&quot;2&quot;| Kindergärten im Jahr 2005<br /> |-<br /> | Anzahl Kindergärten || 15<br /> |-<br /> | Anzahl Kindergartenplätze || 1070<br /> |-<br /> | Anteil der ganztagsbetreuten Kinder || 59,9 %<br /> |}<br /> |}<br /> &lt;ref name=&quot;Regionalkarte&quot; /&gt;<br /> <br /> ==== Berufsbildende Schulen ====<br /> Neben einer [[Berufsschule]], die vor allem in Handwerksberufen ausbildet, sind in Neumarkt auch noch eine [[Berufliche Oberschule Bayern]] (''[[Maximilian-Kolbe-Schule (Neumarkt in der Oberpfalz)|Maximilian-Kolbe-Schule]]''), sowie Berufliche Schulen in den Bereichen Hauswirtschaft, Kinder-, Sozial- und Altenpflege und eine Fachakademie für Hauswirtschaft (''Haus St. Marien'' neben dem Kloster St. Josef) und eine Krankenpflegeschule am Klinikum vorhanden.<br /> <br /> ==== Hochschulen ====<br /> [[Datei:Neumarkt LGS-Turm1.jpg|miniatur|rechts|Fachhochschule für angewandtes Management im LGS-Park]]<br /> Die [[Fachhochschule für angewandtes Management]] im LGS-Park, eine private, jedoch staatlich anerkannte Fachhochschule, bietet seit 2001 als Studiengänge [[Betriebswirtschaftslehre]] und [[Baumanagement]] an. Sie verfolgt, wie auch an den anderen Standorten in [[Erding]] und [[Bad Tölz]] das Konzept eines virtuellen Studiengangs, bei dem die Studieninhalte online vermittelt werden und sich die Studenten nur selten an der Fachhochschule zu vertiefenden Seminaren und Prüfungen einfinden. Eine Erweiterung des Fächerangebots ist geplant.<br /> <br /> Die [[Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg]] unterhält Zweigstelle in der Krankenpflegeschule am Klinikum, in der zunächst der Studiengang Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt [[Gesundheitsökonomie]] angeboten wird.<br /> <br /> Immer wieder bemühte sich Neumarkt in den 1980er- und 1990er-Jahren um die Ansiedelung einer staatlichen [[Fachhochschule]], was jedoch wegen der Nähe zu den bereits vorhandenen Hochschulen bzw. Fachhochschulen in [[Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg|Erlangen]], [[Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg|Nürnberg]], [[Universität Regensburg|Regensburg]], [[Hochschule Amberg-Weiden|Amberg]], [[Hochschule Ingolstadt|Ingolstadt]] bzw. [[Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt|Eichstätt]] nicht geschah.<br /> <br /> ==== Förderschulen und -zentren ====<br /> Die ''Erwin-Lesch-Schule'' als Förderschule für lernbehinderte Kinder übernimmt Förder- und Vorbereitungsaufgaben im Hinblick auf das Schulleben für Kinder ab dem Vorschulalter. Die Bildung und Förderung behinderter und psychisch kranker Menschen findet in Neumarkt hauptsächlich bei der Lebenshilfe Neumarkt e.&amp;nbsp;V. statt, so beispielsweise im lernpädagogischen Zentrum im Stadtteil Höhenberg oder in den Jura-Werkstätten.<br /> <br /> ==== Sonstige Bildungseinrichtungen ====<br /> [[Datei:Sternwarte neumarkt.jpg|miniatur|rechts|Fritz-Weithas-Sternwarte auf dem Mariahilfberg]]<br /> Die [[Volkshochschule]] Neumarkt bietet in der Stadt und auch im Landkreis vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten, ebenso das katholische und das evangelische Kreisbildungswerk.<br /> <br /> Die Städtische Sing- und Musikschule bildet die Bevölkerung an zahlreichen Instrumenten und auch im Gesang aus.<br /> <br /> Vorträge, Himmelsführungen und Kurzlehrgänge über [[Astronomie]] und [[Raumfahrt]] bietet die [[Fritz-Weithas-Sternwarte]] auf dem Mariahilfberg an, die dort bereits seit 1972 ehrenamtlich betrieben wird.<br /> <br /> Die [[Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz]] bietet in ihrem Berufsbildungs- und Technologiezentrum diverse Weiterbildungen (Meisterkurse, Fachwirte, EDV-Lehrgänge, [[Betriebsinformatiker]] etc.) an.&lt;ref&gt;http://www.hwk-neumarkt.de/&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die [[Bibliothek|Stadtbücherei]] im Martin-Schrettinger-Haus umfasst ein umfangreiches Bücherrepertoire, verschiedene kirchliche Büchereien runden das Angebot ab.<br /> <br /> == Persönlichkeiten ==<br /> === Ehrenbürger ===<br /> Folgende Personen sind zurzeit [[Ehrenbürger]] der Stadt Neumarkt:<br /> * Emil Silberhorn (ehemaliger Bürgermeister)<br /> * Kurt Romstöck (Alt-Oberbürgermeister)<br /> * Willi Gebhard (Alt-Bürgermeister)<br /> * Leokadia und Johann Donauer (Gründer der Donauer-Stiftung, die unter anderem den Kindergarten Heubrücke und eine Erweiterung des Klinikums finanzierte)&lt;ref&gt;[http://www.neumarktonline.de/art.php?newsid=55708 Ehrenbürgerwürde an das Ehepaar Donauer verliehen]&lt;/ref&gt;<br /> * Kaspar Hirschbeck (Pfarrer i.R. von St. Johannes, Förderer der kirchlichen Kunst und Kultur in der Stadt)&lt;ref&gt;[http://www.neumarktonline.de/art.php?newsid=55895 Ehrenbürgerwürde an den ehemaligen Pfarrer von St. Johannes, Hirschbeck, verliehen.]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Immer wieder wird angesprochen, dass die Stadtverwaltung sich nicht von der Verleihung der Ehrenbürgerwürde an [[Adolf Hitler]] im Dritten Reich distanziert bzw. ihm diese offiziell wieder aberkennt. Begründet wird diese Zurückhaltung damit, dass die Ehrenbürgerwürde in Bayern mit dem Tode automatisch erlischt.<br /> <br /> === Söhne und Töchter der Stadt ===<br /> [[Datei:Christopher of Bavaria.jpg|miniatur|hochkant|rechts|Christoph III. von Dänemark]]<br /> * [[Christoph III.]] (1416–1448), König von [[Kalmarer Union|Dänemark, Norwegen und Schweden]]<br /> * [[Otto II. (Pfalz-Mosbach)|Otto II. von Pfalz-Neumarkt]] (1435–1499), Pfalzgraf, Brautführer bei der „Landshuter Hochzeit“, Astronom und Mathematiker<br /> * [[Hans Pötzlinger]] (um 1535–1603), Bildhauer der Renaissance<br /> * [[Hartmann Schopper]] (1542–nach 1595), humanistischer Dichter<br /> * [[Caspar Schoppe]] (1576–1649), Publizist der [[Gegenreformation]]<br /> * [[Albert Hausner]] (1647–1710), Abt der Zisterzienserabtei Waldsassen<br /> * [[Johann Joseph Ildephons Michl]] (1708–1770), Komponist, Domkapellmeister, Geiger [http://www.bmlo.lmu.de/m0688/ BMLO]<br /> * [[Egid Löwenkron Barthscherer (Bartscherer)]] (1730–1799), Abt, (Ordensname Aegidius) Professor der Philosophie und Theologie [http://www.bmlo.lmu.de/b0157/ BMLO]<br /> * [[Joseph Willibald Michl]] (1745–1816), Komponist, Kontrabassist, Musikverleger [http://www.bmlo.lmu.de/m0686/ BMLO] [http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0005/bsb00053734/images/ Online] [http://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/volltexte/2010/5082/ Online] [[RISM]]<br /> * [[Veit Jung]], der sogenannte &quot;Torschmied&quot;, bewahrte die Stadt vor der Zerstörung durch österreichischen Truppen (siehe auch ''[[#Sagen und Legenden, Helden|Sagen und Legenden, Helden]]'')<br /> * [[Eugen Pausch]] (1758–1838), Kirchenmusiker, Komponist und Ordensgeistlicher, [http://www.bmlo.lmu.de/p0145/A1#S2.2 BMLO]<br /> * [[Martin Schrettinger]] (1772–1851), Bibliothekswissenschaftler<br /> * [[Michael Glossner]] (1837-1909), katholischer Theologe, Subregens in Regensburg, Vertreter der [[Neuscholastik]]<br /> * [[Lorenz Hiltner]] (1862–1923), Agrarwissenschaftler und Direktor der kgl. bayerischen Agrikulturbotanischen Anstalt<br /> * Josef Goldschmidt, Mitbegründer der Express-Fahrradwerke AG, der ersten Fahrradfabrik auf dem europäischen Kontinent<br /> * [[Dietrich Eckart]] (1868–1923), Dichter, Ideengeber Adolf Hitlers, Herausgeber des [[Völkischer Beobachter|Völkischen Beobachters]]<br /> * [[Max Feldbauer]] (1869–1948), Maler<br /> * [[Ernst Hierl]] (1880–1981), Sozialdemokrat, expressionistischer Literat und Reformpädagoge.<br /> * [[Johann Baptist Kurz]] (1881–1968), katholischer Priester, Heimatforscher zu [[Wolfram von Eschenbach]] und Stiftskanonikus in Regensburg, Ehrenbürger der Stadt [[Wolframs-Eschenbach]]<br /> * [[Albert Reich]] (1881–1942), Maler<br /> * [[Michael Rackl]] (1883–1948), Bischof von Eichstätt<br /> * [[Käthe Dorsch]] (1890–1957), Schauspielerin<br /> * [[Ludwig Ott]] (1906–1985), katholischer Theologieprofessor, Dogmatiker und Mediävist<br /> * [[Theo Betz]] (1907–1996), Oberbürgermeister a.&amp;nbsp;D., Förderer des Wiederaufbaus, Träger der [[Bundesverdienstkreuz]]es<br /> * [[Martin Albert]] (1909–1991), Politiker, ehemaliges Mitglied des Bayerischen Landtags<br /> * [[Margret Hölle]] (* 1927), Lyrikerin<br /> * [[Adolf Beck (Politiker)|Adolf Beck]] (1938–2009), Politiker, ehemaliges Mitglied des Bayerischen Landtags<br /> * [[Herbert Fischer (Politiker)|Herbert Fischer]] (* 1940), Stadtrat und Festreferent, ehemaliges Mitglied des Bayerischen Landtags<br /> * [[Hans Georg Huber|Hans G. Huber]] (* 1942), Unternehmer, Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande<br /> * [[Alois Karl]] (* 1950), Oberbürgermeister a.&amp;nbsp;D., [[Deutscher Bundestag|Bundestagsabgeordneter]]<br /> * [[Karl-Heinz Radschinsky]] (* 1953), Gewichtheber<br /> * [[Mark Bender]] (* 1959), Sänger, Songwriter und Musikproduzent<br /> * [[Harry Meyer]] (* 1960), Maler<br /> * [[Peter-Maria Anselstetter]] (* 1961), Schauspieler und Regisseur, künstlerischer Leiter des Theater Courage in Essen<br /> * [[Lizzy Aumeier]] (* 1964), Musikkabarettistin und Kontrabassistin<br /> * [[Oğuz Yılmaz]] (* 1991), Mitglied des Comedytrios [[Y-Titty]]<br /> <br /> === Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen ===<br /> * [[Eppelein von Gailingen]], fränkischer Raubritter, wurde am 15. Mai 1381 in Neumarkt durch [[Rädern|das Rad]] hingerichtet. Die damals entstandenen Kosten für die Hinrichtung wurden erst 1998 anlässlich der Landesgartenschau in Neumarkt durch die Stadt Nürnberg mit symbolischen Schokoladen-Talern beglichen<br /> * [[Johann (Pfalz-Neumarkt)|Johann von Pfalz-Neumarkt]], Pfalzgraf in Neumarkt, bedeutender Baumeister der Stadt, kämpfte mehrmals gegen die [[Hussiten]]<br /> * [[Friedrich II. (Pfalz)|Friedrich II. von der Pfalz]], Pfalzgraf in Neumarkt und später Kurfürst von der Pfalz, errichtete das Pfalzgrafenschloss in seiner heutigen Form<br /> * [[Wolfgang (Pfalz-Neumarkt)|Wolfgang von der Pfalz]], Statthalter der Oberpfalz<br /> * [[Michael Ostendorfer]], Maler und Zeichner, Hofmaler unter Pfalzgraf Friedrich II.<br /> * [[Dorothea von Dänemark und Norwegen|Dorothea von der Pfalz]], Kurfürstin und Frau Friedrichs II., widersetzte sich bis zu ihrem Tod der Reformation<br /> * [[Christian (Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein)|Christian von Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein]], Statthalter in Neumarkt und Mitglied der [[Fruchtbringende Gesellschaft|Fruchtbringenden Gesellschaft]]<br /> * [[Gustav Adolf Pfleiderer]], gründete 1894 die ''Pfleiderer AG'', die 1919 in Neumarkt ein Sägewerk übernahm und 1944 die Leitung des Konzerns hierher verlegte<br /> * Anna Stephan, mit 111 Jahren (1892–2003) eine der [[Ältester Mensch|ältesten Frauen Deutschlands]]<br /> * [[Fritz Weithas]], Gründer der [[Fritz-Weithas-Sternwarte]] auf dem Mariahilfberg, Träger des Verdienstkreuzes am Bande<br /> * [[Lothar Fischer (Bildhauer)|Lothar Fischer]], aufgewachsen in Neumarkt, bedeutender Bildhauer der Nachkriegszeit, Mitbegründer der [[Künstlergruppe Spur]]<br /> * [[Prälat]] [[Christoph Kühn (Theologe)|Christoph Kühn]], früher Kaplan in der Pfarrei St. Johannes, an verschiedenen Stationen Mitglied des [[Diplomatisches Korps|diplomatischen Korps]] des [[Vatikanstaat|Vatikans]], u.a. in Rom und Wien, seit 1.&amp;nbsp;September 2012 [[Domkapitular]] im [[Bistum Eichstätt]]<br /> <br /> == Sagen und Legenden, Helden ==<br /> [[Sage]]n ranken sich vor allem um die [[Burgruine Wolfstein]]. So wird dort von einem großen Schatz berichtet, der in den Kellergewölben von einem schwarzen Pudel bewacht wird. Ein geheimer unterirdischer Gang soll die Ruine direkt mit dem Pfalzgrafenschloss verbinden.<br /> <br /> Besonders verdient um Neumarkt machte sich der Schmied Veit Jung, nach der [[Schlacht von Deining]], am Oberen Markt. Als sich 1796 im [[Erster Koalitionskrieg|ersten Koalitionskrieg]] französische Truppen in der Stadt verbarrikadierten, belagerten österreichische Soldaten Neumarkt und drohten die komplette Zerstörung an. Unter Todesgefahr und Beschuss der Franzosen begab sich Jung schließlich zum Oberen Tor und schlug das Schloss mit seinem Schmiedehammer auf. Die Österreicher drangen in die Stadt ein, während die Franzosen durch das Untere Tor flohen. Neumarkt blieb dadurch von der Zerstörung verschont. Veit Jung brachte diese durchaus heldenhafte Tat den Beinamen „Torschmied“ ein.<br /> <br /> == Literatur ==<br /> Verschiedene Bücher berichten über die Neumarkter Stadtgeschichte, geben nähere Informationen über Bauwerke und Kulturdenkmäler der Stadt oder zeigen historische Ansichten, so unter anderem die Bücher<br /> * ''Alte Ansichten und Bilder aus Neumarkt in der Oberpfalz'', MK-Verlag Fürth, 1979<br /> * ''Zerstörung und Wiederaufbau der Stadt Neumarkt in der Oberpfalz 1945–1995'', Wünsch Offset-Druck Neumarkt, 1995<br /> * Simon Federhofer: ''Herrschaftsbildung im Raum Neumarkt vom 12. bis 17. Jahrhundert'', Hist. Verein für Neumarkt in der Oberpfalz und Umgebung, 1995<br /> * Kurt Romstöck: ''Die Neumarkter Residenz und ihre Regenten'', MZ-Druck Regensburg, 1980<br /> * Kurt Romstöck: ''Neumarkt in der Oberpfalz von 1500 bis 1945'', MZ-Druck, 1985<br /> * Kurt Romstöck: ''Neumarkt in der Oberpfalz von 1945 bis 1995'', Druckzentrum der Mittelbayerischen Zeitung, 1994<br /> * Friedrich Mader, Hans Braun: ''Neumarkt in der Oberpfalz - Bild einer Stadt'', Hoffmann, 1992<br /> * Gabriele Moritz, Hans Braun: ''Stadtspaziergänge - Neumarkter Altstadtführer'', Fremdenverkehrsverein Neumarkt, 1996<br /> * Petra Henseler, Rudolf Müller-Tribbensee, Stefan Weithas: ''Stadt Neumarkt i.d.OPf.- 25 Jahre Altstadtsanierung''. 2002<br /> * Frank Präger: ''Archivbilder Neumarkt in der Oberpfalz.'' Sutton Verlag, Erfurt 2006, ISBN 978-3-86680-053-3<br /> * Christine Rädlinger: ''Generation für Generation/ Geschichte der Braufamilie Gloßner''. Neumarkt 2009, ISBN 978-3-9813190-4-0.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat}}<br /> {{wikivoyage}}<br /> {{Wikisource|Topographia Bavariae: Newmarckt|Newmarckt in der Topographia Bavariae (Matthäus Merian)}}<br /> * [http://www.oberpfalz-luftbild.de/neumarkt.htm Luftbilder der Stadt]<br /> * {{HdBG GKZ|9373147}}<br /> * {{LStDV GKZ|09373147}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{NaviBlock<br /> |Navigationsleiste Stadtteile von Neumarkt in der Oberpfalz<br /> |Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz<br /> }}<br /> <br /> {{Exzellent|2. Oktober 2006|22122843}}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=g|GND=4041837-6}}<br /> <br /> [[Kategorie:Neumarkt in der Oberpfalz]]<br /> [[Kategorie:Ort im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz]]<br /> [[Kategorie:Ehemaliger Residenzort in Bayern]]<br /> [[Kategorie:Ehemalige kreisfreie Stadt in Bayern]]<br /> [[Kategorie:Kreisstadt in Bayern]]<br /> [[Kategorie:Große Kreisstadt in Bayern]]</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Visumfreiheit&diff=113194378 Visumfreiheit 2013-01-20T11:50:45Z <p>138.246.2.72: /* Visumfreiheit für deutsche Staatsangehörige */</p> <hr /> <div>'''Visumfreiheit''' ist ein untechnischer Begriff und bezeichnet die Befreiung von der [[Visum]]pflicht oder vom Visumzwang.<br /> <br /> == Begriffserklärung ==<br /> <br /> * Im weiteren Sinn umfasst sie das Recht von Personen, in einen ausländischen Staat ohne ein vor Reiseantritt erworbenes [[Visum]] einzureisen. Dieses Recht stellt eine erhebliche Erleichterung für die betroffenen Personen dar, da diese vor der beabsichtigten Reise kein (oft langwieriges) Visumverfahren durchlaufen müssen.<br /> * Visumfreiheit im engeren Sinne ist das Recht, ohne jegliche formelle Einreisegenehmigung in einen Staat einzureisen. In diesem Fall werden auch während der Einreisekontrolle keine gebührenfreien oder -pflichtigen Erlaubnisse in den Pass eingetragen, gestempelt oder geklebt oder Bescheinigungen ausgehändigt. Dieses Verfahren wenden unter anderem die Schengenstaaten an.<br /> * Visumfreiheit wird häufig auch synonym mit der Befreiung vom Erfordernis eines Aufenthaltstitels verwendet. In den Schengenstaaten sind diese Befreiungen im Wesentlichen identisch. Andere Staaten gestatten bestimmten Personen zwar die visumfreie Einreise, verlangen jedoch anschließend eine ausländerbehördliche Registrierung oder die Einholung einer Aufenthaltserlaubnis nach der Einreise.<br /> <br /> == Grundlagen ==<br /> <br /> Ob Staatsangehörige anderer Staaten der Visumpflicht unterworfen werden oder nicht, bestimmt sich allein nach dem Recht des Einreisestaates. Die Entscheidung, wer unter welchen Bedingungen in einem Staat Aufnahme findet oder in diesen einreisen darf, unterliegt der vollständigen Entscheidungsgewalt der einzelnen Staaten und ist ein Kernbereich derer Souveränität. Die Gründe, die zur Abschaffung des Visumszwanges führen sind meist vielschichtig und werden unter anderem bestimmt durch<br /> <br /> * die Beziehungen auf staatlicher Ebene (politisch, wirtschaftlich und militärisch verbündet, neutral, in Konkurrenz oder sogar verfeindet/im Kriegszustand)<br /> * wirtschaftliche Überlegungen (könnten wichtige Investoren durch Visumfreiheit angezogen werden, ist der Tourismus eine wichtige Einnahmequelle, gibt es zahlungskräftige potentielle Touristen in dem entsprechenden Land, sind hohe Visumgebühren eine Einnahmequelle)<br /> * einwanderungspolitische Überlegungen (wie hoch ist der Anteil der visumfrei Reisenden, die nach der Einreise versuchen werden unterzutauchen oder ein Schutzersuchen (ASYL) zu stellen, besteht eine uneingeschränkte Rückübernahmebereitschaft des Herkunftsstaates für dessen Bürger, wie hoch ist die Fälschungssicherheit der Reisedokumente, wie hoch ist das Korruptionslevel)<br /> * sicherheitspolititische Erwägungen (wird es durch die Gewährung der Visumfreiheit zu einer erheblichen Erhöhung der Einreise von Kriminellen/Terroristen aus dem entsprechenden Staat kommen).<br /> <br /> == Gegenseitigkeit ==<br /> <br /> Im Regelfall werden Visumbefreiungen zwischenstaatlich mittels eines völkerrechtlichen Vertrages (sogenannte Sichtvermerksabkommen) vereinbart und beruhen auf dem Gegenseitigkeitsprinzip. Die Kündigung eines solchen Abkommens durch die eine Seite zieht somit automatisch die Einführung der Visumpflicht auch für dessen Staatsangehörige im anderen Staat nach sich.<br /> <br /> Manchmal bestehen derartige Abkommen nur zugunsten bestimmter Staatsbürger der betreffenden Staaten (z.&amp;nbsp;B. Inhaber von Diplomaten- oder Dienstpässen).<br /> <br /> Weiter gibt es mehrseitige Verträge über die gegenseitige Befreiung vom Visumzwang, wie das inzwischen in großen Teilen gegenstandslos gewordene [http://conventions.coe.int/Treaty/Commun/QueVoulezVous.asp?NT=025&amp;CM=8&amp;DF=1/21/2007&amp;CL=GER Europäische Übereinkommen über den Personenverkehr] des [[Europarat]]s. Auch diese Verträge beruhen im Wesentlichen auf Gegenseitigkeit. ''(So hat die Ukraine am 1. Juli 2006 dieses Übereinkommen ratifiziert und den Staatsangehörigen der Vertragsparteien Visumfreiheit gewährt; dies jedoch mit dem Vorbehalt verbunden, dass diese Bevorzugung entfällt, sofern diese Staaten ihrerseits einen Vorbehalt gegen die Visumfreiheit der Ukrainer einlegen.)''<br /> <br /> Ein gutes Beispiel für das Gegenseitigkeitsprinzip sind die Regelungen der Europäischen Union über Visumpflicht und Visumfreiheit in der [[Verordnung (EG) Nr. 539/2001 (EU-Visum-Verordnung)]]. Nach dem Beitritt der mittel- und osteuropäischen Staaten am 1. Mai 2004 war eine Gegenseitigkeit der Visumfreiheit für Ausländer in der EU auf der einen Seite und für Unionsbürger in Drittstaaten nicht mehr gegeben. Zur Verbesserung der Verhandlungsposition der Europäischen Kommission wurde durch die VO (EG) 851/2005 die Visumverordnung geändert und ein Gegenseitigkeitsmechanismaus eingeführt, der es der EU gestattet, auf das Beibehalten oder die Einführung der Visumpflicht durch Drittstaaten für die Angehörigen aller oder einzelner Staaten der EU adäquat zu reagieren. In der Folge haben eine Reihe von Drittstaaten auch die Angehörigen der neuen Mitgliedstaaten befreit, andere Staaten (wie USA, Kanada, Australien) behielten die Visumpflicht zwar (vorübergehend) bei, gewähren jedoch umfangreiche Erleichterungen im Visumverfahren.<br /> <br /> Die Visumfreiheit kann jedoch auch einseitig von einem Staat für die [[Staatsangehörigkeit|Staatsbürger]] eines anderen Staates gewährt werden. Es besteht kein allgemeiner Grundsatz des Völkerrechts, wonach hinsichtlich der Visumpflicht Gegenseitigkeit zu gewähren wäre oder nicht. Eine andere Regelung könnte dazu führen, dass ein eventuell sogar sicherheitspolitisch problematischer Staat seinen Bürgern universelle Visumfreiheit dadurch verschaffen könnte, dass er selbst alle Ausländer visumfrei stellt.<br /> <br /> == Begünstigte Personenkreise ==<br /> Im Regelfall wird Visumfreiheit den Bürgern von bestimmten Staaten gewährt, die ihre Staatsangehörigkeit durch den Besitz eines Nationalpasses nachweisen können, teilweise auch eingeschränkt auf die Inhaber von amtlichen Pässen. Visumfreiheit wird jedoch nicht nur ausländischen Staatsangehörigen gewährt, sondern auch anderen Personengruppen.<br /> <br /> So besteht aufgrund des [http://conventions.coe.int/Treaty/Commun/QueVoulezVous.asp?NT=025&amp;CM=8&amp;DF=1/21/2007&amp;CL=GER Europäischen Übereinkommens zur Abschaffung des Sichtvermerkszwangs für Flüchtlinge] für die Inhaber eines durch eine Vertragspartei ausgestellten Reiseausweises für Flüchtlinge Visumfreiheit in den anderen Vertragsstaaten. In Deutschland sind auch die Inhaber eines Reiseausweises für Staatenlose vom Visumzwang befreit, wenn der Staatenlosenausweis von einem Staat ausgestellt wurde, dessen Staatsangehörige Visumfreiheit in Deutschland genießen. Der Artikel 46 des [http://www.admin.ch/ch/d/sr/i1/0.191.02.de.pdf Wiener Übereinkommens über konsularische Beziehungen] schreibt eine Befreiung vom Visumzwang für Konsularbeamte und deren Familienangehörige verbindlich vor. Aufgrund des fortgeltenden Art. 4 des [http://www.ibka.org/artikel/ag97/reichskonkordat.html Reichskonkordats] sind nach § 20 Aufenthaltsverordnung die Inhaber von vatikanischen Pässen in Deutschland visumfrei. Weitere Befreiungen gibt es für das Bordpersonal in der Seeschifffahrt, im Binnenschiffsverkehr und im Flugverkehr.<br /> <br /> Die Kurzaufenthaltsregelungen der EU beinhalten ebenfalls eine Reihe von Regelungen zur Visumfreiheit, die unabhängig von der Staatsangehörigkeit der privilegierten Personen gelten. So sind nach der [[Verordnung (EG) Nr. 539/2001 (EU-Visum-Verordnung)]] die Inhaber von Reiseausweisen für Flüchtlinge oder für Staatenlose bzw. von Fremdenpässen, die die Staatenlosigkeit des Passinhabers bestätigen, von der Visumpflicht im [[Schengener Abkommen|Schengenraum]] befreit, sofern diese Pässe durch einen EU-Staat (außer GB und IRL) ausgestellt wurden. Weiter gibt es Befreiungen für (eigentlich aufgrund ihrer Nationalität visumpflichtige) drittstaatsangehörige Schüler, die auf einer Klassenfahrt einen Schengenstaat besuchen, Befreiungen für Angehörige der NATO-Truppe etc.<br /> <br /> Das Recht auf visumfreie kurzfristige Aufenthalte wurde durch die [[Richtlinie 2004/38/EG (Freizügigkeitsrichtlinie)|Richtlinie 2004/38/EG]]&lt;ref name=&quot;RL&quot;&gt;Artikel 5(2) und 6(2) der [http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2004:158:0077:0123:DE:PDF RICHTLINIE 2004/38/EG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 29. April 2004]&lt;/ref&gt; auch auf an sich visumpflichtige Familienangehörige ([[Drittstaatsangehöriger|Drittstaatsangehörige]]) von [[Europäischer Wirtschaftsraum|EWR]]-Bürgern, die ihr [[Unionsbürgerschaft#Freizügigkeit und Aufenthaltsrecht|Recht auf Freizügigkeit]] wahrnehmen, erweitert.&lt;ref&gt;[http://ec.europa.eu/youreurope/citizens/travel/entry-exit/non-eu-family/index_de.htm Einreiseformalitäten für Ihre Familienangehörigen, die nicht selbst Unionsbürger sind]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://ec.europa.eu/commission_barroso/frattini/archive/guide_2004_38_ec_en.pdf Right of Union citizens and their family members to move and reside freely within the Union, Guide on how to get the best out of Directive 2004/38/EC]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2008:124:0020:01:DE:HTML Beschluss des Gemeinsamen EWR-Ausschusses Nr. 158/2007 vom 7. Dezember 2007 zur Änderung des Anhangs V (Freizügigkeit der Arbeitnehmer) und des Anhangs VIII (Niederlassungsrecht) des EWR-Abkommens]&lt;/ref&gt; Bei Vorliegen einer [[Aufenthaltskarte]] nach Artikel 10 der Richtlinie und unter der Bedingung, dass die Reise entweder gemeinsam mit dem EWR-Bürger erfolgt oder nachgefolgt wird, können Familienangehörige sich bis zu 90&amp;nbsp;Tagen ohne zusätzliches Visum in jedem anderen EWR-Mitgliedstaat aufhalten. Allerdings setzen einige Mitgliedstaaten diese Bestimmung der Richtlinie nicht oder nicht richtig um (Stand November 2009),&lt;ref&gt;[http://www.opsi.gov.uk/si/si2006/20061003.htm#2 Statutory Instrument 2006 No. 1003 - The Immigration (European Economic Area) Regulations 2006]. Großbritannien akzeptiert nur selbst ausgestellte Aufenthaltstitel (siehe dazu Definition von „residence card“ in Abschnitt 2),&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Punkt 3.2 in [http://ec.europa.eu/justice_home/news/intro/doc/com_2008_840_en.pdf Report from the Comission to the European Parliament and the Council on the application of Directive 2004/38/EC on the right of citizens of the Union and their family members to move and reside freely within the territory of Member States]&lt;/ref&gt; sodass es nach wie vor zu Schwierigkeiten bei Reisen zwischen Schengener und Nicht-Schengener EU Staaten kommen kann (Verweigerung der Benutzung des Verkehrsmittels durch die Transportgesellschaft, Verweigerung der Einreise durch Grenzschutzbehörden).<br /> <br /> == Voraussetzungen ==<br /> <br /> Visumfreiheit gewährt regelmäßig keinen individuellen Rechtsanspruch auf Einreise, sondern nur die grundsätzliche Möglichkeit, ohne Visum einreisen zu dürfen. Dieses Recht wird regelmäßig nur unter bestimmten Voraussetzungen, meist zu eingegrenzten Zwecken sowie für eine bestimmte Aufenthaltsdauer gewährt.<br /> <br /> Diese Voraussetzungen, zulässigen Zwecke und die maximale Aufenthaltsdauer differieren von Staat zu Staat und sind teilweise auch in den einzelnen Staaten für verschiedene Zielgruppen unterschiedlich geregelt. Typischerweise bedingt die Gestattung der visumfreien Einreise den Besitz eines bestimmten (oft noch mehrere Monate gültigen) [[Pass (Dokument)|Grenzübertrittspapiers]] und die bona-fide-Eigenschaft, also den während der Einreisekontrolle glaubhaft zu machenden Willen, nicht gegen die Rechtsordnung des Zielstaates zu verstoßen. Die maximal zulässige Dauer eines visumfreien Aufenthalts reicht dabei von wenigen Wochen bis zu sechs Monaten.<br /> <br /> == Visumfreiheit im Schengenraum ==<br /> {{Überarbeiten}}<br /> Die Regelungskompetenz für Visumpflicht und Befreiungen für Kurzaufenthalte hat nach Art. 62 Abs. 2 b (i) und Abs. 3 des Vertrages zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft nunmehr die EU, wobei deren Regelungen meist eine Reihe von flankierenden nationalen Ausnahmevorschriften gestatten. Die Regelungen zu visumfreier Einreise und Aufenthalt im Schengenraum sind jedoch in verschiedenen Rechtsakten der Europäischen Union zu finden. Selbst die grundsätzlichen Vorschriften gelten jedoch nicht in allen Mitgliedsstaaten der EU, zusätzlich jedoch auch in anderen Staaten. <br /> <br /> === Geltungsbereich ===<br /> <br /> Die im Folgenden skizzierten Vorschriften finden in folgenden Staaten vollständige Anwendung:<br /> <br /> * Kategorie I: Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, Ungarn<br /> In den neuen Mitgliedsstaaten der EU gilt vorübergehend nur ein Teil der Vorschriften (oder manche Vorschrift nur in Teilen, Näheres dazu bei den Einzelvorschriften):<br /> * Kategorie II:<br /> ** Zypern (frühestens 2010)<br /> ** Bulgarien, Rumänien (Termin für vollständige Anwendung noch nicht absehbar)<br /> In diesen Mitgliedsstaaten gelten die Vorschriften nicht:<br /> * Kategorie III:<br /> ** Liechtenstein (Anwendung noch bis voraussichtlich Ende 2009 ausgesetzt)<br /> * Kategorie IV:<br /> ** Irland, Vereinigtes Königreich (keine Anwendung)<br /> <br /> === Einzelne Vorschriften ===<br /> <br /> Grundsätzlich bedürfen Drittstaatsangehörige (keine Staatsangehörigkeit zu Kategorie I bis IV) nach Art. 5 Abs. 1 b des [http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/site/de/oj/2006/l_105/l_10520060413de00010032.pdf Schengener Grenzkodex] zur Einreise und zum Aufenthalt eines Visums, sofern sie nicht von dieser Visumpflicht befreit sind. (Diese Vorschrift gilt in den Staaten der Kategorien I und II)<br /> <br /> Die Befreiung von der Visumpflicht ergibt sich für das Überschreiten der Außengrenzen dabei vordringlich aus Art. 1 Abs. 2 der [http://eur-lex.europa.eu/Notice.do?hwords=/&amp;pgs=10&amp;list=258858:cs,&amp;val=258858:cs&amp;nbl=1&amp;lang=de&amp;pos=1&amp;page=1/ Verordnung (EG) 539/2001]. Der dort benannte Personenkreis kann sich anschließend visumfrei im gesamten Schengengebiet auf der Grundlage des Art. 20 des [http://www.aufenthaltstitel.de/schengeneruebereinkommen.html#5 Schengener Durchführungsübereinkommens] aufhalten. (Gilt ebenfalls im Gebiet der Staaten nach Kategorie I und II.)<br /> <br /> Die Aufenthaltsdauer ist begrenzt auf so genannte &quot;Kurzaufenthalte&quot; von insgesamt maximal 90 Tagen innerhalb eines Bezugszeitraumes von sechs Monaten nach einer so genannten &quot;ersten Einreise&quot;. Dabei werden alle Aufenthaltszeiten im gesamten Schengengebiet während des Bezugszeitraumes zusammengerechnet. Eine &quot;erste Einreise&quot; ist die allererste (nachweisbare) Einreise in das Schengengebiet und alle nächsten Einreisen nach frühestens jeweils einem halben Jahr nach einer &quot;ersten Einreise&quot; (frei nach [http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=CELEX:62005J0241:DE:HTML Urteil des EuGH &quot;Bot&quot;]). Da die Bezugszeiräume nur durch eine (frei terminierbare) &quot;erste Einreise&quot; bestimmt werden, folgen diese regelmäßig nicht unmittelbar aufeinander. Dabei ist auch das Aneinanderhängen von unmittelbar aufeinander folgenden Kurzaufenthalten (derzeit) zulässig, siehe folgendes vereinfachtes Beispiel:<br /> <br /> * Erste Einreise nach Schengen am 1. Januar, Ausreise am Folgetag (zwei Tage Aufenthalt, Festlegung des Bezugszeitraumes auf 1. Januar – 30. Juni)<br /> * nächste Einreise nach Schengen am 5. April, Ausreise am 30. Juni (86 Tage Aufenthalt, keine erste Einreise, da noch keine sechs Monate nach der vorangegangenen ersten Einreise)<br /> * nächste Einreise am 1. Juli, Ausreise am 20. September (82 Tage Aufenthalt, die Einreise ist erneut eine &quot;erste&quot; Einreise, da seit der letzten ersten Einreise sechs Monate vergangen sind, Festlegung eines neuen Bezugszeitraumes auf 1. Juli bis 31. Dezember)<br /> * Die (eigentlich rein formelle) Ausreise am 30. Juni ist zwingend erforderlich, da erstens nur ununterbrochene Aufenthalte von bis zu 90 Tagen erlaubt sind und zweitens die Aufenthalte 90 Tage in einem Bezugszeitraum von sechs Monaten nicht überschreiten dürfen.<br /> <br /> Nach Art. 5 Abs. IV a des [http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/site/de/oj/2006/l_105/l_10520060413de00010032.pdf Schengener Grenzkodex] (SGK) sind die Inhaber eines Aufenthaltstitels eines Schengenstaates der Kategorie I oder II zum Zwecke der Wiedereinreise in den Ausstellerstaat von der Visumpflicht für die erforderliche Durchreise durch die anderen Schengenstaaten der Kategorien I und II befreit. Die Aufenthaltstitel, von denen sich dieses Recht ableiten lässt, sind durch im Amtsblatt EU veröffentlicht worden. Dieses Recht wird fast voraussetzungsfrei gewährt, nicht mal ein gültiges Grenzübertrittspapier wird verlangt, solange sich die Identität auch anders nachweisen lässt.<br /> <br /> Ein Durchreiserecht durch die Staaten der Kategorie II besteht nach der Entscheidung 895/2006/EG nunmehr für die Inhaber von Aufenthaltstiteln der Staaten der Kategorien I bis III (jeweils ohne EST, LIT), von Schengenvisa und nationalen Visa der Kategorie I. Anders als nach Art. 5 IV a SGK ist die Durchreise in beide Richtungen möglich, sowohl aus einem Drittstaat in den Ausstellerstaat des Titels, als auch in entgegengesetzter Richtung. Dabei müssen jedoch die Einreisevoraussetzungen erfüllt werden. Für die Inhaber von Titeln der Kategorie III (CH, LIE) besteht ein ergänzendes und analog geregeltes Durchreiserecht auch durch die Staaten der Kategorie I nach der Entscheidung 896/2006/EG.<br /> <br /> Der Art. 18 des [http://www.aufenthaltstitel.de/schengeneruebereinkommen.html#5 Schengener Durchführungsübereinkommens] (SDÜ) gewährt ein dem Art. 5 IV a SGK ähnliches visumfreies Durchreiserecht durch die Staaten der Kategorie I in den Ausstellerstaat eines nationalen Visums, dies jedoch beschränkt auf die erste Hinreise in diesen Staat und unter weiteren Voraussetzungen. (Gilt nur für nationale Visa Typ „D“ von Staaten der Kategorie I.)<br /> <br /> Art. 21 SDÜ schließlich gewährt ein weiter reichendes visumfreies Aufenthaltsrecht für die Inhaber von nationalen Aufenthaltstiteln der Kategorie I in den anderen Schengenstaaten der Kategorie I, jedoch auch unter einschränkenden Bedingungen.<br /> <br /> === Voraussetzungen ===<br /> <br /> Die visumfreie Einreise ist nur unter den in den einzelnen Rechtsvorschriften geregelten Voraussetzungen möglich. Diese Vorschriften verweisen regelmäßig auf den Art. 5 Abs. 1 des Schengener Grenzkodex.<br /> <br /> Danach ist ein gültiges Grenzübertrittspapier, der Nachweis von Reiseziel, Reisezweck und der für dessen Finanzierung erforderlichen Mittel erforderlich. Weiter darf der Drittstaatsangehörige nicht im Schengener Informationssystem zur Einreiseverweigerung ausgeschrieben sein und dessen Einreise und Aufenthalt die öffentliche Ordnung, Sicherheit oder Gesundheit eines der Schengenstaaten gefährden. Auch darf keine nationale Ausschreibung aufgrund eines Aufenthaltsverbotes für die Staaten bestehen, in denen der Ausländer sich aufhält.<br /> <br /> == Visumfreiheit in Deutschland ==<br /> <br /> Befreiungen von der Visumpflicht für Ausländer in Deutschland, Österreich und den anderen Schengenstaaten regelt vorrangig die [http://eur-lex.europa.eu/Notice.do?list=258858:cs,&amp;pgs=10&amp;hwords=/&amp;val=258858:cs&amp;lang=de&amp;nbl=1&amp;pos=1&amp;page=1/ Verordnung (EG) 539/2001] bzw. auch die Richtlinie 2004/38/EG&lt;ref name=&quot;RL&quot;/&gt;.<br /> <br /> Nationale Ausnahmen werden in Deutschland durch die §§ 16 bis 30 der [http://www.gesetze-im-internet.de/aufenthv/index.html Aufenthaltsverordnung] geregelt. Die bestehenden Abkommen über Visumfreiheit sind in den §§ 16 und 41 der AufenthVO berücksichtigt und gelten nicht unmittelbar.<br /> <br /> == Visumfreiheit für deutsche Staatsangehörige ==<br /> [[Datei:Europe countries map de contours no visa.png|miniatur|x200px|Für Deutsche ohne Visum bereisbare Länder (Stand 2010)]]<br /> <br /> Deutsche, österreichische und Schweizer Staatsangehörige sind in den Staaten der [[Europäische Union|Europäischen Union]], des [[Europäischer Wirtschaftsraum|Europäischen Wirtschaftsraums]] und in der [[Schweiz]] freizügigkeitsberechtigt und somit generell visumsfrei. Die Visumfreiheit hängt in diesen Staaten nicht vom Besitz eines bestimmten Grenzübertrittspapiers ab und ergibt sich allein aus der [[Unionsbürgerschaft]] oder Staatsangehörigkeit. Die Visumfreiheit in anderen Staaten unterliegt deren [[Souveränität]] und kann grundsätzlich auch einseitig geändert werden.<br /> <br /> [[Deutsche Staatsangehörigkeit|Deutsche Staatsangehörige]] können in folgende Länder sowohl mit dem [[Reisepass]] als auch mit dem [[Personalausweis]] visumfrei einreisen:<br /> <br /> [[Albanien]], [[Belgien]]*, [[Bosnien und Herzegowina]], [[Bulgarien]], [[Dänemark]], [[Estland]], [[Finnland]], [[Frankreich]]*, [[Georgien]], [[Griechenland]]*, [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]], [[Irland]], [[Island]], [[Italien]]*, [[Kroatien]], [[Lettland]], [[Liechtenstein]]*, [[Litauen]], [[Luxemburg]]*, [[Malta]]*, [[Mazedonien]], [[Monaco]]*, [[Montenegro]], [[Niederlande]]*, [[Norwegen]], [[Polen]], [[Portugal]]*, [[Österreich]]*, [[Rumänien]], [[San Marino]]*, [[Schweden]]*, [[Schweiz]]*, [[Serbien]], [[Slowakei]], [[Slowenien]]*, [[Spanien]]*, [[Tschechien]], [[Türkei]]*, [[Tunesien]], [[Ungarn]], [[Vatikanstadt]]*, [[Republik Zypern|Zypern]]<br /> <br /> In die mit * gekennzeichneten Staaten können deutsche Staatsangehörige nach dem [http://conventions.coe.int/Treaty/Commun/QueVoulezVous.asp?NT=025&amp;CM=8&amp;DF=1/21/2007&amp;CL=GER Europäischen Übereinkommen über den Personenverkehr] auch mit einem bis zu einem Jahr abgelaufenen Reisepass, Dienstpass oder Kinderreisepass oder mit einem gültigen Vorläufigen Personalausweis einreisen (Stand 23. November 2012.) Ob dies jeder (Grenz-)Polizist dieser Staaten jedoch weiß, ist fraglich.<br /> <br /> Nach Tunesien ist eine Einreise mit dem Personalausweis nur als Pauschaltourist mit allen nötigen Nachweisen möglich.<br /> <br /> In die folgenden Staaten oder Territorien können deutsche Staatsangehörige nur mit einem Reisepass visumfrei einreisen:<br /> <br /> [[Antigua und Barbuda]], [[Argentinien]], ��[[Armenien]], [[Australien]], [[Autonome Region Kurdistan]] (Irak), [[Bahamas]], [[Barbados]], [[Belize]], [[Bolivien]], [[Botswana]], [[Brasilien]], [[Brunei]], [[Chile]], [[Cookinseln]], [[Costa Rica]], [[Dominica]], [[Dominikanische Republik]], [[Ecuador]], [[El Salvador]], [[Fidschi]], [[Gambia]], [[Georgien]], [[Grenada]], [[Guatemala]], [[Guyana]], [[Haiti]], [[Honduras]], [[Hongkong]], [[Israel]], [[Jamaika]], [[Japan]], [[Kanada]], [[Kirgistan]], [[Kiribati]], [[Kosovo]], [[Kolumbien]], [[Macao]], [[Malawi]], [[Malaysia]], [[Marokko]], [[Marshallinseln]], [[Mauritius]], [[Mexiko]], [[Mikronesien]], [[Moldawien]], [[Namibia]], [[Nauru]], [[Neuseeland]], [[Nicaragua]], [[Palau]], [[Panama]], [[Paraguay]], [[Peru]], [[Salomonen]], [[Senegal]], [[Seychellen]], [[Singapur]], [[St. Kitts und Nevis]], [[St. Lucia]], [[St. Vincent und die Grenadinen]], [[Südkorea]], [[Swasiland]], [[Republik China|Taiwan]], [[Ruanda]], [[Thailand]], [[Tonga]], [[Trinidad und Tobago]], [[Tunesien]], [[Tuvalu]], [[Ukraine]], [[Uruguay]], [[Vanuatu]], [[Venezuela]], [[Vereinigte Arabische Emirate]], [[Vereinigte Staaten von Amerika]], [[Samoa]]. <br /> <br /> Ausführliche Informationen über die Einreisebestimmungen für deutsche Staatsangehörige in den jeweiligen Zielstaaten bietet der Informationsservice des Auswärtigen Amtes. Verbindliche Auskünfte können jedoch nur die zuständigen Auslandsvertretungen des Zielstaates erteilen. Die Außenministerien der Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein verweisen in ihren Internetauftritten dementsprechend direkt auf die ausländischen Vertretungen.<br /> <br /> Einen aktuellen Überblick über die unterschiedlichen Befreiungsvorschriften gewährt das gebührenpflichtige [http://www.iata.org/ps/publications/Pages/tim.aspx TIM] (Travel Information Manual), das monatlich durch die [[IATA]] aktualisiert wird. Auskunft gewähren auch die Reisebüros.<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Tourismus]]<br /> [[Kategorie:Einwanderungsrecht]]<br /> [[Kategorie:Reiserecht]]<br /> [[Kategorie:Konsularrecht]]<br /> <br /> [[et:Viisavabadus]]</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Friesenried&diff=107440116 Friesenried 2012-08-30T12:03:57Z <p>138.246.2.72: </p> <hr /> <div>{{Infobox Gemeinde in Deutschland<br /> |Wappen = Wappen_Friesenried.png<br /> |Breitengrad = 47/52/29/N<br /> |Längengrad = 10/31/59/E<br /> |Lageplan = Friesenried in OAL.svg<br /> |Bundesland = Bayern<br /> |Regierungsbezirk = [[Schwaben (Bayern)|Schwaben]]<br /> |Landkreis = Ostallgäu<br /> |Verwaltungsgemeinschaft= Eggenthal<br /> |Höhe = 736<br /> |Fläche = 22.24<br /> |PLZ = 87654<br /> |Vorwahl = 08347<br /> |Kfz = OAL<br /> |Gemeindeschlüssel = 09777128<br /> |Straße = Hauptstraße 40<br /> |Website = [http://www.friesenried.de www.friesenried.de]<br /> |Bürgermeister = Bernhard Huber<br /> |Partei = <br /> }}<br /> [[Datei:Friesenried_2010.jpg|thumb|Blick auf Friesenried]]<br /> '''Friesenried''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im [[Schwaben (Bayern)|schwäbischen]] [[Landkreis Ostallgäu]] und Mitglied der [[Verwaltungsgemeinschaft Eggenthal]].<br /> <br /> == Geografie ==<br /> Friesenried liegt in der [[Planungsregion Allgäu]].<br /> <br /> Es existieren folgende [[Gemarkung]]en: Blöcktach, Friesenried und Salenwang.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Die Gründung Friesenrieds geht auf das Jahr 912 zurück. Im Gemeindeteil Blöcktach befand sich die Stammburg der Herren von Schwarzenburg, die von 1230 bis 1408 bezeugt sind. Friesenried war vor 1800 Sitz eines [[Blutgerichtsbarkeit|Oberen]] und [[Niedere Gerichtsbarkeit|Unteren Gerichts]] und gehörte zum [[Fürststift Kempten]]. Seit dem [[Reichsdeputationshauptschluss]] von 1803 gehört der Ort zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen im [[Königreich Bayern]] entstand mit dem [[Gemeindeedikt#Zweites Gemeindeedikt|Gemeindeedikt von 1818]] die heutige Gemeinde.<br /> <br /> &lt;!-- === Religionen === --&gt;<br /> === Einwohnerentwicklung ===<br /> Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 1.261, 1987 dann 1.399 und im Jahr 2000 1.541 Einwohner gezählt.<br /> <br /> == Politik ==<br /> Bürgermeister ist Bernhard Huber.<br /> <br /> Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 550 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 53 T€.<br /> &lt;!-- === Wappen === --&gt;<br /> &lt;!-- === Städtepartnerschaften === --&gt;<br /> &lt;!-- == Kultur und Sehenswürdigkeiten == --&gt;<br /> <br /> == Baudenkmäler ==<br /> → [[Liste der Baudenkmäler in Friesenried]]<br /> <br /> == Wirtschaft und Infrastruktur ==<br /> === Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft ===<br /> Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft acht, im produzierenden Gewerbe 35 und im Bereich Handel und Verkehr 17 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 34 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 485. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe vier Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 63 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1.481 ha. Davon waren 1.385 ha Dauergrünfläche.<br /> &lt;!-- === Verkehr === --&gt;<br /> === Bildung ===<br /> Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999):<br /> * Kindergärten: 50 Kindergartenplätze mit 55 Kindern<br /> * Volksschulen: 1 mit 22 Lehrern und 402 Schülern<br /> &lt;!-- == Persönlichkeiten == --&gt;<br /> &lt;!-- == Literatur == --&gt;<br /> &lt;!-- == Sonstiges == --&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat}}<br /> * {{HdBG GKZ|9777128}}<br /> * {{LStDV GKZ|09777128}} (PDF; 1,05 MB)<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Ostallgäu}}<br /> <br /> [[Kategorie:Friesenried| ]]<br /> [[Kategorie:Ort im Landkreis Ostallgäu]]<br /> [[Kategorie:Ort in Oberschwaben]]<br /> <br /> [[en:Friesenried]]<br /> [[eo:Friesenried]]<br /> [[fr:Friesenried]]<br /> [[id:Friesenried]]<br /> [[it:Friesenried]]<br /> [[ja:フリーゼンリート]]<br /> [[lmo:Friesenried]]<br /> [[nl:Friesenried]]<br /> [[pl:Friesenried]]<br /> [[ro:Friesenried]]<br /> [[ru:Фризенрид]]<br /> [[sr:Фризенрид]]<br /> [[uz:Friesenried]]<br /> [[vi:Friesenried]]<br /> [[vo:Friesenried]]<br /> [[war:Friesenried]]</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Friesenried&diff=107440062 Friesenried 2012-08-30T12:02:41Z <p>138.246.2.72: /* Politik */</p> <hr /> <div>{{Infobox Gemeinde in Deutschland<br /> |Wappen = Wappen_Friesenried.png<br /> |Breitengrad = 47/52/29/N<br /> |Längengrad = 10/31/59/E<br /> |Lageplan = Friesenried in OAL.svg<br /> |Bundesland = Bayern<br /> |Regierungsbezirk = [[Schwaben (Bayern)|Schwaben]]<br /> |Landkreis = Ostallgäu<br /> |Verwaltungsgemeinschaft= Eggenthal<br /> |Höhe = 736<br /> |Fläche = 22.24<br /> |PLZ = 87654<br /> |Vorwahl = 08347<br /> |Kfz = OAL<br /> |Gemeindeschlüssel = 09777128<br /> |Straße = Hauptstraße 40<br /> |Website = [http://www.friesenried.de www.friesenried.de]<br /> |Bürgermeister = Wolfgang Gerum<br /> |Partei = <br /> }}<br /> [[Datei:Friesenried_2010.jpg|thumb|Blick auf Friesenried]]<br /> '''Friesenried''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im [[Schwaben (Bayern)|schwäbischen]] [[Landkreis Ostallgäu]] und Mitglied der [[Verwaltungsgemeinschaft Eggenthal]].<br /> <br /> == Geografie ==<br /> Friesenried liegt in der [[Planungsregion Allgäu]].<br /> <br /> Es existieren folgende [[Gemarkung]]en: Blöcktach, Friesenried und Salenwang.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Die Gründung Friesenrieds geht auf das Jahr 912 zurück. Im Gemeindeteil Blöcktach befand sich die Stammburg der Herren von Schwarzenburg, die von 1230 bis 1408 bezeugt sind. Friesenried war vor 1800 Sitz eines [[Blutgerichtsbarkeit|Oberen]] und [[Niedere Gerichtsbarkeit|Unteren Gerichts]] und gehörte zum [[Fürststift Kempten]]. Seit dem [[Reichsdeputationshauptschluss]] von 1803 gehört der Ort zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen im [[Königreich Bayern]] entstand mit dem [[Gemeindeedikt#Zweites Gemeindeedikt|Gemeindeedikt von 1818]] die heutige Gemeinde.<br /> <br /> &lt;!-- === Religionen === --&gt;<br /> === Einwohnerentwicklung ===<br /> Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 1.261, 1987 dann 1.399 und im Jahr 2000 1.541 Einwohner gezählt.<br /> <br /> == Politik ==<br /> Bürgermeister ist Bernhard Huber.<br /> <br /> Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 550 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 53 T€.<br /> &lt;!-- === Wappen === --&gt;<br /> &lt;!-- === Städtepartnerschaften === --&gt;<br /> &lt;!-- == Kultur und Sehenswürdigkeiten == --&gt;<br /> <br /> == Baudenkmäler ==<br /> → [[Liste der Baudenkmäler in Friesenried]]<br /> <br /> == Wirtschaft und Infrastruktur ==<br /> === Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft ===<br /> Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft acht, im produzierenden Gewerbe 35 und im Bereich Handel und Verkehr 17 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 34 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 485. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe vier Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 63 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1.481 ha. Davon waren 1.385 ha Dauergrünfläche.<br /> &lt;!-- === Verkehr === --&gt;<br /> === Bildung ===<br /> Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999):<br /> * Kindergärten: 50 Kindergartenplätze mit 55 Kindern<br /> * Volksschulen: 1 mit 22 Lehrern und 402 Schülern<br /> &lt;!-- == Persönlichkeiten == --&gt;<br /> &lt;!-- == Literatur == --&gt;<br /> &lt;!-- == Sonstiges == --&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat}}<br /> * {{HdBG GKZ|9777128}}<br /> * {{LStDV GKZ|09777128}} (PDF; 1,05 MB)<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Ostallgäu}}<br /> <br /> [[Kategorie:Friesenried| ]]<br /> [[Kategorie:Ort im Landkreis Ostallgäu]]<br /> [[Kategorie:Ort in Oberschwaben]]<br /> <br /> [[en:Friesenried]]<br /> [[eo:Friesenried]]<br /> [[fr:Friesenried]]<br /> [[id:Friesenried]]<br /> [[it:Friesenried]]<br /> [[ja:フリーゼンリート]]<br /> [[lmo:Friesenried]]<br /> [[nl:Friesenried]]<br /> [[pl:Friesenried]]<br /> [[ro:Friesenried]]<br /> [[ru:Фризенрид]]<br /> [[sr:Фризенрид]]<br /> [[uz:Friesenried]]<br /> [[vi:Friesenried]]<br /> [[vo:Friesenried]]<br /> [[war:Friesenried]]</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Synthesealgorithmus&diff=98625999 Synthesealgorithmus 2012-01-20T21:11:36Z <p>138.246.2.72: </p> <hr /> <div>Die '''Synthesealgorithmus-Normalform''' beschreibt, wie aus einem [[Datenbank]]entwurf<br /> ein [[Relationenschema]] der [[Normalisierung (Datenbank)#Dritte Normalform (3NF)|dritten Normalform]] wird.<br /> <br /> Ein alternativer Algorithmus ist der [[Zerlegungsalgorithmus_Normalform|Zerlegungsalgorithmus]], welcher in die [[Normalisierung (Datenbank)#Boyce-Codd-Normalform (BCNF)|Boyce-Codd-Normalform]] (BCNF) transferiert. Dabei können allerdings Abhängigkeiten verloren gehen (nicht [[Abhängigkeitstreue|abhängigkeitstreu]]).<br /> <br /> == Voraussetzung ==<br /> Es müssen alle [[Funktionale Abhängigkeit|funktionalen Abhängigkeiten]] F der zu zerlegenden Relation R unter den [[Attribut|Attributen]] bekannt sein.<br /> <br /> Beispiel:<br /> * R = Relation(A,B,C,D,E,F)<br /> * F = { {A} → {B,E}, {A,E} → {B,D}, {F} → {C,D}, {C,D} → {B,E,F}, {C,F} → {B} }<br /> <br /> Der Synthesealgorithmus besteht dann aus vier Schritten:<br /> # Reduktion von F, d.h. die Bestimmung der kanonischen Überdeckung<br /> # Erzeugen der neuen Relationenschemata aus der kanonischen Überdeckung<br /> # ggf. die Hinzunahme einer Relation, die nur den Ursprungsschlüssel enthält<br /> # Elimination der Schemata, die in einem anderen Schema enthalten sind<br /> <br /> == Reduktion ==<br /> Dies wird auch die Berechnung der [[Kanonische Überdeckung | kanonischen Überdeckung]] genannt.<br /> <br /> === 1.Schritt: Linksreduktion ===<br /> Für alle &lt;math&gt;\psi \in \Psi&lt;/math&gt; ersetze &lt;math&gt;\Psi \rightarrow \Gamma&lt;/math&gt; durch &lt;math&gt;\Psi \setminus \{\psi\} \rightarrow \Gamma&lt;/math&gt; , falls &lt;math&gt;\Gamma&lt;/math&gt; schon durch &lt;math&gt; \Psi \setminus \{\psi\} \rightarrow \Gamma&lt;/math&gt; determiniert ist.<br /> <br /> Die obige Bedingung lässt sich testen, indem man überprüft, ob &lt;math&gt;\Gamma \subseteq AttributHuelle(F, \Psi \setminus \{\psi\})&lt;/math&gt; ist&lt;ref&gt;A.Kemper, A.Eickler: ''Datenbanksysteme'', ISBN 3486576909.&lt;/ref&gt;, wobei F die Menge der funktionalen Abhängigkeiten bezeichnet. Falls dies zutrifft, kann &lt;math&gt;\psi&lt;/math&gt; aus &lt;math&gt;\Psi&lt;/math&gt; entfernt werden.<br /> <br /> Beispiel: &lt;math&gt;Relation\left(A,B,C,D,E,F\right)&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;A \rightarrow B,E&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;A\mathbf{E} \rightarrow B,D&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;F \rightarrow C,D&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;CD \rightarrow B,E,F&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;\mathbf{C}F \rightarrow B&lt;/math&gt;<br /> <br /> In der zweiten Relation fällt E weg, da sich B und D in der [[Funktionale Abhängigkeit#Attributhülle|Attributehülle]] von A (&lt;math&gt;A^+&lt;/math&gt; = {A,&lt;u&gt;B,D&lt;/u&gt;,E}) befinden. In der letzten Relation fällt C weg, wegen &lt;math&gt; F^+&lt;/math&gt; = {&lt;u&gt;B&lt;/u&gt;,C,D,E,F}. Man kann es auch so formulieren: E wird in &lt;math&gt;AE \rightarrow B,D&lt;/math&gt; nicht benötigt, um B,D zu erreichen.<br /> <br /> Lösung:<br /> * &lt;math&gt;A \rightarrow B,E&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;A \rightarrow B,D&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;F \rightarrow C,D&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;CD \rightarrow B,E,F&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;F \rightarrow B&lt;/math&gt;<br /> <br /> === 2.Schritt: Rechtsreduktion ===<br /> Für alle &lt;math&gt;\gamma \in \Gamma&lt;/math&gt; ersetze &lt;math&gt;\Psi \rightarrow \Gamma&lt;/math&gt; durch &lt;math&gt;\Psi \rightarrow \Gamma \setminus\{\gamma\}&lt;/math&gt;, falls &lt;math&gt;\gamma&lt;/math&gt; schon transitiv durch &lt;math&gt;\Psi&lt;/math&gt; bestimmt ist.<br /> <br /> Die obige Bedingung lässt sich überprüfen, indem man für jedes &lt;math&gt;\gamma \in \Gamma&lt;/math&gt; testet, ob &lt;math&gt;\gamma \in<br /> \text{AttributHuelle}((F \setminus (\Psi \rightarrow \Gamma)) \cup (\Psi \rightarrow (\Gamma \setminus \gamma)),\Psi)&lt;/math&gt; ist. Falls dies zutrifft, kann γ aus Γ entfernt werden.<br /> <br /> An obigem Beispiel:<br /> * &lt;math&gt;A \rightarrow \mathbf{B},E&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;A \rightarrow B,D&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;F \rightarrow C,D&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;CD \rightarrow \mathbf{B},E,F&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;F \rightarrow B&lt;/math&gt;<br /> <br /> <br /> In der ersten Relation fällt B weg, da &lt;math&gt; A^+_{F'}&lt;/math&gt; = {A,&lt;u&gt;B&lt;/u&gt;,D,E}. In der vierten Relation fällt ebenfalls das B weg, wegen &lt;math&gt; CD^+_{F'} &lt;/math&gt; = {&lt;u&gt;B&lt;/u&gt;,C,D,E,F}.<br /> <br /> * &lt;math&gt;A \rightarrow E&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;A \rightarrow B,D&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;F \rightarrow C,D&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;CD \rightarrow E,F&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;F \rightarrow B&lt;/math&gt;<br /> <br /> ===3.Schritt: Leere Klauseln ===<br /> Eliminiere Klauseln der Form &lt;math&gt; \Psi \rightarrow \varnothing &lt;/math&gt;<br /> <br /> Im Beispiel aus Schritt 2 gibt es keine Abhängigkeiten mit leerer, rechter Seite. Also gibt es in diesem Fall hier nichts zu tun.<br /> <br /> === 4.Schritt: Zusammenfassen ===<br /> Fasse Formeln &lt;math&gt;a \rightarrow b_0 , a \rightarrow b_1 \dots&lt;/math&gt; zu &lt;math&gt;a \rightarrow b_0 \cup b_1 \dots&lt;/math&gt; zusammen.<br /> <br /> Im Beispiel fassen wir nun Ausdrücke mit gleicher linker Seite zusammen:<br /> <br /> * &lt;math&gt;A \rightarrow E,B,D&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;F \rightarrow C,D,B&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;CD \rightarrow E,F&lt;/math&gt;<br /> <br /> == Neues Relationenschema ==<br /> <br /> Aus allen Ψ &lt;math&gt;\to&lt;/math&gt; Γ wird R(Ψ, Γ).<br /> <br /> Zusätzlich muss ein neuer [[Schlüssel (Datenbank)|Schlüssel]] gefunden werden.<br /> Gegebenenfalls muss eine neue Relation erzeugt werden.<br /> Überflüssige Relationen können gestrichen werden, wenn diese in anderen enthalten sind.<br /> <br /> Am Beispiel:<br /> * &lt;math&gt;R_1&lt;/math&gt;(&lt;u&gt;A&lt;/u&gt;,B,D,E) # A ist [[Primärschlüssel]]<br /> * &lt;math&gt;R_2&lt;/math&gt;(B,C,D,&lt;u&gt;F&lt;/u&gt;) # F ist Primärschlüssel<br /> * &lt;math&gt;R_3&lt;/math&gt;(&lt;u&gt;C,D&lt;/u&gt;,E,F) # CD ist Primärschlüssel (Die Elemente dieser [[Relation]] sind zwar schon durch &lt;math&gt;R_1&lt;/math&gt; und &lt;math&gt;R_2&lt;/math&gt; gegeben, jedoch muss zur [[Abhängigkeitserhaltung]] diese weiterhin aufgeführt werden, es dürfte nur entfernt werden, wenn eine Relation vollends in einer anderen enthalten wäre. Dies ist jedoch nicht möglich, da diese Fälle vorher durch die Links- und Rechtsreduktion entfernt würden.)<br /> <br /> == Hinzufügen einer Relation ==<br /> <br /> Nun muss durch Hinzunahme einer Relation eine Beziehung zwischen &lt;math&gt;R_1&lt;/math&gt;, &lt;math&gt;R_2&lt;/math&gt; und &lt;math&gt;R_3&lt;/math&gt; hergestellt werden. Dies wird durch eine Relation &lt;math&gt;R_4&lt;/math&gt; ermöglicht, die nur den Ursprungsschlüssel AF (&lt;math&gt; AF^+&lt;/math&gt;={A,B,C,D,E,F}) enthält. Wir erhalten ein Schema in der 3. Normalform wie folgt:<br /> <br /> * &lt;math&gt;R_1&lt;/math&gt;(&lt;u&gt;A&lt;/u&gt;,B,D,E)<br /> * &lt;math&gt;R_2&lt;/math&gt;(B,C,D,&lt;u&gt;F&lt;/u&gt;)<br /> * &lt;math&gt;R_3&lt;/math&gt;(&lt;u&gt;C,D&lt;/u&gt;,E,F)<br /> * &lt;math&gt;R_4&lt;/math&gt;(&lt;u&gt;A,F&lt;/u&gt;), wobei A und F jeweils [[Schlüssel#Fremdschlüssel|Fremdschlüssel]] darstellen und zusammengenommen den Primärschlüssel von &lt;math&gt;R_4&lt;/math&gt; erzeugen.<br /> <br /> == Formaler Algorithmus ==<br /> '''Eingabe:''' universelles Schema R=(U,F)&lt;br /&gt;<br /> '''Ausgabe:''' 3. Normalform D von R<br /> <br /> B:=Reduktion(F)<br /> R:={}<br /> i:=0<br /> for each &lt;math&gt;Y\subseteq U&lt;/math&gt; mit &lt;math&gt;(\exist A \in U):Y\rightarrow A \in B&lt;/math&gt;<br /> i := i+1<br /> &lt;math&gt;X_i:=Y\cup\{A\in U|Y\rightarrow A \in B\}&lt;/math&gt;<br /> &lt;math&gt;R_i:=(X_i,\pi_{X_{i1}}(B))&lt;/math&gt;<br /> &lt;math&gt;R:=R\cup\{R_i\}&lt;/math&gt;<br /> if &lt;math&gt;(\forall R_i\in R): X_i\rightarrow U\notin B^+&lt;/math&gt;<br /> i: = i+1<br /> &lt;math&gt;R:=R\cup\{R_i\}&lt;/math&gt;<br /> &lt;math&gt;D:=(R,\{\ \})&lt;/math&gt;<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Datenbankmodellierung]]</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Synthesealgorithmus&diff=98625928 Synthesealgorithmus 2012-01-20T21:09:37Z <p>138.246.2.72: /* Reduktion */</p> <hr /> <div>Die '''Synthesealgorithmus-Normalform''' beschreibt, wie aus einem [[Datenbank]]entwurf<br /> ein [[Relationenschema]] der [[Normalisierung (Datenbank)#Dritte Normalform (3NF)|dritten Normalform]] wird.<br /> <br /> Ein alternativer Algorithmus ist der [[Zerlegungsalgorithmus_Normalform|Zerlegungsalgorithmus]], welcher in die [[Normalisierung (Datenbank)#Boyce-Codd-Normalform (BCNF)|Boyce-Codd-Normalform]] (BCNF) transferiert. Dabei können allerdings Abhängigkeiten verloren gehen (nicht [[Abhängigkeitstreue|abhängigkeitstreu]]).<br /> <br /> == Voraussetzung ==<br /> Es müssen alle [[Funktionale Abhängigkeit|funktionalen Abhängigkeiten]] F der zu zerlegenden Relation R unter den [[Attribut|Attributen]] bekannt sein.<br /> <br /> Beispiel:<br /> * R = Relation(A,B,C,D,E,F)<br /> * F = { {A} → {B,E}, {A,E} → {B,D}, {F} → {C,D}, {C,D} → {B,E,F}, {C,F} → {B} }<br /> <br /> Der Synthesealgorithmus besteht dann aus vier Schritten:<br /> # Reduktion von F, d.h. die Bestimmung der kanonischen Überdeckung<br /> # Erzeugen der neuen Relationenschemata aus der kanonischen Überdeckung<br /> # ggf. die Hinzunahme einer Relation, die nur den Ursprungsschlüssel enthält<br /> # Elimination der Schemata, die in einem anderen Schema enthalten sind<br /> <br /> == Reduktion ==<br /> Dies wird auch die Berechnung der [[Kanonische Überdeckung | kanonischen Überdeckung]] genannt.<br /> <br /> === 1.Schritt: Linksreduktion ===<br /> Für alle &lt;math&gt;\psi \in \Psi&lt;/math&gt; ersetze &lt;math&gt;\Psi \rightarrow \Gamma&lt;/math&gt; durch &lt;math&gt;\Psi \setminus \{\psi\} \rightarrow \Gamma&lt;/math&gt; , falls &lt;math&gt;\Gamma&lt;/math&gt; schon durch &lt;math&gt; \Psi \setminus \{\psi\} \rightarrow \Gamma&lt;/math&gt; determiniert ist.<br /> <br /> Die obige Bedingung lässt sich testen, indem man überprüft, ob &lt;math&gt;\Gamma \subseteq AttributHuelle(F, \Psi \setminus \{\psi\})&lt;/math&gt; ist&lt;ref&gt;A.Kemper, A.Eickler: ''Datenbanksysteme'', ISBN 3486576909.&lt;/ref&gt;, wobei F die Menge der funktionalen Abhängigkeiten bezeichnet. Falls dies zutrifft, kann &lt;math&gt;\psi&lt;/math&gt; aus &lt;math&gt;\Psi&lt;/math&gt; entfernt werden.<br /> <br /> Beispiel: &lt;math&gt;Relation\left(A,B,C,D,E,F\right)&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;A \rightarrow B,E&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;A\mathbf{E} \rightarrow B,D&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;F \rightarrow C,D&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;CD \rightarrow B,E,F&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;\mathbf{C}F \rightarrow B&lt;/math&gt;<br /> <br /> In der zweiten Relation fällt E weg, da sich B und D in der [[Funktionale Abhängigkeit#Attributhülle|Attributehülle]] von A (&lt;math&gt;A^+&lt;/math&gt; = {A,&lt;u&gt;B,D&lt;/u&gt;,E}) befinden. In der letzten Relation fällt C weg, wegen &lt;math&gt; F^+&lt;/math&gt; = {&lt;u&gt;B&lt;/u&gt;,C,D,E,F}. Man kann es auch so formulieren: E wird in &lt;math&gt;AE \rightarrow B,D&lt;/math&gt; nicht benötigt, um B,D zu erreichen.<br /> <br /> Lösung:<br /> * &lt;math&gt;A \rightarrow B,E&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;A \rightarrow B,D&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;F \rightarrow C,D&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;CD \rightarrow B,E,F&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;F \rightarrow B&lt;/math&gt;<br /> <br /> === 2.Schritt: Rechtsreduktion ===<br /> Für alle &lt;math&gt;\gamma \in \Gamma&lt;/math&gt; ersetze &lt;math&gt;\Psi \rightarrow \Gamma&lt;/math&gt; durch &lt;math&gt;\Psi \rightarrow \Gamma \setminus\{\gamma\}&lt;/math&gt;, falls &lt;math&gt;\gamma&lt;/math&gt; schon transitiv durch &lt;math&gt;\Psi&lt;/math&gt; bestimmt ist.<br /> <br /> Die obige Bedingung lässt sich überprüfen, indem man für jedes &lt;math&gt;\gamma \in \Gamma&lt;/math&gt; testet, ob &lt;math&gt;\gamma \in<br /> \text{AttributHuelle}((F \setminus (\Psi \rightarrow \Gamma)) \cup (\Psi \rightarrow (\Gamma \setminus \gamma)),\Psi)&lt;/math&gt; ist. Falls dies zutrifft, kann γ aus Γ entfernt werden.<br /> <br /> An obigem Beispiel:<br /> * &lt;math&gt;A \rightarrow \mathbf{B},E&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;A \rightarrow B,D&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;F \rightarrow C,D&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;CD \rightarrow \mathbf{B},E,F&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;F \rightarrow B&lt;/math&gt;<br /> <br /> <br /> In der ersten Relation fällt B weg, da &lt;math&gt; A^+_{F'}&lt;/math&gt; = {A,&lt;u&gt;B&lt;/u&gt;,D,E}. In der vierten Relation fällt ebenfalls das B weg, wegen &lt;math&gt; CD^+_{F'} &lt;/math&gt; = {&lt;u&gt;B&lt;/u&gt;,C,D,E,F}.<br /> <br /> * &lt;math&gt;A \rightarrow E&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;A \rightarrow B,D&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;F \rightarrow C,D&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;CD \rightarrow E,F&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;F \rightarrow B&lt;/math&gt;<br /> <br /> ===3.Schritt: Leere Klauseln ===<br /> Eliminiere Klauseln der Form &lt;math&gt; \Psi \rightarrow \varnothing &lt;/math&gt;<br /> <br /> Im Beispiel aus Schritt 2 gibt es keine Abhängigkeiten mit leerer, rechter Seite. Also gibt es in diesem Fall hier nichts zu tun.<br /> <br /> === 4.Schritt: Zusammenfassen ===<br /> Fasse Formeln &lt;math&gt;a \rightarrow b_0 , a \rightarrow b_1 \dots&lt;/math&gt; zu &lt;math&gt;a \rightarrow b_0 \cup b_1 \dots&lt;/math&gt; zusammen.<br /> <br /> Im Beispiel fassen wir nun Ausdrücke mit gleicher linker Seite zusammen:<br /> <br /> * &lt;math&gt;A \rightarrow E,B,D&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;F \rightarrow C,D,B&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;CD \rightarrow E,F&lt;/math&gt;<br /> <br /> == Neues Relationenschema ==<br /> <br /> Aus allen Ψ &lt;math&gt;\to&lt;/math&gt; Γ wird R(Ψ, Γ).<br /> <br /> Zusätzlich muss ein neuer [[Schlüssel (Datenbank)|Schlüssel]] gefunden werden.<br /> Gegebenenfalls muss eine neue Relation erzeugt werden.<br /> Überflüssige Relationen können gestrichen werden, wenn diese in anderen enthalten sind.<br /> <br /> Am Beispiel:<br /> * &lt;math&gt;R_1&lt;/math&gt;(&lt;u&gt;A&lt;/u&gt;,B,D,E) # A ist [[Primärschlüssel]]<br /> * &lt;math&gt;R_2&lt;/math&gt;(B,C,D,&lt;u&gt;F&lt;/u&gt;) # F ist Primärschlüssel<br /> * &lt;math&gt;R_3&lt;/math&gt;(&lt;u&gt;C,D&lt;/u&gt;,E,F) # CD ist Primärschlüssel (Die Elemente dieser [[Relation]] sind zwar schon durch &lt;math&gt;R_1&lt;/math&gt; und &lt;math&gt;R_2&lt;/math&gt; gegeben, jedoch muss zur [[Abhängigkeitserhaltung]] diese weiterhin aufgeführt werden, es dürfte nur entfernt werden, wenn eine Relation vollends in einer anderen enthalten wäre. Dies ist jedoch nicht möglich, da diese Fälle vorher durch die Links- und Rechtsreduktion entfernt würden.)<br /> <br /> == Hinzufügen einer Relation ==<br /> <br /> Nun muss durch Hinzunahme einer Relation eine Beziehung zwischen &lt;math&gt;R_1&lt;/math&gt;, &lt;math&gt;R_2&lt;/math&gt; und &lt;math&gt;R_3&lt;/math&gt; hergestellt werden. Dies wird durch eine Relation &lt;math&gt;R_4&lt;/math&gt; ermöglicht, die nur den Ursprungsschlüssel AF (&lt;math&gt; AF^+&lt;/math&gt;={A,B,C,D,E,F}) enthält. Wir erhalten ein Schema in der 3. Normalform wie folgt:<br /> <br /> * &lt;math&gt;R_1&lt;/math&gt;(&lt;u&gt;A&lt;/u&gt;,B,D,E)<br /> * &lt;math&gt;R_2&lt;/math&gt;(B,C,D,&lt;u&gt;F&lt;/u&gt;)<br /> * &lt;math&gt;R_3&lt;/math&gt;(&lt;u&gt;C,D&lt;/u&gt;,E,F)<br /> * &lt;math&gt;R_4&lt;/math&gt;(&lt;u&gt;A,F&lt;/u&gt;), wobei A und F jeweils [[Schlüssel#Fremdschlüssel|Fremdschlüssel]] darstellen und zusammengenommen den Primärschlüssel von &lt;math&gt;R_4&lt;/math&gt; erzeugen.<br /> <br /> == Formaler Algorithmus ==<br /> '''Eingabe:''' universelles Schema R=(U,F)&lt;br /&gt;<br /> '''Ausgabe:''' 3. Normalform D von R<br /> <br /> B:=Reduktion(F)<br /> R:={}<br /> i:=0<br /> for each &lt;math&gt;Y\subseteq U&lt;/math&gt; mit &lt;math&gt;(\exist A \in U):Y\rightarrow A \in B&lt;/math&gt;<br /> i := i+1<br /> &lt;math&gt;X_i:=Y\cup\{A\in U|Y\rightarrow A \in B\}&lt;/math&gt;<br /> &lt;math&gt;R_i:=(X_i,\pi_{X_{i1}}(B))&lt;/math&gt;<br /> &lt;math&gt;R:=R\cup\{R_i\}&lt;/math&gt;<br /> if &lt;math&gt;(\forall R_i\in R): X_i\rightarrow U\notin B^+&lt;/math&gt;<br /> i: = i+1<br /> &lt;math&gt;R:=R\cup\{R_i\}&lt;/math&gt;<br /> &lt;math&gt;D:=(R,\{\ \})&lt;/math&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Datenbankmodellierung]]</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Synthesealgorithmus&diff=98625686 Diskussion:Synthesealgorithmus 2012-01-20T21:04:21Z <p>138.246.2.72: Neuer Abschnitt /* Linksreduktion angepasst */</p> <hr /> <div>'''ACHTUNG - Das gehört bei einem Artikel mit &quot;Anleitungen&quot; und &quot;Beispielen&quot; nach oben:'''<br /> Die gezeigten Methoden und Beispiele sind FALSCH!<br /> Näheres weiter unten!<br /> <br /> ...wenn keine Hinweise auf grobe Fehler in den Artikel sollen, dann sollten die betroffenen Abschnitte entfernt werden.<br /> Macht das keiner, übernehme ich das in den nächsten Tagen. &lt;small&gt;(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/137.226.56.150|137.226.56.150]] ([[Benutzer Diskussion:137.226.56.150|Diskussion]]) 18:00, 30. Nov. 2011 (CET)) &lt;/small&gt;<br /> <br /> Zusätzlich zu den Mathematischen formeln, sollte es noch eine Erklärung in Textform geben, damit auch nicht-Mathematiker etwas damit anfangen können.<br /> <br /> -----<br /> Was war die Ausgangssituation der funktionalen Abhängigkeiten im Beispiel?&lt;br&gt;<br /> War das?&lt;br&gt;<br /> {A}-&gt;{B,C}&lt;br&gt;<br /> {A,D}-&gt;{B}&lt;br&gt;<br /> {B,D}-&gt;{E}&lt;br&gt;<br /> {A,D}-&gt;{E}&lt;br&gt;<br /> Wann ist bei der Links- bzw. bei der Rechtsreduktion ein Attribut überflüssig?&lt;br&gt;<br /> Findet man das mit den Armstrong Axiomen raus?&lt;br&gt;<br /> Ist das Dekompositionsverfahren = der Synthesealgorithmus?&lt;br&gt;<br /> <br /> <br /> ich finde es fehlen die erklärenden Links für die math. Zeichen (für nicht-mathematiker)<br /> sowas? http://www.matheboard.de/mathe-tipp-zeigen,Mathematische_Zeichen.htm<br /> <br /> ------<br /> Mark: Wie kann man hier diskutieren? einfach was anhängen?<br /> <br /> Achtung: Der Artikel beschreibt doch nur die Kanonische Überdeckung das ist ein schritt von vieren zur Synthese. <br /> <br /> Kann man solche Artikel nicht als unfertig markieren?<br /> <br /> Der Einleitungstext liest sich auch etwas merkwürdig. Schließlich ist der &quot;Zerlegungs-Algorithmus&quot; keine Alternative, denn er liefert nicht die dritte Normalform.<br /> ------<br /> das beispiel mit links- und rechtsreduktion ist doch falsch !!<br /> wer schliesst denn das ... &lt;br/&gt;<br /> Relation(A,B,C,D,E) &lt;br/&gt;<br /> {A} -&gt; {B,C} # (bleibt) ;; B fällt weg. Attributhülle mit {A}-&gt;{C},{A}-&gt;{B} beinhalted C&lt;br/&gt;<br /> {A} -&gt; {B} # D fällt weg (Linksreduktion) ;; jep&lt;br/&gt;<br /> {B,D} -&gt; {E} # bleibt &lt;br/&gt;<br /> {A,D} -&gt; {} # (E fällt weg (Rechtsreduktion)) ;; Attributhülle von {A,D} wäre dann {A,D} und hat kein E, also nicht weg&lt;br/&gt;<br /> <br /> Dies hier vorgestellte ist nicht der Synthesealgorithmus<br /> zur Zerlegung in ein Relationsschema in 3NF!<br /> Sieht eher nach dem Algorithmus zur Berechnung der Basis<br /> einer Menge von funktionalen Abhängigkeiten aus!<br /> <br /> --[[Benutzer:BigCrunsh|BigCrunsh]] 22:52, 28. Nov. 2006 (CET)<br /> <br /> == Inkonsistenz der Bezeichner ==<br /> <br /> Leider haben bezeichnete Typen (Mengen, Attribute) nicht immer konsistent dieselben Bezeichner. Eine einheitliche Bezeichnung wäre wünschenswert (z.B. kleine griechische Buchstaben für die Mengen, große lateinische für Attribute). Die damit induzierte Verwechslung führt auch zum Fehler bei der Linksreduktion, wo es heißt: klein Gamma Teilmenge der Hülle, richtiger müsste es aber heißen, dass Gamma Element der Hülle sein muss. --[[Benutzer:Xasx|Xasx]] 11:04, 17. Nov. 2008 (CET)<br /> <br /> == Falscher Test für Linksreduktion? ==<br /> <br /> Beim Vergleich mit anderen Literaturstellen ist uns aufgefallen, dass der hier verwandte Test für die Linksreduktion von der sonst üblichen Forderung abweicht und zu streng ist, d.h. dass mit dem Test aus der Literatur mehr Reduktionen möglich sind als mit dem hier verwandten Test.<br /> <br /> Hier wird verwendet:<br /> * Wenn &lt;math&gt;\psi \in AttributHuelle(F, \Psi \setminus \{\psi\})&lt;/math&gt; , dann kann &lt;math&gt;\psi&lt;/math&gt; aus &lt;math&gt;\Psi&lt;/math&gt; entfernt werden.<br /> <br /> Die Literatur (z.B. das deutsche Standardwerk von Kemper) verwendet:<br /> * Wenn &lt;math&gt;\Gamma \subseteq AttributHuelle(F, \Psi \setminus \{\psi\})&lt;/math&gt; , dann kann &lt;math&gt;\psi&lt;/math&gt; aus &lt;math&gt;\Psi&lt;/math&gt; entfernt werden.<br /> <br /> Beispiel:<br /> Es liegen die folgenden funktionalen Abhängigkeiten vor:<br /> * &lt;math&gt;A, B \rightarrow C&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;A \rightarrow C&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;B \rightarrow D&lt;/math&gt;<br /> Zu untersuchen ist nur die erste funktionale Abhängigkeit. <br /> <br /> Nach dem hiesigen Test ist keine Linksreduktion möglich, weil gilt &lt;math&gt;B \notin AttributHuelle(F,A)&lt;/math&gt; (und auch &lt;math&gt;A \notin AttributHuelle(F,B)&lt;/math&gt;).<br /> <br /> Nach Kemper ist eine Linksreduktion möglich, weil &lt;math&gt;C \subseteq AttributHuelle(F,A)&lt;/math&gt; und damit &lt;math&gt;B&lt;/math&gt; aus der ersten funktionalen Abhängigkeit entfernt werden darf.<br /> <br /> Umgangssprachlich verlangt Kemper, dass man ein Attribut X der linken Seite weglassen darf, wenn man aus den restlichen Attributen der linken Seite ohne Kenntnis von X die Attributbelegungen der rechten Seite schließen kann.<br /> <br /> Hier wird verlangt, dass man von den Attributen der linken Seite ohne X auf X selbst schließen können muss (und dann könnte man mit Transitivität auch auf die rechte Seite folgern). Das Beispiel zeigt jedoch, dass es auch andere Wege (ohne X) zur rechten Seite geben kann.<br /> <br /> Gibt es für die Notwendigkeit des strengeren hier verwandten Tests irgendeine Quelle (dann wäre die hier anzugeben - und in vielen Lehrbüchern ein Fehler) oder sollte die gebräuchliche weniger strenge Definition aus der Literatur hier beschrieben werden. (Nebenbei: beide Tests führen im Beispiel zum selben Ergebnis.)<br /> <br /> Nachtrag: habe gerade gesehen, dass die Seiten vor 11.10.2009 noch richtig waren und das hinterher (ohne erkennbare zugehörige Diskussion) geändert wurde. Weiß dazu jemand etwas?<br /> <br /> --[[Benutzer:JNI72|JNI72]] 21:45, 6. Jan. 2011 (CET)<br /> <br /> Offensichtlich hat jemand die Version ins fehlerhafte abgeändert. Wieso macht jemand sowas? Ich verstehe das nicht. Die Definition aus dem Kemper sind definitiv richtig. Dein Beispiel ist auch korrekt und zeigt den Fehler der jetzigen Version. &lt;small&gt;(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/138.246.2.72|138.246.2.72]] ([[Benutzer Diskussion:138.246.2.72|Diskussion]]) 21:27, 18. Jan. 2012 (CET)) &lt;/small&gt;<br /> <br /> == Linksreduktion angepasst ==<br /> <br /> Ich habe soeben die Linksreduktion angepasst. Die neue Version muss aber noch gesichtet werden.<br /> Der Fehler der alten Version (siehe Dikussion) wurde behoben. Die jetzige Version ist mit dem Buch &quot;Datenbanksysteme&quot; von Kemper konform.</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Synthesealgorithmus&diff=98625630 Synthesealgorithmus 2012-01-20T21:02:44Z <p>138.246.2.72: /* Reduktion */</p> <hr /> <div>Die '''Synthesealgorithmus-Normalform''' beschreibt, wie aus einem [[Datenbank]]entwurf<br /> ein [[Relationenschema]] der [[Normalisierung (Datenbank)#Dritte Normalform (3NF)|dritten Normalform]] wird.<br /> <br /> Ein alternativer Algorithmus ist der [[Zerlegungsalgorithmus_Normalform|Zerlegungsalgorithmus]], welcher in die [[Normalisierung (Datenbank)#Boyce-Codd-Normalform (BCNF)|Boyce-Codd-Normalform]] (BCNF) transferiert. Dabei können allerdings Abhängigkeiten verloren gehen (nicht [[Abhängigkeitstreue|abhängigkeitstreu]]).<br /> <br /> == Voraussetzung ==<br /> Es müssen alle [[Funktionale Abhängigkeit|funktionalen Abhängigkeiten]] F der zu zerlegenden Relation R unter den [[Attribut|Attributen]] bekannt sein.<br /> <br /> Beispiel:<br /> * R = Relation(A,B,C,D,E,F)<br /> * F = { {A} → {B,E}, {A,E} → {B,D}, {F} → {C,D}, {C,D} → {B,E,F}, {C,F} → {B} }<br /> <br /> Der Synthesealgorithmus besteht dann aus vier Schritten:<br /> # Reduktion von F, d.h. die Bestimmung der kanonischen Überdeckung<br /> # Erzeugen der neuen Relationenschemata aus der kanonischen Überdeckung<br /> # ggf. die Hinzunahme einer Relation, die nur den Ursprungsschlüssel enthält<br /> # Elimination der Schemata, die in einem anderen Schema enthalten sind<br /> <br /> == Reduktion ==<br /> Dies wird auch die Berechnung der [[Kanonische Überdeckung | kanonischen Überdeckung]] genannt.<br /> <br /> === 1.Schritt: Linksreduktion ===<br /> Für alle &lt;math&gt;\psi \in \Psi&lt;/math&gt; ersetze &lt;math&gt;\Psi \rightarrow \Gamma&lt;/math&gt; durch &lt;math&gt;\Psi \setminus \{\psi\} \rightarrow \Gamma&lt;/math&gt; , falls &lt;math&gt;\Gamma&lt;/math&gt; schon durch &lt;math&gt; \Psi \setminus \{\psi\} \rightarrow \Gamma&lt;/math&gt; determiniert ist.<br /> <br /> Die obige Bedingung lässt sich testen, indem man überprüft, ob &lt;math&gt;\Gamma \subseteq AttributHuelle(F, \Psi \setminus \{\psi\})&lt;/math&gt; ist, wobei F die Menge der funktionalen Abhängigkeiten bezeichnet. Falls dies zutrifft, kann &lt;math&gt;\psi&lt;/math&gt; aus &lt;math&gt;\Psi&lt;/math&gt; entfernt werden.<br /> <br /> Beispiel: &lt;math&gt;Relation\left(A,B,C,D,E,F\right)&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;A \rightarrow B,E&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;A\mathbf{E} \rightarrow B,D&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;F \rightarrow C,D&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;CD \rightarrow B,E,F&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;\mathbf{C}F \rightarrow B&lt;/math&gt;<br /> <br /> In der zweiten Relation fällt E weg, da sich B und D in der [[Funktionale Abhängigkeit#Attributhülle|Attributehülle]] von A (&lt;math&gt;A^+&lt;/math&gt; = {A,&lt;u&gt;B,D&lt;/u&gt;,E}) befinden. In der letzten Relation fällt C weg, wegen &lt;math&gt; F^+&lt;/math&gt; = {&lt;u&gt;B&lt;/u&gt;,C,D,E,F}. Man kann es auch so formulieren: E wird in &lt;math&gt;AE \rightarrow B,D&lt;/math&gt; nicht benötigt, um B,D zu erreichen.<br /> <br /> Lösung:<br /> * &lt;math&gt;A \rightarrow B,E&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;A \rightarrow B,D&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;F \rightarrow C,D&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;CD \rightarrow B,E,F&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;F \rightarrow B&lt;/math&gt;<br /> <br /> === 2.Schritt: Rechtsreduktion ===<br /> Für alle &lt;math&gt;\gamma \in \Gamma&lt;/math&gt; ersetze &lt;math&gt;\Psi \rightarrow \Gamma&lt;/math&gt; durch &lt;math&gt;\Psi \rightarrow \Gamma \setminus\{\gamma\}&lt;/math&gt;, falls &lt;math&gt;\gamma&lt;/math&gt; schon transitiv durch &lt;math&gt;\Psi&lt;/math&gt; bestimmt ist.<br /> <br /> Die obige Bedingung lässt sich überprüfen, indem man für jedes &lt;math&gt;\gamma \in \Gamma&lt;/math&gt; testet, ob &lt;math&gt;\gamma \in<br /> \text{AttributHuelle}((F \setminus (\Psi \rightarrow \Gamma)) \cup (\Psi \rightarrow (\Gamma \setminus \gamma)),\Psi)&lt;/math&gt; ist. Falls dies zutrifft, kann γ aus Γ entfernt werden.<br /> <br /> An obigem Beispiel:<br /> * &lt;math&gt;A \rightarrow \mathbf{B},E&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;A \rightarrow B,D&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;F \rightarrow C,D&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;CD \rightarrow \mathbf{B},E,F&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;F \rightarrow B&lt;/math&gt;<br /> <br /> <br /> In der ersten Relation fällt B weg, da &lt;math&gt; A^+_{F'}&lt;/math&gt; = {A,&lt;u&gt;B&lt;/u&gt;,D,E}. In der vierten Relation fällt ebenfalls das B weg, wegen &lt;math&gt; CD^+_{F'} &lt;/math&gt; = {&lt;u&gt;B&lt;/u&gt;,C,D,E,F}.<br /> <br /> * &lt;math&gt;A \rightarrow E&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;A \rightarrow B,D&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;F \rightarrow C,D&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;CD \rightarrow E,F&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;F \rightarrow B&lt;/math&gt;<br /> <br /> ===3.Schritt: Leere Klauseln ===<br /> Eliminiere Klauseln der Form &lt;math&gt; \Psi \rightarrow \varnothing &lt;/math&gt;<br /> <br /> Im Beispiel aus Schritt 2 gibt es keine Abhängigkeiten mit leerer, rechter Seite. Also gibt es in diesem Fall hier nichts zu tun.<br /> <br /> === 4.Schritt: Zusammenfassen ===<br /> Fasse Formeln &lt;math&gt;a \rightarrow b_0 , a \rightarrow b_1 \dots&lt;/math&gt; zu &lt;math&gt;a \rightarrow b_0 \cup b_1 \dots&lt;/math&gt; zusammen.<br /> <br /> Im Beispiel fassen wir nun Ausdrücke mit gleicher linker Seite zusammen:<br /> <br /> * &lt;math&gt;A \rightarrow E,B,D&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;F \rightarrow C,D,B&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;CD \rightarrow E,F&lt;/math&gt;<br /> <br /> == Neues Relationenschema ==<br /> <br /> Aus allen Ψ &lt;math&gt;\to&lt;/math&gt; Γ wird R(Ψ, Γ).<br /> <br /> Zusätzlich muss ein neuer [[Schlüssel (Datenbank)|Schlüssel]] gefunden werden.<br /> Gegebenenfalls muss eine neue Relation erzeugt werden.<br /> Überflüssige Relationen können gestrichen werden, wenn diese in anderen enthalten sind.<br /> <br /> Am Beispiel:<br /> * &lt;math&gt;R_1&lt;/math&gt;(&lt;u&gt;A&lt;/u&gt;,B,D,E) # A ist [[Primärschlüssel]]<br /> * &lt;math&gt;R_2&lt;/math&gt;(B,C,D,&lt;u&gt;F&lt;/u&gt;) # F ist Primärschlüssel<br /> * &lt;math&gt;R_3&lt;/math&gt;(&lt;u&gt;C,D&lt;/u&gt;,E,F) # CD ist Primärschlüssel (Die Elemente dieser [[Relation]] sind zwar schon durch &lt;math&gt;R_1&lt;/math&gt; und &lt;math&gt;R_2&lt;/math&gt; gegeben, jedoch muss zur [[Abhängigkeitserhaltung]] diese weiterhin aufgeführt werden, es dürfte nur entfernt werden, wenn eine Relation vollends in einer anderen enthalten wäre. Dies ist jedoch nicht möglich, da diese Fälle vorher durch die Links- und Rechtsreduktion entfernt würden.)<br /> <br /> == Hinzufügen einer Relation ==<br /> <br /> Nun muss durch Hinzunahme einer Relation eine Beziehung zwischen &lt;math&gt;R_1&lt;/math&gt;, &lt;math&gt;R_2&lt;/math&gt; und &lt;math&gt;R_3&lt;/math&gt; hergestellt werden. Dies wird durch eine Relation &lt;math&gt;R_4&lt;/math&gt; ermöglicht, die nur den Ursprungsschlüssel AF (&lt;math&gt; AF^+&lt;/math&gt;={A,B,C,D,E,F}) enthält. Wir erhalten ein Schema in der 3. Normalform wie folgt:<br /> <br /> * &lt;math&gt;R_1&lt;/math&gt;(&lt;u&gt;A&lt;/u&gt;,B,D,E)<br /> * &lt;math&gt;R_2&lt;/math&gt;(B,C,D,&lt;u&gt;F&lt;/u&gt;)<br /> * &lt;math&gt;R_3&lt;/math&gt;(&lt;u&gt;C,D&lt;/u&gt;,E,F)<br /> * &lt;math&gt;R_4&lt;/math&gt;(&lt;u&gt;A,F&lt;/u&gt;), wobei A und F jeweils [[Schlüssel#Fremdschlüssel|Fremdschlüssel]] darstellen und zusammengenommen den Primärschlüssel von &lt;math&gt;R_4&lt;/math&gt; erzeugen.<br /> <br /> == Formaler Algorithmus ==<br /> '''Eingabe:''' universelles Schema R=(U,F)&lt;br /&gt;<br /> '''Ausgabe:''' 3. Normalform D von R<br /> <br /> B:=Reduktion(F)<br /> R:={}<br /> i:=0<br /> for each &lt;math&gt;Y\subseteq U&lt;/math&gt; mit &lt;math&gt;(\exist A \in U):Y\rightarrow A \in B&lt;/math&gt;<br /> i := i+1<br /> &lt;math&gt;X_i:=Y\cup\{A\in U|Y\rightarrow A \in B\}&lt;/math&gt;<br /> &lt;math&gt;R_i:=(X_i,\pi_{X_{i1}}(B))&lt;/math&gt;<br /> &lt;math&gt;R:=R\cup\{R_i\}&lt;/math&gt;<br /> if &lt;math&gt;(\forall R_i\in R): X_i\rightarrow U\notin B^+&lt;/math&gt;<br /> i: = i+1<br /> &lt;math&gt;R:=R\cup\{R_i\}&lt;/math&gt;<br /> &lt;math&gt;D:=(R,\{\ \})&lt;/math&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Datenbankmodellierung]]</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Synthesealgorithmus&diff=98537949 Diskussion:Synthesealgorithmus 2012-01-18T20:27:16Z <p>138.246.2.72: /* Falscher Test für Linksreduktion? */</p> <hr /> <div>'''ACHTUNG - Das gehört bei einem Artikel mit &quot;Anleitungen&quot; und &quot;Beispielen&quot; nach oben:'''<br /> Die gezeigten Methoden und Beispiele sind FALSCH!<br /> Näheres weiter unten!<br /> <br /> ...wenn keine Hinweise auf grobe Fehler in den Artikel sollen, dann sollten die betroffenen Abschnitte entfernt werden.<br /> Macht das keiner, übernehme ich das in den nächsten Tagen. &lt;small&gt;(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/137.226.56.150|137.226.56.150]] ([[Benutzer Diskussion:137.226.56.150|Diskussion]]) 18:00, 30. Nov. 2011 (CET)) &lt;/small&gt;<br /> <br /> Zusätzlich zu den Mathematischen formeln, sollte es noch eine Erklärung in Textform geben, damit auch nicht-Mathematiker etwas damit anfangen können.<br /> <br /> -----<br /> Was war die Ausgangssituation der funktionalen Abhängigkeiten im Beispiel?&lt;br&gt;<br /> War das?&lt;br&gt;<br /> {A}-&gt;{B,C}&lt;br&gt;<br /> {A,D}-&gt;{B}&lt;br&gt;<br /> {B,D}-&gt;{E}&lt;br&gt;<br /> {A,D}-&gt;{E}&lt;br&gt;<br /> Wann ist bei der Links- bzw. bei der Rechtsreduktion ein Attribut überflüssig?&lt;br&gt;<br /> Findet man das mit den Armstrong Axiomen raus?&lt;br&gt;<br /> Ist das Dekompositionsverfahren = der Synthesealgorithmus?&lt;br&gt;<br /> <br /> <br /> ich finde es fehlen die erklärenden Links für die math. Zeichen (für nicht-mathematiker)<br /> sowas? http://www.matheboard.de/mathe-tipp-zeigen,Mathematische_Zeichen.htm<br /> <br /> ------<br /> Mark: Wie kann man hier diskutieren? einfach was anhängen?<br /> <br /> Achtung: Der Artikel beschreibt doch nur die Kanonische Überdeckung das ist ein schritt von vieren zur Synthese. <br /> <br /> Kann man solche Artikel nicht als unfertig markieren?<br /> <br /> Der Einleitungstext liest sich auch etwas merkwürdig. Schließlich ist der &quot;Zerlegungs-Algorithmus&quot; keine Alternative, denn er liefert nicht die dritte Normalform.<br /> ------<br /> das beispiel mit links- und rechtsreduktion ist doch falsch !!<br /> wer schliesst denn das ... &lt;br/&gt;<br /> Relation(A,B,C,D,E) &lt;br/&gt;<br /> {A} -&gt; {B,C} # (bleibt) ;; B fällt weg. Attributhülle mit {A}-&gt;{C},{A}-&gt;{B} beinhalted C&lt;br/&gt;<br /> {A} -&gt; {B} # D fällt weg (Linksreduktion) ;; jep&lt;br/&gt;<br /> {B,D} -&gt; {E} # bleibt &lt;br/&gt;<br /> {A,D} -&gt; {} # (E fällt weg (Rechtsreduktion)) ;; Attributhülle von {A,D} wäre dann {A,D} und hat kein E, also nicht weg&lt;br/&gt;<br /> <br /> Dies hier vorgestellte ist nicht der Synthesealgorithmus<br /> zur Zerlegung in ein Relationsschema in 3NF!<br /> Sieht eher nach dem Algorithmus zur Berechnung der Basis<br /> einer Menge von funktionalen Abhängigkeiten aus!<br /> <br /> --[[Benutzer:BigCrunsh|BigCrunsh]] 22:52, 28. Nov. 2006 (CET)<br /> <br /> == Inkonsistenz der Bezeichner ==<br /> <br /> Leider haben bezeichnete Typen (Mengen, Attribute) nicht immer konsistent dieselben Bezeichner. Eine einheitliche Bezeichnung wäre wünschenswert (z.B. kleine griechische Buchstaben für die Mengen, große lateinische für Attribute). Die damit induzierte Verwechslung führt auch zum Fehler bei der Linksreduktion, wo es heißt: klein Gamma Teilmenge der Hülle, richtiger müsste es aber heißen, dass Gamma Element der Hülle sein muss. --[[Benutzer:Xasx|Xasx]] 11:04, 17. Nov. 2008 (CET)<br /> <br /> == Falscher Test für Linksreduktion? ==<br /> <br /> Beim Vergleich mit anderen Literaturstellen ist uns aufgefallen, dass der hier verwandte Test für die Linksreduktion von der sonst üblichen Forderung abweicht und zu streng ist, d.h. dass mit dem Test aus der Literatur mehr Reduktionen möglich sind als mit dem hier verwandten Test.<br /> <br /> Hier wird verwendet:<br /> * Wenn &lt;math&gt;\psi \in AttributHuelle(F, \Psi \setminus \{\psi\})&lt;/math&gt; , dann kann &lt;math&gt;\psi&lt;/math&gt; aus &lt;math&gt;\Psi&lt;/math&gt; entfernt werden.<br /> <br /> Die Literatur (z.B. das deutsche Standardwerk von Kemper) verwendet:<br /> * Wenn &lt;math&gt;\Gamma \subseteq AttributHuelle(F, \Psi \setminus \{\psi\})&lt;/math&gt; , dann kann &lt;math&gt;\psi&lt;/math&gt; aus &lt;math&gt;\Psi&lt;/math&gt; entfernt werden.<br /> <br /> Beispiel:<br /> Es liegen die folgenden funktionalen Abhängigkeiten vor:<br /> * &lt;math&gt;A, B \rightarrow C&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;A \rightarrow C&lt;/math&gt;<br /> * &lt;math&gt;B \rightarrow D&lt;/math&gt;<br /> Zu untersuchen ist nur die erste funktionale Abhängigkeit. <br /> <br /> Nach dem hiesigen Test ist keine Linksreduktion möglich, weil gilt &lt;math&gt;B \notin AttributHuelle(F,A)&lt;/math&gt; (und auch &lt;math&gt;A \notin AttributHuelle(F,B)&lt;/math&gt;).<br /> <br /> Nach Kemper ist eine Linksreduktion möglich, weil &lt;math&gt;C \subseteq AttributHuelle(F,A)&lt;/math&gt; und damit &lt;math&gt;B&lt;/math&gt; aus der ersten funktionalen Abhängigkeit entfernt werden darf.<br /> <br /> Umgangssprachlich verlangt Kemper, dass man ein Attribut X der linken Seite weglassen darf, wenn man aus den restlichen Attributen der linken Seite ohne Kenntnis von X die Attributbelegungen der rechten Seite schließen kann.<br /> <br /> Hier wird verlangt, dass man von den Attributen der linken Seite ohne X auf X selbst schließen können muss (und dann könnte man mit Transitivität auch auf die rechte Seite folgern). Das Beispiel zeigt jedoch, dass es auch andere Wege (ohne X) zur rechten Seite geben kann.<br /> <br /> Gibt es für die Notwendigkeit des strengeren hier verwandten Tests irgendeine Quelle (dann wäre die hier anzugeben - und in vielen Lehrbüchern ein Fehler) oder sollte die gebräuchliche weniger strenge Definition aus der Literatur hier beschrieben werden. (Nebenbei: beide Tests führen im Beispiel zum selben Ergebnis.)<br /> <br /> Nachtrag: habe gerade gesehen, dass die Seiten vor 11.10.2009 noch richtig waren und das hinterher (ohne erkennbare zugehörige Diskussion) geändert wurde. Weiß dazu jemand etwas?<br /> <br /> --[[Benutzer:JNI72|JNI72]] 21:45, 6. Jan. 2011 (CET)<br /> <br /> Offensichtlich hat jemand die Version ins fehlerhafte abgeändert. Wieso macht jemand sowas? Ich verstehe das nicht. Die Definition aus dem Kemper sind definitiv richtig. Dein Beispiel ist auch korrekt und zeigt den Fehler der jetzigen Version.</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Jens_Waschke&diff=96645620 Jens Waschke 2011-12-02T00:01:11Z <p>138.246.2.72: </p> <hr /> <div>'''Jens Waschke''' (* [[1974]]) ist ein deutscher Professor für vegetative [[Anatomie]] an der [[LMU München]]. <br /> <br /> Waschke studierte [[Medizin]] in Würzburg und promovierte im Jahr 2000 bei [[Detlev Drenckhahn]]. Von 2002 bis 2008 war er Assistent am Institut für Anatomie und Zellbiologie der Universität Würzburg und seit 2005 ist er Fachanatom der Anatomischen Gesellschaft. Nach der [[Habilitation]] im Jahr 2007 wurde er im Jahr 2008 an der Universität Würzburg auf einen [[Lehrstuhl]] für Anatomie und Zellbiologie berufen und übernahm 2011 den Lehrstuhl für vegetative Anatomie an der [[LMU München]]. Jens Waschke forscht zur Zeit im Bereich der Zellbiologie an der Regulation der [[Endothel|Endothelbarriere]] und in der Permeabilitätsphysiologie über die [[Permeabilität]] von [[Blutgefäß|Blutgefäßen]]. <br /> <br /> Waschke ist einer der beiden Herausgeber des [[Johannes Sobotta#Sobotta Anatomieatlas|Sobotta Anatomieatlas]] sowie weiterer Lehrbücher der Anatomie.<br /> <br /> == Auszeichnungen ==<br /> * Albert-Koelliker-Lehrpreis der Medizinischen Fakultät der Universität Würzburg (2005)<br /> * Wolfgang-Bargmann-Preis der Anatomischen Gesellschaft (2006)<br /> <br /> == Werke ==<br /> * Friedrich Paulsen, Jens Waschke: ''Sobotta, Atlas der Anatomie des Menschen'', München: Elsevier Verlag 2010, ISBN 978-3437440700<br /> * Detlev Drenckhahn, Jens Waschke (Hrsg.): ''Taschenbuch Anatomie'', München: Elsevier Verlag 2008, ISBN 978-3-437-41194-6<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{DNB-Portal|122909305}}<br /> * [http://www.anatomie.med.uni-muenchen.de/index.html Homepage des Lehrstuhls für vegetative Anatomie an der LMU München]<br /> <br /> {{Normdaten|PND=122909305|VIAF=5826588}}<br /> <br /> {{DEFAULTSORT:Waschke, Jens}}<br /> [[Kategorie:Anatom]]<br /> [[Kategorie:Mediziner (21. Jahrhundert)]]<br /> [[Kategorie:Hochschullehrer (Universität Würzburg)]]<br /> [[Kategorie:Hochschullehrer (LMU München)]]<br /> [[Kategorie:Deutscher]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1974]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Waschke, Jens<br /> |ALTERNATIVNAMEN=<br /> |KURZBESCHREIBUNG=deutscher Anatom<br /> |GEBURTSDATUM=1974<br /> |GEBURTSORT=<br /> |STERBEDATUM=<br /> |STERBEORT=<br /> }}</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Johannes_Sobotta&diff=96524431 Johannes Sobotta 2011-11-28T21:01:23Z <p>138.246.2.72: /* Sobotta Anatomieatlas */</p> <hr /> <div>'''Robert Heinrich Johannes Sobotta''' (* [[31. Januar]] [[1869]] in [[Berlin]]; † [[20. April]] [[1945]] in [[Bonn]]) war ein deutscher [[Anatomie|Anatom]] und Begründer eines weltweit bekannten Anatomieatlanten.<br /> <br /> == Lebenslauf ==<br /> Sobotta besuchte bis 1887 das [[Königliches Wilhelms-Gymnasium (Berlin)|Königliche Wilhelms-Gymnasium]] in Berlin. Von 1887 bis 1891 erfolgte ein Studium der Medizin an der Medizinisch-Chirurgischen Akademie für das Militär und an der Universität in Berlin. 1891 promovierte er zum Dr. med. mit dem Thema: „Über den Bau und die Entwicklung des Uterus, insbesondere beim Menschen und den Affen“. 1892 erhielt er die Approbation zum Arzt. 1891 wurde Sobotta zunächst Volontärassistent und dann von 1892 bis 1895 3. und 2. Assistent am I. Anatomischen Institut der Universität Berlin. Von Februar bis Oktober 1895 hielt er sich zu einem Forschungsauftenthalt an der [[Zoologische Station Neapel|Zoologischen Station]] in [[Neapel]] auf. 1895 bis 1899 war Sobotta Prosektor am Institut für vergleichende [[Anatomie]], [[Embryologie]] und Microskopie der [[Universität Würzburg]] (auf Ruf [[Albert von Kölliker]]s). 1895/96 erfolgte die Habilitation Sobottas in [[Würzburg]]. In Würzburg war er dann von 1899 bis 1912 Prosektor für „Anatomie und Anthropotomie“, wobei er 1903 zunächst zum außerordentlichen und dann 1912 zum ordentlichen Professor für topographische Anatomie ernannt wurde. 1916 wurde Sobotta [[Lehrstuhl|Ordinarius]] und Direktor des Anatomischen Instituts [[Königsberg (Preußen)|Königsberg]]. Ab 1919 war Sobotta dann schließlich Ordinarius und Direktor des Anatomischen Instituts Bonn (Nachfolger von [[Robert Bonnet]]). Ab 1924 war er Mitglied des Herausgeberkollegiums der „Zeitschrift für mikroskopisch-anatomische Forschung“. 1926 erfolgte die Aufnahme in die [[Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina]]. Außerdem war Sobotta Assistenzarzt I. Klasse der Landwehr II, aber offenbar nie im Kriegseinsatz. 1935 emeritierte Sobotta. Im Jahr 1944 wurde ihm die [[Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft]] verliehen. Sobottas Grabdenkmal ist auf dem [[Poppelsdorfer Friedhof]] in Bonn erhalten.<br /> <br /> == Sobotta Anatomieatlas ==<br /> Der Sobotta Anatomieatlas bietet seit Anfang des 20. Jahrhunderts ein Mischung aus realistischem und erklärendem Atlas. Die erste Auflage erschien in drei Teilen zwischen 1904 und 1907 im J. F. Lehmanns Verlag, ebenso die folgenden elf Auflagen bis 1944. Nach dem Zweiten Weltkrieg erwarb der Verlag [[Urban &amp; Schwarzenberg]] die Rechte an dem Anatomie-Atlas. Sobotta konnte für seinen Atlas hervorragende Zeichner wie [[Karl Hajek]] und [[Erich Lepier]] gewinnen. Sobotta selbst arbeitete bis zu seinem Lebensende 1945 an der fortlaufenden Verbesserung seines Werks. Nach seinem Tod erschienen zwei Auflagen weitgehend unverändert. Im Jahr 1956 übernahm Hellmut Becher, Anatom in [[Münster (Westfalen)|Münster]], die Weiterentwicklung des Anatomie-Atlanten. Er publizierte die 14. bis 17. Auflage. Unter den Herausgebern Helmut Ferner, Anatom in [[Heidelberg]] und [[Wien]], und Jochen Staubesand, Anatom in [[Freiburg im Breisgau]] wurde die 18. Auflage des Atlanten 1982 völlig umgearbeitet und in zwei Bände gegliedert. 1993 übernahmen Reinhard Putz, Anatom an der [[Ludwig-Maximilians-Universität München]], und Reinhard Pabst, Anatom an der [[Medizinische Hochschule Hannover|Medizinischen Hochschule Hannover]], die Herausgabe und Weiterentwicklung des Atlanten. Die überarbeitete und wieder in drei Bänden umstrukturierte 23. Auflage des Sobotta Anatomieatlanten wurde im September 2010 von Friedrich Paulsen, Institut für Anatomie der [[Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg|Universität Erlangen Nürnberg]], und [[Jens Waschke]], Lehrstuhlinhaber der Anatomie I - vegetative Anatomie der [[Ludwig-Maximilians-Universität München|Universität München]], herausgegeben.<br /> <br /> == Wichtige Publikationen ==<br /> * 1901: Atlas und Grundriß der Histologie und mikroskopischen Anatomie des Menschen <br /> * 1904-1907: Atlas der descriptiven Anatomie des Menschen in 3 Bänden <br /> * 1904-1907: Grundriß der descriptiven Anatomie des Menschen <br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * Katharina Kayßer: ''Johannes Sobotta (1869 – 1945) – Leben und Wirken unter besonderer Berücksichtigung seiner Würzburger Zeit.'' [[Dissertation]], [[Julius-Maximilians-Universität Würzburg]] 2004, [http://www.opus-bayern.de/uni-wuerzburg/volltexte/2004/928/pdf/DokarbKaysser_LS1_0Sig.prn.pdf online] (PDF-Datei, 7 ,63 MB)<br /> * [http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2006/2908/pdf/HeckertGerold-Teil2.pdf Biografie] (PDF-Datei, 7 MB, S. 3-7)<br /> * {{DNB-Portal|117442283}}<br /> <br /> {{Normdaten|PND=117442283|LCCN=n/79/94545|VIAF=61658875}}<br /> <br /> {{DEFAULTSORT:Sobotta, Johannes}}<br /> [[Kategorie:Anatom]]<br /> [[Kategorie:Hochschullehrer (Bonn)]]<br /> [[Kategorie:Mediziner (20. Jahrhundert)]]<br /> [[Kategorie:Mitglied der Leopoldina]]<br /> [[Kategorie:Deutscher]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1869]]<br /> [[Kategorie:Gestorben 1945]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Sobotta, Johannes<br /> |ALTERNATIVNAMEN=Sobotta, Robert Heinrich Johannes (vollständiger Name)<br /> |KURZBESCHREIBUNG=deutscher Anatom<br /> |GEBURTSDATUM=31. Januar 1869<br /> |GEBURTSORT=[[Berlin]]<br /> |STERBEDATUM=20. April 1945<br /> |STERBEORT=[[Bonn]]<br /> }}<br /> <br /> [[pl:Johannes Sobotta]]</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Party_Monster&diff=91650443 Party Monster 2011-07-24T21:51:51Z <p>138.246.2.72: /* Hintergrund */</p> <hr /> <div>{{Infobox Film<br /> | DT = Party Monster<br /> | OT = Party Monster<br /> | PL = [[USA]]<br /> | PJ = [[2003]]<br /> | FSK = 16<br /> | LEN = 98<br /> | OS = [[Englische Sprache|Englisch]]<br /> | REG = [[Fenton Bailey]], [[Randy Barbato]]<br /> | DRB = Fenton Bailey, Randy Barbato<br /> | PRO = Fenton Bailey, Randy Barbato, Jon Marcus, Bradford Simpson, Christine Vachon<br /> | MUSIK = James Harry, Kevin Haskins<br /> | KAMERA = Teodoro Maniaci<br /> | SCHNITT = Jeremy Simmons<br /> | DS = <br /> * [[Seth Green]]: James St. James<br /> * [[Macaulay Culkin]]: Michael Alig<br /> * [[Diana Scarwid]]: Elke<br /> * [[Chloë Sevigny]]: Gitsie<br /> * [[Marilyn Manson]]: Christina<br /> * [[Dylan McDermott]]: Peter Gatien<br /> * [[Mia Kirshner]]: Natasha<br /> * [[Wilmer Valderrama]]: Keoki<br /> * [[Daniel Franzese]]: The Rat/Dallas MC<br /> * [[Natasha Lyonne]]: Brooke<br /> }}<br /> '''Party Monster''' ist ein Film der US-amerikanischen Regisseure [[Fenton Bailey]] und [[Randy Barbato]] aus dem Jahr 2003. <br /> <br /> In [[Deutschland]] lief der Film lediglich im Programm der [[Internationale Filmfestspiele Berlin|Berlinale]] und bei den [[Lesbisch Schwule Filmtage Hamburg|Lesbisch Schwulen Filmtagen in Hamburg]]. In die deutschen Kinos schaffte es der Film nicht. Am 7. Dezember 2006 hat MTV den Film beim &quot;MTV GAY DAY&quot; zum ersten Mal ausgestrahlt.<br /> <br /> == Handlung &lt;!--ggf. mit [[Spoiler (Medien)|Spoiler]]--&gt; ==<br /> Gegen Ende der 80er Jahre kommt der junge [[Michael Alig]], frisch vom Land in die große Stadt, nach [[New York City|New York]]. Ihn langweilen die Partys und so will er seine eigenen veranstalten. Mit Charme, Dreistigkeit und Gespür für die richtigen Freunde baut er sich einen eigenen Kosmos im Partyleben auf. Er wird die schillernde Figur und ein Aushängeschild der New Yorker Clubszene. Er gründet ein [[Plattenlabel]], veröffentlicht eine Zeitung und eröffnet seinen eigenen Club. Aber auch [[Droge]]n gehören zu seinem Tagesablauf und so wird ihm ein lässig gestandener Mord an einem Drogendealer zum Verhängnis.<br /> <br /> == Kritiken ==<br /> <br /> {{Zitat|Schrille Farce nach einem authentischen Fall, die allenfalls durch die Ausstattung für sich einnimmt und ansonsten meist lächerliche Belanglosigkeiten bietet.|[[Lexikon des internationalen Films]]}}<br /> <br /> == Auszeichnungen ==<br /> <br /> Der Film war unter anderen für den „Grand Prize“ beim [[Sundance Film Festival|Sundance Festival 2003]] nominiert.<br /> <br /> == Hintergrund ==<br /> <br /> Der Film beruht auf der wahren Geschichte von [[Michael Alig]], der Ende der [[1980er]] Jahre als Promoter der New York Club Kids mit extravaganten Partys in der [[New York City|New Yorker]] Clubszene für Furore sorgte. Der Film ist oft knallbunt überzeichnet. Ein besonderes Highlight ist unter anderem die schräge [[Drag Queen]] Christina, welche von Schockrocker [[Brian Hugh Warner]] ([[Marilyn Manson]]) verkörpert wird. Die beiden Regisseure hatten im Jahr 1998 bereits einen Dokumentarfilm über Michael Alig unter dem gleichen Titel gedreht.<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * James St James: ''Party Monster: A Fabulous But True Tale of Murder in Clubland'', Simon &amp; Schuster, September 2003, ISBN 0-7432-5982-3 (engl.)<br /> * James St James: ''Disco Bloodbath'', Sceptre, November 1999, ISBN 0-340-74840-0 (engl.)<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{IMDb Titel|tt0320244|Party Monster}}<br /> * [http://www.partymonster.com/ Offizielle Website zum Film]<br /> * [http://www.michaelaligclubkids.com Michael Alig Club Kids (engl.)]<br /> <br /> [[Kategorie:Filmtitel 2003]]<br /> [[Kategorie:Filmkomödie|Party Monster]]<br /> [[Kategorie:Homosexualität im Film|Party Monster]]<br /> [[Kategorie:Independentfilm]]<br /> <br /> [[en:Party Monster (2003 film)]]<br /> [[it:Party Monster]]<br /> [[ja:パーティ★モンスター]]<br /> [[lt:Vakarėlių monstras]]<br /> [[nap:Party Monster]]<br /> [[pt:Party Monster]]<br /> [[ru:Клубная мания (фильм)]]</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Raublattgew%C3%A4chse&diff=87779533 Raublattgewächse 2011-04-16T16:02:15Z <p>138.246.2.72: </p> <hr /> <div>{{Taxobox<br /> | Taxon_Name = Raublattgewächse<br /> | Taxon_WissName = Boraginaceae<br /> | Taxon_Rang = Familie<br /> | Taxon_Autor = [[Antoine Laurent de Jussieu|Juss.]]<br /> | Taxon2_Name = Euasteriden I<br /> | Taxon2_Rang = ohne<br /> | Taxon3_Name = Asteriden<br /> | Taxon3_Rang = ohne<br /> | Taxon4_Name = Kerneudikotyledonen<br /> | Taxon4_Rang = ohne<br /> | Taxon5_Name = Eudikotyledonen<br /> | Taxon5_Rang = ohne<br /> | Taxon6_Name = Bedecktsamer<br /> | Taxon6_WissName = Magnoliopsida<br /> | Taxon6_Rang = Klasse<br /> | Bild = EchiumVulgare-CloseUp-hr.jpg<br /> | Bildbeschreibung = [[Gewöhnlicher Natternkopf]] (''Echium vulgare''), Blüte<br /> }}<br /> <br /> Die '''Raublattgewächse''' oder '''Borretschgewächse''' (Boraginaceae) sind eine [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Bedecktsamer|Bedecktsamigen Pflanzen]] (Magnoliopsida).<br /> <br /> Die Familie enthält etwa 148 bis 156 [[Gattung (Biologie)|Gattungen]] mit 2740 [[Art (Biologie)|Arten]], und ist weltweit vertreten, von den [[Gemäßigte Breiten|gemäßigten Breiten]] bis in die [[Tropen]]. <br /> <br /> == Beschreibung ==<br /> === Habitus und Blätter ===<br /> Es sind einjährige bis ausdauernde [[krautige Pflanze]]n, [[Sträucher]], [[Baum|Bäume]] oder selten [[Lianen]].<br /> Der Name Raublattgewächse deutet auf die charakteristische Behaarung der Blätter und [[Stängel]] hin, die viele der mitteleuropäischen Arten besitzen. Die meist wechselständigen [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] sind einfach und ganzrandig.<br /> <br /> === Blütenstand, Blüten und Früchte ===<br /> Die mitteleuropäischen Arten haben im allgemeinen einen [[Blütenstand]] in Form eines Doppelwickels, der zusammen mit der Behaarung eine relativ gute [[Bestimmung (Biologie)|Bestimmung]] der mitteleuropäischen Arten dieser Familie erlaubt.<br /> <br /> [[Datei:Echium vulgare flowerdiagram.png|miniatur|links|150px|[[Blütendiagramm]] von ''Echium vulgare''.]]<br /> [[Datei:Cynoglossum officinale0.jpg|thumb|[[Klausenfrucht]] der [[Gewöhnliche Hundszunge|Gewöhnlichen Hundszunge]] (''Cynoglossum officinale'').]]<br /> Die [[Blüte]]n sind zwittrig und in der Regel [[radiärsymmetrisch]] und meist fünfzählig. Bei ''Echium'' sind die Blüten jedoch leicht [[zygomorph]]. Die [[Kelchblätter]] (Sepalen) sind am Grunde und die [[Kronblätter]] (Petalen) sind völlig miteinander verwachsen und bilden röhren- oder stieltellerförmige Blüten. Oft sind die Kronblätter zu sogenannten Schlundschuppen nach innen eingestülpt, die die Kronröhre verschließen oder zumindest verengen. Es ist nur ein Kreis mit meist fünf [[fertil]]en [[Staubblätter]]n vorhanden (tetrazyklische Blüte). Die Staubblätter sind mit den Kronblättern verwachsen und setzen meist auf halber Kronblattlänge an. Die zwei (selten vier bis fünf) [[Fruchtblätter]] bilden den oberständigen [[Fruchtknoten]]; er ist durch falsche Scheidewände in vier Klausen geteilt. <br /> <br /> Die[[ Blütenformel]] lautet: &lt;math&gt;\star K_{5} \; [C_{(5)} \; A_5] \; G_{\underline{(2)}}&lt;/math&gt;<br /> <br /> Als Frucht werden meist vier einsamige [[Klausenfrucht|Klausen]] gebildet, die nußartig entwickelt sind. Selten werden Steinfrüchte oder [[Kapselfrüchte]] gebildet.<br /> <br /> == Systematik ==<br /> Die Familie wurde 1789 unter dem Namen „Borragineae“ durch [[Antoine Laurent de Jussieu]] in ''Genera Plantarum'', S. 128 aufgestellt &lt;ref&gt;[http://www.biodiversitylibrary.org/page/5437360#223 Antoine Laurent de Jussieu: ''Genera Plantarum'', 1789, S. 128 eingescannt bei biodiversitylibrary.org.] &lt;/ref&gt;. Typusgattung ist ''[[Borretsch (Gattung)|Borago]]'' L..<br /> <br /> Die Boraginaceae werden innerhalb der [[Euasteriden I]] keiner [[Ordnung (Biologie)|Ordnung]] zugeteilt.&lt;ref name=&quot;APGIII&quot;&gt;[[Angiosperm Phylogeny Group]]: ''An update of the Angiosperm Phylogeny Group classification for the orders and families of flowering plants: APG III'' Botanical Journal of the Linnean Society, Band 161, 2009, S. 105-121.&lt;/ref&gt;<br /> [[Synonym (Taxonomie)|Synonyme]] für Boraginaceae Juss. sind: Anchusaceae Vest, Buglossaceae Hoffmanns. &amp; Link nom. illeg., Cordiaceae R.Br. ex Dum., Ehretiaceae Mart., Heliotropiaceae Schrad., Hoplestigmataceae Gilg, Hydrophyllaceae R.Br., Lennoaceae Solms, Onosmaceae Martinov. Sebestenaceae Vent. nom. illeg., Wellstediaceae Novák &lt;ref name=&quot;GRIN&quot;&gt; [http://www.ars-grin.gov/cgi-bin/npgs/html/family.pl?160 Eintrag bei GRIN - ''USDA Germplasm Resources Information Network''.]&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> [[Datei:Alkanna orientalis01.jpg|miniatur|''[[Alkanna orientalis]]''.]]<br /> [[Datei:Amsinckia intermedia 2003-03-04.jpg|miniatur|''[[Amsinckia intermedia]]''.]]<br /> [[Datei:Lithospermum purpureocaeruleum01.jpg|miniatur|[[Blauroter Steinsame]] (''Buglossoides purpurocaerulea'').]]<br /> [[Datei:Kacynia gubolistna Caccinia crassifolia.jpg|miniatur|''[[Caccinia crassifolia]]''.]]<br /> [[Datei:Cerinthe major a.JPG|miniatur|[[Große Wachsblume]] (''Cerinthe major'').]]<br /> [[Datei:Cordia boisseri flowers.jpg|miniatur|''[[Cordia boissieri]]'', Blüten der tropischen Baumart.]]<br /> [[Datei:Cryptantha confertiflora 2.jpg|miniatur|''[[Cryptantha confertiflora]]''.]]<br /> [[Datei:Emmenanthe penduliflora flowers 2004-05-17.jpg|miniatur|''[[Emmenanthe penduliflora]]''.]]<br /> [[Datei:Myosotis sylvatica2 ies.jpg|miniatur|[[Wald-Vergissmeinnicht]] (''Myosotis sylvatica'').]]<br /> [[Datei:Omphalodes verna0.jpg|miniatur|''[[Omphalodes verna]]''.]]<br /> [[Datei:Overblijvende ossentong Pentaglottis sempervirens closeup.jpg|miniatur|''[[Pentaglottis sempervirens]]''.]]<br /> [[Datei:Starr_010520-0073_Tournefortia_argentea.jpg|miniatur|''[[Tournefortia argentea]]''.]]<br /> === Unterfamilien ===<br /> Die Familie Boraginaceae wird in sechs Unterfamilien &lt;ref name=&quot;GRIN&quot; /&gt; gegliedert:<br /> <br /> * Unterfamilie Boraginoideae enthält die Mehrzahl der Gattungen der Familie mit 112 Gattungen und 1600 Arten. Es sind alles [[krautige Pflanze]]n, deren Heimat hauptsächlich die [[Gemäßigte Breiten|gemäßigten Breiten]] der [[Nordhalbkugel]] sind. Eine große Zahl der Arten dieser Unterfamilie verändert die Farbe der Blütenhüllblätter der Corolla während des Alterns (von Rosa nach Blau, oder von Gelb nach Rosa und dann Blau, oder von Gelb nach Weiß. Viele Arten dieser Unterfamilien weisen die charakteristische Behaarung von Blättern und Stängeln auf.<br /> <br /> ** Tribus Lithospermeae:<br /> *** ''[[Alkanna]]'' Tausch <br /> *** ''[[Arnebia]]'' Forssk. (inklusive ''Aipyanthus'' Steven, ''Arnebiola'' Chiov., ''Echioides'' Ortega ''Leptanthe'' Klotzsch, ''Macrotomia'' DC., ''Munbya'' Boiss., ''Toxostigma'' A.Rich.): Mit etwa 25 Arten.<br /> *** [[Rindszungen]] (''Buglossoides'' Moench) (auch Steinsamen genannt, früher eine gemeinsame Gattung mit ''Lithospermum'' L.): Mit neun bis 15 Arten im gemäßigten [[Eurasien]].<br /> *** [[Wachsblumen (Cerinthe)|Wachsblumen]] (''Cerinthe'' L.)<br /> *** [[Natternkopf|Natternköpfe]] (''Echium'' L., inklusive ''Megacaryon'' Boiss., ''Pontechium'' Böhle &amp; Hilger)<br /> *** ''[[Halacsya]]'' Dörfl.<br /> *** ''[[Huynhia]]'' Greuter:<br /> **** ''[[Huynhia pulchra]]'' (Roemer &amp; Schultes) Greuter &amp; Burdet <br /> *** ''[[Lithodora]]'' Griseb. <br /> *** [[Steinsamen]] (''Lithospermum'' L.): Mit etwa 50 bis 60 Arten.<br /> *** ''[[Mairetis]]'' I.M.Johnst.<br /> *** ''[[Moltkia]]'' Lehm. (inklusive ''Gymnoleima'' Decne., ''Paramoltkia'' Greuter)<br /> *** ''[[Moltkiopsis]]'' I.M.Johnst. <br /> *** ''[[Neatostema]]'' I.M.Johnst. <br /> *** [[Lotwurze]] (''Onosma'' L., inklusive ''Colsmannia'' Lehm., ''Podonosma'' Boiss.): Mit etwa 150 Arten, hauptsächlich in Asien.<br /> ** Tribus Boragineae Bercht. &amp; J.Presl (Anchuseae DC.) &lt;ref name = &quot;Hilger2004&quot;&gt;H. H. Hilger, F. Selvi, A. Papini &amp; M. Bigazzi: ''Molecular Systematics of Boraginaceae Tribe Boragineae Based on ITS1 and trnL Sequences, with Special Reference to Anchusa s.l.'', In: ''Annals of Botany'', Volume 94, Issue 2, 2004, S. 201-212: [http://aob.oxfordjournals.org/content/94/2/201.fulltext Fulltext-Online.] &lt;/ref&gt;: Mit 12 bis 16 Gattungen und etwa 170 Arten:<br /> *** [[Ochsenzungen]] (''Anchusa'' L.): Mit etwa 30 bis 50 Arten.<br /> *** ''[[Anchusella]]'' Bigazzi, E.Nardi &amp; Selvi <br /> *** [[Borretsch (Gattung)|Borretsch]] (''Borago'' L.): Mit zwei Untergattungen und nur fünf Arten. &lt;ref&gt; F. Selvi, A. Coppi &amp; M. Bigazzi: ''Karyotype Variation, Evolution and Phylogeny in Borago (Boraginaceae), with Emphasis on Subgenus Buglossites in the Corso-Sardinian System'', In: ''Annals of Botany'', Volume 98, Issue 4, S. 857-868: [http://aob.oxfordjournals.org/content/98/4/857.full Fulltext-Online.] &lt;/ref&gt;<br /> *** ''[[Brunnera]]'' Steven: Mit drei bis vier Arten, beispielsweise:<br /> **** [[Großblättriges Kaukasusvergissmeinnicht]] (''Brunnera macrophylla'')<br /> *** ''[[Cynoglottis]]'' (Gusul.) Vural &amp; Kit Tan <br /> *** ''[[Elizaldia]]'' Willk. <br /> *** ''[[Gastrocotyle]]'' Bunge: Mit nur zwei Arten &lt;ref name = &quot;Hilger2004&quot;/&gt; von Nordafrika bis zum Indischen Subkontinent. <br /> *** ''[[Hormuzakia]]'' Guşul.<br /> *** ''[[Lycopsis]]'' L.: Beispiele:<br /> **** [[Ackerkrummhals]] (''Lycopsis arvensis'' L., Syn.: ''Anchusa arvensis'' (L.) M.Bieb.)<br /> **** ''[[Lycopsis orientalis]]'' L. (Syn.: ''Anchusa ovata'' Lehmann, ''Anchusa orientalis'' (L.) Rchb. non L.)<br /> *** [[Mönchskräuter]] (''Nonea'' Medik., inklusive ''Nephrocarya'' P.Candargy): Mit etwa 35 Arten.<br /> *** ''Paraskevia'' W.Sauer &amp; G.Sauer ist eine [[monotypisch]]e Gattung mit der einzigen Art:<br /> **** ''[[Paraskevia cesatiana]]'' (Fenzl &amp; Friedr.) W.Sauer &amp; G.Sauer: Sie ist nur von drei isolierten Standorten in den Bergen des griechischen [[Peloponnes]] gekannt.<br /> *** ''Pentaglottis'' Tausch ist eine monotypische Gattung mit der einzigen Art &lt;ref name = &quot;Hilger2004&quot;/&gt;:<br /> ****''[[Pentaglottis sempervirens]]'' (L.) L.H.Bailey (Syn.: ''Anchusa sempervirens'' L.): Die Blüten können roh gegessen werden &lt;ref&gt;[http://www.pfaf.org/user/Plant.aspx?LatinName=Pentaglottis%20sempervirens ''Pentaglottis sempervirens'' bei ''Plants for A Future''.] &lt;/ref&gt;.<br /> *** ''[[Phyllocara]]'' Guşul. ist eine monotypische Gattung mit der einzigen Art:<br /> ****''[[Phyllocara aucheri]]'' (A.DC.) Guşul. (Syn.: ''Anchusa aucheri'' A.DC.): Es ist eine einjährige Art in [[Anatolien]]. &lt;ref name = &quot;Hilger2004&quot;/&gt;<br /> *** [[Lungenkräuter]] (''Pulmonaria'' L.): Mit etwa 16 Arten. <br /> *** [[Beinwell]] (''Symphytum'' L.): Mit etwa 20 Arten in Eurasien.<br /> *** ''Trachystemon'' D.Don ist eine monotypische Gattung mit der einzigen Art &lt;ref name = &quot;Hilger2004&quot;/&gt;:<br /> **** ''Trachystemon orientalis'' (L.) G.Don.<br /> ** Tribus Eritrichieae:<br /> *** ''[[Amsinckia]]'' Lehm.: Mit etwa 50 Arten. <br /> *** ''Asperugo'' L.: Mit der einzigen Art:<br /> **** [[Scharfkraut]] (''Asperugo procumbens'' L.): Mit einer weiten Verbreitung in [[Eurasien]], nördlichen und nordwestlichen Afrika.<br /> *** ''[[Eritrichum]]'' Schrad. ex Gaudin: Mit etwa 50 Arten, hauptsächlich in Asien, einige Arten auch in Europa und Nordamerika. Beispielsweise: [[Himmelsherold]] (''Eritrichum nanum'')<br /> *** ''[[Hackelia]]'' Opiz (Manchmal in ''Eritrichium'' Schrad. ex Gaudin): Mit etwa 45 Arten in den gemäßigten Breiten der Nordhalbkugel in Mittel- und Südamerika. <br /> *** ''[[Heterocaryum]]'' A.DC.: Mit etwa sieben Arten vom zentralen bis ins südwestliche Asien. <br /> *** [[Igelsamen]] (''Lappula'' Moench, inklusive ''Echinospermum'' Sw. ex Lehm., ''Sclerocaryopsis'' Brand): Mit etwa 61 Arten. <br /> *** [[Vergissmeinnicht]] (''Myosotis'' L.): Mit etwa 90 Arten.<br /> *** ''[[Rochelia]]'' Rchb.: Mit etwa 15 Arten vom zentralen bis ins südwestliche Asien, Europa und Australien.<br /> *** ''[[Trigonotis]]'' Steven: Mit etwa 50 Arten in Asien und in Osteuropa. <br /> ** Tribus Cynoglosseae:<br /> *** ''[[Caccinia]]'' G.Savi: Mit etwa sechs Arten im südwestlichen und zentralen Asien.<br /> *** [[Hundszungen (Pflanzen)|Hundszungen]] (''Cynoglossum'' L., inklusive ''Austrocynoglossum'' Popov ex R.R.Mill, ''Crucicaryum'' Brand, ''Paracaryopsis'' (Riedl) R.R.Mill, Paracynoglossum Popov): Mit etwa 75 Arten in den gemäßigten bis subtropischen Gebieten weltweit.<br /> *** ''[[Gyrocaryum]]'' Valdés <br /> *** ''[[Mattiastrum]]'' (Boiss.) Brand: Mit etwa 30 Arten hauptsächlich im südwestlichen Asien. <br /> *** [[Nabelnüsschen]] (''Omphalodes'' Mill.): Mit etwa 30 Arten in Eurasien, hauptsächlich im Mittelmeerraum, beispielsweise:<br /> **** [[Wald-Nabelnüsschen]], auch Nabelnuss, Gedenkemein (''Omphalodes scorpioides'')<br /> **** [[Frühlings-Nabelnüsschen]] (''Omphalodes verna'')<br /> *** ''[[Paracaryum]]'' (A.DC.) Boissier (inklusive ''Microparacaryum'' (Popov ex Riedl) Hilger &amp; Podlech): Mit etwa 70 Arten.<br /> *** ''[[Pardoglossum]]'' E.Barbier &amp; Mathez <br /> *** ''[[Rindera]]'' Pallas: Mit etwa 25 Arten im zentralen Asien und in Europa.<br /> *** ''[[Solenanthus]]'' Ledebour: Mit etwa zehn Arten im zentralen bis westlichen Asien und in Südosteuropa.<br /> *** ''[[Suchtelenia]]'' Kar. ex Meisn.<br /> *** ''[[Trachelanthus]]'' Kunze <br /> *** ''[[Trichodesma]]'' R.Br.: Mit etwa 40 Arten in Afrika, tropischen Asien und Australien.<br /> ** Tribus Echiochileae:<br /> *** ''[[Antiphytum]]'' DC. ex Meisn. <br /> *** ''[[Echiochilon]]'' Desf.: Mit etwa sechs Arten in Nordafrika, auf der Arabischen Halbinsel, im südlichen Iran und in Pakistan. <br /> *** ''[[Ogastemma]]'' Brummitt <br /> *** ''Sericostoma'' Stocks: Mit der einzigen Art:<br /> **** ''[[Sericostoma pauciflorum]]'' Stocks ex Wight: Sie kommt nur auf dem Indischen Subkontinent vor. <br /> **Alle weiteren Gattungen ohne bekannte Tribuszuordnung in dieser Unterfamilie:<br /> *** ''Actinocarya'' Benth.: Mit der einzigen Art:<br /> **** ''[[Actinocarya tibetica]]'' Bentham: Sie kommt in Indien und China vor. <br /> *** ''[[Adelocaryum]]'' Brand <br /> *** ''[[Afrotysonia]]'' Rauschert <br /> *** ''Amblynotus'' (A.DC.) I.M.Johnst.: Mit der einzigen Art:<br /> **** ''[[Amblynotus rupestris]]'' (Pallas ex Georgi) Popov ex L.Sergievskaja: Sie kommt in China, [[Kasachstan]], Russland und in der [[Mongolei]] vor. <br /> *** ''[[Amphibologyne]]'' Brand <br /> *** ''[[Ancistrocarya]]'' Maxim. <br /> *** ''[[Anoplocaryum]]'' Ledeb.: Mit etwa fünf Arten von China bis zum nordwestlichen [[Himalaja]]. <br /> *** ''Antiotrema'' Hand.-Mazz.: Mit der einzigen Art:<br /> **** ''[[Antiotrema dunnianum]]'' (Diels) Handel Mazzetti: Sie gedeiht nur in Höhenlagen zwischen 1600 und 2500 Meter in den chinesischen Provinzen westliches Guangxi, Guizhou, südwestliches Sichuan und Yunnan.<br /> *** ''[[Auxemma]]'' Miers<br /> *** ''[[Bothriospermum]]'' Bunge: Mit fünf Arten in Asien. <br /> *** ''Brachybotrys'' Maxim. ex Oliv.: Mit der einzigen Art:<br /> **** ''[[Brachybotrys paridiformis]]'' Maxim. ex Oliver: Sie kommt im nordöstlichen China, Korea und östlichen Russland vor <br /> *** ''Carmona'' Cav.: Mit der einzigen Art: <br /> **** [[Fukientee]] (''Carmona microphylla'' (Lam.) G.Don)<br /> *** ''Chionocharis'' I.M.Johnst.: Mit der einzigen Art:<br /> **** ''[[Chionocharis hookeri]]'' (C.B.Clarke) I.M.Johnston: Sie kommt in Bhutan, Nepal, China und im nordöstlichen Indien vor. <br /> *** ''[[Choriantha]]'' Riedl <br /> *** ''[[Craniospermum]]'' Lehm.: Mit etwa fünf Arten im zentralen Asien. <br /> *** ''[[Cryptantha]]'' Lehm. ex G.Don: Mit etwa 150 Arten, die hauptsächlich in Nord- und Südamerika wachsen. <br /> *** ''[[Cynoglossopsis]]'' Brand <br /> *** ''[[Cystostemon]]'' Balf. f. <br /> *** ''[[Dasynotus]]'' I.M.Johnst. <br /> *** ''[[Decalepidanthus]]'' Riedl <br /> *** ''[[Echiostachys]]'' Levyns <br /> *** ''[[Embadium]]'' J.M.Black <br /> *** ''[[Heliocarya]]'' Bunge <br /> *** ''[[Ivanjohnstonia]]'' Kazmi <br /> *** ''[[Lacaitaea]]'' Brand <br /> *** ''[[Lasiocaryum]]'' I.M.Johnst.: Mit etwa fünf Arten in Bhutan, China, Indien, Pakistan im südwestlichen Asien.<br /> *** ''[[Lepechiniella]]'' Popov: Mit etwa neun Arten hauptsächlich im zentralen Asien. <br /> *** ''[[Lindelofia]]'' Lehm.: Mit etwa zehn Arten im zentralen und westlichen Asien. <br /> *** ''[[Lobostemon]]'' Lehm. <br /> *** ''[[Maharanga]]'' A.DC.: Mit etwa fünf Arten in Bhutan, Indien, Nepal und Thailand.<br /> *** ''[[Mertensia]]'' A.W.Roth: Mit etwa 15 bis 50 Arten auf der Nordhalbkugel. <br /> *** ''Metaeritrichium'' W.T.Wang: Mit der einzigen Art:<br /> **** ''[[Metaeritrichium microuloides]]'' W.T.Wang: Sie gedeiht nur in Höhenlagen zwischen 4300 und 5000 Meter in [[Qinghai]] und [[Xizang]]. <br /> *** ''[[Microcaryum]]'' I.M.Johnst.: Mit etwa drei Arten in China und nordöstlichen Indien. <br /> *** ''[[Microula]]'' Benth.: Mit etwa 29 Arten in Bhutan, Nepal, Sikkim, China und im nördlichen bis nordöstlichen Indien. <br /> *** ''[[Mimophytum]]'' Greenm. <br /> *** ''[[Moritzia]]'' DC. ex Meisn. <br /> *** ''[[Myosotidium]]'' Hook. <br /> *** ''[[Nesocaryum]]'' I.M.Johnst. <br /> *** ''[[Nogalia]]'' Verdc. <br /> *** ''[[Omphalolappula]]'' Brand <br /> *** ''[[Omphalotrigonotis]]'' W.T.Wang: Mit zwei Arten nur in China. <br /> *** ''[[Oxyosmyles]]'' Speg. <br /> *** ''[[Paracaryopsis]]'' (Riedl) R.R.Mill (manchmal in ''Cynoglossum'' L.) <br /> *** ''[[Pectocarya]]'' DC. ex Meisn. <br /> *** ''[[Perittostema]]'' I.M.Johnst. <br /> *** ''[[Plagiobothrys]]'' Fisch. &amp; C.A.Mey. : Mit etwa 70 Arten.<br /> *** ''[[Pseudomertensia]]'' Riedl: Mit etwa elf Arten vom Iran, [[Afghanistan]] bis Nepal. <br /> *** ''[[Scapicephalus]]'' Ovcz. &amp; Czukav. <br /> *** ''[[Selkirkia]]'' Hemsl. <br /> *** ''[[Setulocarya]]'' R.R.Mill &amp; D.G.Long (manchmal in ''Microcaryum'' I.M.Johnst.) <br /> *** ''[[Sinojohnstonia]]'' Hu: Mit drei Arten nur in China. <br /> *** ''Stenosolenium'' Turcz.: Mit der einzigen Art:<br /> **** ''[[Stenosolenium saxatile]]'' (Pallas) Turczaninow: Sie kommt in China, Kasachstan, Russland und in der Mongolei vor. <br /> *** ''[[Stephanocaryum]]'' Popov <br /> *** ''[[Thaumatocaryon]]'' Baill. <br /> *** ''[[Thyrocarpus]]'' Hance: Mit etwa drei Arten in China und Vietnam. <br /> *** ''[[Tianschaniella]]'' B.Fedtsch. ex Popov <br /> *** ''[[Trigonocaryum]]'' Trautv. <br /> *** ''[[Ulugbekia]]'' Zakirov <br /> *** ''[[Valentiniella]]'' Speg. <br /> *** ''[[Wellstedia]]'' Balf. f.: Mit drei Arten, ist bei einigen Autoren eine eigene Unterfamilie Wellstedioideae.<br /> <br /> * [[Heliotropioideae]] &lt;ref&gt; Harald Förther: ''Die infragenerische Gliederung der Gattung Heliotropium L. und ihre Stellung innerhalb der subfam. Heliotropioideae (Schrad.) Arn. (Boraginaceae)'', In: ''Sendtnera'', Band 5, 1998, S. 35-243. &lt;/ref&gt;: Hier werden als Ausnahme Steinfrüchte gebildet. Beheimatet sind sie weltweit in den Tropen bis in die warmen gemäßigten Breiten. Mit nur einer Tribus:<br /> ** Tribus Heliotropieae: Mit vier bis acht Gattungen und etwa 405 Arten:<br /> *** ''[[Argusia]]'' Böhm: Mit zwei bis drei Arten.<br /> *** ''[[Ceballosia]]'' Kunkel: Mit nur einer Art.<br /> *** [[Sonnenwenden]] (''Heliotropium'' L.): Mit 250 bis 300 Arten. Auch Heliotrop genannt, eine Art, die [[Vanilleblume]] ist die beliebte Beet- und Balkonpflanze.<br /> *** ''[[Hilgeria]]'' Förther: Mit drei Arten.<br /> *** ''[[Ixorhea]]'' Fenzl: Mit nur einer Art.<br /> *** ''[[Nogalia]]'' Verdc.: Mit nur einer Art.<br /> *** ''[[Schleidenia]]'' Endl.: Mit sechs bis acht Arten.<br /> *** ''[[Tournefortia]]'' L.: Mit etwa 150 Arten in tropischen und subtropischen Gebieten.<br /> <br /> * Cordioideae: Hier werden als Ausnahme Steinfrüchte gebildet. Die Vertreter dieser Unterfamilie sind Gehölze, darunter einige häufige tropische Baumarten, einige Arten sind [[Liane (Pflanze)|Lianen]]. Mit der einzigen Tribus:<br /> ** Tribus Cordieae: Mit drei bis vier Gattungen und etwa 330 Arten:<br /> *** ''Coldenia'' L.: Mit der einzigen Art:<br /> **** ''[[Coldenia procumbens]]'' L.<br /> *** [[Kordien]] (''Cordia'' L.): Mit mehr als 200 Arten: Es sind tropische Bäume, die hauptsächlich auf den Karibischen Inseln beheimatet sind.<br /> *** ''[[Saccellium]]'' Humb. &amp; Bonpl.<br /> *** ''[[Varronia]]'' P.Browne: Mit mehr 100 Arten.<br /> <br /> In die Nähe der oder in die Unterfamilie Cordioideae gehört nach neuen Erkenntnissen auch die früher in eine eigene Familie gestellte Gattung ''[[Hoplestigma]]''.&lt;ref name=&quot;APGIII&quot;/&gt;<br /> <br /> [[Datei:Ehretia dicksonii.jpg|miniatur|''[[Ehretia dicksonii]]'' mit Früchten.]]<br /> * [[Ehretioideae]]: Die Vertreter dieser Unterfamilie sind meist Gehölze, wenige Arten sind krautige Pflanzen. Beheimatet sind diese Taxa fast im gesamten Tropengürtel. Mit der einzigen Tribus: <br /> ** Tribus Eritrichieae: Es sind acht bis elf Gattungen und etwa 170 Arten (Auswahl):<br /> *** ''[[Bourreria]]'' P.Browne: Mit 50 Arten.<br /> *** ''[[Cortesia]]'' Cav.<br /> *** ''[[Ehretia]]'' P.Browne: Mit 50 bis 75 Arten hauptsächlich in Afrika und im südlichen Asien.<br /> *** ''[[Halgania]]'' Gaudich.<br /> *** ''[[Lepidocordia]]'' Ducke<br /> *** ''[[Menais]]'' Loefl.<br /> *** ''[[Patagonula]]'' L.<br /> *** ''[[Rochefortia]]'' Sw.<br /> *** ''[[Rotula]]'' Lour.: Mit drei Arten in Brasilien, Afrika und im tropischen Asien.<br /> *** ''[[Tiquilia]]'' Pers.<br /> <br /> [[Datei:Nama demissum 1.jpg|miniatur|''[[Nama demissum]]''.]]<br /> * [[Wasserblattgewächse]] (Hydrophylloideae): Mit 17 Gattungen mit 225 Arten. Beheimatet in der Neuen Welt mit einem Schwerpunkt trockener Gebiete der westlichen USA. Ihre Früchte sind Kapseln. Diese Familie wird mit zu den Boraginaceae gerechnet (genaue Stellung noch nicht gesichert):<br /> *** ''[[Codon (Pflanzen|Codon]]'' L.<br /> *** ''[[Draperia]]'' Torr.<br /> *** ''[[Ellisia]]'' L. <br /> *** ''Emmenanthe'' Benth.: Mit der einzigen Art:<br /> **** ''[[Emmenanthe penduliflora]]'' Benth.: Sie kommt von [[Arizona]], [[Kalifornien]], [[Nevada]], [[Utah]] bis [[Baja Norte]] vor.<br /> *** ''[[Eriodictyon]]'' Benth.<br /> *** ''[[Eucrypta]]'' Nutt.<br /> *** ''[[Hesperochiron]]'' S.Watson<br /> *** ''[[Hydrophyllum]]'' L.<br /> *** ''[[Lemmonia]]'' A.Gray<br /> *** ''[[Nama (Pflanzen)|Nama]]'' L.<br /> *** ''[[Nemophila]]'' Nutt. <br /> *** ''[[Phacelia]]'' Juss. (eine Art wird häufig als [[Gründünger]] verwendet.)<br /> *** ''[[Pholistoma]]'' Lilja<br /> *** ''[[Romanzoffia]]'' Cham.<br /> *** ''[[Tricardia]]'' Torr.<br /> *** ''[[Turricula (Gattung)|Turricula]]'' J.F.Macbr.<br /> *** ''[[Wigandia]]'' Kunth <br /> <br /> [[Datei:Pholismaarenarium.jpg|miniatur|''[[Pholisma arenarium]]''.]]<br /> * [[Lennoaceae|Lennooideae]] (genaue taxonomische Stellung ist noch nicht gesichert). Vertreter dieses Taxons sind beheimatet in den südwestlichen USA und im nördlichen Südamerika. Es sind chlorophyllose, krautige Wurzelparasiten. Gegliedert in zwei oder drei Gattungen mit sieben Arten:<br /> *** ''Lennoa'' Lex.: Mit der einzigen Art:<br /> **** ''[[Lennoa madreporoides]]'' La Llave &amp; Lex.: Sie ist in der Neotropis weit verbreitet.<br /> *** ''[[Pholisma]]'' Nutt. ex Hook. (inklusive ''Ammobroma'' Torr.)<br /> <br /> === Quellen ===<br /> * [http://www.mobot.org/MOBOT/Research/APweb/orders/Gentianalesweb.htm#Boraginaceae Die Familie der Boraginaceae] bei der [http://www.mobot.org/MOBOT/Research/APweb/welcome.html APWebsite.] (Abschnitt Beschreibung und Systematik)<br /> * [http://delta-intkey.com/angio/www/boragina.htm Die Familie der Boraginaceae], [http://delta-intkey.com/angio/www/ehretiac.htm Die Familie der Ehretiaceae] und [http://delta-intkey.com/angio/www/hydrophy.htm Die Familie der Hydrophyllaceae] bei [http://delta-intkey.com DELTA.] (Abschnitt Beschreibung)<br /> *Gelin Zhu, Harald Riedl &amp; Rudolf V. Kamelin: ''Boraginaceae'' in der ''Flora of China'', Volume 16, 1995, S. 329: [http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&amp;taxon_id=10115 Beschreibung der Familie.] (Abschnitt Beschreibung und Systematik)<br /> *Hartmut H. Hilger, Marc Gottschling, Federico Selvi, Massimo Bigazzi, Elisabeth Långström, Elke Zippel, Nadja Diane &amp; Maximilian Weigend: ''The Euro+Med treatment of Boraginaceae in Willdenowia 34 – a response'', In: ''Willdenowia'' 35, 2005: [http://www.bgbm.org/willdenowia/w-pdf/w35-1EuroMed-14.pdf PDF-Online.] (Abschnitt Systematik)<br /> <br /> === Einzelnachweise ===<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Boraginaceae|Raublattgewächse (Boraginaceae)}}<br /> * [http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=201&amp;taxon_id=10115 Beschreibung der Familie bei Gehölze der Anden Ecuadors.] (span.)<br /> * [http://www.biologie.uni-ulm.de/lehre/bestueb/boragina.htm Die Familie der Boraginaceae.] (deutsch)<br /> <br /> [[Kategorie:Raublattgewächse| ]]<br /> <br /> {{Link GA|cs}}<br /> <br /> [[ar:حمحمية]]<br /> [[az:Sümürgənkimilər]]<br /> [[bg:Грапаволистни]]<br /> [[ca:Boraginàcia]]<br /> [[cs:Brutnákovité]]<br /> [[cv:Хăяр курăк йышĕ]]<br /> [[da:Rublad-familien]]<br /> [[en:Boraginaceae]]<br /> [[eo:Boragacoj]]<br /> [[es:Boraginaceae]]<br /> [[et:Karelehelised]]<br /> [[fi:Lemmikkikasvit]]<br /> [[fr:Boraginaceae]]<br /> [[he:זיפניים]]<br /> [[hsb:Wódrakowe rostliny]]<br /> [[hu:Érdeslevelűek]]<br /> [[id:Boraginaceae]]<br /> [[it:Boraginaceae]]<br /> [[ja:ムラサキ科]]<br /> [[ka:ლაშქარასებრნი]]<br /> [[ko:지치과]]<br /> [[la:Boraginaceae]]<br /> [[lt:Agurkliniai]]<br /> [[nl:Ruwbladigenfamilie]]<br /> [[no:Rubladfamilien]]<br /> [[pl:Ogórecznikowate]]<br /> [[pt:Boraginaceae]]<br /> [[ro:Boraginaceae]]<br /> [[ru:Бурачниковые]]<br /> [[simple:Boraginaceae]]<br /> [[sv:Strävbladiga växter]]<br /> [[tr:Hodangiller]]<br /> [[vi:Họ Mồ hôi]]<br /> [[zh:紫草科]]</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Raublattgew%C3%A4chse&diff=87779413 Raublattgewächse 2011-04-16T15:59:06Z <p>138.246.2.72: </p> <hr /> <div>{{Taxobox<br /> | Taxon_Name = Raublattgewächse<br /> | Taxon_WissName = Boraginaceae<br /> | Taxon_Rang = Familie<br /> | Taxon_Autor = [[Antoine Laurent de Jussieu|Juss.]]<br /> | Taxon2_Name = Euasteriden I<br /> | Taxon2_Rang = ohne<br /> | Taxon3_Name = Asteriden<br /> | Taxon3_Rang = ohne<br /> | Taxon4_Name = Kerneudikotyledonen<br /> | Taxon4_Rang = ohne<br /> | Taxon5_Name = Eudikotyledonen<br /> | Taxon5_Rang = ohne<br /> | Taxon6_Name = Bedecktsamer<br /> | Taxon6_WissName = Magnoliopsida<br /> | Taxon6_Rang = Klasse<br /> | Bild = EchiumVulgare-CloseUp-hr.jpg<br /> | Bildbeschreibung = [[Gewöhnlicher Natternkopf]] (''Echium vulgare''), Blüte<br /> }}<br /> <br /> Die '''Raublattgewächse''' oder '''Borretschgewächse''' (Boraginaceae) sind eine [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Bedecktsamer|Bedecktsamigen Pflanzen]] (Magnoliopsida).<br /> <br /> Die Familie enthält etwa 148 bis 156 [[Gattung (Biologie)|Gattungen]] mit 2740 [[Art (Biologie)|Arten]], und ist weltweit vertreten, von den [[Gemäßigte Breiten|gemäßigten Breiten]] bis in die [[Tropen]]. <br /> <br /> == Beschreibung ==<br /> === Habitus und Blätter ===<br /> Es sind einjährige bis ausdauernde [[krautige Pflanze]]n, [[Sträucher]], [[Baum|Bäume]] oder selten [[Lianen]].<br /> Der Name Raublattgewächse deutet auf die charakteristische Behaarung der Blätter und [[Stängel]] hin, die viele der mitteleuropäischen Arten besitzen. Die meist wechselständigen [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] sind einfach und ganzrandig.<br /> <br /> === Blütenstand, Blüten und Früchte ===<br /> Die mitteleuropäischen Arten haben im allgemeinen einen [[Blütenstand]] in Form eines Doppelwickels, der zusammen mit der Behaarung eine relativ gute [[Bestimmung (Biologie)|Bestimmung]] der mitteleuropäischen Arten dieser Familie erlaubt.<br /> <br /> [[Datei:Echium vulgare flowerdiagram.png|miniatur|links|150px|[[Blütendiagramm]] von ''Echium vulgare''.]]<br /> [[Datei:Cynoglossum officinale0.jpg|thumb|[[Klausenfrucht]] der [[Gewöhnliche Hundszunge|Gewöhnlichen Hundszunge]] (''Cynoglossum officinale'').]]<br /> Die [[Blüte]]n sind zwittrig und in der Regel [[radiärsymmetrisch]] und meist fünfzählig. Bei ''Echium'' sind die Blüten jedoch leicht [[zygomorph]]. Die [[Kelchblätter]] (Sepalen) sind am Grunde und die [[Kronblätter]] (Petalen) sind völlig miteinander verwachsen und bilden röhren- oder stieltellerförmige Blüten. Oft sind die Kronblätter zu sogenannten Schlundschuppen nach innen eingestülpt, die die Kronröhre verschließen oder zumindest verengen. Es ist nur ein Kreis mit meist fünf [[fertil]]en [[Staubblätter]]n vorhanden (tetrazyklische Blüte). Die Staubblätter sind mit den Kronblättern verwachsen und setzen meist auf halber Kronblattlänge an. Die zwei (selten vier bis fünf) [[Fruchtblätter]] bilden den oberständigen [[Fruchtknoten]]; er ist durch falsche Scheidewände in vier Klausen geteilt. <br /> <br /> Die[[ Blütenformel]] lautet: &lt;math&gt;\star K_{5} \; [C_(5) \; A_5] \; G_{\underline{(2)}}&lt;/math&gt;<br /> <br /> Als Frucht werden meist vier einsamige [[Klausenfrucht|Klausen]] gebildet, die nußartig entwickelt sind. Selten werden Steinfrüchte oder [[Kapselfrüchte]] gebildet.<br /> <br /> == Systematik ==<br /> Die Familie wurde 1789 unter dem Namen „Borragineae“ durch [[Antoine Laurent de Jussieu]] in ''Genera Plantarum'', S. 128 aufgestellt &lt;ref&gt;[http://www.biodiversitylibrary.org/page/5437360#223 Antoine Laurent de Jussieu: ''Genera Plantarum'', 1789, S. 128 eingescannt bei biodiversitylibrary.org.] &lt;/ref&gt;. Typusgattung ist ''[[Borretsch (Gattung)|Borago]]'' L..<br /> <br /> Die Boraginaceae werden innerhalb der [[Euasteriden I]] keiner [[Ordnung (Biologie)|Ordnung]] zugeteilt.&lt;ref name=&quot;APGIII&quot;&gt;[[Angiosperm Phylogeny Group]]: ''An update of the Angiosperm Phylogeny Group classification for the orders and families of flowering plants: APG III'' Botanical Journal of the Linnean Society, Band 161, 2009, S. 105-121.&lt;/ref&gt;<br /> [[Synonym (Taxonomie)|Synonyme]] für Boraginaceae Juss. sind: Anchusaceae Vest, Buglossaceae Hoffmanns. &amp; Link nom. illeg., Cordiaceae R.Br. ex Dum., Ehretiaceae Mart., Heliotropiaceae Schrad., Hoplestigmataceae Gilg, Hydrophyllaceae R.Br., Lennoaceae Solms, Onosmaceae Martinov. Sebestenaceae Vent. nom. illeg., Wellstediaceae Novák &lt;ref name=&quot;GRIN&quot;&gt; [http://www.ars-grin.gov/cgi-bin/npgs/html/family.pl?160 Eintrag bei GRIN - ''USDA Germplasm Resources Information Network''.]&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> [[Datei:Alkanna orientalis01.jpg|miniatur|''[[Alkanna orientalis]]''.]]<br /> [[Datei:Amsinckia intermedia 2003-03-04.jpg|miniatur|''[[Amsinckia intermedia]]''.]]<br /> [[Datei:Lithospermum purpureocaeruleum01.jpg|miniatur|[[Blauroter Steinsame]] (''Buglossoides purpurocaerulea'').]]<br /> [[Datei:Kacynia gubolistna Caccinia crassifolia.jpg|miniatur|''[[Caccinia crassifolia]]''.]]<br /> [[Datei:Cerinthe major a.JPG|miniatur|[[Große Wachsblume]] (''Cerinthe major'').]]<br /> [[Datei:Cordia boisseri flowers.jpg|miniatur|''[[Cordia boissieri]]'', Blüten der tropischen Baumart.]]<br /> [[Datei:Cryptantha confertiflora 2.jpg|miniatur|''[[Cryptantha confertiflora]]''.]]<br /> [[Datei:Emmenanthe penduliflora flowers 2004-05-17.jpg|miniatur|''[[Emmenanthe penduliflora]]''.]]<br /> [[Datei:Myosotis sylvatica2 ies.jpg|miniatur|[[Wald-Vergissmeinnicht]] (''Myosotis sylvatica'').]]<br /> [[Datei:Omphalodes verna0.jpg|miniatur|''[[Omphalodes verna]]''.]]<br /> [[Datei:Overblijvende ossentong Pentaglottis sempervirens closeup.jpg|miniatur|''[[Pentaglottis sempervirens]]''.]]<br /> [[Datei:Starr_010520-0073_Tournefortia_argentea.jpg|miniatur|''[[Tournefortia argentea]]''.]]<br /> === Unterfamilien ===<br /> Die Familie Boraginaceae wird in sechs Unterfamilien &lt;ref name=&quot;GRIN&quot; /&gt; gegliedert:<br /> <br /> * Unterfamilie Boraginoideae enthält die Mehrzahl der Gattungen der Familie mit 112 Gattungen und 1600 Arten. Es sind alles [[krautige Pflanze]]n, deren Heimat hauptsächlich die [[Gemäßigte Breiten|gemäßigten Breiten]] der [[Nordhalbkugel]] sind. Eine große Zahl der Arten dieser Unterfamilie verändert die Farbe der Blütenhüllblätter der Corolla während des Alterns (von Rosa nach Blau, oder von Gelb nach Rosa und dann Blau, oder von Gelb nach Weiß. Viele Arten dieser Unterfamilien weisen die charakteristische Behaarung von Blättern und Stängeln auf.<br /> <br /> ** Tribus Lithospermeae:<br /> *** ''[[Alkanna]]'' Tausch <br /> *** ''[[Arnebia]]'' Forssk. (inklusive ''Aipyanthus'' Steven, ''Arnebiola'' Chiov., ''Echioides'' Ortega ''Leptanthe'' Klotzsch, ''Macrotomia'' DC., ''Munbya'' Boiss., ''Toxostigma'' A.Rich.): Mit etwa 25 Arten.<br /> *** [[Rindszungen]] (''Buglossoides'' Moench) (auch Steinsamen genannt, früher eine gemeinsame Gattung mit ''Lithospermum'' L.): Mit neun bis 15 Arten im gemäßigten [[Eurasien]].<br /> *** [[Wachsblumen (Cerinthe)|Wachsblumen]] (''Cerinthe'' L.)<br /> *** [[Natternkopf|Natternköpfe]] (''Echium'' L., inklusive ''Megacaryon'' Boiss., ''Pontechium'' Böhle &amp; Hilger)<br /> *** ''[[Halacsya]]'' Dörfl.<br /> *** ''[[Huynhia]]'' Greuter:<br /> **** ''[[Huynhia pulchra]]'' (Roemer &amp; Schultes) Greuter &amp; Burdet <br /> *** ''[[Lithodora]]'' Griseb. <br /> *** [[Steinsamen]] (''Lithospermum'' L.): Mit etwa 50 bis 60 Arten.<br /> *** ''[[Mairetis]]'' I.M.Johnst.<br /> *** ''[[Moltkia]]'' Lehm. (inklusive ''Gymnoleima'' Decne., ''Paramoltkia'' Greuter)<br /> *** ''[[Moltkiopsis]]'' I.M.Johnst. <br /> *** ''[[Neatostema]]'' I.M.Johnst. <br /> *** [[Lotwurze]] (''Onosma'' L., inklusive ''Colsmannia'' Lehm., ''Podonosma'' Boiss.): Mit etwa 150 Arten, hauptsächlich in Asien.<br /> ** Tribus Boragineae Bercht. &amp; J.Presl (Anchuseae DC.) &lt;ref name = &quot;Hilger2004&quot;&gt;H. H. Hilger, F. Selvi, A. Papini &amp; M. Bigazzi: ''Molecular Systematics of Boraginaceae Tribe Boragineae Based on ITS1 and trnL Sequences, with Special Reference to Anchusa s.l.'', In: ''Annals of Botany'', Volume 94, Issue 2, 2004, S. 201-212: [http://aob.oxfordjournals.org/content/94/2/201.fulltext Fulltext-Online.] &lt;/ref&gt;: Mit 12 bis 16 Gattungen und etwa 170 Arten:<br /> *** [[Ochsenzungen]] (''Anchusa'' L.): Mit etwa 30 bis 50 Arten.<br /> *** ''[[Anchusella]]'' Bigazzi, E.Nardi &amp; Selvi <br /> *** [[Borretsch (Gattung)|Borretsch]] (''Borago'' L.): Mit zwei Untergattungen und nur fünf Arten. &lt;ref&gt; F. Selvi, A. Coppi &amp; M. Bigazzi: ''Karyotype Variation, Evolution and Phylogeny in Borago (Boraginaceae), with Emphasis on Subgenus Buglossites in the Corso-Sardinian System'', In: ''Annals of Botany'', Volume 98, Issue 4, S. 857-868: [http://aob.oxfordjournals.org/content/98/4/857.full Fulltext-Online.] &lt;/ref&gt;<br /> *** ''[[Brunnera]]'' Steven: Mit drei bis vier Arten, beispielsweise:<br /> **** [[Großblättriges Kaukasusvergissmeinnicht]] (''Brunnera macrophylla'')<br /> *** ''[[Cynoglottis]]'' (Gusul.) Vural &amp; Kit Tan <br /> *** ''[[Elizaldia]]'' Willk. <br /> *** ''[[Gastrocotyle]]'' Bunge: Mit nur zwei Arten &lt;ref name = &quot;Hilger2004&quot;/&gt; von Nordafrika bis zum Indischen Subkontinent. <br /> *** ''[[Hormuzakia]]'' Guşul.<br /> *** ''[[Lycopsis]]'' L.: Beispiele:<br /> **** [[Ackerkrummhals]] (''Lycopsis arvensis'' L., Syn.: ''Anchusa arvensis'' (L.) M.Bieb.)<br /> **** ''[[Lycopsis orientalis]]'' L. (Syn.: ''Anchusa ovata'' Lehmann, ''Anchusa orientalis'' (L.) Rchb. non L.)<br /> *** [[Mönchskräuter]] (''Nonea'' Medik., inklusive ''Nephrocarya'' P.Candargy): Mit etwa 35 Arten.<br /> *** ''Paraskevia'' W.Sauer &amp; G.Sauer ist eine [[monotypisch]]e Gattung mit der einzigen Art:<br /> **** ''[[Paraskevia cesatiana]]'' (Fenzl &amp; Friedr.) W.Sauer &amp; G.Sauer: Sie ist nur von drei isolierten Standorten in den Bergen des griechischen [[Peloponnes]] gekannt.<br /> *** ''Pentaglottis'' Tausch ist eine monotypische Gattung mit der einzigen Art &lt;ref name = &quot;Hilger2004&quot;/&gt;:<br /> ****''[[Pentaglottis sempervirens]]'' (L.) L.H.Bailey (Syn.: ''Anchusa sempervirens'' L.): Die Blüten können roh gegessen werden &lt;ref&gt;[http://www.pfaf.org/user/Plant.aspx?LatinName=Pentaglottis%20sempervirens ''Pentaglottis sempervirens'' bei ''Plants for A Future''.] &lt;/ref&gt;.<br /> *** ''[[Phyllocara]]'' Guşul. ist eine monotypische Gattung mit der einzigen Art:<br /> ****''[[Phyllocara aucheri]]'' (A.DC.) Guşul. (Syn.: ''Anchusa aucheri'' A.DC.): Es ist eine einjährige Art in [[Anatolien]]. &lt;ref name = &quot;Hilger2004&quot;/&gt;<br /> *** [[Lungenkräuter]] (''Pulmonaria'' L.): Mit etwa 16 Arten. <br /> *** [[Beinwell]] (''Symphytum'' L.): Mit etwa 20 Arten in Eurasien.<br /> *** ''Trachystemon'' D.Don ist eine monotypische Gattung mit der einzigen Art &lt;ref name = &quot;Hilger2004&quot;/&gt;:<br /> **** ''Trachystemon orientalis'' (L.) G.Don.<br /> ** Tribus Eritrichieae:<br /> *** ''[[Amsinckia]]'' Lehm.: Mit etwa 50 Arten. <br /> *** ''Asperugo'' L.: Mit der einzigen Art:<br /> **** [[Scharfkraut]] (''Asperugo procumbens'' L.): Mit einer weiten Verbreitung in [[Eurasien]], nördlichen und nordwestlichen Afrika.<br /> *** ''[[Eritrichum]]'' Schrad. ex Gaudin: Mit etwa 50 Arten, hauptsächlich in Asien, einige Arten auch in Europa und Nordamerika. Beispielsweise: [[Himmelsherold]] (''Eritrichum nanum'')<br /> *** ''[[Hackelia]]'' Opiz (Manchmal in ''Eritrichium'' Schrad. ex Gaudin): Mit etwa 45 Arten in den gemäßigten Breiten der Nordhalbkugel in Mittel- und Südamerika. <br /> *** ''[[Heterocaryum]]'' A.DC.: Mit etwa sieben Arten vom zentralen bis ins südwestliche Asien. <br /> *** [[Igelsamen]] (''Lappula'' Moench, inklusive ''Echinospermum'' Sw. ex Lehm., ''Sclerocaryopsis'' Brand): Mit etwa 61 Arten. <br /> *** [[Vergissmeinnicht]] (''Myosotis'' L.): Mit etwa 90 Arten.<br /> *** ''[[Rochelia]]'' Rchb.: Mit etwa 15 Arten vom zentralen bis ins südwestliche Asien, Europa und Australien.<br /> *** ''[[Trigonotis]]'' Steven: Mit etwa 50 Arten in Asien und in Osteuropa. <br /> ** Tribus Cynoglosseae:<br /> *** ''[[Caccinia]]'' G.Savi: Mit etwa sechs Arten im südwestlichen und zentralen Asien.<br /> *** [[Hundszungen (Pflanzen)|Hundszungen]] (''Cynoglossum'' L., inklusive ''Austrocynoglossum'' Popov ex R.R.Mill, ''Crucicaryum'' Brand, ''Paracaryopsis'' (Riedl) R.R.Mill, Paracynoglossum Popov): Mit etwa 75 Arten in den gemäßigten bis subtropischen Gebieten weltweit.<br /> *** ''[[Gyrocaryum]]'' Valdés <br /> *** ''[[Mattiastrum]]'' (Boiss.) Brand: Mit etwa 30 Arten hauptsächlich im südwestlichen Asien. <br /> *** [[Nabelnüsschen]] (''Omphalodes'' Mill.): Mit etwa 30 Arten in Eurasien, hauptsächlich im Mittelmeerraum, beispielsweise:<br /> **** [[Wald-Nabelnüsschen]], auch Nabelnuss, Gedenkemein (''Omphalodes scorpioides'')<br /> **** [[Frühlings-Nabelnüsschen]] (''Omphalodes verna'')<br /> *** ''[[Paracaryum]]'' (A.DC.) Boissier (inklusive ''Microparacaryum'' (Popov ex Riedl) Hilger &amp; Podlech): Mit etwa 70 Arten.<br /> *** ''[[Pardoglossum]]'' E.Barbier &amp; Mathez <br /> *** ''[[Rindera]]'' Pallas: Mit etwa 25 Arten im zentralen Asien und in Europa.<br /> *** ''[[Solenanthus]]'' Ledebour: Mit etwa zehn Arten im zentralen bis westlichen Asien und in Südosteuropa.<br /> *** ''[[Suchtelenia]]'' Kar. ex Meisn.<br /> *** ''[[Trachelanthus]]'' Kunze <br /> *** ''[[Trichodesma]]'' R.Br.: Mit etwa 40 Arten in Afrika, tropischen Asien und Australien.<br /> ** Tribus Echiochileae:<br /> *** ''[[Antiphytum]]'' DC. ex Meisn. <br /> *** ''[[Echiochilon]]'' Desf.: Mit etwa sechs Arten in Nordafrika, auf der Arabischen Halbinsel, im südlichen Iran und in Pakistan. <br /> *** ''[[Ogastemma]]'' Brummitt <br /> *** ''Sericostoma'' Stocks: Mit der einzigen Art:<br /> **** ''[[Sericostoma pauciflorum]]'' Stocks ex Wight: Sie kommt nur auf dem Indischen Subkontinent vor. <br /> **Alle weiteren Gattungen ohne bekannte Tribuszuordnung in dieser Unterfamilie:<br /> *** ''Actinocarya'' Benth.: Mit der einzigen Art:<br /> **** ''[[Actinocarya tibetica]]'' Bentham: Sie kommt in Indien und China vor. <br /> *** ''[[Adelocaryum]]'' Brand <br /> *** ''[[Afrotysonia]]'' Rauschert <br /> *** ''Amblynotus'' (A.DC.) I.M.Johnst.: Mit der einzigen Art:<br /> **** ''[[Amblynotus rupestris]]'' (Pallas ex Georgi) Popov ex L.Sergievskaja: Sie kommt in China, [[Kasachstan]], Russland und in der [[Mongolei]] vor. <br /> *** ''[[Amphibologyne]]'' Brand <br /> *** ''[[Ancistrocarya]]'' Maxim. <br /> *** ''[[Anoplocaryum]]'' Ledeb.: Mit etwa fünf Arten von China bis zum nordwestlichen [[Himalaja]]. <br /> *** ''Antiotrema'' Hand.-Mazz.: Mit der einzigen Art:<br /> **** ''[[Antiotrema dunnianum]]'' (Diels) Handel Mazzetti: Sie gedeiht nur in Höhenlagen zwischen 1600 und 2500 Meter in den chinesischen Provinzen westliches Guangxi, Guizhou, südwestliches Sichuan und Yunnan.<br /> *** ''[[Auxemma]]'' Miers<br /> *** ''[[Bothriospermum]]'' Bunge: Mit fünf Arten in Asien. <br /> *** ''Brachybotrys'' Maxim. ex Oliv.: Mit der einzigen Art:<br /> **** ''[[Brachybotrys paridiformis]]'' Maxim. ex Oliver: Sie kommt im nordöstlichen China, Korea und östlichen Russland vor <br /> *** ''Carmona'' Cav.: Mit der einzigen Art: <br /> **** [[Fukientee]] (''Carmona microphylla'' (Lam.) G.Don)<br /> *** ''Chionocharis'' I.M.Johnst.: Mit der einzigen Art:<br /> **** ''[[Chionocharis hookeri]]'' (C.B.Clarke) I.M.Johnston: Sie kommt in Bhutan, Nepal, China und im nordöstlichen Indien vor. <br /> *** ''[[Choriantha]]'' Riedl <br /> *** ''[[Craniospermum]]'' Lehm.: Mit etwa fünf Arten im zentralen Asien. <br /> *** ''[[Cryptantha]]'' Lehm. ex G.Don: Mit etwa 150 Arten, die hauptsächlich in Nord- und Südamerika wachsen. <br /> *** ''[[Cynoglossopsis]]'' Brand <br /> *** ''[[Cystostemon]]'' Balf. f. <br /> *** ''[[Dasynotus]]'' I.M.Johnst. <br /> *** ''[[Decalepidanthus]]'' Riedl <br /> *** ''[[Echiostachys]]'' Levyns <br /> *** ''[[Embadium]]'' J.M.Black <br /> *** ''[[Heliocarya]]'' Bunge <br /> *** ''[[Ivanjohnstonia]]'' Kazmi <br /> *** ''[[Lacaitaea]]'' Brand <br /> *** ''[[Lasiocaryum]]'' I.M.Johnst.: Mit etwa fünf Arten in Bhutan, China, Indien, Pakistan im südwestlichen Asien.<br /> *** ''[[Lepechiniella]]'' Popov: Mit etwa neun Arten hauptsächlich im zentralen Asien. <br /> *** ''[[Lindelofia]]'' Lehm.: Mit etwa zehn Arten im zentralen und westlichen Asien. <br /> *** ''[[Lobostemon]]'' Lehm. <br /> *** ''[[Maharanga]]'' A.DC.: Mit etwa fünf Arten in Bhutan, Indien, Nepal und Thailand.<br /> *** ''[[Mertensia]]'' A.W.Roth: Mit etwa 15 bis 50 Arten auf der Nordhalbkugel. <br /> *** ''Metaeritrichium'' W.T.Wang: Mit der einzigen Art:<br /> **** ''[[Metaeritrichium microuloides]]'' W.T.Wang: Sie gedeiht nur in Höhenlagen zwischen 4300 und 5000 Meter in [[Qinghai]] und [[Xizang]]. <br /> *** ''[[Microcaryum]]'' I.M.Johnst.: Mit etwa drei Arten in China und nordöstlichen Indien. <br /> *** ''[[Microula]]'' Benth.: Mit etwa 29 Arten in Bhutan, Nepal, Sikkim, China und im nördlichen bis nordöstlichen Indien. <br /> *** ''[[Mimophytum]]'' Greenm. <br /> *** ''[[Moritzia]]'' DC. ex Meisn. <br /> *** ''[[Myosotidium]]'' Hook. <br /> *** ''[[Nesocaryum]]'' I.M.Johnst. <br /> *** ''[[Nogalia]]'' Verdc. <br /> *** ''[[Omphalolappula]]'' Brand <br /> *** ''[[Omphalotrigonotis]]'' W.T.Wang: Mit zwei Arten nur in China. <br /> *** ''[[Oxyosmyles]]'' Speg. <br /> *** ''[[Paracaryopsis]]'' (Riedl) R.R.Mill (manchmal in ''Cynoglossum'' L.) <br /> *** ''[[Pectocarya]]'' DC. ex Meisn. <br /> *** ''[[Perittostema]]'' I.M.Johnst. <br /> *** ''[[Plagiobothrys]]'' Fisch. &amp; C.A.Mey. : Mit etwa 70 Arten.<br /> *** ''[[Pseudomertensia]]'' Riedl: Mit etwa elf Arten vom Iran, [[Afghanistan]] bis Nepal. <br /> *** ''[[Scapicephalus]]'' Ovcz. &amp; Czukav. <br /> *** ''[[Selkirkia]]'' Hemsl. <br /> *** ''[[Setulocarya]]'' R.R.Mill &amp; D.G.Long (manchmal in ''Microcaryum'' I.M.Johnst.) <br /> *** ''[[Sinojohnstonia]]'' Hu: Mit drei Arten nur in China. <br /> *** ''Stenosolenium'' Turcz.: Mit der einzigen Art:<br /> **** ''[[Stenosolenium saxatile]]'' (Pallas) Turczaninow: Sie kommt in China, Kasachstan, Russland und in der Mongolei vor. <br /> *** ''[[Stephanocaryum]]'' Popov <br /> *** ''[[Thaumatocaryon]]'' Baill. <br /> *** ''[[Thyrocarpus]]'' Hance: Mit etwa drei Arten in China und Vietnam. <br /> *** ''[[Tianschaniella]]'' B.Fedtsch. ex Popov <br /> *** ''[[Trigonocaryum]]'' Trautv. <br /> *** ''[[Ulugbekia]]'' Zakirov <br /> *** ''[[Valentiniella]]'' Speg. <br /> *** ''[[Wellstedia]]'' Balf. f.: Mit drei Arten, ist bei einigen Autoren eine eigene Unterfamilie Wellstedioideae.<br /> <br /> * [[Heliotropioideae]] &lt;ref&gt; Harald Förther: ''Die infragenerische Gliederung der Gattung Heliotropium L. und ihre Stellung innerhalb der subfam. Heliotropioideae (Schrad.) Arn. (Boraginaceae)'', In: ''Sendtnera'', Band 5, 1998, S. 35-243. &lt;/ref&gt;: Hier werden als Ausnahme Steinfrüchte gebildet. Beheimatet sind sie weltweit in den Tropen bis in die warmen gemäßigten Breiten. Mit nur einer Tribus:<br /> ** Tribus Heliotropieae: Mit vier bis acht Gattungen und etwa 405 Arten:<br /> *** ''[[Argusia]]'' Böhm: Mit zwei bis drei Arten.<br /> *** ''[[Ceballosia]]'' Kunkel: Mit nur einer Art.<br /> *** [[Sonnenwenden]] (''Heliotropium'' L.): Mit 250 bis 300 Arten. Auch Heliotrop genannt, eine Art, die [[Vanilleblume]] ist die beliebte Beet- und Balkonpflanze.<br /> *** ''[[Hilgeria]]'' Förther: Mit drei Arten.<br /> *** ''[[Ixorhea]]'' Fenzl: Mit nur einer Art.<br /> *** ''[[Nogalia]]'' Verdc.: Mit nur einer Art.<br /> *** ''[[Schleidenia]]'' Endl.: Mit sechs bis acht Arten.<br /> *** ''[[Tournefortia]]'' L.: Mit etwa 150 Arten in tropischen und subtropischen Gebieten.<br /> <br /> * Cordioideae: Hier werden als Ausnahme Steinfrüchte gebildet. Die Vertreter dieser Unterfamilie sind Gehölze, darunter einige häufige tropische Baumarten, einige Arten sind [[Liane (Pflanze)|Lianen]]. Mit der einzigen Tribus:<br /> ** Tribus Cordieae: Mit drei bis vier Gattungen und etwa 330 Arten:<br /> *** ''Coldenia'' L.: Mit der einzigen Art:<br /> **** ''[[Coldenia procumbens]]'' L.<br /> *** [[Kordien]] (''Cordia'' L.): Mit mehr als 200 Arten: Es sind tropische Bäume, die hauptsächlich auf den Karibischen Inseln beheimatet sind.<br /> *** ''[[Saccellium]]'' Humb. &amp; Bonpl.<br /> *** ''[[Varronia]]'' P.Browne: Mit mehr 100 Arten.<br /> <br /> In die Nähe der oder in die Unterfamilie Cordioideae gehört nach neuen Erkenntnissen auch die früher in eine eigene Familie gestellte Gattung ''[[Hoplestigma]]''.&lt;ref name=&quot;APGIII&quot;/&gt;<br /> <br /> [[Datei:Ehretia dicksonii.jpg|miniatur|''[[Ehretia dicksonii]]'' mit Früchten.]]<br /> * [[Ehretioideae]]: Die Vertreter dieser Unterfamilie sind meist Gehölze, wenige Arten sind krautige Pflanzen. Beheimatet sind diese Taxa fast im gesamten Tropengürtel. Mit der einzigen Tribus: <br /> ** Tribus Eritrichieae: Es sind acht bis elf Gattungen und etwa 170 Arten (Auswahl):<br /> *** ''[[Bourreria]]'' P.Browne: Mit 50 Arten.<br /> *** ''[[Cortesia]]'' Cav.<br /> *** ''[[Ehretia]]'' P.Browne: Mit 50 bis 75 Arten hauptsächlich in Afrika und im südlichen Asien.<br /> *** ''[[Halgania]]'' Gaudich.<br /> *** ''[[Lepidocordia]]'' Ducke<br /> *** ''[[Menais]]'' Loefl.<br /> *** ''[[Patagonula]]'' L.<br /> *** ''[[Rochefortia]]'' Sw.<br /> *** ''[[Rotula]]'' Lour.: Mit drei Arten in Brasilien, Afrika und im tropischen Asien.<br /> *** ''[[Tiquilia]]'' Pers.<br /> <br /> [[Datei:Nama demissum 1.jpg|miniatur|''[[Nama demissum]]''.]]<br /> * [[Wasserblattgewächse]] (Hydrophylloideae): Mit 17 Gattungen mit 225 Arten. Beheimatet in der Neuen Welt mit einem Schwerpunkt trockener Gebiete der westlichen USA. Ihre Früchte sind Kapseln. Diese Familie wird mit zu den Boraginaceae gerechnet (genaue Stellung noch nicht gesichert):<br /> *** ''[[Codon (Pflanzen|Codon]]'' L.<br /> *** ''[[Draperia]]'' Torr.<br /> *** ''[[Ellisia]]'' L. <br /> *** ''Emmenanthe'' Benth.: Mit der einzigen Art:<br /> **** ''[[Emmenanthe penduliflora]]'' Benth.: Sie kommt von [[Arizona]], [[Kalifornien]], [[Nevada]], [[Utah]] bis [[Baja Norte]] vor.<br /> *** ''[[Eriodictyon]]'' Benth.<br /> *** ''[[Eucrypta]]'' Nutt.<br /> *** ''[[Hesperochiron]]'' S.Watson<br /> *** ''[[Hydrophyllum]]'' L.<br /> *** ''[[Lemmonia]]'' A.Gray<br /> *** ''[[Nama (Pflanzen)|Nama]]'' L.<br /> *** ''[[Nemophila]]'' Nutt. <br /> *** ''[[Phacelia]]'' Juss. (eine Art wird häufig als [[Gründünger]] verwendet.)<br /> *** ''[[Pholistoma]]'' Lilja<br /> *** ''[[Romanzoffia]]'' Cham.<br /> *** ''[[Tricardia]]'' Torr.<br /> *** ''[[Turricula (Gattung)|Turricula]]'' J.F.Macbr.<br /> *** ''[[Wigandia]]'' Kunth <br /> <br /> [[Datei:Pholismaarenarium.jpg|miniatur|''[[Pholisma arenarium]]''.]]<br /> * [[Lennoaceae|Lennooideae]] (genaue taxonomische Stellung ist noch nicht gesichert). Vertreter dieses Taxons sind beheimatet in den südwestlichen USA und im nördlichen Südamerika. Es sind chlorophyllose, krautige Wurzelparasiten. Gegliedert in zwei oder drei Gattungen mit sieben Arten:<br /> *** ''Lennoa'' Lex.: Mit der einzigen Art:<br /> **** ''[[Lennoa madreporoides]]'' La Llave &amp; Lex.: Sie ist in der Neotropis weit verbreitet.<br /> *** ''[[Pholisma]]'' Nutt. ex Hook. (inklusive ''Ammobroma'' Torr.)<br /> <br /> === Quellen ===<br /> * [http://www.mobot.org/MOBOT/Research/APweb/orders/Gentianalesweb.htm#Boraginaceae Die Familie der Boraginaceae] bei der [http://www.mobot.org/MOBOT/Research/APweb/welcome.html APWebsite.] (Abschnitt Beschreibung und Systematik)<br /> * [http://delta-intkey.com/angio/www/boragina.htm Die Familie der Boraginaceae], [http://delta-intkey.com/angio/www/ehretiac.htm Die Familie der Ehretiaceae] und [http://delta-intkey.com/angio/www/hydrophy.htm Die Familie der Hydrophyllaceae] bei [http://delta-intkey.com DELTA.] (Abschnitt Beschreibung)<br /> *Gelin Zhu, Harald Riedl &amp; Rudolf V. Kamelin: ''Boraginaceae'' in der ''Flora of China'', Volume 16, 1995, S. 329: [http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&amp;taxon_id=10115 Beschreibung der Familie.] (Abschnitt Beschreibung und Systematik)<br /> *Hartmut H. Hilger, Marc Gottschling, Federico Selvi, Massimo Bigazzi, Elisabeth Långström, Elke Zippel, Nadja Diane &amp; Maximilian Weigend: ''The Euro+Med treatment of Boraginaceae in Willdenowia 34 – a response'', In: ''Willdenowia'' 35, 2005: [http://www.bgbm.org/willdenowia/w-pdf/w35-1EuroMed-14.pdf PDF-Online.] (Abschnitt Systematik)<br /> <br /> === Einzelnachweise ===<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Boraginaceae|Raublattgewächse (Boraginaceae)}}<br /> * [http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=201&amp;taxon_id=10115 Beschreibung der Familie bei Gehölze der Anden Ecuadors.] (span.)<br /> * [http://www.biologie.uni-ulm.de/lehre/bestueb/boragina.htm Die Familie der Boraginaceae.] (deutsch)<br /> <br /> [[Kategorie:Raublattgewächse| ]]<br /> <br /> {{Link GA|cs}}<br /> <br /> [[ar:حمحمية]]<br /> [[az:Sümürgənkimilər]]<br /> [[bg:Грапаволистни]]<br /> [[ca:Boraginàcia]]<br /> [[cs:Brutnákovité]]<br /> [[cv:Хăяр курăк йышĕ]]<br /> [[da:Rublad-familien]]<br /> [[en:Boraginaceae]]<br /> [[eo:Boragacoj]]<br /> [[es:Boraginaceae]]<br /> [[et:Karelehelised]]<br /> [[fi:Lemmikkikasvit]]<br /> [[fr:Boraginaceae]]<br /> [[he:זיפניים]]<br /> [[hsb:Wódrakowe rostliny]]<br /> [[hu:Érdeslevelűek]]<br /> [[id:Boraginaceae]]<br /> [[it:Boraginaceae]]<br /> [[ja:ムラサキ科]]<br /> [[ka:ლაშქარასებრნი]]<br /> [[ko:지치과]]<br /> [[la:Boraginaceae]]<br /> [[lt:Agurkliniai]]<br /> [[nl:Ruwbladigenfamilie]]<br /> [[no:Rubladfamilien]]<br /> [[pl:Ogórecznikowate]]<br /> [[pt:Boraginaceae]]<br /> [[ro:Boraginaceae]]<br /> [[ru:Бурачниковые]]<br /> [[simple:Boraginaceae]]<br /> [[sv:Strävbladiga växter]]<br /> [[tr:Hodangiller]]<br /> [[vi:Họ Mồ hôi]]<br /> [[zh:紫草科]]</div> 138.246.2.72 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Sekund%C3%A4re_Altrizialit%C3%A4t&diff=85431091 Sekundäre Altrizialität 2011-02-17T23:00:18Z <p>138.246.2.72: /* Ursache der sekundären Altrzialität */</p> <hr /> <div>{{QS-Antrag|3. Februar 2011|2=[[WP:Wikifizieren]]: [[Wikipedia:Kategorien|Kategorien]] fehlen, Sackgassenartikel, Verwaist -- [[Benutzer:MerlBot/AutoQS|MerlBot]] 15:04, 3. Feb. 2011 (CET)}}<br /> <br /> Die '''sekundäre Altrizialität''' ist das Wachstum des [[Gehirn|Gehirns]] weit über die Geburt hinaus. Sie ist eine Besonderheit des Menschen. Während bei den meisten Primaten das Gehirn bei der Geburt schon weitgehend entwickelt ist, beträgt das Gehirnvolumen eines neugeborenen Kindes nur etwa 25 Prozent des Gehirnvolumens eines erwachsenen Menschen (beim Schimpansen: 40 Prozent). <br /> <br /> == Wachstum des Gehirns beim Menschen ==<br /> <br /> Im ersten Lebensjahr wächst das Gehirn in derselben Geschwindigkeit weiter wie vor der Geburt, sodass ein einjähriges Kind bereits 50 Prozent (beim Schimpansen 80 Prozent) des Gehirnvolumens eines Erwachsenen erreicht hat.<br /> Speziell in den ersten zehn Lebensjahren, die das Gehirn zum Wachsen und Reifen benötigt, sind Menschenkinder stark auf die Unterstützung ihrer Eltern und ihres sozialen Umfelds angewiesen. Diese lange Zeitspanne, in der sich das Gehirn noch weiter entwickelt und sich immer neue neuronale Vernetzungen bilden, fördert die Entwicklung kognitiver Fähigkeiten. Die intensive Interaktion von somatischen und senso-motorischen Hirnregionen über diesen langen Zeitraum könnte sogar eine Voraussetzung dafür gewesen sein, dass die Sprache entstehen konnte. Bisher war es unter Paläoanthropologen jedoch umstritten, wann sich in der Evolution des Menschen die sekundäre Altrizialität entwickelt hat.&lt;ref name=&quot;mpg&quot;&gt;[http://www.mpg.de/489245/pressemitteilung20040914], Pressemitteilung der Max-Planck-Gesellschaft vom 15. September 2004&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Ursache der sekundären Altrizialität == <br /> <br /> Da der Mensch sich [[Bipedie|biped]], das heißt auf zwei Beinen, fortbewegt, hat sich die Konfiguration des [[Becken (Anatomie)|Beckens]] verändert. Insgesamt wurde es schmäler und der Beckenausgang somit enger&lt;ref name=&quot;igfsek&quot;&gt;[http://www.igfsek2.de/evolution/Aufsaetze/Aufrechter%20Gang.pdf], Theorien zur Evolution des aufrechten Ganges, siehe &quot;Anatomische Veränderungen&quot;.&lt;/ref&gt;. Gleichzeitig hat sich das Gehirnvolumen im Laufe der Evolution vergrößert. Der Nachwuchs musste also früher geboren werden, damit der Kopf noch durch die schmalere Beckenöffnung passte. Nach der Geburt konnten der Kopf und das Gehirn dann zur vollen Größe heranwachsen.<br /> <br /> == Weblinks == <br /> <br /> * P.M. Magazin: [http://www.pm-magazin.de/a/warum-der-mensch-so-lange-braucht-um-erwachsen-zu-werden Warum der Mensch so lange braucht, um erwachsen zu werden] <br /> <br /> * Merkur-Online: [http://www.merkur-online.de/nachrichten/wissen/mensch-noch-nicht-lange-kind-169880.html Der Mensch ist noch nicht lange Kind]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> <br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Entwicklungsbiologe]]</div> 138.246.2.72