https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=129.132.128.136Wikipedia - Benutzerbeiträge [de]2025-04-26T17:45:36ZBenutzerbeiträgeMediaWiki 1.44.0-wmf.25https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Schlacht_bei_Austerlitz&diff=69614592Schlacht bei Austerlitz2010-01-21T14:39:23Z<p>129.132.128.136: /* Kulturelle Referenzen */</p>
<hr />
<div>{{Infobox Militärischer Konflikt<br />
|KONFLIKT=Schlacht bei Austerlitz<br />
|TEILVON=[[Dritter Koalitionskrieg]]<br />
|BILD=Schlacht bei Austerlitz.jpg<br />
|BILDBREITE=<br />
|BESCHREIBUNG=Schlacht bei Austerlitz. Taktische Darstellung<br />
|DATUM=[[2. Dezember]] [[1805]]<br />
|DATUMBIS=<br />
|ORT=[[Pracký kopec|Pratzeberg]], 20 km östlich von [[Brünn]]<br />
|CASUS=<br />
|GEBIETE=<br />
|AUSGANG=Vollständiger französischer Sieg<br />
|FOLGEN=<br />
|FRIEDENSSCHLUSS=<br />
|KONTRAHENT1=[[Datei:Flag of France.svg|22px]] [[Geschichte Frankreichs#Erstes Kaiserreich|Frankreich]]<br />
|KONTRAHENT2=[[Datei:Flag of Russia.svg|22px]] [[Russisches Reich|Russland]] <br/ >[[Datei:Flag of the Habsburg Monarchy.svg|22px]] [[Kaisertum Österreich|Österreich]]<br />
|KONTRAHENT3=<br />
|BEFEHLSHABER1=[[Napoléon Bonaparte]]<br />
|BEFEHLSHABER2=[[Michail Illarionowitsch Kutusow]], [[Alexander I. (Russland)|Alexander I.]]<br />[[Franz II. (HRR)|Franz II.]] [[Johann I. Josef (Liechtenstein)|Johann von Liechtenstein]], [[Franz von Weyrother]]<br />
|BEFEHLSHABER3=<br />
|TRUPPENSTÄRKE1=73.000 Mann <br /> 139 Kanonen<br />
|TRUPPENSTÄRKE2=85.400 Mann (davon ca. 16.000 Österreicher)<br /> 278 Kanonen<br />
|TRUPPENSTÄRKE3=<br />
|VERLUSTE1=1.288 Tote <br /> 6.993 Verwundete<br />
|VERLUSTE2=15.000 Tote und Verwundete <br /> 12.000 Gefangene <br /> 180 Kanonen und 50 Fahnen verloren<br />
|VERLUSTE3=<br />
|NOTIZEN=<br />
|ÜBERBLICK={{Linkbox Dritter Koalitionskrieg}}<br />
}}<br />
In der '''Schlacht bei Austerlitz''', die auch '''Dreikaiserschlacht''' genannt wird, besiegte Kaiser [[Napoléon Bonaparte|Napoléon&nbsp;I.]] von Frankreich am [[2. Dezember]] [[1805]] am [[Pracký kopec|Pratzeberg]] zwischen [[Brünn]] und [[Slavkov u Brna|Austerlitz]] die österreichischen und russischen Truppen unter Kaiser [[Franz II. (HRR)|Franz&nbsp;II.]] und dem russischen Zaren [[Alexander I. (Russland)|Alexander&nbsp;I.]], exakt ein Jahr nach seiner [[Selbstkrönung]] zum Kaiser der Franzosen. Sie wird Dreikaiserschlacht genannt, doch tatsächlich waren nur Alexander&nbsp;I. und Napoléon&nbsp;I. in Person zugegen, Franz&nbsp;II. war nicht anwesend.<br />
<br />
== Feldzug von 1805 ==<br />
Nach den relativ friedlichen Jahren 1803 und 1804 unterzeichneten im April [[1805]] Großbritannien und [[Russisches Reich|Russland]] einen Vertrag zur Befreiung der Niederlande und der Schweiz. Österreich trat der Allianz bei, nachdem [[Genua]] annektiert und Napoleon zum König Italiens ausgerufen worden war. Napoleon bereitete die Invasion Englands vor und hatte dazu Invasionstruppen von 150.000 Mann bei [[Boulogne-sur-Mer|Boulogne]] versammelt.<br />
<br />
Angesichts der drohenden Übermacht von Großbritannien, Russland und Österreich musste Napoleon die Großmächte einzeln schlagen. Die mangelnde Abstimmung zwischen den Koalierten lieferte ihm eine ideale Gelegenheit: Österreich und Russland hatten bei ihren Aufmarschplänen die unterschiedlichen Kalender in Österreich und Russland ignoriert, sodass die Österreicher nach Bayern vorpreschten. Der erste Schlag traf mit einer Blitzkampagne die Österreicher [[Schlacht_von_Ulm|in Ulm]] (25. September - 20. Oktober 1805), wo General [[Karl Mack von Leiberich]] gezwungen wurde, mit seiner gesamten Armee von 70.000 Mann zu kapitulieren. Damit stand Napoleon der Weg nach [[Wien]] offen: Nach kleineren Scharmützeln entlang der Donau gelang seinen Truppen am [[13. November]] die kampflose [[Geschichte Wiens#19. Jahrhundert|Einnahme Wiens]]. Napoleon verfolgte die zurückweichenden Russen in Richtung Brünn, da er eine Entscheidungsschlacht erzwingen wollte, bevor sich die überlegenen Feindkräfte vereinen konnten. Insbesondere einen sich abzeichnenden Kriegseintritt [[Preußen]]s wollte Napoleon vermeiden. Deshalb lockte er die Russen und Österreicher durch geschickte Vortäuschung eigener Schwäche in die Schlacht von Austerlitz.<br />
<br />
== Schlacht ==<br />
=== Wetter ===<br />
[[Datei:Andrea Appiani 002.jpg|thumb|''Porträt des Napoleon'', Gemälde von [[Andrea Appiani]] (1805)]]<br />
<br />
Vor der Schlacht betrug die Temperatur zwischen 1 bis 2,5 Grad Celsius. Am Abend des 1. Dezembers 1805 wandelte sich das bewölkt-bedeckte Wetter zu einer wolkenlosen Nacht. Am 2. Dezember herrschte dichter Bodennebel, der erst der legendären Sonne von Austerlitz wich. Die Temperatur betrug ca. 5 Grad während der Schlacht, der Himmel war bewölkt am Nachmittag mit zeitweiligem Regen. Uhlíř hat folgende meteorologischen Daten in Brünn zusammengetragen <ref>Uhlíř 2005, S. 89</ref>:<br />
<br />
{| class="prettytable"<br />
!Datum || ds. Temp. || Wind || Wetter<br />
|-<br />
|29.11. || 1,1 °C || schwach || Regen, Nebel<br />
|-<br />
|30.11. || 2,0 °C || schwach || Schneefall<br />
|-<br />
|1.12. || 2,5 °C || mittel || Nebel<br />
|-<br />
|2.12. || 5,2 °C || schwach || Nebel, Regen<br />
|-<br />
|3.12. || 2,5 °C || schwach || Schneeregen<br />
|}<br />
<br />
[[Datei:Austerlitz-lejeune.jpg|thumb|Die Schlacht bei Austerlitz, Gemälde von Louis-François, Baron Lejeune.]]<br />
<br />
=== Schlachtfeld ===<br />
Das Schlachtfeld umfasst ein Quadrat mit ca. 12 km Kantenlänge, das bestimmt wird durch zwei Verkehrsachsen: Im Westen liegt die Nord-Süd-Verbindung von Brünn nach Wien (die einzige Nachschublinie Napoléons) und im Norden die Ost-West-Verbindung von Olmütz nach Brünn (die Anmarschrichtung der Russen). Ein südöstlicher Abzweiger dieser Straße führt zur Ortschaft Austerlitz, nach welcher die Schlacht benannt ist.<br />
<br />
Im Südwesten grenzen zwei sumpfige Teiche, welche teilweise zugefroren waren, das Schlachtfeld ab. Aus diesen fließt der Goldbach in nördlicher Richtung, bis er die Straße nach Olmütz kreuzt. Nordöstlich dieser Kreuzung befindet sich der Santon-Hügel, der Napoléon während der Schlacht als Hauptquartier diente. Im Süden, entlang des Goldbachs, befinden sich die kleineren Ortschaften [[Telnice u Brna|Telnitz]] und [[Sokolnitz]]. Von Südosten nach Nordwesten erstreckt sich diagonal der schlachtentscheidende, sanft ansteigende [[Pracký kopec|Pratzeberg]].<br />
<br />
=== Pläne ===<br />
[[Datei:Battle of Austerlitz, Situation at 1800, 1 December 1805.gif|300px|thumb|right|Die alliierten (rot) und französischen Truppen (blau) um 18 Uhr am 1. Dezember 1805.]]<br />
Die Alliierten besprachen ihre Pläne im Dorf Krenowitz, wo sowohl der russische Zar [[Alexander I. (Russland)|Alexander I.]] als auch Kaiser [[Franz II. (HRR)|Franz II.]] ihre Hauptquartiere aufgeschlagen hatten. Trotz ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit und der von Napoléon geschickt vorgetäuschten Schwäche zögerten Kaiser Franz II. und General [[Michail Illarionowitsch Kutusow|Kutusow]], einen Angriff einzuleiten, denn ihre Seite erwartete Verstärkungen. Zar Alexander I. jedoch, gestärkt durch seine draufgängerischen Adligen und unterstützt vom österreichischen General und Stabschef [[Franz von Weyrother]], entschied sich anzugreifen. Der mit dem Gelände vertraute General von Weyrother arbeitete die Angriffspläne aus, die am 2. Dezember 1805 um 01:00 den versammelten Generälen verlesen wurden. Viele Generäle konnten zu so später Stunde ihre Konzentration nicht aufrechterhalten, und General Kutusow soll dabei sogar eingenickt sein. Die mangelhafte Kommunikation und fehlende Hinterfragung der Pläne haben einen Teil der späteren Probleme eingeleitet.<br />
<br />
Der Plan der 85.400 Alliierten<ref>Die Zahlenangaben dieses vor-statistischen Zeitalters sind mit Vorsicht zu genießen. Je nach Quelle variieren sie +/- 1.000 Mann. Die meisten Historiker verwenden die Summen 90 Tausend Alliierte und 75 Tausend Franzosen. Die einzelnen Angaben beziehen sich auf das Standardwerk von David Chandler</ref> (davon ca. 16.000 Österreicher) sah eine Attacke auf beiden Flügeln der Franzosen vor, wobei die Alliierten von General von Weyrother in sieben Teilstreitkräfte (Kolonnen) unterteilt wurden. Am rechten Flügel sollten 13.000 Mann unter Generalleutnant [[Pjotr Iwanowitsch Bagration|Bagration]], unterstützt von der 4.600 Mann starken Kavallerie (5.&nbsp;Kolonne) unter Feldmarschall [[Johann I. Josef (Liechtenstein)|Liechtenstein]] (gleichzeitig Oberbefehlshaber der österreichischen Teils der Streitkräfte), die französischen Kräfte auf der Straße von Brünn nach Olmütz binden.<br />
<br />
Der Hauptangriff der Alliierten auf dem linken Flügel mit 59.300 Mann sollte Napoléon von seinem Nachschub aus Wien abschneiden und ihn Richtung Brünn zurückwerfen. Die österreichische Kavallerie-Vorhut unter Feldmarschall [[Michael von Kienmayer|Kienmayer]] (5.100) sollte der 1.&nbsp;Kolonne (8.500 Mann) unter Generalleutnant [[Dmitri Sergejewitsch Dochturow|Dochturow]] den Weg zur Eroberung des Dorfs Telnitz bahnen. Die 2.&nbsp;Kolonne (11.700 Mann) unter dem französischen Exil-Generalleutnant in russischen Diensten [[Alexandre Andrault de Langeron|Langeron]] sollte unterdessen das etwas weiter nördlich gelegene Dorf Sokolnitz einnehmen, unterstützt durch die 3.&nbsp;Kolonne (10.000 Mann) unter Przybyszewski. Befehlshaber dieser drei russischen Kolonnen war der General der Infanterie [[Friedrich_Wilhelm_von_Buxhoevden|Buxhöwden]]. Die 4.&nbsp;Kolonne (23.000 Mann) unter dem Befehl von Generalleutnant [[Johann_Karl_Graf_Kolowrat-Krakowsky|Kolowrat]] und Generalleutnant [[Michail Andrejewitsch Miloradowitsch|Miloradowitsch]] im Zentrum sollte den erfolgreichen Angriff der drei Kolonnen verstärken. Die russische Garde (8.500 Mann) unter Großfürst Konstantin, dem Bruder des Zaren, wurde nördlich des Hauptquartiers bei Krenowitz in Reserve gehalten.<br />
<br />
[[Datei:Santon.jpg|thumb|Der Hügel Santon diente als frz. Artilleriestellung]]Napoléon hatte seinen strategisch defensiven, taktisch defensiv-offensiven Plan bereits am Vorabend, am 1. Dezember 1805 um 20:30, seinen Generälen übermittelt. Seine 73.000 Mann starke Armee sollte sich in der ersten Phase defensiv aufstellen, konzentriert am französischen linken Flügel (entspricht dem russischen rechten Flügel). Die Frontlinie bildete das V.&nbsp;Korps (19.200 Mann) unter Marschall [[Jean Lannes|Lannes]], unterstützt von Marschall [[Joachim_Murat|Murats]] Kavalleriereserve (5.600 Mann), dahinter das I.&nbsp;Korps (13.000 Mann) unter Marschall [[Karl XIV. Johann (Schweden)|Bernadotte]], die Grenadiere [[Nicolas-Charles Oudinot|Oudinot]]s (5.700) und die kaiserliche Garde (5.500 Mann) unter Marschall [[Jean-Baptiste_Bessières|Bessières]].<br />
<br />
Der rechte Flügel wurde einzig vom IV.&nbsp;Korps (23.600 Mann) unter Marschall [[Nicolas-Jean de Dieu Soult|Soult]] gehalten. Auch auf dem rechten Flügel konzentrierte Napoléon seine Kräfte links, indem er die beiden Divisionen St. Hilaire und [[Dominique Joseph Vandamme|Vandamme]] beim Dorf [[Ponětovice|Puntowitz]] massiert aufstellte und einzig der Division Legrand, unterstützt durch die leichte Kavalleriebrigade Margaron, die Verteidigung der vom russischen Hauptangriff bedrohten Stellungen um Telnitz und Sokolnitz übertrug. Denn Napoléon wusste, dass Teile des III.&nbsp;Korps (6.600 Mann) unter Marschall [[Louis-Nicolas Davout|Davout]] nach einem Eilmarsch aus Wien (120 km in 50 Stunden) am frühen Morgen eintreffen würden. Sobald seine rechte Flanke gesichert sein würde, wollte Napoléon die beiden massierten Divisionen Soults die Pratzen-Anhöhe erobern lassen und somit den Feind teilen.<br />
<br />
=== Verlauf der Schlacht ===<br />
[[Datei:French Battery 1805.jpg|thumb|Französische Artilleristen ([[Reenactment]]-Darsteller aufgenommen während des 200. Jahrestags der Schlacht)]]<br />
[[Datei:Battle of Austerlitz - Situation at 0900, 2 December 1805.gif|300px|thumb|right|Die Situation um 9 Uhr am 2. Dezember 1805]]<br />
[[Datei:Battle of Austerlitz - Situation at 1400, 2 December 1805.gif|300px|thumb|right|Die Situation um 14 Uhr am 2. Dezember 1805]]<br />
==== Süden ====<br />
Um 7 Uhr des 2. Dezember 1805 begann die Vorhut unter Kienmayer mit ihrem Angriff auf Telnitz, das von der Division Legrand verteidigt wurde. Als die 1.&nbsp;Kolonne unter Dochturow um 8 Uhr ebenfalls in die Schlacht geworfen wurde, mussten die Franzosen Telnitz räumen. Um 8:30 griff die 2.&nbsp;Kolonne unter Langeron, unterstützt durch die 3.&nbsp;Kolonne unter Przybyszewski, das Dorf Sokolnitz an, bis um 9 Uhr, trotz einer zwischenzeitlich erfolgreichen Gegenattacke der Ersatzkräfte Davouts, beide Dörfer in alliierter Hand waren. Dieser alliierte Erfolg war teuer erkauft: Die Division Legrand und die Kräfte des III.&nbsp;Korps stoppten drei russische Kolonnen und die Vorhut Kienmayers (ca. zwei Drittel der russischen Hauptattacke).<br />
<br />
==== Zentrum ====<br />
Einzig die ahnungslos den anderen Kolonnen folgende 4.&nbsp;Kolonne unter [[Johann_Karl_Graf_Kolowrat-Krakowsky|Kolowrat]] und Miloradowitsch stand dem Hauptangriff Napoléons gegenüber. Napoléon fragte Marschall [[Nicolas-Jean de Dieu Soult|Soult]], wie lange seine Divisionen benötigten, um den [[Pracký kopec|Pratzeberg]] zu besetzen. ''Weniger als zwanzig Minuten'', antwortete Soult. ''Dann warten wir noch eine Viertelstunde'', lautete die Antwort des Kaisers. Um 09:00 lichtete sich der Nebel, und die Sonne begann zu scheinen (''le beau soleil d'Austerlitz''). Die Division St. Hilaire eroberte das Dorf [[Prace|Pratzen]] und erreichte den Gipfel der Anhöhe. Die Division [[Dominique Joseph Vandamme|Vandamme]] zur Linken stieß auf Widerstand im Dorf Jirschowitz. Um 09:30 hatten die Franzosen die Anhöhe erobert. Die Überraschung der Alliierten war komplett. Der Oberfeldherr [[Kutusow]] begleitete die 4.&nbsp;Kolonne [[Michail Andrejewitsch Miloradowitsch|Miloradowitsch]] und Kollowrat, als er die Franzosen im Zentrum wahrnahm. Er befahl der Kolonne, umzukehren und die Franzosen zu vertreiben. Die 2.&nbsp;Kolonne [[Alexandre Andrault de Langeron|Langeron]] schickte die Brigade Kamensky zur Verstärkung. Bis 12:00 dauerte der von beiden Seiten unerbittlich geführte Kampf um den Pratzeberg, als die Franzosen siegten. Napoléon befahl den Divisionen St. Hilaire und [[Dominique Joseph Vandamme|Vandamme]], nach Süden zu schwenken und die verbleibenden russischen Kolonnen anzugreifen.<br />
<br />
[[Datei:Austerlitz-baron-Pascal.jpg|thumb|Napoléon bei der Schlacht von Austerlitz, Gemälde von [[François Gérard]]]]<br />
Damit entblößte Napoléon die Flanke der beiden Divisionen gegenüber der bisher in Reserve gehaltenen russischen Garde unter Großfürst Konstantin. Die russische Gardekavallerie vernichtete um 13:00 ein rasch in die Bresche geschicktes französisches Bataillon. Napoléon sandte die französische Gardekavallerie unter Oberst Morland, um die Russen zu stoppen. Morland fiel, der Versuch misslang. Erst die Intervention des General Rapp, eines engen Vertrauten von Napoléon, mit der Elite-[[Mamluken]]-Kavallerie führte zum Gelingen. Die Erfolgsmeldung dieser Attacke ist im Gemälde von Gérard verewigt. Mit der Zersprengung der russischen Garde konnten die Divisionen St. Hilaire und Vandamme ihre Attacke der drei russischen Kolonnen fortsetzen, welche in der Front vom III.&nbsp;Korps von [[Louis-Nicolas Davout|Davout]] bedrängt wurden.<br />
<br />
==== Norden ====<br />
Im Norden standen auf der Straße von [[Brünn]] nach [[Olmütz]] die [[Kaiserlich Russische Armee|russischen Truppen]] unter [[Pjotr Iwanowitsch Bagration|Bagration]], unterstützt von der Kavallerie [[Johann I. Josef (Liechtenstein)|Liechtensteins]], den französischen Truppen des V.&nbsp;Korps (19.200 Mann) unter [[Jean Lannes|Lannes]] gegenüber, unterstützt von [[Joachim_Murat|Murats]] Kavalleriereserve. Um 9 Uhr begann Bagration mit seiner Attacke gegen die Divisionen Suchet und Caffarelli. Er versuchte erfolglos, die linke Flanke der Franzosen zu umfassen. Südlich der Positionen von Bagration lieferten sich die Reiter Liechtensteins und Murats erbitterte Gefechte, unterstützt von Einheiten des I.&nbsp;Korps (13.000 Mann) unter [[Karl XIV. Johann (Schweden)|Bernadotte]]. Als Bagration einsah, dass er den Widerstand der Franzosen nicht brechen konnte, begann er seine Einheiten zu extrahieren und den geordneten Rückzug anzutreten.<br />
<br />
==== Rückzug ====<br />
Die Schlacht war entschieden, der Rückzug der Verbündeten war allgemein und artete bald in wilde Flucht aus. Auf einem sich zwischen zwei Teichen hinziehenden schmalen Damm drängte sich alles zusammen; einige wagten sich auf die dünne Eisdecke der Teiche und ertranken, da diese unter dem Beschuss französischer [[Artillerie]] zusammenbrach. Die Österreicher berechneten ihren Verlust mit 4.000 Toten, die Russen den ihren mit 11.000 Toten. Die Franzosen kamen auf 1.290<ref name=Senechal>Jean Sénéchal: ''Austerlitz: La grande manoeuvre.'' In ''Revue du Souvenir Napoléonien'', 1995.</ref> Tote und 6.943<ref name=Senechal/> Verwundete, machten über 12.000 Kriegsgefangene und rühmten sich, 180 Kanonen sowie das gesamte Gepäck erbeutet zu haben. Die Bronze der eroberten Kanonen wurde zum Guss der Vendôme-Säule auf dem Pariser [[Place Vendôme]] verwendet.<br />
<br />
== Nach der Schlacht ==<br />
Napoléon verlegte am 3. Dezember 1805 sein Hauptquartier auf das [[Schloss Slavkov|Schloss Austerlitz]]. Er traf am 4. Dezember bei [[Násedlovice|Nasiedlowitz]] mit Kaiser Franz II. zusammen und schloss am 6. Dezember in Austerlitz einen [[Waffenstillstand]], dessen erste Bedingung der sofortige Abzug der Russen war. Am 26. Dezember schließlich wurde der Feldzug durch den [[Friede von Pressburg|Frieden von Pressburg]] beendet, welcher dem schon lange dahinsiechenden [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation]] den Todesstoß versetzte und die Souveränität von Frankreich über [[Venedig]], [[Istrien]] und [[Dalmatien]] besiegelte.<br />
<br />
== Napoléons Bulletin an seine Soldaten nach der Schlacht ==<br />
:''Soldaten, ich bin mit Euch zufrieden.''<br />
[[Datei:Colonne Vendôme.jpg|thumb|Vendôme-Säule auf dem Pariser [[Place Vendôme]]. <br /> Für den Schaft wurde Bronze aus den Kanonen verwendet, die die Franzosen in der Schlacht von Austerlitz erbeutet hatten.]]<br />
:''Ihr habt während des Tags bei Austerlitz alles bewiesen, was ich von eurer Unerschrockenheit erwartete; ihr habt Eure Adler mit unsterblichem Ruhm bedeckt. Eine Armee von 100.000 Menschen, befehligt von den Kaisern von Russland und Österreich, ist in weniger als vier Stunden aufgerieben und verstreut worden. Wer euren Klingen entkam, ertrank in den Seen. Vierzig Fahnen, die Standarten der russischen Leibgarde, 120 Kanonen, zwanzig Generäle und mehr als 30.000 Kriegsgefangene sind die Ausbeute dieses auf immer berühmten Tages. Ihre so gerühmte Infanterie hat trotz ihrer Überzahl eurem Ansturm nicht standhalten können, und von nun an habt Ihr keine Gegner mehr zu fürchten. So wurde in zwei Monaten die dritte Koalition besiegt und aufgelöst. Der Frieden kann nicht mehr lange auf sich warten lassen. Aber wie ich es schon meinem Volk vor der Überschreitung des Rheins versprochen habe, werde ich nur einen Frieden schließen, der uns Garantien gibt und unseren Alliierten Entschädigungen sichert.''<br />
<br />
:''Soldaten, als das französische Volk mir die kaiserliche Krone auf das Haupt setzte, habe ich auf Euch vertraut, um sie auf immer in jenem leuchtenden Ruhm zu halten, welcher in meinen Augen allein ihren Wert ausmacht. Aber im selben Augenblick dachten unsere Feinde daran, sie zu zerstören und sie zu entehren! Und diese Eisenkrone, erobert mit dem Blut so vieler Franzosen, wollten sie mich zwingen, sie einem unserer grausamsten Feinde aufzusetzen! Tollkühne Projekte, welche Ihr am Jahrestag der Krönung Eures Kaisers vernichtet und zerstört habt! Ihr habt sie gelehrt, dass es viel leichter ist, uns zu trotzen und bedrohen denn uns zu besiegen.''<br />
<br />
:''Soldaten, sobald alles für das Schicksal und den Wohlstand unserer Heimat Notwendige getan sein wird, werde ich Euch nach Frankreich zurückführen. Dort werdet ihr zum Objekt meiner zärtlichsten Fürsorge werden. Mein Volk wird Euch mit Freude wiedersehen, und es wird genügen zu sagen: Ich war bei der Schlacht von Austerlitz, damit man antwortet: Siehe da, ein tapferer Mann.''<br />
<br />
'''Französisches Original''':<br />
:''Soldats, je suis content de vous.''<br />
<br />
:''Vous avez, à la journée d'Austerlitz, justifié tout ce que j'attendais de votre intrépidité; vous avez décoré vos aigles d'une immortelle gloire. Une armée de 100 000 hommes, commandée par les empereurs de Russie et d'Autriche, a été, en moins de quatre heures, ou coupée ou dispersée. Ce qui a échappé à votre fer s'est noyé dans les lacs. Quarante drapeaux, les étendards de la garde impériale de Russie, cent vingt pièces de canon, vingt généraux, plus de 30 000 prisonniers, sont le résultat de cette journée à jamais célèbre. Cette infanterie tant vantée, et en nombre supérieur, n'a pu résister à votre choc, et désormais vous n'avez plus de rivaux à redouter. Ainsi, en deux mois, cette troisième coalition a été vaincue et dissoute. La paix ne peut plus être éloignée; mais, comme je l'ai promis à mon peuple avant de passer le Rhin, je ne ferai qu'une paix qui nous donne des garanties et assure des récompenses à nos alliés.''<br />
<br />
:''Soldats, lorsque le peuple français plaça sur ma tête la couronne impériale, je me confiai à vous pour la maintenir toujours dans ce haut éclat de gloire qui seul pouvait lui donner du prix à mes yeux. Mais dans le même moment nos ennemis pensaient à la détruire et à l'avilir! Et cette couronne de fer, conquise par le sang de tant de Français, ils voulaient m'obliger à la placer sur la tête de nos plus cruels ennemis! Projets téméraires et insensés que, le jour même de l'anniversaire du couronnement de votre Empereur, vous avez anéantis et confondus! Vous leur avez appris qu'il est plus facile de nous braver et de nous menacer que de nous vaincre.''<br />
<br />
:''Soldats, lorsque tout ce qui est nécessaire pour assurer le bonheur et la prospérité de notre patrie sera accompli, je vous ramènerai en France; là, vous serez l'objet de mes plus tendres sollicitudes. Mon peuple vous reverra avec joie, et il vous suffira de dire, J'étais à la bataille d'Austerlitz, pour que l'on réponde, Voilà un brave.''<br />
<br />
== Schlachtfeld heute ==<br />
[[Datei:Frieden_Austerlitz_Monument.jpg|thumb| Der 28 Meter hohe Grabhügel des Friedens]]Das leicht hügelige Gelände ist weiterhin von der Landwirtschaft geprägt und hat sich seit der Schlacht, abgesehen von der Ausdehnung der Dörfer, wenig geändert. Die [[Dálnice 1|Autobahn D 1]] führt im Norden über das Schlachtfeld. Angesichts der ländlichen Gegend sind die Sehenswürdigkeiten nur bedingt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Erwähnenswert sind das [[Schloss Slavkov|Schloss Austerlitz]] und der ''Grabhügel des Friedens'' (Mohyla míru) auf dem [[Pracký kopec]], jeweils mit kleinen Museen. Die vier Frauenstatuen des Grabhügels symbolisieren die Gefallenen Frankreichs, Österreichs, Russlands und das mährische Schlachtfeld. Im Inneren befindet sich eine Kapelle mit einem Totenhaus mit Gebeinen Gefallener.<br />
<br />
== Kulturelle Referenzen ==<br />
* Im Roman ''[[Krieg und Frieden]]'' liefert [[Lew Tolstoi]] eine ausführliche Schilderung dieser Schlacht.<br />
*Der Roman ist komplett veröffentlicht im Projekt Gutenberg: Die Schilderung der Schlacht von Austerlitz findet sich in den Kapiteln 53–58.<ref>[http://projekt.gutenberg.de/?id=5&xid=4200&kapitel=53 Die Schilderung der Schlacht von Austerlitz findet sich in den Kapiteln 53 – 58]</ref><br />
* ''Austerlitz'' ist als Schlachtfeld erwähnt in [[Carl Sandburg]]s Gedicht ''Grass''.<br />
* In [[Paris]] erinnern die Namen ''[[Gare d'Austerlitz (Paris)|Gare d'Austerlitz]]'', sowie ''Quai d'Austerlitz'' noch heute an die Schlacht. Der [[Arc de Triomphe]] wurde 1806 zum Gedenken an die glorreichen Siege erbaut.<br />
* Das Dampfschiff ''[[Austerlitz (Schiff)|Austerlitz]]'' der französischen Marine wurde in Erinnerung an die Schlacht benannt.<br />
* Das Album ''Golden Heart'' des schottischen Musikers [[Mark Knopfler]] beinhaltet den Titel ''Done With Bonaparte'', in welchem ein fiktiver Teilnehmer der Schlacht bei ''Austerlitz'' zu Wort kommt.<br />
* ''Austerlitz'' Roman von W.G. Sebald<br />
<br />
== Trivia ==<br />
* Die Studenten der französischen Militärakademie ''École Spéciale Militaire de Saint-Cyr'' ordnen jedem Monat ihrer zehnmonatigen Ausbildung einen Buchstaben des Wortes "Austerlitz" zu (S für Dezember beispielsweise).<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
*[[Liste der Kriege und Schlachten im 19. Jahrhundert]]<br />
<br />
== Fußnoten ==<br />
<references/><br />
<br />
== Literatur ==<br />
=== Sachbücher ===<br />
* David Chandler: ''The campaigns of Napoleon'', Weidenfels & Nicolson, London 1981, ISBN 0-297-74830-0<br />
* [[Christopher Duffy]]: ''Die Schlacht bei Austerlitz. Napoleons größte Siege'', Heyne, München 1983, ISBN 3-453-48058-9<br />
* Clemens Janetschek: ''Die Schlacht bei Austerlitz'', Selbstverlag, Brünn 1898<br />
* Henri Lachouque: ''Napoléon à Austerlitz'', Edition Victor, Paris 1961<br />
* Pierre Miquel: ''Austerlitz'', Michel, Paris 2005, ISBN 2-226-15587-2<br />
* [[Wilhelm Rüstow]]: ''Der Krieg von 1805'', Meyer & Zeller, Zürich 1859<br />
* Jean Thiry: Ulm, Trafalgar, Austerlitz'', Berger-Levrault, Paris 1962<br />
* Dušan Uhlíř: Die Dreikaiserschlacht: Austerlitz 1805, Brünn 2005, ISBN 8086831035<br />
* Kajetan Unterweeger: '' Im Schatten von Austerlitz'', Nicolai, Berlin 2001, ISBN 3-87584-564-1<br />
<br />
=== Belletristik ===<br />
* [[Lew Nikolajewitsch Tolstoi]]: ''Krieg und Frieden. Die Urfassung'', Eichborn-Verlag, Frankfurt/M. 2003, ISBN 3-8218-0702-4<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{Commons|category:Battle of Austerlitz|Schlacht von Austerlitz}}<br />
* [http://www.austerlitz1805.de/ Austerlitz - Napoleons Triumph] - Vorgeschichte und Beschreibung der Schlacht von Austerlitz (deutsch).<br />
* [http://www.dean.usma.edu/history/web03/atlases/napoleon/napoleon%20war%20index.htm USMA West Point Atlas zu den Napoleonischen Kriegen] (Karten 20-25)<br />
* [http://www.austerlitz2005.com/de/ Projekt Austerlitz] - Informationen zur Schlacht und zur Besichtigung wie auch zu den jährlich stattfindenden historischen Veranstaltungen.<br />
* [http://www.kuk-wehrmacht.de/gefechte/18051202.html Schlacht bei Austerlitz] - Beschreibung aus österreichischer Sicht<br />
* [http://www.vialupo.com/austerlitz Austerlitz: la bataille des trois empereurs - in Französisch] - graphisch und inhaltlich gut dokumentierte Seite<br />
* [http://www.sueddeutsche.de/,tt5m3/panorama/artikel/492/65427/ Klaus Brill, 200 Jahre Austerlitz - Napoleons Schlachtenbummler] ("Süddeutsche Zeitung", 2. Dezember 2005)<br />
<br />
{{Coordinate |NS=49/7/41/N |EW=16/45/44/E |type=landmark |region=CZ}}<br />
<br />
[[Kategorie:Schlacht der Koalitionskriege|Austerlitz]]<br />
[[Kategorie:1805]]<br />
<br />
{{Link FA|en}}<br />
{{Link FA|he}}<br />
{{Link FA|ro}}<br />
<br />
[[ar:معركة أوسترليتز]]<br />
[[bg:Битка при Аустерлиц]]<br />
[[ca:Batalla d'Austerlitz]]<br />
[[cs:Bitva u Slavkova]]<br />
[[da:Slaget ved Austerlitz]]<br />
[[en:Battle of Austerlitz]]<br />
[[eo:Batalo ĉe Slavkov]]<br />
[[es:Batalla de Austerlitz]]<br />
[[et:Austerlitzi lahing]]<br />
[[fi:Austerlitzin taistelu]]<br />
[[fr:Bataille d'Austerlitz]]<br />
[[ga:Cath Austerlitz]]<br />
[[he:קרב אוסטרליץ]]<br />
[[hr:Bitka kod Austerlitza]]<br />
[[hu:Austerlitzi csata]]<br />
[[id:Pertempuran Austerlitz]]<br />
[[io:Austerlitz-batalio]]<br />
[[it:Battaglia di Austerlitz]]<br />
[[ja:アウステルリッツの戦い]]<br />
[[ka:აუსტერლიცის ბრძოლა]]<br />
[[ko:아우스터리츠 전투]]<br />
[[lb:Schluecht vun Austerlitz]]<br />
[[lmo:Bataja de Austerlitz]]<br />
[[lt:Austerlico mūšis]]<br />
[[nl:Slag bij Austerlitz]]<br />
[[no:Slaget ved Austerlitz]]<br />
[[pl:Bitwa pod Austerlitz]]<br />
[[pt:Batalha de Austerlitz]]<br />
[[ro:Bătălia de la Austerlitz]]<br />
[[ru:Битва под Аустерлицем]]<br />
[[sk:Bitka pri Slavkove]]<br />
[[sl:Bitka pri Austerlitzu]]<br />
[[sr:Битка код Аустерлица]]<br />
[[sv:Slaget vid Austerlitz]]<br />
[[tr:Austerlitz Muharebesi]]<br />
[[vi:Trận Austerlitz]]<br />
[[zh:奥斯特里茨战役]]</div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Schlacht_bei_Austerlitz&diff=69614561Schlacht bei Austerlitz2010-01-21T14:38:42Z<p>129.132.128.136: /* Kulturelle Referenzen */</p>
<hr />
<div>{{Infobox Militärischer Konflikt<br />
|KONFLIKT=Schlacht bei Austerlitz<br />
|TEILVON=[[Dritter Koalitionskrieg]]<br />
|BILD=Schlacht bei Austerlitz.jpg<br />
|BILDBREITE=<br />
|BESCHREIBUNG=Schlacht bei Austerlitz. Taktische Darstellung<br />
|DATUM=[[2. Dezember]] [[1805]]<br />
|DATUMBIS=<br />
|ORT=[[Pracký kopec|Pratzeberg]], 20 km östlich von [[Brünn]]<br />
|CASUS=<br />
|GEBIETE=<br />
|AUSGANG=Vollständiger französischer Sieg<br />
|FOLGEN=<br />
|FRIEDENSSCHLUSS=<br />
|KONTRAHENT1=[[Datei:Flag of France.svg|22px]] [[Geschichte Frankreichs#Erstes Kaiserreich|Frankreich]]<br />
|KONTRAHENT2=[[Datei:Flag of Russia.svg|22px]] [[Russisches Reich|Russland]] <br/ >[[Datei:Flag of the Habsburg Monarchy.svg|22px]] [[Kaisertum Österreich|Österreich]]<br />
|KONTRAHENT3=<br />
|BEFEHLSHABER1=[[Napoléon Bonaparte]]<br />
|BEFEHLSHABER2=[[Michail Illarionowitsch Kutusow]], [[Alexander I. (Russland)|Alexander I.]]<br />[[Franz II. (HRR)|Franz II.]] [[Johann I. Josef (Liechtenstein)|Johann von Liechtenstein]], [[Franz von Weyrother]]<br />
|BEFEHLSHABER3=<br />
|TRUPPENSTÄRKE1=73.000 Mann <br /> 139 Kanonen<br />
|TRUPPENSTÄRKE2=85.400 Mann (davon ca. 16.000 Österreicher)<br /> 278 Kanonen<br />
|TRUPPENSTÄRKE3=<br />
|VERLUSTE1=1.288 Tote <br /> 6.993 Verwundete<br />
|VERLUSTE2=15.000 Tote und Verwundete <br /> 12.000 Gefangene <br /> 180 Kanonen und 50 Fahnen verloren<br />
|VERLUSTE3=<br />
|NOTIZEN=<br />
|ÜBERBLICK={{Linkbox Dritter Koalitionskrieg}}<br />
}}<br />
In der '''Schlacht bei Austerlitz''', die auch '''Dreikaiserschlacht''' genannt wird, besiegte Kaiser [[Napoléon Bonaparte|Napoléon&nbsp;I.]] von Frankreich am [[2. Dezember]] [[1805]] am [[Pracký kopec|Pratzeberg]] zwischen [[Brünn]] und [[Slavkov u Brna|Austerlitz]] die österreichischen und russischen Truppen unter Kaiser [[Franz II. (HRR)|Franz&nbsp;II.]] und dem russischen Zaren [[Alexander I. (Russland)|Alexander&nbsp;I.]], exakt ein Jahr nach seiner [[Selbstkrönung]] zum Kaiser der Franzosen. Sie wird Dreikaiserschlacht genannt, doch tatsächlich waren nur Alexander&nbsp;I. und Napoléon&nbsp;I. in Person zugegen, Franz&nbsp;II. war nicht anwesend.<br />
<br />
== Feldzug von 1805 ==<br />
Nach den relativ friedlichen Jahren 1803 und 1804 unterzeichneten im April [[1805]] Großbritannien und [[Russisches Reich|Russland]] einen Vertrag zur Befreiung der Niederlande und der Schweiz. Österreich trat der Allianz bei, nachdem [[Genua]] annektiert und Napoleon zum König Italiens ausgerufen worden war. Napoleon bereitete die Invasion Englands vor und hatte dazu Invasionstruppen von 150.000 Mann bei [[Boulogne-sur-Mer|Boulogne]] versammelt.<br />
<br />
Angesichts der drohenden Übermacht von Großbritannien, Russland und Österreich musste Napoleon die Großmächte einzeln schlagen. Die mangelnde Abstimmung zwischen den Koalierten lieferte ihm eine ideale Gelegenheit: Österreich und Russland hatten bei ihren Aufmarschplänen die unterschiedlichen Kalender in Österreich und Russland ignoriert, sodass die Österreicher nach Bayern vorpreschten. Der erste Schlag traf mit einer Blitzkampagne die Österreicher [[Schlacht_von_Ulm|in Ulm]] (25. September - 20. Oktober 1805), wo General [[Karl Mack von Leiberich]] gezwungen wurde, mit seiner gesamten Armee von 70.000 Mann zu kapitulieren. Damit stand Napoleon der Weg nach [[Wien]] offen: Nach kleineren Scharmützeln entlang der Donau gelang seinen Truppen am [[13. November]] die kampflose [[Geschichte Wiens#19. Jahrhundert|Einnahme Wiens]]. Napoleon verfolgte die zurückweichenden Russen in Richtung Brünn, da er eine Entscheidungsschlacht erzwingen wollte, bevor sich die überlegenen Feindkräfte vereinen konnten. Insbesondere einen sich abzeichnenden Kriegseintritt [[Preußen]]s wollte Napoleon vermeiden. Deshalb lockte er die Russen und Österreicher durch geschickte Vortäuschung eigener Schwäche in die Schlacht von Austerlitz.<br />
<br />
== Schlacht ==<br />
=== Wetter ===<br />
[[Datei:Andrea Appiani 002.jpg|thumb|''Porträt des Napoleon'', Gemälde von [[Andrea Appiani]] (1805)]]<br />
<br />
Vor der Schlacht betrug die Temperatur zwischen 1 bis 2,5 Grad Celsius. Am Abend des 1. Dezembers 1805 wandelte sich das bewölkt-bedeckte Wetter zu einer wolkenlosen Nacht. Am 2. Dezember herrschte dichter Bodennebel, der erst der legendären Sonne von Austerlitz wich. Die Temperatur betrug ca. 5 Grad während der Schlacht, der Himmel war bewölkt am Nachmittag mit zeitweiligem Regen. Uhlíř hat folgende meteorologischen Daten in Brünn zusammengetragen <ref>Uhlíř 2005, S. 89</ref>:<br />
<br />
{| class="prettytable"<br />
!Datum || ds. Temp. || Wind || Wetter<br />
|-<br />
|29.11. || 1,1 °C || schwach || Regen, Nebel<br />
|-<br />
|30.11. || 2,0 °C || schwach || Schneefall<br />
|-<br />
|1.12. || 2,5 °C || mittel || Nebel<br />
|-<br />
|2.12. || 5,2 °C || schwach || Nebel, Regen<br />
|-<br />
|3.12. || 2,5 °C || schwach || Schneeregen<br />
|}<br />
<br />
[[Datei:Austerlitz-lejeune.jpg|thumb|Die Schlacht bei Austerlitz, Gemälde von Louis-François, Baron Lejeune.]]<br />
<br />
=== Schlachtfeld ===<br />
Das Schlachtfeld umfasst ein Quadrat mit ca. 12 km Kantenlänge, das bestimmt wird durch zwei Verkehrsachsen: Im Westen liegt die Nord-Süd-Verbindung von Brünn nach Wien (die einzige Nachschublinie Napoléons) und im Norden die Ost-West-Verbindung von Olmütz nach Brünn (die Anmarschrichtung der Russen). Ein südöstlicher Abzweiger dieser Straße führt zur Ortschaft Austerlitz, nach welcher die Schlacht benannt ist.<br />
<br />
Im Südwesten grenzen zwei sumpfige Teiche, welche teilweise zugefroren waren, das Schlachtfeld ab. Aus diesen fließt der Goldbach in nördlicher Richtung, bis er die Straße nach Olmütz kreuzt. Nordöstlich dieser Kreuzung befindet sich der Santon-Hügel, der Napoléon während der Schlacht als Hauptquartier diente. Im Süden, entlang des Goldbachs, befinden sich die kleineren Ortschaften [[Telnice u Brna|Telnitz]] und [[Sokolnitz]]. Von Südosten nach Nordwesten erstreckt sich diagonal der schlachtentscheidende, sanft ansteigende [[Pracký kopec|Pratzeberg]].<br />
<br />
=== Pläne ===<br />
[[Datei:Battle of Austerlitz, Situation at 1800, 1 December 1805.gif|300px|thumb|right|Die alliierten (rot) und französischen Truppen (blau) um 18 Uhr am 1. Dezember 1805.]]<br />
Die Alliierten besprachen ihre Pläne im Dorf Krenowitz, wo sowohl der russische Zar [[Alexander I. (Russland)|Alexander I.]] als auch Kaiser [[Franz II. (HRR)|Franz II.]] ihre Hauptquartiere aufgeschlagen hatten. Trotz ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit und der von Napoléon geschickt vorgetäuschten Schwäche zögerten Kaiser Franz II. und General [[Michail Illarionowitsch Kutusow|Kutusow]], einen Angriff einzuleiten, denn ihre Seite erwartete Verstärkungen. Zar Alexander I. jedoch, gestärkt durch seine draufgängerischen Adligen und unterstützt vom österreichischen General und Stabschef [[Franz von Weyrother]], entschied sich anzugreifen. Der mit dem Gelände vertraute General von Weyrother arbeitete die Angriffspläne aus, die am 2. Dezember 1805 um 01:00 den versammelten Generälen verlesen wurden. Viele Generäle konnten zu so später Stunde ihre Konzentration nicht aufrechterhalten, und General Kutusow soll dabei sogar eingenickt sein. Die mangelhafte Kommunikation und fehlende Hinterfragung der Pläne haben einen Teil der späteren Probleme eingeleitet.<br />
<br />
Der Plan der 85.400 Alliierten<ref>Die Zahlenangaben dieses vor-statistischen Zeitalters sind mit Vorsicht zu genießen. Je nach Quelle variieren sie +/- 1.000 Mann. Die meisten Historiker verwenden die Summen 90 Tausend Alliierte und 75 Tausend Franzosen. Die einzelnen Angaben beziehen sich auf das Standardwerk von David Chandler</ref> (davon ca. 16.000 Österreicher) sah eine Attacke auf beiden Flügeln der Franzosen vor, wobei die Alliierten von General von Weyrother in sieben Teilstreitkräfte (Kolonnen) unterteilt wurden. Am rechten Flügel sollten 13.000 Mann unter Generalleutnant [[Pjotr Iwanowitsch Bagration|Bagration]], unterstützt von der 4.600 Mann starken Kavallerie (5.&nbsp;Kolonne) unter Feldmarschall [[Johann I. Josef (Liechtenstein)|Liechtenstein]] (gleichzeitig Oberbefehlshaber der österreichischen Teils der Streitkräfte), die französischen Kräfte auf der Straße von Brünn nach Olmütz binden.<br />
<br />
Der Hauptangriff der Alliierten auf dem linken Flügel mit 59.300 Mann sollte Napoléon von seinem Nachschub aus Wien abschneiden und ihn Richtung Brünn zurückwerfen. Die österreichische Kavallerie-Vorhut unter Feldmarschall [[Michael von Kienmayer|Kienmayer]] (5.100) sollte der 1.&nbsp;Kolonne (8.500 Mann) unter Generalleutnant [[Dmitri Sergejewitsch Dochturow|Dochturow]] den Weg zur Eroberung des Dorfs Telnitz bahnen. Die 2.&nbsp;Kolonne (11.700 Mann) unter dem französischen Exil-Generalleutnant in russischen Diensten [[Alexandre Andrault de Langeron|Langeron]] sollte unterdessen das etwas weiter nördlich gelegene Dorf Sokolnitz einnehmen, unterstützt durch die 3.&nbsp;Kolonne (10.000 Mann) unter Przybyszewski. Befehlshaber dieser drei russischen Kolonnen war der General der Infanterie [[Friedrich_Wilhelm_von_Buxhoevden|Buxhöwden]]. Die 4.&nbsp;Kolonne (23.000 Mann) unter dem Befehl von Generalleutnant [[Johann_Karl_Graf_Kolowrat-Krakowsky|Kolowrat]] und Generalleutnant [[Michail Andrejewitsch Miloradowitsch|Miloradowitsch]] im Zentrum sollte den erfolgreichen Angriff der drei Kolonnen verstärken. Die russische Garde (8.500 Mann) unter Großfürst Konstantin, dem Bruder des Zaren, wurde nördlich des Hauptquartiers bei Krenowitz in Reserve gehalten.<br />
<br />
[[Datei:Santon.jpg|thumb|Der Hügel Santon diente als frz. Artilleriestellung]]Napoléon hatte seinen strategisch defensiven, taktisch defensiv-offensiven Plan bereits am Vorabend, am 1. Dezember 1805 um 20:30, seinen Generälen übermittelt. Seine 73.000 Mann starke Armee sollte sich in der ersten Phase defensiv aufstellen, konzentriert am französischen linken Flügel (entspricht dem russischen rechten Flügel). Die Frontlinie bildete das V.&nbsp;Korps (19.200 Mann) unter Marschall [[Jean Lannes|Lannes]], unterstützt von Marschall [[Joachim_Murat|Murats]] Kavalleriereserve (5.600 Mann), dahinter das I.&nbsp;Korps (13.000 Mann) unter Marschall [[Karl XIV. Johann (Schweden)|Bernadotte]], die Grenadiere [[Nicolas-Charles Oudinot|Oudinot]]s (5.700) und die kaiserliche Garde (5.500 Mann) unter Marschall [[Jean-Baptiste_Bessières|Bessières]].<br />
<br />
Der rechte Flügel wurde einzig vom IV.&nbsp;Korps (23.600 Mann) unter Marschall [[Nicolas-Jean de Dieu Soult|Soult]] gehalten. Auch auf dem rechten Flügel konzentrierte Napoléon seine Kräfte links, indem er die beiden Divisionen St. Hilaire und [[Dominique Joseph Vandamme|Vandamme]] beim Dorf [[Ponětovice|Puntowitz]] massiert aufstellte und einzig der Division Legrand, unterstützt durch die leichte Kavalleriebrigade Margaron, die Verteidigung der vom russischen Hauptangriff bedrohten Stellungen um Telnitz und Sokolnitz übertrug. Denn Napoléon wusste, dass Teile des III.&nbsp;Korps (6.600 Mann) unter Marschall [[Louis-Nicolas Davout|Davout]] nach einem Eilmarsch aus Wien (120 km in 50 Stunden) am frühen Morgen eintreffen würden. Sobald seine rechte Flanke gesichert sein würde, wollte Napoléon die beiden massierten Divisionen Soults die Pratzen-Anhöhe erobern lassen und somit den Feind teilen.<br />
<br />
=== Verlauf der Schlacht ===<br />
[[Datei:French Battery 1805.jpg|thumb|Französische Artilleristen ([[Reenactment]]-Darsteller aufgenommen während des 200. Jahrestags der Schlacht)]]<br />
[[Datei:Battle of Austerlitz - Situation at 0900, 2 December 1805.gif|300px|thumb|right|Die Situation um 9 Uhr am 2. Dezember 1805]]<br />
[[Datei:Battle of Austerlitz - Situation at 1400, 2 December 1805.gif|300px|thumb|right|Die Situation um 14 Uhr am 2. Dezember 1805]]<br />
==== Süden ====<br />
Um 7 Uhr des 2. Dezember 1805 begann die Vorhut unter Kienmayer mit ihrem Angriff auf Telnitz, das von der Division Legrand verteidigt wurde. Als die 1.&nbsp;Kolonne unter Dochturow um 8 Uhr ebenfalls in die Schlacht geworfen wurde, mussten die Franzosen Telnitz räumen. Um 8:30 griff die 2.&nbsp;Kolonne unter Langeron, unterstützt durch die 3.&nbsp;Kolonne unter Przybyszewski, das Dorf Sokolnitz an, bis um 9 Uhr, trotz einer zwischenzeitlich erfolgreichen Gegenattacke der Ersatzkräfte Davouts, beide Dörfer in alliierter Hand waren. Dieser alliierte Erfolg war teuer erkauft: Die Division Legrand und die Kräfte des III.&nbsp;Korps stoppten drei russische Kolonnen und die Vorhut Kienmayers (ca. zwei Drittel der russischen Hauptattacke).<br />
<br />
==== Zentrum ====<br />
Einzig die ahnungslos den anderen Kolonnen folgende 4.&nbsp;Kolonne unter [[Johann_Karl_Graf_Kolowrat-Krakowsky|Kolowrat]] und Miloradowitsch stand dem Hauptangriff Napoléons gegenüber. Napoléon fragte Marschall [[Nicolas-Jean de Dieu Soult|Soult]], wie lange seine Divisionen benötigten, um den [[Pracký kopec|Pratzeberg]] zu besetzen. ''Weniger als zwanzig Minuten'', antwortete Soult. ''Dann warten wir noch eine Viertelstunde'', lautete die Antwort des Kaisers. Um 09:00 lichtete sich der Nebel, und die Sonne begann zu scheinen (''le beau soleil d'Austerlitz''). Die Division St. Hilaire eroberte das Dorf [[Prace|Pratzen]] und erreichte den Gipfel der Anhöhe. Die Division [[Dominique Joseph Vandamme|Vandamme]] zur Linken stieß auf Widerstand im Dorf Jirschowitz. Um 09:30 hatten die Franzosen die Anhöhe erobert. Die Überraschung der Alliierten war komplett. Der Oberfeldherr [[Kutusow]] begleitete die 4.&nbsp;Kolonne [[Michail Andrejewitsch Miloradowitsch|Miloradowitsch]] und Kollowrat, als er die Franzosen im Zentrum wahrnahm. Er befahl der Kolonne, umzukehren und die Franzosen zu vertreiben. Die 2.&nbsp;Kolonne [[Alexandre Andrault de Langeron|Langeron]] schickte die Brigade Kamensky zur Verstärkung. Bis 12:00 dauerte der von beiden Seiten unerbittlich geführte Kampf um den Pratzeberg, als die Franzosen siegten. Napoléon befahl den Divisionen St. Hilaire und [[Dominique Joseph Vandamme|Vandamme]], nach Süden zu schwenken und die verbleibenden russischen Kolonnen anzugreifen.<br />
<br />
[[Datei:Austerlitz-baron-Pascal.jpg|thumb|Napoléon bei der Schlacht von Austerlitz, Gemälde von [[François Gérard]]]]<br />
Damit entblößte Napoléon die Flanke der beiden Divisionen gegenüber der bisher in Reserve gehaltenen russischen Garde unter Großfürst Konstantin. Die russische Gardekavallerie vernichtete um 13:00 ein rasch in die Bresche geschicktes französisches Bataillon. Napoléon sandte die französische Gardekavallerie unter Oberst Morland, um die Russen zu stoppen. Morland fiel, der Versuch misslang. Erst die Intervention des General Rapp, eines engen Vertrauten von Napoléon, mit der Elite-[[Mamluken]]-Kavallerie führte zum Gelingen. Die Erfolgsmeldung dieser Attacke ist im Gemälde von Gérard verewigt. Mit der Zersprengung der russischen Garde konnten die Divisionen St. Hilaire und Vandamme ihre Attacke der drei russischen Kolonnen fortsetzen, welche in der Front vom III.&nbsp;Korps von [[Louis-Nicolas Davout|Davout]] bedrängt wurden.<br />
<br />
==== Norden ====<br />
Im Norden standen auf der Straße von [[Brünn]] nach [[Olmütz]] die [[Kaiserlich Russische Armee|russischen Truppen]] unter [[Pjotr Iwanowitsch Bagration|Bagration]], unterstützt von der Kavallerie [[Johann I. Josef (Liechtenstein)|Liechtensteins]], den französischen Truppen des V.&nbsp;Korps (19.200 Mann) unter [[Jean Lannes|Lannes]] gegenüber, unterstützt von [[Joachim_Murat|Murats]] Kavalleriereserve. Um 9 Uhr begann Bagration mit seiner Attacke gegen die Divisionen Suchet und Caffarelli. Er versuchte erfolglos, die linke Flanke der Franzosen zu umfassen. Südlich der Positionen von Bagration lieferten sich die Reiter Liechtensteins und Murats erbitterte Gefechte, unterstützt von Einheiten des I.&nbsp;Korps (13.000 Mann) unter [[Karl XIV. Johann (Schweden)|Bernadotte]]. Als Bagration einsah, dass er den Widerstand der Franzosen nicht brechen konnte, begann er seine Einheiten zu extrahieren und den geordneten Rückzug anzutreten.<br />
<br />
==== Rückzug ====<br />
Die Schlacht war entschieden, der Rückzug der Verbündeten war allgemein und artete bald in wilde Flucht aus. Auf einem sich zwischen zwei Teichen hinziehenden schmalen Damm drängte sich alles zusammen; einige wagten sich auf die dünne Eisdecke der Teiche und ertranken, da diese unter dem Beschuss französischer [[Artillerie]] zusammenbrach. Die Österreicher berechneten ihren Verlust mit 4.000 Toten, die Russen den ihren mit 11.000 Toten. Die Franzosen kamen auf 1.290<ref name=Senechal>Jean Sénéchal: ''Austerlitz: La grande manoeuvre.'' In ''Revue du Souvenir Napoléonien'', 1995.</ref> Tote und 6.943<ref name=Senechal/> Verwundete, machten über 12.000 Kriegsgefangene und rühmten sich, 180 Kanonen sowie das gesamte Gepäck erbeutet zu haben. Die Bronze der eroberten Kanonen wurde zum Guss der Vendôme-Säule auf dem Pariser [[Place Vendôme]] verwendet.<br />
<br />
== Nach der Schlacht ==<br />
Napoléon verlegte am 3. Dezember 1805 sein Hauptquartier auf das [[Schloss Slavkov|Schloss Austerlitz]]. Er traf am 4. Dezember bei [[Násedlovice|Nasiedlowitz]] mit Kaiser Franz II. zusammen und schloss am 6. Dezember in Austerlitz einen [[Waffenstillstand]], dessen erste Bedingung der sofortige Abzug der Russen war. Am 26. Dezember schließlich wurde der Feldzug durch den [[Friede von Pressburg|Frieden von Pressburg]] beendet, welcher dem schon lange dahinsiechenden [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation]] den Todesstoß versetzte und die Souveränität von Frankreich über [[Venedig]], [[Istrien]] und [[Dalmatien]] besiegelte.<br />
<br />
== Napoléons Bulletin an seine Soldaten nach der Schlacht ==<br />
:''Soldaten, ich bin mit Euch zufrieden.''<br />
[[Datei:Colonne Vendôme.jpg|thumb|Vendôme-Säule auf dem Pariser [[Place Vendôme]]. <br /> Für den Schaft wurde Bronze aus den Kanonen verwendet, die die Franzosen in der Schlacht von Austerlitz erbeutet hatten.]]<br />
:''Ihr habt während des Tags bei Austerlitz alles bewiesen, was ich von eurer Unerschrockenheit erwartete; ihr habt Eure Adler mit unsterblichem Ruhm bedeckt. Eine Armee von 100.000 Menschen, befehligt von den Kaisern von Russland und Österreich, ist in weniger als vier Stunden aufgerieben und verstreut worden. Wer euren Klingen entkam, ertrank in den Seen. Vierzig Fahnen, die Standarten der russischen Leibgarde, 120 Kanonen, zwanzig Generäle und mehr als 30.000 Kriegsgefangene sind die Ausbeute dieses auf immer berühmten Tages. Ihre so gerühmte Infanterie hat trotz ihrer Überzahl eurem Ansturm nicht standhalten können, und von nun an habt Ihr keine Gegner mehr zu fürchten. So wurde in zwei Monaten die dritte Koalition besiegt und aufgelöst. Der Frieden kann nicht mehr lange auf sich warten lassen. Aber wie ich es schon meinem Volk vor der Überschreitung des Rheins versprochen habe, werde ich nur einen Frieden schließen, der uns Garantien gibt und unseren Alliierten Entschädigungen sichert.''<br />
<br />
:''Soldaten, als das französische Volk mir die kaiserliche Krone auf das Haupt setzte, habe ich auf Euch vertraut, um sie auf immer in jenem leuchtenden Ruhm zu halten, welcher in meinen Augen allein ihren Wert ausmacht. Aber im selben Augenblick dachten unsere Feinde daran, sie zu zerstören und sie zu entehren! Und diese Eisenkrone, erobert mit dem Blut so vieler Franzosen, wollten sie mich zwingen, sie einem unserer grausamsten Feinde aufzusetzen! Tollkühne Projekte, welche Ihr am Jahrestag der Krönung Eures Kaisers vernichtet und zerstört habt! Ihr habt sie gelehrt, dass es viel leichter ist, uns zu trotzen und bedrohen denn uns zu besiegen.''<br />
<br />
:''Soldaten, sobald alles für das Schicksal und den Wohlstand unserer Heimat Notwendige getan sein wird, werde ich Euch nach Frankreich zurückführen. Dort werdet ihr zum Objekt meiner zärtlichsten Fürsorge werden. Mein Volk wird Euch mit Freude wiedersehen, und es wird genügen zu sagen: Ich war bei der Schlacht von Austerlitz, damit man antwortet: Siehe da, ein tapferer Mann.''<br />
<br />
'''Französisches Original''':<br />
:''Soldats, je suis content de vous.''<br />
<br />
:''Vous avez, à la journée d'Austerlitz, justifié tout ce que j'attendais de votre intrépidité; vous avez décoré vos aigles d'une immortelle gloire. Une armée de 100 000 hommes, commandée par les empereurs de Russie et d'Autriche, a été, en moins de quatre heures, ou coupée ou dispersée. Ce qui a échappé à votre fer s'est noyé dans les lacs. Quarante drapeaux, les étendards de la garde impériale de Russie, cent vingt pièces de canon, vingt généraux, plus de 30 000 prisonniers, sont le résultat de cette journée à jamais célèbre. Cette infanterie tant vantée, et en nombre supérieur, n'a pu résister à votre choc, et désormais vous n'avez plus de rivaux à redouter. Ainsi, en deux mois, cette troisième coalition a été vaincue et dissoute. La paix ne peut plus être éloignée; mais, comme je l'ai promis à mon peuple avant de passer le Rhin, je ne ferai qu'une paix qui nous donne des garanties et assure des récompenses à nos alliés.''<br />
<br />
:''Soldats, lorsque le peuple français plaça sur ma tête la couronne impériale, je me confiai à vous pour la maintenir toujours dans ce haut éclat de gloire qui seul pouvait lui donner du prix à mes yeux. Mais dans le même moment nos ennemis pensaient à la détruire et à l'avilir! Et cette couronne de fer, conquise par le sang de tant de Français, ils voulaient m'obliger à la placer sur la tête de nos plus cruels ennemis! Projets téméraires et insensés que, le jour même de l'anniversaire du couronnement de votre Empereur, vous avez anéantis et confondus! Vous leur avez appris qu'il est plus facile de nous braver et de nous menacer que de nous vaincre.''<br />
<br />
:''Soldats, lorsque tout ce qui est nécessaire pour assurer le bonheur et la prospérité de notre patrie sera accompli, je vous ramènerai en France; là, vous serez l'objet de mes plus tendres sollicitudes. Mon peuple vous reverra avec joie, et il vous suffira de dire, J'étais à la bataille d'Austerlitz, pour que l'on réponde, Voilà un brave.''<br />
<br />
== Schlachtfeld heute ==<br />
[[Datei:Frieden_Austerlitz_Monument.jpg|thumb| Der 28 Meter hohe Grabhügel des Friedens]]Das leicht hügelige Gelände ist weiterhin von der Landwirtschaft geprägt und hat sich seit der Schlacht, abgesehen von der Ausdehnung der Dörfer, wenig geändert. Die [[Dálnice 1|Autobahn D 1]] führt im Norden über das Schlachtfeld. Angesichts der ländlichen Gegend sind die Sehenswürdigkeiten nur bedingt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Erwähnenswert sind das [[Schloss Slavkov|Schloss Austerlitz]] und der ''Grabhügel des Friedens'' (Mohyla míru) auf dem [[Pracký kopec]], jeweils mit kleinen Museen. Die vier Frauenstatuen des Grabhügels symbolisieren die Gefallenen Frankreichs, Österreichs, Russlands und das mährische Schlachtfeld. Im Inneren befindet sich eine Kapelle mit einem Totenhaus mit Gebeinen Gefallener.<br />
<br />
== Kulturelle Referenzen ==<br />
* Im Roman ''[[Krieg und Frieden]]'' liefert [[Lew Tolstoi]] eine ausführliche Schilderung dieser Schlacht.<br />
*Der Roman ist komplett veröffentlicht im Projekt Gutenberg: Die Schilderung der Schlacht von Austerlitz findet sich in den Kapiteln 53–58.<ref>[http://projekt.gutenberg.de/?id=5&xid=4200&kapitel=53 Die Schilderung der Schlacht von Austerlitz findet sich in den Kapiteln 53 – 58]</ref><br />
* ''Austerlitz'' ist als Schlachtfeld erwähnt in [[Carl Sandburg]]s Gedicht ''Grass''.<br />
* In [[Paris]] erinnern die Namen ''[[Gare d'Austerlitz (Paris)|Gare d'Austerlitz]]'', sowie ''Quai d'Austerlitz'' noch heute an die Schlacht. Der [[Arc de Triomphe]] wurde 1806 zum Gedenken an die glorreichen Siege erbaut.<br />
* Das Dampfschiff ''[[Austerlitz (Schiff)|Austerlitz]]'' der französischen Marine wurde in Erinnerung an die Schlacht benannt.<br />
* Das Album ''Golden Heart'' des schottischen Musikers [[Mark Knopfler]] beinhaltet den Titel ''Done With Bonaparte'', in welchem ein fiktiver Teilnehmer der Schlacht bei ''Austerlitz'' zu Wort kommt.<br />
* "Austerlitz" Roman von W.G. Sebald<br />
<br />
== Trivia ==<br />
* Die Studenten der französischen Militärakademie ''École Spéciale Militaire de Saint-Cyr'' ordnen jedem Monat ihrer zehnmonatigen Ausbildung einen Buchstaben des Wortes "Austerlitz" zu (S für Dezember beispielsweise).<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
*[[Liste der Kriege und Schlachten im 19. Jahrhundert]]<br />
<br />
== Fußnoten ==<br />
<references/><br />
<br />
== Literatur ==<br />
=== Sachbücher ===<br />
* David Chandler: ''The campaigns of Napoleon'', Weidenfels & Nicolson, London 1981, ISBN 0-297-74830-0<br />
* [[Christopher Duffy]]: ''Die Schlacht bei Austerlitz. Napoleons größte Siege'', Heyne, München 1983, ISBN 3-453-48058-9<br />
* Clemens Janetschek: ''Die Schlacht bei Austerlitz'', Selbstverlag, Brünn 1898<br />
* Henri Lachouque: ''Napoléon à Austerlitz'', Edition Victor, Paris 1961<br />
* Pierre Miquel: ''Austerlitz'', Michel, Paris 2005, ISBN 2-226-15587-2<br />
* [[Wilhelm Rüstow]]: ''Der Krieg von 1805'', Meyer & Zeller, Zürich 1859<br />
* Jean Thiry: Ulm, Trafalgar, Austerlitz'', Berger-Levrault, Paris 1962<br />
* Dušan Uhlíř: Die Dreikaiserschlacht: Austerlitz 1805, Brünn 2005, ISBN 8086831035<br />
* Kajetan Unterweeger: '' Im Schatten von Austerlitz'', Nicolai, Berlin 2001, ISBN 3-87584-564-1<br />
<br />
=== Belletristik ===<br />
* [[Lew Nikolajewitsch Tolstoi]]: ''Krieg und Frieden. Die Urfassung'', Eichborn-Verlag, Frankfurt/M. 2003, ISBN 3-8218-0702-4<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{Commons|category:Battle of Austerlitz|Schlacht von Austerlitz}}<br />
* [http://www.austerlitz1805.de/ Austerlitz - Napoleons Triumph] - Vorgeschichte und Beschreibung der Schlacht von Austerlitz (deutsch).<br />
* [http://www.dean.usma.edu/history/web03/atlases/napoleon/napoleon%20war%20index.htm USMA West Point Atlas zu den Napoleonischen Kriegen] (Karten 20-25)<br />
* [http://www.austerlitz2005.com/de/ Projekt Austerlitz] - Informationen zur Schlacht und zur Besichtigung wie auch zu den jährlich stattfindenden historischen Veranstaltungen.<br />
* [http://www.kuk-wehrmacht.de/gefechte/18051202.html Schlacht bei Austerlitz] - Beschreibung aus österreichischer Sicht<br />
* [http://www.vialupo.com/austerlitz Austerlitz: la bataille des trois empereurs - in Französisch] - graphisch und inhaltlich gut dokumentierte Seite<br />
* [http://www.sueddeutsche.de/,tt5m3/panorama/artikel/492/65427/ Klaus Brill, 200 Jahre Austerlitz - Napoleons Schlachtenbummler] ("Süddeutsche Zeitung", 2. Dezember 2005)<br />
<br />
{{Coordinate |NS=49/7/41/N |EW=16/45/44/E |type=landmark |region=CZ}}<br />
<br />
[[Kategorie:Schlacht der Koalitionskriege|Austerlitz]]<br />
[[Kategorie:1805]]<br />
<br />
{{Link FA|en}}<br />
{{Link FA|he}}<br />
{{Link FA|ro}}<br />
<br />
[[ar:معركة أوسترليتز]]<br />
[[bg:Битка при Аустерлиц]]<br />
[[ca:Batalla d'Austerlitz]]<br />
[[cs:Bitva u Slavkova]]<br />
[[da:Slaget ved Austerlitz]]<br />
[[en:Battle of Austerlitz]]<br />
[[eo:Batalo ĉe Slavkov]]<br />
[[es:Batalla de Austerlitz]]<br />
[[et:Austerlitzi lahing]]<br />
[[fi:Austerlitzin taistelu]]<br />
[[fr:Bataille d'Austerlitz]]<br />
[[ga:Cath Austerlitz]]<br />
[[he:קרב אוסטרליץ]]<br />
[[hr:Bitka kod Austerlitza]]<br />
[[hu:Austerlitzi csata]]<br />
[[id:Pertempuran Austerlitz]]<br />
[[io:Austerlitz-batalio]]<br />
[[it:Battaglia di Austerlitz]]<br />
[[ja:アウステルリッツの戦い]]<br />
[[ka:აუსტერლიცის ბრძოლა]]<br />
[[ko:아우스터리츠 전투]]<br />
[[lb:Schluecht vun Austerlitz]]<br />
[[lmo:Bataja de Austerlitz]]<br />
[[lt:Austerlico mūšis]]<br />
[[nl:Slag bij Austerlitz]]<br />
[[no:Slaget ved Austerlitz]]<br />
[[pl:Bitwa pod Austerlitz]]<br />
[[pt:Batalha de Austerlitz]]<br />
[[ro:Bătălia de la Austerlitz]]<br />
[[ru:Битва под Аустерлицем]]<br />
[[sk:Bitka pri Slavkove]]<br />
[[sl:Bitka pri Austerlitzu]]<br />
[[sr:Битка код Аустерлица]]<br />
[[sv:Slaget vid Austerlitz]]<br />
[[tr:Austerlitz Muharebesi]]<br />
[[vi:Trận Austerlitz]]<br />
[[zh:奥斯特里茨战役]]</div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Schur-Komplement&diff=69310857Schur-Komplement2010-01-14T17:20:16Z<p>129.132.128.136: /* Eigenschaften */</p>
<hr />
<div>In der [[Lineare Algebra|linearen Algebra]] bezeichnet das '''Schur-Komplement''' eine [[Matrix (Mathematik)|Matrix]], die sich aus den einzelnen Blöcken einer größeren Matrix berechnet. Das Schur-Komplement ist nach [[Issai Schur]] benannt.<br />
<br />
== Definition ==<br />
Sei ''M'' eine <math>(n+m) \times (n+m)</math>-Matrix, die aus vier Teilblöcken zusammengesetzt ist:<br />
:<math>M=\left(\begin{matrix} A & B \\ C & D \end{matrix}\right)</math>.<br />
Dabei sei ''A'' eine <math>n \times n</math>-, ''B'' eine <math>n \times m</math>-, ''C'' eine <math>m \times n</math>- und ''D'' eine <math>m \times m</math>-Matrix. Des Weiteren sei vorausgesetzt, dass ''A'' [[Reguläre Matrix|invertierbar]] ist.<br />
<br />
Die Matrix<br />
:<math>S = D - C A^{-1} B\,</math><br />
heißt ''Schur-Komplement'' von ''A'' in ''M''.<br />
<br />
== Interpretation als Ergebnis der Gaußelimination ==<br />
Das Schur-Komplement lässt sich als Ergebnis eines Schritts des [[Gaußsches Eliminationsverfahren|Gaußschen Eliminationsverfahrens]] auf Ebene der Matrixblöcke interpretieren: Die formale Anwendung der Gaußelimination auf die <math>2 \times 2</math>-Blockmatrix ''M'' entspricht der Multiplikation von links mit der Matrix<br />
:<math>L=\left(\begin{matrix} I_n & 0 \\ -C A^{-1} & I_m \end{matrix}\right),</math><br />
wobei <math>I_n</math> und <math>I_m</math> die <math>n \times n</math> bzw. <math>m \times m</math> Einheitsmatrizen bezeichnen. Das Schur-Komplement erscheint dann im unteren, rechten Block der Produktmatrix:<br />
:<math>L M = \left(\begin{matrix} A & B \\ 0 & -C A^{-1} B + D \end{matrix}\right).</math><br />
<br />
Daher kann die Inverse von ''M'' aus der Inversen von ''A'' und seines Schur-Komplements ''S'' berechnet werden:<br />
:<math>\left(\begin{matrix} A & B \\ C & D \end{matrix}\right)^{-1} = \left(\begin{matrix} A^{-1} + A^{-1} B S^{-1} C A^{-1} & -A^{-1} B S^{-1} \\ -S^{-1} C A^{-1} & S^{-1} \end{matrix}\right)</math><br />
oder auch<br />
:<math>\left(\begin{matrix} A & B \\ C & D \end{matrix}\right)^{-1} = <br />
\left(\begin{matrix} I_n & -A^{-1} B \\ 0 & I_m \end{matrix}\right)<br />
\left(\begin{matrix} A^{-1} & 0 \\ 0 & S^{-1} \end{matrix}\right)<br />
\left(\begin{matrix} I_n & 0 \\ -C A^{-1} & I_m \end{matrix}\right).</math><br />
<br />
== Eigenschaften ==<br />
Unter der Voraussetzung, dass ''M'' [[Symmetrische Matrix|symmetrisch]] ist, ist M dann und nur dann [[Definitheit|positiv definit]], Wenn ''A'' und das Schur-Komplement ''S'' positiv definit sind.<br />
<br />
Analog zur oben angegebenen Definition lässt sich auch das Schur-Komplement zum Block D bilden.<br />
<br />
Für zwei invertierbare Matrizen gleicher Größe <math>M_1</math> und <math>M_2</math> mit den Teilmatrizen <math>A_1,B_1,C_1,D_1</math> bzw. <math>A_2,B_2,C_2,D_2</math> seien <math>S_1</math> und <math>S_2</math> die entsprechenden Schur-Komplemente von <math>A_1</math> in <math>M_1</math>, bzw. <math>A_2</math> in <math>M_2</math>. Mit der Definition des folgenden Matrix-Produkts<br />
:<math> A * B = A (A+B)^{-1} B </math> und wenn <math>S_*</math> das Schur-Komplent von <math>M1 * M2</math> bezeichnet, das in entsprechender Weise wie für <math>M_1,M_2</math> gebildet wird, gilt, dass das Schur-Komplement des Produkt gleich dem Produkt der Schur-Komplemente ist: <math> S_* = S_1 * S_2 </math><br />
<br />
== Anwendung bei der Lösung linearer Gleichungssysteme ==<br />
Das Schur-Komplement kann zur Lösung von [[Lineares Gleichungssystem|linearen Gleichungssystemen]] der Form<br />
:<math>\left(\begin{matrix} A & B \\ C & D \end{matrix}\right) \left(\begin{matrix} x \\ y \end{matrix}\right) = \left(\begin{matrix} f \\ g \end{matrix}\right)</math><br />
eingesetzt werden. Dabei bezeichnen ''x'' und ''f'' Vektoren der Länge ''n'' und ''y'' und ''g'' Vektoren der Länge ''m''.<br />
<br />
Multiplikation der ersten Gleichung von links mit <math>-C A^{-1}</math> und Addition zur zweiten Gleichung liefert<br />
:<math>(D-C A^{-1} B) y = g - C A^{-1} f.\,</math><br />
Wenn man also ''A'' und ''S'' invertieren kann, dann kann man diese Gleichung für ''y'' lösen und dann<br />
:<math>A x = f - By\,</math><br />
berechnen, um die Lösung <math>(x, y)</math> des ursprünglichen Problems zu erhalten.<br />
<br />
Die Lösung eines <math>(n+m) \times (n+m)</math>-Systems reduziert sich damit auf die Lösung eines <math>n \times n</math>- und eines <math>m \times m</math>-Systems.<br />
<br />
Eine wichtige Bemerkung in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass die inverse Matrix <math>A^{-1}</math> in manchen [[iteratives Verfahren|iterativen numerischen Algorithmen]] wie [[Krylov-Unterraum-Verfahren]] nicht explizit gebildet werden muss. Wie eine genauere Betrachtung der zu lösenden Gleichungssysteme zeigt, wird nur die Wirkung von <math>A^{-1}</math> auf die Vektoren <math>f</math> und, im Laufe der iterativen Lösung von <math>(D-C A^{-1} B) y = g - C A^{-1} f</math>, auf die vorherige Lösung <math>y_{\textrm{alt}}</math> benötigt, sodass die Bildung der Inversen als Lösung eines linearen Gleichungssystems aufgefasst werden kann. Gerade bei [[Dünnbesetzte Matrix|dünn besetzten Matrizen]] ist dadurch eine sehr [[Effizienz|effiziente]] Lösung möglich.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Sattelpunktproblem]]<br />
<br />
[[Kategorie:Lineare Algebra]]<br />
<br />
[[en:Schur complement]]<br />
[[fr:Complément de Schur]]<br />
[[it:Complemento di Schur]]<br />
[[pl:Uzupełnienie Schura]]<br />
[[zh:舒尔补]]</div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Schur-Komplement&diff=69310771Schur-Komplement2010-01-14T17:18:43Z<p>129.132.128.136: /* Eigenschaften */</p>
<hr />
<div>In der [[Lineare Algebra|linearen Algebra]] bezeichnet das '''Schur-Komplement''' eine [[Matrix (Mathematik)|Matrix]], die sich aus den einzelnen Blöcken einer größeren Matrix berechnet. Das Schur-Komplement ist nach [[Issai Schur]] benannt.<br />
<br />
== Definition ==<br />
Sei ''M'' eine <math>(n+m) \times (n+m)</math>-Matrix, die aus vier Teilblöcken zusammengesetzt ist:<br />
:<math>M=\left(\begin{matrix} A & B \\ C & D \end{matrix}\right)</math>.<br />
Dabei sei ''A'' eine <math>n \times n</math>-, ''B'' eine <math>n \times m</math>-, ''C'' eine <math>m \times n</math>- und ''D'' eine <math>m \times m</math>-Matrix. Des Weiteren sei vorausgesetzt, dass ''A'' [[Reguläre Matrix|invertierbar]] ist.<br />
<br />
Die Matrix<br />
:<math>S = D - C A^{-1} B\,</math><br />
heißt ''Schur-Komplement'' von ''A'' in ''M''.<br />
<br />
== Interpretation als Ergebnis der Gaußelimination ==<br />
Das Schur-Komplement lässt sich als Ergebnis eines Schritts des [[Gaußsches Eliminationsverfahren|Gaußschen Eliminationsverfahrens]] auf Ebene der Matrixblöcke interpretieren: Die formale Anwendung der Gaußelimination auf die <math>2 \times 2</math>-Blockmatrix ''M'' entspricht der Multiplikation von links mit der Matrix<br />
:<math>L=\left(\begin{matrix} I_n & 0 \\ -C A^{-1} & I_m \end{matrix}\right),</math><br />
wobei <math>I_n</math> und <math>I_m</math> die <math>n \times n</math> bzw. <math>m \times m</math> Einheitsmatrizen bezeichnen. Das Schur-Komplement erscheint dann im unteren, rechten Block der Produktmatrix:<br />
:<math>L M = \left(\begin{matrix} A & B \\ 0 & -C A^{-1} B + D \end{matrix}\right).</math><br />
<br />
Daher kann die Inverse von ''M'' aus der Inversen von ''A'' und seines Schur-Komplements ''S'' berechnet werden:<br />
:<math>\left(\begin{matrix} A & B \\ C & D \end{matrix}\right)^{-1} = \left(\begin{matrix} A^{-1} + A^{-1} B S^{-1} C A^{-1} & -A^{-1} B S^{-1} \\ -S^{-1} C A^{-1} & S^{-1} \end{matrix}\right)</math><br />
oder auch<br />
:<math>\left(\begin{matrix} A & B \\ C & D \end{matrix}\right)^{-1} = <br />
\left(\begin{matrix} I_n & -A^{-1} B \\ 0 & I_m \end{matrix}\right)<br />
\left(\begin{matrix} A^{-1} & 0 \\ 0 & S^{-1} \end{matrix}\right)<br />
\left(\begin{matrix} I_n & 0 \\ -C A^{-1} & I_m \end{matrix}\right).</math><br />
<br />
== Eigenschaften ==<br />
Unter der Voraussetzung, dass ''M'' [[Symmetrische Matrix|symmetrisch]] ist, ist M dann und nur dann [[Definitheit|positiv definit]], Wenn ''A'' und das Schur-Komplement ''S'' positiv definit sind.<br />
<br />
Für zwei invertierbare Matrizen gleicher Größe <math>M_1</math> und <math>M_2</math> mit den Teilmatrizen <math>A_1,B_1,C_1,D_1</math> bzw. <math>A_2,B_2,C_2,D_2</math> seien <math>S_1</math> und <math>S_2</math> die entsprechenden Schur-Komplemente von <math>A_1</math> in <math>M_1</math>, bzw. <math>A_2</math> in <math>M_2</math>. Mit der Definition des folgenden Matrix-Produkts<br />
:<math> A * B = A (A+B)^{-1} B </math> und wenn <math>S_*</math> das Schur-Komplent von <math>M1 * M2</math> bezeichnet, das in entsprechender Weise wie für <math>M_1,M_2</math> gebildet wird, gilt, dass das Schur-Komplement des Produkt gleich dem Produkt der Schur-Komplemente ist: <math> S_* = S_1 * S_2 </math><br />
<br />
== Anwendung bei der Lösung linearer Gleichungssysteme ==<br />
Das Schur-Komplement kann zur Lösung von [[Lineares Gleichungssystem|linearen Gleichungssystemen]] der Form<br />
:<math>\left(\begin{matrix} A & B \\ C & D \end{matrix}\right) \left(\begin{matrix} x \\ y \end{matrix}\right) = \left(\begin{matrix} f \\ g \end{matrix}\right)</math><br />
eingesetzt werden. Dabei bezeichnen ''x'' und ''f'' Vektoren der Länge ''n'' und ''y'' und ''g'' Vektoren der Länge ''m''.<br />
<br />
Multiplikation der ersten Gleichung von links mit <math>-C A^{-1}</math> und Addition zur zweiten Gleichung liefert<br />
:<math>(D-C A^{-1} B) y = g - C A^{-1} f.\,</math><br />
Wenn man also ''A'' und ''S'' invertieren kann, dann kann man diese Gleichung für ''y'' lösen und dann<br />
:<math>A x = f - By\,</math><br />
berechnen, um die Lösung <math>(x, y)</math> des ursprünglichen Problems zu erhalten.<br />
<br />
Die Lösung eines <math>(n+m) \times (n+m)</math>-Systems reduziert sich damit auf die Lösung eines <math>n \times n</math>- und eines <math>m \times m</math>-Systems.<br />
<br />
Eine wichtige Bemerkung in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass die inverse Matrix <math>A^{-1}</math> in manchen [[iteratives Verfahren|iterativen numerischen Algorithmen]] wie [[Krylov-Unterraum-Verfahren]] nicht explizit gebildet werden muss. Wie eine genauere Betrachtung der zu lösenden Gleichungssysteme zeigt, wird nur die Wirkung von <math>A^{-1}</math> auf die Vektoren <math>f</math> und, im Laufe der iterativen Lösung von <math>(D-C A^{-1} B) y = g - C A^{-1} f</math>, auf die vorherige Lösung <math>y_{\textrm{alt}}</math> benötigt, sodass die Bildung der Inversen als Lösung eines linearen Gleichungssystems aufgefasst werden kann. Gerade bei [[Dünnbesetzte Matrix|dünn besetzten Matrizen]] ist dadurch eine sehr [[Effizienz|effiziente]] Lösung möglich.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Sattelpunktproblem]]<br />
<br />
[[Kategorie:Lineare Algebra]]<br />
<br />
[[en:Schur complement]]<br />
[[fr:Complément de Schur]]<br />
[[it:Complemento di Schur]]<br />
[[pl:Uzupełnienie Schura]]<br />
[[zh:舒尔补]]</div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Schur-Komplement&diff=69310753Schur-Komplement2010-01-14T17:18:20Z<p>129.132.128.136: /* Eigenschaften */</p>
<hr />
<div>In der [[Lineare Algebra|linearen Algebra]] bezeichnet das '''Schur-Komplement''' eine [[Matrix (Mathematik)|Matrix]], die sich aus den einzelnen Blöcken einer größeren Matrix berechnet. Das Schur-Komplement ist nach [[Issai Schur]] benannt.<br />
<br />
== Definition ==<br />
Sei ''M'' eine <math>(n+m) \times (n+m)</math>-Matrix, die aus vier Teilblöcken zusammengesetzt ist:<br />
:<math>M=\left(\begin{matrix} A & B \\ C & D \end{matrix}\right)</math>.<br />
Dabei sei ''A'' eine <math>n \times n</math>-, ''B'' eine <math>n \times m</math>-, ''C'' eine <math>m \times n</math>- und ''D'' eine <math>m \times m</math>-Matrix. Des Weiteren sei vorausgesetzt, dass ''A'' [[Reguläre Matrix|invertierbar]] ist.<br />
<br />
Die Matrix<br />
:<math>S = D - C A^{-1} B\,</math><br />
heißt ''Schur-Komplement'' von ''A'' in ''M''.<br />
<br />
== Interpretation als Ergebnis der Gaußelimination ==<br />
Das Schur-Komplement lässt sich als Ergebnis eines Schritts des [[Gaußsches Eliminationsverfahren|Gaußschen Eliminationsverfahrens]] auf Ebene der Matrixblöcke interpretieren: Die formale Anwendung der Gaußelimination auf die <math>2 \times 2</math>-Blockmatrix ''M'' entspricht der Multiplikation von links mit der Matrix<br />
:<math>L=\left(\begin{matrix} I_n & 0 \\ -C A^{-1} & I_m \end{matrix}\right),</math><br />
wobei <math>I_n</math> und <math>I_m</math> die <math>n \times n</math> bzw. <math>m \times m</math> Einheitsmatrizen bezeichnen. Das Schur-Komplement erscheint dann im unteren, rechten Block der Produktmatrix:<br />
:<math>L M = \left(\begin{matrix} A & B \\ 0 & -C A^{-1} B + D \end{matrix}\right).</math><br />
<br />
Daher kann die Inverse von ''M'' aus der Inversen von ''A'' und seines Schur-Komplements ''S'' berechnet werden:<br />
:<math>\left(\begin{matrix} A & B \\ C & D \end{matrix}\right)^{-1} = \left(\begin{matrix} A^{-1} + A^{-1} B S^{-1} C A^{-1} & -A^{-1} B S^{-1} \\ -S^{-1} C A^{-1} & S^{-1} \end{matrix}\right)</math><br />
oder auch<br />
:<math>\left(\begin{matrix} A & B \\ C & D \end{matrix}\right)^{-1} = <br />
\left(\begin{matrix} I_n & -A^{-1} B \\ 0 & I_m \end{matrix}\right)<br />
\left(\begin{matrix} A^{-1} & 0 \\ 0 & S^{-1} \end{matrix}\right)<br />
\left(\begin{matrix} I_n & 0 \\ -C A^{-1} & I_m \end{matrix}\right).</math><br />
<br />
== Eigenschaften ==<br />
Unter der Voraussetzung, dass ''M'' [[Symmetrische Matrix|symmetrisch]] ist, ist M dann und nur dann [[Definitheit|positiv definit]], Wenn ''A'' und das Schurkomplement ''S'' positiv definit sind.<br />
<br />
Für zwei invertierbare Matrizen gleicher Größe <math>M_1</math> und <math>M_2</math> mit den Teilmatrizen <math>A_1,B_1,C_1,D_1</math> bzw. <math>A_2,B_2,C_2,D_2</math> seien <math>S_1</math> und <math>S_2</math> die entsprechenden Schur-Komplemente von <math>A_1</math> in <math>M_1</math>, bzw. <math>A_2</math> in <math>M_2</math>. Mit der Definition des folgenden Matrix-Produkts<br />
:<math> A * B = A (A+B)^{-1} B </math> und wenn <math>S_*</math> das Schur-Komplent von <math>M1 * M2</math> bezeichnet, das in entsprechender Weise wie für <math>M_1,M_2</math> gebildet wird, gilt, dass das Schur-Komplement des Produkt gleich dem Produkt der Schur-Komplemente ist: <math> S_* = S_1 * S_2 </math><br />
<br />
== Anwendung bei der Lösung linearer Gleichungssysteme ==<br />
Das Schur-Komplement kann zur Lösung von [[Lineares Gleichungssystem|linearen Gleichungssystemen]] der Form<br />
:<math>\left(\begin{matrix} A & B \\ C & D \end{matrix}\right) \left(\begin{matrix} x \\ y \end{matrix}\right) = \left(\begin{matrix} f \\ g \end{matrix}\right)</math><br />
eingesetzt werden. Dabei bezeichnen ''x'' und ''f'' Vektoren der Länge ''n'' und ''y'' und ''g'' Vektoren der Länge ''m''.<br />
<br />
Multiplikation der ersten Gleichung von links mit <math>-C A^{-1}</math> und Addition zur zweiten Gleichung liefert<br />
:<math>(D-C A^{-1} B) y = g - C A^{-1} f.\,</math><br />
Wenn man also ''A'' und ''S'' invertieren kann, dann kann man diese Gleichung für ''y'' lösen und dann<br />
:<math>A x = f - By\,</math><br />
berechnen, um die Lösung <math>(x, y)</math> des ursprünglichen Problems zu erhalten.<br />
<br />
Die Lösung eines <math>(n+m) \times (n+m)</math>-Systems reduziert sich damit auf die Lösung eines <math>n \times n</math>- und eines <math>m \times m</math>-Systems.<br />
<br />
Eine wichtige Bemerkung in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass die inverse Matrix <math>A^{-1}</math> in manchen [[iteratives Verfahren|iterativen numerischen Algorithmen]] wie [[Krylov-Unterraum-Verfahren]] nicht explizit gebildet werden muss. Wie eine genauere Betrachtung der zu lösenden Gleichungssysteme zeigt, wird nur die Wirkung von <math>A^{-1}</math> auf die Vektoren <math>f</math> und, im Laufe der iterativen Lösung von <math>(D-C A^{-1} B) y = g - C A^{-1} f</math>, auf die vorherige Lösung <math>y_{\textrm{alt}}</math> benötigt, sodass die Bildung der Inversen als Lösung eines linearen Gleichungssystems aufgefasst werden kann. Gerade bei [[Dünnbesetzte Matrix|dünn besetzten Matrizen]] ist dadurch eine sehr [[Effizienz|effiziente]] Lösung möglich.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Sattelpunktproblem]]<br />
<br />
[[Kategorie:Lineare Algebra]]<br />
<br />
[[en:Schur complement]]<br />
[[fr:Complément de Schur]]<br />
[[it:Complemento di Schur]]<br />
[[pl:Uzupełnienie Schura]]<br />
[[zh:舒尔补]]</div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Meles_Zenawi&diff=67576092Meles Zenawi2009-12-03T19:17:21Z<p>129.132.128.136: </p>
<hr />
<div>'''Legesse („Meles“) Zenawi''' (* [[8. Mai]] [[1955]] in [[Adwa]], [[Tigray (Region|Region Tigre]]) ist der Premierminister [[Äthiopien]]s. Meles ist [[Äthiopisch-Orthodoxe Tewahedo-Kirche|orthodoxer Christ]] und gilt als sehr gebildet; so besitzt er Abschlüsse mehrerer renommierter Universitäten.<br />
<br />
== Leben ==<br />
[[Bild:Meles Zenawi.jpg|thumb|Meles Zenawi]]<br />
<br />
Meles studierte ab 1972 Medizin an der Universität von [[Addis Abeba]]. Nach dem Sturz des Kaisers [[Haile Selassie]] und der Errichtung der [[Kommunismus|kommunistischen]] [[Diktatur]] von [[Mengistu Haile Mariam]] brach er 1975 das Studium ab, kehrte in seine Heimatprovinz zurück und schloss sich der neu gegründeten [[Tigray People's Liberation Front]] (TPLF) an. 1985 gelangte er an die Spitze der Bewegung und ab 1989 führte er ein breites Bündnis äthiopischer Oppositionsgruppen an. Mit der Unterstützung der [[Eritrean People's Liberation Front|Befreiungsfront]] des damals zu Äthiopien gehörenden [[Eritrea]] gelang diesem Bündnis im Mai 1991 der Sturz des Mengistu-Regimes.<br />
<br />
Meles wurde zum Chef der Übergangsregierung und ist seit den Wahlen 1995 Regierungschef seines Landes.<br />
<br />
Nachdem Zenawi zunächst von westlichen Politikern, z.&nbsp;B. [[Tony Blair]] unterstützt und als „Hoffnung für die Demokratie in Äthiopien“ gelobt wurde, gibt es in letzter Zeit vermehrt Berichte über [[Menschenrechte|Menschenrechtsverletzungen]]; so soll die Regierung z.&nbsp;B. Straflager für Oppositionelle unterhalten, in denen bis zu 20.000 Menschen gefangen sind. Außerdem wird die massive militärische Aufrüstung infolge der Grenzstreitigkeiten mit [[Eritrea]] und des Bürgerkrieges in [[Somalia]] kritisiert, die das ohnehin arme Land Milliarden kostet. Nach den Wahlen im Mai 2005 wurde er kritisiert für sein harsches Vorgehen gegen Demonstranten, welche gegen die Umstände der Wiederwahl Meles protestierten. Unter anderem verhängte er ein dreißigtägiges Demonstrationsverbot. Viele demonstrierende Oppositionelle und kritische Journalisten wurden festgenommen und sitzen zum Teil noch immer im Gefängnis, außerdem wurden die Mitwirkungsrechte der Opposition im Parlament stark beschränkt. Fortschritte gibt es dagegen in der [[Landwirtschaft]] und der Ernährungssituation des in der Vergangenheit von zahlreichen Hungersnöten heimgesuchten Landes.<br />
<br />
Am 24. Dezember 2006 erklärte er der somalischen [[Union islamischer Gerichte]] den Krieg und ließ somalische Städte, die unter der Kontrolle der Union islamischer Gerichte stehen, bombardieren.<br />
Dies begründet er mit der akuten Gefährdung der nationalen Sicherheit von Äthiopien.<br />
<br />
{{NaviBlock<br />
|Navigationsleiste Präsidenten Äthiopiens<br />
|Navigationsleiste Premierminister Äthiopiens<br />
}}<br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Zenawi, Meles}}<br />
[[Kategorie:Amtierender Regierungschef]]<br />
[[Kategorie:Premierminister (Äthiopien)]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1955]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Zenawi, Meles<br />
|ALTERNATIVNAMEN=Zenawi, Legesse<br />
|KURZBESCHREIBUNG=Premierminister Äthiopiens<br />
|GEBURTSDATUM=8. Mai 1955<br />
|GEBURTSORT=[[Adwa]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}<br />
<br />
[[am:መለስ ዜናዊ]]<br />
[[ar:ملس زيناوي]]<br />
[[bg:Мелес Зенави]]<br />
[[da:Meles Zenawi]]<br />
[[el:Μέλες Ζενάουι]]<br />
[[en:Meles Zenawi]]<br />
[[eo:Meles Zenawi]]<br />
[[es:Meles Zenawi]]<br />
[[et:Meles Zenawi]]<br />
[[fi:Meles Zenawi]]<br />
[[fr:Meles Zenawi]]<br />
[[gl:Meles Zenawi]]<br />
[[he:מלס זנאווי]]<br />
[[hr:Meles Zenawi]]<br />
[[id:Meles Zenawi]]<br />
[[it:Meles Zenawi]]<br />
[[ja:メレス・ゼナウィ]]<br />
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[[pt:Meles Zenawi]]<br />
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[[so:Meles Zenawi]]<br />
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Dictaor of Ethiopia and administering with the help of its WEAPONS given by the west especially U.S.A.</div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Syrisch-Orthodoxe_Kirche_von_Antiochien&diff=67341485Syrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien2009-11-27T18:35:39Z<p>129.132.128.136: St.Avgin</p>
<hr />
<div>[[Datei:شعار الكنيسة.jpg|thumb|[[Siegel]] der Syrisch-Orthodoxen Kirche]]<br />
Die '''Syrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien''' ([[Syrische Sprache|syrisch/aramäisch]]: ܥܕܬܐ ܣܘܪܝܝܬܐ ܬܪܝܨܬ ܫܘܒܚܐ ''Idto Suryoyto Trişath Shubħo'') ist eine [[Altorientalische Kirchen|altorientalische Kirche]], erwachsen aus dem altkirchlichen [[Patriarchat von Antiochia]]. Nach [[Jakob Baradai]], dem Begründer der Unabhängigkeit der Kirche, wurden ihre Mitglieder, besonders in der arabischen Sprache, häufig ''Jakobiten'' genannt (arab. ''Ya‘āqibah'' oder ''Ya‘qūbiyyūn''), diese Bezeichnung wird von ihnen selbst aber abgelehnt.<br />
<br />
== Ursprünge bis zum 3. Jahrhundert ==<br />
Die Kirche von Antiochien ist nach der [[Jerusalemer Urgemeinde|Urgemeinde]] in Jerusalem die älteste christliche Kirche überhaupt.<br />
<br />
Die syrisch-orthodoxe Kirche ging aus den christlichen Gemeinden der syrischen Bevölkerung hervor, die um die [[V. u. Z.|Zeitenwende]] [[Mesopotamien]] mit seinen angrenzenden Gebieten besiedelte und sich damit auf die Herrschaftsgebiete zweier miteinander verfeindeter Großreiche verteilte: Der eine Teil lebte im [[Römisches Reich|Römischen]] (dann [[Byzantinisches Reich|Byzantinischen]]) Reich, der andere in dem der [[Parther]], die im 3. Jahrhundert von den persischen [[Sassaniden]] abgelöst wurden; und diese Aufteilung unter die verfeindeten Mächte sollte dann für die syrische Christenheit auch bald weitreichende Konsequenzen haben.<br />
<br />
== 3. Jahrhundert bis 4. Jahrhundert ==<br />
Für die christliche [[Mission (Christentum)|Mission]] (wie für die Handelswege, denen sie folgte) bedeutete die umkämpfte und immer wieder verschobene Reichsgrenze freilich kein Hindernis; das Christentum breitete sich schnell in beiden Bereichen des [[Aramäer (Christentum)|aramäischen]] Siedlungsgebietes aus. In der Stadt [[Edessa (Mesopotamien)|Edessa]] (dem heutigen türkischen [[Şanlıurfa]]), die östlich des oberen [[Euphrat]], aber noch auf [[Römisches Reich|römischem]] Boden lag, gab es spätestens seit dem 2. Jahrhundert Christen, und ihre Zahl wuchs hier in solchem Maße an, dass im frühen 4. Jahrhundert (also noch in [[Konstantin I. (Rom)|vor-konstantinischer Zeit]]) Edessa im gesamten Römischen Reich als die Stadt mit dem höchsten christlichen Bevölkerungsanteil gelten konnte. In derselben frühen Zeit hatte die christliche Mission aber auch das aramäische Siedlungsgebiet östlich der Reichsgrenze erreicht. Auch hier gab es Christen seit dem 2. Jahrhundert, vielleicht sogar schon (im [[Irak|nordirakischen]] Bergland) einige Zeit vorher um die Jahrhundertwende. <br />
<br />
=== Syrische Sprache ===<br />
Für das Christentum hier wie dort war die Stadt Edessa als altes Kulturzentrum von gleicher Bedeutung. Denn am ost-aramäischen Dialekt, der in ihr gesprochen und geschrieben wurde (und den wir meinen, wenn wir vom "[[Syrische Sprache|Syrischen]]" sprechen) orientierten sich alle syrischen Christen. In dieses "Syrische" wurde alsbald die [[Bibel]] übersetzt, es wurde zur Sprache der [[Liturgie]] und nun auch der schnell aufblühenden [[Theologie|christlich-theologischen]] [[Literatur]], bis sich in dieser dann viel später (im hohen [[Mittelalter]]) das [[Arabische Sprache|Arabische]] als die neue Volks- und Kultursprache des [[Naher Osten|Nahen Ostens]] durchsetzte. Das Syrische der mesopotamischen Christenheit wurde so zum „[[Latein]] des [[Orient]]s“. Gläubige, die die Mission unter Angehörigen anderer Völker gewann (wie etwa unter [[Iraner]]n), wurden in diese syrische Sprache einbezogen, und aus der benachbarten Kirche der [[Armenische Apostolische Kirche|Armenier]] ist dann auch bald zu hören, dass man nicht Theologie treiben könne, ohne syrisch zu verstehen.<br />
<br />
=== Askese ===<br />
Von dem wenigen, das wir über die älteste Zeit dieses syrischen Christentums wissen, ist vor allem seine [[Askese|asketische]] Grundstimmung zu nennen, der Grundsatz (der zumindest weithin galt), nur [[Zölibat|Ehelosen]] oder in [[Josefsehe|geistlicher Ehe]] Lebenden die [[Taufe]] zu spenden. Daraus entwickelte sich das syrischen Mönchtum - ganz unabhängig also vom Mönchtum in [[Ägypten]] und auch nicht weniger alt - mit seinen besonderen Eigenheiten. Denn das aramäische Asketentum, das die Lebensform des einzelnen [[Eremit]]en mehr als die [[Kloster|klösterliche Gemeinschaft]] liebte, wurde durch die krassen Formen seiner leibfeindlichen Askese berühmt ([[Symeon Stylites der Ältere|Symeon Stylites]], der "[[Säulenheiliger|Säulenheilige]]", war Aramäer). Aber das aramäische Mönchtum wurde zugleich auch zum Träger geistigen Lebens und erlangte auch darin Berühmtheit; denn die Klöster, an denen es ungeachtet der eremitischen Vorliebe nicht fehlte, waren zum großen Teil Zentren der Gelehrsamkeit mit beachtlichen [[Bibliothek]]en.<br />
<br />
== 4. Jahrhundert bis 5. Jahrhundert ==<br />
Trotz ihrer gemeinsamen ethnischen Herkunft und trotz ihrer gemeinsamen Sprache fand sich die syrischen Christenheit auf Dauer freilich nicht zu einer gemeinsamen Kirche zusammen. Was die Aramäer in ihrer weiteren Geschichte kirchlich trennte, hatte dogmatische, aber auch politische Gründe. Denn die kirchliche und zugleich konfessionelle Grenze, die die syrischen Christenheit bald spaltete, entsprach ziemlich genau der Reichsgrenze zwischen Römern und Persern, die im 4. Jahrhundert also auch kirchengeschichtliche Bedeutung gewann. <br />
<br />
Es blieb nämlich auch für die Christen unter persischer Herrschaft nicht ohne Konsequenzen, dass der römische [[Kaiser]] Christ und das Christentum auf römischem Boden zur [[Staatsreligion]] wurde. Musste doch nun der [[Zoroastrismus|zoroastrische]] persische Großkönig in den Christen seines Reiches Parteigänger des Reichsfeindes sehen, um deren Loyalität er zumal da fürchtete, wo sie im Grenzgebiet siedelten. In dieser Situation grenzten sich die Ostsyrer unter persischer Herrschaft also nun von der Kirche im Nachbarreich ab und schufen sich im 5. Jahrhundert ihre eigene [[Assyrische Kirche|Apostolische Kirche des Ostens]], die in einem weiteren Schritt dann auch das [[Nestorius|nestorianische]] Christus-Bekenntnis annahm (mit seiner betonten Trennung der wahren göttlichen und der wahren menschlichen Natur in Christus ) und damit nun auch konfessionell ihren eigenen Weg ging.<br />
<br />
== 6. Jahrhundert bis 7. Jahrhundert ==<br />
Die Westsyrer im christlichen Römerreich dagegen waren nun Glieder der römisch-byzantinischen Reichskirche geworden und bildeten einen nicht unwesentlichen Teil des Reichspatriarchats [[Antiochia]]. Aber es kam auch hier bald zum konfessionellen und kirchlichen Bruch unter den dogmatischen Auseinandersetzungen, die in der Reichskirche selbst aufbrachen: im Streit auch hier um die Frage nach dem rechten Verständnis der Person Christi (nach seiner göttlichen und seiner menschlichen Natur), die unterschiedlich beantwortet wurde und damit letztlich die Kirche spaltete. Nach jahrzehntelangem Streit und auch Verfolgungen durch die kaiserliche Staatsgewalt schuf der Bischof und Mönch Ya'qob Burd'ono ([[Jakob Baradai]], gest. 578) den Seinen eine von der Reichskirche unabhängige Kirchenorganisation. Damit stand nun eine „syrisch-orthodoxe Kirche“ selbständig neben der „byzantinisch-orthodoxen Kirche“: unter einem eigenen Patriarchen von Antiochia gegen den reichskirchlichen Patriarchen in dieser Stadt. In der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts schloss sich der syrisch-orthodoxen Kirche dann auch eine kleinere Gruppe der Ostsyrer auf persischem Boden an, die sich dort der Einführung des [[Nestorianismus]] widersetzt hatte. Ihr Oberbischof, der im Rang unmittelbar dem Patriarchen folgte, erhielt den in der Christenheit singulären Titel eines „[[Maphrian]]“ mit Sitz in Tagrit ([[Tikrit]]) am [[Tigris]], später im Kloster [[Mor Mattai]] nördlich von [[Mossul]]. <br />
<br />
=== Kirchenspaltung im Vorderen Orient ===<br />
Die Kirchentrennung im Vorderen Orient, die zur Existenz einer selbständigen syrisch-orthodoxen Kirche geführt hatte, war theologisch unvermeidlich geworden, weil die Syrer den christologischen Beschlüssen des [[Konzil von Chalcedon|Konzils von Chalcedon]] (451) nicht folgen konnten. Denn hier hatte man Christus als wahren Gott und wahren Menschen in zwei Naturen bekannt: eine den syrischen Theologen zu gefährliche Definition, weil sie durch die Betonung von „zwei Naturen“ die Einheit der Person Christi verletzt sahen und ein Abgleiten in die schroffere nestorianische Zwei-Naturen-Lehre fürchteten. Gemeinsam mit den Kopten Ägyptens betonten sie vielmehr die wahre Gottheit und die wahre Menschheit Christi in nur einer Natur. „[[Monophysiten]]“ wurden sie deshalb von ihren Gegnern genannt; zutreffender freilich ist die Bezeichnung „Miaphysiten“ oder auch „Diplophysiten“, weil sie zwar die eine, aber die eine doppelte (göttliche und menschliche) Natur in Christus bekannten und bekennen. Dieser dogmatische Dissens also wirkte kirchentrennend, wobei freilich zugleich auch der ethnische Gegensatz zwischen Aramäern und Griechen (wie in Ägypten zwischen Kopten und Griechen) wirkte und den aufgebrochenen Graben vertiefte.<br />
<br />
Mit ihrem miaphysitischen Bekenntnis stand die syrisch-orthodoxe Kirche im krassen konfessionellen Gegensatz vor allem aber zur ostsyrischen „[[Assyrische Kirche des Ostens|Kirche des Ostens]]“ mit ihrem früheren [[Nestorianismus|nestorianischen]] Christus-Bekenntnis. So braucht es kaum besonders betont zu werden, dass sich die beiden syrischen Kirchen, die in enger geographischer Nachbarschaft lebten, theologisch heftig befehdeten. Erwähnenswert ist es vielmehr, dass es lange Perioden in der Geschichte gab, die ein geradezu "ökumenisches" Verhältnis zwischen beiden Kirchen erkennen lassen: ein Miteinander mit persönlichen Kontakten auch der höchsten Kirchenführer, ohne dass dabei der konfessionelle Unterschied verschleiert worden wäre. Erklären lässt sich dieses freundliche Nebeneinander über lange Zeiten hinweg aus der gemeinsamen Situation, in der man sich befand. Denn beide Kirchen waren keine Staatskirchen, und beide standen nun (mit den anderen Kirchen des Orients) unter islamischer Herrschaft, die in der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts begonnen hatte.<br />
<br />
=== Christentum und Islam ===<br />
Die Christen im Herrschaftsgebiet des Islam wurden von den Muslimen gemäß der [[Scharia]] geduldet, weil sie (wie diese selber) Anhänger einer „Buchreligion“ waren, was im übrigen auch die Juden betraf. Die „Leute des Buches“ galten freilich als Untertanen minderen Rechts ([[Dhimmi]]s) mit durchaus einschneidenden Bestimmungen, die das Leben des einzelnen wie das der Kirchen insgesamt prägten, und sie waren vor allem einer zumeist hohen Sondersteuer ([[Dschizya]]) unterworfen, die zumeist über die Kirchengemeinden eingezogen wurde. Leicht war der Übertritt zum Islam, und der soziale Aufstieg machte ihn auch für viele verlockend, wie umgekehrt jede christliche Werbung unter Muslimen bei Todesstrafe verboten war. Die [[Sharia]] ermöglichte auch einen langsame aber stetige demographische Expansion. So war es z.B. Muslimen möglich christliche Frauen zu heiraten (ihre Kinder wurden dadurch automatisch Muslime), umgekehrt war es Christen jedoch verboten muslimische Frauen zu heiraten. Dennoch konnten sich die Kirchen unter islamischer Herrschaft entfalten; und zumal die Syrisch-Orthodoxe Kirche, die zur byzantinischen Zeit als Gegenkirche blutig zu leiden gehabt hatte, erlebte sowohl unter den [[Abbasiden]] und noch einmal im 12./13. Jahrhundert eine Blüte mit mehr als hundert Bistümern von Tarsus, Zypern und Jerusalem im Westen bis nach Herat (im heutigen Afghanistan) im Osten.<br />
<br />
== Mittelalter == <br />
Die Jahrhunderte des Mittelalters waren auch geistesgeschichtlich eine bedeutende Zeit, nicht nur für die aramäische Christenheit selbst, sondern auch für den Islam, der in vielem vom Geistesleben der Christen profitierte. Dabei war - über die konfessionelle Grenze hinweg - die Gelehrsamkeit der beiden syrischen Kirchen, der Syrisch-Orthodoxen wie auch der Apostolischen Kirche des Ostens, von weitreichender Bedeutung. Die syrischen Theologen betrieben Wissenschaft weit über das im engeren Sinne Theologische hinaus. Sie beschäftigten sich vor allem mit der Philosophie des [[Aristoteles]] und den medizinischen Lehren [[Galenos|Galens]]. Sie hatten Vieles aus dem Griechischen ins Syrische übersetzt und übersetzten diese Schriften sowie andere direkt aus dem Griechischen ins Arabische. Zudem schrieben ab dem [[8. Jahrhundert]] syrischsprachige Theologen Abhandlungen philosophischer und medizinischer Natur direkt auf Arabisch. Die [[Abbasiden|abbasidischen]] [[Kalif]]en förderten dies, zudem waren ihre Leibärzte zumeist syrische Christen. Christen wie Theodor abu Qurra (Melkit, 750 - 825), Habib ibn Khidma abu Ra'ita (syrisch-orthodox, Anfang 9. Jhd.) und Yahya ibn Adi (syrisch-orthodox, 893 - 974) prägten die arabisch-philosophische Terminologie. Die aristotelische Ausprägung der islamischen Philosophie, wie sie bei [[Avicenna|Ibn Sina]] und [[Averroes|Ibn Rushd]] vorfinden wurde im wesentlichen von den syrischen Christen vorgegeben. Damit wurden sie indirekt auch für die abendländische Scholastik prägend, da deren Aristotelesrezeption wiederum auf arabische Vermittlung zurückzuführen ist.<br />
<br />
== 14. Jahrhundert bis zur Neuzeit ==<br />
[[Datei:MidyatChurch.jpg|thumb|Syrisch-Orthodoxe Gabrielskirche in [[Midyat]], Türkei]]<br />
Die Zeit kirchlicher wie geistiger Blüte endete für die Syrisch-Orthodoxe Kirche wie auch für die anderen ostchristlichen Kirchen im 14. Jahrhundert, weil sich nun die religionspolitische Situation vollständig geändert hatte. Kurz zuvor noch hatte die Syrisch-Orthodoxe Kirche ihren letzten großen Gelehrten hervorgebracht: den Maphrian Grigorios bar ‘Ebroyo ([[Gregorius Bar-Hebraeus]], gest. 1286). Er hatte in zahlreichen Schriften, die zum größeren Teil noch syrisch, zum Teil aber schon arabisch abgefasst waren, die ganze theologische wie kirchenrechtliche Tradition seiner Kirche und das ganze philosophische wie naturwissenschaftliche Wissen seiner Zeit in enzyklopädischer Fülle zusammengetragen. So hatte er, als wenn er es geahnt hätte, mit seiner Bibliothek die Voraussetzung dazu geschaffen, dass auch über die nun folgenden dunklen Jahrhunderte hindurch das Erbe seiner Syrisch-Orthodoxen Kirche erhalten blieb. Grigorios bar ‘Ebroyo hatte es noch erlebt, dass um die Mitte des 13. Jahrhunderts das arabische Kalifat von Bagdad unter dem Ansturm der Mongolen unterging. Das war für die Christen zunächst keine ungünstige Wendung; denn die Mongolen, die weithin noch ihrem zentralasiatischen Schamanismus anhingen, sahen im Islam ihren Hauptfeind und begegneten dem Christentum, das sie in kleiner Zahl sogar selbst angenommen hatten, mit Sympathie. Doch eben dieses änderte sich noch in den letzten Jahren dieses selben [[13. Jahrhundert]]s, weil sich die Mongolen nun doch für den Islam entschieden und jetzt den Christen weniger duldsam begegneten, als es einst der arabische Islam getan hatte. Es kam zu blutigen Verfolgungen und drängte auf den grausamen Höhepunkt zu, der sich mit dem Namen [[Timur Lenk]]s, des Mongolenherrschers in Samarkand, verbindet. Als fanatischer Christenfeind – so verstand er sich selbst – dezimierte er im späten 14. und frühen 15. Jahrhundert auf seinen verheerenden Kriegszügen das Christentum im Orient (am meisten war die alte Kirche des Ostens betroffen, die die meisten ihrer Millionen Gläubigen in dieser Zeit verlor), das erst jetzt auf den kleinen Bevölkerungsanteil hinabsank, den es dann bis in das 20. Jahrhundert hinein hielt. Aus stattlichen Kirchen waren innerhalb nur weniger Jahrzehnte kleine Kirchen geworden, aber sie gingen nicht gänzlich unter. <br />
<br />
=== Neuzeitliche Unionsversuche ===<br />
Inzwischen war (mit dem Fall [[Akko]]s 1291) auch die Episode der abendländischen Kreuzfahrerstaaten an der Mittelmeer-Küste zu Ende gegangen. Aber in den zwei Jahrhunderten ihrer Geschichte hatte es zwischen den [[Römisch-katholische Kirche|Katholiken]] aus dem Westen und den unter ihnen lebenden Syrisch-Orthodoxen nicht immer freundliche Kontakte gegeben. Sie waren auf abendländischer Seite von dem Wunsch getragen, die Syrisch-Orthodoxe Kirche zur Union mit der römisch-katholischen Kirche zu bewegen. Dass man dabei auf römisch-katholischer Seite von „Wieder“-Vereinigung redete, entsprach freilich nicht den geschichtlichen Voraussetzungen; denn die syrischen Christen des antiochenischen Patriarchats hatten niemals dem Papst in Rom unterstanden. Wie immer man aber auch die Dinge sah: Die Konvertierungsversuche Roms überlebten den Untergang der Kreuzfahrerstaaten, wurden immer wieder aufs Neue unternommen, führten letztlich aber nicht zu dem erhofften Ziel. <br />
<br />
Es war eine in ihren Einzelheiten sehr wechselhafte Geschichte, in deren Verlauf wohl der eine oder andere Bischof und auch Patriarch gewonnen werden konnte, nicht aber die Syrisch-Orthodoxe Kirche als ganze. Aber auf die Dauer verlor sie doch einen kleineren Teil ihrer Gläubigen, für die (endgültig am Ende des [[18. Jahrhundert]]s) eine eigene mit Rom unierte Gemeinde begründet wurde, die [[Syrisch-katholische Kirche]]. <br />
<br />
Weitere Gläubige verlor die Syrisch-Orthodoxe Kirche in der ersten Hälfte des [[19. Jahrhundert]]s, als auch anglikanische und amerikanische Missionare auftraten, die unter den Muslimen erfolglos geblieben waren und dafür jetzt unter den orientalischen Christen Proselyten machten. Immerhin hatte sich die Syrisch-Orthodoxe Kirche inzwischen auch eines großen Zugewinns von Gläubigen erfreuen können, denn in der zweiten Hälfte des [[17. Jahrhundert]]s war - jedenfalls offiziell - ein Teil der „Thomaschristen“ Südindiens zu ihr übergewechselt.<br />
<br />
Am Ende des 19. Jahrhunderts unternahm unter Patriarch Ignatius Petrus III. (IV.) die Syrisch-Orthodoxe Kirche ihrerseits kurzfristig den Versuch, Tochterkirchen abendländischer („alt-katholischer“) Tradition zu begründen. Eine Gruppe ehemaliger Katholiken des [[Patriarchat von Ostindien|Patriarchats Goa]] schloß sich unter Beibehaltung ihrer lateinischen Liturgie der Syrisch-Orthodoxen Kirche an und erhielt von dieser 1889 einen eigenen Erzbischof von Ceylon, Goa und Indien in der Person des [[Antonio Francisco Xavier Alvares]] mit dem Amtsnamen Mar Julius I. Dieser weihte am 29. Mai 1892 in [[Colombo]] ([[Sri Lanka|Ceylon]]) mit Zustimmung des Patriarchen [[Joseph René Vilatte]] nach [[Römischer Ritus|Römischem Ritus]] zum Erzbischof für Amerika. Dieser ging nach so erlangter [[Apostolische Sukzession|apostolisches Sukzession]] aber seiner eigenen Wege und weihte eine Reihe alt-katholischer Bischöfe außerhalb der [[Utrechter Union]].<br />
<br />
=== Ökumene ===<br />
Seit 1964 gibt es (statt der Versuche einer Union) Bestrebungen, die Unterschiede in der Doktrin zu überwinden, sowie die Sakramente anderer Kirchen anzuerkennen. Solche Versuche gibt es praktisch mit allen anderen Kirchen: den duophysitischen<!-- todo: was ist das? typo(diplophysitischen)?-->, den [[Konzil von Chalcedon|chalcedonisch]]-östlichen (gemeinhin "orthodox" genannt), der katholischen, der anglikanischen – jedoch nicht mit den protestantischen. Siehe dazu die englisch-sprachige [http://sor.cua.edu/Ecumenism/index.html Website] der Kirche, sowie den Text der [http://www.syrianchurch.org/PZakka/joint_declaration.htm gemeinsamen Erklärung] mit der katholischen Kirche vom 23. Juni 1984; darin wird eine sehr weit gehende Gemeinschaft festgehalten, insbesondere die Möglichkeit des gegenseitigen Sakramentenempfangs, wenn auch nicht der Konzelebration.<br />
<br />
=== Aktuelle Entwicklungen ===<br />
[[Datei:دير مار أفرام السرياني.jpg|thumb|Patriarch Zakka Iwas und Bischöfe der Heiligen Synode vor dem neuen Ephraim-Seminar in [[Saidnaya]] bei Damaskus.]]<br />
<br />
Die Ostchristenheit, die sich nach dem kirchlichen Niedergang im späteren Mittelalter nun für mehrere Jahrhunderte im kleineren Rahmen hatte einrichten können, kam noch einmal im [[20. Jahrhundert]] in Bewegung; und diese Bewegung hält (als Abwanderung in alle Teile der Welt) bis zum heutigen Tage an. Die zahlreichen und inzwischen auch stattlichen Gemeinden syrischer Christen in Deutschland hiervon. <br />
<br />
Im [[Völkermord an den Armeniern|Völkermord]] von 1915 wurden mindestens 500.000 Syrisch-Orthodoxe und mindestens 1,5 Mio. weitere Christen, u.&nbsp;a. Armenier, [[Chaldäer]] und Griechen, auf grausame Weise durch türkische und kurdische Truppen ermordet. So hat die Syrisch-Orthodoxe Kirche ihr altes Kernland im einst klosterreichen [[Tur Abdin]] und in der [[Mosul]]-Ebene inzwischen praktisch gänzlich verloren.<br />
<br />
Das Patriarchat war schon im Jahre 1924 von seinem jahrhunderte langen Sitz in [[Mardin]] (westlich vom Tur ‘Abdin) nach [[Homs]] und schließlich im Jahre 1959 in die Hauptstadt [[Damaskus]] verlegt worden. Dieses Patriarchat in Damaskus ist heute das geistliche Zentrum einer Kirche, zu der wohl insgesamt 6 Mio. Gläubige zählen von denen etwa 3 Mio. Inder sind (nach anderen Angaben: ca. 1.500.000, davon 1 Mio. in Indien). Aber es ist auch das Patriarchat einer Kirche, deren Gewicht sich allmählich nach Westen verschiebt, sodass die Syrisch-Orthodoxe Kirche nun weithin zu einer Kirche in vielen Ländern geworden ist.<br />
<br />
Durch den Bürgerkrieg zwischen Kurden und dem türkischen Militär wurden die meisten der Syrisch-christlichen Dörfer entweder von Kurden besetzt oder vom türkischen Militär zerstört. In den übrigen Landesteilen gewinnen die fundamentalistischen Moslems immer mehr an Einfluss und versuchen eine Staatsform zu etablieren, die keine Toleranz gegenüber christlichen Minderheiten kennt.<br />
<br />
Durch Verfolgungen, Ermordungen und staatliche Unterdrückung sowie durch regelmäßige und systematische Übergriffe der benachbarten fanatischen Moslems ist es zu einer Auswanderungswelle aus dem Kerngebiet der Aramäer gekommen. Dieses führte dazu, dass nahezu alle in der Türkei lebenden Syrisch-Orthodoxe (türkisch: ''Süryaniler'') ihre Heimat verlassen haben. Nur noch rund 3.000 vor allem ältere Menschen leben heute noch im Tur Abdin.<br />
<br />
Durch die Kriege, Unruhen und den Bürgerkrieg im Irak, verlassen auch Syrisch-Orthodoxe ihre Siedlungsgebiete in der Ebene von Mosul. <br />
<br />
Die Heilige Synode des syrisch-orthodoxen Patriarchats von Antiochien und Syrien hat auf ihrer Sitzung im Jahr 2000 beschlossen, die Bezeichnung ''Syrian Orthodox Church'' (dt. syrisch-orthodoxe Kirche) durch ''Syriac Orthodox Church'' (dt. syrisch-orthodoxe Kirche) zu ersetzen. Zweck der Umbenennung ist es, die verwirrende Doppeldeutigkeit des Namens [[Syrer]] (Angehörige des Christentums syrischsprachiger Tradition - Bürger des modernen arabischen Staates Syrien) und seiner Ableitung „syrisch“ zu vermeiden.<br />
<br />
2008 wurde das seit dem Jahr 397 bestehende [[Kloster Mor Gabriel]] bei Midyat von drei kurdischen Dörfer wegen „rechtswidriger Ansiedelung“ verklagt.<ref>[http://www.kathweb.at/site/database_detail_nosecurity.siteswift?so=site_database_list&do=site_database_list&c=show&d=database%3A20640 „Kurdische Bauern klagen gegen syrisch-orthodoxes Kloster Mar Gabriel“], KAP in kath.web, 29. August 2008 </ref><br />
<br />
=== Flucht in den Westen ===<br />
[[Datei:Raetia-Secunda32.JPG|thumb|Syrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien, Kirchenverein in Memmingen]]<br />
Schon Ende des neunzehnten Jahrhunderts und dann Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts mit dem Genozid verließen viele Angehörige der syrischen Kirchen ihre Siedlungsgebiete in Mesopotamien.<br />
<br />
Ein großer Teil der Gläubigen der syrisch-orthodoxen Kirche hat auf der Flucht vor den Türken in den westlichen europäischen Ländern eine neue Heimat gefunden. Etwas über 300.000 syrisch-orthodoxe Aramäer leben heute in Europa, davon 90.000 in Deutschland und rund 150.000 in Schweden. Eine Rücksiedlung in die alte Heimat schien bis vor kurzem unmöglich, doch seit etwa einem Jahr beginnen kleinere Rückkehrbewegungen innerhalb der syrisch-orthodoxen Christen in Europa. 15 Familien ziehen nach Kafro, in dem Dorf Sare leben derzeit (2005) wieder acht aramäische Familien, in Midin sind 6 aramäische Familien umgezogen (2003-2006), in Arbo werden 8 neue Häuser gebaut und auch im Süden des Tur Abdin (Sederi, Badibe) sind Rückkehrer in geringer Zahl zu verzeichnen. Für die aramäische Geschichte ist es zu einer Wende gekommen, denn die Aramäer in ihrer alten Heimat haben große, teure und moderne Häuser gebaut und es werden jedes Jahr um ca. 15 Familien mehr. Die Verfolgungen der Aramäer sind nach wie vor jedoch noch vorhanden.<br />
<br />
== Heutige Gliederung der Syrisch-Orthodoxen Kirche ==<br />
* Kirchenoberhaupt seit 1980 ist Mor [[Ignatius Zakka I. Iwas]].<br />
<br />
=== Naher Osten ===<br />
* [[Syrien]] <br />
** Erzdiözese [[Aleppo]]<br />
** Erzdiözese [[Al Dschasira (Mesopotamien)|Al Dschasira]] und [[Euphrat]]<br />
** Erzdiözese [[Homs]] und [[Hama]]<br />
** Erzdiözese [[Damaskus]]<br />
* [[Irak]]<br />
** Erzdiözese [[Bagdad]] und [[Basra]]<br />
** Erzdiözese [[Dayro d-Mor Matay]]<br />
** Erzdiözese [[Mosul]]<br />
* [[Heiliges Land|Im Heiligen Land]]<br />
** Patriarchal-Vikariat [[Jerusalem]]<br />
* [[Libanon]] <br />
** Erzdiözese [[Beirut]]<br />
** Erzdiözese [[Zahlé]]<br />
** Erzdiözese [[Tur Lebanon]]<br />
* [[Türkei]] <br />
** Erzdiözese [[Tur Abdin]]<br />
** Erzdiözese [[Istanbul]]<br />
** Erzdiözese [[Dayro d'Zahfaran und Mardin]]<br />
** Erzdiözese [[Adiyaman]]<br />
<br />
=== Restliche Welt ===<br />
[[Datei:Paderborn syr.orth.Kirche St.Aho Nordseite.jpg|thumb|Kirche Sankt Aho in [[Paderborn]]]]<br />
* Europa <br />
** Erzdiözese Skandinavien<br />
** Patriarchal-Vikariat Schweden<br />
** Patriarchal-Vikariat Deutschland, [[Warburg]]<br />
** Patriarchal-Vikariat Niederlande, [[Losser]]-Glane<br />
** Patriarchal-Vikariat Schweiz & Österreich, Kloster St.Avgin in Arth, Schweiz<br />
** Patriarchal-Vikariat Belgien & Frankreich<br />
* Amerika <br />
** Patriarchal-Vikariat Kanada<br />
** Patriarchal-Vikariat für die östliche USA<br />
** Patriarchal-Vikariat für die westliche USA<br />
** Patriarchal-Vikariat Argentinien<br />
** Patriarchal-Vikariat Brasilien<br />
* Ozeanien <br />
** Patriarchal-Vikariat Australien und Neuseeland<br />
<br />
=== Malankara Syrisch-Orthodoxe Kirche ===<br />
[[Datei:KandanadChurch.jpg|thumb|Jakobitische syrische Marien-Kirche in Kandanad, Kerala]]Indien 3 Mio Syrisch Orthodoxe Christen (Thomaschristen)<br />
''[[Malankara Syrisch-Orthodoxe Kirche]]''<br />
* Acht Diözesen in [[Kerala]]<br />
* Eine Erzdiözese für das restliche [[Indien]]<br />
* Eine Erzdiözese für [[USA]] und [[Kanada]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
* [http://www.suryoyo-online.org/sok/diozese.htm www.suryoyo-online.org]<br />
<references/><br />
<br />
== Literatur ==<br />
* W. Haage: ''Die syrisch-jakobitische Kirche in frühislamischer Zeit''. Wiesbaden 1966.<br />
* Klaus Wetzel: Kirchengeschichte Asiens, R. Brockhaus, Wuppertal 1995.<br />
* Mor Ignatius Zakka Iwas I., ''Die Syrisch-Orthodoxe Kirche durch die Jahrhunderte'', Bar Hebraeus Verlag, 1995<br />
* Jean Maurice Fiey: ''Pour un Oriens Christianus Novus. Répertoire des diocèses syriaques orientaux et occidentaux''(Beiruter Texte u. Studien 49). Beirut: Komm. Steiner (Stuttgart) 1993; Ergänzungen bei H. Kaufhold: Rez. Fiey. In: Oriens Christianus 79 (1995) 247-263.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Liste der syrisch-orthodoxen Patriarchen von Antiochia]]<br />
* [[Kloster Mor Gabriel]]<br />
* [[Michael der Syrer]]<br />
* [[Ephräm der Syrer]]<br />
* [[Christen in der Türkei]]<br />
* [[Christen im Libanon]]<br />
* [[Christen im Irak]]<br />
* [[Syrisch-Orthodoxe Kirche von Europa]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.seeofantioch.org/ Syrisch-Orthodoxes Patriarchat von Antiochien]<br />
* [http://www.syrisch-orthodoxe-kirche.org/ Syrisch Orthodoxe Kirche von Antiochien]<br />
* [http://www.pro-oriente.at/?site=ok00020403 Pro Oriente: Syrisch-Orthodoxe Kirche]<br />
* [http://www.margabrielverein.de/ Mar Gabriel-Verein Hamburg e.V.]<br />
* [http://muwi.tk/MC5/wlc/mcb/cul/mim/mfl/mlm/src/src0000000000.htm Liturgy of syrian church]<br />
* [http://clubsyriaque.org Syriac Youth Club]<br />
* [http://www.arkah.de Arkah]<br />
* [http://web436.xps1.microserver.de/html/body_telefonbuch.html Syrisch-orthodoxe Hierarchie weltweit und syrisch-orthodoxer Klerus in Deutschland]<br />
* [http://www.kloster-st-avgin.ch Patriarchal-Vikariat Schweiz & Österreich, Kloster St.Avgin in Arth, Schweiz]<br />
<br />
{{Navigationsleiste Altorientalische Kirchen}}<br />
<br />
[[Kategorie:Altorientalische Kirche]]<br />
[[Kategorie:Tur Abdin]]<br />
[[Kategorie:Christentum in Syrien]]<br />
[[Kategorie:Antiochia]]<br />
<br />
{{Link FA|ar}}<br />
<br />
[[an:Ilesia Ortodocsa Siriana]]<br />
[[ar:الكنيسة السريانية الأرثوذكسية]]<br />
[[arc:ܥܕܬܐ ܣܘܪܝܝܬܐ ܐܪܬܘܕܟܣܝܬܐ]]<br />
[[bg:Сирийска православна църква]]<br />
[[ca:Església Ortodoxa Siríaca]]<br />
[[cs:Syrská pravoslavná církev]]<br />
[[en:Syriac Orthodox Church]]<br />
[[eo:Siria Ortodoksa Eklezio]]<br />
[[es:Iglesia ortodoxa siria]]<br />
[[fi:Antiokian syyrialais-ortodoksinen kirkko]]<br />
[[fr:Église syriaque orthodoxe]]<br />
[[frp:Égllése siriaca ortodoxe]]<br />
[[gl:Igrexa Siríaca]]<br />
[[hu:Szír Ortodox Egyház]]<br />
[[it:Chiesa ortodossa siriaca]]<br />
[[ja:シリア正教会]]<br />
[[ml:സുറിയാനി ഓര്ത്തഡോക്സ് സഭ]]<br />
[[nl:Syrisch-orthodoxe Kerk]]<br />
[[no:Den syriske ortodokse kirke]]<br />
[[pl:Syryjski Kościół Ortodoksyjny]]<br />
[[pt:Igreja Ortodoxa Síria]]<br />
[[ru:Сиро-яковитская православная церковь]]<br />
[[sr:Сиријска православна црква]]<br />
[[sv:Syrisk-ortodoxa kyrkan]]<br />
[[tr:Süryani Ortodoks Kilisesi]]</div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Syrisch-Orthodoxe_Kirche_von_Antiochien&diff=67341293Syrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien2009-11-27T18:29:35Z<p>129.132.128.136: /* Restliche Welt */</p>
<hr />
<div>[[Datei:شعار الكنيسة.jpg|thumb|[[Siegel]] der Syrisch-Orthodoxen Kirche]]<br />
Die '''Syrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien''' ([[Syrische Sprache|syrisch/aramäisch]]: ܥܕܬܐ ܣܘܪܝܝܬܐ ܬܪܝܨܬ ܫܘܒܚܐ ''Idto Suryoyto Trişath Shubħo'') ist eine [[Altorientalische Kirchen|altorientalische Kirche]], erwachsen aus dem altkirchlichen [[Patriarchat von Antiochia]]. Nach [[Jakob Baradai]], dem Begründer der Unabhängigkeit der Kirche, wurden ihre Mitglieder, besonders in der arabischen Sprache, häufig ''Jakobiten'' genannt (arab. ''Ya‘āqibah'' oder ''Ya‘qūbiyyūn''), diese Bezeichnung wird von ihnen selbst aber abgelehnt.<br />
<br />
== Ursprünge bis zum 3. Jahrhundert ==<br />
Die Kirche von Antiochien ist nach der [[Jerusalemer Urgemeinde|Urgemeinde]] in Jerusalem die älteste christliche Kirche überhaupt.<br />
<br />
Die syrisch-orthodoxe Kirche ging aus den christlichen Gemeinden der syrischen Bevölkerung hervor, die um die [[V. u. Z.|Zeitenwende]] [[Mesopotamien]] mit seinen angrenzenden Gebieten besiedelte und sich damit auf die Herrschaftsgebiete zweier miteinander verfeindeter Großreiche verteilte: Der eine Teil lebte im [[Römisches Reich|Römischen]] (dann [[Byzantinisches Reich|Byzantinischen]]) Reich, der andere in dem der [[Parther]], die im 3. Jahrhundert von den persischen [[Sassaniden]] abgelöst wurden; und diese Aufteilung unter die verfeindeten Mächte sollte dann für die syrische Christenheit auch bald weitreichende Konsequenzen haben.<br />
<br />
== 3. Jahrhundert bis 4. Jahrhundert ==<br />
Für die christliche [[Mission (Christentum)|Mission]] (wie für die Handelswege, denen sie folgte) bedeutete die umkämpfte und immer wieder verschobene Reichsgrenze freilich kein Hindernis; das Christentum breitete sich schnell in beiden Bereichen des [[Aramäer (Christentum)|aramäischen]] Siedlungsgebietes aus. In der Stadt [[Edessa (Mesopotamien)|Edessa]] (dem heutigen türkischen [[Şanlıurfa]]), die östlich des oberen [[Euphrat]], aber noch auf [[Römisches Reich|römischem]] Boden lag, gab es spätestens seit dem 2. Jahrhundert Christen, und ihre Zahl wuchs hier in solchem Maße an, dass im frühen 4. Jahrhundert (also noch in [[Konstantin I. (Rom)|vor-konstantinischer Zeit]]) Edessa im gesamten Römischen Reich als die Stadt mit dem höchsten christlichen Bevölkerungsanteil gelten konnte. In derselben frühen Zeit hatte die christliche Mission aber auch das aramäische Siedlungsgebiet östlich der Reichsgrenze erreicht. Auch hier gab es Christen seit dem 2. Jahrhundert, vielleicht sogar schon (im [[Irak|nordirakischen]] Bergland) einige Zeit vorher um die Jahrhundertwende. <br />
<br />
=== Syrische Sprache ===<br />
Für das Christentum hier wie dort war die Stadt Edessa als altes Kulturzentrum von gleicher Bedeutung. Denn am ost-aramäischen Dialekt, der in ihr gesprochen und geschrieben wurde (und den wir meinen, wenn wir vom "[[Syrische Sprache|Syrischen]]" sprechen) orientierten sich alle syrischen Christen. In dieses "Syrische" wurde alsbald die [[Bibel]] übersetzt, es wurde zur Sprache der [[Liturgie]] und nun auch der schnell aufblühenden [[Theologie|christlich-theologischen]] [[Literatur]], bis sich in dieser dann viel später (im hohen [[Mittelalter]]) das [[Arabische Sprache|Arabische]] als die neue Volks- und Kultursprache des [[Naher Osten|Nahen Ostens]] durchsetzte. Das Syrische der mesopotamischen Christenheit wurde so zum „[[Latein]] des [[Orient]]s“. Gläubige, die die Mission unter Angehörigen anderer Völker gewann (wie etwa unter [[Iraner]]n), wurden in diese syrische Sprache einbezogen, und aus der benachbarten Kirche der [[Armenische Apostolische Kirche|Armenier]] ist dann auch bald zu hören, dass man nicht Theologie treiben könne, ohne syrisch zu verstehen.<br />
<br />
=== Askese ===<br />
Von dem wenigen, das wir über die älteste Zeit dieses syrischen Christentums wissen, ist vor allem seine [[Askese|asketische]] Grundstimmung zu nennen, der Grundsatz (der zumindest weithin galt), nur [[Zölibat|Ehelosen]] oder in [[Josefsehe|geistlicher Ehe]] Lebenden die [[Taufe]] zu spenden. Daraus entwickelte sich das syrischen Mönchtum - ganz unabhängig also vom Mönchtum in [[Ägypten]] und auch nicht weniger alt - mit seinen besonderen Eigenheiten. Denn das aramäische Asketentum, das die Lebensform des einzelnen [[Eremit]]en mehr als die [[Kloster|klösterliche Gemeinschaft]] liebte, wurde durch die krassen Formen seiner leibfeindlichen Askese berühmt ([[Symeon Stylites der Ältere|Symeon Stylites]], der "[[Säulenheiliger|Säulenheilige]]", war Aramäer). Aber das aramäische Mönchtum wurde zugleich auch zum Träger geistigen Lebens und erlangte auch darin Berühmtheit; denn die Klöster, an denen es ungeachtet der eremitischen Vorliebe nicht fehlte, waren zum großen Teil Zentren der Gelehrsamkeit mit beachtlichen [[Bibliothek]]en.<br />
<br />
== 4. Jahrhundert bis 5. Jahrhundert ==<br />
Trotz ihrer gemeinsamen ethnischen Herkunft und trotz ihrer gemeinsamen Sprache fand sich die syrischen Christenheit auf Dauer freilich nicht zu einer gemeinsamen Kirche zusammen. Was die Aramäer in ihrer weiteren Geschichte kirchlich trennte, hatte dogmatische, aber auch politische Gründe. Denn die kirchliche und zugleich konfessionelle Grenze, die die syrischen Christenheit bald spaltete, entsprach ziemlich genau der Reichsgrenze zwischen Römern und Persern, die im 4. Jahrhundert also auch kirchengeschichtliche Bedeutung gewann. <br />
<br />
Es blieb nämlich auch für die Christen unter persischer Herrschaft nicht ohne Konsequenzen, dass der römische [[Kaiser]] Christ und das Christentum auf römischem Boden zur [[Staatsreligion]] wurde. Musste doch nun der [[Zoroastrismus|zoroastrische]] persische Großkönig in den Christen seines Reiches Parteigänger des Reichsfeindes sehen, um deren Loyalität er zumal da fürchtete, wo sie im Grenzgebiet siedelten. In dieser Situation grenzten sich die Ostsyrer unter persischer Herrschaft also nun von der Kirche im Nachbarreich ab und schufen sich im 5. Jahrhundert ihre eigene [[Assyrische Kirche|Apostolische Kirche des Ostens]], die in einem weiteren Schritt dann auch das [[Nestorius|nestorianische]] Christus-Bekenntnis annahm (mit seiner betonten Trennung der wahren göttlichen und der wahren menschlichen Natur in Christus ) und damit nun auch konfessionell ihren eigenen Weg ging.<br />
<br />
== 6. Jahrhundert bis 7. Jahrhundert ==<br />
Die Westsyrer im christlichen Römerreich dagegen waren nun Glieder der römisch-byzantinischen Reichskirche geworden und bildeten einen nicht unwesentlichen Teil des Reichspatriarchats [[Antiochia]]. Aber es kam auch hier bald zum konfessionellen und kirchlichen Bruch unter den dogmatischen Auseinandersetzungen, die in der Reichskirche selbst aufbrachen: im Streit auch hier um die Frage nach dem rechten Verständnis der Person Christi (nach seiner göttlichen und seiner menschlichen Natur), die unterschiedlich beantwortet wurde und damit letztlich die Kirche spaltete. Nach jahrzehntelangem Streit und auch Verfolgungen durch die kaiserliche Staatsgewalt schuf der Bischof und Mönch Ya'qob Burd'ono ([[Jakob Baradai]], gest. 578) den Seinen eine von der Reichskirche unabhängige Kirchenorganisation. Damit stand nun eine „syrisch-orthodoxe Kirche“ selbständig neben der „byzantinisch-orthodoxen Kirche“: unter einem eigenen Patriarchen von Antiochia gegen den reichskirchlichen Patriarchen in dieser Stadt. In der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts schloss sich der syrisch-orthodoxen Kirche dann auch eine kleinere Gruppe der Ostsyrer auf persischem Boden an, die sich dort der Einführung des [[Nestorianismus]] widersetzt hatte. Ihr Oberbischof, der im Rang unmittelbar dem Patriarchen folgte, erhielt den in der Christenheit singulären Titel eines „[[Maphrian]]“ mit Sitz in Tagrit ([[Tikrit]]) am [[Tigris]], später im Kloster [[Mor Mattai]] nördlich von [[Mossul]]. <br />
<br />
=== Kirchenspaltung im Vorderen Orient ===<br />
Die Kirchentrennung im Vorderen Orient, die zur Existenz einer selbständigen syrisch-orthodoxen Kirche geführt hatte, war theologisch unvermeidlich geworden, weil die Syrer den christologischen Beschlüssen des [[Konzil von Chalcedon|Konzils von Chalcedon]] (451) nicht folgen konnten. Denn hier hatte man Christus als wahren Gott und wahren Menschen in zwei Naturen bekannt: eine den syrischen Theologen zu gefährliche Definition, weil sie durch die Betonung von „zwei Naturen“ die Einheit der Person Christi verletzt sahen und ein Abgleiten in die schroffere nestorianische Zwei-Naturen-Lehre fürchteten. Gemeinsam mit den Kopten Ägyptens betonten sie vielmehr die wahre Gottheit und die wahre Menschheit Christi in nur einer Natur. „[[Monophysiten]]“ wurden sie deshalb von ihren Gegnern genannt; zutreffender freilich ist die Bezeichnung „Miaphysiten“ oder auch „Diplophysiten“, weil sie zwar die eine, aber die eine doppelte (göttliche und menschliche) Natur in Christus bekannten und bekennen. Dieser dogmatische Dissens also wirkte kirchentrennend, wobei freilich zugleich auch der ethnische Gegensatz zwischen Aramäern und Griechen (wie in Ägypten zwischen Kopten und Griechen) wirkte und den aufgebrochenen Graben vertiefte.<br />
<br />
Mit ihrem miaphysitischen Bekenntnis stand die syrisch-orthodoxe Kirche im krassen konfessionellen Gegensatz vor allem aber zur ostsyrischen „[[Assyrische Kirche des Ostens|Kirche des Ostens]]“ mit ihrem früheren [[Nestorianismus|nestorianischen]] Christus-Bekenntnis. So braucht es kaum besonders betont zu werden, dass sich die beiden syrischen Kirchen, die in enger geographischer Nachbarschaft lebten, theologisch heftig befehdeten. Erwähnenswert ist es vielmehr, dass es lange Perioden in der Geschichte gab, die ein geradezu "ökumenisches" Verhältnis zwischen beiden Kirchen erkennen lassen: ein Miteinander mit persönlichen Kontakten auch der höchsten Kirchenführer, ohne dass dabei der konfessionelle Unterschied verschleiert worden wäre. Erklären lässt sich dieses freundliche Nebeneinander über lange Zeiten hinweg aus der gemeinsamen Situation, in der man sich befand. Denn beide Kirchen waren keine Staatskirchen, und beide standen nun (mit den anderen Kirchen des Orients) unter islamischer Herrschaft, die in der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts begonnen hatte.<br />
<br />
=== Christentum und Islam ===<br />
Die Christen im Herrschaftsgebiet des Islam wurden von den Muslimen gemäß der [[Scharia]] geduldet, weil sie (wie diese selber) Anhänger einer „Buchreligion“ waren, was im übrigen auch die Juden betraf. Die „Leute des Buches“ galten freilich als Untertanen minderen Rechts ([[Dhimmi]]s) mit durchaus einschneidenden Bestimmungen, die das Leben des einzelnen wie das der Kirchen insgesamt prägten, und sie waren vor allem einer zumeist hohen Sondersteuer ([[Dschizya]]) unterworfen, die zumeist über die Kirchengemeinden eingezogen wurde. Leicht war der Übertritt zum Islam, und der soziale Aufstieg machte ihn auch für viele verlockend, wie umgekehrt jede christliche Werbung unter Muslimen bei Todesstrafe verboten war. Die [[Sharia]] ermöglichte auch einen langsame aber stetige demographische Expansion. So war es z.B. Muslimen möglich christliche Frauen zu heiraten (ihre Kinder wurden dadurch automatisch Muslime), umgekehrt war es Christen jedoch verboten muslimische Frauen zu heiraten. Dennoch konnten sich die Kirchen unter islamischer Herrschaft entfalten; und zumal die Syrisch-Orthodoxe Kirche, die zur byzantinischen Zeit als Gegenkirche blutig zu leiden gehabt hatte, erlebte sowohl unter den [[Abbasiden]] und noch einmal im 12./13. Jahrhundert eine Blüte mit mehr als hundert Bistümern von Tarsus, Zypern und Jerusalem im Westen bis nach Herat (im heutigen Afghanistan) im Osten.<br />
<br />
== Mittelalter == <br />
Die Jahrhunderte des Mittelalters waren auch geistesgeschichtlich eine bedeutende Zeit, nicht nur für die aramäische Christenheit selbst, sondern auch für den Islam, der in vielem vom Geistesleben der Christen profitierte. Dabei war - über die konfessionelle Grenze hinweg - die Gelehrsamkeit der beiden syrischen Kirchen, der Syrisch-Orthodoxen wie auch der Apostolischen Kirche des Ostens, von weitreichender Bedeutung. Die syrischen Theologen betrieben Wissenschaft weit über das im engeren Sinne Theologische hinaus. Sie beschäftigten sich vor allem mit der Philosophie des [[Aristoteles]] und den medizinischen Lehren [[Galenos|Galens]]. Sie hatten Vieles aus dem Griechischen ins Syrische übersetzt und übersetzten diese Schriften sowie andere direkt aus dem Griechischen ins Arabische. Zudem schrieben ab dem [[8. Jahrhundert]] syrischsprachige Theologen Abhandlungen philosophischer und medizinischer Natur direkt auf Arabisch. Die [[Abbasiden|abbasidischen]] [[Kalif]]en förderten dies, zudem waren ihre Leibärzte zumeist syrische Christen. Christen wie Theodor abu Qurra (Melkit, 750 - 825), Habib ibn Khidma abu Ra'ita (syrisch-orthodox, Anfang 9. Jhd.) und Yahya ibn Adi (syrisch-orthodox, 893 - 974) prägten die arabisch-philosophische Terminologie. Die aristotelische Ausprägung der islamischen Philosophie, wie sie bei [[Avicenna|Ibn Sina]] und [[Averroes|Ibn Rushd]] vorfinden wurde im wesentlichen von den syrischen Christen vorgegeben. Damit wurden sie indirekt auch für die abendländische Scholastik prägend, da deren Aristotelesrezeption wiederum auf arabische Vermittlung zurückzuführen ist.<br />
<br />
== 14. Jahrhundert bis zur Neuzeit ==<br />
[[Datei:MidyatChurch.jpg|thumb|Syrisch-Orthodoxe Gabrielskirche in [[Midyat]], Türkei]]<br />
Die Zeit kirchlicher wie geistiger Blüte endete für die Syrisch-Orthodoxe Kirche wie auch für die anderen ostchristlichen Kirchen im 14. Jahrhundert, weil sich nun die religionspolitische Situation vollständig geändert hatte. Kurz zuvor noch hatte die Syrisch-Orthodoxe Kirche ihren letzten großen Gelehrten hervorgebracht: den Maphrian Grigorios bar ‘Ebroyo ([[Gregorius Bar-Hebraeus]], gest. 1286). Er hatte in zahlreichen Schriften, die zum größeren Teil noch syrisch, zum Teil aber schon arabisch abgefasst waren, die ganze theologische wie kirchenrechtliche Tradition seiner Kirche und das ganze philosophische wie naturwissenschaftliche Wissen seiner Zeit in enzyklopädischer Fülle zusammengetragen. So hatte er, als wenn er es geahnt hätte, mit seiner Bibliothek die Voraussetzung dazu geschaffen, dass auch über die nun folgenden dunklen Jahrhunderte hindurch das Erbe seiner Syrisch-Orthodoxen Kirche erhalten blieb. Grigorios bar ‘Ebroyo hatte es noch erlebt, dass um die Mitte des 13. Jahrhunderts das arabische Kalifat von Bagdad unter dem Ansturm der Mongolen unterging. Das war für die Christen zunächst keine ungünstige Wendung; denn die Mongolen, die weithin noch ihrem zentralasiatischen Schamanismus anhingen, sahen im Islam ihren Hauptfeind und begegneten dem Christentum, das sie in kleiner Zahl sogar selbst angenommen hatten, mit Sympathie. Doch eben dieses änderte sich noch in den letzten Jahren dieses selben [[13. Jahrhundert]]s, weil sich die Mongolen nun doch für den Islam entschieden und jetzt den Christen weniger duldsam begegneten, als es einst der arabische Islam getan hatte. Es kam zu blutigen Verfolgungen und drängte auf den grausamen Höhepunkt zu, der sich mit dem Namen [[Timur Lenk]]s, des Mongolenherrschers in Samarkand, verbindet. Als fanatischer Christenfeind – so verstand er sich selbst – dezimierte er im späten 14. und frühen 15. Jahrhundert auf seinen verheerenden Kriegszügen das Christentum im Orient (am meisten war die alte Kirche des Ostens betroffen, die die meisten ihrer Millionen Gläubigen in dieser Zeit verlor), das erst jetzt auf den kleinen Bevölkerungsanteil hinabsank, den es dann bis in das 20. Jahrhundert hinein hielt. Aus stattlichen Kirchen waren innerhalb nur weniger Jahrzehnte kleine Kirchen geworden, aber sie gingen nicht gänzlich unter. <br />
<br />
=== Neuzeitliche Unionsversuche ===<br />
Inzwischen war (mit dem Fall [[Akko]]s 1291) auch die Episode der abendländischen Kreuzfahrerstaaten an der Mittelmeer-Küste zu Ende gegangen. Aber in den zwei Jahrhunderten ihrer Geschichte hatte es zwischen den [[Römisch-katholische Kirche|Katholiken]] aus dem Westen und den unter ihnen lebenden Syrisch-Orthodoxen nicht immer freundliche Kontakte gegeben. Sie waren auf abendländischer Seite von dem Wunsch getragen, die Syrisch-Orthodoxe Kirche zur Union mit der römisch-katholischen Kirche zu bewegen. Dass man dabei auf römisch-katholischer Seite von „Wieder“-Vereinigung redete, entsprach freilich nicht den geschichtlichen Voraussetzungen; denn die syrischen Christen des antiochenischen Patriarchats hatten niemals dem Papst in Rom unterstanden. Wie immer man aber auch die Dinge sah: Die Konvertierungsversuche Roms überlebten den Untergang der Kreuzfahrerstaaten, wurden immer wieder aufs Neue unternommen, führten letztlich aber nicht zu dem erhofften Ziel. <br />
<br />
Es war eine in ihren Einzelheiten sehr wechselhafte Geschichte, in deren Verlauf wohl der eine oder andere Bischof und auch Patriarch gewonnen werden konnte, nicht aber die Syrisch-Orthodoxe Kirche als ganze. Aber auf die Dauer verlor sie doch einen kleineren Teil ihrer Gläubigen, für die (endgültig am Ende des [[18. Jahrhundert]]s) eine eigene mit Rom unierte Gemeinde begründet wurde, die [[Syrisch-katholische Kirche]]. <br />
<br />
Weitere Gläubige verlor die Syrisch-Orthodoxe Kirche in der ersten Hälfte des [[19. Jahrhundert]]s, als auch anglikanische und amerikanische Missionare auftraten, die unter den Muslimen erfolglos geblieben waren und dafür jetzt unter den orientalischen Christen Proselyten machten. Immerhin hatte sich die Syrisch-Orthodoxe Kirche inzwischen auch eines großen Zugewinns von Gläubigen erfreuen können, denn in der zweiten Hälfte des [[17. Jahrhundert]]s war - jedenfalls offiziell - ein Teil der „Thomaschristen“ Südindiens zu ihr übergewechselt.<br />
<br />
Am Ende des 19. Jahrhunderts unternahm unter Patriarch Ignatius Petrus III. (IV.) die Syrisch-Orthodoxe Kirche ihrerseits kurzfristig den Versuch, Tochterkirchen abendländischer („alt-katholischer“) Tradition zu begründen. Eine Gruppe ehemaliger Katholiken des [[Patriarchat von Ostindien|Patriarchats Goa]] schloß sich unter Beibehaltung ihrer lateinischen Liturgie der Syrisch-Orthodoxen Kirche an und erhielt von dieser 1889 einen eigenen Erzbischof von Ceylon, Goa und Indien in der Person des [[Antonio Francisco Xavier Alvares]] mit dem Amtsnamen Mar Julius I. Dieser weihte am 29. Mai 1892 in [[Colombo]] ([[Sri Lanka|Ceylon]]) mit Zustimmung des Patriarchen [[Joseph René Vilatte]] nach [[Römischer Ritus|Römischem Ritus]] zum Erzbischof für Amerika. Dieser ging nach so erlangter [[Apostolische Sukzession|apostolisches Sukzession]] aber seiner eigenen Wege und weihte eine Reihe alt-katholischer Bischöfe außerhalb der [[Utrechter Union]].<br />
<br />
=== Ökumene ===<br />
Seit 1964 gibt es (statt der Versuche einer Union) Bestrebungen, die Unterschiede in der Doktrin zu überwinden, sowie die Sakramente anderer Kirchen anzuerkennen. Solche Versuche gibt es praktisch mit allen anderen Kirchen: den duophysitischen<!-- todo: was ist das? typo(diplophysitischen)?-->, den [[Konzil von Chalcedon|chalcedonisch]]-östlichen (gemeinhin "orthodox" genannt), der katholischen, der anglikanischen – jedoch nicht mit den protestantischen. Siehe dazu die englisch-sprachige [http://sor.cua.edu/Ecumenism/index.html Website] der Kirche, sowie den Text der [http://www.syrianchurch.org/PZakka/joint_declaration.htm gemeinsamen Erklärung] mit der katholischen Kirche vom 23. Juni 1984; darin wird eine sehr weit gehende Gemeinschaft festgehalten, insbesondere die Möglichkeit des gegenseitigen Sakramentenempfangs, wenn auch nicht der Konzelebration.<br />
<br />
=== Aktuelle Entwicklungen ===<br />
[[Datei:دير مار أفرام السرياني.jpg|thumb|Patriarch Zakka Iwas und Bischöfe der Heiligen Synode vor dem neuen Ephraim-Seminar in [[Saidnaya]] bei Damaskus.]]<br />
<br />
Die Ostchristenheit, die sich nach dem kirchlichen Niedergang im späteren Mittelalter nun für mehrere Jahrhunderte im kleineren Rahmen hatte einrichten können, kam noch einmal im [[20. Jahrhundert]] in Bewegung; und diese Bewegung hält (als Abwanderung in alle Teile der Welt) bis zum heutigen Tage an. Die zahlreichen und inzwischen auch stattlichen Gemeinden syrischer Christen in Deutschland hiervon. <br />
<br />
Im [[Völkermord an den Armeniern|Völkermord]] von 1915 wurden mindestens 500.000 Syrisch-Orthodoxe und mindestens 1,5 Mio. weitere Christen, u.&nbsp;a. Armenier, [[Chaldäer]] und Griechen, auf grausame Weise durch türkische und kurdische Truppen ermordet. So hat die Syrisch-Orthodoxe Kirche ihr altes Kernland im einst klosterreichen [[Tur Abdin]] und in der [[Mosul]]-Ebene inzwischen praktisch gänzlich verloren.<br />
<br />
Das Patriarchat war schon im Jahre 1924 von seinem jahrhunderte langen Sitz in [[Mardin]] (westlich vom Tur ‘Abdin) nach [[Homs]] und schließlich im Jahre 1959 in die Hauptstadt [[Damaskus]] verlegt worden. Dieses Patriarchat in Damaskus ist heute das geistliche Zentrum einer Kirche, zu der wohl insgesamt 6 Mio. Gläubige zählen von denen etwa 3 Mio. Inder sind (nach anderen Angaben: ca. 1.500.000, davon 1 Mio. in Indien). Aber es ist auch das Patriarchat einer Kirche, deren Gewicht sich allmählich nach Westen verschiebt, sodass die Syrisch-Orthodoxe Kirche nun weithin zu einer Kirche in vielen Ländern geworden ist.<br />
<br />
Durch den Bürgerkrieg zwischen Kurden und dem türkischen Militär wurden die meisten der Syrisch-christlichen Dörfer entweder von Kurden besetzt oder vom türkischen Militär zerstört. In den übrigen Landesteilen gewinnen die fundamentalistischen Moslems immer mehr an Einfluss und versuchen eine Staatsform zu etablieren, die keine Toleranz gegenüber christlichen Minderheiten kennt.<br />
<br />
Durch Verfolgungen, Ermordungen und staatliche Unterdrückung sowie durch regelmäßige und systematische Übergriffe der benachbarten fanatischen Moslems ist es zu einer Auswanderungswelle aus dem Kerngebiet der Aramäer gekommen. Dieses führte dazu, dass nahezu alle in der Türkei lebenden Syrisch-Orthodoxe (türkisch: ''Süryaniler'') ihre Heimat verlassen haben. Nur noch rund 3.000 vor allem ältere Menschen leben heute noch im Tur Abdin.<br />
<br />
Durch die Kriege, Unruhen und den Bürgerkrieg im Irak, verlassen auch Syrisch-Orthodoxe ihre Siedlungsgebiete in der Ebene von Mosul. <br />
<br />
Die Heilige Synode des syrisch-orthodoxen Patriarchats von Antiochien und Syrien hat auf ihrer Sitzung im Jahr 2000 beschlossen, die Bezeichnung ''Syrian Orthodox Church'' (dt. syrisch-orthodoxe Kirche) durch ''Syriac Orthodox Church'' (dt. syrisch-orthodoxe Kirche) zu ersetzen. Zweck der Umbenennung ist es, die verwirrende Doppeldeutigkeit des Namens [[Syrer]] (Angehörige des Christentums syrischsprachiger Tradition - Bürger des modernen arabischen Staates Syrien) und seiner Ableitung „syrisch“ zu vermeiden.<br />
<br />
2008 wurde das seit dem Jahr 397 bestehende [[Kloster Mor Gabriel]] bei Midyat von drei kurdischen Dörfer wegen „rechtswidriger Ansiedelung“ verklagt.<ref>[http://www.kathweb.at/site/database_detail_nosecurity.siteswift?so=site_database_list&do=site_database_list&c=show&d=database%3A20640 „Kurdische Bauern klagen gegen syrisch-orthodoxes Kloster Mar Gabriel“], KAP in kath.web, 29. August 2008 </ref><br />
<br />
=== Flucht in den Westen ===<br />
[[Datei:Raetia-Secunda32.JPG|thumb|Syrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien, Kirchenverein in Memmingen]]<br />
Schon Ende des neunzehnten Jahrhunderts und dann Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts mit dem Genozid verließen viele Angehörige der syrischen Kirchen ihre Siedlungsgebiete in Mesopotamien.<br />
<br />
Ein großer Teil der Gläubigen der syrisch-orthodoxen Kirche hat auf der Flucht vor den Türken in den westlichen europäischen Ländern eine neue Heimat gefunden. Etwas über 300.000 syrisch-orthodoxe Aramäer leben heute in Europa, davon 90.000 in Deutschland und rund 150.000 in Schweden. Eine Rücksiedlung in die alte Heimat schien bis vor kurzem unmöglich, doch seit etwa einem Jahr beginnen kleinere Rückkehrbewegungen innerhalb der syrisch-orthodoxen Christen in Europa. 15 Familien ziehen nach Kafro, in dem Dorf Sare leben derzeit (2005) wieder acht aramäische Familien, in Midin sind 6 aramäische Familien umgezogen (2003-2006), in Arbo werden 8 neue Häuser gebaut und auch im Süden des Tur Abdin (Sederi, Badibe) sind Rückkehrer in geringer Zahl zu verzeichnen. Für die aramäische Geschichte ist es zu einer Wende gekommen, denn die Aramäer in ihrer alten Heimat haben große, teure und moderne Häuser gebaut und es werden jedes Jahr um ca. 15 Familien mehr. Die Verfolgungen der Aramäer sind nach wie vor jedoch noch vorhanden.<br />
<br />
== Heutige Gliederung der Syrisch-Orthodoxen Kirche ==<br />
* Kirchenoberhaupt seit 1980 ist Mor [[Ignatius Zakka I. Iwas]].<br />
<br />
=== Naher Osten ===<br />
* [[Syrien]] <br />
** Erzdiözese [[Aleppo]]<br />
** Erzdiözese [[Al Dschasira (Mesopotamien)|Al Dschasira]] und [[Euphrat]]<br />
** Erzdiözese [[Homs]] und [[Hama]]<br />
** Erzdiözese [[Damaskus]]<br />
* [[Irak]]<br />
** Erzdiözese [[Bagdad]] und [[Basra]]<br />
** Erzdiözese [[Dayro d-Mor Matay]]<br />
** Erzdiözese [[Mosul]]<br />
* [[Heiliges Land|Im Heiligen Land]]<br />
** Patriarchal-Vikariat [[Jerusalem]]<br />
* [[Libanon]] <br />
** Erzdiözese [[Beirut]]<br />
** Erzdiözese [[Zahlé]]<br />
** Erzdiözese [[Tur Lebanon]]<br />
* [[Türkei]] <br />
** Erzdiözese [[Tur Abdin]]<br />
** Erzdiözese [[Istanbul]]<br />
** Erzdiözese [[Dayro d'Zahfaran und Mardin]]<br />
** Erzdiözese [[Adiyaman]]<br />
<br />
=== Restliche Welt ===<br />
[[Datei:Paderborn syr.orth.Kirche St.Aho Nordseite.jpg|thumb|Kirche Sankt Aho in [[Paderborn]]]]<br />
* Europa <br />
** Erzdiözese Skandinavien<br />
** Patriarchal-Vikariat Schweden<br />
** Patriarchal-Vikariat Deutschland, [[Warburg]]<br />
** Patriarchal-Vikariat Niederlande, [[Losser]]-Glane<br />
** Patriarchal-Vikariat Schweiz & Österreich, Kloster St.Avgin in Arth, Schweiz<br />
** Patriarchal-Vikariat Belgien & Frankreich<br />
* Amerika <br />
** Patriarchal-Vikariat Kanada<br />
** Patriarchal-Vikariat für die östliche USA<br />
** Patriarchal-Vikariat für die westliche USA<br />
** Patriarchal-Vikariat Argentinien<br />
** Patriarchal-Vikariat Brasilien<br />
* Ozeanien <br />
** Patriarchal-Vikariat Australien und Neuseeland<br />
<br />
=== Malankara Syrisch-Orthodoxe Kirche ===<br />
[[Datei:KandanadChurch.jpg|thumb|Jakobitische syrische Marien-Kirche in Kandanad, Kerala]]Indien 3 Mio Syrisch Orthodoxe Christen (Thomaschristen)<br />
''[[Malankara Syrisch-Orthodoxe Kirche]]''<br />
* Acht Diözesen in [[Kerala]]<br />
* Eine Erzdiözese für das restliche [[Indien]]<br />
* Eine Erzdiözese für [[USA]] und [[Kanada]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
* [http://www.suryoyo-online.org/sok/diozese.htm www.suryoyo-online.org]<br />
<references/><br />
<br />
== Literatur ==<br />
* W. Haage: ''Die syrisch-jakobitische Kirche in frühislamischer Zeit''. Wiesbaden 1966.<br />
* Klaus Wetzel: Kirchengeschichte Asiens, R. Brockhaus, Wuppertal 1995.<br />
* Mor Ignatius Zakka Iwas I., ''Die Syrisch-Orthodoxe Kirche durch die Jahrhunderte'', Bar Hebraeus Verlag, 1995<br />
* Jean Maurice Fiey: ''Pour un Oriens Christianus Novus. Répertoire des diocèses syriaques orientaux et occidentaux''(Beiruter Texte u. Studien 49). Beirut: Komm. Steiner (Stuttgart) 1993; Ergänzungen bei H. Kaufhold: Rez. Fiey. In: Oriens Christianus 79 (1995) 247-263.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Liste der syrisch-orthodoxen Patriarchen von Antiochia]]<br />
* [[Kloster Mor Gabriel]]<br />
* [[Michael der Syrer]]<br />
* [[Ephräm der Syrer]]<br />
* [[Christen in der Türkei]]<br />
* [[Christen im Libanon]]<br />
* [[Christen im Irak]]<br />
* [[Syrisch-Orthodoxe Kirche von Europa]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.seeofantioch.org/ Syrisch-Orthodoxes Patriarchat von Antiochien]<br />
* [http://www.syrisch-orthodoxe-kirche.org/ Syrisch Orthodoxe Kirche von Antiochien]<br />
* [http://www.pro-oriente.at/?site=ok00020403 Pro Oriente: Syrisch-Orthodoxe Kirche]<br />
* [http://www.margabrielverein.de/ Mar Gabriel-Verein Hamburg e.V.]<br />
* [http://muwi.tk/MC5/wlc/mcb/cul/mim/mfl/mlm/src/src0000000000.htm Liturgy of syrian church]<br />
* [http://clubsyriaque.org Syriac Youth Club]<br />
* [http://www.arkah.de Arkah]<br />
* [http://web436.xps1.microserver.de/html/body_telefonbuch.html Syrisch-orthodoxe Hierarchie weltweit und syrisch-orthodoxer Klerus in Deutschland]<br />
<br />
{{Navigationsleiste Altorientalische Kirchen}}<br />
<br />
[[Kategorie:Altorientalische Kirche]]<br />
[[Kategorie:Tur Abdin]]<br />
[[Kategorie:Christentum in Syrien]]<br />
[[Kategorie:Antiochia]]<br />
<br />
{{Link FA|ar}}<br />
<br />
[[an:Ilesia Ortodocsa Siriana]]<br />
[[ar:الكنيسة السريانية الأرثوذكسية]]<br />
[[arc:ܥܕܬܐ ܣܘܪܝܝܬܐ ܐܪܬܘܕܟܣܝܬܐ]]<br />
[[bg:Сирийска православна църква]]<br />
[[ca:Església Ortodoxa Siríaca]]<br />
[[cs:Syrská pravoslavná církev]]<br />
[[en:Syriac Orthodox Church]]<br />
[[eo:Siria Ortodoksa Eklezio]]<br />
[[es:Iglesia ortodoxa siria]]<br />
[[fi:Antiokian syyrialais-ortodoksinen kirkko]]<br />
[[fr:Église syriaque orthodoxe]]<br />
[[frp:Égllése siriaca ortodoxe]]<br />
[[gl:Igrexa Siríaca]]<br />
[[hu:Szír Ortodox Egyház]]<br />
[[it:Chiesa ortodossa siriaca]]<br />
[[ja:シリア正教会]]<br />
[[ml:സുറിയാനി ഓര്ത്തഡോക്സ് സഭ]]<br />
[[nl:Syrisch-orthodoxe Kerk]]<br />
[[no:Den syriske ortodokse kirke]]<br />
[[pl:Syryjski Kościół Ortodoksyjny]]<br />
[[pt:Igreja Ortodoxa Síria]]<br />
[[ru:Сиро-яковитская православная церковь]]<br />
[[sr:Сиријска православна црква]]<br />
[[sv:Syrisk-ortodoxa kyrkan]]<br />
[[tr:Süryani Ortodoks Kilisesi]]</div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Sonos_(Verband)&diff=66807173Sonos (Verband)2009-11-14T14:29:27Z<p>129.132.128.136: Bücherangabe K</p>
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<div>{{QS-Antrag|2. November 2009|2=Vollprogramm. --[[Benutzer:Der Bischof mit der E-Gitarre|Der Bischof mit der E-Gitarre]] 20:59, 2. Nov. 2009 (CET)}}<br />
<br />
<br />
== Allgemeines ==<br />
<br />
<br />
Die heute mit dem Palindrom '''sonos''' bezeichnete Organisation ist der [[Schweiz]]er [[Verband (Recht)|Verband]] der [[Gehörlosigkeit|Gehörlosen]]- und Hörgeschädigten-Organisationen. Er wurde 1911 in [[Olten]] von Eugen Sutermeister als ''Schweizerischer Taubstummenverein'' gegründet. Sutermeister lebte von 1862 bis 1931. Er war als vierjähriges Kind nach einer [[Hirnhautentzündung]] ertaubt. <br />
<br />
<br />
== Der Gründer Eugen Sutermeister ==<br />
<br />
<br />
Er hat sich sein Leben lang sehr stark für die Anliegen der gehörlosen Menschen eingesetzt. Er war erster Geschäftsführer des Schweizerischen Taubstummenvereins und gleichzeitig auch Redaktor der Verbandszeitschrift. Anfangs des 20. Jahrhunderts gab es in der Schweiz neben den [[Gehörlosenschule]]n, von denen die meisten bereits im 19. Jahrhundert gegründet wurden, fast keine Angebote für erwachsene Gehörlose und Ertaubte, wo sie einer angemessenen Beschäftigung hätten nachgehen und menschenwürdig hätten leben können. Sutermeister hat sich deshalb vor allem auch dafür eingesetzt, dass verschiedene stationäre Einrichtungen für Gehörlose entstanden sind - wie beispielsweise die "Stiftung Uetendorfberg" im [[Kanton Bern]], wo heute ca. 70 gehörlose Menschen leben und arbeiten. <br />
<br />
<br />
== Aufgaben der Gehörlosenkirche und Gehörlosenfachberatungsstellen ==<br />
<br />
<br />
1909 wurde mit massgeblicher Hilfe Sutermeisters auch die Zürcher reformierte Gehörlosenkirche gegründet. Gustav Weber war der erste Gehörlosenpfarrer (1962-1934). Auf ihn folgte Jakob Stutz (1875-1970), dann Eduard Kolb (1918-2000). Seit dem Jahr 2000 ist Marianne Birnstiel als Zürcher Gehörlosenpfarrerin tätig. Die Gehörlosenpfarrer hatten von allem Anfang an auch die Aufgabe, die Gehörlosen im Alltag zu unterstützen. Diese Aufgaben nehmen heute vor allem die sieben Gehörlosenfachstellen wahr. Sie sind domiziliert in Zürich, Basel, Bern, Olten, Schaffhausen, Luzern und St. Gallen. Träger der Gehörlosenfachstellen sind in der Regel regionale Gehörlosenfürsorgevereine. Gehörlose Menschen und ihre Angehörigen werden in den Gehörlosenfachstellen zu allen Fragestellungen, mit denen sie in ihrem Leben konfrontiert sind, sei dies im Zusammenhang mit der Erwerbsarbeit (Stellenwechsel, Schwierigkeiten am Arbeitsplatz etc.), Partnerschaft, Kindererziehung, Suchtproblematik, Aelterwerden fachkundig beraten. Die Gehörlosenfachstellen unterhalten auch ein mannigfaches Angebot an Kursen und Freizeitaktivitäten. Die Hörschädigung ist in erster Linie eine Kommunikationsbeeinträchtigung und soziale Isolation sind häufig die Folge einer gravierenden Hörschwäche und Gehörlosigkeit. Deshalb ist es so wichtig, dass es für alle hörbehinderten Menschen in allen Lebensaltern adäquate Angebote gibt, mit anderen Menschen zusammenzusein und der Vereinsamungsgefahr Rechnung zu tragen sowie durch angemessene Förderung, eine möglichst barrierefreie Teilhabe in Schule, Beruf, Freizeit bzw. am sozialen Leben zu ermöglichensowie. Dies damit eine möglichst optimale Integration erzielt wird. - <br />
<br />
Hilfreich für die soziale Eingliederung sind auch sehr einfache Sprachkurse, sinnvoll erscheint die internationale Sprache und die dazugehörige Gebärdensprache Signuno, die sehr einfach zu erlernen sind auch von Hör- und Sehbehinderten. Mit dem grossen Bildwörterbuch auf der [http://de.lernu.net/lernado/vortoj/bildvortaro/7.php Lernseite] können Hörgeschädigte sich die Wörter gleichwohl einprägen, mit Tonspuren der Kurse können auch Sehbehinderte die Sprache lernen. Mit dem Berührungsalphabet in die Hand ist auch bei schwer seh- und hörbehinderten vielleicht mit der Zeit mit sehr grossem Aufwand eine Verständigung möglich. Die Kenntnis des Berührungsalphabetes ist bei zunehmender Hör- und Sehschwäche hilfreich, um eine Verständigung aufrechterhalten zu können. Personen ohne Behinderung können die internationale Sprache in den Grundzügen in etwa 3-5 Wochen erlernen, da der Lernaufwand gering ist und die wichtigsten Wörter meistens vertraut erscheinen. <br />
<br />
== Die Berufsschule für Hörgeschädigte BSFH ==<br />
<br />
<br />
Der Verband sonos ist Träger der seit 1953 bestehenden Berufsschule für Hörgeschädigte BSFH in Zürich Oerlikon. Rund 200 gehörlose und hörgeschädigte Jugendliche aus der ganzen Deutschschweiz, die eine Berufslehre erhalten, werden heute jährlich an der BSFH unterrichtet. Der Unterricht findet in hörgeschädigtengerechter Form, d.h. in Kleinklassen oder im Einzelunterricht und bei optimalen Licht- und Schallverhältnissen statt.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
*[http://www.bsfh.ch Website der Berufsschule für Hörgeschädigte]<br />
<br />
<br />
<br />
== Werdegang des Verbandes sonos von 1911 bis heute ==<br />
<br />
<br />
Der heute mit dem Namen sonos, was Klang, Ton bedeutet, bezeichnete Hörgeschädigtenverband erlebte einen Aufschwung bis 1970. Sehr viele ganz unterschiedliche Organisationen der Selbst- und Fachhilfe im Hörbehindertenwesen schlossen sich seit der Gründung bis in die 70-er Jahre unter seinem Dach zusammen. Der Lebenszyklus des Verbandes hatte wohl damals seinen Zenit erreicht. Seither zeichnet sich bei sonos eine gewisse Stagnation ab. In den 1980er Jahren spalteten sich vor allem grössere Selbsthilfeorganisationen von sonos ab. Dies hatte vermutlich vor allem damit zu tun, dass sonos in dieser Zeit der Gebärdensprache noch vor allem mit Ablehnung begegnet ist. Bis in die 80er Jahre war die Gebärdensprache an den Schweizer Gehörlosenschulen verboten. Gehörlose Menschen haben bis zu dieser Zeit viele Diskriminierungen erlebt, wenn sie die Gebärdensprache benutzt hatten. Glücklicherweise besteht dieses Verbot nun seit über 20 Jahren nicht mehr, und es wird allseits anerkannt, dass die Gebärden-sprache eine vollwertige Sprache - mit einer eigenen Grammatik und Syntax - ist. In der neuen Strategie von sonos, welche an der Delegiertenversammlung 2008 in Zofingen verabschiedet worden ist, hat sich sonos denn auch klar für die Gleichwertigkeit der Laut- und Gebärdensprache ausgesprochen. Auch manche Menschen, die heute ein Cochlea Implant tragen, fühlen sich der Gebärdensprache und der Gehörlosenkultur stark verbunden. Allen gehörlosen Menschen ist gemeinsam, ob sie nun gebärdensprachlich oder lautsprachlich ausgerichtet sind, dass die visuelle Wahrnehmung sehr wichtig ist. Deshalb sind auch optimale Lichtverhältnisse von eminenter Bedeutung überall, wo sich hörgeschädigte Menschen aufhalten.<br />
<br />
<br />
== Auswirkungen des Cochlea Implants auf den Verband sonos ==<br />
<br />
<br />
Seit Ende der 80er Jahre spielt das Cochlea Implantat, CI, für gehörlose und ertaubte Menschen eine immer wichtigere Rolle. Durch Implantation modernster Hörgerätetechnologie wurde es möglich, in die Gehörschnecke einen ganz feinen Draht zu legen, der mit einer Elektrode verbunden ist, die in den Schädelknochen eingepflanzt ist. So können die akustische Signale, die über den äusserlich oberhalb des Ohres getragenen Sprachprozessor wahrgenommen werden, an den Hörnerven als elektrische Impulse weitergeleitet werden. Mit Hilfe des Cochlea Implants können gehörlos geborene Kinder heute die Lautsprache erlernen und ertaubte Menschen können so wieder hören und auch Vogelgezwitscher wieder akustisch wahrnehmen. Dieser ganz wesentlichen Fortschritt im Bereich Medizin und Hörgerätetechnologie hat zu vielen Aenderungen im Aufgabenportefeuille der zahlreichen Hörbehindertenorganisationen in der Schweiz geführt und ist auch an sonos nicht spurlos vorbeigegangen. Zusammen mit pro audito schweiz (dem Schweizerischen Schwerhörigendachverband), svehk Schweiz (der Schweizerischen Vereinigung von Eltern gehörloser Kinder), dem LKH Schweiz (der Vereinigung der lautsprachlich kommunizierenden Hörbehinderten) betreibt sonos die Interessengemeinschaft Cochlea Implantat CI IG. Mittlerweile sind in der Schweiz über 1200 CI-implantiert, weltweit ca. 120'000 Personen. Die CI IG veranstaltet jedes Jahr am zweiten Samstag im November ein CI-Forum an der Sprachheilschule St. Gallen, wo jeweils über neueste technische Entwicklungen, verschiedenste Themen, die sich im Zusammenhang mit dem CI stellen Fachreferate gehalten werden und Podiumsdiskussionen stattfinden. <br />
<br />
<br />
== Schulischer Werdegang CI-implantierter Kinder ==<br />
<br />
<br />
Die meisten CI-implantierten Kinder besuchen heutzutage in der Unter- und Mittelstufe die ganz normale Volksschule. Sie werden begleitet durch die audiopädagogischen Dienste. Für die Oberstufe wechseln dann recht viele hörgeschädigte Kinder in den Landenhof in Unterentfelden im Kanton Aargau, wo sie sich optimal auf den Schulabschluss und die Berufslehre bzw. allenfalls sogar auf den Eintritt in die Mittelschule vorbereiten können. Den Berufsbildungsunterricht erhalten hörgeschädigte Jugendliche sehr häufig an der BSFH, die - wie erwähnt - unter der Trägerschaft von sonos steht. Die ehemaligen Gehörlosenschulen sind heute vor allem Sprachheilschulen. Nur noch ganz wenige rein gehörlose Schüler und Schülerinnen besuchen heute diese Sonderschulen. Dies veranschaulicht, wie viel sich in den nahezu hundert Jahren seit Eugen Sutermeister sonos gegründet hat, im Gehörlosen- und Hörgeschädigtenwesen verändert hat. <br />
<br />
<br />
== Technische Entwicklungen und medizinische Forschungen bewirken grundlegende Aenderungen ==<br />
<br />
Aenderungen werden auch weiterhin im Hörgeschädigtenwesen von sich reden machen. Beim CI ist das Vollimplantat eine Option. In Australien tragen bereits drei Personen ein Vollimplantat. Bei der Therapie von Gehörlosigkeit und Hörbeeinträchtigung ist derzeit die Stammzellenforschung ein wichtiges Thema. Dr. Pascal Senn am Inselspital und Gianni Soldati von der Swiss Stem Cell Bank in Lugano weisen vielversprechende erste Resultate bei ihren Analysen und wissenschaftlichen Arbeiten auf. Allenfalls kann Gehörlosigkeit schon in wenigen Jahren mit Stammzelltherapie begegnet und möglicherweise geheilt werden. All diese Aenderungen führen dazu, dass die Ausrichtung und die Aktivitäten des Verbandes sonos immer wieder entsprechend modifiziert werden müssen. <br />
<br />
<br />
== Heutige Ausrichtung von sonos ==<br />
<br />
sonos nimmt nach der neuen im Juni 2008 an der Delegiertenversammlung in Zofingen verabschiedeten Strategie heute vor allem Aufgaben im Bereich Netzwerkarbeit und Sozialpolitik wahr. In der Schweiz leben insgesamt um die 1,2 Millionen Menschen, die ein Hörproblem haben. Ca. 200'000 Personen tragen in der Schweiz ein Hörgerät bzw. sind hochgradig schwerhörig und 8000 Personen sind vollständig gehörlos und auf die Gebärdensprache dringend angewiesen. <br />
<br />
sonos erhält als Dachverband Staatsbeiträge des Bundesamtes für Sozialversicherung gemäss Art. 74 des Invalidenversicherungsgesetzes und leitet diese an Hörbehindertenorganisationen wie beispielsweise Beratungsstellen für hörbehinderte Menschen etc. weiter, die mit sonos diesbezüglich einen Leistungsvertrag abgeschlossen haben und wichtige Dienstleistungen im Bereich der privaten Behindertenhilfe erbringen. Nach Art. 74 des Invalidenversicherungsgesetzes leistet der Bund Subventionen an Organisationen der privaten Behindertenhilfe in der Höhe von momentan insgesamt 130 Millionen Franken pro Jahr. sonos selbst erhält als Dachverband vom Bund derzeit um die 5 Millionen Franken, die er an die 13 Unterleistungsvertragsnehmenden, die mit ihm entsprechend einen Kontrakt abgeschlossen haben, weiterverteilt. Der Bund verlangt von den Dachverbänden und Leistungspartnern hier ein aufwändiges und komlexes Controlling und Reporting, damit sichergestellt ist, dass diese Staatsgelder effektiv zweckkonform verwendet werden, was legitim ist. Diesbezüglich fallen denn bei sonos auch in beträchtlicher Höhe administrative Aufgaben an. <br />
<br />
Daneben will sonos seine heute rund 45 Mitglieder in ihren mannigfaltigen und unterschiedlichen Tätigkeitsgebieten optimal unterstützen. Zu den Mitgliedern von sonos zählen die ehemaligen Gehörlosen- heute Sprachheilschulen, stationäre Einrichtungen wie beispielsweise Gehörlosenheime, die Gehörlosenkirchen, die Gehörlosenfachberatungsstellen und zahlreiche wichtige Einzelorganisationen mit ganz unterschiedlicher Ausrichtung - vom Verein zur Unterstützung der Gebärdensprache VUGS bis zu Effatta, einem Arbeitseinsatzprogramm für gehörlose Menschen in der Romandie, und der Fondation a Cappella, die sich schwergewichtig der Vermittlung der sog. ergänzten Lautsprache widmet. Mit Partnerverbänden im Hörgeschädigtewesen pflegt sonos heute eine enge und konstruktive Zusammenarbeit. sonos ist in wichtigen Kommissionen und Fachgremien vertreten. So hat sonos beispielsweise den Vorsitz in der sozial-politischen Kommission der Hörbehindertenverbände, die sich dreimal jährlich zu Sitzungen trifft und gemeinsam Stellungnahmen zu sozialpolitisch relevanten Vorlagen ausarbeitet. sonos bildet zudem zusammen mit dem Schweizerischen Gehörlosenbund SGB-FSS den Beirat der Stiftung Procom, die schweizweit GebärdendolmetscherInnen vermittelt und Telefonvermittlungs- sowie SMS-Dienstleistungen für Gehörlose anbietet. Im Weiteren ist sonos in der Begleitgruppe im Zusammenhang mit der an der Hochschule für Heilpädagogik angebotenen Bachelor-Ausbildung zum Gebärdensprachdolmetscher und in der Teletextkommission, die sich dafür einsetzt, dass am Fernsehen möglichst viele Sendungen untertitelt ausgestrahlt werden, damit Menschen mit einem Hörproblem die Dialoge, Wortsendungen etc. synchron in Schriftform mitverfolgen können. Die Untertitelung erfolgt heute vor allem über das System des sog. Respeaking mit einer speziellen Spracherkennungssoftware. In den nächsten Jahren werden hier massgebliche Fortschritte erwartet. sonos unterstützt Forschungsarbeiten wie beispielsweise die Studie an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Winterthur hinsichtlich der Leseverständlichkeit der untertitelten Sendungen für hörgeschädigte Menschen.<br />
<br />
Der Verband sonos gibt monatlich eine Zeitschrift heraus, in welcher regelmässig über verschiedene Veranstaltungen im Bereich Hörgeschädigtenpädagogik, Medizin, Hörgerätetechnik, Sozialpolitik und Sozialarbeit etc. berichtet wird. Selbstverständlich hat sonos hat auch eine Website, auf welcher jeweils in Kurzform über die wichtigsten Artikel der aktuellen Ausgabe der Verbandszeitschrift ein Hinweis zu lesen ist. <br />
<br />
== Weblinks und Bücher ==<br />
*[http://www.sonos-info.ch Website von sonos (Netzseite)]<br />
*[http://www.esperanto.de/dej/dateien/Schritt_fuer_Schritt_1.pdf internationale Sprache pdf-Heftkurs Schritt 1, 2, 3]<br />
*[http://de.lernu.net/ Lernseite der internationalen Sprache in 34 verschiedenen Sprachen]<br />
*[http://esperanto-edmonton.wikidot.com/download:u-e-metodo 559 pdf-Bildseiten der Universala Esperanto Metodo von Dr. Benson von 1932, Bildwörterbuch gut geeignet für Hörbehinderte]<br />
*[http://www.books.ch Bezugsquelle für die folgenden Bücher zur internationalen Sprache]:<br />
*Kleines Wörterbuch. Deutsch-Esperanto / Esperanto-Deutsch Ulrich Matthias, Dietrich M. Weidmann Gebundene Ausgabe (Oktober 2008)<br />
*Esperanto-Grammatik Dirk Willkommen Taschenbuch (Januar 2007)<br />
*Großes Wörterbuch Deutsch-Esperanto Erich-Dieter Krause Gebundene Ausgabe (Juni 2007)<br />
*Esperanto.AusspracheTrainer-CD (September 2006)<br />
*Großes Wörterbuch Esperanto - Deutsch Erich-Dieter Krause Gebundene Ausgabe (Juli 1999)<br />
*[http://signuno.tk/ Signuno-Wörterbuch] in internationaler Sprache - direkte Wort-Gebärde-Uebersetzung <br />
*[http://web.archive.org/web/20070728225134/geocities.com/signuno/ Signuno Einführung, Das Zweihandalphabet von Signuno (für Blinde und andere behinderte Personen), das Berührungsalphabet der internationalen Sprache] <br />
<br />
<br />
[[Kategorie:Gehörlosigkeit]]<br />
[[Kategorie:Organisation (Zürich)]]<br />
<br />
<br />
== Schriftliche Quellen: ==<br />
<br />
* Eugen Sutermeister, Zur Geschichte des Schweiz. Taubstummenwesens, Bern 1929; <br />
* Michael Gebhard, Hören lernen – hörbehindert bleiben - Die Geschichte der Gehörlosen- und Schwerhörigenorganisationen in den letzten 200 Jahren, 2007; <br />
* diverse Jahresberichte von sonos und verschiedene Artikel in der Verbandszeitschrift sonos<br />
<br />
[[eo:Sonos]]</div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Sonos_(Verband)&diff=66776595Sonos (Verband)2009-11-13T18:41:05Z<p>129.132.128.136: Netzverweise K</p>
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<div>{{QS-Antrag|2. November 2009|2=Vollprogramm. --[[Benutzer:Der Bischof mit der E-Gitarre|Der Bischof mit der E-Gitarre]] 20:59, 2. Nov. 2009 (CET)}}<br />
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<br />
== Allgemeines ==<br />
<br />
<br />
Die heute mit dem Palindrom '''sonos''' bezeichnete Organisation ist der [[Schweiz]]er [[Verband (Recht)|Verband]] der [[Gehörlosigkeit|Gehörlosen]]- und Hörgeschädigten-Organisationen. Er wurde 1911 in [[Olten]] von Eugen Sutermeister als ''Schweizerischer Taubstummenverein'' gegründet. Sutermeister lebte von 1862 bis 1931. Er war als vierjähriges Kind nach einer [[Hirnhautentzündung]] ertaubt. <br />
<br />
<br />
== Der Gründer Eugen Sutermeister ==<br />
<br />
<br />
Er hat sich sein Leben lang sehr stark für die Anliegen der gehörlosen Menschen eingesetzt. Er war erster Geschäftsführer des Schweizerischen Taubstummenvereins und gleichzeitig auch Redaktor der Verbandszeitschrift. Anfangs des 20. Jahrhunderts gab es in der Schweiz neben den [[Gehörlosenschule]]n, von denen die meisten bereits im 19. Jahrhundert gegründet wurden, fast keine Angebote für erwachsene Gehörlose und Ertaubte, wo sie einer angemessenen Beschäftigung hätten nachgehen und menschenwürdig hätten leben können. Sutermeister hat sich deshalb vor allem auch dafür eingesetzt, dass verschiedene stationäre Einrichtungen für Gehörlose entstanden sind - wie beispielsweise die "Stiftung Uetendorfberg" im [[Kanton Bern]], wo heute ca. 70 gehörlose Menschen leben und arbeiten. <br />
<br />
<br />
== Aufgaben der Gehörlosenkirche und Gehörlosenfachberatungsstellen ==<br />
<br />
<br />
1909 wurde mit massgeblicher Hilfe Sutermeisters auch die Zürcher reformierte Gehörlosenkirche gegründet. Gustav Weber war der erste Gehörlosenpfarrer (1962-1934). Auf ihn folgte Jakob Stutz (1875-1970), dann Eduard Kolb (1918-2000). Seit dem Jahr 2000 ist Marianne Birnstiel als Zürcher Gehörlosenpfarrerin tätig. Die Gehörlosenpfarrer hatten von allem Anfang an auch die Aufgabe, die Gehörlosen im Alltag zu unterstützen. Diese Aufgaben nehmen heute vor allem die sieben Gehörlosenfachstellen wahr. Sie sind domiziliert in Zürich, Basel, Bern, Olten, Schaffhausen, Luzern und St. Gallen. Träger der Gehörlosenfachstellen sind in der Regel regionale Gehörlosenfürsorgevereine. Gehörlose Menschen und ihre Angehörigen werden in den Gehörlosenfachstellen zu allen Fragestellungen, mit denen sie in ihrem Leben konfrontiert sind, sei dies im Zusammenhang mit der Erwerbsarbeit (Stellenwechsel, Schwierigkeiten am Arbeitsplatz etc.), Partnerschaft, Kindererziehung, Suchtproblematik, Aelterwerden fachkundig beraten. Die Gehörlosenfachstellen unterhalten auch ein mannigfaches Angebot an Kursen und Freizeitaktivitäten. Die Hörschädigung ist in erster Linie eine Kommunikationsbeeinträchtigung und soziale Isolation sind häufig die Folge einer gravierenden Hörschwäche und Gehörlosigkeit. Deshalb ist es so wichtig, dass es für alle hörbehinderten Menschen in allen Lebensaltern adäquate Angebote gibt, mit anderen Menschen zusammenzusein und der Vereinsamungsgefahr Rechnung zu tragen sowie durch angemessene Förderung, eine möglichst barrierefreie Teilhabe in Schule, Beruf, Freizeit bzw. am sozialen Leben zu ermöglichensowie. Dies damit eine möglichst optimale Integration erzielt wird. - <br />
<br />
Hilfreich für die soziale Eingliederung sind auch sehr einfache Sprachkurse, sinnvoll erscheint die internationale Sprache und die dazugehörige Gebärdensprache Signuno, die sehr einfach zu erlernen sind auch von Hör- und Sehbehinderten. Mit dem grossen Bildwörterbuch auf der [http://de.lernu.net/lernado/vortoj/bildvortaro/7.php Lernseite] können Hörgeschädigte sich die Wörter gleichwohl einprägen, mit Tonspuren der Kurse können auch Sehbehinderte die Sprache lernen. Mit dem Berührungsalphabet in die Hand ist auch bei schwer seh- und hörbehinderten vielleicht mit der Zeit mit sehr grossem Aufwand eine Verständigung möglich. Die Kenntnis des Berührungsalphabetes ist bei zunehmender Hör- und Sehschwäche hilfreich, um eine Verständigung aufrechterhalten zu können. Personen ohne Behinderung können die internationale Sprache in den Grundzügen in etwa 3-5 Wochen erlernen, da der Lernaufwand gering ist und die wichtigsten Wörter meistens vertraut erscheinen. <br />
<br />
== Die Berufsschule für Hörgeschädigte BSFH ==<br />
<br />
<br />
Der Verband sonos ist Träger der seit 1953 bestehenden Berufsschule für Hörgeschädigte BSFH in Zürich Oerlikon. Rund 200 gehörlose und hörgeschädigte Jugendliche aus der ganzen Deutschschweiz, die eine Berufslehre erhalten, werden heute jährlich an der BSFH unterrichtet. Der Unterricht findet in hörgeschädigtengerechter Form, d.h. in Kleinklassen oder im Einzelunterricht und bei optimalen Licht- und Schallverhältnissen statt.<br />
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== Weblinks ==<br />
*[http://www.bsfh.ch Website der Berufsschule für Hörgeschädigte]<br />
<br />
<br />
<br />
== Werdegang des Verbandes sonos von 1911 bis heute ==<br />
<br />
<br />
Der heute mit dem Namen sonos, was Klang, Ton bedeutet, bezeichnete Hörgeschädigtenverband erlebte einen Aufschwung bis 1970. Sehr viele ganz unterschiedliche Organisationen der Selbst- und Fachhilfe im Hörbehindertenwesen schlossen sich seit der Gründung bis in die 70-er Jahre unter seinem Dach zusammen. Der Lebenszyklus des Verbandes hatte wohl damals seinen Zenit erreicht. Seither zeichnet sich bei sonos eine gewisse Stagnation ab. In den 1980er Jahren spalteten sich vor allem grössere Selbsthilfeorganisationen von sonos ab. Dies hatte vermutlich vor allem damit zu tun, dass sonos in dieser Zeit der Gebärdensprache noch vor allem mit Ablehnung begegnet ist. Bis in die 80er Jahre war die Gebärdensprache an den Schweizer Gehörlosenschulen verboten. Gehörlose Menschen haben bis zu dieser Zeit viele Diskriminierungen erlebt, wenn sie die Gebärdensprache benutzt hatten. Glücklicherweise besteht dieses Verbot nun seit über 20 Jahren nicht mehr, und es wird allseits anerkannt, dass die Gebärden-sprache eine vollwertige Sprache - mit einer eigenen Grammatik und Syntax - ist. In der neuen Strategie von sonos, welche an der Delegiertenversammlung 2008 in Zofingen verabschiedet worden ist, hat sich sonos denn auch klar für die Gleichwertigkeit der Laut- und Gebärdensprache ausgesprochen. Auch manche Menschen, die heute ein Cochlea Implant tragen, fühlen sich der Gebärdensprache und der Gehörlosenkultur stark verbunden. Allen gehörlosen Menschen ist gemeinsam, ob sie nun gebärdensprachlich oder lautsprachlich ausgerichtet sind, dass die visuelle Wahrnehmung sehr wichtig ist. Deshalb sind auch optimale Lichtverhältnisse von eminenter Bedeutung überall, wo sich hörgeschädigte Menschen aufhalten.<br />
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<br />
== Auswirkungen des Cochlea Implants auf den Verband sonos ==<br />
<br />
<br />
Seit Ende der 80er Jahre spielt das Cochlea Implantat, CI, für gehörlose und ertaubte Menschen eine immer wichtigere Rolle. Durch Implantation modernster Hörgerätetechnologie wurde es möglich, in die Gehörschnecke einen ganz feinen Draht zu legen, der mit einer Elektrode verbunden ist, die in den Schädelknochen eingepflanzt ist. So können die akustische Signale, die über den äusserlich oberhalb des Ohres getragenen Sprachprozessor wahrgenommen werden, an den Hörnerven als elektrische Impulse weitergeleitet werden. Mit Hilfe des Cochlea Implants können gehörlos geborene Kinder heute die Lautsprache erlernen und ertaubte Menschen können so wieder hören und auch Vogelgezwitscher wieder akustisch wahrnehmen. Dieser ganz wesentlichen Fortschritt im Bereich Medizin und Hörgerätetechnologie hat zu vielen Aenderungen im Aufgabenportefeuille der zahlreichen Hörbehindertenorganisationen in der Schweiz geführt und ist auch an sonos nicht spurlos vorbeigegangen. Zusammen mit pro audito schweiz (dem Schweizerischen Schwerhörigendachverband), svehk Schweiz (der Schweizerischen Vereinigung von Eltern gehörloser Kinder), dem LKH Schweiz (der Vereinigung der lautsprachlich kommunizierenden Hörbehinderten) betreibt sonos die Interessengemeinschaft Cochlea Implantat CI IG. Mittlerweile sind in der Schweiz über 1200 CI-implantiert, weltweit ca. 120'000 Personen. Die CI IG veranstaltet jedes Jahr am zweiten Samstag im November ein CI-Forum an der Sprachheilschule St. Gallen, wo jeweils über neueste technische Entwicklungen, verschiedenste Themen, die sich im Zusammenhang mit dem CI stellen Fachreferate gehalten werden und Podiumsdiskussionen stattfinden. <br />
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== Schulischer Werdegang CI-implantierter Kinder ==<br />
<br />
<br />
Die meisten CI-implantierten Kinder besuchen heutzutage in der Unter- und Mittelstufe die ganz normale Volksschule. Sie werden begleitet durch die audiopädagogischen Dienste. Für die Oberstufe wechseln dann recht viele hörgeschädigte Kinder in den Landenhof in Unterentfelden im Kanton Aargau, wo sie sich optimal auf den Schulabschluss und die Berufslehre bzw. allenfalls sogar auf den Eintritt in die Mittelschule vorbereiten können. Den Berufsbildungsunterricht erhalten hörgeschädigte Jugendliche sehr häufig an der BSFH, die - wie erwähnt - unter der Trägerschaft von sonos steht. Die ehemaligen Gehörlosenschulen sind heute vor allem Sprachheilschulen. Nur noch ganz wenige rein gehörlose Schüler und Schülerinnen besuchen heute diese Sonderschulen. Dies veranschaulicht, wie viel sich in den nahezu hundert Jahren seit Eugen Sutermeister sonos gegründet hat, im Gehörlosen- und Hörgeschädigtenwesen verändert hat. <br />
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== Technische Entwicklungen und medizinische Forschungen bewirken grundlegende Aenderungen ==<br />
<br />
Aenderungen werden auch weiterhin im Hörgeschädigtenwesen von sich reden machen. Beim CI ist das Vollimplantat eine Option. In Australien tragen bereits drei Personen ein Vollimplantat. Bei der Therapie von Gehörlosigkeit und Hörbeeinträchtigung ist derzeit die Stammzellenforschung ein wichtiges Thema. Dr. Pascal Senn am Inselspital und Gianni Soldati von der Swiss Stem Cell Bank in Lugano weisen vielversprechende erste Resultate bei ihren Analysen und wissenschaftlichen Arbeiten auf. Allenfalls kann Gehörlosigkeit schon in wenigen Jahren mit Stammzelltherapie begegnet und möglicherweise geheilt werden. All diese Aenderungen führen dazu, dass die Ausrichtung und die Aktivitäten des Verbandes sonos immer wieder entsprechend modifiziert werden müssen. <br />
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<br />
== Heutige Ausrichtung von sonos ==<br />
<br />
sonos nimmt nach der neuen im Juni 2008 an der Delegiertenversammlung in Zofingen verabschiedeten Strategie heute vor allem Aufgaben im Bereich Netzwerkarbeit und Sozialpolitik wahr. In der Schweiz leben insgesamt um die 1,2 Millionen Menschen, die ein Hörproblem haben. Ca. 200'000 Personen tragen in der Schweiz ein Hörgerät bzw. sind hochgradig schwerhörig und 8000 Personen sind vollständig gehörlos und auf die Gebärdensprache dringend angewiesen. <br />
<br />
sonos erhält als Dachverband Staatsbeiträge des Bundesamtes für Sozialversicherung gemäss Art. 74 des Invalidenversicherungsgesetzes und leitet diese an Hörbehindertenorganisationen wie beispielsweise Beratungsstellen für hörbehinderte Menschen etc. weiter, die mit sonos diesbezüglich einen Leistungsvertrag abgeschlossen haben und wichtige Dienstleistungen im Bereich der privaten Behindertenhilfe erbringen. Nach Art. 74 des Invalidenversicherungsgesetzes leistet der Bund Subventionen an Organisationen der privaten Behindertenhilfe in der Höhe von momentan insgesamt 130 Millionen Franken pro Jahr. sonos selbst erhält als Dachverband vom Bund derzeit um die 5 Millionen Franken, die er an die 13 Unterleistungsvertragsnehmenden, die mit ihm entsprechend einen Kontrakt abgeschlossen haben, weiterverteilt. Der Bund verlangt von den Dachverbänden und Leistungspartnern hier ein aufwändiges und komlexes Controlling und Reporting, damit sichergestellt ist, dass diese Staatsgelder effektiv zweckkonform verwendet werden, was legitim ist. Diesbezüglich fallen denn bei sonos auch in beträchtlicher Höhe administrative Aufgaben an. <br />
<br />
Daneben will sonos seine heute rund 45 Mitglieder in ihren mannigfaltigen und unterschiedlichen Tätigkeitsgebieten optimal unterstützen. Zu den Mitgliedern von sonos zählen die ehemaligen Gehörlosen- heute Sprachheilschulen, stationäre Einrichtungen wie beispielsweise Gehörlosenheime, die Gehörlosenkirchen, die Gehörlosenfachberatungsstellen und zahlreiche wichtige Einzelorganisationen mit ganz unterschiedlicher Ausrichtung - vom Verein zur Unterstützung der Gebärdensprache VUGS bis zu Effatta, einem Arbeitseinsatzprogramm für gehörlose Menschen in der Romandie, und der Fondation a Cappella, die sich schwergewichtig der Vermittlung der sog. ergänzten Lautsprache widmet. Mit Partnerverbänden im Hörgeschädigtewesen pflegt sonos heute eine enge und konstruktive Zusammenarbeit. sonos ist in wichtigen Kommissionen und Fachgremien vertreten. So hat sonos beispielsweise den Vorsitz in der sozial-politischen Kommission der Hörbehindertenverbände, die sich dreimal jährlich zu Sitzungen trifft und gemeinsam Stellungnahmen zu sozialpolitisch relevanten Vorlagen ausarbeitet. sonos bildet zudem zusammen mit dem Schweizerischen Gehörlosenbund SGB-FSS den Beirat der Stiftung Procom, die schweizweit GebärdendolmetscherInnen vermittelt und Telefonvermittlungs- sowie SMS-Dienstleistungen für Gehörlose anbietet. Im Weiteren ist sonos in der Begleitgruppe im Zusammenhang mit der an der Hochschule für Heilpädagogik angebotenen Bachelor-Ausbildung zum Gebärdensprachdolmetscher und in der Teletextkommission, die sich dafür einsetzt, dass am Fernsehen möglichst viele Sendungen untertitelt ausgestrahlt werden, damit Menschen mit einem Hörproblem die Dialoge, Wortsendungen etc. synchron in Schriftform mitverfolgen können. Die Untertitelung erfolgt heute vor allem über das System des sog. Respeaking mit einer speziellen Spracherkennungssoftware. In den nächsten Jahren werden hier massgebliche Fortschritte erwartet. sonos unterstützt Forschungsarbeiten wie beispielsweise die Studie an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Winterthur hinsichtlich der Leseverständlichkeit der untertitelten Sendungen für hörgeschädigte Menschen.<br />
<br />
Der Verband sonos gibt monatlich eine Zeitschrift heraus, in welcher regelmässig über verschiedene Veranstaltungen im Bereich Hörgeschädigtenpädagogik, Medizin, Hörgerätetechnik, Sozialpolitik und Sozialarbeit etc. berichtet wird. Selbstverständlich hat sonos hat auch eine Website, auf welcher jeweils in Kurzform über die wichtigsten Artikel der aktuellen Ausgabe der Verbandszeitschrift ein Hinweis zu lesen ist. <br />
<br />
== Weblinks ==<br />
*[http://www.sonos-info.ch Website von sonos (Netzseite)]<br />
*[http://www.esperanto.de/dej/dateien/Schritt_fuer_Schritt_1.pdf internationale Sprache pdf-Heftkurs Schritt 1, 2, 3]<br />
*[http://de.lernu.net/ Lernseite der internationalen Sprache in 34 verschiedenen Sprachen]<br />
*[http://esperanto-edmonton.wikidot.com/download:u-e-metodo 559 pdf-Bildseiten der Universala Esperanto Metodo von Dr. Benson von 1932, Bildwörterbuch gut geeignet für Hörbehinderte]<br />
*[http://signuno.tk/ Signuno-Wörterbuch] in internationaler Sprache - direkte Wort-Gebärde-Uebersetzung <br />
*[http://web.archive.org/web/20070728225134/geocities.com/signuno/ Signuno Einführung, Das Zweihandalphabet von Signuno (für Blinde und andere behinderte Personen), das Berührungsalphabet der internationalen Sprache] <br />
<br />
<br />
[[Kategorie:Gehörlosigkeit]]<br />
[[Kategorie:Organisation (Zürich)]]<br />
<br />
<br />
== Schriftliche Quellen: ==<br />
<br />
* Eugen Sutermeister, Zur Geschichte des Schweiz. Taubstummenwesens, Bern 1929; <br />
* Michael Gebhard, Hören lernen – hörbehindert bleiben - Die Geschichte der Gehörlosen- und Schwerhörigenorganisationen in den letzten 200 Jahren, 2007; <br />
* diverse Jahresberichte von sonos und verschiedene Artikel in der Verbandszeitschrift sonos<br />
<br />
[[eo:Sonos]]</div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Sonos_(Verband)&diff=66772354Sonos (Verband)2009-11-13T16:49:13Z<p>129.132.128.136: Sprachkurse</p>
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<div>{{QS-Antrag|2. November 2009|2=Vollprogramm. --[[Benutzer:Der Bischof mit der E-Gitarre|Der Bischof mit der E-Gitarre]] 20:59, 2. Nov. 2009 (CET)}}<br />
<br />
<br />
== Allgemeines ==<br />
<br />
<br />
Die heute mit dem Palindrom '''sonos''' bezeichnete Organisation ist der [[Schweiz]]er [[Verband (Recht)|Verband]] der [[Gehörlosigkeit|Gehörlosen]]- und Hörgeschädigten-Organisationen. Er wurde 1911 in [[Olten]] von Eugen Sutermeister als ''Schweizerischer Taubstummenverein'' gegründet. Sutermeister lebte von 1862 bis 1931. Er war als vierjähriges Kind nach einer [[Hirnhautentzündung]] ertaubt. <br />
<br />
<br />
== Der Gründer Eugen Sutermeister ==<br />
<br />
<br />
Er hat sich sein Leben lang sehr stark für die Anliegen der gehörlosen Menschen eingesetzt. Er war erster Geschäftsführer des Schweizerischen Taubstummenvereins und gleichzeitig auch Redaktor der Verbandszeitschrift. Anfangs des 20. Jahrhunderts gab es in der Schweiz neben den [[Gehörlosenschule]]n, von denen die meisten bereits im 19. Jahrhundert gegründet wurden, fast keine Angebote für erwachsene Gehörlose und Ertaubte, wo sie einer angemessenen Beschäftigung hätten nachgehen und menschenwürdig hätten leben können. Sutermeister hat sich deshalb vor allem auch dafür eingesetzt, dass verschiedene stationäre Einrichtungen für Gehörlose entstanden sind - wie beispielsweise die "Stiftung Uetendorfberg" im [[Kanton Bern]], wo heute ca. 70 gehörlose Menschen leben und arbeiten. <br />
<br />
<br />
== Aufgaben der Gehörlosenkirche und Gehörlosenfachberatungsstellen ==<br />
<br />
<br />
1909 wurde mit massgeblicher Hilfe Sutermeisters auch die Zürcher reformierte Gehörlosenkirche gegründet. Gustav Weber war der erste Gehörlosenpfarrer (1962-1934). Auf ihn folgte Jakob Stutz (1875-1970), dann Eduard Kolb (1918-2000). Seit dem Jahr 2000 ist Marianne Birnstiel als Zürcher Gehörlosenpfarrerin tätig. Die Gehörlosenpfarrer hatten von allem Anfang an auch die Aufgabe, die Gehörlosen im Alltag zu unterstützen. Diese Aufgaben nehmen heute vor allem die sieben Gehörlosenfachstellen wahr. Sie sind domiziliert in Zürich, Basel, Bern, Olten, Schaffhausen, Luzern und St. Gallen. Träger der Gehörlosenfachstellen sind in der Regel regionale Gehörlosenfürsorgevereine. Gehörlose Menschen und ihre Angehörigen werden in den Gehörlosenfachstellen zu allen Fragestellungen, mit denen sie in ihrem Leben konfrontiert sind, sei dies im Zusammenhang mit der Erwerbsarbeit (Stellenwechsel, Schwierigkeiten am Arbeitsplatz etc.), Partnerschaft, Kindererziehung, Suchtproblematik, Aelterwerden fachkundig beraten. Die Gehörlosenfachstellen unterhalten auch ein mannigfaches Angebot an Kursen und Freizeitaktivitäten. Die Hörschädigung ist in erster Linie eine Kommunikationsbeeinträchtigung und soziale Isolation sind häufig die Folge einer gravierenden Hörschwäche und Gehörlosigkeit. Deshalb ist es so wichtig, dass es für alle hörbehinderten Menschen in allen Lebensaltern adäquate Angebote gibt, mit anderen Menschen zusammenzusein und der Vereinsamungsgefahr Rechnung zu tragen sowie durch angemessene Förderung, eine möglichst barrierefreie Teilhabe in Schule, Beruf, Freizeit bzw. am sozialen Leben zu ermöglichensowie. Dies damit eine möglichst optimale Integration erzielt wird. - <br />
<br />
Hilfreich für die soziale Eingliederung sind auch sehr einfache Sprachkurse, sinnvoll erscheint die internationale Sprache und die dazugehörige Gebärdensprache Signuno, die sehr einfach zu erlernen sind auch von Hör- und Sehbehinderten. Mit dem grossen Bildwörterbuch auf der [http://de.lernu.net/lernado/vortoj/bildvortaro/7.php Lernseite] können Hörgeschädigte sich die Wörter gleichwohl einprägen, mit Tonspuren der Kurse können auch Sehbehinderte die Sprache lernen. Mit dem Berührungsalphabet in die Hand ist auch bei schwer seh- und hörbehinderten vielleicht mit der Zeit mit sehr grossem Aufwand eine Verständigung möglich. Die Kenntnis des Berührungsalphabetes ist bei zunehmender Hör- und Sehschwäche hilfreich, um eine Verständigung aufrechterhalten zu können. Personen ohne Behinderung können die internationale Sprache in den Grundzügen in etwa 3-5 Wochen erlernen, da der Lernaufwand gering ist und die wichtigsten Wörter meistens vertraut erscheinen. <br />
<br />
== Die Berufsschule für Hörgeschädigte BSFH ==<br />
<br />
<br />
Der Verband sonos ist Träger der seit 1953 bestehenden Berufsschule für Hörgeschädigte BSFH in Zürich Oerlikon. Rund 200 gehörlose und hörgeschädigte Jugendliche aus der ganzen Deutschschweiz, die eine Berufslehre erhalten, werden heute jährlich an der BSFH unterrichtet. Der Unterricht findet in hörgeschädigtengerechter Form, d.h. in Kleinklassen oder im Einzelunterricht und bei optimalen Licht- und Schallverhältnissen statt.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
*[http://www.bsfh.ch Website der Berufsschule für Hörgeschädigte]<br />
<br />
<br />
<br />
== Werdegang des Verbandes sonos von 1911 bis heute ==<br />
<br />
<br />
Der heute mit dem Namen sonos, was Klang, Ton bedeutet, bezeichnete Hörgeschädigtenverband erlebte einen Aufschwung bis 1970. Sehr viele ganz unterschiedliche Organisationen der Selbst- und Fachhilfe im Hörbehindertenwesen schlossen sich seit der Gründung bis in die 70-er Jahre unter seinem Dach zusammen. Der Lebenszyklus des Verbandes hatte wohl damals seinen Zenit erreicht. Seither zeichnet sich bei sonos eine gewisse Stagnation ab. In den 1980er Jahren spalteten sich vor allem grössere Selbsthilfeorganisationen von sonos ab. Dies hatte vermutlich vor allem damit zu tun, dass sonos in dieser Zeit der Gebärdensprache noch vor allem mit Ablehnung begegnet ist. Bis in die 80er Jahre war die Gebärdensprache an den Schweizer Gehörlosenschulen verboten. Gehörlose Menschen haben bis zu dieser Zeit viele Diskriminierungen erlebt, wenn sie die Gebärdensprache benutzt hatten. Glücklicherweise besteht dieses Verbot nun seit über 20 Jahren nicht mehr, und es wird allseits anerkannt, dass die Gebärden-sprache eine vollwertige Sprache - mit einer eigenen Grammatik und Syntax - ist. In der neuen Strategie von sonos, welche an der Delegiertenversammlung 2008 in Zofingen verabschiedet worden ist, hat sich sonos denn auch klar für die Gleichwertigkeit der Laut- und Gebärdensprache ausgesprochen. Auch manche Menschen, die heute ein Cochlea Implant tragen, fühlen sich der Gebärdensprache und der Gehörlosenkultur stark verbunden. Allen gehörlosen Menschen ist gemeinsam, ob sie nun gebärdensprachlich oder lautsprachlich ausgerichtet sind, dass die visuelle Wahrnehmung sehr wichtig ist. Deshalb sind auch optimale Lichtverhältnisse von eminenter Bedeutung überall, wo sich hörgeschädigte Menschen aufhalten.<br />
<br />
<br />
== Auswirkungen des Cochlea Implants auf den Verband sonos ==<br />
<br />
<br />
Seit Ende der 80er Jahre spielt das Cochlea Implantat, CI, für gehörlose und ertaubte Menschen eine immer wichtigere Rolle. Durch Implantation modernster Hörgerätetechnologie wurde es möglich, in die Gehörschnecke einen ganz feinen Draht zu legen, der mit einer Elektrode verbunden ist, die in den Schädelknochen eingepflanzt ist. So können die akustische Signale, die über den äusserlich oberhalb des Ohres getragenen Sprachprozessor wahrgenommen werden, an den Hörnerven als elektrische Impulse weitergeleitet werden. Mit Hilfe des Cochlea Implants können gehörlos geborene Kinder heute die Lautsprache erlernen und ertaubte Menschen können so wieder hören und auch Vogelgezwitscher wieder akustisch wahrnehmen. Dieser ganz wesentlichen Fortschritt im Bereich Medizin und Hörgerätetechnologie hat zu vielen Aenderungen im Aufgabenportefeuille der zahlreichen Hörbehindertenorganisationen in der Schweiz geführt und ist auch an sonos nicht spurlos vorbeigegangen. Zusammen mit pro audito schweiz (dem Schweizerischen Schwerhörigendachverband), svehk Schweiz (der Schweizerischen Vereinigung von Eltern gehörloser Kinder), dem LKH Schweiz (der Vereinigung der lautsprachlich kommunizierenden Hörbehinderten) betreibt sonos die Interessengemeinschaft Cochlea Implantat CI IG. Mittlerweile sind in der Schweiz über 1200 CI-implantiert, weltweit ca. 120'000 Personen. Die CI IG veranstaltet jedes Jahr am zweiten Samstag im November ein CI-Forum an der Sprachheilschule St. Gallen, wo jeweils über neueste technische Entwicklungen, verschiedenste Themen, die sich im Zusammenhang mit dem CI stellen Fachreferate gehalten werden und Podiumsdiskussionen stattfinden. <br />
<br />
<br />
== Schulischer Werdegang CI-implantierter Kinder ==<br />
<br />
<br />
Die meisten CI-implantierten Kinder besuchen heutzutage in der Unter- und Mittelstufe die ganz normale Volksschule. Sie werden begleitet durch die audiopädagogischen Dienste. Für die Oberstufe wechseln dann recht viele hörgeschädigte Kinder in den Landenhof in Unterentfelden im Kanton Aargau, wo sie sich optimal auf den Schulabschluss und die Berufslehre bzw. allenfalls sogar auf den Eintritt in die Mittelschule vorbereiten können. Den Berufsbildungsunterricht erhalten hörgeschädigte Jugendliche sehr häufig an der BSFH, die - wie erwähnt - unter der Trägerschaft von sonos steht. Die ehemaligen Gehörlosenschulen sind heute vor allem Sprachheilschulen. Nur noch ganz wenige rein gehörlose Schüler und Schülerinnen besuchen heute diese Sonderschulen. Dies veranschaulicht, wie viel sich in den nahezu hundert Jahren seit Eugen Sutermeister sonos gegründet hat, im Gehörlosen- und Hörgeschädigtenwesen verändert hat. <br />
<br />
<br />
== Technische Entwicklungen und medizinische Forschungen bewirken grundlegende Aenderungen ==<br />
<br />
Aenderungen werden auch weiterhin im Hörgeschädigtenwesen von sich reden machen. Beim CI ist das Vollimplantat eine Option. In Australien tragen bereits drei Personen ein Vollimplantat. Bei der Therapie von Gehörlosigkeit und Hörbeeinträchtigung ist derzeit die Stammzellenforschung ein wichtiges Thema. Dr. Pascal Senn am Inselspital und Gianni Soldati von der Swiss Stem Cell Bank in Lugano weisen vielversprechende erste Resultate bei ihren Analysen und wissenschaftlichen Arbeiten auf. Allenfalls kann Gehörlosigkeit schon in wenigen Jahren mit Stammzelltherapie begegnet und möglicherweise geheilt werden. All diese Aenderungen führen dazu, dass die Ausrichtung und die Aktivitäten des Verbandes sonos immer wieder entsprechend modifiziert werden müssen. <br />
<br />
<br />
== Heutige Ausrichtung von sonos ==<br />
<br />
sonos nimmt nach der neuen im Juni 2008 an der Delegiertenversammlung in Zofingen verabschiedeten Strategie heute vor allem Aufgaben im Bereich Netzwerkarbeit und Sozialpolitik wahr. In der Schweiz leben insgesamt um die 1,2 Millionen Menschen, die ein Hörproblem haben. Ca. 200'000 Personen tragen in der Schweiz ein Hörgerät bzw. sind hochgradig schwerhörig und 8000 Personen sind vollständig gehörlos und auf die Gebärdensprache dringend angewiesen. <br />
<br />
sonos erhält als Dachverband Staatsbeiträge des Bundesamtes für Sozialversicherung gemäss Art. 74 des Invalidenversicherungsgesetzes und leitet diese an Hörbehindertenorganisationen wie beispielsweise Beratungsstellen für hörbehinderte Menschen etc. weiter, die mit sonos diesbezüglich einen Leistungsvertrag abgeschlossen haben und wichtige Dienstleistungen im Bereich der privaten Behindertenhilfe erbringen. Nach Art. 74 des Invalidenversicherungsgesetzes leistet der Bund Subventionen an Organisationen der privaten Behindertenhilfe in der Höhe von momentan insgesamt 130 Millionen Franken pro Jahr. sonos selbst erhält als Dachverband vom Bund derzeit um die 5 Millionen Franken, die er an die 13 Unterleistungsvertragsnehmenden, die mit ihm entsprechend einen Kontrakt abgeschlossen haben, weiterverteilt. Der Bund verlangt von den Dachverbänden und Leistungspartnern hier ein aufwändiges und komlexes Controlling und Reporting, damit sichergestellt ist, dass diese Staatsgelder effektiv zweckkonform verwendet werden, was legitim ist. Diesbezüglich fallen denn bei sonos auch in beträchtlicher Höhe administrative Aufgaben an. <br />
<br />
Daneben will sonos seine heute rund 45 Mitglieder in ihren mannigfaltigen und unterschiedlichen Tätigkeitsgebieten optimal unterstützen. Zu den Mitgliedern von sonos zählen die ehemaligen Gehörlosen- heute Sprachheilschulen, stationäre Einrichtungen wie beispielsweise Gehörlosenheime, die Gehörlosenkirchen, die Gehörlosenfachberatungsstellen und zahlreiche wichtige Einzelorganisationen mit ganz unterschiedlicher Ausrichtung - vom Verein zur Unterstützung der Gebärdensprache VUGS bis zu Effatta, einem Arbeitseinsatzprogramm für gehörlose Menschen in der Romandie, und der Fondation a Cappella, die sich schwergewichtig der Vermittlung der sog. ergänzten Lautsprache widmet. Mit Partnerverbänden im Hörgeschädigtewesen pflegt sonos heute eine enge und konstruktive Zusammenarbeit. sonos ist in wichtigen Kommissionen und Fachgremien vertreten. So hat sonos beispielsweise den Vorsitz in der sozial-politischen Kommission der Hörbehindertenverbände, die sich dreimal jährlich zu Sitzungen trifft und gemeinsam Stellungnahmen zu sozialpolitisch relevanten Vorlagen ausarbeitet. sonos bildet zudem zusammen mit dem Schweizerischen Gehörlosenbund SGB-FSS den Beirat der Stiftung Procom, die schweizweit GebärdendolmetscherInnen vermittelt und Telefonvermittlungs- sowie SMS-Dienstleistungen für Gehörlose anbietet. Im Weiteren ist sonos in der Begleitgruppe im Zusammenhang mit der an der Hochschule für Heilpädagogik angebotenen Bachelor-Ausbildung zum Gebärdensprachdolmetscher und in der Teletextkommission, die sich dafür einsetzt, dass am Fernsehen möglichst viele Sendungen untertitelt ausgestrahlt werden, damit Menschen mit einem Hörproblem die Dialoge, Wortsendungen etc. synchron in Schriftform mitverfolgen können. Die Untertitelung erfolgt heute vor allem über das System des sog. Respeaking mit einer speziellen Spracherkennungssoftware. In den nächsten Jahren werden hier massgebliche Fortschritte erwartet. sonos unterstützt Forschungsarbeiten wie beispielsweise die Studie an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Winterthur hinsichtlich der Leseverständlichkeit der untertitelten Sendungen für hörgeschädigte Menschen.<br />
<br />
Der Verband sonos gibt monatlich eine Zeitschrift heraus, in welcher regelmässig über verschiedene Veranstaltungen im Bereich Hörgeschädigtenpädagogik, Medizin, Hörgerätetechnik, Sozialpolitik und Sozialarbeit etc. berichtet wird. Selbstverständlich hat sonos hat auch eine Website, auf welcher jeweils in Kurzform über die wichtigsten Artikel der aktuellen Ausgabe der Verbandszeitschrift ein Hinweis zu lesen ist. <br />
<br />
== Weblinks ==<br />
*[http://www.sonos-info.ch Website von sonos (Netzseite)]<br />
*[[Signuno]], [[Gebärdensprache]] beruhend auf der [[internationalen Sprache]] [[Esperanto]] und auf [[Gestuno]].<br />
*[http://signuno.tk/ Signuno-Wörterbuch] in internationaler Sprache - direkte Wort-Gebärde-Uebersetzung <br />
*[http://web.archive.org/web/20070728225134/geocities.com/signuno/ Signuno Einführung, Das Zweihandalphabet von Signuno (für Blinde und andere behinderte Personen), das Berührungsalphabet der internationalen Sprache] <br />
*[http://de.lernu.net/ Lernseite der internationalen Sprache in 34 verschiedenen Sprachen]<br />
*[http://esperanto-edmonton.wikidot.com/download:u-e-metodo 559 pdf-Bildseiten der Universala Esperanto Metodo von Dr. Benson von 1932, Bildwörterbuch gut geeignet für Hörbehinderte]<br />
<br />
[[Kategorie:Gehörlosigkeit]]<br />
[[Kategorie:Organisation (Zürich)]]<br />
<br />
<br />
== Schriftliche Quellen: ==<br />
<br />
* Eugen Sutermeister, Zur Geschichte des Schweiz. Taubstummenwesens, Bern 1929; <br />
* Michael Gebhard, Hören lernen – hörbehindert bleiben - Die Geschichte der Gehörlosen- und Schwerhörigenorganisationen in den letzten 200 Jahren, 2007; <br />
* diverse Jahresberichte von sonos und verschiedene Artikel in der Verbandszeitschrift sonos<br />
<br />
[[eo:Sonos]]</div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Sonos_(Verband)&diff=66733729Sonos (Verband)2009-11-12T16:51:29Z<p>129.132.128.136: signuno Netz-Hinweise</p>
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<div>{{QS-Antrag|2. November 2009|2=Vollprogramm. --[[Benutzer:Der Bischof mit der E-Gitarre|Der Bischof mit der E-Gitarre]] 20:59, 2. Nov. 2009 (CET)}}<br />
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== Allgemeines ==<br />
<br />
<br />
Die heute mit dem Palindrom '''sonos''' bezeichnete Organisation ist der [[Schweiz]]er [[Verband (Recht)|Verband]] der [[Gehörlosigkeit|Gehörlosen]]- und Hörgeschädigten-Organisationen. Er wurde 1911 in [[Olten]] von Eugen Sutermeister als ''Schweizerischer Taubstummenverein'' gegründet. Sutermeister lebte von 1862 bis 1931. Er war als vierjähriges Kind nach einer [[Hirnhautentzündung]] ertaubt. <br />
<br />
<br />
== Der Gründer Eugen Sutermeister ==<br />
<br />
<br />
Er hat sich sein Leben lang sehr stark für die Anliegen der gehörlosen Menschen eingesetzt. Er war erster Geschäftsführer des Schweizerischen Taubstummenvereins und gleichzeitig auch Redaktor der Verbandszeitschrift. Anfangs des 20. Jahrhunderts gab es in der Schweiz neben den [[Gehörlosenschule]]n, von denen die meisten bereits im 19. Jahrhundert gegründet wurden, fast keine Angebote für erwachsene Gehörlose und Ertaubte, wo sie einer angemessenen Beschäftigung hätten nachgehen und menschenwürdig hätten leben können. Sutermeister hat sich deshalb vor allem auch dafür eingesetzt, dass verschiedene stationäre Einrichtungen für Gehörlose entstanden sind - wie beispielsweise die "Stiftung Uetendorfberg" im [[Kanton Bern]], wo heute ca. 70 gehörlose Menschen leben und arbeiten. <br />
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== Aufgaben der Gehörlosenkirche und Gehörlosenfachberatungsstellen ==<br />
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1909 wurde mit massgeblicher Hilfe Sutermeisters auch die Zürcher reformierte Gehörlosenkirche gegründet. Gustav Weber war der erste Gehörlosenpfarrer (1962-1934). Auf ihn folgte Jakob Stutz (1875-1970), dann Eduard Kolb (1918-2000). Seit dem Jahr 2000 ist Marianne Birnstiel als Zürcher Gehörlosenpfarrerin tätig. Die Gehörlosenpfarrer hatten von allem Anfang an auch die Aufgabe, die Gehörlosen im Alltag zu unterstützen. Diese Aufgaben nehmen heute vor allem die sieben Gehörlosenfachstellen wahr. Sie sind domiziliert in Zürich, Basel, Bern, Olten, Schaffhausen, Luzern und St. Gallen. Träger der Gehörlosenfachstellen sind in der Regel regionale Gehörlosenfürsorgevereine. Gehörlose Menschen und ihre Angehörigen werden in den Gehörlosenfachstellen zu allen Fragestellungen, mit denen sie in ihrem Leben konfrontiert sind, sei dies im Zusammenhang mit der Erwerbsarbeit (Stellenwechsel, Schwierigkeiten am Arbeitsplatz etc.), Partnerschaft, Kindererziehung, Suchtproblematik, Aelterwerden fachkundig beraten. Die Gehörlosenfachstellen unterhalten auch ein mannigfaches Angebot an Kursen und Freizeitaktivitäten. Die Hörschädigung ist in erster Linie eine Kommunikationsbeeinträchtigung und soziale Isolation sind häufig die Folge einer gravierenden Hörschwäche und Gehörlosigkeit. Deshalb ist es so wichtig, dass es für alle hörbehinderten Menschen in allen Lebensaltern adäquate Angebote gibt, mit anderen Menschen zusammenzusein und der Vereinsamungsgefahr Rechnung zu tragen sowie durch angemessene Förderung, eine möglichst barrierefreie Teilhabe in Schule, Beruf, Freizeit bzw. am sozialen Leben zu ermöglichensowie. Dies damit eine möglichst optimale Integration erzielt wird.<br />
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== Die Berufsschule für Hörgeschädigte BSFH ==<br />
<br />
<br />
Der Verband sonos ist Träger der seit 1953 bestehenden Berufsschule für Hörgeschädigte BSFH in Zürich Oerlikon. Rund 200 gehörlose und hörgeschädigte Jugendliche aus der ganzen Deutschschweiz, die eine Berufslehre erhalten, werden heute jährlich an der BSFH unterrichtet. Der Unterricht findet in hörgeschädigtengerechter Form, d.h. in Kleinklassen oder im Einzelunterricht und bei optimalen Licht- und Schallverhältnissen statt.<br />
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== Weblinks ==<br />
*[http://www.bsfh.ch Website der Berufsschule für Hörgeschädigte]<br />
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== Werdegang des Verbandes sonos von 1911 bis heute ==<br />
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Der heute mit dem Namen sonos, was Klang, Ton bedeutet, bezeichnete Hörgeschädigtenverband erlebte einen Aufschwung bis 1970. Sehr viele ganz unterschiedliche Organisationen der Selbst- und Fachhilfe im Hörbehindertenwesen schlossen sich seit der Gründung bis in die 70-er Jahre unter seinem Dach zusammen. Der Lebenszyklus des Verbandes hatte wohl damals seinen Zenit erreicht. Seither zeichnet sich bei sonos eine gewisse Stagnation ab. In den 1980er Jahren spalteten sich vor allem grössere Selbsthilfeorganisationen von sonos ab. Dies hatte vermutlich vor allem damit zu tun, dass sonos in dieser Zeit der Gebärdensprache noch vor allem mit Ablehnung begegnet ist. Bis in die 80er Jahre war die Gebärdensprache an den Schweizer Gehörlosenschulen verboten. Gehörlose Menschen haben bis zu dieser Zeit viele Diskriminierungen erlebt, wenn sie die Gebärdensprache benutzt hatten. Glücklicherweise besteht dieses Verbot nun seit über 20 Jahren nicht mehr, und es wird allseits anerkannt, dass die Gebärden-sprache eine vollwertige Sprache - mit einer eigenen Grammatik und Syntax - ist. In der neuen Strategie von sonos, welche an der Delegiertenversammlung 2008 in Zofingen verabschiedet worden ist, hat sich sonos denn auch klar für die Gleichwertigkeit der Laut- und Gebärdensprache ausgesprochen. Auch manche Menschen, die heute ein Cochlea Implant tragen, fühlen sich der Gebärdensprache und der Gehörlosenkultur stark verbunden. Allen gehörlosen Menschen ist gemeinsam, ob sie nun gebärdensprachlich oder lautsprachlich ausgerichtet sind, dass die visuelle Wahrnehmung sehr wichtig ist. Deshalb sind auch optimale Lichtverhältnisse von eminenter Bedeutung überall, wo sich hörgeschädigte Menschen aufhalten.<br />
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== Auswirkungen des Cochlea Implants auf den Verband sonos ==<br />
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Seit Ende der 80er Jahre spielt das Cochlea Implantat, CI, für gehörlose und ertaubte Menschen eine immer wichtigere Rolle. Durch Implantation modernster Hörgerätetechnologie wurde es möglich, in die Gehörschnecke einen ganz feinen Draht zu legen, der mit einer Elektrode verbunden ist, die in den Schädelknochen eingepflanzt ist. So können die akustische Signale, die über den äusserlich oberhalb des Ohres getragenen Sprachprozessor wahrgenommen werden, an den Hörnerven als elektrische Impulse weitergeleitet werden. Mit Hilfe des Cochlea Implants können gehörlos geborene Kinder heute die Lautsprache erlernen und ertaubte Menschen können so wieder hören und auch Vogelgezwitscher wieder akustisch wahrnehmen. Dieser ganz wesentlichen Fortschritt im Bereich Medizin und Hörgerätetechnologie hat zu vielen Aenderungen im Aufgabenportefeuille der zahlreichen Hörbehindertenorganisationen in der Schweiz geführt und ist auch an sonos nicht spurlos vorbeigegangen. Zusammen mit pro audito schweiz (dem Schweizerischen Schwerhörigendachverband), svehk Schweiz (der Schweizerischen Vereinigung von Eltern gehörloser Kinder), dem LKH Schweiz (der Vereinigung der lautsprachlich kommunizierenden Hörbehinderten) betreibt sonos die Interessengemeinschaft Cochlea Implantat CI IG. Mittlerweile sind in der Schweiz über 1200 CI-implantiert, weltweit ca. 120'000 Personen. Die CI IG veranstaltet jedes Jahr am zweiten Samstag im November ein CI-Forum an der Sprachheilschule St. Gallen, wo jeweils über neueste technische Entwicklungen, verschiedenste Themen, die sich im Zusammenhang mit dem CI stellen Fachreferate gehalten werden und Podiumsdiskussionen stattfinden. <br />
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== Schulischer Werdegang CI-implantierter Kinder ==<br />
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Die meisten CI-implantierten Kinder besuchen heutzutage in der Unter- und Mittelstufe die ganz normale Volksschule. Sie werden begleitet durch die audiopädagogischen Dienste. Für die Oberstufe wechseln dann recht viele hörgeschädigte Kinder in den Landenhof in Unterentfelden im Kanton Aargau, wo sie sich optimal auf den Schulabschluss und die Berufslehre bzw. allenfalls sogar auf den Eintritt in die Mittelschule vorbereiten können. Den Berufsbildungsunterricht erhalten hörgeschädigte Jugendliche sehr häufig an der BSFH, die - wie erwähnt - unter der Trägerschaft von sonos steht. Die ehemaligen Gehörlosenschulen sind heute vor allem Sprachheilschulen. Nur noch ganz wenige rein gehörlose Schüler und Schülerinnen besuchen heute diese Sonderschulen. Dies veranschaulicht, wie viel sich in den nahezu hundert Jahren seit Eugen Sutermeister sonos gegründet hat, im Gehörlosen- und Hörgeschädigtenwesen verändert hat. <br />
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== Technische Entwicklungen und medizinische Forschungen bewirken grundlegende Aenderungen ==<br />
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Aenderungen werden auch weiterhin im Hörgeschädigtenwesen von sich reden machen. Beim CI ist das Vollimplantat eine Option. In Australien tragen bereits drei Personen ein Vollimplantat. Bei der Therapie von Gehörlosigkeit und Hörbeeinträchtigung ist derzeit die Stammzellenforschung ein wichtiges Thema. Dr. Pascal Senn am Inselspital und Gianni Soldati von der Swiss Stem Cell Bank in Lugano weisen vielversprechende erste Resultate bei ihren Analysen und wissenschaftlichen Arbeiten auf. Allenfalls kann Gehörlosigkeit schon in wenigen Jahren mit Stammzelltherapie begegnet und möglicherweise geheilt werden. All diese Aenderungen führen dazu, dass die Ausrichtung und die Aktivitäten des Verbandes sonos immer wieder entsprechend modifiziert werden müssen. <br />
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== Heutige Ausrichtung von sonos ==<br />
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sonos nimmt nach der neuen im Juni 2008 an der Delegiertenversammlung in Zofingen verabschiedeten Strategie heute vor allem Aufgaben im Bereich Netzwerkarbeit und Sozialpolitik wahr. In der Schweiz leben insgesamt um die 1,2 Millionen Menschen, die ein Hörproblem haben. Ca. 200'000 Personen tragen in der Schweiz ein Hörgerät bzw. sind hochgradig schwerhörig und 8000 Personen sind vollständig gehörlos und auf die Gebärdensprache dringend angewiesen. <br />
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sonos erhält als Dachverband Staatsbeiträge des Bundesamtes für Sozialversicherung gemäss Art. 74 des Invalidenversicherungsgesetzes und leitet diese an Hörbehindertenorganisationen wie beispielsweise Beratungsstellen für hörbehinderte Menschen etc. weiter, die mit sonos diesbezüglich einen Leistungsvertrag abgeschlossen haben und wichtige Dienstleistungen im Bereich der privaten Behindertenhilfe erbringen. Nach Art. 74 des Invalidenversicherungsgesetzes leistet der Bund Subventionen an Organisationen der privaten Behindertenhilfe in der Höhe von momentan insgesamt 130 Millionen Franken pro Jahr. sonos selbst erhält als Dachverband vom Bund derzeit um die 5 Millionen Franken, die er an die 13 Unterleistungsvertragsnehmenden, die mit ihm entsprechend einen Kontrakt abgeschlossen haben, weiterverteilt. Der Bund verlangt von den Dachverbänden und Leistungspartnern hier ein aufwändiges und komlexes Controlling und Reporting, damit sichergestellt ist, dass diese Staatsgelder effektiv zweckkonform verwendet werden, was legitim ist. Diesbezüglich fallen denn bei sonos auch in beträchtlicher Höhe administrative Aufgaben an. <br />
<br />
Daneben will sonos seine heute rund 45 Mitglieder in ihren mannigfaltigen und unterschiedlichen Tätigkeitsgebieten optimal unterstützen. Zu den Mitgliedern von sonos zählen die ehemaligen Gehörlosen- heute Sprachheilschulen, stationäre Einrichtungen wie beispielsweise Gehörlosenheime, die Gehörlosenkirchen, die Gehörlosenfachberatungsstellen und zahlreiche wichtige Einzelorganisationen mit ganz unterschiedlicher Ausrichtung - vom Verein zur Unterstützung der Gebärdensprache VUGS bis zu Effatta, einem Arbeitseinsatzprogramm für gehörlose Menschen in der Romandie, und der Fondation a Cappella, die sich schwergewichtig der Vermittlung der sog. ergänzten Lautsprache widmet. Mit Partnerverbänden im Hörgeschädigtewesen pflegt sonos heute eine enge und konstruktive Zusammenarbeit. sonos ist in wichtigen Kommissionen und Fachgremien vertreten. So hat sonos beispielsweise den Vorsitz in der sozial-politischen Kommission der Hörbehindertenverbände, die sich dreimal jährlich zu Sitzungen trifft und gemeinsam Stellungnahmen zu sozialpolitisch relevanten Vorlagen ausarbeitet. sonos bildet zudem zusammen mit dem Schweizerischen Gehörlosenbund SGB-FSS den Beirat der Stiftung Procom, die schweizweit GebärdendolmetscherInnen vermittelt und Telefonvermittlungs- sowie SMS-Dienstleistungen für Gehörlose anbietet. Im Weiteren ist sonos in der Begleitgruppe im Zusammenhang mit der an der Hochschule für Heilpädagogik angebotenen Bachelor-Ausbildung zum Gebärdensprachdolmetscher und in der Teletextkommission, die sich dafür einsetzt, dass am Fernsehen möglichst viele Sendungen untertitelt ausgestrahlt werden, damit Menschen mit einem Hörproblem die Dialoge, Wortsendungen etc. synchron in Schriftform mitverfolgen können. Die Untertitelung erfolgt heute vor allem über das System des sog. Respeaking mit einer speziellen Spracherkennungssoftware. In den nächsten Jahren werden hier massgebliche Fortschritte erwartet. sonos unterstützt Forschungsarbeiten wie beispielsweise die Studie an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Winterthur hinsichtlich der Leseverständlichkeit der untertitelten Sendungen für hörgeschädigte Menschen.<br />
<br />
Der Verband sonos gibt monatlich eine Zeitschrift heraus, in welcher regelmässig über verschiedene Veranstaltungen im Bereich Hörgeschädigtenpädagogik, Medizin, Hörgerätetechnik, Sozialpolitik und Sozialarbeit etc. berichtet wird. Selbstverständlich hat sonos hat auch eine Website, auf welcher jeweils in Kurzform über die wichtigsten Artikel der aktuellen Ausgabe der Verbandszeitschrift ein Hinweis zu lesen ist. <br />
<br />
== Weblinks ==<br />
*[http://www.sonos-info.ch Website von sonos (Netzseite)]<br />
*[[Signuno]], [[Gebärdensprache]] beruhend auf der [[internationalen Sprache]] [[Esperanto]] und auf [[Gestuno]].<br />
*[http://signuno.tk/ Signuno-Wörterbuch] in internationaler Sprache - direkte Wort-Gebärde-Uebersetzung <br />
*[http://web.archive.org/web/20070728225134/geocities.com/signuno/ Signuno Einführung, Das Zweihandalphabet von Signuno (für Blinde und andere behinderte Personen), das Berührungsalphabet der internationalen Sprache] <br />
<br />
<br />
[[Kategorie:Gehörlosigkeit]]<br />
[[Kategorie:Organisation (Zürich)]]<br />
<br />
<br />
== Schriftliche Quellen: ==<br />
<br />
* Eugen Sutermeister, Zur Geschichte des Schweiz. Taubstummenwesens, Bern 1929; <br />
* Michael Gebhard, Hören lernen – hörbehindert bleiben - Die Geschichte der Gehörlosen- und Schwerhörigenorganisationen in den letzten 200 Jahren, 2007; <br />
* diverse Jahresberichte von sonos und verschiedene Artikel in der Verbandszeitschrift sonos<br />
<br />
[[eo:Sonos]]</div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Sonos_(Verband)&diff=66335380Sonos (Verband)2009-11-02T19:44:45Z<p>129.132.128.136: vgl. SONOS Netzseite</p>
<hr />
<div>== SONOS Verband ==<br />
<br />
Der schweizerische [[Verband]] der [[Gehörlosen]] und Hörgeschädigten Organisationen wurde [[1911]] in [[Olten]] von [[Eugen Sutermeister]] gegründet. Er war als vierjähriges Kind wegen [[Hirnhautentzündung]] gehörlos geworden. Zu dieser Zeit gab es einzig [[Gehörlosenschulen]] in der [[Schweiz]] und fast keine sozialen Einrichtungen. Zu Beginn hiess der Verband [["Schweizerischer Taubstummenverein"]]. Auf die Anregung und Tätigkeit von Sutermeister hin wird das [[Gehörlosenheim "Stiftung Uetendorfberg"]] im Kanton [[Bern]] für etwa 70 gehörlose Menschen gegründet. Im Jahre [[1909]] wird mit seiner Hilfe die zürcherische kantonale [[Gehörlosenkirchgemeinde]] gegründet. Zu dieser Zeit gab es nur Gehörlosenschulen aber keine Anschlussangebote für die [[Berufsleben]] und das Wohnen der Gehörlosen. <br />
Der Verband erlebte einen Aufschwung bis [[1970]], danach ergab sich eine Stagnation, ab den 1980er Jahren spalteten sich einzelne Organisationen ab. Wegen der neuen [[Cochlea-Implantat]] Geräte und der [[Stammzellenforschung]] zur Behebung von Hörproblemen wird der Verband sich mit neuen Aufgaben verändern. <br />
<br />
<br />
== Stammzellenforschung ==<br />
<br />
In diesem Bereich arbeitet [[Pascal Senn]] im [[Inselspital]] in [[Bern]]. [[Gianni Soldati]] von [[Swiss Stem Cell]] arbeitet in [[Lugano]] im [[Tessin]]. <br />
<br />
Der Sonos Verband ist heute wichtig für die Koordinaton und für die Bekanntmachung der neuen Entwicklungen. <br />
<br />
Der Verband gibt monatlich ein Mitteilungsheft heraus und hat eine Netzseite. <br />
<br />
<br />
== '''Hinweise auf Netzseiten:''' ==<br />
<br />
<br />
*[http://www.sonos-info.ch SONOS Verband Netzseite]<br />
*[http://www.sonos-info.ch/sonos-info/_data/pages/media/docs/CI_IG_Brosch%FCre_deutsch_definitiv.pdf Cochlea Implantat Information deutsch, auch in französisch und italienisch als pdf]<br />
*[http://www.gfmer.ch/Medical_education_En/Molecular_diagnostics_Soldati.htm Prof. Soldati Tessin]<br />
*[http://hno.insel.ch/8131.html Prof. Senn Inselspital Bern]</div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=DR-Baureihe_52&diff=66173848DR-Baureihe 522009-10-29T20:10:09Z<p>129.132.128.136: k</p>
<hr />
<div>{{Infobox Schienenfahrzeug<br />
| Baureihe= DRB-Baureihe 52<br />
| Farbe1<br />
| Farbe2<br />
| Abbildung= Austria 521198 selzthal.jpg<br />
| Name= Österreichische 52.1198 im wesentlichen Ursprungszustand<br />
| Nummerierung= ''[[#Nummerierung|siehe Text]]''<br />
| Hersteller= ''[[#Herstellung|siehe Text]]''<br />
| Baujahre= 1942–ca. 1950<br />
| Ausmusterung= ČSD: 1976<br />DB: 1962<br />DR:1988<br />ÖBB: 1976<br />
| Anzahl= insg. mehr als 7000<br /><small>(nicht genau geklärt)</small><br />
| Achsformel=<br />
| Bauart= 1'E h2<br />
| Gattung= G 56.15<br />
| Spurweite= 1.435 mm<br />
| Treibraddurchmesser= 1.400 mm<br />
| VorneLaufraddurchmesser= 850 mm<br />
| HintenLaufraddurchmesser=<br />
| AussenLaufraddurchmesser=<br />
| InnenLaufraddurchmesser=<br />
| Laufraddurchmesser=<br />
| Anfahrzugkraft=<br />
| Beschleunigung=<br />
| Leistungskennziffer=<br />
| Höchstgeschwindigkeit= 80 km/h<br />
| LängeÜberKupplung=<br />
| LängeÜberPuffer= 22.975 mm bzw.<br />27.532 mm <small>(mit&nbsp;Kondenstender)</small><br />
| Länge=<br />
| Höhe=<br />
| Breite=<br />
| Drehzapfenabstand=<br />
| AchsabstandDerFahrgestelle=<br />
| FesterRadstand=<br />
| Gesamtradstand= 9.200 mm<br />
| RadstandMitTender=<br />
| Leermasse=<br />
| Dienstmasse= 84,0 t<br />
| DienstmasseMitTender= 102,7 t<br />
| Reibungsmasse= 75,9 t<br />
| Radsatzfahrmasse=<br />
| Antrieb=<br />
| Geschwindigkeitsmesser=<br />
| Steuerung=<br />
| Übersetzungsstufen=<br />
| Kupplungstyp=<br />
| Bremsen=<br />
| Zusatzbremse=<br />
| Feststellbremse=<br />
| Zugheizung= Dampf<br />
| Lokbremse=<br />
| Zugbremse=<br />
| Zugsicherung=<br />
| Halbmesser=<br />
| Besonderheiten=<br />
| Anmerkung=<br />
| Zylinderanzahl= 2<br />
| Zylinderdurchmesser= 600 mm<br />
| NDZylinderdurchmesser=<br />
| HDZylinderdurchmesser=<br />
| Kolbenhub= 660 mm<br />
| Kuppelraddurchmesser=<br />
| Kessel=<br />
| Kessellänge=<br />
| Kesseldruck= 16 bar<br />
| AnzahlHeizrohre=<br />
| AnzahlRauchrohre=<br />
| Heizrohrlänge=<br />
| Rostfläche= 3,89 m²<br />
| Strahlungsheizfläche=<br />
| Rohrheizfläche=<br />
| Überhitzerfläche=<br />
| Verdampfungsheizfläche= 177,83 m²<br />
| IndizierteLeistung= 1.192 kW<br />
| Steuerungsart=<br />
| Zylinderdruck=<br />
| Tenderbauart=<br />
| DienstmasseTender= 18,7 t<br />
| Wasser= 30,0/27,0 m³ <small>(bei Verwendung eines ÖBB-Kabinentenders)</small><br />
| Brennstoff= 10,0 t Kohle<br />
}}<br />
<br />
[[Datei:BR 52 grauer Anstrich, Dampflokmuseum Neuenmarkt.jpg|miniatur|52er mit grauem Anstrich, dem Auslieferungszustand nachempfunden]]<br />
[[Datei:BR 52 Freiburg 2627.jpg|miniatur|DR 52 8095 im Hauptbahnhof [[Freiburg im Breisgau|Freiburg]] (2005)]]<br />
[[Datei:52 4867 HEF Wannentender 21092008.JPG|miniatur|Wannentender von 52 4867 der [[Historische Eisenbahn Frankfurt|Historischen Eisenbahn Frankfurt]] (HEF)]]<br />
[[Datei:TE5933-STAR-Wvk.jpg|miniatur|Dampflok TE 5933 von der Museumseisenbahn STAR (Holland)]]<br />
<br />
Die '''Baureihe 52''' der [[Deutsche Reichsbahn|Deutschen Reichsbahn]] ist die bekannteste der sogenannten [[Kriegslokomotive]]n. Sie wurde ab dem Jahr 1942 in großer Stückzahl gebaut, geplant war der Bau von 15.000 Maschinen, insgesamt wurden mehr als 7.000 Einheiten hergestellt. Nach dem Krieg wurden aus vorhandenen Teilen weitere 300 Stück hergestellt. Ihre Hauptaufgabe war es, den enormen Nachschubbedarf der deutschen [[Wehrmacht]] in den besetzten Ostgebieten zu decken, und anderseits auch, die erbeuteten Güter ins Reich zu schaffen. Nach dem Krieg waren sie in vielen Teilen Europas beim Wiederaufbau noch lange unentbehrlich.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
<br />
=== Konstruktion ===<br />
<br />
Zielvorgabe war eine Lokomotive mit 15 Tonnen Achslast, die einen 1200-Tonnen-Zug mit 65 km/h in der Ebene befördern konnte.<br />
Dabei wurde besonderer Wert darauf gelegt, dass eine schnelle Herstellung und der Verbrauch von wenig Material möglich war. Auch sollte die Lokomotive robust und wartungsarm sein. Die erste Lokomotive wurde 1942 bei Borsig fertiggestellt. Sie war drei Tonnen leichter als die [[DRG-Baureihe 50]]. Buntmetallbauteile waren durch solche aus Stahl ersetzt worden. Statt eines Barrenrahmens wurde ein Blechrahmen verwendet. Allerdings erhielten einige Lokomotiven Barrenrahmen, die für die Baureihe 50 schon vorgefertigt waren. Die Treibstangen wurden aus Fertigprofilen hergestellt und die Stangenköpfe angeschweißt. Es gab keinen Abdampfvorwärmer und eine zweite [[Dampfstrahlspeisepumpe|Dampfstrahlpumpe]] ersetzte die Kolben[[speisepumpe]]. Später erhielten die Lokomotiven auch noch vereinfachte Witte-[[Windleitblech]]e, nachdem sich der völlige Verzicht auf Windleiteinrichtungen nicht bewährt hatte.. Fünf Lokomotiven (52 3620–3624) erhielten 1943 einen [[Wellrohr]]kessel,<br />
<br />
=== Herstellung ===<br />
<br />
Um diesen gewaltigen Auftrag erfüllen zu können, der ja neben der enorm angestiegenen Waffenproduktion (Panzer, Flugzeuge, Munition usw.) lief, wurden die deutschen Lokomotivfabriken zur Gemeinschaft Großdeutscher Lokomotivhersteller (GGL) zusammengeschlossen, die dem 1942 gegründeten Hauptausschuss Schienenfahrzeuge (HAS) unterstand. Dem HAS gehörten als Vorsitzender der ehemalige [[DEMAG]]-Direktor [[Gerhard Degenkolb]], der Reichsminister für Bewaffnung und Munition [[Albert Speer]] sowie Reichsverkehrminister [[Julius Heinrich Dorpmüller]] an. Eine weitere treibende Kraft war der 1942 zum neuen Staatssekretär für das Verkehrswesen ernannte [[Albert Ganzenmüller]], dem es unter anderem gelang, mit den schwierigen Nachschubproblemen für die [[Krieg gegen die Sowjetunion 1941–1945|Ostfront]] fertig zu werden.<br />
<br />
Der Höhepunkt der Produktion wurde Anfang Juli 1943 erreicht, als die in der GGL zusammengeschlossenen Hersteller innerhalb eines Tages 51 Kriegsloks der Baureihe 52 fertigstellten. Dieses später nie wieder erreichte Ergebnis wurde mit der [[Kriegslokparade von Seddin]] [[Propaganda|propagandistisch]] genutzt.<br />
<br />
Der GGL gehörten folgende Lokfabriken an (mit Ausstoßzahlen der BR 52 für Deutschland bis Kriegsende):<br />
<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
|- style="background:#d0d0d0;"<br />
! Lokfabrik<br /><br />
! Ort<br /><br />
! Anzahl<br /><br />
|-<br />
| [[Lokomotivfabrik Floridsdorf]]<br />
| Wien<br />
| align="right" | 1.053<br />
|-<br />
| [[Henschel-Werke|Henschel]]<br />
| Kassel<br />
| align="right" | 1.050<br />
|-<br />
| [[Berliner Maschinenbau AG|Schwartzkopff]]<br />
| Berlin<br />
| align="right" | 647<br />
|-<br />
| [[Krauss-Maffei]]<br />
| München<br />
| align="right" | 613<br />
|-<br />
| [[Borsig (Unternehmen)|Borsig]]<br />
| Berlin<br />
| align="right" | 542<br />
|-<br />
| [[Schichau-Werke]]<br />
| Elbing<br />
| align="right" | 505<br />
|-<br />
| Maschinenbau und Bahnbedarfs AG<br /><small>(vormals [[Orenstein & Koppel]])</small><br />
| Babelsberg<br />
| align="right" | 400<br />
|-<br />
| [[Waggon Union|Deutsche Waffen- und Munitionsfabrik]]<br />
| Posen<br />
| align="right" | 314<br />
|-<br />
| Oberschlesische Lokfabrik<br />
| Krenau<br />
| align="right" | 264<br />
|-<br />
| [[Maschinenfabrik Esslingen]]<br />
| Esslingen<br />
| align="right" | 250<br />
|-<br />
| [[Arnold Jung Lokomotivfabrik]]<br />
| Jungenthal, Kirchen<br />
| align="right" | 231<br />
|-<br />
| {{SortKey|Skoda}}[[Škoda (Maschinenbau)|Škoda]]<br />
| Pilsen<br />
| align="right" | 153<br />
|-<br />
| Grafenstaden<br />
| Straßburg<br />
| align="right" | 139<br />
|- align="right"<br />
| colspan="2" | {{SortKey|Z}}<small>Gesamtzahl bis Ende des Zweiten Weltkrieges (nicht genau geklärt)</small><br />
| 6.161<br />
|-<br />
|}<br />
<br />
Ebenfalls hatte man Aufträge zur Herstellung der Lokomotivkessel an mehrere Hersteller vergeben, z.&nbsp;B. [[Deutsche Werke]] (Kiel), [[Blohm & Voss]] (Hamburg), Dupuis (Mönchengladbach), [[MÁVAG]] (Budapest), [[Frichs]] (Århus, Dänemark) u.a.<br />
<br />
=== Nummerierung ===<br />
<br />
Die Lokomotiven der BR 52 erhielten in Deutschland die Betriebsnummern 52 001 bis 52 7794. In der [[Sowjetunion]] gab es auch solche größer als 8000. Bei der 52 001 handelte es sich um eine Vorauslok, die zu Präsentationszwecken mit einem Hakenkreuz auf der Rauchkammertür versehen, im gesamten [[Deutsches Reich|Deutschen Reich]] unterwegs war. Bei den Loks 52 1850–1986 handelt es sich um [[Kondenslokomotive|Lokomotiven mit Kondenstendern]] mit (ursprünglich) 5-achsigem Schlepptender, bei 52 1987–2027 um solche mit 4-achsigem [[Schlepptender]].<br />
<br />
Die 52 8001–8200 waren Rekonstruktionslokomotiven der [[Deutsche Reichsbahn in der DDR|Deutschen Reichsbahn in der DDR]], siehe [[DR-Baureihe 52.80]]. Einige Lokomotiven der 52 415–7150 wurden von der DR mit einem Kohlenstaubtender ausgerüstet, diese trugen ab 1970 nicht fortlaufend die Nummern 52 9195–52 9900.<br />
<br />
=== Einsatz ===<br />
<br />
Bei der Baureihe 52 handelte es sich um eine „entfeinerte“ Lok der [[DRB-Baureihe 50]], die bereits seit 1939 zuverlässig ihren mittelschweren Güterzugdienst verrichtete und zu Beginn des Krieges zunächst als [[Übergangskriegslokomotive]] weitergebaut wurde. Ursprünglich war für die Kriegslok nur eine kurze Lebensdauer vorgesehen, aus Mangel an Alternativen, aber auch dank ihrer Robustheit und ihrer einfachen und soliden Konstruktion wurden sie jedoch (nachdem man einige Entfeinerungen beseitigt hatte) bis in die späten 1980er Jahre in der DDR und anderen Ostblockländern, aber z.&nbsp;B. auch der Türkei, im Plandienst eingesetzt. Man findet sie sogar heutzutage noch im Einsatz. Geliefert, bzw. als Beutelok einbehalten, fand man die Lokomotiven der BR 52 und auch der BR 42 in fast ganz Europa.<br />
<br />
=== Tender ===<br />
<br />
Alle Loks waren mit [[Schlepptender]]n gekuppelt, überwiegend mit dem charakteristischen Wannentender des Typs 2'2'&nbsp;T&nbsp;30 bzw. 2'2'&nbsp;T&nbsp;32, bei ersterem handelte es sich um einen von [[Westwaggon]], Köln, entwickelten Tender in Wannenform (daher die Bezeichnung) mit zwei Drehgestellen und 30&nbsp;m³ Wasserinhalt , sowie 10 Tonnen [[Kohle]]inhalt. Er war als Rahmenlose Konstruktion ausgeführt, die Wanne hatte alle Zug- und Druckkräfte aufzunehmen. Daneben kamen auch andere Tendern zum Einsatz, wie dem Wiener Steifrahmentender 4&nbsp;T&nbsp;30 oder dem Einheitstender 2'2'&nbsp;T&nbsp;26 der BR 50. Die [[Kondensationslokomotive]]n (52 1850–2027) besaßen 5- bzw. 4-achsige Kondenstender der Bauart 3'2'&nbsp;T&nbsp;16 Kon. bzw. 2'2'&nbsp;T&nbsp;13,5 Kon. von Henschel. Damit sollten längere Streckenfahrten ohne Wasserfasssen ermöglicht werden. In geringer Stückzahl wurde auch der Versuchswannentender der Bauart 2'2'&nbsp;T&nbsp;34 hinter die 52er gekuppelt, der aber mit seiner Länge von 8950&nbsp;mm zu lang für 20-m-Drehscheiben war. Im Ausland fuhr die Baureihe 52 noch mit diversen Tenderformen, teilweise auch für Ölfeuerung. Nach dem zweiten Weltkrieg erhielten die bei der Deutsche Reichsbahn zu Kohlestaublokomotiven umgebauten 52er Wannentender der Bauart 2'2'&nbsp;T&nbsp;24 Kst bzw. umgebaute Tender der preußischen Bauart 2'2'&nbsp;T&nbsp;31,5.<br />
<br />
== Verbleib nach dem Zweiten Weltkrieg ==<br />
<br />
[[Datei:52 4867 HEF Hafenbahn Frankfurt 21092008.JPG|miniatur|52 4867 der HEF]]<br />
<br />
[[Datei:52 4867 HEF Treibachsen 21092008.JPG|miniatur|Fahrwerk der 52 4867 der HEF]]<br />
<br />
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurden noch einige sog. Kriegslokomotiven in verschiedenen Ländern fertiggestellt. Die [[Deutsche Bundesbahn]] hatte fast 700 Loks übernommen. Da sie aber nach 1945 den größten Teil der im Osten Deutschlands evakuierten modernen Lokomotiven übernehmen können, Konnte sie auf die Kriegsloks schon bald verzichten. Ihre letzten 52er (Nachkriegslieferung) musterte sie im Oktober 1962 ([[Bahnbetriebswerk|Bw]] [[Duisburg-Wedau]]) aus.<br />
<br />
=== Abgrenzung zur DB-Baureihe 052 ===<br />
<br />
Da zu diesem Zeitpunkt bereits alle Lokomotiven der Baureihe 52 ausgemustert worden waren, gab es bei der Umstellung auf das neue [[Baureihenschema der DB#ab 1968|EDV-Baureihenschema]] ab 1968 bei der Deutschen Bundesbahn keine Lok der Baureihe 52 mehr. Da die Baureihenbezeichnungen 051 bis 053 frei waren konnten Lokomotiven der Baureihe 50 die neue Bezeichnung 052 erhalten. Aufgrund der nahen technischen Verwandtschaft zwischen den Baureihe 50 und 52 (siehe unter [[#Herstellung|Herstellung]]) ist die Unterscheidung für Nicht-Spezialisten oft nur anhand der vorhandenen bzw. fehlenden führenden Null und Prüfziffer möglich.<br />
<br />
=== DR-Baureihe 52.80 ===<br />
<br />
''siehe Hauptartikel [[DR-Baureihe 52.80]]''<br />
<br />
Bei der Deutsche Reichsbahn konnte auf diese robusten Maschinen nicht verzichtet werden. 1150 Maschinen hatte sie übernommen. Kriegsbedingte Vereinfachungen wurden beseitigt. Zunächst wurden 59 Lokomotiven einer Generalreparatur unterzogen,. Dabei erhielten sie einen neuen geschweißten Stehkessel und einen Mischvorwärmer vor dem Schornstein, für den die Rauchkammer um 200 mm verlängert wurde. Loks mit Blechrahmen erhielten dabei auch Stellkeile an den Achslagern, die bisher nur bei Barrenrahmenloks vorhanden waren.<br />
<br />
Anschließend wurden 200 Maschinen einem umfangreichen Rekonstruktionsprogramm unterworfen. Dafür wurden ausschließlich Maschinen mit Blechrahmen verwendet.<br />
Diese Lokomotiven erhielten neue, leistungsfähigere Kessel, die mit denen der Baureihe 50.35 tauschbar sind. Die Anpassungsarbeiten erfolgten deshalb ausschließlich am Rahmen. Die auffälligsten Unterschiede zur Altbauart sind der von außen sichtbare Mischvorwärmer in der Rauchkammer und die größere Anzahl Waschluken im Hinterkessel. Diese Maschinen wurden unter der Baureihe 52.80 geführt und standen vereinzelt bis zum Ende des planmäßigen Dampflokeinsatzes in der DDR im Einsatz.<br />
<br />
Bei den Bahnbetriebswerken in der Oberlausitz bildeten die Baureihe 52.80 das Rückgrat der Dampflokomotiven bis zum Ende. So konnten die Maschinen zwischen Dresden und Hoyerswerda, wie auch zwischen Zittau, Löbau und Ebersbach im Personen- und Güterzugdienst angetroffen werden. Einige Maschinen wurden sogar noch bis Ende 1993 als betriebsfähige Heizloks in Berlin-Schöneweide unterhalten.<br />
<br />
=== DR-Baureihe 52.90 ===<br />
<br />
Etliche Dampflokomotiven der DR erhielten wegen Steinkohlenmangels nach dem Krieg eine Braunkohlenstaubfeuerung nach dem System Wendler. Auf Kohlenstaub wurden auch 25 Lokomotiven der Baureihe 52 Anfang der 1950er Jahre im Raw Stendal umgebaut. Mit Einführung der Computernummern schuf man zur Unterscheidung für sie die '''Baureihe 52.90''', indem man die erste Stelle der vierstelligen Ordnungsnummer durch eine 9 ersetzte. Die letzte erhaltene Kohlenstaublokomotive 52 9900-3 (ex 52 4900) gehört zum DB-Museum. Die nicht betriebsfähige Lokomotive wird am Standort [[Halle (Saale)]] von Eisenbahnfreunden gepflegt.<br />
<br />
=== DBAG-Baureihe 052 ===<br />
<br />
Mit der Bildung der [[Deutsche Bahn|Deutschen Bahn AG]] wurde die letzte noch betriebsfähige Dampflok 52 8134 aus dem Bestand der Deutsche Reichsbahn mit der EDV-Nummer 052 134-4 versehen. Am 6.&nbsp;November 1994 erfolgte mit ihr der [[Letzte reguläre Einsätze von Dampfloks|letzte reguläre Einsatz einer Dampflok]] durch die DBAG, eine Woche später am 13.&nbsp;November 1994 um genau 23.59 Uhr wurde das Feuer in ihr gelöscht und damit das Ende des normalspurigen Dampfbetriebes in Deutschland besiegelt.<br />
<br />
=== Reihe 52 in Österreich ===<br />
<br />
In [[Österreich]] verblieben nach Kriegsende 113 Lokomotiven, die bei den [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]] unter Beibehaltung der Nummerierung als ''ÖBB 52'' mit laufenden Nummern von 52.221 bis 52.8000 vor allem für schwere Güterzüge, aber auch vor allen anderen Zuggattungen bis zum Schnellzug eingesetzt wurden. Jene Maschinen, die auf einem ''Barrenrahmen'' aufgebaut waren, wurden als ''Reihe 152'' bezeichnet. Die letzten Lokomotiven wurden 1976 ausgemustert und gehörten damit zu den letzten Dampfloks auf dem normalspurigen Streckennetz der ÖBB. Interessant waren die Einsätze vor schweren Erzleerzügen mit Vorspann einer Maschine der Baureihe 86.<br />
<br />
=== Reihe 52 in der Tschechoslowakei ===<br />
<br />
[[Datei:CSD 555 0153 digital 1.jpg|miniatur|555.0153 im [[Eisenbahnmuseum Lužná u Rakovníka]]]]<br />
<br />
In der [[Tschechoslowakei]] verblieben nach dem Krieg 185 Maschinen. Sie wurden von den ČSD als Baureihe 555.0 eingeordnet. Sie waren zunächst sehr geschätzt, weil sie bessere Fahreigenschaften als die [[ČSD-Baureihe 534.03|534.03]] hatte. Ihre Schwäche war die vorzeitige Materialermüdung beim Kessel und beim Tender. 199 Loks wurden als [[ČSD-Baureihe 555.3]] auf Ölhauptfeuerung umgebaut. Die Erkenntnisse bei ihrer Konstruktion und ihres Betriebes wurden beim Bau der Reihe [[ČSD-Baureihe 556.0]] berücksichtigt. Nach Erscheinen dieser neueren Gattung wurde sie von dieser in untergeordnete Dienste abgedrängt. Am 15. Mai 1973 wurde im Depot [[Česká Lípa]] mit der 555.0259 die letzte „Němka“ („Deutsche“), so ihre Bezeichnung beim Personal, ausgemustert. 555.0153 blieb als heute wieder betriebsfähige Museumslokomotive erhalten.<br />
<br />
=== Reihe 52 in Polen ===<br />
<br />
In [[Polen]] verblieben ca. 1.200 Lokomotiven; weitere 200 wurden aus der Sowjetunion angekauft. Die Lokomotiven liefen bei der [[Polskie Koleje Państwowe|PKP]] als Ty2. Weitere, erst nach dem Krieg in Polen gebaute Exemplare wurden als [[PKP-Baureihe Ty42|Ty42]] bezeichnet.<br />
Derzeit sind in Polen zwei Ty 2 Maschinen betriebsfähig erhalten, Ty 2-911 sowie Ty2-953; beide Lokomotiven sind im Museums - Bw Chabówka stationiert und kommen vor planmäßigen sog. Retro - Zügen zum Einsatz.<br />
<br />
=== Reihe 52 in der Sowjetunion ===<br />
<br />
[[Datei:CSD 555 0301.jpg|miniatur|555.0301 im [[Eisenbahnmuseum Lužná u Rakovníka]]]]<br />
<br />
Mehrere 100 Lokomotiven gelangten in die [[Sowjetunion|UdSSR]] (Reihe TЭ). Hier wurden sie in sehr unterschiedlichem Maß angepasst und umgebaut. Typisch war die russische Rauchkammertür. Die Umspurung auf 1520 mm erfolgte mit relativ einfachen Mitteln. Auf die Naben der Radsterne wurden innen Bunde aufgeschweißt, danach wurden sie mit dem neuen Spurmaß auf die ursprünglichen Achswellen aufgepresst. Die Zylinder wurden mit Zwischenlagen weiter nach außen gesetzt. Aufwändig war der Einbau der Aufnahmen für die SA3-[[Mittelpufferkupplung]] in die Tender, vor allem bei den Wannentendern 2'2'T30, die keinen Bodenrahmen im herkömmlichen Sinn besitzen. Zahlreiche Maschinen erhielten [[Ölfeuerung]]. Viele wurden durch die Traktionsumstellung schon in den 1960er Jahren entbehrlich und an andere Länder des Ostblocks (auch die DDR) verkauft. Im Raum [[Kaliningrad]] standen noch bis in die 1990er Jahre viele noch regelspurige Loks als strategische Reserve abgestellt.<br />
<br />
=== Reihe 52 in Belgien und Frankreich ===<br />
<br />
Die in Belgien verbliebenen Lokomotiven wurden als ''Type 26'' bezeichnet, die in Frankreich als ''150 Y''.<br />
<br />
=== NSB Type 63a ===<br />
<br />
Insgesamt verblieben nach Kriegsende 33 Lokomotiven der Baureihe 52 in Norwegen, und wurden von der Norwegischen Staatsbahnen als ''Type 63a'' behalten. Allerdings behielt man die fortlaufende Nummer bei und entfernte nur die Ziffer 52. Die letzte dieser Dampflokomotiven wurden infolge der fortschreitenden Elektrifizierung und Einstellung des Dampfbetriebes 1970 ausrangiert. Eine Lokomotive - die 2770 - blieb als Museumslokomotive erhalten (Norsk<br />
Museumstog Hamar).<br />
<br />
== Verbleib ==<br />
<br />
[[Datei:52 5448.jpg|miniatur|Museumslok 52 5448 im [[Leipziger Hauptbahnhof]]]]<br />
<br />
Während von den Originallokomotiven der Baureihen 52 (Altbauloks) in Deutschland nur noch wenige Exemplare erhalten sind, dient die robuste Rekolok 52.80 bei vielen Eisenbahnvereinen und -museen heute noch als zuverlässiges Triebfahrzeug. Aufgrund ihrer Verbreitung in ganz Europa sind in vielen anderen Ländern zahlreiche Exemplare der Altbau-52er anzutreffen.<br />
<br />
Die ''52 8055'' wurde 1998 von der [[Schweiz]]er [[Dampflokomotiv- und Maschinenfabrik DLM]] AG als Basis für [[Dampflokomotive (Bauart)#Moderne Dampftechnik|moderne Dampftechnik]] neu aufgebaut und ist seitdem für verschiedenste Anwendungen in Betrieb.<br />
<br />
Ein Exemplar wurde 1988 von dem Aktionskünstler [[Wolf Vostell]] zu der Skulptur ''La Tortuga'' umgearbeitet.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
<br />
* Dieter Wünschmann: ''Von der Kriegslok zum Arbeitstier - Die Baureihe 52 bei der DR''. Eisenbahn-Bildarchiv, EK-Verlag, Freiburg 2005, ISBN 978-3-88255-355-0<br />
* Alfred B. Gottwald: ''Deutsche Kriegslokomotiven 1939 - 1945'', Transpress, ISBN 3-344-71032-X<br />
* Alfred B. Gottwald: ''Deutsche Eisenbahnen im Zweiten Weltkrieg'' / ''Rüstung, Krieg und Eisenbahn (1939 - 1945)'', Kosmos, ISBN 3-440-05161-7<br />
* Miachel Reimer: ''Die Lokomotiven der Baureihe 52 - Geschichte, Einsatz und Verbleib. Eine Stationierungsdokumentation'', Lokrundschau, ISBN 3-931647-03-X<br />
* Helmut Skasa: ''Kriegslokomotive K 52 - Technisches Portrait einer tausendfach produzierten Dampflokomotive'', Resch, ISBN 3-9805967-6-1<br />
* Peter Slaughter, Alexander Wassiljew, Roland Beier: ''Kurze Geschichte der Kriegslokomotiven Baureihe 52 u. ihr Verbleib in Ost u. West'', ISBN 3921980607<br />
* Michael Reimer, Dirk Endisch: ''Baureihe 52.80 - Die rekonstruierte Kriegslokomotive'', GeraMond, ISBN 3765471011<br />
* Dieter Zoubek - Erhaltene Dampflokomotiven in und aus Österreich, Eigenverlag, 2004, ISBN 3-200-00174-7<br />
* Helmut Griebl, Hansjürgen Wenzel: ''Geschichte der Kriegslokomotiven, Reihe 52 und Reihe 42'', J.O.Slezak, Wien 1971, ISBN 3-900134-03-0<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|DRG Class 52|Baureihe 52}}<br />
<br />
* [http://www.reichsbahndampflok.de/blaetter_52_8/home52-8.htm Bilder, Verbleib und Daten der BR 52.80 der DR]<br />
* [http://www.kondenslok.de/ Geschichte und Technik der Kondensationslokomotive]<br />
* [[Liste in Deutschland vorhandener Dampflokomotiven]]<br />
<br />
{{Navigationsleiste Deutsche Dampfloks}}<br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Drb Baureihe 52}}<br />
<br />
[[Kategorie:Dampflokomotive Achsfolge 1E]]<br />
[[Kategorie:Triebfahrzeug (Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft)|52]]<br />
[[Kategorie:Triebfahrzeug (Deutsche Bundesbahn)|D52]]<br />
[[Kategorie:Triebfahrzeug (Deutsche Reichsbahn der DDR)|052]]<br />
[[Kategorie:Kriegslokomotive]]<br />
[[Kategorie:Wehrmacht]]<br />
<br />
[[en:DRG Class 52]]<br />
[[fr:150 Y]]<br />
[[zh:德国BR52型蒸汽机车]]<br />
[[hu:MÁV 520]]<br />
[[ja:ドイツ国鉄52形蒸気機関車]]<br />
[[no:NSB type 63]]<br />
[[ru:Паровоз ТЭ]]</div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Alessandra_Martines&diff=65501319Alessandra Martines2009-10-12T12:09:11Z<p>129.132.128.136: </p>
<hr />
<div>'''Alessandra Martines''' (* [[19. September]] [[1963]] in [[Rom]], [[Italien]]) ist eine [[Italien|italienische]] [[Filmschauspieler]]in.<br />
<br />
== Leben ==<br />
<br />
Martines ist vor allem durch ihre Haupt- und Titelrolle in ''[[Prinzessin Fantaghirò]]'' auch im deutschsprachigen Raum sehr bekannt geworden.<br />
<br />
Darüber hinaus wirkte sie in einigen [[Italien|italienisch]]/[[Frankreich|französischen]] Koproduktionen mit, bei denen überwiegend ihr Ehemann, [[Oscar]]preisträger [[Claude Lelouch]], [[Regie]] führte. Die beiden waren ab [[1993]] verheiratet und haben ein gemeinsames Kind (1999 geboren). Inzwischen ist das Paar geschieden.<br />
<br />
Sie spricht neben ihrer Muttersprache [[Italienische Sprache|Italienisch]] auch noch fließend [[Englische Sprache|Englisch]] und [[Französische Sprache|Französisch]].<br />
<br />
== Filmografie (Auswahl) ==<br />
<br />
* 1987: Miss Arizona<br />
* 1989: Sindbad - Herr der sieben Meere (mit [[Lou Ferrigno]]) <br />
* 1991: Pakt mit dem Tod (''Colpo di coda'') <br />
* 1991 - 1996: [[Prinzessin Fantaghirò]]<br />
* 1997: Männer und Frauen - Die Gebrauchsanleitung (''Hommes, femmes, mode d'emploi'')<br />
* 1998: Begegnung in Venedig (''Hasards ou coïncidences'')<br />
* 2002: [[And Now … Ladies & Gentlemen]]<br />
* 2003: Unter uns (''Quelques jours entre nous'') <br />
* 2004: ''Don Bosco'' (Fernsehfilm)<br />
* 2004: ''Le Genre humain - 1ère partie: Les parisiens''<br />
* 2005: ''Edda'' (Fernsehfilm)<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
* {{IMDb Name|ID=0553402|NAME=Alessandra Martines}}<br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Martines, Alessandra}}<br />
[[Kategorie:Schauspieler]]<br />
[[Kategorie:Italiener]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1963]]<br />
[[Kategorie:Frau]]<br />
<br />
{{Personendaten|<br />
NAME=Martines, Alessandra<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=[[Italien|italienische]] [[Filmschauspieler]]in<br />
|GEBURTSDATUM=[[19. September]] [[1963]]<br />
|GEBURTSORT=[[Rom]], [[Italien]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}<br />
<br />
[[bg:Алесандра Мартинес]]<br />
[[en:Alessandra Martines]]<br />
[[es:Alessandra Martines]]<br />
[[fr:Alessandra Martines]]<br />
[[it:Alessandra Martines]]<br />
[[pl:Alessandra Martines]]<br />
[[ru:Мартинес, Алессандра]]<br />
[[sq:Alessandra Martines]]</div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer:Port(u*o)s/Quellen&diff=65318164Benutzer:Port(u*o)s/Quellen2009-10-07T10:20:52Z<p>129.132.128.136: </p>
<hr />
<div>{| <br />
|-<br />
! width="100pt" bgcolor="#DDEFD6"|[[Benutzer:Port(u*o)s|Portuos]]||width="100pt" bgcolor="#DDEFD6"|[[Benutzer Diskussion:Port(u*o)s|Diskussion]]||width="100pt" bgcolor="#DDEFD6"|[[Benutzer:Port(u*o)s/Archiv|Archiv]]||width="100pt" bgcolor="#DDEFD6"|[[Benutzer:Port(u*o)s/Essays|Essays]]||width="100pt" bgcolor="#DDEFD6"|[[Benutzer:Port(u*o)s/Entwürfe|Entwürfe]]||width="100pt" bgcolor="#DDEFD6"|[[Benutzer:Port(u*o)s/Quellen|Quellen]]||width="100pt" bgcolor="#DDEFD6"|[[Benutzer:Port(u*o)s/Helferlein|Helferlein]]<br />
|}<br />
<br />
<br />
<br />
==Bücher==<br />
{| width="730px"<br />
|-bgcolor="#DDEFD6"<br />
|<br />
* [http://www2.plaene-zuerich.ch/DPInventar/(ldbrvu2cfu0042453pmegtfq)/Default.aspx Stadt Zürich Denkmalkartierung]<br />
*[http://www.denkmalpflege.zh.ch/internet/bd/arv/kdp/de/Links.html Links Denkmalpflege]<br />
*[http://opac.nebis.ch/F?func=option-update-lng&file_name=find-b&P_CON_LNG=GER&local_base=zbz Zürichkatalog]<br />
*[http://zbzazk.eurospider.com/digital_library/index.php?default_restriction=1 Zürcher Zettelkatalog]<br />
*[http://zvab.com Antiquariat]<br />
*[http://christoph.stoepel.net/geogen/v3/Default.aspx Geogen]<br />
|-bgcolor="#FFFFDD"<br />
|<br />
*[http://www.stadt-zuerich.ch/internet/hbd/home/planen_bauen.html Hochbaudepartement Zürich]<br/><nowiki>[http://www.stadt-zuerich.ch/internet/hbd/home/planen_bauen.html Hochbaudepartement Zürich]</nowiki><br />
|-bgcolor="#DDEFD6"<br />
|<br />
*<nowiki>*Patrick Krecl: ''Aktuelle Architektur in Zürich'', Zürich: Architekturbüchlein zürich 2006, ISBN 3-033-00805-4</nowiki><ref>Insgesamt 50 Bauwerke in Zürich, 1997-2006</ref><br />
*<nowiki>*Roderick Hönig (Hg.): ''Zürich wird gebaut'', Zürich: Verlag Hochparterre, ISBN 3-909928-02-4</nowiki><ref>Insgesamt 61 Neubauten, 11 Umbauten, 3 Platzgestaltungen und 32 Inneneinrichtungen in Zürich, 1990-2005</ref><br />
*<nowiki>*Florian Adler, Hans Girsberger, Olinde Riege (HG.): ''Architekturführer Schweiz'', Zürich: Les Editions d'Architecture Artemis erw. Neuausgabe 1978, ISBN 3-7608-8004-5</nowiki><ref>Insgesamt 323 Artikel, 1900-1976</ref><br />
*<nowiki>*Christa Zeller: ''Schweizer Architekturführer ; Band 1: Nordost- und Zentralschweiz.'' Zürich: Werk Verlag 1996. ISBN 3-909145-11-6</nowiki><br />
*<nowiki>*Christa Zeller: ''Schweizer Architekturführer ; Band 2: Nordwestschweiz, Jura, Mittelland.'' Zürich: Werk Verlag 1996. ISBN 3-909145-12-4</nowiki><br />
*<nowiki>*Christa Zeller: ''Schweizer Architekturführer ; Band 3: Westschweiz, Wallis, Tessin.'' Zürich: Werk Verlag 1996. ISBN 3-909145-13-2</nowiki><br />
*<nowiki>*Isabelle Rucki und Dorothee Huber (Hg): ''Architektenlexikon der Schweiz - 19./20. Jahrhundert'' Basel: Birkhäuser 1998. ISBN 3-7643-5261-2</nowiki>|-bgcolor="#DDEFD6"<br />
|-bgcolor="#FFFFDD"<br />
|<br />
*<nowiki>*Hanno-Walter Kruft: ''Geschichte der Architekturtheorie : Von der Antike bis zur Gegenwart.'' München: Verlag C. H. Beck 2004, ISBN 340634903X</nowiki><br />
*<nowiki>*Bernd Evers (Hg.): ''Architekturtheorie : Von der Renaissance bis zur Gegenwart'', Köln: Taschen Verlag 2006, ISBN 3-82285082-9</nowiki><br />
|-bgcolor="#FFFFDD"<br />
|<br />
*<nowiki>*Hochbaudepartement der Stadt Zürich (Hg): ''Baukultur in Zürich: Schutzwürdige Bauten und gute Architektur der letzten Jahre'' Zürich: Verlag Neue Zürcher Zeitung</nowiki><br />
<br />
*Band 1: Affoltern, Oerlikon, Schwamendingen, Seebach. ISBN 3-03823-034-0 '''ETH-HDB (Zürich) A 50940'''<br />
*Band 2: Hirslanden, Riesbach. ISBN 3-03823-011-1 '''ETH-HDB (Zürich) A 50940'''<br />
*Band 3: Aussersihl, Industrie, Zürich West. ISBN 3-03823-072-3 '''ETH-HDB (Zürich) A 50940'''<br />
*Band 4: Wiedikon, Albisrieden, Altstetten. ISBN 3-03823-153-3 '''ETH-HDB (Zürich) A 50940'''<br />
*Band 5: Enge, Wollishofen, Leimbach. ISBN 3-03823-074-X '''ETH-HDB (Zürich) A 50940'''<br />
*Band 6: .<br />
*Band 7: .<br />
*Band 8: .<br />
*Band 9: .<br />
|-bgcolor="#DDEFD6"<br />
|<br />
*<nowiki>*''Fritz Haller: Bauen und Forschen,'' Ausstellungskatalog, Solothurn 1988</nowiki><br />
*<nowiki>*William J. R. Curtis: ''Le Corbusier. Ideen und Formen'', Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt 1987, ISBN 3-421-02883-4</nowiki><br />
*<nowiki>Nikolaus Pevsner, Hugh Honour, John Fleming: ''Lexikon der Weltarchitektur.'' München: Prestel 1992 ISBN 3-7913-1238-3</nowiki>|-bgcolor="#DDEFD6"<br />
|-bgcolor="#FFFFDD"<br />
|<br />
Jakob Zweifel:<br />
*Glarus: Werk, 1,1952; 5/55; SBZ 30/54<br />
*Platte: SBZ 31/52; B+W 9/59; Werk 1/68<br />
*Gäsi: SBZ 9/59; B+W 6/59<br />
*Netstal: Werk 6/63<br />
*Seefeldstr: B+W 3/62; <br />
*Auen: Werk 3/61<br />
*Ennenda: Werk 2/69<br />
*Bevaix: Werk 5/65; DBZ 4/69<br />
|-bgcolor="#DDEFD6"<br />
|<br />
Theo Hotz:<br />
*Hotel Astoria; Werk, Bauen und Wohnen 11/87, werk-archithese 3/85, Bauwelt 40/52, Ineichen/Tomaso 1985: Luzerner Architekten 1920-60, Volkart 1951:Schweizer Architektur<br />
*Bezirksschulhaus Wettingen: Schweizerische Bauzeitung 50/1954, 39/1958, Werk, Bauen und Wohnen 11/87,<br />
*Buchbinderei Burkhard: Werk, Bauen und Wohnen 11/87, archithese 4/86, Rivista Tecnica 1-2/1986, Peter Disch: Architektur in der deutschen Schweiz 1980-90<br />
*Postverteilzentrum Mülligen: Werk, Bauen und Wohnen 11/87, Peter Disch: Architektur in der deutschen Schweiz 1980-90<br />
*Buchgrindelstrasse: Werk, Bauen und Wohnen 11/87, Peter Disch: Architektur in der deutschen Schweiz 1980-90<br />
*Fernmeldebetriebszentrum Herdern: Werk, Bauen und Wohnen 1–2/80,4/84, 11/87, Rivista Tecnica 1/82, Eduard Blättler (HG.): Neue Architektur in Zürich seit 1920, Werner Blaser: Bauen Schweiz 70/80<br />
*Ernst Marti AG Oerlikon: Werk, Bauen und Wohnen 11/87, archithese 1/86, Rivista Tecnica 1-2/1986, Faces 13/89, Rudolf Schilling: Architektur in Zürich 1980-90, Peter Disch: Architektur in der deutschen Schweiz 1980-90<br />
*Haus Raussmüller/Welti: Werk, Bauen und Wohnen 11/87, Rudolf Schilling: Architektur in Zürich 1980-90, Peter Disch: Architektur in der deutschen Schweiz 1980-90<br />
*Weishaupt AG: Bauwelt 37/99<br />
*Apollo: Werk, Bauen und Wohnen 11/87, ochparterre 3/92, Peter Disch: Architektur in der deutschen Schweiz 1980-90<br />
*Grünenhof: Werk, Bauen und Wohnen 7-8/91, Peter Disch: Architektur in der deutschen Schweiz 1980-90<br />
<br />
*Die Fassade als Sonnenkollektor: Bauwelt 44/1996<br />
|}<br />
<br />
==Erläuterungen==<br />
<references/></div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kanton_(Schweiz)&diff=64796869Kanton (Schweiz)2009-09-22T13:57:48Z<p>129.132.128.136: /* Politisches System */</p>
<hr />
<div><!--schweizbezogen--><br />
[[Datei:KARTE schweiz verwaltungsgliederung.png|miniatur|350px|Schweizer Kantone]]<br />
Die 26 '''Kantone der [[Schweiz]]''' ([[Französische Sprache|frz.]] ''cantons'', [[Italienische Sprache|ital.]] ''cantoni'', [[Rätoromanisch|rätorom.]] ''chantuns'', in der [[Deutschschweiz|deutschsprachigen Schweiz]] traditionell '''Stände''') sind die [[Gliedstaat]]en der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Der Ausdruck wurde 1475 zum ersten Mal in einer Freiburger Akte verwendet.<ref name="HLS">{{HLS|26414|Kantone}}</ref><br />
<br />
== Politisches System ==<br />
<br />
Obwohl die meisten Kantone lediglich die Grösse von districts in England oder Landkreisen in Deutschland besitzen, hat jeder Kanton eine eigene Verfassung und eigene gesetzgebende, vollziehende und rechtsprechende Behörden. Alle Kantone besitzen ein Einkammer-Parlament (Grosser Rat, Kantonsrat, Landrat, Parlament; ''siehe auch'': [[Kantonsparlament]]). Dieses hat je nach Kanton 58 bis 180 Parlamentssitze. Die [[Kantonsregierung]] (Regierungsrat, Regierung, Staatsrat, Standeskommission) besteht je nach Kanton aus fünf bis sieben Mitgliedern.<br />
<br />
Alle staatlichen Bereiche, die nicht von der schweizerischen Bundesverfassung dem Bund zugewiesen bzw. von einem Bundesgesetz geregelt werden, gehören in die Kompetenz der Kantone (staatliche Organisation, Schulwesen, teilweise Gesundheitswesen, teilweise Planungs- und Baurecht, Polizeiwesen, teilweise Gerichtsverfassung, Notariatswesen, kantonales und kommunales Steuerrecht und andere). Bei vielen dieser Bereiche hat der Bund ebenfalls grosse Kompetenzen, sodass oft ein Kompetenzkonflikt festzustellen ist. Die Kantone ihrerseits können ihren Gemeinden auch eine gewisse [[Autonomie]] gewähren. Das Ausmass der Gemeindekompetenzen ist von Kanton zu Kanton verschieden.<br />
<br />
In zwei Kantonen, [[Kanton Glarus|Glarus]] sowie [[Kanton Appenzell Innerrhoden|Appenzell Innerrhoden]] bestimmt das Volk an der [[Landsgemeinde]] seine Kantonsvertreter und entscheidet über Sachfragen. In allen anderen Kantonen finden Wahlen und Abstimmungen an der Urne statt.<br />
<br />
''Siehe auch'': [[Politisches System der Schweiz]], [[Föderalismus in der Schweiz]]<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
<br />
Die sogenannten [[Urkanton]]e, welche 1291 die Eidgenossenschaft begründeten, sind [[Kanton Uri|Uri]], [[Kanton Schwyz|Schwyz]] und [[Unterwalden]]. In der [[Alte Eidgenossenschaft|Alten Eidgenossenschaft]] wurden die Kantone noch ''Orte'' genannt. Deshalb spricht man in Bezug auf die Ausweitungsphasen der Schweiz von den [[Die Acht Alten Orte|Acht Alten Orten]] und den [[Die Dreizehn Alten Orte|Dreizehn Alten Orten]] (bzw. der achtörtigen und der dreizehnörtigen Eidgenossenschaft). Verbündete, welche nicht Vollmitglied der Eidgenossenschaft waren, wurden als [[Zugewandter Ort|zugewandte Orte]] bezeichnet. Die Vollmitglieder und erst recht die zugewandten Orte der Eidgenossenschaft waren noch eigenständige Staatengebilde.<br />
<br />
Mit der [[Helvetische Republik|Helvetischen Republik]] (1798–1803) bekam die Bezeichnung ''Kanton'' eine gewichtigere Verwendung, der Ausdruck wurde seit 1475 in der alten Eidgenossenschaft schon als Synonym für Ort, Stand verwendet.<ref name="HLS"/> Die Kantone waren im neu geschaffenen Einheitsstaat blosse Verwaltungsbezirke ohne Autonomierechte. Die Grenzziehung wurde geändert, um annähernd gleich grosse Kantone zu schaffen und die alte Ordnung zu zerschlagen. Dabei entstanden auch die kurzlebigen Kantone [[Kanton Säntis|Säntis]], [[Kanton Linth|Linth]], [[Kanton Waldstätte|Waldstätte]], [[Kanton Oberland|Oberland]], [[Kanton Baden|Baden]], [[Kanton Lugano|Lugano]] und [[Kanton Bellinzona|Bellinzona]].<br />
<br />
Mit der [[Mediation (Geschichte)|Mediationsverfassung]] 1803 erhöhte sich die Zahl der Kantone auf 19 und mit dem [[Wiener Kongress]] 1815 auf 22. Die Zugewandten Orte wie zum Beispiel die altfrye Republik Gersau, das Gebiet der Abtei Engelberg und weitere, wurden teilweise gegen ihren Willen einzelnen Kantonen zugeschlagen. 1833 spaltete sich der [[Kanton Basel-Landschaft]] in einem bewaffneten Konflikt vom [[Kanton Basel-Stadt]], 1979 der [[Kanton Jura]] auf demokratischem Weg vom [[Kanton Bern]] ab.<br />
<br />
Mit der [[Bundesstaat]]s-Gründung 1848 wurde die Souveränität der Kantone endgültig eingeschränkt: Sämtliche kantonalen Zölle und Währungen wurden beseitigt. Einige wenige Kompetenzen traten die Stände an die Bundesgewalt ab. Mit [[Industrialisierung]] und Wirtschaftswachstum wurde das staatliche Leben zunehmend komplexer, was weitere Zentralisierungen erforderlich machte. Heute sind die Bereiche, wo die Kantone wirklich noch [[autonom]] legiferieren können, ziemlich begrenzt. Es wird zunehmend von «Vollzugs-Föderalismus» gesprochen.<br />
<br />
== Anzahl und Reihenfolge ==<br />
<br />
Heute wird die Zahl der Kantone meistens mit 26, manchmal mit 23 angegeben.<br />
Dies ist der Tatsache geschuldet, dass sechs Kantone ([[Kanton Obwalden|Obwalden]], [[Kanton Nidwalden|Nidwalden]], [[Kanton Appenzell Innerrhoden|Appenzell Innerrhoden]], [[Kanton Appenzell Ausserrhoden|Appenzell Ausserrhoden]], [[Kanton Basel-Stadt|Basel-Stadt]] und [[Kanton Basel-Landschaft|Basel-Landschaft]]) aus historischen Gründen als [[Halbkanton]]e bezeichnet werden. (Seit der Totalrevision der [[Bundesverfassung (Schweiz)|Bundesverfassung]] von 1999 spricht man nun gelegentlich von Kantonen mit geteilter Standesstimme). Diese Unterscheidung ist lediglich bei der Besetzung des [[Ständerat]]es und beim [[Ständemehr]] relevant, hat jedoch keinen Einfluss auf die innere [[Autonomie]], weshalb es korrekt ist, von 26 Kantonen, aber 23 Ständen zu sprechen.<br />
<br />
Die übliche Reihenfolge der Kantone (siehe untenstehende [[#Liste der Schweizer Kantone mit ihren Eckdaten|Liste]]) ist in der [[Bundesverfassung (Schweiz)|Bundesverfassung]] festgelegt. Sie hat jedoch einen viel älteren Ursprung. In der Eidgenossenschaft der [[Die Acht Alten Orte|Acht Alten Orte]] standen die Städte Zürich, Bern und Luzern als [[Vorort (Geschichte)|Vororte]] in der Hierarchie vor den Landkantonen. Die weiteren Kantone stehen in der Reihenfolge ihres Beitritts.<br />
<br />
== Liste der Schweizer Kantone mit ihren Eckdaten ==<br />
<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! [[ISO 3166-2:CH|ISO]]/[[Autokennzeichen (Schweiz)|K.z.]]<br />
! class="unsortable" | [[Wappen]]<br />
! Kanton<br />
! [[Geschichte der Schweiz#Beginn der Eidgenossenschaft|Beitritt]]<br />
! [[Hauptort]]<br />
! class="unsortable" | Lage<br />
! [[Einwohner]]&nbsp;<small><sup>'''1'''</sup></small><br />
! [[Fläche]]&nbsp;<small><sup>'''2'''</sup></small><br />
! [[Bevölkerungsdichte|Dichte]]&nbsp;<small><sup>'''3'''</sup></small><br />
! [[Gemeinde]]n&nbsp;<small><sup>'''5'''</sup></small><br />
! [[Liste der Amtssprachen|Amtssprachen]]<br />
|- valign=top align=right<br />
| align=center | ZH<br />
| align=center | [[Datei:Wappen Zürich matt.svg|25px|Wappen des Kantons Zürich]]<br />
| align=left | [[Kanton Zürich|Zürich]]<br />
| align=center | 1351<br />
| align=left | [[Zürich]]<br />
| align=center | [[Datei:Switzerland Locator Map ZH.svg|80px]]<br />
| {{SortKey|a1272600}}1'307'567<br /><font size="-2">(1)</font><br />
| {{SortKey|a0001729}}1'729<br /><font size="-2">(7)</font><br />
| {{SortKey|a0000729}}756<br /><font size="-2">(3)</font><br />
| {{SortKey|a0000171}}171<br />
| align=center | [[Deutsche Sprache|deu]], [[Deutschschweizer Gebärdensprache|sgg]]<br />
|- valign=top align=right<br />
| align=center | BE<br />
| align=center | [[Datei:Wappen Bern matt.svg|25px|Wappen des Kantons Bern]]<br />
| align=left | [[Kanton Bern|Bern]]<br />
| align=center | 1353<br />
| align=left | [[Bern]]<br />
| align=center | [[Datei:Switzerland Locator Map BE.svg|80px]]<br />
| {{SortKey|a0962982}}962'982<br /><font size="-2">(2)</font><br />
| {{SortKey|a0005959}}5'959<br /><font size="-2">(2)</font><br />
| {{SortKey|a0000162}}162<br /><font size="-2">(15)</font><br />
| {{SortKey|a0000392}}392<br />
| align=center | [[Deutsche Sprache|deu]], [[Französische Sprache|fra]]<br />
|- valign=top align=right<br />
| align=center | LU<br />
| align=center | [[Datei:Wappen Luzern matt.svg|25px|Wappen des Kantons Luzern]]<br />
| align=left | [[Kanton Luzern|Luzern]]<br />
| align=center | 1332<br />
| align=left | [[Luzern]]<br />
| align=center | [[Datei:Switzerland Locator Map LU.svg|80px]]<br />
| {{SortKey|a0363475<}}363'475<br /><font size="-2">(7)</font><br />
| {{SortKey|a0001493}}1'493<br /><font size="-2">(9)</font><br />
| {{SortKey|a0000243}}243<br /><font size="-2">(9)</font><br />
| {{SortKey|a0000088}}88<br />
| align=center | [[Deutsche Sprache|deu]]<br />
|- valign=top align=right<br />
| align=center | UR<br />
| align=center | [[Datei:Wappen Uri matt.svg|25px|Wappen des Kantons Uri]]<br />
| align=left | [[Kanton Uri|Uri]]<br />
| align=center | 1291 <font size="-2"><sup>'''6'''</sup></font><br />
| align=left | [[Altdorf UR|Altdorf]]<br />
| align=center | [[Datei:Switzerland Locator Map UR.svg|80px]]<br />
| {{SortKey|a0034989}}34'989<br /><font size="-2">(24)</font><br />
| {{SortKey|a0001077}}1'077<br /><font size="-2">(11)</font><br />
| {{SortKey|a0000032}}32<br /><font size="-2">(25)</font><br />
| {{SortKey|a0000020}}20<br />
| align=center | [[Deutsche Sprache|deu]]<br />
|- valign=top align=right<br />
| align=center | SZ<br />
| align=center | [[Datei:Wappen Schwyz matt.svg|25px|Wappen des Kantons Schwyz]]<br />
| align=left | [[Kanton Schwyz|Schwyz]]<br />
| align=center | 1291 <font size="-2"><sup>'''6'''</sup></font><br />
| align=left | [[Schwyz (Gemeinde)|Schwyz]]<br />
| align=center | [[Datei:Switzerland Locator Map SZ.svg|80px]]<br />
| {{SortKey|a0141024}}141'024<br /><font size="-2">(17)</font><br />
| {{SortKey|a0000908}}908<br /><font size="-2">(13)</font><br />
| {{SortKey|a0000155}}155<br /><font size="-2">(16)</font><br />
| {{SortKey|a0000030}}30<br />
| align=center | [[Deutsche Sprache|deu]]<br />
|- valign=top align=right<br />
| align=center | OW<br />
| align=center | [[Datei:Wappen Obwalden matt.svg|25px|Wappen des Kantons Obwalden]]<br />
| align=left | [[Kanton Obwalden|Obwalden]]<br />
| align=center | 1291 <font size="-2"><sup>'''6'''</sup></font><br />
| align=left | [[Sarnen]]<br />
| align=center | [[Datei:Switzerland Locator Map OW.svg|80px]]<br />
| {{SortKey|a0033997}}33'997<br /><font size="-2">(25)</font><br />
| {{SortKey|a0000491}}491<br /><font size="-2">(19)</font><br />
| {{SortKey|a0000069}}69<br /><font size="-2">(22)</font><br />
| {{SortKey|a0000007}}7<br />
| align=center | [[Deutsche Sprache|deu]]<br />
|- valign=top align=right<br />
| align=center | NW<br />
| align=center | [[Datei:Wappen Nidwalden matt.svg|25px|Wappen des Kantons Nidwalden]]<br />
| align=left | [[Kanton Nidwalden|Nidwalden]]<br />
| align=center | 1291 <font size="-2"><sup>'''6'''</sup></font><br />
| align=left | [[Stans]]<br />
| align=center | [[Datei:Switzerland Locator Map NW.svg|80px]]<br />
| {{SortKey|a0040287}}40'287<br /><font size="-2">(22)</font><br />
| {{SortKey|a0000276}}276<br /><font size="-2">(22)</font><br />
| {{SortKey|a0000146}}146<br /><font size="-2">(18)</font><br />
| {{SortKey|a0000011}}11<br />
| align=center | [[Deutsche Sprache|deu]]<br />
|- valign=top align=right<br />
| align=center | GL<br />
| align=center | [[Datei:Wappen Glarus matt.svg|25px|Wappen des Kantons Glarus]]<br />
| align=left | [[Kanton Glarus|Glarus]]<br />
| align=center | 1352<br />
| align=left | [[Glarus (Gemeinde)|Glarus]]<br />
| align=center | [[Datei:Switzerland Locator Map GL.svg|80px]]<br />
| {{SortKey|a0038237}}38'237<br /><font size="-2">(23)</font><br />
| {{SortKey|a0000685}}685<br /><font size="-2">(17)</font><br />
| {{SortKey|a0000056}}56<br /><font size="-2">(23)</font><br />
| {{SortKey|a0000025}}25<br /><font size="-2">3 (ab 2011)</font><br />
| align=center | [[Deutsche Sprache|deu]]<br />
|- valign=top align=right<br />
| align=center | ZG<br />
| align=center | [[Datei:Wappen Zug matt.svg|25px|Wappen des Kantons Zug]]<br />
| align=left | [[Kanton Zug|Zug]]<br />
| align=center | 1352<br />
| align=left | [[Zug (Stadt)|Zug]]<br />
| align=center | [[Datei:Switzerland Locator Map ZG.svg|80px]]<br />
| {{SortKey|a0109141}}109'141<br /><font size="-2">(18)</font><br />
| {{SortKey|a0000239}}239<br /><font size="-2">(24)</font><br />
| {{SortKey|a0000457}}457<br /><font size="-2">(5)</font><br />
| {{SortKey|a0000011}}11<br />
| align=center | [[Deutsche Sprache|deu]]<br />
|- valign=top align=right<br />
| align=center | FR<br />
| align=center | [[Datei:Wappen Freiburg matt.svg|25px|Wappen des Kantons Freiburg]]<br />
| align=left | [[Kanton Freiburg|Freiburg]]<br />
| align=center | 1481<br />
| align=left | [[Freiburg im Üechtland|Freiburg]]<br />
| align=center | [[Datei:Switzerland Locator Map FR.svg|80px]]<br />
| {{SortKey|a0263241}}263'241<br /><font size="-2">(11)</font><br />
| {{SortKey|a0001671}}1'671<br /><font size="-2">(8)</font><br />
| {{SortKey|a0000158}}158<br /><font size="-2">(17)</font><br />
| {{SortKey|a0000168}}168<br />
| align=center | [[Französische Sprache|fra]], [[Deutsche Sprache|deu]]<br />
|- valign=top align=right<br />
| align=center | SO<br />
| align=center | [[Datei:Wappen Solothurn matt.svg|25px|Wappen des Kantons Solothurn]]<br />
| align=left | [[Kanton Solothurn|Solothurn]]<br />
| align=center | 1481<br />
| align=left | [[Solothurn]]<br />
| align=center | [[Datei:Switzerland Locator Map SO.svg|80px]]<br />
| {{SortKey|a0250240}}250'240<br /><font size="-2">(12)</font><br />
| {{SortKey|a0000791}}791<br /><font size="-2">(16)</font><br />
| {{SortKey|a0000316}}316<br /><font size="-2">(7)</font><br />
| {{SortKey|a0000125}}125<br />
| align=center | [[Deutsche Sprache|deu]]<br />
|- valign=top align=right<br />
| align=center | BS<br />
| align=center | [[Datei:Wappen Basel-Stadt matt.svg|25px|Wappen des Kantons Basel-Stadt]]<br />
| align=left | [[Kanton Basel-Stadt|Basel-Stadt]]<br />
| align=center | 1501<br />
| align=left | [[Basel]]<br />
| align=center | [[Datei:Switzerland Locator Map BS.svg|80px]]<br />
| {{SortKey|a0185227}}185'227<br /><font size="-2">(15)</font><br />
| {{SortKey|a0000037}}37<br /><font size="-2">(26)</font><br />
| {{SortKey|a0005006}}5'006<br /><font size="-2">(1)</font><br />
| {{SortKey|a0000003}}3<br />
| align=center | [[Deutsche Sprache|deu]]<br />
|- valign=top align=right<br />
| align=center | BL<br />
| align=center | [[Datei:Wappen Basel-Landschaft matt.svg|25px|Wappen des Kantons Basel-Landschaft]]<br />
| align=left | [[Kanton Basel-Landschaft|Basel-Landschaft]]<br />
| align=center | 1501<br />
| align=left | [[Liestal]]<br />
| align=center | [[Datei:Switzerland Locator Map BL.svg|80px]]<br />
| {{SortKey|a0269145}}269'145<br /><font size="-2">(10)</font><br />
| {{SortKey|a0000518}}518<br /><font size="-2">(18)</font><br />
| {{SortKey|a0000520}}520<br /><font size="-2">(4)</font><br />
| {{SortKey|a0000086}}86<br />
| align=center | [[Deutsche Sprache|deu]]<br />
|- valign=top align=right<br />
| align=center | SH<br />
| align=center | [[Datei:Wappen Schaffhausen matt.svg|25px|Wappen des Kantons Schaffhausen]]<br />
| align=left | [[Kanton Schaffhausen|Schaffhausen]]<br />
| align=center | 1501<br />
| align=left | [[Schaffhausen]]<br />
| align=center | [[Datei:Switzerland Locator Map SH.svg|80px]]<br />
| {{SortKey|a0074527}}74'527<br /><font size="-2">(19)</font><br />
| {{SortKey|a0000298}}298<br /><font size="-2">(20)</font><br />
| {{SortKey|a0000250}}250<br /><font size="-2">(8)</font><br />
| {{SortKey|a0000027}}27<br />
| align=center | [[Deutsche Sprache|deu]]<br />
|- valign=top align=right<br />
| align=center | AR<br />
| align=center | [[Datei:Wappen Appenzell Ausserrhoden matt.svg|25px|Wappen des Kantons Appenzell Ausserrhoden]]<br />
| align=left | [[Kanton Appenzell Ausserrhoden|Appenzell Ausserrhoden]]<br />
| align=center | 1513<br />
| align=left | [[Herisau]]&nbsp;<font size="-2"><sup>'''4'''</sup></font><br />
| align=center | [[Datei:Switzerland Locator Map AR.svg|80px]]<br />
| {{SortKey|a0052654}}52'654<br /><font size="-2">(21)</font><br />
| {{SortKey|a0000243}}243<br /><font size="-2">(23)</font><br />
| {{SortKey|a0000217}}217<br /><font size="-2">(12)</font><br />
| {{SortKey|a0000020}}20<br />
| align=center | [[Deutsche Sprache|deu]]<br />
|- valign=top align=right<br />
| align=center | AI<br />
| align=center | [[Datei:Wappen Appenzell Innerrhoden matt.svg|25px|Wappen des Kantons Appenzell Innerrhoden]]<br />
| align=left | [[Kanton Appenzell Innerrhoden|Appenzell Innerrhoden]]<br />
| align=center | 1513<br />
| align=left | [[Appenzell (Bezirk)|Appenzell]]<br />
| align=center | [[Datei:Switzerland Locator Map AI.svg|80px]]<br />
| {{SortKey|a0015471}}15'471<br /><font size="-2">(26)</font><br />
| {{SortKey|a0000173}}173<br /><font size="-2">(25)</font><br />
| {{SortKey|a0000089}}89<br /><font size="-2">(20)</font><br />
| {{SortKey|a0000006}}6<br />
| align=center | [[Deutsche Sprache|deu]]<br />
|- valign=top align=right<br />
| align=center | SG<br />
| align=center | [[Datei:Wappen St. Gallen matt.svg|25px|Wappen des Kantons St. Gallen]]<br />
| align=left | [[Kanton St. Gallen|St. Gallen]]<br />
| align=center | 1803<br />
| align=left | [[St. Gallen]]<br />
| align=center | [[Datei:Switzerland Locator Map SG.svg|80px]]<br />
| {{SortKey|a0465937}}465'937<br /><font size="-2">(5)</font><br />
| {{SortKey|a0002026}}2'026<br /><font size="-2">(6)</font><br />
| {{SortKey|a0000230}}230<br /><font size="-2">(11)</font><br />
| {{SortKey|a0000086}}86<br />
| align=center | [[Deutsche Sprache|deu]]<br />
|- valign=top align=right<br />
| align=center | GR<br />
| align=center | [[Datei:Wappen Graubünden matt.svg|25px|Wappen des Kantons Graubünden]]<br />
| align=left | [[Kanton Graubünden|Graubünden]]<br />
| align=center | 1803<br />
| align=left | [[Chur]]<br />
| align=center | [[Datei:Switzerland Locator Map GR.svg|80px]]<br />
| {{SortKey|a0188762}}188'762<br /><font size="-2">(14)</font><br />
| {{SortKey|a0007105}}7'105<br /><font size="-2">(1)</font><br />
| {{SortKey|a0000027}}27<br /><font size="-2">(26)</font><br />
| {{SortKey|a0000190}}190<br />
| align=center | [[Deutsche Sprache|deu]], [[Rätoromanisch|roh]], [[Italienische Sprache|ita]]<br />
|- valign=top align=right<br />
| align=center | AG<br />
| align=center | [[Datei:Wappen Aargau matt.svg|25px|Wappen des Kantons Aargau]]<br />
| align=left | [[Kanton Aargau|Aargau]]<br />
| align=center | 1803<br />
| align=left | [[Aarau]]<br />
| align=center | [[Datei:Switzerland Locator Map AG.svg|80px]]<br />
| {{SortKey|a0581562}}581'562<br /><font size="-2">(4)</font><br />
| {{SortKey|a0001404}}1'404<br /><font size="-2">(10)</font><br />
| {{SortKey|a0000414}}414<br /><font size="-2">(6)</font><br />
| {{SortKey|a0000229}}229<br />
| align=center | [[Deutsche Sprache|deu]]<br />
|- valign=top align=right<br />
| align=center | TG<br />
| align=center | [[Datei:Wappen Thurgau matt.svg|25px|Wappen des Kantons Thurgau]]<br />
| align=left | [[Kanton Thurgau|Thurgau]]<br />
| align=center | 1803<br />
| align=left | [[Frauenfeld]]<br />
| align=center | [[Datei:Switzerland Locator Map TG.svg|80px]]<br />
| {{SortKey|a0238316}}238'316<br /><font size="-2">(13)</font><br />
| {{SortKey|a0000991}}991<br /><font size="-2">(12)</font><br />
| {{SortKey|a0000240}}240<br /><font size="-2">(10)</font><br />
| {{SortKey|a0000080}}80<br />
| align=center | [[Deutsche Sprache|deu]]<br />
|- valign=top align=right<br />
| align=center | TI<br />
| align=center | [[Datei:Wappen Tessin matt.svg|25px|Wappen des Kantons Tessin]]<br />
| align=left | [[Kanton Tessin|Tessin]]<br />
| align=center | 1803<br />
| align=left | [[Bellinzona]]<br />
| align=center | [[Datei:Switzerland Locator Map TI.svg|80px]]<br />
| {{SortKey|a0328580}}328'580<br /><font size="-2">(8)</font><br />
| {{SortKey|a0002812}}2'812<br /><font size="-2">(5)</font><br />
| {{SortKey|a0000117}}117<br /><font size="-2">(19)</font><br />
| {{SortKey|a0000176}}176<br />
| align=center | [[Italienische Sprache|ita]]<br />
|- valign=top align=right<br />
| align=center | VD<br />
| align=center | [[Datei:Wappen Waadt matt.svg|25px|Wappen des Kantons Waadt]]<br />
| align=left | [[Kanton Waadt|Waadt]]<br />
| align=center | 1803<br />
| align=left | [[Lausanne]]<br />
| align=center | [[Datei:Switzerland Locator Map VD.svg|80px]]<br />
| {{SortKey|a0672039}}672'039<br /><font size="-2">(3)</font><br />
| {{SortKey|a0003212}}3'212<br /><font size="-2">(4)</font><br />
| {{SortKey|a0000209}}209<br /><font size="-2">(14)</font><br />
| {{SortKey|a0000375}}375<br />
| align=center | [[Französische Sprache|fra]]<br />
|- valign=top align=right<br />
| align=center | VS<br />
| align=center | [[Datei:Wappen Wallis matt.svg|25px|Wappen des Kantons Wallis]]<br />
| align=left | [[Kanton Wallis|Wallis]]<br />
| align=center | 1815<br />
| align=left | [[Sion|Sitten]]<br />
| align=center | [[Datei:Switzerland Locator Map VS.svg|80px]]<br />
| {{SortKey|a0298580}}298'580<br /><font size="-2">(9)</font><br />
| {{SortKey|a0005224}}5'224<br /><font size="-2">(3)</font><br />
| {{SortKey|a0000057}}57<br /><font size="-2">(24)</font><br />
| {{SortKey|a0000143}}143<br />
| align=center | [[Französische Sprache|fra]], [[Deutsche Sprache|deu]]<br />
|- valign=top align=right<br />
| align=center | NE<br />
| align=center | [[Datei:Wappen Neuenburg matt.svg|25px|Wappen des Kantons Neuenburg]]<br />
| align=left | [[Kanton Neuenburg|Neuenburg]]<br />
| align=center | 1815<br />
| align=left | [[Neuenburg NE|Neuenburg]]<br />
| align=center | [[Datei:Switzerland Locator Map NE.svg|80px]]<br />
| {{SortKey|a0169782}}169'782<br /><font size="-2">(16)</font><br />
| {{SortKey|a0000803}}803<br /><font size="-2">(15)</font><br />
| {{SortKey|a0000211}}211<br /><font size="-2">(13)</font><br />
| {{SortKey|a0000053}}53<br />
| align=center | [[Französische Sprache|fra]]<br />
|- valign=top align=right<br />
| align=center | GE<br />
| align=center | [[Datei:Wappen Genf matt.svg|25px|Wappen des Kantons Genf]]<br />
| align=left | [[Kanton Genf|Genf]]<br />
| align=center | 1815<br />
| align=left | [[Genf]]<br />
| align=center | [[Datei:Switzerland Locator Map GE.svg|80px]]<br />
| {{SortKey|a0438177}}438'177<br /><font size="-2">(6)</font><br />
| {{SortKey|a0000282}}282<br /><font size="-2">(21)</font><br />
| {{SortKey|a0001554}}1'554<br /><font size="-2">(2)</font><br />
| {{SortKey|a0000045}}45<br />
| align=center | [[Französische Sprache|fra]]<br />
|- valign=top align=right<br />
| align=center | JU<br />
| align=center | [[Datei:Wappen Jura matt.svg|25px|Wappen des Kantons Jura]]<br />
| align=left | [[Kanton Jura|Jura]]<br />
| align=center | 1979<br />
| align=left | [[Delémont]]<br />
| align=center | [[Datei:Switzerland Locator Map JU.svg|80px]]<br />
| {{SortKey|a0069555}}69'555<br /><font size="-2">(20)</font><br />
| {{SortKey|a0000838}}838<br /><font size="-2">(14)</font><br />
| {{SortKey|a0000083}}83<br /><font size="-2">(21)</font><br />
| {{SortKey|a0000064}}64<br />
| align=center | [[Französische Sprache|fra]]<br />
|- valign=top align=right bgcolor="#e0e0e0"<br />
| align=center class="hintergrundfarbe5" | CH<br />
| align=center | [[Datei:Coat of Arms of Switzerland.svg|25px|Wappen der Schweiz]]<br />
| align=left | '''[[Schweiz|Schweizerische Eidgenossenschaft]]'''<br />
| align=center | 1291 <font size="-2"><sup>'''6'''</sup></font><br />
| align=left | [[Bern]] [[Hauptstadtfrage der Schweiz|(Bundesstadt)]]<br />
| align=center |<br />
| {{SortKey|a7593494}}7'593'494<br />
| {{SortKey|a0041285}}41'285<br />
| {{SortKey|a0000184}}184<br />
| {{SortKey|a0002636}}2'636<br />
| align=center | [[Deutsche Sprache|deu]], [[Französische Sprache|fra]],<br />[[Italienische Sprache|ita]], [[Rätoromanisch|roh]]<br />
|}<br />
<br />
Bemerkungen:<br />
<br />
:In Klammern jeweils der Rang<br />
:<sup>'''1'''</sup> Stand: 31. Dezember 2007<ref>[http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/01/22/publ.Document.111689.pdf Bundesamt für Statistik]</ref><br />
:<sup>'''2'''</sup> [[Quadratkilometer|km²]]<br />
:<sup>'''3'''</sup> Einwohner pro [[Quadratkilometer|km²]], Stand: 31. Dezember 2007<br />
:<sup>'''4'''</sup> Sitz der Regierung und des Parlaments, Sitz von Justiz und Polizei ist [[Trogen AR|Trogen]]<br />
:<sup>'''5'''</sup> Stand: 5. April 2009<br />
:<sup>'''6'''</sup> Sofern der [[Bundesbrief von 1291]] als Gründung der Schweiz angenommen wird.<br />
<br />
Die zweibuchstabigen Kantonsabkürzungen ([[Sigel|Siglen]]) sind verbreitet, sie sind unter anderem für die [[Autokennzeichen (Schweiz)|Autokennzeichen]] vorgeschrieben<ref>[http://www.admin.ch/ch/d/sr/741_51/a84.html]</ref> und sind auch in der [[ISO 3166-2:CH]] verwendet (mit dem Präfix «CH-», zum Beispiel ''CH-SZ'' für den Kanton Schwyz).<br />
<br />
== Kantonsnamen in den Schweizer Landessprachen ==<br />
<br />
'''Fett''' hervorgehoben sind die Bezeichnungen in den jeweiligen Amtssprachen des Kantons.<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! ISO/K.z.<br />
! [[Deutsche Sprache|Deutsch]]<br />
! [[Französische Sprache|Französisch]]<br />
! [[Italienische Sprache|Italienisch]]<br />
! [[Rätoromanisch]]<br />
|- valign=top<br />
| align=center | AG || '''[[Kanton Aargau|Aargau]]''' || Argovie || Argovia || Argovia<br />
|- valign=top<br />
| align=center | AR || '''[[Kanton Appenzell Ausserrhoden|Appenzell Ausserrhoden]]''' || Appenzell Rhodes-Extérieures || Appenzello Esterno<br />
| Appenzell dador<br />
|- valign=top<br />
| align=center | AI || '''[[Kanton Appenzell Innerrhoden|Appenzell Innerrhoden]]''' || Appenzell Rhodes-Intérieures || Appenzello Interno<br />
| Appenzell dadens<br />
|- valign=top<br />
| align=center | BL || '''[[Kanton Basel-Landschaft|Basel-Landschaft]]'''<br />
| Bâle-Campagne || Basilea Campagna || Basilea-Champagna<br />
|- valign=top<br />
| align=center | BS || '''[[Kanton Basel-Stadt|Basel-Stadt]]'''<br />
| Bâle-Ville || Basilea Città || Basilea-Citad<br />
|- valign=top<br />
| align=center | BE || '''[[Kanton Bern|Bern]]''' || '''Berne ''' || Berna<br />
| Berna<br />
|- valign=top<br />
| align=center | FR || '''[[Kanton Freiburg|Freiburg]]'''<br />
| '''Fribourg''' || Friburgo || Friburg<br />
|- valign=top<br />
| align=center | GE || [[Kanton Genf|Genf]]<br />
| '''Genève''' || Ginevra || Genevra<br />
|- valign=top<br />
| align=center | GL || '''[[Kanton Glarus|Glarus]]'''<br />
| Glaris || Glarona || Glaruna<br />
|- valign=top<br />
| align=center | GR || '''[[Kanton Graubünden|Graubünden]]''' || Grisons || '''Grigioni'''<br />
| '''Grischun'''<br />
|- valign=top<br />
| align=center | JU || [[Kanton Jura|Jura]] || '''Jura''' || Giura<br />
| Giura<br />
|- valign=top<br />
| align=center | LU || '''[[Kanton Luzern|Luzern]]'''<br />
| Lucerne || Lucerna || Lucerna<br />
|- valign=top<br />
| align=center | NE || [[Kanton Neuenburg|Neuenburg]]<br />
| '''Neuchâtel''' || Neuchâtel || Neuchâtel<br />
|- valign=top<br />
| align=center | NW || '''[[Kanton Nidwalden|Nidwalden]]''' || Nidwald || Nidvaldo<br />
| Sutsilvania<br />
|- valign=top<br />
| align=center | OW || '''[[Kanton Obwalden|Obwalden]]''' || Obwald || Obvaldo<br />
| Sursilvania<br />
|- valign=top<br />
| align=center | SG || '''[[Kanton St. Gallen|Sankt Gallen]]'''<br />
| Saint-Gall || San Gallo || Son Gagl<br />
|- valign=top<br />
| align=center | SH || '''[[Kanton Schaffhausen|Schaffhausen]]'''<br />
| Schaffhouse || Sciaffusa || Schaffusa<br />
|- valign=top<br />
| align=center | SZ || '''[[Kanton Schwyz|Schwyz]]'''<br />
| Schwyz (Schwytz) || Svitto || Sviz<br />
|- valign=top<br />
| align=center | SO || '''[[Kanton Solothurn|Solothurn]]'''<br />
| Soleure || Soletta || Soloturn<br />
|- valign=top<br />
| align=center | TG || '''[[Kanton Thurgau|Thurgau]]''' || Thurgovie || Turgovia<br />
| Turgovia<br />
|- valign=top<br />
| align=center | TI || [[Kanton Tessin|Tessin]] || Tessin || '''Ticino'''<br />
| Tessin<br />
|- valign=top<br />
| align=center | UR || '''[[Kanton Uri|Uri]]''' || Uri || Uri || Uri<br />
|- valign=top<br />
| align=center | VS || '''[[Kanton Wallis|Wallis]]''' || '''Valais''' || Vallese<br />
| Vallais<br />
|- valign=top<br />
| align=center | VD || [[Kanton Waadt|Waadt]]<br />
| '''Vaud''' || Vaud || Vad<br />
|- valign=top<br />
| align=center | ZG || '''[[Kanton Zug|Zug]]''' || Zoug || Zugo<br />
| Zug<br />
|- valign=top<br />
| align=center | ZH || '''[[Kanton Zürich|Zürich]]'''<br />
| Zurich || Zurigo || Turitg<br />
|}<br />
<br />
== Ehemalige Kantone ==<br />
<br />
=== 1798–1803 ===<br />
→ ''Hauptartikel: [[Helvetische Republik#Gebietseinteilung]]''<br />
* [[Kanton Baden|Baden]]<br />
* [[Kanton Bellinzona|Bellinzona]]<br />
* [[Kanton Fricktal|Fricktal]]<br />
* [[Kanton Linth|Linth]]<br />
* [[Kanton Lugano|Lugano]]<br />
* [[Kanton Oberland|Oberland]]<br />
* [[Kanton Säntis|Säntis]]<br />
* [[Kanton Waldstätte|Waldstätte]]<br />
<br />
=== 1831–1833 ===<br />
* [[Kanton Ausserschwyz|Ausserschwyz]] und [[Kanton Innerschwyz|Innerschwyz]] (Halbkantone)<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Föderalismus in der Schweiz]], [[Kantönligeist]]<br />
* [[Liste der Städte in der Schweiz]]<br />
* [[Politische Gemeinde]]<br />
* [[Bezirk (Schweiz)]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
<br />
* Kurt Müller (Hrsg.): ''Bausteine der Schweiz. Porträts der 26 Kantone''. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 1987. ISBN 3-85823-178-9<br />
* ''Die Schweizer Kantone unter der Lupe. Behörden, Personal, Finanzen'' (Diverse Autoren). Haupt Verlag, Bern 2005. ISBN 978-3-258-06887-9<br />
* Stefan Rieder; Thomas Widmer: ''Kantone im Wandel. Reformaktivitäten der Schweizer Kantone zwischen 1990 und 1999: Ursachen, Ausgestaltung und Konsequenzen'' (Aus der Reihe: Public Management). Haupt Verlag, Bern 2007. ISBN 978-3-258-07249-4<br />
* ''Die Schweiz und ihre 26 Kantone. Eine (differenzierte) Landeskunde in Regionen, Traditionen und Wappen''. Verlag Bär, Niederuzwil 2007. ISBN 978-3-9523212-0-1 (Studienbuch) ISBN 978-3-9523212-1-8 (Taschenbuch)<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
* [http://www.gov.ch/govchde.nsf/fmCantonal Schweizer Kantone]<br />
* [http://www.eye.ch/swissgen/kanton-m.htm Informationen über Schweizer Kantone] (viersprachig)<br />
<br />
== Quellen ==<br />
<br />
<references /><br />
<br />
{{Navigationsleiste Schweizer Kantone}}<br />
<br />
[[Kategorie:Kanton (Schweiz)| ]]<br />
[[Kategorie:Politik (Schweiz)]]<br />
[[Kategorie:Verwaltungsgliederung der Schweiz|!Kanton]]<br />
[[Kategorie:Liste (Geographie)]]<br />
[[Kategorie:Föderalismus in der Schweiz]]<br />
<br />
[[als:Kanton]]<br />
[[an:Cantons de Suiza]]<br />
[[ar:كانتونات سويسرا]]<br />
[[bg:Административно деление на Швейцария]]<br />
[[br:Kantonioù Suis]]<br />
[[bs:Kantoni u Švicarskoj]]<br />
[[ca:Cantons de Suïssa]]<br />
[[cs:Švýcarský kanton]]<br />
[[cy:Cantons y Swistir]]<br />
[[da:Kanton (Schweiz)]]<br />
[[en:Cantons of Switzerland]]<br />
[[eo:Kantonoj de Svislando]]<br />
[[es:Cantones de Suiza]]<br />
[[eu:Suitzako kantoiak]]<br />
[[fi:Kantoni]]<br />
[[fr:Cantons suisses]]<br />
[[gl:Cantóns de Suíza]]<br />
[[he:הקנטונים של שווייץ]]<br />
[[hr:Švicarski kantoni]]<br />
[[hu:Svájc kantonjainak listája]]<br />
[[id:Daftar kanton di Swiss]]<br />
[[it:Cantoni della Svizzera]]<br />
[[ja:スイスの地方行政区画]]<br />
[[ko:스위스의 행정 구역]]<br />
[[lb:Lëscht vun de Schwäizer Kantonen]]<br />
[[ln:Bakanton ya Swisi]]<br />
[[lt:Šveicarijos kantonai]]<br />
[[nl:Kantons van Zwitserland]]<br />
[[nn:Kantonane i Sveits]]<br />
[[no:Sveits' kantoner]]<br />
[[oc:Cantons soïsses]]<br />
[[pl:Kanton (Szwajcaria)]]<br />
[[pt:Cantões da Suíça]]<br />
[[rm:Chantuns da la Svizra]]<br />
[[ro:Cantoanele Elveţiei]]<br />
[[ru:Административное деление Швейцарии]]<br />
[[sh:Kantoni Švicarske]]<br />
[[simple:Cantons of Switzerland]]<br />
[[sl:Kantoni Švice]]<br />
[[sq:Njësitë administrative të Zvicrës]]<br />
[[sr:Кантони Швајцарске]]<br />
[[sv:Schweiz kantoner]]<br />
[[sw:Majimbo ya Uswisi]]<br />
[[tr:İsviçre kantonları]]<br />
[[uk:Адміністративний поділ Швейцарії]]<br />
[[vec:Cantoni de ła Svisera]]<br />
[[vi:Bang của Thụy Sĩ]]<br />
[[zh:瑞士行政區劃]]</div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kanton_Z%C3%BCrich&diff=64796627Kanton Zürich2009-09-22T13:51:19Z<p>129.132.128.136: </p>
<hr />
<div><!--schweizbezogen--><br />
{{Infobox_Kanton<br />
|Name=Kanton Zürich<br />
|Abkürzung=ZH<br />
|Wappen=Wappen Zürich matt.svg<br />
|Wappen_Name=[[Fahne und Wappen des Kantons und der Stadt Zürich|Wappen des Kantons und der Stadt Zürich]]<br />
|Karte=Kanton Zürich Detail DE.png<br />
|Lage=Karte_Lage_Kanton_Zürich_2009.png <br />
|Hauptort=[[Zürich]]<br />
|Fläche=1'729<br />
|Fläche_Rang=7<br />
|Einwohner=1'326'775<br />
|Einwohner_Rang=1<br />
|Einwohner_Jahr=2008<br />
|Dichte=767<br />
|Dichte_Rang=3<br />
|Beitrittsjahr=1351<br />
|Sprache=[[Deutsche Sprache|Deutsch]]<br />
}}<br />
Der '''Kanton Zürich''' ist ein [[Kanton (Schweiz)|Kanton]] im Nordosten der [[Schweiz]].<br />
<br />
[[Deutsche Sprache|Deutsch]]: ''Zürich''; [[Französische Sprache|Französisch]]: ''Zurich''; [[Italienische Sprache|Italienisch]]: ''Zurigo''; [[Bündnerromanisch|Rätoromanisch]]: ''Turitg''; [[Schweizerdeutsch]]: ''Züri''<br />
<br />
Der [[Mittelland (Schweiz)|Mittellandkanton]] Zürich, der mit 1660,92 qkm flächenmässig im oberen Mittelfeld der Kantonsrangliste angesiedelt ist, weist eine ausserordentlich hohe [[Bevölkerungsdichte]] auf und rangiert mit seinen 1,32 Millionen Einwohnern<ref>{{internetquelle |url=http://www.statistik.zh.ch/themenportal/themen/aktuell_detail.php?id=4312&tb=&mt=0 |titel=Mitteilung des Statistischen Amts des Kantons Zürich vom 3. März 2009 |zugriff=8. März 2009}}</ref> auf dem ersten Platz der bevölkerungsreichsten Kantone. Geprägt wird der Kanton von seiner Hauptstadt [[Zürich]] und deren [[Agglomeration]], die den grössten Teil des Kantonsgebietes einnimmt.<br />
<br />
Er ist deckungsgleich mit der [[Zürich (Region)|Region Zürich]] des [[Bundesamt für Statistik|Bundesamtes für Statistik]] und liegt zwischen den Regionen [[Ostschweiz|Ost-]] und [[Nordwestschweiz]].<br />
<br />
== Geographie ==<br />
* Höchste Erhebung: [[Schnebelhorn]] 1.291,8 m<br />
* Tiefster Punkt: {{Höhe|330|CH-m}} am [[Hochrhein]] bei [[Weiach]]<br />
<br />
Der Kanton Zürich liegt grösstenteils im schweizerischen Mittelland, der äusserste Südosten des Kantons ist jedoch [[Voralpen|voralpin]] geprägt. Der Kanton grenzt im Norden an den Kanton [[Kanton Schaffhausen|Schaffhausen]] und [[Deutschland]], im Westen an den [[Kanton Aargau]], im Süden an die Kantone [[Kanton Zug|Zug]] und [[Kanton Schwyz|Schwyz]], und im Osten an die Kantone [[Kanton Thurgau|Thurgau]] und [[Kanton St. Gallen|St. Gallen]]. Östlich des Kantons Zürich beginnt die Ostschweiz.<br />
<br />
=== Gewässer ===<br />
[[Datei:Zürichsee Uto Kulm.jpg|miniatur|links|Zürichsee vom Uetliberg aus gesehen]]<br />
Das wichtigste Gewässer im Kanton ist der langgezogene [[Zürichsee]], der das südliche Kantonsgebiet in zwei Teile trennt. Mit dem [[Greifensee (Gewässer)|Greifensee]] im Glattal und dem [[Pfäffikersee]] im [[Zürcher Oberland]] liegen zwei weitere grössere Seen auf dem Kantonsgebiet. Der [[Türlersee]], der [[Katzensee]] und der [[Lützelsee]] sind kleinere Gewässer.<br />
<br />
Der wichtigste Fluss ist die [[Limmat]], die in Zürich den Zürichsee verlässt, um sich später im Kanton Aargau mit der [[Reuss (Fluss)|Reuss]], der [[Aare]] und bei [[Koblenz AG]] mit dem [[Rhein]] zu vereinigen. Der Rhein bildet die Grenze zum Kanton Schaffhausen im Norden und stellenweise auch die [[Staatsgrenze]] der Schweiz zu Deutschland. Die [[Glatt (Rhein)|Glatt]], deren gesamter Lauf im Kanton liegt, entwässert das Glattal und das Zürcher Oberland und fliesst nahe von [[Glattfelden]] im [[Zürcher Unterland]] in den Rhein. Die [[Töss (Fluss)|Töss]] ist ebenfalls ein Bergfluss, der im Zürcher Oberland entspringt und bei der [[Tössegg]] in den Rhein mündet. Auch die [[Thur (Schweiz)|Thur]] fliesst auf den letzten wenigen Kilometern durch den Kanton Zürich. Die [[Sihl]] entspringt im Kanton Schwyz, fliesst durch das Zürcher Sihltal und mündet in Zürich in die Limmat. Die Reuss bildet im Südwesten einen kleinen Abschnitt der Grenze zum Aargau.<br />
<br />
Die kleinen, aber wasserreichen Bergflüsse und Bäche des Zürcher Oberlandes bildeten mit ihrer Wasserkraft vor zwei Jahrhunderten den Anfang der Schweizer Industrie.<br />
<br />
=== Berge ===<br />
<br />
Höchster Berg des Kantons ist das [[Schnebelhorn]] mit {{Höhe|1293|CH-m}}. Weitere bekannte Ausflugsgipfel im Zürcher Oberland sind der [[Bachtel]] und das [[Hörnli (Berg)|Hörnli]]. Der Hausberg der Stadt Zürich, der [[Uetliberg]], gehört zur [[Albis]]kette, die bis zu {{Höhe|915|CH-m}} hoch ist. Die [[Lägern]] im Nordwesten ist bereits ein Ausläufer des [[Jura (Gebirge)|Juragebirges]].<br />
<br />
=== Regionen ===<br />
<br />
Der Kanton Zürich wird in verschiedene kleinere [[Region]]en aufgeteilt. Teilweise sind diese noch sehr ländlich, doch die Verstädterung im Kanton Zürich ist weit fortgeschritten: Die Hauptstadt Zürich dominiert den Kanton.<br />
<br />
Ganz im Norden des Kantons, zwischen [[Winterthur]] und [[Schaffhausen]], liegt das [[Zürcher Weinland]]. Es ist sehr dünn besiedelt und hat wie keine andere Zürcher Region seinen ländlichen Charakter bewahrt. Südlich des Weinlands schliesst sich die ''Region Winterthur'' an. Winterthur ist die sechstgrösste Stadt der Schweiz, ihre Agglomeration hat allerdings nur die unmittelbaren Nachbargemeinden erfasst.<br />
<br />
Westlich der Region Winterthur bzw. nordöstlich der Stadt Zürich liegt das [[Zürcher Unterland]]. Dieses ist bereits Teil der Agglomeration Zürich, insbesondere das mittlere Glattal ist stark verstädtert bzw. teilweise mit Zürich verwachsen, während das [[Furttal]], das [[Wehntal]] und das Rafzerfeld jenseits des Rheins noch weitgehend ausserhalb der inneren Agglomeration liegen. Im Unterland liegt und dominiert zudem der [[Flughafen Zürich]].<br />
<br />
Die eigentliche Stadt Zürich liegt etwas westlich des geographischen Zentrum des Kantons am Nordende des Zürichsees. Sie nimmt dort die gesamte flache Ebene ein, die von Limmat und Sihl durchflossen und durch die Hügelketten von [[Uetliberg]], Hönggerberg, [[Zürichberg]] und [[Adlisberg]] begrenzt wird. Westlich der Stadt, an der Limmat an der Grenze zum Kanton Aargau, liegt die Region [[Limmattal]]. Diese ist stark zersiedelt und ihre Gemeinden sind zu einem Teil mit Zürich zusammengewachsen.<br />
<br />
Südlich der Stadt breitet sich der Zürichsee aus. Beide Ufer sind teilweise praktisch lückenlos überbaut. Das rechte Ufer ist aufgrund seiner sonnigen Lage zur wohlhabenden sog. [[Goldküste (Schweiz)|Goldküste]] geworden, während das linke Ufer manchmal leicht abwertend [[Pfnüselküste]] genannt wird. Unmittelbar hinter den Zürichseegemeinden liegen die Hügel des [[Zimmerberg]]s (linkes Ufer) und des [[Pfannenstiel (Zürich)|Pfannenstils]] (rechtes Ufer). Insbesondere der Zimmerberg mit der Region [[Hirzel]] im südlichsten Zipfel des Kantons ist im Vergleich dünn besiedelt.<br />
<br />
Im Südosten des Kantons liegt das teilweise voralpine [[Zürcher Oberland]], in dem sowohl Zürcher Vorortsgemeinden, ausgesprochen ländliche Gebiete als auch mittelgrosse ehemalige Industriezentren ([[Uster]], [[Wetzikon]]) zu finden sind.<br />
<br />
Im südwestlichen Zipfel liegt das [[Knonauer Amt]], im Volksmund ''Säuliamt'' genannt. Es ist durch die Albiskette vom übrigen Kantonsgebiet abgetrennt und weist überwiegend einen ländlichen Charakter auf. Zwischen dem Albis und dem Zimmerberg schliesslich liegt das [[Sihltal]]. In dessen nördlichen, stadtnahen Teil liegen weitere Vorortsgemeinden Zürichs, während es im Süden praktisch unbesiedelt ist.<br />
<br />
== Bevölkerung ==<br />
=== Sprachen ===<br />
<br />
[[Sprachen in der Schweiz|Amtssprache]] des Kantons ist [[Deutsche Sprache|Deutsch]]. [[Umgangssprache]] im Kanton Zürich ist [[Schweizerdeutsch]] respektive seine lokale Varietät, das [[Zürichdeutsch|Zürichdeutsche]].<br />
<br />
Laut der neuen Zürcher Verfassung fällt auch die [[Deutschschweizer Gebärdensprache|Gebärdensprache]] unter die Sprachenfreiheit.<br />
<br />
=== Religionen – Konfessionen ===<br />
<br />
Der Kanton Zürich gehört zu den traditionell reformierten Kantonen, da die Stadt Zürich unter [[Ulrich Zwingli|Zwinglis]] Führung die [[Reformation]] angenommen und in ihrem ganzen Untertanengebiet durchgesetzt hat. Historische Ausnahmen sind das katholische [[Dietikon]] und das paritätische Klosterdorf [[Rheinau ZH|Rheinau]] (erst 1803 als Ersatz für den Verlust von [[Stein am Rhein]] und [[Dörflingen]] zugeteilt).<br />
<br />
Infolge starker Zuwanderung (Zürich als Wirtschaftszentrum) und zunehmender Konfessionslosigkeit ist der Kanton heute multireligiös; keine der Gemeinschaften verfügt mehr über eine absolute Mehrheit. Öffentlich-rechtlich anerkannt sind die [[Evangelisch-reformierte Landeskirche des Kantons Zürich]], die [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholische]] Körperschaft und die [[christkatholisch]]en ([[altkatholisch]]en) Kirchgemeinden. Auf der Grundlage der neuen Kantonsverfassung sind nun auch zwei der [[Judentum|jüdischen]] Gemeinden öffentlichrechtlich anerkannt, wogegen andere es vorgezogen haben, privatrechtlich zu bleiben.<br />
<br />
== Verfassung ==<br />
<br />
Ein vom Volk gewählter Verfassungsrat hat zwischen 2000 und 2004 eine neue Verfassung erarbeitet, welche die seit 1869 geltende und seither vielfach geänderte Kantonsverfassung ablösen sollte. Der Entwurf wurde in einer Volksabstimmung am 27.&nbsp;Februar 2005 von den Stimmberechtigten mit deutlicher Mehrheit angenommen. Die neue Verfassung trat am 1.&nbsp;Januar 2006 in Kraft.<br />
<br />
=== Legislative ===<br />
<br />
[[Legislative|Gesetzgebende]] Behörde ist der [[Kantonsrat]], der 180 fest auf vier Jahre vom Volk im [[Proporz]]verfahren (Verhältniswahlrecht) gewählte Mitglieder zählt. Angewandt wird das System des [[Doppelter Pukelsheim|doppelten Pukelsheim]]. Es bedeutet die doppelt proportionale Zuteilung der Parlamentssitze. Dieses bei den Wahlen 2007 erstmals verwendete System beseitigt die frühere Benachteiligung kleiner Parteien. So wurden die [[Listenverbindung]]en abgeschafft und eine Partei muss in mindestens einem [[Wahlkreis]] mindestens fünf Prozent Wähleranteil schaffen, um ins Parlament einziehen zu können.<br />
<br />
Dazu hat das Volk selbst direkten Anteil an der Gesetzgebung, indem ihm das [[Referendum]]s- und das Initiativrecht zukommt. [[Obligatorische Volksabstimmung]]en finden bei allen Verfassungsänderungen statt, fakultative Volksabstimmungen bei Gesetzesänderungen, wenn dies von mindestens 3000 Stimmberechtigten verlangt wird. [[Volksinitiative (Schweiz)|Volksinitiativen]] betreffend Änderung der Verfassung oder eines Gesetztes bedürfen der Unterstützung von mindestens 6000 Stimmberechtigten; sie unterliegen auch dann der Volksabstimmung, wenn sie vom Kantonsrat abgelehnt werden. Zürcherisches Unikum ist die Einzelinitiative: eine einzelne Person kann dem Kantonsrat eine Gesetzes- oder Verfassungsänderung beantragen, und diese ist der Volksabstimmung zu unterbreiten, wenn sie von einer Mehrheit des Kantonsrates unterstützt wird. Für die Behördeninitiative (zum Beispiel von einem Gemeindeparlament ausgehend) gilt das Entsprechende wie für die Einzelinitiative.<br />
<br />
[[Datei:Parlamentsspiegel Zürich 2007.svg|miniatur|Sitzverteilung Zürcher Kantonsrat (2007)]]<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|+ Zusammensetzung des Kantonsrates<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! Partei !! 1991 !! 1995 !! 1999 !! 2003 !! 2007 !! % 2007<br />
|-<br />
|| [[Schweizerische Volkspartei|SVP]] || align="right"| 36 || align="right"| 40 || align="right"| 60 || align="right"| 61 || align="right"| 56 || align="right"| 30,5<br />
|-<br />
|| [[Sozialdemokratische Partei der Schweiz|SP]] || align="right"| 43 || align="right"| 45 || align="right"| 43 || align="right"| 53 || align="right"| 36 || align="right"| 19,5<br />
|-<br />
|| [[Freisinnig-Demokratische Partei|FDP]] || align="right"| 50 || align="right"| 46 || align="right"| 35 || align="right"| 29 || align="right"| 29 || align="right"| 16,0<br />
|-<br />
|| [[Grüne Partei der Schweiz|GP]] || align="right"| 20 || align="right"| 16 || align="right"| 11 || align="right"| 14 || align="right"| 19 || align="right"| 10,4<br />
|- <br />
|| [[Christlichdemokratische Volkspartei|CVP]] || align="right"| 13 || align="right"| 11 || align="right"| 13 || align="right"| 12|| align="right"| 13 || align="right"| 7,3<br />
|-<br />
|| [[Grünliberale Partei|GLP]] || align="right"| — || align="right"| — || align="right"| — || align="right"| — || align="right"| 10 || align="right"| 5,6<br />
|-<br />
|| [[Evangelische Volkspartei|EVP]] || align="right"| 8 || align="right"| 9 || align="right"| 9 || align="right"| 9 || align="right"| 10 || align="right"| 5,2<br />
|-<br />
|| [[Eidgenössisch-Demokratische Union|EDU]] || align="right"| — || align="right"| — || align="right"| 1 || align="right"| 1 || align="right"| 5 || align="right"| 2,8<br />
|-<br />
|| [[Alternative Liste (Schweiz)|AL]] || align="right"| — || align="right"| — || align="right"| 1 || align="right"| — || align="right"| 2 || align="right"| 1,3<br />
|-<br />
|| Andere || align="center"| 10 || align="right"| 13 || align="right"| 7 || align="right"| 1 || align="right"| — || align="right"| 1,4<br />
|}<br />
<br />
=== Exekutive ===<br />
<br />
Die [[Exekutive|oberste leitende und vollziehende]] Behörde des Kantons ist der [[Regierungsrat (Schweiz)|Regierungsrat]]. Er setzt sich aus sieben gleichberechtigten Mitgliedern zusammen, wird vom Volk im [[Majorz]]verfahren (Mehrheitswahlrecht) fest auf vier Jahre gewählt und vom alljährlich wechselnden Regierungspräsidenten geleitet.<br />
<br />
Die amtierenden Regierungsräte sind (Stand: 2007):<br />
<br />
* [[Regine Aeppli]] ([[Sozialdemokratische Partei der Schweiz|SP]])<br />
* [[Rita Fuhrer]] ([[Schweizerische Volkspartei|SVP]])<br />
* [[Ursula Gut]] ([[Freisinnig-Demokratische Partei|FDP]])<br />
* [[Thomas Heiniger]] ([[Freisinnig-Demokratische Partei|FDP]])<br />
* [[Hans Hollenstein]] ([[Christlichdemokratische Volkspartei|CVP]])<br />
* [[Markus Kägi]] ([[Schweizerische Volkspartei|SVP]])<br />
* [[Markus Notter]] ([[Sozialdemokratische Partei der Schweiz|SP]])<br />
<br />
''Siehe auch'': [[Liste der Regierungsräte des Kantons Zürich]], [[Liste der Präsidenten des Regierungsrates des Kantons Zürich]]<br />
<br />
=== Judikative ===<br />
<br />
[[Judikative|Oberste Gerichte]] sind das Kassationsgericht (in Zivil- und Strafsachen), das Verwaltungsgericht (öffentliches Recht), das Sozialversicherungsgericht und das Obergericht. Dem Obergericht sind das Handelsgericht und das Geschworenengericht (für Gewaltdelikte) angegliedert sowie die Bezirksgerichte, Einzelrichter, Mietgerichte und (in Winterthur und Zürich) die Arbeitsgerichte unterstellt. Auf kommunaler Ebene gibt es die Friedensrichter. Daneben besteht noch ein Landwirtschaftsgericht.<br />
<br />
Das [[Bezirksgericht Zürich]] ist mit seinen rund 400 Mitarbeitern das grösste Gericht im Kanton Zürich.<br />
<br />
=== Parteiensystem ===<br />
<br />
{| class="wikitable float-right" <br />
|+ Parteistärken [[Nationalrat (Schweiz)|Nationalratswahlen]]<br /><small>in Prozenten</small><br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! Partei !! Wahlen<br />2007 !! Wahlen<br />2003 !! Wahlen<br />1999<br />
|- align="right"<br />
| align="left" | SVP<br />
| 33,92<br />
| 33,39<br />
| 32,48<br />
|- align="right"<br />
| align="left" | SP<br />
| 19,81<br />
| 25,66<br />
| 25,63<br />
|- align="right"<br />
| align="left" | FDP<br />
| 13,15<br />
| 16,24<br />
| 17,82<br />
|- align="right"<br />
| align="left" | Grüne<br />
| 10,37<br />
| 8,47<br />
| 4,14<br />
|- align="right"<br />
| align="left" | CVP<br />
| 7,56<br />
| 5,43<br />
| 5,12<br />
|- align="right"<br />
| align="left" | GLP<br />
| 7,01<br />
| —<br />
| —<br />
|- align="right"<br />
| align="left" | EVP<br />
| 3,68<br />
| 4,11<br />
| 3,44<br />
|- align="right"<br />
| align="left" | EDU<br />
| 2,12<br />
| 2,06<br />
| 1,76<br />
|- align="right"<br />
| align="left" | AL<br />
| 1,34<br />
| 2,17<br />
| 2,01<br />
|- align="right"<br />
| align="left" | SD<br />
| 0,54<br />
| 0,87<br />
| 1,55<br />
|- align="right"<br />
| align="left" | übrige<br />
| 0,50<br />
| 1,60<br />
| 6,07<br />
|}<br />
<br />
Im Kanton Zürich gibt es die üblichen in der Schweiz agierenden Parteien. Früher hatte vor allem die [[Freisinnig-Demokratische Partei|FDP]] eine bestimmende Position, verlor diese in den letzten Jahren aber zusehends und musste ihre Rolle als grösste [[Kantonsrat]]sfraktion an die [[Schweizerische Volkspartei|SVP]] abtreten. In den Landgemeinden ist die SVP, in den Städten die [[Sozialdemokratische Partei der Schweiz|SP]] überdurchschnittlich stark (so stellt sie in den drei grössten Städten des Kantons&nbsp;– Zürich, Winterthur und Uster&nbsp;– das Stadtpräsidium). Viertstärkste Partei sind die [[Grüne Partei der Schweiz|Grünen]], gefolgt von der eidgenössisch deutlich einflussreichern [[Christlichdemokratische Volkspartei|CVP]]. Die von den Grünen abgespaltene und 2007 zum ersten Mal zur Nationalratswahl angetretene [[Grünliberale Partei|GLP]] konnte sich auf Anhieb als sechststärkste Partei positionieren.<br />
<br />
=== Gemeinden und Bezirke ===<br />
<br />
Der Kanton Zürich zählt 171 politische [[Gemeinde]]n, welche die Träger der lokalen Selbstverwaltung sind; so kommt zum Beispiel jeder einzelnen das Recht zu, den kommunalen [[Steuerfuss]]<!-- [sic] --> selbst festzusetzen.<br /><br />
Siehe: [[Gemeinden des Kantons Zürich]]<br />
<br />
Weitere Gemeindearten sind die [[Schulgemeinde]]n, die aber zunehmend in die politischen Gemeinden integriert werden, die [[Zivilgemeinde (Kanton Zürich)|Zivilgemeinden]], deren es nur noch vereinzelte gibt, und die evangelisch-reformierten und römisch- sowie christkatholischen Kirchgemeinden.<br />
<br />
Jede Gemeinde gehört zu einem der zwölf Bezirke (siehe unten), welche die dezentralen Einheiten der Kantonsverwaltung und somit ohne eigene Autonomie sind.<br />
<br />
== Wirtschaft ==<br />
<br />
Der Kanton Zürich ist die wirtschaftlich stärkste Region der Schweiz. Um die Stadt Zürich hat sich eine Agglomeration mit über einer Million Einwohnern herausgebildet, die bereits über die Kantonsgrenzen hinausreicht.<br /><br />
Besonders ausgeprägt ist der Finanzplatz mit national und international tätigen [[Kreditinstitut|Banken]] und [[Versicherung (Kollektiv)|Versicherungen]], wo Zürich mit [[London]] und [[Frankfurt am Main]] konkurrieren kann. Zürich ist neben [[München]] ein weltweit führendes Zentrum für die [[Rückversicherung]]. Überdies ist Zürich ein beliebter Kongressort.<br />
<br />
=== Verkehr ===<br />
<br />
Der Kanton Zürich wird von einem dichten nationalen und regionalen [[Eisenbahn]]netz sowie von nach Osten, Westen, Norden und Süden führenden [[Autobahn]]en durchzogen. Bei Kloten liegt der internationale [[Flughafen Zürich]], der auch die Funktion eines [[Luftfahrt-Drehkreuz|Hubs]] erfüllt.<br />
<br />
Der Kanton Zürich verfügt über gute internationale Bahnverbindungen in alle Nachbarsländer und dank des [[Zürcher Verkehrsverbund]]s (ZVV) über ein ausgezeichnetes [[Nahverkehr]]snetz für den Agglomerationsverkehr, das laufend weiter ausgebaut wird.<br />
<br />
=== Ansässige Unternehmen ===<br />
Wegen seiner wirtschaftlichen Bedeutung ist der Kanton Zürich ein wichtiger Unternehmensstandort. Verschiedene Zürcher Unternehmen haben grosse nationale oder internationale Bedeutung. Auch haben eine ganze Reihe an ausländischen Unternehmen ihren Schweizer Hauptsitz im Kanton Zürich. <br />
<br />
Zu den grössten Zürcher Unternehmen mit nationaler oder internationaler Bedeutung zählen: <br />
{|<br />
|-<br />
| style="vertical-align:top;" |<br />
* [[AMAG Gruppe]]<br />
* [[Asea Brown Boveri|ABB Ltd]]<br />
* [[Axima Schweiz]]<br />
* [[Barry Callebaut|Barry Callebaut AG]]<br />
* [[Bucher Industries|Bucher Industries AG]]<br />
* [[Cablecom|Cablecom Holdings GmbH]]<br />
* [[Careal Holding|Careal Holding AG]]<br />
* [[Cementia Holding|Cementia Holding AG]]<br />
* [[Conzzeta AG]]<br />
* [[Credit Suisse]]<br />
* [[DKSH|DKSH Holding AG]]<br />
* [[Emil Frey Gruppe]]<br />
* [[Helsana|Helsana AG]]<br />
| style="vertical-align:top;"|<br />
* [[Implenia|Implenia AG]]<br />
* [[Jelmoli|Jelmoli Holding AG]]<br />
* [[Bank Julius Bär|Julius Bär Holding AG]]<br />
* [[Kaba Gruppe|Kaba Holding AG]]<br />
* [[Karl Steiner Holding|Karl Steiner Holding AG]]<br />
* [[Kuoni|Kuoni Reisen Holding AG]]<br />
* [[Lindt & Sprüngli|Lindt & Sprüngli AG]]<br />
* [[Migros|Migros-Genossenschafts-Bund]]<br />
* [[Nobel Biocare|Nobel Biocare AG]]<br />
* [[Rieter|Rieter Holding AG]]<br />
* [[Sanitas Krankenversicherung]]<br />
* [[Swiss Re|Schweizerische Rückversicherungs-Gesellschaft AG]]<br />
| style="vertical-align:top;"|<br />
* [[Sonova|Sonova Holding AG]]<br />
* [[Sulzer AG]]<br />
* [[Sunrise (Telekommunikation)|Sunrise Communications AG]]<br />
* [[Swica|SWICA Holding]]<br />
* [[SIX Group|SIX Group AG]]<br />
* [[Swiss Life|Swiss Life Holding]]<br />
* [[Swissport|Swissport International AG]]<br />
* [[Tamedia|Tamedia AG]]<br />
* [[The Nuance Group|The Nuance Group AG]]<br />
* [[UBS|UBS AG]]<br />
* [[Zürcher Kantonalbank]]<br />
* [[Zurich Financial Services]]<br />
|}<br />
<br />
Zu den grössten Schweizer Tochtergesellschaften ausländischer Konzerne mit Schweizer Hauptsitz im Kanton Zürich zählen:<br />
{|<br />
|-<br />
| style="vertical-align:top;" |<br />
* [[Allianz SE|Allianz Suisse]]<br />
* [[AXA Versicherungen|AXA Versicherungen AG]] <br />
* [[BMW|BMW Schweiz AG]]<br />
* [[The Coca-Cola Company|Coca-Cola Beverages AG]]<br />
* [[Ericsson|Ericsson AG]] <br />
* [[ExxonMobil|Esso Schweiz GmbH]]<br />
* [[Fiat|Fiat Group Automobiles Switzerland S.A.]]<br />
* [[Ford|Ford Motor Company (Switzerland) SA]]<br />
* [[Gate Gourmet|Gate Gourmet Switzerland GmbH]]<br />
* [[General Electric|GE General Electric Schweiz]]<br />
* [[General Motors|General Motors Suisse SA]]<br />
* [[Assicurazioni Generali|Generali (Schweiz) Holding]]<br />
| style="vertical-align:top;"|<br />
* [[Google|Google Switzerland GmbH]]<br />
* [[Hewlett-Packard|Hewlett-Packard Schweiz GmbH]]<br />
* [[IBM|IBM Schweiz AG]]<br />
* [[Integrated Service Solutions|ISS Schweiz AG]] <br />
* [[KPMG|KPMG Holding AG]] <br />
* [[MAN Turbo|MAN Turbo AG Schweiz]]<br />
* [[Media Markt|Media Markt Management und Service AG ]]<br />
* [[Mettler-Toledo|Mettler-Toledo (Schweiz) GmbH]]<br />
* [[Microsoft|Microsoft Schweiz GmbH]]<br />
* [[Pfizer|Pfizer AG]]<br />
* [[Philips|Philips AG]]<br />
* [[PricewaterhouseCoopers|PricewaterhouseCoopers AG]]<br />
| style="vertical-align:top;"|<br />
* [[Renault|Renault Suisse SA]]<br />
* [[SCOR (Unternehmen)|SCOR Holding (Switzerland) AG]]<br />
* [[Siemens AG|Siemens Schweiz AG]]<br />
* [[Sony|Sony Overseas AG]]<br />
* [[TUI|TUI (Suisse) AG]]<br />
* [[Volvo|Volvo Automobile (Schweiz) AG]]<br />
|}<br />
<br />
== Ausbildungsstätten ==<br />
<br />
{|<br />
|-<br />
| style="vertical-align:top;" |<br />
* [[Universität Zürich]]<br />
* [[Eidgenössische Technische Hochschule Zürich]]<br />
* [[Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich]]<br />
* [[Hochschule für Musik und Theater Zürich]]<br />
* [[Hochschule für Technik Zürich]]<br />
* [[Hochschule für Wirtschaft Zürich]]<br />
* [[Hochschule für Angewandte Psychologie Zürich ]]<br />
| style="vertical-align:top;"|<br />
* [[Pädagogische Hochschule Zürich]]<br />
* [[Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik Zürich]]<br />
* [[Hochschule für Soziale Arbeit Zürich]]<br />
* [[Hochschule Wädenswil]]<br />
* [[Schweizerisches Public Relations Institut]]<br />
* [[Stiftung Wirtschaftsinformatikschule Schweiz WISS]]<br />
* [[Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften]]<br />
|}<br />
<br />
== Spezielle Einrichtungen und Forschung ==<br />
<br />
{|<br />
|-<br />
| style="vertical-align:top;" |<br />
* [[Universitätsspital Zürich]]<br />
* [[Psychiatrische Universitätsklinik Zürich]] «Burghölzli»<br />
* [[Freud Institut Zürich]]<br />
* [[Technopark]] Zürich<br />
| style="vertical-align:top;"|<br />
* [[Schweizerische Nationalbank]]<br />
* [[IBM Zurich Research Laboratory]]<br />
* [[Gottlieb Duttweiler Institut]]<br />
|}<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
<br />
''Siehe: [[Geschichte des Kantons Zürich]]''<br />
<br />
== Politik ==<br />
<br />
{{Quelle}}<br />
Politisch nimmt der Kanton Zürich verschiedentlich eine Vorreiterrolle ein, zum Beispiel bei der Förderung des öffentlichen Verkehrs, in der Steuergesetzgebung, beim Umbau des Bildungswesens, bei Rechten für [[Homosexualität|homosexuelle]] Paare und der Reform des Beamtenrechts (Abschaffung des Beamtenstatus); in anderen Bereichen wie der Vereinfachung der Verwaltungsgliederung hinkt er hinter anderen Kantonen wie Bern und St. Gallen nach. In die Jahrzehnte lang konstante Parteienlandschaft mit ihrer traditionellen Dominanz des Freisinns beziehungsweise der Freisinnig-demokratischen Partei ([[Freisinnig-Demokratische Partei|FDP]])&nbsp;– die nur vorübergehend in zwei selbständige Parteien (s. [[Demokratische Partei (Schweiz)|Demokratische Partei]]) geteilt war&nbsp;– kam im ausgehenden 20. Jahrhundert Bewegung: Im Zusammenhang mit der schwieriger gewordenen wirtschaftlichen Lage wurde diese Vorherrschaft von der rechtsbürgerlich-konservativen Schweizerischen Volkspartei ([[Schweizerische Volkspartei|SVP]]) gebrochen. Auf der linken Seite erstarkte kurzfristig zugleich die Sozialdemokratische Partei ([[Sozialdemokratische Partei der Schweiz|SP]]), die bei den Wahlen 2008 aber fast die Hälfte ihrer Mandate wieder verlor.<br />
<br />
== Städte ==<br />
[[Datei:Karte Kanton Zürich.png|miniatur|300px|Wichtige Orte im Kanton Zürich (Bezirkshauptorte unterstrichen)]]<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! Gemeinde !! Einwohner<br /><small>(31.&nbsp;Dezember 2007)</small><br />
|-<br />
| [[Zürich]]<br />
| align="right" | 354'308<br />
|-<br />
| [[Winterthur]]<br />
| align="right" | 95'943<br />
|-<br />
| [[Uster]]<br />
| align="right" | 30'614<br />
|-<br />
| [[Dübendorf]]<br />
| align="right" | 23'176<br />
|-<br />
| [[Dietikon]]<br />
| align="right" | 22'497<br />
|-<br />
| [[Wetzikon]]<br />
| align="right" | 20'542<br />
|-<br />
| [[Wädenswil]]<br />
| align="right" | 19'417<br />
|-<br />
| [[Horgen]]<br />
| align="right" | 18'162<br />
|-<br />
| [[Kloten]]<br />
| align="right" | 17'148<br />
|-<br />
| [[Thalwil]]<br />
| align="right" | 16'427<br />
|-<br />
| [[Bülach]]<br />
| align="right" | 16'052<br />
|-<br />
| [[Volketswil]]<br />
| align="right" | 15'804<br />
|-<br />
| [[Adliswil]]<br />
| align="right" | 15'783<br />
|-<br />
| [[Regensdorf]]<br />
| align="right" | 15'673<br />
|-<br />
| [[Illnau-Effretikon]]<br />
| align="right" | 15'265<br />
|-<br />
| [[Schlieren]]<br />
| align="right" | 13'753<br />
|-<br />
| [[Stäfa]]<br />
| align="right" | 13'438<br />
|-<br />
| [[Opfikon]]<br />
| align="right" | 13'378<br />
|-<br />
| [[Küsnacht ZH|Küsnacht]]<br />
| align="right" | 13'026<br />
|-<br />
| [[Wallisellen]]<br />
| align="right" | 12'626<br />
|-<br />
| [[Meilen]]<br />
| align="right" | 12'057<br />
|-<br />
| [[Richterswil]]<br />
| align="right" | 11'799<br />
|-<br />
| [[Zollikon]]<br />
| align="right" | 11'770<br />
|-<br />
| [[Rüti ZH|Rüti]]<br />
| align="right" | 11'596<br />
|-<br />
| [[Bassersdorf]]<br />
| align="right" | 10'470<br />
|-<br />
| [[Affoltern am Albis]]<br />
| align="right" | 10'374<br />
|-<br />
| [[Pfäffikon ZH|Pfäffikon]]<br />
| align="right" | 10'109<br />
|}<br />
<br />
Von den 171 politischen [[Gemeinden des Kantons Zürich]] haben 27 Gemeinden die geographisch-statistische Stadtgrösse von mehr als 10'000 Einwohnern, basierend auf dem zivilrechtlichen Wohnsitzbegriff mit Stand vom 31.&nbsp;Dezember 2007.<br />
<br />
== Bezirke ==<br />
[[Datei:Karte Kanton Zürich Bezirke.png|miniatur|300px|Bezirke des Kantons Zürich]]<br />
[[Datei:Karte Kanton Zürich Bezirke 1989.png|miniatur|150px|Bezirke des Kantons Zürich bis 30.&nbsp;Juni 1989]]<br />
[[Datei:Karte Kanton Zürich Bezirke 1986.png|miniatur|150px|Bezirke des Kantons Zürich bis 31.&nbsp;Dezember 1985]]<br />
<br />
{| class="wikitable" <br />
! Bezirk !! Einwohner<br /><small>(Dezember 2007)</small> !! Fläche'''<br />in km² !! Hauptort !! [[Gemeindenummer|BFS-Nr]]<br />
|-<br />
| [[Zürich (Bezirk)|Zürich]] || align="right" | 354'308 || align="right" | 87,78<br />
| [[Zürich]]<br />
| align="center" | 0112<br />
|-<br />
| [[Affoltern (Bezirk)|Affoltern]] || align="right" | 45'221 || align="right" | 113,06<br />
| [[Affoltern am Albis]]<br />
| align="center" | 0101<br />
|-<br />
| [[Andelfingen (Bezirk)|Andelfingen]] || align="right" | 28'414 || align="right" | 166,67<br />
| [[Andelfingen ZH|Andelfingen]]<br />
| align="center" | 0102<br />
|-<br />
| [[Bülach (Bezirk)|Bülach]] || align="right" | 122'722 || align="right" | 184,97<br />
| [[Bülach]]<br />
| align="center" | 0103<br />
|-<br />
| [[Dielsdorf (Bezirk)|Dielsdorf]] || align="right" | 74'918 || align="right" | 152,83<br />
| [[Dielsdorf ZH|Dielsdorf]]<br />
| align="center" | 0104<br />
|-<br />
| [[Dietikon (Bezirk)|Dietikon]] || align="right" | 75'675 || align="right" | 60,16<br />
| [[Dietikon]]<br />
| align="center" | 0111<br />
|-<br />
| [[Hinwil (Bezirk)|Hinwil]] || align="right" | 83'117 || align="right" | 179,54<br />
| [[Hinwil]]<br />
| align="center" | 0105<br />
|-<br />
| [[Horgen (Bezirk)|Horgen]] || align="right" | 110'462 || align="right" | 104,20<br />
| [[Horgen]]<br />
| align="center" | 0106<br />
|-<br />
| [[Meilen (Bezirk)|Meilen]] || align="right" | 93'659 || align="right" | 84,66<br />
| [[Meilen]]<br />
| align="center" | 0107<br />
|-<br />
| [[Pfäffikon (Bezirk)|Pfäffikon]] || align="right" | 53'387 || align="right" | 163,66<br />
| [[Pfäffikon ZH|Pfäffikon]]<br />
| align="center" | 0108<br />
|-<br />
| [[Uster (Bezirk)|Uster]] || align="right" | 113'371 || align="right" | 112,20<br />
| [[Uster]]<br />
| align="center" | 0109<br />
|-<br />
| [[Winterthur (Bezirk)|Winterthur]] || align="right" | 145'291 || align="right" | 251,19<br />
| [[Winterthur]]<br />
| align="center" | 0110<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
| Total (12) || align="right" | 1'300'545 || align="right" | 1660,92<br />
| colspan="2" |<br />
|}<br />
<br />
Seeflächenanteil im Kanton Zürich: 67,95 Quadratkilometer<br />
<br />
<br />
=== Bestandsänderungen ===<br />
Vom 1.&nbsp;Januar 1934<!-- zweite Eingemeindung --> bis zum 31.&nbsp;Dezember 1985 umfasste der [[Zürich (Bezirk)|Bezirk Zürich]] neben der Stadt Zürich auch zwölf sogenannte «Landgemeinden». Die Gemeinde [[Zollikon]] wechselte am 1.&nbsp;Januar 1986 zum [[Meilen (Bezirk)|Bezirk Meilen]], die weiteren elf Gemeinden blieben aufgrund eines Rechtsverfahrens noch bis zum 30.&nbsp;Juni 1989 Teil des Bezirks Zürich und bilden seit dem 1.&nbsp;Juli den heutigen [[Dietikon (Bezirk)|Bezirk Dietikon]].<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Isabelle Häner, Markus Rüssli, Evi Schwarzenbach (Hrsg.): ''Kommentar zur Zürcher Kantonsverfassung''. Schulthess, Zürich 2007, ISBN 978-3-7255-5363-1<br />
* Boris Schneider (Hrsg.): ''Der Kanton Zürich''. [[Lehrmittelverlag des Kantons Zürich]] (7. Auflage), Zürich 2004, ISBN 3-906718-26-3<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Canton of Zürich|{{PAGENAME}}}}<br />
* [http://www.zh.ch Offizielle Website des Kantons Zürich]<br />
* [http://www.statistik.zh.ch Offizielle Statistik]<br />
* {{dmoz|World/Deutsch/Regional/Europa/Schweiz/Z%c3%bcrich/|Kanton Zürich}}<br />
<br />
{{Navigationsleiste Schweizer Kantone}}<br />
<br />
[[Kategorie:Zürich (Kanton)| ]]<br />
[[Kategorie:Kanton (Schweiz)|Zuerich]]<br />
<br />
[[als:Kanton Zürich]]<br />
[[an:Cantón de Zúrich]]<br />
[[ar:كانتون زيورخ]]<br />
[[ast:Zúrich (cantón)]]<br />
[[br:Kanton Zürich]]<br />
[[bs:Zürich (kanton)]]<br />
[[ca:Cantó de Zuric]]<br />
[[cy:Zürich (canton)]]<br />
[[da:Kanton Zürich]]<br />
[[en:Canton of Zürich]]<br />
[[eo:Kantono Zuriko]]<br />
[[es:Cantón de Zúrich]]<br />
[[et:Zürichi kanton]]<br />
[[eu:Zurich Kantoia]]<br />
[[fi:Zürich (kantoni)]]<br />
[[fr:Canton de Zurich]]<br />
[[frp:Tsurique (quenton)]]<br />
[[gl:Cantón de Zúric]]<br />
[[he:ציריך (קנטון)]]<br />
[[hr:Zürich (kanton)]]<br />
[[id:Kanton Zürich]]<br />
[[it:Canton Zurigo]]<br />
[[ja:チューリヒ州]]<br />
[[la:Turicum (pagus)]]<br />
[[lt:Ciuricho kantonas]]<br />
[[nl:Zürich (kanton)]]<br />
[[no:Zürich (kanton)]]<br />
[[oc:Canton de Zuric]]<br />
[[pl:Zurych (kanton)]]<br />
[[pnb:زیورچ]]<br />
[[pt:Zurique (cantão)]]<br />
[[rm:Chantun Turitg]]<br />
[[ro:Cantonul Zürich]]<br />
[[ru:Цюрих (кантон)]]<br />
[[scn:Canton Zurìcu]]<br />
[[simple:Zürich (canton)]]<br />
[[sl:Kanton Zürich]]<br />
[[sq:Kanton Zürich]]<br />
[[sr:Кантон Цирих]]<br />
[[sv:Zürich (kanton)]]<br />
[[sw:Jimbo la Zürich]]<br />
[[uk:Цюрих (кантон)]]<br />
[[vec:Canton Zurigo]]<br />
[[vi:Bang Zürich]]<br />
[[war:Zürich (canton)]]<br />
[[zh:苏黎世州]]<br />
[[zh-min-nan:Zürich Chiu]]</div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Conradin_Burga&diff=64535561Diskussion:Conradin Burga2009-09-15T11:50:16Z<p>129.132.128.136: AZ: Die Seite wurde neu angelegt: Das Geburtsjahr von Prof. Dr. Conradin Burga ist 1948 gemäss persönlicher Mitteilung. --- ~~~~</p>
<hr />
<div>Das Geburtsjahr von Prof. Dr. Conradin Burga ist 1948 gemäss persönlicher Mitteilung. --- [[Spezial:Beiträge/129.132.128.136|129.132.128.136]] 13:50, 15. Sep. 2009 (CEST)</div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Conradin_Burga&diff=64535455Conradin Burga2009-09-15T11:47:04Z<p>129.132.128.136: </p>
<hr />
<div>'''Conradin Burga''' (* [[1948]]) ist Professor für Geographie an der [[Universität Zürich]].<br />
<br />
== Wissenschaftlicher Werdegang ==<br />
Burga studierte Geographie und Biologie an den Universitäten Basel und Zürich. Nach Post-doc in Cambridge habilitierte er sich mit einer Arbeit über die Pflanzenwelt der Rhätischen Gebirge. Er hat seit 1996 eine Professur für Biogeographie an der Universität Zürich inne.<br />
<br />
== Sonstiges ==<br />
C. Burga gilt zur Zeit als einer der renommiertesten deutschsprachigen Biogeographen. Er leitet u.a den Arbeitskreis „Global Change“ in der [[Reinhold-Tüxen-Gesellschaft]].<br />
<br />
==Werke (Auswahl)==<br />
<br />
<br />
<br />
NEBIS ETH-Bibliothek www. nebis. ch Angaben gemäss Katalog, teilweise in verschiedenen Bibliothken vorhanden <br />
<br />
Stichwort: Conradin Burga Sortiert nach: Jahr (absteigend), dann Autor Titel 1 - 13 <br />
<br />
<br />
<br />
Autor Titel Jahr <br />
1 <br />
Burga, Conradin Adolf Madagaskar - hot spot der Biodiversität 2007 <br />
<br />
2 <br />
Burga, Conradin Adolf Zum Mittelwürm des Zürcher Oberlandes am Beispiel des Schieferkohle-Profils von Gossau (Kanton Zürich) 2006<br />
<br />
3 <br />
Burga, Conradin A. Was ist Leben? 2004 <br />
<br />
4 <br />
Burga, Conradin Adolf Gebirge der Erde 2004<br />
<br />
<br />
5 <br />
Burga, Conradin Adolf Biomonitoring 2001 ETH-GRUEN (Zürich)<br />
<br />
<br />
6 <br />
Burga, Conradin Adolf Vegetation und Klima der Schweiz seit dem jüngeren Eiszeitalter 1998 <br />
<br />
7 <br />
Burga, Conradin Adolf Geoökologische und klimamorphologische Untersuchungen im Alpenraum 1997 <br />
<br />
8 <br />
Gehrig, Regula Pollenanalytische Untersuchungen zur Vegetations- und Klimageschichte des Val Camonica (Norditalien) 1997 Dissertation Ref.: Conradin Burga ; Korref.: Wilfried Haeberli<br />
<br />
<br />
9 <br />
Burga, Conradin Adolf Lebendiges Gletschervorfeld 1993 <br />
<br />
10 <br />
Burga, Conradin Adolf Gletscher- und Vegetationsgeschichte der Südrätischen Alpen seit der Späteiszeit 1987 <br />
<br />
<br />
11 <br />
Burga, Conradin Adolf Pollenanalytische Untersuchungen zur Vegetationsgeschichte des Schams und des San Bernardino-Passgebietes(Graubünden, Schweiz) 1980 ETH-GRUEN (Zürich)<br />
WSL/SLF (Birmensdorf/Davos)<br />
<br />
12 <br />
Burga, Conradin Adolf Pollenanalytische und geomorphologische Untersuchungen zur Vegetationsgeschichte und Quartärgeologie des Schams und des San Bernardino-Passgebietes 1979 WSL/SLF (Birmensdorf/Davos)<br />
<br />
13 <br />
Burga, Conradin Adolf Vegetationskarte des San Bernadino-Passes 1:25 000 [Kartenmaterial] 1979 <br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
----------------------<br />
<br />
== Quellen und Links ==<br />
[http://www.geo.unizh.ch/~cburga/index.html Homepage von C.A. Burga an der Universität Zürich]<br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Burga, Conradin}}<br />
<br />
[[Kategorie:Geograph (20. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Geograph (21. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1946]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Burga, Conradin<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=Biogeograph<br />
|GEBURTSDATUM=1948<br />
|GEBURTSORT=<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Fourier-Analysis&diff=62243320Fourier-Analysis2009-07-15T16:59:03Z<p>129.132.128.136: /* Siehe auch */</p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|gibt eine Übersicht über die üblichen Varianten der Fourier-Transformation. Häufig wird die [[kontinuierliche Fourier-Transformation]] kurz als ''Fourier-Transformation'' bezeichnet; für anschauliche Beispiele siehe Artikel [[Fourier-Analyse]] und [[Diskrete Fourier-Transformation]].}}<br />
<br />
Die '''Fourier-Transformation''' ist eine [[Integraltransformation]], die einer gegebenen [[Funktion (Mathematik)|Funktion]] eine andere Funktion (ihre Fourier-Transformierte) zuordnet. Sie ist eng mit der [[Laplace-Transformation]] verbunden. In vielen Einsatzgebieten wird sie dazu verwendet, um für zeitliche Signale (z.&nbsp;B. ein [[Sprache|Sprachsignal]] oder einen [[Elektrische Spannung|Spannungsverlauf]]) das [[Frequenzspektrum]] zu berechnen (vgl. [[Fourier-Analyse]]).<br />
<br />
Allgemein umfasst der Begriff Fourier-Transformation eine Reihe sehr ähnlicher [[Transformation]]en, welche Funktionen (auch endliche und unendliche Folgen sind Funktionen) in Frequenzkomponenten oder Elementarschwingungen zerlegen. Auf diese wird weiter unten eingegangen.<br />
<br />
Die Fourier-Transformation und ihre Varianten sind in vielen Wissenschafts– und Technikzweigen von außerordentlicher praktischer Bedeutung. Die Anwendungen reichen von der [[Physik]] ([[Akustik]], [[Optik]], [[Gezeiten]], [[Astrophysik]]) über viele Teilgebiete der [[Mathematik]] ([[Zahlentheorie]], [[Statistik]], [[Kombinatorik]] und [[Wahrscheinlichkeitstheorie]]), die [[Signalverarbeitung]] und [[Kryptographie]] bis zu [[Ozeanographie]] und [[Wirtschaftswissenschaften]].<br />
Je nach Anwendungszweig erfährt die Zerlegung vielerlei Interpretationen. In der Akustik ist sie beispielsweise die [[Frequenz-Transformation]] des Schalls in [[Oberschwingung]]en.<br />
<br />
Die Fourier-Transformation wurde von dem [[Frankreich|französischen]] Mathematiker [[Jean Baptiste Joseph Fourier]] im Jahr [[1822]] in seiner ''Théorie analytique de la chaleur'' entwickelt.<br />
<br />
==Varianten der Fourier-Transformation==<br />
<br />
Die verschiedenen Varianten der Fourier-Transformation sind in folgender Tabelle zusammengefasst. Dabei sind die Formeln als formal zu verstehen, d.&nbsp;h. sie sind ohne Rücksicht auf Existenz– und Konvergenzbedingungen angegeben.<br />
<br />
{| class="wikitable" <br />
!class="hintergrundfarbe6"|Funktionstyp<br />
!class="hintergrundfarbe6"|Art der Transformation<br />
!class="hintergrundfarbe6"|Formel<br />
!class="hintergrundfarbe6"|Entwicklung in Frequenzkomponenten<br />
|-<br />
|<math>(x_0,\dots,x_{N-1})\in\mathbb{C}^N</math><br />
|[[Diskrete Fourier-Transformation]]<br />
|<math>\hat x_k=\sum_{n=0}^{N-1} x_ne^{-\mathrm{i}2\pi\frac{kn}{N}}</math><br />
|<math>x_n=\frac1N\sum_{k=0}^{N-1} \hat x_ke^{\mathrm{i}2\pi\frac{kn}{N}}</math><br />
|-<br />
|<math>(x_n)_{n\in\Z}\in\mathbb{C}^\Z</math><br />
|[[Fourier-Reihe]]<br />
|<math>\hat x(\omega)=\frac{1}{\sqrt{2\pi}}\sum_{n=-\infty}^\infty x_ne^{-\mathrm{i}\omega n}</math><br />
|<math>x_n=\frac{1}{\sqrt{2\pi}}\int_{-\pi}^{\pi}\hat x(\omega)e^{\mathrm{i}\omega n}d\,\omega</math><br />
|-<br />
|<math>x:[-\pi,\pi]\to\mathbb{C}</math><br />
|[[Fourier-Reihe]]<br />
|<math>\hat x_k=\frac{1}{\sqrt{2\pi}}\int_{-\pi}^{\pi}x(t)e^{-\mathrm{i}\,kt}d\,t</math><br />
|<math>x(t)=\frac{1}{\sqrt{2\pi}}\sum_{k=-\infty}^\infty \hat x_ke^{\mathrm{i}\,kt}</math><br />
|-<br />
|<math>x:\R\to\mathbb{C}</math><br />
|[[kontinuierliche Fourier-Transformation]]<br />
|<math>\hat x(\omega)=\frac{1}{\sqrt{2\pi}}\int_{-\infty}^{\infty}x(t)e^{-\mathrm{i}\,\omega t}d\,t</math><br />
|<math>x(t)=\frac{1}{\sqrt{2\pi}}\int_{-\infty}^{\infty}\hat x(\omega)e^{\mathrm{i}\,\omega t}d\,\omega</math><br />
|}<br />
<br />
Man kann in der Transformation einen beliebigen positiven Faktor hinzufügen, muss diesen dann aber in der Entwicklungsformel wieder herausdividieren. Oft wählt man die Faktoren so, dass die Entwicklung nach einem [[Orthonormal|orthonormalen]] System erfolgt, bzw. die Transformation und Entwicklung als [[lineare Abbildung]]en [[unitäre Abbildung|unitär]] sind. Dies ist in der Tabelle in den drei letzten Zeilen der Fall.<br />
<br />
=== Diskrete Fourier-Transformation ===<br />
<br />
→ ''Hauptartikel:'' [[Diskrete Fourier-Transformation]]<br />
<br />
Es gibt keine Einschränkungen in der Anwendung der Transformation und der Entwicklungsformel. Sind ''F'', ''T'' positive Zahlen mit ''FT=1/N'', und sind ''M,L'' beliebige ganzzahlige Verschiebungen, so kann eine allgemeinere Variante der Transformationsformeln angegeben werden. Mit <math>t_n=nT</math> und <math>\omega_k=k(2\pi F)</math> gilt<br />
:<math><br />
\hat x_k=T\sum_{n=-M}^{N-M-1}x_n e^{-\mathrm{i}\omega_kt_n}<br />
</math> und <math><br />
x_n=F\sum_{k=-L}^{N-L-1}\hat x_k e^{\mathrm{i}\omega_kt_n}<br />
</math>.<br />
<br />
=== Zeitdiskrete Fourier-Transformation ===<br />
<br />
→ ''Hauptartikel:'' [[Fourier-Reihe]]<br />
<br />
Ist die Folge <math>(x_n)_{n\in\Z}\in\mathbb{C}^\Z</math> absolut summierbar, d.&nbsp;h. <math>\sum_{n\in\Z}|x_n|<\infty</math>, so konvergiert die Fourier-Reihe in der Transformationsformel. Der Grenzwert der Reihe ist eine stetige Funktion, so dass auch die Integrale existieren. Da die Funktionen <math>e_n(\omega)=(2\pi)^{-\frac{1}{2}}\exp(\mathrm{i}\omega n)</math> ein [[Orthonormalsystem]] bilden, erhält man aus der Zerlegungsformel wieder die Ausgangsfolge zurück. Verfolgt man dieses Argument weiter, so kann man diese Transformation auch für Folgen definieren, deren Reihe der Betragsquadrate endlich ist, d.&nbsp;h. <math>\sum_{n\in\Z}|x_n|^2<\infty</math>.<br />
<br />
Für positive ''F'', ''T'' mit ''FT=1'' kann wieder eine allgemeinere Transformationsformel angegeben werden. Seien <math>t_n=nT</math> Zeitpunkte mit Abstand ''T'', dann gilt:<br />
<br />
:<math><br />
\hat x(\omega)=\frac{T}{\sqrt{2\pi}}\sum_{n=-\infty}^\infty x_ne^{-\mathrm{i}\omega t_n}<br />
</math> und <math><br />
x_n=\frac{1}{\sqrt{2\pi}}\int_{-\pi F}^{\pi F}\hat x(\omega)e^{\mathrm{i}\omega t_n}d\,\omega<br />
</math>.<br />
<br />
=== Fourier-Reihen für Funktionen auf einem Intervall ===<br />
<br />
→ ''Hauptartikel:'' [[Fourier-Reihe]]<br />
<br />
Jede stetige Funktion, welche über einem [[Intervall (Mathematik)|Intervall]] ''[0,T]'' definiert ist, lässt sich in eine Fourier-Reihe entwickeln, d.&nbsp;h. beide Seiten der Transformation existieren. Mit der Grundfrequenz ''F=1/T'' und den Kreisfrequenzen <math>\omega_k=k(2\pi F)</math> gilt:<br />
<br />
:<math><br />
\hat x_k=\frac{1}{\sqrt{2\pi}}\int_{0}^{T}x(t)e^{-\mathrm{i}\,\omega_k t}d\,t<br />
</math> und <math><br />
x(t)={\sqrt{2\pi}F}\sum_{k=-\infty}^\infty \hat x_ke^{\mathrm{i}\,\omega_kt}<br />
</math>.<br />
<br />
Es können allgemeinere Typen von Funktionen in eine Fourier-Reihe entwickelt werden, so abschnittsweise stetige, beschränkte Funktionen oder allgemeiner [[messbare Funktion|messbare]] [[Lp-Raum|quadratintegrable]] Funktionen.<br />
<br />
=== Kontinuierliche Fourier-Transformation ===<br />
<br />
→ ''Hauptartikel:'' [[Kontinuierliche Fourier-Transformation]]<br />
<br />
Die kontinuierliche Fourier-Transformation ist definiert durch<br />
:<math>\mathcal{F}_{t \omega}\{x(t)\} = \hat x(\omega)= \frac{1}{\sqrt{2 \pi}} \int\limits_{-\infty}^\infty x(t) e^{-\mathrm{i} \omega t} \,dt</math><br />
<br />
Die Rücktransformation ([[Fourier-Synthese]] oder inverse Fourier-Transformation) lautet analog dazu:<br />
:<math><br />
\mathcal{F}_{\omega t}^{-1}\{\hat x(\omega)\} <br />
= f(t) <br />
= \frac{1}{\sqrt{2 \pi}} \int\limits_{-\infty}^\infty F(\omega) e^{\mathrm{i} \omega t} \,d \omega<br />
</math><br />
<br />
In der Literatur findet man auch andere Definitionen, die als Vorfaktor statt <math>\tfrac{1}{\sqrt{2 \pi}}</math> nur <math>\tfrac{1}{2 \pi}</math> oder 1 haben. Dies hängt von den jeweils verwendeten [[Normalisierung (Mathematik)|Normierungskonventionen]] ab. Die hier verwendete Variante hat den ästhetischen Vorteil, dass der Vorfaktor bei Hin- und Rücktransformation gleich ist. Außerdem vereinfacht sie die Darstellung des [[Parsevalsche Gleichung#Satz von Plancherel|Satzes von Plancherel]]:<br />
<br />
: <math>\int\limits_{-\infty}^\infty \left|x(t)\right|^2 \,d t = \int\limits_{-\infty}^\infty \left|\hat x(\omega)\right|^2 \,d \omega</math>.<br />
Diese Bedingung ist z.&nbsp;B. in der Physik wichtig für die Energieerhaltung durch die Fourier-Transformation. Mathematisch gesehen bedeutet die Gleichung, dass die Fourier-Transformation eine [[unitäre Abbildung]] ist.<br />
<br />
Manchmal, z.&nbsp;B. in der Signaltheorie, bevorzugt man die – ebenfalls energieerhaltende – Version der Fourier-Transformation, bei der die – auch ''Spektralfunktion'' genannte – Fourier-Transformierte von der Frequenz statt der Winkelgeschwindigkeit abhängt:<br />
:<math>\mathcal{F}_{t \nu}\{x(t)\} = \hat x(\nu)= \int\limits_{-\infty}^\infty x(t) e^{-\mathrm{i} 2 \pi \nu t} \,d t</math>.<br />
Die Beziehung zwischen beiden Arten der Fourier-Transformation wird durch <math>\nu = \tfrac{\omega}{2 \pi}</math> vermittelt.<br />
<br />
Die Rücktransformation lautet dann<br />
:<math>\mathcal{F}_{\nu t}^{-1}\{\hat x(\nu)\} = x(t)= \int\limits_{-\infty}^\infty \hat x(\nu) e^{\mathrm{i} 2 \pi \nu t} \,d\nu</math>.<br />
Da hier über die Variable <math>\nu</math> statt <math>\omega</math> integriert wird, entfällt in dieser Darstellungsform der Vorfaktor.<br />
<br />
== Existenz der Fourier-Transformierten ==<br />
Hinreichend, aber nicht notwendig für die Konvergenz des Fourier-Integrals ist die ''absolute Integrierbarkeit'' der Zeitfunktion <math>f(t)</math>, d.&nbsp;h. ''f'' ist Borel-messbar und [[Lp-Raum|Lebesgue-integrierbar]], kurz: liegt in <math>L^1(\R)</math>. <br />
:Dann ist <math>\|f\|_1=\int\limits_{-\infty}^\infty \left|f(t)\right|\,dt<\infty </math>.<br />
Ist diese Bedingung erfüllt, so ist die Fourier-Transformierte ''F'' von ''f'' eine stetige, beschränkte Funktion von <math>\R</math> nach <math>\C</math>, es gilt sogar <math>F(\omega)\to 0</math> für <math>|\omega|\to \infty</math>.<br />
<br />
Dass die Bedingung nicht notwendig ist, sieht man zum Beispiel an der [[Sinc-Funktion]] <math> \sin(t)/t. </math>. Diese ist nicht absolut integrierbar, hat aber eine Fourier-Transformierte.<br />
<br />
Es existiert die Fourier-Transformierte ferner für jede quadratintegrierbare Funktion (und ist für diese normerhaltend, s. u.). Auch für [[Distribution (Mathematik)|Distributionen]] wie die [[Delta-Distribution]] lässt sich eine Fourier-Transformation definieren.<br />
<br />
==Rechenregeln ==<br />
* Für [[Linearkombination|Linearkombinationen]] gilt <math>\mathcal F(f+\alpha g)=\mathcal F(f)+\alpha\mathcal F(g)</math>, <br />
<math>f,g\in L^1(\R),\;\alpha\in\mathbb C</math>.<br />
* Für das [[Faltung_(Mathematik)|Faltungsprodukt]] gilt <math>\mathcal F(f*g)=\sqrt{2\pi}\mathcal F(f)\cdot\mathcal F(g)</math>, bei <math>f,g\in L^1(\R)</math>.<br />
* Sind ''f'' und ''g'' sogar quadratintegrabel, <math>f,g\in L^1(\R)\cap L^2(\R)</math>, so gilt die [[Parsevalsche Gleichung|Plancherel-Identität]] <math>\langle f,\,g\rangle=\langle \mathcal F(f),\,\mathcal F(g)\rangle</math>.<br />
<br />
Da <math>L^1(\R)\cap L^2(\R)</math> dicht in <math>L^2(\R)</math> liegt, erlaubt es die Plancherel-Identität, die Fourier-Transformation als unitären Operator auf dem [[Hilbertraum]] <math>L^2(\R)</math> zu definieren, obwohl das Fourier-Integral für Funktionen aus <math>L^2(\R)</math> nicht mehr in jedem Punkt konvergieren muss.<br />
<br />
==Varianten der Fourier-Transformation==<br />
<br />
Die verschiedenen Begriffe in diesem Zusammenhang werden leider in der Literatur nicht einheitlich gebraucht, und es existieren mehrere Namen für den gleichen Vorgang. So nutzt man Fourier-Transformation sehr oft als Synonym der kontinuierlichen Fourier-Transformation, und mit Fourier-Analyse wird oft die Zerlegung in eine Fourier-Reihe gemeint, manchmal aber auch die kontinuierliche Transformation.<br />
<br />
Je nach den Eigenschaften der zu untersuchenden Funktion gibt es im wesentlichen drei Varianten (auf Grund der oben genannten Unschärfe der Begriffe erhebt die Liste keinen Anspruch auf vollständige Richtigkeit):<br />
# Eine in einem endlichen Intervall periodische Funktion kann in eine [[Fourier-Reihe]] zerlegt werden.<br />
# Ein Vorgang, der unperiodisch bis ins Unendliche reicht, erfordert die [[kontinuierliche Fourier-Transformation]] (auch Fourier-Integral).<br />
# Sind von einem (unperiodischen) Vorgang nur Werte an [[diskret]]en, äquidistanten Zeitpunkten in einem endlichen Intervall bekannt, wird die [[Diskrete Fourier-Transformation]] angewendet. Ein Beispiel für einen solchen Vorgang ist ein Musikstück, von welchem zur Speicherung auf einer herkömmlichen Audio-[[Compact Disc|CD]] pro Sekunde 44100 Amplitudenwerte des Audiosignals am Ausgang eines Mikrophons abgetastet werden.<br />
<br />
Man erhält bei allen Transformationen ein Frequenzspektrum, das je nach Variante diskret (unendlich scharfe Linien) oder kontinuierlich ist:<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
! Variante<br />
! Definitionsmenge von f<br />
! Periodizität von f<br />
! Frequenzspektrum<br />
|-<br />
| [[Fourier-Reihe]]<br />
| kontinuierliches Intervall<br />
| periodisch<br />
| diskret<br />
|-<br />
| [[Kontinuierliche Fourier-Transformation]]<br />
| kontinuierlich<br />
| aperiodisch<br />
| kontinuierlich<br />
|-<br />
| [[Diskrete Fourier-Transformation]]<br />
| diskret, endlich<br />
| periodisch<br />
| diskret, endlich<br />
|}<br />
<br />
Zur Berechnung der diskreten Fourier-Transformation wird oft die [[schnelle Fourier-Transformation]] (FFT) verwendet, ein Algorithmus, bei dem die Anzahl der Rechenschritte zur Berechnung der Fourier-Koeffizienten wesentlich kleiner ist als bei einer direkten Implementation der Integration.<br />
<br />
Wegen der Bedeutung der Fourier-Transformation in der Signalverarbeitung sind [[Digitaler Signalprozessor|Signalprozessor]]en für die Berechnung der Fourier-Transformation optimiert.<br />
<br />
==Mathematische Motivation==<br />
''(Dieser Abschnitt setzt über die Schulmathematik des Gymnasiums hinaus nur Kenntnisse im Rechnen mit [[Komplexe Zahl|komplexen Zahlen]] sowie die [[Eulersche Identität|Euler-Formel]] voraus.)''<br />
<br />
===Mathematische Grundlagen===<br />
<br />
Wir betrachten stetige, von der Zeit ''t'' reell abhängige Funktionen bzw. Vorgänge (z.&nbsp;B. als vektorwertige Funktionen) ''f(t)'', die sich nach einer Zeit <math>T</math> wiederholen, also periodisch mit Periode ''T'' sind, ''f(t+T)=f(t)''. <br />
[[Jean Baptiste Joseph Fourier|Joseph Fourier]] postulierte in seiner Arbeit, dass sich ''f'' aus periodischen, harmonischen Schwingungen, also Sinus- oder Kosinusfunktionen, verschiedener Phase und Amplitude und genau definierter Frequenz zusammensetzen lässt. Betrachten wir eine solche zusammengesetzte Funktion mit ''(N+1)'' Summanden:<br />
<br />
:<math>\begin{align} <br />
f(t) &= A_0 + A_1 \cos(\omega t + \varphi_1) + A_2 \cos(2 \omega t + \varphi_2) + \cdots + A_N \cos(N \omega t + \varphi_N) \\<br />
&= \sum_{n=0}^N A_n \cos (n \omega t + \varphi_n)<br />
\end{align}</math><br />
<br />
Die einzelnen Schwingungen haben die [[Kreisfrequenz]] <math>n\omega</math>, also die Frequenz <math>n\omega/2\pi</math>. Damit hat die erste Schwingung (Grundschwingung) die Frequenz <math>1/T</math>, die nächsten <math>2/T</math>, <math>3/T</math>, …<br />
<br />
Weil ein Sinus nur ein phasenverschobener Kosinus ist, konnte die Reihendarstellung auf Kosinus-Funktionen beschränkt werden. Wir erhalten sofort auch die Sinusterme, wenn wir die [[Additionstheoreme]] benutzen:<br />
:<math>\begin{align}<br />
f(t) &= \sum_{n=0}^N A_n \cos (n \omega t + \varphi_n) \\<br />
&=A_0+\sum_{n=1}^N (\,\underbrace{A_n\cos \varphi_n}_{=a_n}\cdot\cos(n \omega t)-\underbrace{A_n\sin \varphi_n}_{=b_n}\cdot\sin(n \omega t))<br />
\end{align}</math><br />
<br />
Zusammen mit <math>a_0:=A_0</math> erhalten wir eine phasenfreie Darstellung<br />
<br />
:<math> f(t) = a_0+\sum_{n=1}^N (a_n \cos(n \omega t) - b_n\sin(n\omega t)).<br />
</math><br />
<br />
Im nächsten Schritt soll die Summe mit Hilfe [[Komplexe Zahlen|komplexer Zahlen]] umgeschrieben werden. Es sind dann komplexe Koeffizienten erlaubt, und die Reihe wird komplexwertig. Sofern [[Reelle Zahlen|reelle]] Funktionen betrachtet werden, kann diese als Realteil der Summe zurückgewonnen werden. Aus der [[Eulersche Identität|Euler-Formel]] oder auch nach der [[Exponentialfunktion#Exponentialfunktion auf den komplexen Zahlen|Definition der trigonometrischen Funktionen mit der Exponentialfunktion]] folgt<br />
<br />
:<math> \cos (x) = \frac{1}{2} \left( e^{\mathrm{i}x} + e^{-\mathrm{i}x} \right) </math> und <math> \sin (x) = \frac{1}{2 \mathrm{i}} \left( e^{\mathrm{i}x} - e^{-\mathrm{i}x} \right) </math>, <br />
<br />
somit<br />
<br />
:<math>\begin{align}<br />
f(t) &= a_0+\sum_{n=1}^N \frac12 \left( a_n (e^{\mathrm{i}n \omega t} + e^{-\mathrm{i}n \omega t}) - { 1 \over \mathrm{i} } b_n (e^{\mathrm{i}n \omega t} - e^{-\mathrm{i}n \omega t})\right)\\<br />
&= a_0+\sum_{n=1}^N \frac12 \left( a_n (e^{\mathrm{i}n \omega t} + e^{-\mathrm{i}n \omega t})+\mathrm{i}b_n (e^{\mathrm{i}n \omega t} - e^{-\mathrm{i}n \omega t})\right) \\<br />
&= a_0+\sum_{n=1}^N \frac12\left( (a_n+\mathrm{i}b_n)e^{\mathrm{i}n \omega t}+(a_n-\mathrm{i}b_n)e^{-\mathrm{i}n \omega t}\right)<br />
\end{align}</math><br />
<br />
Mit den komplexen Koeffizienten <math>c_0:=a_0</math>, <math>c_n:=\tfrac12(a_n+\mathrm{i}b_n)</math> und <math>c_{-n}:=\tfrac12(a_n-\mathrm{i}b_n)</math> für ''n>0'' erhalten wir eine Summe mit auch negativen Indizes<br />
:<math><br />
f(t) = \sum_{n=-N}^N c_n e^{\mathrm{i}n \omega t }<br />
</math><br />
<br />
===Fourier-Reihe===<br />
<br />
Wir kennen jetzt also die trigonometrische Summe in verschiedenen Darstellungen. Es war aber gefragt, eine periodische stetige Funktion mittels solch einer Summe zu approximieren. Dazu stellen wir fest, dass die komplexen Koeffizienten <math>c_n</math>, und damit auch die der anderen Darstellungen, sich aus der Summenfunktion zurückgewinnen lassen.<br />
<br />
Dazu wird die obige Gleichung mit <math>e^{-\mathrm{i} m \omega t}</math> multipliziert und sodann auf beiden Seiten über dem Intervall <math>[0,T]</math>, d.&nbsp;h. über eine Periode, integriert. Mit Umformungen erreicht man folgende Aussage:<br />
:<math>\begin{align}<br />
e^{-\mathrm{i} m \omega t} f(t) <br />
&= \sum_{n=-N}^N c_n \left( e^{\mathrm{i}n \omega t} e^{-\mathrm{i} m \omega t} \right)<br />
=\! \sum_{n=-N-m}^{N-m} c_{n+m} e^{\mathrm{i} (n+m) \omega t - \mathrm{i} m\omega t} <br />
\\ &=\! \sum_{n=-N-m}^{N-m} c_{n+m} e^{\mathrm{i} n \omega t }<br />
\end{align}</math><br />
Daraus folgt <br />
:<math><br />
\int_0^T e^{-\mathrm{i} m \omega t} f(t) dt <br />
\,=\! \sum_{n=-N-m}^{N-m} c_{n+m} \int_0^T e^{\mathrm{i} n \omega t } dt<br />
</math><br />
<br />
Für das <math>n</math>-te Integral auf der rechten Seite gilt:<br />
:<math><br />
\int_0^T e^{\mathrm{i} n \omega t } dt = \begin{cases} <br />
T & \mathrm{f\ddot ur}\;n=0 \\<br />
\displaystyle\int_0^T e^{\mathrm{i} n \omega t } dt = \frac1{\mathrm{i}n \omega } (\!\!\!\overbrace{e^{\mathrm{i} n\omega T }}^{\quad=e^{2\pi\mathrm i n}=1} \!\!\!\!- 1) = 0<br />
& \mathrm{f\ddot ur}\;n\ne 0<br />
\end{cases}<br />
</math><br />
<br />
Insgesamt vereinfacht sich das Integral zu<br />
<br />
:<math>\int_0^T f(t) e^{-\mathrm{i} m \omega t} dt <br />
\;=\! \sum_{n=-N-m}^{N-m} c_{n+m} \int_0^T e^{\mathrm{i}n \omega t} dt <br />
=Tc_m<br />
</math><br />
<br />
:<math><br />
\Leftrightarrow c_m = \frac1T \int_0^T f(t) e^{-\mathrm{i} m \omega t} dt<br />
</math><br />
<br />
Wir können nun versuchen, die trigonometrische Summe durch eine beliebige stetige periodische Funktion ''f'' zu ersetzen, die Koeffizienten nach obigen Formeln zu bestimmen und die mit diesen Koeffizienten gebildeten trigonometrischen Summen mit der <br />
Ausgangsfunktion vergleichen:<br />
:<math>\begin{align} <br />
f_N(t) :=\sum_{n=-N}^N c_ne^{in\omega t} <br />
&=\frac1T \sum_{n=-N}^N \int_0^T f(s) e^{-\mathrm{i} n \omega s} \,ds\;e^{\mathrm{i}n\omega t}<br />
\\ &=\frac1T \int_0^T \sum_{n=-N}^N f(s) e^{\mathrm{i} n \omega (t-s)} \,ds<br />
\\ &=\int_0^T \frac1TS_N(\omega(t-s)) f(s) \,ds<br />
\end{align}</math><br />
<br />
Mit dem [[Dirichlet-Kern]] <br />
:<math>S_N(\tau):=\sum_{n=-N}^N (e^{\mathrm{i} \tau})^n=\frac{\sin((N+\frac12)\tau)}{\sin(\frac12\tau)}</math><br />
<br />
===Konvergenz der Fourier-Reihe===<br />
<br />
Die so definierte Reihe ''<f<sub>N</sub> >'' ist allerdings nutzlos, wenn sie nicht gegen die ursprüngliche Funktion konvergiert.<br />
Tatsächlich konvergiert sie für sehr viele Funktionen, unter anderem für alle [[Differenzierbarkeit|differenzierbar]]en Funktionen oder alle [[quadratintegrierbar]]en Funktionen, und zwar im erstgenannten Fall punktweise, im letztgenannten Fall allerdings nur „fast überall“, d. h. mit folgender Definition: <math>f\to g \Leftrightarrow\int\limits_0^T |f(t)-g(t)|^2\,\mathrm dt \to 0\,.</math><br />
Auch in diesem Fall soll wie ganz am Anfang das Gleichheitszeichen benutzt werden.<br />
<br />
Wir können in diesem Sinne also zusammenfassen:<br />
<br />
:<math><br />
f(t) = \sum_{n=-\infty}^\infty { e^{\mathrm{i}n \omega t} \over T } \int_0^T f(t) e^{-\mathrm{i} n \omega t} dt.<br />
</math><br />
<br />
=== Aperiodische Vorgänge (Fourier-Integral) ===<br />
<br />
Voraussetzung für die hergeleitete Fourier-Reihe ist die Periodizität von <math>f(t)</math> über dem Zeitintervall <math>T</math>. Selbstverständlich gibt es auch nichtperiodische Funktionen, die diese Voraussetzung für kein endliches Zeitintervall erfüllen.<br />
Wie schon gezeigt, hat die <math>n</math>-te Oberschwingung die Frequenz <math>n/T</math>.<br />
Die Differenz der <math>n</math>-ten Oberfrequenz von der vorherigen ist <math>n/T - (n-1)/T = 1/T</math>, das heißt die Oberfrequenzen haben den Abstand <math>1/T</math>. Für <math>T</math> gegen unendlich geht ihr Abstand gegen Null – die Summe wird im Grenzfall zum [[Riemann-Integral]].<br />
<br />
Das Fourier-Integral, die kontinuierliche Fourier-Transformation, ist also gegeben durch<br />
<br />
:<math><br />
f(t)= \frac{1}{\sqrt{2 \pi}} \int_{-\infty}^\infty a(\omega) e^{\mathrm{i} \omega t} \,d \omega<br />
</math><br />
<br />
mit<br />
<br />
:<math><br />
a(\omega) = \frac{1}{\sqrt{2 \pi}} \int_{-\infty}^\infty f(t) e^{-\mathrm{i} \omega t} \,dt.<br />
</math><br />
<br />
Aus der Folge <math>a_n</math> ist nun das kontinuierliche Spektrum <math>a(\omega)</math> geworden. Man bezeichnet genau genommen die zweite Transformation als Fourier-Transformation, die erste, deren inverse, ist die Fourier-Synthese.<br />
<br />
Die zweite Gleichung kann analog wie für die Reihe hergeleitet werden.<br />
<br />
Das angegebene Beziehungspaar gilt u. a. erneut für quadratintegrierbare Funktionen.<br />
<br />
==Differentialgleichungen==<br />
Die Fourier-Transformation wird oft eingesetzt, um [[Differentialgleichung]]en zu lösen. Denn die <math>e^{i n x}</math> bzw. die <math>\sin(n x), \cos(n x)</math> sind [[Eigenfunktion]]en der Differentiation, und die Transformation wandelt lineare Differentialgleichungen mit konstanten Koeffizienten in normale algebraische Gleichungen um.<br />
<br />
So ist zum Beispiel in einem linearen zeitinvarianten physikalischen System die [[Frequenz]] eine Erhaltungsgröße, und das Verhalten kann für jede Frequenz einzeln gelöst werden. Die Anwendung der Fourier-Transformation auf die Differentialgleichung ergibt den [[Frequenzgang]] des Systems.<br />
<br />
== Verallgemeinerung ==<br />
''(Der folgende Abschnitt setzt Kenntnisse in [[Lineare Algebra|linearer Algebra]] voraus.)''<br />
<br />
===Allgemeine Betrachtung===<br />
<br />
Als ''verallgemeinerte Fourier-Transformation'' wird jede Zerlegung einer Funktion in ein System von Basisfunktionen bezeichnet. Solche Zerlegungen finden u.&nbsp;a. im Apparat der [[Quantenmechanik]] eine wichtige Anwendung. Durch die folgende abstrakte Betrachtung gewinnt man wichtige Einsichten in die eigentliche Bedeutung der Fourier-Transformation, die elementare Herleitung in den vorangegangenen Abschnitten erscheint in einem neuen Licht.<br />
<br />
Man betrachte die zu transformierenden Funktionen (wie oben zunächst Funktionen mit der Periodizität T) als Elemente eines „[[Vektorraum]]s mit Skalarprodukt“. Dass die [[Vektorraum#Formale Definition|Vektorraumaxiome]] erfüllt sind, erkennt man schon durch Hinschreiben; nun steht die ganze Macht der Theorie der linearen Algebra zur Verfügung (wobei der betrachtete Raum von unendlicher Dimension ist).<br />
<br />
Als geeignetes [[Skalarprodukt]] zweier Funktionen definiert man wie üblich das Integral des Produktes über einem von der Anwendung abhängigen Intervall. Es bietet sich an, über die Periode von 0 bis T zu integrieren:<br />
<br />
:<math>f \cdot g = \int_0^T \overline{f(t)}g(t)dt</math><br />
<br />
Dabei ist <math>\overline{f(t)}</math> das [[Konjugation (Mathematik)|Konjugiert-komplexe]] von f(t).<br />
So wie (1,0,0), (0,1,0), (0,0,1) eine [[Basis (Vektorraum)|Basis]] des dreidimensionalen reellen Anschauungsraumes <math>\mathbb{R}^3</math> ist, besitzt auch der Funktionenraum wie jeder Vektorraum eine Basis. Während im endlich-dimensionalen die Basen genau die minimalen Erzeugendensysteme sind, muss bei den unendlich-dimensionalen Funktionenräumen durch ein Funktionensystem das Kriterium der Vollständigkeit (im Sinne der [[Funktionalanalysis]]) erfüllt sein.<br />
<br />
Gegeben sei das vollständige Basissystem B.<br />
Man kann jede Funktion aus dem Funktionenraum als [[Linearkombination]] der [[Basisfunktion]]en <math>b_n</math> darstellen:<br />
<br />
<math> (1) \ f = \sum \lambda_n b_n</math><br />
<br />
Praktisch möglich ist die Bestimmung der Koeffizienten <math>\lambda_n</math> aber nur, wenn das Basissystem ein [[Orthogonalsystem]] ist, und ist sogar besonders einfach, wenn es ein [[Orthonormalsystem]] ist, d.&nbsp;h. wenn für alle <math>b_n, b_m \in B</math> gilt<br />
<br />
<math> (2) \ b_n \cdot b_m<br />
= \begin{cases}<br />
1 & \mbox{falls } m=n \\<br />
0 & \mbox{falls } m \neq n<br />
\end{cases} = \delta_{mn}.<br />
</math><br />
<br />
Denn wie man die Komponente eines Vektors in x-Richtung im <math>\mathbb{R}^3</math> durch <br />
<br />
:<math> r_x = b_x \cdot \vec r = \left( 1,0,0 \right) \cdot \vec r </math><br />
<br />
erhält – denn auch das obige Beispiel ist eine Orthonormalbasis – so erhält man allgemein den Faktor <math>\lambda_n</math>, die „Komponente in Richtung“ von <math>b_n</math>, durch<br />
<br />
<math> (3) \ \lambda_n = b_n \cdot f, </math><br />
<br />
wenn die <math>b_n</math> ein vollständiges Orthonormalsystem, eine [[Orthonormalbasis]], bilden. Der Beweis ist einfach: Denn unter Ausnutzung der Linearitätseigenschaften des Skalarprodukts erhält man<br />
<br />
:<math> b_n \cdot f \,\stackrel{(1)}=\, b_n \cdot \left( \sum_\nu \lambda_\nu b_\nu \right)<br />
= \sum_\nu \lambda_\nu ( b_n \cdot b_\nu) \,\stackrel{(2)}=\, \sum_\nu \lambda_\nu \delta_{n\nu} = \lambda_n</math><br />
<br />
Es sei angemerkt, dass der Vergleich mit dem <math>\mathbb{R}^3</math> hier eher didaktischer Natur ist, denn die Beispielbasis ist genau genommen eine sog. [[Hamelbasis]], während die [[Orthonormalbasis]] des untersuchten Funktionenraumes keine solche ist – der Raum besitzt auch eine Hamelbasis, die allerdings [[überabzählbar]] und von keinem praktischen Interesse ist. Die Orthonormalbasis hat [[abzählbar]]e Dimension und sie ist ''vollständig'', d.&nbsp;h. ihre [[lineare Hülle]] liegt [[Dicht (Mathematik)|dicht]] im Vektorraum, ist aber nicht notwendigerweise gleich dem Raum. Deshalb lässt sich nicht unbedingt jedes Element des Raums durch eine endliche, wohl aber durch eine unendliche Summe darstellen. <br />
<br />
Der angegebene Funktionenraum, wie er z. B. in der Quantenmechanik verwendet wird, ist ein [[Hilbertraum]]. Üblicherweise betrachtet man solche Hilberträume, die eine abzählbare Orthonormalbasis besitzen, das heißt, die wie oben eine Orthonormalbasis <math>(b_n)_n</math> besitzen, deren Indizes aus einer endlichen Menge oder aus den natürlichen oder ganzen Zahlen stammen. Dies ist äquivalent zur sogenannten [[Separabel (Topologie)|Separabilität]] des Hilbertraums. <br />
<br />
Zusammenfassend gilt nach (1) und (3) für eine beliebige Funktion f aus dem Funktionenraum und für jedes vollständige Orthonormalsystem B<br />
<br />
:<math> (4) \ f= \sum_n (b_n \cdot f) b_n </math>,<br />
<br />
wobei die Konvergenz im Sinne des Hilbertraums zu verstehen ist, im Allgemeinen liegt keine punktweise oder gar gleichmäßige Konvergenz vor.<br />
<br />
===Fourier-Transformation als Beispiel===<br />
<br />
Den Weg zurück zur Fourier-Transformation findet man, indem man zunächst die Funktionen<br />
<math>b'_n=e^{i n \omega t} </math> untersucht, nach denen ja entwickelt wird.<br />
Sie sind ein Orthogonalsystem, denn mit <math> \omega = \tfrac{2\pi}{T}</math> folgt<br />
<br />
:<math>\begin{align}<br />
b'_n \cdot b'_m <br />
&= \int_0^T \overline{e^{\mathrm{i} n \omega t}} e^{\mathrm{i} m \omega t} dt \\<br />
&= \int_0^T e^{-\mathrm{i} n \omega t} e^{\mathrm{i} m \omega t} dt \,<br />
= \int_0^T e^{\mathrm{i} \omega t(m-n)} dt \\<br />
&= T \delta_{mn} = \begin{cases}<br />
T & \mbox{falls } m=n \\<br />
0 & \mbox{falls } m \neq n<br />
\end{cases}<br />
\end{align}</math><br />
<br />
(Das Integral wurde schon in der elementaren Herleitung gelöst.)<br />
<br />
Für die [[Normierter Raum|Norm]] findet man<br />
<br />
:<math> \| b'_n \| = \sqrt{ b'_n \cdot b'_n } = \sqrt T. </math><br />
<br />
Offenbar sind die <math>b'_n</math> orthogonal, orthonormal sind aber erst die <math>b_n=\tfrac 1\sqrt{T} e^{\mathrm{i} n \omega t}</math>. Nach der allgemeinen Herleitung (4) gilt also für eine Funktion f(t)<br />
<br />
<math>\begin{align}<br />
f(t) &= \sum_{n=-\infty}^\infty (b_n \cdot f) b_n(t) \,<br />
= \sum_{n=-\infty}^\infty \int_0^T \overline{b_n(s)}f(s)\,ds\,b_n(t)\\<br />
&= \sum_{n=-\infty}^\infty \int_0^T \frac{1}{\sqrt{T}}e^{-\mathrm{i}n\omega s}f(s)\,ds\,\frac{1}{\sqrt{T}}e^{\mathrm{i}n\omega t} \\<br />
&= \sum_{n=-\infty}^\infty \frac{e^{\mathrm{i}n\omega t}}{T} \int_0^T e^{-\mathrm{i}n\omega s}f(s)\,ds<br />
\end{align}</math><br />
<br />
was genau dem Resultat der elementaren Herleitung entspricht.<br />
Wie dort der Konvergenzbeweis, fehlt auch hier nur noch der Beweis, dass das Basissystem für weite Funktionenklassen vollständig ist. Dies ist (ohne Beweis) der Fall, wenn keiner der Indizes ''n'' ausgelassen wird.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
<br />
*S. Bochner, K. Chandrasekharan: ''Fourier Transforms.'' Princeton Book Comp. Publ., 2001, ISBN 0-691-09578-7.<br />
<br />
*O. Föllinger, M. Kluwe: ''Laplace-, Fourier- und z-Transformation.'' Hüthig, 2003, ISBN 3-7785-2911-0.<br />
<br />
*B. Lenze: ''Einführung in die Fourier-Analysis.'' Logos Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-931216-46-2.<br />
<br />
*M. J. Lighthill: ''Introduction to Fourier Analysis and Generalised Functions.'' Cambridge University Press, Cambridge 2003, ISBN 0-521-09128-4.<br />
<br />
*A. Papoulis: ''The Fourier Integral and Its Applications.'' McGraw-Hill, New York 1962, ISBN 0-07-048447-3.<br />
<br />
*E. M. Stein, R. Shakarchi: ''Fourier Analysis: An Introduction.'' Princeton University Press, Princeton 2003, ISBN 0-691-11384-X.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.fh-meschede.de/public/ries/Fouriertransf.pdf Grundlagen der Fourier-Transformation] (PDF-Datei; 628 kB)<br />
* [http://www.diru-beze.de/signale/skripte/index.html Vorlesungsskript] ''Anwendungen der Fourier-Transformation'', Teile 1-6.<br />
* [http://www.ias.et.tu-dresden.de/sprache/lehre/multimedia/fourier/index.html Fourier-Analyse mit mechanischen Hilfsmitteln]<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
<br />
* [[Diskrete Kosinustransformation]]<br />
* [[Faltung (Mathematik)|Faltung]]<br />
* [[Gabor-Transformation]]<br />
* [[Harmonische Analyse]]<br />
* [[Laplace-Transformation]]<br />
* [[Wavelet-Transformation]]<br />
<br />
<br />
[[Kategorie:Funktionalanalysis]]<br />
[[Kategorie:Digitale Signalverarbeitung]]<br />
<br />
[[ar:تحويل فوريي]]<br />
[[be-x-old:Пераўтварэньне Фур'е]]<br />
[[ca:Transformada de Fourier]]<br />
[[cs:Fourierova transformace]]<br />
[[da:Fouriertransformation]]<br />
[[en:Fourier transform]]<br />
[[eo:Konverto de Fourier]]<br />
[[es:Transformada de Fourier]]<br />
[[eu:Fourierren transformaketa]]<br />
[[fa:تبدیل فوریه]]<br />
[[fi:Fourier'n muunnos]]<br />
[[fr:Transformée de Fourier]]<br />
[[gl:Transformada de Fourier]]<br />
[[id:Transformasi Fourier]]<br />
[[is:Fourier–vörpun]]<br />
[[it:Trasformata di Fourier]]<br />
[[ja:フーリエ変換]]<br />
[[ko:푸리에 변환]]<br />
[[lt:Furjė transformacija]]<br />
[[mt:Trasformata ta' Fourier]]<br />
[[nl:Fouriertransformatie]]<br />
[[nn:Fouriertransformasjon]]<br />
[[no:Fouriertransformasjon]]<br />
[[pl:Transformacja Fouriera]]<br />
[[pt:Transformada de Fourier]]<br />
[[ro:Transformata Fourier]]<br />
[[ru:Преобразование Фурье]]<br />
[[simple:Fourier transform]]<br />
[[sk:Fourierova transformácia]]<br />
[[sr:Фуријеов ред]]<br />
[[sv:Fouriertransform]]<br />
[[th:การแปลงฟูริเยร์]]<br />
[[tr:Fourier dönüşümü]]<br />
[[uk:Перетворення Фур'є]]<br />
[[vi:Biến đổi Fourier]]<br />
[[zh:傅里叶变换]]</div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=ETH-Bibliothek&diff=60222120ETH-Bibliothek2009-05-19T14:37:53Z<p>129.132.128.136: ethbibliothek Webredaktion</p>
<hr />
<div><!--schweizbezogen--><br />
Die '''ETH-Bibliothek''', gleichzeitig mit der jetzigen [[Eidgenössische Technische Hochschule Zürich|Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich]] (ETHZ) 1855 in [[Zürich]] gegründet, ist die grösste [[Bibliothek]] der [[Schweiz]] und erfüllt eine Doppelfunktion: Einerseits ist sie die zentrale [[Universitätsbibliothek|Hochschulbibliothek]] der ETH Zürich, andererseits fungiert sie als nationales Zentrum für naturwissenschaftlich-technische Information. <br />
Die Sammelgebiete entsprechen den Forschungs- und Lehrgebieten an der ETH Zürich; auch zu den einschlägigen Forschungs- und Entwicklungsbereichen der Schweizer Industrie werden Informationsquellen gesammelt. Die Dienstleistungen und Angebote der ETH-Bibliothek können auch von allen Bürgerinnen und Bürgern ausserhalb der Hochschule in Anspruch genommen werden. Besondere Schwerpunkte liegen im Bereich des elektronischen Informationsangebotes für Hochschulangehörige und in den innovativen Dienstleistungen.<br />
<br />
== Bibliothekskatalog ==<br />
Die ETH-Bibliothek ist beteiligt an der webbasierten [[Bibliothekskatalog|Katalogdatenbank]] [[NEBIS]] (Netzwerk von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz). In NEBIS sind die Bestände der ETH-Bibliothek sowie die Medien von über 80 weiteren Schweizer Bibliotheken (auch der [[Zentralbibliothek Zürich]] und der [[EPFL]]) nachgewiesen. Gegenwärtig sind rund drei Millionen Titel verzeichnet. Recherchieren und bestellen von Dokumenten ist online rund um die Uhr möglich. NEBIS verwendet die [[Katalogsoftware]] [[ALEPH (Bibliotheksverwaltungssoftware)|Aleph]] der Firma [[Ex Libris Group|Ex Libris]] und ist Teil des [[Informationsverbund Deutschschweiz|Informationsverbunds Deutschschweiz]], des Verbunds der Universitätsbibliotheken in der [[Deutschsprachige Schweiz|deutschsprachigen Schweiz]].<br />
<br />
== Elektronische Informationsangebote ==<br />
Die aktuellen Informationsbedürfnisse aller Mitglieder der ETH Zürich werden grundsätzlich von der ETH-Bibliothek abgedeckt. Die Informationsquellen reichen von traditionellen Medien wie gedruckten Büchern bis hin zu umfangreichen elektronischen Informationsangeboten. Allen Angehörigen der ETH Zürich stehen campusweit gegenwärtig (Stand Ende 2008) rund 10'300 lizenzierte und kostenfreie elektronische Zeitschriften, über 140 Datenbanken, rund 60'000 elektronische Dokumente (E-Collection, E-Books) zur Verfügung. Zur Sammlung elektronischer Publikationen von ETH-Angehörigen, der ETH E-Collection, gehören auch die ETH-Dissertationen online.<br />
Alle Dokumente können direkt vom persönlichen Arbeitsplatz aus recherchiert werden. Ein nicht geringer Teil dieser elektronischen Angebote ist auch für Nichtangehörige der ETH Zürich frei zugänglich. Das aktuelle Angebot kann auf der Homepage der ETH-Bibliothek eingesehen werden.<br />
<br />
== Elektronischer Dokumentenlieferdienst ==<br />
Über den Bibliothekskatalog erfolgt auch der Einstieg in die Bestellung von elektronischen Kopien von Zeitschriftenartikeln. Der Besteller erhält die Kopien per E-Mail direkt als [[Portable Document Format|PDF]]-Datei (gilt für die Schweiz, Österreich (ausgenommen Firmen) und Liechtenstein). Alle eingehenden Aufträge werden innerhalb von 24 Stunden bearbeitet. Für die Angehörigen der ETH Zürich ist dieser Service kostenlos; für Studierende und Externe kostenpflichtig.<br />
<br />
== Spezialbibliotheken ==<br />
Die [[Fachbibliothek|Spezialbibliotheken]] (Baubibliothek, Bibliothek Erdwissenschaften, Grüne Bibliothek) sind für die fachspezifische Literaturversorgung der entsprechenden Departemente und Institute an der ETH zuständig. Ihre Bestände stehen im allgemeinen auch der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung. Beschaffung und Erschliessung der Literatur erfolgen durch die ETH-Bibliothek in enger Kooperation mit Forschung und Lehre.<br />
<br />
== Spezialsammlungen ==<br />
Die Spezialsammlungen der ETH-Bibliothek, [[Altbestand|Alte Drucke]], Archive und Nachlässe, Bilder und Karten, verfügen über umfangreiche Bildbestände (mehr als 1,3 Millionen Einheiten), mehr als 400'000 moderne topografische und thematische Karten, seltene alte Drucke mit hervorragenden Werken des 15. bis 20.&nbsp;Jahrhunderts, handschriftliche Nachlässe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie das [[Universitätsarchiv|Verwaltungsarchiv]] der ETH Zürich, das die Geschichte der Hochschule dokumentiert. Weiter betreuen sie die Spezialmedien wie Sprachkurse und Mikroformen.<br />
Seit Mitte 2008 ist auch das [http://www.mfa.ethz.ch Max Frisch-Archiv] organisatorisch der ETH-Bibliothek angegliedert.<br />
<br />
== Ausgewählte Kenngrössen ==<br />
* Gesamtbestand 6'900'000<br />
* Davon: Einzelwerke und Zeitschriftenbände 2'600'000<br />
* Mikroformen 2'200'000<br />
* Bilddokumente 1'300'000<br />
* Karten und Pläne 400'000<br />
* Handschriftliche Einzeldokumente 260'000<br />
* Elektronische Dokumente 60'000<br />
* Lizenzierte und kostenfreie elektronische Zeitschriften 10'300<br />
* Laufende gedruckte Zeitschriften 5'200<br />
* Datenbanken im ETH-Netz 142<br />
* Abstract und Indizes 97'000<br />
* Neuzugänge 48'000<br />
* Benutzung: 31'400 aktive Benutzerinnen und Benutzer der ETH-Bibliothek <br />
* 288'000 ausgeliehene gedruckte Dokumente<br />
* 144'000 Artikel als Fotokopien oder elektronisch<br />
* 319'000 Zugriffe auf die Bibliothekswebsite (Visits auf Startseite)<br />
* 1'289'000 Zugriffe auf die E-Collection (Volltexte)<br />
* 2'801'000 Zugriffe auf die elektronischen Zeitschriften (Volltexte)<br />
* 655'000 Zugriffe auf Datenbanken<br />
* 649'000 Zugriffe auf E-Books.<br />
<br />
Stand: (31. Dezember 2008)<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.ethbib.ethz.ch/index.php ETH-Bibliothek]<br />
* [http://www.nebis.ch/ Katalogdatenbank NEBIS]<br />
<br />
[[Kategorie:Bibliothek in der Schweiz|Zurich]]<br />
[[Kategorie:Hochschulbibliothek|Zurich]]<br />
[[Kategorie:ETH Zürich|Eth-Bibliothek Zurich]]</div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Geb%C3%BChren%C3%BCberhebung&diff=60190728Diskussion:Gebührenüberhebung2009-05-18T15:50:04Z<p>129.132.128.136: amtliche Verrichtungen</p>
<hr />
<div>== amtliche Verrichtungen ==<br />
<br />
Der Text gibt fast wörtlich das Gesetz wieder. Leider wird es nicht erklärt. Zentraler Begriff ist die sog. "amtliche Verrichtung". Was ist das? Was versteht man darunter? Gibt es Beispiele für amtliche Verrichtungen? Der Punkt sollte genauer erklärt werden. Besten Dank.<br />
<br />
-- [[Spezial:Beiträge/129.132.128.136|129.132.128.136]] 17:50, 18. Mai 2009 (CEST)</div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Dietmar_Arno_Salamon&diff=59296185Dietmar Arno Salamon2009-04-22T12:27:13Z<p>129.132.128.136: </p>
<hr />
<div>'''Dietmar Arno Salamon''' (* [[7. März]] [[1953]] in [[Bremen]]) ist ein deutscher Mathematiker. Er ist seit 1998 Professor für Mathematik an der [[ETH Zürich]].<br />
<br />
Salamon studierte in [[Universität Hannover]] [[Mathematik]]. 1982 promovierte er an der [[Universität Bremen]] über [[Kontrolltheorie]]. Im Anschluss verbrachte er zwei Jahre als Postdoktorand am Mathematischen Forschungszentrum in [[Madison (Wisconsin)|Madison]], [[Wisconsin]] und ein Jahr am Forschungsinstitut für Mathematik an der ETH Zürich. Im Jahre 1986 wurde er Dozent an der [[University of Warwick]], wo er im Jahre 1994 zum ordentlichen Professor gewählt wurde. Das Sommersemester 1988 verbrachte er als Gastprofessor an der Universität Bremen und das Wintersemester 1991 an der <br />
[[University of Wisconsin-Madison]].<br />
<br />
Seit 1998 ist er ordentlicher Professor für Mathematik an der ETH Zürich.<br />
<br />
Salamons Forschungsgebiet ist die [[symplektische Topologie]] und verwandte Gebiete wie die [[symplektische Geometrie]]. Symplektische Topologie ist ein relativ neues Gebiet der Mathematik, das sich in den vergangenen zehn Jahren zu einem wichtigen Zweig der Mathematik entwickelt hat. Einige wichtige neuen Techniken sind [[Michail Leonidowitsch Gromow|Gromov]]s [[pseudoholomorphe Kurve]]n, die [[Floer-Homologie]] und die [[Seiberg-Witten-Invariante|Seiberg-Witten-Invariante]] (nach [[Nathan Seiberg]] und [[Edward Witten]]) vierdimensionaler [[Mannigfaltigkeit]]en.<br />
<br />
==Literatur==<br />
*[[Dusa McDuff]], Dietmar Salamon: ''J-holomorphic curves and symplectic topology'', American Mathematical Society 2004 <br />
*dieselben: ''Introduction to symplectic topology'', Oxford University Press 1998.<br />
* Salamon: ''Symplectic Geometry'', Cambridge University Press 1994 (London Mathematical Society Lecture Notes), ISBN 0521446996<br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Salamon, Dietmar Arno}}<br />
[[Kategorie:Mathematiker (20. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Hochschullehrer (ETH Zürich)]]<br />
[[Kategorie:Deutscher]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1953]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Salamon, Dietmar Arno<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Mathematiker und Professor für Mathematik in Zürich<br />
|GEBURTSDATUM=7. März 1953<br />
|GEBURTSORT=[[Bremen]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Zusammenh%C3%A4ngender_Raum&diff=57660639Zusammenhängender Raum2009-03-09T17:25:03Z<p>129.132.128.136: /* Formale Definition */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Connected and disconnected spaces.svg|thumb|Zusammenhängende und nicht zusammenhängende Unterräume von '''R'''². Der farbig eingezeichnete Raum ist im Fall der oberen Zeichnung zusammenhängend, im unteren Fall dagegen nicht.]]<br />
<br />
In der mathematischen [[Topologie (Mathematik)|Topologie]] gibt es verschiedene Begriffe, die die Art und Weise des '''Zusammenhangs''' eines [[Topologischer Raum|topologischen Raumes]] beschreiben. Im Allgemeinen heißt ein topologischer Raum X ''zusammenhängend'', falls es nicht möglich ist, ihn in zwei [[disjunkt]]e, nichtleere, [[Offene Menge|offene]] Teilmengen aufzuteilen. Ein [[Teilraum]] eines topologischen Raumes heißt zusammenhängend, wenn er unter der [[Induzierte Topologie|induzierten Topologie]] zusammenhängend ist.<br />
<br />
Eine maximale zusammenhängende Teilmenge eines topologischen Raumes heißt ''Zusammenhangskomponente''.<br />
<br />
== Formale Definition ==<br />
<br />
Für einen [[Topologischer Raum|topologischen Raum]] <math>\big( X,\mathcal O\big)</math> sind folgende Aussagen äquivalent (lol):<br />
<br />
# <math>X</math> ist zusammenhängend.<br />
# <math>X</math> kann nicht in zwei disjunkte nichtleere [[offene Menge]]n zerlegt werden: <br />
#: <math>\forall O_1, O_2 \in \mathcal{O}, O_1 \neq \varnothing, O_2 \neq \varnothing: O_1 \cap O_2 = \varnothing \rightarrow O_1 \cup O_2 \neq X</math><br />
# <math>X</math> kann nicht in zwei disjunkte nichtleere [[abgeschlossene Menge]]n zerlegt werden: <br />
#: <math>\forall O_1, O_2 \in \mathcal{O}, O_1 \neq \varnothing, O_2 \neq \varnothing: (X \setminus O_1) \cap (X \setminus O_2) = \varnothing \rightarrow (X \setminus O_1) \cup (X \setminus O_2) \neq X</math><br />
# <math>X</math> und <math>\varnothing</math> sind die beiden einzigen Mengen, die zugleich offen und abgeschlossen sind.<br />
# Die einzigen Mengen mit leerem [[Topologie-Glossar|Rand]] sind <math>X</math> und <math>\varnothing</math>.<br />
# <math>X</math> kann nicht als Vereinigung zweier nichtleerer [[Getrennte Mengen|getrennter Mengen]] geschrieben werden.<br />
# Jede stetige Abbildung von <math>X</math> in einen [[Diskrete Topologie|diskreten topologischen Raum]] ist konstant.<br />
# Jede lokal konstante Funktion ist konstant.<br />
<br />
== Globale Zusammenhangsbegriffe ==<br />
<br />
Die folgenden Begriffe beziehen sich immer auf den ganzen Raum, sind also globale Eigenschaften:<br />
<br />
=== Total unzusammenhängend ===<br />
<br />
Ein Raum ist ''total unzusammenhängend'', falls er keine zusammenhängende Teilmenge mit mehr als einem Punkt besitzt,<br />
wenn also alle Zusammenhangskomponenten einpunktig sind.<br />
Jeder diskrete topologische Raum ist total unzusammenhängend.<br />
In diesem Fall sind die (einpunktigen) Zusammenhangskomponenten offen.<br />
Ein Beispiel für einen nicht diskreten total unzusammenhängenden Raum<br />
ist die Menge der rationalen Zahlen <math>\mathbb Q</math> mit der von<br />
<math>\mathbb R</math> induzierten Topologie.<br />
[[Datei:Path-connected space.svg|thumb|150px|Dieser Unterraum von <math>\R^2</math> ist wegzusammenhängend, weil je zwei Punkte durch einen Weg verbunden sind.]]<br />
=== Wegzusammenhängend ===<br />
[[Datei:Sinuseinsdurchx.png|thumb|250px|Dieser Unterraum von <math>\R^2</math> ist nicht wegzusammenhängend]]<br />
<br />
Ein topologischer Raum <math>X</math> ist ''wegzusammenhängend'' (oder pfad-zusammenhängend oder kurvenweise zusammenhängend), falls es für jedes Paar von Punkten <math>x</math>, <math>y</math> aus <math>X</math> einen [[Weg (Mathematik)|Weg]] <math>p</math> von <math>x</math> nach <math>y</math> gibt, d.h. eine stetige Abbildung <math>p : [0,1] \to X</math> mit <math>p(0) = x</math> und <math>p(1) = y</math>. <br />
<br />
Wegzusammenhängende Räume sind immer zusammenhängend. Etwas überraschend ist auf den ersten Blick jedoch vielleicht, dass es Räume gibt, die zusammenhängend, aber nicht wegzusammenhängend sind. Ein Beispiel ist die Vereinigung des Graphen von<br />
: <math>(0,\infty) \to \mathbb R, \quad x\mapsto \sin (1/x)</math><br />
mit einem Abschnitt der <math>y</math>-Achse zwischen ‒1 und 1. Da in jeder Umgebung der Null auch ein Stück des Graphen liegt, kann man die <math>y</math>-Achse nicht vom Graphen als eine offene Teilmenge abtrennen; die Menge ist also zusammenhängend. Andererseits gibt es keinen Weg von einem Punkt auf dem Graphen zu einem Punkt auf der <math>y</math>-Achse, also ist diese Vereinigung nicht wegzusammenhängend.<br />
<br />
=== Einfach zusammenhängend ===<br />
Ein Raum ist ''einfach zusammenhängend'', falls er wegzusammenhängend ist und sich jeder geschlossene [[Weg (Mathematik)|Weg]] auf einen Punkt zusammenziehen lässt, d.h. [[Homotopie|nullhomotop]] ist. Die zweite Bedingung ist dazu äquivalent, dass die [[Fundamentalgruppe]] trivial ist. Das Komplement des farbig eingezeichneten Gebietes ist z. B. in beiden Fällen der obersten Zeichnung &nbsp; ''nicht'' &nbsp; „einfach zusammenhängend“; im Falle der unteren Hälfte könnte es sich bei dem weiß eingezeichneten Gebiet etwa um eine Darstellung der Topologie der Oberfläche einer „Kugel mit vier Henkeln“ handeln, wobei die durch die Henkel erzeugten „Löcher“ dem violett gefärbtem Gebiet entsprechen.<br />
<br />
=== ''n''-zusammenhängend ===<br />
<br />
Ist <math>n</math> eine nichtnegative ganze Zahl, so heißt ein topologischer Raum <math>X</math> ''<math>n</math>-zusammenhängend'', falls alle [[Homotopiegruppe]]n <math>\pi_{\,k\,}(X)</math> für <math>0\leq k\leq n</math> trivial sind. "0-zusammenhängend" ist also ein Synonym für "wegzusammenhängend", und "1-zusammenhängend" bedeutet dasselbe wie "einfach zusammenhängend" im oben definierten Sinne.<br />
<br />
=== Zusammenziehbar ===<br />
Ein Raum ''X'' ist ''zusammenziehbar'', falls er [[Homotopie|homotopieäquivalent]] zu einem Punkt ist, d.h. die [[Identische Abbildung|Identität]] auf ''X'' [[Homotopie|homotop]] zu einer konstanten Abbildung ist. <br />
Zusammenziehbare Räume haben daher aus topologischer Sicht ähnliche Eigenschaften wie ein Punkt, insbesondere sind sie immer ''einfach zusammenhängend''. Aber die Umkehrung gilt nicht:<br />
n-Sphären mit festem Radius sind &nbsp; ''nicht'' &nbsp; zusammenziehbar, obwohl sie für <math>n\ge 2</math> einfach zusammenhängend sind.<br />
<br />
== Lokale Zusammenhangsbegriffe ==<br />
<br />
[[Datei:not_locally_connected.png|right|150px|thumb|Kamm: zusammenhängend aber nicht lokal zusammenhängend]]<br />
Die folgenden Begriffe sind lokale Eigenschaften, sie machen also Aussagen über das Verhalten in Umgebungen von Punkten:<br />
<br />
=== Lokal zusammenhängend ===<br />
Ein Raum ist ''lokal zusammenhängend'', falls es zu jeder Umgebung eines Punktes eine zusammenhängende kleinere Umgebung dieses Punktes gibt. Jeder Punkt besitzt dann eine [[Umgebungsbasis]] aus zusammenhängenden Mengen.<br />
<br />
Ein lokal zusammenhängender Raum kann durchaus aus mehreren Zusammenhangskomponenten bestehen.<br />
Aber auch ein zusammenhängender Raum muss nicht unbedingt lokal zusammenhängend sein: Der „Kamm“ bestehend aus der Vereinigung der Intervalle <math>[0,1]\times \{1/n\}</math>, <math>[0,1]\times \{0\}</math> und dem Intervall <math>\{0\} \times [0,1]</math> ist zusammenhängend, doch jede genügend kleine Umgebung des Punktes <math>(1,0)</math> enthält unendlich viele nicht zusammenhängende Intervalle.<br />
<br />
[[Datei:Zushang_buch_bild.png|right|150px|thumb|Buch: wegzusammenhängend, aber nicht lokal wegzusammenhängend]]<br />
=== Lokal wegzusammenhängend ===<br />
Ein Raum ist ''lokal wegzusammenhängend'', falls jeder Punkt eine lokale Basis bestehend aus wegzusammenhängenden Mengen besitzt. Ein lokal wegzusammenhängender Raum ist wegzusammenhängend genau dann, wenn er zusammenhängend ist. Das oben gegebene Beispiel mit dem Graphen von sin(1/''x'') und der ''y''-Achse ist daher nicht lokal wegzusammenhängend. Weiterhin ist das 'Buch' wegzusammenhängend, aber nicht lokal wegzusammenhangend für alle Punkte außer dem Schnittpunkt aller Geradenstücke.<br />
<br />
[[Datei:Hawaiian_earrings.png|right|150px|thumb|Hawaiische Ohrringe: nicht lokal einfach zusammenhängend]]<br />
=== Lokal einfach zusammenhängend ===<br />
Ein Raum ist ''lokal einfach zusammenhängend'', wenn jede Umgebung eines Punktes eine evtl. kleinere, einfach zusammenhängende Umgebung enthält.<br />
<br />
[[Mannigfaltigkeit]]en sind lokal einfach zusammenhängend.<br />
<br />
Ein Beispiel für einen nicht lokal einfach zusammenhängenden Raum sind die „Hawaiischen Ohrringe“: Die Vereinigung von Kreisen mit Radien <math>1/n</math> als Teilmenge des <math>\mathbb R^2</math>, so dass sich alle Kreise in einem Punkt berühren. Dann enthält jede Umgebung um den Berührpunkt einen geschlossenen Kreis, und ist daher nicht einfach zusammenhängend.<br />
<br />
=== Semilokal einfach zusammenhängend ===<br />
Ein Raum ''X'' ist ''semilokal einfach zusammenhängend'', falls jeder Punkt eine Umgebung ''U'' besitzt, so dass sich jede Schleife in ''U'' in ''X'' zusammenziehen lässt (in ''U'' muss sie nicht notwendigerweise zusammenziehbar sein, daher nur ''semi''lokal).<br />
<br />
''Semilokal einfach zusammenhängend'' ist eine schwächere Bedingung als ''lokal einfach zusammenhängend'':<br />
Ein [[Kegel (Geometrie)|Kegel]] über den Hawaiischen Ohrringen ist semilokal einfach zusammenhängend, da sich jede Schleife über die Kegelspitze zusammenziehen lässt. Er ist aber (aus dem gleichen Grund wie die Hawaiischen Ohrringe selbst) nicht lokal einfach zusammenhängend.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Klaus Jänich: Topologie, 7-te Auflage. Springer 2001. ISBN 3-540-41284-0<br />
* {{cite book | author= Munkres, James R. | authorlink=James Munkres | title=Topology, Second Edition | publisher=Prentice Hall | year=2000 | id=ISBN 0-13-181629-2}}<br />
== Weblinks ==<br />
* {{MathWorld|urlname=ConnectedSet|title=Connected Set}}<br />
*[http://eom.springer.de/C/c025120.htm Connected Set Eintrag der Springer Encyclopedia of Mathematics]<br />
[[Kategorie:Topologie]]<br />
<br />
[[ar:فضاء متصل]]<br />
[[cs:Souvislá množina]]<br />
[[en:Connected space]]<br />
[[es:Conjunto conexo]]<br />
[[fi:Polkuyhtenäisyys]]<br />
[[fr:Connexité (mathématiques)]]<br />
[[he:קשירות (טופולוגיה)]]<br />
[[it:Spazio connesso]]<br />
[[ja:連結空間]]<br />
[[ko:연결공간]]<br />
[[nl:Samenhang]]<br />
[[pl:Przestrzeń spójna]]<br />
[[pt:Conexidade]]<br />
[[sl:Povezanost]]<br />
[[uk:Зв'язаний простір]]<br />
[[vi:Tập hợp liên thông]]<br />
[[zh:连通空间]]<br />
[[zh-classical:道路連通]]</div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=V391_Pegasi_b&diff=57054830V391 Pegasi b2009-02-23T21:37:41Z<p>129.132.128.136: /* Klima */</p>
<hr />
<div>'''V391 Pegasi b''' ist ein [[Exoplanet]], der den [[Unterzwerg]] [[V391 Pegasi]] alle 1140 [[Tag]]e umkreist. Auf Grund seiner hohen [[Masse (Physik)|Masse]] wird angenommen, dass es sich um einen [[Gasplanet]]en handelt.<br />
<br />
== Entdeckung ==<br />
Der [[Planet]] wurde von [[R. Silvotti]] et al. im Jahr [[2007]] entdeckt. Dabei machte man sich die kurzperiodischen Pulsationen des Unterzwergs zu Nutze: da diese sehr präzise und vorhersehbar sind, machen sich periodische Änderungen der Pulsationsdauer durch den Einfluss eines massereichen Begleiters bemerkbar. <ref>http://www.nature.com/nature/journal/v449/n7159/full/nature06143.html</ref><br />
<br />
== Umlauf und Masse ==<br />
Der Planet umkreist seinen [[Stern]] in einer Entfernung von ca. 1,7 [[Astronomische Einheit|Astronomischen Einheiten]] bei einer [[Exzentrizität (Mathematik)|Exzentrizität]] nahe 0 und hat eine Minimalmasse von ca. 1017 [[Erdmasse]]n bzw. 3,2 Jupitermassen.<br />
<br />
== Klima ==<br />
Hätte der Planet die selbe [[Albedo]] wie der Planet [[Jupiter_(Planet)|Jupiter]] (a = 0.343), dann würde seine Oberflächentemperatur ca. 470 K (oder knapp 200°C) betragen. Allerdings befand sich der Planet in der Zeit der Hauptreihenphase von V391 Peg in einer Entfernung von ca. 1 AU, so dass die Temperaturen zu dieser Zeit wohl knapp unter dem Gefrierprunkt von Wasser lagen. <ref>http://www.nature.com/nature/journal/v449/n7159/full/nature06143.html</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
*{{EDE|p1=V391+Peg|p2=b}}<br />
*[http://www.planeten.ch/KdW_Exoplaneten#V391_Peg_b Der Planet bei Planeten.ch]<br />
<br />
[[Kategorie:Exoplanet]]<br />
<br />
[[en:V391 Pegasi b]]<br />
[[it:V391 Pegasi b]]<br />
<br />
== Literatur == <br />
<references /></div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=V391_Pegasi_b&diff=57039258V391 Pegasi b2009-02-23T16:31:21Z<p>129.132.128.136: /* Entdeckung */</p>
<hr />
<div>'''V391 Pegasi b''' ist ein [[Exoplanet]], der den [[Unterzwerg]] [[V391 Pegasi]] alle 1140 [[Tag]]e umkreist. Auf Grund seiner hohen [[Masse (Physik)|Masse]] wird angenommen, dass es sich um einen [[Gasplanet]]en handelt.<br />
<br />
== Entdeckung ==<br />
Der [[Planet]] wurde von [[R. Silvotti]] et al. im Jahr [[2007]] entdeckt. Dabei machte man sich die kurzperiodischen Pulsationen des Unterzwergs zu Nutze: da diese sehr präzise und vorhersehbar sind, machen sich periodische Änderungen der Pulsationsdauer durch den Einfluss eines massereichen Begleiters bemerkbar. <ref>http://www.nature.com/nature/journal/v449/n7159/full/nature06143.html</ref><br />
<br />
== Umlauf und Masse ==<br />
Der Planet umkreist seinen [[Stern]] in einer Entfernung von ca. 1,7 [[Astronomische Einheit|Astronomischen Einheiten]] bei einer [[Exzentrizität (Mathematik)|Exzentrizität]] nahe 0 und hat eine Minimalmasse von ca. 1017 [[Erdmasse]]n bzw. 3,2 Jupitermassen.<br />
<br />
== Klima ==<br />
Hätte der Planet die selbe [[Albedo]] wie der Planet [[Jupiter_(Planet) Jupiter]] (a = 0.343), dann würde seine Oberflächentemperatur ca. 470 K (oder knapp 200°C) betragen. Allerdings befand sich der Planet in der Zeit der Hauptreihenphase von V391 Peg in einer Entfernung von ca. 1 AU, so dass die Temperaturen zu dieser Zeit wohl knapp unter dem Gefrierprunkt von Wasser lagen. <ref>http://www.nature.com/nature/journal/v449/n7159/full/nature06143.html</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
*{{EDE|p1=V391+Peg|p2=b}}<br />
*[http://www.planeten.ch/KdW_Exoplaneten#V391_Peg_b Der Planet bei Planeten.ch]<br />
<br />
[[Kategorie:Exoplanet]]<br />
<br />
[[en:V391 Pegasi b]]<br />
[[it:V391 Pegasi b]]<br />
<br />
== Literatur == <br />
<references /></div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=V391_Pegasi_b&diff=57039246V391 Pegasi b2009-02-23T16:31:04Z<p>129.132.128.136: /* Klima */</p>
<hr />
<div>'''V391 Pegasi b''' ist ein [[Exoplanet]], der den [[Unterzwerg]] [[V391 Pegasi]] alle 1140 [[Tag]]e umkreist. Auf Grund seiner hohen [[Masse (Physik)|Masse]] wird angenommen, dass es sich um einen [[Gasplanet]]en handelt.<br />
<br />
== Entdeckung ==<br />
Der [[Planet]] wurde von [[R. Silvotti]] et al. im Jahr [[2007]] entdeckt. Dabei machte man sich die kurzperiodischen Pulsationen des Unterzwergs zu Nutze: da diese sehr präzise und vorhersehbar sind, machen sich periodische Änderungen der Pulsationsdauer durch den Einfluss eines massereichen Begleiters bemerkbar. <ref>2</ref><br />
<br />
== Umlauf und Masse ==<br />
Der Planet umkreist seinen [[Stern]] in einer Entfernung von ca. 1,7 [[Astronomische Einheit|Astronomischen Einheiten]] bei einer [[Exzentrizität (Mathematik)|Exzentrizität]] nahe 0 und hat eine Minimalmasse von ca. 1017 [[Erdmasse]]n bzw. 3,2 Jupitermassen.<br />
<br />
== Klima ==<br />
Hätte der Planet die selbe [[Albedo]] wie der Planet [[Jupiter_(Planet) Jupiter]] (a = 0.343), dann würde seine Oberflächentemperatur ca. 470 K (oder knapp 200°C) betragen. Allerdings befand sich der Planet in der Zeit der Hauptreihenphase von V391 Peg in einer Entfernung von ca. 1 AU, so dass die Temperaturen zu dieser Zeit wohl knapp unter dem Gefrierprunkt von Wasser lagen. <ref>http://www.nature.com/nature/journal/v449/n7159/full/nature06143.html</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
*{{EDE|p1=V391+Peg|p2=b}}<br />
*[http://www.planeten.ch/KdW_Exoplaneten#V391_Peg_b Der Planet bei Planeten.ch]<br />
<br />
[[Kategorie:Exoplanet]]<br />
<br />
[[en:V391 Pegasi b]]<br />
[[it:V391 Pegasi b]]<br />
<br />
== Literatur == <br />
<references /></div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=V391_Pegasi_b&diff=57039202V391 Pegasi b2009-02-23T16:30:12Z<p>129.132.128.136: /* Klima und Zusammensetzung */</p>
<hr />
<div>'''V391 Pegasi b''' ist ein [[Exoplanet]], der den [[Unterzwerg]] [[V391 Pegasi]] alle 1140 [[Tag]]e umkreist. Auf Grund seiner hohen [[Masse (Physik)|Masse]] wird angenommen, dass es sich um einen [[Gasplanet]]en handelt.<br />
<br />
== Entdeckung ==<br />
Der [[Planet]] wurde von [[R. Silvotti]] et al. im Jahr [[2007]] entdeckt. Dabei machte man sich die kurzperiodischen Pulsationen des Unterzwergs zu Nutze: da diese sehr präzise und vorhersehbar sind, machen sich periodische Änderungen der Pulsationsdauer durch den Einfluss eines massereichen Begleiters bemerkbar. <ref>2</ref><br />
<br />
== Umlauf und Masse ==<br />
Der Planet umkreist seinen [[Stern]] in einer Entfernung von ca. 1,7 [[Astronomische Einheit|Astronomischen Einheiten]] bei einer [[Exzentrizität (Mathematik)|Exzentrizität]] nahe 0 und hat eine Minimalmasse von ca. 1017 [[Erdmasse]]n bzw. 3,2 Jupitermassen.<br />
<br />
== Klima ==<br />
Hätte der Planet die selbe [[Albedo]] wie der Planet [[Jupiter_(Planet) Jupiter]] (a = 0.343), dann würde seine Oberflächentemperatur ca. 470 K (oder knapp 200°C) betragen. Allerdings befand sich der Planet in der Zeit der Hauptreihenphase von V391 Peg in einer Entfernung von ca. 1 AU, so dass die Temperaturen zu dieser Zeit wohl knapp unter dem Gefrierprunkt von Wasser lagen. <ref>http://www.nature.com/nature/journal/v449/n7159/full/nature06143.html<ref /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
*{{EDE|p1=V391+Peg|p2=b}}<br />
*[http://www.planeten.ch/KdW_Exoplaneten#V391_Peg_b Der Planet bei Planeten.ch]<br />
<br />
[[Kategorie:Exoplanet]]<br />
<br />
[[en:V391 Pegasi b]]<br />
[[it:V391 Pegasi b]]<br />
<br />
== Literatur == <br />
<references /></div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=V391_Pegasi_b&diff=57039032V391 Pegasi b2009-02-23T16:26:50Z<p>129.132.128.136: /* Umlauf und Masse */</p>
<hr />
<div>'''V391 Pegasi b''' ist ein [[Exoplanet]], der den [[Unterzwerg]] [[V391 Pegasi]] alle 1140 [[Tag]]e umkreist. Auf Grund seiner hohen [[Masse (Physik)|Masse]] wird angenommen, dass es sich um einen [[Gasplanet]]en handelt.<br />
<br />
== Entdeckung ==<br />
Der [[Planet]] wurde von [[R. Silvotti]] et al. im Jahr [[2007]] entdeckt. Dabei machte man sich die kurzperiodischen Pulsationen des Unterzwergs zu Nutze: da diese sehr präzise und vorhersehbar sind, machen sich periodische Änderungen der Pulsationsdauer durch den Einfluss eines massereichen Begleiters bemerkbar. <ref>2</ref><br />
<br />
== Umlauf und Masse ==<br />
Der Planet umkreist seinen [[Stern]] in einer Entfernung von ca. 1,7 [[Astronomische Einheit|Astronomischen Einheiten]] bei einer [[Exzentrizität (Mathematik)|Exzentrizität]] nahe 0 und hat eine Minimalmasse von ca. 1017 [[Erdmasse]]n bzw. 3,2 Jupitermassen.<br />
<br />
== Klima und Zusammensetzung ==<br />
Schätzungen zufolge herrscht auf dem Planeten eine Temperatur von -163°C. Vermutlich besteht der Planet aus einer [[Atmosphäre]] von [[Ammoniak]]wolken.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
*{{EDE|p1=V391+Peg|p2=b}}<br />
*[http://www.planeten.ch/KdW_Exoplaneten#V391_Peg_b Der Planet bei Planeten.ch]<br />
<br />
[[Kategorie:Exoplanet]]<br />
<br />
[[en:V391 Pegasi b]]<br />
[[it:V391 Pegasi b]]<br />
<br />
== Literatur == <br />
<references /></div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=V391_Pegasi_b&diff=57038940V391 Pegasi b2009-02-23T16:24:59Z<p>129.132.128.136: /* Weblinks */</p>
<hr />
<div>'''V391 Pegasi b''' ist ein [[Exoplanet]], der den [[Unterzwerg]] [[V391 Pegasi]] alle 1140 [[Tag]]e umkreist. Auf Grund seiner hohen [[Masse (Physik)|Masse]] wird angenommen, dass es sich um einen [[Gasplanet]]en handelt.<br />
<br />
== Entdeckung ==<br />
Der [[Planet]] wurde von [[R. Silvotti]] et al. im Jahr [[2007]] entdeckt. Dabei machte man sich die kurzperiodischen Pulsationen des Unterzwergs zu Nutze: da diese sehr präzise und vorhersehbar sind, machen sich periodische Änderungen der Pulsationsdauer durch den Einfluss eines massereichen Begleiters bemerkbar. <ref>2</ref><br />
<br />
== Umlauf und Masse ==<br />
Der Planet umkreist seinen [[Stern]] in einer Entfernung von ca. 1,7 [[Astronomische Einheit|Astronomischen Einheiten]] bei einer [[Exzentrizität (Mathematik)|Exzentrizität]] von 0% und hat eine Masse von ca. 1017 [[Erdmasse]]n bzw. 3,2 Jupitermassen. Sein Radius beträgt Schätzungen zufolge 53.000 Kilometer.<br />
<br />
== Klima und Zusammensetzung ==<br />
Schätzungen zufolge herrscht auf dem Planeten eine Temperatur von -163°C. Vermutlich besteht der Planet aus einer [[Atmosphäre]] von [[Ammoniak]]wolken.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
*{{EDE|p1=V391+Peg|p2=b}}<br />
*[http://www.planeten.ch/KdW_Exoplaneten#V391_Peg_b Der Planet bei Planeten.ch]<br />
<br />
[[Kategorie:Exoplanet]]<br />
<br />
[[en:V391 Pegasi b]]<br />
[[it:V391 Pegasi b]]<br />
<br />
== Literatur == <br />
<references /></div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=V391_Pegasi_b&diff=57038851V391 Pegasi b2009-02-23T16:23:23Z<p>129.132.128.136: /* Entdeckung */</p>
<hr />
<div>'''V391 Pegasi b''' ist ein [[Exoplanet]], der den [[Unterzwerg]] [[V391 Pegasi]] alle 1140 [[Tag]]e umkreist. Auf Grund seiner hohen [[Masse (Physik)|Masse]] wird angenommen, dass es sich um einen [[Gasplanet]]en handelt.<br />
<br />
== Entdeckung ==<br />
Der [[Planet]] wurde von [[R. Silvotti]] et al. im Jahr [[2007]] entdeckt. Dabei machte man sich die kurzperiodischen Pulsationen des Unterzwergs zu Nutze: da diese sehr präzise und vorhersehbar sind, machen sich periodische Änderungen der Pulsationsdauer durch den Einfluss eines massereichen Begleiters bemerkbar. <ref>2</ref><br />
<br />
== Umlauf und Masse ==<br />
Der Planet umkreist seinen [[Stern]] in einer Entfernung von ca. 1,7 [[Astronomische Einheit|Astronomischen Einheiten]] bei einer [[Exzentrizität (Mathematik)|Exzentrizität]] von 0% und hat eine Masse von ca. 1017 [[Erdmasse]]n bzw. 3,2 Jupitermassen. Sein Radius beträgt Schätzungen zufolge 53.000 Kilometer.<br />
<br />
== Klima und Zusammensetzung ==<br />
Schätzungen zufolge herrscht auf dem Planeten eine Temperatur von -163°C. Vermutlich besteht der Planet aus einer [[Atmosphäre]] von [[Ammoniak]]wolken.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
*{{EDE|p1=V391+Peg|p2=b}}<br />
*[http://www.planeten.ch/KdW_Exoplaneten#V391_Peg_b Der Planet bei Planeten.ch]<br />
<br />
[[Kategorie:Exoplanet]]<br />
<br />
[[en:V391 Pegasi b]]<br />
[[it:V391 Pegasi b]]</div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Anne-Marie_Blanc&diff=56311604Anne-Marie Blanc2009-02-06T09:46:12Z<p>129.132.128.136: </p>
<hr />
<div>'''Anne-Marie Blanc''' (* [[2. September]] [[1919]] in [[Vevey]], † [[5. Februar]] [[2009]] in [[Zürich]]) war eine sehr beliebte [[Schweiz|Schweizer]] [[Schauspielerin]] und [[Rezitator|Rezitatorin]]. <br />
<br />
== Leben == <br />
Anne-Marie Blanc absolvierte die [[Primarschule]] und das [[Humanistisches Gymnasium|Humanistische Gymnasium]] in [[Bern]]. Ihre schauspielerische Ausbildung erhielt sie bei [[Ernst Ginsberg]] und [[Wolfgang Heinz (Schauspieler)|Wolfgang Heinz]]. Ihr Bühnendebüt gab sie 1932 am [[Stadttheater Bern]], von 1938 bis 1952 gehörte sie zum [[Ensemble (Theater)|Ensemble]] am [[Schauspielhaus Zürich]].<br />
<br />
Sie gastierte dann am [[Theater Basel|Stadttheater]] und an der Komödie Basel, am Stadttheater Luzern und insbesondere am Ateliertheater in Bern. Anne-Marie Blanc spielte auch an deutschen und österreichischen Bühnen in Stuttgart, Düsseldorf, Hamburg, München, Berlin, Wien und Innsbruck sowie bei Festspielen.<br />
<br />
Mit der Titelrolle in ''[[Gilberte de Courgenay (Film)|Gilberte de Courgenay]]'' wurde sie 1941 zum Schweizer Filmstar. Anne-Marie Blanc wirkte in zahlreichen anderen Filmen mit, z.&nbsp;B. 1954 in dem [[Falk Harnack |Falk-Harnack-Film]] ''Roman eines Frauenarztes'' mit [[Rudolf Prack]] und [[Winnie Markus]], sowie in Fernsehspielen von [[ZDF]], [[ARD]] und [[Schweizer Radio DRS|DRS]]. Ihr erster ausländischer Film war ''On ne meurt pas comme ça'' (1946), mit [[Erich von Stroheim]]. Insgesamt spielte sie in über 250 Theater-, Film- und Medienrollen. Sie war mit dem Filmproduzenten Heinrich Fueter (1911-1979) verheiratet und war Mutter von drei Söhnen, darunter der Filmproduzent [[Peter-Christian Fueter]].<br />
<br />
== Filmografie ==<br />
{|width="100%" align="center|<br />
|width="50% valign="top"|<br />
*1939: Wachtmeister Studer <br />
*1940: Die mißbrauchten Liebesbriefe<br />
*1941: [[Gilberte de Courgenay (Film)|Gilberte de Courgenay]] <br />
*1944: Marie-Louise <br />
*1946: Matura-Reise <br />
*1946: On ne meurt pas comme ça <br />
*1947: White Cradle Inn <br />
*1949: Das Kuckucksei<br />
*1952: Gefangene Seele <br />
*1952: Palast Hotel (''Palace Hotel'')<br />
*1952: Ich warte auf dich <br />
*1953: Mit siebzehn beginnt das Leben <br />
*1954: Roman eines Frauenarztes <br />
*1954: Hoheit lassen bitten <br />
*1954: [[Heidi und ihre Freunde]] / Frühlingslied <br />
*1959: Auskunft im Cockpit <br />
*1959: SOS Gletscherpilot <br />
*1961: [[Via Mala (1961)|Via Mala]]<br />
*1963: Der Belagerungszustand<br />
|width="50% valign="top"|<br />
*1964: Der Gefangene der Botschaft<br />
*1965: Mademoiselle Löwenzorn <br />
*1965: [[Im Reiche des silbernen Löwen (Film)|Im Reiche des silbernen Löwen]]<br />
*1969: Hotel Royal<br />
*1969: Diebelei (TV-Spiel) <br />
*1973: Ein Abend, eine Nacht, ein Morgen<br />
*1974: Der Scheingemahl<br />
*1977: Violanta <br />
*1978: [[Heidi (1978)|Heidi]] (Serie)<br />
*1980: Nestbruch <br />
*1986: Abschiedsvorstellung <br />
*1988: Zimmer 36 <br />
*1988: [[Klassezämekunft]]<br />
*1991: Anna Göldin, letzte Hexe <br />
*1999: Timing <br />
*1999: Der Vulkan<br />
*1999: [[Lüthi und Blanc]] (Serie)<br />
*2001: With fear - Im Namen der Gerechtigkeit <br />
*2001: [[Die Manns – Ein Jahrhundertroman]]<br />
|-<br />
|}<br />
<br />
== Auszeichnungen == <br />
* 1981 erhielt Anne-Marie Blanc als erste Schauspielerin den Armin-Ziegler-Preis<br />
* 1986 wurde ihr der [[Hans Reinhart-Ring]] der Schweiz verliehen<br />
* 1997 „Maschera d’oro“ ([[Italien]]).<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* "Anne-Marie Blanc". In: Susanna Schwager. ''Das volle Leben: Frauen über achtzig erzählen.'' Gockhausen b. Zürich, 2007. S. 123-139.<br />
<br />
== Weblinks == <br />
* {{IMDb Name|ID=0003632}}<br />
* [http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D9138.php Artikel im Historischen Lexikon der Schweiz]<br />
* [http://www.lbf.ch/?page=5290 Profil auf der Lüthi und Blanc-Fanseite]<br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Blanc, Anne-Marie}}<br />
[[Kategorie:Schauspieler]]<br />
[[Kategorie:Schweizer]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1919]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 2009]]<br />
[[Kategorie:Frau]]<br />
<br />
<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Blanc, Anne-Marie<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=Schweizer Schauspielerin<br />
|GEBURTSDATUM=2. September 1919<br />
|GEBURTSORT=[[Vevey]]<br />
|STERBEDATUM=5. Februar 2009<br />
|STERBEORT=[[Zürich]]<br />
}}<br />
<br />
[[fr:Anne-Marie Blanc]]</div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=ETH-Bibliothek&diff=56273156ETH-Bibliothek2009-02-05T11:05:38Z<p>129.132.128.136: Titel E-Texte wurde auf E-Books geändert. Webredaktion ETH-Bibliothek</p>
<hr />
<div><!--schweizbezogen--><br />
Die '''ETH-Bibliothek''', gleichzeitig mit der jetzigen [[Eidgenössische Technische Hochschule Zürich|Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich]] (ETHZ) 1855 in [[Zürich]] gegründet, ist die grösste [[Bibliothek]] der [[Schweiz]] und erfüllt eine Doppelfunktion: Einerseits ist sie die zentrale [[Universitätsbibliothek|Hochschulbibliothek]] der ETH Zürich, andererseits fungiert sie als nationales Zentrum für naturwissenschaftlich-technische Information. Bedeutendster Bibliotheksleiter war von 1894 bis 1920 der deutsche Mathematiker [[Ferdinand Rudio]], dessen grösste Leistung die Initiierung der Herausgabe des Gesamtwerks von [[Leonhard Euler]] war.<br />
<br />
Die Sammelgebiete entsprechen den Forschungs- und Lehrgebieten an der ETH Zürich; auch zu den einschlägigen Forschungs- und Entwicklungsbereichen der Schweizer Industrie werden Informationsquellen gesammelt. Die Dienstleistungen und Angebote der ETH-Bibliothek können auch von allen Bürgerinnen und Bürgern ausserhalb der Hochschule in Anspruch genommen werden.<br />
<br />
== Bibliothekskatalog ==<br />
Die ETH-Bibliothek ist beteiligt an der webbasierten [[Bibliothekskatalog|Katalogdatenbank]] [[NEBIS]] (Netzwerk von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz). In NEBIS sind die Bestände der ETH-Bibliothek sowie die Medien von über 80 weiteren Schweizer Bibliotheken (auch der [[Zentralbibliothek Zürich]] und der [[EPFL]]) nachgewiesen. Gegenwärtig sind rund drei Millionen Titel verzeichnet. Recherchieren und bestellen von Dokumenten ist online rund um die Uhr möglich. NEBIS verwendet die [[Katalogsoftware]] [[ALEPH (Bibliotheksverwaltungssoftware)|Aleph]] der Firma [[Ex Libris Group|Ex Libris]] und ist Teil des [[Informationsverbund Deutschschweiz|Informationsverbunds Deutschschweiz]], des Verbunds der Universitätsbibliotheken in der deutschsprachigen Schweiz. <br />
<br />
== Elektronische Informationsangebote ==<br />
Die aktuellen Informationsbedürfnisse aller Mitglieder der ETH Zürich werden grundsätzlich von der ETH-Bibliothek abgedeckt. Die Informationsquellen reichen von traditionellen Medien wie gedruckten Büchern bis hin zu umfangreichen elektronischen Informationsangeboten. Allen Angehörigen der ETH Zürich stehen campusweit gegenwärtig mehr als 8'500 Zeitschriftentitel, über 140 Datenbanken, rund 41'000 elektronische Dokumente (E-Collection, E-Books) zur Verfügung. Zur Sammlung elektronischer Publikationen von ETH-Angehörigen, der ETH E-Collection, gehören auch die ETH-Dissertationen online.<br />
Alle Dokumente können direkt vom persönlichen Arbeitsplatz aus recherchiert werden. Ein nicht geringer Teil dieser elektronischen Angebote ist auch für Nichtangehörige der ETH Zürich frei zugänglich. Das aktuelle Angebot kann auf der Homepage der ETH-Bibliothek eingesehen werden.<br />
<br />
== Elektronischer Dokumentenlieferdienst ==<br />
Über den Bibliothekskatalog erfolgt auch der Einstieg in die Bestellung von elektronischen Kopien von Zeitschriftenartikeln. Der Besteller erhält die Kopien per E-Mail direkt als [[Portable Document Format|PDF]]-Datei (gilt für die Schweiz, Österreich (ausgenommen Firmen) und Liechtenstein). Alle eingehenden Aufträge werden innerhalb von 24 Stunden bearbeitet. Für die Angehörigen der ETH Zürich ist dieser Service kostenlos; für Studierende und Externe kostenpflichtig.<br />
<br />
== Spezialbibliotheken ==<br />
Die [[Fachbibliothek|Spezialbibliotheken]] (Baubibliothek, Bibliothek Erdwissenschaften, Grüne Bibliothek) sind für die fachspezifische Literaturversorgung der entsprechenden Departemente und Institute an der ETH zuständig. Ihre Bestände stehen im allgemeinen auch der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung. Beschaffung und Erschliessung der Literatur erfolgen durch die ETH-Bibliothek in enger Kooperation mit Forschung und Lehre.<br />
<br />
== Spezialsammlungen ==<br />
Die Spezialsammlungen der ETH-Bibliothek, [[Altbestand|Alte Drucke]], Archive und Nachlässe, Bilder und Karten, verfügen über umfangreiche Bildbestände (mehr als 1,3 Millionen Einheiten), mehr als 400'000 moderne topografische und thematische Karten, seltene alte Drucke mit hervorragenden Werken des 15. bis 20.&nbsp;Jahrhunderts, handschriftliche Nachlässe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie das [[Universitätsarchiv|Verwaltungsarchiv]] der ETH Zürich, das die Geschichte der Hochschule dokumentiert. Weiter betreuen sie die Spezialmedien wie Sprachkurse und Mikroformen.<br />
<br />
== Ausgewählte Kenngrössen ==<br />
* Gesamtbestand 6'900'000<br />
* Davon: Einzelwerke und Zeitschriftenbände 2'600'000<br />
* Mikroformen 2'200'000<br />
* Bilddokumente 1'300'000<br />
* Karten und Pläne 400'000<br />
* Handschriftliche Einzeldokumente 260'000<br />
* Elektronische Dokumente 41'000<br />
* Lizenzierte elektronische Zeitschriften 8'500<br />
* Laufende gedruckte Zeitschriften 5'100<br />
* Datenbanken im ETH-Netz 142<br />
* Abstract und Indizes 78'000<br />
* Neuzugänge 69'000<br />
* Benutzung: 29'900 aktive Benutzerinnen und Benutzer der ETH-Bibliothek <br />
* 291'000 ausgeliehene gedruckte Dokumente<br />
* 185'000 Artikel als Fotokopien oder elektronisch<br />
* 308'000 Zugriffe auf die Bibliothekswebsite<br />
* 954'000 Zugriffe auf die E-Collection (Volltexte)<br />
* 2'155'000 Zugriffe auf die elektronischen Zeitschriften (Volltexte)<br />
* 518'000 Zugriffe auf Datenbanken<br />
* 174'000 Zugriffe auf E-Books.<br />
<br />
Stand: (31. Dezember 2007)<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.ethbib.ethz.ch/index.php ETH-Bibliothek]<br />
* [http://www.nebis.ch/ Katalogdatenbank NEBIS]<br />
<br />
[[Kategorie:Bibliothek in der Schweiz|Zurich]]<br />
[[Kategorie:Hochschulbibliothek|Zurich]]<br />
[[Kategorie:ETH Zürich|Eth-Bibliothek Zurich]]</div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Stimmen-Festival&diff=55573904Stimmen-Festival2009-01-20T14:58:33Z<p>129.132.128.136: </p>
<hr />
<div>[[Bild:Stimmen Festival Loerrach.jpg|thumb|300px|Bühne des Stimmen-Festivals auf dem Alten Marktplatz in Lörrach]]<br />
Das '''Stimmen-Festival''' ist ein [[Musikfestival]], das seit 1994 jeden Juli in [[Lörrach]] und umliegenden Orten im [[Dreiländereck]] [[Deutschland]], [[Frankreich]], [[Schweiz]] stattfindet. Das Musikfest entwickelte sich mit jährlich über 30.000 Besuchern zu einem der größten und erfolgreichsten Musik-Festivals in Süddeutschland und der Schweiz.<br />
<br />
Vier Wochen lang bietet ''STIMMEN'' allabendlich Konzerte an verschiedenen Lokalitäten, unter anderem im Burghof Lörrach, dem "Haus der Stimmen", in [[Augst]] ([[Augusta Raurica |Römisches Theater]]), [[Riehen]] ([[Wenkenhof|Wenkenpark]]), [[Guebwiller]] ([[Les Dominicains de Haute-Alsace]]) oder im [[Kloster Schönthal (Schweiz)|Kloster Schönthal]]. Auf dem zentral gelegenen Alten [[Marktplatz]] in Lörrach finden die großen Konzerte mit internationalen Stars statt.<br />
<br />
Das Festival versteht sich als Hommage an den Reichtum und die Schönheit der menschlichen Stimme und den Gesang in seinen unterschiedlichsten Stilen und Ausprägungen. Seit den Anfängen im Jahr 1994 präsentiert ''STIMMEN'' die Vertreter aller Gesangskulturen. So waren Sängerinnen und Sänger aus Indien, aus der Mongolei, aus dem Iran und der arabischen Welt ebenso in Lörrach zu Gast wie die herausragenden Stimmen Lateinamerikas, Afrikas und Europas. ''STIMMEN'' vereint sakrale und weltliche Musik, meditative Choräle und rhythmische Improvisation, klassische europäische [[Kunstmusik]] und jazzigen [[Scat]]-Gesang, alte Musik und Obertonchöre, vokale Solisten und ethnische Vielstimmigkeit.<br />
<br />
Höhepunkte des Festivals sind alljährlich die Auftritte nationaler und internationaler [[Star (Person)|Stars]] aus allen musikalischen Genres (Blues, Folk, Jazz, Klassik, Pop, Rock), in deren Werk die Stimme das hervorstechende Merkmal ist.<br />
<br />
== Events des Stimmen-Festivals ==<br />
{| class="prettytable" <br />
! Jahr<br />
! Interpreten (Auswahl)<br />
|-<br />
| 1994<br />
| [[Patricia Kaas]] (F), [[UB40]] (GB), [[Joan Baez]] (USA)<br />
|-<br />
|1995 <br />
| [[Joe Cocker]] (USA), [[Marla Glen]] (USA), [[Max Raabe]] (D)<br />
|-<br />
| 1996 <br />
| [[Paolo Conte]] (I), [[Die Fantastischen Vier]] (D), [[Cassandra Wilson]] (USA), [[Bobby McFerrin]] (USA), [[Dianne Reeves]] (USA), [[Jovanotti]] (I)<br />
|-<br />
| 1997 <br />
| [[Johnny Cash]] (USA), [[Sinead O'Connor]] (GB), [[Freundeskreis]] (D)<br />
|-<br />
| 1998 <br />
| [[Fettes Brot]] (D), [[Van Morrison]] (USA)<br />
|-<br />
| 1999 <br />
| [[Heather Nova]] (Bermudas), [[Michael Schiefel]] (D), [[Patti Smith]] (USA)<br />
|-<br />
| 2000 <br />
| [[Ani DiFranco]] (USA), [[Lou Reed]] (USA)<br />
|-<br />
| 2001 <br />
| [[Guano Apes]] (D), [[Bob Dylan]] (USA), [[Suzanne Vega]] (USA), [[Neil Young]] (USA), [[Kari Bremnes]] (NOR), [[Eric Ericson Kammerchor]] (SE), [[Keb Mo]] (USA), [[Susana Baca]] (PE), [[John Cale]] (USA), [[Mahotella Queens]] ([[Südafrika|ZA]])<br />
|-<br />
| 2002 <br />
| Marianne Faithfull (GB), [[Cesaria Evora]] ([[Kap Verde|CV]]), [[Calexico]] (USA), [[Hilliard Ensemble]] (GB), [[The Ten Tenors]] (AUS), [[Zucchero]] (I), [[Sara Tavares]] (POR), [[Goran Bregović]] (SRB/F), [[Volksrepublik China|CN]] u.a.), [[Hubert von Goisern]] (A), [[Bryan Ferry]] (GB)<br />
|-<br />
| 2003 <br />
| [[Mariza]] (POR), [[Alanis Morissette]] (USA), [[Simply Red]] (GB), [[Jamiroquai]] (GB), [[Jane Birkin]] (F), [[Jorane]] (CAN), [[Joe Jackson]] (GB), [[Savina Yannatou]] (GR), <br />
|-<br />
| 2004 <br />
| [[Meredith Monk]] (USA), [[Wenzel]] (D), [[Herbert Grönemeyer]] (D), [[Seal]] (USA), [[Stimmhorn]] (CH), [[Bobby McFerrin]] (USA), [[Element of Crime]] (D), [[Barbara Hendricks (Musikerin)|Barbara Hendricks]] (USA), [[Rokia Traoré]] ([[Mali|RMM]]), [[Orchestra Baobab]] ([[Senegal|SN]]), [[Wir sind Helden]] (D), [[Melissa Etheridge]] (USA), [[Gilberto Gil]] (BRA), [[I Muvrini]] (F), <br />
|-<br />
| 2005<br />
| [[Söhne Mannheims]] (D), [[Faithless]] (GB), [[Seu Jorge]] (BRA), [[Laurie Anderson]] (USA), [[Fatima Miranda]] (ESP),[[Amadou & Mariam]] (Mali), [[Calexico]] (USA), [[Khaled]] (F), [[Gentleman]] (D), [[Benat Ashiary]] (ESP),[[Madeleine Peyroux]] (CAN), [[Badi Assad]] (BRA), [[Blind Boys of Alabama]] (USA), [[Enrique Morente]] (ESP), [[Terry Callier]] (USA),[[Nitin Sawhney]] (GB), [[Talvin Singh]] (GB), [[Faiz Ali Faiz / Miguel Poveda / Duquende]] (PAK/ ESP), [[Hilliard Ensemble]] (GB), [[Ojos de Brujo]] (ESP), <br />
|-<br />
| 2006 <br />
| [[Juanes]] (COL), [[James Blunt]] (GB), [[Tracy Chapman]], [[Randy Newman]] (USA), [[Sezen Aksu]] (TR), [[Taj Mahal]] (USA), [[Lila Downs]] (MEX), [[Yasmin Levy]] (ISR), [[Amparanoia]] (ESP), [[Sara Tavares]] (POR), [[Meredith Monk]] (USA), [[Hilliard Ensemble]] (GB)<br />
|-<br />
| 2007<br />
| [[Bobby McFerrin & Voicestra]] (USA),[[Michael Schiefel]] und [[Die Prinzen]] (D), [[Rockapella]]/[[Naturally 7]] (USA), [[Pink (Sängerin)|P!nk]] (USA), [[Katie Melua]] ([[Vereinigtes Königreich|GB]]/[[georgien|GE]]), [[Dieter Thomas Kuhn]] & Band (D), [[Stephan Eicher]] (CH)/[[Tocotronic]] (D), [[The Golden Gate Quartet]] (USA), [[Hazmat Modine]]/[[Dr. John]] (USA)<br />
|-<br />
| 2008<br />
| [[Leonard Cohen]] und [[Paul Simon]] (USA), [[Macy Gray]]/[[Neville Brothers]] (USA), [[Mando Diao]] (Schweden), [[17 Hippies]] (D)<br />
|}<br />
<br />
Das 16. Stimmen-Festival findet vom 1. bis zum 26. Juli 2009 statt.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
*[http://www.stimmen.com Webseite des Stimmen-Festivals]<br />
<br />
[[Kategorie:Lörrach]] <br />
[[Kategorie:Musikfestival (Deutschland)]]<br />
[[Kategorie:Musikfestival (Frankreich)]]<br />
[[Kategorie:Musikfestival (Schweiz)]]<br />
[[Kategorie:Veranstaltung (Baden-Württemberg)]]</div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=ETH-Bibliothek&diff=55528704ETH-Bibliothek2009-01-19T14:53:01Z<p>129.132.128.136: /* Spezialbibliotheken */</p>
<hr />
<div><!--schweizbezogen--><br />
Die '''ETH-Bibliothek''', gleichzeitig mit der jetzigen [[Eidgenössische Technische Hochschule Zürich|Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich]] (ETHZ) 1855 in [[Zürich]] gegründet, ist die grösste [[Bibliothek]] der [[Schweiz]] und erfüllt eine Doppelfunktion: Einerseits ist sie die zentrale [[Universitätsbibliothek|Hochschulbibliothek]] der ETH Zürich, andererseits fungiert sie als nationales Zentrum für naturwissenschaftlich-technische Information. Bedeutendster Bibliotheksleiter war von 1894 bis 1920 der deutsche Mathematiker [[Ferdinand Rudio]], dessen größte Leistung die Initiierung der Herausgabe des Gesamtwerks von [[Leonhard Euler]] war.<br />
<br />
Die Sammelgebiete entsprechen den Forschungs- und Lehrgebieten an der ETH Zürich; auch zu den einschlägigen Forschungs- und Entwicklungsbereichen der Schweizer Industrie werden Informationsquellen gesammelt. Die Dienstleistungen und Angebote der ETH-Bibliothek können auch von allen Bürgerinnen und Bürgern ausserhalb der Hochschule in Anspruch genommen werden.<br />
<br />
== Bibliothekskatalog ==<br />
Die ETH-Bibliothek ist beteiligt an der webbasierten [[Bibliothekskatalog|Katalogdatenbank]] [[NEBIS]] (Netzwerk von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz). In NEBIS sind die Bestände der ETH-Bibliothek sowie die Medien von über 80 weiteren Schweizer Bibliotheken (auch der [[Zentralbibliothek Zürich]] und der [[EPFL]]) nachgewiesen. Gegenwärtig sind rund drei Millionen Titel verzeichnet. Recherchieren und bestellen von Dokumenten ist online rund um die Uhr möglich. NEBIS verwendet die [[Katalogsoftware]] [[ALEPH (Bibliotheksverwaltungssoftware)|Aleph]] der Firma [[Ex Libris Group|Ex Libris]] und ist Teil des [[Informationsverbund Deutschschweiz|Informationsverbunds Deutschschweiz]], des Verbunds der Universitätsbibliotheken in der deutschsprachigen Schweiz. <br />
<br />
== Elektronische Informationsangebote ==<br />
Die aktuellen Informationsbedürfnisse aller Mitglieder der ETH Zürich werden grundsätzlich von der ETH-Bibliothek abgedeckt. Die Informationsquellen reichen von traditionellen Medien wie gedruckten Büchern bis hin zu umfangreichen elektronischen Informationsangeboten. Allen Angehörigen der ETH Zürich stehen campusweit gegenwärtig mehr als 8'500 Zeitschriftentitel, über 140 Datenbanken, rund 41'000 elektronische Dokumente (E-Collection, E-Texte) zur Verfügung. Zur Sammlung elektronischer Publikationen von ETH-Angehörigen, der ETH E-Collection, gehören auch die ETH-Dissertationen online.<br />
Alle Dokumente können direkt vom persönlichen Arbeitsplatz aus recherchiert werden. Ein nicht geringer Teil dieser elektronischen Angebote ist auch für Nichtangehörige der ETH Zürich frei zugänglich. Das aktuelle Angebot kann auf der Homepage der ETH-Bibliothek eingesehen werden.<br />
<br />
== Elektronischer Dokumentenlieferdienst ==<br />
Über den Bibliothekskatalog erfolgt auch der Einstieg in die Bestellung von elektronischen Kopien von Zeitschriftenartikeln. Der Besteller erhält die Kopien per E-Mail direkt als [[Portable Document Format|PDF]]-Datei (gilt für die Schweiz, Österreich (ausgenommen Firmen) und Liechtenstein). Alle eingehenden Aufträge werden innerhalb von 24 Stunden bearbeitet. Für die Angehörigen der ETH Zürich ist dieser Service kostenlos; für Studierende und Externe kostenpflichtig.<br />
<br />
== Spezialbibliotheken ==<br />
Die [[Fachbibliothek|Spezialbibliotheken]] (Baubibliothek, Bibliothek Erdwissenschaften, Grüne Bibliothek) sind für die fachspezifische Literaturversorgung der entsprechenden Departemente und Institute an der ETH zuständig. Ihre Bestände stehen im allgemeinen auch der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung. Beschaffung und Erschliessung der Literatur erfolgen durch die ETH-Bibliothek in enger Kooperation mit Forschung und Lehre.<br />
<br />
== Spezialsammlungen ==<br />
Die Spezialsammlungen der ETH-Bibliothek, [[Altbestand|Alte Drucke]], Archive und Nachlässe, Bilder und Karten, verfügen über umfangreiche Bildbestände (mehr als 1,3 Millionen Einheiten), mehr als 400'000 moderne topografische und thematische Karten, seltene alte Drucke mit hervorragenden Werken des 15. bis 20.&nbsp;Jahrhunderts, handschriftliche Nachlässe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie das [[Universitätsarchiv|Verwaltungsarchiv]] der ETH Zürich, das die Geschichte der Hochschule dokumentiert. Weiter betreuen sie die Spezialmedien wie Sprachkurse und Mikroformen.<br />
<br />
== Ausgewählte Kenngrössen ==<br />
* Gesamtbestand 6'900'000<br />
* Davon: Einzelwerke und Zeitschriftenbände 2'600'000<br />
* Mikroformen 2'200'000<br />
* Bilddokumente 1'300'000<br />
* Karten und Pläne 400'000<br />
* Handschriftliche Einzeldokumente 260'000<br />
* Elektronische Dokumente 41'000<br />
* Lizenzierte elektronische Zeitschriften 8'500<br />
* Laufende gedruckte Zeitschriften 5'100<br />
* Datenbanken im ETH-Netz 142<br />
* Abstract und Indizes 78'000<br />
* Neuzugänge 69'000<br />
* Benutzung: 29'900 aktive Benutzerinnen und Benutzer der ETH-Bibliothek <br />
* 291'000 ausgeliehene gedruckte Dokumente<br />
* 185'000 Artikel als Fotokopien oder elektronisch<br />
* 308'000 Zugriffe auf die Bibliothekswebsite<br />
* 954'000 Zugriffe auf die E-Collection (Volltexte)<br />
* 2'155'000 Zugriffe auf die elektronischen Zeitschriften (Volltexte)<br />
* 518'000 Zugriffe auf Datenbanken<br />
* 174'000 Zugriffe auf E-Books.<br />
<br />
Stand: (31. Dezember 2007)<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.ethbib.ethz.ch/index.php ETH-Bibliothek]<br />
* [http://www.nebis.ch/ Katalogdatenbank NEBIS]<br />
<br />
[[Kategorie:Bibliothek in der Schweiz|Zurich]]<br />
[[Kategorie:Hochschulbibliothek|Zurich]]<br />
[[Kategorie:ETH Zürich|Eth-Bibliothek Zurich]]</div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Rock_Hudson&diff=55440809Rock Hudson2009-01-17T14:58:28Z<p>129.132.128.136: </p>
<hr />
<div>[[Bild:RockHudson.jpg|thumb|280px|right|Rock Hudson (links) mit [[Nancy Reagan]] und [[Ronald Reagan]] am 15. Mai 1984]]<br />
'''Rock Hudson''' (* [[17. November]] [[1925]] in [[Winnetka (Illinois)|Winnetka]], [[Illinois]]; † [[2. Oktober]] [[1985]] in [[Marina del Rey]], [[Los Angeles County]], [[Kalifornien]]), eigentlich ''Roy Harold Scherer jr.'' bzw. nach der Adoption durch den zweiten Mann seiner Mutter ''Roy Fitzgerald'', war ein [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischer]] [[Schauspieler]]. In den 1950er und 1960er Jahren zählte er zu den populärsten Hollywood-Stars und galt als beliebter Frauenschwarm. Besondere Popularität genoss er als Komödiendarsteller an der Seite von [[Doris Day]] ([[Bettgeflüster]]). Hudson war einer der ersten Prominenten, die an den Folgen von [[AIDS]] verstarben.<br />
<br />
== Leben und Werk ==<br />
Nachdem Rock Hudson die Highschool beendet hatte, ging er zu den [[US-Marines]]. Im Zweiten Weltkrieg diente er bei der [[Navy]] als Mechaniker. Als er nach Ende des Zweiten Weltkrieges wieder in seine Heimat zurückkehrte, knüpfte er erste Kontakte zur Filmindustrie.<br />
<br />
1948 bekam Hudson seine erste Rolle in dem Kriegsfilm ''Fighter Squadron'', wurde aber in den [[Credit (Film)|Credits]] nicht erwähnt. Nach diesem ersten Auftritt in einem Hollywood-Film wurden die [[Universal Studios|Universal Picture Studios]] auf Hudson aufmerksam und nahmen ihn unter Vertrag. Da Hudson eine sehr sportlich muskulöse Statur besaß, wurde er vor allem in Western im Stil der 1950er Jahre besetzt. Der sicher bekannteste war an der Seite von [[James Stewart]] der Westernklassiker ''[[Winchester 73]]''. Hudson feierte seinen ersten großen Erfolg, vor allem bei den weiblichen Fans.<br />
<br />
Rock Hudson war vor allem in den 1950er und 1960er Jahren Star in vielen Filmen. Seine Rollen waren vorwiegend der smarte Liebhaber, Frauenheld und Ehemann. Nach den Western waren es zuerst Melodramen, vor allem unter der Regie von [[Douglas Sirk]]. Einer seiner bekanntesten Filme war ''[[Giganten]]'' (Regie: [[George Stevens]]) mit [[Elizabeth Taylor]] und [[James Dean]].<br />
Besonders beliebt wurde er dann ab 1959 in Komödien an der Seite von [[Doris Day]] in ''[[Schick mir keine Blumen]]'' (1964), ''[[Ein Pyjama für zwei]]'' (1961) und ''[[Bettgeflüster]]'' (1959), für dessen Soundtrack er sogar sang.<br />
<br />
Seinen größten Erfolg in dieser Sparte feierte er allerdings gemeinsam mit [[Paula Prentiss]] in ''[[Ein Goldfisch an der Leine]]'' (1964). In dieser recht „schlüpfrigen“ Komödie lief Hudson gemeinsam mit Prentiss zur Hochleistung auf. Jedoch konnte Hudson in den nächsten Jahren nie wieder an diese Erfolge anknüpfen. In den 1970er Jahren wirkte er noch in einigen [[B-Movie]]-Produktionen und US-Fernsehserien mit; erwähnenswert ist hier die Detektivserie ''[[McMillian]]''. Eine der wenigen prestigeträchtigen Produktionen aus dieser Zeit war 1980 der Spielfilm „[[Mord im Spiegel (Film)|Mord im Spiegel]]“ nach einer Romanvorlage von [[Agatha Christie]], wo Hudson an der Seite so legendärer Stars wie [[Tony Curtis]] und [[Elizabeth Taylor|Liz Taylor]] auftrat.<br />
<br />
Hudson war einer der ersten Prominenten, die an den Folgen von [[AIDS]] verstarben. Erst kurz nach Bekanntwerden seiner Erkrankung an AIDS outete sich Rock Hudson und bekannte sich zu seiner [[Homosexualität]], nachdem es bereits zuvor Gerüchte darüber gegeben hatte. Sein letzter Fernsehauftritt war eine Rolle als ''Special Guest Star'' in der [[Seifenoper|Glamour-Soap]] ''[[Denver-Clan]]'' im Jahre 1985. Aufgrund der fortgeschrittenen Krankheit musste er seine Rolle vorzeitig beenden. Er starb am 2. Oktober 1985 im Alter von 60 Jahren. Seine Leiche wurde [[Kryonik|eingefroren]]. Bis zu seinem Tod verband ihn eine sehr innige Freundschaft mit seiner Schauspielkollegin Doris Day wie auch zu Liz Taylor, die bis zum Schluss an seinem Krankenbett wachte.<br />
<br />
Bei der Adresse 6104 Hollywood Blvd. erhielt Rock Hudson einen Stern auf dem [[Hollywood Walk of Fame]].<br />
===Ehefrau===<br />
'''Phyllis Lucille Gates''' (* [[7. Dezember]] [[1925]] in [[Dawson (Minnesota)|Dawson]] ([[Minnesota]], USA), † [[4. Januar]] [[2006]]), war die einzige Ehefrau des Schauspielers Rock Hudson.<br />
<br />
Phyllis Gates war die Sekretärin des Hollywood-Agenten [[Henry Willson]], der auch Rock Hudson vertrat. Niemand ahnte, dass der umschwärmte Filmstar Rock Hudson homosexuell war. Um Gerüchten über seine Lebensweise entgegenzuwirken, war Hudson von 1955 bis 1958 mit Phyllis Gates verheiratet. Die Hochzeit fand in Santa Barbara, unter Ausschluss der Öffentlichkeit, statt. Nach eigener Aussage erhielt Gates erst nach der Scheidung Kenntnis davon, dass ihr früherer Ehemann homosexuell war.<br />
<br />
Zwei Jahre nach dem Tod von Rock Hudson (1985) veröffentlichte Gates das Buch "My Husband, Rock Hudson". Sie hatte Rock Hudson nach der Scheidung 1958 nicht mehr wieder gesehen. 2006 starb sie in Marina del Ray (Kalifornien) an Lungenkrebs.<br />
<br />
== Filme (Auswahl) ==<br />
<br />
*1948 - Jagdflieger<br />
*1950 - [[Winchester '73]] <br />
*1951 - [[Sieg über das Dunkel]]<br />
*1952 - Fluch der Verlorenen <br />
*1952 - Hat jemand meine Braut gesehen? <br />
*1952 - [[Meuterei am Schlangenfluss]]<br />
*1952 - Der rote Engel<br />
*1953 - Mit der Waffe in der Hand <br />
*1953 - [[Das goldene Schwert]]<br />
*1954 - Die wunderbare Macht<br />
*1954 - Gewehre für Bengali <br />
*1955 - [[Was der Himmel erlaubt]]<br />
*1955 - Nur du allein <br />
*1956 - [[Giganten]] <br />
*1956 - [[In den Wind geschrieben]] <br />
*1957 - Duell in den Wolken<br />
*1957 - [[In einem anderen Land (Film)|In einem anderen Land]]<br />
*1959 - [[Bettgeflüster]] <br />
*1961 - [[Ein Pyjama für zwei]] <br />
*1961 - El Perdido (u.a. mit [[Kirk Douglas]])<br />
*1961 - Happy End im September <br />
*1963 - [[Der Kommodore]]<br />
*1964 - [[Fremde Bettgesellen]] <br />
*1964 - [[Ein Goldfisch an der Leine]]<br />
*1964 - [[Schick mir keine Blumen]] <br />
*1965 - Ein Appartement für drei <br />
*1966 - New York Express <br />
*1966 - [[Der Mann, der zweimal lebte]]<br />
*1967 - Die Kanonen von Tobruk <br />
*1968 - [[Eisstation Zebra]] <br />
*1969 - [[Die Unbesiegten]] <br />
*1970 - Darling Lili <br />
*1970 - Das Wespennest<br />
*1973 - Die Geier warten schon <br />
*1976 - Embryo <br />
*1978 - Avalanche <br />
*1980 - [[Die Mars-Chroniken]] (Mini-Fernsehserie)<br />
*1980 - [[Mord im Spiegel (Film)|Mord im Spiegel]]<br />
*1984 - [[Der Ambassador]]<br />
*1984 - [[Denver-Clan]] (Fernsehserie)<br />
<br />
== Auszeichnungen ==<br />
<br />
* 1957 - Nominierung für den [[Oscar]] für den Film ''Giganten''<br />
* 1958, 1961, 1962, 1963 und 1964 [[Bravo Otto]]<br />
* 1958, 1969, 1961, 1962 und 1963 - [[Bambi (Auszeichnung)|Bambi]] (der 1961er-Bambi wurde für ihn von seiner Mutter entgegengenommen)<br />
* 1959, 1960, 1961 und 1963 - ''Henrietta Award'' als ''World Film Favorite - Male'' bei den [[Golden Globe|Golden Globes]]<br />
* 1958, 1959, 1960, 1962 und 1963 - ''Golden Laurel'' als ''Top Male Star'' bei den [[Laurel Awards]]<br />
* 1956, 1957 und 1959 - ''Most Popular Male Star'' der ''[[Photoplay Awards]]''<br />
* 1977 - ''TP de Oro'' in Spanien als Bester Schauspieler in ''McMillan & Wife'' (1971)<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
* {{PND|118811185}}<br />
* {{IMDb Name|ID=0001369|NAME=Rock Hudson}}<br />
* [http://www.prisma-online.de/tv/person.html?pid=rock_hudson Ein täuschend echter Liebhaber - Rock Hudson]<br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Hudson, Rock}}<br />
[[Kategorie:Geboren 1925]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 1985]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
[[Kategorie:Schauspieler]]<br />
[[Kategorie:US-Amerikaner]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Hudson, Rock<br />
|ALTERNATIVNAMEN=Roy Harold Scherer jr.<br />
|KURZBESCHREIBUNG=US-amerikanischer Filmschauspieler<br />
|GEBURTSDATUM=17. November 1925<br />
|GEBURTSORT=[[Winnetka (Illinois)|Winnetka]]<br />
|STERBEDATUM=2. Oktober 1985<br />
|STERBEORT=[[Marina del Rey]], [[Kalifornien]]<br />
}}<br />
<br />
[[co:Rock Hudson]]<br />
[[da:Rock Hudson]]<br />
[[en:Rock Hudson]]<br />
[[eo:Rock Hudson]]<br />
[[es:Rock Hudson]]<br />
[[eu:Rock Hudson]]<br />
[[fi:Rock Hudson]]<br />
[[fr:Rock Hudson]]<br />
[[he:רוק הדסון]]<br />
[[hr:Rock Hudson]]<br />
[[hu:Rock Hudson]]<br />
[[id:Rock Hudson]]<br />
[[io:Rock Hudson]]<br />
[[it:Rock Hudson]]<br />
[[ja:ロック・ハドソン]]<br />
[[la:Rock Hudson]]<br />
[[mk:Рок Хадсон]]<br />
[[nl:Rock Hudson]]<br />
[[nn:Rock Hudson]]<br />
[[no:Rock Hudson]]<br />
[[pl:Rock Hudson]]<br />
[[pt:Rock Hudson]]<br />
[[ro:Rock Hudson]]<br />
[[sh:Rock Hudson]]<br />
[[simple:Rock Hudson]]<br />
[[sq:Rock Hudson]]<br />
[[sv:Rock Hudson]]<br />
[[th:ร็อค ฮัดสัน]]<br />
[[tr:Rock Hudson]]</div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Rock_Hudson&diff=55438215Rock Hudson2009-01-17T13:49:49Z<p>129.132.128.136: </p>
<hr />
<div>[[Bild:RockHudson.jpg|thumb|280px|right|Rock Hudson (links) mit [[Nancy Reagan]] und [[Ronald Reagan]] am 15. Mai 1984]]<br />
'''Rock Hudson''' (* [[17. November]] [[1925]] in [[Winnetka (Illinois)|Winnetka]], [[Illinois]]; † [[2. Oktober]] [[1985]] in [[Marina del Rey]], [[Los Angeles County]], [[Kalifornien]]), eigentlich ''Roy Harold Scherer jr.'' bzw. nach der Adoption durch den zweiten Mann seiner Mutter ''Roy Fitzgerald'', war ein [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischer]] [[Schauspieler]]. In den 1950er und 1960er Jahren zählte er zu den populärsten Hollywood-Stars und galt als beliebter Frauenschwarm. Besondere Popularität genoss er als Komödiendarsteller an der Seite von [[Doris Day]] ([[Bettgeflüster]]). Hudson war einer der ersten Prominenten, die an den Folgen von [[AIDS]] verstarben.<br />
<br />
== Leben und Werk ==<br />
Nachdem Rock Hudson die Highschool beendet hatte, ging er zu den [[US-Marines]]. Im Zweiten Weltkrieg diente er bei der [[Navy]] als Mechaniker. Als er nach Ende des Zweiten Weltkrieges wieder in seine Heimat zurückkehrte, knüpfte er erste Kontakte zur Filmindustrie.<br />
<br />
1948 bekam Hudson seine erste Rolle in dem Kriegsfilm ''Fighter Squadron'', wurde aber in den [[Credit (Film)|Credits]] nicht erwähnt. Nach diesem ersten Auftritt in einem Hollywood-Film wurden die [[Universal Studios|Universal Picture Studios]] auf Hudson aufmerksam und nahmen ihn unter Vertrag. Da Hudson eine sehr sportlich muskulöse Statur besaß, wurde er vor allem in Western im Stil der 1950er Jahre besetzt. Der sicher bekannteste war an der Seite von [[James Stewart]] der Westernklassiker ''[[Winchester 73]]''. Hudson feierte seinen ersten großen Erfolg, vor allem bei den weiblichen Fans.<br />
<br />
Rock Hudson war vor allem in den 1950er und 1960er Jahren Star in vielen Filmen. Seine Rollen waren vorwiegend der smarte Liebhaber, Frauenheld und Ehemann. Nach den Western waren es zuerst Melodramen, vor allem unter der Regie von [[Douglas Sirk]]. Einer seiner bekanntesten Filme war ''[[Giganten]]'' (Regie: [[George Stevens]]) mit [[Elizabeth Taylor]] und [[James Dean]].<br />
Besonders beliebt wurde er dann ab 1959 in Komödien an der Seite von [[Doris Day]] in ''[[Schick mir keine Blumen]]'' (1964), ''[[Ein Pyjama für zwei]]'' (1961) und ''[[Bettgeflüster]]'' (1959), für dessen Soundtrack er sogar sang.<br />
<br />
Seinen größten Erfolg in dieser Sparte feierte er allerdings gemeinsam mit [[Paula Prentiss]] in ''[[Ein Goldfisch an der Leine]]'' (1964). In dieser recht „schlüpfrigen“ Komödie lief Hudson gemeinsam mit Prentiss zur Hochleistung auf. Jedoch konnte Hudson in den nächsten Jahren nie wieder an diese Erfolge anknüpfen. In den 1970er Jahren wirkte er noch in einigen [[B-Movie]]-Produktionen und US-Fernsehserien mit; erwähnenswert ist hier die Detektivserie ''[[McMillian]]''. Eine der wenigen prestigeträchtigen Produktionen aus dieser Zeit war 1980 der Spielfilm „[[Mord im Spiegel (Film)|Mord im Spiegel]]“ nach einer Romanvorlage von [[Agatha Christie]], wo Hudson an der Seite so legendärer Stars wie [[Tony Curtis]] und [[Elizabeth Taylor|Liz Taylor]] auftrat.<br />
<br />
Hudson war einer der ersten Prominenten, die an den Folgen von [[AIDS]] verstarben. Erst kurz nach Bekanntwerden seiner Erkrankung an AIDS outete sich Rock Hudson und bekannte sich zu seiner [[Homosexualität]], nachdem es bereits zuvor Gerüchte darüber gegeben hatte. Sein letzter Fernsehauftritt war eine Rolle als ''Special Guest Star'' in der [[Seifenoper|Glamour-Soap]] ''[[Denver-Clan]]'' im Jahre 1985. Aufgrund der fortgeschrittenen Krankheit musste er seine Rolle vorzeitig beenden. Er starb am 2. Oktober 1985 im Alter von knapp 60 Jahren. Seine Leiche wurde [[Kryonik|eingefroren]]. Bis zu seinem Tod verband ihn eine sehr innige Freundschaft mit seiner Schauspielkollegin Doris Day wie auch zu Liz Taylor, die bis zum Schluss an seinem Krankenbett wachte.<br />
<br />
Bei der Adresse 6104 Hollywood Blvd. erhielt Rock Hudson einen Stern auf dem [[Hollywood Walk of Fame]].<br />
===Ehefrau===<br />
'''Phyllis Lucille Gates''' (* [[7. Dezember]] [[1925]] in [[Dawson (Minnesota)|Dawson]] ([[Minnesota]], USA), † [[4. Januar]] [[2006]]), war die einzige Ehefrau des Schauspielers Rock Hudson.<br />
<br />
Phyllis Gates war die Sekretärin des Hollywood-Agenten [[Henry Willson]], der auch Rock Hudson vertrat. Niemand ahnte, dass der umschwärmte Filmstar Rock Hudson homosexuell war. Um Gerüchten über seine Lebensweise entgegenzuwirken, war Hudson von 1955 bis 1958 mit Phyllis Gates verheiratet. Die Hochzeit fand in Santa Barbara, unter Ausschluss der Öffentlichkeit, statt. Nach eigener Aussage erhielt Gates erst nach der Scheidung Kenntnis davon, dass ihr früherer Ehemann homosexuell war.<br />
<br />
Zwei Jahre nach dem Tod von Rock Hudson (1985) veröffentlichte Gates das Buch "My Husband, Rock Hudson". Sie hatte Rock Hudson nach der Scheidung 1958 nicht mehr wieder gesehen. 2006 starb sie in Marina del Ray (Kalifornien) an Lungenkrebs.<br />
<br />
== Filme (Auswahl) ==<br />
<br />
*1948 - Jagdflieger<br />
*1950 - [[Winchester '73]] <br />
*1951 - [[Sieg über das Dunkel]]<br />
*1952 - Fluch der Verlorenen <br />
*1952 - Hat jemand meine Braut gesehen? <br />
*1952 - [[Meuterei am Schlangenfluss]]<br />
*1952 - Der rote Engel<br />
*1953 - Mit der Waffe in der Hand <br />
*1953 - [[Das goldene Schwert]]<br />
*1954 - Die wunderbare Macht<br />
*1954 - Gewehre für Bengali <br />
*1955 - [[Was der Himmel erlaubt]]<br />
*1955 - Nur du allein <br />
*1956 - [[Giganten]] <br />
*1956 - [[In den Wind geschrieben]] <br />
*1957 - Duell in den Wolken<br />
*1957 - [[In einem anderen Land (Film)|In einem anderen Land]]<br />
*1959 - [[Bettgeflüster]] <br />
*1961 - [[Ein Pyjama für zwei]] <br />
*1961 - El Perdido (u.a. mit [[Kirk Douglas]])<br />
*1961 - Happy End im September <br />
*1963 - [[Der Kommodore]]<br />
*1964 - [[Fremde Bettgesellen]] <br />
*1964 - [[Ein Goldfisch an der Leine]]<br />
*1964 - [[Schick mir keine Blumen]] <br />
*1965 - Ein Appartement für drei <br />
*1966 - New York Express <br />
*1966 - [[Der Mann, der zweimal lebte]]<br />
*1967 - Die Kanonen von Tobruk <br />
*1968 - [[Eisstation Zebra]] <br />
*1969 - [[Die Unbesiegten]] <br />
*1970 - Darling Lili <br />
*1970 - Das Wespennest<br />
*1973 - Die Geier warten schon <br />
*1976 - Embryo <br />
*1978 - Avalanche <br />
*1980 - [[Die Mars-Chroniken]] (Mini-Fernsehserie)<br />
*1980 - [[Mord im Spiegel (Film)|Mord im Spiegel]]<br />
*1984 - [[Der Ambassador]]<br />
*1984 - [[Denver-Clan]] (Fernsehserie)<br />
<br />
== Auszeichnungen ==<br />
<br />
* 1957 - Nominierung für den [[Oscar]] für den Film ''Giganten''<br />
* 1958, 1961, 1962, 1963 und 1964 [[Bravo Otto]]<br />
* 1958, 1969, 1961, 1962 und 1963 - [[Bambi (Auszeichnung)|Bambi]] (der 1961er-Bambi wurde für ihn von seiner Mutter entgegengenommen)<br />
* 1959, 1960, 1961 und 1963 - ''Henrietta Award'' als ''World Film Favorite - Male'' bei den [[Golden Globe|Golden Globes]]<br />
* 1958, 1959, 1960, 1962 und 1963 - ''Golden Laurel'' als ''Top Male Star'' bei den [[Laurel Awards]]<br />
* 1956, 1957 und 1959 - ''Most Popular Male Star'' der ''[[Photoplay Awards]]''<br />
* 1977 - ''TP de Oro'' in Spanien als Bester Schauspieler in ''McMillan & Wife'' (1971)<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
* {{PND|118811185}}<br />
* {{IMDb Name|ID=0001369|NAME=Rock Hudson}}<br />
* [http://www.prisma-online.de/tv/person.html?pid=rock_hudson Ein täuschend echter Liebhaber - Rock Hudson]<br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Hudson, Rock}}<br />
[[Kategorie:Geboren 1925]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 1985]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
[[Kategorie:Schauspieler]]<br />
[[Kategorie:US-Amerikaner]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Hudson, Rock<br />
|ALTERNATIVNAMEN=Roy Harold Scherer jr.<br />
|KURZBESCHREIBUNG=US-amerikanischer Filmschauspieler<br />
|GEBURTSDATUM=17. November 1925<br />
|GEBURTSORT=[[Winnetka (Illinois)|Winnetka]]<br />
|STERBEDATUM=2. Oktober 1985<br />
|STERBEORT=[[Marina del Rey]], [[Kalifornien]]<br />
}}<br />
<br />
[[co:Rock Hudson]]<br />
[[da:Rock Hudson]]<br />
[[en:Rock Hudson]]<br />
[[eo:Rock Hudson]]<br />
[[es:Rock Hudson]]<br />
[[eu:Rock Hudson]]<br />
[[fi:Rock Hudson]]<br />
[[fr:Rock Hudson]]<br />
[[he:רוק הדסון]]<br />
[[hr:Rock Hudson]]<br />
[[hu:Rock Hudson]]<br />
[[id:Rock Hudson]]<br />
[[io:Rock Hudson]]<br />
[[it:Rock Hudson]]<br />
[[ja:ロック・ハドソン]]<br />
[[la:Rock Hudson]]<br />
[[mk:Рок Хадсон]]<br />
[[nl:Rock Hudson]]<br />
[[nn:Rock Hudson]]<br />
[[no:Rock Hudson]]<br />
[[pl:Rock Hudson]]<br />
[[pt:Rock Hudson]]<br />
[[ro:Rock Hudson]]<br />
[[sh:Rock Hudson]]<br />
[[simple:Rock Hudson]]<br />
[[sq:Rock Hudson]]<br />
[[sv:Rock Hudson]]<br />
[[th:ร็อค ฮัดสัน]]<br />
[[tr:Rock Hudson]]</div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Solarkonstante&diff=54436448Solarkonstante2008-12-22T14:11:07Z<p>129.132.128.136: </p>
<hr />
<div>Mit der '''Solarkonstante'''&nbsp;''E''<sub>0</sub> wird die langjährig gemittelte extraterrestrische Sonnenbestrahlungsstärke bezeichnet, welche bei mittlerem Sonnenabstand unter Vernachlässigung des Atmosphäreneinflusses senkrecht auf die Erde auftreffen würde. <br />
<br />
Die Größenordnung der Solarkonstante lässt sich mit dem [[Stefan-Boltzmann-Gesetz]] abschätzen. Der Mittelwert für die Solarkonstante wurde [[1982]] von der [[Weltorganisation für Meteorologie]] in Genf festgelegt auf:<ref>(Publikation 590): Wagemann/Eschrich, Grundlagen der photovoltaischen Energiewandlung, Stuttgart, 1994</ref><br />
<br />
:<math>E_0 = 1367\ \mathrm{\frac{W}{m^2}} = 1367\ \mathrm{\frac{J}{m^2\,s}}</math>.<br />
<br />
Die Strahlungsleistung der Sonne ist nahezu konstant. Auch der elfjährige [[Sonnenfleckenzyklus]] verursacht nur Schwankungen im sichtbaren Spektrum und der Gesamtstrahlung von weniger als 0,1 %. <br />
<br />
Im UV-Bereich mit Wellenlängen kleiner 170&nbsp;nm kann die Strahlung um einen Faktor von zwei variieren. Im Röntgenbereich bei 0,2 bis 3&nbsp;nm ändert sich die Strahlungsstärke um bis zu 2 Größenordnungen. <br />
<br />
Infolge der Bahn[[Exzentrizität (Mathematik)|exzentrizität]] schwankt der Abstand zur Erde zwischen 1,47&nbsp;·&nbsp;10<sup>8</sup>&nbsp;km und 1,52&nbsp;·&nbsp;10<sup>8</sup>&nbsp;km. Mit ihm schwankt die Bestrahlungsstärke auf der Erde zwischen 1325&nbsp;W/m² und 1420&nbsp;W/m². Im [[Perihel]] ist der Wert circa 3,4 % größer und im [[Aphel]] um circa 3,5 % kleiner. Die [[Milanković-Zyklen]] beschreiben mittelfristige Störungen der Erdbahn, die ebenfalls die Strahlungsstärke auf der Erde beeinflussen.<br />
<br />
Langfristig nimmt die Strahlungsleistung der Sonne infolge der natürlichen Entwicklung als [[Sonne#Hauptreihenstern|Hauptreihenstern]] um etwa ein Prozent alle 100 Millionen Jahre zu. Kurz nach ihrer Entstehung betrug ihre Leuchtkraft nur etwa 70 % des heutigen Wertes. Auch wenn diese Entwicklung für die Klimaentwicklung in historischen Zeiträumen keine Rolle spielt, so muss sie bei der Beurteilung des Klimas in der früheren Erdgeschichte mit berücksichtigt werden.<br />
<br />
Die Erdatmosphäre und ihr Klima beeinflussen die [[Globalstrahlung]] auf der Erdoberfläche. Den geometrischen Einfluss beschreibt die ''[[Luftmasse (Astronomie)|Luftmasse]]''. <br />
<br />
Um den Atmosphäreneinfluss auszuschließen, werden seit [[1978]] Messungen der Solarkonstante im Weltraum vorgenommen. Der [[1995]] gestartete Satellit [[Solar and Heliospheric Observatory|SOHO]] führt kontinuierliche Beobachtungen der Sonne mit dem [[Radiometer]] Virgo durch. Die Messungen werden vom [[Royal Meteorological Institute of Belgium]] koordiniert.<br />
<br />
Aus der Solarkonstanten lässt sich die Strahlungsleistung&nbsp;''Φ'' der Sonne berechnen, indem man sie mit der Oberfläche&nbsp;''A'' jener Hüll[[kugel]] um die Sonne multipliziert, die den Radius des mittleren Erdabstands ''r''&nbsp;=&nbsp;149,6&nbsp;·&nbsp;10<sup>9</sup>&nbsp;m hat:<br />
<br />
:<math>\Phi = E_0 A = E_0 \cdot 4 \pi r^2 = 3{,}845 \cdot 10^{26}\,\mathrm{W}</math><br />
<br />
== Solarkonstanten der Planeten ==<br />
<br />
{| class="prettytable" <br />
!class="hintergrundfarbe6" | Planet <br />
!class="hintergrundfarbe6" | Entfernung <br /> AE<br />
!class="hintergrundfarbe6" | Durchschnittliche <br /> ''E<sub>e</sub>'' in W&nbsp;/&nbsp;m² <br />
!class="hintergrundfarbe6" | ''E<sub>e</sub>'' im Vergleich <br /> zur Erde <br />
|-<br />
|[[Merkur (Planet)|Merkur]]<br />
|0,387<br />
|9123<br />
|6,673<br />
|-<br />
|[[Venus (Planet)|Venus]]<br />
|0,723<br />
|2615<br />
|1,913<br />
|-<br />
|[[Erde (Planet)|Erde]]<br />
|1<br />
|1367<br />
|1<br />
|-<br />
|[[Mars (Planet)|Mars]]<br />
|1,524<br />
|589<br />
|0,431<br />
|- bgcolor=#DDDDDD<br />
|[[Ceres (Zwergplanet)]]<br />
|2,766<br />
|179<br />
|0,131<br />
|-<br />
|[[Jupiter (Planet)|Jupiter]]<br />
|5,204<br />
|50<br />
|0,037<br />
|-<br />
|[[Saturn (Planet)|Saturn]]<br />
|9,582<br />
|15<br />
|0,011<br />
|-<br />
|[[Uranus (Planet)|Uranus]]<br />
|19,201<br />
|3,7<br />
|0,0027<br />
|-<br />
|[[Neptun (Planet)|Neptun]]<br />
|30,047<br />
|1,5<br />
|0,0011<br />
|- bgcolor=#DDDDDD<br />
|[[Pluto (Zwergplanet)]]<br />
|39,236<br />
|0,9<br />
|0,00065<br />
|- bgcolor=#DDDDDD<br />
|[[Eris (Zwergplanet)]]<br />
|67,695<br />
|0,3<br />
|0,00022<br />
|}<br />
<br />
Die Leistung pro m² bezieht sich in dieser Tabelle auf den Bereich des Planeten, auf den Sonneneinstrahlung senkrecht auftrifft. Der Wert entspricht also dem maximalen Sonneninput, der an den Äquatoren der Himmelskörper möglich ist und nicht dem durchschnittlichem Sonneninput des Planeten.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
*[[Sonnenstrahlung]]<br />
*[[Sonnenenergie]]<br />
*[[Treibhauseffekt]]<br />
*[[Air Mass]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
<br />
[[Kategorie:Strahlung]]<br />
[[Kategorie:Klimatologie]]<br />
[[Kategorie:Solarenergie]]<br />
[[Kategorie:Sonne]]<br />
<br />
{{Link FA|pl}}<br />
<br />
[[ar:ثابت شمسي]]<br />
[[ca:Constant solar]]<br />
[[cs:Sluneční konstanta]]<br />
[[da:Solarkonstanten]]<br />
[[en:Sunlight#Solar constant]]<br />
[[es:Constante solar]]<br />
[[et:Solaarkonstant]]<br />
[[fi:Aurinkovakio]]<br />
[[fr:Constante solaire]]<br />
[[hu:Napállandó]]<br />
[[it:Costante solare]]<br />
[[ja:太陽定数]]<br />
[[nl:Zonneconstante]]<br />
[[pl:Stała słoneczna]]<br />
[[pt:Constante solar]]<br />
[[ro:Constantă solară]]<br />
[[ru:Солнечная постоянная]]<br />
[[sk:Slnečná konštanta]]<br />
[[sl:Solarna konstanta]]<br />
[[zh:太陽常數]]</div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=V-Zug&diff=54316762V-Zug2008-12-19T13:43:14Z<p>129.132.128.136: /* Produkte */</p>
<hr />
<div><!--schweizbezogen--><br />
{{Infobox_Unternehmen<br />
| Name = V-Zug AG<br />
| Logo = <br />
| Unternehmensform = [[Aktiengesellschaft (Schweiz)|Aktiengesellschaft]]<br />
| Gründungsdatum = 1913<br />
| Sitz = [[Zug (Stadt)|Zug]], [[Schweiz]]<br />
| Leitung = Werner Rellstab <br> ([[Chief Executive Officer|CEO]])<br /> [[Jürgen Dormann]] <br> ([[Verwaltungsrat (Schweiz)|VR-Präsident]])<br />
| Mitarbeiterzahl = 1'268 <small>(31. Dez. 2007)</small><br />
| Umsatz = 412,5 Mio. [[Schweizer Franken|CHF]] <small>(2007)</small><br />
| Branche = <br />
| Produkte = Haushaltsgeräte<br />
| Homepage = [http://www.vzug.ch www.vzug.ch]<br />
}}<br />
Die '''V-Zug AG''' (auch V-Zug, Vzug oder Verzinkerei Zug) ist ein [[Haushaltsgerät]]e- und [[Powerline|Home-Bus]]- Hersteller mit Sitz in [[Zug (Stadt)|Zug]] in der Schweiz. Das Unternehmen erwirtschaftete 2007 einen Umsatz von CHF 412.5 Mio., hinzu kommen CHF 62.6 Mio. der beiden Tochtergesellschaften F. Gehrig AG und Sibir Haushalttechnik AG. Die V-Zug AG bildet zusammen mit ihren beiden Tochtergesellschaften den Geschäftsbereich Haushaltapparate der [[Metall Zug|Metall Zug Gruppe]].<br />
<br />
<br />
== Firmengeschichte ==<br />
<br> 1913: Gründung der [[Verzinkung|Verzinkerei]] Zug AG als handwerklicher Lohnverzinkungsbetrieb.<br />
<br> 1914: Nebst der Ausführung von Lohnaufträgen werden auch verzinkte Blechwaren für den Haushalt, die Landwirtschaft und das Baugewerbe hergestellt.<br />
<br> 1915: Start der Produktion der ZUGer Waschherde.<br />
<br> 1920: Anfang der 20er Jahre stellt die Verzinkerei Zug AG die erste Wäschetrommel-Waschmaschine mit Handbetrieb her. Das Verkaufsangebot mit Waschtrögen wird erweitert.<br />
<br> 1976: Zusammenführung der Metallwarenfabrik Zug mit der Verzinkerei Zug AG. ZUG wird zum Vollsortimenter für Küche und Waschraum.<br />
<br> 1981: Änderung des Firmennamens in V-Zug AG.<br />
<br> 1988: 75-jähriges Bestehen der der V-Zug AG. Einweihung des neuen Hauswirtschaftscenters ZUGORAMA, Übernahme der Belimed AG, Ballwil.<br />
<br> 2005: Erhalt des Design Award 2005 vom iF product design award Deutschland und Good Design Award des Chicago Athenaeum Museum of Architecture and Design.<br />
<br> 2006: Auszeichnung der V-Zug AG an der Swiss-[[EFFIE]]-Night 06 für die Werbekampagne "Jetzt spiel ich im Doppel mit Zug" (mit [[Martina Hingis]] als Werbeträgerin).<br />
<br />
== Niederlassungen ==<br />
Das Unternehmen verfügt schweizweit über 16 Service-Center. Ausstellungsräume befinden sich in Basel, Bellinzona, Biel, Chur, Epalinges/Lausanne, Genf Cointrin, Rüfenacht bei Bern, Réchy, St. Gallen, Zug sowie in den Räumen der Baumuster-Centrale in Zürich, des Gastroforum chez Paul in Dielsdorf und im Steamforum Linth in Kaltbrunn.<br />
<br />
== Produkte ==<br />
Die V-Zug AG ist laut eigenen Angaben mit über 3 Millionen in Betrieb stehenden Geräten schweizer Marktführer im Bereich Haushaltgeräte.<br />
<br />
== Vernetzung und Neue Medien ==<br />
Bei der Weissen Ware besteht eine anhaltende Tendenz in Richtung "vernetzte Hausgeräte", meist über [[Powerline]]-Lösungen. So entwickelt die V-Zug AG das Produkt Zug-Home. Die Darstellung der Vernetzung bzw. die Steuerung der Geräte erfolgt hierbei meist über einen Web-Browser, und kann mit anderen [[Gebäudeautomatisierung]]slösungen integriert werden, sodass sich der Kreislauf zur Unterhaltungselektronik bzw. den neuen Medien schliesst.<br />
<br />
Ähnlich sieht es bei der [[Heizung|Roten]] und [[Elektrogerät|Braunen]] Ware (Unterhaltungselektronik) aus.<br />
<br />
Das Ziel der Vernetzung bei der Weissen, Braunen und Roten Ware ist jeweils, den Mehrwert bei der Gerätenutzung zu steigern und neue (Fern-)Bedienmöglichkeiten zu schaffen. Die zugrundeliegende Technologie ist meist [[LON]], [[UPnP]] oder [[EHS]] (Powerline) wobei der [[Embedded Software]]-Stack häufig auf [[OSGi]] (Java) aufsetzt. [[EIB]] wird hier meist als ein weiterer [[Protokoll]]-Stack mit integriert, so dass eine gesamtheitliche Lösung mit einheitlicher Bedienung entsteht.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.vzug.ch Webpräsenz der V-Zug AG ]<br />
<br />
[[Kategorie:Haushaltsgerätehersteller]]<br />
[[Kategorie:Unternehmen (Zug)]]<br />
<br />
[[fr:V-Zug]]</div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Barbara_McClintock&diff=53877350Barbara McClintock2008-12-07T20:46:00Z<p>129.132.128.136: typo</p>
<hr />
<div>[[Bild:Barbara McClintock at C.S.H. 1947.jpg|thumb|Barbara McClintock 1947]] <br />
'''Barbara McClintock''' (* [[16. Juni]] [[1902]] in [[Hartford (Connecticut)|Hartford]], [[Connecticut]]; † [[2. September]] [[1992]] in [[Huntington (New York)|Huntington]], [[New York (Bundesstaat)|New York]]) war eine [[USA|US-amerikanische]] [[Botanik]]erin und [[Genetik]]erin. Sie gehörte zu den führenden [[Zytogenetik]]ern und entdeckte die [[Transposon]]s („springende Gene“), wofür sie 1983 den [[Nobelpreis]] erhielt.<br />
<br />
== Leben ==<br />
Barbara McClintock war das dritte von vier Kindern des Arztes Thomas Henry McClintock und der Pianistin, Dichterin und Malerin Sara Handy McClintock. Ihr ursprünglicher Vorname war Eleanor; ab ihrem 4. Geburtstag wurde sie jedoch Barbara genannt, weil das den Eltern besser zu ihrem burschikosen Wesen zu passen schien. Ab 1908 lebte die Familie im [[New York City|New Yorker]] Stadtteil [[Brooklyn]]. Von 1919 bis 1923 studierte McClintock [[Botanik]] an der [[Cornell University]], wo sie dann bis 1936 tätig war. 1927 promovierte sie, und von 1936 bis 1941 war sie an der [[University of Missouri]] als Forscherin und Dozentin tätig, danach bis zu ihrem Tod im Jahr 1992 am [[Cold Spring Harbor Laboratory]] auf [[Long Island]].<br />
<br />
Barbara McClintock war schon in früher Kindheit ungewöhnlich eigenständig und besaß, wie sie es später einmal nannte, eine besondere „Fähigkeit, allein zu sein“ („capacity to be alone“). Zeit ihres Lebens blieb sie alleinstehend, und sie gab an, nie ein Bedürfnis nach einer engen Bindung gehabt zu haben oder auch nur verstanden zu haben, warum man heiraten sollte. Ihre Ambitionen als Wissenschaftlerin waren wegen ihres Geschlechts immer wieder gefährdet. Schon ihr Wunsch zu studieren wäre fast nicht in Erfüllung gegangen, da ihre Mutter entschieden dagegen war. Die Cornell University legte zwar Wert darauf, weibliche Studenten ohne Einschränkung zuzulassen, weibliche Lehrkräfte waren jedoch nur im Fach [[Hauswirtschaft]] vorgesehen. Auch nachdem McClintock durch erste bedeutende Entdeckungen eine gewisse Berühmtheit erlangt hatte, erhielt sie keine feste Anstellung. Zeitweise ermöglichten ihr Fördergelder des [[National Research Council (USA)|National Research Council]], der [[Solomon R. Guggenheim Foundation|Guggenheim Foundation]] und der [[Rockefeller-Stiftung]], neben Cornell auch in anderen Forschungseinrichtungen zu arbeiten. Einer dieser Gastaufenthalte führte sie 1933/34 nach Deutschland, wo sie mit [[Richard Goldschmidt]] zusammenarbeitete, aber über die politischen Verhältnisse so bestürzt war, dass sie vorzeitig nach Cornell zurückkehrte.<ref>Der Aufenthalt in Deutschland war eigentlich gedacht, um mit [[Curt Stern]] arbeiten zu können, der kurz nach McClintock und Creighton das [[Crossing over]] bei [[Drosophila]] entdeckt hatte. Stern, der jüdischer Abstammung war, hielt sich zu dieser Zeit jedoch in den USA auf und kehrte nicht mehr nach Deutschland zurück. Auch Goldschmidt, ebenfalls Jude, emigrierte später in die USA.</ref><br />
<br />
McClintocks ohnehin geringe Karrierechancen als Frau in einem ausgesprochenen Männerberuf wurden zudem noch dadurch beeinträchtigt, dass sie vielen Kollegen als „schwierig“ galt, weil sie nicht nur außerordentlich begabt war, sondern auch intolerant gegenüber zweitklassigen Leistungen anderer Forscher. Erst 1936 erhielt sie dank der Initiative ihres einstigen Studenten Lewis Stadler an der University of Missouri eine Stelle als ''assistant professor'', die jedoch mit erheblichen Einschränkungen verbunden und offenbar prekär war, da von Stadlers Protektion abhängig. Als vollwertige Mitarbeiterin wurde Barbara McClintock erst 1941 in Cold Spring Harbor aufgenommen, wo sie bis zu ihrem Tod im Jahr 1992 aktiv war und in völliger Freiheit und ohne sonstige Verpflichtungen forschen konnte. Wegen ihrer den herrschenden Vorstellungen widersprechenden Publikationen über mobile genetische Elemente in den frühen 1950er Jahren geriet sie jedoch als Forscherin ganz ins Abseits. Erst nach ihrer offiziellen Emeritierung 1967 wurden ihre Entdeckungen auch bei anderen Organismen bestätigt, und McClintock wurde rehabilitiert und mit einigen hohen Auszeichnungen geehrt, bis hin zum Nobelpreis 1983. Als beste Party ihres Lebens bezeichnete sie die Feier ihres 90. Geburtstags im Hause [[James Watson]]s wenige Monate vor ihrem Tod.<br />
<br />
== Werk ==<br />
<br />
Schon während ihres Studiums in Cornell begann McClintock mit Untersuchungen auf dem neuen Gebiet der [[Zytogenetik]]. Das Forschungsobjekt ihrer Arbeitsgruppe, der zeitweilig auch der spätere Nobelpreisträger [[George Beadle]] angehörte, war der [[Mais]]. McClintock fand heraus, wie man mit Hilfe einer bestimmten Färbetechnik die 10 verschiedenen [[Chromosom]]en dieser Pflanze unter dem [[Mikroskop]] unterscheiden konnte. Dadurch war es dann möglich, die aus genetischen Untersuchungen bekannten [[Genkopplung|Koppelungsgruppen]] (bei [[Kreuzung (Genetik)|Kreuzungen]] gemeinsam vererbte Gene) jeweils einem Chromosom zuzuordnen. Weiter beschrieb McClintock 1930 erstmals die kreuzförmige Interaktion [[Homologie (Biologie)|homologer]] Chromosomen bei der [[Meiose]], und daran anknüpfend klärte sie 1931 zusammen mit der damaligen Studentin [[Harriet B. Creighton]] den [[Crossing over|Crossing-Over-Effekt]] auf, bei dem es zum Austausch einzelner Chromosomen-Abschnitte und damit zum Austausch von genetischer Information kommt. Weitere bedeutende Entdeckungen McClintocks in den frühen 1930er Jahren waren die Teilbarkeit des [[Centromer]]s und die Bedeutung der [[Nukleolusorganisatorregion]] für die Bildung des [[Nucleolus]] nach einer Zellteilung.<br />
<br />
1936 wurde McClintock an die University of Missouri berufen, wo sie durch [[Röntgenstrahlung]] verursachte Chromosomenbrüche beim Mais untersuchte. Sie beschrieb, dass die Bruchstellen sich später wieder vereinigen können und dass es dabei zu massiven [[Mutation]]en kommt. Ihre Beobachtung, dass Bruchstellen unter gewissen Bedingungen „verheilen“ können, führte zum Konzept des [[Telomer]]s.<br />
<br />
1944 – inzwischen war sie nach Cold Spring Harbor gewechselt – wurde McClintock in die [[National Academy of Sciences]] der USA aufgenommen – als dritte Frau in der Geschichte dieser Institution. Im selben Jahr begründete sie bei einem Gastaufenthalt bei [[George Beadle]] an der [[Stanford University]] die Zytogenetik des [[Schimmelpilz]]es [[Neurospora crassa]], der daraufhin zu einem der wichtigsten [[Modellorganismus|Modellorganismen]] der klassischen Genetik avancierte, und klärte dessen [[Lebenszyklus (Biologie)|Lebenszyklus]] auf. 1945 wurde sie Präsidentin der Genetics Society of America; in dieser Position war sie die erste Frau überhaupt.<br />
<br />
[[Bild:Corncobs.jpg|thumb|220px|Mehrfarbige Maiskolben]]<br />
Mit den Untersuchungen, die zur Entdeckung der „springenden Gene“ ([[Transposon]]s) führen sollten, begann McClintock ebenfalls 1944. Dabei ging es anfangs um spontan auftretende Brüche des Chromosoms 9 des Mais, die, wie sich herausstellte, mit instabilen Mutationen zu tun hatten, welche u.a. die Färbung mehrfarbiger Maiskörner beeinflussen können. McClintock beobachtete, dass das Chromosom 9 häufig an einer bestimmten Stelle bricht, welche sie ''Ds'' (''dissociator'') nannte. Bei weiteren Untersuchungen kam sie 1948 zu dem überraschenden Ergebnis, dass ''Ds'' seine Position auf dem Chromosom verändern kann. Damit hatte sie erstmals ein Transposon entdeckt, einige weitere sollten folgen.<br />
<br />
Des weiteren fand McClintock heraus, dass Transposons wie ''Ds'' instabile Mutationen hervorrufen können, indem sie an Stellen des Chromosoms springen, welche z.B. ein Gen für die Produktion eines Farbstoffs ([[Pigment]]s) enthalten. Durch die Einfügung ([[Insertion]]) des Transposons wird das betroffene Pigmentgen funktionsunfähig. Diese Mutation ist jedoch reversibel, da das Transposon mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit erneut „springt“ und dabei das Pigmentgen wieder in den funktionsfähigen Zustand versetzt. Das Ergebnis sind [[Scheckung|gescheckte]] Maiskörner oder auch komplett gescheckte Pflanzen. Auf diesen Erkenntnissen aufbauend, entwickelte McClintock eine allgemeine Theorie der [[Genregulation]] und [[Zelldifferenzierung]], die sie erstmals 1950 publizierte und dann auf dem Cold Spring Harbor Symposion 1951 vorstellte. Damit widersprach sie der herrschenden Vorstellung eines statischen [[Genom]]s, und ihre Darstellung war zudem sehr kompliziert. Die Reaktionen der Kollegen reichten von Verwirrung bis hin zu offener Ablehnung, und auch einige folgende Artikel in verschiedenen Zeitschriften brachten keine positive Resonanz. Um ihre Reputation nicht noch weiter zu gefährden, stellte McClintock 1953 jegliche Publikationstätigkeit zu diesem Thema ein, während sie ihre Forschungen jedoch unvermindert fortsetzte und in publikationsfähiger Form dokumentierte.<br />
<br />
1957 begann McClintock im Rahmen einer Initiative der [[National Academy of Sciences]], die zahlreichen alten und bedrohten Mais-Sorten in Südamerika auf chromosomaler und [[Morphologie (Biologie)|morphologischer]] Ebene zu untersuchen, wobei sie sich besonders für [[Evolution|evolutionäre]] Aspekte interessierte. Als 1961 [[François Jacob]] und [[Jacques Lucien Monod|Jacques Monod]] ihre bahnbrechenden Erkenntnisse über die Genregulation bei Bakterien veröffentlichten, machte McClintock auf Übereinstimmungen mit ihren früheren Resultaten aufmerksam. Als schließlich in den späten 1960er und frühen 1970er Jahren auch bei Bakterien und [[Hefe]]n Transpositionsvorgänge entdeckt wurden und deren molekulare Grundlagen aufgeklärt wurden, erfuhren McClintocks entsprechende Entdeckungen beim Mais eine späte Würdigung. Im Laufe der 70er und 80er Jahre stellte sich heraus, dass Transposons bei Lebewesen allgemein verbreitet und zum Teil in großer Zahl vorhanden sind. McClintock erhielt eine Reihe hoher Auszeichnungen, darunter den [[Nobelpreis für Physiologie oder Medizin]] 1983.<br />
<br />
== Veröffentlichungen (Auswahl) ==<br />
* L.F. Randolph und B. McClintock (1926): ''Polyploidy in Zea mays L.'' In: ''Amer. Naturalist''. Bd. 60, S. 99-102.<br />
* B. McClintock (1929): ''Chromosome morphology in Zea mays''. In: ''Science''. Bd. 69, S. 629.<br />
* H.B. Creighton und B. McClintock (1931): ''A Correlation of Cytological and Genetical Crossing-Over in Zea Mays''. In: ''Proc. Natl. Acad. Sci.'' Bd. 17, S. 492-497. PMID 16587654<br />
* B. McClintock (1950): ''The origin and behavior of mutable loci in maize''. In: ''Proc. Natl. Acad. Sci.'' Bd. 36, S. 344-355. PMID 15430309 <br />
* B. McClintock (1951): ''Chromosome organization and genic expression''. In: ''Cold Spring Harb. Symp. Quant. Biol.'' Bd. 16, S. 13-47. PMID 14942727 <br />
* B. McClintock (1961): ''Some parallels between gene control systems in maize and in bacteria''. In: ''Amer. Naturalist''. Bd. 95, S. 265-277.<br />
* B. McClintock (1984): ''The significance of response of the genome to challenge''. In: ''Science''. Bd. 226, S. 792-801. PMID 15739260 <br />
<br />
== Literatur über Barbara McClintock ==<br />
* Nathaniel C. Comfort (1999): ''The real point is control: The reception of Barbara McClintock's controlling elements''. Journal of the History of Biology 32, S. 133-162. PMID 11623812 <br />
* Nathaniel C. Comfort (2001): ''From controlling elements to transposons: Barbara McClintock and the Nobel Prize''. Trends in Biochemical Sciences 26, S. 454-457. PMID 11440859<br />
* Nina V. Fedoroff (1984): ''Springende Gene beim Mais''. Spektrum der Wissenschaft August 1984, S. 36-47<br />
* Nina V. Fedoroff (1996): ''Barbara McClintock''. Biographical Memoirs of the National Academy of Sciences 68, S. 211-235. [http://www.nap.edu/html/biomems/bmcclintock.html HTML] [http://www.nap.edu/html/biomems/bmcclintock.pdf PDF]<br />
* Nina V. Fedoroff, David Botstein (Hrsg.) (1992): ''The Dynamic Genome: Barbara McClintock's Ideas in the Century of Genetics''. Cold Spring Harbor Laboratory Press, Plainview, NY<br />
* R.N. Jones (2005): ''McClintock's controlling elements: the full story''. Cytogenetics Research 109, S. 90–103. PMID 15753564<br />
* Evelyn Fox Keller (1995): ''Barbara McClintock. Die Entdeckerin der springenden Gene'', Birkhäuser Verlag<br />
* Renate Ries (1999): ''Das Leben ist viel wunderbarer, als uns die Wissenschaft erkennen läßt'', in Charlotte Kerner: ''Nicht nur Madame Curie - Frauen, die den Nobelpreis bekamen'', Belz Verlag Weinheim und Basel, ISBN 3-407-80862-3<br />
* Sigrid Schmitz (2001): ''Barbara McClintock. 1902-1992'' in Ilse Jahn und Michael Schmitt (Hrsg.): ''Darwin & Co - Eine Geschichte der Biologie in Portraits, Band II.'', Verlag C.H. Beck München, ISBN 3-406-44639-6<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{Nobel-med|1983|Barbara McClintock}}<br />
* [http://www.aspb.org/committees/women/pioneers.cfm#McClintock Biographie bei ''Women Pioneers in Plant Biology''], American Society of Plant Biologists (engl.), mit Foto ihrer Arbeitsgruppe von 1929<br />
* [http://profiles.nlm.nih.gov/LL/ The Barbara McClintock Papers] - ''Profiles in Science'' Seite der ''National Library of Medicine'' (engl.)<br />
* {{PND|119046660}}<br />
<br />
== Anmerkungen ==<br />
<references /><br />
<br />
{{DEFAULTSORT:McClintock, Barbara}}<br />
[[Kategorie:Nobelpreisträger für Medizin]]<br />
[[Kategorie:Botaniker (20. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Genetiker]]<br />
[[Kategorie:US-Amerikaner]]<br />
[[Kategorie:Frau]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1902]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 1992]]<br />
<br />
{{Personendaten| <br />
NAME=McClintock, Barbara<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=US-amerikanische [[Genetik]]erin und [[Nobelpreis]]trägerin<br />
|GEBURTSDATUM=16. Juni 1902<br />
|GEBURTSORT=[[Hartford (Connecticut)|Hartford]], [[Connecticut]]<br />
|STERBEDATUM=2. September 1992<br />
|STERBEORT=[[Huntington (New York)|Huntington]], [[New York (Bundesstaat)|New York]]<br />
}}<br />
<br />
{{Link FA|en}}<br />
<br />
[[bn:বারবারা ম্যাকলিন্টক]]<br />
[[ca:Barbara McClintock]]<br />
[[cs:Barbara McClintock]]<br />
[[en:Barbara McClintock]]<br />
[[es:Barbara McClintock]]<br />
[[et:Barbara McClintock]]<br />
[[fr:Barbara McClintock]]<br />
[[gl:Barbara McClintock]]<br />
[[he:ברברה מק'קלינטוק]]<br />
[[hr:Barbara McClintock]]<br />
[[hu:Barbara McClintock]]<br />
[[id:Barbara McClintock]]<br />
[[io:Barbara McClintock]]<br />
[[it:Barbara McClintock]]<br />
[[ja:バーバラ・マクリントック]]<br />
[[lv:Barbara Maklintoka]]<br />
[[ms:Barbara McClintock]]<br />
[[nl:Barbara McClintock]]<br />
[[oc:Barbara McClintock]]<br />
[[pl:Barbara McClintock]]<br />
[[pt:Barbara McClintock]]<br />
[[ru:Мак-Клинток, Барбара]]<br />
[[sv:Barbara McClintock]]<br />
[[zh:巴巴拉·麦克林托克]]</div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Theia_(Protoplanet)&diff=53663018Diskussion:Theia (Protoplanet)2008-12-02T08:19:25Z<p>129.132.128.136: </p>
<hr />
<div>== Entfernter Text (Theia <-> Titan) ==<br />
Habe folgenden Abschnitt entfernt:<br />
<br />
Eine mögliche Verwandtschaft Theias mit Titan wurde bisher lediglich in [http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/40807.html] thematisiert.<br />
<br />
Darin wird die Hypothese aufgestellt, nach der Theia gemeinsam mit dem heutigen Saturnmond Titan im <br />
äußeren Sonnensystem ([[Kuiper-Gürtel]]) in benachbarten Orbits entstand und beide im Zuge der <br />
[[Migration_(Planet)|Neptunmigration]] (eine Vergrößerung der Neptunbahn) durch [[Gravitation|gravitative]] <br />
Wechselwirkungen ins innere Sonnensystem abgelenkt wurden. Es ist bekannt, das im <br />
Kuiper-Gürtel überdurchschnittlich viele [[Asteroid|Doppelasteroiden]] existieren, deren Bildung <br />
allerdings noch nicht zufriedenstellend geklärt werden konnte.<br />
<br />
Der Text bezieht sich auf ein nur gegen Bezahlung erhältliches Dokument auf hausarbeiten.de (siehe dazu auch [[WP:WEB]]). Dabei ist nicht ersichtichtlich, ob es sich um eine seriöse Abhandlung oder um die Hypothese eines Schülers handelt. Daher kam für mich auch eine Entfernung des Links und reine Namensnennung des Autors vorerst nicht in Frage. Sollte die Theorie anerkannt sein (Belege!) kann man den Abschnitt wieder einfügen. Ansonsten hat er im Artikel nichts zu suchen (wenn wir anfangen, jede persönliche Theorie zu veröffentlichen...). --[[Benutzer:StYxXx|StYxXx]] [[Benutzer Diskussion:StYxXx|&#8855;]] 04:51, 8. Sep 2006 (CEST)<br />
<br />
: geht in ordnung... es gab damals ziemliche streitereien mit dem autor der hausarbeit, der auch den ursprünglichen theia artikel geschrieben hat der anfangs nur auf der hausarbeit und anderen leicht pseudowissenschaftlichen theorien basierte. im anschluß daran entstand dieser, wissenschaftlich fundierte artikel und um weitere diskussionen zu vermeiden, haben wir diesen kurzen hinweis auf die hausarbeit drin gelassen... aber auch ich bin für eine entfernung... mal schauen, vielleicht meldet sich der autor ja nochmal und bringt neue belege dafür...--[[Benutzer:Moneo|<span style="color:#5A84DF">moneo</span>]] [[Benutzer Diskussion:Moneo|<i>d</i>]]|[[Benutzer:Moneo/Bewertung|<i>b</i>]] 12:37, 8. Sep 2006 (CEST)<br />
<br />
Der Link zu hausarbeiten.de ist nicht mehr verfügbar. Offensichtlich hat der Autor seine Arbeit zurückgezogen. Insofern ist die Hypothese nunmehr unbelegt und muss entfernt bleiben. --[[Benutzer:89.51.125.208|89.51.125.208]] 09:38, 20. Jun. 2007 (CEST)<br />
<br />
Aus welcher Quelle stammen überhaupt die Angaben zu den verschiedenen "Herkunftsmöglichkeiten"? Ich kann mir kaum vorstellen, dass die These, die Sauerstoffisotope der irdischen Silikate seien nur deshalb mit jenen vom Mond identisch, weil Theia nur wenig Silikate enthielt, wirklich haltbar ist: denn in der vorgeschlagenen Alternative, Wassereis, findet sich natürlich ebenso Sauerstoff! Ich werde diese "Hypothese" entfernen, wenn der Autor keine Quelle aus einer Fachpublikation dafür nennen kann. --[[Spezial:Beiträge/129.132.128.136|129.132.128.136]] 09:19, 2. Dez. 2008 (CET)<br />
<br />
== Meine Theorie ==<br />
Ich möchte hier einmal meine persönliche Theorie darlegen und zur Diskussion stellen möchte, auf die ich, unabhängig von den angegebenen Quellen auch so um das Jahr 2000 herum gekommen bin. <br />
<br />
=== Ausgangspunkt===<br />
... für die Überlegungen war eine Reihe von Fakten, die ich hier kurz zusammenfassen möchte:<br />
<br />
* Die Erde hat, anders wie sonst alle bekannten Planeten und Monde zwei auch chemisch unterschiedliche Arten von [[Erdkruste|Kruste]]. Nämlich mit hohem Aluminium-Anteil in der Kontinentalkruste und hohen Magnesium-Anteil in der Ozeanischen Kruste.<br />
* Die Kontinentalkruste war anfangs an einen Punkt auf der Erdoberfläche vereint und driftet langsam auseinander. Sie ist immernoch zum größten Teil auf einer Erdhälfte, während der Pazifik fast die zweite Hälfte bedeckt.<br />
* Der Mond ist in seiner Zusammensetzung sehr homogen und besteht zur Hauptsache aus dem Erdmantel-Material.<br />
* Wir sehen vom Mond immer nur eine Seite.<br />
* Die Erdachse und die Erde-Mond-Achse sind zur Sonnenachse geneigt.<br />
* Die Erdachse dreht sich deutlich schneller als viele andere Planeten um seine Achse.<br />
* Das Erdnmagnetfeld wechselt regelmäßig seine Richtung<br />
* Die Konturen der Kontinente passen relativ gut aneinander. So passt Süd-Amerika Beispielweise gut an Afrika.<br />
<br />
===These===<br />
Ausgehend vom letzten Punkt habe ich anhand eines Modells einige Versuche unternommen. Ich verwendete hierzu einen Globus und eine relativ gut darauf passende Fußball-Gummiblase, aus der ich mir die Kontinente (genauer die Kontinentalsockel) ausgeschnitten hatte, um sie auf dem Planeten herumschieben zu können. Dabei bemerkte ich, dass die Konturen nicht exakt aneinander zu schieben sind, sondern vom jeweiligen Berührungspunkt auseinanderstreben. Auch bemerkte ich, dass auch die Außenkanten des letztendlich zusammen-gepuzzelten Urkontinents, wie ich ihn in verschiedenen Abhandlungen über das Thema [[Kontinentaldrift]] gefunden habe ebenfalls zusammen passten. So verwendete ich dann einige verschieden große kleinere Kugeln um die Größe herauszufenden, die mit unseren Kontinenten am besten Tapeziert werden kann. Hierduch kam auch ich auf einen Körper, der im Vergleich zu meiner Modell-Erde in etwa die Größe des Mars aufweist. So kam auch ich zu dem Schluß, dass es neben der Protoerde noch einen zweiten Himmelskörper gegeben haben muss, der an all den oben aufgezählten Fakten beteiligt sein muss, sowie dass dieser etwa Marsgröße gehabt haben muss.<br />
Auch ich kam zur überlegung, dass ein möglicher Ort für die Entstehung der kleineren Schwester der Erde höchstwahrscheinlich ein Lagrangepunkt sein müsste, wobei dieser durch Theias Masse wieder etwas verschoben würde. Damit hatte Theia wahrscheinlich eine geringfügig höhere Umlaufbahn und wurde damit von der Proto-Erde langsam eingeholt. Theia konnte in dieser Zeit eine deutlich dickere Kruste bilden, da kleinere Körper aufgrund der im Vergleich zum Volumen größeren Oberfläche schneller erkalten. Als sich dann der Zusammenstoß anzubahnen begann waren beide Himmelskörper keinesfalls harte Kugeln, wie Billardbälle, die beim Zusammenprall in Trümmer zerbrechen sondern waren eigentlich große Lava-Tropfen in kugeliger Gestalt, die um die Sonne driften. Auch jetzt ist die Erde ja keineswegs eine feste Kugel, die Erdkruste ist ja grade einmal so dich, wie bei einem Apfel die Schale, nur das das "fruchtfleich" der Erde eigentlich mehr so eine Art Apfelmus ist. Auch gehe ich davon aus, das die Eigenrotation der Ur-Himmelskörper eher gering war, etwa so wie heute noch bei der Venus und die beiden Kontrahenten einfach so aufeinander zu drifteten, womit die Mechanismen, die zu einem Zerfallen von Theia hätten führen können, sobald die Roche-Grenze erreicht wird hier nicht zum Tragen kommen, da sich die beiden Himmelskörper ja nicht als Planet und Satellit umkreisen.<br />
<br />
Während dieser Einholjagt, die im Planetaren Maßstab allerdings im Schneckentempo von statten ging begannen schließlich die Gravitationskräfte zwischen Ur-Erde und Theia zu wirken, und so wie ein Liebespaar aufeinander zu rennt, sobalt sie sich entdeckt haben, so beschleunigte sich auch hier die Annäherung. Jedoch schlug dann letztlich Theia nicht als harter Klotz auf die Erde, um dort einen Trümmerregen ins All zu verursachen und dort so etwas wie ein Saturnring zu schaffen, aus dem sich dann der Mond zusammenfand, sondern durch die Gravitation begannen sich die Planeten zu verformen und in etwa Ei-Ähnlich zu werden bis dich die Ei-Spitzen letztlich trafen und der ganze Lava-Brei ineinander floß. Dabei riss freilich Theias Kruste unregelmäßig ein, etwa so, als würde man mit den Fingern eine Orange schälen und die ganze Schale in einem Stück herunterbekommen. Diese Aufgerissene Theia-Schale bildete fortan den Urkontinent. Theia brachte aber die Erd-Lavasuppe erheblich zum Schappen, so dass eine große Erdmantel-Magma-Welle um den Erdkern herumlief und sich auf der dem Einschlag (so man beim Zusammenfließen zweier Flüssigkeitstropfen, die ja die Planeten letztlich sind, überhaupt als Einschlagen bezeichnen kann) abgewandten Seite derart aufbäumte, dass ein großer Erdmantel-Tropfen auf dieser Seite wieder herausgeschleudert wurde, welcher bedingt durch den Reibungsverlust etwas kleiner als Theia war - das wurde dann unser Mond. Ein schöne Demonstration eines solchen ineinander-fließens habe ich einmal bei Astronauten gesehen, die ihrem Spieltrieb in Schwerelosigkeit folgend Orangensaft "verschüttet" hatten, welcher in Schwerelosigkeit eine schöne, wenn auch etwas wabernde Kugel bildete. dann hat ein Astronaut einen zweiten O-Saft-Ball erzeugt, der sich auf den ersten zubewegte, bis beide so wie eben mir Erde und Theia beschrieben zuerst ineinander flossen und dann rückseitig ein kleinerer Tropfen ausgestoßen wurde, als wenn der kleiner Tropfen durch den größeren hindurch gedrungen war und dabei einiges seines Volumens dem Größeren übertrug. Bedingt durch den kleinen Bahnunterschied, der ja letztlich für den Zusammenstoß verantwortlich ist hat Theia die Erde nicht gänzlich mittig getroffen und damit der Erde einen Drehimpuls verpasst, der letztlich uns unseren 24-Stunden Tag gegeben hat. Der Schwere Erdkern hat jedoch diese Beschleunigung nicht in vollem Maße mitgemacht und es wurde dadurch eine [[Drehschwingung]] zwischen Kern und Mantel angeregt, bei der im Wechsel mal der Mantel und mal der Kern schneller dreht und damit so eine art riesigen Dynamo bildet, der unser Magnetfeld erzeugt. Sobald Mantel und Kern mit gleicher Drehzahl rotieren, bricht jedesmal das Magnetfeld zusammen und polt sich um. Wir können zur Zeit eine Abnahme des Magnetfeldes und ein langsamer werden der Erddrehung messen. Man hat sogar ausgerechnet, wann wir einen 25-Stunden Tag hätten, wenn dies so linear weitergeht. Sollte ich mit meinen Überlegungen jedoch richtig liegen, so ist das ein periodischer Vorgang und wenn wir den nächsten Polwechsel unseres Erdmgneten überstanden haben und das Magnetfeld sein Maximum erreicht hat, werden die Tage allmählich auch wieder kürzer. Mal sehen, wer dann wieder ausrechnet, bis wann wir einen 23-Stunden-Tag haben, ich bin gespannt...<br />
<br />
===Zusammenfassung=== <br />
* Theia entstand fast auf Erdbahn und wurde von der Erde gaaaanz langsam eingeholt.<br />
* Gravitationskräfte beschleunigten die Paarung.<br />
* Beide Vereinigten sich als Flüssigkeitskugeln, die zusammen flossen.<br />
* Thea legte seine Kruste als Urkontinent auf die Erde, wir laufen eigentlich nicht auf dem Erdboden, sondern auf Theia herum. <br />
* Der größte Schalenfetzen von Theia (Euro-Asien) mußte auf der größeren Kugel (Erde) eine Knautschfalte bekommen, die heißt jetzt Ural.<br />
* Die Welle im Erdmantel spuckte dem Mond (nur aus Erdmantel-Material) aus - gleich ohne Eigenrotation!<br />
* Der Bahnunterschied erzeugte einen Drehimpuls, damit die im Vergleich zu anderen Planeten erheblich kürzeren Tage.<br />
* Der Massereiche Erdkern machte diesen Schubs nicht voll mit. Die angeregte Drehschwingung erzeugt unser wechselndes Magnetfeld.<br />
* Ach so, da die dickere und leichtere Kruste eine kühlere Oberfläche hatte als die ozeanische (eigentliche) Erdkruste konnte sich auch keine dauerhaft stabile Wolkendecke bilden und es begann zuerst über dem Urkontinent zu regnen.<br />
<br />
===Schlußfolgerung===<br />
Ohne dieses Zusammentreffen einer Großen Eizelle (Erde) mit einer kleineren Samenzelle (Theia) würde hier jetzt bestimmt niemand so irre Lange Beiträge in eine Wikipedia-Diskussionsseite eintippen, während er darüber nachdenkt, ob er statt dessen nicht lieber das Experiment mit dem Verschmelzen einer großen und einer kleinen "Kugel" nicht besser praktisch durchführen sollte -- Ja, Liebling, ich komme gleich...<br />
<br />
So, ich werde darüber nun keine Wissenschaftliche Veröffentlichung herausbringen, denn leider sind meine ganzen Berechnungen mit Impulssatz, Plastischem Stoß, Viscosität von Erdkruste zur Zeit des Ereignisses, Massen von Proto-Erde, Theia und Mond, Abkühlgeschwindigkeiten verschieden großer Himmelskörper und daraus erwartbarer Krustendicken nach x Millionen Jahren usw. bei meinem letzen Umzug abhanden gekommen. Vielleicht macht ja ein anderer eine Wissenschaftlich fundierte Abhandlung daraus, holt 'n Nobelpreis usw. Viel Glück... Aber über einen Kommentar zu meinen Überlegungen würde ich mich schon freuen -- [[Benutzer:Peter Wiegel|Peter Wiegel]]<br />
<br />
: tut mir leid - aber ohne mathematischen unterbau und ausführliche numerische simulationen ist eine bewertung dieser "theorie" nicht möglich. um eine echte theorie zu sein fehlen ausserdem noch ein paar eindeutig überprüfbare aussagen. in der aktuellen form wird leider niemand eine aussagekräftige bewertung/einschätzung abgeben können... --[[Benutzer:Moneo|<span style="color:#5A84DF">moneo</span>]] [[Benutzer Diskussion:Moneo|<i>d</i>]]|[[Benutzer:Moneo/Bewertung|<i>b</i>]] 10:50, 27. Aug. 2007 (CEST)<small>meine persönliche meinung: das ganze ist ein wenig zu kompliziert und weit hergeholt. die aktuelle theorie der mondentstehung erklärt alle beobachtungsdaten und ist viel einfacher - warum also eine neue, komplizierte theorie einführen?</small><br />
<br />
:: Nun gut, nur fehlt MIR jetzt leider die Zeit, den ganzen Mathematischen Unterbau noch einmal nachzuvolliehen und auch noch eine Simulation zu Programmieren. Meine Gedanken - auch wenn sie noch nicht als ausgerfeilte Theorie durchgehen, sollten ja nur das Augenmerk auf die sicherlich unbestreitbare Tatsache lenken, dass Planeten eben keine harten Billardkugeln sind, die beim Zusammentreffen in Trümmer explodieren sondern, wie sich jeder bei einem Vulkanausbruch, besonders wenn dieser in der Ozeanischen Kruste passiert (beispielsweise Hawaii) außer einer vergleichsweise hauchdünnen Kruste (bezogen auf die Größe), eigentlich recht dünnflüssige Schmelze-Tropfen sind, die nur durch Gravitationskräfte Kugelgestalt annehmen und beim Zusammentreffen eben keinen großen Knall mit Trümmerhagel sondern etwas unspektakulärer einfach ineinander fließen. Die Herkunft von Theia spielt hierfür eigentlich keine Rolle, egal ob nun wie beschrieben als Schwesterplanet auf annähernd gleicher Bahn, aus dem Asteroidengürtel oder gar aus einem fremden Sonnensystem nach längerer Reise durch das Weltall (was ich allerdings weniger glaube). Die Restlichen Schlussfolgerungen sollten eigentlich nur zeigen, dass es sich lohnen könnte, diesen Gedankengang weiter zu verfolgen, da sich hiermit eine ganze Reihe teils noch ungeklärter Phänomene einer abschließenden Klärung näher bringen lassen. <br />
"die aktuelle theorie der mondentstehung erklärt alle beobachtungsdaten und ist viel einfacher - warum also eine neue, komplizierte theorie einführen?" Na, ganz einfach: Wenn eine einfache Theorie zwar ein Ergebnis bringt, <selbstüberschätz> eine kompliziertere Theorie aber ein besseres (wobei ich hier eigentlich eher eine Vereinfachung sehe, denn wie erkläre ich, dass der Trümmerhaufen zuerst einen Ring, wie den Saturnring bildete und sich dann doch zu einem Mond zusammenfindet? Es gibt viel mehr annahmen, dass Ringsysteme eigentlich stabil sind.) Warum dann nicht die andere Idee einfach mal prüfen? </selbstüberschätz> Ich habe schon oft erlebt, das sehr bequeme und als "belegte wissenschaftliche Erkenntnis" gelehrte Vorstellungen durch gänzlich andere ersetzt wurden. So manche Lehrbücher aus meiner eigenen Schul- und Studienzeit haben heute auch nur noch historischen Wert und über manches kann man nur lachen. Das ich meiner Überlegungen hier in einem Plauderton, statt in streng wissenschaftlicher Sprache dargelegt habe soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass ich dazu anregen möchte, nicht einfach alles als gegeben hinzunehmen, sondern jede (auch als "gesichert" angenommene Erkenntnis immer wieder zu hinterfragen. [[Benutzer:Peter Wiegel|Peter Wiegel]]<br />
: das problem ist, das die ganze angelegenheit ''sehr'' kompliziert ist. solche simulationen zu erstellen ist auch für professionelle wissenschaftler nicht trivial. d.h. nur auf "zuruf" wird sich vermutlich niemand die mühe machen diese aus wissenschaftlicher sicht doch sehr weit hergeholte theorie (tut mir leid, aber ist so) nachzurechnen. wenn allerdings schon eine vernünftig ausgearbeitete theorie vorliegt, dann wird sich eventuell jemand finden, der sie überprüft (wenn man sie z.b. bei einer wissenschaftlichen zeitschrift einreicht, wird sie auf jeden fall professionell begutachtet). ich würde allerdings vorschlagen, das du deine überlegen lieber in einem astronomie/physik-forum postest - hier auf den diskussionsseiten soll ja vor allem über das schreiben der artikel diskutiert werden; ausserdem gilt in der wikipedia ja WP:TF.--[[Benutzer:Moneo|<span style="color:#5A84DF">moneo</span>]] [[Benutzer Diskussion:Moneo|<i>d</i>]]|[[Benutzer:Moneo/Bewertung|<i>b</i>]] 17:21, 27. Aug. 2007 (CEST)<br />
<br />
zitat: "Wir sehen vom Mond immer nur eine Seite." das liegt an der [[Gebundene Rotation|Gebundenen Rotation]] und hat nichts mit dem einschlag von theia zu tun, viele andere monde haben das auch --[[Benutzer:Cracy-lord|Cracy-lord]] 16:17, 22. Mär. 2008 (CET)<br />
<br />
<br />
== Alternativszenario ==<br />
<br />
Ein alternatives Szenario kann man [[Benutzer:Doppelpaar/Entstehung der Doppelpaare|hier]] nachlesen. --[[Benutzer:Doppelpaar|Doppelpaar]] 14:42, 14. Jul. 2008 (CEST)<br />
<br />
:Das war offensichtlich ein Fehler. Ich habe die verlinkte Seite entsprechend verändert und möchte mich für die eingetretene Verwirrung entschuldigen. --[[Benutzer:Doppelpaar|Doppelpaar]] 12:20, 17. Jul. 2008 (CEST)</div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Schleifen_(Fertigungsverfahren)&diff=53370385Schleifen (Fertigungsverfahren)2008-11-24T14:42:14Z<p>129.132.128.136: bessere Seite auf en:</p>
<hr />
<div>'''Schleifen''' ist ein abtragendes, wegbestimmtes [[Fertigungsverfahren]] zur Bearbeitung von Oberflächen mit [[Schleifmittel]]n, manuell oder auf [[Schleifmaschine]]n. Nach [[DIN 8580]] gehört es zur Hauptgruppe [[Trennen]]. Außerdem gehört es zu der Gruppe der [[Zerspanen|Zerspanungsarten]] mit [[Geometrisch unbestimmte Schneide|geometrisch unbestimmter Schneide]].<br />
<br />
Die Vorzüge des Schleifens gegenüber anderen Arten der Zerspanung sind die gute Bearbeitbarkeit harter Werkstoffe, die hohe Maß- und Formgenauigkeit (IT 5-6) und die geringe Welligkeit und Rauheit (Rz= 1-3μm) der geschliffenen Oberfläche.<br />
<br />
Die [[Schleifpapier#Körnung|Körnungsnummer]] entspricht der Maschenzahl eines Siebes aus einem genormten Siebgewebe auf einem [[Zoll (Einheit)|Zoll]] Länge, durch welches das bezeichnete Korn gerade noch hindurchfällt, während es auf dem nächstengeren Sieb liegen bleibt. Die sehr feinen Körner werden im Schlämmverfahren getrennt. Die [[Körnung]] von Diamant und Bornitrid wird entsprechend der Siebmaschenweite in μm angegeben (Diamantkorn D150 - hat eine Korngröße zwischen 125&nbsp;μm und 150&nbsp;μm).<br />
<br />
== Bindungsarten der Schleifmittel ==<br />
Keramische, Kunstharz, Metallisch, Galvanisch und Gummibindungen.<br />
<br />
== Härte einer Schleifscheibe ==<br />
Unter Härte einer Schleifscheibe versteht man nicht die Härte der Schleifkörner, sondern den Widerstand der Bindung gegen das Ausbrechen der Schleifkörner!!<br />
<br />
== Einsatzgebiete ==<br />
* zur Formgebung, Ausarbeitung des [[Schliff (Schmuckstein)|Schliffs]] bei [[Schmuckstein]]en, auch von eingeschnittenen Verzierungen in [[Glas]] ([[Glasschleiferei]])<br />
* als [[Werkzeugschleifen]] zum Schärfen von Schneiden von [[Werkzeug]]en, z.&nbsp;B. [[Schwert]]er, [[Messer]], [[Schere]]n, [[Sense (Werkzeug)|Sensen]], [[Beil]]e, [[Bohrer]], [[Säge]]n, [[Drehstahl|Drehmeißel]], [[Fräser]], von Hand oder maschinell<br />
* Trennen von Materialstücken mit speziellen [[Trennscheibe (Werkzeug)|Trennscheibe]]n <br />
* als [[Gleitschleifen]] zur Glättung von Oberflächen<br />
* zur Feinbearbeitung von [[Härten|gehärteten]] Flächen, z.&nbsp;B. Dichtflächen, Funktionsflächen, Messmittel ([[Haarlineal]]), [[Lager (Maschinenelement)|Lagerflächen]] durch [[Rundschleifen]], Flachschleifen, [[Tiefschleifen]], Profilschleifen und Koordinatenschleifen.<br />
* Herstellung von [[Dünnschliff]]en für die [[mikroskop]]ische Untersuchung<br />
Mit den neuesten Feinschleifmethoden lassen sich schon fast so glatte und maßgenaue Werkstücke herstellen wie beim [[Läppen]]. Beim Schleifen werden dabei höhere Abtragsraten erreicht, wodurch das Schleifen günstiger wird.<br />
<br />
<gallery><br />
Bild:Polieren einer Oberflaeche durch Schleifen.jpg|Bearbeitung mit einem [[Winkelschleifer]]<br />
Bild:Innenschleifen.jpg|Schleifen eines Innendurchmessers<br />
Bild:Schleifbock-800.jpg|Schleifbock, z.&nbsp;B. zum Anschliff von [[Bohrer]]n<br />
Image:Rotating grinder.gif|Schleifmaschine<br />
</gallery><br />
<br />
[[Kategorie:Zerspanen]]<br />
<br />
[[az:Pardaqlama]]<br />
[[en:Grinding operations]]<br />
[[simple:Grind]]</div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Weltfinanzkrise_2007%E2%80%932008&diff=52411254Diskussion:Weltfinanzkrise 2007–20082008-10-30T09:17:14Z<p>129.132.128.136: /* Erwartete politische Auswirkungen */ Die LETZTEN Auswirkungen der Krise und deren Vorbedingungen</p>
<hr />
<div>{{Diskussionsseite}}<br />
{{DiskussionAufgeräumt|14.07.2008|2=[http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Finanzkrise_2007/2008&oldid=48367211]}}<br />
<br />
==fehlende Informationen==<br />
<br />
* die Geschehnisse vom letzten Wochenende bzgl. HRE (HypoRealEstate), sprich das Schnüren des neuen Rettungspaketes nachdem das alte nach Bekanntwerden neuer Finanzierungslücken geplatzt ist<br />
<br />
* die "Übernahmeschlacht" zwischen Citigroup und WellFargo bzgl. Wachovia<br />
<br />
* die Staatsgarantie auf privates Sparvermögen in Deutschland<br />
<br />
==dem Artikel fehlt weiterhin die Erklärung der globalen Auswirkungen an den Finanzmärkten==<br />
Statt sich auf die endlose Auflistung von Abschreibungen zu verzetteln sollte sich der Artikel viel mehr mit den globalen Auswirkungen an den Finanzmärkten befassen, so wie es in der obigen Diskussion eigentlich auch vorgeschlagen wurde. Dieses sollte u.a. beinhalten:<br />
* die massiven Kurseinbrüche von über 85% bei den Verbrieften Subprime-Hypotheken<br />
* die Kurseinbrüche an den globalen Aktienmärkten, insbesondere bei Finanztiteln<br />
* der Kurseinbruch des US-Dollars sowie auch des britschen Pfundes gegenüber sämtlichen Währungen<br />
* die Flucht zu Qualität an den Anleiheinmärkten, insbesondere die teilweise extreme Ausweitung der Risikoaufschläge für Finanzunternehmen<br />
* die Auswirkungen auf die durch die Subprimekrise in massive finanzielle Schwierigkeiten geratene Anleiheversicherer<br />
* die Auswirkungen auf den Markt für Municipal Bonds, der wegen finanziellen Problemen bei den Anleiheversicherer zum vollständigen Erliegen gekommen ist<br />
* die Anspannungen an den internationalen Geldmärkten, die bisher in drei Wellen stattgefunden haben, und die entsprechende teilweise massive Ausweitung der Risikoaufschläge zwischen unbesicherten und besicherten Krediten<br />
* die verschiedenen offiziellen Stellungnahmen der Notenbanken, insbesondere der FED, der BOE, der EZB, der BOJ und der SNB, sowie allenfalls Quellen bezüglich den Stellungnahmen von Bernanke und Trichet vor dem entsprechenden Regierungsauschüssen.<br />
* offizielles Text- und Zahlenmaterial der Notenbanken, direkt betroffenen Regierungen, sowie allfällige Studien oder Publikationen der OECD, des IWF oder der BIZ sowohl in Bezug auf die Subprimekrise selbst wie auch auf die Auswirkungen auf die Weltwirtschaft<br />
<br />
Hierzu als Basis eine Kurzfassung eines Referats der Schweizerischen Nationalbank vom 27. März 2008, wo es u.a. auch sehr aussagekräfte Grafiken bezüglich Kurszerfall von Verbriefte Subprime-Hypotheken, dem Dollar-Zerfall und dem Anstieg der Risikoprämien hat. Siehe dazu [http://www.snb.ch/de/mmr/speeches/id/ref_20080327_tjn/source/ref_20080327_tjn.de.pdf Kurzfassung Referat, Schweizerische Nationalbank, 27. März 2008] [[Spezial:Beiträge/62.167.77.211|62.167.77.211]] 18:20, 29. Mär. 2008 (CET)<br />
<br />
Eine Erklärung würde sowieso von Eisfeld & Consorten sofort gelöscht {{unsigned|80.228.202.40|21:18, 20. Sep. 2008}}<br />
<br />
== Tabelle2 ==<br />
<br />
Habe mal die alte Tabelle aus dem Artikel hieher kopiert - wenn man die entsprechend vervollständigt, dürfte es passen. -- [[Benutzer:SVL|SVL]] [[Benutzer Diskussion:SVL|'''☺''']] [[WP:SGA|<small>Schiedsgericht?</small>]] 14:21, 4. Apr. 2008 (CEST)<br />
<br />
{| class="wikitable sortable" style="font-size:99%; margin:10px" align="left"<br />
|+ Verluste bei [[Bank]] und [[Investmentbank]]en im Zusammenhang mit der Finanzkrise 2007/2008<br />
! Unternehmen<br />
! Unternehmensart<br />
! Abschreibungen / Credit losses<br />
! Kreditfeiern <br />
|-<br />
| {{flagicon|USA}} [[Citigroup]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|24,1}} Mrd. US$<ref>{{cite news | title = CNNMoney.com: 404 Page Not Found | url=http://money.cnn.com/news/newsfeeds/articles/newstex/IBD-0001-22280143.htm | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><ref>{{cite web | title = Financial News and Information from Financial News Online US | url=http://www.financialnews-us.com/?page=ushome&contentid=2349568128 | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><ref>{{cite web | title = The article you've requested is no longer available. | url=http://ap.google.com/article/ALeqM5i2PNpRzvc02u8Hv6VQVBeTamWXqgD8U6AUJG0 | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|USA}} [[Merrill Lynch]]<br />
| [[Investmentbank]] || {{Nts|22,5}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title = Business & Technology | „Startling“ $8 billion loss for Merrill Lynch | Seattle Times Newspaper | url=http://seattletimes.nwsource.com/html/businesstechnology/2003973235_merrill25.html | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><ref>{{cite web | title = CORRECTED – UPDATE 2-Merrill Lynch takes about $16 Mrd. in write-downs<br />
| Reuters | url=http://www.reuters.com/article/bankingFinancial/idUSN1719743120080117 | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|Switzerland}} [[UBS|UBS AG]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|18,7}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title = UBS Writed Down $14 Billion – Financials * Europe * News * Story – MSNBC.com | url=http://www.cnbc.com/id/22909107 | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><ref>{{cite web | title = Bloomberg.com: Worldwide | url=http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=20601087&sid=aD1jWGtde750&refer=home | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|UK}} [[HSBC]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|17,2}} Mrd. US$<ref>http://news.bbc.co.uk/1/hi/business/7274385.stm</ref><ref>http://www.financemarkets.co.uk/2008/03/03/hsbc-in-17-billion-write-down/</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|USA}} [[American International Group]]<br />
| [[Versicherer]]|| {{Nts|11,1}} Mrd. US$<ref>[http://www.forbes.com/business/2008/02/29/banks-mortgages-credit-biz-wall-cx_lm_0229melting.html Forbes]</ref><ref>[http://money.cnn.com/news/newsfeeds/articles/djf500/200802281834DOWJONESDJONLINE001253_FORTUNE5.htm CNN]</ref><br />
| California blowout party<ref>http://primebuzz.kcstar.com/?q=node/14879</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|USA}} [[Morgan Stanley]]<br />
| [[Investmentbank]] || {{Nts|10,3}} Mrd. US$<ref name="CNN-woes">{{cite news | title = More woes for Morgan Stanley – Dec. 19, 2007 | url=http://money.cnn.com/2007/12/19/news/companies/morgan_stanley_earnings/?postversion=2007122007 | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><ref name="marketwatch-goldman">{{cite web | title = <br />
Goldman CEO sees no big write-down as firm shorts mortgages – MarketWatch | url=http://www.marketwatch.com/news/story/goldman-ceo-sees-no-big/story.aspx?guid=%7B4AF9FAF2-B0E2-4ACA-8134-5BBD5FCACFD6%7D | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|USA}} [[Bank of America]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|9,4}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title = Goldman's CEO sees no big write-down | url=http://www.marketwatch.com/news/story/goldman-ceo-sees-no-big/story.aspx?guid=%7B4AF9FAF2-B0E2-4ACA-8134-5BBD5FCACFD6%7D | accessdate = 2008-03-14 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|Belgium}}{{flagicon|France}}{{flagicon|Luxembourg}} [[Dexia]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|8,6}} Mrd. US$<ref>http://news.tageblatt.lu/news/126/ARTICLE/5453/2008-10-01.html</ref><br />
| Monaco blowout party<ref>http://www.demorgen.be/dm/nl/996/Economie/article/detail/447901/2008/10/11/quot-Ook-Dexia-organiseert-luxefeest-in-Monaco-quot.dhtml</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|France}} [[Crédit Agricole (Unternehmen)|Crédit Agricole]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|4,8}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title = Bloomberg.com:Worldwide | url=http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=20601087&sid=azr4V6uKbIT8 | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|Switzerland}} [[Credit Suisse]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|3,7}} Mrd. US$<ref>{{cite news | title = New $2.8 Billion Write-Down Jolts Credit Suisse – New York Times | url=http://www.nytimes.com/2008/02/20/business/worldbusiness/20bank.html?ref=worldbusiness | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|USA}} [[Freddie Mac]]<br />
| [[Government sponsored enterprise|GSE]] || {{Nts|3,6}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title = Bloomberg.com:Worldwide | url=http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=20601087&sid=aDknsLShiOxE&refer=home | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><ref>{{cite web | title = Freddie Mac, a Buffer Against Crisis, Posts $2 Billion Loss – washingtonpost.com | url=http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2007/11/20/AR2007112000463.html | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|USA}} [[Ambac Financial Group]]<br />
| [[Anleiheversicherer]] || {{Nts|3,5}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title = Bloomberg.com:Exclusive |url=http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=20601109&sid=adLFXGDwqM2Y&refer=news | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><ref>{{cite web | title = Ambac Tumbles on More Subprime Fallout | url=http://www.businessweek.com/investor/content/jan2008/pi20080116_740896.htm?chan=top+news_top+news+index_investing | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><ref>{{cite web | title = CREDIT WRAPUP 3-US subprime losses grow, top Japan bank hit too<br />
| Markets<br />
| Bonds News<br />
| Reuters | url=http://www.reuters.com/article/bondsNews/idUSN1665230320080116 | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|UK}} [[Royal Bank of Scotland| RBS]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|3,5}} Mrd. US$<ref>{{cite news | title = A Smaller Write-Down at Royal Bank – New York Times | url=http://www.nytimes.com/2007/12/07/business/07bank.html?ex=1354683600&en=c7169435710491ef&ei=5090&partner=rssuserland&emc=rss | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><ref>http://www.x-rates.com/d/USD/GBP/hist2007.html</ref><ref>http://ftalphaville.ft.com/blog/2008/02/28/11243/adding-up-is-hard-to-do-with-rbs/</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|USA}} [[MBIA]]<br />
| [[Anleiheversicherer]] || {{Nts|3,3}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title = Market Mixed On MBIA, Countrywide – Forbes.com | url=http://www.forbes.com/home/markets/2008/01/09/briefing-mbia-countrywide-markets-equity-cx_ss_0109markets13.html | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|Canada}} [[Canadian Imperial Bank of Commerce|CIBC]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|3,2}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title =Bloomberg.com:Canada | url=http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=20601082&sid=aDU0Yw976Sq0&refer=canada | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|UK}} [[Barclays]]<br />
| [[Investmentbank]] || {{Nts|3,1}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title = Barclays, Credit Suisse report trouble from credit market – USATODAY.com | url=http://www.usatoday.com/money/industries/banking/2008-02-19-barclayys-cs_N.htm | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|Germany}} [[Deutsche Bank]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|2,7}} Mrd. €<ref>{{cite web | title = Meltdown costs Deutsche Bank ¬2.2bn – Telegraph | url=http://www.telegraph.co.uk/money/main.jhtml?xml=/money/2007/10/04/cndeutsche104.xml | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><ref>{{cite news | title = Deutsche Bank rechnet für das erste Quartal 2008 mit Belastungen in Höhe von ca. 2,5 Mrd. Euro – Deutsche Bank | url=http://www.deutsche-bank.de/presse/de/content/presse_informationen_2008_3856.htm | accessdate = 2008-04-01 | year = 2008 }}</ref><ref>{{cite news | title = Deutsche Bank wagt nach Verlust keine Prognosen mehr - reuters.com | url=http://de.reuters.com/article/topNews/idDEHUM94788520080429 | accessdate = 2008-04-29 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|France}} [[Société Générale]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|3,0}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title = The article you've requested is no longer available. | url=http://ap.google.com/article/ALeqM5h8jkMIDj4zmw-2u6_pyVeOLPywLQD8UCA2LO0 | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><ref>{{cite web | title = U.S. Stocks Add To Gains – Forbes.com | url=http://www.forbes.com/markets/2008/01/24/briefing-earnings-nokia-markets-equity-cx_ss_0124markets12.html | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|USA}} [[Wachovia]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|3,0}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title = &nbsp;|&nbsp;Financial Services&nbsp;|&nbsp;Reuters.co.uk | url=http://investing.reuters.co.uk/news/articleinvesting.aspx?type=bankingFinancial&storyID=2007-11-09T130109Z_01_N09443318_RTRIDST_0_SP_PAGE_012-N09443318-OISBN.XML | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><ref>{{cite web | title = Forbes.com File Not Found | url=http://www.forbes.com/feeds/ap/2008/01/22/ap4556875.html | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|USA}} [[JPMorgan Chase & Co.|JP Morgan Chase]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|2,9}} Mrd. US$<ref>{{cite news | title = JPMorgan Chase profit falls 34 percent – Jan. 16, 2008 | url=http://money.cnn.com/2008/01/16/news/companies/jpm_earnings/index.htm | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><ref name="marketwatch-goldman"/><br />
|-<br />
| {{flagicon|Germany}} [[BayernLB]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|2,8}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title =Bloomberg.com:Germany | url=http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=20601100&sid=a6VxW5ZWm0y8&refer=germany | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|USA}} [[Bear Stearns]]<br />
| [[Investmentbank]] || {{Nts|2,6}} Mrd. US$<ref>{{cite news | title = Bear Stearns takes $1.9B writedown in fourth quarter – Dec. 20, 2007 | url=http://money.cnn.com/2007/12/20/news/companies/bear_stearns/ | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><ref>{{cite news | title = Bear Stearns Takes a $1.2 Billion Write-Down – New York Times | url=http://www.nytimes.com/2007/11/14/business/14cnd-bear.html | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|USA}} [[Washington Mutual]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|2,4}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title =Bloomberg.com:Worldwide | url=http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=20601087&sid=aAWsAzzq5N5k&refer=home | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><ref>{{cite web | title = Washington Mutual 3Q Earnings to Tumble – washingtonpost.com | url=http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2007/10/06/AR2007100600530.html | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|Belgium}} [[Fortis (Unternehmen)|Fortis]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|2,3}} Mrd. US$<ref>http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=20601085&sid=aBT9L65NzSRA&refer=europe</ref><br />
| Monaco blowout party<ref>http://www.demorgen.be/dm/nl/996/Economie/article/detail/447901/2008/10/11/Ook-Dexia-organiseert-luxefeest-in-Monaco.dhtml</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|Germany}} [[DZ Bank]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|2,1}} Mrd. US$<ref>http://www.iht.com/articles/ap/2008/02/28/business/EU-FIN-COM-Germany-DZ-Bank-Subprime.php</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|USA}} [[Lehman Brothers]]<br />
| [[Investmentbank]] || {{Nts|2,1}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title = Lehman Brothers 4th-qtr profit falls but easily beats Wall Street estimates, despite writedown – International Herald Tribune | url=http://www.iht.com/articles/ap/2007/12/13/business/NA-FIN-EARNS-US-Lehman.php | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><ref>{{cite web | title = Forbes.com File Not Found | url=http://www.forbes.com/feeds/ap/2007/12/11/ap4428184.html | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|France}} [[Natixis]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|1,75}} Mrd. US$<ref>{{cite news | title = French bank reveals bad debt loss | url=http://news.bbc.co.uk/1/hi/business/7247031.stm | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|USA}} [[Goldman Sachs]]<br />
| [[Investmentbank]] || {{Nts|1,5}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title = Bear takes $700 mln in write-downs on mortgages, loan commitments – MarketWatch | url=http://www.marketwatch.com/news/story/bear-takes-700-mln-write-downs/story.aspx?guid=%7BF014FB11-B85A-45A1-99C2-30B22C9146FF%7D | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><ref name="CNN-woes"/><br />
|-<br />
| {{flagicon|USA}} [[Wells Fargo (Unternehmen)| Wells Fargo]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|1,4}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title = Wells Fargo No Longer Unscathed, Notes $1.4 Billion Loss – Business on The Huffington Post | url=http://www.huffingtonpost.com/2007/11/28/wells-fargo-no-longer-uns_n_74425.html | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|Germany}} [[WestLB]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|1,37}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title = WestLB Needs 4 Mrd. Eur in Guarantees – Sources<br />
| Reuters | url=http://www.reuters.com/article/bankingFinancial/idUSL2819441920080128 | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><ref>{{cite web | title = Monthly Average Graph (American Dollar, Euro) 2007 | url=http://www.x-rates.com/d/USD/EUR/hist2007.html | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|Germany}} [[Commerzbank]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|1,1}} Mrd. US$<ref>{{cite news | title = Writedown clouds Commerzbank gain | url=http://news.bbc.co.uk/2/hi/business/7244384.stm | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|Germany}} [[Landesbank Baden-Württemberg|LBBW]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|1,1}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title = FT.com / Companies / Financial services – LBBW faces €800m writedown | url=http://www.ft.com/cms/s/0/e598e5e0-9dee-11dc-9f68-0000779fd2ac.html | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|Switzerland}} [[Swiss Re]]<br />
| [[Rückversicherung|Rückversicherer]] || {{Nts|1,07}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title = Swiss Re hit by $1 Mrd. credit market insurance loss<br />
| Reuters | url=http://www.reuters.com/article/ousiv/idUSL1963651820071119 | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|USA}} [[Countrywide Financial|Countrywide]]<br />
| [[Hypothekenbank]]|| {{Nts|1,0}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title = FACTBOX-Subprime crisis affects banks worldwide<br />
| Industries<br />
| Financial Services & Real Estate<br />
| Reuters | url=http://www.reuters.com/article/rbssFinancialServicesAndRealEstateNews/idUSL177963420080217?pageNumber=2&virtualBrandChannel=10005 | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|USA}} [[Fannie Mae]]<br />
| [[Government sponsored enterprise|GSE]] || {{Nts|0,896 }} Mrd. US$<ref>{{cite news | title = Fannie Mae may face more losses on the bonds it holds – Dec. 4, 2007 | url=http://money.cnn.com/2007/12/03/magazines/fortune/fannie_eavis.fortune/index.htm?section=money_topstories | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|France}} [[BNP Paribas]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|0,870}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title = The Associated Press: BNP 4Q Net Profit May Sink 42 Pct | url=http://ap.google.com/article/ALeqM5ip1ZZczx5LPDY3eby26M39ghzKzQD8UG6C180 | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><ref>{{cite web | title = Free Preview – WSJ.com | url=http://online.wsj.com/article/SB120167565463028317.html?mod=googlenews_wsj | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|Germany}} [[Hypo Real Estate]]<br />
| [[Hypothekenbank]] || {{Nts|0,580}} Mrd. US$<ref>{{cite news | title = German bank hit by sub-prime woes | url=http://news.bbc.co.uk/1/hi/business/7190046.stm | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|Canada}} [[Royal Bank of Canada| RBC]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|0,360}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title = TheStar.com | Business | Royal Bank hit by subprime loss | url=http://www.thestar.com/Business/article/276001 | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><ref>{{cite web | title = Bloomberg.com:Canada | url=http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=20601082&refer=canada&sid=a5XURGXPfKh8 | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|India}} [[ICICI Bank]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|0,264}} Mrd. US$<ref name="ICICI bank">{{cite web| last =Govardhana | first =Rangan| title =ICICI Bank's Marked-to-Market Loss $264.34 Million| work =| publisher =| date =2008-03-04| url =http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=20601091&sid=agWhFsiOGkyU&refer=india| accessdate =}}</ref><br />
|}<br />
<br style="clear:both;" /><br />
<br />
* Könnte man die Verlustspalte noch in die folgenden drei Spalten austeilen: Mrd. Landeswährung – Mrd. US-Dollar – Quellen und bei den Quellen ggf. auch den Umrechnungskurs angeben?--[[Benutzer:Genossegerd|Genossegerd]] 14:41, 4. Apr. 2008 (CEST)<br />
<br />
: Zustimmung zu Landeswaehrung und US-Dollar Vergleichbarkeitsspalte. Viel wichtiger ist aber die folgende Aufschluesselung: Spalte: Write downs, Spalte: credit losses. Ferner sollte unterschieden werden, zwischen subprime-related write-downs und credit losses und write-down und credit losses aufgrund von market deterioration im gesamten Credit-Bereich und der daraus resultierenden Verluste. Wie gesagt, ist ein ziemlich grosser Aufwand, aber wir koennen ja mal freiwillige hier sammeln. --[[Benutzer:Meisterkoch|Meisterkoch]] [[Benutzer_Diskussion:Meisterkoch|<sup>Θ</sup>]] [[Spezial:Contributions/Meisterkoch|<sup>&equiv; </sup>]] [[Benutzer:Meisterkoch/Bewertung|<sup>±</sup>]] 15:36, 4. Apr. 2008 (CEST)<br />
::Passt dann noch die Überschrift?--[[Benutzer:Genossegerd|Genossegerd]] 10:21, 5. Apr. 2008 (CEST)<br />
<br />
:::Jetzt ja. --[[Benutzer:Meisterkoch|Meisterkoch]] [[Benutzer_Diskussion:Meisterkoch|<sup>Θ</sup>]] [[Spezial:Contributions/Meisterkoch|<sup>&equiv; </sup>]] [[Benutzer:Meisterkoch/Bewertung|<sup>±</sup>]] 14:15, 5. Apr. 2008 (CEST)<br />
<br />
::::Wenn man alle Formen von Wertberichtigungen wiedergeben will, besteht die Gefahr, dass wir das ursprüngliche Thema verlassen. Da hier viele schreiben, könnte dann z.B. auch der gute [[Jérôme Kerviel]] mit seinen abenteuerlichen Spekulationen in der Liste auftauchen. Ich halte es für besser beim Kern des Problems zu bleiben und dass sind für mich die [[Forderungsbesichertes Wertpapier|forderungsbesicherten strukturierten Wertpapiere]] (ABS, MBS und CDO) und deren dramatischer Wertverlust und die sich daraus unmittelbar ergebenden Verluste in den jeweiligen Bilanzen. Auch wüsste ich nicht, wie man mittelbare Verluste sauber eingrenzen und durch Quellen solide belegen könnte.--[[Benutzer:Genossegerd|Genossegerd]] 17:47, 5. Apr. 2008 (CEST)<br />
<br />
:::::Jein, klar bzgl. Subprime hast du auf jeden Fall Recht. Aber wir sind ja mittlerweile schon weiter. Leverage Loans, High Yield, Island etc... eigentlich alles. Und das ist ja nun nicht nur auf Subprime zurückzuführen. Ich meinte nur, wenn wir in den Geschäftsberichten nachschauen, dann koennte man auch die gesamte Info raussuchen. Aber bevor wir gar nichts haben, können wir auch nur die ABS, MBC und CDOs nehmen. --[[Benutzer:Meisterkoch|Meisterkoch]] [[Benutzer_Diskussion:Meisterkoch|<sup>Θ</sup>]] [[Spezial:Contributions/Meisterkoch|<sup>&equiv; </sup>]] [[Benutzer:Meisterkoch/Bewertung|<sup>±</sup>]] 01:25, 7. Apr. 2008 (CEST)<br />
::::::Ok, dann machen wir einen Schritt nach dem anderen; kannst Du die Tabelle entsprechend ändern? Ich will nicht lästig werden, aber ich hätte noch einen Vorschlag: Was haltet ihr davon, die Tabelle als eigenes Lemma auszulagern mit Verweis im Hauptartikel? So nimmt die Tabelle im Hauptartikel nach meinem Geschmack zuviel Raum ein und außerdem ist der Hauptartikel - wie oben bereits gesagt - noch ausbaufähig. --[[Benutzer:Genossegerd|Genossegerd]] 22:52, 7. Apr. 2008 (CEST)<br />
<br />
::::::: Die tabelle ist toll! unbedingt einbauen!!!<br />
<br />
::::: Ich finde man sollte es bei einer Spalte belassen. Alles andere würde mir zu weit gehen. Außerdem würde die Tabelle so nicht zuviel Platz im Artikel rauben. Falls man sie auslagert, sollte man auf jeden Fall noch eine Spalte über die Insolvenz der jeweiligen Bank einfügen., evtl. sogar jetzt schon? Ansonsten sollte sie so schnell wie möglich wieder in den Artikel! -- [[Benutzer:C-we|C-we]] 23:07, 7. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
<br />
:::::::Es fehlt noch folgende US-Bank:<br />
<br />
* First Magnus Financial im US-Staat Arizona vom 21. August 2007(FAZ vom 16. 9. 09)<br />
<br />
== Fußnoten ==<br />
<references/><br />
----<br />
*Ich fang mal mit der deutschen bank an.--[[Benutzer:Ot|ot]] 14:43, 4. Apr. 2008 (CEST)<br />
::2008 erledigt - 2007??--[[Benutzer:Ot|ot]] 15:08, 4. Apr. 2008 (CEST)<br />
::[http://geschaeftsbericht.deutsche-bank.de/2007/gb/serviceseiten/downloads/files/dbfy2007_finanzbericht.pdf#page=61 geschaeftsbericht 2007] - wo steht es??--[[Benutzer:Ot|ot]] 15:34, 4. Apr. 2008 (CEST)<br />
<br />
: Hä? --[[Benutzer:The-pulse|the-pulse]] 15:46, 18. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
==Glaskugelei: [[Fannie Mae]] und [[Freddie Mac]] ==<br />
Den Absatz zu Fannie Mae und Co hab ich entfernt. WP ist nicht dazu Investorensentiment wieder zu geben. Grüsse --[[Benutzer:Meisterkoch|Meisterkoch]] 12:52, 14. Jul. 2008 (CEST)<br />
:Ich habe den Absatz erneut rausgenommen. Bis jetzt gibt es nur von der Fed eine Bereitschaftszusage, dass sie gegen AAA collateral zum subventionierten Zinssatz Geld an die beiden Institute verleihen würden.[http://www.federalreserve.gov/newsevents/press/other/20080713a.htm]. Vom sprachlichen Erguss: "Sicherheitsnetz knüpfen" will ich mich nicht weiter äussern. --[[Benutzer:Meisterkoch|Meisterkoch]] 15:46, 15. Jul. 2008 (CEST)<br />
::„nur“? Die Fed darf eigentlich nur an Geschäftsbanken Kredite vergeben, nicht an Hypobanken. --[[Benutzer:Alex1011|Alex1011]] 16:24, 15. Jul. 2008 (CEST)<br />
<br />
Die Entwicklungen um [[Fannie Mae]] und [[Freddie Mac]] gehören meines Erachtens in den Artikel: selbst das US-amerikanische Repräsentantenhaus beschäftigt sich mit der finanziellen Stützung dieser beiden Hypothekenbanken.<br />
* [http://www.federalreserve.gov/newsevents/press/other/20080713a.htm] Webseite der [[Federal Reserve]]<br />
* [http://www.federalreserve.gov/newsevents/press/other/20080713a.htm] Presseveröffentlichung der Fed.<br />
*[http://www.nzz.ch/nachrichten/wirtschaft/aktuell/staatliches_sicherheitsnetz_fuer_fannie_mae_und_freddie_mac_1.783996.html][[NZZ]], abgerufen 15. Juli 2008.<br />
[[Benutzer:GLGermann|GLGermann]] 16:16, 16. Jul. 2008 (CEST)<br />
:Den NZZ-Artikel hatte ich auch schon als Quelle drin. Deine Weblinks Nr. 1 und 2 sind allerdings gleich. --[[Benutzer:Alex1011|Alex1011]] 17:11, 16. Jul. 2008 (CEST)<br />
:[http://www.nytimes.com/2008/07/16/business/economy/16econ.html?_r=1&ref=economy&oref=slogin] NYT über Fannie und Freddie. --[[Benutzer:Alex1011|Alex1011]] 17:30, 16. Jul. 2008 (CEST)<br />
:[http://www.nytimes.com/2008/07/14/washington/14fannieweb.html?fta=y] --[[Benutzer:Alex1011|Alex1011]] 17:34, 16. Jul. 2008 (CEST)<br />
:[http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C81BCD3621EF555C83C/Doc~EB1DF2D2F10EC4A3BB6556F16AF9A56CC~ATpl~Ecommon~Scontent.html] FAZ --[[Benutzer:Alex1011|Alex1011]] 17:51, 16. Jul. 2008 (CEST)<br />
<br />
::Das die FED AAA repoed ist normal, macht die EZB auch dauernd im grossen Stil. Dass sie nun auch Repo von non-depositary instituions in den beiden Fällen hier GSEs akzeptieren '''würde''' ist meiner Meinung nach nicht erwähnenswert, solange nicht wirklich im grösseren Stil die beiden GSEs diese in Anspruch nehmen. Bei der Anfrage an den Kongress sollte man erstmal schauen was da rauskommt, alles andere ist Glaskugelei. --[[Benutzer:Meisterkoch|Meisterkoch]] 20:44, 16. Jul. 2008 (CEST)<br />
:::Es geht ja nicht um AAA, sondern darum, daß im Zuge der Krise der Kreis derjenigen, die AAA als Sicherheit für Kredite hinterlegen dürfen, laufend erweitert wurde, zuletzt auf Fannie und Freddie. Du und ich würden ja keine Kredite auf AAA-Papiere bekommen. (Mich '''würde''' es übrigens auch freuen, wenn die EZB meine Schulden übernehmen '''würde'''.) Die EZB aktzeptiert auch nicht einfach AAA, sondern die sollten schon auf Euro lauten und nicht auf US- oder Simbabwe-Dollar. Allerdings hat wohl auch die EZB signalisiert, dass sie gegebenenfalls Verluste aus Währungsrisiken übernehmen „würde“. Zu [[Federal Reserve|Fed]], [[Freddie Mac|Freddie]] und [[Fannie Mae|Fannie]] siehe auch heute NYT: [http://www.nytimes.com/2008/07/15/washington/15fannie.html?_r=1&ref=economy&oref=slogin]--[[Benutzer:Alex1011|Alex1011]] 10:24, 17. Jul. 2008 (CEST)<br />
::::Was willst du mir mit dem o.g. sagen? Du und ich würden auch Kredit bekommen wenn wir AAA Papiere als collateral halten, der Beleihungsauslauf ist vielleicht anders. Der Kreis derjenigen die repoen durften wurde vorher noch nicht erweitert, es wurden nur die Arten die als collateral dienten erweitert. Wie ich schon oben sagte, alles Glaskugelei. Warten wir ab was im Congress passiert. Grüsse --[[Benutzer:Meisterkoch|Meisterkoch]] 16:27, 17. Jul. 2008 (CEST)<br />
:::Er will dir sagen, dass es ordnungspolitisch sehr fragwürdig ist, Instituten, die nicht reguliert sind und mit BASEL II nichts am Hut haben, nun auch Zugang zur Zentralbankrefinanzierung zu geben. Lustiges Beispiel ist, dass die EZB, als sie diese AAA-Regelung aufhob, erstmal einige australische Schrottautokredite ins Depot gelegt bekam und sich darüber auch noch beschwerte.<br />
Aber um es noch mal auf das o.g. zurückzubringen: '''Jeder''', wenn er groß genug ist, was auch absoluter Willkür entspricht, kann sich refinanzieren. Es ist ja kein Problem, seine Investitionen um das 9-fache mit Krediten zu hebeln, nur dann soll man auch selbst für dieses Risiko geradestehen und nicht die Allgmeinheit an den Verlusten durch Infaltion (das ganze ist ja metaphorisch das Anschmeißen der Druckerpresse, indem man die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes erhöht) beteiligen. Die Gewinne werden ja auch nicht sozialisiert. <br />
Ich empfinde es im übrigen als sehr störend, dass nun vermehrt Artikel gesperrt werden und ich sie nicht mehr bearbeiten kann, ich habe mich sogar angemeldet, aber es geht dennoch nicht. Wenn das die Zukunft von Wikipedia sein soll, na dann gute Nacht. Man könnte die Initiatoren dieser Initiative verklagen, wegen Monopolisierung und Aneignung geistigen Eigentums, da sie einseitig die Bedingungen ändern, unter denen ich bisher anonym Wissen zur Verfügung gestellt habe. '''Gegen gesichtete Versionen!!!'''--[[Benutzer:Stephan999|Stephan999]] 04:09, 19. Aug. 2008 (CEST)<br />
<br />
==thinktank-proposal==<br />
*Bernard L. Schwartz, Sherle R. Schwenninger: [http://www.newamerica.net/pressroom/2008/big_ideas_new_america_economic_recovery_program_post_bubble_economy ''An Economic Recovery Program for the Post-Bubble Economy''], [http://www.newamerica.net/publications/special/economic_recovery_program_post_bubble_economy_7634], [[:en:New America Foundation]], July 30, 2008<br />
brauchbar? link, ref? -- [[Benutzer:Cherubino|Cherubino]] 22:12, 3. Aug. 2008 (CEST)<br />
<br />
== Weitere Bankinsolvenzen ==<br />
<br />
Hi, bin heute auf den Artikel der [http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:Kreditkrise-Elfte-Bank-in-den-USA-geschlossen/410293.html?nv=cd-rss300 Financial Times] gestoßen.<br />
Bin mir nicht sicher, inwiefern das hier erwähnenswert sein könnte. Gruß --[[Benutzer:Brisch|Brisch]] 21:52, 7. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
<br />
== UBS: verrechnet? ==<br />
<br />
„[...] bis Ende März 2008 hatte sich diese Zahl bereits auf 40 Milliarden Schweizer Franken erhöht. Am 1. April 2008 gab die UBS bekannt, dass weitere 19 Milliarden Schweizer Franken abgeschrieben werden müssen. Mit beinahe 40 Milliarden Schweizer Franken Abschreibungen wurde die UBS weltweit am stärksten getroffen.”<br />
<br />
Ich errechne da 59 Mrd. SFR.<br />
-- [[Benutzer:The-pulse|the-pulse]] 15:23, 18. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
Danke - erledigt.-- [[Benutzer:SVL|SVL]] [[Benutzer Diskussion:SVL|'''☺''']] [[WP:SGA|<small>Schiedsgericht?</small>]] 00:45, 20. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
== moin ==<br />
alle bearbeiter erinnern sich bitte an [[WP:RW]], vielen dank, gruß --[[Benutzer:Jan eissfeldt|Jan eissfeldt]] 21:27, 19. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
: Na ja, Sie meinen damit wohl momentan in erster Linie mich. Aber ein wenig genauer müssen Sie schon formulieren versuchen, was genau Sie mir sagen wollen. Viele Grüße - --[[Benutzer:IngaGottschalk|IngaGottschalk]] 21:45, 19. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
::Na ja, netter Schüleraufsatz, den du da so eingefügt hast. Nur, was willst du damit an enzyklopädisch relevanten Informationen rüber bringen? Dass es in Folge einer Finanzkrise im Blätterwald rauscht, ist völlig normal. Was hat das aber mit der 2002 verstorbenen Marion Gräfin Dönhoff zu tun? Die würde sich sicher im Grabe herum drehen, wenn sie wüßte, dass du sie mit attac in Verbindung bringst. Welche "bekannten Verfechter des freien Marktes rufen mittlerweile nach einer besseren Regulierung der weltweiten Finanzmärkte"? Kannst du für diesen nichtsagenden Schmarrn auch eine relevante Quelle nennen? Oder dafür, dass kritisiert wird, dass "die Finanzkrise durch den Schneeballeffekt im Begriff ist, eine weltweite Rezession auszulösen, was die Armen am härtesten treffen und alle anderen wichtigen Probleme übertönen würde". --[[Spezial:Beiträge/85.181.48.220|85.181.48.220]] 21:57, 19. Sep. 2008 (CEST)<br />
:::moin [[Benutzer:IngaGottschalk|IngaGottschalk]], das betrifft nicht nur dich, sondern viele, primär fachfremde autoren. die richtlinie hat eine eindeutige quellenvorschrift deren anforderungen u.a. deine erweiterungen nicht gerecht wurden. bitte belege vorher stichhaltig neben den fragen der IP auch den rest der von dir qua editwar in die debatte geworfenen inahlte und füge sie nicht vorher ein. ich stelle so lange die letzte version von user:Stauffen wieder her, gruß --[[Benutzer:Jan eissfeldt|Jan eissfeldt]] 23:18, 19. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
: [[Marion Gräfin Dönhoff]] hat bereits im Jahr 1999 ein Buch geschrieben "Zivilisiert den Kapitalismus, Grenzen der Freiheit" - ISBN 3-426-60907-X. Dieses Buch hat ein großes Echo ausgelöst. Ein Klick in den Google reicht für den ersten Eindruck. <br />
: Es gibt sicher Leute, die allsowas für irrelevant halten und sich über das "Rauschen im Blätterwald" gar keine Gedanken machen. Und es gibt viele andere, die gerade davon leben, gerade damit arbeiten, gerade das wissenschaftlich erforschen...<br />
: Wikipedia ist ein Ort, wo beides frei vertreten werden sollte!<br />
: So weit für heute. Gute Nacht!--[[Benutzer:IngaGottschalk|IngaGottschalk]] 23:49, 19. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
::Nichts gegen die Gräfin Dönhoff, deren Person und Lebenswerk meine größte Hochachtung gilt.<br />
::Dennoch: Hier im Artikel, liebe IngaGottschalk, ist dieser Beitrag völlig fehl am Platze.<br />
::<small> Ahoi ...</small> [[Benutzer:Nis Randers|Nis Randers]] <small>[[Benutzer_Diskussion:Nis Randers|Sag's Mutter ...]]</small> 00:20, 20. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
::Ich schätze Marion Gräfin Dönhoff sehr. Nur verstehe ich nicht, inwieweit sie für diesen Artikel von Bedeutung ist. Ich persönlich mache mir über das "Rauschen im Blätterwald" durchaus meine Gedanken. Ich bin ehrlich gesagt ziemlich amüsiert über diese skurrile Debatte in den Medien (''Bemerkung: Vorsicht mit der Wortwahl! Von wegen "skurrile Debatte": So ganz harmlos ist das ja wohl nicht. [[Spezial:Beiträge/87.160.71.27|87.160.71.27]] 18:56, 28. Okt. 2008 (CET) ''). Das alles gehört aber nicht in diesen Artikel. Du benutzt diesen Artikel um deine ganz persönliche Ansichten über Wirtschaftspolitik zu verbreiten und nimmst diese Finanzkrise als willkürlichen Aufhänger. Dabei bin ich durchaus der Meinung, dass der Artikel um einen Abschnitt zu der öffentlichen Diskussion über die Ursachen der Finanzkrise und einen Abschnitt zu der Diskussion über die wirtschaftspolitischen Forderungen ergänzt werden sollte. Wenn du eine geeigente Quelle hast, die belegt, dass eine relevante Person eine "schlechte" [[Marktregulierung|Regulierung]] als Ursache für die Finanzkrise ausmacht und eine "bessere" Regulierung als Konsequenz aus dieser Krise fordert, dann nenne doch bitte diese Quelle. Allerdings müssen dann auch andere Standpunkte dargestellt werden (z.B. [http://www.zeit.de/online/2007/43/besser-wirtschaften-guido-huelsmann?page=all], [http://www.nzz.ch/nachrichten/wirtschaft/aktuell/globalisierte_finanzmaerkte_mildern_die_folgen_der_kreditkrise_1.792588.html], [http://www.forum-ordnungspolitik.de/content/view/398/68/]). --[[Spezial:Beiträge/85.181.15.48|85.181.15.48]] 00:54, 20. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
: Ganz richtig, [[Spezial:Beiträge/85.181.15.48|85.181.15.48]], das seh ich genauso, dass der Artikel unbedingt um einen Abschnitt zu der öffentlichen Diskussion über die Ursachen der Finanzkrise und einen Abschnitt zu der Diskussion über die wirtschaftspolitischen Forderungen ergänzt werden sollte! Spätestens seit dem gestern bekannt gewordenen KfW-Skandal, wo 350 mio Steuergelder "verbrannt" worden sind, welche doch an allen Ecken und Enden fehlen, - spätestens seit gestern also übersteigt die Relevanz dieses Lemmas die ursprünglichen Grenzen der eng wirtschaftlichen Fachsimpeleien und der internen Börsenspielchen.<br />
: Hierfür gelten auch nicht mehr [[WP:RW]], sondern die Richtlinien [[Wikipedia:Was ist relevant für Aktuelle Ereignisse?]]. <br />
: Da sind der gute Rasmussen sowie attac und avaaz durchaus relevant. Die stelle ich deshalb bald wieder rein. Verbesserungen herzlich willkommen, aber bitte kein Leugnen der Relevanz mehr! viele Grüße. - --[[Benutzer:IngaGottschalk|IngaGottschalk]] 13:06, 20. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
::Das sehe ich widerum anders. Die Meinung von attac und avaaz, aber auch die Meinung von Rasmussen, sind hier nur sehr bedingt relevant. Was bringt dem Leser der Hinweis, dass Gruppen wie attac diese Finazkrise nutzen, um ihre Vorstellungen über Wirtschaftspolitik in den Medien zu platzieren. Und dass Politiker bei Krisen gerne nebulöse Forderungen stellen, um über ihr Versagen hinweg zu täuschen, ist für diesen Artikel auch nicht besonders interessant. Weshalb ausgerechnet die Tatsache, dass Mitarbeiter einer staatlichen Bank Steuergelder verschwendet haben, populistische Forderungen nach "mehr Staat" enzyklopädische Relevanz verleihen soll, ist mehr ebenfalls schleierhaft. Vor allem fehlt mir in deinem Edit jedoch ein Beleg, dass <nowiki>[sic]</nowiki> "Menschenrechtsorganisationen" wie attac aufgrund dieser Finanzkrise immer mehr Unterstützung erhalten. Dies ist vielleicht deine ganz persönliche Wunschvorstellung, aber ganz sicher keine enzyklopädisch relevante Tatsache. --[[Spezial:Beiträge/85.181.24.126|85.181.24.126]] 13:43, 20. Sep. 2008 (CEST)<br />
:::Die Kapitalismuskritik von attac oder avaaz gehören in die Artikel über diese Organisationen, nicht hierher--[[Benutzer:Stauffen|Stauffen]] 23:33, 21. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
1) bitte die von mir gesetzte überschrift nicht ändern. das ist zum einen unhöflich und zum anderen überflüssig. wir führen hier keine grundsatzdebatte über die richtlinienpolitik. hätte user:IngaGottschalk sich mit [[Wikipedia:Was ist relevant für Aktuelle Ereignisse?]] auch nur geringfügig auseinandergesetzt, wäre ihr der bezug aufgefallen (link in der richtlinie, erster absatz, fettdruck) und sie hätte diese krücke nie herangezogen.<br />
<br />
2) warte ich immernoch auf die reputable quelle, die das buch der gräfin im lemmakontekt heranzog<br />
<br />
3) frage ich mich ernsthaft ob die argumentation mit 350 Mio. und emotionalisiertem stil in anbetracht der thematik und der schäden qua [[IKB]], [[Sachsen LB]] nicht auf einen akuten mangel an sachlicher fundierung beruhen<br />
<br />
4) warum werden nicht die zu diesem zeitpunkt reputablen quellen für den angestrebten kritikteil herangezogen? gewillkürt omatauglich [http://www.guardian.co.uk/commentisfree/2008/sep/16/economics.wallstreet stiglitz] z.b.<br />
<br />
gruß --[[Benutzer:Jan eissfeldt|Jan eissfeldt]] 15:49, 20. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
:Stiglitz wäre doch wirklich prima (und dürfte auch Attac-Anhänger zufrieden stellen). Bleibt noch die Frage, wer sonst noch herangezogen werden soll (als "Gegenposition"). "Kritik" als Überschrift finde ich auch nicht wirklich sinnvoll. Gibt es jemand, der diese Krise "nicht kritisiert", sondern gut findet? Es geht vielmehr um die in der (fachlichen) Öffentlichkeit diskutierten Ursachen und Lösungsansätze der Krise. --[[Spezial:Beiträge/85.181.13.207|85.181.13.207]] 16:01, 20. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
== Artikelüberschrift ==<br />
<br />
Dieser Artikel ist mit "Finanzkrise 2007/2008" betitelt. Dies ist jedoch nicht die Bezeichnung, die in den Medien am häufigsten verwendet wird und es wird wohl auch nicht die Bezeichnung sein, die sich langfristig durchsetzen wird, da bereits jetzt absehbar ist, dass diese Krise noch bis 2009 anhalten wird (wenn ich mir die Reaktionen der Politik in den USA anschaue, wird diese Krise vermutlich auch noch bis 2010 andauern). Da eine Artikelüberschrift "Finanzkrise 2007/2008/2009/2010" jedoch kaum sinnvoll ist, schlage ich vor, den Artikel "Subprimekrise" zu bezeichnen (in der englisch-sprachigen Wikipedia wurde "[[en:Subprime mortgage crisis]]" als Lemma gewählt). --[[Spezial:Beiträge/85.181.48.142|85.181.48.142]] 10:06, 21. Sep. 2008 (CEST)<br />
:Ist Subprimekrise die Bezeichnung, die im deutschsprachigen Raum am häufigsten verwendet wird? [[Benutzer:sebmol|sebmol]] [[Benutzer Diskussion:sebmol|<sup>?</sup>]] [[Benutzer:sebmol/Lob &amp; Kritik|<sup>!</sup>]] 10:08, 21. Sep. 2008 (CEST)<br />
::Subprimekrise ist nur ein Vorschlag. Mir geht es hauptsächlich darum, dass die derzeitige Bezeichnung m.M nach ungeeignet ist. [[Spezial:Beiträge/85.181.48.142|85.181.48.142]] 10:15, 21. Sep. 2008 (CEST)<br />
:::Das verstehe ich auch. Ich weiß auch nicht, was der geeigneste Titel ist. Gefallen tut mir "Finanzkrise 2007?2008" auch nicht. [[Benutzer:sebmol|sebmol]] [[Benutzer Diskussion:sebmol|<sup>?</sup>]] [[Benutzer:sebmol/Lob &amp; Kritik|<sup>!</sup>]] 10:19, 21. Sep. 2008 (CEST)<br />
::::Am Anfang hiess der Artikel „Subprimekrise“. Da es sich aber inzwischen um eine größere Dimension der Krise handelt, halte ich die derzeitige Bezeichnung für zutreffend. Was 2009 oder 2010 sein wird, sollten wir einfach mal abwarten.--[[Benutzer:Genossegerd|Genossegerd]] 10:24, 21. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
:::::Vielleicht ist mein Vorstoß auch etwas verfrüht und der Begriff, mit dem diese Krise in 10 Jahren im deutschsprachigen Raum einmal bezeichnet werden wird, existiert noch gar nicht. Dass „Subprimekrise“ in der Deutschen Sprache nicht besonders gängig ist, mag sein. Unzutreffend ist diese Bezeichnung jedoch nicht, da dies der Auslöser dieser Krise war und es ja gerade kennzeichnend ist, dass derartige Krisen sich auch auf andere Bereiche auswirken. [[Spezial:Beiträge/85.181.48.142|85.181.48.142]] 10:35, 21. Sep. 2008 (CEST)<br />
::::::Bei Wirtschaftsforschungsinstituten finde ich den Begriff "Finanzmarktkrise". Vielleicht Finanzkrise 2007 im Sinne von daß die Krise 2007 angefangen hat? --[[Benutzer:Alex1011|Alex1011]] 18:40, 21. Sep. 2008 (CEST)<br />
::::::: Laut news.google.de sind die häufigsten SCHlagwörter Immobilienkrise und Bankenkrise. Da die Sache mit den Immobilien begann, schlage ich vor, den Artikel "Immobilienkrise 2007/2008" zu nennen. [[Spezial:Beiträge/89.53.122.193|89.53.122.193]] 17:04, 26. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
vgl. die [http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Löschkandidaten/18._September_2008#US-Bankenkrise_2008 ld-debatte]. der vollständigkeit halber, es gibt auch [[en:Financial crisis of 2007-2008]], gruß --[[Benutzer:Jan eissfeldt|Jan eissfeldt]] 18:45, 22. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
==Rezeption in der Öffentlichkeit==<br />
Ich finde die Zitate, auch wenn von bekannten Persönlichkeiten, recht beliebig und enzyklppädisch probematisch, da die beschriebenen Ereignisse derzeit noch nicht abgeschlossen sind - ich bin mir nicht sicher, ob dies das Verständnis des Phänomens wirklich weiter bringt, zumal dies alles noch im Gange ist, und von einer "Rezeption" durch die Öffentlichkeit noch nicht wirklich gesprochen werden kann. Ich lösche dies zunächst mal. --[[Benutzer:Stauffen|Stauffen]] 15:47, 23. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
Dann stelle ich das mal zur Diskussion hier rein. "Beliebige" Zitate können natürlich um weitere ergänzt werden, dann sind sie nicht mehr beliebig. "Abgeschlossenheit": dann ist der ganze Artikel (und letztlich alle Artikel) nicht enzyklopädisch. Daß es eine Rezeption bereits gibt, belegen die Zitate, auf die im Übrigen in der Öffentlichkeit ja schon laufend Bezug genommen wird, etwa auf Greenspan. --[[Benutzer:Alex1011|Alex1011]] 16:12, 23. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
:[[Alan Greenspan]], ehemaliger Vorsitzende der [[Federal Reserve]], sprach von einer Krise, wie sie die USA nur einmal in einem Jahrhundert ereilt.<ref>[http://afp.google.com/article/ALeqM5i6u55aefaUf_RXJC4-5kcva-gyWQ] US in 'once-in-a-century' financial crisis : Greenspan, AFP, google news, 14. September, 2008</ref><br />
<br />
:Die umfangreichen staatlichen Hilfen blieben nicht ohne Kritik. So sieht Professor [[Nouriel Roubini]] von der [[New York University]] die USA auf dem Weg zur „USSRA (United Socialist State Republic of America)“.<ref>[http://www.rgemonitor.com/roubini-monitor/253625/the_transformation_of_the_usa_into_the_ussra_united_socialist_state_republic_of_america_continues__at_full_speed_with_the_nationalization_of_aig] [[Nouriel Roubini]]: „The transformation of the USA into the USSRA (United Socialist State Republic of America) continues at full speed with the nationalization of AIG“, 17. September, 2008 (abgerufen 23. September 2008)</ref> <br />
<br />
:[[Frank Schirrmacher]], Mitherausgeber der [[Frankfurter Allgemeine Zeitung]], spricht von einem „Zeitalter des Unglücks“, das er unter Bezug auf [[W. H. Auden]] mit dem „Zeitalter der Angst“ nach dem Ersten Weltkrieg vergleicht.<ref>[http://www.faz.net/s/RubCF3AEB154CE64960822FA5429A182360/Doc~E29F8FCC1E6094ED1BFE07AA7222B0AC4~ATpl~Ecommon~Scontent.html] [[Frank Schirrmacher]], „Mehr als eine Finanzkrise – Das Zeitalter des Unglücks“, [[FAZ]] 18. September 2008 (abgerufen 23. September 2008)</ref><br />
<references/><br />
<br />
== Auswirkungen auf die Realwirtschaft ==<br />
<br />
In der Form sollte der Absatz gelöscht werden. Es steht darin nichts über die Auswirkungen der Finanzkrise auf die Realwirtschaft. -- [[Benutzer:Marinebanker|Marinebanker]] 18:23, 23. Sep. 2008 (CEST)<br />
:Das ist genau der Inhalt dieses Abschnitt, mit einer Stelle anch dem Komma. --[[Benutzer:Alex1011|Alex1011]] 19:44, 23. Sep. 2008 (CEST)<br />
::Nein. Da steht, dass Wachstumsprognosen nach unten korrigiert wurden. Das mag zwar suggerieren, dass dies auf Grund der Subprime-Krise geschah, steht da aber nicht. Und müsste dann auch belegt werden.<br />
::(Und selbst dann stünde da noch nichts über die Auswirkungen der Subprimekrise auf die Realwirtschaft, sondern auf die Auswirkungen der Subprimekrise auf die Prognosen. Was ich aber nicht für das eigentliche Problem halte). -- [[Benutzer:Marinebanker|Marinebanker]] 21:17, 23. Sep. 2008 (CEST)<br />
:::Dieser ganze Abschnitt könnte meiner Meinung gestrichen werden - es sind reine Glaskugelaussagen, wenn auch von eminenten Experten, und die Nachkommastellen täuschen eine Genauigkeit vor, die es so nicht gibt. In einer Enzyklopedie wie WP sollten wir uns darauf beschränken, was wirklich eingetroffen ist, und nicht was Der-oder-der zum möglichen zukünftigen Wachstum sagt, zumal diese Aussage in ein oder zwei Wochen ohnehin überholt sein wird... --[[Benutzer:Stauffen|Stauffen]] 16:03, 25. Sep. 2008 (CEST)<br />
::::<s>Ich bin dann mal so frei ... wobei ich die Sache nicht ganz so streng wie Stauffen sehe. Wenn von ernstzunehmenden Quellen Prognosen/Aussagen über (mögliche) Auswirkungen kommen und ein gewisser Konsens gegeben ist, kann man die m. E. reinnehmen. Aber noch nicht einmal das leistet der Abschnitt im Moment. -- [[Benutzer:Marinebanker|Marinebanker]] 18:48, 25. Sep. 2008 (CEST)</s> Selektiv im Artikel gelöscht, habe die Änderung im Artikel nicht mitbekommen. -- [[Benutzer:Marinebanker|Marinebanker]] 18:52, 25. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
Ich stimme Stauffen weitgehend zu. Ein Lexikon ist m. E. nicht der rechte Ort, Einzelaussagen von Einzelpersonen/-institutionen (deren Kompetenz unbenommen) zusammenzusammeln. Wenn es in einem seriösen, möglichst wissenschaftlichen Medium eine zusammenfassende Betrachtung gibt, wäre das ggf. eine gute Quelle. Bei einer so komplexen wirtschaftswissenschaftlichen Fragestellung halte ich journalistische Quellen für nicht geeignet, WP soll ja hohen Ansprüchen genügen. -- [[Benutzer:Marinebanker|Marinebanker]] 23:55, 25. Sep. 2008 (CEST)<br />
:Was jetzt - keine wissenschaftlichen Institutionen zitieren oder dann doch wieder oder nur wenn sie in Gruppen auftreten? Die Quellen sind ja die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute, also natürlich geeignet. Natürlich kann auch ein ausgewiesener Einzelwissenschaftler zitiert werden. --[[Benutzer:Alex1011|Alex1011]] 09:58, 26. Sep. 2008 (CEST)<br />
::Nein, die Quellen waren keine Wirtschaftsforschungsinstitute, die Quellen waren Zeitungen. Es macht einen Unterschied, wo man die Äußerung findet. Die Wiedergabe wissenschaftlicher Inhalte in journalistischen Medien ist eine höchst unzuverlässige Sache. Für eine neutrale, fundierte Darstellung eines solch komplexen Themas sollte man m. E. auf Review-Artikel oder zusammenfassende Studien zurückgreifen. In der Wirtschaftswissenschaft hat ja häufig jeder Fachmann eine andere Meinung, so dass mit Einzelmeinungen eine neutrale Darstellung problematisch ist. -- [[Benutzer:Marinebanker|Marinebanker]] 16:37, 26. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
== 40 Mrd. USD am Donnerstag ==<br />
Im Text steht "...können die Banken am Donnerstag bis zu 40 Milliarden US-Dollar...". Ist damit Donnerstag der 25.9.2008 gemeint? Bitte ggf. korrigieren. --[[Benutzer:BEG|BEG]] 12:58, 24. Sep. 2008 (CEST)<br />
:Es müßte der Donnerstag, 18. September, sein. --[[Benutzer:Alex1011|Alex1011]] 21:10, 24. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
== Auswirkungen auf Deutschland ==<br />
Es sollte der Skandal um die KfW und die Überweisung an die Leeman Brothers hervorgehoben werden. Vllt ein eigener Unterpunkt.<br />
Es ist schließlich ein wesentlicher Aspekt der Auswirkungen auf die BRD, und eingedenk der Vorgeschichte die die KfW und der ihr angeschlossenen IKB mehr als eine bloße erwähnung wert. [[Spezial:Beiträge/89.53.122.193|89.53.122.193]] 17:11, 26. Sep. 2008 (CEST)<br />
:Nur, dass die Überweisung an die Gebrüder Lehmann nicht wirklich etwas mit der Subprime-Krise zu tun hat. -- [[Benutzer:Marinebanker|Marinebanker]] 17:19, 26. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
== Washington Mutual = Sparkasse ==<br />
<br />
Man sollte in der Auflistung der Insolventen Banken so wie in der Übersetzung des Artikels "Washington Mutual" diese nicht als Sparkasse bezeichnen.<br />
Dies könnte zu Verwirrung beim Leser führen, da die anglo-amerikanische Finanzwelt keine Sparkassen kennt. Jedenfalls nicht in dem Sinne wie wir sie hier bei uns in Deutschland haben. Um hier Klarheit zu schaffen sollte einfach der Name "Bank" eingefügt werden. / --[[Benutzer:Kimalex|kimalex]] 18:10, 26. Sep. 2008 (CEST)<br />
:Ich wollte es auch schon löschen - im Sparkassenartikel tauschen aber auch die amerikanischen S&L auf. Man müsste alos [[Sparkasse]] prüfen. -- [[Benutzer:Marinebanker|Marinebanker]] 18:16, 26. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
== Lemma ==<br />
Könnte man den Artikel nicht generell unter das Lemma "Subprime-Krise" stellen?<br />
Das Lemma "Finanzkrise 2007/2008" ist falsch, da die Krise garantiert noch bis 2009 (manche sagen sogar bis 2010) anhält. - [[Benutzer:Appaloosa|Appaloosa]] 23:05, 26. Sep. 2008 (CEST)<br />
:Bitte weiter oben lesen; ich glaube das ist bereits das dritte mal, dass diese Frage zur Diskussion gestellt wird.--[[Benutzer:Genossegerd|Genossegerd]] 21:56, 29. Sep. 2008 (CEST)<br />
::''Garantiert'' ist nur eins: „In the long run, we are all dead ...“ - aber das nur am Rande. <small> Ahoi ...</small> [[Benutzer:Nis Randers|Nis Randers]] <small>[[Benutzer_Diskussion:Nis Randers|Sag's Mutter ...]]</small> 22:24, 29. Sep. 2008 (CEST)<br />
:::Ich sag's ja: [[John Maynard Keynes|Keynes]] is back. --[[Benutzer:Alex1011|Alex1011]] 22:54, 29. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
== Erwartete politische Auswirkungen ==<br />
<br />
Hier zunächst nur ein wenig Diskussionsstoff zum lesen - aus dem Presseschau der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb. "Das Ende des Kapitalismus?" heißt dort das Top-Thema vom 26.09.2008. Den Originaltext mit den sämtlichen funktionierenden Links s. unter [http://www.eurotopics.net/de/presseschau/aktuell.html]. Mittelfristig sollte, glaube ich, aus solchen sich häufenden Medienberichten und Expertenstimmen ein Kapitel in diesem Wiki-Artikel oder gar ein eigenes Lemma gemacht werden. Viele Grüße ---[[Benutzer:IngaGottschalk|IngaGottschalk]] 08:15, 27. Sep. 2008 (CEST)<br />
:::Meinst du diesen Link [http://www.eurotopics.net/de/presseschau/wirtschaft/]? --[[Benutzer:Alex1011|Alex1011]] 22:53, 29. Sep. 2008 (CEST)<br />
::::Nein, ich meine diesen hier: [http://www.eurotopics.net/de/presseschau/aeltere/NEWSLETTER-2008-09-26-Das-Ende-des-Kapitalismus]. Offenbar hat die bpb beim Aktualisieren ihrer Schlagzeilen wenig Rücksicht auf uns hier genommen. Ich meine das dortige Top-Thema vom 26.09.2008, das vermutlich auch später noch unter 26.09.2008 zu finden sein wird. Aufgrund der sich ausbreitenden Finanzkrise und zunehmend nachdenklichen Expertenstimmen ist dort eine Presseschau zum Thema "Das Ende des Kapitalismus?" zusammengestellt worden. Frohes Lesen und viele Grüße --[[Benutzer:IngaGottschalk|IngaGottschalk]] 11:53, 30. Sep. 2008 (CEST)<br />
:: Das DAX-Unternehmen Hypo Real Esate soll auch vor dem Kollaps stehen: http://www.welt.de/wirtschaft/article2505773/Dax-Konzern-Hypo-Real-Estate-vor-Kollaps.html. Ich glaube die Sache weitet sich immer mehr aus. - [[Benutzer:Appaloosa|Appaloosa]] 23:41, 28. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
Hier die heutige bpb-Presseschau vom 1.10.2008: Nach dem gescheiterten US-Rettungsplan werden jetzt Alternativen gesucht und sogar gemutmaßt, ob sich die globalen Machtverhältnisse jetzt nachhaltig ändern werden.[http://www.eurotopics.net/de/presseschau/archiv/archiv_dossier/DOSSIER36967-Alternativen-gesucht] Mehrfach werden die Auswirkungen der Finanzkrise mit der Tragweite vom 11. September verglichen. --[[Benutzer:IngaGottschalk|IngaGottschalk]] 22:58, 1. Okt. 2008 (CEST)<br />
*Die zu erwartenden letzten politischen Auswirkungen - nämlich '''[[Krieg]]''' - hat [[Kurt Tucholsky]] bereits [[1930]] treffend aufgezeigt [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Finanzkrise_2007/2008&oldid=52351561#Lehrgedicht_aus_dem_Jahr_1930_von_Kurt_Tucholsky (Siehe das Ende der Ausführungen hier)], nebst den sehr auschlussreichen Vorbedingungen. --[[Spezial:Beiträge/129.132.128.136|129.132.128.136]] 10:17, 30. Okt. 2008 (CET)<br />
<br />
== Island Fehler? ==<br />
<br />
Hallo,<br />
<br />
mir ist aufgefallen das unter Island eine Geldangabe ist Miollionen € ist? wurde damit Millionen gemeint? Also Rechtschreibfehler?<br />
<br />
Gruß Gast<br />
<br />
Die Angabe das der Kurs der Isländische Krone sei am 7.Oktober um 100% explodiert ist falsch.Siehe hier http://www.ecb.int/stats/exchange/eurofxref/html/eurofxref-graph-isk.en.html . In Wirklichkeit ist der Kurs des Euro zur ISK um 120% gestiegen also hat die ISK weiter an Wert verloren. Bitte korrigieren.<br />
<br />
== zur Entstehung ==<br />
<br />
Im Kapitel zur Entstehung der Krise steht:<br />
<br />
"Im Frühjahr 2007 erreichten in den Vereinigten Staaten die Zahlungsausfälle auf Subprime-Kredite den höchsten Stand der letzten Jahre, verursacht durch kontinuierliche Zinserhöhungen bei gleichzeitig stetigem Verfall der dortigen Immobilienpreise"<br />
<br />
Dass Zinserhöhungen zu Zahlungsausfällen führen, kann ich mir ja noch erklären: ein Kreditnehmer muss höhere Zinsen zahlen als bei der Kreditvergabe vereinbart, ist dazu aber nicht in der Lage, daher Zahlungsausfall. Aber in welcher Weise sollen sinkende Immobilienpreise zu Zahlungsausfällen führen? Zwei Szenarien könnte ich mir vielleicht vorstellen:<br />
1) ein Kreditnehmer merkt, dass er nicht den Kredit abzahlen und zugleich die Immobilie halten kann. Er will daher die Immobilie wieder verkaufen und aus dem Erlös den Kredit bedienen. Aufgrund der gefallenen Immobilienpreise ist das aber nicht mehr möglich.<br />
2) der Kreditnehmer bewohnt/nutzt die Immobilie nicht selbst, sondern vermietet sie. Mit den Immobilienreisen fallen aber auch die Mieten, so dass er aus den Miteinnahmen die Kredit nicht mehr abzahlen kann.<br />
Ist das gemeint? --[[Benutzer:Bareil|Bareil]] 03:18, 5. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
:Die Häuser dienen als Sicherheit für die Kredite. Wenn die Preise fallen sinkt also der Wert der gestellten Sicherheit. Dies führt dazu, dass die Verzinsung wegen schlechterer Bonität angepasst wird (d.h. die Zinsbelastung steigt). Dies kann soweit führen, dass der Kreditnehmer nicht mehr in der Lage ist, den Kredit zu bedienen und der Kredit fällig gestellt, bzw. die Sicherheit verwertet wird. --[[Benutzer:AT|AT]] [[Benutzer Diskussion:AT|<small>talk</small>]] 03:53, 5. Okt. 2008 (CEST)<br />
::Ob die Zinsen von bestehenden Krediten bei fallender Bonität steigen, hängt wohl von der Vertragsgestaltung ab, halte ich aber für zweifelhaft - insgesamt scheint es aber rational, einen Kredit nicht mehr zu bedienen, wenn der Wert des Kredit den erwartenen Wert des beliehenen Gutes übersteigt. In diesen Fall, erhält die Bank bei Vollstreckung ein Gut, das weniger wert ist als der vergebene Kredit, mit der Folge, dass (i) die Bank einen Verlust schreiben muss (was die Fähigkeit weitere Kredite zu vergeben einschränkt, da die Kapitalbasis der Bank schrumpft) und (ii) ein Gut auf den Markt kommt, was weiteren Druck auf die Immobilienpreise erzeugt.--[[Benutzer:Stauffen|Stauffen]] 21:14, 5. Okt. 2008 (CEST)<br />
::Bonitätsabhängige Zinsen halte ich auch für zweifelhaft. Aber egal. Vermutlich ist gemeint, dass die Schuldner auf Grund des Zisnanstiegs in Zahlungsverzug kamen und die Gläubiger dann auf Grund der gesunkenen Immobilienpreise Verluste erlitten. Hat jemand mal 'ne Quelle? :-) -- [[Benutzer:Marinebanker|Marinebanker]] 22:07, 5. Okt. 2008 (CEST)<br />
:::Nach meiner Kenntnis ist es in den USA bei der Finanzierung von Immobilien möglich, dass ein Kreditnehmer der Bank das Grundpfandrecht (sprich: Haus) überträgt und damit aus dem Kreditvertrag entlassen wird. Bei sinkenden Immobilienwerten und Beleihungsgrenzen von rund 100% ist dieses Verhalten eines Kreditnehmers nachvollziehbar - allerdings hat die Bank dann ein Problem.--[[Benutzer:Genossegerd|Genossegerd]] 22:32, 5. Okt. 2008 (CEST)<br />
::::Genau @genossegerd. Wenn mein Beleihungsauslauf 100% oder noch mehr ist und mein Eigenkapital weg ist, dann gebe ich einfach mein Haus der Bank und miete mir was günstigeres. In US auch als "walk away" bekannt.Gruss --[[Spezial:Beiträge/92.236.32.127|92.236.32.127]] 11:57, 6. Okt. 2008 (CEST)<br />
:::::(Dazwischenquetsch)[http://housingdoom.com/2008/01/30/use-our-method-to-walk-away/ Walk Away als Geschäftsmodell] ;)-- [[Benutzer:Coatilex|Coatilex]] 15:13, 7. Okt. 2008 (CEST)<br />
::::: Allerdings dürfte dann der [[:en:Credit score (United States)]] ziemlich mieß sein, so dass dann mit shoppen auf Kredit erst mal schluß ist. --[[Spezial:Beiträge/92.193.14.113|92.193.14.113]] 19:20, 6. Okt. 2008 (CEST)<br />
:::::: Der war doch vorher auch schon mies. ;-) [[Subprime]].--[[Spezial:Beiträge/92.236.32.127|92.236.32.127]] 21:51, 6. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
Um auf den Anfang zurück zu kommen. Im Artikel steht "..., verursacht durch kontinuierliche Zinserhöhungen bei gleichzeitig stetigem Verfall der dortigen Immobilienpreise. ...". Das ist m.E. falsch - es müsste heißen "..., '''ausgelöst''' durch kontinuierliche Zinserhöhungen bei gleichzeitig stetigem Verfall der dortigen Immobilienpreise. ..." Die Ursachen lagen weiter in der Vergangenheit. Eine kurze und bündige Erläuterung findet ihr unter [http://de.answers.yahoo.com/question/index?qid=20080923061723AAwOcHz] oder - deutlich professioneller unter [http://www.scienceblogs.de/zoonpolitikon/2008/10/erklarungen-zur-finanzkrise-haufig-gestellte-fragen.php], auch [http://diepresse.com/home/meinung/gastkommentar/323276/index.do] ist nicht schlecht. Allen diesen Quellen ist gemeinsam, dass es mehrerer Bedingungen bedurfte, um diese Krise entstehen zu lassen, z.B.: + ein Markt, der Spass daran hatte, Immobilienbewertungen (Preise) über ein gesundes Maß hinaus wachsen zu lassen + Immobilienbesitzer, die verwegen genug waren, durch die Überbewertung mögliche zusätzliche Kredite (zweite Hypotheken oder dergleichen) in Konsum (Flachbildschirme, first class Urlaubsreisen, Porsches, Mercedes, ...) umzusetzen + Banken, die mutig genug waren, so etwas zu finanzieren + Investmentbanken, die sich Kraft ihrer Wassersppe solche Kredite in Form von "Paketen" zum überhöhten Preis andrehen liessen + Anleger, die den Prospekten solcher Investmentbanken Glauben schenkten und deshalb genau dort Geldeinlagen machten (natürlich nicht aus Gier) + ... usw. usf. Mit einem Wort: Alles das, was in den weiter oben von den anderen Wikis gemachten Äußerungen mehr oder weniger deutlich steht. Nur stehen diese Ursachen leider (noch) nicht im Artikel selbst.<br />
Wenn es nicht so strenge Spielregeln bei der Veröffentlichung gäbe (Quellen statt persönlicher Meinungen), dann würde ich sagen: Die Ursachen ware im wesentlichen Gier und Cleverness auf der einen Seite (Verkäufer) und Gier und Dummheit auf der anderen Seite (Käufer). Tu ich aber nicht, wenigstens nicht im Artikel.<br />
Was ich noch gerne wüsste: Wo sind in den "fetten Jahren" die ganzen schönen Billionen hingelangt, die jetzt weltweit aus Steuermitteln in die Geldmärkte gepumpt werden müssen? Ausschließlich in private Haushalte (denen, die sich auf Pump jede Menge Konsum geleistet haben)? Oder bei der einen oder anderen Bank (die "rechtzeitig" aus diesem Markt ausstieg)? Weiß das jemand?--[[Benutzer:Hennol|Hennol]] 23:37, 20. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
: Vielleicht in China, Japan, Deutschland, etc? Also den Ländern, die gut vom US-Konsum gelebt haben? --[[Benutzer:Goldzahn|Goldzahn]] 01:44, 21. Okt. 2008 (CEST)<br />
:: Der Gedanke gefällt mir. Scheint logisch zu sein. Dann haben wir es alles in allem nur mit einem ganz normalen Geschäft zu tun: Der auf Pump gelaufene US-Konsum hat allen irgendwie genutzt. Jetzt ist die "Blase" leider geplatzt und alle - die auf Pump konsumiert haben und die von diesem Konsum profitiert haben - zahlen jetzt gemeinsam die Zeche. Als Folge davon müssen wir akzeptieren, dass die jetzt aufgekommene Aufregung und damit die gesamte Diskussion mehr als flüssig ist, nämlich überflüssig. --[[Benutzer:Hennol|Hennol]] 21:28, 22. Okt. 2008 (CEST)<br />
::: Zunächst muss man sagen, dass die großen Beträge aus Steuermitteln auch viele Bürgschaften enthalten von denen nur ein Teil tatsächlich in Anspruch genommen wird. An der Immobilienblase wurde natürlich verdient. Neben den Immobilienhändlern hat der Finanzmarkt profitiert. 2007 wurden alleine in London 10 Milliarden an Prämien gezahlt. Wenn viele Banken und Investoren in solch großem Umfang Kreditforderungen gekauft haben, konnte man damit sicher auch viel Gewinn erzielen. Hat vielleicht jemand Zahlen zu diesen Geschäften? Und dann gab es natürlich noch die [[Hedgefonds]], die mit [[Leerverkauf|Leerverkäufen]] an der Krise ganz gewaltig verdient haben. Fondsmanager wie [[John Paulson]], die die Subprime-Krise frühzeitig kommen sahen, wurden zu Milliardären. --[[Benutzer:GünniX|GünniX]] 20:39, 26. Okt. 2008 (CET)<br />
<br />
<br />
Einspruch! Es ist doch wohl so, dass man bei der Frage der Entstehung nicht - wie leider hier im Artikel geschehen - "mitten drin" anfangen darf. Der "liebe Staat" (hier: USA) war es doch mal wieder, welchem seit Jahren bei jedem Hüsteln der Wirtschaft nichts besseres einfiel, als jeweils den Leitzins zu senken - zum Schluss auf lächerliche 1%, womit der Geldmarkt quasi mit Liquidität geflutet wurde, da ja dank Keynes Theorien die Geldmenge keine Rolle spiele, was klassische Ökonomen wie z.B. der Wirtschaftsnobelpreisträger [[Milton Friedman]] immer schon vehement bestritten hatten! ZUSÄTZLICH wurden in den USA in vielen Bundesstaaten als "soziale Wohltat" die Banken gezwungen (sic!), anders als z.B. in Deutschland, sich ihre Kreditnehmer nicht nach Zahlungsfähigkeit bzw. möglicher Selbstbeteiligung aussuchen zu DÜRFEN! Am Anfang war also nicht der "böse Raubtierkapitalismus" oder die ach so große "Gier" der Kapitalisten (diese sind alleine aus Eigeninteresse am Kapital von Natur aus eher vorsichtiger als der mit fremdem und zwangseingetriebenen Geld um sich schmeißende Staat), sondern eine Regierung, welche einerseits den Geldmarkt flutete und andererseits die Banken ZWANG, derart faule Kredite an Häuslebauer vergeben zu MÜSSEN. In einem nichtmanipulierten Markt ist "Eigennutz" und "Gier" nicht nur etwas Gutes, sondern zwingend notwendig, weshalb der Kapitalismus auch so hervorragend funktionieren könnte, wenn man ihn nur ließe, da er keinen "Neuen Menschen" benötigt - wie z.B. der Sozialismus - sondern bestens mit denen auskommt, die da sind. Da also einerseits Hausbau ohne Eigenkapital und mit schwachem Einkommen auf einmal durch diese künstliche Marktmanipulation des lieben Staates möglich und gleichzeitig der Sprit in den USA sehr billig war, entstanden in den Vororten vieler Großstädte regelrechte Pendlersiedlungen von einkommensschwachen Bürgern, welche ihr Haus zu 100% auf Pump finanziert hatten und gleichzeitig monatlich viel Sprit verbrauchten. Dann passierte zweierlei: 1. stiegen die Spritpreise und 2. bemerkte der schlaue Staat plötzlich die sich seit Jahren bildende Geldblase und die Inflationsgefahr, und erhöhte schlagartig den Leitzins. Plötzlich mussten die Kreditnehmer also sowohl monatlich mehr Zinsen zahlen UND hatten höhere Kosten durch die stark angezogenen Spritpreise, was dazu führte, dass sie ihre Zinsen nicht mehr bezahlen konnten. Viele Banken hingegen waren so schlau, die faulen Kredite, zu denen sie durch den lieben Staat gezwungen wurden, an der Börse zu verhökern an Spekulanten, welche oft - weil sie in Europa oder sonst wo saßen - die Ursache des Zustandekommens dieser Kredite gar nicht kannten. Und erst JETZT kann man wie im Artikel beschrieben fortfahren. Sollte zum größeren Verständnis noch im Artikel eingebaut werden. Quellen und Hintergrundinfos gibt's z.B. hier: http://www.hayek.de/start.html MV --[[Spezial:Beiträge/193.238.8.83|193.238.8.83]] 01:03, 24. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
:Vom Ansatz her vollkommen richtig. Gerade angesichts populistischer Plattituden, dass mal wieder der "Neoliberalismus" schuld an allem sei, und jetzt die Politiker mehr kontrollieren und regulieren müssten, ist es wichtig darauf hinzuweisen, dass die Krise nicht im luftleeren Raum entstanden ist, sondern durch staatliche Eingriffe zumindest mitverschuldet ist. So wie Wohlgemuth es ausdrückt: ''Gerade die amerikanische Immobilien- und Kreditkrise hat zuvörderst (interventions-) politische Ursachen, nämlich sozialpolitischen Dirigismus in Verbindung mit geldpolitischem Expansionismus.'' --[[Benutzer:Livani|Livani]] 15:16, 25. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
== Die Diskussionsseite dient nicht der Diskussion des Themas, sondern des Artikels ==<br />
Was soll das denn bedeuten ?<br />
Wodrin besteht der Unterschied ?<small>(''Der vorstehende, nicht signierte Beitrag – siehe dazu [[Hilfe:Signatur]] – stammt von'' [[Benutzer:80.228.198.87|80.228.198.87]] ([[Benutzer Diskussion:80.228.198.87|Diskussion]] • [[Spezial:Beiträge/80.228.198.87|Beiträge]]) 14:20, 10. Okt. 2008 (CET)) </small><br />
<br />
:Über den Artikel: Was soll im Artikel drinstehen und was nicht? Wie solle es gegeliedert, formuliert sein? Ist etwas im Artikel zu ändern oder falsch? Solche Dinge eben. Über das Thema: Warum ist es zur Kreditkrise gekommen? Welche Auswirkungen haben die jüngsten Entwicklungen auf meine Spareinladgen. etc. <br />
:Unterschied jetzt klar? Besten Gruß-- [[Benutzer:Coatilex|Coatilex]] 14:30, 10. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
== Abschnitt "Ursachen" ==<br />
<br />
Im Abschnitt "Ursachen" wird als einzige Ursache eine Änderung der Kreditvergabepraxis von Fannie Mae im September 1999 genannt. Ich bin der Meinung, dass dies sicher eine wesentliche Ursache war. Die Ursachen für diese Krise sind jedoch deutlich komplexer und nicht monokausal. Außerdem ist dies POV, weil hier der Clinton-Administration die alleinige Schuld gegeben wird. Der Bush-Administration wird aber von den meisten Experten eine deutlich größere Schuld gegeben. Ziemlich breiter Konsens der meisten Kommentatoren ist, dass die von der Clinton-Administration forcierte Änderung der Kreditvergabepraxis, vielmehr jedoch noch die äußerst laxe Geldpolitik der Bush-Administration zu einer extremen Ausweitung der Geldmenge geführt hat. Dies löste einen künstlichen Boom auf dem US-Immobilienmarkt aus. Als diese Blase platzte, gab es einen Dominoeffekt der zu dieser Krise führte.<br />
<br />
Ein weiterer Kritikpunkt von mir ist, dass der einzige Quellenverweis in diesem Abschnitt zwar belegt, dass es eine Änderung der Kreditvergabepraxis gegeben hat. Nicht belegt ist jedoch, dass, diese Änderung der Kreditvergabepraxis von relevanten Experten als Ursache für die betrachtet wird. Nicht dass ich bezweifle, dass dies eine wesentliche Ursache ist, es muss jedoch belegt werden.<br />
<br />
Nebenbei bemerkt deckt die verlinkte Quelle die Aussage, dass die Basel I/Basel II Richtlinien eine "seriösere" Kreditvergabepraxis erzwingen würde, nicht ab. Dies darf IMHO auch bezweifelt werden und sollte IMHO gelöscht werden, da es hier auch nicht her gehört.<br />
<br />
Mein Vorschlag ist nun, dass die gesamte historische Entwicklung, die zu dieser Krise geführt hat, dargestellt wird. Dies ist sicher von großem Interesse für die Leser. Damit hier nicht Tür und Tor geöffnet wird für POV im Stil von "Die Juden waren schuld", dürfen nur Punkte genannt werden, die folgende Kriterien erfüllen:<br />
*einen oder besser mehrere Belege dafür, dass mindestens ein relevanter Experte (besser mehrere) diesen Punkt als eine wesentliche Ursache dieser Krise genannt hat.<br />
*einen oder besser mehrere Belege dafür, dass dieser Punkt auch tatsächlich den Tatsachen entspricht.<br />
<br />
Sinn dieser doppelten Belegpflicht ist, dass Punkte, auch wenn sie von mehreren Kommentatoren als Ursache benannt werden, im Artikel nur dann als Ursache der Krise aufgenommen werden dürfen, wenn auch belegt werden kann, dass dies keine bloßen Behauptungen sind. Wenn also mehrere Experten sagen, eine Zinssenkung von Greenspan hat zu einer drastischen Ausweitung der Geldmenge geführt, muss erstens belegt werden, dass Greenspan die Zinsen tatsächlich gesenkt hat und zweitens, dass dies tatsächlich auch zu einer drastischen Ausweitung der Geldmenge geführt hat.<br />
<br />
Was haltet ihr von meinem Vorschlag? --[[Benutzer:Mr. Mustard|Mr. Mustard]] 23:39, 9. Okt. 2008 (CEST)<br />
:Die Behauptung eines Experten muß ausreichen. Wir können hier nicht auch noch wissenschaftliche Studien betreiben, ob IfW, RWI usw. richtig oder falsch liegen. --[[Benutzer:Alex1011|Alex1011]] 10:09, 10. Okt. 2008 (CEST)<br />
:Hier nochmal der fragliche NYT-Artikel: [http://query.nytimes.com/gst/fullpage.html?res=9C0DE7DB153EF933A0575AC0A96F958260&amp;sec=&amp;spon=&amp;pagewanted=all NYT 30. Sept. 1999] --[[Benutzer:Alex1011|Alex1011]] 10:11, 10. Okt. 2008 (CEST)<br />
::das halte ich für eine ziemlich absurde ansicht - dass '''ein''' experte '''alles''' dazu wissen könnte - es würde sich anbieten einen absatz für schon länger bekannte kritiker des "systems" (in der gescheiterten version) wie z.b. stiglitz oder schmidt oder soros u.a. einzufügen, die bereits im vorfeld auf das vermutlich unweigerliche platzen der hypotheken-blase hinwiesen. [[Benutzer:Dontworry|dontworry]] 11:28, 10. Okt. 2008 (CEST)<br />
:::(nach BK)Die Meinung ''eines'' Experten kann bei so einem komplexen Thema nicht ausreichen. Wenn man die Wirtschaftspresse beobachtet, liest man jeden Tag andere Theorien von verschiedenen Experten. Aussderdem haben sich die hauptsächlich vermuteten Ursachen seit Beginn der Krise 2007 mehrfach geändert. Man müsste also schon chronologisch Vorgehen, im Sinne von: "Anfangs vermuteten Experten X als Auslöser<nowiki><ref></nowiki> nach Ereignis Y wurde häufig auch von Z<nowiki><ref></nowiki> ausgegangen" usw. -- [[Benutzer:Coatilex|Coatilex]] 11:29, 10. Okt. 2008 (CEST)<br />
::::"ein" war unbestimmter Artikel. Es ging mir nicht um ein oder mehrere, sondern darum, daß wir hier nicht auch noch im einzelnen prüfen können, ob die Arguemente eines Experten sachlich gerechtfertigt sind. --[[Benutzer:Alex1011|Alex1011]] 11:37, 10. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
:::::Genau dies halte ich jedoch für besonders wichtig. Wenn ein Experte behauptet, eine wesentliche Ursache der Krise sei, dass die Geldmenge aufgrund der Niedrigzinspolitik der FED enorm gestiegen ist, es jedoch keine Belege dafür gibt, dass die FED die Zinsen gesenkt hat und auch nicht dafür, dass die Geldmenge gestiegen ist, so kann zwar belegt werden, dass ein "Experte" dies als Ursache genannt hat (Wertung), die Aussage ist jedoch nichts wert, weil die behaupteten Tatsachen selbst (Fakt) nicht belegt werden können. --[[Benutzer:Mr. Mustard|Mr. Mustard]] 12:26, 10. Okt. 2008 (CEST)<br />
::::::Dies Tatsache, daß Experte X y gesagt hat, hat natürlich einen Wert. Gegebenenfalls muß ergänzt werden, daß Experte Y die Fakten von X bestreitet und deshalb zu anderen Aussagen kommt. Was willst du denn machen, wenn einer mit einer multiplen Regressionsanalyse oder mit einem autoregressiven Vektormodell feststellt, dass meinetwegen die Zinssenkung die entscheidende Ursache war? --[[Benutzer:Alex1011|Alex1011]] 12:33, 10. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
::::::: Die Frage ist doch, was das Ziel der Darstellung sein soll. Geht es um die Ursachen selbst oder geht es um die aktuelle Diskussion der Ursachen in den Medien? Wenn es um die Ursachen selbst gehen soll, dann können m.E. nur Publikationen, die einer unabhängigen Qualitätskontrolle unterliegen und damit den allgemein akzeptierten Stand der Erkenntnis wiederspiegeln, und statistische Fakten zitierfähig sein. Geht es jedoch darum, hier die naturgemaess diffuse (und auch gelegentlich nicht unabhängige) Meinung von so genannten Experten, die einge gewisse öffentliche Aufmerksamkeit auf sich ziehen, wiederzugeben, dann sind eben diese Experten zitierfähig. Nur sollte man in diesem Fall nicht glauben, dass man damit eine seriöse Analyse der Ursachen zustande bringt. Dafür ist es ohnehin noch etwas früh. --[[Benutzer:Freispiel|Freispiel]] 12:47, 10. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
:::::::@Alex1011 Genau dies möchte ich verhindern, dass im Artikel steht: Experte A sagt dass Angelika Merkel schuld an der Krise ist (Wertung), weil sie das Gesetz XYZ erlassen hat (Fakt). Experte B bestreitet dies, weil Angelika Merkel gar kein Gesetz XYZ erlassen hat. Behauptungen, die auf unbelegten Fakten basieren, sollen erst gar nicht in den Artikel rein. Ich halte dies für wichtig, weil derzeit in den Medien sehr vieles behauptet wird, wofür es keine Belege gibt. <br />
:::::::@Freispiel Es geht natürlich um die Darstellung der relevanten Diskussion der Ursachen. --[[Benutzer:Mr. Mustard|Mr. Mustard]] 12:57, 10. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
:::::::: Ok, dann kann ich so wie so nicht verstehen, warum die Meinung des einen oder anderen Experten hier relevant sein sollte. Es handelt sich dabei lediglich um aktuelle Einschätzungen und Momentaufnahmen, nicht um gesicherte Erkenntnisse. Abgesehen davon verstehe ich auch nicht, warum man meinen könnte, hier eine Expertenmeinung eintragen zu müssen, die man selber gar nicht versteht und inhaltlich nicht überzeugend vertreten kann. Ich schreibe jedenfalls nur über Dinge, die ich selber verstehe und vernünftig belegen kann, und nicht darüber, was so genannte Experten in den Massenmedien von sich geben. --[[Benutzer:Freispiel|Freispiel]] 13:22, 10. Okt. 2008 (CEST)<br />
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Gut, dass der Abschnitt verschwunden ist. Wollte auch schon eine Streichung vorschlagen. Die Ursachen der Finanzkrise 2007/2008, belegt durch einen Artikel vom 30.09.1999. Noch mal ganz langsam und zur Betonung in Blockschrift NEUNZEHN-HUNDERT-NEUNUND-NEUNZIG. Dann noch Basel I und Basel II in einem Atemzug gerade in dem Punkt, in dem sie sich unterscheiden, und eine unbelegte Behauptung über die Bewertbarkeit von bestimmten ABS. Das war wirklich professionelle Arbeit. Ansonsten kann ich nur Jan eissfeldt zustimmen. -- [[Benutzer:Marinebanker|Marinebanker]] 18:42, 10. Okt. 2008 (CEST)<br />
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Hallo zusammen<br />
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Habe leider erst nach dem Wiedereinfügen des Abschnittes gesehen, dass hier eine Diskussion zu dem Thema läuft. Sorry. Trotzdem bin ich dafür, dass hier ein solcher Abschnitt enthalten ist. Denn diese Frage stellt sich jedem Leser des Artikels (so denke ich jedenfalls). Ich behaupte nicht (mehr), dass das die einzige allumfassende Ursache ist, hoffe aber, dass Andere weitere Ursachentatsachen sammeln und hier anführen (wie z.B. die Auswirkungen der Bush-Ära). It's a Wiki und Abschnitte sollten nicht erst hier erscheinen dürfen wenn sie komplett sind sondern sobald man etwas dazu weiss!<br />
<br />
Die Nennung von Basel I/II ist bullshit - darum habe ich sie wieder entfernt. Sorry! Der Rest gehört jedenfalls meiner Meinung hier hin, denn es sind Fakten. Wenn man wartet, bis "Experten" sich melden, sind wir a) zu langsam und b) beginnt dann die grosse Diskussion, welcher Experte denn nun recht hat und man wartet darauf dass ein weiterer Experte die Experten untersucht etc.<br />
<br />
Arbeitet am Abschnitt weiter und sucht bitte weitere Belege für Ursachen. --<i><b>[[Benutzer:Flyout|flyout]]</b></i> <sub>([[Benutzer Diskussion:Flyout|talk]] [[Benutzer:Flyout/Bewertung|+/-]])</sub> 22:19, 10. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
:Ich habe es wieder entfernt. Tut mir leid. Der Abschnitt ist reine Vermutung und die Kernaussage (''A ist Ursache für B'') unbelegt. Damit handelt es sich um Theoriefindung. Um diese Aussage einfügen zu können, benötigen wir zuverlässige Quellen mit den Angaben wer das vermutet. Dennoch ergibt das zu diesem Zeitpunkt keinen Sinn da sich die Vermutungen momentan stapeln und niemand bereits jetzt in der Lage ist, seriöse Studien zu dieser extrem komplexen Thematik zu verfassen, geschweige denn eine relevante Rezeption (und damit Relevanz) aufzuweisen. --[[Benutzer:AT|AT]] [[Benutzer Diskussion:AT|<small>talk</small>]] 22:36, 10. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
(BK)So so, als sog. Experte (immerhin seit 14 Jahren Kreditsachverständiger) erlaube ich mir den auch noch mal eine kurze Kommentierung: Der Abschnitt "Ursachen" ist in der bisher vorliegenden Form absolut nicht enzyklopädietauglich - und wird daher zu recht permanent revertiert. Wir bilden das Wissen der Welt ab - anhand von Fakten - und nicht anhand von Meinungen einzelner, wenn auch durchaus reputabler Personen. Bis zu einer abschließenden Bewertung weiterer Experten, wollen wir daher mal diesen Abschnitt draussen lassen. -- [[Benutzer:SVL|SVL]] [[Benutzer Diskussion:SVL|'''☺''']] [[WP:SGA|<small>Schiedsgericht?</small>]] 22:53, 10. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
: Ich verneige mein Haupt vor der versammelten Kompetenz, welche offensichtlich die der zitierten Quellen übersteigt. Zudem bin ich froh, dass für die Lehman-Pleite lediglich ein Link auf eine nicht (mehr) exisistierende Seite [http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/lehman-brothers-muss-konkurs-beantragen] genügt und nicht noch 2 Jahre auf den abschliessenden FED-Bericht zur Liquidation gewartet werden muss bis das hier vermerkt werden darf. Ich freue mich auf das Jahr 2012, wenn endlich eine "abschliessende Bewertung" (was das auch immer sein soll und welche Massstäbe denn für eine solche gelten) gefunden werden konnte. Die Vermutungen, welche ich kenne stapeln sich vor allem in die Richtung welche ich angeführt habe. Wenn andere vorhanden sind, dann sollen diese sehr gerne auch angeführt werden - solange sie sich vom "Mob-Niveau" ("Die Juden sind schuld" etc.) abheben.<br />
: Bisher bin ich immer davon ausgegangen, dass das da ein Wiki ist, welches erlaubt, dass neuere Informationen einfliessen können und bisheriges (überholtes) Wissen ersetzt werden kann - aber ich kann mich auch anfreunden mit dem "Nicht-Wissen" (oder "Nicht-Wissen-Wollen"?) der Welt in dieser Enzyklopädie wenn es die Mehrheit will... --<i><b>[[Benutzer:Flyout|flyout]]</b></i> <sub>([[Benutzer Diskussion:Flyout|talk]] [[Benutzer:Flyout/Bewertung|+/-]])</sub> 04:28, 11. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
::Die versammelte Kompetenz übersteigt nicht die der Quelle, Du unterliegst einem Irrtum über Belege. Du schriebst: "X ist eine Ursache für die Finanzkrise" und hast die Existenz von X belegt, nicht aber den Ursachenzusammenhang (was ein 8 Jahre vor der Finanzkrise geschriebener Artikel sowieso nicht kann). Deshalb war es Theoriefindung und wurde korrekterweise gelöscht.-- [[Benutzer:Marinebanker|Marinebanker]] 10:22, 11. Okt. 2008 (CEST) <br />
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Ich hab nun einen Geschichte-Abschnitt erstellt und mit Lückenhaft gekennzeichnet. Es ist dringend an der Zeit, die Geschichte dieser Finanzkrise abzubilden. Bisher beschränkt sich der Artikel im Grunde auf eine statistische Widergabe der staatlichen Maßnahmen und Nennung der Banken, die irgendwie betroffen sind - sortiert nach Land. Ein gesamtheitlicher Überblick ist dringend nötig, es kann nicht ständig jede Ergänzung revertiert werden, nur weil sie nicht vollkommen ist und nur einen Teil der Krise abbildet. Das Gesamtbild entsteht durch die Beiträge aller Nutzer zusammen, das ist die Wikipedia. Es ergibt sich Stück für Stück, das darf nicht vergessen werden. Wenns so weiter geht wie jetzt bleibt bald nur noch großes Grübeln bei allen, die bisher so auf die Aktualität und Umfangreichheit der Wikipedia vertraut haben. Der Artikel hat derzeit über 10.000 Zugriffe täglich [http://stats.grok.se/de/200810/Finanzkrise%202007/2008]. Vielleicht sollte man auch mal die Halbsperrung aufheben. Der Artikel wird ohnehin rund um die Uhr bewacht, und es wird eher eine Fülle an Detailinformationen geben (die man eben - es ist Wikipedia - organisieren und aufeinander abstimmen muss, was aber im großen und ganzen meist eh von selber vonstatten geht) als eine Fülle von Vandalismus (der dank sichten eh nie sichtbar wird) -- [[Benutzer:Otto Normalverbraucher|Otto Normalverbraucher]] 04:52, 11. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
== Rezeption in der Öffentlichkeit ==<br />
<br />
Da der von mir eingefügte Kommentar zur Finanzkrise in einer Zeitung gelöscht wurde, möchte ich ihn hier aufheben, da ich denke, dass er später, falls der Artikel noch größere Ausmaße annimmt (das muss er zwangsläufig, nicht zuletzt, da allein nach Überwindung der Krise zahlreiche "Analysen" und dergleichen aufscheinen werden), möglicherweise von Nutzen sein könnte, da er pointiert und zutreffend ist. Es handelt sich um folgenden, mit Quelle belegten, Abschnitt:<br />
<br />
„George W. Bush hat in den USA in den letzten Tagen zur Festigung des Kapitalismus mehr verstaatlicht, als der Sozialist Hugo Chávez in Venezuela während seiner ganzen Regierungszeit. Der Staat als Retter des freien Marktes vor sich selbst, das ist eine Konstellation, die es seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben hat. Die Ära des unregulierten Turbokapitalismus ist an ihrem Ende angelangt.“<nowiki><ref>Raimund Löw: ''Bankenkrise: ''George W. Bush und die große Verstaatlichung.'' [[Falter]], Nr. 41/08, 8. Oktober 2008, S. 7</ref></nowiki> -- [[Benutzer:Otto Normalverbraucher|Otto Normalverbraucher]] 00:08, 11. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
<br />
== Stimmen die Zahlen? ==<br />
<br />
Finanzkrise UBS Schweiz: Falsche Zahlen bei Abschreibungen?{{unsigned|92.106.56.66|18:14, 11. Okt. 2008}}<br />
<br />
== Erklärungsansätze ==<br />
<br />
Langsam scheint auch die wissenschaftliche Diskussion, wie es zu dieser Krise kommen konnte, in Fahrt zu kommen. Ein interessante soziologische Perspektive wird hier wiedergegeben: [http://www.morgenpost.de/printarchiv/politik/article954151/Warum_die_Mittelschicht_die_Finanzkrise_ausloeste.html Warum die Mittelschicht die Finanzkrise auslöste], Berliner Morgenpost vom 11. Oktober 2008 Eventuell könnte der Artikel ja um einen Abschnitt Erklärungsansätze oder so erweitert werden. --[[Benutzer:Häuslebauer|Häuslebauer]] 22:47, 13. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
::Die Erklärung ist so schlüssig, und in ihrem Ansatz dermaßen umfassend, das Sie ein eigenes Lemma verdient, etwa: "Suburbanegonomics". Dort kann dann auch das durch Quallen belegte Fachwissen eingepflegt werden, dass zur Sicherung des schwäbischen Mittelstands ein demokratisch legitimierter Krieg alle 11 Jahre zwingend notwendig sei. {{unsigned|91.36.185.10|10:55, 14. Okt. 2008}}<br />
<br />
== Ergänzungen ==<br />
<br />
Die Ursachen der jetzigen Fonanzkrise sind zwar alle richtig, dennoch sind sie keinesfalls ausreichend dargestellt. <br />
Zunächst ist festzuhalten, dass lediglich partiell die Erscheinungsebene aufgelistet ist, jedoch das Wesen dieser Krise weitestgehend Außen Vor bleibt.<br />
Um das Wesen dieser Krise darzustellen, ist nicht nur die Rolle des fiktiven Kapitals ins Blickfeld zu rücken, sondern auch dessen Anteil zum Realkapital, sei es in den USA sowie anderen Industrienationen. Auch sollte erläutert werden, warum so viel Kapital in den fiktiven Bereich hineinströmt und in welchen Zeitabschnitten verstärkt.<br />
Auch die Rolle der Hedgefonds und Derivate als Mit-Auslöser der Krise sind zu berücksichtigen. <br />
Was hat übrigens gerade jetzt solch waghalsige Finazspekulationen begünstigt, welche Rolle spielten eigentlich die faulen Kredite. <br />
Die Deregulierung der Wirtschaft,- initiiert durch den Staat,- auch verstärkt im Finanzsektor, ist ebenfalls zu erwähnen. <br />
Es wäre mir daher sehr recht, wenn der Artikel noch ergänzt würde. --[[Benutzer:Bagerloan|Bagerloan]] 20:18, 16. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
: Ich denke mit Erklärungen müssen wir sehr sparsam sein, da das leicht daneben gehen kann. Erst wenn wir dazu etwas von einem Finanzfachman finden, können wir die hier zitieren. Wenn ich da an die diverse Aussagen unserer Politiker denke, hoffe ich derartiges hier nie lesen zu müssen. --[[Benutzer:Goldzahn|Goldzahn]] 10:27, 18. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
== weitere Auswirkungen ==<br />
<br />
Ich schlage vor, auch die Turbulenzen bei den Wechselkursen als Folge der Finanzkrise mit aufzunehmen. Ich hatte gelesen, dass wenn europäische Unternehmen oder Banken billige US-Kredite aufnehmen, diese Dollar verkaufen und Euro kaufen. Also steigt der Euro zum Dollar. Zahlen sie die Kredite zurück, oder bekommen sie keine neuen Dollar-Kredite, steigt der Dollar und der Euro fällt. Vergleichbares geschieht beim Yen. --[[Benutzer:Goldzahn|Goldzahn]] 10:23, 18. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
== Wie groß ist das Risiko in USD? ==<br />
<br />
Verstehe ich es richtig, dass die Krise darauf beruht, dass Hypothekenschuldner ihre Schulden nicht begleichen können? Falls ja, liegt das Volumen bei (maximal) 1 Billionen USD (Annahme: 15% der Haushalte in USA haben Probleme mit der Refinanzierung ihres Eigenheims bei einer durchschnittliche Hypothkenhöhe von 250.000 USD und davon 50%, die bei Verwertung des Eigenheims noch erreicht werden können). Richtig? <br />
Grüße, Axel<br />
<br />
: Ich hatte mal gelesen, dass es neben den Problemen am Hausmarkt noch Zweitrunden- und Drittrunden-Effekte gibt. Leider weiß ich nicht mehr wie die definiert sind. Ich denke aber, dass die Pleite der Hypothekenbanken die 2. Runde ist (Lehmann ist ja nicht die einzige pleite gegangene US-Bank, da gab es noch etliche Bankpleiten mehr). Da die Kredite national und international weiterverkauft wurden, gehören die Verluste z.B. der deutschen Landesbanken ebenfalls zum Zweitrundeneffekt. Der Drittrundeneffekt besteht dann darin, dass durch die Krise der Banken es zu internationalen Folgen für Betriebe und Privatleute kommt, da die Banken teurere und weniger Kredite ausreichen (und anderen Banken gar kein Kredit mehr, weshalb Merkel Bürgschaften für diese Kredite über 400 Mrd. Euro geben will). Neben dieser einen Ursache gibt es noch Hauskrisen in Großbritaniem, Spanien und in schwächerem Umfang auch in Frankreich und Italien. Eine mögliche weitere Gefahr ist, dass ja nicht nur im Hausmarkt Käufe auf Kredit gekauft wurde, welche bei einem schlechteren wirtschaftlichen Umfeld nicht mehr abgezahlt werden können. Ich denke da z.B. an die starke Verschuldung der US-Konsumenten über Kreditkarten und auch die durch Kredit finanzierten Unternehmenskäufe von Unternehmen und Hedge-Fonds. Dort hat man momentan erhebliche Probleme Anschlußkredite zu bekommen und wenn doch, dann zu wesentlich höheren Kosten. Ich denke, gerade diese drohenden weiteren Gefahren erhöhen die Dringlichkeit die Finanzkrise möglichst sofort zu lösen. Sollte das nicht gelingen und das ganze schwelt noch 2009/2010 weiter, kann es uns wie den Japanern passieren (siehe Artikel ''Wirtschaft Japans''), die jetzt ja schon seit über einem Jahrzehnt mit einem Nullwachstum (bei einer exzessiven Ausweitung der Staatsverschuldung) leben. Leider bin ich kein Finanzmann, das ist nur angelesenes Wissen, also bitte Vorsicht walten lassen. Grüße, --[[Benutzer:Goldzahn|Goldzahn]] 13:29, 19. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
== Garantien Österreich ==<br />
<br />
<br />
Die staatlichen Garantien für Kredite zwischen Banken sind nicht real, es handelt sich laut Gesetz um Kann-Bestimmungen nicht um fixe Verpflichtungen.--[[Spezial:Beiträge/213.162.66.176|213.162.66.176]] 10:56, 19. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
== Deregulierung als (mögliche) Ursache nicht angesprochen!? Vorschlag. ==<br />
<br />
Nun reden also alle seit Wochen auch von ''fehlender Regulierung'' des Bankensystems, speziell einiger hochspekulativen Elemente, als Ursache der Subprimekrise und damit auch der "Finanzkrise 2007/2008". Selbst die englische wikipedia spricht dies bereits im dritten Satz der Einleitung an: <br />
<br />
''"Although America's housing collapse is often cited as having caused the crisis, the financial system was vulnerable because of intricate financial contracts known as credit derivatives - Credit Default Swap (CDS), which insure debt holders against default. They are fashioned privately, '''traded over the counter beyond the sight of regulators'''."''<br />
<br />
In diesem Artikel taucht so etwas gar nicht auf! Selbst die dubiosen (weil in US trotz ihres Versicherungscharakters unregulierten) [[CDS]] "verstecken" sich hier hinter den Kreditderivaten. Auch die im Kapitel "Entstehung" angesprochenen Auslöser/Ursachen scheinen eventuelle systemische Gründe einer zuweit getriebenen Deregulierung bewusst nicht anzusprechen (nein, ich bin -natürlich- Marktwirtschaftsbefürworter). <br />
<br />
Die im Artikel gegebene Ur-Ursache ''"kontinuierliche Zinserhöhungen bei gleichzeitig stetigem Verfall der dortigen Immobilienpreise"'', würde mich fast zum Sozialisten werden lassen, würde ich es denn so glauben. (Könnte ja immer mal wieder vorkommen, nicht wahr? Im regulierteren spanischen Bankensystems allerdings weniger!) Auch wenn man die marktradikale Ideologie (ohne staatliche Eingriffe läufts am besten) und die darauf fussende Deregulierungsmanie der letzten Jahrzehnte nicht als Ursache akzeptieren mag, so erfordert aber gerade NPOV (!) diesen in der öffentlichen Debatte vorkommenden Topos auch in einem WP-Artikel anzusprechen (sonst gibts noch mehr unsägliche Titel à la Anne Wills "Kapitalismus am Ende" ;-)<br />
<br />
Nunja, lange Rede - kurzer (Mindest-)Vorschlag für die Einleitung, 1. Absatz, hinter letzten Satz einfügen:<br />
<br />
''"Als problematisch wird zunehmend auch die fehlende oder zu geringe staatliche Aufsicht über den Handel mit Kreditderivaten, besonders mit sogenannten [[Credit Default Swap]]s, bewertet. Diese unterliegen in den USA trotz ihres [[Versicherung]]scharakters nicht der Regulierung durch eine staatliche Behörde."''<br />
<br />
Hoffentlich sind Wirtschaftsartikel nicht ebenso hart und ideologisch umkämpft wie Artikel zu aktuellen Kriegen und/oder Israel. Gruss, --[[Spezial:Beiträge/84.59.176.42|84.59.176.42]] 11:07, 19. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
:Nicht weil es im englischen WP steht, ist es richtig - die wissenschaftliche Diskussion um die Ursachen der Krise ist sicherlich noch nicht abgeschlossen. Mangelnde Regulierung könnte eine Rolle gespielt haben, man sollte aber die Lautstärke derzeitiger politischer Forderungen nach mehr Regulierung nicht als Masstab für die Ursachen nehmen, da diese auch stark opportunisitischen Charakter haben. Im Kern scheint mir, die Krise vorrangig eine Krise des Vertrauens unter Banken zu sein, die komplexe Produkte im Bestand anderer Banken nicht mehr bewerten können und die daher jede mögliche Partnerbank (''counterparty'') als potentiellen Insolvenzfall sehen. CDS spielen hier vielleicht eine Rolle, IMHO sind sie aber nicht ausschlaggebend und gehören nicht in dieser Form in den Einleitungssatz.--[[Benutzer:Stauffen|Stauffen]] 12:19, 19. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
::Ich denke, wir kommen um eine Darstellung der möglichen Ursachen nicht herum, auch wenn die Diskussion noch nicht abgeschlossen ist. Weil die Diskussion noch nicht abgeschlossen ist (wahrscheinlich ist diese Diskussion nie abgeschlossen, selbst über die Ursachen der Weltwirtschaftskrise von 1929 wird heute noch diskutiert), sollten wir sehr behutsam vorgehen. Eine zu geringe Regulierung wird in der öffentlichen Diskussion häufig als eine Ursache genannt. Diesen Punkt halte ich für sehr problematisch, weil dabei fast nie erläutert wird, was mit Regulierung konkret gemeint ist. Auch der Wikipediaartikel [[Marktregulierung]] gibt da nicht viel her (weshalb ich dort einen Überarbeiten-Baustein gesetzt habe). Der Begriff wird in der öffentlichen Diskussion meist aus ideologischen Gründen verwendet. IMHO sollten wir den Begriff daher im Artikel vermeiden und statt dessen schreiben, was im konkreten Fall damit gemeint ist (z.B. Aufsicht bei CDS, Transparenzregeln, Bilanzierungsregeln, Haftungsregeln...). Einer der am Meisten dikutierten und wahrscheinlich unumstrittensten Punkten ist sicherlich die dramatisch gewachsene Geldmenge in den USA. Dies geht auch aus den unter Weblinks verlinkten Texten hervor. Dies führte zu einer Immobilienblase, deren Platzen zu der Finanzkrise führte. Dies sollte unbedingt dargestellt werden. --[[Benutzer:Mr. Mustard|Mr. Mustard]] 12:45, 19. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
:::Ich halte es für sehr problematisch, die Ursachen anhand journalistischer Quellen abzuhandeln. Momentan wird viel geschrieben und die Begründungen für die Ursachen sind ähnlich vielfältig wie die genannten Ursachen selbst. Vieles was in der Presse momentan zu lesen ist, ist nichts weiter als unbelegte Vermutung und dient häufig lediglich der Auflagensteigerung und im schlimmsten Falle der (politischen) Meinungsmache. Deren Darstellung wird zwangsläufig auf einen Newsticker und folgende Edit-Wars hinauslaufen. Wenn wir etwas schreiben dann sollte dies auf jeden Fall das gesamte Spektrum abdecken und nach folgendem Schema erfolgen: ''Ende 2008 existierten noch keine wissenschaftlich fundierten Studien zu den Ursachen der Finanzkrise. Spekulationen darüber waren jedoch vielfältig und reichten von ... bis ...''. Eine wirklich abschließende Beurteilung wird es, wie Du schreibst, sicherlich nie geben, aber es werden sich Mehrheits- und Minderheitsmeinungen mit substantiell begründeten Ursachen herausbilden. --[[Benutzer:AT|AT]] [[Benutzer Diskussion:AT|<small>talk</small>]] 13:15, 19. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
:@stauffen:<br />
::Sicher sollte man die ''"die Lautstärke derzeitiger politischer Forderungen nach mehr Regulierung nicht als Masstab für die Ursachen nehmen"'', sicher aber als Maßstab für die '''Erwähnung''' in WP. Die Forderung nach wieder mehr Regulierung liegt ja auch nahe, denn wenn die ''"Krise vorrangig eine Krise des Vertrauens unter Banken"'' und des eklatanten (systeminhärenten?) Versagens der Ratingagenturen ist, dann werden uns solche Krisen ja noch öfter erwarten :( Samt der Finanzspritzen durch den STAAT, welche auch eine deutliche Umverteilung zugunsten der schon bisherigen Gewinner der Deregulierungen bedeutet.<br />
::Auch wenn Deregulierung (und CDS) ''I'''Your'''HO'' nicht auschlaggebend oder noch nicht abschliessend als solche von den Mainstream-Wirtschaftswissenschaftlern (sind die interessenlos?) als Ursachen anerkannt sind, reicht doch wohl die vielfache Erwähnung dieser durch bekanntere Persönlichkeiten in der Öffentlichkeit zur '''Erwähnung''' in WP aus. Gerade im Sinne des NPOV, sollten ja alle relevanten Standpunkte dargestellt sein. Nicht nur ein Standpunkt/Ideologie.<br />
::Im übrigen ist eine zukünftig vorsichtigere (De-)regulierung wohl nicht nur eine Forderung der (dummen, von echter Wirtschaft nichts verstehenden?) Politiker, oder fallen dir keine Wissenschaftler ein, die weitgehender Privatisierung kritisch gegenüber stehen? --[[Spezial:Beiträge/84.59.176.42|84.59.176.42]] 13:24, 19. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
<br />
::::@AT: Volle Zustimmung, deshalb habe ich auch geschrieben, dass wir sehr behutsam vorgehen sollen. Eine Einleitung, wie von dir vorgeschlagen (Ende 2008 existierten noch keine wissenschaftlich fundierten Studien zu den Ursachen...) ist deshalb wichtig. Es sollten auch nicht sämtliche derzeit disutierten Ursachen genannt werden, sondern nur die wichtigsten. Was meinst du z.B. zu der Geldpolitik in den USA. Könnten wir uns auf diesen Punkt einigen? [[Benutzer:Mr. Mustard|Mr. Mustard]] 13:25, 19. Okt. 2008 (CEST)<br />
::::@84.59.176.42: Begriffe wie Regulierung und Deregulierung sind inhaltslose Wörter in der ideologisch aufgeladenen politischen Diskussion, auf die wir besser verzichten sollten und durch konkrete Sachverhalte ersetzen sollten. --[[Benutzer:Mr. Mustard|Mr. Mustard]] 13:29, 19. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
:::::Der Artikel ''Finanzkrise 2007/2008'' handelt von einem aktuellen, auch politischen, Ereignis. Die öffentliche Reaktionen und Forderungen sollten daher dargestellt sein. Eine "wissenschaftliche" Darstellungen der wirtschaftlichen Zusammenhänge ist naturgemäss noch lange nicht möglich. Auch wenn ich euch zB zustimmen kann zur Erwähnung der Geldpolitik der USA, so ist die Einschätzung der Relevanz doch soweit eure/unsere Privattheorie. Die Aussagen prominenter, zuständiger Politiker und Analysen seriöser Zeitungen sind dagegen sicher ''relativ weniger'' problematisch. Und ob der u.a. die Krise verstärkende Kreditderivat-Handel durch staatliche Aufsicht, wie sonst bei Versicherungen üblich, "regulierter" werden sollte, ist mE keine Frage der Ideologie. Höchstens wenn jeder Staatseingriff als solcher interpretiert wird...<br />
:::::Im übrigen steht in meinem Vorschlag nur "CDS ''unterliegen in den USA trotz ihres [[Versicherung]]scharakters nicht der Regulierung durch eine staatliche Behörde."'' Diese Faktenfeststellung ist also durch das Wort Regulierung schon "verdächtig"? Oje --[[Spezial:Beiträge/84.59.176.42|84.59.176.42]] 13:55, 19. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
::::: Vielleicht sollte man aus "Steuerzahlersicht" statt 480 Mrd. Euro für den Rettungsfonds genau: 480.000.000.000 Euro angeben, um die enorme Dimension sowohl für den Staatshaushalt als auch für Geringverdiener vor Augen zu führen! --[[Spezial:Beiträge/80.128.5.230|80.128.5.230]] 14:46, 19. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
::::::@84.59.176.42: Wenn Du Einsichten über die Funktionsweise der CDS und deren Regulierung hast, schlage ich vor, dass Du dies in den entsprechenden Artikel über CDS einarbeitest; IMHO ist dies hier ein Nebenschauplatz (unabhängig von jeder Ideologie)...--[[Benutzer:Stauffen|Stauffen]] 10:48, 20. Okt. 2008 (CEST) <br />
<br />
Wenn man etwas dazu schreibt, dann in der von AT angesprochenen Form - also nichts über die ''Ursachen'', sondern über in der öffentlichen Diskussion dazu geäußerte ''Meinungen''. Was die CDS betrifft: In Deutschland unetrliegt der Handel mit CDS zumindest was Banken betrifft staatlichen Regeln - in den USA dürfte das ähnlich sein. -- [[Benutzer:Marinebanker|Marinebanker]] 16:07, 19. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
:Zu Ursachen/Auslöser wurde ja auch in der Einleitung die Darstellung von www.geld.com übernommen (Link falsch?): "''dadurch ausgelöst, dass die zuvor steigenden Immobilienpreise in den USA, die sich inzwischen zu einer Immobilienblase entwickelt hatten, stagnierten und gebietsweise fielen; gleichzeitig'' ..." usw. Diese Internetseite gilt hier also als relevanter/richtiger als die Einschätzung unserer politischen und journalistischen Eliten?! Oje.<br />
:Aber vll macht es ja auch die FAZ verständlicher:<br />
:''"Zudem bedarf es '''laut IWF''' mittelfristig angelegter Grundsatzkorrekturen. Allerdings sollte die Politik es sich nicht zu einfach machen, indem sie vor allem auf der '''Regulierungsseite''' ansetzt. Einzelne IWF-Vorschläge für die Finanzwelt beinhalten die Standardisierung bestimmter Komponenten von strukturierten Finanzprodukten, die Herstellung von Transparenz der Einzelkomponenten von gemischten Produkten und eine Reform des Systems der Bonitätsbewertung (Rating). Auch auf staatlicher Seite seien Schritte geboten, etwa was Bewertungs- oder Aufsichtsfragen angehe."''<br />
:Und noch mehr FAZ-"Ideologie": ''"Die jetzige Krise entstand, weil die Welt zu lange - in erster Linie von der amerikanischen Notenbank Fed - mit zu billigem Geld versorgt wurde. Gleichzeitig erlaubte ein rasanter Entwicklungssprung bei '''technischen Kreditprodukten''' den Marktteilnehmern, Kreditrisiken auf die Schultern unzähliger Investoren zu verteilen. Fatalerweise glaubten alle Beteiligten, diese Verteilung reduziere das Risiko, das jeder einzelne Marktteilnehmer trage. Dieser Trugschluss führte zu extrem niedrigen Risikoprämien. Fast alle Marktteilnehmer verkannten, dass genau diese Risikoverteilung im Krisenfall zu einem fatalen Vertrauensverlust im Bankensystem führen würde. (...) Weder die deutsche Bafin noch die britische FSA, die amerikanische Federal Reserve oder die SEC haben erkannt, dass es Geschäftsmodelle gab, die gefährliche Schneeballeffekte auslösen könnten. (...) Kein Wunder, dass sie nicht gesehen haben, welch systemisches Risiko in den neuen technischen Kreditprodukten und ihrer Risikoverteilung auf den Markt schlummerte."'' (aus FAZ: [http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C81BCD3621EF555C83C/Doc~E4D1A8D3EA8AC42BAA4844BD01D47A51F~ATpl~Ecommon~Scontent.html?rss_aktuell] bzw. [http://www.faz.net/s/Rub58241E4DF1B149538ABC24D0E82A6266/Doc~E11984E252C1C4142918F9F9C9BDE2DB6~ATpl~Ecommon~Scontent.html])<br />
:Eine ähnliche Darstellung, nur neutraler, hatte ich mir erhofft, als ich hier in der wikipedia dieses Lemma angeklickt habe. Bin aber zugegebenermaßen entsetzt darüber, daß hier offenbar hartnäckiger an marktradikalen Deutungen festgehalten wird, als in der wirtschaftsnahen Presse. Selbst gegen eine Kurzzusammenfassung dieser Position ("etwas mehr Regulierung des Kredithandels") melden sich gleich mehrere "Interessenten" mit für mich nicht tragenden Totschlagargumenten. Von ''noch nicht abschliessend wissenschaftlich untermauert'' über ''I'''M'''HO nur Meinungen'' bis ''Wort 'Regulierung' sollte in der politisch angheizten Diskussion nicht verwendet werden''.<br />
:Na dann noch viel Spass hier beim "Informieren" aus www.geld.com und IWF-Berichte beschmunzeln. Kopfschüttelnd --[[Spezial:Beiträge/84.59.176.42|84.59.176.42]] 17:08, 19. Okt. 2008 (CEST)<br />
:PS: Achja, "meine" unakzeptable Ursachenbehauptung/versuchte Einfügung sollte sein: ''"Als problematisch wird zunehmend auch die fehlende oder zu geringe staatliche Aufsicht über den Handel mit Kreditderivaten, besonders mit sogenannten [[Credit Default Swap]]s, bewertet. Diese unterliegen in den USA trotz ihres [[Versicherung]]scharakters nicht der Regulierung durch eine staatliche Behörde."'' Das gilt hier offenbar als Ideologie pur. Oje.<br />
<br />
::Du schreibst zwar sehr viel, dennoch verstehe ich nicht, was du eigentlich willst. Die von dir hier verlinkten Quellen aus der FAZ können von mir aus sehr gerne im Artikel zitiert werden und als Grundlage für die Darstellung der diskutierten Ursachen dienen. Diese Artikel belegen jedoch keineswegs die von dir vorgeschlagene Ergänzung. Kannst du belegen, dass „fehlende Regulierung“ von ''Credit Default Swaps'' als eine wesentliche Ursache der Krise in der öffentlichen Diskussion von Relevanz ist? Und wenn ja, bleibt die Frage, was mit einer „Regulierung von CDS“ gemeint ist. Wie von mir schon weiter oben geschrieben, wird der Begriff „Regulierung“ in den Medien oft unpräzise verwendet. Nicht jede ''Regelung'' ist auch eine ''Regulierung''. Einfach nur nichts sagende Schlagwörter in den Artikel zu stopfen, nur weil diese gerade in Mode sind, dient nicht der Qualität des Artikels. --[[Benutzer:Mr. Mustard|Mr. Mustard]] 22:44, 19. Okt. 2008 (CEST),<br />
:::ist der Abschnitt über die "Europäische Union" wirklich korrektes deutsch?--[[Benutzer:Glaubauf|Glaubauf]] 21:58, 20. Okt. 2008 (CEST)<br />
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Ich möchte darauf hinweisen, dass hier mittlerweile faktisch drei Diskussionsfäden entstanden sind zu den "Ursachen". Da ich nicht dreimal das Gleiche schreiben möchte, bitte ich darum, alle Entstehungs-Aspekte (wozu auch Regulierung/Deregulierung gehört) unter "Zur Entstehung" oder "Abschnitt "Ursachen"" ab zu handeln. Weshalb z.B. aus meiner Sicht staatliche Regulierung (und nicht "Deregulierung") die Hauptursache ist, hatte ich bereits unter "Zur Entstehung" beschrieben. MV --[[Spezial:Beiträge/193.238.8.83|193.238.8.83]] 02:51, 24. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
:::könnte man nicht endlich diesen unendlich öden,im kern nichtssagenden Artikel,der offensichtlich nur zur profilierung einer autorin(gelernte baltistin???) dienen soll,die kaum in der lage ist das thema sprachlich zu bewältigen,von der titelseite nehmen und in irgendeinem archiv verschwinden lassen,denn das ganze wird nichts mehr,ausser durch die laufende entwicklung ständig überholt.die daraus resultierenden diskussionen ufern verständlicherweise auch schon ins erkenntnistheoretische nirwana aus,jedes detail wird schon für sich genommen richtig sein,aber insgesamt werden weder zuverlässigen wissen noch erkenntnisse vermittelt,leider...,denn der irgendwie profilierungsneurotisch anmutende beitrag war sicher eine ungeheure arbeit.....<br />
:::--[[Benutzer:Glaubauf|Glaubauf]] 03:11, 25. Okt. 2008 (CEST)<br />
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Meinen Sie da etwa mich, Herr Glaubauf? Weil Sie ja derart über ein Studienfach staunen, das mit meinem identisch ist? Wenn Sie damit mich meinen, dann will ich Sie deutlich darauf hinweisen, dass ich seit 27. Sept. an dieser Diskussion nicht mehr teilgenommen hatte, also fast einen Monat lang, eben weil es nicht mein Fach ist, und weil ich wahrlich auch andere Sachen zu tun habe. Wie kommen Sie also darauf, dass diese Diskussion meiner Profilierung dienen soll? (Wird schon irgendwie ein "zuverlässiges Wissen" ;) von Ihnen sein - schleierhaft bleibt nur, welcher Art!)<br />
<br />
Ich finde, ich habe offenbar einfach ein Thema angeschnitten, das zurzeit viele Menschen bewegt. Jetzt habe ich die Diskussionsbeiträge hier gesichtet und freue mich über die konstruktiven Vorschläge, wie das Thema in das Artikel eingebracht werden kann. Bevor das geschehen ist, sollte diese Diskussion natürlich nicht archiviert werden. Viele Grüße --[[Benutzer:IngaGottschalk|IngaGottschalk]] 06:57, 25. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
:::ich meine lediglich,dass jeder diskuteilnehmer in seiner art und bei seinen details recht hat,die disku aber infolge der ständigen und IMO nicht wirklich abschätzbaren entwicklung völlig ausufert,mit ihren ausführungen, dass das thema viele bewegt-wie könnte es anders sein,es sind oder können zumindest potentiell ja fast alle betroffen sein-bin ich völlig einverstanden.da die vorgänge aber bei weitem nicht abgeschlossen sind und nur hellseher wissen können,wie das in einem halben jahr ausschaut,halte ich das thema für einen enzyklopädischen artikel,der m.E.feststehendes wissen im sinne des standes der forschung bieten soll,für kaum geeignet und einen schwierigkeitsgrad aufweisend,der infolge der fast täglichen veränderungen enzyklopädisch kaum zu bewältigen ist.im wirtchaftsteil der FAZ ja,aber auch nur weil er permanent erscheint,aber hier besonders schwierig.<br />
die disku ist konstruktiv,enthält aber auch beträchliche kritik im oben dargelegten sinne.habe eine zeitlang sogar versucht,durch einige kleine glättungen im text auch konstruktiv zu sein,um in bescheidenster form ein bisschen mitzuhelfen.siehe versonsgeschichte.das war nicht als kritik gemeint. <br />
abschliessend möchte ich ausdrücklich betonen,dass mir persönliche angriffe gegen sie völlig fern liegen,relativ unverständlich ist mit aber die nachhaltige plazierung als leitartikel.<br />
konsequenterweise möchte ich mich jetzt aber aus der disku zurückziehen,da auch ich kein fachmann bin und selbstverständlich das,was ich für andere postuliere in erster linie auch für mich selbst gilt und das ganze in keiner weise eskalieren möchte.im artikel selbst wird ja auch auf einige defizite hingewiesen.<br />
ebenso ausdrücklich möchte ich betonen,das ich von ihnen leider kaum etwas weiss,ausser dass sie für mich als germanist und historiker einen senr schönen und seltenen vornamen haben(ihre benutzerseite).wie immer sie sich entscheiden,meine besten wünsche begleiten sie,in der finanzentwicklung kommt es sowieso,wie es kommt,mich als historiker erinnert das ganze schon an 1929.bin lediglich noch gespannt,ob fachleute einen ausweg finden oder ob man das ganze wieder einmal zusammenbrechen lässt.das ist natürlich nur meine meinung,die nichts andern kann und wird,diese habe ich jetzt lange genug gäussert,daher:<br />
'''liebe grüsse aus krems/donau österreich'''.typo und sonstige fehler bitte nicht persönlich nehmen,wolle ihnen im sinne von wikiquette aber noch heute antworten.<br />
--[[Spezial:Beiträge/194.24.158.8|194.24.158.8]] 14:41, 25. Okt. 2008 (CEST)<br />
--[[Spezial:Beiträge/194.24.158.8|194.24.158.8]] 14:41, 25. Okt. 2008 (CEST)<br />
:::::sitzungsdaten verlorengegangen,daher unterschrift erst jetzt:--[[Benutzer:Glaubauf|Glaubauf]] 14:59, 25. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
== Mögliche Auswirkungen auf die Realwirtschaft ==<br />
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Dieser Absatz gehört entweder entfernt oder komplett überarbeitet. Anstelle der Wiedergabe von Prognosezahlen einzelner Institute sollten Fakten (z.B. Einbruch der Aktienwerte) und weitgehend unbestrittene Tendenzen (z.B. Rezession in den USA) dargestellt werden.--[[Benutzer:Genossegerd|Genossegerd]] 10:32, 25. Okt. 2008 (CEST)<br />
:Sorry, ich sehe das Thema hatten wir bereits weiter oben. Ich habe den Text entsprechend geändert.--[[Benutzer:Genossegerd|Genossegerd]] 11:26, 26. Okt. 2008 (CET)<br />
<br />
==Parallelen zu Japan 1990==<br />
Mir fehlen im Artikel die Parallelen zur Immobilien- und Finanzkrise in Japan 1990. Die Ursachen sind durchaus Vergleichbar, und auch die Entwicklung. Ebenso könnte man hierzu die unterschiedliche Reaktion der Zentralbanken anführen. Schließlich fehlt mir auch die Parallele der Geldmengenausweitung, welche ein gemeinsames Merkmal der meisten historischen Finanzkrisen ist. -- [[Benutzer:Ghw|~ğħŵ]] [[Benutzer Diskussion:Ghw|₫]] 17:22, 25. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
: Naja, wenn schon Parallelen, warum dann nicht die [[Große Tulpenmanie]]? Hat ebenfalls harmlos angefangen und ging dann quasi über Nacht in die Hose. --[[Benutzer:Hennol|Hennol]] 23:03, 25. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
==Entwicklung einer Blase ( -> Frühwarnsystem )==<br />
M.E. ist das entscheidende Moment die Entwicklung einer "Blase": Hier geht es um Gewinne, die man nur mit 50% Wahrscheinlichkeit machen kann (z.B. bei steigenden Immobilienpreisen), die aber unerwartet lange anhalten, so dass die Tatsache, dass die Verlustwahrscheinlichkeit ebenso groß ist (nämlich ebenfalls 50%), von einem überwiegenden Teil der Bevölkerung bzw. der Banken schlicht vergessen wird (Dummheit siegt immer?). Genau so "mafiös" ist es, eine systematische Spekulation auf "fallende Kurse" aufzubauen (das sind "Wett"- und "Spielbank"-Methoden, die meistens schiefgehen).<br />
<br />
Die Möglichkeit eines Frühwarnsystems besteht aber gerade darin, dass die "Wettsituation" des Ganzen, d.h. die 50%-"Asymmetrie" der Gewinnsituation, frühzeitig erkennbar ist. - MfG, und mit der Selbsterkenntnis, dass man hinterher immer leicht gute Ratschläge geben kann. - Ben. [[Spezial:Beiträge/87.160.71.20|87.160.71.20]] 21:42, 25. Okt. 2008 (CEST) (Vielleicht hilft aber ein solches "Frühwarnsystem", die nächste große Finanzkrise möglichst weit hinauszuschieben.)<br />
<br />
== Weltwirtschaftskrise ==<br />
Der alte Titel ist mittlerweile veraltet. Der Inhalt weitgehend sowieso, aber vllt. warten wir einfach ein paar Tage bevor wir die Details ergänzen, aber die richtige Überschrift ist schon viel wert. --[[Benutzer:Lixo|Lixo]] 00:50, 26. Okt. 2008 (CEST)<br />
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:Die Verschiebung ist nicht richtig, sondern ungerechtfertigt, bei einer noch laufenden Krise kann keiner absehen, ob sich tatsächlich Zustände wie 1929-33 entwickeln. Bis auf weiteres wäre ich daher für den bisherigen Namen, zumal für eine nennenswerte Verbreitung dieser Bezeichnung als zweite Weltwirtschaftskrise noch jegliche Quellen fehlen. Du hättest besser erst mal den Inhalt angepasst, anstelle der Überschrift.--[[Benutzer:Wahldresdner|Wahldresdner]] 00:51, 26. Okt. 2008 (CEST)<br />
::Bitte hier [[WP:TF]] berücksichtigen. Der Begriff "Zweite Weltwirtschaftskrise" ist Theoriefindung und nicht durch die Mehrheit der guten Quellen gedeckt. Ich habe den Artikel zurückverschoben. [[Benutzer:Geisslr|Geisslr]] 00:58, 26. Okt. 2008 (CEST)<br />
::(BK)Die Frage, ob wir bereits eine Weltwirtschaftskrise haben, ist zweitrangig. Entscheidend ist, ob sich der Begriff in der Öffentlichkeit, in den Medien, in der Wissenschaft schon durchgesetzt hat oder nicht. Und genau das ist derzeit noch nicht festzustellen. Das Wort der ''Weltwirtschaftskrise'' wird zwar schon in den Mund genommen, aber gleichberechtigt mit ''Globale Depression'' und ähnlichem. Übrigens beschreibt dieser Artikel nicht die Krise der Realwirtschaft, sondern nur die Finanzkrise selbst. Die Weltwirtschaftskrise, sofern man sie so bezeichnen wird, hat ja jetzt im Herbst 2008 erst angefangen. Und wir können nach der bisherigen Praxis und nach den Regeln der Wikipedia keinen Beitrag über ein zukünftiges Ereignis schreiben, der aus Mutmaßungen und Projektionen bestehen würde. Daher werde ich die Verschiebung wieder rückgängig machen. Vielleicht kann man jedoch in ein paar Monaten einen seperaten Artikel zu diesem Stichwort anlegen. Die Finanzkrise wäre jedoch dann der Vorläufer dieser Weltwirtschaftskrise und hätte vermutlich weiterhin einen eigenen Artikel verdient.--[[Benutzer:Leit|Leit]] 00:59, 26. Okt. 2008 (CEST) Nachtrag: Gut, dann ist das ja schon erledigt.--[[Benutzer:Leit|Leit]] 01:00, 26. Okt. 2008 (CEST)<br />
:::M. E. sollte das hier ein Artikel über die "Gesamtkrise" sein, der möglicherweise mal in Zukunft auf den sich herauskristallisierenden Namen der Krise verschoben werden kann. Aber weder halte ich die gesonderte Abhandlung über die Entwicklung an den Börsen noch einen Extraartikel über die mögliche Wirtschaftskrise für notwendig, solange das hier nicht den Rahmen sprengt. Bei der derzeitigen Entwicklung handelt es sich um eine eng zusammenhängende Kette von kontraktiven Effekten; das Deleveraging hat Auswirkungen auf die Wertpapiermärkte, der Credit Crunch auf die Realwirtschaft. Das gehört m. E. alles zusammen. [[Benutzer:Geisslr|Geisslr]] 01:06, 26. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
:::Jeder Mist von drittklassigen Focus-/SpiegelOnline-/etc.pp.-Journalisten dient hier als Quelle aber die bevorstehende, erwartete und bereits beginnende Rezession in den höchstindustrialisierten Ländern als Wirtschaftskrise zu bezeichnen, ist natürlich Theoriefindung. Man kann natürlich über die Zählung streiten 1857, 1929... über Weltwirtschaftskrise aber nicht. Aber mit der Haltung "Übrigens beschreibt dieser Artikel nicht die Krise der Realwirtschaft, sondern nur die Finanzkrise selbst." lässt sich zu diesem Gegenstand sowieso kein vernünftiger Satz zustandebringen - als ob es sich trennen ließe! --[[Benutzer:Lixo|Lixo]] 01:11, 26. Okt. 2008 (CEST)<br />
::::Natürlich lässt es sich trennen! Nehmen wir einmal an, das Finanzsystem sei jetzt vollkommen stabilisiert worden und die Kreditklemme löst sich auf – aber die Krise der Wirtschaft geht weiter, weil die letzten Monate der Finanzmarktturbulenzen ausgereicht haben, um Unternehmen und Verbraucher so sehr zu verunsichern, dass ein sich selbst verstärkender Abschwung in Gang gesetzt wurde. Wer den ersten Dominostein umgeworfen und die Kettenreaktion ausgelöst hat interessiert hinterher niemanden mehr – auch wenn der Stein (die Finanzmärkte) wieder aufgerichtet wurde.--[[Benutzer:Leit|Leit]] 01:22, 26. Okt. 2008 (CEST)<br />
:::::Es geht hier um das Lemma. Wenn das Ding mal in den Nachrichtensendungen üblicherweise als "Zweite Weltwirtschaftskrise" bezeichnet wird, können wir den Artikel verschieben. Solange das nicht der Fall ist, ist das Lemma aber falsch und damit [[WP:TF]]. [[Benutzer:Geisslr|Geisslr]] 01:26, 26. Okt. 2008 (CEST)<br />
::::::Der Meinung war ich ja auch.--[[Benutzer:Leit|Leit]] 01:28, 26. Okt. 2008 (CEST)<br />
:::::Nochmal @Lixo: Es gab schon einige globale sich über Industrie- und Schwellenländer erstreckende Rezessionen. Die waren aber außer 1929/30/31/32 nie Anlass gewesen, eine Weltwirtschaftskrise auszurufen. Denn eine einjährige Rezession ist noch keine Krise, sondern kommt eben hin und wieder mal vor. Und derzeit weiß man eben nicht, ob es nur eine solche normale Rezession geben wird oder eben eine echte Depression. Das sind zwei verschiedene Szenarien, die derzeit gemalt werden, aber da bestehen eben unterschiedliche Meinungen. Vermutlich wird man also erst im Nachhinein einen Titel dafür finden können.--[[Benutzer:Leit|Leit]] 01:32, 26. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
Wir können natürlich ein paar Monate warten bis es auch der letzte Journalist verstanden hat. Und ändern wir den Namen halt dann, ... Ist mir gleich. Ich befürchte nur, dass Leit und andere auch dann noch nicht verstehen, dass nicht Finanzmarktturbulenzen der Auslöser waren, sondern die so genannte Realwirtschaft. (@Leit: Werden die US-Verbraucher ihre Schulden los, wenn sie wieder vertrauen? Oder steigen mit dem Vertrauen auch die Löhne, damit der Konsum fortgesetzt werden kann?) --[[Benutzer:Lixo|Lixo]] 01:46, 26. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
:Lixo, du verwechselst Wikipedia mit einem Blog oder einer anderen Meinungsseite, es handelt sich hier aber um eine Enyklopädie. Hier wird "nur" beschrieben, was andere zu einem Thema sagen. Es geht nicht darum, dass Leit, Geisslr oder andere deine Ansichten zur Entstehung der Krise nachvollziehen, sondern darum, was dazu anderswo gesagt wird, was das allgemeine Wissen dazu ist. Mag sein, dass schon in ein paar Wochen eine signifikante Zahl von Journalisten und Wissenschaftlern, etc. die von Dir beschriebene Ursache auch so sieht und benennt - dann kann der Artikel hier auch umbenannt werden, aber nicht vorher. Bring Quellen, dass bereits heute überwiegend von der zweiten Weltwirtschaftskrise geredet und geschrieben wird, dann kann die Verschiebung sofort erfolgen. --[[Benutzer:Wahldresdner|Wahldresdner]] 01:53, 26. Okt. 2008 (CEST)<br />
::Die Enzyklopädisten haben noch versucht zu verstehen worüber sie schrieben. WP hat das dank WP:TF nicht mehr nötig, abschreiben reicht. Wünsche ruhige Träume, bis bald. --[[Benutzer:Lixo|Lixo]] 02:09, 26. Okt. 2008 (CEST)<br />
:::Quetsch: Auch für das sinnvolle "Abschreiben" ist Verständnis unabdingbar, an dessen Mangel kranken eine Menge durch Spiegel Online etc. induzierte Edits im Umfeld dieser Thematik. Das ist aber kein Argument, neue Namen zu erfinden. -- [[Benutzer:Marinebanker|Marinebanker]] 12:40, 26. Okt. 2008 (CET)<br />
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:(BK)Man wird in einem Jahr oder später sehen, ob neben der Finanzkrise auch die wirtschaftliche Krise enzyklopädisch relevant ist oder nicht. Falls nicht, wird die Rezession/Stagnation in den Industrie- und ggf. auch Schwellenländern nur als Kapitel ''Auswirkungen der Finanzkrise'' im Artikel zur Finanzkrise selber Bestand haben. Die These, die Ursachen lägen in der Realwirtschaft selber (besser wäre zu konstatieren an den globalen Ungleichgewichten), kann man sicher diskutieren, Wikipedia ist dafür aber nicht der richtige Platz. Zumal dieser vorangegangene Boom der Realwirtschaft (zumindest in den USA) ja nach verbreiteter Meinung vor allem durch die fehlentwickelten Finanzmärkte verursacht wurde und erst wegen diesen die Risiken weltweit gestreut werden konnten.--[[Benutzer:Leit|Leit]] 02:00, 26. Okt. 2008 (CEST)<br />
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::Es gibt auch "Auswirkungen ''auf'' die Finanzkrise", von denen gewöhnlich ''nicht'' die Rede ist, obwohl sie vermutlich eine große Rolle spielen (Ist das, was zur Finanzkrise geführt hat, wirklich nur das ''Immobilien-Problem''? Spielen der Irakkrieg und Afghanistan nicht auch eine Rolle? Haben die USA überhaupt noch das Geld, dass sie brauchen, um die Krise zu bewältigen?) Also, das Ganze hat möglicherweise Weiterungen, die jetzt und hier die Funktion eines Lexikons überschreiten. - MfG, Ben. [[Spezial:Beiträge/87.160.100.183|87.160.100.183]] 11:47, 26. Okt. 2008 (CET)<br />
:::Eben,die obigen sehr intelligenten ausführungen treffen den nagel auf den kopf,daher sollte man auch endlich die erforderlichen konsequenzen ziehen.MfG --[[Benutzer:Glaubauf|Glaubauf]] 18:42, 26. Okt. 2008 (CET)<br />
<br />
== wenig Insolvente Finanzintermediäre als Artikel verfügbar ==<br />
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Finde es merkwürdig und schade, dass bisher so wenig "Insolvente Finanzintermediäre" in wikipedia beschrieben worden. --[[Spezial:Beiträge/134.93.51.36|134.93.51.36]] 22:58, 26. Okt. 2008 (CET)<br />
:[[WP:Sei mutig!|Sei mutig!]] --[[Benutzer:Bountin|Bountin]] 15:36, 27. Okt. 2008 (CET)<br />
<br />
== subprimes als ´Wert´-Papiere ==<br />
<br />
Die Subprimes können für die Bank durchaus ertragreich sein. Es gibt zwei Möglichkeiten: (1) Der Kredit wird korrekt bedient, dann ist das für die Bank ein normales Kreditgeschäft. (2) Der Kredit platzt. Dann wird es interessant, und zwar wegen zweierlei Konsequenz: (2.1.) Da der Kredit durch die Immobilie besichert ist, besteht für die Bank die Chance (''Einwurf à la Hamlet: Ja, da liegts!''), die Immobilie via Zwangsversteigerung ´billig´ zu erwerben - und zu einem späteren günstiger zu verkaufen. (2.2.) Die Restschuld wird, sofern sie nicht aus anderweitigem Vermögen des Kreditnehmers eingetrieben werden kann, in ein neues Darlehen (da ohne Sicherheiten: mit höherem Zins) umgewandelt. Im Großen und Ganzen wird es dann zu einer statistischen Frage, wie das Risiko dieser Rest-Darlehen einzuschätzen ist. Gewiss werden viele bemüht sein, ihre Restschulden abzutragen. <br />
Solange der Immobilienmarkt intakt ist, ist bei Subprimes also durchaus mit einer hohen Rendite zu rechnen. Erst wenn, wie in den USA geschehen, das Volumen zu groß wird und die Fonds, die die Subprimes (in der Regel: kreditfinanziert) bündeln, ihrerseits zum Zwecke der Refinanzierung zu viele der übereigneten Immobilien zu verkaufen genötigt sind, wird die Sache problematisch, da dann der Immobilienmarkt keine Wertsteigerung mehr hergibt. <br />
Solange es gut ging, waren die Subprimes für die Banken wiederum ein doppelt gutes Geschäft: Sie verdienten an den Krediten für die Zwischenfinanzierung sowie durch Provisionen beim Börsengang. Kein Wunder also, dass die Ratings so gut ausfielen. - tetje -<br />
:In der Tat, man kann auch auf der Spielbank und bei "Wettgeschäften" gewinnen. Das Ganze ist die "Jackpot-" und "Schnäppchen"-Mentalität unserer Gesellschaft, wissenschaftlich so verbrämt, dass man den Tatbestand nur noch als Nicht-Experte durchschaut. - MfG,[[Spezial:Beiträge/132.199.101.39|132.199.101.39]] 10:26, 28. Okt. 2008 (CET)<br />
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== Schwach... ==<br />
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Dieser Artikel leidet an ein paar gravierenden Mängeln. Teilweise wurden die oben schon benannt, ich möchte aber nochmal kräftig reinstechen. Wir haben hier eine Krise globalen Ausmaßes, die nicht nur in der medialen Rezeption, sondern auch in der Politik und bei einigen Wissenschaftlern zu einer grundlegenden Neubewertung von Grundprämissen unseres Finanzsystems geführt hat (Man muss sich nur mal vergegenwärtigen, wie oft das Wort "Vertrauensverlust" genannt wird, oder sich an den äußerst kleinlauten Auftritt von Greenspan neulich vor dem Kongress erinnern). Was sagt der Artikel dazu? Nichts. Er liefert eine gutgemachte Analyse, welche Kredite hier und da geplatzt sind etc., aber null Metainformationen. Ein Durchschnittsleser, der wissen möchte, ''wieso'' und durch welche Fehlentwicklungen es denn nun eigentlich zu dieser katastrophalen Entwicklung kommen konnte, ist nach Lektüre des Artikels exakt so schlau wie vorher. Das ist extrem schwach, und es gibt genug Analysen, die hier zumindest angesprochen werden sollten. Um es klarzustellen: Ich meine nicht so etwas wie: "Die Kreditvergabeparxis wurde gelockert, und dann entstand eine Blase etc.", sondern größere volkswirtschaftliche Zusammenhänge wie die von Greenspan gepuschte Geldpolitik im Zusammenspiel mit der ständigen systematischen Aufweichung der Kontrollen der Finanzmärkte usw.<br />
<br />
Polemisch gesagt, scheint mir, dass sich keiner der zweifellos fachkundigen Autoren da ranwagt, weil man befürchtet, man könnte als Sozialist, Marktregulierer oder ähnliches gelten. Irgendwie haben sich die Autoren von den Vorgängen da draußen abgekoppelt - habt ihr mitbekommen, dass sich sowohl die bisher so sehr auf laissez faire bedachten Amerikaner als auch die Briten mittlerweile in einer Art und Weise gerieren, die vor 6 Monaten noch als quasi-sozialistisch bewertet worden wäre? Hat sich hier etwas verändert? Ja? Und wo kommt das im Artikel raus? Ich würde mir hier etwas mehr Mut wünschen. Man kann sowas auch in einer Weise darstellen, dass man sich nicht gleich als Totengräber der freien Märkte fühlen muss. (Das haben schließlich schon andere für Euch besorgt) Nur als Anregung: Ein Abschnitt "Rezeption in den Medien" wäre möglich, ohne dass man seine eigenen Positionen "verraten" müsste, falls das tatsächlich der Grund für die von mir angesprochenen Mängel sein sollte... [[Benutzer:Pittigrilli|Pittigrilli]] 16:31, 29. Okt. 2008 (CET)<br />
<br />
*Moin Pittigrilli, deine Kritik ist durchaus nicht ganz von der Hand zu weisen. Die Problematik einer sachlichen Darstellung von Ursachen und Wirkungen - und ich sage das als Kreditsachverständiger, also durchaus mit der Materie vertraut - ist, ohne die Grundsätze der Neutralität zu verletzen, in der Tat extrem schwierig. Hinzu kommt - zumindest bei mir - mein aktuell sehr akuter Zeitmangel, der im Wesentlichen durch diese Krise ausgelöst wurde. Werde aber mal versuchen, am Wochenende an einem Entwurf zu basteln, den können dann alle hier auf der Disku nach Herzenslust „verwursten“.-- [[Benutzer:SVL|SVL]] [[Benutzer Diskussion:SVL|'''☺''']] [[WP:SGA|<small>Schiedsgericht?</small>]] 17:01, 29. Okt. 2008 (CET)<br />
<br />
:Auch ich schliesse mich der Kritik an: extrem schwach. Liegt meiner Meinung nach an der seltsam restriktiven Handhabung des Artikels: Früher trugen bei Wikipedia in solchen Zeiten aktueller Ereignisse viele Interessierte zum Artikel bei, diskutierten Änderungen, korrigierten. Jetzt dürfen scheinbar nicht mal Angemeldete schreiben, nur einige Auserwählte? Scheint ja nicht so viel an Qualitätsgewinn zu bringen. An SVL - wieso soll das "extrem schwierig" sein, Ross und Reiter zu nennen, ohne Neutralitätsgebote zu verletzen? Regelungen zum Finanzmarkt stehen im Koalitionsvertrag? -> zitieren, Asmussen veröffentlichte Artikel? -> zitieren, Handelsblatt, FTD etc. bringen derzeit kritische Kommentare? -> zitieren, usw. Wo ist das Problem? --[[Spezial:Beiträge/91.5.201.157|91.5.201.157]] 17:33, 29. Okt. 2008 (CET)<br />
<br />
Nun, das würde nicht Ross und Reiter nennen, sondern zitieren, für wen andere Ross und Reiter halten. Aus dem Koalitionsvertrag lernen wir z. B. nichts über die Finanzmarktkrise. Der Artikel könnte im Moment maximal einen Überblick über die durch die öffentliche Diskussion schwirrenden Meinungen liefern. Und wer will da eine Auswahl treffen? Mehr noch: Wer will beurteilen, welche dieser Meinungen auf Dauer Relevanz haben? Dort eine Auswahl zu treffen ist in der Tat "extrem schwierig" und setzt einen ausgezeichneten Überblick über die Diskussion und ihre Teilnehmer voraus.<br />
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Auf eine vernünftige Aufarbeitung der volkswirtschaftlichen Zusammenhänge wird man wohl noch ein bisschen warten müssen. Auf dann werden sich die forschenden Volkswirte, wie ich sie kenne, die Köpfe über die Gründe einschlagen (sorry, Kollegen ;-), aber hoffentlich wird die wissenschaftliche Diskussion irgendwann soweit sein, dass man die verschiedenen unversöhnlichen Positionen einigermaßen klar erkennen und darstellen kann. Und so lange sollte man hier warten.<br />
<br />
Und der restriktive Umgang mit dem Artikel kommt daher, dass zuviele Personen aus ein paar Online-Zeitungsartikeln und einer Prise Spekulation Artikelerweiterungen basteln. -- [[Benutzer:Marinebanker|Marinebanker]] 18:00, 29. Okt. 2008 (CET)<br />
<br />
:Deine Antwort mag streng vom enzyklopädischen oder wissenschaftlichen Ansatz her korrekt sein, ich finde sie trotzdem unbefriedigend. Laut deiner Argumentation (der ich mich anschließe) wird auch in 10 Jahren noch Dissens in der Wissenschft herrschen. Warum also 10 Jahre warten, um zu schreiben dass keiner die Gründe kennt? (Ironie wieder aus). Und ''wer sollte eine Auswahl treffen?'' - na, ihr! Und wenn ihr wenigstens schreibt: "Es gibt eine Vielzahl von Erklärungsversuchen für die Krise. Weil VWL kompliziert ist, ist höchstwahrscheinlich keiner ganz korrekt, und die Diskussion fängt gerade erst an. Unter anderem wurde genannt: ... (Quelle1, zB Stiglitz oder Sinn) ... (Quelle2, zB Greenspan oder Prof. Otte) etc. Konsens scheint darüber zu herrschen (Quelle zB FTD oder BIZ), dass die dramatische Zunahme von Finanzprodukten, die auch die Fachleute nicht mehr wirklich verstehen... (oder was auch immer) etc. " Das würde den Artikel mE schon sehr aufwerten, und verschiedene Autoren könnten ihren Teil beitragen. Wie war das mit [[Wikipedia:Sei_mutig!]]? Ihr sollt hier ja keine Theoriefindung betreiben, sondern eine Auswahl an zitierfähigen Personen und Institutionen zusammenstellen, so wahnsinnig viele maßgebliche wird es da ja wohl nicht geben. Und wenn dann jemand meint, ein Wichtiger wurde vergessen, dann kann er ihn ja immer noch nachtragen. Es handelt sich hier um einen aktuellen Vorgang, da erwartet keiner eine streng wissenschaftlich fundierte Abhandlung. Stattdessen verschenkt ihr hier das Potenzial der WP, in diesem Wust von Medienmeinungen wenigstens etwas Orientierung zu bieten. [[Benutzer:Pittigrilli|Pittigrilli]] 18:34, 29. Okt. 2008 (CET)<br />
::ad IP: Der Artikel ist wieder für alle offen. ad Pittigrilli: Der Rezeptionsabschnitt eines solchen Artikels ist mMn am schwierigsten zu erstellen. Wie du bereits sagtest, muss die Rezeption dem Leser einen möglichst umfassenden Eindruck über die Reaktionen verschiedener Akteure geben. Ich denke, wir sollten uns erst einmal überlegen, wessen Reaktion darzustellen ist – wichtig wären da meiner Meinung nach (Liste erweiterbar):<br /><br />
::*die Weltwirtschaft + Banken (Interbankenmarkt)<br />
::*die Politik (Amerika - EU - Asien)<br />
::*Institutionen wie Weltbank, Fed, [[IWF|Währungsfond]]<br />
::*Globalisierungsbefürworter (bspw. [[Bhagwati]])<br />
::*Globalisierungskritiker (bspw. [[attac]])<br />
...würden mir auf die Schnelle einfallen. Damit hat man wenigstens ein zu füllendes Gerüst. Grüße --[[Benutzer:Reissdorf|Reissdorf]] 20:13, 29. Okt. 2008 (CET)<br />
<br />
:::Seh ich auch so. Das ist doch ein klasse Anfang. Müsste allerdings knapp bleiben, sonst hat man gleich einen Artikel im Artikel... [[Benutzer:Pittigrilli|Pittigrilli]] 21:12, 29. Okt. 2008 (CET)<br />
<br />
::::Also - die Reaktionen von Weltwirtschaft + Banken (dachte die Banken gehören zur Weltwirtschaft, aber egal), Politikern weltweit, weltweit wichtiger Institutionen und dann noch die Globalisierungskontrahenten in einem ''knappen'' Absatz? Da darf man gespannt sein. Alternativvorschlag: Anführung der wesentlichen Argumentationszusammenhänge anhand belegter Aussagen von Seiten der Ökonomen; wobei man - imho - merken wird, dass es da nicht so viele unterschiedliche gibt. Letztendlich läuft es auf die altbekannte Frage hinaus: Brauchen wir mehr oder weniger kontrollierenden und regulierenden Staat, und wie wird das jeweils begründet. --[[Benutzer:Livani|Livani]] 02:02, 30. Okt. 2008 (CET)</div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Weltfinanzkrise_2007%E2%80%932008&diff=52351561Diskussion:Weltfinanzkrise 2007–20082008-10-28T16:36:14Z<p>129.132.128.136: Neuer Abschnitt /* Lehrgedicht aus dem Jahr 1930 von Kurt Tucholsky */</p>
<hr />
<div>{{Diskussionsseite}}<br />
{{DiskussionAufgeräumt|14.07.2008|2=[http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Finanzkrise_2007/2008&oldid=48367211]}}<br />
<br />
==fehlende Informationen==<br />
<br />
* die Geschehnisse vom letzten Wochenende bzgl. HRE (HypoRealEstate), sprich das Schnüren des neuen Rettungspaketes nachdem das alte nach Bekanntwerden neuer Finanzierungslücken geplatzt ist<br />
<br />
* die "Übernahmeschlacht" zwischen Citigroup und WellFargo bzgl. Wachovia<br />
<br />
* die Staatsgarantie auf privates Sparvermögen in Deutschland<br />
<br />
==dem Artikel fehlt weiterhin die Erklärung der globalen Auswirkungen an den Finanzmärkten==<br />
Statt sich auf die endlose Auflistung von Abschreibungen zu verzetteln sollte sich der Artikel viel mehr mit den globalen Auswirkungen an den Finanzmärkten befassen, so wie es in der obigen Diskussion eigentlich auch vorgeschlagen wurde. Dieses sollte u.a. beinhalten:<br />
* die massiven Kurseinbrüche von über 85% bei den Verbrieften Subprime-Hypotheken<br />
* die Kurseinbrüche an den globalen Aktienmärkten, insbesondere bei Finanztiteln<br />
* der Kurseinbruch des US-Dollars sowie auch des britschen Pfundes gegenüber sämtlichen Währungen<br />
* die Flucht zu Qualität an den Anleiheinmärkten, insbesondere die teilweise extreme Ausweitung der Risikoaufschläge für Finanzunternehmen<br />
* die Auswirkungen auf die durch die Subprimekrise in massive finanzielle Schwierigkeiten geratene Anleiheversicherer<br />
* die Auswirkungen auf den Markt für Municipal Bonds, der wegen finanziellen Problemen bei den Anleiheversicherer zum vollständigen Erliegen gekommen ist<br />
* die Anspannungen an den internationalen Geldmärkten, die bisher in drei Wellen stattgefunden haben, und die entsprechende teilweise massive Ausweitung der Risikoaufschläge zwischen unbesicherten und besicherten Krediten<br />
* die verschiedenen offiziellen Stellungnahmen der Notenbanken, insbesondere der FED, der BOE, der EZB, der BOJ und der SNB, sowie allenfalls Quellen bezüglich den Stellungnahmen von Bernanke und Trichet vor dem entsprechenden Regierungsauschüssen.<br />
* offizielles Text- und Zahlenmaterial der Notenbanken, direkt betroffenen Regierungen, sowie allfällige Studien oder Publikationen der OECD, des IWF oder der BIZ sowohl in Bezug auf die Subprimekrise selbst wie auch auf die Auswirkungen auf die Weltwirtschaft<br />
<br />
Hierzu als Basis eine Kurzfassung eines Referats der Schweizerischen Nationalbank vom 27. März 2008, wo es u.a. auch sehr aussagekräfte Grafiken bezüglich Kurszerfall von Verbriefte Subprime-Hypotheken, dem Dollar-Zerfall und dem Anstieg der Risikoprämien hat. Siehe dazu [http://www.snb.ch/de/mmr/speeches/id/ref_20080327_tjn/source/ref_20080327_tjn.de.pdf Kurzfassung Referat, Schweizerische Nationalbank, 27. März 2008] [[Spezial:Beiträge/62.167.77.211|62.167.77.211]] 18:20, 29. Mär. 2008 (CET)<br />
<br />
Eine Erklärung würde sowieso von Eisfeld & Consorten sofort gelöscht {{unsigned|80.228.202.40|21:18, 20. Sep. 2008}}<br />
<br />
== Tabelle2 ==<br />
<br />
Habe mal die alte Tabelle aus dem Artikel hieher kopiert - wenn man die entsprechend vervollständigt, dürfte es passen. -- [[Benutzer:SVL|SVL]] [[Benutzer Diskussion:SVL|'''☺''']] [[WP:SGA|<small>Schiedsgericht?</small>]] 14:21, 4. Apr. 2008 (CEST)<br />
<br />
{| class="wikitable sortable" style="font-size:99%; margin:10px" align="left"<br />
|+ Verluste bei [[Bank]] und [[Investmentbank]]en im Zusammenhang mit der Finanzkrise 2007/2008<br />
! Unternehmen<br />
! Unternehmensart<br />
! Abschreibungen / Credit losses<br />
! Kreditfeiern <br />
|-<br />
| {{flagicon|USA}} [[Citigroup]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|24,1}} Mrd. US$<ref>{{cite news | title = CNNMoney.com: 404 Page Not Found | url=http://money.cnn.com/news/newsfeeds/articles/newstex/IBD-0001-22280143.htm | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><ref>{{cite web | title = Financial News and Information from Financial News Online US | url=http://www.financialnews-us.com/?page=ushome&contentid=2349568128 | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><ref>{{cite web | title = The article you've requested is no longer available. | url=http://ap.google.com/article/ALeqM5i2PNpRzvc02u8Hv6VQVBeTamWXqgD8U6AUJG0 | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|USA}} [[Merrill Lynch]]<br />
| [[Investmentbank]] || {{Nts|22,5}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title = Business & Technology | „Startling“ $8 billion loss for Merrill Lynch | Seattle Times Newspaper | url=http://seattletimes.nwsource.com/html/businesstechnology/2003973235_merrill25.html | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><ref>{{cite web | title = CORRECTED – UPDATE 2-Merrill Lynch takes about $16 Mrd. in write-downs<br />
| Reuters | url=http://www.reuters.com/article/bankingFinancial/idUSN1719743120080117 | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|Switzerland}} [[UBS|UBS AG]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|18,7}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title = UBS Writed Down $14 Billion – Financials * Europe * News * Story – MSNBC.com | url=http://www.cnbc.com/id/22909107 | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><ref>{{cite web | title = Bloomberg.com: Worldwide | url=http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=20601087&sid=aD1jWGtde750&refer=home | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|UK}} [[HSBC]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|17,2}} Mrd. US$<ref>http://news.bbc.co.uk/1/hi/business/7274385.stm</ref><ref>http://www.financemarkets.co.uk/2008/03/03/hsbc-in-17-billion-write-down/</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|USA}} [[American International Group]]<br />
| [[Versicherer]]|| {{Nts|11,1}} Mrd. US$<ref>[http://www.forbes.com/business/2008/02/29/banks-mortgages-credit-biz-wall-cx_lm_0229melting.html Forbes]</ref><ref>[http://money.cnn.com/news/newsfeeds/articles/djf500/200802281834DOWJONESDJONLINE001253_FORTUNE5.htm CNN]</ref><br />
| California blowout party<ref>http://primebuzz.kcstar.com/?q=node/14879</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|USA}} [[Morgan Stanley]]<br />
| [[Investmentbank]] || {{Nts|10,3}} Mrd. US$<ref name="CNN-woes">{{cite news | title = More woes for Morgan Stanley – Dec. 19, 2007 | url=http://money.cnn.com/2007/12/19/news/companies/morgan_stanley_earnings/?postversion=2007122007 | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><ref name="marketwatch-goldman">{{cite web | title = <br />
Goldman CEO sees no big write-down as firm shorts mortgages – MarketWatch | url=http://www.marketwatch.com/news/story/goldman-ceo-sees-no-big/story.aspx?guid=%7B4AF9FAF2-B0E2-4ACA-8134-5BBD5FCACFD6%7D | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|USA}} [[Bank of America]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|9,4}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title = Goldman's CEO sees no big write-down | url=http://www.marketwatch.com/news/story/goldman-ceo-sees-no-big/story.aspx?guid=%7B4AF9FAF2-B0E2-4ACA-8134-5BBD5FCACFD6%7D | accessdate = 2008-03-14 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|Belgium}}{{flagicon|France}}{{flagicon|Luxembourg}} [[Dexia]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|8,6}} Mrd. US$<ref>http://news.tageblatt.lu/news/126/ARTICLE/5453/2008-10-01.html</ref><br />
| Monaco blowout party<ref>http://www.demorgen.be/dm/nl/996/Economie/article/detail/447901/2008/10/11/quot-Ook-Dexia-organiseert-luxefeest-in-Monaco-quot.dhtml</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|France}} [[Crédit Agricole (Unternehmen)|Crédit Agricole]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|4,8}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title = Bloomberg.com:Worldwide | url=http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=20601087&sid=azr4V6uKbIT8 | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|Switzerland}} [[Credit Suisse]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|3,7}} Mrd. US$<ref>{{cite news | title = New $2.8 Billion Write-Down Jolts Credit Suisse – New York Times | url=http://www.nytimes.com/2008/02/20/business/worldbusiness/20bank.html?ref=worldbusiness | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|USA}} [[Freddie Mac]]<br />
| [[Government sponsored enterprise|GSE]] || {{Nts|3,6}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title = Bloomberg.com:Worldwide | url=http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=20601087&sid=aDknsLShiOxE&refer=home | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><ref>{{cite web | title = Freddie Mac, a Buffer Against Crisis, Posts $2 Billion Loss – washingtonpost.com | url=http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2007/11/20/AR2007112000463.html | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|USA}} [[Ambac Financial Group]]<br />
| [[Anleiheversicherer]] || {{Nts|3,5}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title = Bloomberg.com:Exclusive |url=http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=20601109&sid=adLFXGDwqM2Y&refer=news | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><ref>{{cite web | title = Ambac Tumbles on More Subprime Fallout | url=http://www.businessweek.com/investor/content/jan2008/pi20080116_740896.htm?chan=top+news_top+news+index_investing | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><ref>{{cite web | title = CREDIT WRAPUP 3-US subprime losses grow, top Japan bank hit too<br />
| Markets<br />
| Bonds News<br />
| Reuters | url=http://www.reuters.com/article/bondsNews/idUSN1665230320080116 | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|UK}} [[Royal Bank of Scotland| RBS]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|3,5}} Mrd. US$<ref>{{cite news | title = A Smaller Write-Down at Royal Bank – New York Times | url=http://www.nytimes.com/2007/12/07/business/07bank.html?ex=1354683600&en=c7169435710491ef&ei=5090&partner=rssuserland&emc=rss | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><ref>http://www.x-rates.com/d/USD/GBP/hist2007.html</ref><ref>http://ftalphaville.ft.com/blog/2008/02/28/11243/adding-up-is-hard-to-do-with-rbs/</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|USA}} [[MBIA]]<br />
| [[Anleiheversicherer]] || {{Nts|3,3}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title = Market Mixed On MBIA, Countrywide – Forbes.com | url=http://www.forbes.com/home/markets/2008/01/09/briefing-mbia-countrywide-markets-equity-cx_ss_0109markets13.html | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|Canada}} [[Canadian Imperial Bank of Commerce|CIBC]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|3,2}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title =Bloomberg.com:Canada | url=http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=20601082&sid=aDU0Yw976Sq0&refer=canada | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|UK}} [[Barclays]]<br />
| [[Investmentbank]] || {{Nts|3,1}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title = Barclays, Credit Suisse report trouble from credit market – USATODAY.com | url=http://www.usatoday.com/money/industries/banking/2008-02-19-barclayys-cs_N.htm | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|Germany}} [[Deutsche Bank]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|2,7}} Mrd. €<ref>{{cite web | title = Meltdown costs Deutsche Bank ¬2.2bn – Telegraph | url=http://www.telegraph.co.uk/money/main.jhtml?xml=/money/2007/10/04/cndeutsche104.xml | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><ref>{{cite news | title = Deutsche Bank rechnet für das erste Quartal 2008 mit Belastungen in Höhe von ca. 2,5 Mrd. Euro – Deutsche Bank | url=http://www.deutsche-bank.de/presse/de/content/presse_informationen_2008_3856.htm | accessdate = 2008-04-01 | year = 2008 }}</ref><ref>{{cite news | title = Deutsche Bank wagt nach Verlust keine Prognosen mehr - reuters.com | url=http://de.reuters.com/article/topNews/idDEHUM94788520080429 | accessdate = 2008-04-29 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|France}} [[Société Générale]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|3,0}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title = The article you've requested is no longer available. | url=http://ap.google.com/article/ALeqM5h8jkMIDj4zmw-2u6_pyVeOLPywLQD8UCA2LO0 | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><ref>{{cite web | title = U.S. Stocks Add To Gains – Forbes.com | url=http://www.forbes.com/markets/2008/01/24/briefing-earnings-nokia-markets-equity-cx_ss_0124markets12.html | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|USA}} [[Wachovia]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|3,0}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title = &nbsp;|&nbsp;Financial Services&nbsp;|&nbsp;Reuters.co.uk | url=http://investing.reuters.co.uk/news/articleinvesting.aspx?type=bankingFinancial&storyID=2007-11-09T130109Z_01_N09443318_RTRIDST_0_SP_PAGE_012-N09443318-OISBN.XML | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><ref>{{cite web | title = Forbes.com File Not Found | url=http://www.forbes.com/feeds/ap/2008/01/22/ap4556875.html | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|USA}} [[JPMorgan Chase & Co.|JP Morgan Chase]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|2,9}} Mrd. US$<ref>{{cite news | title = JPMorgan Chase profit falls 34 percent – Jan. 16, 2008 | url=http://money.cnn.com/2008/01/16/news/companies/jpm_earnings/index.htm | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><ref name="marketwatch-goldman"/><br />
|-<br />
| {{flagicon|Germany}} [[BayernLB]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|2,8}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title =Bloomberg.com:Germany | url=http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=20601100&sid=a6VxW5ZWm0y8&refer=germany | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|USA}} [[Bear Stearns]]<br />
| [[Investmentbank]] || {{Nts|2,6}} Mrd. US$<ref>{{cite news | title = Bear Stearns takes $1.9B writedown in fourth quarter – Dec. 20, 2007 | url=http://money.cnn.com/2007/12/20/news/companies/bear_stearns/ | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><ref>{{cite news | title = Bear Stearns Takes a $1.2 Billion Write-Down – New York Times | url=http://www.nytimes.com/2007/11/14/business/14cnd-bear.html | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|USA}} [[Washington Mutual]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|2,4}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title =Bloomberg.com:Worldwide | url=http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=20601087&sid=aAWsAzzq5N5k&refer=home | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><ref>{{cite web | title = Washington Mutual 3Q Earnings to Tumble – washingtonpost.com | url=http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2007/10/06/AR2007100600530.html | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|Belgium}} [[Fortis (Unternehmen)|Fortis]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|2,3}} Mrd. US$<ref>http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=20601085&sid=aBT9L65NzSRA&refer=europe</ref><br />
| Monaco blowout party<ref>http://www.demorgen.be/dm/nl/996/Economie/article/detail/447901/2008/10/11/Ook-Dexia-organiseert-luxefeest-in-Monaco.dhtml</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|Germany}} [[DZ Bank]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|2,1}} Mrd. US$<ref>http://www.iht.com/articles/ap/2008/02/28/business/EU-FIN-COM-Germany-DZ-Bank-Subprime.php</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|USA}} [[Lehman Brothers]]<br />
| [[Investmentbank]] || {{Nts|2,1}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title = Lehman Brothers 4th-qtr profit falls but easily beats Wall Street estimates, despite writedown – International Herald Tribune | url=http://www.iht.com/articles/ap/2007/12/13/business/NA-FIN-EARNS-US-Lehman.php | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><ref>{{cite web | title = Forbes.com File Not Found | url=http://www.forbes.com/feeds/ap/2007/12/11/ap4428184.html | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|France}} [[Natixis]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|1,75}} Mrd. US$<ref>{{cite news | title = French bank reveals bad debt loss | url=http://news.bbc.co.uk/1/hi/business/7247031.stm | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|USA}} [[Goldman Sachs]]<br />
| [[Investmentbank]] || {{Nts|1,5}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title = Bear takes $700 mln in write-downs on mortgages, loan commitments – MarketWatch | url=http://www.marketwatch.com/news/story/bear-takes-700-mln-write-downs/story.aspx?guid=%7BF014FB11-B85A-45A1-99C2-30B22C9146FF%7D | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><ref name="CNN-woes"/><br />
|-<br />
| {{flagicon|USA}} [[Wells Fargo (Unternehmen)| Wells Fargo]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|1,4}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title = Wells Fargo No Longer Unscathed, Notes $1.4 Billion Loss – Business on The Huffington Post | url=http://www.huffingtonpost.com/2007/11/28/wells-fargo-no-longer-uns_n_74425.html | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|Germany}} [[WestLB]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|1,37}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title = WestLB Needs 4 Mrd. Eur in Guarantees – Sources<br />
| Reuters | url=http://www.reuters.com/article/bankingFinancial/idUSL2819441920080128 | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><ref>{{cite web | title = Monthly Average Graph (American Dollar, Euro) 2007 | url=http://www.x-rates.com/d/USD/EUR/hist2007.html | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|Germany}} [[Commerzbank]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|1,1}} Mrd. US$<ref>{{cite news | title = Writedown clouds Commerzbank gain | url=http://news.bbc.co.uk/2/hi/business/7244384.stm | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|Germany}} [[Landesbank Baden-Württemberg|LBBW]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|1,1}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title = FT.com / Companies / Financial services – LBBW faces €800m writedown | url=http://www.ft.com/cms/s/0/e598e5e0-9dee-11dc-9f68-0000779fd2ac.html | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|Switzerland}} [[Swiss Re]]<br />
| [[Rückversicherung|Rückversicherer]] || {{Nts|1,07}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title = Swiss Re hit by $1 Mrd. credit market insurance loss<br />
| Reuters | url=http://www.reuters.com/article/ousiv/idUSL1963651820071119 | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|USA}} [[Countrywide Financial|Countrywide]]<br />
| [[Hypothekenbank]]|| {{Nts|1,0}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title = FACTBOX-Subprime crisis affects banks worldwide<br />
| Industries<br />
| Financial Services & Real Estate<br />
| Reuters | url=http://www.reuters.com/article/rbssFinancialServicesAndRealEstateNews/idUSL177963420080217?pageNumber=2&virtualBrandChannel=10005 | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|USA}} [[Fannie Mae]]<br />
| [[Government sponsored enterprise|GSE]] || {{Nts|0,896 }} Mrd. US$<ref>{{cite news | title = Fannie Mae may face more losses on the bonds it holds – Dec. 4, 2007 | url=http://money.cnn.com/2007/12/03/magazines/fortune/fannie_eavis.fortune/index.htm?section=money_topstories | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|France}} [[BNP Paribas]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|0,870}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title = The Associated Press: BNP 4Q Net Profit May Sink 42 Pct | url=http://ap.google.com/article/ALeqM5ip1ZZczx5LPDY3eby26M39ghzKzQD8UG6C180 | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><ref>{{cite web | title = Free Preview – WSJ.com | url=http://online.wsj.com/article/SB120167565463028317.html?mod=googlenews_wsj | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|Germany}} [[Hypo Real Estate]]<br />
| [[Hypothekenbank]] || {{Nts|0,580}} Mrd. US$<ref>{{cite news | title = German bank hit by sub-prime woes | url=http://news.bbc.co.uk/1/hi/business/7190046.stm | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|Canada}} [[Royal Bank of Canada| RBC]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|0,360}} Mrd. US$<ref>{{cite web | title = TheStar.com | Business | Royal Bank hit by subprime loss | url=http://www.thestar.com/Business/article/276001 | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><ref>{{cite web | title = Bloomberg.com:Canada | url=http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=20601082&refer=canada&sid=a5XURGXPfKh8 | accessdate = 2008-02-24 | year = 2008 }}</ref><br />
|-<br />
| {{flagicon|India}} [[ICICI Bank]]<br />
| [[Bank]] || {{Nts|0,264}} Mrd. US$<ref name="ICICI bank">{{cite web| last =Govardhana | first =Rangan| title =ICICI Bank's Marked-to-Market Loss $264.34 Million| work =| publisher =| date =2008-03-04| url =http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=20601091&sid=agWhFsiOGkyU&refer=india| accessdate =}}</ref><br />
|}<br />
<br style="clear:both;" /><br />
<br />
* Könnte man die Verlustspalte noch in die folgenden drei Spalten austeilen: Mrd. Landeswährung – Mrd. US-Dollar – Quellen und bei den Quellen ggf. auch den Umrechnungskurs angeben?--[[Benutzer:Genossegerd|Genossegerd]] 14:41, 4. Apr. 2008 (CEST)<br />
<br />
: Zustimmung zu Landeswaehrung und US-Dollar Vergleichbarkeitsspalte. Viel wichtiger ist aber die folgende Aufschluesselung: Spalte: Write downs, Spalte: credit losses. Ferner sollte unterschieden werden, zwischen subprime-related write-downs und credit losses und write-down und credit losses aufgrund von market deterioration im gesamten Credit-Bereich und der daraus resultierenden Verluste. Wie gesagt, ist ein ziemlich grosser Aufwand, aber wir koennen ja mal freiwillige hier sammeln. --[[Benutzer:Meisterkoch|Meisterkoch]] [[Benutzer_Diskussion:Meisterkoch|<sup>Θ</sup>]] [[Spezial:Contributions/Meisterkoch|<sup>&equiv; </sup>]] [[Benutzer:Meisterkoch/Bewertung|<sup>±</sup>]] 15:36, 4. Apr. 2008 (CEST)<br />
::Passt dann noch die Überschrift?--[[Benutzer:Genossegerd|Genossegerd]] 10:21, 5. Apr. 2008 (CEST)<br />
<br />
:::Jetzt ja. --[[Benutzer:Meisterkoch|Meisterkoch]] [[Benutzer_Diskussion:Meisterkoch|<sup>Θ</sup>]] [[Spezial:Contributions/Meisterkoch|<sup>&equiv; </sup>]] [[Benutzer:Meisterkoch/Bewertung|<sup>±</sup>]] 14:15, 5. Apr. 2008 (CEST)<br />
<br />
::::Wenn man alle Formen von Wertberichtigungen wiedergeben will, besteht die Gefahr, dass wir das ursprüngliche Thema verlassen. Da hier viele schreiben, könnte dann z.B. auch der gute [[Jérôme Kerviel]] mit seinen abenteuerlichen Spekulationen in der Liste auftauchen. Ich halte es für besser beim Kern des Problems zu bleiben und dass sind für mich die [[Forderungsbesichertes Wertpapier|forderungsbesicherten strukturierten Wertpapiere]] (ABS, MBS und CDO) und deren dramatischer Wertverlust und die sich daraus unmittelbar ergebenden Verluste in den jeweiligen Bilanzen. Auch wüsste ich nicht, wie man mittelbare Verluste sauber eingrenzen und durch Quellen solide belegen könnte.--[[Benutzer:Genossegerd|Genossegerd]] 17:47, 5. Apr. 2008 (CEST)<br />
<br />
:::::Jein, klar bzgl. Subprime hast du auf jeden Fall Recht. Aber wir sind ja mittlerweile schon weiter. Leverage Loans, High Yield, Island etc... eigentlich alles. Und das ist ja nun nicht nur auf Subprime zurückzuführen. Ich meinte nur, wenn wir in den Geschäftsberichten nachschauen, dann koennte man auch die gesamte Info raussuchen. Aber bevor wir gar nichts haben, können wir auch nur die ABS, MBC und CDOs nehmen. --[[Benutzer:Meisterkoch|Meisterkoch]] [[Benutzer_Diskussion:Meisterkoch|<sup>Θ</sup>]] [[Spezial:Contributions/Meisterkoch|<sup>&equiv; </sup>]] [[Benutzer:Meisterkoch/Bewertung|<sup>±</sup>]] 01:25, 7. Apr. 2008 (CEST)<br />
::::::Ok, dann machen wir einen Schritt nach dem anderen; kannst Du die Tabelle entsprechend ändern? Ich will nicht lästig werden, aber ich hätte noch einen Vorschlag: Was haltet ihr davon, die Tabelle als eigenes Lemma auszulagern mit Verweis im Hauptartikel? So nimmt die Tabelle im Hauptartikel nach meinem Geschmack zuviel Raum ein und außerdem ist der Hauptartikel - wie oben bereits gesagt - noch ausbaufähig. --[[Benutzer:Genossegerd|Genossegerd]] 22:52, 7. Apr. 2008 (CEST)<br />
<br />
::::::: Die tabelle ist toll! unbedingt einbauen!!!<br />
<br />
::::: Ich finde man sollte es bei einer Spalte belassen. Alles andere würde mir zu weit gehen. Außerdem würde die Tabelle so nicht zuviel Platz im Artikel rauben. Falls man sie auslagert, sollte man auf jeden Fall noch eine Spalte über die Insolvenz der jeweiligen Bank einfügen., evtl. sogar jetzt schon? Ansonsten sollte sie so schnell wie möglich wieder in den Artikel! -- [[Benutzer:C-we|C-we]] 23:07, 7. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
<br />
:::::::Es fehlt noch folgende US-Bank:<br />
<br />
* First Magnus Financial im US-Staat Arizona vom 21. August 2007(FAZ vom 16. 9. 09)<br />
<br />
== Fußnoten ==<br />
<references/><br />
----<br />
*Ich fang mal mit der deutschen bank an.--[[Benutzer:Ot|ot]] 14:43, 4. Apr. 2008 (CEST)<br />
::2008 erledigt - 2007??--[[Benutzer:Ot|ot]] 15:08, 4. Apr. 2008 (CEST)<br />
::[http://geschaeftsbericht.deutsche-bank.de/2007/gb/serviceseiten/downloads/files/dbfy2007_finanzbericht.pdf#page=61 geschaeftsbericht 2007] - wo steht es??--[[Benutzer:Ot|ot]] 15:34, 4. Apr. 2008 (CEST)<br />
<br />
: Hä? --[[Benutzer:The-pulse|the-pulse]] 15:46, 18. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
==Glaskugelei: [[Fannie Mae]] und [[Freddie Mac]] ==<br />
Den Absatz zu Fannie Mae und Co hab ich entfernt. WP ist nicht dazu Investorensentiment wieder zu geben. Grüsse --[[Benutzer:Meisterkoch|Meisterkoch]] 12:52, 14. Jul. 2008 (CEST)<br />
:Ich habe den Absatz erneut rausgenommen. Bis jetzt gibt es nur von der Fed eine Bereitschaftszusage, dass sie gegen AAA collateral zum subventionierten Zinssatz Geld an die beiden Institute verleihen würden.[http://www.federalreserve.gov/newsevents/press/other/20080713a.htm]. Vom sprachlichen Erguss: "Sicherheitsnetz knüpfen" will ich mich nicht weiter äussern. --[[Benutzer:Meisterkoch|Meisterkoch]] 15:46, 15. Jul. 2008 (CEST)<br />
::„nur“? Die Fed darf eigentlich nur an Geschäftsbanken Kredite vergeben, nicht an Hypobanken. --[[Benutzer:Alex1011|Alex1011]] 16:24, 15. Jul. 2008 (CEST)<br />
<br />
Die Entwicklungen um [[Fannie Mae]] und [[Freddie Mac]] gehören meines Erachtens in den Artikel: selbst das US-amerikanische Repräsentantenhaus beschäftigt sich mit der finanziellen Stützung dieser beiden Hypothekenbanken.<br />
* [http://www.federalreserve.gov/newsevents/press/other/20080713a.htm] Webseite der [[Federal Reserve]]<br />
* [http://www.federalreserve.gov/newsevents/press/other/20080713a.htm] Presseveröffentlichung der Fed.<br />
*[http://www.nzz.ch/nachrichten/wirtschaft/aktuell/staatliches_sicherheitsnetz_fuer_fannie_mae_und_freddie_mac_1.783996.html][[NZZ]], abgerufen 15. Juli 2008.<br />
[[Benutzer:GLGermann|GLGermann]] 16:16, 16. Jul. 2008 (CEST)<br />
:Den NZZ-Artikel hatte ich auch schon als Quelle drin. Deine Weblinks Nr. 1 und 2 sind allerdings gleich. --[[Benutzer:Alex1011|Alex1011]] 17:11, 16. Jul. 2008 (CEST)<br />
:[http://www.nytimes.com/2008/07/16/business/economy/16econ.html?_r=1&ref=economy&oref=slogin] NYT über Fannie und Freddie. --[[Benutzer:Alex1011|Alex1011]] 17:30, 16. Jul. 2008 (CEST)<br />
:[http://www.nytimes.com/2008/07/14/washington/14fannieweb.html?fta=y] --[[Benutzer:Alex1011|Alex1011]] 17:34, 16. Jul. 2008 (CEST)<br />
:[http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C81BCD3621EF555C83C/Doc~EB1DF2D2F10EC4A3BB6556F16AF9A56CC~ATpl~Ecommon~Scontent.html] FAZ --[[Benutzer:Alex1011|Alex1011]] 17:51, 16. Jul. 2008 (CEST)<br />
<br />
::Das die FED AAA repoed ist normal, macht die EZB auch dauernd im grossen Stil. Dass sie nun auch Repo von non-depositary instituions in den beiden Fällen hier GSEs akzeptieren '''würde''' ist meiner Meinung nach nicht erwähnenswert, solange nicht wirklich im grösseren Stil die beiden GSEs diese in Anspruch nehmen. Bei der Anfrage an den Kongress sollte man erstmal schauen was da rauskommt, alles andere ist Glaskugelei. --[[Benutzer:Meisterkoch|Meisterkoch]] 20:44, 16. Jul. 2008 (CEST)<br />
:::Es geht ja nicht um AAA, sondern darum, daß im Zuge der Krise der Kreis derjenigen, die AAA als Sicherheit für Kredite hinterlegen dürfen, laufend erweitert wurde, zuletzt auf Fannie und Freddie. Du und ich würden ja keine Kredite auf AAA-Papiere bekommen. (Mich '''würde''' es übrigens auch freuen, wenn die EZB meine Schulden übernehmen '''würde'''.) Die EZB aktzeptiert auch nicht einfach AAA, sondern die sollten schon auf Euro lauten und nicht auf US- oder Simbabwe-Dollar. Allerdings hat wohl auch die EZB signalisiert, dass sie gegebenenfalls Verluste aus Währungsrisiken übernehmen „würde“. Zu [[Federal Reserve|Fed]], [[Freddie Mac|Freddie]] und [[Fannie Mae|Fannie]] siehe auch heute NYT: [http://www.nytimes.com/2008/07/15/washington/15fannie.html?_r=1&ref=economy&oref=slogin]--[[Benutzer:Alex1011|Alex1011]] 10:24, 17. Jul. 2008 (CEST)<br />
::::Was willst du mir mit dem o.g. sagen? Du und ich würden auch Kredit bekommen wenn wir AAA Papiere als collateral halten, der Beleihungsauslauf ist vielleicht anders. Der Kreis derjenigen die repoen durften wurde vorher noch nicht erweitert, es wurden nur die Arten die als collateral dienten erweitert. Wie ich schon oben sagte, alles Glaskugelei. Warten wir ab was im Congress passiert. Grüsse --[[Benutzer:Meisterkoch|Meisterkoch]] 16:27, 17. Jul. 2008 (CEST)<br />
:::Er will dir sagen, dass es ordnungspolitisch sehr fragwürdig ist, Instituten, die nicht reguliert sind und mit BASEL II nichts am Hut haben, nun auch Zugang zur Zentralbankrefinanzierung zu geben. Lustiges Beispiel ist, dass die EZB, als sie diese AAA-Regelung aufhob, erstmal einige australische Schrottautokredite ins Depot gelegt bekam und sich darüber auch noch beschwerte.<br />
Aber um es noch mal auf das o.g. zurückzubringen: '''Jeder''', wenn er groß genug ist, was auch absoluter Willkür entspricht, kann sich refinanzieren. Es ist ja kein Problem, seine Investitionen um das 9-fache mit Krediten zu hebeln, nur dann soll man auch selbst für dieses Risiko geradestehen und nicht die Allgmeinheit an den Verlusten durch Infaltion (das ganze ist ja metaphorisch das Anschmeißen der Druckerpresse, indem man die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes erhöht) beteiligen. Die Gewinne werden ja auch nicht sozialisiert. <br />
Ich empfinde es im übrigen als sehr störend, dass nun vermehrt Artikel gesperrt werden und ich sie nicht mehr bearbeiten kann, ich habe mich sogar angemeldet, aber es geht dennoch nicht. Wenn das die Zukunft von Wikipedia sein soll, na dann gute Nacht. Man könnte die Initiatoren dieser Initiative verklagen, wegen Monopolisierung und Aneignung geistigen Eigentums, da sie einseitig die Bedingungen ändern, unter denen ich bisher anonym Wissen zur Verfügung gestellt habe. '''Gegen gesichtete Versionen!!!'''--[[Benutzer:Stephan999|Stephan999]] 04:09, 19. Aug. 2008 (CEST)<br />
<br />
==thinktank-proposal==<br />
*Bernard L. Schwartz, Sherle R. Schwenninger: [http://www.newamerica.net/pressroom/2008/big_ideas_new_america_economic_recovery_program_post_bubble_economy ''An Economic Recovery Program for the Post-Bubble Economy''], [http://www.newamerica.net/publications/special/economic_recovery_program_post_bubble_economy_7634], [[:en:New America Foundation]], July 30, 2008<br />
brauchbar? link, ref? -- [[Benutzer:Cherubino|Cherubino]] 22:12, 3. Aug. 2008 (CEST)<br />
<br />
== Weitere Bankinsolvenzen ==<br />
<br />
Hi, bin heute auf den Artikel der [http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:Kreditkrise-Elfte-Bank-in-den-USA-geschlossen/410293.html?nv=cd-rss300 Financial Times] gestoßen.<br />
Bin mir nicht sicher, inwiefern das hier erwähnenswert sein könnte. Gruß --[[Benutzer:Brisch|Brisch]] 21:52, 7. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
<br />
== UBS: verrechnet? ==<br />
<br />
„[...] bis Ende März 2008 hatte sich diese Zahl bereits auf 40 Milliarden Schweizer Franken erhöht. Am 1. April 2008 gab die UBS bekannt, dass weitere 19 Milliarden Schweizer Franken abgeschrieben werden müssen. Mit beinahe 40 Milliarden Schweizer Franken Abschreibungen wurde die UBS weltweit am stärksten getroffen.”<br />
<br />
Ich errechne da 59 Mrd. SFR.<br />
-- [[Benutzer:The-pulse|the-pulse]] 15:23, 18. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
Danke - erledigt.-- [[Benutzer:SVL|SVL]] [[Benutzer Diskussion:SVL|'''☺''']] [[WP:SGA|<small>Schiedsgericht?</small>]] 00:45, 20. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
== moin ==<br />
alle bearbeiter erinnern sich bitte an [[WP:RW]], vielen dank, gruß --[[Benutzer:Jan eissfeldt|Jan eissfeldt]] 21:27, 19. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
: Na ja, Sie meinen damit wohl momentan in erster Linie mich. Aber ein wenig genauer müssen Sie schon formulieren versuchen, was genau Sie mir sagen wollen. Viele Grüße - --[[Benutzer:IngaGottschalk|IngaGottschalk]] 21:45, 19. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
::Na ja, netter Schüleraufsatz, den du da so eingefügt hast. Nur, was willst du damit an enzyklopädisch relevanten Informationen rüber bringen? Dass es in Folge einer Finanzkrise im Blätterwald rauscht, ist völlig normal. Was hat das aber mit der 2002 verstorbenen Marion Gräfin Dönhoff zu tun? Die würde sich sicher im Grabe herum drehen, wenn sie wüßte, dass du sie mit attac in Verbindung bringst. Welche "bekannten Verfechter des freien Marktes rufen mittlerweile nach einer besseren Regulierung der weltweiten Finanzmärkte"? Kannst du für diesen nichtsagenden Schmarrn auch eine relevante Quelle nennen? Oder dafür, dass kritisiert wird, dass "die Finanzkrise durch den Schneeballeffekt im Begriff ist, eine weltweite Rezession auszulösen, was die Armen am härtesten treffen und alle anderen wichtigen Probleme übertönen würde". --[[Spezial:Beiträge/85.181.48.220|85.181.48.220]] 21:57, 19. Sep. 2008 (CEST)<br />
:::moin [[Benutzer:IngaGottschalk|IngaGottschalk]], das betrifft nicht nur dich, sondern viele, primär fachfremde autoren. die richtlinie hat eine eindeutige quellenvorschrift deren anforderungen u.a. deine erweiterungen nicht gerecht wurden. bitte belege vorher stichhaltig neben den fragen der IP auch den rest der von dir qua editwar in die debatte geworfenen inahlte und füge sie nicht vorher ein. ich stelle so lange die letzte version von user:Stauffen wieder her, gruß --[[Benutzer:Jan eissfeldt|Jan eissfeldt]] 23:18, 19. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
: [[Marion Gräfin Dönhoff]] hat bereits im Jahr 1999 ein Buch geschrieben "Zivilisiert den Kapitalismus, Grenzen der Freiheit" - ISBN 3-426-60907-X. Dieses Buch hat ein großes Echo ausgelöst. Ein Klick in den Google reicht für den ersten Eindruck. <br />
: Es gibt sicher Leute, die allsowas für irrelevant halten und sich über das "Rauschen im Blätterwald" gar keine Gedanken machen. Und es gibt viele andere, die gerade davon leben, gerade damit arbeiten, gerade das wissenschaftlich erforschen...<br />
: Wikipedia ist ein Ort, wo beides frei vertreten werden sollte!<br />
: So weit für heute. Gute Nacht!--[[Benutzer:IngaGottschalk|IngaGottschalk]] 23:49, 19. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
::Nichts gegen die Gräfin Dönhoff, deren Person und Lebenswerk meine größte Hochachtung gilt.<br />
::Dennoch: Hier im Artikel, liebe IngaGottschalk, ist dieser Beitrag völlig fehl am Platze.<br />
::<small> Ahoi ...</small> [[Benutzer:Nis Randers|Nis Randers]] <small>[[Benutzer_Diskussion:Nis Randers|Sag's Mutter ...]]</small> 00:20, 20. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
::Ich schätze Marion Gräfin Dönhoff sehr. Nur verstehe ich nicht, inwieweit sie für diesen Artikel von Bedeutung ist. Ich persönlich mache mir über das "Rauschen im Blätterwald" durchaus meine Gedanken. Ich bin ehrlich gesagt ziemlich amüsiert über diese skurrile Debatte in den Medien. Das alles gehört aber nicht in diesen Artikel. Du benutzt diesen Artikel um deine ganz persönliche Ansichten über Wirtschaftspolitik zu verbreiten und nimmst diese Finanzkrise als willkürlichen Aufhänger. Dabei bin ich durchaus der Meinung, dass der Artikel um einen Abschnitt zu der öffentlichen Diskussion über die Ursachen der Finanzkrise und einen Abschnitt zu der Diskussion über die wirtschaftspolitischen Forderungen ergänzt werden sollte. Wenn du eine geeigente Quelle hast, die belegt, dass eine relevante Person eine "schlechte" [[Marktregulierung|Regulierung]] als Ursache für die Finanzkrise ausmacht und eine "bessere" Regulierung als Konsequenz aus dieser Krise fordert, dann nenne doch bitte diese Quelle. Allerdings müssen dann auch andere Standpunkte dargestellt werden (z.B. [http://www.zeit.de/online/2007/43/besser-wirtschaften-guido-huelsmann?page=all], [http://www.nzz.ch/nachrichten/wirtschaft/aktuell/globalisierte_finanzmaerkte_mildern_die_folgen_der_kreditkrise_1.792588.html], [http://www.forum-ordnungspolitik.de/content/view/398/68/]). --[[Spezial:Beiträge/85.181.15.48|85.181.15.48]] 00:54, 20. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
: Ganz richtig, [[Spezial:Beiträge/85.181.15.48|85.181.15.48]], das seh ich genauso, dass der Artikel unbedingt um einen Abschnitt zu der öffentlichen Diskussion über die Ursachen der Finanzkrise und einen Abschnitt zu der Diskussion über die wirtschaftspolitischen Forderungen ergänzt werden sollte! Spätestens seit dem gestern bekannt gewordenen KfW-Skandal, wo 350 mio Steuergelder "verbrannt" worden sind, welche doch an allen Ecken und Enden fehlen, - spätestens seit gestern also übersteigt die Relevanz dieses Lemmas die ursprünglichen Grenzen der eng wirtschaftlichen Fachsimpeleien und der internen Börsenspielchen.<br />
: Hierfür gelten auch nicht mehr [[WP:RW]], sondern die Richtlinien [[Wikipedia:Was ist relevant für Aktuelle Ereignisse?]]. <br />
: Da sind der gute Rasmussen sowie attac und avaaz durchaus relevant. Die stelle ich deshalb bald wieder rein. Verbesserungen herzlich willkommen, aber bitte kein Leugnen der Relevanz mehr! viele Grüße. - --[[Benutzer:IngaGottschalk|IngaGottschalk]] 13:06, 20. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
::Das sehe ich widerum anders. Die Meinung von attac und avaaz, aber auch die Meinung von Rasmussen, sind hier nur sehr bedingt relevant. Was bringt dem Leser der Hinweis, dass Gruppen wie attac diese Finazkrise nutzen, um ihre Vorstellungen über Wirtschaftspolitik in den Medien zu platzieren. Und dass Politiker bei Krisen gerne nebulöse Forderungen stellen, um über ihr Versagen hinweg zu täuschen, ist für diesen Artikel auch nicht besonders interessant. Weshalb ausgerechnet die Tatsache, dass Mitarbeiter einer staatlichen Bank Steuergelder verschwendet haben, populistische Forderungen nach "mehr Staat" enzyklopädische Relevanz verleihen soll, ist mehr ebenfalls schleierhaft. Vor allem fehlt mir in deinem Edit jedoch ein Beleg, dass <nowiki>[sic]</nowiki> "Menschenrechtsorganisationen" wie attac aufgrund dieser Finanzkrise immer mehr Unterstützung erhalten. Dies ist vielleicht deine ganz persönliche Wunschvorstellung, aber ganz sicher keine enzyklopädisch relevante Tatsache. --[[Spezial:Beiträge/85.181.24.126|85.181.24.126]] 13:43, 20. Sep. 2008 (CEST)<br />
:::Die Kapitalismuskritik von attac oder avaaz gehören in die Artikel über diese Organisationen, nicht hierher--[[Benutzer:Stauffen|Stauffen]] 23:33, 21. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
1) bitte die von mir gesetzte überschrift nicht ändern. das ist zum einen unhöflich und zum anderen überflüssig. wir führen hier keine grundsatzdebatte über die richtlinienpolitik. hätte user:IngaGottschalk sich mit [[Wikipedia:Was ist relevant für Aktuelle Ereignisse?]] auch nur geringfügig auseinandergesetzt, wäre ihr der bezug aufgefallen (link in der richtlinie, erster absatz, fettdruck) und sie hätte diese krücke nie herangezogen.<br />
<br />
2) warte ich immernoch auf die reputable quelle, die das buch der gräfin im lemmakontekt heranzog<br />
<br />
3) frage ich mich ernsthaft ob die argumentation mit 350 Mio. und emotionalisiertem stil in anbetracht der thematik und der schäden qua [[IKB]], [[Sachsen LB]] nicht auf einen akuten mangel an sachlicher fundierung beruhen<br />
<br />
4) warum werden nicht die zu diesem zeitpunkt reputablen quellen für den angestrebten kritikteil herangezogen? gewillkürt omatauglich [http://www.guardian.co.uk/commentisfree/2008/sep/16/economics.wallstreet stiglitz] z.b.<br />
<br />
gruß --[[Benutzer:Jan eissfeldt|Jan eissfeldt]] 15:49, 20. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
:Stiglitz wäre doch wirklich prima (und dürfte auch Attac-Anhänger zufrieden stellen). Bleibt noch die Frage, wer sonst noch herangezogen werden soll (als "Gegenposition"). "Kritik" als Überschrift finde ich auch nicht wirklich sinnvoll. Gibt es jemand, der diese Krise "nicht kritisiert", sondern gut findet? Es geht vielmehr um die in der (fachlichen) Öffentlichkeit diskutierten Ursachen und Lösungsansätze der Krise. --[[Spezial:Beiträge/85.181.13.207|85.181.13.207]] 16:01, 20. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
== Artikelüberschrift ==<br />
<br />
Dieser Artikel ist mit "Finanzkrise 2007/2008" betitelt. Dies ist jedoch nicht die Bezeichnung, die in den Medien am häufigsten verwendet wird und es wird wohl auch nicht die Bezeichnung sein, die sich langfristig durchsetzen wird, da bereits jetzt absehbar ist, dass diese Krise noch bis 2009 anhalten wird (wenn ich mir die Reaktionen der Politik in den USA anschaue, wird diese Krise vermutlich auch noch bis 2010 andauern). Da eine Artikelüberschrift "Finanzkrise 2007/2008/2009/2010" jedoch kaum sinnvoll ist, schlage ich vor, den Artikel "Subprimekrise" zu bezeichnen (in der englisch-sprachigen Wikipedia wurde "[[en:Subprime mortgage crisis]]" als Lemma gewählt). --[[Spezial:Beiträge/85.181.48.142|85.181.48.142]] 10:06, 21. Sep. 2008 (CEST)<br />
:Ist Subprimekrise die Bezeichnung, die im deutschsprachigen Raum am häufigsten verwendet wird? [[Benutzer:sebmol|sebmol]] [[Benutzer Diskussion:sebmol|<sup>?</sup>]] [[Benutzer:sebmol/Lob &amp; Kritik|<sup>!</sup>]] 10:08, 21. Sep. 2008 (CEST)<br />
::Subprimekrise ist nur ein Vorschlag. Mir geht es hauptsächlich darum, dass die derzeitige Bezeichnung m.M nach ungeeignet ist. [[Spezial:Beiträge/85.181.48.142|85.181.48.142]] 10:15, 21. Sep. 2008 (CEST)<br />
:::Das verstehe ich auch. Ich weiß auch nicht, was der geeigneste Titel ist. Gefallen tut mir "Finanzkrise 2007?2008" auch nicht. [[Benutzer:sebmol|sebmol]] [[Benutzer Diskussion:sebmol|<sup>?</sup>]] [[Benutzer:sebmol/Lob &amp; Kritik|<sup>!</sup>]] 10:19, 21. Sep. 2008 (CEST)<br />
::::Am Anfang hiess der Artikel „Subprimekrise“. Da es sich aber inzwischen um eine größere Dimension der Krise handelt, halte ich die derzeitige Bezeichnung für zutreffend. Was 2009 oder 2010 sein wird, sollten wir einfach mal abwarten.--[[Benutzer:Genossegerd|Genossegerd]] 10:24, 21. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
:::::Vielleicht ist mein Vorstoß auch etwas verfrüht und der Begriff, mit dem diese Krise in 10 Jahren im deutschsprachigen Raum einmal bezeichnet werden wird, existiert noch gar nicht. Dass „Subprimekrise“ in der Deutschen Sprache nicht besonders gängig ist, mag sein. Unzutreffend ist diese Bezeichnung jedoch nicht, da dies der Auslöser dieser Krise war und es ja gerade kennzeichnend ist, dass derartige Krisen sich auch auf andere Bereiche auswirken. [[Spezial:Beiträge/85.181.48.142|85.181.48.142]] 10:35, 21. Sep. 2008 (CEST)<br />
::::::Bei Wirtschaftsforschungsinstituten finde ich den Begriff "Finanzmarktkrise". Vielleicht Finanzkrise 2007 im Sinne von daß die Krise 2007 angefangen hat? --[[Benutzer:Alex1011|Alex1011]] 18:40, 21. Sep. 2008 (CEST)<br />
::::::: Laut news.google.de sind die häufigsten SCHlagwörter Immobilienkrise und Bankenkrise. Da die Sache mit den Immobilien begann, schlage ich vor, den Artikel "Immobilienkrise 2007/2008" zu nennen. [[Spezial:Beiträge/89.53.122.193|89.53.122.193]] 17:04, 26. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
vgl. die [http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Löschkandidaten/18._September_2008#US-Bankenkrise_2008 ld-debatte]. der vollständigkeit halber, es gibt auch [[en:Financial crisis of 2007-2008]], gruß --[[Benutzer:Jan eissfeldt|Jan eissfeldt]] 18:45, 22. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
==Rezeption in der Öffentlichkeit==<br />
Ich finde die Zitate, auch wenn von bekannten Persönlichkeiten, recht beliebig und enzyklppädisch probematisch, da die beschriebenen Ereignisse derzeit noch nicht abgeschlossen sind - ich bin mir nicht sicher, ob dies das Verständnis des Phänomens wirklich weiter bringt, zumal dies alles noch im Gange ist, und von einer "Rezeption" durch die Öffentlichkeit noch nicht wirklich gesprochen werden kann. Ich lösche dies zunächst mal. --[[Benutzer:Stauffen|Stauffen]] 15:47, 23. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
Dann stelle ich das mal zur Diskussion hier rein. "Beliebige" Zitate können natürlich um weitere ergänzt werden, dann sind sie nicht mehr beliebig. "Abgeschlossenheit": dann ist der ganze Artikel (und letztlich alle Artikel) nicht enzyklopädisch. Daß es eine Rezeption bereits gibt, belegen die Zitate, auf die im Übrigen in der Öffentlichkeit ja schon laufend Bezug genommen wird, etwa auf Greenspan. --[[Benutzer:Alex1011|Alex1011]] 16:12, 23. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
:[[Alan Greenspan]], ehemaliger Vorsitzende der [[Federal Reserve]], sprach von einer Krise, wie sie die USA nur einmal in einem Jahrhundert ereilt.<ref>[http://afp.google.com/article/ALeqM5i6u55aefaUf_RXJC4-5kcva-gyWQ] US in 'once-in-a-century' financial crisis : Greenspan, AFP, google news, 14. September, 2008</ref><br />
<br />
:Die umfangreichen staatlichen Hilfen blieben nicht ohne Kritik. So sieht Professor [[Nouriel Roubini]] von der [[New York University]] die USA auf dem Weg zur „USSRA (United Socialist State Republic of America)“.<ref>[http://www.rgemonitor.com/roubini-monitor/253625/the_transformation_of_the_usa_into_the_ussra_united_socialist_state_republic_of_america_continues__at_full_speed_with_the_nationalization_of_aig] [[Nouriel Roubini]]: „The transformation of the USA into the USSRA (United Socialist State Republic of America) continues at full speed with the nationalization of AIG“, 17. September, 2008 (abgerufen 23. September 2008)</ref> <br />
<br />
:[[Frank Schirrmacher]], Mitherausgeber der [[Frankfurter Allgemeine Zeitung]], spricht von einem „Zeitalter des Unglücks“, das er unter Bezug auf [[W. H. Auden]] mit dem „Zeitalter der Angst“ nach dem Ersten Weltkrieg vergleicht.<ref>[http://www.faz.net/s/RubCF3AEB154CE64960822FA5429A182360/Doc~E29F8FCC1E6094ED1BFE07AA7222B0AC4~ATpl~Ecommon~Scontent.html] [[Frank Schirrmacher]], „Mehr als eine Finanzkrise – Das Zeitalter des Unglücks“, [[FAZ]] 18. September 2008 (abgerufen 23. September 2008)</ref><br />
<references/><br />
<br />
== Auswirkungen auf die Realwirtschaft ==<br />
<br />
In der Form sollte der Absatz gelöscht werden. Es steht darin nichts über die Auswirkungen der Finanzkrise auf die Realwirtschaft. -- [[Benutzer:Marinebanker|Marinebanker]] 18:23, 23. Sep. 2008 (CEST)<br />
:Das ist genau der Inhalt dieses Abschnitt, mit einer Stelle anch dem Komma. --[[Benutzer:Alex1011|Alex1011]] 19:44, 23. Sep. 2008 (CEST)<br />
::Nein. Da steht, dass Wachstumsprognosen nach unten korrigiert wurden. Das mag zwar suggerieren, dass dies auf Grund der Subprime-Krise geschah, steht da aber nicht. Und müsste dann auch belegt werden.<br />
::(Und selbst dann stünde da noch nichts über die Auswirkungen der Subprimekrise auf die Realwirtschaft, sondern auf die Auswirkungen der Subprimekrise auf die Prognosen. Was ich aber nicht für das eigentliche Problem halte). -- [[Benutzer:Marinebanker|Marinebanker]] 21:17, 23. Sep. 2008 (CEST)<br />
:::Dieser ganze Abschnitt könnte meiner Meinung gestrichen werden - es sind reine Glaskugelaussagen, wenn auch von eminenten Experten, und die Nachkommastellen täuschen eine Genauigkeit vor, die es so nicht gibt. In einer Enzyklopedie wie WP sollten wir uns darauf beschränken, was wirklich eingetroffen ist, und nicht was Der-oder-der zum möglichen zukünftigen Wachstum sagt, zumal diese Aussage in ein oder zwei Wochen ohnehin überholt sein wird... --[[Benutzer:Stauffen|Stauffen]] 16:03, 25. Sep. 2008 (CEST)<br />
::::<s>Ich bin dann mal so frei ... wobei ich die Sache nicht ganz so streng wie Stauffen sehe. Wenn von ernstzunehmenden Quellen Prognosen/Aussagen über (mögliche) Auswirkungen kommen und ein gewisser Konsens gegeben ist, kann man die m. E. reinnehmen. Aber noch nicht einmal das leistet der Abschnitt im Moment. -- [[Benutzer:Marinebanker|Marinebanker]] 18:48, 25. Sep. 2008 (CEST)</s> Selektiv im Artikel gelöscht, habe die Änderung im Artikel nicht mitbekommen. -- [[Benutzer:Marinebanker|Marinebanker]] 18:52, 25. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
Ich stimme Stauffen weitgehend zu. Ein Lexikon ist m. E. nicht der rechte Ort, Einzelaussagen von Einzelpersonen/-institutionen (deren Kompetenz unbenommen) zusammenzusammeln. Wenn es in einem seriösen, möglichst wissenschaftlichen Medium eine zusammenfassende Betrachtung gibt, wäre das ggf. eine gute Quelle. Bei einer so komplexen wirtschaftswissenschaftlichen Fragestellung halte ich journalistische Quellen für nicht geeignet, WP soll ja hohen Ansprüchen genügen. -- [[Benutzer:Marinebanker|Marinebanker]] 23:55, 25. Sep. 2008 (CEST)<br />
:Was jetzt - keine wissenschaftlichen Institutionen zitieren oder dann doch wieder oder nur wenn sie in Gruppen auftreten? Die Quellen sind ja die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute, also natürlich geeignet. Natürlich kann auch ein ausgewiesener Einzelwissenschaftler zitiert werden. --[[Benutzer:Alex1011|Alex1011]] 09:58, 26. Sep. 2008 (CEST)<br />
::Nein, die Quellen waren keine Wirtschaftsforschungsinstitute, die Quellen waren Zeitungen. Es macht einen Unterschied, wo man die Äußerung findet. Die Wiedergabe wissenschaftlicher Inhalte in journalistischen Medien ist eine höchst unzuverlässige Sache. Für eine neutrale, fundierte Darstellung eines solch komplexen Themas sollte man m. E. auf Review-Artikel oder zusammenfassende Studien zurückgreifen. In der Wirtschaftswissenschaft hat ja häufig jeder Fachmann eine andere Meinung, so dass mit Einzelmeinungen eine neutrale Darstellung problematisch ist. -- [[Benutzer:Marinebanker|Marinebanker]] 16:37, 26. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
== 40 Mrd. USD am Donnerstag ==<br />
Im Text steht "...können die Banken am Donnerstag bis zu 40 Milliarden US-Dollar...". Ist damit Donnerstag der 25.9.2008 gemeint? Bitte ggf. korrigieren. --[[Benutzer:BEG|BEG]] 12:58, 24. Sep. 2008 (CEST)<br />
:Es müßte der Donnerstag, 18. September, sein. --[[Benutzer:Alex1011|Alex1011]] 21:10, 24. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
== Auswirkungen auf Deutschland ==<br />
Es sollte der Skandal um die KfW und die Überweisung an die Leeman Brothers hervorgehoben werden. Vllt ein eigener Unterpunkt.<br />
Es ist schließlich ein wesentlicher Aspekt der Auswirkungen auf die BRD, und eingedenk der Vorgeschichte die die KfW und der ihr angeschlossenen IKB mehr als eine bloße erwähnung wert. [[Spezial:Beiträge/89.53.122.193|89.53.122.193]] 17:11, 26. Sep. 2008 (CEST)<br />
:Nur, dass die Überweisung an die Gebrüder Lehmann nicht wirklich etwas mit der Subprime-Krise zu tun hat. -- [[Benutzer:Marinebanker|Marinebanker]] 17:19, 26. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
== Washington Mutual = Sparkasse ==<br />
<br />
Man sollte in der Auflistung der Insolventen Banken so wie in der Übersetzung des Artikels "Washington Mutual" diese nicht als Sparkasse bezeichnen.<br />
Dies könnte zu Verwirrung beim Leser führen, da die anglo-amerikanische Finanzwelt keine Sparkassen kennt. Jedenfalls nicht in dem Sinne wie wir sie hier bei uns in Deutschland haben. Um hier Klarheit zu schaffen sollte einfach der Name "Bank" eingefügt werden. / --[[Benutzer:Kimalex|kimalex]] 18:10, 26. Sep. 2008 (CEST)<br />
:Ich wollte es auch schon löschen - im Sparkassenartikel tauschen aber auch die amerikanischen S&L auf. Man müsste alos [[Sparkasse]] prüfen. -- [[Benutzer:Marinebanker|Marinebanker]] 18:16, 26. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
== Lemma ==<br />
Könnte man den Artikel nicht generell unter das Lemma "Subprime-Krise" stellen?<br />
Das Lemma "Finanzkrise 2007/2008" ist falsch, da die Krise garantiert noch bis 2009 (manche sagen sogar bis 2010) anhält. - [[Benutzer:Appaloosa|Appaloosa]] 23:05, 26. Sep. 2008 (CEST)<br />
:Bitte weiter oben lesen; ich glaube das ist bereits das dritte mal, dass diese Frage zur Diskussion gestellt wird.--[[Benutzer:Genossegerd|Genossegerd]] 21:56, 29. Sep. 2008 (CEST)<br />
::''Garantiert'' ist nur eins: „In the long run, we are all dead ...“ - aber das nur am Rande. <small> Ahoi ...</small> [[Benutzer:Nis Randers|Nis Randers]] <small>[[Benutzer_Diskussion:Nis Randers|Sag's Mutter ...]]</small> 22:24, 29. Sep. 2008 (CEST)<br />
:::Ich sag's ja: [[John Maynard Keynes|Keynes]] is back. --[[Benutzer:Alex1011|Alex1011]] 22:54, 29. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
== Erwartete politische Auswirkungen ==<br />
<br />
Hier zunächst nur ein wenig Diskussionsstoff zum lesen - aus dem Presseschau der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb. "Das Ende des Kapitalismus?" heißt dort das Top-Thema vom 26.09.2008. Den Originaltext mit den sämtlichen funktionierenden Links s. unter [http://www.eurotopics.net/de/presseschau/aktuell.html]. Mittelfristig sollte, glaube ich, aus solchen sich häufenden Medienberichten und Expertenstimmen ein Kapitel in diesem Wiki-Artikel oder gar ein eigenes Lemma gemacht werden. Viele Grüße ---[[Benutzer:IngaGottschalk|IngaGottschalk]] 08:15, 27. Sep. 2008 (CEST)<br />
:::Meinst du diesen Link [http://www.eurotopics.net/de/presseschau/wirtschaft/]? --[[Benutzer:Alex1011|Alex1011]] 22:53, 29. Sep. 2008 (CEST)<br />
::::Nein, ich meine diesen hier: [http://www.eurotopics.net/de/presseschau/aeltere/NEWSLETTER-2008-09-26-Das-Ende-des-Kapitalismus]. Offenbar hat die bpb beim Aktualisieren ihrer Schlagzeilen wenig Rücksicht auf uns hier genommen. Ich meine das dortige Top-Thema vom 26.09.2008, das vermutlich auch später noch unter 26.09.2008 zu finden sein wird. Aufgrund der sich ausbreitenden Finanzkrise und zunehmend nachdenklichen Expertenstimmen ist dort eine Presseschau zum Thema "Das Ende des Kapitalismus?" zusammengestellt worden. Frohes Lesen und viele Grüße --[[Benutzer:IngaGottschalk|IngaGottschalk]] 11:53, 30. Sep. 2008 (CEST)<br />
:: Das DAX-Unternehmen Hypo Real Esate soll auch vor dem Kollaps stehen: http://www.welt.de/wirtschaft/article2505773/Dax-Konzern-Hypo-Real-Estate-vor-Kollaps.html. Ich glaube die Sache weitet sich immer mehr aus. - [[Benutzer:Appaloosa|Appaloosa]] 23:41, 28. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
Hier die heutige bpb-Presseschau vom 1.10.2008: Nach dem gescheiterten US-Rettungsplan werden jetzt Alternativen gesucht und sogar gemutmaßt, ob sich die globalen Machtverhältnisse jetzt nachhaltig ändern werden.[http://www.eurotopics.net/de/presseschau/archiv/archiv_dossier/DOSSIER36967-Alternativen-gesucht] Mehrfach werden die Auswirkungen der Finanzkrise mit der Tragweite vom 11. September verglichen. --[[Benutzer:IngaGottschalk|IngaGottschalk]] 22:58, 1. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
== Island Fehler? ==<br />
<br />
Hallo,<br />
<br />
mir ist aufgefallen das unter Island eine Geldangabe ist Miollionen € ist? wurde damit Millionen gemeint? Also Rechtschreibfehler?<br />
<br />
Gruß Gast<br />
<br />
Die Angabe das der Kurs der Isländische Krone sei am 7.Oktober um 100% explodiert ist falsch.Siehe hier http://www.ecb.int/stats/exchange/eurofxref/html/eurofxref-graph-isk.en.html . In Wirklichkeit ist der Kurs des Euro zur ISK um 120% gestiegen also hat die ISK weiter an Wert verloren. Bitte korrigieren.<br />
<br />
== zur Entstehung ==<br />
<br />
Im Kapitel zur Entstehung der Krise steht:<br />
<br />
"Im Frühjahr 2007 erreichten in den Vereinigten Staaten die Zahlungsausfälle auf Subprime-Kredite den höchsten Stand der letzten Jahre, verursacht durch kontinuierliche Zinserhöhungen bei gleichzeitig stetigem Verfall der dortigen Immobilienpreise"<br />
<br />
Dass Zinserhöhungen zu Zahlungsausfällen führen, kann ich mir ja noch erklären: ein Kreditnehmer muss höhere Zinsen zahlen als bei der Kreditvergabe vereinbart, ist dazu aber nicht in der Lage, daher Zahlungsausfall. Aber in welcher Weise sollen sinkende Immobilienpreise zu Zahlungsausfällen führen? Zwei Szenarien könnte ich mir vielleicht vorstellen:<br />
1) ein Kreditnehmer merkt, dass er nicht den Kredit abzahlen und zugleich die Immobilie halten kann. Er will daher die Immobilie wieder verkaufen und aus dem Erlös den Kredit bedienen. Aufgrund der gefallenen Immobilienpreise ist das aber nicht mehr möglich.<br />
2) der Kreditnehmer bewohnt/nutzt die Immobilie nicht selbst, sondern vermietet sie. Mit den Immobilienreisen fallen aber auch die Mieten, so dass er aus den Miteinnahmen die Kredit nicht mehr abzahlen kann.<br />
Ist das gemeint? --[[Benutzer:Bareil|Bareil]] 03:18, 5. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
:Die Häuser dienen als Sicherheit für die Kredite. Wenn die Preise fallen sinkt also der Wert der gestellten Sicherheit. Dies führt dazu, dass die Verzinsung wegen schlechterer Bonität angepasst wird (d.h. die Zinsbelastung steigt). Dies kann soweit führen, dass der Kreditnehmer nicht mehr in der Lage ist, den Kredit zu bedienen und der Kredit fällig gestellt, bzw. die Sicherheit verwertet wird. --[[Benutzer:AT|AT]] [[Benutzer Diskussion:AT|<small>talk</small>]] 03:53, 5. Okt. 2008 (CEST)<br />
::Ob die Zinsen von bestehenden Krediten bei fallender Bonität steigen, hängt wohl von der Vertragsgestaltung ab, halte ich aber für zweifelhaft - insgesamt scheint es aber rational, einen Kredit nicht mehr zu bedienen, wenn der Wert des Kredit den erwartenen Wert des beliehenen Gutes übersteigt. In diesen Fall, erhält die Bank bei Vollstreckung ein Gut, das weniger wert ist als der vergebene Kredit, mit der Folge, dass (i) die Bank einen Verlust schreiben muss (was die Fähigkeit weitere Kredite zu vergeben einschränkt, da die Kapitalbasis der Bank schrumpft) und (ii) ein Gut auf den Markt kommt, was weiteren Druck auf die Immobilienpreise erzeugt.--[[Benutzer:Stauffen|Stauffen]] 21:14, 5. Okt. 2008 (CEST)<br />
::Bonitätsabhängige Zinsen halte ich auch für zweifelhaft. Aber egal. Vermutlich ist gemeint, dass die Schuldner auf Grund des Zisnanstiegs in Zahlungsverzug kamen und die Gläubiger dann auf Grund der gesunkenen Immobilienpreise Verluste erlitten. Hat jemand mal 'ne Quelle? :-) -- [[Benutzer:Marinebanker|Marinebanker]] 22:07, 5. Okt. 2008 (CEST)<br />
:::Nach meiner Kenntnis ist es in den USA bei der Finanzierung von Immobilien möglich, dass ein Kreditnehmer der Bank das Grundpfandrecht (sprich: Haus) überträgt und damit aus dem Kreditvertrag entlassen wird. Bei sinkenden Immobilienwerten und Beleihungsgrenzen von rund 100% ist dieses Verhalten eines Kreditnehmers nachvollziehbar - allerdings hat die Bank dann ein Problem.--[[Benutzer:Genossegerd|Genossegerd]] 22:32, 5. Okt. 2008 (CEST)<br />
::::Genau @genossegerd. Wenn mein Beleihungsauslauf 100% oder noch mehr ist und mein Eigenkapital weg ist, dann gebe ich einfach mein Haus der Bank und miete mir was günstigeres. In US auch als "walk away" bekannt.Gruss --[[Spezial:Beiträge/92.236.32.127|92.236.32.127]] 11:57, 6. Okt. 2008 (CEST)<br />
:::::(Dazwischenquetsch)[http://housingdoom.com/2008/01/30/use-our-method-to-walk-away/ Walk Away als Geschäftsmodell] ;)-- [[Benutzer:Coatilex|Coatilex]] 15:13, 7. Okt. 2008 (CEST)<br />
::::: Allerdings dürfte dann der [[:en:Credit score (United States)]] ziemlich mieß sein, so dass dann mit shoppen auf Kredit erst mal schluß ist. --[[Spezial:Beiträge/92.193.14.113|92.193.14.113]] 19:20, 6. Okt. 2008 (CEST)<br />
:::::: Der war doch vorher auch schon mies. ;-) [[Subprime]].--[[Spezial:Beiträge/92.236.32.127|92.236.32.127]] 21:51, 6. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
Um auf den Anfang zurück zu kommen. Im Artikel steht "..., verursacht durch kontinuierliche Zinserhöhungen bei gleichzeitig stetigem Verfall der dortigen Immobilienpreise. ...". Das ist m.E. falsch - es müsste heißen "..., '''ausgelöst''' durch kontinuierliche Zinserhöhungen bei gleichzeitig stetigem Verfall der dortigen Immobilienpreise. ..." Die Ursachen lagen weiter in der Vergangenheit. Eine kurze und bündige Erläuterung findet ihr unter [http://de.answers.yahoo.com/question/index?qid=20080923061723AAwOcHz] oder - deutlich professioneller unter [http://www.scienceblogs.de/zoonpolitikon/2008/10/erklarungen-zur-finanzkrise-haufig-gestellte-fragen.php], auch [http://diepresse.com/home/meinung/gastkommentar/323276/index.do] ist nicht schlecht. Allen diesen Quellen ist gemeinsam, dass es mehrerer Bedingungen bedurfte, um diese Krise entstehen zu lassen, z.B.: + ein Markt, der Spass daran hatte, Immobilienbewertungen (Preise) über ein gesundes Maß hinaus wachsen zu lassen + Immobilienbesitzer, die verwegen genug waren, durch die Überbewertung mögliche zusätzliche Kredite (zweite Hypotheken oder dergleichen) in Konsum (Flachbildschirme, first class Urlaubsreisen, Porsches, Mercedes, ...) umzusetzen + Banken, die mutig genug waren, so etwas zu finanzieren + Investmentbanken, die sich Kraft ihrer Wassersppe solche Kredite in Form von "Paketen" zum überhöhten Preis andrehen liessen + Anleger, die den Prospekten solcher Investmentbanken Glauben schenkten und deshalb genau dort Geldeinlagen machten (natürlich nicht aus Gier) + ... usw. usf. Mit einem Wort: Alles das, was in den weiter oben von den anderen Wikis gemachten Äußerungen mehr oder weniger deutlich steht. Nur stehen diese Ursachen leider (noch) nicht im Artikel selbst.<br />
Wenn es nicht so strenge Spielregeln bei der Veröffentlichung gäbe (Quellen statt persönlicher Meinungen), dann würde ich sagen: Die Ursachen ware im wesentlichen Gier und Cleverness auf der einen Seite (Verkäufer) und Gier und Dummheit auf der anderen Seite (Käufer). Tu ich aber nicht, wenigstens nicht im Artikel.<br />
Was ich noch gerne wüsste: Wo sind in den "fetten Jahren" die ganzen schönen Billionen hingelangt, die jetzt weltweit aus Steuermitteln in die Geldmärkte gepumpt werden müssen? Ausschließlich in private Haushalte (denen, die sich auf Pump jede Menge Konsum geleistet haben)? Oder bei der einen oder anderen Bank (die "rechtzeitig" aus diesem Markt ausstieg)? Weiß das jemand?--[[Benutzer:Hennol|Hennol]] 23:37, 20. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
: Vielleicht in China, Japan, Deutschland, etc? Also den Ländern, die gut vom US-Konsum gelebt haben? --[[Benutzer:Goldzahn|Goldzahn]] 01:44, 21. Okt. 2008 (CEST)<br />
:: Der Gedanke gefällt mir. Scheint logisch zu sein. Dann haben wir es alles in allem nur mit einem ganz normalen Geschäft zu tun: Der auf Pump gelaufene US-Konsum hat allen irgendwie genutzt. Jetzt ist die "Blase" leider geplatzt und alle - die auf Pump konsumiert haben und die von diesem Konsum profitiert haben - zahlen jetzt gemeinsam die Zeche. Als Folge davon müssen wir akzeptieren, dass die jetzt aufgekommene Aufregung und damit die gesamte Diskussion mehr als flüssig ist, nämlich überflüssig. --[[Benutzer:Hennol|Hennol]] 21:28, 22. Okt. 2008 (CEST)<br />
::: Zunächst muss man sagen, dass die großen Beträge aus Steuermitteln auch viele Bürgschaften enthalten von denen nur ein Teil tatsächlich in Anspruch genommen wird. An der Immobilienblase wurde natürlich verdient. Neben den Immobilienhändlern hat der Finanzmarkt profitiert. 2007 wurden alleine in London 10 Milliarden an Prämien gezahlt. Wenn viele Banken und Investoren in solch großem Umfang Kreditforderungen gekauft haben, konnte man damit sicher auch viel Gewinn erzielen. Hat vielleicht jemand Zahlen zu diesen Geschäften? Und dann gab es natürlich noch die [[Hedgefonds]], die mit [[Leerverkauf|Leerverkäufen]] an der Krise ganz gewaltig verdient haben. Fondsmanager wie [[John Paulson]], die die Subprime-Krise frühzeitig kommen sahen, wurden zu Milliardären. --[[Benutzer:GünniX|GünniX]] 20:39, 26. Okt. 2008 (CET)<br />
<br />
<br />
Einspruch! Es ist doch wohl so, dass man bei der Frage der Entstehung nicht - wie leider hier im Artikel geschehen - "mitten drin" anfangen darf. Der "liebe Staat" (hier: USA) war es doch mal wieder, welchem seit Jahren bei jedem Hüsteln der Wirtschaft nichts besseres einfiel, als jeweils den Leitzins zu senken - zum Schluss auf lächerliche 1%, womit der Geldmarkt quasi mit Liquidität geflutet wurde, da ja dank Keynes Theorien die Geldmenge keine Rolle spiele, was klassische Ökonomen wie z.B. der Wirtschaftsnobelpreisträger [[Milton Friedman]] immer schon vehement bestritten hatten! ZUSÄTZLICH wurden in den USA in vielen Bundesstaaten als "soziale Wohltat" die Banken gezwungen (sic!), anders als z.B. in Deutschland, sich ihre Kreditnehmer nicht nach Zahlungsfähigkeit bzw. möglicher Selbstbeteiligung aussuchen zu DÜRFEN! Am Anfang war also nicht der "böse Raubtierkapitalismus" oder die ach so große "Gier" der Kapitalisten (diese sind alleine aus Eigeninteresse am Kapital von Natur aus eher vorsichtiger als der mit fremdem und zwangseingetriebenen Geld um sich schmeißende Staat), sondern eine Regierung, welche einerseits den Geldmarkt flutete und andererseits die Banken ZWANG, derart faule Kredite an Häuslebauer vergeben zu MÜSSEN. In einem nichtmanipulierten Markt ist "Eigennutz" und "Gier" nicht nur etwas Gutes, sondern zwingend notwendig, weshalb der Kapitalismus auch so hervorragend funktionieren könnte, wenn man ihn nur ließe, da er keinen "Neuen Menschen" benötigt - wie z.B. der Sozialismus - sondern bestens mit denen auskommt, die da sind. Da also einerseits Hausbau ohne Eigenkapital und mit schwachem Einkommen auf einmal durch diese künstliche Marktmanipulation des lieben Staates möglich und gleichzeitig der Sprit in den USA sehr billig war, entstanden in den Vororten vieler Großstädte regelrechte Pendlersiedlungen von einkommensschwachen Bürgern, welche ihr Haus zu 100% auf Pump finanziert hatten und gleichzeitig monatlich viel Sprit verbrauchten. Dann passierte zweierlei: 1. stiegen die Spritpreise und 2. bemerkte der schlaue Staat plötzlich die sich seit Jahren bildende Geldblase und die Inflationsgefahr, und erhöhte schlagartig den Leitzins. Plötzlich mussten die Kreditnehmer also sowohl monatlich mehr Zinsen zahlen UND hatten höhere Kosten durch die stark angezogenen Spritpreise, was dazu führte, dass sie ihre Zinsen nicht mehr bezahlen konnten. Viele Banken hingegen waren so schlau, die faulen Kredite, zu denen sie durch den lieben Staat gezwungen wurden, an der Börse zu verhökern an Spekulanten, welche oft - weil sie in Europa oder sonst wo saßen - die Ursache des Zustandekommens dieser Kredite gar nicht kannten. Und erst JETZT kann man wie im Artikel beschrieben fortfahren. Sollte zum größeren Verständnis noch im Artikel eingebaut werden. Quellen und Hintergrundinfos gibt's z.B. hier: http://www.hayek.de/start.html MV --[[Spezial:Beiträge/193.238.8.83|193.238.8.83]] 01:03, 24. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
:Vom Ansatz her vollkommen richtig. Gerade angesichts populistischer Plattituden, dass mal wieder der "Neoliberalismus" schuld an allem sei, und jetzt die Politiker mehr kontrollieren und regulieren müssten, ist es wichtig darauf hinzuweisen, dass die Krise nicht im luftleeren Raum entstanden ist, sondern durch staatliche Eingriffe zumindest mitverschuldet ist. So wie Wohlgemuth es ausdrückt: ''Gerade die amerikanische Immobilien- und Kreditkrise hat zuvörderst (interventions-) politische Ursachen, nämlich sozialpolitischen Dirigismus in Verbindung mit geldpolitischem Expansionismus.'' --[[Benutzer:Livani|Livani]] 15:16, 25. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
== Die Diskussionsseite dient nicht der Diskussion des Themas, sondern des Artikels ==<br />
Was soll das denn bedeuten ?<br />
Wodrin besteht der Unterschied ?<small>(''Der vorstehende, nicht signierte Beitrag – siehe dazu [[Hilfe:Signatur]] – stammt von'' [[Benutzer:80.228.198.87|80.228.198.87]] ([[Benutzer Diskussion:80.228.198.87|Diskussion]] • [[Spezial:Beiträge/80.228.198.87|Beiträge]]) 14:20, 10. Okt. 2008 (CET)) </small><br />
<br />
:Über den Artikel: Was soll im Artikel drinstehen und was nicht? Wie solle es gegeliedert, formuliert sein? Ist etwas im Artikel zu ändern oder falsch? Solche Dinge eben. Über das Thema: Warum ist es zur Kreditkrise gekommen? Welche Auswirkungen haben die jüngsten Entwicklungen auf meine Spareinladgen. etc. <br />
:Unterschied jetzt klar? Besten Gruß-- [[Benutzer:Coatilex|Coatilex]] 14:30, 10. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
== Abschnitt "Ursachen" ==<br />
<br />
Im Abschnitt "Ursachen" wird als einzige Ursache eine Änderung der Kreditvergabepraxis von Fannie Mae im September 1999 genannt. Ich bin der Meinung, dass dies sicher eine wesentliche Ursache war. Die Ursachen für diese Krise sind jedoch deutlich komplexer und nicht monokausal. Außerdem ist dies POV, weil hier der Clinton-Administration die alleinige Schuld gegeben wird. Der Bush-Administration wird aber von den meisten Experten eine deutlich größere Schuld gegeben. Ziemlich breiter Konsens der meisten Kommentatoren ist, dass die von der Clinton-Administration forcierte Änderung der Kreditvergabepraxis, vielmehr jedoch noch die äußerst laxe Geldpolitik der Bush-Administration zu einer extremen Ausweitung der Geldmenge geführt hat. Dies löste einen künstlichen Boom auf dem US-Immobilienmarkt aus. Als diese Blase platzte, gab es einen Dominoeffekt der zu dieser Krise führte.<br />
<br />
Ein weiterer Kritikpunkt von mir ist, dass der einzige Quellenverweis in diesem Abschnitt zwar belegt, dass es eine Änderung der Kreditvergabepraxis gegeben hat. Nicht belegt ist jedoch, dass, diese Änderung der Kreditvergabepraxis von relevanten Experten als Ursache für die betrachtet wird. Nicht dass ich bezweifle, dass dies eine wesentliche Ursache ist, es muss jedoch belegt werden.<br />
<br />
Nebenbei bemerkt deckt die verlinkte Quelle die Aussage, dass die Basel I/Basel II Richtlinien eine "seriösere" Kreditvergabepraxis erzwingen würde, nicht ab. Dies darf IMHO auch bezweifelt werden und sollte IMHO gelöscht werden, da es hier auch nicht her gehört.<br />
<br />
Mein Vorschlag ist nun, dass die gesamte historische Entwicklung, die zu dieser Krise geführt hat, dargestellt wird. Dies ist sicher von großem Interesse für die Leser. Damit hier nicht Tür und Tor geöffnet wird für POV im Stil von "Die Juden waren schuld", dürfen nur Punkte genannt werden, die folgende Kriterien erfüllen:<br />
*einen oder besser mehrere Belege dafür, dass mindestens ein relevanter Experte (besser mehrere) diesen Punkt als eine wesentliche Ursache dieser Krise genannt hat.<br />
*einen oder besser mehrere Belege dafür, dass dieser Punkt auch tatsächlich den Tatsachen entspricht.<br />
<br />
Sinn dieser doppelten Belegpflicht ist, dass Punkte, auch wenn sie von mehreren Kommentatoren als Ursache benannt werden, im Artikel nur dann als Ursache der Krise aufgenommen werden dürfen, wenn auch belegt werden kann, dass dies keine bloßen Behauptungen sind. Wenn also mehrere Experten sagen, eine Zinssenkung von Greenspan hat zu einer drastischen Ausweitung der Geldmenge geführt, muss erstens belegt werden, dass Greenspan die Zinsen tatsächlich gesenkt hat und zweitens, dass dies tatsächlich auch zu einer drastischen Ausweitung der Geldmenge geführt hat.<br />
<br />
Was haltet ihr von meinem Vorschlag? --[[Benutzer:Mr. Mustard|Mr. Mustard]] 23:39, 9. Okt. 2008 (CEST)<br />
:Die Behauptung eines Experten muß ausreichen. Wir können hier nicht auch noch wissenschaftliche Studien betreiben, ob IfW, RWI usw. richtig oder falsch liegen. --[[Benutzer:Alex1011|Alex1011]] 10:09, 10. Okt. 2008 (CEST)<br />
:Hier nochmal der fragliche NYT-Artikel: [http://query.nytimes.com/gst/fullpage.html?res=9C0DE7DB153EF933A0575AC0A96F958260&amp;sec=&amp;spon=&amp;pagewanted=all NYT 30. Sept. 1999] --[[Benutzer:Alex1011|Alex1011]] 10:11, 10. Okt. 2008 (CEST)<br />
::das halte ich für eine ziemlich absurde ansicht - dass '''ein''' experte '''alles''' dazu wissen könnte - es würde sich anbieten einen absatz für schon länger bekannte kritiker des "systems" (in der gescheiterten version) wie z.b. stiglitz oder schmidt oder soros u.a. einzufügen, die bereits im vorfeld auf das vermutlich unweigerliche platzen der hypotheken-blase hinwiesen. [[Benutzer:Dontworry|dontworry]] 11:28, 10. Okt. 2008 (CEST)<br />
:::(nach BK)Die Meinung ''eines'' Experten kann bei so einem komplexen Thema nicht ausreichen. Wenn man die Wirtschaftspresse beobachtet, liest man jeden Tag andere Theorien von verschiedenen Experten. Aussderdem haben sich die hauptsächlich vermuteten Ursachen seit Beginn der Krise 2007 mehrfach geändert. Man müsste also schon chronologisch Vorgehen, im Sinne von: "Anfangs vermuteten Experten X als Auslöser<nowiki><ref></nowiki> nach Ereignis Y wurde häufig auch von Z<nowiki><ref></nowiki> ausgegangen" usw. -- [[Benutzer:Coatilex|Coatilex]] 11:29, 10. Okt. 2008 (CEST)<br />
::::"ein" war unbestimmter Artikel. Es ging mir nicht um ein oder mehrere, sondern darum, daß wir hier nicht auch noch im einzelnen prüfen können, ob die Arguemente eines Experten sachlich gerechtfertigt sind. --[[Benutzer:Alex1011|Alex1011]] 11:37, 10. Okt. 2008 (CEST)<br />
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:::::Genau dies halte ich jedoch für besonders wichtig. Wenn ein Experte behauptet, eine wesentliche Ursache der Krise sei, dass die Geldmenge aufgrund der Niedrigzinspolitik der FED enorm gestiegen ist, es jedoch keine Belege dafür gibt, dass die FED die Zinsen gesenkt hat und auch nicht dafür, dass die Geldmenge gestiegen ist, so kann zwar belegt werden, dass ein "Experte" dies als Ursache genannt hat (Wertung), die Aussage ist jedoch nichts wert, weil die behaupteten Tatsachen selbst (Fakt) nicht belegt werden können. --[[Benutzer:Mr. Mustard|Mr. Mustard]] 12:26, 10. Okt. 2008 (CEST)<br />
::::::Dies Tatsache, daß Experte X y gesagt hat, hat natürlich einen Wert. Gegebenenfalls muß ergänzt werden, daß Experte Y die Fakten von X bestreitet und deshalb zu anderen Aussagen kommt. Was willst du denn machen, wenn einer mit einer multiplen Regressionsanalyse oder mit einem autoregressiven Vektormodell feststellt, dass meinetwegen die Zinssenkung die entscheidende Ursache war? --[[Benutzer:Alex1011|Alex1011]] 12:33, 10. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
::::::: Die Frage ist doch, was das Ziel der Darstellung sein soll. Geht es um die Ursachen selbst oder geht es um die aktuelle Diskussion der Ursachen in den Medien? Wenn es um die Ursachen selbst gehen soll, dann können m.E. nur Publikationen, die einer unabhängigen Qualitätskontrolle unterliegen und damit den allgemein akzeptierten Stand der Erkenntnis wiederspiegeln, und statistische Fakten zitierfähig sein. Geht es jedoch darum, hier die naturgemaess diffuse (und auch gelegentlich nicht unabhängige) Meinung von so genannten Experten, die einge gewisse öffentliche Aufmerksamkeit auf sich ziehen, wiederzugeben, dann sind eben diese Experten zitierfähig. Nur sollte man in diesem Fall nicht glauben, dass man damit eine seriöse Analyse der Ursachen zustande bringt. Dafür ist es ohnehin noch etwas früh. --[[Benutzer:Freispiel|Freispiel]] 12:47, 10. Okt. 2008 (CEST)<br />
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:::::::@Alex1011 Genau dies möchte ich verhindern, dass im Artikel steht: Experte A sagt dass Angelika Merkel schuld an der Krise ist (Wertung), weil sie das Gesetz XYZ erlassen hat (Fakt). Experte B bestreitet dies, weil Angelika Merkel gar kein Gesetz XYZ erlassen hat. Behauptungen, die auf unbelegten Fakten basieren, sollen erst gar nicht in den Artikel rein. Ich halte dies für wichtig, weil derzeit in den Medien sehr vieles behauptet wird, wofür es keine Belege gibt. <br />
:::::::@Freispiel Es geht natürlich um die Darstellung der relevanten Diskussion der Ursachen. --[[Benutzer:Mr. Mustard|Mr. Mustard]] 12:57, 10. Okt. 2008 (CEST)<br />
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:::::::: Ok, dann kann ich so wie so nicht verstehen, warum die Meinung des einen oder anderen Experten hier relevant sein sollte. Es handelt sich dabei lediglich um aktuelle Einschätzungen und Momentaufnahmen, nicht um gesicherte Erkenntnisse. Abgesehen davon verstehe ich auch nicht, warum man meinen könnte, hier eine Expertenmeinung eintragen zu müssen, die man selber gar nicht versteht und inhaltlich nicht überzeugend vertreten kann. Ich schreibe jedenfalls nur über Dinge, die ich selber verstehe und vernünftig belegen kann, und nicht darüber, was so genannte Experten in den Massenmedien von sich geben. --[[Benutzer:Freispiel|Freispiel]] 13:22, 10. Okt. 2008 (CEST)<br />
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Gut, dass der Abschnitt verschwunden ist. Wollte auch schon eine Streichung vorschlagen. Die Ursachen der Finanzkrise 2007/2008, belegt durch einen Artikel vom 30.09.1999. Noch mal ganz langsam und zur Betonung in Blockschrift NEUNZEHN-HUNDERT-NEUNUND-NEUNZIG. Dann noch Basel I und Basel II in einem Atemzug gerade in dem Punkt, in dem sie sich unterscheiden, und eine unbelegte Behauptung über die Bewertbarkeit von bestimmten ABS. Das war wirklich professionelle Arbeit. Ansonsten kann ich nur Jan eissfeldt zustimmen. -- [[Benutzer:Marinebanker|Marinebanker]] 18:42, 10. Okt. 2008 (CEST)<br />
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Hallo zusammen<br />
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Habe leider erst nach dem Wiedereinfügen des Abschnittes gesehen, dass hier eine Diskussion zu dem Thema läuft. Sorry. Trotzdem bin ich dafür, dass hier ein solcher Abschnitt enthalten ist. Denn diese Frage stellt sich jedem Leser des Artikels (so denke ich jedenfalls). Ich behaupte nicht (mehr), dass das die einzige allumfassende Ursache ist, hoffe aber, dass Andere weitere Ursachentatsachen sammeln und hier anführen (wie z.B. die Auswirkungen der Bush-Ära). It's a Wiki und Abschnitte sollten nicht erst hier erscheinen dürfen wenn sie komplett sind sondern sobald man etwas dazu weiss!<br />
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Die Nennung von Basel I/II ist bullshit - darum habe ich sie wieder entfernt. Sorry! Der Rest gehört jedenfalls meiner Meinung hier hin, denn es sind Fakten. Wenn man wartet, bis "Experten" sich melden, sind wir a) zu langsam und b) beginnt dann die grosse Diskussion, welcher Experte denn nun recht hat und man wartet darauf dass ein weiterer Experte die Experten untersucht etc.<br />
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Arbeitet am Abschnitt weiter und sucht bitte weitere Belege für Ursachen. --<i><b>[[Benutzer:Flyout|flyout]]</b></i> <sub>([[Benutzer Diskussion:Flyout|talk]] [[Benutzer:Flyout/Bewertung|+/-]])</sub> 22:19, 10. Okt. 2008 (CEST)<br />
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:Ich habe es wieder entfernt. Tut mir leid. Der Abschnitt ist reine Vermutung und die Kernaussage (''A ist Ursache für B'') unbelegt. Damit handelt es sich um Theoriefindung. Um diese Aussage einfügen zu können, benötigen wir zuverlässige Quellen mit den Angaben wer das vermutet. Dennoch ergibt das zu diesem Zeitpunkt keinen Sinn da sich die Vermutungen momentan stapeln und niemand bereits jetzt in der Lage ist, seriöse Studien zu dieser extrem komplexen Thematik zu verfassen, geschweige denn eine relevante Rezeption (und damit Relevanz) aufzuweisen. --[[Benutzer:AT|AT]] [[Benutzer Diskussion:AT|<small>talk</small>]] 22:36, 10. Okt. 2008 (CEST)<br />
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(BK)So so, als sog. Experte (immerhin seit 14 Jahren Kreditsachverständiger) erlaube ich mir den auch noch mal eine kurze Kommentierung: Der Abschnitt "Ursachen" ist in der bisher vorliegenden Form absolut nicht enzyklopädietauglich - und wird daher zu recht permanent revertiert. Wir bilden das Wissen der Welt ab - anhand von Fakten - und nicht anhand von Meinungen einzelner, wenn auch durchaus reputabler Personen. Bis zu einer abschließenden Bewertung weiterer Experten, wollen wir daher mal diesen Abschnitt draussen lassen. -- [[Benutzer:SVL|SVL]] [[Benutzer Diskussion:SVL|'''☺''']] [[WP:SGA|<small>Schiedsgericht?</small>]] 22:53, 10. Okt. 2008 (CEST)<br />
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: Ich verneige mein Haupt vor der versammelten Kompetenz, welche offensichtlich die der zitierten Quellen übersteigt. Zudem bin ich froh, dass für die Lehman-Pleite lediglich ein Link auf eine nicht (mehr) exisistierende Seite [http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/lehman-brothers-muss-konkurs-beantragen] genügt und nicht noch 2 Jahre auf den abschliessenden FED-Bericht zur Liquidation gewartet werden muss bis das hier vermerkt werden darf. Ich freue mich auf das Jahr 2012, wenn endlich eine "abschliessende Bewertung" (was das auch immer sein soll und welche Massstäbe denn für eine solche gelten) gefunden werden konnte. Die Vermutungen, welche ich kenne stapeln sich vor allem in die Richtung welche ich angeführt habe. Wenn andere vorhanden sind, dann sollen diese sehr gerne auch angeführt werden - solange sie sich vom "Mob-Niveau" ("Die Juden sind schuld" etc.) abheben.<br />
: Bisher bin ich immer davon ausgegangen, dass das da ein Wiki ist, welches erlaubt, dass neuere Informationen einfliessen können und bisheriges (überholtes) Wissen ersetzt werden kann - aber ich kann mich auch anfreunden mit dem "Nicht-Wissen" (oder "Nicht-Wissen-Wollen"?) der Welt in dieser Enzyklopädie wenn es die Mehrheit will... --<i><b>[[Benutzer:Flyout|flyout]]</b></i> <sub>([[Benutzer Diskussion:Flyout|talk]] [[Benutzer:Flyout/Bewertung|+/-]])</sub> 04:28, 11. Okt. 2008 (CEST)<br />
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::Die versammelte Kompetenz übersteigt nicht die der Quelle, Du unterliegst einem Irrtum über Belege. Du schriebst: "X ist eine Ursache für die Finanzkrise" und hast die Existenz von X belegt, nicht aber den Ursachenzusammenhang (was ein 8 Jahre vor der Finanzkrise geschriebener Artikel sowieso nicht kann). Deshalb war es Theoriefindung und wurde korrekterweise gelöscht.-- [[Benutzer:Marinebanker|Marinebanker]] 10:22, 11. Okt. 2008 (CEST) <br />
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Ich hab nun einen Geschichte-Abschnitt erstellt und mit Lückenhaft gekennzeichnet. Es ist dringend an der Zeit, die Geschichte dieser Finanzkrise abzubilden. Bisher beschränkt sich der Artikel im Grunde auf eine statistische Widergabe der staatlichen Maßnahmen und Nennung der Banken, die irgendwie betroffen sind - sortiert nach Land. Ein gesamtheitlicher Überblick ist dringend nötig, es kann nicht ständig jede Ergänzung revertiert werden, nur weil sie nicht vollkommen ist und nur einen Teil der Krise abbildet. Das Gesamtbild entsteht durch die Beiträge aller Nutzer zusammen, das ist die Wikipedia. Es ergibt sich Stück für Stück, das darf nicht vergessen werden. Wenns so weiter geht wie jetzt bleibt bald nur noch großes Grübeln bei allen, die bisher so auf die Aktualität und Umfangreichheit der Wikipedia vertraut haben. Der Artikel hat derzeit über 10.000 Zugriffe täglich [http://stats.grok.se/de/200810/Finanzkrise%202007/2008]. Vielleicht sollte man auch mal die Halbsperrung aufheben. Der Artikel wird ohnehin rund um die Uhr bewacht, und es wird eher eine Fülle an Detailinformationen geben (die man eben - es ist Wikipedia - organisieren und aufeinander abstimmen muss, was aber im großen und ganzen meist eh von selber vonstatten geht) als eine Fülle von Vandalismus (der dank sichten eh nie sichtbar wird) -- [[Benutzer:Otto Normalverbraucher|Otto Normalverbraucher]] 04:52, 11. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
== Rezeption in der Öffentlichkeit ==<br />
<br />
Da der von mir eingefügte Kommentar zur Finanzkrise in einer Zeitung gelöscht wurde, möchte ich ihn hier aufheben, da ich denke, dass er später, falls der Artikel noch größere Ausmaße annimmt (das muss er zwangsläufig, nicht zuletzt, da allein nach Überwindung der Krise zahlreiche "Analysen" und dergleichen aufscheinen werden), möglicherweise von Nutzen sein könnte, da er pointiert und zutreffend ist. Es handelt sich um folgenden, mit Quelle belegten, Abschnitt:<br />
<br />
„George W. Bush hat in den USA in den letzten Tagen zur Festigung des Kapitalismus mehr verstaatlicht, als der Sozialist Hugo Chávez in Venezuela während seiner ganzen Regierungszeit. Der Staat als Retter des freien Marktes vor sich selbst, das ist eine Konstellation, die es seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben hat. Die Ära des unregulierten Turbokapitalismus ist an ihrem Ende angelangt.“<nowiki><ref>Raimund Löw: ''Bankenkrise: ''George W. Bush und die große Verstaatlichung.'' [[Falter]], Nr. 41/08, 8. Oktober 2008, S. 7</ref></nowiki> -- [[Benutzer:Otto Normalverbraucher|Otto Normalverbraucher]] 00:08, 11. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
<br />
== Stimmen die Zahlen? ==<br />
<br />
Finanzkrise UBS Schweiz: Falsche Zahlen bei Abschreibungen?{{unsigned|92.106.56.66|18:14, 11. Okt. 2008}}<br />
<br />
== Erklärungsansätze ==<br />
<br />
Langsam scheint auch die wissenschaftliche Diskussion, wie es zu dieser Krise kommen konnte, in Fahrt zu kommen. Ein interessante soziologische Perspektive wird hier wiedergegeben: [http://www.morgenpost.de/printarchiv/politik/article954151/Warum_die_Mittelschicht_die_Finanzkrise_ausloeste.html Warum die Mittelschicht die Finanzkrise auslöste], Berliner Morgenpost vom 11. Oktober 2008 Eventuell könnte der Artikel ja um einen Abschnitt Erklärungsansätze oder so erweitert werden. --[[Benutzer:Häuslebauer|Häuslebauer]] 22:47, 13. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
::Die Erklärung ist so schlüssig, und in ihrem Ansatz dermaßen umfassend, das Sie ein eigenes Lemma verdient, etwa: "Suburbanegonomics". Dort kann dann auch das durch Quallen belegte Fachwissen eingepflegt werden, dass zur Sicherung des schwäbischen Mittelstands ein demokratisch legitimierter Krieg alle 11 Jahre zwingend notwendig sei. {{unsigned|91.36.185.10|10:55, 14. Okt. 2008}}<br />
<br />
== Ergänzungen ==<br />
<br />
Die Ursachen der jetzigen Fonanzkrise sind zwar alle richtig, dennoch sind sie keinesfalls ausreichend dargestellt. <br />
Zunächst ist festzuhalten, dass lediglich partiell die Erscheinungsebene aufgelistet ist, jedoch das Wesen dieser Krise weitestgehend Außen Vor bleibt.<br />
Um das Wesen dieser Krise darzustellen, ist nicht nur die Rolle des fiktiven Kapitals ins Blickfeld zu rücken, sondern auch dessen Anteil zum Realkapital, sei es in den USA sowie anderen Industrienationen. Auch sollte erläutert werden, warum so viel Kapital in den fiktiven Bereich hineinströmt und in welchen Zeitabschnitten verstärkt.<br />
Auch die Rolle der Hedgefonds und Derivate als Mit-Auslöser der Krise sind zu berücksichtigen. <br />
Was hat übrigens gerade jetzt solch waghalsige Finazspekulationen begünstigt, welche Rolle spielten eigentlich die faulen Kredite. <br />
Die Deregulierung der Wirtschaft,- initiiert durch den Staat,- auch verstärkt im Finanzsektor, ist ebenfalls zu erwähnen. <br />
Es wäre mir daher sehr recht, wenn der Artikel noch ergänzt würde. --[[Benutzer:Bagerloan|Bagerloan]] 20:18, 16. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
: Ich denke mit Erklärungen müssen wir sehr sparsam sein, da das leicht daneben gehen kann. Erst wenn wir dazu etwas von einem Finanzfachman finden, können wir die hier zitieren. Wenn ich da an die diverse Aussagen unserer Politiker denke, hoffe ich derartiges hier nie lesen zu müssen. --[[Benutzer:Goldzahn|Goldzahn]] 10:27, 18. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
== weitere Auswirkungen ==<br />
<br />
Ich schlage vor, auch die Turbulenzen bei den Wechselkursen als Folge der Finanzkrise mit aufzunehmen. Ich hatte gelesen, dass wenn europäische Unternehmen oder Banken billige US-Kredite aufnehmen, diese Dollar verkaufen und Euro kaufen. Also steigt der Euro zum Dollar. Zahlen sie die Kredite zurück, oder bekommen sie keine neuen Dollar-Kredite, steigt der Dollar und der Euro fällt. Vergleichbares geschieht beim Yen. --[[Benutzer:Goldzahn|Goldzahn]] 10:23, 18. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
== Wie groß ist das Risiko in USD? ==<br />
<br />
Verstehe ich es richtig, dass die Krise darauf beruht, dass Hypothekenschuldner ihre Schulden nicht begleichen können? Falls ja, liegt das Volumen bei (maximal) 1 Billionen USD (Annahme: 15% der Haushalte in USA haben Probleme mit der Refinanzierung ihres Eigenheims bei einer durchschnittliche Hypothkenhöhe von 250.000 USD und davon 50%, die bei Verwertung des Eigenheims noch erreicht werden können). Richtig? <br />
Grüße, Axel<br />
<br />
: Ich hatte mal gelesen, dass es neben den Problemen am Hausmarkt noch Zweitrunden- und Drittrunden-Effekte gibt. Leider weiß ich nicht mehr wie die definiert sind. Ich denke aber, dass die Pleite der Hypothekenbanken die 2. Runde ist (Lehmann ist ja nicht die einzige pleite gegangene US-Bank, da gab es noch etliche Bankpleiten mehr). Da die Kredite national und international weiterverkauft wurden, gehören die Verluste z.B. der deutschen Landesbanken ebenfalls zum Zweitrundeneffekt. Der Drittrundeneffekt besteht dann darin, dass durch die Krise der Banken es zu internationalen Folgen für Betriebe und Privatleute kommt, da die Banken teurere und weniger Kredite ausreichen (und anderen Banken gar kein Kredit mehr, weshalb Merkel Bürgschaften für diese Kredite über 400 Mrd. Euro geben will). Neben dieser einen Ursache gibt es noch Hauskrisen in Großbritaniem, Spanien und in schwächerem Umfang auch in Frankreich und Italien. Eine mögliche weitere Gefahr ist, dass ja nicht nur im Hausmarkt Käufe auf Kredit gekauft wurde, welche bei einem schlechteren wirtschaftlichen Umfeld nicht mehr abgezahlt werden können. Ich denke da z.B. an die starke Verschuldung der US-Konsumenten über Kreditkarten und auch die durch Kredit finanzierten Unternehmenskäufe von Unternehmen und Hedge-Fonds. Dort hat man momentan erhebliche Probleme Anschlußkredite zu bekommen und wenn doch, dann zu wesentlich höheren Kosten. Ich denke, gerade diese drohenden weiteren Gefahren erhöhen die Dringlichkeit die Finanzkrise möglichst sofort zu lösen. Sollte das nicht gelingen und das ganze schwelt noch 2009/2010 weiter, kann es uns wie den Japanern passieren (siehe Artikel ''Wirtschaft Japans''), die jetzt ja schon seit über einem Jahrzehnt mit einem Nullwachstum (bei einer exzessiven Ausweitung der Staatsverschuldung) leben. Leider bin ich kein Finanzmann, das ist nur angelesenes Wissen, also bitte Vorsicht walten lassen. Grüße, --[[Benutzer:Goldzahn|Goldzahn]] 13:29, 19. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
== Garantien Österreich ==<br />
<br />
<br />
Die staatlichen Garantien für Kredite zwischen Banken sind nicht real, es handelt sich laut Gesetz um Kann-Bestimmungen nicht um fixe Verpflichtungen.--[[Spezial:Beiträge/213.162.66.176|213.162.66.176]] 10:56, 19. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
== Deregulierung als (mögliche) Ursache nicht angesprochen!? Vorschlag. ==<br />
<br />
Nun reden also alle seit Wochen auch von ''fehlender Regulierung'' des Bankensystems, speziell einiger hochspekulativen Elemente, als Ursache der Subprimekrise und damit auch der "Finanzkrise 2007/2008". Selbst die englische wikipedia spricht dies bereits im dritten Satz der Einleitung an: <br />
<br />
''"Although America's housing collapse is often cited as having caused the crisis, the financial system was vulnerable because of intricate financial contracts known as credit derivatives - Credit Default Swap (CDS), which insure debt holders against default. They are fashioned privately, '''traded over the counter beyond the sight of regulators'''."''<br />
<br />
In diesem Artikel taucht so etwas gar nicht auf! Selbst die dubiosen (weil in US trotz ihres Versicherungscharakters unregulierten) [[CDS]] "verstecken" sich hier hinter den Kreditderivaten. Auch die im Kapitel "Entstehung" angesprochenen Auslöser/Ursachen scheinen eventuelle systemische Gründe einer zuweit getriebenen Deregulierung bewusst nicht anzusprechen (nein, ich bin -natürlich- Marktwirtschaftsbefürworter). <br />
<br />
Die im Artikel gegebene Ur-Ursache ''"kontinuierliche Zinserhöhungen bei gleichzeitig stetigem Verfall der dortigen Immobilienpreise"'', würde mich fast zum Sozialisten werden lassen, würde ich es denn so glauben. (Könnte ja immer mal wieder vorkommen, nicht wahr? Im regulierteren spanischen Bankensystems allerdings weniger!) Auch wenn man die marktradikale Ideologie (ohne staatliche Eingriffe läufts am besten) und die darauf fussende Deregulierungsmanie der letzten Jahrzehnte nicht als Ursache akzeptieren mag, so erfordert aber gerade NPOV (!) diesen in der öffentlichen Debatte vorkommenden Topos auch in einem WP-Artikel anzusprechen (sonst gibts noch mehr unsägliche Titel à la Anne Wills "Kapitalismus am Ende" ;-)<br />
<br />
Nunja, lange Rede - kurzer (Mindest-)Vorschlag für die Einleitung, 1. Absatz, hinter letzten Satz einfügen:<br />
<br />
''"Als problematisch wird zunehmend auch die fehlende oder zu geringe staatliche Aufsicht über den Handel mit Kreditderivaten, besonders mit sogenannten [[Credit Default Swap]]s, bewertet. Diese unterliegen in den USA trotz ihres [[Versicherung]]scharakters nicht der Regulierung durch eine staatliche Behörde."''<br />
<br />
Hoffentlich sind Wirtschaftsartikel nicht ebenso hart und ideologisch umkämpft wie Artikel zu aktuellen Kriegen und/oder Israel. Gruss, --[[Spezial:Beiträge/84.59.176.42|84.59.176.42]] 11:07, 19. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
:Nicht weil es im englischen WP steht, ist es richtig - die wissenschaftliche Diskussion um die Ursachen der Krise ist sicherlich noch nicht abgeschlossen. Mangelnde Regulierung könnte eine Rolle gespielt haben, man sollte aber die Lautstärke derzeitiger politischer Forderungen nach mehr Regulierung nicht als Masstab für die Ursachen nehmen, da diese auch stark opportunisitischen Charakter haben. Im Kern scheint mir, die Krise vorrangig eine Krise des Vertrauens unter Banken zu sein, die komplexe Produkte im Bestand anderer Banken nicht mehr bewerten können und die daher jede mögliche Partnerbank (''counterparty'') als potentiellen Insolvenzfall sehen. CDS spielen hier vielleicht eine Rolle, IMHO sind sie aber nicht ausschlaggebend und gehören nicht in dieser Form in den Einleitungssatz.--[[Benutzer:Stauffen|Stauffen]] 12:19, 19. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
::Ich denke, wir kommen um eine Darstellung der möglichen Ursachen nicht herum, auch wenn die Diskussion noch nicht abgeschlossen ist. Weil die Diskussion noch nicht abgeschlossen ist (wahrscheinlich ist diese Diskussion nie abgeschlossen, selbst über die Ursachen der Weltwirtschaftskrise von 1929 wird heute noch diskutiert), sollten wir sehr behutsam vorgehen. Eine zu geringe Regulierung wird in der öffentlichen Diskussion häufig als eine Ursache genannt. Diesen Punkt halte ich für sehr problematisch, weil dabei fast nie erläutert wird, was mit Regulierung konkret gemeint ist. Auch der Wikipediaartikel [[Marktregulierung]] gibt da nicht viel her (weshalb ich dort einen Überarbeiten-Baustein gesetzt habe). Der Begriff wird in der öffentlichen Diskussion meist aus ideologischen Gründen verwendet. IMHO sollten wir den Begriff daher im Artikel vermeiden und statt dessen schreiben, was im konkreten Fall damit gemeint ist (z.B. Aufsicht bei CDS, Transparenzregeln, Bilanzierungsregeln, Haftungsregeln...). Einer der am Meisten dikutierten und wahrscheinlich unumstrittensten Punkten ist sicherlich die dramatisch gewachsene Geldmenge in den USA. Dies geht auch aus den unter Weblinks verlinkten Texten hervor. Dies führte zu einer Immobilienblase, deren Platzen zu der Finanzkrise führte. Dies sollte unbedingt dargestellt werden. --[[Benutzer:Mr. Mustard|Mr. Mustard]] 12:45, 19. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
:::Ich halte es für sehr problematisch, die Ursachen anhand journalistischer Quellen abzuhandeln. Momentan wird viel geschrieben und die Begründungen für die Ursachen sind ähnlich vielfältig wie die genannten Ursachen selbst. Vieles was in der Presse momentan zu lesen ist, ist nichts weiter als unbelegte Vermutung und dient häufig lediglich der Auflagensteigerung und im schlimmsten Falle der (politischen) Meinungsmache. Deren Darstellung wird zwangsläufig auf einen Newsticker und folgende Edit-Wars hinauslaufen. Wenn wir etwas schreiben dann sollte dies auf jeden Fall das gesamte Spektrum abdecken und nach folgendem Schema erfolgen: ''Ende 2008 existierten noch keine wissenschaftlich fundierten Studien zu den Ursachen der Finanzkrise. Spekulationen darüber waren jedoch vielfältig und reichten von ... bis ...''. Eine wirklich abschließende Beurteilung wird es, wie Du schreibst, sicherlich nie geben, aber es werden sich Mehrheits- und Minderheitsmeinungen mit substantiell begründeten Ursachen herausbilden. --[[Benutzer:AT|AT]] [[Benutzer Diskussion:AT|<small>talk</small>]] 13:15, 19. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
:@stauffen:<br />
::Sicher sollte man die ''"die Lautstärke derzeitiger politischer Forderungen nach mehr Regulierung nicht als Masstab für die Ursachen nehmen"'', sicher aber als Maßstab für die '''Erwähnung''' in WP. Die Forderung nach wieder mehr Regulierung liegt ja auch nahe, denn wenn die ''"Krise vorrangig eine Krise des Vertrauens unter Banken"'' und des eklatanten (systeminhärenten?) Versagens der Ratingagenturen ist, dann werden uns solche Krisen ja noch öfter erwarten :( Samt der Finanzspritzen durch den STAAT, welche auch eine deutliche Umverteilung zugunsten der schon bisherigen Gewinner der Deregulierungen bedeutet.<br />
::Auch wenn Deregulierung (und CDS) ''I'''Your'''HO'' nicht auschlaggebend oder noch nicht abschliessend als solche von den Mainstream-Wirtschaftswissenschaftlern (sind die interessenlos?) als Ursachen anerkannt sind, reicht doch wohl die vielfache Erwähnung dieser durch bekanntere Persönlichkeiten in der Öffentlichkeit zur '''Erwähnung''' in WP aus. Gerade im Sinne des NPOV, sollten ja alle relevanten Standpunkte dargestellt sein. Nicht nur ein Standpunkt/Ideologie.<br />
::Im übrigen ist eine zukünftig vorsichtigere (De-)regulierung wohl nicht nur eine Forderung der (dummen, von echter Wirtschaft nichts verstehenden?) Politiker, oder fallen dir keine Wissenschaftler ein, die weitgehender Privatisierung kritisch gegenüber stehen? --[[Spezial:Beiträge/84.59.176.42|84.59.176.42]] 13:24, 19. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
<br />
::::@AT: Volle Zustimmung, deshalb habe ich auch geschrieben, dass wir sehr behutsam vorgehen sollen. Eine Einleitung, wie von dir vorgeschlagen (Ende 2008 existierten noch keine wissenschaftlich fundierten Studien zu den Ursachen...) ist deshalb wichtig. Es sollten auch nicht sämtliche derzeit disutierten Ursachen genannt werden, sondern nur die wichtigsten. Was meinst du z.B. zu der Geldpolitik in den USA. Könnten wir uns auf diesen Punkt einigen? [[Benutzer:Mr. Mustard|Mr. Mustard]] 13:25, 19. Okt. 2008 (CEST)<br />
::::@84.59.176.42: Begriffe wie Regulierung und Deregulierung sind inhaltslose Wörter in der ideologisch aufgeladenen politischen Diskussion, auf die wir besser verzichten sollten und durch konkrete Sachverhalte ersetzen sollten. --[[Benutzer:Mr. Mustard|Mr. Mustard]] 13:29, 19. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
:::::Der Artikel ''Finanzkrise 2007/2008'' handelt von einem aktuellen, auch politischen, Ereignis. Die öffentliche Reaktionen und Forderungen sollten daher dargestellt sein. Eine "wissenschaftliche" Darstellungen der wirtschaftlichen Zusammenhänge ist naturgemäss noch lange nicht möglich. Auch wenn ich euch zB zustimmen kann zur Erwähnung der Geldpolitik der USA, so ist die Einschätzung der Relevanz doch soweit eure/unsere Privattheorie. Die Aussagen prominenter, zuständiger Politiker und Analysen seriöser Zeitungen sind dagegen sicher ''relativ weniger'' problematisch. Und ob der u.a. die Krise verstärkende Kreditderivat-Handel durch staatliche Aufsicht, wie sonst bei Versicherungen üblich, "regulierter" werden sollte, ist mE keine Frage der Ideologie. Höchstens wenn jeder Staatseingriff als solcher interpretiert wird...<br />
:::::Im übrigen steht in meinem Vorschlag nur "CDS ''unterliegen in den USA trotz ihres [[Versicherung]]scharakters nicht der Regulierung durch eine staatliche Behörde."'' Diese Faktenfeststellung ist also durch das Wort Regulierung schon "verdächtig"? Oje --[[Spezial:Beiträge/84.59.176.42|84.59.176.42]] 13:55, 19. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
::::: Vielleicht sollte man aus "Steuerzahlersicht" statt 480 Mrd. Euro für den Rettungsfonds genau: 480.000.000.000 Euro angeben, um die enorme Dimension sowohl für den Staatshaushalt als auch für Geringverdiener vor Augen zu führen! --[[Spezial:Beiträge/80.128.5.230|80.128.5.230]] 14:46, 19. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
::::::@84.59.176.42: Wenn Du Einsichten über die Funktionsweise der CDS und deren Regulierung hast, schlage ich vor, dass Du dies in den entsprechenden Artikel über CDS einarbeitest; IMHO ist dies hier ein Nebenschauplatz (unabhängig von jeder Ideologie)...--[[Benutzer:Stauffen|Stauffen]] 10:48, 20. Okt. 2008 (CEST) <br />
<br />
Wenn man etwas dazu schreibt, dann in der von AT angesprochenen Form - also nichts über die ''Ursachen'', sondern über in der öffentlichen Diskussion dazu geäußerte ''Meinungen''. Was die CDS betrifft: In Deutschland unetrliegt der Handel mit CDS zumindest was Banken betrifft staatlichen Regeln - in den USA dürfte das ähnlich sein. -- [[Benutzer:Marinebanker|Marinebanker]] 16:07, 19. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
:Zu Ursachen/Auslöser wurde ja auch in der Einleitung die Darstellung von www.geld.com übernommen (Link falsch?): "''dadurch ausgelöst, dass die zuvor steigenden Immobilienpreise in den USA, die sich inzwischen zu einer Immobilienblase entwickelt hatten, stagnierten und gebietsweise fielen; gleichzeitig'' ..." usw. Diese Internetseite gilt hier also als relevanter/richtiger als die Einschätzung unserer politischen und journalistischen Eliten?! Oje.<br />
:Aber vll macht es ja auch die FAZ verständlicher:<br />
:''"Zudem bedarf es '''laut IWF''' mittelfristig angelegter Grundsatzkorrekturen. Allerdings sollte die Politik es sich nicht zu einfach machen, indem sie vor allem auf der '''Regulierungsseite''' ansetzt. Einzelne IWF-Vorschläge für die Finanzwelt beinhalten die Standardisierung bestimmter Komponenten von strukturierten Finanzprodukten, die Herstellung von Transparenz der Einzelkomponenten von gemischten Produkten und eine Reform des Systems der Bonitätsbewertung (Rating). Auch auf staatlicher Seite seien Schritte geboten, etwa was Bewertungs- oder Aufsichtsfragen angehe."''<br />
:Und noch mehr FAZ-"Ideologie": ''"Die jetzige Krise entstand, weil die Welt zu lange - in erster Linie von der amerikanischen Notenbank Fed - mit zu billigem Geld versorgt wurde. Gleichzeitig erlaubte ein rasanter Entwicklungssprung bei '''technischen Kreditprodukten''' den Marktteilnehmern, Kreditrisiken auf die Schultern unzähliger Investoren zu verteilen. Fatalerweise glaubten alle Beteiligten, diese Verteilung reduziere das Risiko, das jeder einzelne Marktteilnehmer trage. Dieser Trugschluss führte zu extrem niedrigen Risikoprämien. Fast alle Marktteilnehmer verkannten, dass genau diese Risikoverteilung im Krisenfall zu einem fatalen Vertrauensverlust im Bankensystem führen würde. (...) Weder die deutsche Bafin noch die britische FSA, die amerikanische Federal Reserve oder die SEC haben erkannt, dass es Geschäftsmodelle gab, die gefährliche Schneeballeffekte auslösen könnten. (...) Kein Wunder, dass sie nicht gesehen haben, welch systemisches Risiko in den neuen technischen Kreditprodukten und ihrer Risikoverteilung auf den Markt schlummerte."'' (aus FAZ: [http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C81BCD3621EF555C83C/Doc~E4D1A8D3EA8AC42BAA4844BD01D47A51F~ATpl~Ecommon~Scontent.html?rss_aktuell] bzw. [http://www.faz.net/s/Rub58241E4DF1B149538ABC24D0E82A6266/Doc~E11984E252C1C4142918F9F9C9BDE2DB6~ATpl~Ecommon~Scontent.html])<br />
:Eine ähnliche Darstellung, nur neutraler, hatte ich mir erhofft, als ich hier in der wikipedia dieses Lemma angeklickt habe. Bin aber zugegebenermaßen entsetzt darüber, daß hier offenbar hartnäckiger an marktradikalen Deutungen festgehalten wird, als in der wirtschaftsnahen Presse. Selbst gegen eine Kurzzusammenfassung dieser Position ("etwas mehr Regulierung des Kredithandels") melden sich gleich mehrere "Interessenten" mit für mich nicht tragenden Totschlagargumenten. Von ''noch nicht abschliessend wissenschaftlich untermauert'' über ''I'''M'''HO nur Meinungen'' bis ''Wort 'Regulierung' sollte in der politisch angheizten Diskussion nicht verwendet werden''.<br />
:Na dann noch viel Spass hier beim "Informieren" aus www.geld.com und IWF-Berichte beschmunzeln. Kopfschüttelnd --[[Spezial:Beiträge/84.59.176.42|84.59.176.42]] 17:08, 19. Okt. 2008 (CEST)<br />
:PS: Achja, "meine" unakzeptable Ursachenbehauptung/versuchte Einfügung sollte sein: ''"Als problematisch wird zunehmend auch die fehlende oder zu geringe staatliche Aufsicht über den Handel mit Kreditderivaten, besonders mit sogenannten [[Credit Default Swap]]s, bewertet. Diese unterliegen in den USA trotz ihres [[Versicherung]]scharakters nicht der Regulierung durch eine staatliche Behörde."'' Das gilt hier offenbar als Ideologie pur. Oje.<br />
<br />
::Du schreibst zwar sehr viel, dennoch verstehe ich nicht, was du eigentlich willst. Die von dir hier verlinkten Quellen aus der FAZ können von mir aus sehr gerne im Artikel zitiert werden und als Grundlage für die Darstellung der diskutierten Ursachen dienen. Diese Artikel belegen jedoch keineswegs die von dir vorgeschlagene Ergänzung. Kannst du belegen, dass „fehlende Regulierung“ von ''Credit Default Swaps'' als eine wesentliche Ursache der Krise in der öffentlichen Diskussion von Relevanz ist? Und wenn ja, bleibt die Frage, was mit einer „Regulierung von CDS“ gemeint ist. Wie von mir schon weiter oben geschrieben, wird der Begriff „Regulierung“ in den Medien oft unpräzise verwendet. Nicht jede ''Regelung'' ist auch eine ''Regulierung''. Einfach nur nichts sagende Schlagwörter in den Artikel zu stopfen, nur weil diese gerade in Mode sind, dient nicht der Qualität des Artikels. --[[Benutzer:Mr. Mustard|Mr. Mustard]] 22:44, 19. Okt. 2008 (CEST),<br />
:::ist der Abschnitt über die "Europäische Union" wirklich korrektes deutsch?--[[Benutzer:Glaubauf|Glaubauf]] 21:58, 20. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
<br />
Ich möchte darauf hinweisen, dass hier mittlerweile faktisch drei Diskussionsfäden entstanden sind zu den "Ursachen". Da ich nicht dreimal das Gleiche schreiben möchte, bitte ich darum, alle Entstehungs-Aspekte (wozu auch Regulierung/Deregulierung gehört) unter "Zur Entstehung" oder "Abschnitt "Ursachen"" ab zu handeln. Weshalb z.B. aus meiner Sicht staatliche Regulierung (und nicht "Deregulierung") die Hauptursache ist, hatte ich bereits unter "Zur Entstehung" beschrieben. MV --[[Spezial:Beiträge/193.238.8.83|193.238.8.83]] 02:51, 24. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
:::könnte man nicht endlich diesen unendlich öden,im kern nichtssagenden Artikel,der offensichtlich nur zur profilierung einer autorin(gelernte baltistin???) dienen soll,die kaum in der lage ist das thema sprachlich zu bewältigen,von der titelseite nehmen und in irgendeinem archiv verschwinden lassen,denn das ganze wird nichts mehr,ausser durch die laufende entwicklung ständig überholt.die daraus resultierenden diskussionen ufern verständlicherweise auch schon ins erkenntnistheoretische nirwana aus,jedes detail wird schon für sich genommen richtig sein,aber insgesamt werden weder zuverlässigen wissen noch erkenntnisse vermittelt,leider...,denn der irgendwie profilierungsneurotisch anmutende beitrag war sicher eine ungeheure arbeit.....<br />
:::--[[Benutzer:Glaubauf|Glaubauf]] 03:11, 25. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
Meinen Sie da etwa mich, Herr Glaubauf? Weil Sie ja derart über ein Studienfach staunen, das mit meinem identisch ist? Wenn Sie damit mich meinen, dann will ich Sie deutlich darauf hinweisen, dass ich seit 27. Sept. an dieser Diskussion nicht mehr teilgenommen hatte, also fast einen Monat lang, eben weil es nicht mein Fach ist, und weil ich wahrlich auch andere Sachen zu tun habe. Wie kommen Sie also darauf, dass diese Diskussion meiner Profilierung dienen soll? (Wird schon irgendwie ein "zuverlässiges Wissen" ;) von Ihnen sein - schleierhaft bleibt nur, welcher Art!)<br />
<br />
Ich finde, ich habe offenbar einfach ein Thema angeschnitten, das zurzeit viele Menschen bewegt. Jetzt habe ich die Diskussionsbeiträge hier gesichtet und freue mich über die konstruktiven Vorschläge, wie das Thema in das Artikel eingebracht werden kann. Bevor das geschehen ist, sollte diese Diskussion natürlich nicht archiviert werden. Viele Grüße --[[Benutzer:IngaGottschalk|IngaGottschalk]] 06:57, 25. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
:::ich meine lediglich,dass jeder diskuteilnehmer in seiner art und bei seinen details recht hat,die disku aber infolge der ständigen und IMO nicht wirklich abschätzbaren entwicklung völlig ausufert,mit ihren ausführungen, dass das thema viele bewegt-wie könnte es anders sein,es sind oder können zumindest potentiell ja fast alle betroffen sein-bin ich völlig einverstanden.da die vorgänge aber bei weitem nicht abgeschlossen sind und nur hellseher wissen können,wie das in einem halben jahr ausschaut,halte ich das thema für einen enzyklopädischen artikel,der m.E.feststehendes wissen im sinne des standes der forschung bieten soll,für kaum geeignet und einen schwierigkeitsgrad aufweisend,der infolge der fast täglichen veränderungen enzyklopädisch kaum zu bewältigen ist.im wirtchaftsteil der FAZ ja,aber auch nur weil er permanent erscheint,aber hier besonders schwierig.<br />
die disku ist konstruktiv,enthält aber auch beträchliche kritik im oben dargelegten sinne.habe eine zeitlang sogar versucht,durch einige kleine glättungen im text auch konstruktiv zu sein,um in bescheidenster form ein bisschen mitzuhelfen.siehe versonsgeschichte.das war nicht als kritik gemeint. <br />
abschliessend möchte ich ausdrücklich betonen,dass mir persönliche angriffe gegen sie völlig fern liegen,relativ unverständlich ist mit aber die nachhaltige plazierung als leitartikel.<br />
konsequenterweise möchte ich mich jetzt aber aus der disku zurückziehen,da auch ich kein fachmann bin und selbstverständlich das,was ich für andere postuliere in erster linie auch für mich selbst gilt und das ganze in keiner weise eskalieren möchte.im artikel selbst wird ja auch auf einige defizite hingewiesen.<br />
ebenso ausdrücklich möchte ich betonen,das ich von ihnen leider kaum etwas weiss,ausser dass sie für mich als germanist und historiker einen senr schönen und seltenen vornamen haben(ihre benutzerseite).wie immer sie sich entscheiden,meine besten wünsche begleiten sie,in der finanzentwicklung kommt es sowieso,wie es kommt,mich als historiker erinnert das ganze schon an 1929.bin lediglich noch gespannt,ob fachleute einen ausweg finden oder ob man das ganze wieder einmal zusammenbrechen lässt.das ist natürlich nur meine meinung,die nichts andern kann und wird,diese habe ich jetzt lange genug gäussert,daher:<br />
'''liebe grüsse aus krems/donau österreich'''.typo und sonstige fehler bitte nicht persönlich nehmen,wolle ihnen im sinne von wikiquette aber noch heute antworten.<br />
--[[Spezial:Beiträge/194.24.158.8|194.24.158.8]] 14:41, 25. Okt. 2008 (CEST)<br />
--[[Spezial:Beiträge/194.24.158.8|194.24.158.8]] 14:41, 25. Okt. 2008 (CEST)<br />
:::::sitzungsdaten verlorengegangen,daher unterschrift erst jetzt:--[[Benutzer:Glaubauf|Glaubauf]] 14:59, 25. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
== Mögliche Auswirkungen auf die Realwirtschaft ==<br />
<br />
Dieser Absatz gehört entweder entfernt oder komplett überarbeitet. Anstelle der Wiedergabe von Prognosezahlen einzelner Institute sollten Fakten (z.B. Einbruch der Aktienwerte) und weitgehend unbestrittene Tendenzen (z.B. Rezession in den USA) dargestellt werden.--[[Benutzer:Genossegerd|Genossegerd]] 10:32, 25. Okt. 2008 (CEST)<br />
:Sorry, ich sehe das Thema hatten wir bereits weiter oben. Ich habe den Text entsprechend geändert.--[[Benutzer:Genossegerd|Genossegerd]] 11:26, 26. Okt. 2008 (CET)<br />
<br />
==Parallelen zu Japan 1990==<br />
Mir fehlen im Artikel die Parallelen zur Immobilien- und Finanzkrise in Japan 1990. Die Ursachen sind durchaus Vergleichbar, und auch die Entwicklung. Ebenso könnte man hierzu die unterschiedliche Reaktion der Zentralbanken anführen. Schließlich fehlt mir auch die Parallele der Geldmengenausweitung, welche ein gemeinsames Merkmal der meisten historischen Finanzkrisen ist. -- [[Benutzer:Ghw|~ğħŵ]] [[Benutzer Diskussion:Ghw|₫]] 17:22, 25. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
: Naja, wenn schon Parallelen, warum dann nicht die [[Große Tulpenmanie]]? Hat ebenfalls harmlos angefangen und ging dann quasi über Nacht in die Hose. --[[Benutzer:Hennol|Hennol]] 23:03, 25. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
==Entwicklung einer Blase ( -> Frühwarnsystem )==<br />
M.E. ist das entscheidende Moment die Entwicklung einer "Blase": Hier geht es um Gewinne, die man nur mit 50% Wahrscheinlichkeit machen kann (z.B. bei steigenden Immobilienpreisen), die aber unerwartet lange anhalten, so dass die Tatsache, dass die Verlustwahrscheinlichkeit ebenso groß ist (nämlich ebenfalls 50%), von einem überwiegenden Teil der Bevölkerung bzw. der Banken schlicht vergessen wird (Dummheit siegt immer?). Genau so "mafiös" ist es, eine systematische Spekulation auf "fallende Kurse" aufzubauen (das sind "Wett"- und "Spielbank"-Methoden, die meistens schiefgehen).<br />
<br />
Die Möglichkeit eines Frühwarnsystems besteht aber gerade darin, dass die "Wettsituation" des Ganzen, d.h. die 50%-"Asymmetrie" der Gewinnsituation, frühzeitig erkennbar ist. - MfG, und mit der Selbsterkenntnis, dass man hinterher immer leicht gute Ratschläge geben kann. - Ben. [[Spezial:Beiträge/87.160.71.20|87.160.71.20]] 21:42, 25. Okt. 2008 (CEST) (Vielleicht hilft aber ein solches "Frühwarnsystem", die nächste große Finanzkrise möglichst weit hinauszuschieben.)<br />
<br />
== Weltwirtschaftskrise ==<br />
Der alte Titel ist mittlerweile veraltet. Der Inhalt weitgehend sowieso, aber vllt. warten wir einfach ein paar Tage bevor wir die Details ergänzen, aber die richtige Überschrift ist schon viel wert. --[[Benutzer:Lixo|Lixo]] 00:50, 26. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
:Die Verschiebung ist nicht richtig, sondern ungerechtfertigt, bei einer noch laufenden Krise kann keiner absehen, ob sich tatsächlich Zustände wie 1929-33 entwickeln. Bis auf weiteres wäre ich daher für den bisherigen Namen, zumal für eine nennenswerte Verbreitung dieser Bezeichnung als zweite Weltwirtschaftskrise noch jegliche Quellen fehlen. Du hättest besser erst mal den Inhalt angepasst, anstelle der Überschrift.--[[Benutzer:Wahldresdner|Wahldresdner]] 00:51, 26. Okt. 2008 (CEST)<br />
::Bitte hier [[WP:TF]] berücksichtigen. Der Begriff "Zweite Weltwirtschaftskrise" ist Theoriefindung und nicht durch die Mehrheit der guten Quellen gedeckt. Ich habe den Artikel zurückverschoben. [[Benutzer:Geisslr|Geisslr]] 00:58, 26. Okt. 2008 (CEST)<br />
::(BK)Die Frage, ob wir bereits eine Weltwirtschaftskrise haben, ist zweitrangig. Entscheidend ist, ob sich der Begriff in der Öffentlichkeit, in den Medien, in der Wissenschaft schon durchgesetzt hat oder nicht. Und genau das ist derzeit noch nicht festzustellen. Das Wort der ''Weltwirtschaftskrise'' wird zwar schon in den Mund genommen, aber gleichberechtigt mit ''Globale Depression'' und ähnlichem. Übrigens beschreibt dieser Artikel nicht die Krise der Realwirtschaft, sondern nur die Finanzkrise selbst. Die Weltwirtschaftskrise, sofern man sie so bezeichnen wird, hat ja jetzt im Herbst 2008 erst angefangen. Und wir können nach der bisherigen Praxis und nach den Regeln der Wikipedia keinen Beitrag über ein zukünftiges Ereignis schreiben, der aus Mutmaßungen und Projektionen bestehen würde. Daher werde ich die Verschiebung wieder rückgängig machen. Vielleicht kann man jedoch in ein paar Monaten einen seperaten Artikel zu diesem Stichwort anlegen. Die Finanzkrise wäre jedoch dann der Vorläufer dieser Weltwirtschaftskrise und hätte vermutlich weiterhin einen eigenen Artikel verdient.--[[Benutzer:Leit|Leit]] 00:59, 26. Okt. 2008 (CEST) Nachtrag: Gut, dann ist das ja schon erledigt.--[[Benutzer:Leit|Leit]] 01:00, 26. Okt. 2008 (CEST)<br />
:::M. E. sollte das hier ein Artikel über die "Gesamtkrise" sein, der möglicherweise mal in Zukunft auf den sich herauskristallisierenden Namen der Krise verschoben werden kann. Aber weder halte ich die gesonderte Abhandlung über die Entwicklung an den Börsen noch einen Extraartikel über die mögliche Wirtschaftskrise für notwendig, solange das hier nicht den Rahmen sprengt. Bei der derzeitigen Entwicklung handelt es sich um eine eng zusammenhängende Kette von kontraktiven Effekten; das Deleveraging hat Auswirkungen auf die Wertpapiermärkte, der Credit Crunch auf die Realwirtschaft. Das gehört m. E. alles zusammen. [[Benutzer:Geisslr|Geisslr]] 01:06, 26. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
:::Jeder Mist von drittklassigen Focus-/SpiegelOnline-/etc.pp.-Journalisten dient hier als Quelle aber die bevorstehende, erwartete und bereits beginnende Rezession in den höchstindustrialisierten Ländern als Wirtschaftskrise zu bezeichnen, ist natürlich Theoriefindung. Man kann natürlich über die Zählung streiten 1857, 1929... über Weltwirtschaftskrise aber nicht. Aber mit der Haltung "Übrigens beschreibt dieser Artikel nicht die Krise der Realwirtschaft, sondern nur die Finanzkrise selbst." lässt sich zu diesem Gegenstand sowieso kein vernünftiger Satz zustandebringen - als ob es sich trennen ließe! --[[Benutzer:Lixo|Lixo]] 01:11, 26. Okt. 2008 (CEST)<br />
::::Natürlich lässt es sich trennen! Nehmen wir einmal an, das Finanzsystem sei jetzt vollkommen stabilisiert worden und die Kreditklemme löst sich auf – aber die Krise der Wirtschaft geht weiter, weil die letzten Monate der Finanzmarktturbulenzen ausgereicht haben, um Unternehmen und Verbraucher so sehr zu verunsichern, dass ein sich selbst verstärkender Abschwung in Gang gesetzt wurde. Wer den ersten Dominostein umgeworfen und die Kettenreaktion ausgelöst hat interessiert hinterher niemanden mehr – auch wenn der Stein (die Finanzmärkte) wieder aufgerichtet wurde.--[[Benutzer:Leit|Leit]] 01:22, 26. Okt. 2008 (CEST)<br />
:::::Es geht hier um das Lemma. Wenn das Ding mal in den Nachrichtensendungen üblicherweise als "Zweite Weltwirtschaftskrise" bezeichnet wird, können wir den Artikel verschieben. Solange das nicht der Fall ist, ist das Lemma aber falsch und damit [[WP:TF]]. [[Benutzer:Geisslr|Geisslr]] 01:26, 26. Okt. 2008 (CEST)<br />
::::::Der Meinung war ich ja auch.--[[Benutzer:Leit|Leit]] 01:28, 26. Okt. 2008 (CEST)<br />
:::::Nochmal @Lixo: Es gab schon einige globale sich über Industrie- und Schwellenländer erstreckende Rezessionen. Die waren aber außer 1929/30/31/32 nie Anlass gewesen, eine Weltwirtschaftskrise auszurufen. Denn eine einjährige Rezession ist noch keine Krise, sondern kommt eben hin und wieder mal vor. Und derzeit weiß man eben nicht, ob es nur eine solche normale Rezession geben wird oder eben eine echte Depression. Das sind zwei verschiedene Szenarien, die derzeit gemalt werden, aber da bestehen eben unterschiedliche Meinungen. Vermutlich wird man also erst im Nachhinein einen Titel dafür finden können.--[[Benutzer:Leit|Leit]] 01:32, 26. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
Wir können natürlich ein paar Monate warten bis es auch der letzte Journalist verstanden hat. Und ändern wir den Namen halt dann, ... Ist mir gleich. Ich befürchte nur, dass Leit und andere auch dann noch nicht verstehen, dass nicht Finanzmarktturbulenzen der Auslöser waren, sondern die so genannte Realwirtschaft. (@Leit: Werden die US-Verbraucher ihre Schulden los, wenn sie wieder vertrauen? Oder steigen mit dem Vertrauen auch die Löhne, damit der Konsum fortgesetzt werden kann?) --[[Benutzer:Lixo|Lixo]] 01:46, 26. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
:Lixo, du verwechselst Wikipedia mit einem Blog oder einer anderen Meinungsseite, es handelt sich hier aber um eine Enyklopädie. Hier wird "nur" beschrieben, was andere zu einem Thema sagen. Es geht nicht darum, dass Leit, Geisslr oder andere deine Ansichten zur Entstehung der Krise nachvollziehen, sondern darum, was dazu anderswo gesagt wird, was das allgemeine Wissen dazu ist. Mag sein, dass schon in ein paar Wochen eine signifikante Zahl von Journalisten und Wissenschaftlern, etc. die von Dir beschriebene Ursache auch so sieht und benennt - dann kann der Artikel hier auch umbenannt werden, aber nicht vorher. Bring Quellen, dass bereits heute überwiegend von der zweiten Weltwirtschaftskrise geredet und geschrieben wird, dann kann die Verschiebung sofort erfolgen. --[[Benutzer:Wahldresdner|Wahldresdner]] 01:53, 26. Okt. 2008 (CEST)<br />
::Die Enzyklopädisten haben noch versucht zu verstehen worüber sie schrieben. WP hat das dank WP:TF nicht mehr nötig, abschreiben reicht. Wünsche ruhige Träume, bis bald. --[[Benutzer:Lixo|Lixo]] 02:09, 26. Okt. 2008 (CEST)<br />
:::Quetsch: Auch für das sinnvolle "Abschreiben" ist Verständnis unabdingbar, an dessen Mangel kranken eine Menge durch Spiegel Online etc. induzierte Edits im Umfeld dieser Thematik. Das ist aber kein Argument, neue Namen zu erfinden. -- [[Benutzer:Marinebanker|Marinebanker]] 12:40, 26. Okt. 2008 (CET)<br />
<br />
:(BK)Man wird in einem Jahr oder später sehen, ob neben der Finanzkrise auch die wirtschaftliche Krise enzyklopädisch relevant ist oder nicht. Falls nicht, wird die Rezession/Stagnation in den Industrie- und ggf. auch Schwellenländern nur als Kapitel ''Auswirkungen der Finanzkrise'' im Artikel zur Finanzkrise selber Bestand haben. Die These, die Ursachen lägen in der Realwirtschaft selber (besser wäre zu konstatieren an den globalen Ungleichgewichten), kann man sicher diskutieren, Wikipedia ist dafür aber nicht der richtige Platz. Zumal dieser vorangegangene Boom der Realwirtschaft (zumindest in den USA) ja nach verbreiteter Meinung vor allem durch die fehlentwickelten Finanzmärkte verursacht wurde und erst wegen diesen die Risiken weltweit gestreut werden konnten.--[[Benutzer:Leit|Leit]] 02:00, 26. Okt. 2008 (CEST)<br />
<br />
::Es gibt auch "Auswirkungen ''auf'' die Finanzkrise", von denen gewöhnlich ''nicht'' die Rede ist, obwohl sie vermutlich eine große Rolle spielen (Ist das, was zur Finanzkrise geführt hat, wirklich nur das ''Immobilien-Problem''? Spielen der Irakkrieg und Afghanistan nicht auch eine Rolle? Haben die USA überhaupt noch das Geld, dass sie brauchen, um die Krise zu bewältigen?) Also, das Ganze hat möglicherweise Weiterungen, die jetzt und hier die Funktion eines Lexikons überschreiten. - MfG, Ben. [[Spezial:Beiträge/87.160.100.183|87.160.100.183]] 11:47, 26. Okt. 2008 (CET)<br />
:::Eben,die obigen sehr intelligenten ausführungen treffen den nagel auf den kopf,daher sollte man auch endlich die erforderlichen konsequenzen ziehen.MfG --[[Benutzer:Glaubauf|Glaubauf]] 18:42, 26. Okt. 2008 (CET)<br />
<br />
== wenig Insolvente Finanzintermediäre als Artikel verfügbar ==<br />
<br />
Finde es merkwürdig und schade, dass bisher so wenig "Insolvente Finanzintermediäre" in wikipedia beschrieben worden. --[[Spezial:Beiträge/134.93.51.36|134.93.51.36]] 22:58, 26. Okt. 2008 (CET)<br />
:[[WP:Sei mutig!|Sei mutig!]] --[[Benutzer:Bountin|Bountin]] 15:36, 27. Okt. 2008 (CET)<br />
<br />
== subprimes als ´Wert´-Papiere ==<br />
<br />
Die Subprimes können für die Bank durchaus ertragreich sein. Es gibt zwei Möglichkeiten: (1) Der Kredit wird korrekt bedient, dann ist das für die Bank ein normales Kreditgeschäft. (2) Der Kredit platzt. Dann wird es interessant, und zwar wegen zweierlei Konsequenz: (2.1.) Da der Kredit durch die Immobilie besichert ist, besteht für die Bank die Chance (''Einwurf à la Hamlet: Ja, da liegts!''), die Immobilie via Zwangsversteigerung ´billig´ zu erwerben - und zu einem späteren günstiger zu verkaufen. (2.2.) Die Restschuld wird, sofern sie nicht aus anderweitigem Vermögen des Kreditnehmers eingetrieben werden kann, in ein neues Darlehen (da ohne Sicherheiten: mit höherem Zins) umgewandelt. Im Großen und Ganzen wird es dann zu einer statistischen Frage, wie das Risiko dieser Rest-Darlehen einzuschätzen ist. Gewiss werden viele bemüht sein, ihre Restschulden abzutragen. <br />
Solange der Immobilienmarkt intakt ist, ist bei Subprimes also durchaus mit einer hohen Rendite zu rechnen. Erst wenn, wie in den USA geschehen, das Volumen zu groß wird und die Fonds, die die Subprimes (in der Regel: kreditfinanziert) bündeln, ihrerseits zum Zwecke der Refinanzierung zu viele der übereigneten Immobilien zu verkaufen genötigt sind, wird die Sache problematisch, da dann der Immobilienmarkt keine Wertsteigerung mehr hergibt. <br />
Solange es gut ging, waren die Subprimes für die Banken wiederum ein doppelt gutes Geschäft: Sie verdienten an den Krediten für die Zwischenfinanzierung sowie durch Provisionen beim Börsengang. Kein Wunder also, dass die Ratings so gut ausfielen. - tetje -<br />
:In der Tat, man kann auch auf der Spielbank und bei "Wettgeschäften" gewinnen. Das Ganze ist die "Jackpot-" und "Schnäppchen"-Mentalität unserer Gesellschaft, wissenschaftlich so verbrämt, dass man den Tatbestand nur noch als Nicht-Experte durchschaut. - MfG,[[Spezial:Beiträge/132.199.101.39|132.199.101.39]] 10:26, 28. Okt. 2008 (CET)<br />
<br />
== Lehrgedicht aus dem Jahr 1930 von Kurt Tucholsky ==<br />
<br />
'''Von wegen:''' "Niemand" - auch nicht die erfahrendsten Banker - konnte ahnen, dass mit gewissen "Derivaten" etwas nicht in Ordnung sei ... Ref: [http://www.wallstreet-online.de/nachrichten/nachricht/2592519.html Siehe z.B.] und [http://www.google.ch/search?hl=de&client=firefox-a&rls=org.mozilla%3Ade%3Aofficial&hs=hlW&q=Tucholsky+1930+%22Wenn+die+B%C3%B6rsenkurse%22&btnG=Suche&meta= allgemein] ...<br />
<br />
<u><big>'''Wunderbar'''</u></big><br />
<br />
;Lehrgedicht von [[Kurt Tucholsky]]<br />
;veröffentlicht 1930 in "[[Die Weltbühne]]"<br />
<br />
<br />
Wenn die Börsenkurse fallen,<br />
<br />
regt sich Kummer fast bei allen,<br />
<br />
aber manche blühen auf:<br />
<br />
Ihr Rezept heißt [[Leerverkauf]].<br />
<br />
<br />
Keck verhökern diese Knaben<br />
<br />
Dinge, die sie gar nicht haben,<br />
<br />
treten selbst den Absturz los,<br />
<br />
den sie brauchen - echt famos!<br />
<br />
<br />
Leichter noch bei solchen Taten<br />
<br />
tun sie sich mit Derivaten:<br />
<br />
Wenn Papier den Wert frisiert,<br />
<br />
wird die Wirkung potenziert.<br />
<br />
<br />
<br />
Wenn in Folge Banken krachen,<br />
<br />
haben Sparer nichts zu lachen,<br />
<br />
und die Hypothek aufs Haus<br />
<br />
heißt, Bewohner müssen raus.<br />
<br />
<br />
Trifft's hingegen große Banken,<br />
<br />
kommt die ganze Welt ins Wanken -<br />
<br />
auch die Spekulantenbrut<br />
<br />
zittert jetzt um Hab und Gut!<br />
<br />
<br />
Soll man das System gefährden?<br />
<br />
Da muß eingeschritten werden:<br />
<br />
Der Gewinn, der bleibt privat,<br />
<br />
die Verluste kauft der Staat.<br />
<br />
<br />
Dazu braucht der Staat Kredite,<br />
<br />
und das bringt erneut Profite,<br />
<br />
hat man doch in jenem Land<br />
<br />
die Regierung in der Hand.<br />
<br />
<br />
Für die Zechen dieser Frechen<br />
<br />
hat der Kleine Mann zu blechen<br />
<br />
und - das ist das Feine ja -<br />
<br />
nicht nur in Amerika!<br />
<br />
<br />
Und wenn Kurse wieder steigen,<br />
<br />
fängt von vorne an der Reigen -<br />
<br />
ist halt Umverteilung pur,<br />
<br />
stets in eine Richtung nur.<br />
<br />
<br />
Aber sollten sich die Massen<br />
<br />
das mal nimmer bieten lassen,<br />
<br />
ist der Ausweg längst bedacht:<br />
<br />
Dann wird bisschen '''[[Krieg]]''' gemacht.<br />
<br />
----</div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Karl_der_K%C3%BChne&diff=51721950Karl der Kühne2008-10-11T13:12:20Z<p>129.132.128.136: /* Literatur */</p>
<hr />
<div>[[Bild:Karl der Kühne.jpg|thumb|Karl der Kühne, um 1460, mit dem [[Orden vom Goldenen Vlies]]<br/>Gemälde von [[Rogier van der Weyden]]]]<br />
'''Karl I. «der Kühne»''' (frz. ''Charles I<sup>er</sup> le Téméraire'' oder ''le Hardi'') (* [[10. November]] [[1433]] in [[Dijon]]; † [[5. Januar]] [[1477]] bei [[Nancy]]) war Herzog von [[Burgund]] und [[Luxemburg]] aus der burgundischen Seitenlinie des französischen Königshauses der [[Haus Valois|Valois]]. Seine Eltern waren [[Philipp III. (Burgund)|Philipp III. der Gute]] und [[Isabella von Portugal (Burgund)|Isabella von Portugal]]. Zu Lebzeiten seines Vaters trug er den Titel eines Grafen von [[Grafschaft Charolais|Charolais]]. Er ist der berühmteste, aber auch letzte Herzog aus dem [[Haus Burgund|Haus Valois-Burgund]].<br />
<br />
== Leben ==<br />
<br />
=== Jugend und der Weg zur Macht ===<br />
Karl wurde in Dijon als Sohn von Philipp III. «dem Guten», Herzog von Burgund aus einer Seitenlinie der französischen Königsfamilie der Valois, und Isabella von Portugal geboren. Zu Lebzeiten seines Vaters trug er den Titel eines [[Grafschaft Charolais|Grafen von Charolais]]. Zwanzig Tage nach seiner Geburt wurde er bereits zum Ritter des [[Orden vom Goldenen Vlies|Ordens vom Goldenen Vlies]] geschlagen. Er wurde unter der Aufsicht des Herrn d'Auxy erzogen und soll große Hingabe zum Studium aber auch zu Übungen im Kriegshandwerk gezeigt haben. Karl wuchs am Hof seines Vaters auf, der zu einem der glanzvollsten der Epoche gehörte und ein Zentrum für Kunst, Handel und Kultur war. Die Politik seines Vaters war über viele Jahre von dem Bemühen geprägt, einerseits seine zahlreichen Herrschaftsgebiete zu einem einheitlichen Staatsgebilde zu vereinen und nach modernsten Gesichtspunkten zu verwalten und andererseits sich von der Lehenshoheit des französischen Königs bzw. des deutschen Kaisers zu lösen. Dazu schreckte Philipp auch vor der Allianz mit England, dem Erzfeind Frankreichs, nicht zurück. Der daraus erwachsende kriegerische Konflikt zwischen Frankreich und Burgund endete erst 1435 mit dem [[Vertrag von Arras (1435)|Vertrag von Arras]]. Burgund erhielt einige zusätzliche Gebiete und wurde faktisch zu einem unabhängigen Staat. Allerdings wurde vereinbart, dass Karl eine Prinzessin von königlichem Geblüt aus Frankreich heiraten müsse.<br />
<br />
Mit sieben Jahren wurde Karl 1440 gemäß dem Vertrag von Arras mit [[Katharina von Valois (1428–1446)|Katharina von Valois]], der Tochter des französischen Königs [[Karl VII. (Frankreich)|Karl VII.]] verheiratet. Diese war zum Zeitpunkt der Hochzeit erst zwölf Jahre alt und starb 1446 im Alter von 18 Jahren. Die Ehe blieb kinderlos. 1454 wollte Karl [[Margareta von York]], die Tochter des Herzogs von York, heiraten. Sein Vater erwählte jedoch [[Isabelle de Bourbon]] für ihn, die seine Cousine, aber auch diejenige des Königs von Frankreich war. Ihre Tochter Maria war das einzige überlebende Kind Karls und Alleinerbin aller seiner Besitzungen.<br />
<br />
Karl lernte den Dauphin und späteren französischen König [[Ludwig XI. (Frankreich)|Ludwig XI.]] kennen, als dieser als Flüchtling zwischen 1456 und 1461 am burgundischen Hof lebte, weil er sich gegen seinen Vater gewandt hatte. Als Ludwig zum König aufstieg, wandte er sich jedoch gegen seine ehemaligen Verbündeten und löste beispielsweise die Pfandschaft der Somme-Städte wieder von Burgund aus, die sein Vater im Vertrag von Arras Philipp «dem Guten» überlassen hatte. Die französischen Adelshäuser verbündeten sich daraufhin 1465 gegen den König in der «Liga des Öffentlichen Wohls» (''[[Ligue du Bien public]]''), an deren Spitze [[Charles de Valois, duc de Berry|Karl von Berry]] und Karl der Kühne standen. Nach der unentschiedenen [[Schlacht bei Montlhéry]] musste Ludwig dem Adel erhebliche Zugeständnisse machen. Im [[Vertrag von Conflans]] erhielt Karl die Städte an der Somme zurück. Während der Verhandlungen zwischen Ludwig und Karl starb Karls erste Frau, Isabella von Bourbon. Verhandlungen über eine mögliche Ehe zwischen Karl und [[Anne de Beaujeu]], der Tochter Ludwigs XI., blieben jedoch ergebnislos, wahrscheinlich weil die von Karl geforderte Mitgift bestehend aus der Grafschaft [[Champagne]] für Ludwig unannehmbar war<br />
<br />
Am 12. April 1465 übergab Philipp III. der Gute alle Regierungsgeschäfte an Karl, der fortan aktiv versuchte, die Politik seines Vaters fortzuführen. Das Nachgeben Ludwigs XI. im Vertrag von Conflans war jedoch nur scheinbar und diente lediglich dazu, das Lager seiner Gegner zu spalten. Der Konflikt zwischen Frankreich und Burgund setzte sich deshalb auch weiter fort und Ludwig XI. setzte alles daran, die Gegner Karls im Reich gegen diesen einzusetzen.<br />
<br />
=== Revolten und erneuter Kampf mit Frankreich ===<br />
[[Bild:Van der weyden miniature.jpg|thumb|Der junge Karl neben seinem Vater]]<br />
[[Bild:Karte Haus Burgund 4.png|thumb|Herrschaftsgebiet Karls I. des Kühnen 1465/67–1477]]<br />
In der Zwischenzeit erreichte Karl die [[Kapitulation]] von [[Ponthieu]] und konnte die Städte an der [[Somme]] wieder in Besitz nehmen. Die Revolte von [[Lüttich]] und [[Dinant]] lenkte seine Aufmerksamkeit aber von französischen Angelegenheiten ab. Am 25. August 1466 nahm Karl Dinant ein, das er darauf plünderte und niederbrannte. Zur selben Zeit verhandelte er erfolgreich mit Lüttich. Nach dem Tod seines Vaters am 15. Juni 1467 flammten die Feindseligkeiten mit den Bürgern von Lüttich wieder auf, jedoch konnte Karl sie bei [[Sint-Truiden]] besiegen und zog in die Stadt ein, der er viele ihrer [[Privilegien]] entzog. Er wurde nun zum [[Vogt]] des [[Fürstbistum]]s Lüttich und konnte so seine Macht auch auf dieses Gebiet ausdehnen, das seine Besitzungen im heutigen Belgien von Nord nach Süd durchzog.<br />
<br />
Durch diese frühen Erfolge des Herzogs von Burgund alarmiert und aus Angst, einige offene Punkte des Vertrages von Conflans erfüllen zu müssen, erbat Ludwig im Oktober 1468 ein Treffen mit Karl und begab sich bei [[Péronne]] in seine Hände. Im Zuge der Verhandlungen wurde der Herzog über eine erneute Revolte Lüttichs informiert, die Ludwig im Geheimen angezettelt hatte. Nach viertägigen Beratungen, wie er mit seinem Gegner umgehen sollte, der sich so ungeschickt in seine Hände begeben hatte, entschied Karl, mit Ludwig zu verhandeln. Er drängte Ludwig, ihn bei der Niederschlagung der Revolte zu unterstützen. Die Stadt wurde durch einen Angriff erobert und die Einwohner abgeschlachtet; Ludwig hatte nicht den Mut, auf der Seite seines früheren Verbündeten einzugreifen.<br />
<br />
Nach Ablauf der einjährigen Waffenruhe, die dem [[Frieden von Péronne 1468|Vertrag von Péronne]] folgte, klagte Ludwig XI. Karl des Verrats an, zitierte ihn vor das [[Parlement]] von [[Paris]] und nahm 1471 einige Städte an der Somme ein. Der Herzog antwortete mit dem Einmarsch einer großen Armee in Frankreich, nahm [[Nesle]] in Besitz und richtete ein Blutbad unter den Einwohnern an. Ein Angriff auf [[Beauvais]] schlug fehl und so gab er sich mit der Verwüstung des Landes bis nach [[Rouen]] zufrieden, wo er ohne brauchbares Ergebnis innehielt. Karl schloss nun ein Bündnis mit [[Eduard IV. (England)|Eduard IV. von England]] zur Eroberung Frankreichs während Ludwig Verhandlungen mit dem deutschen Kaiser, den Habsburgern und der [[Alte Eidgenossenschaft|Eidgenossenschaft]] führte, um Karl an der Ostgrenze zu beschäftigen.<br />
<br />
Karl schlug auch das Angebot Ludwigs XI. aus, dessen Tochter [[Anne de Beaujeu|Anne]] zur Ehefrau zu nehmen, da er nun nach dem Tod seines Vaters nicht mehr durch den Vertrag von Arras gebunden war. Er ließ nun [[Margareta von York|Margareta von York]] nach [[Brügge]] bringen und heiratete sie dort in einer prächtigen Zeremonie im Sommer 1468. Karl wurde bei diesem Anlass in den [[Hosenbandorden]] aufgenommen. Das Paar blieb allerdings kinderlos.<br />
<br />
=== Innenpolitische Reformen ===<br />
[[Bild:Karte Haus Burgund Verwaltu.png|thumb|Die Verwaltungsgliederung des Herrschaftsgebietes Karls des Kühnen]]<br />
Karl führte an seinem Hof den überschwänglichen Luxus und die Prachtentfaltung seines Vaters fort. Da er der Herrscher über eines der reichsten Gebiete Europas war, konnte er sich auch eine für die Zeitgenossen verblüffend aufwändige Hofhaltung leisten. Beim Treffen in Trier mit dem Kaiser hat Karl nach Angaben seiner Rechnungskammer alleine für die Einkleidung seiner Höflinge die ungeheure Summe von 38'819 flandrischen Pfund ausgegeben.<ref>Marti, Karl der Kühne, S. 270.</ref> Legendär waren besonders auch die berühmten Tapisserien, die der Herzog für jede Gelegenheit anfertigen ließ. Aus der Burgunderbeute von Grandson sind einige dieser für die damalige Zeit luxuriösen Wandteppiche erhalten.<br />
<br />
Daneben richtete Karl all seine Bemühungen in den Aufbau seiner militärischen und politischen Macht. Seit Beginn seiner Herrschaft war er mit der Reorganisation von Armee und Verwaltung seiner Ländereien beschäftigt. Er behielt die Prinzipien der [[Feudalismus|feudalen]] Rekrutierung bei, errichtete aber ein System strenger Disziplin unter seinen Truppen, die er durch [[Söldner]], besonders aus [[England]] und [[Italien]], verstärkte. Außerdem entwickelte er seine [[Artillerie]] weiter.<br />
<br />
Unter seiner Leitung fand eine weitgehende Zentralisierung der Verwaltung der burgundischen Herrschaftsgebiete in den heutigen [[Niederlanden]] und [[Belgien]] statt. Die zwei [[Rechnungskammer]]n von [[Lille]] und [[Brüssel]] (die Rechnungskammer [[Den Haag]] war schon 1463 in derjenigen von Brüssel aufgegangen) wurden aufgelöst und in einer neu gegründeten Rechnungskammer in [[Mecheln]] zentralisiert. In derselben Stadt gründete Karl auch ein [[Parlement]], das für die burgundischen Gebiete im Norden zuständig war. Dazu bestanden weiterhin die Parlemente von [[Beaune]], [[St. Laurent-lés-Chalon]] und [[Dole]], die für das Herzogtum Burgund, den im Reich gelegenen Teil des Herzogtums und die [[Pfalzgraf#Pfalzgraf von Burgund|Pfalzgrafschaft Burgund]] zuständig waren. Die Neugründung von Mecheln wurde unter anderem auch dadurch nötig, dass durch den Vertrag von Péronne 1468 die Zuständigkeit des Parlements von [[Paris]] für die [[burgundische Länder|burgundischen Länder]] aufgehoben worden war.<br />
<br />
Karl pflegte einen sehr autoritären Führungsstil und beschäftigte sich leidenschaftlich mit militärischen Angelegenheiten. Nach zeitgenössischen Berichten verging kaum ein Tag, an dem er nicht eine oder zwei Stunden mit dem Aufschreiben und der Konzeption seiner Verordnungen verbrachte. Jedes Jahr ließ er seinen Offizieren Heeresordnungen ([[Ordonnanz (Gefechtsordnung)|Ordonnanzen]]) verteilen, die ihr Hauptaugenmerk auf eine rigorose Organisation und Disziplin legten, wobei die genaue Beachtung von Umgangsformen und Vorgehensweise auffällt. Seit 1471, als sich Karl nach dem [[Vertrag von Péronne]] erneut im Krieg mit Ludwig XI. befand, stand im Zentrum der Ordonnanzen die Truppe, da Karl versuchte ein stets kampfbereites Heer aufzustellen, das überwiegend aus Söldnern bestand. Er stellte sog. Ordonnanzkompanien auf, wobei er Adlige seines Hofes mit der [[Ordonnanz]] vom 19. April 1472 als [[Kompanieführer]] (frz. ''dizainiers'' - hier: Zehner(führer) = Führer von 10 Einheiten), denen eine Einheit von 10 Lanzen (ca. 70–90 Kämpfer) unterstand, zum Dienst im Heer abkommandierte. Auch der Rest seines Hofes wurde zunehmend militarisiert und in der Hofordnung von 1474 erscheint der Hof schließlich als eine Art Armee, in der jedes Amt zugleich eine feste militärische Einheit bildet.<ref>Marti, Karl der Kühne, S. 220.</ref><br />
<br />
=== Vergrößerung der Macht ===<br />
[[Bild:162Sigmund verpfändet BSE an Karl v Burgund.jpg|thumb|Herzog Sigmund verpfändet 1469 die habsburgischen Besitzungen im [[Elsass]] und im [[Breisgau]] an Karl den Kühnen. Darstellung in der Chronik des [[Diebold Schilling der Jüngere]]]]<br />
<br />
1469 verpfändete ihm [[Siegmund (Tirol)|Sigismund]], [[Erzherzog]] von [[Österreich]], die [[Grafschaft Pfirt]], die [[Oberelsass|Landvogtei Oberelsass]] und den Breisgau, behielt sich aber das Recht zur späteren Auslösung des Pfands vor. Karl sollte Sigismund auch bei seinem Kampf gegen die [[Alte Eidgenossenschaft|Eidgenossen]] behilflich sein. (→[[Schweizer Habsburgerkriege]])<br />
<br />
Zwischen 1472 und 1473 konnte sich Karl die Nachfolge im [[Herzogtum Geldern]] erkaufen, weil er den geldrischen Herzog [[Arnold von Egmond|Arnold]] gegen die Rebellion seines Sohnes unterstützt hatte. Noch nicht mit dem Titel «Großherzog des Westens» zufrieden, ergriff er das Projekt, ein unabhängiges Königreich Burgund zu errichten. Während seine Gebiete, die im Königreich Frankreich lagen, bereits durch die Verträge von 1468 bzw. 1471 von der Lehenshoheit Frankreichs gelöst waren, unterstanden seine östlichen Gebiete immer noch dem [[Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation|Heiligen Römischen Reich]]. <br />
<br />
Unter dem Vorwand, eine burgundische Beteiligung an einem Kreuzzug gegen die Türken ins Auge zu fassen, traf er sich deshalb am 30. September 1473 mit Kaiser [[Friedrich III. (HRR)|Friedrich III.]] in Trier. Hauptgegenstand des Treffens waren die Verhandlungen um eine Eheschließung zwischen Karls einzigem Kind [[Maria von Burgund|Maria]] und dem Sohn des Kaisers, [[Maximilian I. (HRR)|Maximilian]]. Karl forderte im Austausch für sich die Königskrone. Karl erschien in Trier in einer goldenen Rüstung mit einer Leibgarde von 250 Mann und einer Armee von über 6000 Mann in Begleitung einiger [[Reichsfürst]]en aus seinem Einflussbereich. Der Kaiser und sein Sohn hatten zwar noch ein größeres Gefolge, entfalteten aber weit weniger Prunk. In Trier waren auch die Kurstimmen von [[Mainz]], [[Trier]] und [[Brandenburg]] vertreten. Während der Verhandlungen fanden zum Teil aufwendige Bankette, Empfänge und Turnierspiele statt. Am 4. November fanden die beiden Parteien einen Kompromiss: Karl verzichtete zwar auf die Krönung zum Römischen König, was ihn zum Nachfolger des Kaisers gemacht hätte, sollte aber eine neu zu schaffende Königskrone von Burgund bzw. Friesland erhalten. Die Kurfürsten verweigerten diesem Handel jedoch ihre Zustimmung. Nachdem Karl mit dem Herzogtum Geldern belehnt worden war, fand die für den 18. und dann für den 21. November angekündigte Königskrönung nicht statt, und der Kaiser reiste am 25. November überstürzt aus Trier ab. Warum genau die Verhandlungen scheiterten, ist unklar. Entscheidend scheint aber die Rolle der Kurfürsten gewesen zu sein. Karl bestand auf ihrer Zustimmung zu seiner Krönung, während der Kaiser der Meinung war, diese Entscheidung stehe ihm alleine zu. Weiter befremdeten sich die Kurfürsten und die Umgebung des Kaisers über den Luxus, den Karl zur Schau stellte, auch dass er z.&nbsp;B. einen Hermelinkragen trug, der in der Länge denjenigen der Kurfürsten übertraf.<ref>Marti, Karl der Kühne, S. 264f. und 270.</ref><br />
<br />
=== Untergang ===<br />
[[Bild:Luzerner Schilling Battle of Grandson.jpg|thumb|Die Schlacht von Grandson in der Luzerner Chronik des Diebold Schilling dem Jüngeren. Im Hintergrund das burgundische Lager mit dem berühmten hölzerner Zelthaus der Burgunderherzöge]]<br />
[[Bild:Grafkarel.jpg|thumb|Das Grab Karls des Kühnen in der [[Liebfrauenkirche (Brügge)|Liebfrauenkirche]] in Brügge]]<br />
Im darauffolgenden Jahr verstrickte sich Karl in eine Reihe von Schwierigkeiten und Kämpfen, z.B. die erfolglose Belagerung der Stadt [[Neuss]], die am Ende zu seinem Untergang führen sollten. Nicht zuletzt waren auch die Intrigen und Ränke des französischen Königs [[Ludwig XI. (Frankreich)|Ludwig XI.]] für das Scheitern Karls ausschlaggebend. Karl überwarf sich mit [[Siegmund (Tirol)|Sigismund]] von [[Österreich]], dem er seine Besitzungen im [[Elsass]] für die vereinbarte Summe nicht zurückgeben wollte, mit der [[Eidgenossenschaft]], welche die Reichsstädte im Elsass bei ihrem Aufruhr gegen die Tyrannei des burgundischen Gouverneurs [[Peter von Hagenbach]] unterstützte und letztendlich auch mit [[René II. (Lothringen)|René von Lothringen]], dem er die Erbfolge [[Lothringen]]s strittig machte, das die beiden Hauptteile von Karls Ländereien, die [[Grafschaft Flandern]] und das Herzogtum von Burgund, trennte.<br />
<br />
Alle diese Gegner, aufgestachelt und unterstützt von Ludwig, brauchten nicht lange, um sich gegen ihren gemeinsamen Feind zu verbünden. Karl erlitt eine erste Niederlage, als er versuchte, [[Ruprecht von der Pfalz, Erzbischof von Köln|Ruprecht von der Pfalz]], Erzbischof von [[Köln]], in der [[Kölner Stiftsfehde]] zu unterstützen. In diesem Zusammenhang belagerte er die Stadt [[Neuss]] von Juli 1474 bis Juni 1475 zehn Monate lang, wurde aber durch die Ankunft der Armee Kaiser [[Friedrich III. (HRR)|Friedrichs III.]] dazu gezwungen, die Belagerung aufzuheben und abzuziehen. Zusätzlich wurde die Expedition seines Schwagers [[Eduard IV. (England)|Eduard IV.]] von England gegen Ludwig durch den [[Vertrag von Picquigny]] am 29. August 1475 gestoppt. Karl schloss deshalb am 17. November 1475 Frieden mit Kaiser Friedrich III. und wandte sich gegen das [[Herzogtum Lothringen]], wo er erfolgreich die Hauptstadt [[Nancy]] nach einer Belagerung einnehmen konnte.<br />
<br />
Zu seinem Ende führe schließlich jedoch der Krieg mit der [[Niedere Vereinigung|Niederen Vereinigung]], die aus den elsässischen Reichsstädten, dem [[Bistum Basel]], Herzog Sigismund von Österreich und der Eidgenossenschaft bestand. Eine erste Niederlage gegen die aufstrebende Militärmacht der Eidgenossen erlitt ein burgundisches Heer am 13. November 1474 bei [[Schlacht bei Héricourt|Héricourt]]. Damit wurde die in der Schweiz als [[Burgunderkriege]] bekannte Reihe von Schlachten eröffnet, die zum Untergang Karls führten. Karl marschierte von Nancy her gegen die Eidgenossenschaft ins [[Waadtland]], wo er sich mit verbündeten Adligen aus dem [[Savoyen|Herzogtum Savoyen]] vereinigte. Bei [[Grandson]] traf er zum ersten Mal auf eidgenössische Truppen, die er nach der Belagerung der Festung trotz ihrer Kapitulation erhängen und ertränken ließ. Am 2. März 1476 wurde er vor [[Schlacht bei Grandson|Grandson]] von einer [[Alte Eidgenossenschaft|eidgenössischen]] Armee angegriffen, wobei er eine schwere Niederlage erlitt. Er konnte mit einer Handvoll Gefolgsleuten fliehen, seine Artillerie und die riesige Beute fielen jedoch den Eidgenossen als «Burgunderbeute» in die Hände.<br />
<br />
Karl flüchtete nach [[Lausanne]], wo er mit dem verbündeten [[Savoyen]] eine neue Armee von 20.000 Mann aufstellte, um erneut gegen die eidgenössische Reichsstadt [[Bern]] zu ziehen, die das Haupt der anti-burgundischen Koalition in der Eidgenossenschaft war. Am 6. Mai 1476 bestätigte er in Lausanne auch die Eheabsprache zwischen seiner Tochter [[Maria von Burgund|Maria]] und Erzherzog [[Maximilian I. (HRR)|Maximilian]] von Österreich, die Eheschließung wurde jedoch vorläufig noch nicht vollzogen, weil der vorgesehene Hochzeitstermin vom 11. November platzte. Anfang Juni zog Karl mit seinem Heer gegen Bern und belagerte ab dem 9. Juni [[Murten]], wo er am 22. Juni von einem Heer der Eidgenossenschaft und des Herzogs [[René II. (Lothringen)|René von Lothringen]] angegriffen wurde. Sein technisch überlegenes Heer wurde ähnlich wie in Grandson überrascht und durch die Wucht der eidgenössischen Infanterie in der [[Schlacht bei Murten]] vernichtend geschlagen. Die Herzogin von Savoyen sah sich zum Friedensschluss mit der Eidgenossenschaft genötigt, die burgundischen Besitzungen in der Waadt waren verloren. Karl kehrte nach Burgund zurück und wandte sich im Herbst gegen Lothringen, das sich im offenen Aufstand gegen die burgundische Besatzung befand. Herzog René versicherte sich der eidgenössischen Unterstützung und setzte zur Rückeroberung seines Herzogtums an. Karl brach am 25. September von [[Gex (Ain)|Gex]] aus mit rund 10.000 Mann in Richtung Lothringen auf, wo René die Hauptstadt [[Nancy]] belagerte. Wenige Tage bevor Karl in Lothringen eintraf, fiel Nancy in die Hände der Lothringer. Entgegen dem Ratschlag seiner Offiziere legte Karl am 22. Oktober um Nancy eine Belagerung, obwohl der Winter bevorstand. Mitten im Winter, am 5. Januar 1477, kam es vor den Toren der Stadt zur [[Schlacht bei Nancy]], als Herzog René verstärkt durch Zuzug aus der Eidgenossenschaft Karl zum Kampf stellte. Während Karls Heer durch die Kälte und die Belagerung nur zwischen 2000 und 3000 Kämpfern zählte, war das eidgenössisch-lothringische Heer mit um die 20'000 Mann klar überlegen. Trotz der aussichtslosen Lage stellte sich Karl zur Schlacht, die in einer katastrophalen Niederlage für Burgund endete. Karl selber starb in der Schlacht, sein verstümmelter Körper wurde erst einige Tage später entdeckt. Sein Grab befindet sich in der [[Liebfrauenkirche (Brügge)|Liebfrauenkirche]] in [[Brügge]].<br />
<br />
== Kampf um das Erbe Karls des Kühnen ==<br />
[[Bild:Niklas_Reiser_001.jpg|left|thumb|[[Maria von Burgund]] auf einem Porträt um 1500]]<br />
[[Bild:Karte Haus Burgund 5.png|thumb|Karte zur Aufteilung des Herrschaftsgebiets Karls des Kühnen bis 1493]]<br />
Nach dem Tod Karls blieb Maria im Alter von 19 Jahren als einzige Erbin zurück. Margareta von York, die Witwe Karls, führte als Beschützerin Marias Heiratsverhandlungen mit dem französischen König und dem deutschen Kaiser. Die ältesten Söhne beider Herrscher waren zu diesem Zeitpunkt noch unverheiratet und Maria stellte mit ihrem riesigen Erbe die beste Partie Europas dar. Die Ehe zwischen Erzherzog Maximilian von Österreich und Maria war zwar seit dem 6. Mai 1476 abgesprochen, aber beim Tod Karls noch nicht vollzogen. König Ludwig XI. von Frankreich verschlechterte seine Verhandlungslage drastisch, als er kurz nach dem Tod Karls die an Frankreich angrenzenden Teile des Herrschaftsgebiets Karls besetze. Das Herzogtum Burgund, die Freigrafschaft Burgund, die Picardie, Ponthieu und Boulogne fielen so wieder unter die Kontrolle der französischen Krone. In diesem günstigen Moment brachte Kaiser Friedrich die Verhandlungen mit Hilfe der Ludwig feindlich gesinnten Margareta von York zum Abschluss, so dass die Verheiratung in Stellvertretung am 21. April abgeschlossen werden konnte. Am 19. August 1477 heirateten Maximilian und Maria in [[Gent]]. Auf diese Weise konnte Maximilian nach dem Tod seines Vaters die Erbschaft Karls mit der Hausmacht der Habsburger vereinen und wurde damit zum mächtigsten Fürsten im damaligen Europa. Die burgundische Erbschaft war einer der entscheidenden Schritte beim Aufstieg des Hauses Habsburg zur Weltmacht.<br />
<br />
Sofort nach der Heirat zwischen Maximilian und Maria kam es zum Krieg zwischen Maximilian und Ludwig XI. um das Erbe Karls. Sie schlossen zwar im September 1477 einen vorläufigen Waffenstillstand, 1478 begann der Krieg jedoch wieder, als das Parlement von Paris die französischen Lehen Karls für erledigt erklärte. Maximilian konnte von den von Ludwig beanspruchten Teilen des Erbes seiner Frau nach seinem Sieg in der Schlacht bei Guinegate 1479 Flandern und Artois zurückgewinnen. Nach dem frühen Tod Marias am 27. März 1482 und einem Aufstand in Gent musste Maximilian 1482 mit Ludwig den [[Frieden von Arras (1482)|Frieden von Arras]] abschließen. Das Herzogtum Burgund, die Freigrafschaft Burgund, Artois, die Picardie, Ponthieu, Boulogne, Vermandois und Mâcon fielen an Frankreich. Maximilian behielt Flandern und die übrigen Besitzungen Karls im heutigen Belgien und den Niederlanden. Später erhielt Maximilian im [[Vertrag von Senlis|Frieden von Senlis]] 1493 auch die Freigrafschaft und Artois zurück. Die Grafschaft Charolais blieb zwar im Besitz Maximilians bzw. seines unmündigen Sohnes [[Philipp I. (Kastilien)|Philipp]], dem eigentlichen Erben Marias, unterstand jedoch der französischen Lehenshoheit.<br />
<br />
Das burgundische Erbe wurde von Maximilian und seinen Nachkommen hoch gehalten. Seine Kinder mit Maria wuchsen im flandrischen Gent auf und sein Sohn [[Philipp I. (Kastilien)|Philipp der Schöne]] trug seinen Namen in Anlehnung an Philipp den Guten. Dessen Sohn wurde in Erinnerung an den letzten Burgunderherzog mit dem Namen Karl getauft und stieg als Kaiser [[Karl V. (HRR)|Karl V.]] zu einem der mächtigsten Herrscher der damaligen Welt auf. Mit Philipp und Karl kam das burgundische Erbe an die spanische Linie der Habsburger, die bis ins 18. Jahrhundert die Gebiete schrittweise an Frankreich und die unabhängig gewordenen Niederlande verloren.<br />
<br />
== Familiäres ==<br />
=== Vorfahren ===<br />
{| border="1" cellspacing="0" style="float:right;margin-left:0.5em"<br />
| rowspan=8 align="center" bgcolor="lightblue" | '''Karl der Kühne''' (1433–1477)<br/>Herzog von Burgund<br />
| rowspan=4 align="center" bgcolor="lightblue" | [[Philipp der Gute|Philipp III.]] (1396–1467)<br/>'''Philipp der Gute'''<br/>Herzog von Burgund<br />
| rowspan=2 align="center" bgcolor="lightblue" | [[Johann Ohnefurcht]] (1371–1419)<br/>'''Johann Ohnefurcht'''<br/>Herzog von Burgund<br />
| align="center" bgcolor="lightblue" | [[Philipp der Kühne|Philipp II.]] (1342–1404)<br/>'''Philipp der Kühne'''<br/>Herzog von Burgund<br />
|-<br />
| align="center" bgcolor="#FFC0C0" | [[Margarethe III. (Flandern)|Margarete von Flandern]] (1350–1405)<br/>Gräfin von Flandern<br/><br/><br />
|-<br />
| rowspan=2 align="center" bgcolor="#FFC0C0" | [[Margarethe (Straubing-Holland)|Margarete von Bayern]] (1363–1424)<br />
| align="center" bgcolor="lightblue" | [[Albrecht I. (Bayern)|Albrecht I.]] (1336–1404)<br/>Herzog von Niederbayern<br/><br/><br />
|-<br />
| align="center" bgcolor="#FFC0C0" | <br/>Margarete von Schlesien-Liegnitz (um 1342–1386)<br/><br/><br />
|-<br />
| rowspan=4 align="center" bgcolor="#FFC0C0" | [[Isabella von Portugal (Burgund)|Isabella von Portugal]] (1397–1471)<br />
| rowspan=2 align="center" bgcolor="lightblue" | [[Johann I. (Portugal)|Johann I.]] (1357–1433)<br/>'''Johann der Große'''<br/>König von Portugal<br />
| align="center" bgcolor="lightblue" | [[Peter I. (Portugal)|Peter I.]] (1320–1367)<br/>'''Peter der Grausame, Peter der Gerechte'''<br/>König von Portugal<br />
|-<br />
| align="center" bgcolor="#FFC0C0" | <br/>Teresa Lourenço<br/><br/><br />
|-<br />
| rowspan=2 align="center" bgcolor="#FFC0C0" | [[Philippa of Lancaster]] oder ''Philippine'' (1360–1415)<br />
| align="center" bgcolor="lightblue" | [[John of Gaunt, 1. Duke of Lancaster|John of Gaunt]] (1340–1399)<br/>Herzog von Lancaster<br/><br/><br />
|-<br />
| align="center" bgcolor="#FFC0C0" | <br/>[[Blanche of Lancaster]] (1341–1369)<br/><br/><br />
|}<br />
<br style="clear:both;" /><br />
<br />
=== Ehefrauen und Nachkommen ===<br />
[[Bild:Wappentafel Karl der Kuehne.jpg|thumb|Kupferstich mit dem persönlichen Wappen Karls des Kühnen im Zentrum umgeben von den Wappen seiner Herrschaften und seiner Devise als Basis]]<br />
Karl heiratete drei Mal und hatte ein Kind: <br />
<br />
In erster Ehe am 19. Mai 1440 in [[Blois]] [[Katharina von Valois (1428–1446)|Katharina von Valois]] (* 1428; † 30. Juli 1446), Tochter von König [[Karl VII. (Frankreich)|Karl VII.]] von Frankreich und [[Maria von Anjou]]. Aus dieser Ehe gingen keine Nachkommen hervor.<br />
<br />
In zweiter Ehe am 30. Oktober 1454 in [[Lille]] [[Isabelle de Bourbon]] (* 1437; † 25. September 1465 in [[Antwerpen]]) , Tochter von [[Karl I. (Bourbon)|Karl I., Herzog von Bourbon]] und [[Agnès de Bourgogne (1407–1476)|Agnes von Burgund]]. Aus dieser Ehe ging eine Tochter hervor:<br />
* [[Maria von Burgund|Maria]] (* 13. Februar 1457 in [[Brüssel]]; † 27. März 1482 in [[Brügge]]) ∞ [[Maximilian I. (HRR)|Maximilian I.]], Kaiser des [[Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation|Heiligen Römischen Reichs]]<br />
<br />
In dritter Ehe am 3. Juli 1468 in [[Damme (Belgien)|Damme]] [[Margaret of York|Margaret von York]] * 3. Mai 1446 in [[Fotheringhay Castle]]; † 23. November 1503 in [[Mechelen]]) , Tochter von Herzog [[Richard von York]] und Schwester von König [[Eduard IV. (England)|Eduard IV.]] von England. Aus dieser Ehe gingen keine Nachkommen hervor.<br />
<br />
== Karl der Kühne in der Beurteilung der Nachwelt ==<br />
Karl der Kühne wurde oft als der letzte Repräsentant des feudalen Geistes angesehen, ein Mann, der keine anderen Fähigkeiten als seine blinde Tapferkeit besaß. Oft wurde er im Gegensatz zu seinem Gegner Ludwig XI. gestellt, der für die moderne Politik stand. In Wahrheit besaß er große Fähigkeiten und Kultur, eine strenge Moral und war verschiedener Sprachen mächtig. Obwohl er nicht von gelegentlicher Härte freigesprochen werden kann, besaß er das Geheimnis, die Herzen seiner Untertanen zu gewinnen, die ihm auch in schwierigen Zeiten niemals die Unterstützung verwehrten. Da er nur seine Tochter Maria hinterließ, erbten die [[Habsburg|Habsburger]] den Länderkomplex seines Hauses und erweiterten sich zum ''Haus Österreich und Burgund'', was einen wesentlichen Grundstein für ihre spätere Weltgeltung ausmachte. [[Karl V. (HRR)|Karl V.]] war zeitlebens stolz, von ihm abzustammen.<ref>Dieser Text stammt ursprünglich aus der Encyclopedia Britannica von 1911, aus der englischen Wikipedia übersetzt.</ref><br />
<br />
In der schweizerischen Geschichtsschreibung wird für die drei Schlachten der [[Burgunderkriege]] oft auf den zeitgenössischen Spruch „Karl der Kühne verlor in Grandson den Hut, in Murten den Mut und in Nancy das Blut“ verwendet. Anstelle von '„den Hut“', welchen er angeblich wirklich verloren haben soll [http://www.mediatime.ch/museum/themen/burgund/bu14.htm], existiert auch eine geläufigere Version in der nur allgemein von „das Gut“ gesprochen wird. Tatsächlich wurde nach der Schlacht bei Grandson von der Stadt Basel ein Herzogshut aus goldenem Samt, bestickt mit Perlen und Edelsteinen, aus dem Besitz Karls für 47'000 Gulden zusammen mit zwei weiteren Schmuckstücken an [[Jakob Fugger]] verkauft.<ref>Marti, Karl der Kühne, S. 277.</ref><br />
<br />
== Wappen ==<br />
[[Bild:Philip the Good Arms.svg|thumb|left|50px]]<br />
Das Wappen Karls war mit demjenigen seines Vaters identisch. Es enthielt das Wappen der burgundischen Seitenlinie des Hauses Valois als Grafen von Tours (goldene Lilien auf blauem Grund, eingefasst durch rot-weiß gestreiftes Band) sowie die Wappen der Herzogtümer Burgund (goldene diagonale Streifen auf blauem Grund, eingefasst von rotem Band), Limburg (roter Löwe auf silbernem Grund) und Brabant (goldener Löwe auf schwarzem Grund). In der Mitte war das Wappen der Grafschaft Flandern platziert – durch seine Urgroßmutter [[Margarete III. (Flandern)|Margarete von Flandern]] kamen die Grafschaften Flandern, Artois, Rethel und Nevers und die Pfalzgrafschaft Burgund an das Haus Burgund. Die Devise Karls des Kühnen war der Spruch «Je lay emprins» – «ich habe es gewagt». Auf heraldischen Darstellungen ist auch der heilige Georg zu sehen, den Karl neben dem heiligen Andreas als Patron von Burgund für sich als persönlichen Patron annahm.<br />
<br />
== Titel ==<br />
[[Bild:Heeresordnung1473 fol 5r.jpg|thumb|Die Wappen der von Karl beherrschten Gebiete finden sich auf zahlreichen Illustrationen, so auch in der Heeresordnung von 1473. Durch die Darstellung dieser Wappen sollte die Macht des Herzogs überhöht werden.]]<br />
*[[Bild:Blason Charolais.svg|20px]] 1433&ndash;5. Januar 1477: [[Grafschaft Charolais|Graf von Charolais]] als '''Karl I. '''<br />
*[[Bild:Blason Ducs Bourgogne (ancien).svg|20px]] 15. Juni 1467&ndash;5. Januar 1477: [[Herzogtum Burgund|Herzog von Burgund]] als '''Karl I.''' <br />
*[[Bild:Artois Arms.svg|20px]] 15. Juni 1467&ndash;5. Januar 1477: [[Grafschaft Artois|Graf von Artois]] als '''Karl I.''' <br />
*[[Bild:Blason comte fr Nevers.svg|20px]] 15. Juni 1467&ndash;5. Januar 1477: [[Freigrafschaft Burgund|Pfalzgraf von Burgund]] als '''Karl I.''' <br />
*[[Bild:Blason Nord-Pas-De-Calais.svg|20px]] 15. Juni 1467&ndash;5. Januar 1477: [[Grafschaft Flandern|Graf von Flandern]] als '''Karl II.'''<br />
*[[Bild:Namur Arms.svg|20px]] 15. Juni 1467&ndash;5. Januar 1477: [[Markgrafschaft Namur|Markgraf von Namur]] als '''Karl I.''' <br />
*[[Bild:Coat of arms of Brabant.svg|20px]] 15. Juni 1467&ndash;5. Januar 1477: [[Herzogtum Brabant|Herzog von Brabant]] und [[Niederlothringen|Herzog von Lothier (Niederlothringen)]] als '''Karl I.''' <br />
*[[Bild:Limburg New Arms.svg|20px]] 15. Juni 1467&ndash;5. Januar 1477: [[Herzogtum Limburg|Herzog von Limburg]] als '''Karl I.'''<br />
*[[Bild:Hainaut Modern Arms.svg|20px]] 15. Juni 1467&ndash;5. Januar 1477: [[Grafschaft Hennegau|Graf von Hennegau]] als '''Karl I.''' <br />
*[[Bild:Counts of Holland Arms.svg|20px]] 15. Juni 1467&ndash;5. Januar 1477: [[Grafschaft Holland|Graf von Holland und Friesland]] als '''Karl I.'''<br />
*[[Bild:Coatofarmszeeland.PNG|20px]] 15. Juni 1467&ndash;5. Januar 1477: [[Grafschaft Seeland|Graf von Seeland]] als '''Karl I.''' <br />
*[[Bild:Gules a bend or.svg|20px]] 15. Juni 1467&ndash;5. Januar 1477 [[Grafschaft Auxerre|Graf von Auxerre]]<br />
*[[Bild:Blason Mâcon.svg|20px]] 15. Juni 1467&ndash;5. Januar 1477 [[Grafschaft Mâcon|Graf von Mâcon]]<br />
*[[Bild:Blason Courtenay.png|20px]] 15. Juni 1467&ndash;5. Januar 1477 [[Grafschaft Boulogne|Graf von Boulogne]] <br />
*[[Bild:Armoiries Ponthieu.png|20px]] 15. Juni 1467&ndash;5. Januar 1477 [[Ponthieu|Graf von Ponthieu]] <br />
*[[Bild:Blason Vermandois.png|20px]] 15. Juni 1467&ndash;5. Januar 1477 [[Vermandois|Graf von Vermandois]] <br />
*[[Bild:Armoiries Comtes de Luxembourg.svg|20px]] 15. Juni 1467&ndash;5. Januar 1477: [[Herzogtum Luxemburg|Herzog von Luxemburg]] als '''Karl II.'''<br />
*[[Bild:Guelders-Jülich Arms.svg|20px]] 23. Februar 1473&ndash;5. Januar 1477: [[Herzogtum Geldern|Herzog von Geldern]] als '''Karl I.'''<br />
*[[Bild:Blason Comtes d'Eu-Seigneurs d'Issoudun.svg|20px]] 1477: [[Grafschaft Eu|Graf von Eu]]<br />
<br />
== Anmerkungen ==<br />
<references /><br />
<br />
== Literatur ==<br />
;Sachbücher<br />
* ''Karl der Kühne (1433-1477): Kunst, Krieg und Hofkultur'' / hrsg. von Susan Marti [et al.]. Zürich : Neue Zürcher Zeitung, 2008. (NZZ Libro). Publikation zur Ausstellung vom 25. April bis 24. August 2008 im Historischen Museum in Bern. ISBN 978-3-03823-413-5 <br />
* [[Thea Leitner]]: ''Habsburgs goldene Bräute. Durch Mitgift zur Macht''. Piper, München 2005, ISBN 3-492-23525-5.<br />
* Hans-Joachim Lope: ''Karl der Kühne als literarische Gestalt. Ein themengeschichtlicher Versuch mit besonderer Berücksichtigung der französischsprachigen Literatur Belgiens''. Lang, Frankfurt/M. 1995, ISBN 3-631-4033-4-8.<br />
* Susan Marti u.a. (Hrsg.): ''Karl der Kühne (1433-1477). Kunst, Krieg und Hofkultur''. Belser, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-7630-2513-8 (Katalog zur gleichnamigen Ausstellung).<br />
* Klaus Schelle: ''Karl der Kühne. Der letzte Burgunderherzog''. Heyne, München 1982, ISBN 3-453-55097-8<br />
<br />
;Belletristik<br />
* [[Werner Bergengruen]]: ''Karl der Kühne. Roman''. Verlag die Arche, Zürich 1976, ISBN 3-7160-1067-7.<br />
* [[Heinrich Keller]]: ''Karl der Kühne, Herzog von Burgund. Ein vaterländisches Schauspiel in 5 Aufzügen''. Orell & Füssli, Zürich 1813.<br />
* [[Melchior Meyr]]: ''Karl der Kühne. Historische Tragödie''. Kröner, Stuttgart 1862.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commons|Charles the Bold|Karl der Kühne}}<br />
* [http://www.mittelalter-genealogie.de/valois/herzoege_von_burgund/karl_der_kuehne_herzog_von_burgund_1477.html genealogie-mittelalter.de]<br />
* {{PND|118560026}}<br />
* [http://www.bhm.ch/karl-der-kuehne.html Karl der Kühne], Ausstellung im Historischen Museum Bern, 25.4.2008 - 24.8.2008<br />
<br />
<br />
{{Folgenleiste multi<br />
<br />
<br />
|AMT=[[Liste der Herrscher von Burgund|Herzog von Burgund]]<br />
|VORGÄNGER=[[Philipp der Gute]]<br />
|NACHFOLGER=[[Maria von Burgund|Maria]]<br />
|ZEIT=1467–1477<br />
<br />
|AMT2=[[Liste der luxemburgischen Herrscher|Herzog von Luxemburg]]<br />
|ZEIT2=1467–1477<br />
|VORGÄNGER2=[[Philipp der Gute]]<br />
|NACHFOLGER2=[[Maria von Burgund|Maria]]<br />
<br />
|AMT3=[[Herzog von Brabant|Herzog von Brabant und Lothier]]<br/>[[Herzog von Limburg]]<br/>[[Markgraf von Antwerpen]]<br />
|ZEIT3=1467–1477<br />
|VORGÄNGER3=[[Philipp der Gute]]<br />
|NACHFOLGER3=[[Maria von Burgund|Maria]]<br />
<br />
|VORGÄNGER4=[[Philipp der Gute]]<br />
|NACHFOLGER4=[[Maria von Burgund|Maria]]<br />
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<br />
|VORGÄNGER5=[[Philipp der Gute]]<br />
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|AMT5=[[Graf von Flandern]]<br />[[Graf von Artois]]<br />[[Pfalzgraf von Burgund]]<br />
|ZEIT5=1467–1477<br />
<br />
|AMT6=[[Graf von Holland]]<br>[[Graf von Seeland]]<br>[[Graf von Hennegau]]<br>[[Friesland|Graf in Friesland]]<br />
|ZEIT6=1467–1477<br />
|VORGÄNGER6=[[Philipp der Gute]]<br />
|NACHFOLGER6=[[Maria von Burgund|Maria]]<br />
<br />
|AMT7=[[Herzogtum Geldern#Herrscher Gelderns|Herzog von Geldern]]<br />[[Graf von Zutphen]]<br />
|VORGÄNGER7=[[Arnold von Egmond]]<br />
|NACHFOLGER7=[[Adolf von Egmond]]<br />
|ZEIT7=1473–1477<br />
<br />
|AMT8=[[Orden vom Goldenen Vlies#Gro.C3.9Fmeister des Ordens|Großmeister des Ordens vom Goldenen Vlies]]<br />
|ZEIT8= 1467–1477<br />
|VORGÄNGER8=[[Philipp der Gute]]<br />
|NACHFOLGER8=[[Maximilian I. (HRR)|Maximilian I.]]<br />
}}<br />
<br />
[[Kategorie:Herzog (Burgund)]]<br />
[[Kategorie:Herzog (Brabant)]]<br />
[[Kategorie:Herzog (Luxemburg)]]<br />
[[Kategorie:Graf (Holland)]]<br />
[[Kategorie:Herzog (Geldern)]]<br />
[[Kategorie:Herrscher (Niederlande)]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1433]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 1477]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
[[Kategorie:Burgunder]]<br />
[[Kategorie:Burgunderkriege]]<br />
[[Kategorie:Geschichte Frankreichs im Mittelalter]]<br />
[[Kategorie:Träger des Hosenbandordens]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Karl der Kühne<br />
|ALTERNATIVNAMEN=Charles le Téméraire; le Hardi<br />
|KURZBESCHREIBUNG=letzter Herzog von [[Burgund]]<br />
|GEBURTSDATUM=10. November 1433<br />
|GEBURTSORT=[[Dijon]], Frankreich<br />
|STERBEDATUM=5. Januar 1477<br />
|STERBEORT=bei [[Nancy]], Frankreich<br />
}}<br />
<br />
[[ca:Carles I de Borgonya]]<br />
[[cs:Karel Smělý]]<br />
[[el:Κάρολος της Βουργουνδίας]]<br />
[[en:Charles the Bold]]<br />
[[es:Carlos el Temerario]]<br />
[[fi:Kaarle Rohkea]]<br />
[[fr:Charles le Téméraire]]<br />
[[he:שארל הראשון, דוכס בורגונדיה]]<br />
[[hu:Merész Károly burgundi herceg]]<br />
[[id:Charles sang Pemberani]]<br />
[[it:Carlo I di Borgogna]]<br />
[[ja:シャルル (ブルゴーニュ公)]]<br />
[[ksh:Karl der Kühne]]<br />
[[la:Carolus I (dux Burgundiae)]]<br />
[[nl:Karel de Stoute]]<br />
[[no:Karl I av Burgund]]<br />
[[pl:Karol Zuchwały]]<br />
[[pt:Carlos, Duque da Borgonha]]<br />
[[ru:Карл Смелый]]<br />
[[sv:Karl, hertig av Burgund]]<br />
[[vls:Karel den Stoutn]]<br />
[[zh:大胆的查理]]</div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Karl_der_K%C3%BChne&diff=51721939Karl der Kühne2008-10-11T13:11:58Z<p>129.132.128.136: /* Literatur */</p>
<hr />
<div>[[Bild:Karl der Kühne.jpg|thumb|Karl der Kühne, um 1460, mit dem [[Orden vom Goldenen Vlies]]<br/>Gemälde von [[Rogier van der Weyden]]]]<br />
'''Karl I. «der Kühne»''' (frz. ''Charles I<sup>er</sup> le Téméraire'' oder ''le Hardi'') (* [[10. November]] [[1433]] in [[Dijon]]; † [[5. Januar]] [[1477]] bei [[Nancy]]) war Herzog von [[Burgund]] und [[Luxemburg]] aus der burgundischen Seitenlinie des französischen Königshauses der [[Haus Valois|Valois]]. Seine Eltern waren [[Philipp III. (Burgund)|Philipp III. der Gute]] und [[Isabella von Portugal (Burgund)|Isabella von Portugal]]. Zu Lebzeiten seines Vaters trug er den Titel eines Grafen von [[Grafschaft Charolais|Charolais]]. Er ist der berühmteste, aber auch letzte Herzog aus dem [[Haus Burgund|Haus Valois-Burgund]].<br />
<br />
== Leben ==<br />
<br />
=== Jugend und der Weg zur Macht ===<br />
Karl wurde in Dijon als Sohn von Philipp III. «dem Guten», Herzog von Burgund aus einer Seitenlinie der französischen Königsfamilie der Valois, und Isabella von Portugal geboren. Zu Lebzeiten seines Vaters trug er den Titel eines [[Grafschaft Charolais|Grafen von Charolais]]. Zwanzig Tage nach seiner Geburt wurde er bereits zum Ritter des [[Orden vom Goldenen Vlies|Ordens vom Goldenen Vlies]] geschlagen. Er wurde unter der Aufsicht des Herrn d'Auxy erzogen und soll große Hingabe zum Studium aber auch zu Übungen im Kriegshandwerk gezeigt haben. Karl wuchs am Hof seines Vaters auf, der zu einem der glanzvollsten der Epoche gehörte und ein Zentrum für Kunst, Handel und Kultur war. Die Politik seines Vaters war über viele Jahre von dem Bemühen geprägt, einerseits seine zahlreichen Herrschaftsgebiete zu einem einheitlichen Staatsgebilde zu vereinen und nach modernsten Gesichtspunkten zu verwalten und andererseits sich von der Lehenshoheit des französischen Königs bzw. des deutschen Kaisers zu lösen. Dazu schreckte Philipp auch vor der Allianz mit England, dem Erzfeind Frankreichs, nicht zurück. Der daraus erwachsende kriegerische Konflikt zwischen Frankreich und Burgund endete erst 1435 mit dem [[Vertrag von Arras (1435)|Vertrag von Arras]]. Burgund erhielt einige zusätzliche Gebiete und wurde faktisch zu einem unabhängigen Staat. Allerdings wurde vereinbart, dass Karl eine Prinzessin von königlichem Geblüt aus Frankreich heiraten müsse.<br />
<br />
Mit sieben Jahren wurde Karl 1440 gemäß dem Vertrag von Arras mit [[Katharina von Valois (1428–1446)|Katharina von Valois]], der Tochter des französischen Königs [[Karl VII. (Frankreich)|Karl VII.]] verheiratet. Diese war zum Zeitpunkt der Hochzeit erst zwölf Jahre alt und starb 1446 im Alter von 18 Jahren. Die Ehe blieb kinderlos. 1454 wollte Karl [[Margareta von York]], die Tochter des Herzogs von York, heiraten. Sein Vater erwählte jedoch [[Isabelle de Bourbon]] für ihn, die seine Cousine, aber auch diejenige des Königs von Frankreich war. Ihre Tochter Maria war das einzige überlebende Kind Karls und Alleinerbin aller seiner Besitzungen.<br />
<br />
Karl lernte den Dauphin und späteren französischen König [[Ludwig XI. (Frankreich)|Ludwig XI.]] kennen, als dieser als Flüchtling zwischen 1456 und 1461 am burgundischen Hof lebte, weil er sich gegen seinen Vater gewandt hatte. Als Ludwig zum König aufstieg, wandte er sich jedoch gegen seine ehemaligen Verbündeten und löste beispielsweise die Pfandschaft der Somme-Städte wieder von Burgund aus, die sein Vater im Vertrag von Arras Philipp «dem Guten» überlassen hatte. Die französischen Adelshäuser verbündeten sich daraufhin 1465 gegen den König in der «Liga des Öffentlichen Wohls» (''[[Ligue du Bien public]]''), an deren Spitze [[Charles de Valois, duc de Berry|Karl von Berry]] und Karl der Kühne standen. Nach der unentschiedenen [[Schlacht bei Montlhéry]] musste Ludwig dem Adel erhebliche Zugeständnisse machen. Im [[Vertrag von Conflans]] erhielt Karl die Städte an der Somme zurück. Während der Verhandlungen zwischen Ludwig und Karl starb Karls erste Frau, Isabella von Bourbon. Verhandlungen über eine mögliche Ehe zwischen Karl und [[Anne de Beaujeu]], der Tochter Ludwigs XI., blieben jedoch ergebnislos, wahrscheinlich weil die von Karl geforderte Mitgift bestehend aus der Grafschaft [[Champagne]] für Ludwig unannehmbar war<br />
<br />
Am 12. April 1465 übergab Philipp III. der Gute alle Regierungsgeschäfte an Karl, der fortan aktiv versuchte, die Politik seines Vaters fortzuführen. Das Nachgeben Ludwigs XI. im Vertrag von Conflans war jedoch nur scheinbar und diente lediglich dazu, das Lager seiner Gegner zu spalten. Der Konflikt zwischen Frankreich und Burgund setzte sich deshalb auch weiter fort und Ludwig XI. setzte alles daran, die Gegner Karls im Reich gegen diesen einzusetzen.<br />
<br />
=== Revolten und erneuter Kampf mit Frankreich ===<br />
[[Bild:Van der weyden miniature.jpg|thumb|Der junge Karl neben seinem Vater]]<br />
[[Bild:Karte Haus Burgund 4.png|thumb|Herrschaftsgebiet Karls I. des Kühnen 1465/67–1477]]<br />
In der Zwischenzeit erreichte Karl die [[Kapitulation]] von [[Ponthieu]] und konnte die Städte an der [[Somme]] wieder in Besitz nehmen. Die Revolte von [[Lüttich]] und [[Dinant]] lenkte seine Aufmerksamkeit aber von französischen Angelegenheiten ab. Am 25. August 1466 nahm Karl Dinant ein, das er darauf plünderte und niederbrannte. Zur selben Zeit verhandelte er erfolgreich mit Lüttich. Nach dem Tod seines Vaters am 15. Juni 1467 flammten die Feindseligkeiten mit den Bürgern von Lüttich wieder auf, jedoch konnte Karl sie bei [[Sint-Truiden]] besiegen und zog in die Stadt ein, der er viele ihrer [[Privilegien]] entzog. Er wurde nun zum [[Vogt]] des [[Fürstbistum]]s Lüttich und konnte so seine Macht auch auf dieses Gebiet ausdehnen, das seine Besitzungen im heutigen Belgien von Nord nach Süd durchzog.<br />
<br />
Durch diese frühen Erfolge des Herzogs von Burgund alarmiert und aus Angst, einige offene Punkte des Vertrages von Conflans erfüllen zu müssen, erbat Ludwig im Oktober 1468 ein Treffen mit Karl und begab sich bei [[Péronne]] in seine Hände. Im Zuge der Verhandlungen wurde der Herzog über eine erneute Revolte Lüttichs informiert, die Ludwig im Geheimen angezettelt hatte. Nach viertägigen Beratungen, wie er mit seinem Gegner umgehen sollte, der sich so ungeschickt in seine Hände begeben hatte, entschied Karl, mit Ludwig zu verhandeln. Er drängte Ludwig, ihn bei der Niederschlagung der Revolte zu unterstützen. Die Stadt wurde durch einen Angriff erobert und die Einwohner abgeschlachtet; Ludwig hatte nicht den Mut, auf der Seite seines früheren Verbündeten einzugreifen.<br />
<br />
Nach Ablauf der einjährigen Waffenruhe, die dem [[Frieden von Péronne 1468|Vertrag von Péronne]] folgte, klagte Ludwig XI. Karl des Verrats an, zitierte ihn vor das [[Parlement]] von [[Paris]] und nahm 1471 einige Städte an der Somme ein. Der Herzog antwortete mit dem Einmarsch einer großen Armee in Frankreich, nahm [[Nesle]] in Besitz und richtete ein Blutbad unter den Einwohnern an. Ein Angriff auf [[Beauvais]] schlug fehl und so gab er sich mit der Verwüstung des Landes bis nach [[Rouen]] zufrieden, wo er ohne brauchbares Ergebnis innehielt. Karl schloss nun ein Bündnis mit [[Eduard IV. (England)|Eduard IV. von England]] zur Eroberung Frankreichs während Ludwig Verhandlungen mit dem deutschen Kaiser, den Habsburgern und der [[Alte Eidgenossenschaft|Eidgenossenschaft]] führte, um Karl an der Ostgrenze zu beschäftigen.<br />
<br />
Karl schlug auch das Angebot Ludwigs XI. aus, dessen Tochter [[Anne de Beaujeu|Anne]] zur Ehefrau zu nehmen, da er nun nach dem Tod seines Vaters nicht mehr durch den Vertrag von Arras gebunden war. Er ließ nun [[Margareta von York|Margareta von York]] nach [[Brügge]] bringen und heiratete sie dort in einer prächtigen Zeremonie im Sommer 1468. Karl wurde bei diesem Anlass in den [[Hosenbandorden]] aufgenommen. Das Paar blieb allerdings kinderlos.<br />
<br />
=== Innenpolitische Reformen ===<br />
[[Bild:Karte Haus Burgund Verwaltu.png|thumb|Die Verwaltungsgliederung des Herrschaftsgebietes Karls des Kühnen]]<br />
Karl führte an seinem Hof den überschwänglichen Luxus und die Prachtentfaltung seines Vaters fort. Da er der Herrscher über eines der reichsten Gebiete Europas war, konnte er sich auch eine für die Zeitgenossen verblüffend aufwändige Hofhaltung leisten. Beim Treffen in Trier mit dem Kaiser hat Karl nach Angaben seiner Rechnungskammer alleine für die Einkleidung seiner Höflinge die ungeheure Summe von 38'819 flandrischen Pfund ausgegeben.<ref>Marti, Karl der Kühne, S. 270.</ref> Legendär waren besonders auch die berühmten Tapisserien, die der Herzog für jede Gelegenheit anfertigen ließ. Aus der Burgunderbeute von Grandson sind einige dieser für die damalige Zeit luxuriösen Wandteppiche erhalten.<br />
<br />
Daneben richtete Karl all seine Bemühungen in den Aufbau seiner militärischen und politischen Macht. Seit Beginn seiner Herrschaft war er mit der Reorganisation von Armee und Verwaltung seiner Ländereien beschäftigt. Er behielt die Prinzipien der [[Feudalismus|feudalen]] Rekrutierung bei, errichtete aber ein System strenger Disziplin unter seinen Truppen, die er durch [[Söldner]], besonders aus [[England]] und [[Italien]], verstärkte. Außerdem entwickelte er seine [[Artillerie]] weiter.<br />
<br />
Unter seiner Leitung fand eine weitgehende Zentralisierung der Verwaltung der burgundischen Herrschaftsgebiete in den heutigen [[Niederlanden]] und [[Belgien]] statt. Die zwei [[Rechnungskammer]]n von [[Lille]] und [[Brüssel]] (die Rechnungskammer [[Den Haag]] war schon 1463 in derjenigen von Brüssel aufgegangen) wurden aufgelöst und in einer neu gegründeten Rechnungskammer in [[Mecheln]] zentralisiert. In derselben Stadt gründete Karl auch ein [[Parlement]], das für die burgundischen Gebiete im Norden zuständig war. Dazu bestanden weiterhin die Parlemente von [[Beaune]], [[St. Laurent-lés-Chalon]] und [[Dole]], die für das Herzogtum Burgund, den im Reich gelegenen Teil des Herzogtums und die [[Pfalzgraf#Pfalzgraf von Burgund|Pfalzgrafschaft Burgund]] zuständig waren. Die Neugründung von Mecheln wurde unter anderem auch dadurch nötig, dass durch den Vertrag von Péronne 1468 die Zuständigkeit des Parlements von [[Paris]] für die [[burgundische Länder|burgundischen Länder]] aufgehoben worden war.<br />
<br />
Karl pflegte einen sehr autoritären Führungsstil und beschäftigte sich leidenschaftlich mit militärischen Angelegenheiten. Nach zeitgenössischen Berichten verging kaum ein Tag, an dem er nicht eine oder zwei Stunden mit dem Aufschreiben und der Konzeption seiner Verordnungen verbrachte. Jedes Jahr ließ er seinen Offizieren Heeresordnungen ([[Ordonnanz (Gefechtsordnung)|Ordonnanzen]]) verteilen, die ihr Hauptaugenmerk auf eine rigorose Organisation und Disziplin legten, wobei die genaue Beachtung von Umgangsformen und Vorgehensweise auffällt. Seit 1471, als sich Karl nach dem [[Vertrag von Péronne]] erneut im Krieg mit Ludwig XI. befand, stand im Zentrum der Ordonnanzen die Truppe, da Karl versuchte ein stets kampfbereites Heer aufzustellen, das überwiegend aus Söldnern bestand. Er stellte sog. Ordonnanzkompanien auf, wobei er Adlige seines Hofes mit der [[Ordonnanz]] vom 19. April 1472 als [[Kompanieführer]] (frz. ''dizainiers'' - hier: Zehner(führer) = Führer von 10 Einheiten), denen eine Einheit von 10 Lanzen (ca. 70–90 Kämpfer) unterstand, zum Dienst im Heer abkommandierte. Auch der Rest seines Hofes wurde zunehmend militarisiert und in der Hofordnung von 1474 erscheint der Hof schließlich als eine Art Armee, in der jedes Amt zugleich eine feste militärische Einheit bildet.<ref>Marti, Karl der Kühne, S. 220.</ref><br />
<br />
=== Vergrößerung der Macht ===<br />
[[Bild:162Sigmund verpfändet BSE an Karl v Burgund.jpg|thumb|Herzog Sigmund verpfändet 1469 die habsburgischen Besitzungen im [[Elsass]] und im [[Breisgau]] an Karl den Kühnen. Darstellung in der Chronik des [[Diebold Schilling der Jüngere]]]]<br />
<br />
1469 verpfändete ihm [[Siegmund (Tirol)|Sigismund]], [[Erzherzog]] von [[Österreich]], die [[Grafschaft Pfirt]], die [[Oberelsass|Landvogtei Oberelsass]] und den Breisgau, behielt sich aber das Recht zur späteren Auslösung des Pfands vor. Karl sollte Sigismund auch bei seinem Kampf gegen die [[Alte Eidgenossenschaft|Eidgenossen]] behilflich sein. (→[[Schweizer Habsburgerkriege]])<br />
<br />
Zwischen 1472 und 1473 konnte sich Karl die Nachfolge im [[Herzogtum Geldern]] erkaufen, weil er den geldrischen Herzog [[Arnold von Egmond|Arnold]] gegen die Rebellion seines Sohnes unterstützt hatte. Noch nicht mit dem Titel «Großherzog des Westens» zufrieden, ergriff er das Projekt, ein unabhängiges Königreich Burgund zu errichten. Während seine Gebiete, die im Königreich Frankreich lagen, bereits durch die Verträge von 1468 bzw. 1471 von der Lehenshoheit Frankreichs gelöst waren, unterstanden seine östlichen Gebiete immer noch dem [[Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation|Heiligen Römischen Reich]]. <br />
<br />
Unter dem Vorwand, eine burgundische Beteiligung an einem Kreuzzug gegen die Türken ins Auge zu fassen, traf er sich deshalb am 30. September 1473 mit Kaiser [[Friedrich III. (HRR)|Friedrich III.]] in Trier. Hauptgegenstand des Treffens waren die Verhandlungen um eine Eheschließung zwischen Karls einzigem Kind [[Maria von Burgund|Maria]] und dem Sohn des Kaisers, [[Maximilian I. (HRR)|Maximilian]]. Karl forderte im Austausch für sich die Königskrone. Karl erschien in Trier in einer goldenen Rüstung mit einer Leibgarde von 250 Mann und einer Armee von über 6000 Mann in Begleitung einiger [[Reichsfürst]]en aus seinem Einflussbereich. Der Kaiser und sein Sohn hatten zwar noch ein größeres Gefolge, entfalteten aber weit weniger Prunk. In Trier waren auch die Kurstimmen von [[Mainz]], [[Trier]] und [[Brandenburg]] vertreten. Während der Verhandlungen fanden zum Teil aufwendige Bankette, Empfänge und Turnierspiele statt. Am 4. November fanden die beiden Parteien einen Kompromiss: Karl verzichtete zwar auf die Krönung zum Römischen König, was ihn zum Nachfolger des Kaisers gemacht hätte, sollte aber eine neu zu schaffende Königskrone von Burgund bzw. Friesland erhalten. Die Kurfürsten verweigerten diesem Handel jedoch ihre Zustimmung. Nachdem Karl mit dem Herzogtum Geldern belehnt worden war, fand die für den 18. und dann für den 21. November angekündigte Königskrönung nicht statt, und der Kaiser reiste am 25. November überstürzt aus Trier ab. Warum genau die Verhandlungen scheiterten, ist unklar. Entscheidend scheint aber die Rolle der Kurfürsten gewesen zu sein. Karl bestand auf ihrer Zustimmung zu seiner Krönung, während der Kaiser der Meinung war, diese Entscheidung stehe ihm alleine zu. Weiter befremdeten sich die Kurfürsten und die Umgebung des Kaisers über den Luxus, den Karl zur Schau stellte, auch dass er z.&nbsp;B. einen Hermelinkragen trug, der in der Länge denjenigen der Kurfürsten übertraf.<ref>Marti, Karl der Kühne, S. 264f. und 270.</ref><br />
<br />
=== Untergang ===<br />
[[Bild:Luzerner Schilling Battle of Grandson.jpg|thumb|Die Schlacht von Grandson in der Luzerner Chronik des Diebold Schilling dem Jüngeren. Im Hintergrund das burgundische Lager mit dem berühmten hölzerner Zelthaus der Burgunderherzöge]]<br />
[[Bild:Grafkarel.jpg|thumb|Das Grab Karls des Kühnen in der [[Liebfrauenkirche (Brügge)|Liebfrauenkirche]] in Brügge]]<br />
Im darauffolgenden Jahr verstrickte sich Karl in eine Reihe von Schwierigkeiten und Kämpfen, z.B. die erfolglose Belagerung der Stadt [[Neuss]], die am Ende zu seinem Untergang führen sollten. Nicht zuletzt waren auch die Intrigen und Ränke des französischen Königs [[Ludwig XI. (Frankreich)|Ludwig XI.]] für das Scheitern Karls ausschlaggebend. Karl überwarf sich mit [[Siegmund (Tirol)|Sigismund]] von [[Österreich]], dem er seine Besitzungen im [[Elsass]] für die vereinbarte Summe nicht zurückgeben wollte, mit der [[Eidgenossenschaft]], welche die Reichsstädte im Elsass bei ihrem Aufruhr gegen die Tyrannei des burgundischen Gouverneurs [[Peter von Hagenbach]] unterstützte und letztendlich auch mit [[René II. (Lothringen)|René von Lothringen]], dem er die Erbfolge [[Lothringen]]s strittig machte, das die beiden Hauptteile von Karls Ländereien, die [[Grafschaft Flandern]] und das Herzogtum von Burgund, trennte.<br />
<br />
Alle diese Gegner, aufgestachelt und unterstützt von Ludwig, brauchten nicht lange, um sich gegen ihren gemeinsamen Feind zu verbünden. Karl erlitt eine erste Niederlage, als er versuchte, [[Ruprecht von der Pfalz, Erzbischof von Köln|Ruprecht von der Pfalz]], Erzbischof von [[Köln]], in der [[Kölner Stiftsfehde]] zu unterstützen. In diesem Zusammenhang belagerte er die Stadt [[Neuss]] von Juli 1474 bis Juni 1475 zehn Monate lang, wurde aber durch die Ankunft der Armee Kaiser [[Friedrich III. (HRR)|Friedrichs III.]] dazu gezwungen, die Belagerung aufzuheben und abzuziehen. Zusätzlich wurde die Expedition seines Schwagers [[Eduard IV. (England)|Eduard IV.]] von England gegen Ludwig durch den [[Vertrag von Picquigny]] am 29. August 1475 gestoppt. Karl schloss deshalb am 17. November 1475 Frieden mit Kaiser Friedrich III. und wandte sich gegen das [[Herzogtum Lothringen]], wo er erfolgreich die Hauptstadt [[Nancy]] nach einer Belagerung einnehmen konnte.<br />
<br />
Zu seinem Ende führe schließlich jedoch der Krieg mit der [[Niedere Vereinigung|Niederen Vereinigung]], die aus den elsässischen Reichsstädten, dem [[Bistum Basel]], Herzog Sigismund von Österreich und der Eidgenossenschaft bestand. Eine erste Niederlage gegen die aufstrebende Militärmacht der Eidgenossen erlitt ein burgundisches Heer am 13. November 1474 bei [[Schlacht bei Héricourt|Héricourt]]. Damit wurde die in der Schweiz als [[Burgunderkriege]] bekannte Reihe von Schlachten eröffnet, die zum Untergang Karls führten. Karl marschierte von Nancy her gegen die Eidgenossenschaft ins [[Waadtland]], wo er sich mit verbündeten Adligen aus dem [[Savoyen|Herzogtum Savoyen]] vereinigte. Bei [[Grandson]] traf er zum ersten Mal auf eidgenössische Truppen, die er nach der Belagerung der Festung trotz ihrer Kapitulation erhängen und ertränken ließ. Am 2. März 1476 wurde er vor [[Schlacht bei Grandson|Grandson]] von einer [[Alte Eidgenossenschaft|eidgenössischen]] Armee angegriffen, wobei er eine schwere Niederlage erlitt. Er konnte mit einer Handvoll Gefolgsleuten fliehen, seine Artillerie und die riesige Beute fielen jedoch den Eidgenossen als «Burgunderbeute» in die Hände.<br />
<br />
Karl flüchtete nach [[Lausanne]], wo er mit dem verbündeten [[Savoyen]] eine neue Armee von 20.000 Mann aufstellte, um erneut gegen die eidgenössische Reichsstadt [[Bern]] zu ziehen, die das Haupt der anti-burgundischen Koalition in der Eidgenossenschaft war. Am 6. Mai 1476 bestätigte er in Lausanne auch die Eheabsprache zwischen seiner Tochter [[Maria von Burgund|Maria]] und Erzherzog [[Maximilian I. (HRR)|Maximilian]] von Österreich, die Eheschließung wurde jedoch vorläufig noch nicht vollzogen, weil der vorgesehene Hochzeitstermin vom 11. November platzte. Anfang Juni zog Karl mit seinem Heer gegen Bern und belagerte ab dem 9. Juni [[Murten]], wo er am 22. Juni von einem Heer der Eidgenossenschaft und des Herzogs [[René II. (Lothringen)|René von Lothringen]] angegriffen wurde. Sein technisch überlegenes Heer wurde ähnlich wie in Grandson überrascht und durch die Wucht der eidgenössischen Infanterie in der [[Schlacht bei Murten]] vernichtend geschlagen. Die Herzogin von Savoyen sah sich zum Friedensschluss mit der Eidgenossenschaft genötigt, die burgundischen Besitzungen in der Waadt waren verloren. Karl kehrte nach Burgund zurück und wandte sich im Herbst gegen Lothringen, das sich im offenen Aufstand gegen die burgundische Besatzung befand. Herzog René versicherte sich der eidgenössischen Unterstützung und setzte zur Rückeroberung seines Herzogtums an. Karl brach am 25. September von [[Gex (Ain)|Gex]] aus mit rund 10.000 Mann in Richtung Lothringen auf, wo René die Hauptstadt [[Nancy]] belagerte. Wenige Tage bevor Karl in Lothringen eintraf, fiel Nancy in die Hände der Lothringer. Entgegen dem Ratschlag seiner Offiziere legte Karl am 22. Oktober um Nancy eine Belagerung, obwohl der Winter bevorstand. Mitten im Winter, am 5. Januar 1477, kam es vor den Toren der Stadt zur [[Schlacht bei Nancy]], als Herzog René verstärkt durch Zuzug aus der Eidgenossenschaft Karl zum Kampf stellte. Während Karls Heer durch die Kälte und die Belagerung nur zwischen 2000 und 3000 Kämpfern zählte, war das eidgenössisch-lothringische Heer mit um die 20'000 Mann klar überlegen. Trotz der aussichtslosen Lage stellte sich Karl zur Schlacht, die in einer katastrophalen Niederlage für Burgund endete. Karl selber starb in der Schlacht, sein verstümmelter Körper wurde erst einige Tage später entdeckt. Sein Grab befindet sich in der [[Liebfrauenkirche (Brügge)|Liebfrauenkirche]] in [[Brügge]].<br />
<br />
== Kampf um das Erbe Karls des Kühnen ==<br />
[[Bild:Niklas_Reiser_001.jpg|left|thumb|[[Maria von Burgund]] auf einem Porträt um 1500]]<br />
[[Bild:Karte Haus Burgund 5.png|thumb|Karte zur Aufteilung des Herrschaftsgebiets Karls des Kühnen bis 1493]]<br />
Nach dem Tod Karls blieb Maria im Alter von 19 Jahren als einzige Erbin zurück. Margareta von York, die Witwe Karls, führte als Beschützerin Marias Heiratsverhandlungen mit dem französischen König und dem deutschen Kaiser. Die ältesten Söhne beider Herrscher waren zu diesem Zeitpunkt noch unverheiratet und Maria stellte mit ihrem riesigen Erbe die beste Partie Europas dar. Die Ehe zwischen Erzherzog Maximilian von Österreich und Maria war zwar seit dem 6. Mai 1476 abgesprochen, aber beim Tod Karls noch nicht vollzogen. König Ludwig XI. von Frankreich verschlechterte seine Verhandlungslage drastisch, als er kurz nach dem Tod Karls die an Frankreich angrenzenden Teile des Herrschaftsgebiets Karls besetze. Das Herzogtum Burgund, die Freigrafschaft Burgund, die Picardie, Ponthieu und Boulogne fielen so wieder unter die Kontrolle der französischen Krone. In diesem günstigen Moment brachte Kaiser Friedrich die Verhandlungen mit Hilfe der Ludwig feindlich gesinnten Margareta von York zum Abschluss, so dass die Verheiratung in Stellvertretung am 21. April abgeschlossen werden konnte. Am 19. August 1477 heirateten Maximilian und Maria in [[Gent]]. Auf diese Weise konnte Maximilian nach dem Tod seines Vaters die Erbschaft Karls mit der Hausmacht der Habsburger vereinen und wurde damit zum mächtigsten Fürsten im damaligen Europa. Die burgundische Erbschaft war einer der entscheidenden Schritte beim Aufstieg des Hauses Habsburg zur Weltmacht.<br />
<br />
Sofort nach der Heirat zwischen Maximilian und Maria kam es zum Krieg zwischen Maximilian und Ludwig XI. um das Erbe Karls. Sie schlossen zwar im September 1477 einen vorläufigen Waffenstillstand, 1478 begann der Krieg jedoch wieder, als das Parlement von Paris die französischen Lehen Karls für erledigt erklärte. Maximilian konnte von den von Ludwig beanspruchten Teilen des Erbes seiner Frau nach seinem Sieg in der Schlacht bei Guinegate 1479 Flandern und Artois zurückgewinnen. Nach dem frühen Tod Marias am 27. März 1482 und einem Aufstand in Gent musste Maximilian 1482 mit Ludwig den [[Frieden von Arras (1482)|Frieden von Arras]] abschließen. Das Herzogtum Burgund, die Freigrafschaft Burgund, Artois, die Picardie, Ponthieu, Boulogne, Vermandois und Mâcon fielen an Frankreich. Maximilian behielt Flandern und die übrigen Besitzungen Karls im heutigen Belgien und den Niederlanden. Später erhielt Maximilian im [[Vertrag von Senlis|Frieden von Senlis]] 1493 auch die Freigrafschaft und Artois zurück. Die Grafschaft Charolais blieb zwar im Besitz Maximilians bzw. seines unmündigen Sohnes [[Philipp I. (Kastilien)|Philipp]], dem eigentlichen Erben Marias, unterstand jedoch der französischen Lehenshoheit.<br />
<br />
Das burgundische Erbe wurde von Maximilian und seinen Nachkommen hoch gehalten. Seine Kinder mit Maria wuchsen im flandrischen Gent auf und sein Sohn [[Philipp I. (Kastilien)|Philipp der Schöne]] trug seinen Namen in Anlehnung an Philipp den Guten. Dessen Sohn wurde in Erinnerung an den letzten Burgunderherzog mit dem Namen Karl getauft und stieg als Kaiser [[Karl V. (HRR)|Karl V.]] zu einem der mächtigsten Herrscher der damaligen Welt auf. Mit Philipp und Karl kam das burgundische Erbe an die spanische Linie der Habsburger, die bis ins 18. Jahrhundert die Gebiete schrittweise an Frankreich und die unabhängig gewordenen Niederlande verloren.<br />
<br />
== Familiäres ==<br />
=== Vorfahren ===<br />
{| border="1" cellspacing="0" style="float:right;margin-left:0.5em"<br />
| rowspan=8 align="center" bgcolor="lightblue" | '''Karl der Kühne''' (1433–1477)<br/>Herzog von Burgund<br />
| rowspan=4 align="center" bgcolor="lightblue" | [[Philipp der Gute|Philipp III.]] (1396–1467)<br/>'''Philipp der Gute'''<br/>Herzog von Burgund<br />
| rowspan=2 align="center" bgcolor="lightblue" | [[Johann Ohnefurcht]] (1371–1419)<br/>'''Johann Ohnefurcht'''<br/>Herzog von Burgund<br />
| align="center" bgcolor="lightblue" | [[Philipp der Kühne|Philipp II.]] (1342–1404)<br/>'''Philipp der Kühne'''<br/>Herzog von Burgund<br />
|-<br />
| align="center" bgcolor="#FFC0C0" | [[Margarethe III. (Flandern)|Margarete von Flandern]] (1350–1405)<br/>Gräfin von Flandern<br/><br/><br />
|-<br />
| rowspan=2 align="center" bgcolor="#FFC0C0" | [[Margarethe (Straubing-Holland)|Margarete von Bayern]] (1363–1424)<br />
| align="center" bgcolor="lightblue" | [[Albrecht I. (Bayern)|Albrecht I.]] (1336–1404)<br/>Herzog von Niederbayern<br/><br/><br />
|-<br />
| align="center" bgcolor="#FFC0C0" | <br/>Margarete von Schlesien-Liegnitz (um 1342–1386)<br/><br/><br />
|-<br />
| rowspan=4 align="center" bgcolor="#FFC0C0" | [[Isabella von Portugal (Burgund)|Isabella von Portugal]] (1397–1471)<br />
| rowspan=2 align="center" bgcolor="lightblue" | [[Johann I. (Portugal)|Johann I.]] (1357–1433)<br/>'''Johann der Große'''<br/>König von Portugal<br />
| align="center" bgcolor="lightblue" | [[Peter I. (Portugal)|Peter I.]] (1320–1367)<br/>'''Peter der Grausame, Peter der Gerechte'''<br/>König von Portugal<br />
|-<br />
| align="center" bgcolor="#FFC0C0" | <br/>Teresa Lourenço<br/><br/><br />
|-<br />
| rowspan=2 align="center" bgcolor="#FFC0C0" | [[Philippa of Lancaster]] oder ''Philippine'' (1360–1415)<br />
| align="center" bgcolor="lightblue" | [[John of Gaunt, 1. Duke of Lancaster|John of Gaunt]] (1340–1399)<br/>Herzog von Lancaster<br/><br/><br />
|-<br />
| align="center" bgcolor="#FFC0C0" | <br/>[[Blanche of Lancaster]] (1341–1369)<br/><br/><br />
|}<br />
<br style="clear:both;" /><br />
<br />
=== Ehefrauen und Nachkommen ===<br />
[[Bild:Wappentafel Karl der Kuehne.jpg|thumb|Kupferstich mit dem persönlichen Wappen Karls des Kühnen im Zentrum umgeben von den Wappen seiner Herrschaften und seiner Devise als Basis]]<br />
Karl heiratete drei Mal und hatte ein Kind: <br />
<br />
In erster Ehe am 19. Mai 1440 in [[Blois]] [[Katharina von Valois (1428–1446)|Katharina von Valois]] (* 1428; † 30. Juli 1446), Tochter von König [[Karl VII. (Frankreich)|Karl VII.]] von Frankreich und [[Maria von Anjou]]. Aus dieser Ehe gingen keine Nachkommen hervor.<br />
<br />
In zweiter Ehe am 30. Oktober 1454 in [[Lille]] [[Isabelle de Bourbon]] (* 1437; † 25. September 1465 in [[Antwerpen]]) , Tochter von [[Karl I. (Bourbon)|Karl I., Herzog von Bourbon]] und [[Agnès de Bourgogne (1407–1476)|Agnes von Burgund]]. Aus dieser Ehe ging eine Tochter hervor:<br />
* [[Maria von Burgund|Maria]] (* 13. Februar 1457 in [[Brüssel]]; † 27. März 1482 in [[Brügge]]) ∞ [[Maximilian I. (HRR)|Maximilian I.]], Kaiser des [[Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation|Heiligen Römischen Reichs]]<br />
<br />
In dritter Ehe am 3. Juli 1468 in [[Damme (Belgien)|Damme]] [[Margaret of York|Margaret von York]] * 3. Mai 1446 in [[Fotheringhay Castle]]; † 23. November 1503 in [[Mechelen]]) , Tochter von Herzog [[Richard von York]] und Schwester von König [[Eduard IV. (England)|Eduard IV.]] von England. Aus dieser Ehe gingen keine Nachkommen hervor.<br />
<br />
== Karl der Kühne in der Beurteilung der Nachwelt ==<br />
Karl der Kühne wurde oft als der letzte Repräsentant des feudalen Geistes angesehen, ein Mann, der keine anderen Fähigkeiten als seine blinde Tapferkeit besaß. Oft wurde er im Gegensatz zu seinem Gegner Ludwig XI. gestellt, der für die moderne Politik stand. In Wahrheit besaß er große Fähigkeiten und Kultur, eine strenge Moral und war verschiedener Sprachen mächtig. Obwohl er nicht von gelegentlicher Härte freigesprochen werden kann, besaß er das Geheimnis, die Herzen seiner Untertanen zu gewinnen, die ihm auch in schwierigen Zeiten niemals die Unterstützung verwehrten. Da er nur seine Tochter Maria hinterließ, erbten die [[Habsburg|Habsburger]] den Länderkomplex seines Hauses und erweiterten sich zum ''Haus Österreich und Burgund'', was einen wesentlichen Grundstein für ihre spätere Weltgeltung ausmachte. [[Karl V. (HRR)|Karl V.]] war zeitlebens stolz, von ihm abzustammen.<ref>Dieser Text stammt ursprünglich aus der Encyclopedia Britannica von 1911, aus der englischen Wikipedia übersetzt.</ref><br />
<br />
In der schweizerischen Geschichtsschreibung wird für die drei Schlachten der [[Burgunderkriege]] oft auf den zeitgenössischen Spruch „Karl der Kühne verlor in Grandson den Hut, in Murten den Mut und in Nancy das Blut“ verwendet. Anstelle von '„den Hut“', welchen er angeblich wirklich verloren haben soll [http://www.mediatime.ch/museum/themen/burgund/bu14.htm], existiert auch eine geläufigere Version in der nur allgemein von „das Gut“ gesprochen wird. Tatsächlich wurde nach der Schlacht bei Grandson von der Stadt Basel ein Herzogshut aus goldenem Samt, bestickt mit Perlen und Edelsteinen, aus dem Besitz Karls für 47'000 Gulden zusammen mit zwei weiteren Schmuckstücken an [[Jakob Fugger]] verkauft.<ref>Marti, Karl der Kühne, S. 277.</ref><br />
<br />
== Wappen ==<br />
[[Bild:Philip the Good Arms.svg|thumb|left|50px]]<br />
Das Wappen Karls war mit demjenigen seines Vaters identisch. Es enthielt das Wappen der burgundischen Seitenlinie des Hauses Valois als Grafen von Tours (goldene Lilien auf blauem Grund, eingefasst durch rot-weiß gestreiftes Band) sowie die Wappen der Herzogtümer Burgund (goldene diagonale Streifen auf blauem Grund, eingefasst von rotem Band), Limburg (roter Löwe auf silbernem Grund) und Brabant (goldener Löwe auf schwarzem Grund). In der Mitte war das Wappen der Grafschaft Flandern platziert – durch seine Urgroßmutter [[Margarete III. (Flandern)|Margarete von Flandern]] kamen die Grafschaften Flandern, Artois, Rethel und Nevers und die Pfalzgrafschaft Burgund an das Haus Burgund. Die Devise Karls des Kühnen war der Spruch «Je lay emprins» – «ich habe es gewagt». Auf heraldischen Darstellungen ist auch der heilige Georg zu sehen, den Karl neben dem heiligen Andreas als Patron von Burgund für sich als persönlichen Patron annahm.<br />
<br />
== Titel ==<br />
[[Bild:Heeresordnung1473 fol 5r.jpg|thumb|Die Wappen der von Karl beherrschten Gebiete finden sich auf zahlreichen Illustrationen, so auch in der Heeresordnung von 1473. Durch die Darstellung dieser Wappen sollte die Macht des Herzogs überhöht werden.]]<br />
*[[Bild:Blason Charolais.svg|20px]] 1433&ndash;5. Januar 1477: [[Grafschaft Charolais|Graf von Charolais]] als '''Karl I. '''<br />
*[[Bild:Blason Ducs Bourgogne (ancien).svg|20px]] 15. Juni 1467&ndash;5. Januar 1477: [[Herzogtum Burgund|Herzog von Burgund]] als '''Karl I.''' <br />
*[[Bild:Artois Arms.svg|20px]] 15. Juni 1467&ndash;5. Januar 1477: [[Grafschaft Artois|Graf von Artois]] als '''Karl I.''' <br />
*[[Bild:Blason comte fr Nevers.svg|20px]] 15. Juni 1467&ndash;5. Januar 1477: [[Freigrafschaft Burgund|Pfalzgraf von Burgund]] als '''Karl I.''' <br />
*[[Bild:Blason Nord-Pas-De-Calais.svg|20px]] 15. Juni 1467&ndash;5. Januar 1477: [[Grafschaft Flandern|Graf von Flandern]] als '''Karl II.'''<br />
*[[Bild:Namur Arms.svg|20px]] 15. Juni 1467&ndash;5. Januar 1477: [[Markgrafschaft Namur|Markgraf von Namur]] als '''Karl I.''' <br />
*[[Bild:Coat of arms of Brabant.svg|20px]] 15. Juni 1467&ndash;5. Januar 1477: [[Herzogtum Brabant|Herzog von Brabant]] und [[Niederlothringen|Herzog von Lothier (Niederlothringen)]] als '''Karl I.''' <br />
*[[Bild:Limburg New Arms.svg|20px]] 15. Juni 1467&ndash;5. Januar 1477: [[Herzogtum Limburg|Herzog von Limburg]] als '''Karl I.'''<br />
*[[Bild:Hainaut Modern Arms.svg|20px]] 15. Juni 1467&ndash;5. Januar 1477: [[Grafschaft Hennegau|Graf von Hennegau]] als '''Karl I.''' <br />
*[[Bild:Counts of Holland Arms.svg|20px]] 15. Juni 1467&ndash;5. Januar 1477: [[Grafschaft Holland|Graf von Holland und Friesland]] als '''Karl I.'''<br />
*[[Bild:Coatofarmszeeland.PNG|20px]] 15. Juni 1467&ndash;5. Januar 1477: [[Grafschaft Seeland|Graf von Seeland]] als '''Karl I.''' <br />
*[[Bild:Gules a bend or.svg|20px]] 15. Juni 1467&ndash;5. Januar 1477 [[Grafschaft Auxerre|Graf von Auxerre]]<br />
*[[Bild:Blason Mâcon.svg|20px]] 15. Juni 1467&ndash;5. Januar 1477 [[Grafschaft Mâcon|Graf von Mâcon]]<br />
*[[Bild:Blason Courtenay.png|20px]] 15. Juni 1467&ndash;5. Januar 1477 [[Grafschaft Boulogne|Graf von Boulogne]] <br />
*[[Bild:Armoiries Ponthieu.png|20px]] 15. Juni 1467&ndash;5. Januar 1477 [[Ponthieu|Graf von Ponthieu]] <br />
*[[Bild:Blason Vermandois.png|20px]] 15. Juni 1467&ndash;5. Januar 1477 [[Vermandois|Graf von Vermandois]] <br />
*[[Bild:Armoiries Comtes de Luxembourg.svg|20px]] 15. Juni 1467&ndash;5. Januar 1477: [[Herzogtum Luxemburg|Herzog von Luxemburg]] als '''Karl II.'''<br />
*[[Bild:Guelders-Jülich Arms.svg|20px]] 23. Februar 1473&ndash;5. Januar 1477: [[Herzogtum Geldern|Herzog von Geldern]] als '''Karl I.'''<br />
*[[Bild:Blason Comtes d'Eu-Seigneurs d'Issoudun.svg|20px]] 1477: [[Grafschaft Eu|Graf von Eu]]<br />
<br />
== Anmerkungen ==<br />
<references /><br />
<br />
== Literatur ==<br />
;Sachbücher<br />
* ''Karl der Kühne (1433-1477): Kunst, Krieg und Hofkultur'' / hrsg. von Susan Marti [et al.]. Zürich : Neue Zürcher Zeitung, 2008. (NZZ Libro). Publikation zur Ausstellung vom 25. April bis 24. August 2008 im Historischen Museum in Bern. <br />
ISBN 978-3-03823-413-5 <br />
* [[Thea Leitner]]: ''Habsburgs goldene Bräute. Durch Mitgift zur Macht''. Piper, München 2005, ISBN 3-492-23525-5.<br />
* Hans-Joachim Lope: ''Karl der Kühne als literarische Gestalt. Ein themengeschichtlicher Versuch mit besonderer Berücksichtigung der französischsprachigen Literatur Belgiens''. Lang, Frankfurt/M. 1995, ISBN 3-631-4033-4-8.<br />
* Susan Marti u.a. (Hrsg.): ''Karl der Kühne (1433-1477). Kunst, Krieg und Hofkultur''. Belser, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-7630-2513-8 (Katalog zur gleichnamigen Ausstellung).<br />
* Klaus Schelle: ''Karl der Kühne. Der letzte Burgunderherzog''. Heyne, München 1982, ISBN 3-453-55097-8<br />
<br />
;Belletristik<br />
* [[Werner Bergengruen]]: ''Karl der Kühne. Roman''. Verlag die Arche, Zürich 1976, ISBN 3-7160-1067-7.<br />
* [[Heinrich Keller]]: ''Karl der Kühne, Herzog von Burgund. Ein vaterländisches Schauspiel in 5 Aufzügen''. Orell & Füssli, Zürich 1813.<br />
* [[Melchior Meyr]]: ''Karl der Kühne. Historische Tragödie''. Kröner, Stuttgart 1862.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commons|Charles the Bold|Karl der Kühne}}<br />
* [http://www.mittelalter-genealogie.de/valois/herzoege_von_burgund/karl_der_kuehne_herzog_von_burgund_1477.html genealogie-mittelalter.de]<br />
* {{PND|118560026}}<br />
* [http://www.bhm.ch/karl-der-kuehne.html Karl der Kühne], Ausstellung im Historischen Museum Bern, 25.4.2008 - 24.8.2008<br />
<br />
<br />
{{Folgenleiste multi<br />
<br />
<br />
|AMT=[[Liste der Herrscher von Burgund|Herzog von Burgund]]<br />
|VORGÄNGER=[[Philipp der Gute]]<br />
|NACHFOLGER=[[Maria von Burgund|Maria]]<br />
|ZEIT=1467–1477<br />
<br />
|AMT2=[[Liste der luxemburgischen Herrscher|Herzog von Luxemburg]]<br />
|ZEIT2=1467–1477<br />
|VORGÄNGER2=[[Philipp der Gute]]<br />
|NACHFOLGER2=[[Maria von Burgund|Maria]]<br />
<br />
|AMT3=[[Herzog von Brabant|Herzog von Brabant und Lothier]]<br/>[[Herzog von Limburg]]<br/>[[Markgraf von Antwerpen]]<br />
|ZEIT3=1467–1477<br />
|VORGÄNGER3=[[Philipp der Gute]]<br />
|NACHFOLGER3=[[Maria von Burgund|Maria]]<br />
<br />
|VORGÄNGER4=[[Philipp der Gute]]<br />
|NACHFOLGER4=[[Maria von Burgund|Maria]]<br />
|AMT4=[[Graf von Charolais]]<br />
|ZEIT4=1433–1477<br />
<br />
|VORGÄNGER5=[[Philipp der Gute]]<br />
|NACHFOLGER5=[[Maria von Burgund|Maria]]<br />
|AMT5=[[Graf von Flandern]]<br />[[Graf von Artois]]<br />[[Pfalzgraf von Burgund]]<br />
|ZEIT5=1467–1477<br />
<br />
|AMT6=[[Graf von Holland]]<br>[[Graf von Seeland]]<br>[[Graf von Hennegau]]<br>[[Friesland|Graf in Friesland]]<br />
|ZEIT6=1467–1477<br />
|VORGÄNGER6=[[Philipp der Gute]]<br />
|NACHFOLGER6=[[Maria von Burgund|Maria]]<br />
<br />
|AMT7=[[Herzogtum Geldern#Herrscher Gelderns|Herzog von Geldern]]<br />[[Graf von Zutphen]]<br />
|VORGÄNGER7=[[Arnold von Egmond]]<br />
|NACHFOLGER7=[[Adolf von Egmond]]<br />
|ZEIT7=1473–1477<br />
<br />
|AMT8=[[Orden vom Goldenen Vlies#Gro.C3.9Fmeister des Ordens|Großmeister des Ordens vom Goldenen Vlies]]<br />
|ZEIT8= 1467–1477<br />
|VORGÄNGER8=[[Philipp der Gute]]<br />
|NACHFOLGER8=[[Maximilian I. (HRR)|Maximilian I.]]<br />
}}<br />
<br />
[[Kategorie:Herzog (Burgund)]]<br />
[[Kategorie:Herzog (Brabant)]]<br />
[[Kategorie:Herzog (Luxemburg)]]<br />
[[Kategorie:Graf (Holland)]]<br />
[[Kategorie:Herzog (Geldern)]]<br />
[[Kategorie:Herrscher (Niederlande)]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1433]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 1477]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
[[Kategorie:Burgunder]]<br />
[[Kategorie:Burgunderkriege]]<br />
[[Kategorie:Geschichte Frankreichs im Mittelalter]]<br />
[[Kategorie:Träger des Hosenbandordens]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Karl der Kühne<br />
|ALTERNATIVNAMEN=Charles le Téméraire; le Hardi<br />
|KURZBESCHREIBUNG=letzter Herzog von [[Burgund]]<br />
|GEBURTSDATUM=10. November 1433<br />
|GEBURTSORT=[[Dijon]], Frankreich<br />
|STERBEDATUM=5. Januar 1477<br />
|STERBEORT=bei [[Nancy]], Frankreich<br />
}}<br />
<br />
[[ca:Carles I de Borgonya]]<br />
[[cs:Karel Smělý]]<br />
[[el:Κάρολος της Βουργουνδίας]]<br />
[[en:Charles the Bold]]<br />
[[es:Carlos el Temerario]]<br />
[[fi:Kaarle Rohkea]]<br />
[[fr:Charles le Téméraire]]<br />
[[he:שארל הראשון, דוכס בורגונדיה]]<br />
[[hu:Merész Károly burgundi herceg]]<br />
[[id:Charles sang Pemberani]]<br />
[[it:Carlo I di Borgogna]]<br />
[[ja:シャルル (ブルゴーニュ公)]]<br />
[[ksh:Karl der Kühne]]<br />
[[la:Carolus I (dux Burgundiae)]]<br />
[[nl:Karel de Stoute]]<br />
[[no:Karl I av Burgund]]<br />
[[pl:Karol Zuchwały]]<br />
[[pt:Carlos, Duque da Borgonha]]<br />
[[ru:Карл Смелый]]<br />
[[sv:Karl, hertig av Burgund]]<br />
[[vls:Karel den Stoutn]]<br />
[[zh:大胆的查理]]</div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Baskenland&diff=51721753Baskenland2008-10-11T13:06:28Z<p>129.132.128.136: /* Literatur */</p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|behandelt das Baskenland als geografischen Raum; zu der gleichnamigen spanischen Verwaltungseinheit siehe [[Autonome Gemeinschaft Baskenland]], zu der französischsprachigen [[Baskenland (Frankreich)]].}}<br />
[[Bild:Basque_Country_location_map.png|left|thumb|Lage des Baskenlandes]]<br />
[[Bild:Flag of the Basque Country.svg|thumb|Die [[Flagge des Baskenlandes]]]]<br />
[[Bild:Arrano Beltza.svg|thumb|[[Arrano Beltza]], Flagge in Erinnerung an [[Sancho III. (Navarra)|Sancho III.]]]]<br />
[[Bild:Flag of Navarre.svg|thumb|[[Liste der Flaggen der Autonomen Regionen Spaniens|Flagge Navarras]]]]<br />
[[Bild:Basken_Lage.png|thumb|Baskisches Sprachgebiet am Golf von Biskaya,<br /> hell - geringer Anteil an Baskisch-Sprechern, <br />dunkelblau - hoher Anteil an Baskisch-Sprechern]]<br />
[[Bild:Mapa provincias Euskal Herria.svg|thumb|Aufteilung des Baskenlandes:<br />rosa = Autonome Region Baskenland<br />grün = Autonome Region Navarra<br />gelb = Französisches Baskenland]]<br />
[[Bild:Pays Basque-Béarn.gif|thumb|Das ''Département [[Pyrénées-Atlantiques]]'' mit dem französischen Baskenland und der Provinz Béarn]]<br />
Das '''Baskenland''' ([[Baskische Sprache|bask.]] ''Euskal Herria'' oder ''Euskadi'', [[Spanische Sprache|span.]] ''País Vasco'', [[Französische Sprache|französ.]] ''Pays Basque'') ist eine Landschaft an der [[Atlantischer Ozean|Atlantikküste]] in der Grenzregion der Staaten [[Spanien]] und [[Frankreich]]. Es umfasst in Spanien die drei Provinzen der [[Autonome Gemeinschaft Baskenland|Autonomen Gemeinschaft Baskenland]] sowie die Provinz [[Navarra]] und in Frankreich den Westen des Départements [[Pyrénées-Atlantiques]]. Die Ausdehnung des Baskenlandes ist politisch und gesellschaftlich umstritten und steht im Spannungsfeld von baskischem, spanischem und französischem Nationalismus. Besondere Kontroversen gibt es um die Zugehörigkeit Navarras zum Baskenland, da im Süden dieser Provinz ebenso wie im Süden der Provinz Alava der Anteil der Baskisch-Sprecher an der Gesamtbevölkerung deutlich geringer ist (siehe Karte "baskisches Sprachgebiet").<br />
<br />
Das Baskenland ist benannt nach dem [[Ethnie|Volk]] der [[Basken]], Eigenbezeichnung Euskaldunak, die mittlerweile auch wieder zu einem beträchtlichen Teil Sprecher der im spanischen Baskenland seit etwa 1980 wieder geförderten [[Baskische Sprache|baskischen Sprache]] (baskisch ''Euskara'' oder ''Euskera'') sind.<br />
<br />
== Geografie ==<br />
Das Baskenland wird auf der Seeseite durch das kantabrische Meer ([[Golf von Biskaya]]) begrenzt, im Süden durch den [[Ebro]]. In seinen Anteilen am Ebro-Tiefland ist der baskische Bevölkerungsanteil allerdings sehr gering.<br />
<br />
Landschaftlich besteht das Baskenland im Wesentlichen aus dem Übergang der [[Pyrenäen]] (bask.: ''Pirinioak'') in das [[Kantabrisches Gebirge|Kantabrische Gebirge]] (bask.: ''Kantauriar mendilerroa''). Südlich der Pyrenäen fällt das Land nur langsam zum Ebrobecken ab. Auf der Nordseite liegt das Talniveau dagegen bis ins Gebirge hinein nur bei 100 m über NN. Der höchste Gipfel des Baskenlandes ist die ''Tafel der drei Könige'', bask. [[Hiru Erregeen Mahaia]], span. ''Mesa de los Tres Reyes'', franz. ''Table des Trois Rois'' (2.444 m ü. NN) am Dreiländereck (2.421 m ü. NN) von Navarra (E), [[Aragonien|Aragón]] (E) und [[Béarn]] (F). Es folgen der 2007 m hohe [[Orhi]] oder ''Ori'' (franz.: ''Pic d'Orhí'' ) an der Grenze Navarras mit dem französischen Baskenland und der 1551 m hohe [[Aitxuri]] in [[Gipuzkoa]]. In den Tälern der Provinzen Bizkaia und Gipuzkoa drängen sich zahlreiche Städte, außerhalb der verwinkelten Altstädte industriell geprägt.<br />
<br />
Im Westen und Südwesten grenzt das Baskenland an die spanischen autonomen Gemeinschaften [[Kantabrien]] und [[Kastilien-León]], im Süden an die spanische autonome Gemeinschaft [[La Rioja (spanische Region)|La Rioja]], im Südosten an die spanische autonome Gemeinschaft [[Aragonien]], im Norden an das französische Département [[Landes]] und im Nordosten an die historische Provinz [[Béarn]], mit der zusammen der französische Teil des Baskenlandes heute das Département [[Pyrénées-Atlantiques]] bildet.<br />
<br />
Das Klima ist auf der Nordseite der Gebirge zu jeder Jahreszeit mild. Typisch ist anhaltender Nieselregen, der ''Chirrimirri''. Das Ebrobecken ist trocken und im Sommer heiß.<br />
<br />
== Politische Gliederung ==<br />
[[Bild:Navarra+Euskadi_-_Mapa_densidad_euskera_2001.svg|thumb|Verteilung der Sprecher des [[Baskische Sprache|Baskischen]] im [[Autonome Gemeinschaft Baskenland|spanischen Baskenland]] und [[Navarra]] 2001]]<br />
[[Bild:Navarra - Zonificacion linguistica.png|thumb|Autonome Gemeinschaft [[Navarra]] (Spanien): Gemeinden der baskischsprachigen, gemischten und spanischsprachigen Zonen]]<br />
Politisch besteht das Baskenland heute aus drei verschiedenen Gebieten:<br />
#Die spanische ''[[Autonome Gemeinschaft Baskenland]]'' (bask. ''Euskadi'') umfasst die drei [[Liste der Provinzen Spaniens|Provinzen]] [[Gipuzkoa]] (spanisch ''Guipúzcoa''), [[Biskaya (Provinz)|Biskaya]] (baskisch ''Bizkaia'', spanisch ''Vizcaya'') und [[Álava]] (baskisch ''Araba''). Hauptstadt der autonomen Region ist [[Vitoria-Gasteiz]]. Weitere bedeutende Städte sind [[Bilbao]] und [[Donostia-San Sebastián]], Hauptstädte der Provinzen Bizkaia, bzw. Gipuzkoa.<br />
#Die spanische autonome Region [[Navarra]] (bask. ''Nafarroa'') gehört nicht zur Autonomen Gemeinschaft Baskenland, in ihrem nördlichen Teil ist Baskisch jedoch verbreitete Umgangs- und zugelassene Amtssprache.<br />
#Zum [[Baskenland (Frankreich)|französischen Teil des Baskenlandes]] (bask. ''Iparralde'') gehören die drei historischen ''herrialdes'' (Gebiete) ''Lapurdi'' (frz. ''[[Labourd]]''), ''Zuberoa'' (frz. ''Soule'') und ''Behenafarroa'' oder ''Nafarroa Behera'' (frz. ''Basse-Navarre'').<br />
<br />
Im heutigen baskischen Sprachgebrauch wird die Gesamtheit der historischen Gebiete des Baskenlandes, die heute zu Spanien und Frankreich gehören, als ''Euskal Herria'' bezeichnet, während die Bezeichnung ''Euskadi'' vor allem für die Autonome Region Baskenland verwendet wird. Die südlichen (spanischen) Gebiete des Baskenlandes werden baskisch auch ''Hegoalde'', die nördlichen (französischen) Teile ''Iparralde'' genannt.<br />
<br />
== Die Basken ==<br />
[[Bild:Bauernhof Baskenland.jpg|thumb|Bauernhof im französischen Baskenland]]<br />
[[Bild:Pelota N-Navarra.jpg|thumb|Pelota-Spieler, Navarra]]<br />
Soweit sich feststellen lässt, bewohnten Sprecher der – [[Isolierte Sprachen|isolierten]] – baskischen Sprache oder deren Vorläufer schon das heutige Baskenland, als die [[Indogermanische Sprachen]] sich über Europa ausbreiteten und dabei verzweigten.<br />
<br />
Von den 2,7 Mio. Einwohnern des Baskenlandes sprechen nur 700.000 bis 800.000 die [[baskische Sprache]]. Allein im kleinen französischen Teil sind es etwa 82.000 von 246.000 Einwohnern, in der [[Autonome Gemeinschaft Baskenland|Autonomen Gemeinschaft Baskenland]] 27% der 2.123.000 Einwohner, auch wenn die Talsohle inzwischen durchschritten ist. In der Autonomen Gemeinschaft [[Navarra]] sind es etwa 12% der 600.000 Einwohner. Die Zahl der Personen, die sich überwiegend als Basken definieren, ist ein wenig höher.<br />
<br />
Während die Basken sprachlich isoliert sind, legen biochemische Untersuchungen nahe, dass die Vorfahren der heutigen europäischen Sprecher [[Indogermanische Sprachen|indogermanischer Sprachen]] zu drei Vierteln die Genvarianten trugen, die bei heutigen Basken üblich sind. <ref>*[http://www.lrz-muenchen.de/~wolfgang_schindler/skripte/Sprachgeschichte1.pdf ''</ref>. Ein Beispiel ist die Blutgruppenvariante [[Rhesusfaktor|Rhesus]]-negativ (D-), bei den Basken dominierend, unter den übrigen Europäern häufig, bei Nichteuropäern extrem selten. Den biochemischen Befunden entspricht die [[phänotyp]]ische Unauffälligkeit der Basken unter den übrigen Europäern.<br />
<br />
=== Baskische Kultur ===<br />
Die Basken gelten traditionell als eigenwillig. Das wechselhafte Wetter der Region äußert sich unter anderem in der soliden Bauweise der [[Bauernhaus|Bauernhäuser]], die südlich der Pyrennäen nicht selten Ähnlichkeit teils zu alpinen [[Bauernhof|Eindachhöfen]], teils zu solchen des [[Jura (Gebirge)|Jura]] aufweisen. In den Städten äußern sich die lebhaften politischen Auseinandersetzungen der letzten Jahrzehnte in den weit verbreiteten politischen Wandmalereien. Zur sportlichen Tradition der Basken gehört neben archaischen Kraftwettbewerben wie Baumstammwerfen und Mühlsteinstemmen besonders das Ballspiel [[Pelota]], ein Vorläufer des [[Squash]]. In nahezu jedem Dorf gibt es einen Pelotaplatz (''Frontón'') mit der charakteristischen, sehr hohen Prallwand aus Stein. In den Küstengebieten tief verwurzelt ist auch der [[Rudern|Rudersport]], an vielen Orten werden folkloristisch geprägte [[Regatta|Ruderregatten]] veranstaltet. Baskische [[Fischer]] sind heute auf allen Weltmeeren unterwegs und fangen insbesondere jungen [[Thunfische|Thunfisch]]. [[Echter Bonito]] (''Bonito del Norte'' genannt) zählt zu den bevorzugten Fangtieren. Baskische Fischkonserven zählen zu den besten Produkten dieser Art, die auf dem Weltmarkt zu bekommen sind.<br />
<br />
==== Baskische Literatur ====<br />
:''Siehe'': [[Liste baskischer Schriftsteller]]<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
=== Vorgeschichte ===<br />
<br />
Das älteste im Baskenland gefundene menschliche Skelett stammt aus der Zeit um 7000 v. Chr. Um 3500 v. Chr. begann dort das [[Neolithikum]] und um 2000 v. Chr. mit der frühen [[Bronzezeit]] das Zeitalter der Metalle. Um 900 v. Chr. durchzogen die [[Kelten]] das Land und ließen sich teilweise im mediterranen Baskenland nieder.<br />
<br />
=== Zeit des Römischen Reiches ===<br />
<br />
Ab 178 v. Chr. begann die Romanisierung des Baskenlandes, die jedoch im atlantischen Raum nur teilweise vollzogen wurde. 75/74 v. Chr. wurde die Stadt ''Pompaelo'' (heute [[Pamplona]]) von [[Gnaeus Pompeius Magnus|Pompeius]] gegründet.<br />
Im 2. Jahrhundert erfolgte in Aquitanien die Gründung der [[römische Provinz|römischen Provinz]] ''Novempopulania''. Während des [[3. Jahrhundert|3.]]–5. Jahrhundert kam es zu einer Krise in den römisch-baskischen Beziehungen und Aufständen der Landbevölkerung (''bagaudae''). In den Randgebieten des Baskenlandes wurden römische befestigte Städte angelegt. Im [[4. Jahrhundert|4.]]/5. Jahrhundert begann die [[Christianisierung]] des Baskenlandes, die erst im Spätmittelalter abgeschlossen war.<br />
<br />
=== Frühes Mittelalter ===<br />
<br />
Während der [[Völkerwanderung]] zogen seit 409 [[Sweben]], [[Alanen]] und [[Westgoten]] durch das Baskenland; Ende des 5. Jahrhunderts stabilisierten sich die Herrschaftsgebiete der neuen Nachbarvölker, der Westgoten im Süden und der [[Franken (Volk)|Franken]] im Norden, zweier Nationen, die nach der Herrschaft über das Baskenland strebten. Die Westgoten versuchten diese seit dem 6. Jahrhundert zu erringen, u.&nbsp;a. durch die Gründung von ''Victoriaco'' (581; heute [[Vitoria-Gasteiz]]) und die Anlage der Festung Olite (621). Die Bemühungen der Franken resultierten in der Gründung der Grafschaft ''Vasconia'' (später ''[[Gascogne]]'') zu Beginn des 7. Jahrhunderts innerhalb [[Aquitanien]]s bzw. des [[Fränkisches Reich|Frankenreiches]]. Anfang des 8. Jahrhunderts drangen auch die [[Maure]]n in die Randgebiete des südlichen Baskenlandes vor. Die Basken ließen sich diese Politik der Aufteilung ihres Gebietes nicht so ohne weiteres gefallen, so überfielen sie 778 in der [[Schlacht von Roncesvalles]] ein vom Markgrafen [[Hruotland|Roland]] geführtes fränkisches Heer.<br />
<br />
=== Königreich von Pamplona ===<br />
<br />
Von 816 bis 851 herrschte [[Iñigo Arista]] über das christliche [[Pamplona]], vom [[9. Jahrhundert|9.]] bis 11. Jahrhundert bildeten sich innerhalb des navarrischen Einflussbereichs die Grafschaften [[Bizkaia]], [[Álava]] und [[Gipuzkoa]] und der Vizegrafschaften [[Labourd]] und [[Soule (Region)|Soule]] heraus. 905 begründete König [[Sancho I. (Navarra)|Sancho Garcés I.]] aus diesen die erbliche Monarchie von Pamplona, die auch als [[Königreich Navarra]] bekannt wurde. Zwischen 1000 und 1035 erreichte das Königreich Pamplona unter König [[Sancho III. (Navarra)|Sancho dem Großen]] (''Sancho el Mayor''), dem „König aller Basken“, den Höhepunkt seiner Macht, bevor es nach dem Tod des Königs unter seinen Söhnen geteilt wurde. 1076 löste sich das Königreich auf; [[Gipuzkoa]], [[Álava]] und [[Bizkaia]] fielen an [[Kastilien]], das Kerngebiet [[Königreich Navarra|Navarras]] an [[Krone Aragon|Aragonien]].<br />
<br />
=== Hoch- und Spätmittelalter ===<br />
[[Bild:Farms2NW-Navarra.png|thumb|Bauernhöfe im baskischen Norden Navarras]]<br />
Ab 1090 begann man, am [[Jakobsweg]], dem Pilgerweg nach [[Santiago de Compostela]], Städte zu gründen. Unter den ersten Städten im Baskenland waren [[Sangüesa]] und Estella. Nach dem Tod des kinderlosen aragonesischen Königs Alfons I. im Jahre 1134 wurde das Königreich Navarra erneut unabhängig, auch Gipuzkoa, Alava und Bizkaia gerieten wieder unter navarrischen Einfluss. Im 12. Jahrhundert begannen in Navarra und Alava weitere Stadtgründungen aus wirtschaftlichen und militärischen Gründen, u.&nbsp;a. [[Vitoria-Gasteiz]] im Jahr 1181. Im Jahre 1152 geriet Aquitanien unter englische Herrschaft, da die [[König von England|englischen Könige]] durch Heiratsverbindung zu Herzögen von Aquitanien wurden. In der Folge erhielt [[Bayonne]] 1174 die Stadtrechte. Im Zeitraum von 1179 bis 1200 fielen Bizkaia, Alava und Gipuzkoa dagegen endgültig an Kastilien. 1181 gründete der König von Navarra die Stadt [[San Sebastián]], um den Seehandel im Königreich zu verstärken. Indessen erzielten die Engländer weitere Erfolge: 1193 wurde [[Labourd]] direkt der englischen Verwaltung unterstellt, 1253 wurde der Herrschaftsbereich auf Soule ausgedehnt. Auch Navarra dehnte sich weiter aus, denn zwischen 1194 und 1249 wurden die Territorien Niedernavarras in das Königreich integriert. 1234 dann geriet Navarra mit König Theobald I. unter [[Frankreich|französischen]] Einfluss.<br />
<br />
Im 13. und 14. Jahrhundert erfolgten an der baskischen Küste und an den wichtigsten Handelsstraßen in Bizkaia und Gipuzkoa weitere Stadtgründungen, beispielsweise wurde im Jahr 1300 [[Bilbao]] gegründet. 1285 fiel Navarra unter Philipp IV. dem Schönen, König von Frankreich und Navarra, an ersteres. Dieser Zustand wurde bereits 1328 nach dem Tode Karls des IV. wieder aufgehoben, doch Navarra blieb unter dem Einfluss des französischen [[Adel]]s. Zwischen 1362 und 1379 verloren die Könige von Navarra dann sämtliche französischen Besitzungen.<br />
<br />
Im 14. und 15. Jahrhundert trat im Baskenland eine schwere Wirtschafts- und Sozialkrise auf, auch wurde der Höhepunkt der Bandenkriege zwischen den Ahaide Nagusiak und den Parientes Mayores erreicht. Infolgedessen wurden die Hermandades (Polizeitruppen zur Bekämpfung der Banden) eingerichtet und zahlreiche weitere Städte zum Schutz vor den Banden gegründet. Nach dem Sieg der Hermandades wurden die feudalen und vorfeudalen Eliten im atlantischen Baskenland entmachtet. Doch bald rutschte das Land wieder in eine weitere Krise, nämlich den [[Bürgerkrieg]] um die Thronfolge des Königreichs Navarra von 1447 bis 1452. Indessen verlor England 1449 und 1451 Labourd bzw. Soule an Frankreich.<br />
<br />
=== Frühe Neuzeit ===<br />
[[Bild:Arrasate-mondragon.jpg|thumb|upright|Arrasate (Mondragon), Eingang zur Altstadt]]<br />
1512 fiel Navarra einmal mehr an Kastilien, nachdem Ferdinand der Katholische das Königreich besetzt und an seinen Staat angeschlossen hatte. Im Jahre 1530 zogen sich die kastilischen Truppen bereits wieder aus [[Niedernavarra]] zurück, die navarrischen Monarchie wurde in Niedernavarra fortgesetzt und 1620 definitiv mit der französischen Krone vereinigt.<br />
<br />
Im 15. und 16. Jahrhundert erholte sich das ganze Baskenland wirtschaftlich, da die eisenschaffende [[Industrie]] einen Aufschwung erlebte. Im 16. Jahrhundert wurde Bizkaia so zum wichtigsten Eisenlieferanten [[Westeuropas]]. Auch entwickelte sich die [[Hochseefischerei]] sehr gut, baskische Fischer begannen im [[Nordatlantik]] zu fischen. Ein weiterer Faktor war die Zunahme des Seehandels und des Schiffbaus. 1511 wurde das ''Konsulat und Handelshaus von Bilbao'' gegründet.<br />
<br />
Im 17. Jahrhundert traten jedoch wirtschaftliche und soziale Veränderungen ein: Die europäischen Nachfrage nach baskischem Eisen ging zurück. Gleichzeitig trat im atlantischen Baskenland die Maisrevolution auf und wurden die Fischfanggründe im Nordatlantik verloren. Dafür wurde Bilbao zum wichtigsten Hafen für die kastilische [[Wolle|Wollausfuhr]], außerdem erlebte [[Bayonne]] Ende des 17. Jahrhunderts seine Blütezeit in Handel und Schiffbau.<br />
<br />
Im 17. und 18. Jahrhundert begannen die Zentralregierungen Frankreichs und Spaniens, die baskischen Freiheiten einzuschränken; infolgedessen traten zahlreiche Matxinada genannte Volksaufstände auf. Um 1700 begann der Aufstieg des Handelsbürgertums von San Sebastián, Bilbao und Bayonne, besonders dank der Kontrolle des internationalen Handels. Dies führte im Jahre 1728 zur Gründung der ''Königlichen Handelsgesellschaft Gipuzkoa-Caracas'' (''Real Compañía Guipuzcoana de Caracas''), deren Blütezeit sich bis 1740 erstreckte. Im 18. Jahrhundert begann ein neuerlicher Wirtschaftsaufschwung: Bayonne, Saint-Jean-de Luz, Pasaia (Gipuzkoa) und Zorroza (bei Bilbao) erlebten eine weitere Blütezeit im Schiffbau, ein weiterer Aufschwung des Handels und der eisenschaffenden Industrie setzte ein. Andererseits findet sich in dieser Zeit der Höhepunkt der Maisrevolution. 1765 wurde die ''Königliche Gesellschaft der Freunde des Baskenlandes'' (''Real Sociedad Bascongada de Amigos del País'') gegründet, die nach 1785 allerdings in die Bedeutungslosigkeit zurückfiel. Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Baskenland wieder von einer schweren strukturellen Krise in Landwirtschaft, Handel und Industrie erschüttert.<br />
<br />
=== 1789 – Beginn des 20. Jahrhunderts ===<br />
[[Bild:Arrasate desde udalaitz.png|thumb|[[Arrasate]] (Mondragon), vom Berg]]<br />
Nachdem 1789 in Frankreich die [[Französische Revolution]] erfolgreich gewesen war, wurden im nördlichen Baskenland die traditionellen Institutionen und Sonderrechte abgeschafft. 1790 wurde dafür das Départements der Unteren Pyrenäen (''Basses-Pyrénées'', seit 1969 ''Pyrénées Atlantiques'') gebildet, zu dem das nördliche Baskenland und die Region des Béarn gehören. Von 1793 bis 1795 fand dann der Krieg zwischen dem revolutionären Frankreich und der spanischen Monarchie statt, Teile des südlichen Baskenlandes wurden zeitweilig durch französische Truppen besetzt. Zwischen 1808 und 1813 wehrte sich Spanien im Volkskrieg gegen Napoleon (Spanischer Unabhängigkeitskrieg; ''Francesada''), wobei auch rege Guerilla-Aktivität im Baskenland stattfand. Während der liberalen ''Drei konstitutionellen Jahren'' (''Trienio Constitucional'') von 1820 bis 1823 wurden die baskischen ''[[Fueros]]'' allmählich abgeschafft, in Folge dessen entstanden Guerilla-Bewegungen. Im April 1823 erfolgte die Invasion eines französischen Heeres und die Restauration des Absolutismus und der ''Fueros''. Im darauf folgenden Jahrzehnt, der sogenannten ''Ominösen Dekade'' (''Ominosa Década'') wurden die Fueros dennoch häufig verletzt.<br />
Daran schloss sich der [[Carlismus#Der Erste Carlsitenkrieg|erste Karlistenkrieg]] von 1833 bis 1839 an, während dem die Karlisten das Baskenland mit Ausnahme der Städte beherrschten. Auch der Frieden wurde im Baskenland geschlossen, dies durch den Kompromiss des Abkommens von Bergara (''Convenio de Bergara''). 1836 erließ der spanische Wirtschaftsminister Mendizábal ein [[Desamortisation in Spanien|Desamortisierungsgesetz]] (Abschaffung von Kommunal- und klerikalem Land), das im Baskenland erst nach Kriegsende wirksam wurde. 1841 wurde Navarra durch das ''Ley Paccionada'' endgültig in den spanischen Staat integriert, woraufhin auch die Fueros endgültig aufgegeben wurden, dies im Gegenzug gegen weitgehende fiskale Autonomie.<br />
<br />
In der Mitte des 19. Jahrhunderts begann in Bizkaia und Gipuzkoa die Industrialisierung, die Folge waren Fortschritte im Bergbau und in der metallurgischen Industrie; auch wurden erste Hochöfen und Papierfabriken errichtet sowie die ''Banco de Bilbao'' gegründet (1875). In der Mitte des 19. Jahrhunderts setzte auch der [[Tourismus]] in Bayonne, San Sebastián und anderen Küstenorten ein. 1855 wurde ein weiteres spanisches Gesetz zur [[Desamortisation in Spanien|Desamortisation]] von Gemeinschaftsland erlassen. 1855 bis 1864 wurden die ersten Bahnlinien angelegt und damit die baskischen Territorien infrastrukturell in die Wirtschaften Spaniens und Frankreichs integriert. Auch im [[Carlismus#Der Krieg der Matiners (Zweiter Carlistenkrieg)|zweiten Karlistenkrieg]] zwischen 1872 bis 1876 wurde das Baskenland mit Ausnahme der Städte von den [[Carlismus|Karlisten]] beherrscht. Nachdem diese Partei unterlegen war, wurden die Fueros in Alava, Bizkaia und Gipuzkoa abgeschafft; dafür wurde 1878 in diesen Gebieten durch die ''Wirtschaftlichen Übereinkommen'' (''Conciertos Económicos'') die fiskale Autonomie eingerichtet.<br />
[[Bild:Mercado de la Ribera.JPG|thumb|Bilbo ([[Bilbao]]): Mercado de la Ribera]]<br />
Von 1878 bis 1910 diente der Eisenerzabbau in Bizkaia als Motor der Industrialisierung im atlantischen Baskenland, so wurden bedeutende metallurgische Unternehmen (''Forges de l’Adour'' 1881, ''Altos Hornos de Vizcaya'' 1902), Werften (''Euskalduna'' 1900) und Banken (''Banco de Vizcaya'' 1901) gegründet, außerdem erfolgte eine Bevölkerungsexplosion in den Küstengebieten.<br />
Ab 1879 entstand die Arbeiterbewegung in Bizkaia durch die Gründung der ''Sozialistischen Arbeiterpartei Spaniens'' (PSOE) (1879) und der sozialistischen Gewerkschaft UGT (1888). Konträr entstand ab 1893 die Bewegung des baskischen Nationalismus durch Sabino Arana Goiri, so wurden die ''Baskischen Nationalistische Partei'' (EAJ-PNV) (1895) und die nationalistische Arbeitergewerkschaft ELA-SOV (1911; später ELA-STV) gegründet. Von Bilbao ausgehend, breitete sich die Ideologie des baskischen Nationalismus allmählich in der ganzen Region aus. Auch wirtschaftlich kamen neue Möglichkeiten auf, dies durch die Erschließung von Stromquellen durch Wasserkraft im Jahre 1901, die Anlage der bedeutsamsten Stauanlagen Europas im Baskenland und in Kastilien durch baskische Unternehmen.<br />
<br />
=== 20. Jahrhundert ===<br />
Das frühe 20. Jahrhundert im Baskenland war geprägt durch das großräumigere Erwachen des baskischen Nationalbewusstseins, so wurde 1917 die [[Gesellschaft für Baskische Studien]] (''Eusko Ikaskuntza'') und 1918 die [[Königliche Akademie der Baskischen Sprache]] (''Euskaltzaindia'') gegründet. Doch auch Geschehnisse von internationalen Ausmaßen hatten ihre Wirkung auf die Region; so ließen im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] 6.000 Soldaten aus dem nördlichen Baskenland ihr Leben. Die [[Weltwirtschaftskrise]] löste in der ersten Hälfte der Dreißigerjahre eine schwere Wirtschafts- und Finanzkrise im Baskenland aus.<br />
<br />
Am 14. April 1931 wurde im baskischen Ort [[Eibar]] die demokratische [[Zweite Spanische Republik]] ausgerufen. Doch am 17. Juli 1936 fand ein Militäraufstand statt und der [[Spanischer Bürgerkrieg|Spanische Bürgerkrieg]] begann. Pamplona war durch den Carlismus eines der wichtigsten Zentren der republikfeindlichen Verschwörung. Die Rebellen konnten in [[Navarra]] und [[Alava]] innerhalb weniger Tage die Macht an sich reißen; im September fiel auch [[Gipuzkoa]]. Lediglich [[Bizkaia]] blieb auf Seiten der Republik.<br />
Am 1. Oktober 1936 wurde vom spanischen Parlament das baskische Autonomiestatut angenommen; [[José Antonio Aguirre]] wurde ''Lehendakari'', d.&nbsp;h. Präsident der Regierung von ''Euskadi'', das Alava, Bizkaia und Gipuzkoa umfassen sollte. Am 26. April 1937 erfolgte im Zuge des Bürgerkrieges die [[Luftangriff auf Gernika|Bombardierung]] der baskischen Symbolstadt [[Gernika]] durch die Flugzeuge der deutschen [[Legion Condor]] als Hilfstruppen des aufständischen spanischen Militärs. Mitte Juni 1937 gelang den antirepublikanischen Rebellen die Eroberung Bizkaias, die baskischen Truppen ergaben sich durch den mit den Franquisten ausgehandelten [[Pakt von Santoña]] kampflos und erhielten daraufhin einer besseren Behandlung als andere Gefangene. Jedoch wurden Bizkaia und Guipuzkoa zu "Verräterprovinzen" erklärt und ihnen ihre fiskalen Sonderrechte der ''Conciertos Económicos'' entzogen. Damit war der Spanische Bürgerkrieg im Baskenland beendet (im übrigen Spanien am 1. April 1939), die franquistische Diktatur wurde eingerichtet.<br />
[[Bild:Leiza NW-Navarra.jpg|thumb|upright|Dorf im baskischen Norden Navarras]]<br />
<br />
Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde die französische Atlantikküste von Juni 1940 bis zum August 1944 durch die deutsche [[Wehrmacht]] besetzt, was [[Labourd]] und das westliche Niedernavarra einschloss.<br />
<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte von 1959 bis 1973 ein Wirtschaftsaufschwung in Spanien, der in den vier Provinzen des südlichen Baskenlandes durch starken Industrialisierungsschub gekennzeichnet wurde. Aufgrund hoher Einwanderung ereignete sich in Bizkaia, Gipuzkoa, Vitoria und Pamplona eine [[Bevölkerungsexplosion]]; vielerorts gerieten die Basken in die Minderheit. 1959 entstand dann die radikal-nationalistische Gruppe [[Euskadi Ta Askatasuna|ETA]] (''Euskadi ta Askatasuna'' = ''Das Baskenland und dessen Freiheit'') mit dem Ziel der Befreiung, der Loslösung und Unabhängigkeit des Baskenlandes von Spanien durch den bewaffneten Kampf. Seit 1961 verübte die ETA [[Sabotage]]akte, 1968 wurde das erste Todesopfer gefordert. In diese Zeit fällt auch der Beginn der Teilnahme verschiedener kleiner baskisch-nationalistischer Parteien an den Wahlen im nördlichen Baskenland (ab 1963). Nach dem Prozess von Burgos gegen 15 ETA-Mitglieder im Dezember 1970 erstarkte die Bewegung weiter, da die als Schauprozess der Diktatur geplante Gerichtsverhandlung der ETA stattdessen weltweit Sympathien einbrachte. Drei Jahre später, am 20. Dezember 1973 erfolgte das bis dahin spektakulärste Attentat der ETA, bei dem der spanische Ministerpräsident [[Luis Carrero Blanco]] durch die ETA ermordet wurde. Ab 1973 trat auch die linksnationalistische Gruppe ''Iparretarrak'' durch Brand- und Bombenanschläge im nördlichen Baskenland auf den Plan.<br />
<br />
Am 20. November 1975 endete durch den Tod des spanischen [[Diktatur|Diktator]]s [[Francisco Franco]] die nationalistische [[Diktatur]].<br />
<br />
Im gleichen Jahr wurde der Kampf gegen die ETA begonnen vom spanischen Staat unterstützte Gruppen gegen die ETA kämpften. Dieser Kampf forderte Dutzende von Todesopfern, seinen Höhepunkt erreichte er 1983–1987 durch die GAL (Grupos armados de Liberación). Die meisten Anschläge traten im nördlichen Baskenland auf.<br />
1976 wurde die ''Taktischen Alternative KAS'' konstituiert, der verschiedene legale und illegale linksnationalistische Organisationen beitreten, u.&nbsp;a. die ETA und die Gewerkschaft LAB. Ende 1978 wurde innerhalb der KAS Gründung die Wahlplattform ''[[Herri Batasuna]]'' gegründet, die seitdem an Wahlen teilnimmt.<br />
[[Bild:Basque Nationalist Mural, Mondragon, Gipuzkoa 02-2005.jpg|thumb|Politische Wandmalerei]]<br />
Mittlerweile waren 1976 bis 1977 alle der beinahe 600 inhaftierten ETA-Mitglieder amnestiert worden. Gleichzeitig wurden die 1937 entzogenen ''Conciertos Económicos'' in Bizkaia und Gipuzkoa wiederhergestellt.<br />
<br />
Dennoch führte die ETA 1978 bis 1980 eine weitere Serie von gewalttätigen Anschlägen durch, der Kampagne fielen 253 Personen zum Opfer.<br />
<br />
Am 6. Dezember 1978 wurde im Baskenland über den spanischen Verfassungsentwurf abgestimmt. In Alava, Bizkaia und Gipuzkoa wurde der Entwurf deutlich abgelehnt, in Navarra gab es eine knappe Mehrheit für die Vorlage. Im folgenden Jahr, am 25. Oktober 1979, gab es eine Volksabstimmung über das baskische Autonomiestatut in Alava, Bizkaia und Gipuzkoa, die die spanische autonome Region ''Euskadi'' bilden.<br />
Das [[Estatuto de Guernica]] (Baskisches Autonomiestatut), welches in elfmonatigen, zähen Verhandlungen durch den [[Consejo General Vasco]] (Baskischer Generalrat, Vorläufer der baskischen Landesregierung, Vorsitz: [[Ramón Rubial]] später [[Carlos Garaikoetxea]]) der Zentralregierung abgerungen wurde und die von Franko abgeschaffte vollständige Finanzautonomie wieder einführte, wurde mit einer Mehrheit von 90% bei einer Wahlbeteiligung von 60% von der baskischen Bevölkerung befürwortet<ref>[[Deutschlandfunk]], [[Julia Macher]], 17.02.2008: [http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kalenderblatt/738590/ Autonomie für das Baskenland Vor 30 Jahren begannen im spanischen Vitoria die Verhandlungen]</ref>. Ab 1980 gab es alle vier Jahre Wahlen zum Parlament von Euskadi, wobei die [[Eusko Alderdi Jeltzalea-Partido Nacionalista Vasco|EAJ-PNV]] ständig stärkste Partei ohne absolute Mehrheit ist. 1982 wurde auch die spanische autonome Region Navarra eingerichtet, die Wahlen zum Parlament von Navarra zeigen jedoch noch immer ein deutliches Übergewicht der nichtbaskischen Parteien.<br />
<br />
Ende 1986 wurden erste Kontakte zwischen der spanischen Regierung und der ETA geknüpft, dies mit dem Ziel, den baskischen Konflikt auf dem Verhandlungsweg beizulegen.<br />
Im Januar 1988 wurde der Antiterrorismus-''Pakt von Ajuria Enea'' von allen im baskischen Parlament vertretenen Parteien des südlichen Baskenlandes mit Ausnahme von ''[[Herri Batasuna]]'' unterzeichnet.<br />
<br />
== Aktuelle Politische Lage ==<br />
[[Bild:Santutxu1.jpg|thumb|Bahnhof Atxuri in Bilbo (Bilbao)]]<br />
Nach einem mit Unterstützung von PP und PSOE neu erlassenen Parteiengesetz wurde die linke Unabhängigkeitspartei [[Batasuna]] 2003 gerichtlich verboten. Nach einer Suspendierung folgte im September 2008 die traditionsreiche linksnationalistische Partei [[EAE-ANV]], die 1939 schon einmal verboten worden war, und die junge kommunistische Partei [[PCTV-EHAK]]. Ihnen wird vorgeworfen, die ETA unterstützt zu haben. Aktuell wird das ''Batasuna''-Verbot vom [[Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte|Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte]] geprüft. <br />
<br />
Nach dem Verbot von Batsauna wurde durch die Suspendierung von ANV und EHAK im Jänner bzw. Februar 2008 eine Teilnahme an den spanischen Parlamentswahlen am 9. März 2008 unterbunden. Es existiert nun keine einzige Partei aus dem Spektrum der linken Unabhängigkeitsbewegung mehr, die bei den nächsten Kommunal- und Regionalparlamentswahlen kandidieren könnte. Laut Ansicht der Kritiker wird mindestens 200.000 Wählern auf diese Weise ein elementares, demokratisches Grundrecht vorenthalten. <ref>[http://www.linkezeitung.de/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=5392&Itemid=248]</ref> Der UN-Sonderbeauftragte für Menschenrechte und Terrorismusbekämpfung, Martin Scheinin, warnte im Mai 2008 davor, dass Spanien den Terrorismusbegriff auch auf Bereiche ausdehne, die nichts mit Terrorismus zu tun hätten, und forderte von der spanischen Regierung eine unabhängige Überprüfung der aktuellen Strafgesetzgebung (Art. 572-580). <br />
<br />
Am 24. März 2006 verkündet die [[Euskadi Ta Askatasuna|ETA]] eine einseitige Waffenruhe zur Aufnahme von Friedensgesprächen mit der spanischen Regierung. Mit einem am 30. Dezember 2006 verübten Sprengstoffanschlag auf den [[Flughafen Madrid-Barajas|Flughafen Barajas]] in Madrid hatte die ETA die Waffenruhe allerdings noch im gleichen Jahr gebrochen, dabei kamen zwei Menschen ums Leben. Die Regierung setzte daraufhin die Friedensverhandlungen mit der baskischen Untergrundorganisation bis auf Weiteres aus. Ihrerseits hob die ETA den „Waffenstillstand“ mit Wirkung ab 6. Juni 2007 auf. Seit dem kam es wieder zu einer Vielzahl von Anschlägen.<br />
<br />
Am 28. September 2007 kündigte [[Juan José Ibarretxe]], Ministerpräsident der spanischen Autonomen Gemeinschaft Baskenland, an, im Oktober 2008 eine [[Volksbefragung]] über die politische Zukunft der Region abzuhalten. Er begründete sein Vorgehen mit den Worten: "Die Gewalt kann uns nicht davon abhalten, politische Initiativen zur Lösung des politischen Konflikts beizusteuern"<ref>[[Frankfurter Rundschau]]: ''[http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/?sid=9d68e983c20ecb21c3147556a2f95263&em_cnt=1217702 Ein Referendum - trotz ETA-Terror]'' vom 29. September 2007.</ref> Damit griff Ibarretxe seinen [[Plan Ibarretxe|Unabhängigkeitsplan]] von 2001 wieder auf, der 2004 vom baskischen Parlament angenommen und dann im Jahr 2005 vom spanischen Parlament mit deutlicher Mehrheit abgelehnt wurde. Auch der neue Volksbefragungsplan stieß erwartungsgemäß auf starke Ablehnung bei den wichtigsten spanienweit organisierten Parteien [[PSOE]] und [[Partido Popular (Spanien)|Partido Popular (PP)]] und deren baskischen Ablegern PSE-EE (PSOE) und PP Pais Vasco.<ref>[[Frankfurter Rundschau]]: ''[http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/?sid=9d68e983c20ecb21c3147556a2f95263&em_cnt=1217702 Ein Referendum - trotz ETA-Terror]'' vom 29. September 2007.</ref> <ref>[[Süddeutsche Zeitung]]: ''[http://www.sueddeutsche.de/,ra1l1/ausland/artikel/410/138128/ Basken-Referendum untersagt]'' vom 16. Oktober 2007.</ref><br />
<br />
Am 4. Oktober 2007 wurden bei einem polizeilichen Großeinsatz, 22 Politiker aus der Führungsspitze der für illegal erklärten Partei [[Batasuna]] verhaftet.<ref>[[die tageszeitung]]: ''[http://www.taz.de/index.php?id=europa-artikel&art=5642&no_cache=1&src=SE Führung der Batasuna-Partei verhaftet]'' vom 6. Oktober 2007.</ref> Diese vom spanische Ermittlungsrichter [[Baltasar Garzón]] geleitete Aktion kann als Reaktion auf die gescheiterten Friedensverhandlungen mit ETA und den neuen Volksbefragungsplan von Ibarretxe gewertet werden.<ref>[[Tagesschau (ARD)|Tagesschau]]: ''[http://www.tagesschau.de/ausland/batasuna8.html Batasuna-Führungsmitglieder bleiben in Haft]'' vom 8. Oktober 2007.</ref> Zudem wollte die regierende PSOE vor den Wahlen (2008) und gegenüber der Kritik der oppositionellen PP Härte demonstrieren.<ref>[[Telepolis]]: ''[http://www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26343/1.html Festnahme der gesamten Batasuna-Führung]'' vom 5. Oktober 2007.</ref><br />
<br />
Am 29. Dezember 2007 demonstrierten anlässlich eines Freundschaftsspiels ''Euskal Herria'' - ''Catalunya'' im Stadion des Erstligisten [[Athletic Bilbao]] mehrere Tausend Basken und Katalanen für die offizielle Zulassung der baskischen und katalanischen Fußballnationalmannschaften, auch Forderungen nach Unabhängigkeit dieser Regionen wurden vielfach artikuliert. Offizielle Vertreter der Regierungen von [[Galicien]], [[Katalonien]] und Baskenland unterzeichneten eine Erklärung (''Declaración de [[San Mamés]]''), in der sie sich für die offizielle Zulassung eigener nationaler Sportauswahlen aussprechen.<ref>[http://www.elpais.com/articulo/espana/Miles/personas/piden/Bilbao/oficialidad/selecciones/deportivas/vascas/catalanas/elpepuesp/20071229elpepunac_5/Tes El Pais: Miles de personas piden en Bilbao la oficialidad de las selecciones deportivas vascas y catalanas (03.12.2007)]</ref> Die Forderung wird von der Madrider Regierung abgelehnt.<br />
<br />
Am 7. März 2008, zwei Tage vor den [[Spanische Parlamentswahlen 2008|spanischen Parlamentswahlen]], wurde der Kommunalpolitiker der regierenden Sozialisten Isaias Carrasco in seinem baskischen Heimatort von einem ETA-Attentäter erschossen. Auch nach den Wahlen setzt ETA die aktuelle Anschlagsserie fort. Am 27. Mai beschloss das baskische Parlament eine unverbindliche Volksbefragung für den 25. Oktober, in der sich die Bevölkerung über eine mögliche Vorgehensweise zur Konfliktlösung äußern soll.<ref>''[http://www.welt.de/welt_print/article2155865/Basken-Parlament_fuer_Abstimmung_ueber_Unabhaengigkeit.html Basken-Parlament für Abstimmung über Unabhängigkeit]'' auf [[Die Welt|welt.de]], 28. Juni 2008 (abgerufen am 1. Juli 2008)</ref> Der spanische Ministerpräsident [[José Luis Rodríguez Zapatero]] erklärte, die Volksbefragung für „illegal“ zu halten und Verfassungsklage einreichen zu wollen.<ref>Ralf Streck, San Sebastian: ''[http://www.neues-deutschland.de/artikel/131178.madrid-kontra-volksbefragung.html Madrid kontra Volksbefragung]'' auf [[Neues Deutschland|neues-deutschland.de]], 30. Juni 2008 (abgerufen am 1. Juli 2008)</ref><ref>[[El País]]: [http://www.elpais.com/articulo/espana/Gobierno/recurrira/consulta/Ibarretxe/TC/pasa/corte/Parlamento/vasco/elpepuespvas/20080528elpepunac_3/Tes El Gobierno recurrirá la consulta de Ibarretxe al TC si pasa el corte del Parlamento vasco (28.05.2008)]</ref><br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Michael Kasper: ''Baskische Geschichte in Grundzügen''. Wiss. Buchges., Darmstadt 1997, ISBN 3-89678-039-5<br />
* Hermann Dallhammer: ''Geschichte(n) aus dem Baskenland – rings um Anglet, Ansbachs Partnerstadt – Ansbach''. Selbstverl., 2001<br />
* André Lecours: ''Basque nationalism and the Spanish state''. (The Basque series). Reno: University of Nevada Press, 2007<br />
* Manex Goyhenetche; ''Histoire générale du Pays basque''. 5 vols. Donostia: Elkarlanean, 1998-2005<br />
* Mark Kurlansky: ''The Basque history of the world''. Penguin Books (Reprint der bei Walker, New York, erschienenen Ausgabe 1999). 2001. <br />
* Eguzki Urteaga: ''Les médias en Pays basque – histoire d’une mutation''. Mare et Martin, Paris 2005<br />
* Cameron Watson: ''Modern Basque history. Eighteenth century to the present''. Basque textbooks series, 2. Reno: Center for Basque studies, University of Nevada, 2003 <br />
* Roger Collins: ''The Basques''. 2nd ed. (The peoples of Europe). Oxford: Blackwell, 1990<br />
* Marianne Heiberg: ''The making of the Basque nation''. Cambridge studies in social anthropology, 66. Cambridge: Cambridge University Press, 1989<br />
* Jean-Louis Davant: ''Histoire du peuple basque – le peuple basque dans l’histoire''. Elkar, Baiona 1986<br />
* José Antonio Vaca de Osma: ''Los vascos en la historia de España''. 2a ed. Madrid: Rialp, 1986<br />
* Jean-Baptiste Orpustan: ''1789 et les Basques – histoire, langue et littérature''. Presses univ. de Bordeaux, Bordeaux 1991, ISBN 2-86781-115-5<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
{{Portal|Basken}}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Wiktionary|Baskenland}}<br />
*[http://www.buber.net/Basque/ Buber’s Basque Page] – umfangreiche Seite über baskische Kultur und das Baskenland (englisch, baskisch, spanisch, französisch)<br />
*[http://www.euskadi.net/ Euskadi.net] – Offizielle Webseite der spanischen autonomen Region Baskenland<br />
*[http://www.steffenlay.de/ Steffen-Lay.de] – private Homepage über das Baskenland und Bilbao mit vielen Bildern<br />
*[http://www.txiki-foto.com/ Txiki-Foto.com] – private Homepage eines baskischstämmigen Fotografen mit Bildern aus dem Baskenland<br />
*[http://www.spain.info/TourSpain/Destinos/CCAA/Datos%20Generales/T/0/Geografia.htm?Language=DE allgemeine Informationen über das Baskenland auf deutsch] – offizielle Website über den Tourismus in Spanien<br />
*[http://images.zeit.de/text/2000/36/200036_eta.xml Die Zeit 36/2000] ''Er war einer von uns'' "... Am Ende sind alle Opfer. Besonders die Täter"<br />
*[http://www.zeit.de/2005/16/Baskenland?page=all Die Zeit 16/2005] ''Utopie, Terror, Angst'' "... Der nationale Traum des baskischen Sinnstifters Sabino Arana im 19. Jahrhundert hat inzwischen wahnhafte Züge angenommen: eine Utopie, die die Rückkehr in eine autoritäre, womöglich totalitäre Vormoderne verlangt."<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Baskenland| ]]<br />
[[Kategorie:Region in Europa]]<br />
[[Kategorie:Geographie (Frankreich)]]<br />
[[Kategorie:Geographie (Spanien)]]<br />
<br />
[[af:Baskeland]]<br />
[[an:Euskal Herria]]<br />
[[ar:بلاد الباسك]]<br />
[[ast:Euskal Herria]]<br />
[[bg:Страна на баските]]<br />
[[br:Euskadi]]<br />
[[bs:Baskija]]<br />
[[ca:País Basc]]<br />
[[cy:Gwlad y Basg]]<br />
[[da:Baskerlandet]]<br />
[[en:Basque Country (historical territory)]]<br />
[[eo:Eŭskio]]<br />
[[es:Euskal Herria]]<br />
[[et:Baskimaa]]<br />
[[eu:Euskal Herria]]<br />
[[fi:Baskimaa]]<br />
[[fr:Pays basque]]<br />
[[frp:Payis bâsco]]<br />
[[ga:An Tír Bhascach]]<br />
[[gl:Euskal Herria]]<br />
[[gv:Yn Çheer Vascagh (thalloo shendeeagh)]]<br />
[[hr:Baskija]]<br />
[[it:Euskal Herria]]<br />
[[ja:バスク国 (歴史的な領域)]]<br />
[[jbo:auskalerik]]<br />
[[ka:ბასკების ქვეყანა]]<br />
[[ko:바스크]]<br />
[[ku:Welatê Baskî]]<br />
[[kw:Pow Bask]]<br />
[[la:Vasconia (territorium)]]<br />
[[lv:Basku zeme]]<br />
[[nl:Baskenland]]<br />
[[nn:Baskarland]]<br />
[[no:Baskerland]]<br />
[[oc:Bascoat]]<br />
[[pt:País Basco]]<br />
[[simple:Basque Country]]<br />
[[sl:Baskovske dežele]]<br />
[[vec:Euskal Herria]]<br />
[[zh:巴斯克地區]]</div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Baskenland&diff=51721243Baskenland2008-10-11T12:49:43Z<p>129.132.128.136: /* Literatur */</p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|behandelt das Baskenland als geografischen Raum; zu der gleichnamigen spanischen Verwaltungseinheit siehe [[Autonome Gemeinschaft Baskenland]], zu der französischsprachigen [[Baskenland (Frankreich)]].}}<br />
[[Bild:Basque_Country_location_map.png|left|thumb|Lage des Baskenlandes]]<br />
[[Bild:Flag of the Basque Country.svg|thumb|Die [[Flagge des Baskenlandes]]]]<br />
[[Bild:Arrano Beltza.svg|thumb|[[Arrano Beltza]], Flagge in Erinnerung an [[Sancho III. (Navarra)|Sancho III.]]]]<br />
[[Bild:Flag of Navarre.svg|thumb|[[Liste der Flaggen der Autonomen Regionen Spaniens|Flagge Navarras]]]]<br />
[[Bild:Basken_Lage.png|thumb|Baskisches Sprachgebiet am Golf von Biskaya,<br /> hell - geringer Anteil an Baskisch-Sprechern, <br />dunkelblau - hoher Anteil an Baskisch-Sprechern]]<br />
[[Bild:Mapa provincias Euskal Herria.svg|thumb|Aufteilung des Baskenlandes:<br />rosa = Autonome Region Baskenland<br />grün = Autonome Region Navarra<br />gelb = Französisches Baskenland]]<br />
[[Bild:Pays Basque-Béarn.gif|thumb|Das ''Département [[Pyrénées-Atlantiques]]'' mit dem französischen Baskenland und der Provinz Béarn]]<br />
Das '''Baskenland''' ([[Baskische Sprache|bask.]] ''Euskal Herria'' oder ''Euskadi'', [[Spanische Sprache|span.]] ''País Vasco'', [[Französische Sprache|französ.]] ''Pays Basque'') ist eine Landschaft an der [[Atlantischer Ozean|Atlantikküste]] in der Grenzregion der Staaten [[Spanien]] und [[Frankreich]]. Es umfasst in Spanien die drei Provinzen der [[Autonome Gemeinschaft Baskenland|Autonomen Gemeinschaft Baskenland]] sowie die Provinz [[Navarra]] und in Frankreich den Westen des Départements [[Pyrénées-Atlantiques]]. Die Ausdehnung des Baskenlandes ist politisch und gesellschaftlich umstritten und steht im Spannungsfeld von baskischem, spanischem und französischem Nationalismus. Besondere Kontroversen gibt es um die Zugehörigkeit Navarras zum Baskenland, da im Süden dieser Provinz ebenso wie im Süden der Provinz Alava der Anteil der Baskisch-Sprecher an der Gesamtbevölkerung deutlich geringer ist (siehe Karte "baskisches Sprachgebiet").<br />
<br />
Das Baskenland ist benannt nach dem [[Ethnie|Volk]] der [[Basken]], Eigenbezeichnung Euskaldunak, die mittlerweile auch wieder zu einem beträchtlichen Teil Sprecher der im spanischen Baskenland seit etwa 1980 wieder geförderten [[Baskische Sprache|baskischen Sprache]] (baskisch ''Euskara'' oder ''Euskera'') sind.<br />
<br />
== Geografie ==<br />
Das Baskenland wird auf der Seeseite durch das kantabrische Meer ([[Golf von Biskaya]]) begrenzt, im Süden durch den [[Ebro]]. In seinen Anteilen am Ebro-Tiefland ist der baskische Bevölkerungsanteil allerdings sehr gering.<br />
<br />
Landschaftlich besteht das Baskenland im Wesentlichen aus dem Übergang der [[Pyrenäen]] (bask.: ''Pirinioak'') in das [[Kantabrisches Gebirge|Kantabrische Gebirge]] (bask.: ''Kantauriar mendilerroa''). Südlich der Pyrenäen fällt das Land nur langsam zum Ebrobecken ab. Auf der Nordseite liegt das Talniveau dagegen bis ins Gebirge hinein nur bei 100 m über NN. Der höchste Gipfel des Baskenlandes ist die ''Tafel der drei Könige'', bask. [[Hiru Erregeen Mahaia]], span. ''Mesa de los Tres Reyes'', franz. ''Table des Trois Rois'' (2.444 m ü. NN) am Dreiländereck (2.421 m ü. NN) von Navarra (E), [[Aragonien|Aragón]] (E) und [[Béarn]] (F). Es folgen der 2007 m hohe [[Orhi]] oder ''Ori'' (franz.: ''Pic d'Orhí'' ) an der Grenze Navarras mit dem französischen Baskenland und der 1551 m hohe [[Aitxuri]] in [[Gipuzkoa]]. In den Tälern der Provinzen Bizkaia und Gipuzkoa drängen sich zahlreiche Städte, außerhalb der verwinkelten Altstädte industriell geprägt.<br />
<br />
Im Westen und Südwesten grenzt das Baskenland an die spanischen autonomen Gemeinschaften [[Kantabrien]] und [[Kastilien-León]], im Süden an die spanische autonome Gemeinschaft [[La Rioja (spanische Region)|La Rioja]], im Südosten an die spanische autonome Gemeinschaft [[Aragonien]], im Norden an das französische Département [[Landes]] und im Nordosten an die historische Provinz [[Béarn]], mit der zusammen der französische Teil des Baskenlandes heute das Département [[Pyrénées-Atlantiques]] bildet.<br />
<br />
Das Klima ist auf der Nordseite der Gebirge zu jeder Jahreszeit mild. Typisch ist anhaltender Nieselregen, der ''Chirrimirri''. Das Ebrobecken ist trocken und im Sommer heiß.<br />
<br />
== Politische Gliederung ==<br />
[[Bild:Navarra+Euskadi_-_Mapa_densidad_euskera_2001.svg|thumb|Verteilung der Sprecher des [[Baskische Sprache|Baskischen]] im [[Autonome Gemeinschaft Baskenland|spanischen Baskenland]] und [[Navarra]] 2001]]<br />
[[Bild:Navarra - Zonificacion linguistica.png|thumb|Autonome Gemeinschaft [[Navarra]] (Spanien): Gemeinden der baskischsprachigen, gemischten und spanischsprachigen Zonen]]<br />
Politisch besteht das Baskenland heute aus drei verschiedenen Gebieten:<br />
#Die spanische ''[[Autonome Gemeinschaft Baskenland]]'' (bask. ''Euskadi'') umfasst die drei [[Liste der Provinzen Spaniens|Provinzen]] [[Gipuzkoa]] (spanisch ''Guipúzcoa''), [[Biskaya (Provinz)|Biskaya]] (baskisch ''Bizkaia'', spanisch ''Vizcaya'') und [[Álava]] (baskisch ''Araba''). Hauptstadt der autonomen Region ist [[Vitoria-Gasteiz]]. Weitere bedeutende Städte sind [[Bilbao]] und [[Donostia-San Sebastián]], Hauptstädte der Provinzen Bizkaia, bzw. Gipuzkoa.<br />
#Die spanische autonome Region [[Navarra]] (bask. ''Nafarroa'') gehört nicht zur Autonomen Gemeinschaft Baskenland, in ihrem nördlichen Teil ist Baskisch jedoch verbreitete Umgangs- und zugelassene Amtssprache.<br />
#Zum [[Baskenland (Frankreich)|französischen Teil des Baskenlandes]] (bask. ''Iparralde'') gehören die drei historischen ''herrialdes'' (Gebiete) ''Lapurdi'' (frz. ''[[Labourd]]''), ''Zuberoa'' (frz. ''Soule'') und ''Behenafarroa'' oder ''Nafarroa Behera'' (frz. ''Basse-Navarre'').<br />
<br />
Im heutigen baskischen Sprachgebrauch wird die Gesamtheit der historischen Gebiete des Baskenlandes, die heute zu Spanien und Frankreich gehören, als ''Euskal Herria'' bezeichnet, während die Bezeichnung ''Euskadi'' vor allem für die Autonome Region Baskenland verwendet wird. Die südlichen (spanischen) Gebiete des Baskenlandes werden baskisch auch ''Hegoalde'', die nördlichen (französischen) Teile ''Iparralde'' genannt.<br />
<br />
== Die Basken ==<br />
[[Bild:Bauernhof Baskenland.jpg|thumb|Bauernhof im französischen Baskenland]]<br />
[[Bild:Pelota N-Navarra.jpg|thumb|Pelota-Spieler, Navarra]]<br />
Soweit sich feststellen lässt, bewohnten Sprecher der – [[Isolierte Sprachen|isolierten]] – baskischen Sprache oder deren Vorläufer schon das heutige Baskenland, als die [[Indogermanische Sprachen]] sich über Europa ausbreiteten und dabei verzweigten.<br />
<br />
Von den 2,7 Mio. Einwohnern des Baskenlandes sprechen nur 700.000 bis 800.000 die [[baskische Sprache]]. Allein im kleinen französischen Teil sind es etwa 82.000 von 246.000 Einwohnern, in der [[Autonome Gemeinschaft Baskenland|Autonomen Gemeinschaft Baskenland]] 27% der 2.123.000 Einwohner, auch wenn die Talsohle inzwischen durchschritten ist. In der Autonomen Gemeinschaft [[Navarra]] sind es etwa 12% der 600.000 Einwohner. Die Zahl der Personen, die sich überwiegend als Basken definieren, ist ein wenig höher.<br />
<br />
Während die Basken sprachlich isoliert sind, legen biochemische Untersuchungen nahe, dass die Vorfahren der heutigen europäischen Sprecher [[Indogermanische Sprachen|indogermanischer Sprachen]] zu drei Vierteln die Genvarianten trugen, die bei heutigen Basken üblich sind. <ref>*[http://www.lrz-muenchen.de/~wolfgang_schindler/skripte/Sprachgeschichte1.pdf ''</ref>. Ein Beispiel ist die Blutgruppenvariante [[Rhesusfaktor|Rhesus]]-negativ (D-), bei den Basken dominierend, unter den übrigen Europäern häufig, bei Nichteuropäern extrem selten. Den biochemischen Befunden entspricht die [[phänotyp]]ische Unauffälligkeit der Basken unter den übrigen Europäern.<br />
<br />
=== Baskische Kultur ===<br />
Die Basken gelten traditionell als eigenwillig. Das wechselhafte Wetter der Region äußert sich unter anderem in der soliden Bauweise der [[Bauernhaus|Bauernhäuser]], die südlich der Pyrennäen nicht selten Ähnlichkeit teils zu alpinen [[Bauernhof|Eindachhöfen]], teils zu solchen des [[Jura (Gebirge)|Jura]] aufweisen. In den Städten äußern sich die lebhaften politischen Auseinandersetzungen der letzten Jahrzehnte in den weit verbreiteten politischen Wandmalereien. Zur sportlichen Tradition der Basken gehört neben archaischen Kraftwettbewerben wie Baumstammwerfen und Mühlsteinstemmen besonders das Ballspiel [[Pelota]], ein Vorläufer des [[Squash]]. In nahezu jedem Dorf gibt es einen Pelotaplatz (''Frontón'') mit der charakteristischen, sehr hohen Prallwand aus Stein. In den Küstengebieten tief verwurzelt ist auch der [[Rudern|Rudersport]], an vielen Orten werden folkloristisch geprägte [[Regatta|Ruderregatten]] veranstaltet. Baskische [[Fischer]] sind heute auf allen Weltmeeren unterwegs und fangen insbesondere jungen [[Thunfische|Thunfisch]]. [[Echter Bonito]] (''Bonito del Norte'' genannt) zählt zu den bevorzugten Fangtieren. Baskische Fischkonserven zählen zu den besten Produkten dieser Art, die auf dem Weltmarkt zu bekommen sind.<br />
<br />
==== Baskische Literatur ====<br />
:''Siehe'': [[Liste baskischer Schriftsteller]]<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
=== Vorgeschichte ===<br />
<br />
Das älteste im Baskenland gefundene menschliche Skelett stammt aus der Zeit um 7000 v. Chr. Um 3500 v. Chr. begann dort das [[Neolithikum]] und um 2000 v. Chr. mit der frühen [[Bronzezeit]] das Zeitalter der Metalle. Um 900 v. Chr. durchzogen die [[Kelten]] das Land und ließen sich teilweise im mediterranen Baskenland nieder.<br />
<br />
=== Zeit des Römischen Reiches ===<br />
<br />
Ab 178 v. Chr. begann die Romanisierung des Baskenlandes, die jedoch im atlantischen Raum nur teilweise vollzogen wurde. 75/74 v. Chr. wurde die Stadt ''Pompaelo'' (heute [[Pamplona]]) von [[Gnaeus Pompeius Magnus|Pompeius]] gegründet.<br />
Im 2. Jahrhundert erfolgte in Aquitanien die Gründung der [[römische Provinz|römischen Provinz]] ''Novempopulania''. Während des [[3. Jahrhundert|3.]]–5. Jahrhundert kam es zu einer Krise in den römisch-baskischen Beziehungen und Aufständen der Landbevölkerung (''bagaudae''). In den Randgebieten des Baskenlandes wurden römische befestigte Städte angelegt. Im [[4. Jahrhundert|4.]]/5. Jahrhundert begann die [[Christianisierung]] des Baskenlandes, die erst im Spätmittelalter abgeschlossen war.<br />
<br />
=== Frühes Mittelalter ===<br />
<br />
Während der [[Völkerwanderung]] zogen seit 409 [[Sweben]], [[Alanen]] und [[Westgoten]] durch das Baskenland; Ende des 5. Jahrhunderts stabilisierten sich die Herrschaftsgebiete der neuen Nachbarvölker, der Westgoten im Süden und der [[Franken (Volk)|Franken]] im Norden, zweier Nationen, die nach der Herrschaft über das Baskenland strebten. Die Westgoten versuchten diese seit dem 6. Jahrhundert zu erringen, u.&nbsp;a. durch die Gründung von ''Victoriaco'' (581; heute [[Vitoria-Gasteiz]]) und die Anlage der Festung Olite (621). Die Bemühungen der Franken resultierten in der Gründung der Grafschaft ''Vasconia'' (später ''[[Gascogne]]'') zu Beginn des 7. Jahrhunderts innerhalb [[Aquitanien]]s bzw. des [[Fränkisches Reich|Frankenreiches]]. Anfang des 8. Jahrhunderts drangen auch die [[Maure]]n in die Randgebiete des südlichen Baskenlandes vor. Die Basken ließen sich diese Politik der Aufteilung ihres Gebietes nicht so ohne weiteres gefallen, so überfielen sie 778 in der [[Schlacht von Roncesvalles]] ein vom Markgrafen [[Hruotland|Roland]] geführtes fränkisches Heer.<br />
<br />
=== Königreich von Pamplona ===<br />
<br />
Von 816 bis 851 herrschte [[Iñigo Arista]] über das christliche [[Pamplona]], vom [[9. Jahrhundert|9.]] bis 11. Jahrhundert bildeten sich innerhalb des navarrischen Einflussbereichs die Grafschaften [[Bizkaia]], [[Álava]] und [[Gipuzkoa]] und der Vizegrafschaften [[Labourd]] und [[Soule (Region)|Soule]] heraus. 905 begründete König [[Sancho I. (Navarra)|Sancho Garcés I.]] aus diesen die erbliche Monarchie von Pamplona, die auch als [[Königreich Navarra]] bekannt wurde. Zwischen 1000 und 1035 erreichte das Königreich Pamplona unter König [[Sancho III. (Navarra)|Sancho dem Großen]] (''Sancho el Mayor''), dem „König aller Basken“, den Höhepunkt seiner Macht, bevor es nach dem Tod des Königs unter seinen Söhnen geteilt wurde. 1076 löste sich das Königreich auf; [[Gipuzkoa]], [[Álava]] und [[Bizkaia]] fielen an [[Kastilien]], das Kerngebiet [[Königreich Navarra|Navarras]] an [[Krone Aragon|Aragonien]].<br />
<br />
=== Hoch- und Spätmittelalter ===<br />
[[Bild:Farms2NW-Navarra.png|thumb|Bauernhöfe im baskischen Norden Navarras]]<br />
Ab 1090 begann man, am [[Jakobsweg]], dem Pilgerweg nach [[Santiago de Compostela]], Städte zu gründen. Unter den ersten Städten im Baskenland waren [[Sangüesa]] und Estella. Nach dem Tod des kinderlosen aragonesischen Königs Alfons I. im Jahre 1134 wurde das Königreich Navarra erneut unabhängig, auch Gipuzkoa, Alava und Bizkaia gerieten wieder unter navarrischen Einfluss. Im 12. Jahrhundert begannen in Navarra und Alava weitere Stadtgründungen aus wirtschaftlichen und militärischen Gründen, u.&nbsp;a. [[Vitoria-Gasteiz]] im Jahr 1181. Im Jahre 1152 geriet Aquitanien unter englische Herrschaft, da die [[König von England|englischen Könige]] durch Heiratsverbindung zu Herzögen von Aquitanien wurden. In der Folge erhielt [[Bayonne]] 1174 die Stadtrechte. Im Zeitraum von 1179 bis 1200 fielen Bizkaia, Alava und Gipuzkoa dagegen endgültig an Kastilien. 1181 gründete der König von Navarra die Stadt [[San Sebastián]], um den Seehandel im Königreich zu verstärken. Indessen erzielten die Engländer weitere Erfolge: 1193 wurde [[Labourd]] direkt der englischen Verwaltung unterstellt, 1253 wurde der Herrschaftsbereich auf Soule ausgedehnt. Auch Navarra dehnte sich weiter aus, denn zwischen 1194 und 1249 wurden die Territorien Niedernavarras in das Königreich integriert. 1234 dann geriet Navarra mit König Theobald I. unter [[Frankreich|französischen]] Einfluss.<br />
<br />
Im 13. und 14. Jahrhundert erfolgten an der baskischen Küste und an den wichtigsten Handelsstraßen in Bizkaia und Gipuzkoa weitere Stadtgründungen, beispielsweise wurde im Jahr 1300 [[Bilbao]] gegründet. 1285 fiel Navarra unter Philipp IV. dem Schönen, König von Frankreich und Navarra, an ersteres. Dieser Zustand wurde bereits 1328 nach dem Tode Karls des IV. wieder aufgehoben, doch Navarra blieb unter dem Einfluss des französischen [[Adel]]s. Zwischen 1362 und 1379 verloren die Könige von Navarra dann sämtliche französischen Besitzungen.<br />
<br />
Im 14. und 15. Jahrhundert trat im Baskenland eine schwere Wirtschafts- und Sozialkrise auf, auch wurde der Höhepunkt der Bandenkriege zwischen den Ahaide Nagusiak und den Parientes Mayores erreicht. Infolgedessen wurden die Hermandades (Polizeitruppen zur Bekämpfung der Banden) eingerichtet und zahlreiche weitere Städte zum Schutz vor den Banden gegründet. Nach dem Sieg der Hermandades wurden die feudalen und vorfeudalen Eliten im atlantischen Baskenland entmachtet. Doch bald rutschte das Land wieder in eine weitere Krise, nämlich den [[Bürgerkrieg]] um die Thronfolge des Königreichs Navarra von 1447 bis 1452. Indessen verlor England 1449 und 1451 Labourd bzw. Soule an Frankreich.<br />
<br />
=== Frühe Neuzeit ===<br />
[[Bild:Arrasate-mondragon.jpg|thumb|upright|Arrasate (Mondragon), Eingang zur Altstadt]]<br />
1512 fiel Navarra einmal mehr an Kastilien, nachdem Ferdinand der Katholische das Königreich besetzt und an seinen Staat angeschlossen hatte. Im Jahre 1530 zogen sich die kastilischen Truppen bereits wieder aus [[Niedernavarra]] zurück, die navarrischen Monarchie wurde in Niedernavarra fortgesetzt und 1620 definitiv mit der französischen Krone vereinigt.<br />
<br />
Im 15. und 16. Jahrhundert erholte sich das ganze Baskenland wirtschaftlich, da die eisenschaffende [[Industrie]] einen Aufschwung erlebte. Im 16. Jahrhundert wurde Bizkaia so zum wichtigsten Eisenlieferanten [[Westeuropas]]. Auch entwickelte sich die [[Hochseefischerei]] sehr gut, baskische Fischer begannen im [[Nordatlantik]] zu fischen. Ein weiterer Faktor war die Zunahme des Seehandels und des Schiffbaus. 1511 wurde das ''Konsulat und Handelshaus von Bilbao'' gegründet.<br />
<br />
Im 17. Jahrhundert traten jedoch wirtschaftliche und soziale Veränderungen ein: Die europäischen Nachfrage nach baskischem Eisen ging zurück. Gleichzeitig trat im atlantischen Baskenland die Maisrevolution auf und wurden die Fischfanggründe im Nordatlantik verloren. Dafür wurde Bilbao zum wichtigsten Hafen für die kastilische [[Wolle|Wollausfuhr]], außerdem erlebte [[Bayonne]] Ende des 17. Jahrhunderts seine Blütezeit in Handel und Schiffbau.<br />
<br />
Im 17. und 18. Jahrhundert begannen die Zentralregierungen Frankreichs und Spaniens, die baskischen Freiheiten einzuschränken; infolgedessen traten zahlreiche Matxinada genannte Volksaufstände auf. Um 1700 begann der Aufstieg des Handelsbürgertums von San Sebastián, Bilbao und Bayonne, besonders dank der Kontrolle des internationalen Handels. Dies führte im Jahre 1728 zur Gründung der ''Königlichen Handelsgesellschaft Gipuzkoa-Caracas'' (''Real Compañía Guipuzcoana de Caracas''), deren Blütezeit sich bis 1740 erstreckte. Im 18. Jahrhundert begann ein neuerlicher Wirtschaftsaufschwung: Bayonne, Saint-Jean-de Luz, Pasaia (Gipuzkoa) und Zorroza (bei Bilbao) erlebten eine weitere Blütezeit im Schiffbau, ein weiterer Aufschwung des Handels und der eisenschaffenden Industrie setzte ein. Andererseits findet sich in dieser Zeit der Höhepunkt der Maisrevolution. 1765 wurde die ''Königliche Gesellschaft der Freunde des Baskenlandes'' (''Real Sociedad Bascongada de Amigos del País'') gegründet, die nach 1785 allerdings in die Bedeutungslosigkeit zurückfiel. Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Baskenland wieder von einer schweren strukturellen Krise in Landwirtschaft, Handel und Industrie erschüttert.<br />
<br />
=== 1789 – Beginn des 20. Jahrhunderts ===<br />
[[Bild:Arrasate desde udalaitz.png|thumb|[[Arrasate]] (Mondragon), vom Berg]]<br />
Nachdem 1789 in Frankreich die [[Französische Revolution]] erfolgreich gewesen war, wurden im nördlichen Baskenland die traditionellen Institutionen und Sonderrechte abgeschafft. 1790 wurde dafür das Départements der Unteren Pyrenäen (''Basses-Pyrénées'', seit 1969 ''Pyrénées Atlantiques'') gebildet, zu dem das nördliche Baskenland und die Region des Béarn gehören. Von 1793 bis 1795 fand dann der Krieg zwischen dem revolutionären Frankreich und der spanischen Monarchie statt, Teile des südlichen Baskenlandes wurden zeitweilig durch französische Truppen besetzt. Zwischen 1808 und 1813 wehrte sich Spanien im Volkskrieg gegen Napoleon (Spanischer Unabhängigkeitskrieg; ''Francesada''), wobei auch rege Guerilla-Aktivität im Baskenland stattfand. Während der liberalen ''Drei konstitutionellen Jahren'' (''Trienio Constitucional'') von 1820 bis 1823 wurden die baskischen ''[[Fueros]]'' allmählich abgeschafft, in Folge dessen entstanden Guerilla-Bewegungen. Im April 1823 erfolgte die Invasion eines französischen Heeres und die Restauration des Absolutismus und der ''Fueros''. Im darauf folgenden Jahrzehnt, der sogenannten ''Ominösen Dekade'' (''Ominosa Década'') wurden die Fueros dennoch häufig verletzt.<br />
Daran schloss sich der [[Carlismus#Der Erste Carlsitenkrieg|erste Karlistenkrieg]] von 1833 bis 1839 an, während dem die Karlisten das Baskenland mit Ausnahme der Städte beherrschten. Auch der Frieden wurde im Baskenland geschlossen, dies durch den Kompromiss des Abkommens von Bergara (''Convenio de Bergara''). 1836 erließ der spanische Wirtschaftsminister Mendizábal ein [[Desamortisation in Spanien|Desamortisierungsgesetz]] (Abschaffung von Kommunal- und klerikalem Land), das im Baskenland erst nach Kriegsende wirksam wurde. 1841 wurde Navarra durch das ''Ley Paccionada'' endgültig in den spanischen Staat integriert, woraufhin auch die Fueros endgültig aufgegeben wurden, dies im Gegenzug gegen weitgehende fiskale Autonomie.<br />
<br />
In der Mitte des 19. Jahrhunderts begann in Bizkaia und Gipuzkoa die Industrialisierung, die Folge waren Fortschritte im Bergbau und in der metallurgischen Industrie; auch wurden erste Hochöfen und Papierfabriken errichtet sowie die ''Banco de Bilbao'' gegründet (1875). In der Mitte des 19. Jahrhunderts setzte auch der [[Tourismus]] in Bayonne, San Sebastián und anderen Küstenorten ein. 1855 wurde ein weiteres spanisches Gesetz zur [[Desamortisation in Spanien|Desamortisation]] von Gemeinschaftsland erlassen. 1855 bis 1864 wurden die ersten Bahnlinien angelegt und damit die baskischen Territorien infrastrukturell in die Wirtschaften Spaniens und Frankreichs integriert. Auch im [[Carlismus#Der Krieg der Matiners (Zweiter Carlistenkrieg)|zweiten Karlistenkrieg]] zwischen 1872 bis 1876 wurde das Baskenland mit Ausnahme der Städte von den [[Carlismus|Karlisten]] beherrscht. Nachdem diese Partei unterlegen war, wurden die Fueros in Alava, Bizkaia und Gipuzkoa abgeschafft; dafür wurde 1878 in diesen Gebieten durch die ''Wirtschaftlichen Übereinkommen'' (''Conciertos Económicos'') die fiskale Autonomie eingerichtet.<br />
[[Bild:Mercado de la Ribera.JPG|thumb|Bilbo ([[Bilbao]]): Mercado de la Ribera]]<br />
Von 1878 bis 1910 diente der Eisenerzabbau in Bizkaia als Motor der Industrialisierung im atlantischen Baskenland, so wurden bedeutende metallurgische Unternehmen (''Forges de l’Adour'' 1881, ''Altos Hornos de Vizcaya'' 1902), Werften (''Euskalduna'' 1900) und Banken (''Banco de Vizcaya'' 1901) gegründet, außerdem erfolgte eine Bevölkerungsexplosion in den Küstengebieten.<br />
Ab 1879 entstand die Arbeiterbewegung in Bizkaia durch die Gründung der ''Sozialistischen Arbeiterpartei Spaniens'' (PSOE) (1879) und der sozialistischen Gewerkschaft UGT (1888). Konträr entstand ab 1893 die Bewegung des baskischen Nationalismus durch Sabino Arana Goiri, so wurden die ''Baskischen Nationalistische Partei'' (EAJ-PNV) (1895) und die nationalistische Arbeitergewerkschaft ELA-SOV (1911; später ELA-STV) gegründet. Von Bilbao ausgehend, breitete sich die Ideologie des baskischen Nationalismus allmählich in der ganzen Region aus. Auch wirtschaftlich kamen neue Möglichkeiten auf, dies durch die Erschließung von Stromquellen durch Wasserkraft im Jahre 1901, die Anlage der bedeutsamsten Stauanlagen Europas im Baskenland und in Kastilien durch baskische Unternehmen.<br />
<br />
=== 20. Jahrhundert ===<br />
Das frühe 20. Jahrhundert im Baskenland war geprägt durch das großräumigere Erwachen des baskischen Nationalbewusstseins, so wurde 1917 die [[Gesellschaft für Baskische Studien]] (''Eusko Ikaskuntza'') und 1918 die [[Königliche Akademie der Baskischen Sprache]] (''Euskaltzaindia'') gegründet. Doch auch Geschehnisse von internationalen Ausmaßen hatten ihre Wirkung auf die Region; so ließen im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] 6.000 Soldaten aus dem nördlichen Baskenland ihr Leben. Die [[Weltwirtschaftskrise]] löste in der ersten Hälfte der Dreißigerjahre eine schwere Wirtschafts- und Finanzkrise im Baskenland aus.<br />
<br />
Am 14. April 1931 wurde im baskischen Ort [[Eibar]] die demokratische [[Zweite Spanische Republik]] ausgerufen. Doch am 17. Juli 1936 fand ein Militäraufstand statt und der [[Spanischer Bürgerkrieg|Spanische Bürgerkrieg]] begann. Pamplona war durch den Carlismus eines der wichtigsten Zentren der republikfeindlichen Verschwörung. Die Rebellen konnten in [[Navarra]] und [[Alava]] innerhalb weniger Tage die Macht an sich reißen; im September fiel auch [[Gipuzkoa]]. Lediglich [[Bizkaia]] blieb auf Seiten der Republik.<br />
Am 1. Oktober 1936 wurde vom spanischen Parlament das baskische Autonomiestatut angenommen; [[José Antonio Aguirre]] wurde ''Lehendakari'', d.&nbsp;h. Präsident der Regierung von ''Euskadi'', das Alava, Bizkaia und Gipuzkoa umfassen sollte. Am 26. April 1937 erfolgte im Zuge des Bürgerkrieges die [[Luftangriff auf Gernika|Bombardierung]] der baskischen Symbolstadt [[Gernika]] durch die Flugzeuge der deutschen [[Legion Condor]] als Hilfstruppen des aufständischen spanischen Militärs. Mitte Juni 1937 gelang den antirepublikanischen Rebellen die Eroberung Bizkaias, die baskischen Truppen ergaben sich durch den mit den Franquisten ausgehandelten [[Pakt von Santoña]] kampflos und erhielten daraufhin einer besseren Behandlung als andere Gefangene. Jedoch wurden Bizkaia und Guipuzkoa zu "Verräterprovinzen" erklärt und ihnen ihre fiskalen Sonderrechte der ''Conciertos Económicos'' entzogen. Damit war der Spanische Bürgerkrieg im Baskenland beendet (im übrigen Spanien am 1. April 1939), die franquistische Diktatur wurde eingerichtet.<br />
[[Bild:Leiza NW-Navarra.jpg|thumb|upright|Dorf im baskischen Norden Navarras]]<br />
<br />
Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde die französische Atlantikküste von Juni 1940 bis zum August 1944 durch die deutsche [[Wehrmacht]] besetzt, was [[Labourd]] und das westliche Niedernavarra einschloss.<br />
<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte von 1959 bis 1973 ein Wirtschaftsaufschwung in Spanien, der in den vier Provinzen des südlichen Baskenlandes durch starken Industrialisierungsschub gekennzeichnet wurde. Aufgrund hoher Einwanderung ereignete sich in Bizkaia, Gipuzkoa, Vitoria und Pamplona eine [[Bevölkerungsexplosion]]; vielerorts gerieten die Basken in die Minderheit. 1959 entstand dann die radikal-nationalistische Gruppe [[Euskadi Ta Askatasuna|ETA]] (''Euskadi ta Askatasuna'' = ''Das Baskenland und dessen Freiheit'') mit dem Ziel der Befreiung, der Loslösung und Unabhängigkeit des Baskenlandes von Spanien durch den bewaffneten Kampf. Seit 1961 verübte die ETA [[Sabotage]]akte, 1968 wurde das erste Todesopfer gefordert. In diese Zeit fällt auch der Beginn der Teilnahme verschiedener kleiner baskisch-nationalistischer Parteien an den Wahlen im nördlichen Baskenland (ab 1963). Nach dem Prozess von Burgos gegen 15 ETA-Mitglieder im Dezember 1970 erstarkte die Bewegung weiter, da die als Schauprozess der Diktatur geplante Gerichtsverhandlung der ETA stattdessen weltweit Sympathien einbrachte. Drei Jahre später, am 20. Dezember 1973 erfolgte das bis dahin spektakulärste Attentat der ETA, bei dem der spanische Ministerpräsident [[Luis Carrero Blanco]] durch die ETA ermordet wurde. Ab 1973 trat auch die linksnationalistische Gruppe ''Iparretarrak'' durch Brand- und Bombenanschläge im nördlichen Baskenland auf den Plan.<br />
<br />
Am 20. November 1975 endete durch den Tod des spanischen [[Diktatur|Diktator]]s [[Francisco Franco]] die nationalistische [[Diktatur]].<br />
<br />
Im gleichen Jahr wurde der Kampf gegen die ETA begonnen vom spanischen Staat unterstützte Gruppen gegen die ETA kämpften. Dieser Kampf forderte Dutzende von Todesopfern, seinen Höhepunkt erreichte er 1983–1987 durch die GAL (Grupos armados de Liberación). Die meisten Anschläge traten im nördlichen Baskenland auf.<br />
1976 wurde die ''Taktischen Alternative KAS'' konstituiert, der verschiedene legale und illegale linksnationalistische Organisationen beitreten, u.&nbsp;a. die ETA und die Gewerkschaft LAB. Ende 1978 wurde innerhalb der KAS Gründung die Wahlplattform ''[[Herri Batasuna]]'' gegründet, die seitdem an Wahlen teilnimmt.<br />
[[Bild:Basque Nationalist Mural, Mondragon, Gipuzkoa 02-2005.jpg|thumb|Politische Wandmalerei]]<br />
Mittlerweile waren 1976 bis 1977 alle der beinahe 600 inhaftierten ETA-Mitglieder amnestiert worden. Gleichzeitig wurden die 1937 entzogenen ''Conciertos Económicos'' in Bizkaia und Gipuzkoa wiederhergestellt.<br />
<br />
Dennoch führte die ETA 1978 bis 1980 eine weitere Serie von gewalttätigen Anschlägen durch, der Kampagne fielen 253 Personen zum Opfer.<br />
<br />
Am 6. Dezember 1978 wurde im Baskenland über den spanischen Verfassungsentwurf abgestimmt. In Alava, Bizkaia und Gipuzkoa wurde der Entwurf deutlich abgelehnt, in Navarra gab es eine knappe Mehrheit für die Vorlage. Im folgenden Jahr, am 25. Oktober 1979, gab es eine Volksabstimmung über das baskische Autonomiestatut in Alava, Bizkaia und Gipuzkoa, die die spanische autonome Region ''Euskadi'' bilden.<br />
Das [[Estatuto de Guernica]] (Baskisches Autonomiestatut), welches in elfmonatigen, zähen Verhandlungen durch den [[Consejo General Vasco]] (Baskischer Generalrat, Vorläufer der baskischen Landesregierung, Vorsitz: [[Ramón Rubial]] später [[Carlos Garaikoetxea]]) der Zentralregierung abgerungen wurde und die von Franko abgeschaffte vollständige Finanzautonomie wieder einführte, wurde mit einer Mehrheit von 90% bei einer Wahlbeteiligung von 60% von der baskischen Bevölkerung befürwortet<ref>[[Deutschlandfunk]], [[Julia Macher]], 17.02.2008: [http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kalenderblatt/738590/ Autonomie für das Baskenland Vor 30 Jahren begannen im spanischen Vitoria die Verhandlungen]</ref>. Ab 1980 gab es alle vier Jahre Wahlen zum Parlament von Euskadi, wobei die [[Eusko Alderdi Jeltzalea-Partido Nacionalista Vasco|EAJ-PNV]] ständig stärkste Partei ohne absolute Mehrheit ist. 1982 wurde auch die spanische autonome Region Navarra eingerichtet, die Wahlen zum Parlament von Navarra zeigen jedoch noch immer ein deutliches Übergewicht der nichtbaskischen Parteien.<br />
<br />
Ende 1986 wurden erste Kontakte zwischen der spanischen Regierung und der ETA geknüpft, dies mit dem Ziel, den baskischen Konflikt auf dem Verhandlungsweg beizulegen.<br />
Im Januar 1988 wurde der Antiterrorismus-''Pakt von Ajuria Enea'' von allen im baskischen Parlament vertretenen Parteien des südlichen Baskenlandes mit Ausnahme von ''[[Herri Batasuna]]'' unterzeichnet.<br />
<br />
== Aktuelle Politische Lage ==<br />
[[Bild:Santutxu1.jpg|thumb|Bahnhof Atxuri in Bilbo (Bilbao)]]<br />
Nach einem mit Unterstützung von PP und PSOE neu erlassenen Parteiengesetz wurde die linke Unabhängigkeitspartei [[Batasuna]] 2003 gerichtlich verboten. Nach einer Suspendierung folgte im September 2008 die traditionsreiche linksnationalistische Partei [[EAE-ANV]], die 1939 schon einmal verboten worden war, und die junge kommunistische Partei [[PCTV-EHAK]]. Ihnen wird vorgeworfen, die ETA unterstützt zu haben. Aktuell wird das ''Batasuna''-Verbot vom [[Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte|Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte]] geprüft. <br />
<br />
Nach dem Verbot von Batsauna wurde durch die Suspendierung von ANV und EHAK im Jänner bzw. Februar 2008 eine Teilnahme an den spanischen Parlamentswahlen am 9. März 2008 unterbunden. Es existiert nun keine einzige Partei aus dem Spektrum der linken Unabhängigkeitsbewegung mehr, die bei den nächsten Kommunal- und Regionalparlamentswahlen kandidieren könnte. Laut Ansicht der Kritiker wird mindestens 200.000 Wählern auf diese Weise ein elementares, demokratisches Grundrecht vorenthalten. <ref>[http://www.linkezeitung.de/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=5392&Itemid=248]</ref> Der UN-Sonderbeauftragte für Menschenrechte und Terrorismusbekämpfung, Martin Scheinin, warnte im Mai 2008 davor, dass Spanien den Terrorismusbegriff auch auf Bereiche ausdehne, die nichts mit Terrorismus zu tun hätten, und forderte von der spanischen Regierung eine unabhängige Überprüfung der aktuellen Strafgesetzgebung (Art. 572-580). <br />
<br />
Am 24. März 2006 verkündet die [[Euskadi Ta Askatasuna|ETA]] eine einseitige Waffenruhe zur Aufnahme von Friedensgesprächen mit der spanischen Regierung. Mit einem am 30. Dezember 2006 verübten Sprengstoffanschlag auf den [[Flughafen Madrid-Barajas|Flughafen Barajas]] in Madrid hatte die ETA die Waffenruhe allerdings noch im gleichen Jahr gebrochen, dabei kamen zwei Menschen ums Leben. Die Regierung setzte daraufhin die Friedensverhandlungen mit der baskischen Untergrundorganisation bis auf Weiteres aus. Ihrerseits hob die ETA den „Waffenstillstand“ mit Wirkung ab 6. Juni 2007 auf. Seit dem kam es wieder zu einer Vielzahl von Anschlägen.<br />
<br />
Am 28. September 2007 kündigte [[Juan José Ibarretxe]], Ministerpräsident der spanischen Autonomen Gemeinschaft Baskenland, an, im Oktober 2008 eine [[Volksbefragung]] über die politische Zukunft der Region abzuhalten. Er begründete sein Vorgehen mit den Worten: "Die Gewalt kann uns nicht davon abhalten, politische Initiativen zur Lösung des politischen Konflikts beizusteuern"<ref>[[Frankfurter Rundschau]]: ''[http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/?sid=9d68e983c20ecb21c3147556a2f95263&em_cnt=1217702 Ein Referendum - trotz ETA-Terror]'' vom 29. September 2007.</ref> Damit griff Ibarretxe seinen [[Plan Ibarretxe|Unabhängigkeitsplan]] von 2001 wieder auf, der 2004 vom baskischen Parlament angenommen und dann im Jahr 2005 vom spanischen Parlament mit deutlicher Mehrheit abgelehnt wurde. Auch der neue Volksbefragungsplan stieß erwartungsgemäß auf starke Ablehnung bei den wichtigsten spanienweit organisierten Parteien [[PSOE]] und [[Partido Popular (Spanien)|Partido Popular (PP)]] und deren baskischen Ablegern PSE-EE (PSOE) und PP Pais Vasco.<ref>[[Frankfurter Rundschau]]: ''[http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/?sid=9d68e983c20ecb21c3147556a2f95263&em_cnt=1217702 Ein Referendum - trotz ETA-Terror]'' vom 29. September 2007.</ref> <ref>[[Süddeutsche Zeitung]]: ''[http://www.sueddeutsche.de/,ra1l1/ausland/artikel/410/138128/ Basken-Referendum untersagt]'' vom 16. Oktober 2007.</ref><br />
<br />
Am 4. Oktober 2007 wurden bei einem polizeilichen Großeinsatz, 22 Politiker aus der Führungsspitze der für illegal erklärten Partei [[Batasuna]] verhaftet.<ref>[[die tageszeitung]]: ''[http://www.taz.de/index.php?id=europa-artikel&art=5642&no_cache=1&src=SE Führung der Batasuna-Partei verhaftet]'' vom 6. Oktober 2007.</ref> Diese vom spanische Ermittlungsrichter [[Baltasar Garzón]] geleitete Aktion kann als Reaktion auf die gescheiterten Friedensverhandlungen mit ETA und den neuen Volksbefragungsplan von Ibarretxe gewertet werden.<ref>[[Tagesschau (ARD)|Tagesschau]]: ''[http://www.tagesschau.de/ausland/batasuna8.html Batasuna-Führungsmitglieder bleiben in Haft]'' vom 8. Oktober 2007.</ref> Zudem wollte die regierende PSOE vor den Wahlen (2008) und gegenüber der Kritik der oppositionellen PP Härte demonstrieren.<ref>[[Telepolis]]: ''[http://www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26343/1.html Festnahme der gesamten Batasuna-Führung]'' vom 5. Oktober 2007.</ref><br />
<br />
Am 29. Dezember 2007 demonstrierten anlässlich eines Freundschaftsspiels ''Euskal Herria'' - ''Catalunya'' im Stadion des Erstligisten [[Athletic Bilbao]] mehrere Tausend Basken und Katalanen für die offizielle Zulassung der baskischen und katalanischen Fußballnationalmannschaften, auch Forderungen nach Unabhängigkeit dieser Regionen wurden vielfach artikuliert. Offizielle Vertreter der Regierungen von [[Galicien]], [[Katalonien]] und Baskenland unterzeichneten eine Erklärung (''Declaración de [[San Mamés]]''), in der sie sich für die offizielle Zulassung eigener nationaler Sportauswahlen aussprechen.<ref>[http://www.elpais.com/articulo/espana/Miles/personas/piden/Bilbao/oficialidad/selecciones/deportivas/vascas/catalanas/elpepuesp/20071229elpepunac_5/Tes El Pais: Miles de personas piden en Bilbao la oficialidad de las selecciones deportivas vascas y catalanas (03.12.2007)]</ref> Die Forderung wird von der Madrider Regierung abgelehnt.<br />
<br />
Am 7. März 2008, zwei Tage vor den [[Spanische Parlamentswahlen 2008|spanischen Parlamentswahlen]], wurde der Kommunalpolitiker der regierenden Sozialisten Isaias Carrasco in seinem baskischen Heimatort von einem ETA-Attentäter erschossen. Auch nach den Wahlen setzt ETA die aktuelle Anschlagsserie fort. Am 27. Mai beschloss das baskische Parlament eine unverbindliche Volksbefragung für den 25. Oktober, in der sich die Bevölkerung über eine mögliche Vorgehensweise zur Konfliktlösung äußern soll.<ref>''[http://www.welt.de/welt_print/article2155865/Basken-Parlament_fuer_Abstimmung_ueber_Unabhaengigkeit.html Basken-Parlament für Abstimmung über Unabhängigkeit]'' auf [[Die Welt|welt.de]], 28. Juni 2008 (abgerufen am 1. Juli 2008)</ref> Der spanische Ministerpräsident [[José Luis Rodríguez Zapatero]] erklärte, die Volksbefragung für „illegal“ zu halten und Verfassungsklage einreichen zu wollen.<ref>Ralf Streck, San Sebastian: ''[http://www.neues-deutschland.de/artikel/131178.madrid-kontra-volksbefragung.html Madrid kontra Volksbefragung]'' auf [[Neues Deutschland|neues-deutschland.de]], 30. Juni 2008 (abgerufen am 1. Juli 2008)</ref><ref>[[El País]]: [http://www.elpais.com/articulo/espana/Gobierno/recurrira/consulta/Ibarretxe/TC/pasa/corte/Parlamento/vasco/elpepuespvas/20080528elpepunac_3/Tes El Gobierno recurrirá la consulta de Ibarretxe al TC si pasa el corte del Parlamento vasco (28.05.2008)]</ref><br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Michael Kasper: ''Baskische Geschichte in Grundzügen''. Wiss. Buchges., Darmstadt 1997, ISBN 3-89678-039-5<br />
* Hermann Dallhammer: ''Geschichte(n) aus dem Baskenland – rings um Anglet, Ansbachs Partnerstadt – Ansbach''. Selbstverl., 2001<br />
* Mark Kurlansky: ''The Basque history of the world''. Penguin Books (Reprint der bei Walker and Company erschienenen Ausgabe 1999). 2001. <br />
* Eguzki Urteaga: ''Les médias en Pays basque – histoire d’une mutation''. Mare et Martin, Paris 2005<br />
* Jean-Louis Davant: ''Histoire du peuple basque – le peuple basque dans l’histoire''. Elkar, Baiona 1986<br />
* Jean-Baptiste Orpustan: ''1789 et les Basques – histoire, langue et littérature''. Presses univ. de Bordeaux, Bordeaux 1991, ISBN 2-86781-115-5<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
{{Portal|Basken}}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Wiktionary|Baskenland}}<br />
*[http://www.buber.net/Basque/ Buber’s Basque Page] – umfangreiche Seite über baskische Kultur und das Baskenland (englisch, baskisch, spanisch, französisch)<br />
*[http://www.euskadi.net/ Euskadi.net] – Offizielle Webseite der spanischen autonomen Region Baskenland<br />
*[http://www.steffenlay.de/ Steffen-Lay.de] – private Homepage über das Baskenland und Bilbao mit vielen Bildern<br />
*[http://www.txiki-foto.com/ Txiki-Foto.com] – private Homepage eines baskischstämmigen Fotografen mit Bildern aus dem Baskenland<br />
*[http://www.spain.info/TourSpain/Destinos/CCAA/Datos%20Generales/T/0/Geografia.htm?Language=DE allgemeine Informationen über das Baskenland auf deutsch] – offizielle Website über den Tourismus in Spanien<br />
*[http://images.zeit.de/text/2000/36/200036_eta.xml Die Zeit 36/2000] ''Er war einer von uns'' "... Am Ende sind alle Opfer. Besonders die Täter"<br />
*[http://www.zeit.de/2005/16/Baskenland?page=all Die Zeit 16/2005] ''Utopie, Terror, Angst'' "... Der nationale Traum des baskischen Sinnstifters Sabino Arana im 19. Jahrhundert hat inzwischen wahnhafte Züge angenommen: eine Utopie, die die Rückkehr in eine autoritäre, womöglich totalitäre Vormoderne verlangt."<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Baskenland| ]]<br />
[[Kategorie:Region in Europa]]<br />
[[Kategorie:Geographie (Frankreich)]]<br />
[[Kategorie:Geographie (Spanien)]]<br />
<br />
[[af:Baskeland]]<br />
[[an:Euskal Herria]]<br />
[[ar:بلاد الباسك]]<br />
[[ast:Euskal Herria]]<br />
[[bg:Страна на баските]]<br />
[[br:Euskadi]]<br />
[[bs:Baskija]]<br />
[[ca:País Basc]]<br />
[[cy:Gwlad y Basg]]<br />
[[da:Baskerlandet]]<br />
[[en:Basque Country (historical territory)]]<br />
[[eo:Eŭskio]]<br />
[[es:Euskal Herria]]<br />
[[et:Baskimaa]]<br />
[[eu:Euskal Herria]]<br />
[[fi:Baskimaa]]<br />
[[fr:Pays basque]]<br />
[[frp:Payis bâsco]]<br />
[[ga:An Tír Bhascach]]<br />
[[gl:Euskal Herria]]<br />
[[gv:Yn Çheer Vascagh (thalloo shendeeagh)]]<br />
[[hr:Baskija]]<br />
[[it:Euskal Herria]]<br />
[[ja:バスク国 (歴史的な領域)]]<br />
[[jbo:auskalerik]]<br />
[[ka:ბასკების ქვეყანა]]<br />
[[ko:바스크]]<br />
[[ku:Welatê Baskî]]<br />
[[kw:Pow Bask]]<br />
[[la:Vasconia (territorium)]]<br />
[[lv:Basku zeme]]<br />
[[nl:Baskenland]]<br />
[[nn:Baskarland]]<br />
[[no:Baskerland]]<br />
[[oc:Bascoat]]<br />
[[pt:País Basco]]<br />
[[simple:Basque Country]]<br />
[[sl:Baskovske dežele]]<br />
[[vec:Euskal Herria]]<br />
[[zh:巴斯克地區]]</div>129.132.128.136https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mark_Streit&diff=51171980Mark Streit2008-09-26T10:51:32Z<p>129.132.128.136: /* Karriere */</p>
<hr />
<div>[[Bild:Mark Streit01.jpg|thumb|Mark Streit bei den ZSC Lions]]<br />
<br />
'''Mark Streit''' (* [[11. Dezember]] [[1977]] in [[Englisberg]]) ist ein [[Schweiz]]er [[Eishockey]]spieler, der zurzeit bei den [[New York Islanders]] in der [[National Hockey League]] spielt.<br />
<br />
== Karriere ==<br />
Der Junior des [[SC Bern]] begann seine Profi-Karriere 1995 mit 17 Jahren beim [[Fribourg-Gottéron|HC Fribourg-Gottéron]], von wo er 1996 für drei Jahre zum [[HC Davos]] wechselte. In dieser Zeit schaffte er den Durchbruch und den Sprung in die Nationalmannschaft.<br />
<br />
Nach dem Engagement bei Davos folgte 1999 hin ein Abstecher nach Nordamerika, wo er für die [[Utah Grizzlies]] ([[International Hockey League|IHL]]), die [[Tallahassee Tiger Sharks]] ([[East Coast Hockey League|ECHL]]) und die [[Springfield Falcons]] ([[American Hockey League|AHL]]) spielte. Auf die [[Nationalliga (Eishockey) 2000/01|Saison 2000/01]] hin wechselte Streit zurück in die Schweiz zu den [[ZSC Lions]], wo er einen Vertrag bis 2007 besass.<br />
<br />
Der Kapitän der Schweizer Nationalmannschaft wurde beim [[NHL Entry Draft 2004]] von den [[Canadiens de Montréal|Montréal Canadiens]] in der neunten Runde an Position 262 gezogen. Auf die [[NHL 2005/06|Saison 2005/06]] bekam er überraschend ein Angebot von den Canadiens. Nach kurzer Zeit spielte er bereits regelmässig und wurde oft auch im Powerplay eingesetzt. Während der Saison bestritt er mehr als die Hälfte der Spiele, in den Playoffs kam er aber nur in einem der sechs Spiele zum Einsatz. In der [[NHL 2006/07|Saison 2006/07]] erzielte Mark Streit in 76 Spielen 36 Punkte, davon zehn Tore. Die Canadiens setzen den gelernten Verteidiger vor allem im Sturm als Flügel und im Powerplay ein.<br />
<br />
Der Durchbruch in der NHL gelang Streit in der Saison 2007/2008, als er in 81 Spielen 13 Tore schoss und 49 Assists gab (62 Skorerpunkte) und schliesslich zum statistisch drittbesten Verteidiger der gesamten NHL wurde.<br />
<br />
Anfangs Juli 2008 wechselte Mark Streit innerhalb der [[National Hockey League|NHL]] von den [[Montreal Canadiens]] zu den [[New York Islanders]]. Der Berner Verteidiger unterschrieb mit dem Team aus [[Long Island]] einen mit 20,5 Millionen Dollar dotierten Vertrag über fünf Jahre.<br />
<br />
== Karrierestatistik ==<br />
{| border="0" cellpadding="3" cellspacing="0"<br />
|- bgcolor="#e0e0e0"<br />
! colspan="3" bgcolor="#ffffff" | <br />
! rowspan="99" bgcolor="#ffffff" | <br />
! colspan="5" | Reguläre Saison<br />
! rowspan="99" bgcolor="#ffffff" | <br />
! colspan="5" | Playoffs<br />
|- bgcolor="#e0e0e0"<br />
! Saison<br />
! Team<br />
! Liga<br />
! GP<br />
! G<br />
! A<br />
! Pts<br />
! PIM<br />
! GP<br />
! G<br />
! A<br />
! Pts<br />
! PIM<br />
|- align="center"<br />
|1995/96 ||[[Fribourg-Gottéron]] ||NLA ||33 ||2 ||2 ||4 ||6 || – || – || – || – || –<br />
|- align="center" bgcolor="#f0f0f0"<br />
|1996/97 ||[[HC Davos]] ||NLA ||46 ||2 ||9 ||11 ||18 || – || – || – || – || –<br />
|- align="center"<br />
|1997/98 ||HC Davos ||NLA ||38 ||4 ||10 ||14 ||14 || – || – || – || – || –<br />
|- align="center" bgcolor="#f0f0f0"<br />
|1998/99 ||HC Davos ||NLA ||44 ||7 ||18 ||25 ||42 || – || – || – || – || –<br />
|- align="center"<br />
|1999/00 ||[[Tallahassee Tiger Sharks]] ||ECHL ||14 ||0 ||5 ||5 ||16 || – || – || – || – || –<br />
|- align="center" bgcolor="#f0f0f0"<br />
|1999/00 ||[[Springfield Falcons]] ||AHL ||43 ||3 ||12 ||15 ||18 ||5 ||0 ||0 ||0 || 2 <br />
|- align="center"<br />
|1999/00 ||[[Utah Grizzlies]] ||IHL ||1 ||0 ||1 ||1 ||2 || – || – || – || – || –<br />
|- align="center" bgcolor="#f0f0f0"<br />
|2000/01 ||[[ZSC Lions]] ||NLA ||44 ||5 ||11 ||16 ||48 ||16 ||2 ||5 ||7 || 37 <br />
|- align="center"<br />
|2001/02 ||ZSC Lions ||NLA ||28 ||7 ||16 ||23 ||36 || – || – || – || – || –<br />
|- align="center" bgcolor="#f0f0f0"<br />
|2002/03 ||ZSC Lions ||NLA ||37 ||4 ||20 ||24 ||62 || – || – || – || – || –<br />
|- align="center"<br />
|2003/04 ||ZSC Lions ||NLA ||48 ||12 ||24 ||36 ||78 ||13 ||5 ||2 ||7|| 14<br />
|- align="center" bgcolor="#f0f0f0"<br />
|2004/05 ||ZSC Lions ||NLA ||44 || 14 || 29 || 43 || 46 || 15 || 4 || 11 || 15 || 20<br />
|- align="center"<br />
|2005/06 ||[[Canadiens de Montréal|Montréal Canadiens]] ||NHL || 48 || 2 || 9 || 11 || 28 || 1 || 0 || 0 || 0 || 0<br />
|- align="center" bgcolor="#f0f0f0"<br />
|2006/07 ||Montréal Canadiens ||NHL || 76 || 10|| 26 || 36|| 14 || – || – || – || – || –<br />
|- align="center"<br />
|2007/08 ||Montréal Canadiens ||NHL || 81 || 13|| 49 || 62|| 28 || 11 || 1 || 3 || 4 || 8<br />
|- align="center" bgcolor="#f0f0f0"<br />
|2008/09 ||New York Islanders ||NHL || || || || || || || || || || <br />
|- align="center" bgcolor="#e0e0e0" style="font-weight:bold;"<br />
|colspan="3" | NLA gesamt || 362 || 57 || 139 || 196 || 350 || 44 || 11 || 18 || 29 || 71<br />
|- align="center" bgcolor="#e0e0e0" style="font-weight:bold;"<br />
|colspan="3" | NHL gesamt || 205 || 25 || 84 || 109 || 70 || 12 || 1 || 3 || 4 || 8<br />
|}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{Hockeydb Name|ID=32708|NAME=Mark Streit}}<br />
* [http://www.hockeyfans.ch/cgi-bin/spielerinfo.pl?art=stat&spielerID=mark_streit Mark Streit] bei hockeyfans.ch<br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Streit, Mark}}<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1977]]<br />
[[Kategorie:Eishockeyspieler (Schweiz)]]<br />
[[Kategorie:Eishockeynationalspieler (Schweiz)]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Streit, Mark<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=Schweizer Eishockeyspieler<br />
|GEBURTSDATUM=11. Dezember 1977<br />
|GEBURTSORT=Englisberg BE<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}<br />
<br />
[[en:Mark Streit]]<br />
[[fi:Mark Streit]]<br />
[[fr:Mark Streit]]<br />
[[hr:Mark Streit]]<br />
[[it:Mark Streit]]<br />
[[ru:Штрайт, Марк]]<br />
[[sk:Mark Streit]]</div>129.132.128.136